… sondern im Schornstein. So geschehen am heutigen Samstag. Am Vormittag hörten wir ein Rascheln, das aus der Ecke des Kaminofens zu kommen schien. Zu sehen war dort nichts, auch eine erste Überprüfung im Keller brachte keine Klarheit, zumal das Geräusch auch immer nur kurz zu hören war.
Als ich nachmittags kurz am Notebook saß, hörte ich es wieder. Es kam mir so vor, als befände sich etwas in dem Rohr für die Außenluftzufuhr des Ofens. Ob vielleicht eine Maus durch die Lüftungsschlitze gekrochen war? (Ich wusste da allerdings noch nicht, dass die Öffnung zusätzlich mit einem Gitter gesichert war.) Ein weiteres Rohr führt hinter dem Ofen in den Keller, daher ging ich hinunter, um dort noch einmal zu lauschen. Tatsächlich hörte ich auch unten das Geräusch und bemerkte sofort, dass es aus dem Schornstein kam. Vorsichtig öffnete ich die Klappe – und sah erst einmal nichts. Hinter der Metallklappe befindet sich nämlich noch ein Stein. Behutsam zog ich diesen nach vorn, und dann hockte ich Auge in Auge mit einer doof guckenden Taube. Schnell verschloss ich die Kaminöffnung, denn ich wollte eine Jagd auf eine wild im Keller umherflatternde, Ruß verteilende Taube unbedingt vermeiden.
Ich ging erst einmal auf die Suche nach Hilfsmitteln für den Vogelfang. Damit gelang es mir dann auch recht problemlos, das Tier einzufangen. Ich hielt einen Eimer, über den ich oben vorsichtshalber noch ein Einkaufsnetz gelegt hatte, schräg vor die Öffnung. Dann schob ich die Taube vorsichtig mit einem langen Malerpinsel nach vorn und ohne Widerstand plumpste sie in den Eimer. Dann schnell den Deckel drauf und nach draußen in den Garten. Aus seinem Plastikgefängnis befreit, hockte der Vogel zunächst auf dem Rasen und schaute etwas verwirrt. Ich hatte allerdings nicht bemerkt, dass unser großer Kater unter der Gartenbank lag. Er ist wahrlich kein Jäger, aber bei diesem großen Vogel direkt vor seiner Nase bekam er riesige Augen und duckte sich sofort in Sprungstellung. Gerade als ich ihn mir unter den Arm klemmen wollte, machte er eine Bewegung auf die Taube zu, die Taube flatterte erschrocken hoch und landete in halber Höhe auf dem Dach. Dort saß sie einige Minuten und putzte ihr Gefieder, hinterließ dann zum Abschied und zum Dank für die Rettung ein weißes Häufchen und schwang sich schließlich in die Lüfte. Nach einigen Kreisen über dem Haus verschwand sie über dem angrenzenden Feld.
Nicht die Taube auf dem Dach …
2 Kommentare
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die tauben auf dem dach
oder im schornstein
alle hier hatten wir schon tauben im kamin
der schornsteinfegermeister der in deinem ort wohnt !
sagte, so viele hat er in den ganzen berufleben noch nicht gehabt
glück für alle wenn jemand zu hause ist
zu oft finden sie verweste kadaver, verletzt, verdurstet und verhungert
und dann der gestank im sommer, herden von ameisen und käfer
gruss caröl y
Ich bin auch froh, dass ich sie so schnell und unverletzt entdeckt habe. Ist aber interessant, dass das so häufig vorkommt.