Karrieresprung durch “Nein”

Posted on 1 Februar 2002 at 16:26 in Dies & das, Sehen, lesen, hören.

Die Verkehrslage hat sich nun wieder normalisiert. Das Hochwasser ist relativ schnell zurückgegangen und nun sind die Straßen wieder frei. Ich hatte es heute Morgen beim Blick aus dem Schlafzimmerfenster schon vermutet, denn ich sah auf der ca. 1 km entfernten Bundesstraße keinen Stau, sondern tatsächlich nur vereinzelte Autos fahren. Puh, war ich erleichtert, heute mal wieder in der normalen Schnelligkeit zur Arbeit zu kommen.
Im Augenblick geht es im Büro sehr ruhig zu, zumindest phasenweise. Allerdings musste ich mich in dieser Woche zwei Tage lang mit einer Powerpoint-Präsentation für meinen Chef beschäftigen. Wahrlich kein besonderes Vergnügen. Ich mag Powerpoint nicht besonders. Ich mag es vor allem deswegen nicht, weil es manchmal nicht das tut, was ich will. Ein besonderes Ärgernis sind immer wieder Texte mit Aufzählungen und Nummerierungen. Warum ist bei einem Text der Abstand zwischen Nummerierungszeichen plötzlich größer als beim anderen? Selbst wenn ich ihn kopiere, verändert es sich. Ein anderes Mal setzt es mir einen hängenden Einzug, aber den will ich nicht!!! Und jedes Mal muss ich die Formatierung wieder ändern. Wahrscheinlich kann ich nicht richtig mit dem Programm umgehen, aber ich hab auch lange nichts mehr damit gemacht und damals war das auch noch eine der älteren Versionen.
Gestern Abend im Fernsehen: Ich hatte während des Kochens (leckeres Paprikagulasch) einen Tatort von 1979 auf WDR eingeschaltet. Im Anschluss gab es FrauTV. In der Rubrik “Karrieresprung” wurden Kommunikationstipps gegeben. Da war zum Beispiel der Vorgesetzte, der seiner Mitarbeitern immer mehr Arbeit auf den Schreibtisch packt und sie kann nicht “Nein” sagen. Ich musste dabei an manches aus meiner Zeitarbeitsphase denken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine der Sekretärinnen oder Assistentinnen, die ich damals vertreten habe, in so einem Fall tatsächlich zu einem “Nein” fähig gewesen wäre. Als Zeitarbeitsmitarbeiterin hat man es aber dann noch einmal ein Stück schwerer. Ich riskiere ja nicht nur einen Konflikt mit dem Vorgesetzten – das wäre allein meine Entscheidung – sondern muss auch meinen Arbeitgeber, die Zeitarbeitsfirma repräsentieren. Eine Gratwanderung! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich damals im Juni/Juli bei dem Touristikunternehmen nicht besonders beliebt gemacht habe. Vermutlich haben sie eine fürchterlich schlechte Bewertung abgegeben. Aber das ist mir ziemlich egal, die waren auch nicht besonders nett zu mir. Ich hab mich darüber ein paar Mal in meinem Tagebuch ausgelassen. Früher durfte man bei dieser Zeitarbeitsfirma auch als Mitarbeiter die Unternehmen bewerten. Das haben sie wohl abgeschafft, schade 😉
Dann hatte die Expertin bei FrauTV noch einen Tipp: “Füllwörter vermeiden: Echt, eigentlich, irgendwie, wirklich, nur… schwächen Ihre Aussage ab. So ist es leicht, Ihre Forderung abzulehnen!” Leider aber konnte sie damit nicht hundertprozentig überzeugen, denn sie verwendete selbst ständig das böse Wörtchen “eigentlich”. Das müssen wir noch mal üben …

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