Ich werde keine berühmte Schriftstellerin

Posted on 12 Oktober 2011 at 19:35 in Persönlich, Sehen, lesen, hören.

Ende letzter Woche fand ich eine durchaus ernst gemeinte Anfrage einen Verlages in meinem E-Mail-Postfach. Man habe bei Recherchen im Internet meine Glosse “Männer im Supermarkt” entdeckt und mein Schreibstil habe Gefallen gefunden. Ob ich wohl Interesse hätte, zwei Bücher zu schreiben? Zitat: “Wir planen zwei Bücher (à 160 Seiten), die klischeehafte Situationen zwischen Mann und Frau behandeln, indem sie diese in einem witzigen, glossenartigen Stil beschreiben.”
Interesse hätte ich schon, aber ich zweifelte ein wenig, ob ich das auch konnte. In letzter Zeit waren mir keine solch netten Texte mehr eingefallen wie die Supermarktgeschichte oder etwa die Zulassungsstelle und Silvester, die meine Favoriten sind. Absagen wollte ich aber auch nicht sofort, also bat ich um einige weitere Informationen, wie zum Beispiel den Zeitrahmen. Es ist schließlich nicht zu vernachlässigen, dass ich einer Vollzeitbeschäftigung nachgehe, mich nebenbei noch um Einkäufe und Haushalt kümmere und vielleicht gelegentlich etwas ausspannen will.
Gestern erhielt ich weitergehende Informationen und es hieß unter anderem, der Abgabetermin sei Ende November/Anfang Dezember. Das könne wohl eng werden neben der Berufstätigkeit, aber falls doch noch Interesse bestünde, könne ich gern einen Probetext zum Thema “Er hört nie zu” schreiben. Spaßeshalber versuchte ich mich an dem Thema, aber ich stellte schnell fest, dass mir der persönliche Bezug fehlte. In allen meinen Glossen stecken mindestens Spuren von eigenen Erlebnissen, die ich aber dann durchaus fantasievoll ausschmücken kann. Aber zu Männern, die nie zuhören, habe ich gerade keinen direkten Bezug und es fällt mir schwer, darüber zu schreiben. Und angesichts der Tatsache, dass ungefähr 300 Buchseiten gefüllt werden sollen (im Vergleich dazu würden meine über die Jahre geschriebenen Texte gerade mal ein 100-seitiges Taschenbuch ergeben), sagte ich heute ab. So wird es erst einmal nicht mit der schriftstellerischen Karriere. Aber ich bedaure es nicht, denn so kann ich nach der Arbeit guten Gewissens die Füße hochlegen und die von anderen Leuten geschriebenen Texte lesen.

2 Kommentare

  1. Caroely - Samstag, 15. Oktober 2011 at 21:31

    Bitte, kannst du mir den Namen des Verlages verraten ?
    In einem Forum schreibt eine junge Frau ebenso tolle Sachen wie Du
    Vielleicht hat sie Chance und auch Lust dazu
    Per pn ?
    Habe mich eben nochmal köstlich über Supermarktcowboys amüsiert …ich habe auch schon vieles beobachtet…..

  2. Sabine - Sonntag, 16. Oktober 2011 at 12:44

    Info kommt per Mail …

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