Kaum jemand wird diesen Film kennen: “Weder Tag noch Stunde” aus dem Jahr 1976. Vielleicht ist er mir nur deshalb so gut in Erinnerung geblieben, weil ich einen Tag, nachdem ich ihn gesehen hatte, ausführlich in meinem Tagebuch darüber schrieb: 16. Mai 1977.
Vor einigen Monaten musste ich ohne besonderen Anlass wieder an diesen Film denken, der mich damals offensichtlich so bewegt hat. Im Internet findet man so gut wie keine Informationen, es werden lediglich an mehreren Stellen die Eckdaten und die Hauptdarsteller genannt. Nach einiger Suche bin ich schließlich auf diese etwas ausführlichere Beschreibung gestoßen:
Weder Tag noch Stunde
Deutschland, 1976
Regie: Bruno Jantoss
Drehbuch: Bruno Jantoss
Kamera: Guenther Wulff
Produktion NDR, Hamburg
Hauptdarsteller:
Günther Maria Halmer [Alois]
Monika Lundi [Frau Kroll]
Sabine von Maydell [Erika]
Dagmar Claus [Irmi]
Günter Lamprecht [Herr Kroll]
Claudia Gerstäcker [Frau Beil]
Hans-Helmut Dickow [Joschi]
Inhalt:
»Der Titel “Weder Tag noch Stunde” verweist auf die Bibelstelle Matthäus 25, Vers 13. Der Film erzählt von Menschen, deren Wege sich für 24 Stunden in einem namenlosen Fremdenverkehrsort inmitten der Fränkischen Schweiz kreuzen. Sie begegnen sich zufällig für eine kurze Frist: Erika, eine durchschnittlich lebenshungrige siebzehnjährige Angestellte, die sich davor fürchtet, im Leben etwas zu versäumen; Irmgard, ihre gleichaltrige aber bedächtigere Freundin; Peter und Joe, die Erika umschwärmen, obgleich sie längst wissen, dass sie bei ihr keine Chance haben; Alois, der siebenundzwanzigjährige Baggerführer, der sich mit seinen Zechkumpanen ins Wochenende trinkt, bis ihm unversehens Elfie über den Weg läuft, eine Urlauberin aus Berlin, mit der er eine Nacht verbringen wird, die beider Leben verändern könnte; und die Krolls, die kleine “heile” Familie, die in dem Städtchen Ferien machen.
Sie ‘vertreiben sich die Zeit’ – wie man so sagt. 24 scheinbar gewöhnliche Stunden. Für vier von ihnen wird es der letzte Tag vor dem Tod sein. Sie werden den kommenden Abend nicht mehr erleben.»
Quelle: www.kinotv.com
Nun wusste ich immerhin, dass es sich um eine NDR-Produktion handelte. Bieten viele Fernsehsender nicht Sendemitschnitte an? Ich begab mich auf die entsprechende Seite und füllte eine Anfrage aus. Schon kurz darauf erhielt ich die Nachricht, dass es nicht möglich sei, für Fernsehfilme und -serien Mitschnitte zu erstellen. Schade. Nun ja, da kann man nichts machen.
Und dann, Ende Juni, erhielt ich eine E-Mail vom Sender, in der man mir schrieb, weil ich vor einiger Zeit diese Anfrage gestellt hatte. Die rechtlichen Grundlagen haben sich geändert, so teilte man mir mit, und es sei nun möglich, auch für diese Bereiche Mitschnitte anzufertigen. Natürlich gibt es nach wie vor gewisse Einschränkungen, aber da es sich bei dem Film um eine NDR-eigene Produktion handelte, musste das ja wohl klappen. Ich schickte also eine erneute Anfrage los und erhielt schon wenige Stunden später ein Angebot. Dann musste ich nur noch den entsprechenden Betrag mit den notwendigen Angaben überweisen und mich anschließend einige Wochen gedulden. Da es sich um eine individuelle Kopie handele, müsse mit einer Bearbeitungszeit von ungefähr vier Wochen gerechnet werden, so hieß es im Angebot. Ich bezahlte also am 3. Juli und siehe da, heute lag die DVD schon im Briefkasten! Natürlich habe ich schon mal kurz reingeschaut, wollte ich doch überprüfen, ob sie läuft. Das tut sie und die Bildqualität ist genauso wie man sie bei einem 70er-Jahre-Film erwarten darf: Nostalgie pur mit viel Bildrauschen!
Den Film kann man als Sendemitschnitt beim NDR kaufen:
NDR Mittschnittservice
Er kostet 39 Euro und wird als DVD geliefert.
Nachtrag:
Immer wieder erhalte ich auf Grund dieses Eintrags Anfragen, ob ich denn nicht eine Kopie des Films machen könne. Dies ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich, das Anfertigen von Kopien ist wohl für den (eigenen) privaten Gebrauch erlaubt (Sicherheitskopie!), auch darf man eine Kopie an Familienmitglieder oder Freunde weitergeben, jedoch nicht an fremde Menschen. Sollte jemand einem anderen Interessenten “aushelfen” wollen, dann kann er das auf eigene Verantwortung tun. Ich bitte allerdings, auf Anfragen an mich aus den genannten Gründen abzusehen.