Gestern verbrachte ich leider eine Viertelstunde im Stau auf dem Südschnellweg. So ein Stau kann ganz schön langweilig sein, ich schaltete von einem Radiosender zum anderen, um wenigstens vernünftige Musik zu haben. Ich fahre ja ein 13 Jahre altes Auto mit einem 14 Jahre alten Autoradio (stammt noch von dem Vorgänger-Cabrio, das ich ein Jahr zuvor gekauft hatte) und das verfügt eben nur über Radio und Kassettenrekorder, CDs gab es damals für den fahrbaren Untersatz noch nicht. Zur weiteren Unterhaltung kann man im Stau auch versuchen, die anderen Autofahrer zu beobachten. Allzu viel Unterhaltungswert darf man sich aber davon nicht versprechen, denn ein Lkw auf der rechten Spur und immer dieselben Autos vor und hinter einem bringen auch nicht viel Abwechslung. Dann gab es aber auf der rechten Spur mehr Bewegung als auf der linken (leider!), doch so kam ich in den Genuss einer althollywoodreifen Darstellung. Ein älterer, an der Tür etwas verbeulter Toyota Corolla in Rot kroch an mir vorbei. Während alle anderen Autofahrer bei diesem Schneckentempo und auf schnurgerader Strecke das Lenkrad mit einem bis höchstens fünf Fingern festhielten, hatte die junge Fahrerin in höchster Konzentration beide Hände fest um das Lenkrad geschlossen und bewegte es ständig hin und her. Sofort fielen mir alte Hollywoodfilme ein, in denen die Autofahrer mit heftigen Lenkbewegungen im Fahrzeug saßen, obwohl sie gar keine Kurven fuhren. Und obwohl hinter ihnen nur ein Landschaftsfilm ablief.
Kommentar schreiben