Stille

Posted on 18 Dezember 2003 at 14:48 in Persönlich.

Noch ist es kühl in der Wohnung, dunkel und still. Ich schalte ein paar Lampen hier und dort in den Ecken ein. Ich tausche meine Alltagskleidung gegen einen kuscheligen Pullover, eine bequeme Hose und dicke Socken ein. Die Heizung schaltet sich ein und beginnt, die Räume zu wärmen. Die Mitbewohner auf vier Pfoten streichen um meine Beine, schauen mich erwartungsvoll an. Ich öffne für sie Packung und Dose und sie verspeisen mit gutem Appetit die frische Mahlzeit. Die Weihnachtssterne aus Holz beleuchten die Fenster und strahlen ihr warmes Licht aus. Die Straßenlaterne an der Ecke schimmert durch den zarten, glänzenden Stoff der Gardine. Es ist still im Haus. Mit Buch, Schokolade und einem Getränk verziehe ich mich auf das Sofa. Ich genieße die Ruhe und verbringe eine gemütliche Lesestunde. Später unterbricht das Fernsehprogramm die Stille. Ein Film, dann noch ein Film, dann zeigt die Uhr fast Mitternacht und es wird Zeit, den dringend notwendigen Schlaf zu suchen. Ich gehe nach oben. Nun ist es wieder ganz still – und leer. Diese ungewohnte Leere. Werde ich einschlafen können? Ich brauche nicht lange darüber nachzudenken, zum Glück habe ich einen gesunden Schlaf. Beim Aufwachen spüre ich jedoch sofort wieder das Gefühl der Leere. Aber es ist keine Zeit für viele Gedanken. Aufstehen, zur Arbeit gehen, das steht jetzt an erster Stelle. Als ich kurze Zeit später die Haustür hinter mir schließe, atme ich beinahe erleichtert auf. Der Tag vergeht viel zu langsam und ich sehne den Abend herbei. Das Ende der Stille.

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