Unweihnachtlich

Posted on 24 Dezember 2005 at 14:54 in Menschen.

Dieses Jahr wird für uns relativ unweihnachtlich enden. Die Feiertage fallen aufs Wochenende, und ich habe nur noch drei Tage Resturlaub, mit denen in so einem Fall nichts recht anzufangen ist. Außerdem hat Jörg jede Menge zu tun und kann keinen Urlaub nehmen, und ich will nicht schon wieder allein Urlaub haben. Wie gesagt, mit meinen drei Tagen wäre ich sowieso nicht weit gekommen. Also habe ich lediglich am 2. Januar frei und arbeite ansonsten ganz normal durch. Auf einen Weihnachtsbaum werden wir auch verzichten, wenn schon unweihnachtlich, dann eben richtig.

Grundsätzlich sollte man sich aber vor Weihnachtsessen in Acht nehmen, sagen britische Wissenschaftler:

Fest der Liebe? – Perfekte Zutaten für den Familienstreit
Weihnachten ist in unserem Kulturkreis traditionell ein Fest der Familie. Erwachsene und Kinder verbringen Zeit miteinander, längst von zu Hause ausgezogene Sprösslinge kehren zum Fest in den Schoß der Familie zurück. Ob rustikale Würstchen mit Kartoffelsalat oder der Gänsebraten – auch für das Weihnachtsessen gibt es feste Rituale. Ebenfalls zur Tradition gehören in vielen Familien die anschließenden Streitereien. Ob undankbare Kinder, tyrannische Eltern oder ungeliebte Schwestern, Schwager und Schwiegermütter – am Fest der Liebe nutzt man besonders gern die Gelegenheit, sich kräftig die Meinung zu sagen und langgehegte Feindschaften für das kommende Jahr aufzufrischen.

Spätestens der Nachtisch macht die Meisten mürrisch
Beide Traditionen hängen offenbar miteinander zusammen, meinen britische Wissenschaftler. Ernährungsexperten von der Insel – für manche Kontinentaleuropäer klingt das äußerst suspekt. Aber ihre Forschungsergebnisse leuchten ein: Ein traditionelles Weihnachtsmenü schafft demnach die optimale Grundlage für einen gepflegten Familienkrach. Eine reichhaltige Mahlzeit mit viel Salz und Kohlenhydraten, dazu mehrere Gläser Wein und schließlich ein süßer Nachtisch führten zu einem hektischen Auf und Ab des Blutzuckerspiegels und machten die meisten Menschen mürrisch, sagt Helen Conn vom Institut für Ernährungswissenschaften in London. Alkohol und Völlerei ließen die Hemmschwelle sinken.
Conns Forschergruppe hat neben biologischen auch sozialwissenschaftliche Indizien: In 60 Prozent aller britischen Familien hänge am 25. Dezember der Haussegen schief. Bei einem Viertel der Betroffenen flögen die Fetzen nach dem Festessen.
Falls der Streit auch bei Ihnen Tradition ist, wissen Sie also schon, auf wen Sie diesmal die Schuld schieben können – auf die brave Seele, die sich mit dem Festessen abgemüht hat. Sollten Sie ein friedlicheres Fest vorziehen, haben Sie ja noch ein paar Tage Zeit für die Suche nach einem weniger aggressionsfördernden Menü. Wissenschaftlerin Conn lieferte dafür leider keinen Vorschlag.
Quelle: www.tagesschau.de, 19.12.2005

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