Die Silvesterparty war ganz gut. Aber auch nicht mehr. Ich war am Ende ganz schon sauer, denn Uli S. hatte mir erzählt, daß sie (u. a. die Veranstalter der Party) einmal zufällig von mir gesprochen hätten, und dabei habe sich herausgestellt, daß sie mich alle nicht sehr mögen. Er meint, sie würden mich unterschätzen. Und außerdem könnte ich jeden Jungen haben. Danach war ich sauer auf die anderen; jetzt aber nicht mehr, nur noch auf ihn. Ich glaube nicht mehr, was er mir erzählt hat. Das war ganz schön idiotisch. Außerdem kann ich mich in Zukunft ja ändern.
Was sonst noch passiert ist:
Uli sagte mir, Lule könne mich wohl sehr gut leiden, und es würde ihm nicht gefallen, wenn ich mit einem anderen rumknutsche (gemeint war Joe; aber das war alles nur ein Spaß, ich kenne ihn mittlerweile). Mir ist das aber egal, Lule interessiert mich überhaupt nicht.
Heute nacht habe ich von Chris geträumt. Wahrscheinlich, weil ich gestern abend wieder einmal im Zweifel war, ob ich ihn noch will. Natürlich will ich. Im Traum kam Chris mit seinen Eltern zu uns. Wir waren alle draußen im Hof. Er wollte dann anschließend ins Training. Plötzlich fiel mir ein, daß es Samstag war und nicht Freitag. Er wollte aber trotzdem noch einen Augenblick dableiben. Er saß im Auto, ich stand bei ihm und fragte ihn, wo er in Urlaub war, etc. Dann saßen wir in einem Zimmer und schauten uns irgendwelche Bilder vom Winterurlaub an. Dann legte er den Arm um mich …
Leider war es nur ein Traum. Ich hätte ihn doch zur Silvesterparty einladen sollen. Ob er wohl gekommen wäre?
Dienstag, 20.01.81
Am Samstag war also folgendes:
nachmittags fuhr ich nach Groß-Gerau, weil dort die 1. Mannschaft spielte. Die beiden entscheidenden Spiele. Eines verloren sie allerdings.
Außer mir waren nur Bärbel und die Freundin von Achim da. Ich war natürlich nur hingefahren, um Christof zu sehen. Nach dem ersten (verlorenen) Spiel gingen die Männer raus in die Kabine zur Besprechung. Christof lachte mir zu; vorher hatte er keine Zeit dazu gehabt, denn sie waren schon beim Einspielen, als ich kam. Dann hatten sie Pause. Chris saß neben Bärbel, als Linienrichter. Ich unterhielt mich mit Bärbel. Mit Christof habe ich eigentlich fast gar nicht geredet. Blöd.
Dann freute ich mich auf den Maskenball. Andererseits hatte ich aber überhaupt keine Lust, hinzugehen. Am Tag vorher und auch vormittags war mir Christof noch gleichgültig gewesen. Aber nicht mehr, nachdem ich ihn wiedergesehen hatte.
Gegen halb zehn ging ich also ins Eigenheim. Ich traf Sigrid, stand dann ziemlich lange bei ihr und anderen von der Landjugend oben in der Sektbar. Es langweilte mich aber auf die Dauer. (Ganz am Anfang hatte ich Michael K. getroffen und mit ihm getanzt. Er war todschick im weißen Anzug und Hawaii-Hemd.). Ich ging dann runter, langweilte mich, mir war kalt. Dann traf ich Jürgen S. Er lud mich zu Sekt ein, sah dann aber Gabi L. (ganz schön fett), und ich war abgeschrieben. War mir auch egal. Ich tanzte irgendwann mit seinem Freund Lothar, ging mit ihm runter in die Sektbar. Er ging dann weg, ich wanderte wieder nach oben in die Sektbar, traf dort Werner N. und Robert, den (Ex?)-Freund von Petra V. Als ich gerade wieder runter gehen wollte, quatschte mich ein Typ an, ob ich Richtung Mainz fahre. Er und sein Freund suchten jemanden, der sie mitnehmen konnte. Diesen Freund hatte ich schon ganz am Anfang und dann immer wieder ab und zu gesehen, auch unten in der Sektbar, als ich mit Lothar dort war. Ich tanzte dann mit ihm, dann gingen wir wieder hoch in die Sektbar, und es lief so weiter, wie ich es eben von Maskenbällen gewohnt bin. Wir verabredeten uns für morgen abend; ich soll ihm ein Glas Sekt ausgeben. Mist! Ich muß ihm klarmachen, daß ich nichts von ihm will. Denn ich habe es wohl nur aus Enttäuschung getan, weil sonst überhaupt nichts lief an diesem Abend, besonders weil Dietmar nicht da war, der “ganz gut aussehende Typ” vom 14. November. Außerdem bin ich nur in Christof verliebt. Zum Glück habe ich morgen Sektbar-Dienst und keine Zeit für diesen Typen aus Mainz. Hoffentlich läuft alles gut. Bis auf diesen kleinen Ausrutscher war ich aber sehr vernünftig und habe sehr wenig Sekt getrunken. Um halb 4 war ich zu Hause, eine Stunde später im Bett (wegen Haarewaschen, ich hatte Strähnen drin gehabt). Sonntag mußte ich um 8:00 Uhr aufstehen, weil wir in Darmstadt spielten. Wir spielten aber gut, gegen Nauheim 3:1, sogar Peter freute sich. Wir hatte uns ja auch gut vorbereitet: Kerstin, Moni und ich waren auf dem Maskenball gewesen, Carola war um 6:00 Uhr nach Hause gekommen, und Uschi war bei einer Geburtstagsfeier gewesen.
Hoffentlich bin ich morgen abend nicht zu nervös. Denn ich spüre jetzt schon ab und zu ein kribbliges Gefühl im Magen, wenn ich daran denke, es ist aber keine Vorfreude, sondern seulement Nervosität.
Sonntag, 25.01.81
Mittwoch. Hexenball. Sektbar-Dienst. Ich hatte mich umsonst aufgeregt. Reinhard war natürlich da, aber er kam nicht mal zu mir an die Sektbar. Was das ganze natürlich sehr erleichterte; aber ich ärgerte mich doch, weil ich ihn abblitzen lassen wollte.
Dietmar war auch endlich da, nachdem ich am Samstag vergebens auf ihn gewartet hatte.
Zwischendurch tanzte ich ein paar mal, auch mit Wolfgang (Ex-Volleyballer).
Samstag. Maskenball Turnhalle. Nicht so gut. Dietmar war wieder da. Er hat wohl keine Freundin, denn ich habe ihn nie mit einem Mädchen zusammen gesehen und er hat auch nicht getanzt. Ich überlegte, ob ich ihn mal fragen sollte, ob er mit mir tanzt. Oder den anderen Typen, den ich schon am Mittwoch gesehen hatte. Ich sah Dietmar nicht mehr, wahrscheinlich war er oben in der Sektbar. Ich entschloß mich, eine Runde um den Saal zu laufen, um zu sehen, wer noch da ist. Dabei kam ich an diesem Typen vorbei. Wir lachten uns zu (wie vorher auch schon einmal), und dann dachte ich, was soll’s und ich fragte ihn, ob er nicht mal Lust zum Tanzen habe. Er hatte. Das fand ich ganz toll. Wie sich herausstellte, ist er der Cousin von Brigitte E. aus Rüsselsheim, die auch beim DER arbeitet, und mit dem Freund von Holger G. geht. Nach diesem Tanz verabschiedete er sich leider von mir. Danach fand ich es ziemlich langweilig. Hoffentlich wird es am Mittwoch besser. Bestimmt. Denn die Stimmung im Eigenheim ist eigentlich immer sehr viel besser.
Dienstag, 27.01.81
Morgen abend ist es also wieder einmal soweit: Hexenball. Am Donnerstag gehe ich nicht arbeiten, ich bin “krank”. Warum nicht? Es ist das erste mal, und auch nur ausnahmsweise, weil die Abteilung sowieso ziemlich blöd ist. Zum Glück haben wir nächsten Monat Seminar.
Morgen abend werde ich wahrscheinlich irgend jemanden (nicht unbedingt irgend jemanden, am liebsten Ralf oder Dietmar) zu einem Glas Sekt einladen, denn ich werde genau 20 1/2.
Mittwoch, 28.01.81
War ganz gut, dieser Hexenball, bis auf die Sache mit D. Aber es ist mir egal. Carola war auch da. Wilfried (Bischofsheim) getroffen.