Angeregt durch die Berichte und Dokumentationen zum Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der innerdeutschen Grenze vor 25 Jahren machten wir heute einen Ausflug nach Osten. Es war sehr sonnig und ungewöhnlich warm für Mitte Oktober. Unser Ziel war der ehemalige Grenzübergang Helmstedt-Marienborn, der heute eine Gedenkstätte ist.
Ich habe nur ein einziges Mal diesen Grenzübergang passiert. Das war im Mai 1977, als alle elften Klassen die obligatorische Klassenfahrt nach Berlin machten. Vom Grenzübertritt habe ich nur noch in Erinnerung, als dass im Bus die Ausweise eingesammelt wurden und wir warten mussten, bis alle kontrolliert worden waren. Viel mehr bekam man als Busreisender wahrscheinlich sowieso nicht mit. Daher war die Besichtigung der Gedenkstätte eine sehr interessante Erfahrung.
Im Anschluss fuhren wir in das ungefähr zwanzig Kilometer weiter südlich liegende Hötensleben, wo als Grenzdenkmal ein Stück der ehemaligen Grenzanlagen erhalten geblieben ist.
Ich stellte nach diesem sehr interessanten Ausflug fest, dass mir viele Details der damaligen Grenze gar nicht so bewusst waren. Da stand ja nicht “nur” eine Mauer in Berlin, die gesamten Grenzanlagen waren ja gewaltig – beinahe unvorstellbar, wie viel Aufwand betrieben wurde, um die Menschen am Verlassen eines Landes zu hindern.
Zu diesem Thema habe ich einen äußerst sehenswerten Animationsfilm entdeckt: “Eingemauert!” Die innerdeutsche Grenze
Und nebenbei: Heute habe ich tatsächlich zum ersten Mal – abgesehen von Berlin – den Boden eines der neuen Bundesländer betreten.
(Fotos folgen)