Und es war Sommer

Posted on 21 Juni 2005 at 21:37 in Dies & das.

Seit ein paar Tagen haben wir der Temperatur nach Sommer, und seit heute Morgen auch aus Sicht der Astronomen. Um 8:46 Uhr stand die Sonne am höchsten Punkt über der Nordhalbkugel. Ich weiß das nur, weil ich es auf dem Weg zur Arbeit zufällig im Radio gehört habe. Morgen früh um 6 Uhr 13 ist übrigens Vollmond – es gibt also keinen Grund, deswegen heute Nacht schon zum Werwolf oder Ähnlichem zu mutieren. Erstaunlich finde ich es auch immer wieder, dass tatsächlich viele Frauen ihren weiblichen Rhythmus dem Vollmond angepasst haben oder sich ihr Körper einfach daran orientiert. Ich habe ja schon lange geahnt, dass mein Körper durch den Überschuss von männlichen Hormonen auch recht männlich – sprich rational denkend – geprägt ist. Ich glaube an so etwas nicht. Genauso wenig, wie ich im Grunde an die Wirkung von Bachblüten glaubte, obwohl ich mich wirklich bemühte. Es muss sich auf die Katzen übertragen haben, denn die beiden, denen ich Bachblüten verabreichte, zeigten sich davon absolut unbeeindruckt.
Die Temperaturen in den letzten Tagen reichten schon nahe an meine Schmerzgrenze heran. Selbstverständlich finde ich es schön, wenn die Sonne scheint, wenn man ohne Jacke rausgehen, auf der Terrasse unterm Sonnenschirm sitzen und lesen und vor allem abends sehr lange draußen sitzen kann. Unangenehm wird es dann, wenn ich zwischen Duschen und Anziehen schon wieder schwitze, wenn ich überhaupt nicht weiß, was ich denn anziehen soll, wenn ich kaum etwas esse und trotzdem aufquelle und wenn ich morgens im Spiegel ein von der nächtlichen Hitze aufgequollenes Gesicht im Spiegel erblicke. So schlimm war es in den letzten Tagen noch nicht, und heute Abend ist es hier windig, bewölkt und ganz angenehm. Die Wärmeliebenden würden ja sagen, es ist schon wieder zu kalt.
Die Kleidungsfrage kann ich an solch heißen Tagen nur mit Mühe lösen. Klar gibt es auch für Frauen mit mehr als 50 Kilogramm und Kleidergröße 36 schöne Sachen, aber da ich noch immer die Hoffnung habe, mein Gewicht reduzieren zu können, wollte ich den Inhalt meines Kleiderschranks noch nicht komplett austauschen. So wird es also gerade an den heißen Tagen im wahrsten Sinne des Wortes eng. Dann nimm doch einfach ab, würden viele sagen. Doch leichter gesagt als getan. Es waren ja schon vier Kilo weniger, doch wie von Zauberhand kommen die wieder drauf. Und ausgerechnet dann, wenn die Temperaturen nach oben gehen, wenn ich wegen der Hitze wenig esse und viel Wasser trinke. Ich glaube, mein Körper speichert mehr Wasser, als er eigentlich sollte. Warum sonst sollten meine Knöchel geschwollen sein? Heute Vormittag habe ich eine Scheibe Brot mit Lachsschinken gegessen, heute Nachmittag einen Heidelbeerjoghurt. Dazu reichlich Wasser. Das war keine Diät, ich hatte einfach nicht mehr Hunger. Zu Hause gab es dann zwei Häppchen gebratene Putenbrust (gestern vom Grillen übrig geblieben) und später dann zwei Scheiben Brot mit eingelegtem Handkäse. Das kann ja wohl nicht zu viel sein. Ich will noch nicht so weit gehen wie meine Kollegin, die mir gestern erzählte, sie und ihr Mann wollten in der nächsten Zeit abends nur noch einen Joghurt oder Obst essen. Gut, die essen in der Regel mittags in der Kantine. Aber weder das eine noch das andere würde bei mir zur Lebensfreude beitragen. Mittags in der Kantine zu essen, womöglich noch mit nicht besonders netten Leuten am Tisch (was durchaus vorkommen kann), war für mich noch nie ein Genuss. Da bereite ich doch lieber abends etwas Leckeres zu, was ich dann richtig genießen kann.
Ich überlege gerade, ob ich zu viel ans Essen denke und deswegen schon zunehme. Oder vielleicht gucke ich zu viele Kochsendungen?

Es ist jetzt 21:30 Uhr, ich sitze im kühlen Abendwind auf der Terrasse (21 °C), tippe meine Gedanken ins Notebook, während Jörg sich drinnen im wärmeren Wohnzimmer (25 °C) das Fußballspiel Argentinien – Deutschland anschaut. Das ist Luxus für mich, das gefällt mir!

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