Übernachtungsgast

Posted on 26 November 2015 at 14:55 in Haus und Garten.

Seit einigen Jahren füttere ich – mittlerweile auch ganzjährig – Wildvögel in unserem Garten. In diesem Frühjahr nisteten zum ersten Mal Meisen in dem kombinierten Nistkasten/Futterhäuschen. Und damit ich so etwas viel besser mitverfolgen kann, bekam ich zum Geburtstag einen Nistkasten mit IP-Kamera.
Um einen geeigneten Standort zu finden, mussten wir uns einige Gedanken machen. Aus technischer Sicht war ein Stromanschluss erforderlich und vor allem natürlich musste der Kasten mit Kamera in Reichweite des WLANs stehen. Zum Glück machte ich mich vorher noch einmal im Internet schlau, was grundsätzlich bei der Anbringung eines Nistkastens zu beachten ist. Und ich habe einiges dazugelernt: Einflugöffnung in Richtung Osten/Südosten, keine Wetterseite, wind- und regengeschützt sowie möglichst beschattet, damit die Mittagssonne den Kasten nicht aufheizt. Somit waren einige Standorte, die wir ins Auge gefasst hatten, ausgeschlossen. Aber wir haben einen passenden gefunden:

Nun hängt der Kasten an der Ostseite des Hauses, hat morgens Sonne, ist mittags durch das Dach gegen die Sonne geschützt und ist durch den Dachüberstand zusätzlich gegen Wind und Regen geschützt. Die Wetterseite ist hier sowieso der Westen. Und die Verbindung mit WLAN und Strom sind auch kein Problem, da der Kasten nicht in irgendeiner Gartenecke hängt.
Der erste Gedanke war, den Kasten gegen Ende des Winters aufzuhängen, aber auch in dieser Hinsicht erfuhr ich Neues. Man solle Nistkästen durchaus schon im Sommer oder Herbst anbringen, dann hätten die Vögel Zeit, sie rechtzeitig zu entdecken. Außerdem nutzten manche Vögel oder andere Kleintiere den Kasten, um sich dort an kalten Wintertagen und -nächten zu schützen.
Nachdem alles installiert war, schauten wir (anfangs häufig, später seltener) per WLAN oder Smartphone über die Kamera in den – wie nicht anders zu erwarten – leeren Kasten. Am Freitag warf ich zufälligerweise nach längerer Zeit kurz vor dem Ausschalten des Smartphones einen Blick in den Kasten. “Oh, da sitzt ja einer!”, rief ich zur Verwunderung des Mannes, der vermutete, es säße jemand auf unserem Gäste-WC, weil ich dort neben der Tür stand. Sieh an, da übernachtet eine Kohlmeise in dem Kasten.

Hier gibt es auch ein Video, das ich am Montag aufgenommen habe. Einmal morgens um halb acht, es dämmerte gerade und ich erwischte die Meise zufälligerweise, als sie wach geworden war und dann ausflog. Und einmal nachmittags, da war sie um halb fünf wohl gerade wieder zurückgekehrt und legte sich schlafen.

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