Diese seit längerer Zeit überall und unablässig aggressiv werbenden Autoscheibenreparierer schalte ich immer gleich weg, weil ich ihre Sprüche gar nicht mehr hören will. Außerdem machen sie mir Angst, wenn sie vor den gefährlichen Steinschlagschäden warnen. Vor ein paar Tagen musste ich unfreiwillig wieder an sie denken, denn beim Überholen eines Lkws machte es “Ping” und ich identifizierte sofort einen Glasschaden in der Windschutzscheibe. Oh je, Scheibe hinüber, würde da gleich ein Riss entstehen? Die Stelle war zwar nur winzig, aber ich beäugte sie trotzdem kritisch. Auf dem Parkplatz angekommen, fühlte ich darüber und bemerkte eine Vertiefung. Klitzeklein, nur ein bis zwei Millimeter, aber mir kamen die Warnungen aus der Werbung in den Sinn und ich sah mich schon auf dem Heimweg durch ein Schlagloch fahren und gleich darauf die Frontscheibe meines Autos in Millionen Einzelteile zerbröseln. Hatte ich nicht früher einmal bei einem anderen Auto einen Riss in der Scheibe? Ich meinte mich dunkel zu erinnern, dass da etwas war, konnte mich aber beim besten Willen nicht an eine Reparatur oder einen Austausch erinnern. Wie leichtsinnig, war ich da möglicherweise wochen- oder monatelang mit einer Zeitbombe vor dem Gesicht durch die Lande gefahren? Wie gut, dass wir mittlerweile dank dieser aufdringlichen Werbung wissen, wie gefährlich und verantwortungslos das ist! Ich sah mich schon auf der Suche nach einem Reparaturdienst, aber auf keinen Fall wollte ich die Firma aus der Werbung aufsuchen. Nachmittags begutachtete ich den Schaden noch einmal genauer. Ich strich fester über das Löchlein – huch – weg? Wie, das war nur Schmutz gewesen? Ich glaubte, mich in der Stelle geirrt haben zu müssen, aber nein, da war nichts in dem gesamten Bereich, der in Frage kam. Ich atmete auf. Ich war den Glasreparateuren von der Schippe gesprungen. Aber vielleicht sollte ich öfters mein Auto waschen.
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