Haarspray enttraumatisiert

Posted on 5 Juni 2009 at 16:36 in Persönlich.

Bis vor kurzem litt ich an einem Haarspraytrauma. Nie im Leben hätte ich mir so etwas freiwillig in die Haare gesprüht, waren doch meine Erinnerungen daran nicht die allerbesten.
Bei dem Begriff Haarspray und dem typischen chemischen Geruch kommen mir unwillkürlich Kindheitserinnerungen in den Sinn. Wenn wir damals zu einem Besuch bei Oma und Opa im Auto saßen, mischten sich fatalerweise der Geruche vom Haarspray meiner Mutter und die Benzinausdünstungen des Autos zu einem Übelkeit hervorrufenden Mix. Gepaart mit der Schaukelei im Fahrzeug begann mein Mageninhalt zu rebellieren und mindestens ein Mal bei jeder Fahrt musste irgendwann schnellstmöglich das Auto am Straßenrand gestoppt werden, damit das Kindlein sich übergeben konnte. Die Empfindlichkeit ließ zwar mit zunehmendem Alter nach und man konnte mich später gefahrlos im Auto mitnehmen. Jedoch glaube ich, selbst heute noch würde diese Duftkombination eine leichte Übelkeit bei mir auslösen.
Später kam ich selbst mit Haarspray hin und wieder bei Friseurbesuchen in Berührung. Zum Glück waren aber in den achtziger Jahren Dauerwellen angesagt, sodass man nicht allzu oft zu dem mir verhassten Spray griff. Doch ich erinnere mich an einige Male, an denen ich umgehend zu Hause den Kopf unter den Wasserhahn hielt, um das klebrige Zeug zu entfernen.
Ich mag lieber den natürlichen Look, also keine Schaumfestiger, Sprays oder Gels. Doch vor einiger Zeit dachte ich, in manchen Situationen, wenn das Haar nicht mehr so ganz frisch ist, könnte ein wenig Halt hilfreich sein. Also machte ich mich mutig auf die Suche nach einem sanft festigenden Spray. Es war gar nicht so einfach, auf fast allen Produkten im Regal stand “stark”, “extra stark” oder “ultra strong”. Ganz weit unten entdeckte ich schließlich das Passende. Als es dann soweit war – Haare nicht mehr ganz frisch, aber Waschen auch noch nicht notwendig – griff ich zur Dose und sprühte. Überraschung: Es roch sehr, sehr angenehm und erinnert kein bisschen an die Chemie von früher! Ich weiß nicht, ob es genau an diesem Spray liegt und ob nicht so manch andere für den starken Halt auch stärker stinken – doch mein Trauma von früher hat sich gelegt und ich denke nicht automatisch bei dem Wort “Haarspray” an eine Reizung des Brechzentrums.

1 Kommentar

  1. caröly - Sonntag, 7. Juni 2009 at 11:09

    Betonköppe

    das waren früher diese doris day frisuren und die turmbaue von brigitte bardott
    es gibt ja ganze lager in den drogeriemärkten

    ich lächle auch immer über strong, stronger am strongsten !

    in der grupenstrasse, nähe marktkirche gbt es auch ein geschäft für friseurzubehör

    da kannste gerade eine alte flasche shampoo bringen, egal leer oder voll oder von wem, wenn du 3 neue kaufst— wer 1 besondere marke hat
    abwrackprämie

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