Mäuseasyl?

Posted on 16 Februar 2004 at 16:06 in Katzen.

Unsere Katzen sind Freigänger und fangen Mäuse. Die weiblichen Katzen bringen manchmal die Mäuse mit ins Haus. Meistens liegen sie im Keller, gelegentlich auch im Erdgeschossflur. In der Regel bewegen sie sich nicht mehr, so dass ich sie problemlos beseitigen kann. Die Katzen fressen diese Mäuse nicht, denn es sind Geschenke für ihre Menschen. Ab und zu – zum Glück sehr selten – kommt es vor, dass eine solche Geschenkmaus noch relativ lebendig ist und wegläuft, sobald die Katze die Zähne aus ihr nimmt. Gut, wenn dies im Vorkeller passiert und alle Kellertüren geschlossen sind. Dann hat die Maus nur einen sehr begrenzten Bewegungsraum – Treppen kann sie ja nicht steigen. Am Samstag allerdings brachte und Lizzy eine Maus ins Wohnzimmer und ließ sie dort los. Die Maus flitzte am Schrank vorbei in die Zimmerecke. Dieses etwa 50 Zentimeter schmale Stück zwischen Schrank und Wand ist sehr schwer zugänglich, denn davor steht der deckenhohe Kratzbaum, dahinter ein Höckerchen mit der Lautsprecherbox und darunter verbergen sich jede Menge Kabel. Da saß die Maus gerade am rechten Platz zwischen den vielen Kabeln. Mit der Taschenlampe hatten wir sie schnell geortet, doch ein schwieriges Unterfangen war es, sie dort herauszubekommen. Es gelang mir nur, indem ich mich der Länge nach auf den Boden warf und den rechten Arm schlangengleich an Kratzbaum und Hocker vorbeiwand. Die Maus, regungslos vor Angst, ließ sich am Schwanz packen und dann konnte ich sie in den Garten befördern. Sie musste weitererzählt haben, dass die Katzen gar nicht so gefährlich sind wie sie aussehen und dass man sich mit viel Glück vielleicht auch längere Zeit an einem schönen warmen Plätzchen in der Zimmerecke einnisten kann. Wieso ich das vermute? Spät am Abend döste Lizzy im Wohnzimmer vor der Terrassentür. Plötzlich sprang sie auf und schaute aufmerksam nach draußen. Ich schaltete die Außenbeleuchtung ein und – ich weiß, das glaubt mir jetzt niemand – draußen stand eine Maus! Sie hatte sich auf den Hinterpfoten aufgerichtet, die Vorderpfoten lehnten an der Tür, als wollte sie sagen: “Lasst mich rein! Gewährt mir Asyl!” Dieses Ansinnen ließ sie natürlich sofort fallen, als sie den Kater erblickte und war Sekunden später in der Dunkelheit verschwunden.

Kommentar schreiben

Einen Kommentar hinterlassen


Top