Zweiter Hamburg-Ausflug

Posted on 10 Oktober 2008 at 16:37 in Unterwegs.

Gestern war ich zum zweiten Mal in diesem Jahr in Hamburg. Dieses Mal war es ein Abteilungs-Betriebsausflug; eigentlich wären wir zu viert gewesen, aber unsere Kollegin wurde krank und da wir den Termin nicht verschieben konnten (es fanden Bauarbeiten in unseren Büroräumen statt), fuhren wir morgens kurz vor acht zu dritt los.

Zuerst parkten wir in der Speicherstadt. Die ersten Anblicke boten mir nichts Neues, das hatte ich im August schon gesehen. Doch die Einblicke in die Speicherhäuser beim Vorbeigehen waren schon viel interessanter. Wir betraten auch eines davon: Spicys Gewürzmuseum. Die meisten Gewürze waren in Säcken oder Schalen ausgestellt und man durfte und sollte auch alle anfassen und daran riechen. Ob es an meiner schlechten Nase oder an der vermutlich langen Lagerungszeit lag, weiß ich nicht, ich stellte bei den meisten keinen intensiven Duft fest.

Säcke mit Gewürzen im Museum

Bei einem Kaffee an der Brooksbrücke konnten wir Filmaufnahmen vor der Kneipe “Flut & Ebbe” auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachten. Die Schauspieler waren uns jedoch nicht bekannt und allzu aufregend war es auch nicht, dass sich der Polizist in Lederjacke und die blonde Dame im Leopardenmusterröckchen wieder und wieder in den Armen liegen mussten, um sich zu verabschieden. Immerhin konnten wir feststellen – auch wenn man das eigentlich weiß – wie aufwändig solch ein Filmdreh ist: wieder und wieder und wieder muss eine Szene wiederholt und von allen Seiten gedreht werden und es sind eine Unmenge von Leuten rundherum beschäftigt, und sei es nur, die neugierigen Passanten davon abzuhalten, mitten in die Filmaufnahmen zu laufen.

Weiter ging es dann nach einigen Kreisfahrten (wegen der Großbaustelle HafenCity sind alle möglichen Straßen gesperrt) zu den Landungsbrücken. Auch dort wurde gebaut oder eher restauriert, sodass sich keine schöne Ansicht von der Gebäudefassade ergab. Aber unser Ziel war vor allem eine Hafenrundfahrt gewesen. Wir buchten Plätze in einer Barkasse, weil diese im Gegensatz zu den großen Schiffen auch durch die Speicherstadt fährt.

Segelschiff im Hamburger Hafen

Häuser der Speicherstadt von der Barkasse aus gesehen

Trockendocks mit großen Schiffen

Eineinhalb Stunden dauert eine solche Hafenrundfahrt, doch die Zeit verflog so schnell, dass ich gern noch eine weitere und größere Runde gedreht hätte.

Anschließend fuhren wir weiter nach Altona, um irgendwo eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Dabei kamen wir an der ältesten Seemannskneipe mit dem Namen ‘Zum Schellfischposten’ vorbei. Dem einen oder anderen wird der Name vielleicht etwas sagen, denn dort wird ‘Inas Nacht’ aufgezeichnet. Wir beschlossen, dort etwas zu essen. Wir waren die einzigen Gäste in der winzigen Kneipe. Schon im Fernsehen wirkte der Raum nicht besonders groß, aber in Wirklichkeit ist er noch sehr viel kleiner und man muss sich wundern, wie die ganzen Leute dort Platz finden. Ich muss mir das bei den nächsten Sendungen ganz genau anschauen.

Außenansicht der Kneipe 'Zum Schellfischposten'

Nach dem Essen fuhren wir zur nächsten Station unseres Ausflugs, der Reeperbahn. Ich hatte mir nie ein richtiges Bild von der Reeperbahn gemacht, und meist hat man doch nur die Bilder vom Nachtleben im Kopf. Nie hätte ich jedoch gedacht, dass es eine sehr breite, vierspurige Straße ist.

Hier haben wir einen Abstecher zum Hans-Albers-Platz gemacht:
Hans-Albers-Denkmal

Zwei Seitenstraßen weiter befindet sich die berühmt-berüchtigte Herbertstraße, wo die Damen in ihren Schaufenstern sitzen und der Zutritt für Frauen verboten ist. Aber in diese Richtung sind wir nicht gegangen.

Wir spazierten weiter die Reeperbahn entlang. Dies sind die schönen roten Fassaden vom ehemaligen St. Pauli-Bad und vom neuen Schmidt-Theater:
Schmidt-Theater und ehemaliges St. Pauli-Bad, beide mit roter Fassade

Und ein Schaufenster eines der straßentypischen Geschäfte:
Schaufenster eines typischen Geschäfts auf der Reeperbahn

Auf der anderen Seite ging es dann zurück, vorbei unter anderem am Café Keese …
Reklameschild am Café Keese

… und am Beatles-Platz, der am 11. September 2008 eröffnet wurde.
Statuen der Beatles

Und noch ein letzter Abstecher die Große Freiheit entlang bis zur ehemaligen Adresse des Star-Clubs, auf den noch ein Gedenkstein in einem Hinterhof hinweist.
Schild am Star-Club mit Namen der Musiker, die dort auftraten

2 Kommentare

  1. Rainer Gembruch - Sonntag, 31. Mai 2009 at 19:16

    Das ist jetzt der Schikimiki Schellposten.

    Als Ullas Daddy noch lebte und schorch den Laden noch als Seemannskniepe betrieben hat, dea war das noch in ordnung. Ich war Stammgast von 1962 bis 1970.
    MFG.
    Raqiner Gembruch
    alias Spitzname
    Gemmy

    Rainer

  2. Peter Marx- auch Pickenpack - Sonntag, 19. Juli 2009 at 14:16

    Direkt neben dem Schellfischposten gibt es dann eine noch ältere Seemannskneipe, die Haifischbar. Das waren dann neben Hotel Lange
    und Venus,Istambul, Lilliput, Piccolo, Silbersack, die bevorzugten Kneipen. Hier gab es damals schon den
    bargeldlosen Geldverkehr. Wenn die Heuer aufgebraucht war ging es dann weiter auf Ziehschein. Das war ein Zettel vom Abreißblock auf dem dann die Summe X, damals noch DM vermerkt war und mit der Unterschrift des geldlosen Maaten dann den entsprechenden Wert
    garantierte.
    Erklären kann man Die Zeit auch nur mit einem Wort,
    Vollbeschäftigung. Und ich bin dankbar, das ich diese Zeit erleben durfte.
    Wenn Nostalgie nichts kostet ist sie auch schön.
    Gruß Peter.

Kommentar schreiben

Einen Kommentar hinterlassen


Top