Vorbeigehuscht …

Posted on 10 Juni 2002 at 12:50 in Dies & das.

… ist das Wochenende. Und ich habe wieder einmal das Gefühl, nichts getan zu haben. Jedenfalls nicht das, was ich wirklich GERN tun wollte. Bin ich so schlecht organisiert oder an was liegt es?
Am Freitagabend war ein Arbeitskollege von Jörg da und wir haben seinen PC wieder in Gang gebracht. Er hatte am Tag zuvor wegen diverser Probleme seine Festplatte formatiert, aber Windows ließ sich dann anschließend nicht installieren. Von einer Startdiskette wusste der Kollege nichts, obwohl ich mir sicher bin, die damals mitgegeben zu haben (es handelt sich nämlich um meinen alten PC, ein 166 MHz MMX von 1997, darauf war ich damals ganz stolz!). Aber zum Glück hatte ich irgendwann eine zweite Startdiskette erstellt, die ich auch auf Anhieb gefunden habe. Und danach ließ sich problemlos alles installieren. Leider konnte ich wegen dieser ganzen Geschichte nicht wie geplant auf dem Sofa liegen und einen Film schauen. Müde war ich außerdem, es wär halt eher die Freitagabendentspannung angesagt gewesen. Hm.
Am Samstag haben wir nach dem nicht allzu frühen Frühstück eine Tour übers Land gemacht. Wir mussten zu einem etwas weiter entfernten Baumarkt fahren, um das übrig gebliebene Material von der Gartenhaus-Dachrinne zurückzugeben. So richtig weit mussten wir nicht fahren, nur 10 Kilometer, aber über die Dörfer kam’s mir ziemlich lang vor. Auf dem Rückweg haben wir noch zwei Plus-Märkte abgeklappert, um einen 5-Liter-Drucksprüher aus dem aktuellen Angebot zu ergattern. Im zweiten Laden hat es geklappt, es waren noch jede Menge von den Sprühern vorrätig. Nun können wir an bestimmten Stellen mal drangehen und das wild wuchernde Unkraut bekämpfen. Am Nachmittag habe ich die Vorhänge für das Gartenhaus genäht. Ursprünglich wollte ich den ehemaligen Vorhang von unserem Flurregal in der alten Wohnung verwenden, doch auf der Suche danach fand ich zufälligerweise einen farblich viel besser passenden Stoff. Das war mal ein baumwollener Sofaüberwurf für das Gästeschlafsofa gewesen. Also messen, zurechtschneiden, schnell ein paar Nähte und fertig ist der Sichtschutz. Da unser Gartenhaus im Vorgarten steht, ist es auf jeden Fall praktischer mit den Vorhängen. Es muss ja nicht jeder sehen können, was dort drin steht. Anschließend habe ich mich daran gemacht und ein Kilo Spargel geschält und dann Pellkartoffeln gekocht und auch geschält. Ja, wir hatten mittags zugeschlagen und endlich (zum ersten Mal in diesem Jahr) Spargel gekauft. Den gab es dann mit den Kartoffeln, klein gewürfeltem rohem Schinken und Sauce Hollandaise. Hmmm, das war richtig lecker.
Am Sonntag war das Wetter richtig schön, was wegen der nicht allzu positiven Vorhersagen ziemlich überraschend kam. Eigentlich wollte ich wieder einmal nichts tun außer faul herumsitzen und entspannen. Aber dann sieht man hier und da ein kleines Wild(Un-)kraut aus den Beeten sprießen und so war ich bestimmt eine Stunde lang beschäftigt, dieses Grünzeug herauszuzupfen. Und dann – es ist wahrlich nicht zu fassen – habe ich es doch tatsächlich geschafft, ein neues Buch anzufangen. Und sogar ganze zwanzig Seiten habe ich gelesen. Dann kam Angela an, die bei einem Bekannten zum Geburtstagsbrunch gewesen war. Also saßen wir einige Stunden auf der Terrasse herum, Jörg hat dann noch den Rasen gemäht und ich habe die Beete gegossen. Es war dann schon fast acht, als ich hineinging zum Duschen, danach wollte ich mich gemütlich auf dem Sofa niederlassen und die Lindenstraße anschauen (ja, ich schau’s jeden Sonntag!), die ich aufgezeichnet hatte. Von wegen! Nix war’s! Das VPS hatte versagt bzw. war dort ein falsches Datum einprogrammiert. Mist. Nun ja, dann muss ich eine der Wiederholungen aufnehmen. Ich habe dann eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung an mir vorbeiplätschern lassen. Jörg Definition davon: Das sind die Filme, in denen nur deutsche Schauspieler mitwirken, ausschließlich deutsch gesprochen wird und die Autos das Lenkrad auf der rechten Seite haben. Später gab es noch die Reste von gestern zu essen, alles schön klein gewürfelt, mit Hollandaise übergossen, Käse darüber und dann überbacken. Ja, und als ich dann irgendwann gegen Mitternacht im Bett lag, konnte ich nicht schlafen. Während Jörg vermutlich schon süß träumte oder vielleicht auch im Schlaf Beton anrührte, was weiß ich, stand ich wieder auf, ging nach unten und schaltete den Fernseher ein. Es gab noch einen späten Film, den ich zwar schon einmal gesehen hatte, aber ich dachte mir, schaust halt mal ne halbe Stunde rein. Die halbe Stunde dauerte dann bis zum Ende des Films, das war um halb drei. Puh, das Aufstehen würde nett werden, das ahnte ich schon.
Es war nicht ganz so schlimm wie erwartet, aber ich wäre schon noch gern liegen geblieben. Vier Stunden Schlaf sind einfach nicht genug. Ich war aber trotzdem ziemlich produktiv heute im Laufe des Tages und habe alles weggearbeitet. Sehr brav! Allerdings habe ich mich kurz nach 16 Uhr verabschiedet, um heute wirklich nur zu entspannen.

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