Operation am offenen Herzen

Posted on 15 Februar 2009 at 15:16 in Fotografie.

Gestern habe ich das Innerste meiner Kamera kennen gelernt. Ich musste nämlich eine Sensorreinigung durchführen. Dass solch eine Putzaktion nötig ist, zeigen Flecken oder Punkte auf Fotos, die sich immer an denselben Stellen befinden.
Im Januar, als wir auf dem zugefrorenen Maschsee spazieren gegangen sind und ich natürlich auch bei strahlendem Sonnenschein fotografiert habe, sind mir diese Flecken zum ersten Mal aufgefallen. Sie fallen vor allem bei gleichmäßig gefärbten Flächen wie zum Beispiel einem wolkenlosen Himmel auf, und es kommt auch darauf an, mit welcher Blende man fotografiert. Zuerst dachte ich an Schmutz auf dem Objektiv, aber leider war das nicht der Fall. Das Problem saß tiefer. Man liest ja immer wieder, dass häufige Objektivwechsel ein Verschmutzen fördern, doch ich besitze nur dieses eine Objektiv und habe es nie abgenommen. Leider soll es aber auch so sein, dass Zoomobjektive Staub ins Innere saugen. Jedenfalls saß er nun dort, auf dem Sensor.

So sieht das auf einem Foto aus, ich habe die Stellen hier markiert:

Ich machte mich im Internet schlau, habe viele Anleitungen, Tipps und Erfahrungsberichte gelesen und mir dann erst einmal einen Blasebalg bestellt.
Gestern holte ich im übertragenen Sinne tief Luft, stellte die Kamera auf “Inspektion”, nahm das Objektiv ab und pustete. Also mit dem Blasebalg, versteht sich. Da man diese winzigen Verschmutzungen mit bloßem Auge nicht erkennen kann, musste ich nun ein Testfoto machen. Helle Fläche, Blende 22, Karte in den PC, anschauen … Hm, da hatte sich noch nicht viel getan. Ich wiederholte das Ganze. Mehrmals. Irgendwann waren die drei Flecken weg, dafür aber neue da. Aufgeben wollte ich noch nicht. Leider hatte ich aber nichts zum Nassreinigen da, daher griff ich mutig zum (trockenen) Wattestäbchen. Schließlich “schrubbelt” man ja nicht auf dem Sensor direkt herum, sondern auf der Glasplatte, die davor liegt. Außerdem ging ich selbstverständlich äußerst vorsichtig vor. Es kostete einige Zeit, schließlich musste ich immer wieder ein Testfoto machen. Ein neuer, dicker Staubbrocken in einer Ecke, dann wieder kleinere irgendwo in der Mitte … Jedes Mal sagte ich mir, wenn es jetzt einigermaßen gut ist, mache ich Schluss. Nun befinden sich noch zwei ganz kleine Punkte im mittleren Bereich, aber ich bin erst einmal zufrieden und habe keine Angst mehr vor dieser “Operation”. Für das nächste Mal werde ich aber etwas zum Nassreinigen bereithalten, falls der Blasebalg nicht ausreichen sollte.

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