Wartung heißt Warten

Posted on 24 Oktober 2005 at 16:11 in Haus und Garten.

Da wir für unsere Heiztherme einen schicken Wartungsvertrag haben, dachte ich mir vor kurzem, ich sollte endlich einmal den jährlichen Wartungstermin vereinbaren. Das könnte ich ausgezeichnet mit meinem Urlaub in dieser Woche verbinden. Gedacht, getan. Der Techniker schlug einen Termin für heute, halb acht vor. Huch, so früh! Aber sein Argument war, dass er spätere Termin am Tag nicht so fest zusagen könne, weil eventuell Störungsmeldungen dazwischen kommen könnten. Also gut. Ich bin daher an meinem ersten Urlaubstag um viertel vor sieben aufgestanden und habe zur Freude von Jörg Kaffee gekocht. Dann habe ich gewartet. Um acht traf der Techniker endlich ein. Er begann sofort, die Therme auseinanderzunehmen, unterstützt von einem Kaffee, den ich ihm servierte. Meine Planung hatte bis dahin so ausgesehen, dass ich ungefähr bis halb neun – wenn der dann schon längst wieder weg sein sollte – gemütlich Kaffee trinken wollte, anschließend hatte ich vor, mein Auto zu waschen und dann einkaufen zu gehen. Um halb neun fuhr der gute Mann mit einem Schlauchinnenteil der Therme zur Tankstelle, um es dort mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. Zwanzig Minuten später kehrte er zurück, schraubte und machte weiter, und ich hatte schon die Befürchtung, er könnte etwas kaputtmachen statt nur alles zu überprüfen. Eben musste ich Jörg noch anrufen, weil ich nicht wusste, wie man das Gerät wieder mit Wasser befüllt. Nun ist es gleich halb zehn und die endlose Wartung scheint dem Ende entgegenzugehen. Wenn ich mich recht erinnere, dauerte es beim letzten Mal (damals war Jörg zu Hause) maximal eine Viertelstunde. Wie gut, dass ich Urlaub habe …
10:30 Uhr: Noch immer kein Ende in Sicht, er misst und misst und misst … jetzt gerade ist er hinausgegangen, vielleicht jemanden anrufen, der Ahnung davon hat … Ich bin nahe dran, vor Wut und Ärger zu heulen … hätte man besser nichts machen lassen, dann liefe jetzt noch alles …
11:00 Uhr: Mir wird jetzt richtig warm, denn auf Anweisung des Technikers musste ich alle Heizkörper voll aufdrehen. Er ist übrigens auf dem besten Weg, sagte mir gerade, die Werte seien ganz schlecht gewesen und es hätte vermutlich nicht mehr lange gedauert, bis die Therme sich auf Störung geschaltet hätte. Nun gut, gedulden wir uns also und warten es ab …
11:35 Uhr: Es ist geschafft, alles wieder ordnungsgemäß eingestellt. Der Techniker verabschiedet sich mit den Worten: “Die hätte nicht mehr lange gemacht. Und dann bis zum nächsten Jahr.” Ich sage: “Und hoffentlich nicht vorher.” Jetzt wird erst einmal gelüftet und dann kann ich meine weitere Tagesplanung – wenn auch ziemlich verspätet – fortsetzen.

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