Hannover entdecken mit dem Fahrrad

Posted on 3 September 2007 at 18:18 in Unterwegs.

Das stand gestern Nachmittag wieder bei uns auf dem Plan. Zuerst hatte ich zwar keine rechte Lust und als ich mir die Strecke auf der Karte anschaute, die wir ins Auge gefasst hatten, stöhnte ich: “Das schaff ich nie! Vielleicht gerade mal hin, aber nie im Leben zurück!” Da ich aber nicht immer nur faul auf dem Sofa herumliegen soll – es bestünde ja die Gefahr, dass ich den 7. Harry-Potter-Band zu Ende lesen könnte – raffte ich mich doch auf. Die längste Strecke des Weges kannte ich, das wäre mein Weg zur Arbeit, wenn ich mit dem Fahrrad fahren würde. Immerhin habe ich das ein einziges Mal gemacht, als im Mai 2005 mein Auto in der Werkstatt war. Von Kirchrode fuhren wir dann weiter nach Anderten. Auf der Lehrter Straße ging es zügig ein wenig bergab, als ich bemerkte, dass mit dem Hinterreifen meines Fahrrads etwas nicht stimmte. Tatsächlich, der war ziemlich platt. Und das bei neuen Reifen, mit denen ich erst wenige Kilometer gefahren war! Eine Beschädigung war nicht zu erkennen, aber es half nichts, da musste ein Ersatzschlauch rein.
auseinandergebautes Fahrrad
Der Mann ist nach diversen Überholungs- und Erneuerungsarbeiten an den Fahrrädern nun auch der perfekte Fahrradreparaturdienst und hatte das Malheur in noch nicht einmal einer Viertelstunde behoben. Nun konnten wir unser Ziel ansteuern, die Hindenburgschleuse am Mittellandkanal in Hannover-Anderten.
in die Schleuse einfahrendes Frachtschiff

mehrere Frachter in der gefüllten Schleuse

Zurück folgten wir einer Radwegbeschilderung Richtung Maschsee. Das war ein wenig abenteuerlich, denn wir fuhren durch Gegenden, die wir überhaupt nicht kannten und selbst mir fehlte die Orientierung. Gut, wir hätten auch auf der Radkarte oder dem Stadtplan nachsehen können, was wir ja beides dabeihatten. So aber war es ein bisschen spannender. Allerdings stimmte dann entweder die Beschilderung nicht mehr oder der Weg hätte tatsächlich auf einen Trampelpfad hinter einem Haus entlang geführt. Wir blieben jedoch auf der Straße und fuhren nach Gefühl in heimatliche Richtung. Ich kannte mich dann auch wieder aus, denn in der Gegend von Misburg hatte ich gearbeitet, als es Easy Room, die Expo-Zimmervermittlung noch gab. Fünf Minuten Pause mussten wir wegen eines Regenschauers in Kirchrode unter dem Schnellweg einlegen. Irgendwann war dann auch der restliche Weg geschafft und auf dem Kilometerzähler standen 38 Kilometer. Mit dem neuen Gelsattel extra für dicke Frauenhintern hatte ich die Strecke bequem fahren können, aber mir taten die Beine weh! Ich habe mich immer über die Schmerztablettenwerbung aufgeregt, in der sich eine Frau nach dem Sport in der Umkleidekabine beschwert, dass ihre Beine weh tun, ihr eine andere Frau dann eine Schmerztablette empfiehlt, sie erst einmal ablehnt mit der Bemerkung: “Ich habe doch keine Kopfschmerzen, mir tun die Beine weh!”, die andere ihr dann erklärt, die Tabletten wirkten auch gegen Beinschmerzen und sie schließlich eine nimmt. So ein Mittelchen wäre mir gestern auch recht gewesen, denn egal wie ich die Beine aufs Sofa gelegt habe, der Schmerz ließ nicht nach. Trotzdem bin ich weit davon entfernt, aus solch einem Anlass Schmerztabletten zu nehmen. Da muss man eben durch!

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