Heute habe ich meinen Geburtstag nachgefeiert. Christina hat mir dieses Tagebuch geschenkt und ich beginne es gleich heute. Ich habe auch gleich wichtiges einzuschreiben. Bis am Montag glaubte ich, daß ich in Achim K. verknallt wäre, doch das ist Quatsch.
In Holland habe ich einen Jungen aus Deutschland gesehen, und er hat mir sehr gut gefallen. Am letzten Abend sind wir spazieren gegangen, und da habe ich ihn wieder gesehen. Ich habe geheult, mitten auf der Straße, es war zum Glück schon etwas dunkel, und ich glaube auch nicht, daß es jemand bemerkt hat. Als ich im Bett lag, habe ich noch mehr geheult.
Heute denke ich kaum noch an ihn, besonders seit Montag. Am Montag hat Helga ihren Geburtstag nachgefeiert. Wir waren im Schwimmbad, und dort haben wir Holger und Joachim gesehen. Holger gefällt (oder gefiel) Helga und Sigrid. Und Joachim gefällt mir. Ich weiß es seit Montag. Er ist zur Zeit mein großer Schwarm. Ich möchte wissen, wie lange das dauert. Hoffentlich sehe ich ihn bald wieder, denn seit Montag habe ich ihn nicht mehr gesehen.
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Samstag, 31. August 1974
August 1974
Sonntag, 1. September 1974
September 1974
Heute war ich ziemlich müde von gestern. Hoffentlich hat die Party allen gefallen. Und nun etwas, was ich gestern noch nicht geschrieben habe: abends sind Sigrid, Silvia, Christiane, Christina und ich zum Telefonhäuschen gerannt. Sigrid wollte Michael R. anrufen, aber er war nicht zuhause. Sabine und Helga haben sich geärgert, erstens mal, weil wir sie nicht mitgenommen hatten, und dann hat Sabine auch nicht geglaubt, daß Michael nicht dran war. Sie sind hinterher gelaufen und dann sind wir noch ein Stück spazieren gegangen, am Friedhof vorbei, wo die “Knochenlutscher” abends sind. Roland, Achim, Peter und andere waren dort. Susi und Petra gehen auch öfters hin. Für den Rest der Party waren Sabine und Helga ziemlich sauer, natürlich besonders Sabine.
Und nun zu heute. Wie gesagt, ich war ziemlich müde. Am Nachmittag haben wir eine Radtour gemacht. Ich habe die meiste Zeit an Joachim gedacht, als ich ihn das erste mal gesehen habe, das war bei der Treburer Kerb, Dienstags beim Feuerwerk. Er war sicher auf der Astheimer Kerb, denn die haben jetzt. Ich wäre so gern hingegangen. Aber allein, nein! Vielleicht mit Christina? Doch sie wäre wahrscheinlich nicht mitgegangen. Wenn Ute noch in Trebur wohnen würde! Dann hätte ich zwar Berlin nicht gesehen, aber was ist das schon gegen einer guten Freundschaft! Eine richtige Freundin habe ich bis jetzt nicht, denn Christina geht jetzt mehr mit Sigrid zusammen. Vielleicht finde ich eine andere Freundin, oder einen Freund. Ach, man weiß nie, was am nächsten Tag passiert. Leider!!!
Dienstag, 17. September 1974
Am Sonntag waren wir in Schweinfurt. Michael hatte Geburtstag. Sie haben im Garten gefeiert. Da habe ich im Haus gegenüber einen Jungen gesehen. Er hat mir sehr gefallen. Später hat er dann zum Fenster hinaus geschaut. Leider sind wir bald wieder nach Hause gefahren. Auf der Autobahn war Stau, und das fand ich ganz toll, denn ich konnte den anderen Leuten winken. Es war schon ziemlich dunkel. Einmal habe ich einem Auto gewunken, da hat ein Junge dringesessen. Sie sind dann noch zweimal an uns vorbeigefahren. Sie waren aus dem Kreis Offenbach. Heute war ich im Schwimmbad. Ich wollte schon wieder nach Hause gehen, doch dann kam Joachim, und ich blieb noch etwas. Leider konnte ich nicht mehr lange bleiben, denn meine Bademütze ging kaputt.
Ich fuhr dann gleich wieder zum Schwimmbad und beobachtete Joachim. Als er mit seiner Freundin (vermute ich) wegfuhr, verfolgte ich ihn, denn ich wollte wissen, wo er wohnt. Er wohnt in Trebur, welch ein Glück, ich weiß sogar, in welcher Gegend. Leider nicht, in welchem Haus, denn Sabine, Helga und Sigrid sind mir über den Weg gelaufen, und da mußte ich abbremsen. So habe ich “seine Spur” verloren. Hoffentlich sehe ich ihn noch öfters …
Montag, 23. September 1974
Gestern sind wir so um fünf mit den Rädern an den Rhein gefahren. Auf dem Heimweg sind wir noch einmal zu Oma. Joachim hat sich bei Ewald die Schallplatten angeschaut. Zur Zeit gefällt er mir sehr gut. Der Schweinfurter und der aus Holland nicht mehr so sehr, wahrscheinlich kommt das auch daher, weil ich sie überhaupt nicht mehr sehe und Joachim wenigstens einmal in der Woche. Ja, aufs Gymnasium müßte man gehen! Dann würde ich ihn jeden Tag sehen. Er geht auch nach Rüsselsheim aufs Planck, das weiß ich von Ute.
Gestern hatte Sabine Geburtstag. Sie feiert am 2. Oktober.
Jetzt werde ich noch ein bißchen lesen, im Bio-Buch; weil ich sonst nichts besonderes zum Lesen habe. Wenn ich Aufgaben gemacht habe, weiß ich sowieso nicht, was ich machen soll.
Ich glaube, dieser Winter wird sehr kalt. Das hat der “Wettervorhersager” beim Opel gesagt, und ich habe mir das auch gedacht, denn jetzt, am Herbstanfang, ist es schon sehr kalt. Hoffentlich friert das Stück draußen am Rhein zu, dann werde ich oft, wenn ich Zeit habe, zum Schlittschuhlaufen rausfahren. Aber jetzt ist das ja egal, es ist noch lange Zeit bis dahin.
Samstag, 12. Oktober 1974
Oktober 1974
Gestern hatte Christina Geburtstag. Wir sind spazieren gegangen, weil die 10Ra Altpapier gesammelt hat und Sabine Carsten sehen wollte. Auf unserem Spaziergang haben wir Joachim gesehen. Ich schwärme nicht mehr für ihn, weil ich ihn so selten sehe. Eigentlich hat mir Achim schon immer gefallen. Mal mehr, in den Ferien hat es nachgelassen, besonders in den Sommerferien, als wir in Holland waren. Aber seit Ende der Herbstferien, besondern seit Donnerstag, bin ich sehr in ihn verknallt. Heute waren Sabine, Helga, Sigrid, Christina, Silvia, Christiane und ich im Schulhof, als er gekommen ist, und als wir “Guten Morgen” gesagt haben, hat er so richtig goldig mit mir gelacht. Ich finde ihn überhaupt süß. Manche finden ihn blöd, aber ich nicht, wenn er auch noch so doof ist (jetzt nicht mehr so sehr wie früher) kann ich ihn immer gut leiden. Vielleicht bilde ich mir auch nur ein, daß er mich mag, aber das hoffe ich nicht, denn mir liegt so viel an seiner Freundschaft, was einige nicht verstehen. Nun muß ich abwarten, was in den nächsten Tagen los ist.
Donnerstag, 31. Oktober 74
Das ist ja alles Quatsch, was ich das letzte mal geschrieben habe. Von wegen in Achim verknallt! Und daß Joachim mir nicht mehr gefällt! Nein, das hat sich geändert. Achim hat eine Freundin, der ihr Name fängt mit M an. Er ist sowieso uninteressant für mich. Joachim habe ich das letzte mal an Christinas Geburtstag gesehen. Morgen, wenn es nicht regnet, fahre ich ein bißchen spazieren, vielleicht sehe ich ihn.
Bei uns sind neuerdings die Pausen so aufregend. Die zweiten Pausen. Vorgestern haben welche den Brief von Sabine und Helga an Carsten und Wolfgang ans schwarze Brett gehängt. Von gestern muss ich ausführlicher berichten: In der zweiten Pause standen wir so auf dem Schulhof herum. Da kam ein Junge, den ich nicht kenne, und sagte zu mir: “Der da drüben in dem grünen Parker, der will mit dir gehen.” Ich sagte: “Du spinnst wohl!” Er ging dann. Christina sagte dann: “Der kommt sowieso nicht her.” Und auf einmal stand das blöde Kamel da und sagte: “Da bin ich.” Ich sagte: “Hau ab!” Und dann bin ich mit Christina und Sigrid weggegangen. Wir haben es den anderen erzählt, und die Sweet-Fans sind zu ihm gegangen und haben ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm gehen will. Da hat er gesagt: “Ist auch gut.” Das alles soll wohl ein Witz gewesen sein. Wir haben uns nachher halb tot gelacht. Ich finde, der spinnt und ist ein doofes Kamelrinozeros!!!
Freitag, 8. November 1974
November 1974
In der letzten Zeit hat sich ja nicht viel ereignet, außer am Mittwoch. Christina, Gudrun und ich sind zusammen von der Schreibmaschinenstunde heimgegangen. Da habe ich wieder einmal an Joachim gedacht. Ich habe gedacht, es wäre sehr schön, wenn er jetzt vorbeikäme. Als wir kurz vor der Kreuzung waren, kamen da auf einmal Roland und Joachim angefahren. Sie waren bei Sabine gewesen, Roland hat Christinas Physikheft geholt. Naja, da habe ich ihn wieder einmal gesehen. Diese Woche habe ich einen Brief von Ute bekommen. Sie schreibt, daß sie ihr Abitur machen will. Ich werde vielleicht auch nach der 10. Klasse aufs Gymnasium gehen, Roland will das auch, denn Joachim ist sein Vorbild! Ich freue mich schon auf das Tanzkränzchen nächstes Jahr. Hoffentlich sind ein paar Jungen dabei, die wir noch nicht kennen, denn das ist dann sehr interessant. Ich glaube nicht, daß Joachim mitmacht, denn er ist sehr wahrscheinlich älter als wir, aber es wäre immerhin möglich, weil Roland sein Freund ist. Sonst weiß ich sowieso nicht, mit wem ich machen soll, aber das wird sich schon finden, ja, hoffentlich!
Dienstag, 3. Dezember 1974
Dezember 1974
Heute habe ich zufällig von Sabine erfahren, wie Joachim mit Nachnamen heißt. Also: Er heißt Joachim H. Sabine kennt ihn, weil er öfters mit Roland zu ihr kommt, wenn Roland z. B. was in Mathe wissen will, oder wie er damals das Physikheft von Christina geholt hat. Morgen ist das nun fast einen Monat her. Damals habe ich ihn auch das letzte Mal gesehen. Sonst war ja eigentlich nichts besonderes mehr. Oh doch: etwas ganz wichtiges. In der letzten Zeit hatte ich immer keine Lust zum Hausaufgaben machen. Die habe ich dann immer abends und nachts gemacht, weil ich am Tag zu faul dazu war. Heute gegen Abend bekam ich plötzlich Lust, Physik zu machen. GL mußte ich noch einen Aufsatz schreiben. Dazu hatte ich vier Tage Zeit. Heute hatte ich ihn immer noch nicht. Eigentlich wollte ich ihn wieder abends machen. Doch dann habe ich ihn vor dem Essen gemacht. Er war gar nicht so schwierig. Jetzt mache ich noch ein bißchen Physik, denn morgen werde ich keine Zeit dazu haben, weil Oma Geburtstag hat. Da fällt mir gerade etwas ein: morgen werde ich dann gleich nach Schreibmaschine zu Oma gehen. Das ist doch sehr günstig. Allerdings müßte ich öfters zum Fenster hinausschauen oder mal zum Ewald hinübergehen. Hoffentlich kann ich die Gelegenheit ausnützen!
Freitag, 13. Dezember 1974
Heute hatten wir eine Weihnachtsparty gemacht. P., unser Lehrer, ist ziemlich am Ende gekommen und hat dann Karten gespielt. Wir haben Dalli-Dalli gespielt und getanzt und Plätzchen gegessen und getrunken. Dalli-Dalli war ganz toll. 10 haben mitgespielt. Und das waren: Sabine, Helga, Roland, Stefan, Thomas, Susi, Thomas, Jens, Werner und Achim. Besonders interessant war es bei Achim und Werner. Die haben so witzige Dinger gebracht, daß sie lachen mußten und dann sind sie nur auf den 4. Platz gekommen. Achim hat mich immer angesehen und gelacht. Das war natürlich sehr ansteckend. Vor der Feier hatte ich gehofft, daß Roland Joachim mitbringt, aber er war nicht da, und ich habe es überhaupt nicht bereut. Vielleicht denke ich schon morgen anders darüber, heute bin ich jedenfalls der Meinung, daß er mit ganz egal ist. Und das aus einem ganz bestimmten Grund. Aber da brauche ich mir keine Hoffnungen zu machen, denn er hat eine Freundin. Nämlich auf dem Arm hat er ein Herz mit Pfeil und darunter ein M. Das kann sich zwar noch ändern, … Also der Tag war sehr schön, ich werde mich immer daran erinnern, wenn ich das hier lese. Dafür Schluß für heute!
Dienstag, 7. Januar 1975
Januar 1975
Dieses Jahr habe ich gut angefangen. Nämlich mit den Rubettes im Fernsehen. Sie sind meine Lieblingsgruppe. Ich glaube auch, daß dieses Jahr besonders gut wird. Denn in Bravo war ein Horoskop, und darin steht, daß ich dieses Jahr jemanden kennenlernen werde, in den ich mich verlieben werde. Und zwar im Februar. Und im Februar fängt die Tanzstunde an. Ich habe ganz bestimmte Hoffnungen, nämlich Joachim. Ich würde mich so freuen, wenn ich ihn wiedersehen würde. Unsere liebe Butzi ist weg, und sie kommt wahrscheinlich auch nicht wieder. Und deshalb bekommen wir einen Hund. Ich weiß schon zwei Namen: Micky oder Bonnie. Hoffentlich nehmen wir ihn mit nach Katwijk, denn dieses Jahr fahren wir wieder hin. Ich freue mich schon so sehr. Hoffentlich treffen wir ein paar Leute, die wir schon vom letzten Jahr kennen. Z. B. der Junge, der mir so gut gefallen hat. Das wäre toll! Am Ende des Jahres werde ich sehen, wie es verlaufen ist, ob gut, oder schlecht, ob sich meine Wünsche erfüllt haben oder nicht!!!
Sonntag, 9. Februar 1975
Februar 1975
Ja, jetzt haben wir Fastnacht! Heute war ich mit Christina und Sigrid in Astheim beim Umzug. Letzte Woche war Disco und am Freitag habe wir eine Klassenparty gemacht. Die war aber ziemlich langweilig. Von den Jungen tanzt ja kaum einer freiwillig. Ute hat angerufen. Wir haben über verschiedenes gesprochen, auch, daß sie mal wieder kommen soll. Und sie kommt, in den Osterferien.
Heute haben wir von Sabine erfahren, daß die Tanzstunde am 20. Februar anfängt. Das ist Mist, weil es Donnerstags ist, weil ich sonst immer Hitparade International höre. Naja, ich werde eben mal eine Weile darauf verzichten müssen. Vielleicht wird es mir nicht mal so schwer fallen, zum Beispiel wenn Joachim mitmacht. Von Ute habe ich erfahren, daß er Gitarre spielt. Roland hat das bestätigt. Er hat am Samstag das Buch “Beatles Complete” für Gitarre mitgebracht. Morgen ziehen wir um, ins neue Gebäude. Na, hoffentlich gefällt es uns dort.
Montag, 10. Februar 75
Heute war wieder was los: Das hätte ich mir gestern nicht träumen lassen, obwohl ich sehr viel träume, so vor dem Schlafen. Es begann damit, daß Roland sich erkältet hat und nicht nach Mainz gefahren ist. Joachim hat ihn von der Schule abgeholt, also, das war ja was, wie wir mit Roland vom Schulhof gegangen sind und Joachim fuhr um die Ecke. Naja, dann sind wir eben alle zusammen weitergegangen. Ich habe eine Feststellung gemacht, die mir gar nicht so paßt, aber es macht mir nichts aus. Joachim sieht nämlich ziemlich blöd aus, aber das ist doch egal.
Mittwoch, 12. Februar 75
Gestern war ich nicht in der Turnhalle, es ist ja so kindisch. Christina ist krank. Sonst waren noch einige dort.
Gestern ist mir was ganz blödes eingefallen, aber ich versuche, es durchzuführen: wenn ich meine erste große Liebe noch nicht gesehen habe, dann muß ich an Bravo schreiben. Irgendwas, das ist egal, also ab heute gilt es. Mal sehen, was dabei rauskommt!
Sonntag, 23. Februar 75
Heute habe ich endlich mal wieder Zeit und Lust, Tagebuch zu schreiben, obwohl es schon lange wieder mal nötig gewesen wäre. Am Donnerstag hat die Tanzstunde angefangen. Es macht sehr viel Spaß. Leider ist Joachim nicht gekommen. Es wäre ja toll, wenn er das nächste Mal kommen würde! Übrigens ist die Tanzstunde immer Freitags. Heute bin ich mit Sigrid nach Astheim gefahren. Es war Fußball, aber wir haben weder Carsten, noch Alice oder Dohle gesehen. Auch bei uns am Fußballplatz nicht. Bis zu den Versetzungszeugnissen sind es nur noch ungefähr 10 Wochen. Da muß ich mich mächtig anstrengen, denn ich will in Aufmerksamkeit eine 2, in Deutsch mündlich mindestens eine 3, in Englisch und Chemie eine 1, in Physik eine 3, in Bio eine 2 und in Mathe die 3 behalten. Das wird eine harte Zeit, aber was tut man nicht alles, um auf Gymnasium gehen zu können.
Sonntag, 9. März 1975
März 1975
Na, es gibt wieder mal ne Menge Neuigkeiten! Erstens weiß ich jetzt, wo Joachim wohnt. Ute hat ihn bei einem Spaziergang gesehen. Er wohnt O.straße 10. Ich habe das Haus mal ganz flüchtig im Vorbeifahren gesehen. Außerdem habe ich seine Schrift gesehen. Mir gefällt sie. Roland hat so einen Kasten mit verschiedenen Sachen, und da hat Joachim seinen Namen drauf geschrieben.
Dann das wichtigste: Ute ist heute angekommen! Wir werden viel unternehmen, z. B. Spazierengehen, ins Hallenbad fahren, mit dem Rad wegfahren, und vieles andere. Aber jetzt muß ich unbedingt schlafen, weil ich morgen ja wieder zur Schule muß, morgen haben wir auch Kochen, so ein Mist!
Mittwoch, 19. März 75
Seit Montag haben wir Ferien, zum Glück. Einmal bin ich mit Ute spazieren gegangen, dann waren wir im Massa, in Rüsselsheim, in Darmstadt und auch im Kino. Wir haben “Die große Sause” gesehen. Hoffentlich können wir auch mal ins Hallenbad fahren. Montag und Dienstag war es ziemlich kalt, es hat sogar geschneit.
Joachim geht leider nicht in die Tanzstunde, das ist ja nicht so schlimm, aber ich möchte ihn doch öfters sehen. Das letzte Mal habe ich ihn vor 37 Tagen, am Rosenmontag gesehen.
Am Mittwoch war bei uns was los. Vor der Englischstunde haben wir die Türen mit Büchern zugebaut, damit H. nicht reinkann. Er ist dann gekommen und hat T. geholt, der hat dann zugeschlossen. Achim, Thomas, Susi und Petra waren draußen. Bis um zwei Uhr mußten wir warten. Achim hat sich gefreut, das ganze war seine Idee, ich finde ihn überhaupt blöd.
Das habe ich noch gar nicht geschrieben, Ute hat sich im Februar zwei weiße Mäuse gekauft, Flea und Fips. Fips ist eingegangen, aber Flea haben wir noch, er ist ganz süß.
Samstag, 22. März 75
Eigentlich müßte ich Sonntag schreiben, denn es ist mittlerweile schon viertel nach 12. Aber das ist ja egal.
Also, in den Ferien habe ich Achim schon so oft gesehen. Am Donnerstag, als wir von Rüsselsheim zurückkamen, fuhr er hinter und her, ich habe es nicht gesehen, Mutti hat es gesagt. Dann sind wir mit den Rädern weggefahren, da haben wir ihn wieder gesehen. Er ist auch noch ein paarmal an unserem Haus vorbeigefahren. Und heute, das heißt, gestern, ist er zweimal durch unsere Straße gefahren. Na also, was das zu bedeuten hat. Vielleicht hat er Liebeskummer, mit Martina wird es wohl jetzt aus sein. Der Arme!
Schade, daß Ute nur noch bis Mittwoch bleibt, ich werde mich wohl sehr einsam ohne sie fühlen.
Montag, 24. März 75
Heute nacht hatte ich einen tollen Traum. Von wem ich geträumt habe, das ist wohl klar, von Achim:
Es war in einem Kaufhaus, ein bißchen dunkel, er saß auf der Treppe, lachte mich an, ich lachte auch, das war’s. Roland hat mich gerufen und mir zugeflüstert, daß das gefährlich werden könnte, doch ich glaubte ihm nicht. Ich ging mit Achim weg, irgendwo hin, ich weiß nicht wohin. Wir erzählten, er sagte mir, daß es mit Martina aus ist, und daß er nach Bauschheim fahren will; und vieles andere. Es war kein Wort von Liebe dabei, vielleicht indirekt, im Herzen, doch es war alles so wunderschön! Schade, daß es nur ein Traum war.
Wenn aus dieser heimlichen Liebe zu Achim jemals etwas wird, so werde ich einen Roman darüberschreiben, irgendwann, später einmal.
Dienstag, 25. März 75
Blödsinn, das mache ich niemals, denn mit Achim wird es nie was werden!
Heute habe ich Joachim gesehen, als wir spazieren gegangen sind. Ute findet ihn auch süß. Morgen fliegt sie ja leider wieder ab. Hoffentlich sehen wir Joachim noch einmal.
Montag, 7. April 1975
April 1975
Bei uns ist jetzt Frühlingsfest. Samstag und Sonntag war nicht viel los, aber heute, ich war mit Sigrid dort, habe ich Joachim gesehen. Er sieht toll aus. Ich bin froh, daß es ihn gibt und daß er in Trebur wohnt. Ich muß unbedingt aufs Planck kommen, weil er auch dorthin geht, aber dazu muß ich mich in der Schule mehr anstrengen, ab morgen gilt es! Ich bin so glücklich, er sieht überhaupt nicht blöd aus, er ist auch kein “Arsch”, dass kann er überhaupt nicht sein, denn er ist ja Rolands Freund.
Dienstag, 15. April 75
Heute sind wir so um 6 Uhr spazieren gegangen. Joachim ist an uns vorbeigefahren. Ich habe so einen richtigen Schreck bekommen. Dann hat er am Friedhof bei Sabine, Helga und Jerry gestanden. Ich bin auch ein bißchen dort geblieben. Joachim ist ganz süß, er hat grüne Augen und ein grünes Fahrrad. Am Donnerstag haben wir keine Schule, weil bei uns Einweihung ist. Deshalb fahre ich nach Rüsselsheim und mit Ute zurück. Dann werde ich Joachim sehen und auch Michael und Alice, die gehen aufs Kant. Alice finde ich auch ganz gut. Er ist der Cousin von Carsten und heißt richtig Armin.
Freitag, 18. April 75
Unternehmen Rüsselsheim ist gescheitert. Ich habe keinen einzigen interessanten Menschen gesehen. Aber ich bin so glücklich!!! Endlich habe ich jemanden, mit dem ich Tanzkränzchen machen kann! Jens hat mich heute gefragt und ich habe sofort ja gesagt! Morgen kommt Jerry zu uns in die Englischstunde. Na, das wird toll. Heute abend waren Alice, Michael und die Erbse am Eigenheim. Ich finde Alice ganz süß. Vielleicht sehen wir ihn am Sonntag, da gehen wir nämlich nach Astheim.
Montag, 12. Mai 1975
Mai 1975
In der letzten Zeit war wieder was los. Einmal die Disco. Alle Astheimer waren dort, auch Alice, zum Glück. Am Freitag war er mit Michael, dem Elefantenbaby, und Erbse, der richtig Dieter heißt, am Eigenheim. Heute bin ich nach Kochen ins Schwimmbad gegangen. Alice und Jo-Jo waren dort. Später sind dann noch Michael und Carsten gekommen. Alice und Carsten fuhren dann weg, so um sechs Uhr bin ich mit Ute dann auch rausgegangen. Als wir auf der Astheimerstraße fuhren, sah ich zwei verdächtig bekannt aussehende (ob sie es waren, weiß ich nicht), auf dem Damm fahren. Auf dem Kerbeplatz hielt ich Ute an und wollte sie überreden, noch mal zurück zu fahren. Als sie dann endlich wollte und wir auf die Straße fuhren, wen sah ich da? Alice und Carsten auf den Mofas! Das war ja toll, ich habe mich gefreut, daß ich Alice noch mal gesehen habe, denn ich finde ihn ganz gut. Sigrid schwärmt für Carsten und ich glaube, Christina für die Erbse.
Samstag, 21. Juni 1975
Juni 1975
Unsere Fahrt nach Sylt liegt jetzt schon wieder hinter uns. Es war ganz toll, wir wären am liebsten noch länger dort geblieben. Lange habe ich nicht mehr Tagebuch geschrieben. Alice finde ich gar nicht mehr so gut, Joachim auch nicht, der ist ja ein alter Angeber und Affe. Wen ich jetzt gut finde, ja das ist Michael. Ich wollte ihm von Hörnum eine Karte schreiben. Dann habe ich es doch nicht gemacht, weil ich nicht weiß, was er über mich denkt, und außerdem ist es doch blöd, jemanden eine Karte zu schreiben, den man kaum kennt. Gestern abend hatten wir das letzte Mal Tanzstunde. Mike war auch da, wie immer, und die anderen ebenfalls. Hoffentlich kommen sie am Tanzkränzchen.
Freitag, 27. Juni 75
Gestern morgen war ich im Schwimmbad, ich kam gerade vom Umziehen und wollte ins Wasser gehen, da kamen Mike und Volker. Sie sahen mich, ich glaube schon, sie legten sich genau neben uns. Später gingen sie vor, wir gingen zum Umziehen den Weg nach vorn, da kamen sie uns entgegen. Nachdem wir mit dem Umziehen fertig waren, saß ich noch da und kämmte mich. Da kamen die beiden und zogen sich um. Mike weiß jetzt, daß ich Sabine heiße. Gestern waren wir bei Silvia auf Geburtstag. Um 17.45 Uhr fuhren wir zu sechst nach Astheim zum Fußball. Mike war da, Carsten auch. Sabine und Helga wissen alles von uns und wir wissen alles von ihnen. Heute war Mike nicht im Schwimmbad, schade. Oh, Mike, I love you, bitte, lieber Mike komm morgen zum Abschlußball, ich würde mich so freuen. Ich schreibe dir eine Karte von Katwijk, du wirst wissen, daß sie von mir ist, Mike ich mag dich mehr als alle anderen, mehr als Achim, Alice, Joachim, ich möchte dir es so gern sagen, mein Mike, ich denke immer an dich.
Dienstag, 1. Juli 1975
Juli 1975
Samstag haben wir gut hinter uns gebracht. Die Astheimer waren nicht im Eigenheim, nur draußen. Ich habe sie gesehen, als ich mit Sigrid in die Wirtschaft zu ihren Eltern ging. Sonntag nachmittag war ich mit Sabine und Sigrid in Astheim beim Fußball. Mike war natürlich auch da, Carsten, Alice, die Erbse und Dohle (blöd!!!) auch. Am Montag, also gestern, war es ziemlich kalt, das heißt, kein Schwimmbadwetter. Deshalb habe ich Mike nicht gesehen. Abends kam ich auf die Idee, ihm einen Brief zu schreiben.
Hier ist er: ————————————————————>
Ziemlich kurz, aber eindeutig. Am nächsten Tag hatte ich nicht mehr den Mut, ihn abzuschicken. Die schon aufgeklebte Briefmarke verwendete ich für einen Brief an Bravo, wegen einer Anzeige in “Treffpunkt”.
Heute habe ich diesen Brief abgeschickt. Bevor wir in den Garten fuhren, waren wir im Hof draußen. Ein Glück, denn Mike und Carsten fuhren gerade vorbei.
Nachmittags ging ich mit Christina ins Schwimmbad. Auf dem Weg dorthin überholte uns Jo-Jo. Wir fuhren hinterher, da wir ja den gleichen Weg hatten. Auch im Schwimmbad “folgten wir seiner Spur”. Anscheinend fühlte er sich verfolgt, denn er drehte sich mehrmals um. Von den Astheimer Boys war nur Alice im Schwimmbad, aber nicht mehr lange. Sonst war nichts mehr los. Hoffentlich sehe ich Mike noch ein paarmal, bevor wir in Urlaub fahren. Samstag fahren wir nämlich schon!
Montag, 28. Juli 75
Ein schönes Gefühl, 15 Jahre alt zu sein! Mein Geburtstag war nicht besonders toll, die eigentliche Party kommt ja noch. Samstag sind wir aus dem Urlaub zurück gekommen. Gestern rief ich Sigrid an, wir gingen dann zusammen ins Schwimmbad. Gudrun kam auch, wir legten uns zu den Astheimer Boys. Mike war natürlich auch da. Er machte aber mit Rolands “toller Freundin” Sieglinde rum, ich hatte richtig Wut auf ihn, ich haßte ihn. Er haute dann bald ab, warum, weiß ich nicht. Mein Haß ist jedenfalls verflogen, ich habe ihm verziehen, es kann sich alles noch ändern.
Freitag, 1. August 1975
August 1975
Heute bin ich halb glücklich, halb voll von Wut, aber ich glaube, das Glück überwiegt. Beim Einkaufen für Oma sah ich Joachim. Er hat vorm Bäcker mit Aniko gesprochen. Er sah mich auch. Mann, ist er süß, heute war er ganz in grün; als ich kurz darauf nach Hause fuhr, nahm ich (natürlich!) den Weg am Bäcker vorbei. Nachmittags bin ich mit Ute und Marita ins Schwimmbad gegangen. Sigrid und Christina waren auch dort, so eine Gemeinheit, sie haben nicht mal angerufen, sonst gingen wir doch immer zusammen hin, aber bitte, sie sollen machen, was sie wollen, ich hasse sie, und auch die Astheimer Deppen, das weiß ich, seit ich Joachim gesehen habe, ich weiß, es gibt nur ihn für mich!
Sonntag, 3. August 75
Gestern, am Samstag, ging ich mit Ute ins Schwimmbad. Silvia, Sabine und Marita kamen später, wir legten uns zusammen. Von Roland wissen sie, daß ich Joachim eine Karte geschrieben habe. Er war auch im Schwimmbad, ich möchte mal wissen, was er davon hält, daß ich ihm geschrieben habe. Am liebsten würde ich ihm in einem Brief alles gestehen, wie gut ich ihn finde und so. Aber wer weiß, dann würde ich vielleicht alles verderben, also lasse ich es lieber.
Montag, 4. August 75
Ich bin so glücklich, obwohl das alles nichts bedeutet, aber trotzdem bin ich so froh, denn das unmögliche ist mir gelungen! Am besten fange ich von vorn an:
Heute nachmittag ging ich um 5 Uhr ins Schwimmbad. Sabine und Helga sah ich nicht, also legte ich mich zu Pat, Jens, Brigitte und einem Mädchen, das ich zuerst für Silvia hielt. Dann ging ich gleich ins Wasser und verbrachte die Zeit damit, ein bißchen zu Schwimmen und mich über meine Platzwahl zu ärgern, denn dort war ich wohl unerwünscht. Joachim sah ich zuerst nicht, er war aber da, ich hatte sein Fahrrad gesehen. Dann kam er aber ins Wasser und ich war so glücklich, daß ich vor Freude zwei Bahnen (mit Unterbrechung) schwamm und, ich glaube, zweimal sprang. Als ich mir gerade einen Ausweg aus dem Platzschlammassel wühlte, hörte ich zwei bekannte Stimmen über meinem Kopf: Sabine und Helga kamen gerade ins Wasser. Wir begrüßten uns und sprachen das übliche. Dann meinte Sabine; “Übrigens, Joachim hat gefragt, wer du bist.” Ich überlegte mir schon, was sie ihm wohl geantwortet hatte, doch da wurde ich schon von einer neuen Sorge gepackt: die beiden schwammen zu Joachim hin, ich bekam panische Angst und wollte schon allein woanders hin schwimmen, doch da dachte ich mir: Du bist doch nicht feige. Sabine unterhielt sich ein wenig mit Joachim, und ich dachte schon, die Gefahr wäre gebannt. Aber sie stand noch bevor, doch es war eine schöne Gefahr. Joachim sagte plötzlich zu mir: “Vielen Dank für deine Karte.” Ich sagte: “Bitte.” Dann fügte er hinzu: “Ich wußte zuerst nicht, wer du bist.” Na, jetzt weiß er’s wohl. Er ging bald raus, wir gingen dann auch, und als wir vom Umziehen kamen, machte er sich gerade zum Weggehen fertig, bzw. er war schon auf dem Weg. Sabine, Helga und ich blieben noch bis halb acht. Das war bis jetzt der schönste Schwimmbadtag, ich hätte mir ja nicht träumen lassen, daß er mit mir spricht, hoffentlich folgen noch ein paar so tolle Tage.
Mittwoch, 6. August 75
Von wegen tolle Tage! Gestern fuhr ich mit Christina ins Schwimmbad. Die anderen waren auch da. Joachim kam erst später, als der tollste Tennisspieler der Welt! Er geht wahrscheinlich mit Gudrun, diesem doofen Weib, die alle kriegt, die sie will. Also, Joachims vorherige Freundin wahr mir viel sympathischer, obwohl ich sie kein einziges Mal gesehen habe. Mit Joachim will ich nichts mehr zu tun haben. In der letzten Zeit glaubte ich nicht mehr an mein Horoskop, weil ich Joachim schon länger kenne, doch jetzt stimmt es wieder, denn ich hasse ihn und ich liebe Mike. Das letzte mal sah ich ihn gestern abend um halb sieben, als ich ins Schwimmbad ging, er kam gerade raus. Heute morgen spielten wir Mädchen Handball, wir wurden Schulmeister! Dank den Torwerfern und Silvia, unserem Tormann, und auch der Rest spielte gut. Aber geschwitzt haben wir schön!
Freitag, 8. August 75
Gestern spielten unsere Jungen Handball, heute Fussball. Beim Handball kamen sie nur auf den 5. Platz. Fussbaldendspiele sind morgen, sie können noch gewinnen. Allerdings müssen sie gegen die 9Rb spielen, und die sind sehr stark. Bei denen ist ein süßer Junge dabei. Sigrid findet ihn auch gut, sie sagt, er sei 60 geboren und heißt (glaubt sie) Hans Joachim. Von den anderen wird er Harry genannt. Von halb vier bis fünf war ich im Schwimmbad. Joachim war auch da. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ihn nicht mehr zu beachten, doch das ist Scheiße, denn sonst merkt er vielleicht was. Mike war heute morgen auch kurz beim Fussball, ich finde ihn ganz gut, aber lange nicht so gut wie den aus 9Rb.
Mittwoch, 13. August 75
1. Berichtigung vom letzten Mal: Er heißt Heribert K., (genannt Heri), wohnt in Geinsheim, E.straße 13.
2. Nachtrag: Samstag waren die Fussballendspiele, unsere Jungs spielten zuerst gegen die 9Rb, sie gewannen beim 9m-Schießen 2:1. Von der 9Rb schoß Heri das einzige Tor. Sie spielten dann gegen die deppen Baluen aus 9b um den 3. Platz und verloren 2:1. Das einzige Tor von der 9Rb schoß Heri! Aber die Blauen wurden zum Glück disqualifiziert, denn bei ihnen spielte ein klassenfremder Mann mit. Unsere Jungen spielten danach gegen die 8Rb um den 1. Platz. Sie gewannen durch ein Tor von Roland 1:0. Abends waren wir auf Kerb tanzen. Es war ziemlich voll, die Astheimer waren auch dort, tanzten aber nicht mit uns. Sonntags schlief ich bis zum Mittag. Um drei gingen wir in die Turnhalle. Montag regnete es in Strömen, aber das Schwimmfest fand statt. Ein Glück, denn es war ganz toll. Um halb elf kamen wir dran mit 100 m. Ich schluckte Wasser und bekam keine Luft mehr, deshalb verlor ich einige Sekunden. Doch meine Zeit war ganz gut. 2:12,5. Übrigens: Heri war auch da, schwamm aber nicht mit, weil er in anderen Disziplinen besser ist. Dann schwammen wir Staffel, ich auch, denn Stefan war erkältet. Zuerst ging es um die beste Zeit, wir hatten die beste von allen und schwammen dann in der Endrunde gegen 9a und 8Rb und wir gewannen mit 1 Bahn Vorsprung. Gestern hatten wir Leichtatletik. Zuerst machten wir Weitsprung (3,36), dann 100 m. Heri lief noch vor uns. Ich startete zusammen mit Sigrid, Christina und Sabine. Ich überholte sie und freute mich, daß ich so schnell war, doch plötzlich wurde es mir ganz schwach in den Beinen und ich fiel hin. Ich hatte mir beide Knie abgeschürft und auch die Hand. Aber es war nicht weiter schlimm und später lief ich mit unseren Jungs, allerdings nicht mehr so schnell (18). Dann machte ich noch Ballwurf (16 m) und die anderen Kugelstoß und Ballwurf. Heri lief noch 1000 m und machte Weitsprung.
Heute: Wir hätten gar nicht zu kommen brauchen, doch Sigrid, Christina und ich gingen doch hin zum Zuschauen. Ich fand die beiden am Handballplatz. Heri war auch da. Er ging dann rüber zum Hochsprung, wir auch, und schauten zu. Er kam aber erst so um 10, halb elf dran. Er springt sehr gut, bei 1,38 schaffte er es allerdings nicht mehr. Dann gingen wir drei wieder zum HP. Heri und seine Freunde (Blacky, Udo, Gerhard, usw.) waren auch dort, gingen aber bald wieder, doch kurz nach uns. Ich freu mich schon auf morgen, hoffentlich seh ich Heri! Übrigens gestern abend waren wir auf dem Kerbeplatz, es war ganz toll, die Astheimer waren alle dort. Ich bin mit Sigrid und 2 mal mit Sabine Autoskooter gefahren, Carsten, Mike und die Erbse auch.
Sonntag, 17. August 75
Donnerstag machten wir die Auswertung. Dabei bekam ich Heris Zettel in die Hände. Seinen Namen und seine Adresse weiß ich ja schon, aber nun weiß ich auch, wann er geboren ist: am 22.1.61. Er ist fast ein halbes Jahr jünger als ich, ich finde aber, das macht gar nichts aus. Gesehen hab ich ihn an diesem Tag nicht.
Freitag hatten wir das erste Mal richtig Schule. Heri habe ich vor der Schule und in der 1. Pause gesehen, nach der vierten Stunde hatte er aus.
Gestern sah ich ihn vor Schulbeginn. Wir hatten eine Stunde Englisch und dann Siegerehrung. Sigrid und ich saßen ganz vorn, hinter uns saßen Heri, Udo und die anderen. Später standen sie vor uns. Heri bekam eine Urkunde, weil er im Vierkampf (bis 14 Jahre) die meisten Punkte hat (2668). In Weitsprung wurde er 2., in Hochsprung 3. mit 4,97 bzw. 1,36 m.
Sigrid und ich bekamen eine Siegerurkunde.
Um halb vier gingen wir zu Helga auf Geburtstag. Wir tranken Kaffee, tanzten, unterhielten uns, gingen spazieren, aßen zu Abend. Susi und Petra gingen dann, weil sie Kerwemädchen sind. Später machten wir dann noch einen Spaziergang. Sigrid ging um halb 9 nach Hause, weil sie keine Lust mehr hatte, Christina ging um halb elf und ich blieb mit den anderen bis um 11.
Heute schlief ich bis um ein Uhr. Jetzt ist es drei und ich habe nichts zu mittag gegessen. Heute abend gehen wir noch mal in die Turnhalle, das letzte Mal.
Freitag, 22.8.75
Heri ist schon die ganze Woche krank, Samstag habe ich ihn das letzte mal gesehen. Gestern stand in der Heimatzeitung ein Bericht von unserer Sportwoche, auch die Sieger wurden genannt. Heri ist natürlich auch dabei.
Morgen feiere ich meinen Geburtstag nach. Alle außer Susi und Petra kommen. Die beiden fahren aufs WF.
Montag, 25.8.75
Samstag feierte ich meinen Geburtstag, in unserer Garage. Von halb vier bis halb elf. Wir tanzten, spielten Tischtennis und gingen einmal spazieren. Ich finde, es war besser als letztes Jahr.
Sonntag machte ich mit Sigrid und Christina einen Radausflug. Zuerst fuhren wir nach Geinsheim und suchten die E.straße. Nach einem Blick auf den “Stadtplan” fanden wir sie, und auch das Haus Nr. 13. Ein tolles Haus, ja süße Leute haben eben süße Sachen. Danach fuhren wir auf Christinas Wunsch nach Astheim, sahen aber niemanden.
Heute morgen fuhr ich früher als gewöhnlich zur Schule. Ich hoffte nämlich, Heri zu sehen, doch der Bus kam erst um 8, also mußten Sigrid und ich uns bis zur Pause gedulden. Und wir hatten Glück. Heri war da! In der 2. Pause trafen wir Lilo, Karla und Silvia. Sie wollten Silvia mit Bobby verkuppeln, natürlich nur zum Spaß. Wir waren dabei, und kamen so ganz in die Nähe von Heri. Es war schon ein toller Tag. Heute abend war ich in der Schule, zur Blutgruppenfeststellung. Ich habe AB+, es ist sehr selten, die haben nur 4%. Sonst war nichts besonderes los. Es genügt ja auch. Übrigens, im Bravo-Horoskop, das anscheinend genau stimmt, steht, daß ich im Oktober und November viele Chancen bei Jungen habe. Heri ist Wassermann, er wird sich im Oktober und November auf “Partnersuche” begeben. Ist doch gut. Na, jedenfalls freu ich mich auf morgen.
Freitag, 5. September 1975
September 1975
Am Sonntag, das war der 31. wollte ich mit Sigrid auf die Geinsheimer Kerb, wir fuhren aber dann doch nicht, weil Sigrid keine Zeit hatte. Dienstag war ich mit Mutti und Ute in Groß-Gerau, zurück fuhren wir über Geinsheim. Auf dem Kerbeplatz war ziemlich viel los, Heri habe ich nicht gesehen, nur Udo und das Krümelmonster. Sonst sehe ich Heri immer in der Schule. Morgen gehe ich mit Sigrid auf die Astheimer Kerb zum Tanz, Sonntag auf den Kerbeplatz. Erst am Montag sehe ich Heri wieder. Übrigens, Mittwochs haben wir Frühstunde Mädchenbiologie, die Jungen von 9aR und 9bR auch, das ist doch toll. Nächsten Dienstag lasse ich mir die Haare kurz schneiden. Am 4. Oktober ist WF. Hoffentlich (das wäre klasse) kommen die Geinsheimer auch.
Mittwoch, 10.9.75
Samstag auf Astheimer Kerb war es ganz gut, es war aber nicht viel los. Sonntag fuhr ich mit Christina und Sigrid auf den Kerbeplatz. Es war ziemlich voll, alle waren da. Montag wollte ich mit Sigrid zuerst ins Schwimmbad. Es war nichts los, deshalb fuhren wir nach Astheim. Dort war aber auch nichts besonderes. Sigrid erzählte mir, daß sie auf dem Heimweg hinter dem Geinsheimer Bus hergefahren ist. Heri und sein Freund (wer, weiß ich nicht) haben sie gesehen und mit ihr gelacht. Ich hab mich so geärgert. Ob Heri Sigrid gut findet? Ich weiß nicht, was ich dann mache. Aber Udo sieht auch ganz süß aus, er ist nur noch ein bißchen jünger (geb. 18.2.61). Am Samstag sind in der Turnhalle die “Preachers”. Es soll noch besser als WF sein. Wir gehen natürlich hin. Morgen seh ich Heri um 8, in der 1. und 2. Pause. Ist doch toll!
Samstag, 13.9.75
Heute spielte in der Turnhalle die Gruppe “The Preachers”. Es war echt toll, viel besser als WF, bloß nicht so viel los. Einer der Band sieht süß aus, er erinnert mich an Udo. Die Musik war auch sehr gut. Sie spielten z. B. “Jive talking”, “Let me be the one”, “Paloma Blanca”, “Lady Lay”, “I can do it”, “Foe-dee-Oh-dee”, “Only you”, usw. Von unseren Jungs war keiner da, Mike auch nur kurz. Wir tanzten aber doch ein paarmal. Ich freue mich, wenn die Preachers wiederkommen. Auf jeden Fall gehe ich hin.
Dienstag, 16.9.76
Heute war es wieder mal gut. Heri habe ich in der ersten und zweiten Pause gesehen. Er hatte heute ein Nickituch an. Es sah ein bißchen komisch aus. Jedesmal, wenn ich ihn gesehen habe, habe ich einen (oder fast einen) Lachanfall gekriegt. Sigrid meinte später, es würde ihm doch ganz gut stehen, aber das finde ich gar nicht. Morgen haben wir Frühstunde, das ist sehr!!! gut.
Mittwoch, 17.9.75
Heute nacht hatte ich einen sehr schönen Traum, so wie noch nie.
Wir waren in der Schule, in einem dunkleren Raum. Sigrid und ich, Werner, Heri und vielleicht auch noch ein paar andere waren da. Wir ärgerten Werner, d. h. wir kämpften mit ihm, dann fielen wir hin, ich stand als erster wieder auf. Heri kam auf mich zu, er nahm mich in die Arme, es war süß. Später stand ich draußen bei ein paar anderen. Heri kam und sprach mit mir. Er war ganz anders, sah auch anders aus, aber ich weiß genau, daß er es war.
Donnerstag, 18.9.75
Gestern abend wollte ich noch Französisch im Bett machen, aber ich war so müde, daß ich gegen meinen Willen einschlief. Um sechs Uhr wachte ich auf. Ich hatte sehr unruhig geschlafen und nichts geträumt. Nachdem ich schnell die Aufgaben gemacht hatte, legte ich mich wieder hin, schlief ein und träumte doch tatsächlich von Heri. Ich war in der Landjugend. Die Neuen mußten einen Anmeldezettel ausfüllen. Außer mir waren das noch ein anderer Junge und Heri! Sonst war da aber nichts besonderes.
Heute in der zweiten Pause standen wir, d. h. Christina, Sigrid, Sabine, Helga, Christel und Silvia auf dem vorderen Schulhof rum. Heri und Udo und Freunde saßen auf den Steinbänken vor dem ehemaligen Werkraum. Sabine und Helga gingen dorthin, dann einzeln zu den Hecken, neben denen Heri saß und holten je ein Blatt, für Sigrid. Sie gab mir aber ein Stück. Sieht doch süß aus. Nun muß ich immer daran denken, daß Heri ganz dich nebendran gesessen hat. Ich werde mir es immer aufheben. Hoffentlich zerfällt es nicht!
Dienstag, 23.9.75
Heute war ein toller Tag. Zuerst sah ich Carsten, beim Doktor, und dann noch mal, als er aus der Apotheke kam. Ich finde ihn auch ganz gut, das kann ich bloß nicht sagen, wegen Sigrid. Später, so kurz nach sechs, fuhr ich zu Oma. In der Astheimer Straße begegneten mir Heri, Udo und Dietschi. Das war ja klasse, daß sie in Trebur waren.
Mittwoch, 24.9.75
Heute morgen hatten wir Frühstunde. Die Geinsheimer Jungs gingen hinter uns. Auf einmal, als die “Drei” in eine andere Straße einbogen, rief das Monster: “Heri, da vorne ist Sigrid.” Oder so was ähnliches. Sigrid bekam einen Schock, doch ich fand das gar nicht so schlimm, eher gut. Doch heut nachmittag kam erst der große Schock: Sabine erzählte uns (sie weiß es von Roland), daß Doris mit Heri gehen will, und Heri mit Doris. Das ist unvorstellbar. Möglich, daß sie dann gestern in Astheim waren. Aber was war dann heute morgen, na, wir werden ja sehen, was in den nächsten Tagen los ist. Grausam, aber man hat schließlich immer noch Hoffnung, und außerdem gibt es noch andere Jungen.
Freitag, 26.9.75
Ja, es stimmt, Heri geht mit Doris. Sie ist ein Jahr älter als er, das finde ich überhaupt nicht gut, ein halbes Jahr geht noch (auch 7 Monate – 10 Tage!) Sigrid ist sehr geschockt und kann den Anblick nicht ertragen, mir macht das gar nichts aus, denn ich habe ja jemand anderes. Wer, das sieht man schon aus der Klammer 18.2.61 geboren, aus Geinsheim, ist ein “Monster” wie Sigrid sagt, es ist Udo. Es hat schon einen Vorteil, daß Heri mit Doris geht. Heute, in der 1. Stunde Sport, waren wir auf der Bühne. Wir hatten die Tür auf. Die “Drei” haben draußen gestanden und zugesehen, Heri natürlich wegen Doris, die anderen waren bloß dabei. Also, Udo ist süß, Heri überhaupt nicht. Mir ist er ganz egal. Ich freu mich auf morgen!
Mittwoch, 8. Oktober 1975
Oktober 1975
Zur Zeit haben wir Herbstferien. Schade, denn so sehe ich Udo nicht. Daher kam es wahrscheinlich auch, daß ich Joachim wieder gut finde. Das fing so an:
Am Donnerstag hatte Christiane Geburtstag, ich sprach mit Sigrid und Christina über die Jungen, die wir gut finden bzw. fanden. Sigrid meinte, daß Joachim doch ganz gut aussähe. Vorher war er auch am Haus vorbeigefahren. Und so fing alles an. Udo ist vielleicht doch ein bißchen jung. Am Freitag war in Geinsheim Abschlußball, B. nahm drei Mädchen, Sabine, Petra, Helga, mit, denn dort waren zu wenig. Sie hatten aber unbekannte Partner. Heri machte auch mit, aber nicht mit Doris. Ich war an diesem Abend mit Sigrid und Christina im Erker bei der Landjugend, wir hatten Besuch aus Bayern. Es war ganz gut. Samstag war WF. Nichts los, Sabine sagte, daß Joachim kommt, er war aber nicht da, von den Astheimern nicht alle und von unseren Jungen nur Jens. Sabine war mit ihrem Freund dort, Norbert, 22 J. sieht blöd aus, ist aber o.k. Ihre Eltern wissen nichts davon. Wir drei haben bei der Landjugend gesessen. Der Junge aus Bayern, den Sigrid und Christina gut finden, tanzte aber grausam, wie ein Holzfäller, echt bayrisch.
Ich hoffe, daß ich Joachim bald sehe, vielleicht heute schon. Wenn er jetzt erst in die 10. Klasse geht, muß ich versuchen, aufs Planck zu kommen.
P.S. Christina meinte am Donnerstag, daß wir eines Tages vielleicht zu Sigrids Hochzeit mit Carsten eingeladen werden, na mal sehen.
Sonntag, 19.10.75
Also, Joachim geht in die Klasse 10a, das weiß ich von Ute, denn Jutta hat ihn gefragt. Gesehen habe ich ihn nicht. Gestern feierte Sabine ihren Geburtstag. Marita war natürlich auch da. Sabine hat keinen Freund mehr, dafür aber Helga. Er geht auch zu den Naturfreunden, ist aus Mörfelden und sieht nicht besonders aus. Sigrid hat einen Verehrer aus Bauschheim. Er heißt Rudi und wie er so ist, weiß ich nicht, ich habe ihn bei WF nur mal kurz gesehen. Marita hat mir erzählt, daß ich auch einen habe, ebenfalls aus Bauschheim, er heißt Armin, war beim den Preachers und kurz bei WF. Sieht besser aus als Rudi. Am Samstag vor 1 Woche waren sie hier in Trebur und haben Marita gesagt, daß er mich gut findet und wollten wissen, wo ich wohne, aber sie haben es nicht gefunden. Ich saß zu dieser Zeit ahnungslos vor dem Fernseher.
Am Freitag abend hatte ich keine Lust, in die Landjugend zu gehen, ein Glück, denn er war auch da, hat mir Sigrid erzählt. Am Freitag werde ich wohl wieder hingehen, vielleicht auch nicht, aber in drei Wochen auf jeden Fall, da fahren wir nach Frankfurt zum Schlittschuhlaufen.
Sonntag, 26.10.75
Freitag abend war ich mit Christina und Sigrid doch bei der Landjugend. Armin war nicht da, sehr schade, denn eigentlich ist er ganz süß. Samstag morgen, als ich in die Schule fuhr, sah ich Joachim an der Bushaltestelle. Er sah erst zu mir hin, dann aber drehte er sich um. Es gibt da 2 Möglichkeiten für sein Verhalten: 1. Er erkannte mich und wollte mich nicht sehen. 2. Er erkannte mich nicht, weil ich mein Haar ganz kurz habe und er hat vielleicht nicht so genau hingesehen, und drehte sich rein zufällig um. Abends war ich mit Ute allein zu Hause, denn Mutti und Papa waren bei einer Weinprobe. Eine ganze Zeitlang sahen wir zum Fenster hinaus, aber die Bauschheimer waren anscheinend nicht da. Heute machte ich mit Sigrid und Christina einen Spaziergang nach Astheim, es war aber nichts los in diesem Kuhdorf. Bei uns am Ständchen (Eis – Pommes frites) stand ein Moped, schwarz und lila. Sigrid sagte, daß “meiner”, also Armin, so eins hätte. Er war es aber wahrscheinlich nicht, denn ich sah ihn nicht. Hoffentlich sehe ich ihn oder Joachim bald mal wieder, sonst werd ich noch verrückt!
Montag, 3. November 1975
November 1975
Donnerstag stand ich mit Sigrid in der Pause bei Karla, und die bei Bobby und Udo war auch dabei, weil er ja in Bobbys Klasse geht. Er ist süß! Im November fahren sie eine Woche nach Berlin, dann kommt K. zu uns! Scheiße! Heute habe ich Udo auch gesehen, in beiden Pausen, aber nur ganz kurz. Samstag waren wir auf Zuckerrübenkerb, Christina blieb wegen ihrer Luft-Tante zuhaus. Der Bauschheimer Depp war auch da, tanzte einmal mit mir, sagte aber nichts, sehr gut, denn er ist blöd. Sigrid hoffte, daß Carsten kommt, war aber nicht da, denn Marita hatte ihn nicht gesehen und konnte ihm so nichts sagen. Sonst war nichts besonderes los.
Donnerstag, 13.11.75
Letzte Woche war Disco in der Schule, aber es war nicht viel los. Samstag, als ich mit Sigrid nach Hause fuhr, standen Heri, Udo und noch einer auf den sogenannten “Treburer Alpen”. Ich glaube, Heri geht nicht mehr mit Doris, das wär echt gut, er ist süß. Die Bilder vom Geinsheimer Abschlußball haben wir gesehen, sie sind unheimlich süß, besonders die mit Heri und Udo.
Diese Woche sind sie in Berlin. Achim ist bei uns, gar keine Scheiße, schön erfrischend. Schade, daß er nicht mehr bei uns in der Klasse ist. Aber ich sehe ihn ja noch in der Schule.
Donnerstag, 20.11.75
Freitag war im Gemeindehaus Nachtfeier mit Singen und Abendmahl in moderner Form. Ein Junge kam mir so bekannt vor, ich glaubte, daß es vielleicht Joachims Freund wäre. Samstag, bei der Einweihungsfeier in der Sporthalle war er auch dort, ich fragte Ute, ob sie ihn kennt, sie sagte, er ist Joachims Freund, genannt “Anno dazumal” oder “Weichmann”, weil er immer mit J. H. zusammen ist. Ich finde, er sieht eigentlich ganz süß aus. J. H. war auch da, naja, nichts besonderes.
Heri sieht eigentlich “bekotzt” aus, aber Udo ist süß, es gibt keinen an unserer Schule, der mir besser gefällt.
Übrigens muß ich Ute noch fragen, wie er heißt!
Montag, 15. Dezember 1975
Dezember 1975
Als erstes mal: ich habe Ute sozusagen ausgequetscht. Joachims Freund heißt Arno H., wohnt in Trebur, L.str. 11. Ute sagt aber, er sieht so blöd aus, “daß einem alles vergeht”. Aber das ist egal.
Freitag waren wir mit der Landjugend im Frankfurter Kunsteisstadion. Es war toll, wunderschön. Dort habe ich einen Jungen gesehen, der ist süß, blond, blauäugig und kann gut Schlittschuhlaufen (im Gegensatz zu mir. Aber ich muß eben noch ein bißchen üben). Dann, beim rausgehen, ging er an mir vorbei. Er sah mich an, wie mich noch nie ein Junge angesehen hatte. Er sieht zwar nicht (besonders) gut aus, aber er ist süß. Ich muß ihn wiedersehen. Nach Weihnachten fahren wir ja mal hin, vielleicht auch mit der Landjugend nächstes Jahr.
Samstag, 27.12.75
Ich kann jetzt nicht viel schreiben, weil ich so unglücklich bin. Am Donnerstag, beim WF, habe ich mich in einen Jungen aus Nauheim verliebt. Er tanzte einmal mit mir. Gestern, bei den Preachers, war er nicht da. Ich muß ihn wiedersehen, sonst weiß ich nicht, was ich machen soll.
Sonntag, 11. Januar 1976
Januar 1976
Mein Kummer (siehe letzte Seite unten) ist vorbei, das geht schnell bei mir.
Silvester feierten wir mit der Landjugend, es war ganz gut. Eigentlich war dieses Jahr noch nicht viel los, aber jetzt kommt der große Knall: ich bin mit Armin H., Rü.-Bauschheim, B.str. 18 verwandt. Seine Urgroßmutter und mein Urgroßvater waren Geschwister. Er ist also mein Nachnachcousin. Das ist unheimlich stark. Als ich es ihm am Freitag erzählte, wollte er es nicht glauben. Aber es stimmt. Heute sind Marita, Christina, Sigrid und ich nach Astheim gelaufen. Günter, Rudi und der blöde Ernst waren dabei. Armin trafen wir erst in Astheim, er war da bei irgend jemand zu Besuch. Wir liefen dann nach hause. Übrigens ist es, wie Mutti sagt, höchstens 17 Jahre alt, er fährt eine lilarosa Zündapp KS50 wahrscheinlich nicht “watercooled”. Morgen müssen wir wieder in die Schule. Na ja, wenigstens sehe ich Udo. Heri geht mit Dagmar J., das wissen wir von Marita. Der ist wohl ein bißchen schwachsinnig. 14 Jahr (immer noch) und schon die zweite Freundin.
Sonntag, 8. Februar 1976
Februar 1976
Heri (Mr. K. aus Geinsheim) ist kein bißchen schwachsinnig. Er geht überhaupt nicht mit Dagmar. Er gefällt mir wieder! Mittwoch fiel die Frühstunde aus. Die Geinsheimer kamen in den Aufenthaltsraum, aber B. erschien dann doch noch. Sehr schade. Samstag (glaube ich jedenfalls) ging ich in die Schule, da fuhr der … ach nein, es war Freitag, da haben wir Zeugnisse bekommen, also der Geinsheimer Bus fuhr an mir vorbei. Heri saß natürlich wieder ganz hinten, und ich ärgerte mich, daß er sich nicht mal umdrehte, die alte Sau. Aber als der Bus um die Ecke fuhr da —- ja, da drehte er sich doch tatsächlich um. Ich freute mich natürlich wie verrückt und ärgerte mich, daß ich ihn an diesem Tag nicht mehr sah. Ab morgen gehe ich eine ganze Woche aufs Planck. Ich bin mal gespannt, in welche Klasse ich komme, hoffentlich (oder auch nicht, ich weiß nicht was ich will) in die 10a. Na, jedenfalls sehe ich H. und “Weichmann” im Bus. Mittwoch wird gut, da werden die Geinsheimer geschockt, denn die kommen zur Frühstunde mit dem Bus, mit dem ich abfahre. Na, das wird stark.
Montag, 23.2.76
Die Woche auf dem Planck war ganz gut, ich war in der Klasse 10d, alles süße Typen, vollkommen in Ordnung. Besonders Peter und Wolfgang (beide wie die anderen aus Rüsselsheim) sind süß. Mittwoch kam Heri nicht mit dem Bus. Scheiße! H., dieser Typ, also der geht mir langsam auf die Nerven. Weichmann sieht doof aus und ist ziemlich klein. Letzten Donnerstag hatten wir Disco. Heri war nicht da. Maskenball ist auch blöd. Am 31. im Eigenheim wars noch am besten, in der Turnhalle ist es blöd. Heute habe ich Heri in der 1. Pause gesehen. In der 2. hatten wir aus. Wir gingen so schön gemütlich runter, durch den Flur, ich merkte nichts, dann aber drehte ich mich um zu den anderen, und was sah ich da? Ich kriegte echt einen Schock. Da saß Heri mit den anderen auf einer Bank vor dem Aufenthaltsraum. Und warum? Doch nur wegen mir. Das ist doch klar! Ganz sicher. Hey, schnappe bloß nicht über vor Einbildung! Naja, es wäre doch schön. Gestern war ich mit Sigrid in Bauschheim (Fahrrad). Wir sahen die Boys nur aus der Entfernung. Sie erzählte mir nach der Probewochen, daß einmal in einer Pause Heri die ganze Zeit hinten (d. h. im neuen Teil) gewesen sei, und bildet sich jetzt ein, sie hätte vielleicht doch Chancen. Ich werde schon ganz verrückt, wenn ich in in einer Pause mal nicht sehe. Er könnte ja auch mal nachmittags nach Trebur kommen. So ganz zufällig. Wär doch schön. Oder auf einen Maskenball. Oder nach Astheim zum Zug. Das wäre die Idee! Wo wir doch mitmachen. Aber erst mal freu ich mich auf morgen.
Donnerstag, 26.2.76
Heute hatte ich einen Unfall, vor der Franzestunde, als ich das Fenster aufmachte, habe ich mir 2 Finger eingeklemmt. Er spürte ich nichts und dann aber fing es an zu bluten, und ich hatte mich ziemlich tief geschnitten. Mit Silvia ging ich in den Arztraum und G. hat mir Pflaster drauf gemacht. Mir war so schlecht auf einmal, ich hatte schwarze Punkte vor den Augen und konnte nicht mehr richtig sehen, und hörte die Stimmen so komisch, wie metallisch und ganz entfernt. Ich mußte mich eine Weile hinlegen und dann wars wieder gut.
Vorher, in der zweiten Pause, ging ich mit Christina durch den Flur, die 9bR hatten danach Sport, da kamen uns Heri, Udo und Dietmar entgegen. Als wir ziemlich dicht aneinander vorbei gingen (fast vorbei waren) bekam Udo einen Stoß (von K.) und er sagte “Guten Tag” zu mir. Fand ich sehr lustig und echt gut. Ich freu mich auf morgen. Übrigens hab ich jetzt die Adresse von meiner Brieffreundin. Ich freue mich schon, ihr zu schreiben.
Ich habe jetzt einen Verband um den einen Finger. Das wirkt gleich besser und fällt auf.
In Bravo war ein Test: Welcher Typ paßt zu dir.
Hier meine Auflösung:
Du fühlst dich am wohlsten, wenn du Pläne machen kannst und was vorhast. Deshalb paßt zu dir am besten ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann. Das soll nicht heißen, daß ihr nicht auch mal allein sein wollt. Aber in erster Linie brauchst du einen “guten ehrlichen Kumpel” der immer da ist, wenn man ihn braucht.
Freitag, 12. März 1976
März 1976
Heute ist ein furchtbarer Tag! Schlimmer war es noch nie gewesen. Vor der Schule sah die die Geinsheimer, als sie vom Bus kamen. Udo war sicher dabei, ich glaube ihn gesehen zu haben. Es war in der zweiten Pause, da gingen wir die Treppen runter und da hörte ich, wie ein Jungen den anderen fragte: “Wie heißt denn der Typ?” Und der andere antwortete: “Udo U.” Dann hörte ich auch noch, wie Rolands Bruder ihn erwähnte. Und ein Mädchen aus seiner Klasse unterhielt sich mit anderen: “Er hat gesagt, wir sollen erst mal nichts unternehmen, und die Polizei kommen lassen.” Heri und der andere Typ liefen in der ganzen Pause im Schulgebäude rum, aber nicht sehr gemütlich. Ich habe solche Angst, daß Udo was passiert ist oder daß er was angestellt hat. Die Ungewißheit ist schlimmer als die schrecklichste Wahrheit. Wenn ich doch wüßte, was los ist. Ich werde sonst noch verrückt. Und dann noch heute morgen und übermorgen weg und so tun, als sei nichts geschehen. Es ist furchtbar. Ich muß mich erst mal wieder beruhigen, zwingen, nicht mehr daran zu denken.
Montag, 15.3.76
Nachtrag Samstag:
Ein bißchen Ungewißheit ist ja noch da, – aber Udo ist auch da!
Heute:
Also, wer so lachen kann, besonders grinsen, wie er, dem ist nichts passiert, da ist alles o.k. In der ersten Pause hab ich ihn überhaupt nicht zu sehen gekriegt, bloß in der 2. als wir aus hatten. Heri ist doch ziemlich groß, und Udo ist höchstens 5 cm kleiner, also ziemlich gewachsen. Voriges Jahr war er ziemlich klein und auch sonst noch babyhaft.
Montag, 29.3.76
Ich bin so glücklich. Wieso, weiß ich eigentlich nicht genau. Samstag ging ich mit Sigrid von der Schule nach Hause, auch die Hauptstraße. Udo und Dietschi gingen 2 m vor uns. Udo ist so süß. K. habe ich leider auch gesehen sogar zweimal. Heute waren sie in der ersten Pause draußen und haben anscheinend gelernt. In der zweiten Pause hatten wir aus und gingen in einer ganzen Gruppe nach unten. Die Geinsheimer saßen natürlich auf der Bank vor dem Aufenthaltsraum (siehe 23.2.) K. ist ein Lackaffe. Der blöde Typ (Thomas oder wie der heißt) rief so irgend was wie “Hallo, Mädchen” wen er gemeint hat, weiß ich nicht er ist bekloppt. Heute ist das Wetter auch zum Freuen, 18 Grad echt toll, wunderbar, morgen wird hoffentlich auch gut. Ich finde ich doch so süß!
Montag, 12. April 1976
April 1976
Ich bin wirklich glücklich! Am Samstag war WF, und wen habe ich gesehen? Den Jungen aus Nauheim, wegen dem ich an Weihnachten so unglücklich war. Er hat zwar die Haare abgeschnitten, aber ich habe ihn sofort wiedererkannt. Ich hoffte, daß er mal mit mir tanzt, aber erst als ich die Hoffnung fast aufgegeben hatte, kam er tatsächlich und fragte: “Tanzen wir?” Dann meinte er: “Wir kennen uns schon.” Und wir unterhielten uns, was ich von ihm weiß, ist nicht viel, er ist 16, aus Nauheim und geht in Rüsselsheim in die Schule. Er ist süß. Später tanzte er noch mal mit mir und dann gingen wir in die Sektbar mit Irmi und einem anderen Nauheimer und dann tanzten wir noch mal, das war das letzte Mal. Später tanzte ich mit einem von der Landjugend, da kam er von der Sektbar und ging an mir vorbei, ich lachte ihm zu und er lachte auch, allerdings ein bißchen schief. Mein letzter Tanz war der mit dem anderen dicken Nauheimer. Er (wenn ich doch nur seinen Namen wüßte!) tanzte mit einem Mädchen (sieht ziemlich alt aus und ist eine blöde Kuh). Hoffentlich ist sie nicht seine Freundin. Als wir gingen sagte Sigrid, ich sollte mich nicht ärgern, aber ich habe mich gar nicht geärgert, nur als ich allein war habe ich geweint, doch schließlich ist das Quatsch, ich sollte froh sein, daß es ihn gibt und daß er sich (wenn auch nur ein kleines bißchen) für mich interessiert. Denn sonst hätte er wohl kaum mit mir getanzt, es waren doch noch viel hübschere Mädchen da. Auf jeden Fall hoffe ich, daß ich ihn beim nächsten WF wiedersehen werden, zum Ostertanz wird er wohl nicht kommen. Mit Ilse und ihrem Freund wollen Sigrid und ich mal nach Goddelau in die Taverne fahren, wo das WF meistens spielt. Dort soll es ganz toll sein, das hat er mir erzählt. Morgen fahre ich nach Rüsselsheim, natürlich über Nauheim.
Sonntag, 30. Mai 1976
Mai 1976
Heute komme ich endlich mal wieder zum schreiben. Also, beginne ich mit dem 18.4., Ostersonntag, bei uns war Ostertanz, wir waren nur bis halb neun dort, denn es war kaum jemand da. Sigrid und ich sind dann nach Wolfskehlen zum WF gefahren. Es war ziemlich viel los, aber er war nicht dort. Nur Hubert, der blonde. Ich war ziemlich enttäuscht, aber naja, man kommt darüber hinweg.
Am 30. April, Freitags sind wir um 10, nach der Gruppenstunde nach Goddelau in die Taverne gefahren, natürlich zum WF. Dort ist es echt toll und ziemlich groß. Wir saßen eine Weile da, und dann – sah ich ihn. Er sah mich nicht, aber dann ging er dort vorbei, wo wir standen, und war echt überrascht, als er mich sah. Er fragte, wie lange wir schon da wären und wir unterhielten uns, er suche irgend jemanden, dann ging er weg und ich sah ihn nicht mehr. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Italien war einmalig klasse. Zuerst hatte ich keine Lust, aber dann wollte ich gar nicht mehr weg, sehr schade, daß die Zeit so kurz war, ich möchte noch einmal hinfahren.
Nach unserer Rückkehr erzählte mir Sigrid irgendwann einmal, daß sie ihn wahrscheinlich einmal gesehen hat. Hubert, war auch dabei, sie meint sie wären im Schwimmbad gewesen. Hoffentlich kommen sie noch öfters hierher. Donnerstag, 27. Mai, Himmelfahrt, war ich mit Sigrid in Leeheim, das WF spielte dort im Festzelt, aber er war nicht da. Nun setze ich natürlich alle Hoffnungen auf das WF bei uns, am 25. Juni im Festzelt. Hoffentlich kommt er. Noch 25 Tage bist dorthin. Also Daumen drücken!!!
Mittwoch, 9. Juni 1976
Juni 1976
Sonntag war bei uns Pfingsttanz, aber es war nichts los, deshalb gingen wir erst gar nicht hinein, sondern saßen in den Anlagen. Später, um halb zehn fuhr uns dann Sigrids Mutter nach Wolfskehlen, dort war WF. Ziemlich viel los, wie immer, er war nicht da, mein Jacky. Er heißt jetzt Jacky, denn schließlich muß er ja irgend einen Namen haben, sonst ist das doch blöd. Im Schwimmbad war Jacky noch nicht, jedenfalls nicht, als ich dort war. Am Montag war ich mit Sigrid und Ute im Schwimmbad. Ute hat dort zum ersten Mal ihren “Bruder” gesehen. Er geht in eine 8R Klasse, sieht eigentlich ganz süß aus, ich nenne ihn ihren “Bruder” weil er ihr so ähnlich sieht, wegen ihrem neuen kurzen Haarschnitt. Udo ist auch süß. Ich werde ihn und überhaupt alles vermissen. Nur noch 2 Tage Schule. Furchtbar! (Schön)!
Dienstag, 15.6.76
Jetzt haben wir keine Schule mehr. Am Freitag, dem 11.6. wurden wir entlassen. Ein bißchen komisch ist es schon, aber die anderen haben auch bald Ferien und erst im August gehts richtig los.
Wer ist mein Idealtyp? Das geht ganz einfach.
Ein paar Sachen aufschreiben, was man mit Jungen machen kann. Ungefähr 10.
Dann genauso viel Jungennamen (die muß man aber kennen (jedenfalls keine Erfindungen))
Die Namen beliebig numerieren
Fragen: z. B. “Mit wem willst du ins Kino gehen?” als Antwort eine Nummer. Die dranschreiben an “Kino”
Nach Beendigung fragen: “Willst du mit dem (von dem die Nummer vor Kino steht) ins Kino gehen. Antwort Ja oder Nein davorschreiben usw.
Am Ende jas zusammenzählen z. B. es sind 5, dann ist die Nummer 5 dein Idealtyp.
Montag, 21. Juni 76
Bei uns ist wieder mal was los. Nämlich Fußballturnier. Am Samstag und gestern war das A-Jugend-Turnier. Charly spielt bei Astheim mit. Sie kamen auf den 3. Platz, Trebur auf den 4., Geinsheim (2.) und Ginsheim 1. Heute war ich den ganzen Nachmittag zu Hause und habe mein Buch fertig gelesen (Schottische Romanze, sehr zu empfehlen, es zeigt, daß man jemanden auch lieben kann, wenn er entstellt ist. Weil er eben ein wunderbarer Mensch ist).
Etwa um 17 Uhr klingelte das Telefon. Sigrid. Sie hatte eine tolle Neuigkeit. Jacky war in Trebur. Sie ist mit dem Rad Richtung Fußballplatz gefahren. Ich bin nicht hin, ich laufe ihm doch nicht nach. Wir sehen uns schon wieder. Vielleicht am Mittwoch bei der Disco im Festzelt, oder wenn dort am Freitag das WF spielt.
Samstag, 26.6.76
Mittwoch war Jacky nicht da, gestern auch nicht. Warum nur? Sonst war ziemlich viel los. Es ist schlimm, jedesmal wenn ich hoffe, daß er kommt, ist er nicht da. Heute und morgen ist wahrscheinlich noch mal Fußball. Ich hoffe daß Sigrid ihn am Montag wirklich gesehen hat, denn besteht nämlich die Möglichkeit, daß er noch einmal kommt. Vielleicht auch ins Schwimmbad. Ab Montag gehe ich jeden Nachmittag. Das habe ich mir vorgenommen. Aber ich könnte mich glatt umbringen, weil ich am Montag nicht zum Fußballplatz bin. Ich dachte aber, er kommt auf jeden Fall zum WF. Scheiße wars! Das nächste WF ist erst wieder am 6. August in Geinsheim (Festzelt), und ob er da kommt. Und dann im Oktober vielleicht in Trebur. Aber ich hoffe doch, daß wir vorher mal nach Goddelau fahren.
Donnerstag, 1. Juli 1976
Juli 1976
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich glaube, ich fange an, Jacky zu vergessen. Vielleicht habe ich mich verliebt. Ich weiß es eben nicht. Vor ein paar Tagen war ich im Schwimmbad, Joachim war auch da, und bei ihm ein Junge, der süß aussieht. Ich glaube, es ist Holger aus Ginsheim, den ich von zwei Jahren schon einmal gesehen habe. Gestern und heute war er auch da. Er ist sehr sportlich, kann klasse schwimmen, sicher ist er im Verein, er hat dunkles Haar, bloß – ich weiß nicht, wie groß er ist, jedenfalls nicht besonders groß. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es mit Jacky aus ist, wenn ich ihn nicht bald wiedersehe. Aber ich muß und will ihm treu bleiben. Er ist süß. Ich kann nicht mehr denken, oder jedenfalls meine Gedanken nicht mehr aufschreiben, das fällt mir so schwer, und wenn ich es nachher durchlese, ist alles so ausdruckslos und so hohl und so leer. Es ist schwer, die Gedanken aufs Papier zu bringen. Ach. Jacky …………………
Samstag, 3.7.76
Ich glaube, ich spinne! Heute war ich mit Ute im Schwimmbad, Joachim kam später, er lag ganz in unserer Nähe. Und da habe ich festgestellt, daß er eigentlich ganz gut aussieht. Aber ich will ihn doch nicht süß finden. Er hat zwar ein paarmal zu uns herübergeschaut, doch ich glaube, das war Zufall. Ich würde ihn aber sofort wieder vergessen, wenn Jacky auftauchte. Warum kommt er denn nicht. Wenn die Situation anders wäre, er in Trebur und ich in Nauheim, wohnen würde, dann käme ich öfters ins Schwimmbad. Aber wenn er nicht will! – Selbst schuld!
Freitag, 13. August 1976
August 1976
Seit 2.8. haben wir wieder Schule. Mir gefällt es ganz gut in der MPS. Bio und Chemie finde ich noch am besten, in meiner Klasse (11a) ist einer aus Trebur, Thomas K. heißt er, er ist aber blöd, mit Elke bin ich schon ein bißchen befreundet. Aber wir sehen uns bloß in der Schule. Peter ist auch noch da, aber wir sind bloß in Erdkunde zusammen. Und da ist noch ein Junge (Name weiß ich nicht) bei mir in Erdkunde und Kunst, der auch ganz süß aussieht. Doch das hat alles nichts zu bedeuten, denn 14.-16. ist bei uns Kerb. Samstag gehen wir zuerst in die Turnhalle, und um 12 Uhr ins Eigenheim (WF), am Sonntag umgekehrt. Ich hoffe doch, daß Jacky da ist, bloß glaube ich kaum noch daran, denn so oft war meine Hoffnung vergebens. Aber warum sollte er nicht kommen?! Wahrscheinlich hat er mich vergessen, oder er erinnert sich nur noch an mich, weil ich so blöd bin. Wenn das der Fall ist, dann ist er für mich gestorben. Ich brauche ja auch keinen Freund, und wenn alle einen hätten, ich käme auch allein zurecht!
Übrigens, Sigrid geht nicht mehr arbeiten. Ihr hat es bei Auto-Jacob nicht besonders gefallen und jetzt hilft sie zu Hause. Das hätte ich nie gemacht!
Donnerstag, 2. September 1976
September 1976
In letzter Zeit ist es wieder ganz schlimm. Es, das heißt, mir gefällt einmal der und einmal der. Zum Beispiel Peter, Samstag habe ich ihn gesehen, Mittwoch in Erdkunde und sonst immer nach Schulschluß. Oder der andere. Vielleicht ist er in der 11., vielleicht auch schon in der 12. Aber heute ist es passiert! Ich glaube, es gibt einen neuen Jacky. Der andere ist so und so nicht mehr interessant, denn es hat doch keinen Sinn, einer Traumfigur treu zu sein, wenn es noch so viele andere Jungen gibt. Französischstunde. Er ist in der 10., aus Raunheim, braunes Haar, blaue Augen, Turnschuhe, Jeans, orangefarbenes Mofa. Er ist süß. Ein paarmal (Achtung! Jetzt gibts was zum Lachen!) trafen sich unsere Blicke. (Hört sich an wie aus einem Roman von Hedwig Courths-Mahler). Ich freue mich auf nächsten Donnerstag. Es darf niemand davon etwas erfahren. Nur Ute weiß es schon, daß er süß ist. Sie hat ihn aber noch nicht gesehen.
Donnerstag, 23.9.76
Ich bin heute richtig glücklich! Erklärung folgt! An den Bundesjugendspielen habe ich ihn gesehen, das heißt, den “neuen Jacky”, aber Donnerstag danach war er nicht in Französisch, und irgend jemand hat auch gesagt, daß ein paar nicht mehr in Franze gehen, daher habe ich angenommen, daß er dabei ist. Nur, dann hätte ich ihn also nie gesehen, außer wenn er weiter gehen würde, dann in die 11. Schließlich fand ich es besser, ihn zu vergessen und wieder mal den “alten Jacky” hervorzukramen; heute zu Beginn der Stunde waren schon ziemlich alle da, rechnete ich natürlich nicht damit, daß er kommen würde. Doch er erschien tatsächlich noch, toll, was?! Außerdem heißt er jetzt nicht mehr Jacky, das würde auch nicht zu ihm passen, denn es gibt nur einen Jacky. Schließlich hat er auch einen Namen. Er heißt Andreas M. Ich finde, der Name paßt sehr gut zu ihm. Manchmal glaubte ich, daß Jacky meine große Liebe ist, aber das muß natürlich nicht stimmen, denn bei Andreas ist es genauso. Jetzt kann ich mich wirklich auf Donnerstag freuen.
Samstag, 9. Oktober 1976
Oktober 1976
Ich hänge aber doch noch sehr an Jacky. Heute bin ich ganz nervös und zittere sogar (was sonst gast nie vorkommt). Und das alles nur, weil heute das WF spielt, im Eigenheim. Ich wünsch mit so sehr, daß Jacky kommt, aber ich habe auch wahnsinnige Angst davor. Das schlimmste ist die Angst vor der Enttäuschung, wenn er nicht kommt oder nichts von mir wissen will. Aber das 2. wäre immer noch besser, dann hätte ich ihn wenigstens gesehen. Doch Schluß jetzt. Ich kann schon gar nicht mehr richtig schreiben. Wenn ich nach Hause komme, berichte ich mehr!
Es war mir natürlich klar, daß Jacky nicht kommt. Heute ist schon Montag, ich weiß überhaupt nicht, ob ich ihn liebe oder Andreas. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, daß ich nur noch dieses Jahr warten werde. Wenn Andreas mich liebt, dann warte ich überhaupt nicht mehr. Aber ich glaube an keinen Menschen mehr. Doch einmal muß “er” doch kommen, der Junge meiner Träume. Aber das ist zur Zeit Jacky (oder Andreas). Irgendwie ist Jacky nicht mehr wirklich, ich kann mich nicht mehr erinnern, wie er aussieht. Ich glaube, er war oder vielleicht ist er’s noch? der erste Junge, in den ich richtig verliebt war und die anderen waren mehr oder weniger unbedeutend. Ich bin jetzt sechzehn, und hatte noch nie einen Freund und habe noch nicht einmal einen Jungen geküßt. Aber es geht nicht nur mir so. Und dann ist das mir auch egal, wenn es nur darum ginge, also das könnte ich schon längst hinter mir haben. Leider war es aber damals nicht der richtige für mich, und wenn das so ist, fange ich erst gar nichts an. Natürlich kann ich nicht behaupten, daß mir das Alleinsein überhaupt nicht ausmacht, manchmal denke ich, ich halte das nicht aus, und dann flüchte ich mich in eine Traumwelt, was mich aber auch nicht befriedigt. Diese Zeiten gehen aber auch wieder vorbei. Dann denke ich oft überhaupt nicht über solche Dinge nach und genieße mein Leben. Doch ich frage mich oft, woran es liegt, daß bis jetzt nur einer (oder zwei???) mit mir gehen wollten. Ich meine, schön bin ich nicht, sehe nicht gut aus, wahrscheinlich auch nicht hübsch, man kann sagen: es geht. Aber warum gefalle ich immer nur so blöden Typen? Doch eines habe ich festgestellt. Viele Mädchen, die gut aussehen, haben Freunde, die entweder ziemlich alt oder blöd sind. Und dann habe ich schon einige süße Jungs gesehen, deren Freundinnen zwar süß aber nicht schön waren. Das trifft natürlich nicht immer zu und außerdem ist das Aussehen Geschmackssache. Und das Aussehen ist doch im ersten Augenblick das Wichtigste, und der Charakter kommt doch erst danach. Bei Jacky hatte ich das Gefühl, daß ich ihm wenigstens ein bißchen gefallen hatte, ich meine beim Tanzen fordert man doch meistens die Mädchen auf, die einem gefallen. Schluß für heute! Genug philosophiert!
Freitag, 22.10.76
In der letzten Zeit war eigentlich nicht viel los. Aber ich habe eine neue Freundin! Es ist Elke aus Königstädten. In den Ferien habe ich sie einmal besucht.
Aber Jacky macht mir immer noch Kummer. Jeden Tag fahre ich mit dem Bus durch Nauheim, aber ich habe ihn bis jetzt noch kein einziges Mal gesehen. Schade!
Gestern hatten wir mal wieder Franze, ich befürchtete (schon wieder mal) daß Andreas nicht kommt, weil er das letzte Mal vor der Ferien gefehlt hat. Aber er war da, doch irgendwie war alles so blöd, wir saßen so ungemütlich und alles war sehr blöd. Natürlich war diesmal nichts besonderes. Was mache ich mir doch immer für Hoffnungen!
Ich warte auf Jacky! Was soll ich denn noch tun, außer jeden Tag durch Nauheim fahren, aufs WF gehen? Ich kann ihm nicht mal einen Brief schreiben, weil ich seinen Namen nicht weiß. Die Situation ist unmöglich, genauso unmöglich wie ich bin. Ich weiß nämlich nicht, was ich will.
Ich freue mich schon auf meinen Brieffreund aus Frankreich. Die Adresse werde ich bald bekommen. Vielleicht heirate ich eines Tages einen Franzosen, Frankreich gefällt mir nämlich, ich möchte gern mal hinfahren, Franze ist ja auch gut.
Sonntag, 7. November 1976
November 1976
Gestern war bei uns Zuckerrübenkerb. Natürlich habe ich nichts besonderes erwartet, aber trotzdem war alles irgendwie sehr blöd. Bis halb drei waren wir dort, aber mir gefiel es zum Ende zu nicht mehr. Alice war natürlich auch da, ziemlich lange sogar, aber er hatte wohl ziemlich viel getrunken, wie viele andere auch. Jedenfalls hat er keine Freundin mehr, was mich sehr beruhigt.
Seit Freitag trage ich ein Wunschbändchen, obwohl ich es eigentlich blöd finde. Aber es ist blau-weiß, und das gefiel mir so gut. Bei jedem Knoten darf man sich etwas wünschen, und nach einer Woche muß man es von einem Jungen aufknoten lassen. Freitag ist bei mir dieses Datum, und dann muß ich mich entscheiden. Wir fahren da wahrscheinlich nach Goddelau aufs WF, in die Taverne, und wenn ich Glück habe, ist Jacky dort, und wenn nicht, dann … das ist eben die Sache, davon hängt die Entscheidung für oder gegen Jacky ab.
Mittwoch, 1. Dezember 1976
Dezember 1976
Heute ist er wieder mitgefahren. Aber er hat neben ihr gesessen. Wie dumm! Mal sehen, wie es morgen ist. Übrigens weiß ich im Moment wieder mal nicht, was ich will. Und das kam so: Gestern abend ging ich noch mal ins Krankenhaus zu Oma ins Zimmer. Ich öffnete die Tür – und das erste was ich sah, war Wolfgang. Er geht in die Klasse 11e, ich kenne ihn schon seit Februar, und finde, er ist ganz süß. Heute habe ich ihn in der ersten Pause gesehen.
Sonntag, 5.12.76
Gestern war ich mit Elke bei der MPS-Disco. Es war ziemlich viel los, aber leider keine Jungen nach unserem Geschmack. Jedenfalls zu Anfang. Ich weiß nicht mehr, wie spät es war, ich glaube so etwa zwischen halb elf und elf Uhr, ich tanzte gerade das zweite Mal mit so einem Typ nicht nach meinem Geschmack, da kam Wolfgang. Mit einem Freund. Vor Schreck und Freude konnte ich erst gar nicht mehr weitertanzen, ich hatte keine Lust mehr. Zum Glück dauerte der Tanz nicht mehr lange. Ich ging zu Elke zurück, und fragte sie, ob sie mit mir nach hinten gehen wolle, da dort noch viel Platz sei (und außerdem hatte sich Wolfgang dorthin gesetzt, was ich ihr allerdings verschwieg). Sie sagte sofort zu, auch weil neben ihr so ein blöder Typ saß, und wir drängten uns durch die Tanzenden nach hinten. Ich saß ziemlich in der Nähe von ihm, aber sein Freund saß zwischen uns (auf der anderen Seite war nämlich nicht so viel Platz), und so war das ganze nicht so toll. Er blieb auch leider nur etwa 10 Minuten, das war sehr schade, und danach gefiel es mir überhaupt nicht mehr, und als noch drei kamen, um mich zum Tanzen aufzufordern, sagte ich nein. Die Musik war gegen Ende sowieso ziemlich blöd (Rolling Stones u. ä., und die waren noch einigermaßen zu ertragen, was daraus schließen läßt, daß die anderen noch viel schlimmer waren, eben geschmacklose Rock-Musik), und um halb zwölf gingen wir. Es waren ja doch nicht mehr viele da und sie werden bald Schluß gemacht haben. Übernachtet habe ich bei Elke, und das war ganz gut, vor dem Schlafengehen haben wir uns noch allerhand erzählt. So vertraute ich ihr an, daß ich wahrscheinlich mit Wolfgang verwandt bin, zwar um tausend Ecken, aber das ist egal. Sie fragte mich, ob er denn nett sei, und ich sagte, ich glaube schon, und dann meinte sie noch, ich solle ihm doch mal erzählen, daß wir verwandt sind, aber das mache ich nicht, denn wir kennen uns eigentlich gar nicht. Ich hoffe, daß ich ihn morgen sehe, denn ich finde ihn süß. Und außerdem – Jacky ist mir vollkommen gleichgültig, damit das klar ist!
Dienstag, 7.12.76
Wolfgang sehe ich jeden Tag, heute leider nur zweimal ganz kurz, in der ersten Pause, als er rübergegangen ist in Physik, und in der zweiten, als er wieder zurückging, aber da war ich noch im Chemie-Raum. Ich bin so blöd! Später habe ich ihn noch einmal gesehen! Als ich aus der Stadt kam, das war ungefähr nach der fünften Stunde, da sah ich ein paar aus seiner Klasse, und dann auch ihn selbst, an der Kreuzung. Am besten schreibe ich jetzt mal alles über ihn auf, was ich weiß, und später kann ich es noch ergänzen.
Name:
Wolfgang S.
geboren:
7.4.1960 in Rüsselsheim
Wohnort:
Rüsselsheim, D.str. 16
Haarfarbe:
braun
Augenfarbe:
blau
Geschwister:
zwei Schwestern
Telefon:
06142/XXXXX
Übrigens, als ich in der Stadt war (ich hatte für Ute ein Geschenk gekauft), habe ich Safti gesehen, er ist glaube ich, auch in der 11. – nein, 12. Kl. – heißt richtig Jürgen K., und ich finde ihn ganz nett. Als wir aneinander vorbei gingen, erkannte er mich auch und lachte mir zu. Später fahre ich mit Ute nach Rüsselsheim, zur Orgelstunden, vielleicht fangen wir heute den zweiten Kurs an, und vielleicht sehe ich jemanden.
Donnerstag, 13. Januar 1977
Januar 1977
Es wird Zeit, daß ich mal wieder etwas schreibe. Immerhin ist jetzt schon Januar. Es ist eigentlich in der letzten Zeit nichts besonderes vorgefallen, in den Ferien sowieso nicht, weil ich da außer ein paarmal Schlittschuhlaufen immer zu Hause war.
Es ist nun, wie so oft, das gleiche Problem. Ich kann mich nicht entscheiden (und will das auch gar nicht). Jetzt muss ich aber erst mal erklären, worum es geht. Allgemein um Jürgen und um Jacky speziell.
Mit Jacky ist das sowieso klar. Ich sehe ihn fast jeden Tag im Bus, und kann eigentlich kaum noch verstehen, wie ich die ganze Zeit so verliebt in ihn sein konnte. Aber wahrscheinlich kam das daher, daß ich ihn kaum oder dann von April an überhaupt nicht mehr gesehen habe. Er scheidet also von vornherein aus.
Bleibt also noch Wolfgang. Diese Woche habe ich ihn wirklich nicht oft gesehen. Aber irgendwie macht mir das nicht viel aus. Ich meine, es gibt zwar noch einen anderen Jungen an unserer Schule, der mir gefällt, aber daher kommt das nicht.
Vielleicht ist es doch nur so, weil ich ihn nicht so oft sehe, oder weil er mich überhaupt nicht beachtet.
Aber es ist auch egal.
Am besten schreibe ich heute nichts mehr. Es kommt doch nur der selbe Satz raus: es ist egal. Also Schluß!
Dienstag, 25.1.77
Eigentlich sollte ich froh sein. Weil Wolfgang mich gar nicht beachtet. Nein, deswegen nicht. Weil ich schon wieder einen Ersatz für ihn gefunden habe. Ein Junge an unserer Schule, schätzungsweise 12. Klasse. Ich nenne ihm Jim. Ich finde, das paßt zu ihm. Und außerdem ist es sonst blöd, wenn ich seinen Namen nicht weiß.
Eigentlich kenne ich ihn schon länger. Das heißt, so ungefähr seit November/Dec. Er war auf einmal da. Wie Wolfgang. Aber der ist jetzt unwichtig. Meistens sehe ich ihn in der Pause. Er hat mich auch schon ein paarmal angesehen. Doch das hat nichts zu bedeuten.
Mein Problem ist, daß ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Ihn beachten oder nicht? Beide Extreme sind nicht von Vorteil. Also ein Mittelding. Und so ist es meist auch.
Philippe hat mir heute geschrieben. Das 2. Mal. Übrigens sieht er blöd aus. Sonst hätte ich ihn vielleicht eingeladen. Aber so! Vielleicht kann Catherine mich einmal besuchen. Das wäre schön, zumal es mir besser gefällt, Besuch zu bekommen als selbst irgend jemanden zu besuchen. Jetzt fällt mir nichts mehr ein! Schreibe ich morgen weiter!
Dienstag, 1. Februar 1977
Februar 1977
Ich weiß seit Donnerstag, daß Jim in der 12. Klasse ist. Denn Martina und Christiane wollten einen aus dieser Klasse verarschen und irgend jemand von unserer Klasse fragte, ob das 12. oder 13. Klasse sei. Vielleicht gehe ich in die Volleyballgruppe vom TSV. Aber ich muß vorher noch mal beim Leiter anrufen und mich erkundigen, ob ich hinkommen kann, d. h. ob es eine Mädchengruppe gibt. Freitag abends ist Training, dann muß ich aus der Landjugend austreten. Das wäre sehr schön!
Heute morgen habe ich Jim kurz nach acht schon gesehen. Wahrscheinlich ist er in einer 12m, denn er hat Dienstags u. Donnerstags Mathe und öfters Naturwissenschaften. Und Montags die ersten beiden Englisch und Donnerstags in der 5./6. Std. GK. Später sah ich ihn in der Pause und nach der 4. vom Chemiesaal aus, als er nach Hause fuhr. Ich würde ihn gern mal außerhalb der Schule sehen, aber daraus wird bestimmt nichts. Samstag ist bei uns Disco. Vielleicht gehe ich hin. Wenn ich wüßte, daß Jim kommen würde, ginge ich hin, aber das letzte Mal war er nicht da. Morgen sehe ich ihn wieder. Ich freue mich!
Sonntag, 6.2.77
In den letzten Tagen habe ich Jim nicht sehr oft gesehen. Immer nur kurz in den Pausen. Genau erinnere ich mich an einen Tag, an dem ich mit Elke gerade aus dem alten Gebäude herausging, und Jim ging mit seinen Freunden ein Stück vor uns. Einmal schaute er kurz zurück, aus welchem Grund, weiß ich nicht. Am Donnerstag hatten Elke und ich gerade unsere Taschen zum M 1 gebracht und wollten zurück zum Neubau gehen, als uns Martina und Christiane entgegenkamen. Sie waren auf dem Weg zu Herrn K., und weil es sehr wichtig war, gingen wir mit. So habe ich Jim nur von weitem gesehen. Und am Freitag, als wir Zeugnisse bekamen, auch nur einmal ganz kurz, weil wir in der Pause drin waren. Morgen sehe ich ihn vielleicht wieder. Ich denke den ganzen Tag an ihn. Und nicht nur am Tag! Heute nacht träumte ich das erste Mal von ihm!
Ich war zu Besuch in Schweinfurt. Es war schönes, sonniges Wetter. Ich wollte daher ein Stück mit dem Rad fahren. Ich fuhr ein paar Straßen entlang. Dann stieg ich ab und schob das Rad über ein paar Zebrastreifen. Auf der anderen Straßenseite war der Gehsteig breit, der graue Asphalt wurde von der Sonne beschienen, es waren kaum Menschen da. Links bildete ein niedriger, hellgrauer Eisenzaun die Abgrenzung, dahinter fiel das Gelände ziemlich steil ca. 10 m ab. Unten lag ein weitläufiges, flaches, Gebäude aus grau-braunen Steinen, und mit langen Fensterreihen, das ich merkwürdigerweise sofort als unsere Schule erkannte. Nach einigen Metern fand ich eine Steintreppe, die nach unten führte. Ich nahm mein Fahrrad und schob es nach unten. Hinter einer Fensterreihe erkannte ich einen Klassenraum, in dem einige Schüler saßen. Ein paar andere kamen gerade aus dem Schulgebäude heraus. Unter ihnen war Jim. Ich wußte, auf welchem Weg er das Schulgelände verließ, und wählte daher den gleichen, ging aber ein Stück vor ihm. Dieser Weg führte zu einem Tor, das ich öffnete und eigentlich wieder hinter mir schließen wollte, aber dann überlegte ich es mir anders. Auch das zweite Tor öffnete ich, schaute mich dann kurz um, und sah, daß Jim und ein paar andere dicht hinter mir waren, und hielt es für sie auf, allerdings ohne nach hinten zu sehen. Plötzlich stieg der Weg ganz steil an, um etwa 1 m höher weiter zu verlaufen. Ich versuchte, mein Rag hochzuschieben, schaffte es aber nicht, zumal ich selbst auch hinaufsteigen mußte. Plötzlich fühlte ich eine Hand, die mich hinaufschob. Es war nicht Jim, das wußte ich, obwohl ich mich bedankte, ohne mich umzusehen. Dann hatten sie mich eingeholt. Es war Jim mit einem Freund und einem Mädchen, das seltsamerweise Beate war. Dann war auf einmal mein Fahrrad verschwunden und ich ging neben Jim, die anderen beiden hinter uns. Wir unterhielten uns alle vier, das Mädchen fragte Jim, welche Hauptfächer er denn habe, und er antwortete ihr: “Mathe und Deutsch.” Ich fragte ihn diesbezüglich etwas, aber er schien es gar nicht gehört zu haben. Dann erzählte ich, daß ich eigentlich zu Besuch hier sei. Als Jim daraufhin nichts sagte, erzählte ich, daß ich aber normalerweise hier zur Schule ging und 8 km weit entfernt wohnte. Er fragte mich, wo ich denn wohnte, und ich sagte ihm, in Trebur. An ein weiteres Gespräch kann ich mich nicht mehr erinnern. Die anderen beiden gingen nun nicht mehr so dicht hinter uns. Plötzlich bemerkte ich das Fehlen meines Fahrrads, drehte mich um und fragte, wo es denn sei. Da lachte das Mädchen, zeigte auf zwei Teile, die sie in der Hand trug und sagte: “Hier ist es doch.” Worauf ich mir mit der Hand an den Kopf faßte und meinte: “Ich bin so blöd.” Dann gingen wir wie zuvor weiter, ich neben Jim, manchmal so dicht, daß wir uns berührten. Dann war der Traum zu Ende.
Mittwoch, 9.2.77
Heute fühle ich mich sehr schlecht. Wegen Jim. Gestern noch nicht. Da war er mir auch egal. Wegen Wolfgang. Ich hatte wieder einmal Zweifel. Und außerdem dachte ich, ich käme mit ihm in Englisch zusammen. Irrtum! Heute nacht träumte ich sogar von ihm. Aber das ist nicht so wichtig. Heute sah Jim besonders süß aus. Und ich sah ihn auch so oft. Er ist immer so lustig. Gestern und auch heute habe ich seine Stimme gehört. Paßt zu ihm. Aber am besten vergesse ich ihn. Doch das kann ich nicht. Wolfgang mag ich auch sehr. Ich könnte den Englischkurs wechseln, weil bei uns sowieso zu viele drin sind. Ich weiß aber noch nicht. Ich muß!!!!!! Nein, ich kann nicht! Oder doch?
Mittwoch, 16.2.77
Im Englischkurs bin ich nicht mit Wolfgang zusammen, aber im Mathekurs. Eine Stunde hatten wir erst, aber morgen zwei. Ich habe mir das so sehr gewünscht, und es hat auch geklappt. Patiencenlegen macht Spaß. Und in der letzten Zeit sind sie bei mir sehr oft aufgegangen.
Joachim gefällt mir wieder ein bißchen! Fast drei Jahre ist es her, daß ich ihn kenne. Damals war ich noch nicht ganz vierzehn, und dieses Jahr werde ich schon siebzehn! Wir sind im Musik-, Physik- und GK-Kurs zusammen. Heute in GK, als Quellenheftchen ausgeteilt wurden, machte er mir den Vorschlag, mit ihm und Arno eins zusammen zu nehmen, weil wir doch in Trebur wohnen. Ich stimmte natürlich zu. Was denn sonst??? Am Samstag ist wieder Disco bei uns in der Schule. Ich weiß noch nicht, ob ich hingehe. Morgen habe ich mit Wolfgang zusammen Mathe! Schön, ja?!
Sonntag, 20.2.77
Am besten fange ich von vorne an: Donnerstag war nichts besonderes, aber Freitag! Morgens sind wir immer schon um halb acht in der Schule, dann sitzen wir noch vorne im Foyer. An diesem Morgen ist nur Joachim im Bus mitgefahren, und da Carola in den ersten beiden Chemie hatte, war ich mit Joachim alleine. Ich war natürlich wieder mal blöd, denn ich wußte nicht, was ich sagen sollte und sagte deshalb gar nichts. Er übrigens auch nicht. Da ihm das ganze vermutlich zu blöd war, verschwand er (wahrscheinlich in der Toilette). Dann kamen nach und nach andere, und schließlich tauchte er wieder auf.
Ich war natürlich schwer enttäuscht, von mir selbst versteht sich, und glaubte fest, er würde mich hassen, verachten oder ich würde ihm zumindest gleichgültig sein. Ich befragte die Karten (denen man selbstverständlich nicht glauben darf), und es kam jedesmal “nein” heraus.
Gestern morgen hatten wir in der ersten Stunde Physik, und deshalb beschloß ich, im Altbau zu bleiben. Joachim schaute sich erst mal ausführlich den Vertretungsplan an und fragte mich dann, ob wir in der ersten Physik hätten, und ich sagte “ja” und fragte ich gleich darauf, ob er am Tag zuvor in GK war, er antwortete “natürlich”, und ich sagte ihm, daß bei mir die letzten beiden Stunden ausgefallen seien, worauf er dann meinte, in diesem Fall sei er natürlich auch nach Hause gefahren. (Diese Unterhaltung habe ich hier nicht ganz wörtlich, sondern nur dem Sinn nach wiedergegeben).
Heute regnet es wie gestern in Strömen. Deshalb gehe ich nicht nach Astheim. Letztes Jahr habe ich beim Umzug mitgemacht (mit der Landjugend). Als Thema hatten wir “So richtig nett ist’s nur im Bett”, ein Lied von Peter Alexander. Dieses Jahr haben sie ein ebenso “tolles” ausgewählt: “Die Kleine Kneipe” von P. A.! Ich finde das 1. einfallslos, 2. geschmacklos, 3. überhaupt nicht witzig.
Morgen haben wir in der ersten Stunde Mathe bei C. und wir werden ein paar Platten hören. Anschließend fahren wir nach Mainz, was aber vom Wetter abhängt. Bei strömendem Regen ganz bestimmt nicht.
Mittwoch, 23.2.77
Montag war ich nicht in Mainz, weil ich keine Lust hatte und weil Elke nicht mitfahren wollte, und ich wußte nicht, wer sonst noch hinfährt.
Gestern abend waren wir beide natürlich auf der Disco; Joachim wußte noch nicht, ob er kommt, er war dann auch nicht da. Aber sonst sehr viele. Zum Beispiel Andreas. Das hätte ich nicht gedacht. Wolfgang auch. Aber der ist z. Z. uninteressant. Wer weiß, wie lange. Am Anfang war es ziemlich blöd. Wir hatten glücklicherweise einen Sitzplatz. Neben uns saßen ein paar Italiener. Das war noch nicht schlimm. Elke tanzte oft mit Klaus. Dann tanzte ein Italiener mit Christine, und danach mit mir. Man ist halt freundlich und tanzt mal mit ihm. Aber der konnte gar nicht tanzen und ich flüchtete bald. Dann saß ich ganz an der Ecke. Der Spast setzte sich doch neben mich und ließ mir keine Ruhe. Ein Mädchen neben mir sagte, das hätte er bei ihnen auch gemacht. Schließlich reichte es mir und ich haute ab. Dann stand ich ziemlich lange rum, und hab’ mir die Leute angeguckt. Nichts besonderes, aber ein Typ, der schon ganz zu Anfang mit Klaus geredet hatte, fiel mir auf. Vielleicht habe ich ihn früher schon mal gesehen. Morgen muß ich mich mal in der Pause umsehen, vielleicht geht er hier in die Schule. Möglicherweise erkenne ich ihn sofort, aber ich bringe so oft die Gesichter durcheinander. Aber ein sicheres Zeichen: er hat die Hand verbunden.
Oh, nein! Ich muß noch an Philippe schreiben. Habe gar keine Lust dazu. Aber da fällt mir etwas ein: wenn Elke noch keine Antwort bekommen hat, muß sie ihre Adresse zurückschicken, und ich meine auch, dann kriege ich eine neue, und vielleicht sieht der besser aus.
Donnerstag, 3. März 1977
März 1977
Es ist immer wieder das gleiche. Ich kann mich nicht entscheiden. Eigentlich muß ich das gar nicht. Aber es regt mich trotzdem auf. Ich weiß nicht, was ich will. Ich stehe zwischen Joachim und Wolfgang. Obwohl die beiden nichts davon wissen. Wie sollten sie auch. Heute morgen sah es noch so aus, daß Wolfgang die meisten “Chancen” hatte, weil sich Joachim mir gegenüber ziemlich gleichgültig verhielt (wenn man es so sieht, ich ihm gegenüber auch). Daran änderte sich bis zum Nachmittag nichts. Später ging ich dann weg, um mir Bravo zu kaufen. Da ich Joachim auf diese Weise schon einmal gesehen hatte (damals tat ich aber, als sei er Luft), überlegte ich mir, was ich dieses Mal tun sollte, falls ich ihn wieder begegne. Ich kam zu dem Entschluß, daß ich schön freundlich (und lieb!) <-- hahaha! lachen sollte; auf dem Rückweg dachte ich schon gar nicht mehr daran, ihn noch zu sehen, als er um die Ecke bog. Ich war überhaupt nicht darauf gefaßt, doch als er lachte, tat ich es auch, und erst hinterher wurde mir der Schreck bewußt. Ich weiß nicht, warum, aber als er so plötzlich auftauchte, versetzte mir das einen ganz schönen Schock! Ich habe mit Joachim eigentlich ziemlich viel gemeinsam: Chemie ist "Scheiße", Englisch LK, Beatles, Musikinstrument, Trebur, GK-Heftchen, Volleyball, Musikkurs, Physikkurs, GK-Kurs, Schwimmen, ... (und vielleicht noch einiges, was ich aber vergessen habe).
Montag, 7.3.77
Ich kann mich noch immer nicht entscheiden. Aber heute habe ich beschlossen, das vorerst auch gar nicht zu tun, schließlich können mir ja beide gefallen. Warum nicht? – Gerade eben hatte ich die Idee, Wolfgang eine Geburtstagskarte zu schicken, natürlich ohne Namen, aber ich könnte ein bißchen was drauf schreiben. Mal sehen, ob ich es mache, denn es hat eigentlich keinen Sinn. Oder eine andere Möglichkeit: ich schreibe: meine Freundin findet dich ganz gut. Sie weiß nicht, daß ich dir schreibe! Aber das ist eigentlich auch Quatsch.
Donnerstag, 17.3.77
Ich hätte eigentlich schon längst mal wieder schreiben müssen, aber wie das so ist, ich hatte natürlich keine Lust dazu.
Was sich in den letzten Tagen ereignet hat, ist heute unwichtig. Joachim ist mir gleichgültig, eigentlich schon ein paar Tage, doch heute morgen erst wurde es mir richtig bewußt. Es gibt nur einen Jungen für mich, Wolfgang! Ich weiß nicht, ob er mich mag, aber manchmal bin ich richtig happy, wenn ich ihn nur sehe, oder wenn er mich ansieht.
In genau drei Wochen wird er 17!
Widder als Sternzeichen ist toll. Weil es zu Löwe paßt. Ich freue mich. Auf alles. Morgen.
Mittwoch, 30.3.77
Mit Wolfgang ist es nichts mehr. Wie gesagt, zur Zeit uninteressant. Erstens: an unserer Bushaltestelle in Rüsselsheim habe ich zweimal einen Jungen gesehen, den ich ganz süß fand (immer noch?!), und zweitens gefällt mir noch jemand: ein Junge aus der 12mb, er wohnt wahrscheinlich in Rüsselsheim. Charly. Das paßt zu ihm.
In der ersten Pause habe ich ihn gesehen. Wir saßen auf der Heizung, Charly gegenüber. Es war ganz lustig. Mir gefällt das. Aber es gefällt mir nicht, wenn er weggeht, oder draußen rumsteht, d. h. wenn ich nicht auch draußen bin. Er hat mich ein paarmal angesehen. Was natürlich neue Hoffnungen weckt. Aber ich glaube nicht daran. Weil ich schon zu viele Enttäuschungen erlebt habe. Das liegt wahrscheinlich an mir. Ich brauche mich gar nicht zu beschweren. Selbst schuld! Aber hoffen darf ich trotzdem, und ich tue es auch, immer wieder.
Freitag, 1. April 1977
April 1977
Seit heute haben wir Ferien. Eigentlich freue ich mich. Aber ich würde Charly gern sehen.
Gestern, in der 5./6. Stunde hatte ich Französisch. Vorher, in der Pause, war ich mit Elke zusammen. Charly war auch da, mit ein paar anderen Jungen. Aber ich beachtete ihn kaum, soweit ich mich erinnern kann. Er trug Jeans, Turnschuhe und seine blaue Jacke. Ich hatte extra wegen ihm meine Sportschuhe und meinen Anorak angezogen.
Am Ende der Pause ging ich mit Elke hoch. Als wir zu den Treppen kamen, sah ich Charly. Er ging gerade vor uns. Das hatte ich nicht gewußt, Ehrenwort. Ich bin ganz unschuldig. Elke fragte mich: “Wo seid ihr denn jetzt?”, und ich antwortete: “Im Französischsaal, da sind wir immer …” ***
Kann sein, daß er es gehört hat. Er hatte wahrscheinlich GK da oben. Wir öffneten hinten ein Fenster, weil unten ein paar jüngere Volleyball spielten. Charly schaute auch zu, aber weiter vorn. Dann kam D. Außer Christina und mir war noch niemand da, und als D. die Tür aufschloß, ging ich einen (oder zwei?!) Schritt(e) zurück. Für einen kurzen Augenblick sah ich Charly noch einmal. Er mich auch!!!
Heute wartete ich in der Pause auf Elke. Sie schrieb noch eine Englischarbeit. Als sie nicht kam, ging ich zu den anderen, die zum größten Teil schon vor der Bücherei standen, da wir in der 3. Stunde eine Versammlung in der Aula hatten.
Heute war ich ganz anders angezogen. Wegen Charly wahrscheinlich. Ich trug meinen Cordmantel und Stiefel. In der Pause hatte ich Charly nicht gesehen. Ich dachte mir, daß er heute vielleicht nicht da sei, oder vielleicht draußen war oder so.
Als ich dann vor der Bücherei stand, sah ich ihn. Er ging vom Neubau zum Hauptgebäude. Er trug eine Lederjacke. Er sah nicht sofort herüber. Aber dann doch. Ich sah ihn nur ganz kurz an. Ich glaube nicht, daß das ein Fehler war. Denn: ein Beispiel: Mir geht es nämlich so: wenn mich ein Junge, der mir nicht gefällt, oft ansieht, dann finde ich ihn noch blöder als wenn er mich nicht beachtet hätte. Vielleicht geht es Charly ebenso. Ich meine, daß ich ihm nicht gefalle. Nach den Ferien werde ich weitersehen.
*** P.S.
Ich bin so blöd. Das wichtigste habe ich vergessen.
Charly war schon fast am Ende der Treppe, als er sich umdrehte. Nein, falsch, er schaute zurück. Er sah mich an. Vielleicht Zufall, würden jetzt einige denken. Ich glaube nicht an Zufälle. Nicht an solche. Alles ist im voraus schon festgelegt. Nicht durch irgendeine überirdische Macht, sondern durch die Handlung des einzelnen Menschen. Jeder bestimmt sein Schicksal selbst. Beispiel: Jemand fragt mich, ob ich ihn heiraten will. Sage ich ja, dann kann ich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, glücklich werden. Sage ich nein, dann kriege ich möglicherweise nie einen Mann und werde als alte Jungfer enden. Also bestimmt der Mensch selbst sein Leben, durch das, was er denkt, tut und sagt. Ist doch ganz klar, oder?!
Samstag/Sonntag, 2./3. April 77
Heute abend spielte das WF-Ensemble in Trebur. Ich hatte eigentlich gar keine Lust hinzugehen. Anfangs war auch überhaupt nicht viel los. Ich sehnte mich nach Charly. Ich dachte: “Ich würde was drum geben, wenn er jetzt hier wäre”, und überlegte, ob er überhaupt tanzen kann und so.
Plötzlich sah ich ihn. Ich traute meinen Augen nicht. Das war doch nicht möglich! Aber es war so. Er war mit einem Freund da. Er sah mich wahrscheinlich auch. Ich hoffte, daß er mal mit mir tanzen würde, aber natürlich vergebens. Dann war er auf einmal verschwunden. Lange Zeit sah ich ihn trotz meiner Bemühungen nicht. Dann, endlich! Er war wieder da! Und nach einiger Zeit tanzte er sogar mit Christine, der Schwester von Susi. Ich ärgerte mich, daß er nicht mit mir tanzte, beruhigte mich aber damit, daß Christine einen Freund hat. Später zweifelte ich doch daran, ob das noch stimmt, denn die beiden gingen zusammen in die Bar. Erst beim übernächsten, letzten Tanz tauchten sie wieder auf. Diesmal tanzte ich auch. (Das einzige Mal übrigens). Natürlich wollte ich möglichst nah bei Charly sein, und deshalb mußte ich ein bißchen “führen”. Deshalb fragte mich der Typ am Ende, ob ich denn öfters mit Mädchen zusammen tanze und dabei führe, worauf ich antwortete, daß das nicht so sei und dann noch sagte, ich habe es gar nicht bemerkt, tut mir leid. Dabei stimmte das gar nicht. Ich habe tatsächlich geführt, um zu Charly zu kommen.
Diesmal bin ich mir ganz sicher: er wäre der richtige für mich. Ich mag alles an ihm. Sein Aussehen, auch ganz aus der Nähe gefällt er mir noch sehr, was ich bei den meisten anderen nicht behaupten kann. Seine Stimme klingt angenehm. Sein Auftreten, seine Art gefallen mir so. Ich kann einfach nicht glauben, daß er einen miesen Charakter haben könnte. So ein Mensch nicht. Zur Zeit kann ich leider nur Vermutungen anstellen und hoffen. Nach den Ferien werde ich weitersehen. Diesmal sah es so aus, als hätte ich große Chancen, doch an einem Abend wurde alles zerstört. Vielleicht gelingt es mir, aus den Trümmern wieder etwas aufzubauen, ich wünschte, das alles wäre nur ein böser Traum gewesen, aber leider ist es die raue Wirklichkeit, und ich muß damit fertig werden, so oder so.
Montag, 4.4.77
Und ich bin damit fertig geworden, und wie! Ich bin so glücklich wie es ganz selten vorkommt. Besonders gestern abend. Denn da war ich das erste Mal beim Tanztee in der Stadthalle. Mit Elke. Ich hatte eigentlich keine große Lust, aber ich ging doch hin. Am Eingang fragten sie Elke nach dem Party-Ausweis (den bekommt man, wenn man bei Stab im Tanzkurs war. Als ich bezahlte, fragte man mich auch, aber ich sagte, daß ich zu Besuch bei Elke sei, dann wollten sie noch wissen, von wo ich komme, und ich sagte, aus Schweinfurt. Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt. Ein kleinerer Saal mit heller Beleuchtung. Aber das! Der Saal ist ungefähr so groß wie der im Bürgerhaus von Wolfskehlen und die Beleuchtung ist rot! Die Stimmung ist irgendwie ganz toll. So viel wie gestern abend habe ich schon lange nicht mehr getanzt. Und man kennt so viele Leute. Sogar mit dem “Getupften”, Andreas aus meinem Französischkurs habe ich getanzt. Andreas M. war auch da. Er tanzt auch ziemlich gut. Einmal tanzten wir ganz dicht nebeneinander, kann sein, daß gerade großes Gedränge war und daß es einen kleinen Zusammenstoß gab, jedenfalls sah er mich an, und ich lachte, und er lachte auch. Das freute mich. Pünktlich um halb zehn war es dann zu Ende. Viel zu früh, fand ich. Das nächste Mal gehe ich wahrscheinlich (nein, bestimmt!) wieder hin, so gut hat es mir gefallen.
Donnerstag, 21.4.77
Seit Montag haben wir wieder Schule. Ich weiß nicht, ob ich noch in Charly verliebt bin. In den Pausen sehe ich ihn immer. Und am Dienstag nachmittag, als ich mit Ute in Rüsselsheim war, sah ich ihn. Er ging vor uns. Ich kaufte mir ein T-Shirt, das dauerte nicht lange. Dann gingen wir weiter. Er saß ein Stück weiter vorne. Wir gingen an ihm vorbei. Ich sah ihn an. Er mich auch. Dann war ich schon vorbei. Dann kaufte ich mir die Platte: “Le Rêve” von Ricky King, weil mir dieses Lied unheimlich gut gefällt.
An diesem Tag war ich sehr glücklich.
Heute in der Pause saß ich mit Elke auf der Heizung, Charly saß gegenüber und unterhielt sich mit einem Mädchen. Ich sah manchmal zu ihm hinüber. Einmal sah er mich an, aber ich ihn nicht, warum sollte ich auch, es wird sowieso nichts mit uns. Aber da ist noch Jim. Er hatte eine Freundin. Entweder ist sie jetzt krank oder nicht mehr seine Freundin, denn bisher war er immer allein. Der Freund von Jim gefällt mir eigentlich auch ganz gut. Und was ist mit Wolfgang? Ich weiß es nicht. Sagen wir, uninteressant. Oder Andreas. Beim nächsten Tanztee sehe ich ihn vielleicht wieder. Das würde mich sehr freuen. Doch bis dahin ist noch Zeit.
Montag, 25.4.77
Gestern war ich mit Elke beim Tanztee. Es hat mir ganz gut gefallen, aber das nächste Mal gehen wir früher hin, damit wir einen besseren Platz bekommen.
Charly war auch da! Ich sah ihn gleich am Eingang. Er tanzte später auch öfters, mit verschiedenen Mädchen. Daraus folgt: er hat keine Freundin! 1:0 für mich. Aber er interessiert sich nicht für mich! Gleichstand 1:1. Heute habe ich ihn nur mal kurz in der Pause gesehen. Vielleicht sehe ich ihn morgen nachmittag in der Stadt. Das wäre unheimlich dufte! Wolfgang hat heute morgen ganz süß ausgesehen. Er ist immer noch sehr braun, wenn auch nicht mehr so viel wie nach den Osterferien. Aber ich glaube, ich mag Charly doch ein kleines bißchen mehr.
Dienstag, 3. Mai 1977
Mai 1977
Am Sonntag, beim Tanztee, war Charly wieder da. Er tanzte !natürlich! nicht mit mir, ich tanzte sowieso nur zweimal. Elke sogar nur einmal. Obwohl sehr viel los war.
Gestern sah ich Charly nicht, aber heute wieder. Doch nur zweimal ganz kurz. Es ist auch nicht so wichtig. Glaube ich jedenfalls. Es ist so: mir gefällt nämlich noch ein anderer Junge. Er heißt Andreas, wird von den anderen aber nur Frieda genannt, und er geht in die 11. Klasse. Ich weiß auch nicht, wie das kam. Gesehen habe ich ihn schon öfters. Am Samstag morgen auch. Aber da war er mir so ziemlich gleichgültig, weil wir eine Physikarbeit schrieben.
Als wir dann Sport hatten, sah ich ihn wieder, da unsere beiden Volleyballkurse in der Eberthalle stattfinden. Gestern und heute sah ich ihn in den Pausen. Ich weiß nicht, warum er mir gefällt. Es ist doch immer so ziemlich der gleiche Typ: braune Haare und blaue Augen, schlank. Bei Wolfgang, Andreas M., Charly, paßt das ebenfalls. Aber wenn er mir eben gefällt. Vielleicht kommt er mal zum Tanztee. Sein Freund Uli war ja auch schon da.
Jetzt muß ich aber an die GK-Arbeit morgen denken. Aber ich habe keine Lust, dafür zu lernen. Ich hasse GK!
Samstag, 14.5.77
“Lieben heißt, daß man nie um Verzeihung bitten muß.”
(aus ‘Love Story’)
Ich mag Charly immer noch sehr.
Andreas wahrscheinlich auch.
Morgen gehe ich wahrscheinlich nicht zum Tanztee.
Sehr sinnvoll, was ich da schreibe.
Schreiben! Eigentlich wollte ich ein Buch oder zumindest eine Geschichte schreiben. Ich könnte mir ein bißchen Geld damit verdienen.
Aber es ist schwer, anzufangen. Wenn ich nur ein Thema wüßte. Der Rest wäre dann einfach. Ich muß mir heute etwas ausdenken!
Montag, 16.5.77
Ich habe mir leider immer noch nichts ausgedacht. Es ist auch ziemlich schwer, ein interessantes und nicht zu oberflächliches, nichtssagendes Thema zu finden.
Gestern abend sah ich den Film: “Weder Tag noch Stunde”.
Zum Inhalt: Er spielt in einem Feriendorf in der fränkischen Schweiz. Da sind einmal die Freundinnen Erika und Irmi, der Bauernsohn Johann, auch Joe genannt, der Baggerführer Alois (ein ziemlicher Spasti), das Ehepaar Kroll mit zwei Kindern aus Berlin, das Mädchen Elfi, ebenfalls aus Berlin, Bernd, dessen Freund, Bewohner des Dorfes.
Beginnt im Schwimmbad. Erika, Irmi, ein paar Jungen, die Familie Kroll ist dort. Sozusagen Vorstellung der Personen. Familie Kroll lernt Erika kennen, da sie ihnen eine Kurkarte ausstellen soll. Zwischendurch Feierabend auf der Baustelle, wo Alois arbeitet, Joe bei der Arbeit.
Erika und Irmi gehen nach Hause durchs Dorf. Alois macht blöde Bemerkungen, als sie an der Dorfgaststätte vorbeikommen, wo die beiden Mädchen öfters aushelfen.
Dann treffen sie Joe. Da sie jemanden brauchen, der sie abends zum Tanzen fährt, fragt Erika ihn. Er meint, daß es etwas länger dauern kann, aber sie wollen sie auf dem Marktplatz treffen. (Joe ist sehr wahrscheinlich ein bißchen in Erika verliebt, und läßt sich überhaupt von allen ausnutzen, da er nie nein sagen kann).
Die Freundinnen ziehen sich um und gehen dann wie verabredet zum Marktplatz. Da Joe nicht kommt, suchen sie jemand anderes, und haben schließlich auch Glück: ein Auto hält und sie werden mitgenommen. Alois sitzt mit anderen Männern draußen vor der Wirtschaft und läßt wieder blöde Bemerkungen fallen wie: “Die finden auch immer jemanden.”
Vor einer Discothek steigen die beiden aus. Unterdessen ist Joe sozusagen von der Arbeit weggelaufen, um nicht zu spät zu kommen. Da die Mädchen aber weg sind, fährt er zu der Wirtschaft, wo er ein paar Freunde trifft.
Erika und Irmi sind nun in der Discothek. Ein Typ, der in der Band spielt, hat sich gerade mit Erika unterhalten und ist anscheinend sauer, daß sie so spät gekommen ist. Sei meint: “Wir mußten erst jemanden finden, der uns fährt!” Aber er hört schon gar nicht mehr zu. Die beiden suchen sich einen Platz, und Irmi fragt: “Was machen wir nun?” Erika antwortet: “Wir suchen uns jemanden, der mit uns tanzt.” “Wen denn?” “Zum Beispiel die zwei da drüben, die sehen doch ganz nett aus”, schlägt Erika vor.
Dann stehen die beiden vor dem Tisch der Jungen. Erika fragt den dunkelhaarigen Bernd, ob er eine Schwester hat, die Marianne heißt. Die hat er, und darauf sagt Erika, daß sie zusammen zur Schule gegangen sind. Und daß sie sich gleich gedacht hat, er müsse ihr Bruder sein, da er ihr so ähnlich sehe, worauf er meint, daß das wohl nicht möglich sein könne, da er ihr überhaupt nicht ähnlich sehe. Schließlich tanzen sie dann. Später fahren Bernd und Erika zum Volksfest. Dort fahren sie mit dem Riesenrad. Als sie aussteigen, wird Erika sofort von Joe und seinen Freunden umringt, die zufällig auch dort sind. Erika und Bernd verabreden sich für den folgenden Nachmittag. Alois hat inzwischen ein Mädchen gefunden. Es ist Elfi aus Berlin, die hier ihren Urlaub verbringt. Beide haben enttäuschte Lieben hinter sich und trösten sich gegenseitig.
Am nächsten Tag fährt Erika mit Familie Kroll zum Volksfest. Dort will sie sich mit Bernd treffen. Sie läuft auf dem Platz herum und sucht ihn. Das gleiche tut er. Irmi ist mit Joe dort. Er läßt sie aber links liegen und läuft Erika nach. Irmi folgt ihnen. Alois und Elfi sind auch da. Als Erika an ihnen vorbei kommt, läßt er wieder eine blöde Bemerkung fallen, rennt dann hinter ihr her, genau wie Joe. Sie laufen über den Festplatz. Irmi sucht sie. Dabei stößt sie auf Bernd. Sie suchen gemeinsam weiter. Sie treffen Elfi. Diese fragt die beiden nach Alois. Sie suchen nun zu dritt. Erika, Alois und Joe sind inzwischen an der Achterbahn angekommen. Sie treffen Familie Kroll. Frau Kroll fährt zuerst, und Erika paßt auf die Kinder auf. Dann fährt Erika mit Alois und Joe. Bernd, Irmi und Elfi suchen sie immer noch. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Schreie. Alle Leute stürmen zur Achterbahn. Erika, Joe und Alois sind herausgeschleudert worden. Herunterfallende Teile treffen Frau Kroll. Sie, Erika und Joe sind sofort tot, Alois stirbt auf dem Transport ins Krankenhaus.
Ein Achterbahnunglück dieser Art ereignete sich wirklich in Bayreuth vor fünf Jahren. Es konnte nie herausgefunden werden, durch was dieses Unglück ermöglicht wurde. Menschliches Versagen konnte von vorneherein ausgeschlossen werden. Technisches Versagen war nicht möglich, da die Achterbahn noch ziemlich neu war und erst ein paar Tage vor dem Unglück gründlich überholt worden war.
Samstag, 28.5.77
Hallo, da bin ich wieder. Seit gestern sind wir aus Berlin zurück. Es hat uns sehr gut gefallen, nur war es viel zu kurz. Montag nachmittag habe ich Familie S. besucht. Mit Ute war ich dann abends noch im Kudorf. Sie erzählte mir von Joachim. Er geht in ihre Schule. Einmal fragte er sie, ob sie mit ihm weggehen wolle, und sie sagte zu, denn sie mochte ihn ganz gern, wie etwa eine Freundin. Aber an diesem Abend war es dann doch anders. Am letzten Donnerstag (Himmelfahrt), so erzählte sie, war er irgendwie merkwürdig. Sie fragte ihn später nach dem Grund, und er wußte keinen. Als sie sich das letzte Mal trafen, war er wieder so und sie weiß nun nicht, was sie davon halten soll. Ich habe nun keine Lust, aufzuschreiben, was wir sonst noch gemacht haben, vielleicht morgen.
Aber nun zu mir. Ich kann es noch nicht glauben. Ich will es aber glauben. Diesmal muß es klappen. Ich habe große Hoffnung. Um was geht es? Um Andreas. So richtig angefangen hat es am 30. April, Samstag, Sport. Da ist er mir das erste Mal richtig aufgefallen. Er hat mich nicht beachtet, aber das macht mir ja nichts aus, das ist doch immer so.
Aber: Samstag, 21. Mai, Ankunft im Jugendgästehotel Nord. Nach dem Abendessen saßen wir noch im Speisesaal herum und warteten auf die Zimmer. Elke und ich saßen auf einem Tisch und unterhielten uns. Andreas saß ein ganzes Stück entfernt. Er hatte einen Photo dabei. (Ich werde noch verrückt, ich kann das nicht schreiben! Aber ich werde mich zusammennehmen!) Dann guckte er durch. Wohin? Zu uns. Aber bloß wegen mir! Vermutung von mir. Später saßen wir in den einzelnen Klassen zusammen. Dann kam er rüber zu uns und fragte jemanden, welche Klasse wir sind. Antwort: 11a. Daraufhin sagte er: Scheiße und ging wieder. Am nächsten Morgen beachtete er mich überhaupt nicht. Wir zogen dann um. Nur einmal trafen wir die 11c. Während der Stadtrundfahrt. Wir gingen aneinander vorbei (ich meine mit wir die Klassen). Andreas sah aber nur Martina. Auf der Rückfahrt kamen sie nach uns an die Grenze. Aber sie standen ziemlich weit weg. Wir machten dann um vier Uhr Rast in der Nähe von Göttingen. Die anderen kamen kurz nach uns.
Natürlich sah ich Andreas und er mich auch. Zum Glück sah ich an diesem Tag ziemlich gut aus. Um halb fünf ging’s dann weiter. Die anderen überholten uns bald. Aber es ging viel zu schnell und ich war auch gar nicht darauf gefaßt. Wir dachten schon, die sehen wir nicht mehr und ärgerten uns über unseren Busfahrer, weil der so langsam fuhr. Doch dann trafen wir sie doch noch. Sie hatten noch eine Rast gemacht. Diesmal fuhren sie langsamer an uns vorbei. Andreas sah ich trotzdem nicht genau, weil er nicht am Fenster saß. Da saß nämlich Uli. Und der lachte mir zu, als sie vorbeifuhren. Vielleicht einfach nur so oder eben aus einem bestimmten Grund. Dann, kurz vor Frankfurt, waren sie auf einmal verschwunden. Ich hatte nun endgültig die Hoffnung verloren, Andreas an diesem Abend noch mal zu sehen. Doch als wir ankamen, waren die anderen noch nicht da. Ich ging telefonieren, und als ich wieder zum Parkplatz kam, sah ich ihn. Andreas. Er wartete mit Uli und noch jemandem (habe ich vergessen) und sie wurden abgeholt. Nun muß ich auf Mittwoch warten. Mal sehen, was dann los ist.
Mittwoch, 1. Juni 1977
Juni 1977
Nichts war los!
Gestern war Elke bei mir, und ich habe ihr von Frieda, d. h. von Andreas erzählt.
Heute morgen habe ich ihn in der ersten Pause gesehen, aber er hat mich nicht weiter beachtet. Ich wünschte, wir wären noch mal in Berlin und würden mit der 11c zusammen wohnen. Sonntag gehen wir zum Tanztee, vielleicht ist Andreas dort. Aber am Samstag haben wir ja wieder mal zusammen Sport. Ich freue mich schon. Hoffentlich wird es diesmal besser. Ich könnte mich totärgern, schon heute morgen. Und das alles nur wegen Andreas. Wenn das so weitergeht, habe ich zu überhaupt nichts mehr Lust. Ich glaube, ich suche mir immer den falschen aus. Aber anfangs sah es doch so aus, als würde er sich für mich interessieren. Doch wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein, wie es immer ist. Ich freue mich trotzdem darauf, ihn wiederzusehen.
Freitag, 3. Juni 77
Heute morgen habe ich Andreas wieder gesehen. Aber nur in der ersten Pause. Ich habe ihn bei dieser Gelegenheit Elke gezeigt. Sie fragte mich, ob er mir gefällt, und ich sagte, ja, bis jetzt. Dann meinte sie, daß ich mich mal mit ihm unterhalten sollte und ich fragte sie wie doch das wußte sie auch nicht. Schließlich ist es nicht so einfach. Ich weiß ja nicht mal, ob ich ihm gefalle, und ich kann ja nicht einfach so mit ihm reden, wo ich ihn doch eigentlich überhaupt nicht kenne. Beim Tanztee zum Beispiel wäre es einfacher. Wenn er schon dort wäre, könnten wir uns zu ihm an den Tisch setzen oder so. Morgen sehe ich ihn ja auch, beim Sport. Wenn ich noch daran denke, einmal haben wir Bälle gebraucht, und, … nein, unser Ball ist uns weggerollt und deshalb ging ich zu ihm hin und ließ ihn mir geben. Ich glaube, es war der Samstag, an dem es begann.
Montag, 13.6.77
Eine gute und eine schlechte Nachricht!
Zuerst die schlechte: in der Mathearbeit 3 Punkte. Die gute: in der Englischarbeit 11 Punkte. Und ein tolles Gefühl. Gestern waren wir, d. h. Elke und ich nämlich beim Tanztee. An sich nicht besonderes. Aber Andreas war da. Nicht Andreas F., nein, Andreas M., der aus der 10. in Raunheim. Das ist auch nichts besonderes, denn er war bis jetzt immer beim Tanztee. Aber dieses Mal war es doch anders. Ich weiß auch nicht wieso. Als wir hinkamen, war er schon da, und ich habe mich sehr gefreut, weil er mir doch immer ein bißchen gefiel. Beim Tanzen habe ich immer nach ihm gesehen und hoffte, daß er auf mich aufmerksam würde. Und das tat er dann schließlich auch. Ich war natürlich unheimlich froh.
Übrigens tanzten wir auch Bus-Stop. Dieser Tanz macht Spaß. Er ist ganz leicht zu lernen. Der Song dazu ist “Car Wash” von Rose Royce.
Am Ende dann tanzte ich mit dem Typen vom Kant und Andreas tanzte mit Christiane. Einmal hatten wir das Glück nebeneinander zu stehen und ich sprach kurz mit Christiane. Um halb zehn dann, als es zu Ende war, gingen wir die Treppe runter, Andreas vor mir, und er schaute noch mal kurz hoch. Er war mit dem Fahrrad da. Anscheinend ist es bis Raunheim nicht so weit.
Ich freue mich schon auf den nächsten Tanztee. Zum Glück fährt Elke mit ihren Eltern nicht weg (wir haben nämlich 3 Tage frei) und daher gehen wir wahrscheinlich hin. Ich finde es in dem neuen Raum ganz toll, ich glaube man kann viel besser Leute kennenlernen, weil es nicht so groß ist. Es ist bloß zu heiß da drin. Aber sonst macht es sehr viel Spaß.
Montag, 20.6.77
Gestern, beim Tanztee, war es überhaupt nicht toll. Natürlich hoffte ich, Andreas würde mal mit mir tanzen, das tat er aber nicht. Charly war auch nicht da. Schließlich habe ich festgestellt, daß ich Andreas überhaupt nicht mehr mag. Charly ist das einzige, was ich noch habe. Am letzten Dienstag hatten wir in der 6. Std. Bio und als wir hochkamen, war H. noch in unserem Saal drin und Charly auch. Als er rauskam, beachtete ich ihn überhaupt nicht. Erstens war mir das zu blöd wegen den anderen und außerdem habe ich doch nichts davon. Heute habe ich ihn in der Pause kurz gesehen. Ich hoffe, daß er morgen da ist.
Samstag, 9. Juli 1977
Juli 1977
Letzten Sonntag beim Tanztee hat es uns überhaupt nicht gefallen, da ich nur einmal getanzt habe und Elke überhaupt nicht. Deshalb gehen wir im Sommer nicht mehr hin, weil dann nicht viel los ist. Zwischendurch hat mir Charly wieder mal gefallen, aber ich glaube, er hat jetzt eine Freundin. Und dann Frieda. Aber nach genauerem Betrachten muß ich zugeben, daß er mir nicht besonders gefällt. Heute, in der 3./4. Std. sollten wir anstelle von Sport Kurswahl in der Aula haben. M. hatte gerade angefangen zu reden, als er sich unterbrach, da Renégerade dabei war, Kirschen zu essen. Als er meinte, daß es doch nicht störte, spielte M. gleich verrückt und warf ihn raus, da es verboten sei, Kirschen zu essen. Einige gingen daraufhin auch hinaus, aber M. brüllte sie an, daß das eine Pflichtveranstaltung sei. Dann gab es eine große Diskussion. Irgend jemand hatte die Idee, geschlossen hinauszugehen und sagte das weiter. Doch kurz darauf bestimmte M., daß er hiermit die Versammlung abbreche. Also mußten wir gehen.
Daher hatte ich noch ziemlich lange Zeit. Aus Langeweile saß ich mir meine Physikarbeit an und kam auf die Idee, die Punkte zu zählen. Und was kam dabei heraus: 44 Punkte. N. hatte nur 33. Also gehe ich am Montag gleich zu ihm.
Kurz vor halb zwölf sah ich Mutti draußen. Sie hatte Dolly mitgebracht. Ich blieb mit Dolly dann noch im Schulhof. Gleich darauf kam Thomas K. vorbei und dann schaute er sich Dolly an. Er blieb dann noch ein bißchen und fragte einiges, Dolly betreffend. Dann erschien Aki noch.
Er heißt eigentlich Joachim und ist bei mir im LK Englisch. Ich kann ihn unheimlich gut leiden. Er spielt wie ich Volleyball. Beim TG Rüsselsheim.
Dienstag, 12.7.77
Gestern warf ich bei Gelegenheit einen Blick ins Klassenbuch der ehemaligen 11d. Das war nämlich die Klasse von Aki. Ich wollte wissen, wann er geboren ist und wo er wohnt. Ich hatte ihn für 17 gehalten, aber die große Überraschung! Er ist am 30.10.60 geboren, also erst 16 und 3 Monate und 2 Tage jünger als ich. Er wohnt in der B.straße 22, Telefon XXXXX. Er hat tatsächlich die gleichen Jeans wie ich, nämlich STA. In der 7. Std., bei der Kurswahl sah ich Frieda auch. Er kam mit Uli und saß, wie das letzte Mal, in der Reihe vor uns. (Übrigens, heute hatte I. noch was zu tun und daher konnten wir früher gehen. Wir saßen draußen im Schatten; Uli, der einen GK-Test nachschreiben mußte, kam mal kurz raus und sprach mit den anderen, die ein Stück entfernt saßen. Dann kam er auch noch zu mir, was ich nie gedacht hätte und redete kurz mit mir).
Ich hoffe, daß Aki zu mir in den Physik-Kurs kommt. Ich habe nämlich Relativitätstheorie gewählt. Dienstag 3./4. und Samstag 1. Std. Und Bio (Genetik). Dienstag 1./2. und Montag 2. Std. Später konnten Unklarheiten mit den Fachbereichsleitern besprochen werden. Aki war auch dabei, und deshalb vermute ich, da er kein Bio hat (wahrscheinlich) und beide Chemie-Kurse Di 1./2. liegen, daß er in meinen Physikkurs kommt. Allerdings muß er dann den Mathekurs wechseln und wer weiß, ob das geht.
Es ist auch möglich, daß wir in Sport in den gleichen Kurs kommen. Aber ich weiß noch nicht, ob ich in 12/1 Volleyball oder Schwimmen nehme und was er nimmt, weiß ich leider auch nicht. Auf jeden Fall bleiben wir in Englisch zusammen.
Freitag, 15.7.77
Was mich heute bedrückt, ist die Sache mit Aki. Das kommt daher, weil wir die mündlichen Noten in Englisch besprochen haben. Sie hat bei mir 3 Punkte vorgeschlagen. Obwohl ich jetzt 4 P. bekomme, ist es doch ziemlich deprimierend. Das schlimmste dabei ist, daß ich glaube, daß Aki mich jetzt nicht mehr akzeptiert. Aber wenn jemand Vorurteile über mich hat, muß er die im nächsten Jahr schleunigst abbauen, denn da werde ich besser sein. Elke ist mündlich kaum besser als ist, doch sie bekommt immer nur einen Abzug von 1 Punkt, wie zum B. in Englisch, sie schrieb zweimal 13 P. und bekommt 12. Nun ärgert sie sich und sagt sogar, sie will von der Schule abgehen, aber das tut sie doch nicht. Sie kann meine Einstellung nicht verstehen, aber ich finde, daß die Noten gerecht sind. Außerdem ist 11,II noch nicht entscheidend.
Montag, 25.7.77
Seit heute haben wir Ferien. Leider ist das Wetter überhaupt nicht entsprechend.
Am Freitag sah ich Andreas zum letzten Mal für längere Zeit. Aber der dritten Stunde fand bei uns in der MPS ein kleines Sportfest statt, sozusagen als Abschluß. Ich sah mit Ute und Marianne bei Volleyballspiel Schüler gegen Lehrer zu. Andreas war auch da.
Ich zeigte ihn Ute und sagte ihr, daß das Frieda sei. Daraufhin meinte sie, er sei blöd. Von mir aus kann sie sagen was sie will. Aki spielte mit, aber er ist nicht mehr so wichtig.
Heute habe ich mein neues Fahrrad bekommen. Ich finde es ganz toll, und daher werde ich im September damit zur Schule fahren.
Elke ist zur Zeit mit ihren Eltern in Urlaub in Italien. Wenn sie zurück ist, werde ich sie besuchen. Dann habe ich wenigsten ein bißchen Abwechslung.
Nach den Ferien werde ich sehen, ob mir Andreas immer noch gefällt. Am Donnerstag sah er ja ganz süß aus. Heute nacht träumte ich sogar von ihm. Ich war ganz zufällig in der Schule (Sonntags!), wir saßen alle in der Aula, und Andreas setzte sich neben mich. Irgendwie kamen wir dann ins Gespräch und er fragte mich, welche Gruppen ich gut finde, und ich sagte merkwürdigerweise das richtige, d. h. wie es in Wirklichkeit auch ist, nämlich, Eagles, Queen, nur an ELO konnte ich mich nicht mehr erinnern. Er findet Queen ebenfalls gut.
Irgendwie erfüllte mich dieser Traum mit Optimismus, obwohl es doch eben nur ein Traum war und gar nichts zu bedeuten hat.
Montag, 1. August 1977
August 1977
Seit ein paar Tagen bin ich nun siebzehn. Immerhin ist das ganz schön alt. Eigentlich ist es eine Schande, in diesem Alter noch keinen Freund gehabt zu haben. Sogar Ute ging (ein paar Tage allerdings nur) mit Wolfgang B.
Ich meine allerdings, irgend einer müßte doch für mich übrig bleiben. Damit wäre ich wieder mal beim Thema. Während der Ferien kann ich noch gar nichts entscheiden. Ich hänge also die paar Wochen herum und warte (wenigstens in dieser Hinsicht) auf den Schulbeginn. Dann habe ich endlich wieder Überblick über die Situation und kann sagen, ob mir Andreas noch gefällt oder nicht mehr. Daß ich in ihn verliebt bin, kann ich wahrhaftig nicht behaupten, denn eigentlich kenne ich ihn kaum.
Dienstag, 6. September 1977
September 1977
Gestern, Montag, war der erste Schultag. Ich gehe nun schon in die 12. Klasse. Ein paar Neue sind auch bei uns in 12, sie müssen (oder wollen) dieses Jahr wiederholen. Ich kann aber noch nicht viel zu ihnen sagen, ich sah sie heute das erste Mal im Bio-Kurs bei der A. Von den beiden, Heinz-Werner B. und Jürgen H., gefällt mir letzterer eigentlich am besten. Aber das ist jetzt auch nicht weiter wichtig.
Unser Physik-Kurs besteht bis jetzt erst aus 9 Leuten, davon zwei Jungen aus der 13. Klasse, die nicht die Möglichkeit haben, einen anderen Kurs zu besuchen.
Letzte Woche sah ich ganz zufällig die Jugendzeitschrift POP und kaufte sie mir. Ich finde POP ganz gut, es sind viele Berichte über Stars und Gruppen drin, und außerdem enthält sie die deutsche Ausgabe vom Melody Maker. Was ich noch gut finde ist, daß keine Aufklärung und keine Romane in POP zu finden sind, so wie es in Bravo ist. Die Themen wiederholen sich doch von Zeit zu Zeit mit einigen Abwandlungen und die Romane langweilen furchtbar. Einzige Ähnlichkeit ist eine Photo-Story, allerdings ohne Fortsetzung, die jeweils ein Problem von Jugendlichen darstellt, das sich in der gezeigten oder einer ähnlichen Form tatsächlich ereignen könnte.
Und dann, – ja dann sah ich seine Anzeige. Im “Kontaktladen” von POP. Ich sah mir natürlich die Bilder der Jungen an, und sah auch sein, beschloß aber nicht sofort, ihm zu schreiben, nein, das kam erst allmählich. Abends schrieb ich ihm dann einen Brief. Er heißt übrigens Stefan und wohnt in der Schweiz, ich vermute in der französischen Schweiz. Vielleicht hat er meinen Brief schon bekommen! Jetzt kann ich nur noch hoffen, daß er mir antwortet.
Unser Volleyballtraining wurde allerdings aus technischen Gründen vom Freitag auf Donnerstag verlegt, wir trainieren dann zur gleichen Zeit wie die Herrenmannschaft, und nach einer Weile, so sagte unser Trainer, werden jeweils die besten sechs Leute zusätzlich noch Freitags gemischt spielen. Hoffentlich habe ich soviel Begabung im Volleyballspielen, daß ich dazugehöre!
Übrigens geht Andreas M., ja, der aus Raunheim, jetzt auch in unsere Schule. Dabei muß in an Tanztee denken. Wahrscheinlich gehe ich bald wieder mal hin.
Aber eigentlich muß ich sparen. Denn ich bin ganz verrückt auf Pferde und Reiten. Mit der Landjugend war ich einmal, wir sind eine Viertelstunde geritten, und man kann sagen, ich habe mich mit Mühe und Not im Sattel gehalten. Das zweite Mal war ich mit Elke in Büttelborn. Dort gibt es ganz tolle Pferde und es hat sehr viel Spaß gemacht. Dieses Mal klappte es auch bedeutend besser. Nur ist es eben sehr teuer, 11 Mark kostet die Stunde. Aber einmal im Monat kann man es sich doch leisten.
Sonntag, 11.9.77
Seit gestern fühle ich mich ganz toll. Hauptsächlich hängt das von unseren Sportkursen ab. Gestern, das erste Mal, wurden alle (aus beiden Kursen) in 8 Mannschaften eingeteilt. Ich kam mit Andreas in eine Mannschaft. Dem Zufall sei dank! Mit dem Spielen ging es auch ganz gut, fand ich. Das nächste Mal werden die Kurse endgültig eingeteilt. Und zwar können wir das selbst machen. Ein Kurs für Anfänger und die nicht so guten, der andere für die besseren. In welchen Kurs ich gehe, ist wohl sonnenklar. Dann komme ich mit Frieda, ich meine mit Andreas zusammen. Eigentlich sieht er überhaupt nicht gut aus, und einige äußern sich ziemlich abfällig über ihn (und auch über Uli!). Diese Bemerkung bezieht sich hauptsächlich auf Ingrid L., die ich von Anfang an schon nicht riechen konnte. Ich jedenfalls kann Andreas, soweit ich ihn kenne, ganz gut leiden, und jedenfalls kann man mit ihm zusammen gut Volleyball spielen. Ich freue mich unheimlich auf nächsten Samstag. Ich hoffe nur, daß unser Kurs nicht überfüllt wird und ein paar raus müssen. Aber jedenfalls bin ich im Vorteil, weil ich sagen kann, daß ich im Verein spiele. Und das macht schon einen ganz guten Eindruck. Daß ich erst seit April spiele, weiß doch keiner.
Mittwoch, 14.9.77
Seit ein paar Tagen habe ich kaum noch Freizeit. Montag ging es noch, ich hatte nur die 7. Stunde Französisch und war etwa um viertel vor drei zu Hause. Gestern hatte ich nur fünf Stunden, war aber nachmittags einkaufen und dann habe ich Schokoladeneis selbstgemacht, und später hatte ich noch etwas für Englisch zu tun. Heute nachmittag von zwei bis halb vier hatten wir Physik, und ich war um halb fünf zu Hause. Morgen gehen fast alle Leute aus dem GK-Kurs ins Kino. Gezeigt wird: “Hitler – eine Karriere”. Das können wir für den Unterricht gebrauchen. Freitag aber habe ich voraussichtlich nur vier Stunden, d. h., wenn das mit der 7. Stunde anders geregelt wird, wie uns A. heute mitteilte.
Bevor ich zu meinem Traum komme, muß ich noch etwas vorausschicken: Da wir jetzt mit dem Schulbus fahren, sind wir morgens um kurz nach acht an der Schule. Ich gehe dann über die Haßlocher Straße hinten herum. Andreas kommt auch immer so kurz nach acht, und so kam es, daß ich ihn gestern gesehen habe. Er war aber noch ein ganzes Stück weiter hinten und daher haben wir uns nicht “getroffen”.
Das mußte alles mal gesagt werden, und nun komme ich zu dem Traum, den ich heute nach hatte:
Ich saß auf der einen Seite der Haßlocher Straße und schrieb etwas. Dann überquerte ich die Straße und ging weiter in Richtung Schule. Plötzlich hielt mich jemand am Arm fest. Ich drehte mich nach links und sah, daß es ein großer, dünner Mann in Polizeiuniform war. Er fragte mich, ob er mir helfen könne. Ich kam gar nicht dazu, ihm zu antworten, denn plötzlich riß er mir meine Tasche aus der Hand, schüttete alles aus und suchte nach etwas, wahrscheinlich nach Geld. Ich stürzte mich auf ihn und hielt ihn an den Armen fest. Seltsamerweise wurde ich leicht mit ihm fertig. Dann, auf einmal, fiel mir ein, daß eigentlich um Hilfe rufen sollte. Das tat ich dann auch. Die Leute, die vorbeigingen, schienen gar nicht darauf zu reagieren, doch dann kam Andreas mit einem anderen Jungen um die Ecke. Sie schnappten sich den Typ und brachten ihn weg. Gleich darauf fuhren Andreas und ich mit dem Rad weiter. Ich zur Schule und er wollte noch ein Stück weiter in eine andere Schule, weil er das einem Freund versprochen hatte. Kurz darauf aber saß ich neben ihm in der Schule, aber ich glaube nicht, daß wir Unterricht hatten. Wir redeten eine Ewigkeit über alles mögliche und plötzlich dachte ich: “Siehst du, jetzt habe ich es doch geschafft, seine Freundschaft zu gewinnen!” Der Traum ging noch weiter, aber mit unwichtigem Zeug.
Heute morgen ging ich mit Carola von der Bushaltestelle zur Schule, auf dem selben Weg wie gestern. Und tatsächlich kam auch gerade Andreas. Natürlich beachtete er mich überhaupt nicht. Trotzdem freue ich mich auf Sport am Samstag.
Wenn ich zu meinem Wort stehen würde, dürfte mir Andreas überhaupt nicht mehr gefallen. Für mich gilt nämlich generell, daß mir Typen mit Bart nicht gefallen. Zwar hat Andreas noch keinen richtigen, aber immerhin. Trotzdem ist irgend etwas an ihm, das mich nicht losläßt. Wahrscheinlich nur Einbildung. Denn wenn ich es mir überlege, gefallen mir ziemlich viele Jungen, wie zum Beispiel Andreas M., Charly, Dietmar (im Französisch-Kurs), und tausend andere finde ich unheimlich nett.
Samstag, 17.9.77
Als ich am Donnerstag am späten Nachmittag nach Hause kam, erwartete mich eine riesige Überraschung. Ein Brief aus der Schweiz! Ich konnte es gar nicht fassen und war ganz außer mir vor Freude. Obwohl ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, hatte ich das Gefühl, daß ich an diesem Tag einen Brief bekommen würde. Schon am Mittwoch sagte ich zu Ute: “Das ist doch lustig. Gestern habe ich einen Brief bekommen (aus England), heute hast du einen gekriegt, und morgen bekomme ich vielleicht wieder einen.”
Natürlich war mir klar, daß mein zukünftiger Brieffreund jünger sein würde als ich selbst, denn in Stefans Anzeige stand, daß er 16 Jahre alt ist. Doch nun kam es ganz anders. Erstens war der Brief überhaupt nicht von Stefan, sondern von seinem Freund Beat. Denn Stefan hatte über 100 Briefe erhalten. Aber zudem ist Beat mehr als ein Jahr jünger als ich. Ich schrieb ihm nur, daß ich etwas älter sei als er, da mein Geburtstag am 28.7. ist. Und nicht, daß ich 1960 geboren bin. So brauchte ich wenigstens nicht zu lügen. Nur das mit der Klasse stimmt nicht ganz, denn in die 11. gehe ich schon lange nicht mehr. Doch ich glaube, daß er ganz nett ist, und hoffe, daß er auf meinen zweiten Brief antwortet (den habe ich natürlich sofort abgeschickt).
Ich finde es überhaupt nicht so schlimm, daß er jünger ist. Vielleicht kommt das daher, weil ich mich gar nicht wie siebzehn fühle. Denn mir gefallen auch ziemlich viele Jungen aus der 11. Klasse, für die sich andere meines Alters überhaupt nicht interessieren.
Heute hatten wir wieder mal Sport. A. hat uns ganz schön rumgehetzt, ich war vollkommen fertig, bevor wir überhaupt mit Volleyball angefangen hatten. Nachher spielten wir dann eine Zeitlang. Ich war zufälligerweise wie letztes Mal mit Andreas in einer Mannschaft, außerdem mit Uli. Am Ende, d. h. als wir aufhören mußten, stand es dann etwa 12:6 für uns. Das war schon ganz gut.
Dienstag, 4. Oktober 1977
Oktober 1977
Ich sterbe bald vor Ungeduld. Jeden Tag komme ich nach Hause, und hoffe, daß ein Brief für mich da ist. Aber bis jetzt hatte ich noch kein Glück.
Glück auch in anderer Hinsicht nicht. Beim letzten Tanztee war Andreas natürlich wieder da, doch er tanzte nicht mit mir. Frieda und Uli waren erstaunlicherweise auch anwesend, aber, wie man sich denken kann, tanzten sie nicht. Das würde auch nicht zu ihnen passen. Doch zurück zu Andreas. Ich kenne ihn nur vom sehen, habe aber trotzdem das Gefühl, daß ich mich mit ihm prima verstehen würde. Manchmal glaube ich, daß er sich doch ein bißchen für mich interessiert, aber das ist sicher nur wieder Einbildung. Es wäre schön, wenn ich die Möglichkeit hätte, ihn näher kennenzulernen, aber zur Zeit sehe ich noch keine günstige Gelegenheit.
Nächstes Jahr fahre ich im Sommer nach Frankreich, d. h. ich mache eine Sprachreise, weil ich in französisch (allgemein gesehen) ziemlich schlecht bin.
Samstag, 15.10.77
Heute morgen hatte ich die erste Stunde frei. Zuerst strickte ich ein bißchen, dann ging ich auf die Toilette und anschließend in den ersten Stock. Als ich wieder runter kam, standen ein paar Leute am Vertretungsplan. Andreas war auch dabei. Ich strickte dann weiter. Er sah sich die Bilder von den Bundesjugendspielen an, dann stand er eine Weile draußen. Kurz vorm Klingeln holte er seine Tasche; dabei sah ich ihn flüchtig an. Er mich auch. In der zweiten Pause ging er einmal in einiger Entfernung an mir vorbei, ohne mich aber zu sehen. In Sport waren wir nur fünf Leute. (Eberthalle wegen Volleyball-Turniers belegt, unsere Sportkurse in MPS-Halle, sollten aber rausgehen, meisten kein Zeug für draußen dabei). Daher kam es, daß wir in der kleinen Gruppe erst Volleyball und dann eine Art Handball spielten. Da Andreas im Fußballkurs ist, sah ich ihn natürlich. Einmal holte ich unseren Ball, und er sah zu mir hin, er lachte, und ich auch, und daraufhin bildete ich mir natürlich gleich wieder ein, daß ich ihm gefalle! Ich kann noch nicht mal vernünftig denken.
Heute nachmittag war ich in Rüsselsheim bei den deutschen Volleyballmeisterschaften der Junioren. Es war ganz interessant, doch morgen erst findet das Finale statt.
Doch mir macht es sehr viel mehr Spaß, selbst zu spielen.
Samstag, 22.10.77
Ich wünschte, ich könnte den gestrigen Abend vergessen. Aber er taucht immer wieder wie ein schrecklicher Alptraum auf. Also, gestern fand unser Klassentreffen statt. Am Anfang war nicht viel los, später aber dann (Sigrid und Christina waren schon weggegangen zur Landjugend, was ich äußerst blöd fand), machten wir ein paar Spiele. Das letzte war furchtbar. Man mußte sagen, was einem am anderen am besten gefällt, und ganz am Ende muß man das küssen. S. fand mein Lächeln am schönsten, also mußte er mich auf den Mund küssen. Um nicht als Spielverderber dazustehen, blieb mir gar nichts anderes übrig als mitzumachen. Übrigens mußte Thomas T. Frau S. küssen.
Danach ging ich sofort. Es war nämlich schon 12 Uhr. Ich fühle mich jedesmal so “beschissen”, wenn ich daran denke. Wahrscheinlich liegt es daran, daß meine Erfahrungen mit Jungen gleich null sind. Aber ich bin nun mal so, und ich will auch gar nicht anders sein.
Ich denke lieber an Andreas. Als ich heute in der Pause zum Neubau ging, stand er draußen, so, daß alle an ihm vorbeigehen mußten. Als ich gerade an ihm vorbeiging, drehte er sich um und sah mich an. Natürlich war das nur ein Zufall. Er hat wunderschöne blaue Augen. Ich mag Leute mit blauen Augen; oft liest oder hört man, daß blaue Augen kalt seien, aber ich finde sie schön, weil sie hell und klar sind und man kann darin die Gefühle und Stimmungen des Menschen erkennen. Dunkle Augen dagegen haben etwas Geheimnisvolles an sich, weil sie unergründlich sind. Allerdings habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht (s. Jacky).
Zur Zeit bin ich wieder in ein paar Jungen gleichzeitig verliebt, aber das ist bei mir normal. Und alle drei sind jünger als ich. Erstens Andreas, was ja klar ist. Dann Udo aus Geinsheim, der, wie ich, in die Realschule in Trebur ging und jetzt in Rüsselsheim arbeitet. Donnerstags haben wir Orgelstunde bei der VHS Groß-Gerau, dann fahren wir mit dem Bus, mit dem Udo nach Hause fährt. Letzten Donnerstag fuhr ich allein (Ute bekam einen Skianzug, in Mainz), und als ich einstieg, bemerkte ich, daß er nach mir sah, und ich setzte mich absichtlich weiter vorne hin, man soll es ihm nicht zu leicht machen, aber sonst finde ich ihn ganz süß. Süß ist auch Michael, der seit zwei Wochen bei uns im Verein Volleyball spielt, und zwar mit ein paar Freunden. Da sie noch ziemlich neu sind, haben sie bis jetzt bei uns immer bei den Spielen mitgemacht. Er ist auf jeden Fall jünger als ich, ich vermute zwei Jahre. Am Donnerstag beeilte ich mich mit dem Duschen, weil ich ihn noch einmal sehen wollte. Als ich rauskam, war er nicht zu sehen, doch um die Ecke am hinteren Schulhof stand eine Gruppe. (Intuition, was denn sonst!). Das müssen sie gewesen sein. Ich konnte es bei der Dunkelheit nicht genau erkennen. Irgendjemand rief mir zu: Tschüs. Und: bis nächsten Donnerstag und ich sagte auch tschüs. Und ich wußte nicht einmal wer es war.
Doch bei Michael ist es wieder anders als bei Andreas. Ihn möchte ich gern als Bruder haben, weil ich ihn unheimlich gern mag.
Samstag, 29.10.77
Donnerstag nachmittag war ich in Rüsselsheim, eigentlich nur wegen Udo, um dann mit dem gleichen Bus wie er nach Hause zu fahren. Ich hatte unheimlich viel Zeit und daher Mühe, sie herumzukriegen. Doch das war ja nicht das Schlimmste. Das kam noch. Udo fuhr nicht mit dem Bus. Ich war natürlich enttäuscht, aber es war auch nicht so wichtig.
Abends hatten wir wieder Volleyballtraining. Später spielten die Jungen wieder bei uns, aber Michael war in der gegnerischen Mannschaft. Als ich nach dem Duschen rausging, dachte ich gar nicht daran, daß er noch da sein könnte. Aber er stand tatsächlich noch an der Schule, ich vermute mit Roland. Als ich vorbeifuhr, schaute ich genau hin, um zu sehen, ob er es ist. Michael fragte mich, ob ich Feuer hätte, was ich verneinte, und dann meinte er: “Du rauchst wohl nicht?”, worauf ich ebenfalls mit “nein” antwortete, und dann sagte er: “Ich auch nicht.” Ich fuhr weiter, doch nicht so schnell wie sonst. Tatsächlich fuhren die beiden dann auch los. Ich hörte dann, wie sie sich verabschiedeten, und als ich an der Rüsselsheimer Straße warten mußte, war Michael plötzlich neben mir.
So kam es, daß wir ein ganzes Stück zusammen weiterfuhren. Dabei hatte ich Gelegenheit, ihn ein bißchen auszufragen. Er ist 14 (ich dachte 15), wohnt in der E.straße und geht in die Gesamt-Schule in Groß-Gerau.
Als ich nach Hause kam, erzählte ich Ute und Marita davon. Sie waren noch wach, weil wir eine Mitternachtsparty veranstalten wollten. Ute ärgerte sich, daß sie nicht an diesem Abend mitgegangen waren (zum zuschauen), denn freitags kommt Michael nicht. Gestern abend sind sie aber dann doch mitgegangen. Wir waren diesmal wieder ziemlich viele, 14 Leute. Ute erzählte mir später, daß Joachim wahrscheinlich in Herta (BSC) verknallt ist. Als Zuschauer kann man das besser feststellen.
Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf nächsten Donnerstag, denn Volleyball macht unheimlich viel Spaß und natürlich liegt das auch daran, daß Michael wieder da sein wird. Wenn er älter wäre, hätte ich mich glatt in ihn verliebt. Garantiert! (Er schätzte mich übrigens auf 16 Jahre).
Montag sehe ich Andreas wieder. Ich weiß nicht, ob er mir noch etwas bedeutet. Ich glaube aber doch. Ich habe ihn nur zu lange nicht gesehen.
Sonntag, 6. November 1977
November 1977
Letzte Woche hat sich ziemlich viel ereignet. Am besten fange ich von vorne an, das bedeutet am Dienstag. An diesem Nachmittag hatten wir nämlich Sport, normalerweise bis halb vier. Aber wer Lust hatte, konnte noch länger bleiben, und daher kam ich erst etwa um vier Uhr aus der Schule. Da ich in der Stadt noch ein Weihnachtsgeschenk für Ute besorgen wollte (Hundeliebe ist …), mußte ich mich ganz schön beeilen um dann den Bus noch zu erreichen. Ich schaffte es dann auch, war sogar schon relativ früh dort. Ich setzte mich ziemlich weit hinten hin und wartete nun auf Udo. Dieses Mal hatte ich Glück, denn er fuhr mit diesem Bus. Er saß ein ganzes Stück weiter vorn als ich und außerdem war es so voll, daß ich ihn nur schlecht sehen konnte. Später setzte er sich auf einen anderen Platz mit dem Rücken zu mir und dann wars natürlich ganz aus.
Am Mittwoch dann hatte ich zum Glück keinen Physikunterricht nachmittags. Deshalb entschloß ich mich, um halb vier nach Rüsselsheim zu fahren, weil ich mir Knieschützer für Volleyball kaufen wollte. Carola fuhr mit dem gleichen Bus mit, und so gingen wir zusammen in die Stadt. Zuerst ins Sportgeschäft, und dann in Schuhgeschäfte, da Carola sich ein Paar Schuhe kaufen wollte. Sie fand auch schließlich ein Paar, doch da es schon nach halb fünf war und sie noch bezahlen mußte, ging ich allein zum Bus, d. h. ich mußte mich ziemlich beeilen. Doch zu meiner Enttäuschung fuhr Udo wieder nicht mit. Als ich dann in Trebur ausstieg, ging ich nach hinten, um dann die Straße zu überqueren. Warum, weiß ich auch nicht. Vielleicht Intuition, denn dann sah ich ihn! Er kam mir mit ein paar anderen vom zweiten Bus entgegen, um dann in den nach Geinsheim einzusteigen. Ich sah ihn an, er mich auch, und dann war ich schon vorbei. Doch dieses Ereignis war daran schuld, daß ich plötzlich unheimlich glücklich war.
Natürlich glaubte ich fest daran, ihn am Donnerstag wiederzusehen, wie jedesmal. Doch an diesem Tag goß es in Strömen, und daher stiegen wir sofort in den Bus ein, als er ankam. Udo war nicht da, doch es ist möglich, daß er wie am Tag zuvor wieder mit dem anderen Bus gefahren war. Wir saßen etwa in der Mitte und Ute vor mir und daher hatte ich keinen Grund mich umzudrehen. Das wäre mir auch ein bißchen blöd vorgekommen. Jedenfalls, als der Bus in Geinsheim hielt, entschloß ich mich, mich doch mal umzudrehen, doch da drängten so viele Leute zum Ausstieg, daß ich nicht sehen konnte, ob Udo auch dabei war.
Abends hatten wir Volleyballtraining, doch Michael war nicht da, worüber ich sehr enttäuscht war. Aber es sind jetzt sehr viele Jungs in seinem Alter dazugekommen. Trotzdem war es natürlich klasse, und freitag auch, obwohl ich da ziemlich schlecht spielte. Aber was soll’s, jeder hat mal einen schlechten Tag. An Andreas denke ich überhaupt nicht mehr. Gut!
Am Mittwoch habe ich wahrscheinlich nachmittags Physik, und da ich mir in der Stadt noch einiges besorgen muß (zum Beispiel ein neues Tagebuch!) habe ich wieder mal einen Grund, mit dem Bus um halb fünf zu fahren!
Samstag, d. h. gestern, war Zuckerrübenkerb bei uns. Ich wollte eigentlich hingehen, auch am Freitag dachte ich das noch, aber erstens hatten wir übers Wochenende Besuch aus Schweinfurt, zweitens kostet der Eintritt 5 Mark!, und drittens (und das ist der wichtigste Punkt) hätte ich mich sowieso geärgert, wie es mir bis jetzt so oft ging. Zum Beispiel an Kerb. Ich hoffe dann immer, daß jemand bestimmtes dort ist oder daß ich oft tanze, was dann natürlich nie eintrifft.
Udo war bestimmt nicht dort, und was soll ich dann dort, und außerdem hätte ich sowieso kaum getanzt (mit wem denn, bei all den Spastis!) und daß ich da hingehe und mich den ganzen Abend und womöglich noch bis in die Nacht hinein langweile, daß hat mir gerade noch gefehlt. Mit der Landjugend habe ich sowieso keinen Kontakt mehr. Ich finde sie nämlich fast alle ziemlich beknackt!
Natürlich würde ich hingehen, wenn ich zum Beispiel einen Freund hätte, oder wenn ich ein paar nette Leute kennen würde, die auch hingehen. Da das aber nicht der Fall ist, kann ich mir die Zeit zu Hause sicherlich nützlicher vertreiben.
Jetzt habe ich tatsächlich fünf Seiten geschrieben. Aber es war ganz gut, um das alles loszuwerden. Und morgen wieder in die Schule. Dazu habe ich keine Lust. Das liegt aber hauptsächlich an Musik. Die G. kann ich nämlich nicht leiden und außerdem besprechen wir die 7. Sinfonie von Beethoven. Die Musik von ihm finde ich sowieso scheußlich (daran merkt man, daß er schon taub war) und die 7. ist besonders blöd. Mozart dagegen finde ich echt toll.
Übrigens, gestern nachmittag waren wir in Mainz mit den Schweinfurtern, und da habe ich wieder mal festgestellt, wie blöd manche Leute sein können.
Da kam so ein Spasti von hinten (noch nicht so alt, aber, wie schon gesagt, ziemlich beknackt), also, der kam da an, und wußte nicht, wie er an uns vorbeikommen sollte. Über so viel Blödheit mußte ich natürlich lachen, und das hat der Spast gesehen und bildet sich darauf tatsächlich was ein, denn als er dann vorbeigegangen war, dreht er sich um und lacht mir zu! Ich war natürlich nicht darauf gefaßt, sonst hätte ich eine künstlich-überhebliche Miene aufgesetzt, doch dann blieb er an einem Schaufenster stehen und tat so, als betrachte er die Bücher (nur ein Vorwand, dessen bin ich mir sicher), und da hatte ich die Gelegenheit und behandelte ihn wie Luft, d. h. wie nicht vorhanden. Nachher freute ich mich unheimlich, den Spasti so schön verarscht zu haben, obwohl das gar nicht in meiner Absicht gelegen hatte. Ich kann jedenfalls solche Typen nicht ausstehen.
Udo zum Beispiel hat mir noch nie zugelacht (d. h. seit es wieder angefangen hat, vielleicht schon mal in der Schule), aber ich finde ihn süß. Wenn mir einer gefällt, grinse ich ihn auch nicht gleich an, weil das meistens aufdringlich wirkt.
So, jetzt habe ich sieben Seiten mit solchem unwichtigem Zeug gefüllt, es reicht jetzt wirklich.
Außerdem kriege ich sonst einen Krampf in der Hand. Ich schreibe auch schon ganz wacklig!!!
Samstag, 12.11.77
Donnerstag beim Volleyballtraining war Michael wieder da, Joachim auch. Um halb zehn ungefähr fingen wir mit dem Spiel an. Toni sollte bei der Herrenmannschaft mitspielen, daher kam Arno H. zu uns. Joachim erschien auch bald darauf. Erst war er nur Schiedsrichter, dann spielte er mit. Gegen Ende kam dann Michael zu uns. Später, als ich rauskam, stand er nicht mehr draußen wie das letzte Mal. Das hatte ich auch nicht erwartet.
Donnerstag hatten wir natürlich wieder Orgelstunde. Als wir in den Bus stiegen, war Udo noch nicht da, aber ich wußte, daß er noch kommen würde. So war es dann auch. Leider habe ich ihn kaum gesehen, denn es saßen ein paar Leute zwischen uns. Als er dann ausstieg, habe ich ihn wieder gesehen. Aber er blickte nicht mal zu mir herüber. Das kann natürlich auch Zufall gewesen sein. Nächsten Mittwoch werde ich ihn nicht sehen, erstens habe ich dann kein Physik und außerdem ist da sowieso Feiertag. Aber auf einen Tag mehr oder weniger kommt es auch nicht an, denn am Donnerstag sehe ich ihn auf jeden Fall.
Heute hatte wir wieder mal Sport. Aber es macht nicht so viel Spaß wie beim TSV. Wir haben zwar ein Spiel gemacht, aber das war ziemlich blöd, weil die meisten in unserer Mannschaft schlecht sind. Ich glaube, das lag nur an der Zusammenstellung, denn Dienstag hat es mir sehr gut gefallen.
Andreas H., der auch im Volleyballkurs ist, kann ich ganz gut leiden, er sieht auch süß aus, aber ich mache mir keine Illusionen. Er ist sowieso unwichtig. Genauso wie zum Beispiel Andreas M. oder Joachim oder Frieda, usw. Was zählt ist klar, nur ist da noch ein Problem: wie soll man sich kennenlernen, bzw. ins Gespräch kommen? Wenn er es auch will, wird sich eine Lösung finden. Ich bin optimistisch!
Sonntag, 20.11.77
Am Donnerstag war der langersehnte Tag endlich wieder einmal da. Dieses Mal fuhr Stefanie mit uns nach Groß-Gerau, zum zuschauen. Wir saßen schon eine Zeitlang im Bus, als endlich der andere kam. Udo setzte sich natürlich wieder hinten hin. Dabei lachte er, aber ich weiß nicht, warum. Bestimmt nicht wegen mir! Dann redete er die meiste Zeit mit seinem Freund, der hinter ihm saß, und daß ärgerte mich. Aber die Fahrt war kurz, und das ist noch viel schlimmer.
Heute abend feierte Sigrid ihren Geburtstag nach. Ich hatte zwar überhaupt keine Lust hinzugehen, ging aber schließlich doch, und das war gut so, denn es war ganz lustig. Wir waren im Party-Keller und machten dort einige Spielchen. Ich blieb aber nur bis um 11, denn morgen schreiben wir einen Musik-Test, und ich habe kaum Ahnung vom sinfonischen Prinzip.
Von IYS bekam ich am Freitag eine neue Adresse; ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet. Er heißt Kai-Ove und lebt in Norwegen. Ich schrieb ihm natürlich sofort und hoffe jetzt, daß er mir bald antwortet.
Im “Stern” las ich heute einen Bericht über Träume. Ich habe nun die Absicht, mich näher damit zu beschäftigen. Darin stand auch, daß man die Träume, wenn man nur will, am nächsten Morgen noch wissen kann. Man kann auch im voraus seine Träume bestimmen. Durch Träume erfährt man mehr über sich selbst. Ich werde es also versuchen.
Im gleichen Stern ist auch ein Bericht über Fluchthelfer. Einer davon, er war damals 19, wurde ohne sein Wissen zum Fluchthelfer. Das ist aber nicht das Wichtigste. Mehr interessiert mich das Bild. Er sieht nämlich Udo unheimlich ähnlich. Das meine ich jedenfalls. Wenn ich ihn mit dem Bild vergleichen würde, käme ich vielleicht zu einem anderen Ergebnis. Ende! Der Füller macht nicht mehr mit und ich bin zu faul, eine neue Patrone zu holen.
Dieses Tagebuch beende ich heute und beginne noch am gleichen Tag das neue.
Ich habe in der ganzen Zeit wohl viel blödes Zeug geschrieben, aber trotzdem wird es in einigen Jahren interessant sein, das zu lesen und sich daran zu erinnern.
Ich habe mich in diesen drei Jahren doch sehr verändert, obwohl ich in Bezug auf Jungen ungefähr noch den gleichen Geschmack habe. Vor zwei Jahren nämlich gefiel mir Udo, wie auch heute wieder.
Trotzdem bin ich erwachsener geworden.
(Ich hoffe es jedenfalls!)
Trebur, 21.11.77 Sabine
Montag, 21.11.77
Grundkenntnisse aus der Traumforschung
Wir können uns “vornehmen”, unsere Träume zu behalten. Vor dem Einschlafen sollen wir uns mehrmals sagen: “Ich werde meinen Traum nicht vergessen!” Es ist eine oft bestätigte Erfahrung, daß dieser Vorsatz zum Erfolg führt. Ebenso können wir uns vornehmen, von bestimmten Personen oder Problemen zu träumen, also unser Unbewußtes gleichsam um eine Stellungnahme zu bitten. Auch das gelingt erfahrungsgemäß häufig.
Wir sollen unsere Träume in präzise Sätze fassen und diese Sätze dann befragen. Zum Beispiel: Was fällt mir zu der Schokoladentorte ein, die ich im Traum gesehen habe? Ist sie meine Lieblingstorte? Mag ich solchen Kuchen? Bei welcher Gelegenheit habe ich die Torte gegessen? Wer saß mit am Tisch? usw.
Wir sollten den Traum aufschreiben. Dadurch verschaffen wir uns noch größere Klarheit über das Traumgeschehen. Außerdem können wir die Träume sammeln und miteinander vergleichen. Wir stellen dann fest, daß ein Problem Thema verschiedener Träume sein kann.
Wir müssen herausfinden, in welcher Stimmung wir im Traum waren. Haben wir uns geärgert? Waren wir erfreut? Erregt? Niedergeschlagen? Dasselbe gilt fürs Aufwachen. Sobald wir die Augen aufschlagen, müssen wir registrieren, welche Laune wir haben. Die Laune stammt meistens noch aus dem letzten Traum.
Wir müssen uns immer bewußt sein, daß die Symbole im Traum unendlich viele Bedeutungen haben können. Ein Igel kann ein Problem symbolisieren. Drei Personen können in einer erscheinen. Etwa so: Die Person im Traum hatte Locken wie X, eine Nase wie Y, und der Ring an ihrem Finger erinnert mich an Z, der ein solches Schmuckstück trägt. Im Traum ist alles möglich.
Sigmund Freud glaubte, unsere Träume würden sich ausschließlich mit unseren verdrängten, nicht bewußten Wünschen beschäftigen, mit jenen Begierden und Regungen also, von denen wir überhaupt keine oder nur ein vage Ahnung haben. Diese Annahme wurde von dem Traumforscher Erich Fromm zwar nicht widerlegt, aber eingeschränkt. Nach Meinung des Professors können Träume einen Menschen auch leiten, führen, an seine Moral appellieren oder ihn auf künftige Gefahren aufmerksam machen. Dessen sollen wir uns beim Deuten unserer Träume bewußt sein. Unsere Träume beschäftigen sich mit unserem ganzen Leben, mit unserer ganzen Persönlichkeit samt deren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Den letzten, aber wichtigen Rat hat uns Sigmund Freud gegeben. Damit die Traumdeutung gelingt, müssen wir jeden Gedanken prüfen, der uns zu unserem Traum einfällt, also auch jene, die uns unsinnig erscheinen. Vor allem aber müssen wir sorgfältig jedes Detail unseres Traumes befragen.
Traumsymbole
Abgrund:
Ein Gefahrensignal. Steht meist für Lebensschwierigkeiten. Ich stehe vor einem Abgrund! Oder: Abgrundtiefes Leid. Kehre ich vor dem Abgrund um? Verschlingt mich der Abgrund (mein Leid, mein Problem)?
Amputation:
Zum Beispiel der Hand. Das deutet auf Handlungsunfähigkeit hin. Ist ein Bein amputiert, habe ich Schwierigkeiten mit dem Fortkommen oder dem Wechsel meines Standpunktes.
Auge:
Symbolisiert den seelischen Zustand. Wie blickt das Auge? Mutig? Schüchtern? Freudig? Entschlossen? Und was sieht es? Die Gefahr? Das Unglück? Keinen Ausweg?
Bein:
Steht für Standhaftigkeit oder Unsicherheit. Auf starken oder schwachen Beinen stehen. Gelähmte Beine: Ich kann nicht fliehen, bin einer Schwierigkeit ausgeliefert. Ich bin gelähmt vor Schreck.
Donner:
Hinweis auf eine drohende seelische oder körperliche Entladung. Angestaute Wut will explodieren oder: eine Krankheit will heraus.
Fall:
Versinnbildlicht meistens Lebensangst. Eine Aufforderung, daß wir unser Fühlen und Handeln überprüfen sollen – sonst fallen wir herein. Oder etwas (eine Hoffnung) fällt wie ein Kartenhaus zusammen.
Feuer:
Steht für Energie, Gefühl (z. B. Liebe). Loderndes Feuer: Hemmungslosigkeit. Wärmendes Feuer: Wunsch nach Geborgenheit.
Fliegen:
Wunsch nach Unbeschwertheit. Ich will meine Schwierigkeiten wie im Flug überwinden. Ein Höhenflug mahnt zur Selbstkritik. Ich will zu hoch hinaus.
Geburt:
Manchmal Sehnsucht nach einem Kind. Meistens aber versinnbildlicht die Geburt den Neubeginn von Gefühlen, Einsichten, usw.
Gefäß:
Häufig Symbol für das weibliche Geschlechtsorgan.
Gehen:
In welche Richtung geht es (das Leben)? Oder: Es geht nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, wo es lang geht.
Geld:
Symbol der Macht und des Selbstbewußtseins. Geld verlieren bedeutet oft: Schwund an Selbstvertrauen. Geld zählen kann eine Mahnung zur Sparsamkeit sein.
Gewalt:
Die Anwendung von Gewalt läßt auf Minderwertigkeitsgefühle schließen. Sie ist eine Aufforderung zur Disziplin.
Glas:
Steht für Empfindlichkeit, Zerbrechlichkeit. Es kann auch heißen: Ich durchschaue ein Problem glasklar.
Haus:
Oft symbolisiert es einen Zufluchtsort, Schutz vor der Umwelt. Es deutet auf ein Bedürfnis nach Sicherheit hin.
Himmel:
Steht für unsere Stimmungslage. Himmelhochjauchzend, Himmel voller Geigen. Trüber Himmel: Neigung zu Depressionen.
Hindernis:
Oft Behinderung in der seelischen Entwicklung. Stein im Weg. Knüppel zwischen den Beinen.
Insel:
Ich bin allein, einsam.
Katze:
Symbol für die weibliche Sexualität.
Klein:
Erscheine ich im Traum kleiner, als ich bin, deutet das auf einen Mangel an Persönlichkeit hin. Die Verkleinerung ist also eine Aufforderung zu mehr Mut.
Kot:
Symbolisiert selten Abfall, sondern häufig Geld und Wohlstand. Darum auch: Geld stinkt nicht.
Meer:
Symbol für das psychische Befinden. (Beispiel: Ich schwimme in einem Meer voll Seligkeit.) Allgemein steht das Meer für viel Gefühl und Energie. Es kann über die Ufer (Vernunft) treten und alles zerstören.
Mord:
Gewaltsam etwas beseitigen. Ich könnte (mich, ihn) vor Wut umbringen.
Nacht:
Dunkelheit, Angst, Zweifel.
Nackt:
Oft ein Hinweis, daß andere uns durchschaut haben. Wir sind nackt, preisgegeben. Oder: Wir verheimlichen nichts. Wir sind “wahr”, zeigen, was unsere Kleidung (Tarnung) verhüllt. Auch steckt dahinter oft der Wunsch, unbefangen wie ein Kind zu sein.
Operation:
Unangenehme Gefühle oder Erlebnisse werden gewaltsam entfernt.
Reise:
Symbolisiert meistens den Abschied von Gefühlen und Personen.
Schatten:
Prestigeverlust. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.
Schuh:
Weibliches Geschlechtssymbol.
Schwimmen:
Zeigt oft körperliche und seelische Gelöstheit an. Ängstliches Schwimmen: Ich habe Furcht, unterzugehen. Die Wellen (Probleme) schlagen über mir zusammen.
Spalte:
Weibliches Sexualorgan.
Stange:
Männliches Geschlechtsorgan.
Tal:
Steht oft für Tiefpunkt.
Tag:
Klarheit, Sicherheit. Warten wir, bis es Tag wird, dann können wir die Probleme in Angriff nehmen. Es wird immer wieder Tag.
Uhr:
Oft Ermahnung, daß es schon zu spät ist.
Waffe:
Hieb-, Stich- und Schußwaffen symbolisieren die männliche Sexualität.
Wald:
Die Gesamtheit unseres Erkennens und Wissens. Ich sehe vor lauter Bäumen keinen Wald mehr. Das heißt: Meine Gefühle, Gedanken sind so zahlreich, daß ich die Übersicht verloren habe.
Wurm:
Nagendes Gefühl. Es wurmt mich.
Zähne:
Zeichen für Aggresionen. Etwas verbissen sehen. Sich festbeißen an einem Problem. Zahnverlust veranschaulicht Impotenz.
Sonntag, 27.11.77
Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, meine Träume zu analysieren. Erstens hatte ich ehrlich gesagt keine Lust, mich intensiv damit zu beschäftigen, und zweitens vergesse ich meistens die wichtigen Details, die doch hauptsächlich von Bedeutung sind. Aber ich werde versuchen, nun damit anzufangen, am besten heute (nacht), und morgen früh schreibe ich mir das Wichtigste auf, damit es mir in Erinnerung bleibt. Das kann ich gut während der Busfahrt machen. Bevor ich das alles über Träume aufgeschrieben hatte, vergingen natürlich ein paar Tage, und daher komme ich erst jetzt dazu, von der vergangenen Woche zu berichten.
Am Mittwoch nachmittag hätte ich nach meiner Rechnung Physik gehabt, aber nach der Rechnung von A. hatten wir kein Physik. Ich hätte zwar nach Hause fahren können, aber da ich unbedingt Udo sehen wollte, ging ich erst in die Bücherei und las mein Buch zu Ende. Dann machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich ging dabei, wie immer, die Straße am Theater vorbei. Es waren keine Leute zu sehen außer zwei Jungen in einiger Entfernung, auf meiner Straßenseite. Als ich näher kam, hatte ich schon ein merkwürdiges Gefühl, da die beiden so komisch guckten. Ich war schon halb entschlossen, die Treppen hochzugehen, konnte mich aber nicht entscheiden und ging also weiter. Meine Nervosität steigerte sich mit jedem Schritt. Ich wünschte, ich wäre einen anderen Weg gegangen. Als ich die beiden dann erreichte, kam, was ich schon vermutet hatte. Einer von ihnen quatschte mich an. Ich weiß nicht mehr, was er sagte, denn im ersten Moment war der Schreck zu groß. Das war natürlich Unsinn, denn was sollten sie mir schon antun. Ein paar hundert Meter entfernt standen die ersten Häuser. Außerdem waren die beiden äußerst harmlos, wie sich später herausstellte, nur ziemlich lästig. Es waren Ausländer (kein Vorurteil!), der jüngere war etwa 13 oder 14, der andere etwas älter. Sie redeten alles mögliche (kennen wir uns nicht), dann immer häufiger die Frage: “Gibst du mir einen Kuß.” Nur unter dieser Bedingung wollten sie abziehen.
Ich fragte den Kleinen, wie alt er denn überhaupt sein, und er behauptete, er sei 16, was natürlich gelogen war. Daraufhin meinte ich, er sähe aus wie 10 und benähme sich wie 5. Mit allen Mittels versuchte ich, sie loszuwerden. Aber es half nichts. In der Waldstraße liefen natürlich ein paar Leute herum, aber auch das schreckte die beiden nicht ab. Ich beschloß, in irgendein Geschäft zu gehen, fand das aber dann doch schlecht, weil sie ja draußen warten könnten. Dann, als allerletzte Rettung fiel mir ein, zum Orgelstudio zu gehen. Doch als ich schon beim Überqueren der Straße dort war, gaben sie endlich auf und hauten ab. Ich war natürlich unheimlich froh, daß sie endlich weg waren, denn es ist doch ziemlich lästig, wenn sich jemand wie eine Klette an einen hängt. Später fiel mir dann ein, daß ich sie nach dem Grund ihres Tuns fragen hätte können. Aber daran hatte ich natürlich nicht gedacht. Ich bezweifle auch, ob sie mir überhaupt darauf geantwortet hätten. Ich glaube nicht.
Udo fuhr nicht mit meinem Bus, doch ich war nicht enttäuscht, weil ich das gewußt hatte. Aber ich hatte keineswegs damit gerechnet, daß sein Bus erst viel später in Trebur ankommen würde. Darüber ärgerte ich mich natürlich, aber immerhin konnte ich mich damit trösten, daß ich ihn am nächsten Tag sehen würde.
Am Donnerstag kam sein Bus auch wieder später. Normalerweise steigt er hinten ein, doch wegen der Kälte waren die Türen geschlossen, so daß er vorne einsteigen mußte. Er sah mich an, ich ihn auch, doch nicht sehr lange, nicht mehr, als er an mir vorbeiging. Aber ich glaube, daß er mich im Vorbeigehen noch ansah. Was ich äußerst ärgerlich finde ist, daß er immer hinten sitzt. Anfangs saß ich auch immer dort, aber das ist mir jetzt zu blöd, da sitzen nämlich noch ein paar Spastis. Falls ich am Mittwoch Physik habe, fahre ich aber mit dem Bus um vier Uhr, weil ich Udo sowieso nicht sehe.
Andreas ist nicht mehr wichtig. Obwohl ich vor ein paar Tagen von ihm geträumt habe. Aber das muß ja nicht bedeuten, daß ich in ihn verliebt bin, wenn es auch im Traum so war. Charly ist mir in letzter Zeit auch wieder aufgefallen, aber er scheint etwas hohl zu sein, denn in letzter Zeit fährt er immer mit dem Auto in die Schule, obwohl er in Rüsselsheim wohnt. Wahrscheinlich nur aus Angabe. Dann läuft da noch so ein blonder Jüngling (13.) rum, der mir aufgefallen ist, weil er ein paar Mal nach mir geguckt habt. Aber so wie der rumläuft scheint es, als finde er sich sehr schön. Nicht wegen der Kleidung, sondern allgemein. Ich darf übrigens gar nicht darüber lästern. Ich bin nämlich selbst ziemlich eitel, und finde manchmal, daß ich gar nicht so schlecht aussehe. An anderen Tagen finde ich mich zum Kotzen! Manchmal überlege ich, woran es wohl liegt, daß ich noch nie einen Freund hatte. Am Aussehen bestimmt nicht. Sogar Elke hat einen, vermute ich, ich muß sie noch näher ausfragen, er heißt Martin, studiert Theologie, hat blonde Löckchen und stellt andauernd blöde Fragen, die mir auf die Nerven gehen würden.
Ich bin gerade zu dem Entschluß gekommen, daß ich bei Udo mehr wagen will. Also keine so große Zurückhaltung mehr. Ich könnte ihm zum Beispiel zulächeln, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Was habe ich denn zu verlieren? Nichts, denn ich besitze doch gar nichts. Und falls er mich nicht mag, werde ich wohl ziemlich enttäuscht sein, aber darüber hinwegkommen. Ich kann also nur etwas gewinnen. Und wenn es auch nur eine nette Erinnerung ist. Das muß ich mir immer vor Augen halten. Ich glaube, ich bin in der letzten Zeit ziemlich vernünftig geworden und auch erwachsener. Es wird auch Zeit bei mir. Ich habe mit 17 noch nicht mal das erlebt, was andere schon längst hinter sich haben (mit den anderen sind jüngere gemeint). Aber die ganzen Jahre war es so, daß ich mich noch nicht für reif genug hielt. Was natürlich Unsinn war!
Freitag, 9. Dezember 1977
Dezember 1977
Diese Woche habe ich Udo nicht gesehen. Das heißt, er könnte schon im Bus gewesen sein, aber ich sah ihn nicht und später stieg er dann nicht mehr ein.
Vor einiger Zeit hatte ich einen Traum, an den ich mich noch gut erinnere:
Ort der Handlung war unsere Schule. Massen von Schülern standen sowohl auf dem Schulhof als auch drinnen. Ich drängte mich durch die Menschenmenge und suchte Udo. Ich sah Michael mit ein paar Freunden. Er erkannte mich auch und es schien, als wolle er mir etwas sagen, ich aber drehte mich schnell um und lief weiter. Dann sah ich Udos Freund, ihn selbst fand ich jedoch nicht.
Analyse:
Traumsymbol: Gehen. Ich weiß also nicht, in welche Richtung und wie das Leben weitergeht. Das zeigt sich auch deutlich im Herumirren. Wie es weitergeht: im Traum hing es davon ab, ob ich Udo finde, in der Realität bedeutet es, daß mein weiteres Leben davon abhängt, ob Udo mein Freund wird oder nicht. Im Traum bin ich auf der Suche nach ihm. In Wirklichkeit suche ich nicht ihn, sondern eine Möglichkeit, um ihn kennenzulernen. Sein Freund könnte, da er auch im Traum erschien, eine Rolle als Schlüsselposition spielen. Hätte ich ihn gefragt, dann hätte er mir vielleicht sagen könne, wo ich Udo finde.
Die Szene mit Michael bedeutet, ich habe erkannt, daß es aussichtslos wäre, sich in ihn zu verlieben, denn er ist erst 14. Daher wende ich mich von ihm ab, um einer Enttäuschung vorzubeugen.
Sonntag, 18.12.77
Eine große Neuigkeit. Ich bin wieder mal verliebt! Dieses Mal aber in einen ganz neuen Jungen. Doch zuerst beginne ich bei Udo. Wenn mir jemand gefällt, kann ich mir nicht vorstellen, daß er mich später nicht mehr interessiert. Aber so ist es mit Udo. Vielleicht deshalb, weil ich ihn lange nicht mehr gesehen habe.
Daraufhin war ich ein bißchen in Aki verliebt. Er ist bei mir im Sportkurs, und ein paarmal waren wir in der gleichen Mannschaft und ich stellte ihm immer die Bälle zum Schmettern. Außerdem war der Rest unseres Englisch-Kurses am Freitag mit der O. im Café, Aki war natürlich auch dabei. Am Samstag hoffte ich, daß ich wieder mit ihm in einer Mannschaft spielen würde, aber es klappte nicht. Es war mir auch irgendwie gleichgültig. Unsere Mannschaft war nicht besonders gut (die Stars waren ziemlich alle in einer Mannschaft: Aki, Jutta, die kann ich überhaupt nicht leiden, sie ist ziemlich überheblich). Aber in meiner Mannschaft war Andreas. (Ich erwähnte ihn schon am 12.11., aber bis jetzt war er nicht besonders wichtig). Die anderen spielten zuerst, und wir übten Zielpritschen auf den Basketballkorb. Als ich gerade den 5. Treffer erzielte, meinte Andreas: “Das gilt aber nicht.” , und ich sagte, aber sicher und das war schon der 5., was er mir allerdings nicht glaubte. Dann spielten wir. Wie gesagt, unsere Mannschaft war nicht gerade die beste, trotzdem gewannen wir. Einmal stand ich auf Position 6, und ein Ball kam an, genau zwischen 2 und 3, also eigentlich für vorne, aber als ich bemerkte, daß keiner drangehen wollte, mußte ich natürlich einspringen. Tatsächlich bekam ich den Ball noch, aber nur indem ich mich auf die Knie fallen ließ. Das kommt sonst meistens nur bei den Spitzenstars vor, die anderen klatschten, was natürlich sehr ermunternd ist. Später stand ich vorne auf 2, und 3 stellte mir einen Ball, den ich schließlich auch so halb und halb drüber schmetterte. Ich konnte mich nämlich zuerst nicht entschließen loszulaufen und zu springen. Aber wieder Beifall von den anderen. Wir gewannen 13:8. Draußen mußte ich noch warten, da ich abgeholt wurde. In dieser Zeit kam Andreas mit seinem Mofa raus. Ich lachte ihm zu, er mir auch, und dann fuhr er schon weg.
Nächste Woche werde ich ihn kaum noch sehen. Morgen haben wir (12) Wandertag, aber wir, LK Deutsch, feiern erst am Nachmittag. Dienstag haben wir 4 Std. Schule und anschließend Kurswahl und am Mittwoch 3 Std. und dann endlich Ferien! Donnerstag fahren wir dann in Winterurlaub. Ich freue mich schon sehr. Noch 3 Tage aushalten! Viel zu lange.
Samstag, 24.12.77
Seit Donnerstag sind wir hier in Tiefenbach. Gestern waren wir Skilaufen, ich finde es ganz toll. Doch gestern abend fing es dann an zu regnen und es ist ziemlich warm und hat getaut. Doch warm war es schon seit einiger Zeit und ich glaube, daß es bald Schnee geben wird. Sonst ist hier nicht viel los. Ich hatte gehofft, ein paar Leute in meinem Alter kennenzulernen, aber bis jetzt ist noch nichts daraus geworden. Heute nacht träumte ich von Andreas. Wir schrieben bei der A. einen unangekündigten Test, und ich wußte überhaupt nichts. Andreas saß links vor mir, und ein paar Mal drehte er sich um und schaute mich an. Ich aber hatte aus irgendeinem Grund Angst und blickte nach kurzer Zeit wieder weg. Es wäre schön, wenn er auch hier wäre, aber nur, wenn er sich für mich interessiert, sonst wäre ich doch nur enttäuscht.
Sonntag, 25.12.77
Es kommt mir alles vor wie ein Traum, nicht direkt ein schöner, aber zumindest ein interessanter Traum. Es begann gestern abend. Wir gingen mit Tante Marianne, Onkel Heinz, Herrn und Frau Scholz in die Breitachklamm zum Essen. Es waren außer uns nur sehr wenige Leute dort. Am Tisch hinter uns saß ein Typ, der mir sofort aufgefallen war, mir aber nicht besonders gut gefiel. Dann setzte sich noch einer dazu, wie ich von Mutti erfuhr, und sie meinte, er sähe nicht schlecht aus. Sie machte den Vorschlag, die Plätze zu tauschen, wie später auch Frau Scholz, das wollte ich aber nicht, weil es zu auffällig gewesen wäre. Da ich ihn aber mal sehen wollte, ging ich mit Ute auf die Toilette. Als wir zurückkamen, konnte ich ihn sehen. Direkt blöd sah er wohl nicht aus, aber so genau habe ich ihn mir auch nicht angesehen. Dann gab es erst einmal etwas zu essen. Als Vorspeise Krabbencocktail, danach Schildkrötensuppe, dann Salat und Leber mit Kroketten und einer Ananasscheibe und als Nachspeise Vanilleeis mit Sahne und Schokoladensoße. Nach dem Essen, das wirklich toll gewesen war, saßen wir noch eine Weile dort. Mittlerweile hatte ich mitbekommen, daß der Typ dort wohnte, vermutlich waren es seine Eltern, die mit am Tisch saßen. Er ging dann, wie zuvor schon einmal, nach draußen. (Ich habe den Bericht wegen Abendessen unterbrochen und schreibe nun, am 29., weiter).
Ich beabsichtigte, auch hinauszugehen, um ihm dann wie zufällig zu begegnen. Ich verwarf die Idee und blieb sitzen. Er war schon eine ganze Weile draußen, als ich dann doch endlich aufstand. Ich beeilte mich überhaupt nicht und las beim Hinaufgehen noch ein Eishockey-Plakat, aber er war immer noch nicht da, sondern kam erst nach mir. Er saß genau hinter mir, ich konnte in in der Fensterscheibe ähnlich wie in einem Spiegel, wenn auch nur undeutlich sehen. Seine Eltern gingen dann, und er setzte sich auf die Bank hinter uns. mit dem Rücken zu mir. Als wir dann ebenfalls aufbrachen, war ich keinesfalls enttäuscht, sondern freute mich auf den nächsten Samstag, Silvester, denn dann wollten wir auch wieder hier essen und vielleicht würde er dann auch da sein. Ich holte meinen Anorak, zog ihn an und bemerkte dabei, daß Mutti mit ihm sprach und dachte, da gehe ich jetzt hin und ich kann ihn mir mal näher ansehen. Als ich nähergekommen war, sagte Mutti, ich sollte herkommen, der “junge Mann” hätte gefragt, ob ich mit zum Tanzen gehen wolle. Ich war natürlich unheimlich überrascht, sagte dann, ja gern und fragte um wieviel Uhr, er meinte, um acht und dann erklärte Mutti ihm noch den Weg zu unserem Haus. Als wir rausgingen, war ich sehr glücklich, denn so etwas war mir noch nie passiert und außerdem hatte ich es mir so sehr gewünscht, im Urlaub jemanden kennenzulernen. Am Sonntag abend kam er dann, um mich abzuholen. Wir waren zu viert, Jürgen, Herbert, Ulrike und ich. Sie wohnen alle in der Breitachklamm und kommen aus der Gegend von Mönchengladbach. Zuerst fuhren wir in eine Diskothek, Ungewitter heißt sie, nicht besonders groß, vorwiegend junge Leute, wir fanden einen freien Tisch, tranken etwas und gingen nach einer Weile wieder, in eine andere Diskothek, Intermezzo, fast alles ältere Leute. Hier tanzte ich das erste und einzige Mal mit Jürgen, wir waren die einzigen, auch tanzten wir nur ganz kurz. Auch hier blieben wir nicht lange, wir fuhren dann zur Andreasklause. Unterwegs hielt Jürgen kurz an, weil er das Auto von irgendwelchen Bekannten gesehen hatte. Sie wollten dann nachkommen. Das taten sie dann auch, es waren Hansi (M., Sohn vom Breitachklammrestaurant) und seine Verlobte. In der Andreasklause war es total voll, wir fanden Platz in einem Nebenraum. Auch hier blieben wir nicht lange. Wir fuhren dann alle in die Breitachklamm. Wir vier waren zuerst da. Wir gingen zuerst in Ulrikes Zimmer, nachdem Jürgen versucht hatte, Uwe zu wecken. Ich ging dann auf die Toilette, und als ich herauskam, waren die anderen verschwunden, oben, wie ich mir dachte, und es stimmte auch. Man hörte es an der Musik. Als ich oben um die Ecke bog, kam Jürgen gerade aus dem Zimmer, um nach mir zu sehen. Uwe war nun also auch dabei, ich hatte ihn sogar schon gesehen, am Samstag abend. Wir tranken Cola mit Asbach Uralt, es schmeckte nicht besonders, ich trank auch nicht viel, denn inzwischen kamen die anderen an und wir gingen ‘rüber ins Gasthaus, vielmehr in einen Privatraum. Maxi, der Bruder von Hansi, kam noch dazu, und wir machten noch ein paar Spielchen. Ich habe keine Lust, das alles zu beschreiben, ich vergesse es sowieso nicht, jedenfalls hatte ich etwas zuviel getrunken, und mir war etwas schwindlig. Jürgen fuhr mich dann nach Hause, es war ungefähr halb eins. Er fragte mich dann, ob ich am nächsten Tag mit ihnen zum Skilaufen kommen wolle, er wußte, daß ich Anfänger bin und meinte, das geht schon, also sagte ich zu.
Sie holten mich dann um 10 Uhr ab, Jürgen, Uwe und Ulrike. An diesem Tag habe ich ziemlich viel gelernt und bin auch ziemlich viel hingefallen. Aber es war unheimlich anstrengend. Als wir das letzte Mal mit dem Lift hochfuhren, waren die anderen ein Stück vor mir. Sonst hatte Jürgen immer auf mich gewartet, dieses Mal aber nicht, außerdem fiel ich aus dem Lift, weil die Skibindung aufging und ich war total am Ende. Zum Glück war ein Stück höher die Abfahrt. Dort wartete ich, dann kam Ulrike, wir trafen die beiden anderen unten und fuhren dann zurück. Es war eine ziemlich blöde Situation, mir kamen dauernd die Tränen, ich weiß nicht warum. Sie brachten mich nach Hause. Uwe trug mir die Skier hinein, ich wollte mir unten gerade den Schlüssel holen, als Jürgen noch einmal kam und fragte, ob ich am abend mitkommen wolle. Ich war im Augenblick zwar unheimlich müde, sagte aber trotzdem zu. Dann fuhren sie weg und das war das letzte Mal, daß ich sie gesehen habe. Denn am Montag abend kamen sie nicht. Ich war total am Ende und heulte bei jeder Gelegenheit, es war eine ziemlich miese Situation. Ich wollte schon in der Breitachklamm anrufen, aber ich weiß nicht, wann er zu erreichen ist und außerdem war er es, der am Montagabend nicht kam.
In der Zwischenzeit habe ich mich im Skilaufen weitergebildet und die Zahl der Stürze auf einen am Tag reduziert. Das war heute, Donnerstag. Morgen fahre ich mit dem Bus nach Oberstdorf zum Skispringen, allerdings allein, aber das ist egal.
Heute nacht träumte ich von Andreas M., warum, weiß ich auch nicht, aber wahrscheinlich gefällt er mir doch noch ganz gut. Außerdem träumte ich von einem riesigen stinkenden Misthaufen, über den ich laufen mußte, und das bedeutet, daß ich in Zukunft viel Glück haben werde (zu Weihnachten bekam ich ein Traumbuch). Mal sehen, ob das auch eintrifft. Ich hoffe!!!!!!!!!!!!!!!?
Mittwoch, 4. Januar 1978
Januar 1978
Ein frohes neues Jahr!!!
Und nun drehen wir gleich die Zeit um etwa 100 Stunden zurück. Samstag, ca. 18 Uhr. Wir fuhren zu Tante Marianne und Onkel Heinz und anschließend zum Silvesteressen in die Breitachklamm. Jürgen wußte, daß ich kommen würde, denn er hatte mich schon danach gefragt. Ich hatte mir vorgestellt, daß er mich dann sehen würde und mir eventuell zulachen würde, dann wollte ich hingehen und ihn wegen Montag abend befragen. Als wir hineinkamen, war es schon ziemlich voll. Zuerst sah ich ihn nicht, er saß nicht an dem Tisch wie vor einer Woche. Wir hatten dieses Mal übrigens auch einen anderen Tisch, ganz hinten links in der Ecke. Wir gingen also dorthin, und da sah ich ihn! Er saß, so unglaublich es auch klingen mag, mit Uwe und Herbert am Nebentisch. Uwe hatte mich gesehen und lachte mir zu, wie ich auch, aber Jürgen blickte nicht einmal auf. Das ärgerte mich natürlich unheimlich, und daher ging ich nicht zu ihm hin. Er saß mit dem Rücken zu uns und so bot sich auch keine Gelegenheit für Blicke jeglicher Art, die wohl in meinem Zustand etwas negativ ausgefallen wären. Das Essen war sehr gut, natürlich, aber ich genoß es nicht so sehr wie letztes Mal, erstens wegen Jürgen und zweitens aus einem ganz einfachen Grund: ich hatte zu Mittag zu viel gegessen. (Essen: Forelle mit Toast und Merrettichsahne, Kraftbrühe, flambiertes Hirschmedaillon mit Kroketten, Ananasscheibe, Preiselbeeren mit Sahne, gebackenem Apfel und Eis mit Früchten).
Ulrike sah ich auch. Sie saß an einem anderen Tisch mit einigen Leuten. Sie bekam noch Geld von mir für die Liftkarte, ich wollte aber nicht beim Essen stören und wartete, doch dann war sie plötzlich verschwunden, wie auch die anderen, ich bemerkte, daß sie hinten drin waren, wahrscheinlich in einem Privatraum. Jürgen tauchte ab und zu wieder auf und stand vorne am Ausschank. Er sah auch ein paarmal zu mir her, machte aber keinerlei Anstalten, mit mir zu sprechen oder mich sogar zu ihrer Silvesterparty einzuladen. Also mußte ich selbst etwas unternehmen. Ich überlegte mir schon alle möglichen Dinge, und als wir dann schon bezahlt hatten und bald gehen wollten, bemerkte ich, daß es höchste Zeit zum Handeln war. Wir blieben aber noch etwas sitzen. Glücklicherweise standen Jürgen und Uwe gerade vorne. Ich überlegte, ob ich zu ihnen hingehen sollte, konnte mich aber nicht dazu entschließen. Der Pudel des Gasthauses war es schließlich, der mir bei der Entscheidung half. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl gehabt, auf der Bank festzukleben, da ich nicht aufstehen konnte. Als der Hund an unserem Tisch vorbeikam, streichelte ich ihn. Er lief dann ein Stück weiter, und da stellte ich fest, daß dies die Möglichkeit war. Ich stand auf, hockte mich neben den Hund und streichelte ihn. Dabei nahm ich all meinen Mut zusammen, stand auf und ging nach vorne zu Jürgen und Uwe. Ich hatte mein Schicksal in die Hand genommen. Von da an war eigentlich alles ganz einfach. Ich sagte Hallo zu den beiden und sagte dann, ihr seht Ulrike doch sicher noch. Jürgen sagte mir, sie sei hinten in einem Raum, also ging ich hin. Als ich eintrat, sah ich erst einmal nur unbekannte Gesichter. Dann entdeckte ich Ulrike. Ich gab ihr das Geld und sagte noch so nebenbei, daß wir nämlich jetzt gehen. Sie meinte, ich könne doch noch ein bißchen hierbleiben, und das zu erreichen war natürlich genau meine Absicht gewesen. Ich ging also raus und fragte, ob ich noch bleiben dürfe, ja, ich durfte, sollte aber dann zwischen eins und halb zwei abgeholt werden. Ich ging zurück und war sehr glücklich, denn nun hatte ich erreicht, was ich wollte.
– WEITER GEHT’s EIN ANDER MAL –
– JETZT HABE ICH GENUG VOM –
– SCHREIBEN STOP STOP STOP STOP –
HEUTE GEHT’s WEITER – MITTWOCH 6. STUNDE FREI – 18.1.78 – STOP STOP
Ich setzte mich zu Ulrike an den Tisch. Es waren noch einige andere Leute da, die ich noch nicht kannte. Lucki, den ich in der Andreasklause schon einmal gesehen hatte, setzte sich neben mich und unterhielt sich eine Weile mit mir. Inzwischen tauchte auch Jürgen wieder auf (EBEN IST DIE O. VORBEIGEGANGEN). Hansi kam dann und schlug vor, ein paar Spiele zu machen. Und zwar mit tanzen. Zuerst die “Reise nach Jerusalem”. Jürgen sah so aus, als wollte er nicht mitmachen, aber dann kam er zu mir und holte mich zum Tanzen. Wir gewannen natürlich! Beim nächsten Spiel mit Hut weitergeben beim Tanzen holte er sich Sabine (sie ist aus Ulm). Ich ärgerte mich etwas und wünschte den beiden, daß sie nicht gewannen und tatsächlich schieden sie ziemlich früh aus. Sabine konnte ich am Anfang überhaupt nicht leiden, es schien, als ob sie Jürgens Freundin sei (ich wußte noch nicht, wo sie herkommt), und er tanzte später öfters mit ihr und er küßte sie auch mehrere Male. Ich tanzte auch, aber sehr wenig. Silvia setzte sich einmal neben mich und wir unterhielten uns eine Weile. Dabei erfuhr ich, daß Jürgen und Uwe ihre Cousins sind, aber keine Brüder. Dann war es endlich Mitternacht. Die meisten gingen raus in die Wirtschaft, ich ging auch mit, stand aber zuerst ziemlich verlassen da, weil sie alle bei ihren Eltern/Verwandten, usw. waren. Doch dann kamen die ersten und wir wünschten uns ein frohes neues Jahr und dann erschien auch Jürgen. Er kam auf mich zu, wir schüttelten uns die Hände und wünschten uns ein frohes neues Jahr und schließlich bekam ich von ihm ein Küßchen zum Jahresbeginn. Dann gingen wir alle raus. Es schneite in dicken Flocken. Ein paar Raketen wurden abgeschossen und außerdem Schneebälle geworfen, von denen ich einen mitten ins Gesicht bekam. Danach ging die Party weiter. Ich tanzte mit Herbert und auch mit Jürgen. Beim Tanzen fragte er mich, ob ich mit ihm etwas trinken wolle. Ich sagte natürlich zu. Wir gingen in die Wirtsstube, Herbert auch, dann tranken wir drei einen Schnaps (ziemlich scharf, aber ich war schon daran gewöhnt). Allerdings hatten Herbert und ich uns noch kein “frohes neues” gewünscht und das mußten wir nachholen. Er wollte dann auch ein Küßchen haben, bekam er auch, was ist denn dabei, er meinte daraufhin, jetzt fühle er sich schon viel besser. Jürgen wollte uns dann noch zu einem Bier einladen, aber er ging noch mal kurz in den Partyraum, Herbert auch und dann ging ich auch, weil ich nicht allein dort stehenbleiben wollte. Doch da kam gerade Papa, um mich abzuholen. Ein Typ machte gerade noch ein Bild von Jürgen, Herbert und mir und dann mußte ich wohl oder übel gehen. Jürgen und Uwe standen gerade vorne, als ich gehen wollte und so ging ich noch mal zu ihnen hin, verabschiedete mich und meinte, vielleicht sehen wir uns mal wieder. Daraufhin erwiderte Jürgen, morgen sei ihr letzter Tag. Ich sagte vielleicht nächsten Winter, aber dazu sagte er nichts mehr und dann mußte ich sowieso gehen.
Die nächsten Tage hatte ich ziemlich gute Laune, obwohl ich wußte, daß ich Jürgen vielleicht nie wiedersehen würde. Andererseits war da noch ein Grund. Mutti war im Ski-Kurs, zuerst bei Herrn V. und dann bei seinem Enkel Frank. Er ist so alt wie ich, hat dunkle Haare, ganz leuchtend grüne Augen und läuft ganz toll Ski. Er wohnt wahrscheinlich nicht in Tiefenbach. Ich habe sogar ein Bild von ihm. Das ist das beste!
Eigentlich war der Kuß von Jürgen der erste, den ich von einem Jungen bekommen habe. Aber ich habe es gar nicht als etwas besonderes empfunden, außerdem war es kein “richtiger”.
Aber etwas habe ich doch, das mich an Jürgen erinnert: er trug einen einfachen, ziemlich schmalen silbernen Ring. Und einen solchen trage ich jetzt auch: ich habe ihn aus Silberdraht gemacht und trage ich ständig.
Und noch etwas: ich hatte einen Sonnenbrand im Gesicht von der Höhensonne, habe aber allen Leuten erzählt, es wäre vom Winterurlaub.
Montag, 30. Januar 1978
Bis ich endlich den Bericht vom Winterurlaub fertiggestellt hatte, konnte ich natürlich nichts von all dem festhalten, was in der darauffolgenden Zeit vor sich gegangen ist.
Ich glaubte anfangs natürlich, nur noch an Jürgen denken zu können, und meinte auch, daß mir wohl kein anderer Junge mehr gefallen würde. Wie vorauszusehen war, hat sich meine Einstellung diesem Problem gegenüber geändert.
Ich bin wieder verliebt!!!!!!!!!!!!!!!!!
Er heißt Steffen K., geht in die 11. Klasse, und wohnt in Raunheim. Dessen bin ich mir ziemlich sicher, denn alle drei Leute dieses Namens wohnen in Raunheim. Ich habe im Telefonbuch nachgesehen. Anfangs beachtete er mich nicht, wie gewöhnlich. Aber seit ein paar Tagen habe ich ein besseres Gefühl. Besonders heute. In der 2. Stunde gaben Elke und ich unsere Bio-Bücher ab. Wir waren vorher auf der Toilette, und als wir zurückgingen, sah ich, daß Steffen mit einigen anderen auf der Treppe zum Keller stand. Als wir vorbeigingen, blickte er kurz auf und sah mich an. Wir holten dann unsere Bücher und gingen die Treppe hinunter. Auch jetzt sah er mich beim Vorbeigehen wieder an. Unten stand er dann ein Stück vor mir. Er beachtete mich nun nicht übermäßig. Ich blieb auch nicht lange unten, da ich noch etwas für Englisch machen mußte. In der Pause. sah ich ihn nicht. Erst später, als wir zum Musiksaal hochgingen. Steffen hatte zu dieser Zeit genau gegenüber Unterricht. Das wußte ich schon längere Zeit. Als wir hochkamen, bemerkte ich, daß er schon da war. Er jedoch hatte mich noch nicht gesehen. Erst als er sich einmal umdrehte, sah er mich. Ich blickte ab und zu hinüber und stellte dabei fest, daß er ebenfalls zu mir herübersah, sogar für längere Zeit. Das ist natürlich ein tolles Gefühl, wenn man einmal beachtet wird oder es sich jedenfalls einbildet. Heute nacht träumte ich von ihm. Ihm gefiel ein Mädchen aus der 11., die ich vom Sehen her kenne und die nicht sehr gut aussieht. Jedenfalls war ich im Traum ziemlich wütend auf ihn und eifersüchtig auf das Mädchen. Ich dachte mir, daß ich doch eigentlich besser aussähe als sie und daß ich ihm doch gefallen könnte. Der Traum war sehr kurz und ich bin nicht in der Lage, ihn zu analysieren.
Dienstag, 31.1.1978
Ich glaube, ich bin glücklich. Ich weiß es aber leider nicht genau. Heute hatten wir nur drei Stunden, da es Zeugnisse gab. (Ich habe einen Durchschnitt von 2,7). In der Pause sah ich Steffen nur kurz, da er draußen stand. Dann war er plötzlich verschwunden. Als ich kurz darauf nach oben ging, sah ich ihn wieder. Er lehnte an der Tür, also mit dem Rücken zur Treppe, folglich konnte er mich nicht sehen. Als ich dann durch die Tür ging, bemerkte ich gerade noch, daß er sich umdrehte und zu mir hinblickte, vielleicht zufällig, ich meine wie er es bei jedem anderen auch gemacht hätte, oder eben weil ich es war. Das zweite wäre mir bedeutend lieber, auf jeden Fall. Ich jedenfalls habe nicht zu ihm hingesehen, ganz einfach weil ich schon fast vorbei war und es wäre wohl auch zu auffällig gewesen vor all den anderen Leuten. Schade, denn später habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Mittwoch, 1. Februar 1978
Februar 1978
Heute hatten wir erst um 10 Uhr Unterreicht, in der ersten Stunde beim Tutor. Unten habe ich Steffen nicht gesehen, also ging ich dann nach oben, den gleichen Weg wie gestern. Wie zu erwarten, sah ich ihn dann auch. Er stand mit anderen ganz rechts über der Treppe. Also hatte er mich schon gesehen, als ich noch gar nicht wußte, daß er da war. Ich blickte kurz zu ihm hin und bemerkte, daß er mich auch ansah. Leider war das das einzige Mal, daß ich ihn an diesem Tag gesehen habe.
Donnerstag, 2.2.78
Heute morgen, als ich über den Schulhof ging, glaubte ich Steffen zu sehen. Aber später war ich mir gar nicht mehr so sicher, weil ich ihn in den ersten beiden Pausen nicht einmal sah. Das kann natürlich Zufall gewesen sein, aber vielleicht hat er auch gefehlt. Wenn ich Glück habe, sehe ich ihn morgen, sonst nicht vor Mittwoch, denn Samstag ist freier Samstag, Montag ist Rosenmontag, und Dienstag eben Fastnachtsdienstag. Wahrscheinlich werde ich an einem dieser Tage nach Frankfurt zum Schlittschuhlaufen fahren.
Freitag, 3.2.78
Heute habe ich Steffen zwar gesehen, aber er beachtete mich nicht so sehr wie sonst. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls. Das gab aber den Ausschlag, daß ich heute einen Brief schrieb. Dazu muß ich aber noch einiges erklären: gestern kaufte ich mir die “Pop”. Sonst lese ich diese Zeitschrift nicht, sie ist auch zu teuer, aber als ich gestern im Geschäft stand, verspürte ich auf einmal den Drang, sie zu kaufen. Hauptsächlich interessierten mich die Anzeigen wegen Brieffreundschaften. Ich fand sogar drei Jungen, die ganz gut aussehen. Der eine jedoch ist erst 16, also fällt er weg. Der zweite, aus der Schweiz, war ohne Alter. Ich zog es daher in Erwägung, ihm zu schreiben. Dann entschied ich mich aber für den dritten, ein 18-jähriger Junge aus Portugal. Ich wußte gar nicht, daß es in Portugal so süße Leute gibt. Er gefällt mir wirklich. Heute morgen aber, bevor ich Steffen gesehen hatte, überlegte ich, ob es nicht besser sei, sich ganz ihm zuzuwenden und keine Hoffnungen auf irgendwelche Brieffreundschaften zu setzen. Nachdem ich festgestellt habe, daß er sich doch nicht so sehr für mich interessiert wie ich es geglaubt hatte, stand es für mich fest: ich würde Zéschreiben. Das tat ich dann auch. Das Dumme ist nur, daß ich zur Zeit überhaupt kein gutes und vor allem neues Bild von mir habe. Also konnte ich ihm keines schicken. Ich hoffe nun, daß er mich deshalb nicht für hoffnungslos häßlich oder sonstwie blöd hält und wünsche mir, daß er meinen Brief beantwortet. Ich werde also nächste Woche Passbilder machen lassen, und sein Bild aus der Anzeige immer (besser: meistens) bei mir tragen.
Freitag, 10.2.78
Übers Wochenende waren wir in Schweinfurt, und während dieser Zeit galten meine Gedanken nur einem: meinem Jungen aus Portugal. Montag und Dienstag hatten wir wegen Fastnacht ebenfalls frei. Mittwoch sah ich Steffen das erste Mal wieder. Donnerstag morgen kamen wir vom Bus. Andreas aus der 11., der auch in Trebur wohnt, ging gerade vor mir durch den Schulhof. Ich bemerkte, daß er zu jemandem in 324 hochblickte, sah auf und erkannte, daß es Steffen war. Später stand ich mit Elke am Vertretungsplan. Wir schrieben die Termine für die Arbeiten ab. Plötzlich bemerkte ich, daß Steffen mit einem anderen Jungen dastand. Ich sah ihn kurz an, und wie es der Zufall wollte, sah er gerade in diesem Augenblick zu mir her.
Heute ging ich in der Pause die Treppen hinunter. Dabei begegnete er mir. Er zeigte kein besonderes Interesse und so gingen wir aneinander vorbei. Das war übrigens das einzige Mal, daß ich ihn an diesem Tag gesehen hatte. Ich sehe mir jetzt nicht mehr alle paar Stunden das Photo von ZéT. an, nur noch 2-3 mal am Tag, aber ich denke doch noch an ihn und hoffe, daß er mir schreibt. Wenn nicht, dann schreibe ich ihm auf jeden Fall noch einmal mit Photo. Ich habe mir heute einen Film gekauft, und werde sie selbst machen, ich meine machen lassen. Aber sie werden garantiert besser als Passfotos.
Donnerstag, 16.2.78
Heute bin ich ziemlich guter Laune, jedenfalls gerade im Moment. Obwohl ich noch keine Antwort aus Portugal bekommen habe.
Heute morgen hatte Steffen wieder Deutsch in 324. Wenn ich vom Bus komme, gehe ich dort vorbei, und auch heute sah ich ihn schon oben am Fenster sitzen. In Gedanken sagte ich ihm, er solle sich umdrehen, glaubte aber nicht, daß er es tun würde. Wie sollte er denn wissen, daß ich gerade vorbeiging. Doch er schaute tatsächlich herunter. Natürlich Zufall! Aber trotzdem. Ich blickte natürlich hinauf, aber nur ein paarmal ganz kurz, ich will ja nicht den Eindruck erwecken, daß ich ihm etwa nachlaufe, und zudem muß ich immer grinsen, wenn ich merke, daß jemand (auf diese Weise) Interesse (scheinbar, Einbildung!?) für mich zeigt. (Das glaubst du doch selbst nicht. Das gibt eine schöne Enttäuschung. Wie war es denn mit Charly?). In der ersten Pause stand ich an der Tür neben dem Vertretungsplan, während Elke und Ingrid Papierschiffchen falteten. Steffen sah ich natürlich (gar nicht so selbstverständlich). Er lief öfters, ich meine einige Male, durchs Foyer. Einmal kam er auf die Tür zu, ich sah es so halb aus dem Augenwinkel. Als er noch so zwei, drei Meter vor mir war, drehte ich mich etwas um und sah ihn kurz an. (ich meine wir sahen uns … usw.) Dann überlegte er es sich anders und ging wieder zurück.
In der zweiten Pause sah ich ihn nicht mehr. Vielleicht war er nicht mehr da. Er ist genau der Typ, der mir in letzter Zeit gefällt. Ich sage das nicht nur so wegen ihm, denn auch ZéT. gehört zu dieser Kategorie.
Wenn ich nur wüßte, was er von mir denkt. Vielleicht ist es auch besser, es nicht zu wissen.
Freitag, 17.2.78
Heute morgen hatte ich nur zwei Stunden, nämlich Deutsch. Englisch ist ausgefallen. Ich sah Steffen nur ganz kurz, als ich durchs Foyer ging. Das war in der Pause. Ich ging zum Bahnhof, da ich mit dem 10-Uhr-Bus fahren wollte. Er kam, als ich noch ein ganzes Stück zu laufen hatte. Wenn ich gerannt wäre, hätte ich ihn sicherlich gekriegt. So aber nicht. Und das war gut. DENN:
STEFFEN WAR AUCH IN DER STADT!!!
Ich spazierte noch ein bißchen durch die Stadt, um dann mit dem Bus um 10:30 Uhr zu fahren. Ich ging vom Friedensplatz in Richtung Bahnhof, und plötzlich sah ich ihn. Er ging mit ein paar Freunden 100-200 m vor mir. (Bei ihm fiel Französisch aus). Ich war plötzlich ziemlich nervös und aufgeregt, obwohl mir das bisher nie passiert ist, wenn ich ihn gesehen habe. Ich versuchte, mich zu beruhigen und ganz ruhig und tief durchzuatmen. Aber das klappte natürlich nicht. Die Situation war dann genau die gleiche wie gestern morgen. Ich wünschte mir so sehr, er würde sich umdrehen. Und ob man es glaubt oder nicht: er tat es wirklich. Es muß doch so etwas wie Intuition geben. Ich glaube jedenfalls daran. Darüber später. Ich muß erst einmal zu Ende erzählen. Ich sah dann, daß er und Andreas M. beim Schuhgeschäft stehenblieben. Ich hätte nun mir ebenfalls die Auslagen ansehen könne, aber ich wäre mir dabei ziemlich blöd vorgekommen. Das sähe so aus, als liefe ich ihm nach, und da er wußte, daß ich ihn bereits gesehen hatte, würde er das natürlich auch denken. Also ging ich an ihm vorbei. Ich mußte wohl oder übel, gern tat ich es nicht.
Jetzt noch mal zurück zu meiner Theorie bezüglich der Intuition bzw. Gedankenübertragung: wenn es so etwas gibt, dann allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die Gedanken werden wie das Licht oder Rundfunk/Fernsehen in Form von Wellen übertragen. Diese Wellen kann natürlich nicht jeder empfangen, da die Gehirnströme jedes einzelnen Menschen sich von denen der anderen in ihrer Wellenlänge unterscheiden. Das heißt, es gibt schon Menschen, die die gleiche Wellenlänge besitzen, und daher kann bei ihnen Gedankenübertragung stattfinden. Selbst über große Entfernungen ist das möglich und ohne daß man es bewußt wahrnimmt. Man muß sich nur darauf konzentrieren. Oft tut man das, ohne es eigentlich zu wissen.
Sonntag, 19.2.78
Gestern wählten wir in der Pause unsere Sportkurse. Als wir, Elke und ich, in die Aula kamen, sah ich, daß Steffen schon dort saß. Wir setzten uns etwas 2-3 Reihen hinter ihn. Er bemerkte dann etwas später, daß ich da war, nämlich als er sich einmal umdrehte, wahrscheinlich um zu sehen, wer gerade kommt. Die einzelnen Kurse wurden genannt, und durch Heben der Hand meldetet man sich dazu. Als der Volleyballkurz für Mädchen aufgerufen wurde, sah Steffen wieder nach hinten und natürlich sah er auch, daß ich mich dafür meldete. In diesem Augenblick, als er mich ansah, verspürte ich irgendwie eine Abneigung gegen ihn. Ich weiß nicht warum und hoffe auch nicht, daß das von Bedeutung ist. Die Volleyballkurse wurden dann doch anders eingeteilt, nämlich nach Leistungsstufen, und daher bin ich wieder bei A. Viele Leute vom letzten Kurs sind wieder dabei, aber auch einige neue, unter anderem auch der Bruder von Christine. Er ist in der 11. Klasse, heißt Achim, hat blonde Haare, vermutlich blaue Augen (Steffen hat grüne, glaube ich) und sieht eigentlich ganz süß aus. Aber ich bin ja verrückt. Im Winterurlaub glaubte ich, das überwunden zu haben, daß mir immer jüngere gefallen, denn Jürgen ist doch schon etwas älter. Aber wie die Sache jetzt aussieht, wird sich wohl so schnell nichts daran ändern. Ich fände es auch nicht so schlimm, einen Freund zu haben, der etwas jünger ist. Angenommen, ich hätte irgendwann eine Klasse wiederholt oder wäre ein Jahr später in die Schule gekommen, dann würde es keinem was ausmachen. So aber gehe ich in die 12. Klasse und er erst in die 11. Aber wo ist da der Unterschied? Ich würde sagen, nur im Wissen, ich fühle mich meistens jünger als ich wirklich bin.
Dienstag, 21.2.78
Natürlich habe ich Steffen gesehen, aber ich weiß nicht, ob ich ihm überhaupt gefalle.
Gestern abend waren wir in Astheim zum Volleyballspielen eingeladen. Günter, unser Trainer, hat ziemlich viel rumgemeckert, weil wir uns nicht genug zurufen. Dagegen wäre nichts einzuwenden, aber die Art wie er es machte, fand ich einfach scheußlich. Und die anderen auch. Deshalb haben wir uns etwas tolles einfallen lassen: am Donnerstag treffen wir uns etwas früher, jeder bringt etwas zu trinken mit (Sekt, Orangensaft) und das trinken wir dann vor dem Training und hoffen, daß es besser geht.
Heute nach träumte ich von Steffen. Ich sah ihn, lachte ihm zu und er lachte sogar auch. Ich war dann unten im Keller, Ute kam herunter und sagte, oben steht ein Roboter (so ein Quatsch!), der wartet auf dich. Ich ging hoch, da stand Steffen, er sagte irgend etwas usw. Schließlich vereinbarten wir ein Treffen um vier Uhr, weil ich dann erst mit dem Bus kommen konnte. Dann sah ich Steffen auf einmal mit 40 oder 50 Jahren mit halber Glatze und ziemlich dick im Gesicht. Dann gingen wir in irgendeiner Stadt spazieren, es war schon dunkel und außerdem waren wir nicht allein. Dann sah ich die anderen nicht mehr, aber ich fand sie in einem Caféwieder.
Der ganze Traum erinnert an das Geschehen im Winterurlaub.
Bedeutungen:
Glatze: ein fröhliches Fest in der nächsten Zeit (donnerstag!)
Nacht: Unsicherheit in den Gefühlen (hier zu Steffen oder die Zukunft dieser Beziehung).
If paradise is half as nice
as heaven that you take me to
who needs paradise
I’d rather have you.
Mittwoch, 22.2.78
Heute glaubte ich, Steffen sei nicht in der Schule, denn in der ersten Pause sah ich ihn nicht.
Als ich dann später aus dem GK-Saal herauskam, sah ich ihn ganz zufällig. Er stand ganz links am Fenster. Wahrscheinlich mußte er noch Hausaufgaben machen. Während der Pause kam er dann auch nicht mehr herunter.
Samstag, 11. März 1978
März 1978
Ich hatte nun über eine Woche Zeit, Tagebuch zu führen, aber natürlich war ich zu faul. Es gibt ziemlich viel zu berichten, und deshalb mache ich es ganz kurz.
Freitag, 3. März
Englischarbeit geschrieben. K. kam uns sagte in der 7. Klassen 11 + 12 in Aula, aber kein Grund angegeben
Steffen kam nach mir. War aber wegen der Ereignisse nicht wichtig.
Mädchen aus der 11. letzte Nacht an Hirnhautentzündung gestorben. Alle Kontaktpersonen zum Arzt!
Nachmittags Tabletten (Penicillin) geholt. Vorbeugung!
Abends ausnahmsweise Training.
Samstag, 4.3.
Kein Unterricht. Nichts besonderes. Nur Durchfall wegen Aufregung.
Sonntag, 5. März
Um halb 8 aus dem Bett. Nervös. Dann zur Sporthalle. Einspielen. Wir verloren gegen Astheim 3:0. Seeheimer blöd. Nachher Turnier.
Junge vom TV Haßloch I. Schon einmal gesehen. Gefiel mir ganz gut, warum, weiß ich nicht.
Später erfahren von einem aus der 8., daß wir eine Woche keine Schule haben wegen Ansteckungsgefahr.
Montag – Freitag
Nichts besonderes. Zweimal in Mainz.
Einmal dachte ich, ich bekäme H. Aber nur zuviel im Gesundheitslexikon gelesen. Einbildung.
Ute beim Volleyballtraining bis 10 Uhr. Gut gefallen.
Heute:
Nichts besonderes. Freue mich auf Montag, aber eigentlich nur wegen Steffen.
Ich würde auch gern den Jungen vom TV Haßloch I wiedersehen. Bei der Siegesfeier (TSV Trebur gewann) waren leider nur die Seeheimer da.
Samstag, 18.3.78
Nun wieder ganz kurz die Ereignisse der letzten Woche:
Montag, 13.3.78
Nach der ersten Stunde Saalwechsel (Mathe – Bio). Nach längere Zeit wieder Steffen gesehen. Im Schulhof begegnet. Ziemlich nervös. Starke Wirkung auf mich. In der Herzgegend.
Dienstag, 14. März
Ganz toll!
Keine Physikarbeit, daher 3 Stunden Physik. Steffen schrieb Mathearbeit in M1. Pause: Ich ging runter, sah vom Treppenhaus, daß er mit zwei Mädchen unten im Schulhof stand mit Mofa (neu?). Ging in Bücherei, zurück aber anderer Eingang. Ha, ha! Ober zu Toilette, sah kurz runter, er hoch, Zufall. Dann mit Margit + Ute im Treppenhaus. Steffen ging hoch, dann wieder runter, leider war ich nicht allein, Pech! Später nicht mehr gesehen.
Mittwoch
Deutsch ausgefallen, 10 Uhr Schule. Hatte vorher noch gelesen, ging kurz vor Pause rüber, wer war da? Steffen mit Freunden draußen, ich hatte Gefühl, Zwang, lachen zu müssen. Mist!
Donnerstag
Nichts besonderes
Freitag
Deutsch in M1. Steffen hat Physik als LK. Stark! Natürlich gesehen. Als ich rauskam, stand er draußen. Wahrscheinlich Arbeit.
Heute, Samstag
Letzter Schultag vor Osterferien.
1. Stunde frei. Steffen stand draußen, dann ging er weg. GK in Ph2, daher ging ich gleich rüber, sah ich nicht. Las dann für GK, sitzend auf Boden vor Ph2. Hörte jm. hinten hochkommen, Andreas aus Trebur, noch jm., ahnte, daß es Steffen war, sah ihn nicht, gingen runter, ich schnell zum Fenster. Tatsächlich richtig. Als ich ihn unten über den Schulhof, war ich nahe daran, in Tränen auszubrechen, warum weiß ich nicht genau. Aber vielleicht weil 1. ich so blöd war und mich nicht auf die Treppe gesetzt habe 2. weil er so, wie soll ich sagen, dumm war und nicht ganz hochgekommen ist.
In der Pause sah ich ihn nur ganz kurz, bevor ich zur Eberthalle ging.
Ich werde wahrscheinlich in den Ferien ein paar Radausflüge machen, und wahrscheinlich auch mal nach Raunheim fahren, denn ich war noch nie dort und weiß nicht einmal genau, wie man dorthin kommt. Außerdem und vor allen hoffe ich natürlich, Steffen zu sehen. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, und es ist vielleicht besser, ihn einige Zeit nicht zu sehen.
Mittwoch, 29.3.78
Ganz recht, es ist besser. Ich werde nicht daran sterben, daß ich ihn einige Zeit nicht sehe. Bis jetzt hat es mir überhaupt nichts ausgemacht. Denn ich habe schon wieder eine neue Idee! Ich werde selbst eine Anzeige in Pop aufgeben. Deshalb machte ich gestern Passfotos von mir, und sie sind sogar ganz gut geworden. Immerhin kann ich hoffen, daß ich viele Briefe bekommen werde. Verrückt ist nur, daß ich geschrieben habe: alle Bildzuschriften in Deutsch, Englisch, Französisch und Portugiesisch werden beantwortet. Ich habe doch gerade erst angefangen, Portugiesisch zu lernen, und ich glaube nicht, daß ich überhaupt in der Lage bin, einen einzigen Satz zu bilden.
Aus Australien hätte ich gerne eine Brieffreund. Diesen Erdteil finde ich ganz toll, vielleicht gehe ich später mal nach Australien. Jedenfalls regnet es dort sehr wenig.
Heute werde ich den Brief abschicken. Hoffentlich habe ich Glück.
Sonntag, 2. April 1978
April 1978
In den Ferien ist nicht viel los. Donnerstag und Freitag war ich beim Volleyballtraining. Freitag haben wir gemischt gespielt. Das war ganz toll. Joachim war in unserer Mannschaft. Ich glaube nicht, daß ich mich wieder in ihn verliebe, aber ich finde ihn ganz nett.
Heute habe ich endlich den Brief an die Lufthansa AG geschrieben, wegen Informationen über Luftverkehrskaufmann. Werde ich morgen abschicken.
In einem Monat fahren wir nach Dänemark mit LKD + LKE. Ich habe eigentlich überhaupt keine Lust dazu, aber ich kann nur zuhause bleiben, wenn ich krank bin. Eine Sportverletzung möchte ich auf keinen Fall, dann muß es irgendwas anderes sein. Ich werde aber bestimmt nicht krank.
Sonntag, 16.4.78
Seit Mittwoch haben wir wieder Schule. Steffen finde ich immer noch ganz süß, eigentlich gefällt er mir besser als jemals zuvor.
Inzwischen habe ich von der Lufthansa Information bekommen. Luftverkehrskaufmann würde ich gerne werden. Gute englische Sprachkenntnisse sind nötig. Doch ich glaube, die habe ich. In der letzten Englischarbeit hatte ich 12 P. Vielleicht schaffe ich in diesem Zeugnis insgesamt 11, denn danach muß ich wohl Bewerbungen schreiben.
Am Freitag, vor Volleyballtraining, erzählte Kerstin, die Tochter von Bärbel, daß sie neulich mit Joachim über dessen Berufspläne gesprochen haben. Er möchte Pilot werden. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte ich schon so eine Ahnung, so merkwürdig es auch klingen mag. Jedenfalls paßt es zu ihm. Es wäre bestimmt lustig, sich irgendwann mal auf dem Flughafen zu treffen. Ich muß wahrscheinlich nach Köln, auch nach Frankfurt und ins Ausland. Hoffentlich schreibt mir jemand aus Köln, daß ich dann schon jemanden von dort kenne. Morgen werde ich wahrscheinlich eine Anzeige in der Treburer Zeitung aufgeben. Ich möchte nämlich Nachhilfe in Englisch und Französisch geben und so ein bißchen Geld verdienen.
Ich freue mich auf morgen, nicht auf die Schule, sondern nur auf Steffen.
Morgen kriegen wir auch die Französischarbeit!
Montag, 17.4.78
Ich bin total verrückt. Ehrlich. Was soll man dazu noch sagen. Bis heute war ich noch in Steffen verliebt. Eigentlich bin ich es immer noch, aber nur zu 90 % (oder sogar noch zu 99,9 %?). Der Rest gilt seit heute jemand anderem, genauer gesagt seit der 6. Std. Denn da hatten wir ein Meeting wegen unserer Dänemarkfahrt. Ich freue mich jetzt doch darauf, denn er fährt mit. Das muss ich aber erst mal genauer erläutern. Ich kam in den GK-Saal, setzte mich neben Heike ganz vorne hin. Er saß in der letzten Reihe bei Ilona. Bis dahin war noch nichts passiert. Ich glaube, er gefiel mir nur ganz gut. Wir besprachen dann irgend etwas, und plötzlich, ich weiß gar nicht mehr, wie es geschah, jedenfalls sah ich zufällig zu ihm hin. Gerade in dem Moment sah er mich an, natürlich zufällig, aber das ist egal, er lachte jedenfalls, aus irgend einem Grund, ich meine: er lachte schon vorher! aber für einen Bruchteil von Sekunden sah ich in seine Augen und war total weg. Er hat dunkelbraune. Und ebensolche Haare. Sonst weiß ich nur, dass er (noch?) in der 13. ist und gerade Abitur gemacht hat (schriftlich nur!) und dass er Harald heisst. Ich bin aber noch nicht total übergeschnappt, daß ich nur noch an ihn denke, zum Glück nicht.
Dienstag, 18.4.78
Bio-Arbeit. Im Französischsaal. Als ich mit Elke das Schulgebäude betrat, war Steffen schon da. Er saß mit Andreas M. an einem Tisch. Er ging vor uns nach oben. Als ich dann mit Elke die Treppen hochging, schien es mir, als ob mir alle Leute zulachen würden. Steffen stand vor dem E3, als wir fast oben waren, sah ich ihn kurz, er schaute zu uns hin, ich glaube, als wir dann vorbeigingen, sah er mich auch an. Manchmal glaube ich, daß er sich doch für mich interessiert, ein anderes Mal dagegen beachtet er mich überhaupt nicht. Das finde ich ganz schön gemein. Gerade vorhin sah ich ein Stück aus einer Sendung im Hessen 3. Ein Junge war dabei, der sagte, seine Freundin sei älter als er. Das finde ich echt gut. Mir fällt nichts mehr ein!
Freitag, 21.4.78
Heute ist etwas ganz tolles passiert!
In der ersten Pause noch nicht. Ich sah Steffen wie gewöhnlich, aber sonst war auch nichts los.
In der 5./6. Std. hatten 11./12. Klassen Versammlung in der Aula. Ich ging mit Bettina gegen Ende der Pause hin. Steffen war sogar schon da, er stand rechts am Fenster, also genau da, wo wir vorbeigehen mussten. Dann geschah es. Es war eigentlich gar nicht so toll. Ich bekam nicht mal Herzklopfen, sondern war ganz ruhig, als wir uns ansahen.
Da wir ziemlich weit vorn sassen, sah ich ihn erst nach Ende der Versammlung wieder. Er ging vor mir raus.
Als ich zum Bus ging, dachte ich, ich gehe über den Schulhof, und dann rechts zur Kreuzung, denn dann kann ich ihn vielleicht noch einmal sehen. Da er in Raunheim wohnt, fährt er natürlich in die entgegengesetzte Richtung. Ich guckt immer, wer gerade vorbeifuhr, und dann endlich kam er mit seinem Mofa. Nur, was blöd war, gerade an dieser Stelle waren die Büsche zwischen Schulhof und Straße am höchsten, und so sah ich ihn erst richtig, als er schon nach links abgebogen war. Es schien mir, als drehte er sich noch einmal etwas um, aber das kann auch Zufall oder Einbildung gewesen sein. Übrigens fährt er jetzt nicht mehr mit Sturzhelm. Ich glaube nicht, daß es sehr leichtsinnig ist, denn die meisten fahren Mofa ohne Sturzhelm. Aber schließlich habe ich es ihm zu verdanken, daß ich Steffens Namen weiß.
Und nun schnell die Ereignisse der letzten Tage:
Ich glaube, es war am Mittwoch, in der Pause. Ich stand mit Elke draußen vor dem Eingang. Ich erinnere mich noch, daß Steffen einmal an uns vorbeiging. Später saß er dann drinnen auf der Heizung, gerade so, daß ich ihn gut sehen konnte. Und er mich auch! An diesem Tag war ich völlig verrückt und happy.
Donnerstag, 27.4.
Nach der Reli-Arbeit, in der 2. Pause, saß ich mit einigen anderen auf der Heizung. Steffen hatte an diesem Tag nur vier Stunden. Er kam herunter und ging zum Vertretungsplan. Anschließend, auf dem Weg nach draußen, mußte er an uns vorbeigehen. Gerade in dem Moment liefen eine ganze Masse anderer Typen vorbei, aber da Steffen ziemlich groß ist, gelang es ihm doch, bis zu mir vorzudringen. (Das darf man nicht so wörtlich nehmen. Ich meinte mit Blicken). Dann ging er raus. Ich sah ihm nach, als er draußen vorbeiging, und genau in diesem Moment blickte er noch mal zu mir hin. Dabei bemerkte er natürlich, daß ich ihn “beobachtete”. Merkwürdigerweise machte es mir gar nichts aus.
P.S. Gleich morgens bemerkte ich, daß er die Haare ein Stück abgeschnitten hat. Ziemlich ungewohnt.
Freitag, 28. April
Ich bin mit dem Rad in die Schule gefahren und hoffte, Steffen bei den Fahrradständern zu treffen. Aber leider war ich zu spät. Als ich zum Neubau kam, stand er schon mit ein paar anderen draußen. Er beachtete mich überhaupt nicht, trotzdem bin ich, so glaube ich jedenfalls, ganz schön rot geworden. Mir war jedenfalls so heiß. Merkwürdigerweise passiert mir das immer dann, wenn ich überhaupt keinen Grund dazu habe.
Ich war ziemlich sauer auf Steffen, weil er draußen stand und ich im so völlig gleichgültig war. Aber dann kam er doch noch mal herein, obwohl er 1./2. Std. Physik drüben hatte. Ich war gerade aufgestanden und redete mit Elke. Er stand drüben an der Heizung bei irgendeinem Typ, und einmal sah er kurz herüber. Später habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Samstag, 29. April 78
Heute morgen war ich auch wieder sauer. Nach Physik ging ich über den Schulhof. Steffen hatte Mathe und ging anschließend ebenfalls rüber. Er ging etwas weiter rechts, da er von hinten gekommen war. Aber er würdigte mich nicht eines Blickes. So was find ich ganz schön fies. Man weiß nie, woran man ist. Ich glaube, das werde ich auch nie herausfinden.
Donnerstag, 4. Mai 1978
Mai 1978
Ich bin wirklich verrückt. Ehrlich. Vor ein paar Jahren wäre das vollkommen normal gewesen. Aber jetzt doch nicht mehr.
Steffen ist mir gleichgültig. Ich bin verliebt. Seit Montag, dem 1. Mai. Verrückt. Nur weil ich sein Bild in der Zeitung gesehen habe.
Wir waren bei Michael zur Kommunion eingeladen. Bei Oma in der Zeitung sah ich sein Foto und war sofort total hingerissen. Es ist nicht zu fassen. Wer? Es ist Rüdiger A., Fussballspieler bei FC Schalke 04, und Nationalspieler. Gestern kaufte ich mir die Hörzu, nur um sein Bild zu kriegen. Nun befindet es sich in meinem Geldbeutel. Gestern (toll!) war in der Mainspitze ein Bericht über die Nationalspieler, die zur Zeit in Malente sind. Mit Photo! Und wer ist darauf zu sehen? Rüdiger A. mit R. und B. Das muß ich mir noch ausschneiden.
Wenn ich zur Lufthansa komme, muß ich auch nach Köln, und das freut mich am meisten. Denn dann bin ich ganz in seiner Nähe. Er hat ein Sportgeschäft in Gelsenkirchen (?), zwei Brüder, und zur Zeit keine Freundin. Ich freue mich auf die Fußball-WM, denn dann werde ich ihn oft sehen, wenn auch nur im Fernsehen. Morgen sehe ich ihn vielleicht, in einer Sportsendung für Jugendliche in einem Film vom Training in Malente. Hoffentlich!
Sonntag, 14.5.78
Damit (Rüdiger A.) ist es jetzt vorbei! Zum Glück.
Dänemarkfahrt war ganz toll.
Ganz kurz ein Bericht:
Samstag, 6.5.
Ankunft 15:00 Uhr. Abends in unserem Haus. 8 Personen. Heike, Annette, Ilona, Geli, Karoline, Gabi, Conny und ich.
Sonntag
Vormittag frei. Nachmittags Strandwanderung. 20 km! H. ist wahnsinnig! Mit einigen getrampt. Karoline und ich zusammen. Spaß gemacht. Abends mit ihr und Gabi bei Uli, Frieda, Kirk, Erwin, Holger T., Völki. Alles Chaoten, aber toll. Morgens 4 Uhr Volleyball gespielt. I.: zu laut. Weitergespielt. H. kam raus, nahm Ball mit, wir mußten in unsere Häuser.
Montag
Tagestour. Im Bus Anspielung auf das Ereignis am Morgen. Ab sofort um 24 Uhr in eigene Häuser, spätestens um halb eins im Bett. Besichtigung: Schloß, dann in Skive einkaufen, dann Freilichtmuseum. Abends mit Conny in 424 (s. Sonntag). Lehrer kamen nicht, wir gingen trotzdem rechtzeitig.
Dienstag
Frei. Nachmittags mit Karoline nach Ringköbing getrampt. Einkaufen. Abends mit Conny in 424.
Mittwoch
Fahrt mit Fischkutter. 4 Stunden. Nicht seekrank. Nur sehr kalt. Abends Fischessen bei H. + I. Ich habe keinen gegessen, war aber trotzdem dort. 424er auch. Dann Volleyball gespielt. Noch mal kurz rein, um etwas zu trinken. Unser Haus war eingeladen zum Pizzaessen bei Olaf, Ralf, usw. Geli und Ilona kamen, sagten, Pizza sei fertig. Ich ging hin, aber es war nichts mehr übrig. Kaffee getrunken, sehr langweilig. Mit Conny noch mal rüber zu 424. Conny war müde, deshalb ging sie früher. Zuletzt nur noch Frieda, Uli und ich. H. und I. kamen (ohne Vorwarnung!). Hinauskomplimentiert.
Donnerstag
Tagestour. Hügelgräber, Kirche, sehr langweilig und außerdem kalt.
Abends wie gewöhnlich. I. kam von hinten, klopfte ans Fenster. Wir sofort raus, Uli sagte, links ums Haus rum, I. kam uns entgegen. Nicht so schlimm, wir in unser Haus, warteten, bis er reingeschaut hatte, dann gingen wir wieder in 424. Um zwei Uhr Eier gegessen. Bis halb 5 ausgehalten.
Freitag
Wanderung freiwillig. Deshalb nicht mitgegangen. Bis 12:45 geschlafen. Geduscht. Conny ging in 424. Ich blieb noch da. Dann kamen Uli und Kirk, um irgendwas zu fragen. Ich ging mit. Wir tranken zuerst Kaffee (ganz toll, schön schwarz), dann aßen wir Serbische Bohnensuppe. Später gingen wir zusammen einkaufen. Dann Kofferpacken. Wir waren bei ihnen zum Essen eingeladen. Hamburgers mit Reis, Hühnersuppe und Eis. Mit Conny und Monika gespült. Dann rüber zu uns, noch mal gespült und etwas gesaugt. Mit Koffern in 424. Noch etwas zusammengesessen. Abfahrt ungefähr Mitternacht. Im Bus mit ihnen zusammengesessen. Konnte nicht schlafen, da zu wenig Platz. Morgens Rast mit Kaffeetrinken. Ankunft halb eins mittags.
Mittwoch, 17.5.78
Ich bin froh, daß ich doch mit nach Dänemark gefahren bin. Die Woche war einmalig toll. Obwohl die Typen (siehe letzte Seiten) alles Chaoten sind, war und bin ich gern mit ihnen zusammen. Es war scheußlich, als wir dann in Rüsselsheim ankamen. Zuhause war mir ganz übel, fast schwindlig, die seelischen Schmerzen wirkten sich sogar körperlich aus. Nach und nach wurde es aber besser. Am Dienstag trafen wir uns alle noch einmal in der Pause. Und auch danach ab und zu, wenn auch nicht alle gleichzeitig. Sonst bin ich noch mit Elke zusammen, aber nicht mehr so oft, und das mag ganz gut sein.
Andreas F., genannt Frieda oder Friedel: geb. 6.12.58 hat eine Freundin namens Sabine (15).
Ulrich L., genannt Uli, geb. 19.6.59
Einmal fragte Uli mich: Sag mir, wen liebst du? Dabei kommt es auf das Komma an. Ich hatte es vorher schon im Bus gehört und wußte die richtige Antwort: Wen liebst du? Dann fragte aber Frieda wirklich danach. Ich wollte es nicht sagen. Ich wußte es auch nicht. Uli fragte dann: a) anwesend b) abwesend oder c) nicht existent. Ich bin nun mal so ehrlich und sagte c), aber er glaubte mir wohl nicht und meinte später, daß wohl a) eher zuträfe. Nämlich Frieda. Ich wolle ihm wohl die Freundin ausspannen. Er hätte verschiedene Anzeichen bemerkt. Ich sagte, das sei Quatsch und ich wolle Beweise. Ich mag ihn und die anderen wirklich sehr, aber ich bin nicht in ihn verliebt. Und wenn, dann wäre ich nie so fies und zerstörte seine Beziehung zu seiner Freundin.
Heute nachmittag war ich in der Volleyball-AG. Uli war natürlich da. Frieda ausnahmsweise nicht, Kirk kam später, sonst noch einige aus der 12., die anderen sind jünger. Natürlich war es ganz toll, wie Volleyball eben immer ist.
Als ich rausging, traf ich Uli. Wir unterhielten uns noch kurz. Er fragte, ob ich am Samstag mitkäme nach Bauschheim zum “Treff”. Ich sagte: ja, gern. Morgen hat er erst um halb 12 Unterricht, daher meinte er abschließend: Vielleicht sehen wir uns morgen.
Meine Adresse weiß er übrigens jetzt auch. Im Bus vor der Ankunft wollten er und Frieda wissen, wo ich wohne. Sie wußten nur Trebur. Ich sagte es ihnen natürlich nicht. Deshalb fragten sie Ulrich S., aber der hatte das zum Glück nicht richtig gecheckt und sagte nur Trebur. Aber es ist ja auch kein Problem, im Telefonbuch nachzusehen.
Vor genau einem Monat hatte ich mich verliebt. Damals wußte ich nur, daß er Harald heißt und tolle braune Augen hat. Jetzt weiß ich mehr. Er heißt Harald H., irgendjemand hat ihn mal “Brathendel” genannt. Das paßt gut.
Jedenfalls ist er ein Schleimi, hat bei jeder Veranstaltung mitgemacht, und war natürlich pünktlich im Bett. Am letzten Tag kam er zu 424 und wollte den Staubsauger. Sie brauchten ihn aber selbst noch, und deshalb zog er ziemlich sauer wieder ab. Bei der Ankunft begrüßte er seine Mutter mit einem Küßchen. Da kann man nur sagen: Schleimi.
Nun ist dieses Tagebuch auch schon gefüllt. Und diesmal umschließt es wirklich ein Kapitel. Ein neues fängt jetzt an. Die Dänemarkfahrt hat mich ziemlich verändert.
Zum Geburtstag werde ich mir gute Musik schenken lassen, LP’s von Emerson, Lake & Palmer, Genesis, Santana, Pink Floyd zum Beispiel. Aber was noch wichtiger ist: ich habe jetzt Freunde, das bedeutet mir viel mehr als ein Freund.
Säck (Holger G.) meinte gerade heute zu mir, ich sei so aufgeweckt zurückgekommen. Jedenfalls macht mir jetzt alles sehr viel mehr Spaß.
Das ist das Wichtigste.
Ende.
Schluß.
Auf ein neues.
Ein neuer Anfang.
Mit einem neuen Tagebuch.
The deepest
feeling always
shows itself
in silence
Mittwoch, 24.5.78
Heute fühle ich mich genauso gut wie vor einer Woche. Doch dazwischen lag eine abwechslungsreiche Zeit.
Donnerstag und Freitag sah ich die anderen natürlich in der Schule. Samstag laufen wir, d. h. die Mädchen, zur Ebert-Halle. Diese Mal aber ging ich gerade ‘raus, und Uli und Frieda standen draußen. Uli sagte, daß er mit dem Auto da sei, und fragte, ob ich mitfahren wolle. Was ich natürlich gern tat.
Im Volleyballkurs waren wir (allerdings zufälligerweise) in einer Mannschaft, und zwischendurch spielten wir mit einigen anderen im Kreis.
Nachmittags kurz nach fünf kam Uli, um mich abzuholen. Es fuhr sonst niemand mit uns. In Bauschheim fuhren wir zum Treff. Aber so ein Pech! Nur alle zwei Wochen ist dort Disco. Wir warteten auf die Kriegskameraden, die mit dem Bus kommen wollten. Als sie aber nach einer Weile immer noch nicht da waren, fuhren wir zu einer Telefonzelle. Von dort aus rief Uli einen Typen an, einen von den Kriegskameraden. Er war aber nicht zu Hause. Wir überlegten, was wir tun könnten. Da uns aber nichts einfiel, schlug Uli vor, zu Sabine zu fahren, die ganz in der Nähe wohnt. Frieda war auch da. Natürlich. Sabine meinte, wir könnten nach Rüsselsheim fahren und ins “Candy” gehen. Das taten wir dann auch. D. h. wir waren gerade auf dem Weg vom Parkplatz aus, als wir einen Typ trafen. Er fuhr mit dem Rad nach Flörsheim, in die Stadthalle zur Disco. Er sagte, daß es wohl noch zu früh sei, um ins “Candy” zu gehen, denn es war erst kurz nach sieben.
Daher entschlossen wir uns, ebenfalls nach Flörsheim zu fahren.
Ganz ehrlich, der Abend war nicht so besonders toll. Wir saßen ganz hinten. Und keiner von uns tanzte. Doch das hatte ich gar nicht erwartet:
Als ich zu Hause war, fühlte ich mich gleich so mies.
Montag war es wieder besser. In der Pause waren wir wieder zusammen, und einmal ging ich raus zu den anderen.
Doch gestern war es ganz mies. Uli beachtete mich überhaupt nicht. Ich dachte mir natürlich, es ist wegen Samstag. Und deshalb war ich auch sauer auf ihn. Das Wetter entsprach auch meiner Stimmung. Den ganzen Tag goß es in Strömen.
Als ich mit dem Bus nach Hause fuhr, war ich den Tränen nahe. Obwohl das eigentlich Quatsch ist, sagte ich mir immer wieder. Denn viel schlimmer wäre es, wenn ich in ihn verliebt wäre, aber das bin ich nicht. Trotzdem war ich ziemlich fertig. Genau wie im Winterurlaub, als Jürgen abends nicht kam. Normalerweise bin ich gar nicht so empfindlich, aber in dieser Richtung eben doch.
Heute morgen war ich natürlich auch noch sauer und redete nicht mit ihm. Er übrigens auch nicht mit mir. Mir war auch klar, daß ich nicht mit zu der Party kommen würde, was er mir angeboten hatte. Denn am Montag in der Pause standen wir zusammen, und Völki sagte, als das Gespräch auf die Party kam, daß ich auch hingehen werde oder soll, und Uli sagte nichts weiter. Dann ging es um seine Geburtstagsparty, und wieder meinte Völki, daß ich kommen solle, und ich meinte, das weiß ich nicht, und Uli sagte abweisend, daß das eine Asketenfeier sei. Natürlich war mir klar, daß ich nicht erwünscht war.
So weit also bis heute morgen. Dann hatten wir wieder mal zwei Stunden Deutsch. Am Ende sagte I., daß einige Leute überhaupt nichts sagen (zum Beispiel ich) und plötzlich meinte Uli: “Bei dieser Gelegenheit kann man Salomon zitieren: ‘Der Weise verbirgt sein Wissen!'” Das war ehrlich ein Volltreffer, wir mußten alle darüber lachen. In der Pause stand ich bei Elke. Uli war sicherlich draußen. Doch dann kam er herein. Er stand bei einer Gruppe von Jungen. Ich ging zum Papierkorb, um meinen Brotbeutel wegzuwerfen. Als ich zurückging, sagte er zu mir, daß ich ja immer noch keinen Rock anhabe (ich hatte es ihm versprochen, aber nur bei gutem Wetter). So kam es dazu, daß ich doch wieder mit ihm redete. Er sagte, daß K. heute wahrscheinlich kommen werden, und er werde ihn mal wegen der Party fragen, und wie es am Samstag mit mir ist, und ich sagte, ich weiß noch nicht. Kurz vor zehn ging er in den Henninger, denn er schwänzte Englisch. In der zweiten Pause war ich zuerst auf der Toilette, und als ich ins Foyer kam, war Uli nicht da, daher ging ich zu Elke, die gerade mit Völki redete. Das ist sowieso ein Typ. Am Dienstag morgen sagte er zu mir, Uli hätte wohl ein Auge auf mich geworfen! Darüber kann ich nur lachen. Und heute meinte er, Uli sei wohl nicht hier, denn sonst wäre ich wohl bei ihm. Das stimmt aber ganz und gar nicht. Später, so um viertel nach zwei, ging ich in die Sporthalle, ich zog mich um und schaute dann noch eine Weile beim Fußball zu. K. (Michael) war auch, ich sah ihn und erst später kriegte ich so mit, wer er ist.
Um fünf Uhr kam der Hausmeister, und wir mußten leider aufhören.
Als ich rauskam, stand Uli schon draußen bei Kirk. Wir gingen ein Stück zusammen. Mit der Party am Samstag ist es nichts, wir gehen nach Bauschheim zur Disco. Uli sagte, er weiß noch nicht, ob er das Auto von seiner Mutter bekommt, wenn nicht, muß ich mit dem Bus fahren. Aber das ist nicht so schlimm. Hauptsache, daß ich mitgehe.
Allerdings ist heute etwas blödes passiert. Letzten Donnerstag kaufte ich mir ein Päckchen Zigaretten, nur mal so zum Probieren. Heute hatte ich es noch in meiner Sporttasche, und Dolly holte es heraus und fetzte es unter der Eckbank. Meine Eltern haben es natürlich gesehen, und fragten, ob ich rauche, aber ich sagte nein. Das kann man von zwei Seiten sehen. Einerseits rauche ich, andererseits nicht, denn nach diesem Päckchen höre ich auf, da mir bei jeder Zigarette so schwindlig wird. Eigentlich habe ich nur angefangen, da ich glaubte, ich würde dann nicht mehr so viel essen und ein bißchen abnehmen. Denkste! Genau das Gegenteil. Nach jeder Zigarette muß ich etwas essen, um den blöden Geschmack loszuwerden. Ich bin froh, wenn ich sie alle geraucht habe. Ehrlich.
Donnerstag, 25.5.78
Heute war Feiertag. Zum Glück!
Tagsüber nichts Besonderes.
Abend, kurz nach acht, hörten Ute und ich noch die Hitparade International. Plötzlich sagte sie zu mir: “Guck mal rau, da unten steht so ein goldenes Auto mit schwarzen Streifen, und ein Typ sitzt da drin, der hat eben hoch geschaut.”
Ich dachte gleich, das kommt mir doch so bekannt vor, gucke bei mir aus dem Fenster – tatsächlich, es ist Holger G. Ich frage mich, was will der bloß, und gehe in den Flur, da klingelt es schon. Holger und Uli sind es. Ich lasse sie herein und gehe dann hinunter. Wir reden kurz unten an der Haustür, dann gehen wir hoch, zuerst ins Eß- bzw. Wohnzimmer, kurze Begrüßung von Mutti und Papa, dann verziehen wir uns in mein Zimmer. Holger hat eine Jazz-Platte dabei, wir hören uns ein Stück an. Sonst unterhalten wir uns über alles mögliche, z. B.: vor ein paar Jahren hat eine Abschlußklasse einen Film über unsere Schule gedreht und die Lehrer ganz schön durch den Kakao gezogen. Das wollen jetzt einige von unserem Jahrgang wieder mache, ich werde wohl auch dabei sein. Es soll ein richtiger Film werden, d. h. mit rotem Faden, ungefähr eine Stunde Länge. Holger meinte dann, daß bei dieser Gelegenheit das Projekt Innenstadt verwirklicht werden könne.
Vorgeschichte: An einem Abend fuhr er nach Hause. Er stellte das Auto in die Einfahrt, stieg aus, und wurde plötzlich von zwei Gestalten links und rechts gepackt, zu einem Auto gebracht und entführt. Er bekam natürlich einen Schreck, doch die Gestalten mit Lederhüten waren Uli und Frieda. Sie hatten ihn entführt, weil er zu einer Verabredung mit ihnen nicht gekommen war.
In der Rüsselsheimer Innenstadt soll nun eine Entführung stattfinden. Alles gespielt, of course. Das Lustige dabei sind natürlich die dummen Gesichter der Augenzeugen.
Diese Idee ist formidable!
Kurz nach halb zehn gingen die beiden wieder.
Ich saß dann noch einige Zeit im Wohnzimmer.
Mutti meinte, ich gefalle Uli wohl. Dasselbe hatte Völki schon gesagt. Und sie fragte mich, wie ich ihn finde, und ich antwortete, ganz nett. Und dann sagte ich noch, daß das alles Quatsch sei, und Holger war ja schließlich auch da. Daraufhin sagte sie, wohl nur, weil er ihn gefahren hat. Das alles freut mich natürlich sehr, und ich fühle mich geehrt (Blödsinn!), aber meiner Meinung nach trifft das nicht zu. Was die Leute immer nur denken! Beispiel: Mutti erzählte mir, daß Wolfgang D. (18 oder 19) eine Freundin hat, daß sie gut zusammen passen etc. und meinte, wenn die beiden heiraten, ist es ganz gut. In dieser Hinsicht ist sie schon noch altmodisch. Wer denkt denn in so einem Alter schon an Heiraten!?!
Zum Beispiel: Marianne L., so alt wie ich, hat einen Freund, der soll genauso still und zurückhaltend und brav sein wie sie selbst, und Mutti meinte, die beiden bleiben wohl zusammen. Wahnsinn. Genauso wie bei Ilona und Angelika, die haben seit langer Zeit schon Freunde und es steht ziemlich fest, daß sie diese heiraten wollen. C’est bête! Mais c’est la vie.
An so etwas denke ich überhaupt noch nicht. Ich habe noch viel Zeit. Oder wie der Franzose sagen würde: J’ai beaucoup de temps.
Dienstag, 30.5.78
Die Ereignisse der letzten Tage ganz kurz:
Samstag:
Party bei Frieda. Eigentlich mit acht Personen. Nur Frieda, Uli, Sabine und ich, da K. Hausarrest hatte. Lutz kam erst später mit einem Typ von unserer Schule. Ich konnte nur bis 12 bleiben, wegen Abholen.
Sonntag:
Nachmittags trafen wir vier uns bei Uli. Dann nach Bauschheim ins Treff, dort gab es Maibowle. Wir saßen die ganze Zeit über draußen, bis etwa kurz vor zehn. Die Schwester von Sabine, Barbara, war inzwischen mit ihrem Freund gekommen. Sie fragte mich, ob ich mit Uli gehe, und als ich das verneinte, fragte sie warum nicht. Darauf antwortete ich ihr, das sei eine blöde Frage, und die könne ich nicht beantworten. Sie hatte das gedacht, weil wir die ganze Zeit zusammen sind.
Ich finde das ehrlich gesagt belustigend. Früher habe ich mir immer gewünscht, einen Freund zu haben, so wie Uli jetzt ein Freund von mir ist. Aber damals hatte ich sehr wenig Kontakt zu Jungen, heute ist es so, daß ich wohl öfters das einzige Mädchen unter den Jungen sein werde, wie zum Beispiel bei unserem geplanten Dänemark-Erinnerungs-Treff. Aber ich wäre manchmal sowieso lieber ein Junge. Ich bin nämlich nicht ganz normal.
Was ich noch nicht geschrieben habe: seit Dänemark habe ich einige Spitznamen: Queen of Noise (nach einem Song der Runaways. Schrecklich!) und später Mona Lisa.
Am Samstag feiern wir bei K., dann bei mir, am 26. bei Uli.
Ich möchte dieses Jahr noch den Führerschein machen. Das Geld habe ich schon, auf der Sparkasse. Also müßte es klappen.
Montag, 5. Juni 1978
Juni 1978
Samstag haben wir nicht bei Michael gefeiert, denn Frieda war nicht da und Lutz hatte keine Zeit (wahrscheinlich). Uli holte mich kurz vor 18 Uhr ab, dann fuhren wir zu Michael und anschließend nach Bauschheim. Dort war nicht viel los, es gab nur massenhaft Schnaken. Trotzdem war es sehr lustig, die beiden erzählten vom Krieg (14-18), und ich auch ein bißchen, allerdings konnte ich nicht so viel mitreden, da ich zu der Zeit gerade in Australien war und Känguruhs züchtete.
Wir verabredeten dann ein Treffen im Waldschwimmbad, d. h. die anderen wollten schon gegen 10, 11 Uhr hingehen, während ich erst am Nachmittag kommen wollte. Um halb zwei nachmittags war ich ungefähr dort. Es war ziemlich voll. Ich hatte natürlich keine Ahnung, wo die anderen lagen, daher beschloß ich, um den ganzen See herum zu laufen. Ich fand sie natürlich nicht, aber Uli hatte mich zum Glück gesehen.
Michael war da, Lutz mit zwei Freundinnen, und noch zwei jüngere Typen.
Wir (d. h. Michael, Uli und ich) waren dreimal im Wasser. Einmal eroberten wir England und Amerika, d. h. die beiden Inseln im See und kaperten ein Schiff des Feindes, that means: ein Schlauchboot und zogen es samt Insassen an Land. Die Freundinnen von Lutz sind alle erst 13 oder 14, daher kamen die beiden auf die Idee, mich mit ihm zu verkuppeln. Er fühlt sich unwiderstehlich, das muß geändert werden. Also: sie machten Andeutungen, ich sei in ihn verliebt, und nachher soll er dann eine Abfuhr bekommen. Fraglich ist nur, ob das klappt. Einwände: ich könnte ihm zu alt sein. (Dazu später noch etwas sehr wichtiges!) Gegen Abend spielten die drei Skat. (Dabei machte Uli auch eine solche Anspielung). Aber es war noch nichts festzustellen. Später lieh er sich Geld von mir. Uli meinte, das würde ich nie wiedersehen. Ich hätte wetten sollen!!! Lutz fragte mich, ob ich 6 Std. hätte, denn dann sähen wir uns an der Bushaltestelle. Ich sagte nein, 7.
Aber heute ist Englisch 5./6. ausgefallen, ich ging in die Stadt und dann wieder zurück, um am Busstop zu sein. Er war tatsächlich da, und ich bekam auch das Geld, natürlich erst, nachdem ich ihn danach gefragt hatte. Wir unterhielten uns ein bißchen, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß er sich was aus mir macht.
Allerdings: was dafür spricht: er fährt an unserer Haltestelle ab. Donnerstag, Freitag, und heute. Er fragte, ob ich mich heute mir Uli treffe. Als der Bus abfuhr, schien es mir, als ob er mir noch einen letzten Blick zuwarf. Ich konnte es aber nicht erkennen, da einige Leute dazwischen standen.
Was ich noch hinzufügen muß:
Michael sagte, er fängt erst bei 17 (Jahren) an (mit Mädchen). Daraufhin meinte Uli (Michael war gerade beim Fußballspielen), er könnte mich mit ihm verkuppeln. Ich war natürlich dagegen. Das war ja nicht ernst gemeint. Aber ich muß schon zugeben, daß Michael mir sehr gut gefällt. Er ist blond, trägt eine Brille, sieht aber ohne genauso gut aus, ist kaum größer als ich, sieht (manchmal) erwachsen aus, liebt Fußball (er spielte gestern immer, er sei ein bestimmter Fußballspieler), er hat helle Augen, ich glaube, grün sind sie.
Ob ich in ihn verliebt bin kann ich jetzt noch nicht sagen.
Zeitweise glaubte ich sogar, ich sei in Uli verknallt, aber das stimmt nicht. Bei ihm ist es auch nur Freundschaft. Das weiß ich ganz sicher seit Friedas Party. Er erzählte, er müsse sich wohl eine Augenklappe kaufen (that refers to a remark of Völki: Uli hätte ein Auge auf mich geworfen).
Ich bin jetzt vorsichtig. So schnell wie früher verliebe ich mich nicht mehr.
Samstag, 10.06.78
Donnerstag gegen abend kamen Frieda, Uli und Michael vorbei. Damit muß ich jetzt immer rechnen. Aber was ich dabei erfuhr: Michael hat eine Freundin. Er hat das Mädchen (wahrscheinlich) erst diese Woche kennengelernt, schätzte sie auf 16, erfuhr dann, daß sie 13 ist. Totaler Schock. Auch für uns. Für mich eigentlich auch, aber es macht mir nicht sehr viel aus.
Sie fuhren mich dann zum Volleyballtraining an die Sporthalle, anschließend nach Bauschheim. Am nächsten Tag erfuhr ich von Uli, daß sie mich um 11 Uhr eigentlich noch abholen wollten, aber dann zu müde waren.
Mit Michael ist es also nichts mehr. An diesem Abend sagte Michael, Uli sei in mich verliebt. Natürlich nur zum Spaß. Es stimmt keineswegs. Gestern abend waren Mutti und Papa bei Tante Marianne und Onkel Heinz. Bei dieser Gelegenheit erfuhren sie einige Neuigkeiten: die beiden kennen Uli, d. h. eigentlich seine Mutter, denn früher wohnten sie in der S.straße. Ulis Vater lebt nicht mehr, er ist gestorben, als er uns seine Schwester noch ziemlich klein waren. Näheres werde ich später erfahren.
Heute abend jedenfalls steigt bei mir eine Party. Uli, Frieda, Michael, Lutz kommen auf jeden Fall, die Freundin von Michael und Sabine nicht, vielleicht noch eine Freundin von Lutz. Dann findet ein sportlicher Wettkampf zwischen Uli und Michael statt. Beide werden versuchen, die Freundin von Lutz auszuspannen, damit wir unser Vorhaben starten können.
Samstag, 10.06.78
Uli, Frieda, Michael, Lutz und Patricia kamen kurz nach sechs. Plan gestartet, Lutz mußte mir Plattenspieler und Getränke tragen. Er schlug vor, noch einige Freundinnen anzurufen. Ich versuchte es bei Elke, sie wollte, durfte, konnte nicht. Carola mußte noch Kunst machen, sagte vielleicht, kam aber dann nicht.
Plan vorerst gescheitert, Lutz und Patricia dauernd zusammen. Plan B: Start um halb zehn, denn dann mußte sie nach Hause. Aber B auch gescheitert. Lutz ging mit ihr.
Wir waren noch zu viert. Die beiden, Michael und Frieda, machten Bemerkungen zu Uli: Du sollst nicht mir oder ihm einen Kuß geben, Uli: mir selbst vielleicht, oder: Du hast gesagt heute abend, und ähnliches. Ich konnte mir denken, daß es um mich ging, sagte aber nichts dazu und nahm es auch nicht so ernst. Später saß ich mit Uli auf der Couch, Michael und Frieda auf den Matratzen, und wir spielten mit Kerzen, besonders Michael machte eine ganz schöne Schweinerei.
Später wollte Uli sich unbedingt hinlegen, und so kam es, daß wir zusammen auf der Couch lagen. Frieda und Michael grinsten immer und Frieda brachte mich zum Lachen, ich bekam einen Lachanfall, was Uli natürlich überhaupt nicht paßte. Trotzdem meinte er: ein voller Sieg.
Gegen halb eins mußten sie gehen.
Sonntag, 11.06.78
Morgens zog ich nach unten um. Ich hatte nur erwähnt, daß es mir hier unten sehr gut gefällt, und gleich fragte Mutti, ob ich denn umziehen wolle. Natürlich wollte ich; die beiden halfen mir, und jetzt ist es schon sehr gemütlich, wenn auch noch nicht ganz fertig.
Nachmittags trafen wir uns alle bei Uli. Er fand es ganz stark, daß ich nun unten wohne, denn gestern hatte ich nur gesagt, vielleicht mache ich es. Gegen halb sechs gingen wir in die Stadt, aßen ein Eis (bei dieser Kälte war das Wahnsinn), spielten dann Billard. Plan X hatte auch dieses Mal nicht funktioniert. Lutz und Freundin verabschiedeten sich von uns, wir gingen zu dritt zurück.
Michael fuhr gleich mit dem Rad nach Hause.
Ich bliebe bis ungefähr halb elf noch bei Uli.
Totale Unsicherheit in Bezug auf meine eigenen und auch seine Gefühle.
Dienstag, 13.06.78
Heute nachmittag gab ich Nachhilfe in Englisch, fuhr anschließend nach Rüsselsheim, kaufte mir ein Poster und ging dann zu Uli. Er war noch nicht da, fuhr seine Schwester nach Dornheim, da dort ihr Auto zur Reparatur war. Seine Mutter gab mir ein Stück Erdbeerkuchen, etwas zu Lesen, und so wartete ich. Nach einer halben Stunde kamen Uli und Michael. Don Miguel blieb noch eine Weile, dann waren wir wieder allein. Aber diesmal ging alles schief. Uli meinte (wegen meinen Augenaufschlägen, wegen Plan X gelernt und nun Gewohnheit) ich spielte mit dem Feuer und könne mir die Finger verbrennen. Er wollte es mir nicht näher erklären und ich wußte nicht, wie ich es auffassen sollte, also war ich sauer. Kurz nach sieben mußte ich zum Bus. Ich war den Tränen nahe und wußte nicht mal, warum. Den Bus verpaßte ich. Das bemerkte ich natürlich erst, nachdem ich eine ganze Ewigkeit an der Bushaltestelle gesessen hatte.
Zu hause anrufen wollte ich nicht, da ich gesagt hatte, ich führe mit dem Bus. Also lief ich das ganze Stück bis zum Auto-Jacob, stellte mich dort an die Straße, um zu trampen. Der erste hielt auch gleich, fuhr extra wegen mir über Trebur nach Darmstadt. Ich war total fertig, aber ich glaube, man merkte es nicht. Zu Hause wollte ich es natürlich auf nicht zeigen. Und nachher fühlte ich mich tatsächlich wieder gut.
Mittwoch, 14.06.78
Morgens versuchte ich mich noch etwas von Uli zu distanzieren. Bei Volleyball in der AG spielte er in einer anderen Gruppe, anfangs, später in der gleichen, aber er kümmerte sich nicht um mich. Beim Wählen der Mannschaften suchte er sich als erstes Michaela aus, dann erst mich, und auch dieses Mal hätte ich heulen mögen. Aber als wir gerade Spielpause hatten, setzte er sich zu mir, fragte mich, ob ich noch sauer sei, ich sagte nein, und dann war ziemlich alles wieder o.k. Aber als ich nach dem Umziehen hinausging, saß er nicht wie sonst draußen. Ich war sauer, aber es war mir auch gleichgültig. Doch dann sah ich, daß er durch den Schulhof ging und ein Stück weiter vorn wartete. Er sagte, er habe geglaubt, ich sei schon draußen. Was durchaus glaubhaft ist, da die anderen alle schon draußen waren. Später war nichts besonderes mehr –
bis
Samstag, 17. Juni
Ich ging nachmittags zu Uli, Frieda und Sabine kamen, dann gingen wir ins Kino.
Dann zu Don Miguel, um endlich mal bei ihm zu feiern.
Vorher holten wir noch Claudia am Bahnhof ab.
Patricia, die Freundin von Lutz kam auch und brachte noch zwei Mädchen mit.
Aber nach und nach gingen sie.
Aus Andeutungen entnahm ich, daß Michael sich an Claudia ranmachen wollte, und er beredete einige Male etwas mit Uli und sagte dann, er solle erst einmal anfangen. Mir war natürlich klar, daß ich betroffen war, zeigte aber keinerlei Reaktion.
Claudia wurde dann von Michael darüber informiert, dann kam sie zu mir und sagte, daß dieser Typ (Uli) gern mit mir gehen würde und wie ich dazu stehe. Ich sagte ihr, ich habe nie gewußt, was er eigentlich will. Ich war froh, daß sie mir das gesagt hatte, denn nun war ich mir doch ziemlich sicher. Allerdings nicht lange, denn in einem Gespräch mit Don Miguel sagte er, er wisse nicht, was er wolle.
Claudia mußte dann nach Hause, und Michael fuhr mit, also konnten wir beide das Bett belagern. Weiter brauche ich dann nichts zu schreiben, wie man so schön sagt, “gehe” ich seit diesem Abend mit Uli. Er ist mein erster Freund überhaupt und daher auch der erste, von dem ich den ersten “richtigen” Kuß bekam. Natürlich hatte ich vorher etwas Angst, denn Uli weiß nicht, daß ich noch nie einen Freund hatte. Aber es war keinesfalls schlimm, aber auch nicht so toll, wie ich es mir immer vorgestellt habe.
Sonntag, 18.06.
Heute habe wir uns nicht gesehen, denn Uli mußte auf zwei kleine Jungen aufpassen, die mit Verwandtschaft zu Besuch waren.
Montag, 19.06.
Heute hatte Uli Geburtstag. Ich blieb nachmittags gleich in Rüsselsheim und ging dann zu ihm. Michael war schon da, später kam Frieda, und dann tranken wir Kaffee mit Ulis Mutter und seiner Schwester Sabine.
Uli und Frieda brachten mich später noch zum Bus.
Dienstag, 20.06.
Heute nachmittag war Uli bei mir, mit dem Rad gekommen, was er nie mehr machen will.
Er bekam nachträglich noch ein Geburtstagsgeschenk von mir, eine LP von Frank Zander.
Gestern und auch heute war ich etwas deprimiert, denn eigentlich bin ich gar nicht in Uli verliebt, und ich bereue schon, etwas mit ihm angefangen zu haben. Das bedrückte mich eine ganze Weile.
Mittwoch, 21.06.78
Heute morgen fiel Deutsch aus, ich war kurz nach neun in der Schule, Uli natürlich auch. Heute war ich wirklich in ihn verliebt, wahrscheinlich war das Ganze gestern und vorgestern nur eine Laune von mir.
In der Pause bekam er noch ein Geburtstagsgeschenk von Moni und Betty: eine weiße Maus. Genauer gesagt: es ist ein Mäuserich und er heißt Schnucky. Uli war überhaupt nicht begeistert und sagte, was solle er denn mir der Maus. Seine Mutter sei sowieso nicht begeistert davon. Also schenkte er sie mir. Ute nahm sie mit nach Hause, denn wir spielten nachmittags noch Volleyball.
Heute bin ich also wieder glücklich. Aber wie lange? Hoffentlich sehr lange.
Mittwoch, 28.06.78
Genau eine Woche ist jetzt vergangen. Ich bin sehr glücklich.
Anfangs war ich öfters deprimiert und glaubte, es sei nicht gut gewesen, diese Freundschaft angefangen zu haben. Nun ist das aber vorbei. Ich fühle mich sehr wohl.
Während dieser 1 1/2 Wochen habe ich Uli genauer kennengelernt. Vielmehr habe ich festgestellt, daß er ein anderer ist wenn wir allein sind, als sonst in der Schule. Er kann jeden Tag anders sein.
Chico geht es auch gut. Er hat schon zugenommen. Am Tag sitzt er meistens in seinem Haus und wird erst am Abend munter.
Am Samstag spielen einige Treburer Bands im Eigenheim. Joachim H. und Roland L. sind auch dabei. Deshalb möchte ich dort hingehen.
Uli wußte das und er würde auch mitgehen. Aber er weiß noch nicht, ob er das Auto von seiner Mutter bekommt. Ich sagte ihm dann ganz cool, daß ich auf jeden Fall hingehen werde, auch ohne ihn. Daraufhin war er ganz geschockt. Bzw. entsetzt. Er überlegt sich jetzt etwas, mit dem er mich ärgern kann. Falls er das Auto nicht bekommt. Ich lasse mich aber nicht ärgern.
Im Übrigen finde ich, daß wir nicht ständig zusammen sein müssen. Außerdem ist es bei uns nicht wie bei Frieda und Sabine. Jeder kann tun, was er will. Ich akzeptiere das bei Uli, und daher sollte das gleiche für mich gelten.
Abends, 23:45 Uhr
Ich werde es doch nicht tun: Ohne Uli hingehen. Es würde mir nichts ausmachen, aber ich bin doch viel lieber mir ihm zusammen. Das werde ich ihm morgen erzählen.
Samstag, 1. Juli 1978
Juli 1978
Donnerstag und Freitag haben wir uns nur in der Schule gesehen.
Ich habe Uli gesagt, daß ich eigentlich gar nicht allein ins Eigenheim gehen will, aber daraufhin meinte er nur: “Du wirst hingehen!” Er versucht aber trotzdem, das Auto von seiner Mutter zu bekommen, um nach Trebur zu fahren.
Gestern abend war ich im Training. Am Montag abend spielen wir bei einem Turnier in Crumstadt. Das haben wir erst vor einer Woche erfahren, obwohl Porky schon im März zugesagt hat. Das finde ich ganz schön blöd von ihm, nicht nur ich, auch alle anderen.
Sonntag, 2. Juli 78
Gestern abend sind sie doch noch gekommen, Michael und Uli. Wir haben erst noch ein bißchen bei mir gesessen, dann sind wir ins Eigenheim gefahren. So besonders gut war es nicht, also fuhren wir nach Bauschheim. Dort war aber überhaupt nicht los, und es blieb uns nicht anderes übrig, als wieder zurückzufahren, da Uli das Auto nur bis 11 Uhr hatte.
Wir kamen noch rechtzeitig zum Auftritt von “Aragorn”, einer Band, in der u. a. Joachim H. und Roland L. mitspielen. Sie waren mit Abstand das Beste des ganzen Abends, wie Don Miguel ganz richtig feststellte. Kurz nach zehn gingen wir, d. h . wir fuhren noch mal kurz zu mir. Michael hat noch keine Freundin, aber wie Uli mir sagte (und das hatte ich auch bemerkt) ist er seit einiger Zeit total begeistert von mir. Gestern sagte er, noch ein Monat bis zu seinem Geburtstag, ich meinte, bei mir dauert es nicht mal mehr so lange, daraufhin sagte er, ja ich sei etwas älter als er, schade.
Später machte Uli ihm einen Vorschlag: für zwei Flaschen Cognac bekäme Michael mich. Damit war er aber nicht einverstanden, er sagte, er mache keine Geschäfte mit Menschenhändlern. (Ein Duell wäre schon besser.)
Aber eins ist mir jetzt klar: ich habe zum ersten Mal einen Freund, und schon gibt es deswegen riesige Probleme.
Ich gehe mit Uli, bin aber in Michael verliebt.
Das muß ich genauer erklären: schon als ich Michael das erste Mal sah, gefiel er mir sehr gut. Später erzählte er dann immer von diversen Mädchen, also glaubte ich, es sei bei ihm nichts zu machen. Als das mit Uli anfing, wollte ich es wirklich, aber ich glaube, es war nur so eine Laune von mir. Einerseits gehe ich mit ihm erst zwei Wochen, und jetzt mit ihm Schluß zu machen wäre nicht so schlimm wie später. Andererseits aber bin ich zu alt, um so unüberlegt zu handeln, und außerdem könnte es mir einen schlechten Ruf einbringen, was mich aber nicht stören würde.
Es ist auch unsinnig, wenn ich mit ihm gehe und so tue, als sei ich in ihn verliebt, und quäle mich nur selbst, da ich doch in Michael verliebt bin. Allerdings darf ich nicht so egoistisch sein und muß auch an Uli denken. Vielleicht könnte ich das Ganze so nach und nach abkühlen lassen, so daß er mit der Zeit merkt, was los ist. Vorhin rief er an und sagte, ich solle früher kommen, da wir noch ins Kino gehen werden. Ich glaube nicht, daß Michael auch mitkommt, und das ist äußerst schade.
Irgendwie bin ich erwachsen, aber in anderer Beziehung überhaupt nicht. Ich weiß nicht, was ich will. Vielmehr weiß ich es jetzt sehr genau, aber es stehen so viele Hindernisse im Weg. Ich kenne niemanden, den ich um Rat fragen könnte, also muß ich allein damit fertig werden.
Montag, 3.7.78
Turnier gewonnen! Großer Erfolg! Als Preis Urkunde, Sekt und Volleyball!
Mittwoch, 5.7.78
Sonntag nachmittag trafen wir uns bei Uli, aber Michael war nicht da. Wir gingen dann ins Kino.
Schon vorher verhielt ich mich etwas zurückhaltend, und Uli fragte mich, was los sei, ich sagte, ich weiß es nicht. Auf dem ganzen Weg redeten wir nicht mehr miteinander. Im Kino auch nicht. Ich war ziemlich fertig, mir kamen sogar Tränen, zum Glück war es dunkel. Aber nach und nach wurde mir klar, daß das ganze doch Unsinn ist, und ich guckte öfters mal zu ihm rüber. Er fragte mich dann, ob ich noch sauer sei, ich sagte nein, dann war alles wieder o.k.
Nach dem Film fuhr ich mit Ute und Marita nach Hause.
Denn keiner hatte ein Auto dabei, und ich kann nicht immer abgeholt werden. Dann sahen wir uns nur in der Schule. Heute abend will Uli mal vorbeikommen.
Heute habe ich Michael wiedergesehen, nachmittags beim Fußball.
Es stimmt doch noch, was ich Samstag und Sonntag dachte: daß ich in ihn verliebt bin. Sonntag abend dachte ich zwar anders darüber, doch das hat sich jetzt wieder geändert.
Mittwoch, 12.7.78
Das stimmt nicht. Ich bin doch in Uli verliebt. Anfangs hatte ich manchmal sogar eine gewisse Abneigung gegen ihn, aber jetzt nicht mehr.
Samstag war Schulfest, Uli und Frieda verkauften heißen Apfelwein.
Vorher hatten wir schon Fußball gespielt. 5 Leute von unserem Deutschkurs. Barbara und ich spielten auch mit. Auf der Disco war nicht viel los, also gingen wir in die Stadt ins “Big” am Löwenplatz.
Sonntag wollten wir uns bei Uli treffen, aber mir war morgens schon schlecht und ich hatte Durchfall und fühlte mich auch sonst ziemlich krank. Also rief ich Uli an und sagte ihm, ich könne nicht kommen.
Er sagte, das sei gut, da er dann Mathe lernen könne und sagte, dann sehen wir uns morgen.
Gegen abend ging es mir wieder etwas besser, besonders nachdem ich heiß geduscht hatte. Ich war gerade wieder nach unten gegangen, als Uli kam. Das war natürlich eine Überraschung für mich, da er nichts davon gesagt hatte.
Wir haben jetzt nicht mehr ganz eine Woche Schule. Zum Glück! Ich freue mich sehr auf die Ferien. Aber ich muß bald Bewerbungen schreiben, und das ist weniger angenehm.
Dieses Halbjahr war ich auch schlechter in der Schule. In 12,I hatte ich einen Durchschnitt von 2,7, jetzt wird es wohl ungefähr 3 werden.
Montag, 17.7.78
Ich bin sehr glücklich.
Samstag wollten wir uns bei Uli treffen. Ich war schon dort, als Michael kam. Frieda und Sabine erschienen nicht. Wahrscheinlich gab’s mal wieder Krach, denn Uli und Frieda wollen in den Ferien für 4 Wochen nach Offenbach gehen und dort Kinder betreuen.
Also gingen wir drei los, zu den Amis, die hatten “Tag der offenen Tür”. Es war ziemlich viel los. Das wichtigste aber: es wurde Volleyball gespielt. Ein paar Amis spielten gegen den TV Haßloch. Daß es die Haßlocher waren, wußte ich gleich, denn den einen Typen kannte ich schon vom Volleyballturnier in Trebur. Ich war so froh, ihn zu sehen. Wir saßen eine ganze Zeit draußen und schauten zu, fast bis zum Ende. Ich war dermaßen glücklich, daß ich ihm dauernd zulächeln mußte. Das bemerkte er natürlich nach einer Weile, und schließlich schaute er, wenn es möglich war, zu mir herüber und lachte mir zu.
Ich finde das alles so toll. Das Problem ist nur: wann werde ich ihn wiedersehen? Denn wenn der TV Haßloch nicht mehr in der gleichen Gruppe spielt wie die Treburer, dann kommen sie wohl kaum nach Trebur. Das nächste Problem ist, daß ich ja einen Freund habe. Aber das sehe ich zunächst nicht als Problem an, denn ich habe diesen Jungen noch nicht mal kennengelernt. Vielleicht sehe ich ihn erst nächstes Jahr wieder. Abends waren wir im “Big”. Andrea R., die Zwillingsschwester von Aki und frühere Freundin Ulis, war auch da. Die beiden haben sich ausgezeichnet unterhalten, während ich öfters mit Michael tanzte.
(Heute abend war Uli da, jetzt ist es 22:20 Uhr).
Sonntag waren wir zur Geburtstagsparty von Michael G.s Schwester eingeladen. Sie fand am Bauer-See statt. Frieda fuhr, wir holten Michael ab, Andrea durfte nicht mitkommen. Joachim H. und Arno H. waren da, außerdem Olaf und Ralf S., und später kamen noch einige mir unbekannte Typen. Es wurden Würstchen gegrillt, und Don Miguel hatte mal wieder zu viel gefressen. Er und Uli kletterten dauernd an den mehr oder minder steilen Uferwänden herum. Daß diese aus Sand bestanden, machte das Ganze noch verlockender, und ein weiteres Risiko stellte das sich direkt darunter befindende türkisgrüne (Kieselalschen!) Wasser dar.
Gegen halb neun wurden die Zelte abgeschlagen (bildlich gesprochen). Es lohnte sich nicht mehr, ins “Big” zu gehen, da Sabine um zehn zu Hause sein mußte. Daher schlug sie vor, im Bauschheimer Wald spazierenzugehen. Keine besonders gute Idee, denn es gab einige Schnaken. Ulis Hände sind total verstochen, ich aber fand keinen einzigen Stich! bei mir!
Sabine war wegen Offenbach sowieso sauer. Am Freitag müssen die beiden den ganzen Tag deswegen zu einem Seminar. Sabine sagte zu Frieda im Auto, bevor sie ausstieg, das könne er ihr doch nicht antun. Frieda meinte, er könne doch abends noch mal vorbeikommen, sie führe doch erst am Samstag morgen (2 / halb 3) weg. Doch Sabine muß schon um 8 Uhr ins Bett. Sie drückte noch mal auf die Tränendrüse, aber es nutzte nichts, da Uli ganz cool verkündete, sie müssen bei diesem Seminar erscheinen, da das die Voraussetzung für die Kinderbetreuung sei. Damit war die Sache gelaufen.
Dieses Mädchen ist wirklich nicht normal. Heute wartete sie in der ersten Pause auf Frieda. Sie stand bei uns, aber das einzige, woran sie dann denkt, ist, ob er jetzt bald kommt und warum er noch nicht da ist etc.
Als er dann endlich erschien, gab sie ihm einen Brief. Das war ja der Hit! Sie hat ihm einen Brief geschrieben, obwohl sie ihm das alles auch hätte sagen können.
Ich glaube, sie ist verrückt.
Donnerstag, 27.7.78
Seit gestern morgen sind wir in Tiefenbach. Es ist ganz nett hier, aber durchaus nicht aufregend.
Ich hoffe aber, hier Gelegenheit zu haben, etwas abzunehmen. Erstens durch die Wanderungen und zweitens durch weniger essen.
Morgen muß ich dann allerdings eine Ausnahme machen, denn es ist mein Geburtstag und wir werden essen gehen. Einen Teil meiner Geburtstagsgeschenke bekam ich schon: von Oma Geld, dafür kaufte ich mir eine große Tasche, von Tante Ursel drei LP’s (Beach Boys, Genesis, Kansas), von meinen Eltern einen Sparvertrag über 3600 DM (das Geld bekomme ich in 7 Jahren) und ein Paar Levis (Größe 27/34!!!). Nach dem Urlaub werde ich dann noch einiges bekommen, von Ute, Tante Marianne und Onkel Heinz und natürlich von Uli.
Ich werde ihn erst am Wochenende sehen, da er dann noch in Offenbach ist. Seit wir hier sind, merke ich, daß ich doch ein bißchen in ihn verliebt bin. Ich wäre viel lieber mit ihm zusammen. Und wenn ich mir mal die Jungs hier ansehe, dann hat das nichts weiter zu bedeuten. Ich habe zwar immer geglaubt, ich könnte ihm “untreu” werden, d. h. mit einem anderen öfters zusammensein und weggehen, aber das kann ich doch nicht tun. Obwohl es eigentlich ganz nett wäre, jemanden kennenzulernen. Sonst werde ich meine Kondition verbessern, mich erholen und hoffentlich etwas braun werden.
Mittwoch, 16. August 1978
August 1978
Der Urlaub war ganz nett, wenigstens hatten wir schönes Wetter.
Freitag abend rief Uli an, er war schon aus Offenbach zurück.
Samstag nachmittag fuhr ich mit dem Bus nach Rüsselsheim zu ihm. Ich bekam natürlich auch mein Geburtstagsgeschenk. Eine Jacke, die gleiche wie Uli sie hat, weiß mit etwas blau, ich finde sie süß. Zum Glück hatte Uli das Auto seiner Mutter; wir fuhren später nach Bauschheim, holten Frieda und Sabine ab. Zur Treburer Kerb wollten wir nicht, denn es ist sowieso nichts los. Also fuhren wir in die Stadt, Eis essen und nachher ins “Big”. Uli brachte mich dann nach Hause.
Vor den Ferien hatte er sich die Haare schneiden lassen. Ehrlich gesagt, es sah furchtbar aus. Zum Glück mußte ich diesen Anblick nur am letzten Schultag ertragen. Als ich ihn am Samstag sah, war ich richtig erleichtert, denn sie sind wieder ein Stück gewachsen und das sieht viel besser aus.
Sonntag nachmittag hatte Frieda das Auto seiner Eltern. Er brachte Uli zu mir und holte ihn so gegen sechs wieder ab. Abends mußten sie in Offenbach sein. Sie wollten eigentlich 5 Wochen dort bleiben, aber das erlaubt Sabine nicht.
Ich bin verrückt! Warum? Ich habe mir wieder mal eingebildet, ein Kind zu kriegen, nur weil meine Tage nicht genau nach vier Wochen, sondern 35 Tagen einsetzten. Was aber durchaus nichts Ungewöhnliches ist.
Montag war ich beim Augenarzt. Ich brauche eine Brille. Ausgesucht habe ich sie gestern schon. Nächste Woche ist sie fertig.
Heute habe ich endlich die Bewerbungen geschrieben. Schön gelallt und so, das macht immer einen guten Eindruck. Und wohl auch etwas übertrieben. Grundkenntnisse in Spanisch! Naja. Die Lebensläufe habe ich schon fertig. Ich hoffe, daß ich Glück habe.
Ich bin gerade dabei, einen Rock zu nähen. Weiß keiner außer mir. Heute kam ich auf die Idee. Einen weißen, aus alten Nachthemden. Mit vielen Volants (viel? nur 3). Wenn er zu sehr nach Nachthemd aussieht, wird er gefärbt. Vielleicht schwarz? Mal sehen. Wenn er gut wird, ziehe ich ihn Samstag an. Wäre doch stark!
Montag, 21.08.78
Samstag morgen rief ich Uli an. Er fragte mich, ob ich mit ins Schwimmbad komme. Ich fuhr mit dem Bus hin. Der Nachmittag war ganz gut, aber …
Kurz bevor wir gingen, passierte es. Eigentlich war es gar nichts Schlimmes. Uli kitzelte mich, aber auf so ein ganz gemeine Art und Weise, so daß ich mich nicht wehren konnte. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich darüber nur gelacht, aber diesmal ärgerte ich mich, da ich auch das Gefühl hatte, er nehme mich nicht ernst. Ich reagierte also etwas sauer. Das geht bei mir doch schnell wieder vorbei. Ich wollte mit zu Uli gehen. Wir gingen also zusammen die Ringstraßen entlang. Plötzlich sagte er, es sei wohl besser, ich ginge jetzt zum Bahnhof und führe mir dem Bus nach Hause, um einen Streit zu vermeiden, da ich nun mal sauer sei. Das war eine echte Gemeinheit und ich fragte ich wütend, wer gesagt habe, daß ich sauer sei, und er meinte: “Du”. Ich wollte zuerst noch etwas sagen, aber dann hätte es tatsächlich Krach gegeben, und gerade das wollte ich nicht. Deshalb ging ich in Richtung Bahnhof. Uli ließ das alles ganz kalt, er schaute sich nicht mal um.
Natürlich fuhr um diese Zeit – es war 19:45 Uhr – kein Bus mehr. Also hätte ich zu Hause anrufen müssen. So früh! Das wäre aufgefallen. Ich wollte niemandem davon erzählen.
Dann hatte ich die Idee, auf die Rüsselsheimer Kerb zu gehen, aber ersten hatte ich meine Tasche noch mit und zweiten wäre beim Abholen doch ‘rausgekommen, daß ich allein war. Außerdem war ich gar nicht mehr sauer. Ich hatte schon darin das Ende unserer Beziehung gesehen, denn ich hätte ihn bestimmt nicht angerufen, dazu bin ich viel zu stolz.
Um die Sache zu klären, beschloß ich, zu Uli zu gehen. Er war natürlich nicht erfreut, als er mich sah. Er sagte, das sei eine knappe Sache gewesen, denn er wollte gerade Andrea anrufen, um sie zu fragen, ob sie mitgeht. Wenn ich mich nicht mit ihm hätte vertragen wollen, hätte ich etwas ganz gemeines darauf erwidern könne, aber das fiel mir sowieso erst späte ein. Er verhielt sich den ganzen Abend über ziemlich merkwürdig, und ein richtiges Gespräch kam auch nicht auf.
Sonntag fuhr ich mit dem Rad zu Uli. Wir waren zum Kaffeetrinken eingeladen.
Auch jetzt verhielt er sich zurückhaltend und blieb immer auf Distanz.
Frieda und Sabine kamen, und wir setzten uns zum Kaffeetrinken raus in den Garten. Ich fühlte mich wieder etwas besser.
Doch als Friedel einmal ins Haus auf die Toilette ging, redete Uli nur mit Sabine und beachtete mich überhaupt nicht. Das fand ich ganz schön fies, sagte aber nichts. Gleich darauf kam Frieda zurück. Er saß mir gegenüber, und plötzlich kam er auf die Idee, mit den Schuh auszuziehen und mich an den Füßen zu kitzeln. Daraufhin sagte Uli sofort: “Tu das lieber nicht, sonst macht sie mir dir auch noch Schluß.” Da hat es mir gereicht. Das war doch die Höhe. Ich stand auf, ging ins Haus und schloß mich in die Toilette ein, um mich einmal gründlich auszuweinen. Das tat ich aber dann doch nicht, denn es sollte niemand sehen, und außerdem war ich gerade in der Laune, Uli das alles zurückzuzahlen. Als ich herauskam, waren Frieda und Sabine gerade gegangen. Wir gingen hoch in Ulis Zimmer. Er packte seine Sachen für Offenbach ein. Ich war nun allerdings wieder halbwegs (nein, ganz und gar!) versöhnlich gestimmt.
(Obwohl ich in meiner Wut eigentlich verkünden wollte, daß ich heimfahren werde, da ich bei ihnen wohl unerwünscht sei.)
Zu derartigen Gemeinheiten bin ich letzten Endes wohl doch nicht fähig.
Schließlich haben wir uns nachher doch noch vertragen. Ich werde versuchen, in Zukunft nicht mehr auf Kleinigkeiten sauer zu reagieren.
Nachdem die beiden abgefahren waren, ging ich mit Sabine in die Stadt, Eis essen. Ich finde sie doch ganz nett, manchmal jedenfalls. Wahrscheinlich bin ich nicht kritisch genug. Später rief ich Elke an, um zu hören, ob sie schon aus Skandinavien zurück ist. Wir werden morgen zusammen zur Rüsselsheimer Kerb gehen. Uli werde ich vor Montag nicht sehen, da wir nächstes Wochenende nach Schweinfurt fahren. Das erfuhr ich erst am Sonntagabend. Und da am Samstag in Offenbach Abschlußfeier ist, kommen sie erst nach Hause, wenn ich schon weg bin. Ich werde wohl mal seine Mutter anrufen, daß sie ihm dann Bescheid sagen kann.
Heute habe ich mit dem Führerschein angefangen. Hoffentlich brauche ich nicht allzu lange. Durchfallen werde ich sowieso nicht, schon allein, weil Uli und Frieda sich dann halbtotlachen würden, wie sie mir mitteilten.
Diese Woche fange ich an, Geld zu verdienen. Ich trage Zeitungen aus. 400 Stück. Dafür bekomme ich 10 DM. Nach den Ferien werde ich sowieso wieder Nachhilfestunden geben.
Sonntag, 27.8.78
Aber es ist ein Scheiß-Job, dieses Zeitungsaustragen. Ich habe drei Stunden gebraucht. Damit war klar: ich höre auf. Kündigung habe ich gestern schon abgeschickt. Noch zwei Wochen muß ich es durchhalten. Immerhin verdiene ich dann etwas Geld. Bis jetzt mind. 40 DM. Gestern, als wir schon weg waren, sind auch wieder Zeitungen gekommen. Die muß ich morgen austragen, ganz früh, wenn ich wach werde, oder heute abend (nacht) noch, da weiß aber niemand.
Ich habe ihn wieder gesehen! Den Jungen vom TV Haßloch. Ich hoffte, ihn auf der Kerb zu treffen, und dieser Wunsch ging schließlich auch in Erfüllung.
Elke und ich wollten gerade an den Main gehen, um das Feuerwerk besser zu sehen, da entdeckte ich ihn. Er stand bei ein paar Freunden, mit den Rücken zugewandt. Zum Glück war gerade Gedränge, so daß wir einen Moment lang stehenbleiben mußten. Und in diesem Augenblick drehte er sich um; ich konnte ihm gerade noch zulächeln, wurde aber schon weitergeschoben und sah daher seine Reaktion nicht mehr. Ich glaube aber, daß er mich gesehen hat.
Nach dem Feuerwerk liefen wir noch mal über den Platz, aber das Gedränge war nun so groß, daß wir kaum durchkamen, und zu meinem größten Bedauern sah ich ihn nicht mehr.
Sonntag, 3. September 1978
September 1978
Im Moment geht es mir ziemlich mies. Äußerlich ist es wohl nicht festzustellen, aber ich weiß wirklich nicht mehr, was ich tun soll.
Fangen wir am Montag an:
Uli kam nachmittags zu mir. Zu diesem Zeitpunkt war alles noch o.k. Dienstag fuhr ich am Spätnachmittag zu ihm. Frieda und Sabine kamen ebenfalls und wir fuhren nach Sachsenhausen zum Brunnenfest. Aus jetzt war alles noch in Ordnung. Uli wollte am nächsten Tag, Mittwoch, zu mir kommen. Er rief aber dann an, es ginge nicht, weil Sabine betrunken war und Frieda kein Auto hatte. Er wollte Donnerstag kommen. Das tat er aber nicht. Und auch Freitag ließ er sich nicht sehen. Er rief nicht mal an. Ich natürlich auch nicht, denn schließlich war ich nicht derjenige, der nicht gekommen war.
Samstag nachmittag mußte ich nach Rüsselsheim zum Erste-Hilfe-Kurs. Ungefähr viertel nach 5 war ich fertig und anschließend wollte ich zu Uli gehen. Ich hatte schon die abenteuerlichsten Vermutungen angestellt, daß ihm etwas passiert ist oder daß er eine neue Freundin gefunden hat, bzw. die alte wieder (ich meine Andrea R.). Als ich hinkam, war nur Sabine, seine Schwester, da. Ich setzte mich zu ihr, und wir unterhielten uns ein bißchen, bis Uli zurückkam. Das dauerte eine Stunde.
Als er mich sah, schien er keineswegs erfreut zu sein.
Frieda und Sabine kamen kurz darauf. Wir fuhren zur “Wiesenmühle” und anschließend gingen wir ins Kino, in “Eis am Stiel”. Der Film war ehrlich gut, die Musik auch.
Den ganzen Abend blieb er auf Distanz. Was das bedeutet, ist klar: Keinerlei Berührungen, welcher Art sie auch sein mochten, wir küßten uns auch nicht, nicht einmal, als wir uns verabschiedeten. Mir war das auch ganz recht, denn erst einmal muß die Situation geklärt sein. Möglicherweise ist das ganze auch eine Art Rückkopplung. Ich meine: ich spüre, daß etwas nicht stimmt (vielleicht trifft das gar nicht zu) und verhalte mich instinktiv zurückhaltend. Er bemerkt das und folgert daraus, das mit mir etwas nicht in Ordnung ist und bleibt daher auf Distanz.
Möglicherweise aber langweilt ihn unsere Beziehung. Ich jedenfalls fand es viel aufregender, als ich noch nicht mit ihm ging. Ein Beispiel: einmal hatte ich mich über etwas geärgert und saß in der Pause drinnen. Uli kam herein und redete mit mir, bemühte sich, alles wieder in Ordnung zu bringen. Wenn das aber jetzt passiert, reagiert er entweder sauer darauf oder es scheint ihm gleichgültig zu sein. Das kann ich nicht verstehen.
Wenn das so weitergeht, scheint es das Ende unserer Beziehung zu bedeuten. Einerseits ist das sehr schade, denn ich war immer gern mit allen zusammen, und Michael ist wahrscheinlich wieder aus Spanien zurück.
Aber ich liebe es wiederum auch, frei zu sein, gerade dann frei zu sein, wenn ich den treffe, den ich wirklich lieben werde. Das sind große Worte, doch sie treffen zu. Denn Uli liebe ich nicht, das spüre ich ganz genau, dazu müßte ich ihn mit allen Fehlern und in jeder Situation akzeptieren, und das kann ich nicht immer. Deshalb glaube ich auch nicht, daß ich jemals mit ihm schlafen werde, aber so genau kann ich das jetzt nicht beurteilen. Mutti hat jedenfalls letztens mit mir darüber gesprochen und gesagt, daß ich auf jeden Fall zu ihr kommen kann, wegen der Pille und so. Das wird aber wohl kaum nötig sein. Außerdem kann ich es mir gar nicht leisten, es ist viel zu kostspielig. Ich brauche mein Geld für andere Dinge, die im Moment wichtiger sind. Erstens: Führerschein Zweitens: Plattenspieler evt. Stereo-Turm Drittens: Kleinigkeiten Viertens: Das Problem, ob ich mir nächstes Jahr ein Auto kaufen kann. Am liebsten wäre mir ein Porsche 924 (Neupreis 30000,-). Aber jetzt bin ich ganz vom Thema abgekommen.
Morgen ist Schulanfang. Und dann werde ich sehen, wie die Lage ist. Heute war Uli in irgendeinem Kaff zum Auto-Cross, also hatte ich endlich mal Zeit. Glücklicherweise. Heute abend habe ich nämlich zum 3. Mal “Die Reifeprüfung” mit Dustin Hoffmann gesehen. Ein Klasse-Film mit der Musik von Simon + Garfunkel. “Scarborough Fair” finde ich super, das muß ich mir unbedingt verschaffen. Ich glaube, Frieda hat die LP. Hoffentlich!
Dienstag, 5.9.78
Es ist aus. Schluß. Vorbei. Finito.
Gestern kam Uli erst kurz vor zehn in die Schule, lachte mir kurz zu und verschwand dann wieder. Wir waren kurz bei I. und hatten anschließend frei. Ich hatte keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Erst heute in der zweiten Pause. Er stand bei Moni und einem anderen Mädchen draußen. Ich ging zu ihnen, wir unterhielten uns etwas. Als ich dann mit ihm allein war, fragte – nein, zuerst redete er von den AG’s morgen. Ich sagte, viel Spaß, ohne mich, und ihm sei es sowieso egal, ob ich komme oder nicht. Dann fragte ich ihn, was los sei, er ließe sich überhaupt nicht mehr sehen. Er sagte, er könne es eben nicht so lange machen. Ich fragte was denn und er sagte, das könne er nicht erklären. Aber was er meinte, war klar.
Ich war natürlich total am Ende und mußte erst einmal damit fertig werden, obwohl ich schon so etwas geahnt hatte.
Heute nach der Schule fuhren wir gleich nach Mainz. Dort war ich sogar ausgesprochen fröhlich, und als zwei Jungen an mir vorbeigingen und mich ansahen, mußte ich plötzlich lachen, einfach wegen der Situation, in der ich mich befand. Morgens macht mein Freund mit mir Schluß und gleich darauf könnte ich schon wieder einen neuen finden. Mein Lachen hat jedenfalls auf die beiden gewirkt, sie drehten sich sogar noch mal nach mir um.
Nachmittags allerdings ging es mir wieder ziemlich mies, ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Ich hatte angenommen, ganz allein damit fertig werden zu müssen und es auch zu können.
Aber da sieht man wieder mal, wozu eine verständnisvolle Mutter gut ist. Sie hatte natürlich bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung ist und redete mit mir darüber und versuchte, mir zu helfen. Tatsächlich geht es mir wieder viel besser. Nur meine Augen weisen noch Spuren von Tränen auf.
Nun kann ich die Lage besser überblicken. Ein Junge in diesem Alter ist noch nicht gewillt, sich fest zu binden, was mir auch klar war. Und ich versuche auch, das zu akzeptieren. Außerdem muß ich zugeben, daß ich auch schon einige Male mit dem Gedanken gespielt habe, Schluß zu machen. 100 % ig toll war diese Beziehung sowieso nicht, später sogar langweilig, wie ich schon früher bemerkt habe. Schade, wirklich sehr schade ist, daß ich nun wohl nicht mehr zu diesem Kreis gehöre. Michael werde ich nicht (nie??) mehr wiedersehen. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, ihn anzurufen, vielleicht tue ich es demnächst. Er hat ja auch in dem Brief an mich gedacht.
Ich werde jedenfalls versuchen, eine Freundschaft aufrecht zu erhalten. Wenn ich wieder o.k. bin, wird mir das nicht schwerfallen, aber heute war das alles ein bißchen hart für mich.
Damit kann ich den Schlußstrich unter dieses Kapitel ziehen.
Ich bin wieder frei. Wie lange?
Donnerstag, 07.09.78
Es ist gar nicht so einfach. Das mit der Freundschaft. Ich weiß nicht, ob Uli etwas gegen mich hat, aber er legt jedenfalls keinen Wert mehr auf meine Gesellschaft.
Anfangs hat er es sogar vermieden, mich anzusehen, aber ich glaube, daß sich das wieder gibt.
Morgen werde ich wahrscheinlich Michael anrufen, von Rüsselsheim aus, Ortsgespräch! Ich hoffe, daß er zu Hause ist.
Sonst bin ich wieder ganz o.k., nur manchmal frage ich mich, ob Uli wieder mit Andrea geht (sie wollte jedenfalls, wie ich von Frieda einmal hörte). Dann bin ich regelrecht eifersüchtig, aber das gibt sich. Hoffentlich ist Michael noch genauso begeistert von mir wie vor ein paar Wochen. Aber vielleicht hat er mittlerweile eine Freundin.
Freitag, 08.09.78
Vorhin habe ich Michael angerufen. Dabei habe ich Interessantes erfahren: Uli hat ihm erzählt, ich hätte Schluß gemacht, wegen Offenbach und den Betreuerinnen dort, und weil er andere Mädchen angesehen hat. Anscheinend (wie Michael sagte) macht er jetzt so ein bißchen mit Sabines Stiefschwester Babsi rum. Das war also das Problem, bei dessen Lösung er Babsi am letzten Donnerstag helfen mußte. Ich kann dieses Mädchen nicht leiden. Damals in Bauschheim war sie ziemlich kindisch und aufgedreht. Wenigstens geht er nicht mit Andrea, das wäre dann wohl etwas ernsteres. Morgen wollen sie nach Sachsenhausen, und Michael will mich Sonntag anrufen und weiteres berichten. Uli ist also ein Windhund (Babsi), Kinderschänder (ich). Außerdem hängt er anderen Leuten (mir) schlechtes an, wenn es darum geht, sich selbst zu schützen.
Das gibt Krach am Montag! Ich werde ihn zur Rede stellen. Morgen ist noch zu früh, ich muß erst mehr erfahren.
Aber es war gut, daß ich Michael angerufen habe, denn er hätte sonst einen vollkommen falschen Eindruck von mir.
Ich hatte gehofft, er würde mich gern wiedersehen. Aber wahrscheinlich glaubt er, ich würde noch gern mit Uli gehen.
Falls ich wieder mal mit ihm sprechen sollte, werde ich ihn mal nach seiner Freundin fragen und ob wir ins wieder mal sehen.
Heute abend soll ein Treffen wegen dem Film sein. Von Uli hörte ich, es sei um 10 Uhr. Ich gehe nicht hin, denn es ist zu spät und wie soll ich hin- und zurückkommen. Uli sagte, Säck sei verrückt, es zu so einer Zeit zu starten, er könnte dann gerade das Auto in die Garage fahren und gleich hingehen. Nun ist das ganz klar: er besucht heute abend dieses Mädchen. Für mich hat er nie so lange und so oft Zeit gehabt. Aber dieses Kind wird ihm wohl ganz schön einheizen und ihre Befehle verteilen. Selbst schuld.
Ich jedenfalls könnte mich totlachen, wenn ich nur daran denke.
Aber warte!
Am Montag werde ich dir was erzählen!
Das lasse ich mir nicht gefallen!
Nie.
Sonntag, 1. Oktober 1978
Oktober 1978
Ich habe es nie getan.
Uli hat wahrscheinlich z. Zt. keine Freundin. Bei Monis und Bettinas Geburtstagsparty am 23.9. war er mit Michael da.
Da erst bemerkte ich, wie sehr mir die beiden auf die Nerven gehen können. Sie hatten eine ganze Menge Leute um sich versammelt und erzählten vom Krieg u. ä. Ich konnte es am Ende nicht mehr mit anhören, immer diese dummen Sprüche. Gut, daß es vorbei ist. Zur Volleyball-AG gehe ich nicht mehr, es bringt nichts, alle sind jünger als ich und können nicht Volleyball spielen. Am Anfang war es besser.
Freitags soll es jetzt aber noch eine VB-AG geben. Möglicherweise gehe ich da hin.
Mit Joachim habe ich mich in letzter Zeit öfters unterhalten. Am Mittwoch nach dem Training fragte er mich, wie es Uli geht, das konnte ich ihm aber nicht sagen, ich weiß es selbst nicht. Dann wollte er wissen wie alt Marita ist. Ich sagte 14, dann fragte er, wann sie denn 15 würde. Nächstes Jahr August.
Er ärgerte sich, denn er findet sie sehr hübsch. Das stimmt, aber sonst ist sie wohl noch ein Kind, ziemlich unterentwickelt. Hoffentlich sieht er das ein. Sonst gehört er auch zu der Kategorie Kindergarten. Mit dem Führerschein komme ich ganz gut zurecht. 4 Fahrstunden hatte ich bis jetzt, morgen die nächsten beiden. Auto fahren macht Spaß!
Ich jedenfalls freue mich auf die ersten Volleyballspiele. Am Montag, dem 9. spielen wir in Crumstadt.
Noch ungeduldiger aber warte ich auf den Sonntag. Die Männer spielen in der C-Klasse. Alles Positive trifft zusammen. Sie spielen in Trebur und gleich gegen den “Erzrivalen” Haßloch. Ich hoffe nur, daß “mein Junge” auch mitspielt. Und daß er überhaupt Interesse für mich zeigt, nicht nur zeigt, auch hat, so wie damals bei den Amis. (15.7.) Manchmal kann ich ihn ganz deutlich vor mir sehen. Er ist mir richtig sympathisch. Wenigstens möchte ich mal mit ihm reden.
Seit gestern habe ich ein neues Lieblingslied. Neben “Many too many” von Genesis. Es ist aus “Eis am Stiel”. “Mr. Lonely” von Bobby Vinton. Ich finde es wohl besonders deshalb so gut, weil es mich an das Ende des Films erinnert. Das Mädchen Neeli ist doch wieder auf Momo reingefallen. Für Benny war das eine große Enttäuschung. Er ist allein, läuft allein durch die menschenleeren Straßen. Das ist eine traurige Geschichte, aber ich finde den Song toll. Ich werde mir noch mehr Oldies aus dieser Zeit beschaffen.
Wednesday, October 4th 1978
It’s really crazy. It seems as if I’m suffering of a disease. Schizophrenie. That means I don’t know what to do. Je vais l’expliquer: Je pense que j’aime ce garçon de Haßloch. Mais depuis une semaine et deux jours je ne suis plus sûr. Pendant les leçons pour le permis de conduire j’ai rencontré un garçon de Trebur, Volker R., qui est très sympa. When I asked K. for driving lessons after the theoretic lesson, he had been there. I talked with K., and as he’s always joking (very often), Volker also laughed.
Next lesson I got a place at the front table. Volker came a little bit later than I and sat down beside me. Mais il y avait encore une chaise libre entre nous.
Next lesson I got a place next to his friend Jürgen B., whom I know since I’d been a child.
When we answered the questionnaires, Jürgen asked me something, we spoke a few words and also laughed together (all three).
Avant-hier je devais m’asseoir dans le fond. Volker et son ami Jürgen étaient à mon côté gauche.
I noticed that Volker looked at me a few times. That means I thought so, but it is also possible that he looked to the other part of the room.
When we put our questionnaires at the table at the end of the lesson, I met him again when I turned to the door. For a short moment we looked at each other, then I’d been at the door.
J’ai cru et espéré que Volker travaille à Rüsselsheim ou qu’il prend l’autobus à 16:45. J’ai été dans la cité pour acheter und blouse. J’étais dans l’autobus très tôt, mais je ne lui ai pas vu. Mais il était dans le même autobus. Plus tard, quand on a été à Astheim, il a venu dans le fond.
En Trebur, j’ai quitté le bus le même station qui lui. Il m’a vue et il a ri et il a dit “Hallo” quand je l’ai fait aussi.
J’ai été très heureuse.
C’est le problème.
Je n’ai pas un ami, mais il y a deux garçons qui j’aime et c’est très difficile de décider que faire.
But I think it won’t be so difficult. At least I’d like to talk to the boy of Haßloch, and that’s enough for the moment.
Dienstag, 10.10.78
Sonntag war enttäuschend. Denn er war nicht da.
Ein Trost war Volker, aber der andere, der auch Volleyball spielt. Allerdings z. Zt. nicht, weil er beim Bund ist (bis Dezember). Er war also nur als Zuschauer da.
Weil “mein Junge” nicht mitspielte, malte ich mir schon die schlimmsten Vorstellungen aus: 1) er spielt nicht mehr Volleyball, 2) bei einem anderen Verein, 3) er ist beim Bund, 4) er ist weggezogen.
Die zweite Vermutung war nicht mal so schlecht. Doch darüber später.
Gestern abend hatten wir unser erstes Turnier. Mit Mühe und Not gewannen wir gegen die Crumstädter (3:2), verloren aber gegen Haßloch (3:0). Aber man lernt doch etwas dabei.
(Die Männder gewannen übrigens gegen Haßloch 3:0 und gegen Schlangenbad 3:1). Der TSV ist doch der beste! Daher waren die Haßlocher auch gestern so sauer.
Ich fuhr (mit Christa und Arno) mit Günter und Bärbel zurück. Günter erzählte u. a. auch etwas von Haßloch. Plötzlich meinte er, sie dürften wohl nicht erwarten, daß der “M. Fritz” noch lange bei ihnen spielen wird. – !!!? Das ist er! Nun bin ich ganz sicher. Nach dem Turnier im März hatte Günter nämlich gesagt, er hatte schon gelacht (sich des Sieges sicher gefühlt) als er den M. und die K.s auf den Matten liegen sah (Kondition geht verloren). –
Ein Schock für einen Sekundenbruchteil wegen dem anderen Verein. Vielleicht würde ich ihn dann nie mehr sehen.
Doch gleich darauf die Nachricht, daß er vielleicht nach Trebur kommt. Ich grinste über das ganze Gesicht. Ich sagte es ja schon: der TSV ist der Größte! Volker war ja auch vorher bei Haßloch.
Arno fragte, wer das sei, und ob er am Sonntag mitgespielt habe. Bärbel sagte: Gummipüppchen. (Ich weiß jetzt allerdings nicht mehr, ob sich das auf Fritz bezieht und was es überhaupt bedeuten soll.
Günter sagte, er habe nicht mitgespielt, da er noch verletzt sei. Aha! Eine ganz einfache Erklärung! Er muß schon ziemlich gut sein, wenn er nicht mehr bei Haßloch spielen will. Und ich vermutete schon, er würde nur in der zweiten Mannschaft (Gaurunde spielen). Hoffentlich meint es das Schicksal gut mit mir. Ich habe es nötig!
Sonntag, 29.10.78
Es ist etwas passiert. Es kommt mir vor wie ein Traum.
Donnerstag ging ich mal wieder mit ins Eigenheim. Günter hatte am Freitag Geburtstag, also sangen wir um Punkt 12 und gratulierten ihm dann. Etwas zu essen für alle gab es auch (Frikadelle mit Brot). Unser Maskottchen (ein riesiges Känguruh, das Porky und Günter auf der Königstädter Kerb geschossen hatten) war natürlich auch dabei.
So nach und nach verschwanden alle, die in meiner Nähe gesessen hatten. Carola war von Conny nach Hause gefahren worden, einige andere waren auf der Toilette. Joachim saß ein ganzes Stück weiter am Tisch. Einmal sahen wir uns zufälligerweise an. Er lachte mir zu, ich lachte natürlich auf. Kurz darauf stand er auf und setzte sich zu uns (Arno war auch noch da).
Auf einmal schien er sich für mich zu interessieren. Wir unterhielten uns an diesem Abend sehr gut.
Einmal ging er ‘raus und vorher sagte er zu mir, ich solle nur nicht weggehen. Das fand ich süß.
Conny, Porky, Bärbel. Günther, Wille und Arno waren auch noch da. Wir blieben bis zwei Uhr, dann wurden wir “rausgeschmissen”.
Am Freitag sollte Günthers Geburtstag bei Mario gefeiert werden. Joe hatte mich gefragt, ob ich mitkomme, aber ich wußte es noch nicht. Freitag nachmittag versuchte ich, bei Uschi anzurufen, aber sie war nicht zu Hause. Wie sollte ich nach Rüsselsheim kommen? Ganz einfach: ich rief bei Joachim an und fragte ihn, wie er hinkommt, er sagte mir Arno, und dann natürlich könne ich mitkommen.
Wir trafen uns an der Großsporthalle, weil wir Norbert noch mitnehmen wollten. Aber er sagte, wir sollten schon ohne ihn fahren. Auf der Hinfahrt redeten Joe und Arno miteinander, über die Schule und Leute, die ich nicht kenne.
Als wir zu Mario kamen, waren die meisten schon da. Ich fand noch einen Platz am Anfang des Tisches, bei Christa, Moni, Kerstin und Heike. Joachim saß ziemlich weit entfernt hinten.
Später, als wir gegessen hatten, gingen wir Jüngeren (Christa, Moni, Kerstin, Heike, Thomas und ich) Eis holen. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir noch gut. Ich trank an diesem Abend nämlich nur Valpolicella. Später setzte sich dann Joe zu uns. Er bestellte sich einen Grappa. Ich sagte, ich hätte noch nie Grappa getrunken, und deshalb bestellte er gleich noch einen für mich. Christa sagte, das Zeug schmecke scheußlich. Es roch jedenfalls so. Aber es schmeckte wie irgendein Schnaps. Gar nicht mal so schlecht.
Dann allerdings war es so weit. Ich hatte schon drei Gläser Rotwein getrunken, und dann der Grappa!
Als Joachim, der auch schon ein bißchen zu viel getrunken hatte, mir vorschlug, mal nach draußen zu gehen, hatte ich ziemliche Bedenken, ob ich überhaupt noch laufen konnte. Er sagte wir wollen spazierengehen, und als ich zögerte (nur, weil ich zu viel getrunken hatte), betonte er “nur spazierengehen”. Er konnte sagen, was er wollte, aber das nahm ich ihm nicht ab. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen.
Natürlich ging ich mit ihm raus. Wir standen draußen bei Günthers Auto und gingen natürlich nicht spazieren.
(- Ich schreibe später weiter, bin jetzt nicht fähig -)
Was dann passierte ist klar, ich werde es natürlich nie vergessen. Aber jetzt bin ich ganz und gar nicht in der Stimmung, darüber zu schreiben.
Anschließend, ungefähr um halb zwei, fuhren wir zu Günther. Joachim und ich blieben noch in Arnos Auto. Ich hatte zwar ziemlich viel getrunken, aber einen klaren Kopf behalten!!! Ich überblickte die Situation ganz genau, denn ich sagte ihm, daß wir beide ziemlich viel getrunken hatten und ich weiß nicht, ob er morgen noch an mich denkt. Er fragte, woher ich das wissen wolle. Aber es war doch richtig!
Wir haben im Auto geschlafen, mir war alles egal, ich war nur müde. Um vier gingen wir zu L. hinein. Die anderen hörten Otto-LP’s. Wir blieben bis halb sechs.
Samstag sah ich Joe überhaupt nicht; wir hatten ein Spiel in Dreieichenhain, aber er hatte was anderes vor. Das Spiel verloren wir 3:0, da wir alle etwas geschädigt waren.
Sonntag schlief ich bis um eins, stand um halb drei endlich auf.
Ich war ausgeschlafen und fühlte mich toll. Kurz vor fünf ging ich zur Großsporthalle, denn die Männer hatten ein Turnier heute.
Ich wußte wirklich nicht, was mit Joe los war. Aber vorerst war das egal. Das erste Spiel war unheimlich spannend. Sie gewannen 3:2. Das zweite dann 3:0. Joachim beachtete mich überhaupt nicht mehr. Auch später im Eigenheim nicht. Auf dem Nachhauseweg machte ich noch einen kleinen Spaziergang. Ich hatte Sekt getrunken, und das spürte ich schon wieder.
Was ich die ganze Zeit unbewußt zurückgehalten hatte, kam jetzt zum Ausbruch. Ich rannte (fast) durch die Straßen, während mir die Tränen übers Gesicht liefen.
Zu Hause mußte ich zuerst einmal zwei Zigaretten rauchen. Schließlich hatte ich das Schlimmste überwunden und legte mir einen Schlachtplan für heute abend zurecht.
Wir sind wieder bei Mario, denn Conny und Toni haben Geburtstag.
Ich fahre mit Conny hin, Joachim auch. Dann muß ich mir etwas Mut antrinken, denn dann tue ich manches, was ich im nüchternen Zustand nicht tun würde. (Das bezieht sich nicht auf die Geschichte mit Joe.)
Ich werde ihn dann fragen, ob er mal mit mir rausgeht, weil ich mit ihm etwas Wichtiges zu besprechen habe. Dann werde ich ihm zeigen, daß ich mir nicht alles gefallen lasse. Einmal ließ ich so etwas durchgehen, aber dieses Mal nicht!!!
Wenn er zu viel getrunken hatte am Freitag/Samstag, dann kann ich verstehen, daß er nicht mehr so genau weiß, was er tut. Im Gegensatz zu mir! Aber am Donnerstag/Freitag im Eigenheim hat er sich schließlich auch mit mir unterhalten und Interesse gezeigt (oder vorgetäuscht?)
Was auch schlimm ist, ist die Tatsache, daß einige andere auch etwas davon mitgekriegt haben. Das könnte meinem Image schaden. Außerdem ist es für mich schon die zweite Enttäuschung innerhalb von zwei Monaten. Das ist zuviel!
Ich hätte in diesem Fall damit rechnen müssen. Aber ich denke dann, es könnte sein, daß ich ihm wirklich gefalle, und warum sollte ich sowas dann nicht tun. Ich gerate immer an solche gemeine Typen. Was soll man da tun?
Ich muß es heute abend tun! Es bleibt keine andere Möglichkeit.
Samstag, 4. November 1978
November 1978
Joachim ist nicht gemein! Er hat ein Spiel gespielt und ich habe mitgespielt.
Am Montag habe ich natürlich nicht mit ihm darüber geredet. Bis am Abend war meine Wut längst wieder verflogen.
Heute habe ich ihn kurz beim Einkaufen gesehen, aber er redete mit Arno, und ich wollte nicht so lange warten.
Bei Gelegenheit muß ich aber etwas mit ihm klären. Und zwar, was er gegen mich hat und warum.
Er ist am 8.5.60 in Lohr am Main geboren. Er wird bald nach Geinsheim ziehen. Schade. Und wenn er nach dem Abi zum Bund geht und dann Pilot wird, werde ich ihn auch beim Training nicht mehr sehen. Wenn er gemein wäre, wäre mir das alles gleichgültig. Aber das Schlimme ist eben, daß ich ihn liebe. Das wußte ich schon vor vier Jahren.
Aber ich werde es wohl vergessen müssen.
Dienstag, 7.11.78
Samstag abend wußte ich noch nicht, ob ich zur Zuckerrübenkerb gehe oder zur Disco. Ich schaute mal kurz zur Turnhalle ‘rein. Moni, Christa und Iris waren dort.
Dann ging ich zur Disco, um zu sehen, was dort los war. Ziemlich voll war es jedenfalls, aber größtenteils jüngere, Ute war auch da. Joe hatte gesagt, daß er hingehen würde, aber ich sah ihn nicht.
Daher entschloß ich mich, doch in die Turnhalle zu gehen.
Sigrid traf ich dort; sie hatte nicht gewußte, ob sie hingeht, als ich sie angerufen hatte. Ich war mir ihr und einigen anderen von der Landjugend zusammen. Zweimal waren wir unten in der Bier-Bar und tranken Sekt.
Christina sah ich an diesem Abend nur ganz kurz. Seit sie einen Freund hat, ist sie nur mit ihm zusammen. Ich fand es ziemlich langweilig, obwohl viel los war. Sigrid ging kurz nach elf. Ich wollte auch nicht mehr lange bleiben, ging aber zum Glück! dann doch noch nicht. Ich setzte mich zu Christa, und kurz darauf forderte mich ein Typ, der bestimmt zwei Jahre jünger ist als ich, zum Tanzen auf. Ich glaube, er war geschockt, als er hörte, daß ich 18 bin.
Es muß kurz nach 12 gewesen sein, ich saß gerade in der Pause am Tisch, als Joachim und Arno kamen. Ich ging zu ihnen hin und redete kurz mit ihnen. Die beiden waren auf der Disco gewesen, es sei ganz gut gewesen, sagte Joe.
Dann tanzte ich wieder mit dem Typ, und anschließend gingen wir hoch in die Sektbar. Ein Wunder, denn er wußte doch, wie alt ich bin! Als wir herunterkamen, standen Joachim und Arno gerade da. Ich sagte irgendetwas zu Joachim, ich weiß überhaupt nicht mehr, was es war, ich spürte schon die Wirkung des Sektes.
Plötzlich meinte Joe, wir könnten doch mal tanzen. Ich war natürlich begeistert. Es war das erste Mal, daß ich mit ihm tanzte. Doch es dauerte gar nicht lange, leider. Irgendjemand fragte ihn etwas, und er mußte plötzlich weg und mit jemandem reden. Norbert K. war inzwischen auch wieder mal aufgetaucht. Ich tanzte dann mit ihm. Anschließend gingen wir alle in die Sektbar und tranken dort Massen von Sekt, was mir gar nicht bekam. Aber als ich das bemerkte, war es bereits zu spät.
Ich tanzte noch mit einem anderen Typen, und dann ging ich mit Iris rau. Draußen traf ich die zwei Italiener von der Pizzeria Mario. Sie hatten gesagt, sie wollten kommen. Der eine, Tonio, klein, als (24) sagte, ich solle Moni suchen. Ich fand sie in der Sektbar, aber sie wollte nicht tanzen. Also ging ich (blöd!) allein wieder runter, tanzte mit Salvatore (19 ca.?); dann gingen wir vier (Christa auch) nach oben. Christa war plötzlich wieder weg. Salvatore spricht überhaupt nicht deutsch. Ich redete mit Tonio. Wir gingen dann raus, weil ich bei dem Lärm kaum etwas verstehen konnte. Ich weiß nicht mehr, was ich ihm alles erzählte, aber ich war einverstanden, daß wir mal zusammen weggehen (ich dachte mehr an Salvatore) und sagte, ich wolle ihm meine Telefonnummer geben. Dann tanzte ich mit ihm. Irgendwie wurde ich ihn dann los, traf Joachim, Arno, Iris. Arno sagte, er müsse das Auto seines Bruders nach Hause fahren, da dieser zu betrunken sei, und gab mir den Schlüssel für sein Auto. Ich ging mit Joe zusammen raus. Aber er wollte mich nicht fahren lassen, da ich zu viel getrunken hatte, Gemeinheit!
Also fuhren wir Arnos Auto nach Hause, und dann alle mit dem Auto seines Bruders zur Turnhalle. Die Early Birds hatten schon aufgehört zu spielen. Ich holte meine Jacke, sagte Iris, daß wir zu Lule fahren. Sie und Christa wollten auch noch kommen, taten es aber nicht. Wir aßen dann noch Pommes Frites und Gulaschsuppe. Christine E. kam noch mal kurz rüber. Sie hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich!!
Joachim ist auch ein Genesis-Fan. Vielleicht leiht er mir ein paar Cassetten. Er sagte an diesem Abend irgendwas von “Trespass”, und deshalb kaufte ich mir die LP gestern. Ein guter Tip. Sie ist toll!
Als wir um halb fünf abzogen, war ich total nüchtern. Toll, was?!
Am Sonntag freute ich mich, daß ich den Italiener so toll ausgetrickst hatte, denn er hatte meine Telefonnummer nicht. Ich will ja gar nichts von ihm. Der andere ist wohl ganz süß, aber wenn ich mich mit jemandem nicht mal über Genesis unterhalten kann, hat es keinen Zweck. Gerade als ich mit Dolly weggehen wollte, klingelte das Telefon. Ich wußte erst gar nicht, wer dran war (der Italiener), weil er dauernd sagte, der Gitarrist sei es. Dann dämmerte mir etwas, aber ich stellte mich blöd. Und dann hatte ich die Idee! Ich sagte, Sabine sei nicht zu Hause, ich sei ihre Schwester, und lallte dann so rum, ich hätte sie gestern gesehen, hatte zu viel getrunken, und das wohl nicht ernst gemeint, und all so ‘n Mist. Ich sagte, ich sei 20. Er wollte mich gleich kennenlernen, aber ich erzählte ihm, ich wohne nicht hier. Sabine sei für längere Zeit weg, und habe auch sonst keine Zeit, weil sie sich abends mit Freunden treffe. Er sagte, ich solle ihr Bescheid geben, usw. Ein Glück, das hatte ich geschafft. Da hatte ich ziemlichen Mist gebaut. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, warum ich zugesagt habe. Das war mir eine Lehre! Nie wieder! Joe muß auch einen schlechten Eindruck von mir kriegen, wenn ich dauernd (?) (manchmal) so zu bin. Aber er ist doch gemein. Weil er gar nichts gegen mich hat. Das ist natürlich toll, aber ich wollte ihn doch mal bei Gelegenheit so schön ausquetschen. Wieder nichts! Aber es ist gut so.
Sonntag, 19.11.78
Gestern spielten die Männer in Wiesbaden. Ich fuhr mit, weil ich Lust dazu hatte und ein bißchen auch wegen Joe. In der gleichen Halle spielten auch die A-Jugend-Mannschaft von der TG Rüsselsheim gegen die von Wiesbaden.
Die Wiesbadener sah ich gleich am Anfang, als wir ankamen. Ein Junge erinnerte mich an den Jungen vom TV Haßloch, und wenn ich an ihn denken, tritt Joachim in den Hintergrund.
Anschließend fuhren wir (Günther, Bärbel, Conny, Porky, die K. Brothers, Joachim und ich) nach Mainz in ein Weinlokal. Wir aßen etwas und tranken sage und schreibe 47 Gläser Wein insgesamt! Ich hatte drei getrunken und war ziemlich nüchtern.
Wir wollten anschließend Pizza essen gehen, aber es war schon geschlossen.
Joe und Porky hatte zwei Rollen Toilettenpapier mitgehen lassen, und auf der Straße fragten sie die Leute, was sie von diesem Toilettenpapier hielten. Am Südbahnhof stünde an diesem Abend ein Verkaufswagen, wo jeder eine Rolle umsonst mitbekäme. Es war wirklich lustig.
Aber Joachim hat doch irgendwie eine Aversion gegen mich. Mit Conny zum Beispiel versteht er sich ausgezeichnet, aber er vermeidet es, mit mir zu reden. Nächsten Sonntag spielen wir in Haßloch. Ich würde “ihn” sehr gern wiedersehen. Vielleicht spielt er auch das nächste Mal gegen Trebur wieder mit. Das ist am 16. oder 17. Dezember. Hoffnung besteht immer!
24.11.78, Freitag nach 2:05 Uhr
Gleich ein Vermerk negativer Art: ein Typ geht mir auf die Nerven. Ganz klar wer: Holger G.
Der erste Mal tauchte er am Sonntag abend, 22.10. bei mir auf, um mich zum Pizzaessen abzuholen. Zum Glück hatte ich mir gerade die Haare gewaschen un d mußte außerdem noch für die Bio-Arbeit am nächsten Tag lernen. Er war ziemlich neugierig, und schaute sich meine LP’s an, aber ich forderte ihn nicht zum Dableiben auf. Er verzog sich zum Glück bald.
Am letzten Sonntag (19.) kam er, als ich gerade im Bad war, um zu duschen. Mutti sagte, ich habe Besuch, ich fragte wer denn, und sie sagte, es sei Holger G. Ich meinte, ich habe keine Zeit und sie solle ihm das ausrichten. Später meinte sie, ich hätte ganz schön geknurrt. Aber der kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Ich frage mich nur, warum er immer zu mir kommt. In der Schule jedenfalls reden wir kaum miteinander.
Mittwoch war Feiertag, folglich fiel das Training aus.
Gestern abend war Volker wieder da. Ausnahmsweise. Er ist noch bis am 19.12. beim Bund.
Anschließend waren wir im Eigenheim. Volker saß links von Moni (um die Ecke rum), ich rechts von ihr, dann neben mir Christa. Wir unterhielten uns ganz gut. Als Moni gegangen war, saß er neben mir. Joe hatte wieder mal zu viel im Tee gehabt, und als Volker irgendeine Bemerkung in Bezug auf ihn machte, reagierte er sauer. Ich sehe ihn jetzt mit ganz anderen Augen. Zum Glück. Ich liebe ihn nicht. Vorbei.
Mit Volker redete ich hauptsächlich über Schule, Ausbildung, usw. und Winterurlaub. Ich hatte schon immer das richtige Gefühl: daß er sympathisch ist. Manchmal wirkt er überheblich und arrogant, aber so ist er nicht.
Er brachte mich und Christa nach Hause, mich zuerst, und bevor ich ausstieg, fragte er, wann wir uns wiedersehen, und ob wir heute abend bei Mario sind. Wir wußten es noch nicht, und er sagte, er könne uns abholen. Christa wußte noch nicht, ob sie mitkommen kann. Sie will zu mir kommen, heute abend.
Ich freue mich ehrlich. Aber so was wie mit Joe passiert mir nicht mehr.
Volker wohnt in Rüsselsheim, ist am 23.12.1957 geboren (übrigens in Frankfurt) und heißt mit vollem Namen Volker S.
Er ging zuerst auf die Parkschule in Rüsselsheim und dann aufs Kant, will anschließend (nach dem Bund) studieren, Jura oder etwas, das ich vergessen habe.
Sonntag, 26.11.78
“Aber so etwas wie mit Joe passiert mir nicht mehr.” (Zitat siehe letzte Seite). Ist mir doch wieder “so etwas passiert? Ich weiß es nicht.
Volker kam am Freitag abend kurz nach acht. Christa fuhr nicht mit. Als wir zu Mario kamen, war noch keiner da. Erst nachdem wir schon gegessen hatten, etwa um neun, kamen so nach und nach die anderen.
Der Abend hat mir echt gut gefallen, weil ich mich ausgezeichnet mit Volker unterhalten habe. Als es uns dann zu langweilig war, fuhren wir nach Mainz. (Übrigens, Joe war auch da, daß aber bei anderen Leuten. Er hat die Haare abgeschnitten. Ehrlich, es sieht ekelhaft aus. Außerdem macht er zur Zeit wohl wieder eine Entwicklungsphase durch, reagiert ziemlich aggressiv und trinkt oft zu viel).
Zurück nach Mainz. Wir gingen zuerst in die “Tangente”, eine Diskothek. Es war ziemlich voll, wir tanzten ein paarmal, aber uns gefiel es dann nicht mehr so gut, also gingen wir in die “Zwiebel”. Das war wieder ganz anders, eher eine gemütliche Kneipe in altem Kellergemäuer. Keine hektische Discomusik. Man kann sich viel besser unterhalten. Es muß kurz nach zwei gewesen sein, als wir gingen. Ich war mir die ganze Zeit nicht im klaren darüber, was er eigentlich will. Als wir beim Auto waren, tat er etwas, was es mir ganz deutlich zeigte: er nahm mich in die Arme.
Ich fand das natürlich ganz toll. Er fragte mich, ob es mir gefallen habe, da ich so ein ernstes Gesicht mache. Ich versicherte ihm, daß ich den Abend schön fand und eben so ein Gesicht habe.
Als wir dann im Auto saßen, sagte er, mein Gesicht habe etwas “Verführerisches”. Ich lachte, weil ich vorsichtig bin und so etwas nicht so leicht glaube. Er aber sagte, er sei kein Charmeur, und wenn er so etwas sage, dann könne man es glauben. Wir verabredeten, daß er am nächsten Tag bei mir vorbeikommen soll, und dann wollten wir irgendwo spazieren gehen.
Aber am Samstag regnete es in Strömen. Am Nachmittag rief er an, und wir beschlossen, zu Hause zu bleiben.
Sonntag bei unserem Spiel würden wir uns sowieso sehen. Wir spielten in Haßloch gegen den TVH und Crumstadt.
Das erste Spiel gegen den TVH verloren wir 3:0, aber es hatte Spaß gemacht. Volker war noch nicht da (er war den Abend und die Nacht vorher in Bad Nauheim gewesen), aber ich dachte mir schon, ihm läge nichts daran, mich zu sehen.
Als wir mit dem ersten Spiel fertig waren, kam er. Er setzte sich zu mir und wir unterhielten uns.
Dann, bei unserem zweiten Spiel gegen Crumstadt, schaute er zu. Einmal ging er raus, und ich dachte schon, er würde wegfahren, aber er kam wieder. Nach dem Spiel, das wir mit Mühe und Not (3:1) gewonnen haben, beeilte ich mich, zum Duschen zu kommen, doch als wir fertig waren, war er nicht mehr da.
Das ist jetzt eine ziemlich blöde Situation. Bis zum 19. Dezember ist er noch beim Bund, und auch an den Wochenenden nicht zu Hause.
Ich kann nur hoffen, daß er am 20./21. zum Training kommt, denn am 22. fahre ich in Winterurlaub. Auf jeden Fall ist er im Januar wieder dabei (beim Volleyball). Dann werde ich weitersehen. Aber blöd ist es doch. Hoffen wir das Beste. Joe kann ich jedenfalls nicht mehr so gut leiden wie früher. Ich glaube, jetzt ist es endlich vorbei. Sehr gut!
Dienstag, 28.11.78
Noch 23 Tage! Werde ich ihn dann wiedersehen? Und was dann? Ob er manchmal an mich denkt?
Mittwoch, 20. Dezember 1978
Dezember 1978
Ich habe die 3 1/2 Wochen überstanden. Jetzt ist es kurz nach halb acht.
Ich fange schon an, nervös zu werden. Aber wahrscheinlich kommt er heute überhaupt nicht. Ich habe extra eine Flasche Sekt gekauft. Die ein Hälfte für heute abend. Wenn ich ihn dann treffe, wird es mir vielleicht nicht so schwer fallen, mit ihm zu reden. Falls er heute nicht kommt, trinke ich morgen abend die andere Hälfte zur Vorbereitung.
Es ist schon lustig: damals, als mir das mit den Italienern passiert war, habe ich mir geschworen, nicht eher wieder hinzugehen, bis ich einen Freund habe, und dann mit ihm zusammen. Als ich das erste Mal wieder dort war, war ich mit Volker zusammen, zwar nicht mein Freund, aber es mußte doch wohl so aussehen, da ich mit ihm allein war. Das hat mich ehrlich gefreut.
Letzten Freitag war ich in Mainz, Weihnachtsgeschenke kaufen. Für mich habe ich natürlich auch etwas gekauft. “Etwas” ist gut, ziemlich viel sogar: einen Shetland-Pulli, eine Bluse, einen Silber-Ring, und das Beste, sozusagen mein Weihnachtsgeschenk an mich: eine Kette aus Muscheln, Indianerschmuck, wie Volker sie auch hat. Heute abend werde ich sie zum ersten Mal anziehen. Meine Nervosität wächst. Ich spüre ein merkwürdiges Gefühl im Magen, eine Leere, als ob sich etwas zusammenzieht, und ab und zu läuft ein Kribbeln durch den ganzen Körper. Hoffentlich ist es nicht umsonst.
Freitag, 22.12.78
Wie recht hatte ich doch!
Am Mittwoch ging ich also gegen viertel vor neun los. An der Kreuzung traf ich Christa und Iris. Sie waren schon hinten an der Halle gewesen, doch ein Typ war ihnen nachgelaufen, und sie bekamen es mit der Angst zu tun, zumal sonst noch niemand dort war. Wir gingen nun erst einmal zu L.s, um zu fragen, ob überhaupt Training ist (Fußball!), sie meinten ja, wir gingen zu Porky, doch er und Conny waren schon weg. Christa hatte Angst, also gingen Iris und ich allein hin, das letzte Stück fuhren wir mit Wille. Natürlich war Volker nicht da, und an diesem Abend war extrem wenig los. Die Männer spielten Fußball (zu fünft), und wir vier oder fünf anderen spielten Volleyball, aber keiner hatte so richtig Lust.
Donnerstag nachmittag war ich mit Kofferpacken und Geschenke einpacken beschäftigt. Ich hatte beschlossen, vorher keinen Sekt zu trinken. Die halbe Flasche gestern und anschließend noch ein paar Becher waren zu viel gewesen. Am Donnerstag morgen fühlte ich mich hundeelend. Auf dem Weg zur Halle hoffte ich, Volker zu treffen, was natürlich nicht geschah.
Als ich ankam, waren von den Mädchen nur Conny und Marita da. Da die Handballer kein Training hatten, waren wir heute in der Umkleidekabine, die die Männer sonst Donnerstags benutzen. Deshalb wollten auch die meisten zu uns in die Kabine, was uns natürlich amüsierte. Als wieder einmal die Tür aufging, hatte ich allen Grund, mich zu freuen. Es war Volker! Nachher beim Training ergab sich keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Wir waren schon etwas früher mit dem Duschen fertig als die Männer, wie gewöhnlich, wollten aber noch auf sie warten.
Es gab bei ihnen wieder mal Bier, wir bekamen natürlich auch etwas. Joe und Porky und G. und auch einige andere kamen dann rüber. Endlich, als wir dann aufbrachen, sah ich Volker. Aber wir sagten nur kurz “Hallo” zueinander, und mir war klar, daß ich das Pech hatte, immer an solche Typen zu geraten (siehe Joe). Wir standen noch draußen im Gang, als Joe zu G. sagte, er habe heute eine neue Genesis-LP bekommen, “Nursery Crime”. Worauf ich natürlich gleich verkündete, die habe ich auch. Dadurch entdeckten wir drei unseren gemeinsamen Geschmack: wir sind GENESIS-Fans.
Im Eigenheim saß ich zwischen Joe und Arno, die beide schon ziemlich zu waren. Volker unterhielt sich die ganze Zeit mit Pia und Wolfgang, nur ein paarmal sahen wir uns lange an. Kurz bevor wir gehen mußten setzte sich Martin zu mir, der Physik studiert. Als wir dann schließlich alle gingen, hoffte ich immer noch auf eine Gelegenheit, mit Volker zu reden. Aber ich hatte auch ein bißchen Angst, denn er schien es nicht zu wollen.
Zufälligerweise ging Martin mit mir zusammen nach draußen. Er fragte mich, wie ich denn nach Hause komme, und schlug vor, mich zu fahren. Ich war nicht so einverstanden und meinte, ich könne laufen. Volker war inzwischen auch herausgekommen. Er fragte mich, ob ich schon wisse, wie ich nach Hause komme. Er könne mich fahren. Martin stand leider auch noch da und warf sofort ein, daß er mir das auch schon angeboten habe. Ich mußte mich jetzt entscheiden. Martin tat mir leid, aber da war sowieso nichts drin, auch nicht ohne Volker.
Also fuhr Volker mich nach Hause. Wir saßen zuerst noch eine zeitlang im Auto. Er sagte, er hätte eigentlich schon viel früher etwas von sich hören lassen, aber er hatte meinen Namen vergessen und konnte folglich nicht anrufen. Außerdem waren die letzten Tage ziemlich hektisch, da er entlassen worden war und anschließend gefeiert wurde. Wir tauschten unsere Adressen aus, denn wir wollen uns natürlich schreiben. Er fährt am 2. Jan. mit seinem Bruder zum Jenner, anschließend 2 oder 3 Tage nach Kaprun und wird am 11. oder 12. wieder zurück sein.
Ich hatte eiskalte Hände und sagte ihm das auch. Kurz darauf fragte er mich, ob wir denn nicht noch mal zu mir reingehen könnten. Was meine Eltern wohl dazu sagen würden. In diesem Punkt konnte ich ihn allerdings beruhigen; denn ich habe ja mein Zimmer unten. Dann versicherte er mir (und das finde ich besonders toll), daß ich keine Angst zu haben brauche, daß nichts gegen meinen Willen geschehen soll. So weit sei er schon emanzipiert. Ich sagte ihm, ich habe keine Angst, was zwar nachher nicht mehr so ganz stimmte, aber bis jetzt hat mir die Erfahrung gefehlt. Ich fand es aber ganz lieb, daß er mir ein bißchen geholfen hat. Bloß nachher mußte ich innerlich grinsen, weil er fast eingeschlafen wäre und er hat sogar geschnarcht. Ich muß jetzt noch darüber lachen, finde es aber kein bißchen abstoßend, vielleicht ein Zeichen dafür, daß ich ihn liebe.
Kurz nach drei entschloß er sich widerwillig, nach Hause zu fahren. Er versprach, mich anzurufen, wenn er wieder zu Hause ist. Was ich bei ihm gut finde ist, daß er vieles akzeptiert, was z. B. Uli nie getan hat, wie die Tatsache, daß ich an einigen Stellen zu viel Fett habe. Wir passen eben viel besser zusammen. Er ist ja auch ein Steinbock. Meinen Eltern habe ich nicht erzählt, daß Volker noch mal bei mir war. Ich weiß nicht, wie sie das aufnehmen würden. Außerdem ist es meine Privatangelegenheit.
Heute habe ich mal kurz in die Bildzeitung geschaut. Die Horoskope habe ich zur allgemeinen Amüsierung vorgelesen (fast in jedem steht, man solle mit irgend etwas maßhalten).
Dann fand ich noch etwas: ein Extra-Horoskop für Geburtstagskinder. Dabei konnte ich endlich verkünden, daß ich jemanden kenne, der heute Geburtstag hat und daß dieser Jemand Volker ist. Mutti fragte, ob er denn schon vom Bund zurück sei, und ich sagte, ja, er sei schon Donnerstag beim Training gewesen. Sie meint, Steinböcke seien gute Menschen, mit denen man gut reden kann, und die sehr verträglich sind. Das trifft bestimmt zu. Nur habe ich in dem Mordillo-Kalender gelesen, daß man versuchen soll, die Steinböcke bei guter Laune zu halten. Ich glaube, das ist auch richtig, sonst reagieren sie sauer. Jedenfalls sollen Steinböcke und Löwen gut zusammen passen.
Am Freitag, als Volker gegangen war, mußte ich mein Versprechen einlösen, das ich mir selbst gegeben hatte: wenn ich einen neuen Freund habe, zünde ich die Dänemark-Kerze an und trinke Sekt. Sozusagen eine kleine private Feier. Ich habe den Rest Sekt vom Mittwoch getrunken und GENESIS gehört.
Am Freitag morgen hatte ich das Gefühl, ein nasser Sack zu sein und nie mehr aus dem Bett zu kommen. Ich schaffte es schließlich doch. Nur Autofahren konnte ich nicht, aber ich war sowieso nicht wild darauf, ein vollgepacktes Auto mit 4 Personen und Hund zu fahren. Nein Danke!
Als wir gestern (heute ist Samstag) hier in Tiefenbach ankamen, sah es ziemlich mies aus. Kaum Schnee. Aber wie Onkel Heinz sagte, könne man am Nebel-, Fellhorn, im Walsertal Skilaufen. Mir hat es jedenfalls schon gereicht. Als ich heute morgen aufwachte, dachte ich, ich sehe wohl nicht recht: draußen war alles weiß, und es schneite noch immer! Ich sprang regelrecht aus dem Bett, was mir sonst nie passiert.
Etwa um elf fuhren wir nach Riezlern auf die Skiwiese. Zuerst war es noch bewölkt, doch dann kam die Sonne heraus. Wir hatten das schönste Wetter und es war angenehm warm.
Zu Anfang hatte ich ziemliche Schwierigkeiten mit dem Skilaufen. In einem Jahr verlernt man doch ziemlich viel, es fehlt an Übung. Aber dann am Ende, gegen drei Uhr, ging es schon wieder ganz gut. Und es macht Spaß!
Ich würde mich gern freuen, Volker wiederzusehen, und das tue ich auch, aber gleichzeitig muß ich daran denken, daß dann die Schule wieder anfängt, sozusagen der Endspurt. Ich bin froh, wenn es vorbei ist.
Elke werde ich dann auch wieder mal besuchen. Sie hat jetzt schon ihr Abi, mit einem Durchschnitt von 1,2. Nein danke, lieber nicht, wenn man bedenkt, daß ein ziemlicher Druck von den Eltern ausgeht. Das hielte ich nicht durch, denn ich bin viel zu faul.
Sonntag, 31.12.78
Fünf Tage sind wir Ski gelaufen! Dann war es aus! Die ganze Zeit hat es schon getaut, aber der Schnee reichte noch zum Skilaufen. Am Donnerstag fing es an zu regnen, und jetzt ist es überall grün. In Norddeutschland Schneestürme. Katastrophengebiet. Temperaturstürze. Die Kältezone verschiebt sich ständig weiter nach Süden. Bald wird es auch hier schneien. Donnerstag waren wir in Rohrmoos essen. ZDF war auch dort, filmte für Kindersportsendung (Skispringen, u. a. mit Heini I.).
Dienstag habe ich einen Brief an Volker geschrieben. Er muß ihn jetzt schon längst haben. Das war eine schöne Quälerei, denn ich hatte die größten Schwierigkeiten, meine Gefühle auszudrücken, ohne zu übertreiben.
Sonst geht mir hier alles ziemlich auf die Nerven. Niemals kann ich allein sein, wie zu Hause in mein Zimmer gehen und Platten hören. Es kotzt mich an, ständig jemanden um mich herum zu haben, und bei den geringsten Anlässen reagiere ich sauer.
Die einzige Hoffnung ist, daß es bald Schnee gibt. Vielleicht werden wir eingeschneit. Das wäre super. Ein paar Tage länger würde ich schon hierbleiben.
Sprüche, die ich auf Schultischen gefunden habe:
The higher they climb
the harder they fall.
“Und in der guten Stube drinnen
da rinnt des Försters Blut von hinnen.”
(aus dem Adventsgedicht von Loriot)
“Wir sind die schwarzen Hasen,
wir bringen dich unter den Rasen.”
(Die schwarzen Hasen aus Pinocchio)
Es ist lang, dünn und rot und liegt in der Wüste.
Was ist das?
(Regenwurm mit Sonnenbrand)
Langeweile macht sich breit
Langeweile ist ausgebrochen in der Stadt
kommt angekrochen und sie hat keine Eile,
(Hannes Wader)
Wir füllen unseren Swimming-Pool
mit dem Blut der CDU!
Die Stunde ist bald wieder ‘rum,
der Lehrer redet dusslig ‘rum,
so geht das nun tagein tagaus,
in 1 Jahr ist die Schule aus.
“Ist ja übel”,
sprach der Dübel
und verschwand
in der Wand.
“Nein, nein”, sprach das Schwein
und trank ein Glas Wein.
Montag, 1. Januar 1979
Januar 1979
Frohes neues Jahr!
1979!
Ich liebe dich, Volker!
Es regnet immer noch!
Dienstag, 2.1.79
Gestern hat es endlich geschneit, leider nicht genug, und jetzt ist es eisig kalt. Heute morgen, beim Skilaufen hier in Tiefenbach, bin ich fast erfroren.
Die Mainzer, die auch hier im Haus wohnen, fahren morgen nach Hause, weil es ihnen zu kalt ist. Im Walsertal soll auch nicht genug Schnee sein, nur auf der Kanzelwand bei Temperaturen von -32° C!
Mittwoch, 3.1.79
Mir gefällt es hier überhaupt nicht mehr. Ich friere ständig, und das Skilaufen in Tiefenbach macht auch keinen Spaß. Ich will nach Hause!
Samstag, 13.1.79
Am letzten Tag, Freitag, war es doch noch ganz toll. Morgens -20° C, ich war mit Papa und Onkel Heinz am Söllereck, wir mußten 3/4 Std. am Lift stehen, was aber gar nicht so schlimm war, die Abfahrt war toll, und nachher war es nur noch -5° C kalt.
Samstag kamen wir nach 7 1/2 Std. Fahrt nach Hause. Zu meiner größten Enttäuschung war keine Post für mich da. Aber am Montag bekam ich vom DER die Mitteilung, daß sie mich nehmen. Ich habe mich unheimlich gefreut und tue es jetzt noch. Aber von Volker war immer noch nichts da.
Montag fuhr ich in die Stadt und kaufte alles mögliche, ein Tuch, einen Pulli, Genesis-LP, Tee. Und bei der Gelegenheit ging ich die F. Straße hinunter bis zum Ende, wo Volker wohnt. Früher war das wohl die Villengegend der Stadt. In diesem Viertel stehen große, alte Häuser mit riesigen Gärten. Volker wohnt allerdings in einem nicht ganz so großen.
Mittwoch abend war er wieder im Training. Ich war ganz überrascht. Wir redeten am Anfang kurz miteinander.
Später, nach dem Duschen, gingen Conny, Angelika und ich noch mal kurz zu den Männern rüber in die Kabine, denn sie waren noch nicht ganz fertig, wie üblich.
Volker war an diesem Abend mit Wolfgang gefahren, konnte mich also nicht nach Hause bringen. Er versprach aber, mich am nächsten Tag anzurufen. Am Donnerstag wartete ich vergeblich auf den Anruf. Ich telefonierte gegen Abend mindestens eine halbe Stunde mit Elke, die am Dienstag aus Österreich zurückgekommen war, Irgendwann werden wir uns mal wieder treffen.
Im Training war Volker auch nicht. An diesem Abend fühlte ich mich ziemlich down, am Freitag morgen war es etwas besser, abends dann besonders schlimm. Es hatte mich wieder mal das heulende Elend gepackt.
Aber dann hatte ich die Idee! Ich kannte sein Telefonnummer, die zwar unter dem Namen (wahrscheinlich) seines Großvaters im Telefonbuch steht, aber den kannte ich seit Montag.
Ein guter Plan! Ich führte ihn heute morgen aus, und alles klappte vorzüglich. Erstens war er zu Hause, und dann sah er auch ein, daß es ziemlich fies war, was er gemacht hatte, obwohl er ziemlich viel zu tun hatte. Er fragte mich, ob ich sauer sein, ich sagte nein, denn ich bin es tatsächlich nicht, ich kann es einfach nicht. Gestern hätte ich ihn erwürgen könne, aber andererseits würde ich ihm alles (?) – vieles – verzeihen. Morgen, zu unserem Spiel, will er vielleicht kommen. Oder mich anrufen.
Ich muß mich erst daran gewöhnen, daß ich für ihn nicht so wichtig bin. Ein ungewohnter Gedanke. Aber das nächste Mal werde ich es nicht so ernst nehmen, wenn er nichts von sich hören läßt.
Samstag, 20.1.79
Von wegen! Ich fühle mich wieder mal mies, mieser, am miesesten!
Volker hat mich am Sonntag angerufen (die Zellhausener kamen übrigens zu spät, wir machten nur ein Freundschaftsspiel gegen den TVH, das wir 3:1 verloren), aber er war zu müde, um abends noch irgendwas zu machen. Er versprach mir, Montag abend noch mal anzurufen. Was er auch tat. Aber es war ihm plötzlich eingefallen, daß er nicht weiß, wo man Montags hingehen könnte. Seit Montag arbeitet er bei Opel, diese Woche hatte er Spätschicht, also konnte er nicht zum Training kommen. Aber am Donnerstag wollte er anschließend ins Eigenheim kommen, was er natürlich nicht tat.
Freitag hatte ich nur zwei Std., ich ging zum Bus, einen kleinen Umweg durch die F. Straße. Volkers Auto stand draußen. Also war er wahrscheinlich zu Hause. Ich hoffe immer noch, daß er mich heute anrufen wird. Er wird es aber bestimmt nicht tun. Ich auch nicht! Nächste Woche beim Training muß ich mal mit ihm reden. Ich lasse mir doch nicht alles gefallen.
Dienstag, 23.1.79
Am Sonntag konnte ich es schließlich nicht mehr aushalten. Ich habe ihn angerufen. Er versprach mir, mich Montag nachmittag um 16 Uhr anzurufen, um dann etwas zu verabreden. Er rief nicht an, abends auch nicht. Ich war wieder mal total am Ende.
Heute morgen kam Elke in der Pause mal kurz vorbei. Ich redete auch mit ihr über mein Problem. Ich sagte ihr, ich wolle ihn heute abend nach der Englischarbeit (wir haben heute nachmittag bei H. geschrieben) von Rüsselsheim aus anrufen. Sie riet mir, ihn doch auch mal schmoren zu lassen.
Ich überlegte es mir und wollte es dann auch tun, aber leider (oder glücklicherweise?) war ich erst um 17:20 Uhr fertig und mußte also auf den 18:15er Bus warten. Also rief ich ihn doch an, aber erst nachdem ich mich vergewissert hatte, daß er zu Hause war. Die Telefonzelle, von der aus ich ihn anrief, befindet sich gerade um die Ecke in der S.straße. Ich sagte ihm allerdings, ich sei in der Waldstraße. Von dort aus wollte ich ihn auch eigentlich anrufen, nur fiel das Geld immer wieder durch. Wie immer hatte er eine Entschuldigung. Sonntag abend hatte er lange fern gesehen und sich deshalb gestern nachmittag um drei Uhr hingelegt und bis abends um neun geschlafen (diese Woche hat er Frühschicht). Heute abend ist er gleich weg zum Hockey mit einem Freund, und morgen muß er zu einer Sitzung. Er meinte, vielleicht komme er gegen Ende noch mal zum Training, worauf ich ganz cool erwiderte: “Wenn du Lust hast.” Daraufhin meinte er, was das denn heißen solle, wenn er Lust habe. Er komme, wenn er Zeit habe, Lust habe er schon. (Ich habe allerdings manchmal das Gefühl, daß das nicht zutrifft.)
Noch etwas beunruhigt mich: seine Oma (?) war zuerst am Telefon und hatte meinen Namen nicht verstanden. Sie fragte: “Ute?” Als ich mit Volker in Mainz war, sagte er auch einmal etwas, daß damals Ute noch dabei war. War sie seine Freundin oder ist sie es noch? Nutzt er mich nur auch? Hat er deshalb nie Zeit für mich? Ich wünschte, ich wüßte es. Morgen abend kommt er bestimmt nicht, ich kenne ihn doch. Schade.
Montag, 29.1.79
Donnerstag war er beim Training, wir redeten kurz miteinander. Er und Wolfgang gingen dann schon ziemlich früh.
Die nächsten Tage ließ er, wie erwartet, nichts von sich hören. Ich hoffte, ihn am Sonntag beim Spiel zu sehen. Aber er war nicht da. (Übrigens gewannen die Männer das entscheidende Spiel gegen Weiterstadt mit 3:1).
Schon morgens hatte ich eine beginnende Erkältung oder Grippe gespürt. Es wurde dann schlimmer. Heute war ich nicht in der Schule. Zur Zeit liege ich noch im Bett, aber wohl nicht mehr lange, denn ich fühle mich schon viel besser.
Wenn ich Volker das nächste Mal sehe, muß ich die Sache unbedingt klären. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, das “Gummipüppchen” zu suchen. Er ist doch süß, man muß nur an den 15.7. denken.
Fundstücke aus der Schule:
“Wir müssen aus dem Ochsen, den er uns hier auf das Papier gezaubert hat, einen Brühwürfel machen.”
(Zitat Isensee LKD, Mittwoch, 17.1.79, 1. Std., zur Interpretation eines Sachtextes)
Populanten von Domizilen mit fragiler, transparenter Externstruktur sollten sich von der Umfunktionierung von gegen Deformation resistenter Materie zu Wurfprojektilen distanzieren.
Mathematiker sind die Eunuchen der Wissenschaft.
Sie wissen, was man alles tun kann, können aber mit ihrem Wissen nichts anfangen.
If you know she gets a baby –
join the army or the navy!
Knast ist die Fortsetzung der Pädagogik mit anderen Mitteln.
Freiheit für Grönland!
Nieder mit dem Packeis!
Einstein ist tot,
Newton ist tot,
und mir ist auch schon so schlecht!
Keine Atommülldeponie auf dem Mars .
denn Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück!
Sonntag, 11. Februar 1979
Februar 1979
Am Donnerstag kam Volker mal kurz vorbei, als wir Training hatten; ich ging nicht zu ihm, er kam auch nicht zu mir, nur als er wegging, lachte er mir zu.
Gestern Abend war Polterabend bei Conny und Porky. Wir trafen uns bei L.s. Ich fuhr mit Peter das letzte Stück. Volkers Auto stand da. Dann sah ich ihn, aber es war noch ein Mädchen dabei. Hatte ich es nicht gewußt? Seine Freundin. Zuerst gingen wir zu Porkys Eltern, um dort zu poltern, anschließend ging es ins Eigenheim, in den neuen Raum. ich saß neben Carola, Uschi, gegenüber von Angelika und Norbert S. und Arno. Volker saß neben mir, d. h. ein Stuhl war frei. Wir hatten uns gerade hingesetzt, als er mich fragte, wie es mir ginge. Ich sagte, es geht und dann: “Jetzt weiß ich auch, warum du nie Zeit hattest.” Er erklärte mir, daß ich das falsch sehe, er kenne sie schon drei Jahre und damals im November waren sie auseinander, aber an seinem Geburtstag sei sie gekommen und sie feierten Silvester zusammen. Außerdem habe er Schiß gehabt, es mir zu sagen. Ich hatte mir geschworen, er kriegt sein Fett ab, und deshalb sagte ich, und dann so tun als ob, und es wäre besser gewesen, er hätte es mir gesagt, als es so zu erfahren. Er stimmte mir zu, daß es nicht richtig war, und sagte dann, ich solle es nicht tragisch nehmen. Ich sagte ganz cool und abweisend, um mich brauche er sich keine Gedanken zu machen, und außerdem wäre es mir letzten Endes doch ziemlich egal gewesen, weil er nie Zeit hatte. Das stimmt tatsächlich. Ich habe ihm keine Träne nachgeweint.
Nun muß ich mir nur noch einen Plan zurecht machen, wie ich meinen Jungen vom TVH finde. Heute morgen wollte ich nach Haßloch fahren, weil sie heute spielen, aber ich war viel zu kaputt, denn ich bin erst um halb fünf nach Hause gekommen. Bis dahin ist noch viel passiert. Ich habe getanzt, dann nachher an der Bar gesessen. Dieter W., vom TSV, hat mir dauernd erzählt, ich brauche noch zwei Jahre, dann wäre ich eine der Schönsten hier. Ich habe mich köstlich amüsiert. Wir haben verabredet, in zwei Jahren noch einmal darüber zu reden. Er sagte, dann würden mir alle nachlaufen. In diesem Moment ging Joe vorbei, und ich fragte, der auch?, ohne bestimmte Absicht, es hätte auch jeder andere sein können. Er sagte, der sei wohl eine Ausnahme. Ich solle mich an Arno halten, der sei clever. Wahnsinnig interessant, diese Unterhaltung. Später habe ich nur noch Mist gemacht. Obwohl ich genau weiß, daß Joe nur auf das eine aus ist. Ich hatte noch nicht mal zu viel getrunken, jedenfalls fühlte ich mich ganz nüchtern. Jedenfalls tanzte ich mit ihm, dann machten wir Partnerwechsel, ich tanzte mit Günter.
Dann wollte ich auf die Toilette gehen. Joe tanzte immer noch mit der anderen. Ich winkte ihm zu, nur so aus Scheiß. Er lief mir gleich nach. Ich wußte nicht, was ich genau wollte. Jedenfalls blieb ich bei seinen Küssen ganz kalt, gleichgültig. Er versuchte immer wieder, mich rumzukriegen, aber er schaffte es natürlich nicht. Als wir nach oben kamen, waren alle außer Norbert schon weg. Es war mittlerweile halb fünf. Wir bestellten uns ein Cola. Joe verschwand dann, und ich ging nach Hause.
Ich werde Elke anrufen, ob wir uns irgendwann mal treffen können. Mittwoch gehen wir nach dem Training zum Hexenball.
Und dann muß ich auf jeden Fall versuchen, ihn zu finden.
Donnerstag, 15.2.79
Gestern, nach dem Training, gingen wir zum Hexenball ins Eigenheim. Es war ziemlich viel los. Anfangs standen wir oben bei der Sektbar und schwitzten schon im Stehen. Nach einer Weile standen Bärbel, Wolfgang und Achim (Ex-Haßlocher) zusammen. Bärbel und Achim gingen hinunter zum Tanzen und Wolfgang schlug mir vor, es auch zu tun. Nach einer Weile gingen wir in die Bar hinter der Bühne. Christine, Carola, Wille, u. a. kamen dann. Wir tranken viel Sekt und unterhielten uns gut. Carola wurde später von Christine nach Hause gefahren, ich blieb noch. Als ich von draußen zurück kam, standen bei Wolfgang zwei Typen, die ich nicht kannte. Wolfgang fragte irgendwann, ob das “M. Fritzchen” immer noch dabei sei. Wahrscheinlich meinte er die Schule.
Ich sagte, der spielt doch in Haßloch, und Wolfgang sagte ja, und Achim hätte gesagt, er wolle nach Trebur kommen. Ich fragte dann noch, wie alt er ist, und Wolfgang meinte, in seinem Altern, also 21.
Das ist toll, ich dachte, er sei noch jünger. Nachmittags habe ich Elke anvertraut, daß ich versuchen müsse, ihn zu finden, und jetzt das! Ich freue mich wirklich. Hoffentlich nicht umsonst.
Übrigens war Michael R. auch da, wir waren in 11,I zusammen. Er konnte sich noch an mich erinnern, wußte aber nicht mehr, woher. Er hatte auch schon einen sitzen. Ich auch, aber so schlimm war es noch nie gewesen.
Mit dem einen Typen, Helmut, unterhielt ich mich dann, wir tranken Brüderschaft und ich vor allem zu viel Sekt. Etwa um halb vier mußten wir gehen, die Musiker waren schon seit 2 Std. weg.
Er fuhr zuerst seinen Freund nach Bauschheim und dann mich nach Hause. Unterwegs habe ich sogar eine Zigarette geraucht. Ich nahm ihn dann noch mal mit rein. Leider! Dann war ich im Bad, und mein Zustand wurde stetig schlechter. Mir war kotzübel. Mutti hat irgendwas gehört und hat nach mir gesehen. Ich wollte runtergehen, da stand der Typ schon an der Tür und wollte nach mir sehen. Mutti hat ihn natürlich gesehen. Wir gingen runter, und kurz darauf rief sie, ich solle mal rauskommen. Ich weiß nicht mehr genau, was sie sagte, aber es war irgendwas wegen dem Typen, weil ich die Pille nicht nehme und so. Aber ich bin doch nicht blöd. Jedenfalls hat er mein Bett gemacht und wollte dann noch dableiben. Aber mir war so übel, mittlerweile hatte ich schon gekotzt und ich sagte ihm, er solle gehen. Er sagte, er wolle mich anrufen. Ich hoffe, er tut es nicht. Ich will gar nichts von ihm. Ich bin doch immer noch verliebt in den Fritz M. Glaube ich jedenfalls. Falls ich am Samstag auf einen Maskenball gehe, trinke ich auf keinen Fall so viel Sekt. Das bringt ehrlich nichts. Seit dem ersten Mal, an Günthers Geburtstag, mache ich nur Mist, wenn ich zu viel getrunken habe. Dagegen war der Schwips an Weihnachten 1977 gar nichts. Ich werde noch Alkoholiker. Ich brauche unbedingt jemanden, der auf mich aufpaßt. Mal sehen, ob ich es nicht selbst kann. Sonst bekomme ich noch einen schlechten Ruf. In den letzten Wochen und Monaten waren meine Beziehungen zu Jungen immer von der Wirkung des Alkohols überschattet. Das einzige, was in Ordnung war, war das mit Volker, was aber dann leider oder zum Glück doch nichts war. Ich muß mich ehrlich mal zusammennehmen, damit ich in zwei Jahren schön bin und nicht nur äußerlich.
Freitag, 16.2.79
Zum Glück hat er nicht angerufen. Mal sehen, was ich morgen mache. Elke will mir heute Bescheid sagen, ob sie mit auf den Maskenball geht. Ich würde es vorziehen, nach Rüsselsheim zu gehen, von der TG soll was sein, aber wahrscheinlich vereinsintern, denn es steht nichts in der Zeitung. Immerhin wäre dann die Möglichkeit größer, daß ich den “M. Fritz” treffe. Ich hoffe, er kommt möglichst bald ins Training.
Freitag, 23.2.79
Ich bin verrückt! Erklärung später!
Am Mittwoch waren wir natürlich wieder auf dem Hexenball. Helmut war auch da. Er sagte, er habe meine Telefonnummer vergessen und meinen Namen auch. Ich sagte ihm die Nummer noch einmal. Er hatte schon ziemlich viel getrunken und erzählte mir dauernd dasselbe. Ich trank zwar auch Sekt, war aber nüchtern. Na also, es geht doch! Ich ging dann mal runter auf die Toilette, und gesellte mich dann zu den anderen, d. h. Carola, Wolfgang, Christa, Wille. Helmut verschwand dann und ich sah ihn nicht mehr wieder. Er rief mich am Donnerstag nicht an. Fritz war natürlich nicht im Training. Also faßte ich einen Entschluß: ich wollte ihn am Freitag, heute, anrufen. Morgens schrieben wir einen Deutschtest. Ich konnte mich nicht konzentrieren, das wird wohl die erste Deutscharbeit sein, die ich verhauen habe. Nach der 4. Std. ging ich in die Stadt. Ich wollte von der Waldstraße aus anrufen. Aber es war niemand zu Hause.
Nachmittags gab ich Nachhilfe bei Meike und Kerstin bis 16:30 Uhr. Anschließend wollte ich anrufen, aber die Telefonzelle in der Lindenstraße war besetzt. Von 17-18 Uhr war ich bei Sibylle, dann ging ich wieder zur Telefonzelle. Ich war nicht mehr ganz so aufgeregt wie heute morgen, aber zunächst wagte ich es noch nicht. Ich legte wieder auf – ein paar Sekunden Konzentration – aber dann spielte das Telefon nicht mehr so richtig mit. Als auf den Weg zur Post. Als ich ankam, war besetzt. Zum Glück nicht lange. Dann war es endlich soweit. Ich war sogar einigermaßen ruhig. Ich hatte mir ja auch genau überlegt, was ich sagen würde. Ein Mädchen war am Telefon. Ich entschuldigte mich, sagte, ich wisse nicht, ob ich richtig verbunden sei, ob denn bei ihnen jem. Volleyball beim TVH spiele. Sie sagte ja (toll, nie hätte ich das gedacht), wen ich denn sprechen wolle, den Fritz! Ja, sagte ich. Ich hörte, wie sie zu ihm sagte, es sei jemand am Telefon wegen Volleyball. Dann war er endlich da. Ich sagte hallo, und daß er mich nicht kenne, sagte ihm ich heiße Sabine. Ich wußte nicht, wie ich ein Gespräch anfangen sollte, und meinte daher, ich habe gehört, er wolle nach Trebur kommen. Er sagte, das wisse er noch nicht. Es klang nicht sehr positiv. Ich sagte, das wisse ich von Wolfgang. Er wollte wissen, woher ich seine Telefonnummer habe – aus dem Telefonbuch – und der Name – von Günther und Wolfgang gehört – Wolfgang sei früher in seiner Klasse gewesen – ich: habe öfters so verrückte Einfälle (obwohl das nicht stimmt, nur der eine) – ob wir uns mal treffen können, er möchte wissen, wer ihn anruft- Ich gab ihm meine Telefonnummer. Ich solle ihn nächste Woche anrufen (morgen zum Maskenball käme er nicht, mag so was nicht) Vielleicht ließe er von sich hören. Ich hatte ihn auch nach Helmut gefragt, aber er konnte sich nicht erinnern, auch nicht, daß er mich bei den Amis gesehen hat. Ich habe ehrlich Angst vor einen Treffen, wahrscheinlich weil ich mir zu viel erhoffe und weil er das Gefühl haben muß, ich wolle etwas von ihm.
Montag, 26.2.79
Rosenmontag. Heute war ich mit Elke in Mainz. Wir hatten zum Glück schönes Wetter und es war ziemlich viel los. Ganz gut fand ich es, aber auch anstrengend. Nur kommen einem viele Typen so blöd, aber die sind alle fastnachtsgeschädigt.
Als wir in Rüsselsheim waren, rief ich Fritz an. Ich wollte es zuerst nicht tun, denn es kam mir zu blöd vor, aber da ich es am Freitag nun mal angefangen hatte …
Sein Vater war am Telefon, er sagte, er sei unten in der Garage bei seinem Motorrad. Ob er ihm etwas ausrichten solle? – Ja, er solle ihm sagen, wenn er will, kann er mich heute abend mal anrufen. Als ich eine halbe Stunde später nach Hause kam, fragte mich Mutti, ob ich einen Fritz M. kenne. Er habe vor etwa 15 Min. angerufen. Da ich nicht zu Hause war, wolle er später noch mal anrufen. Sie fragte mich, woher ich ihn kenne. Eine dumme Frage. Ich sagte, vom Volleyball, was ja nicht falsch ist. Gegen halb acht hat er dann angerufen. Wie er mir sagte, hat er schon dreimal angerufen. Am Samstag um halb elf und gegen zwölf und heute vormittag um halb elf. Das finde ich super! Volker hat mich immer ganz schön hängen lassen und Helmut hat (absichtlich?) meine Telefonnummer vergessen. Er geht übrigens aufs Kant, wie ich es mir schon gedacht habe, immer noch, macht im Winter sein Abi.
Er weiß übrigens, wo ich wohne. Es hat mich aber einige Fragen gekostet, um herauszukriegen, wieso. Als ich ihm meinen Namen und die Telefonnummer gab, hat sein Vater gleich im Telefonbuch nachgesehen und ihm gesagt, wo ich wohne. Gestern abend dann sei er ein bißchen herumgefahren und auch bei mir vorbei. Er glaubt sich jetzt an mich zu erinnern, und hat auch einige Leute nach mir gefragt. Im Übrigen sagte er, ich könne froh sein, daß er am Freitag guter Laune gewesen sei, denn sonst sei ich wohl bei ihm “auf Granit gestoßen”. Er sei in Bezug auf Mädchen nämlich ziemlich schüchtern. Unglaublich! Ich mußte ihm etwas über mich erzählen. Er hat wie ich blaue Augen, und seine Haare sind mittlerweile ein Stück länger. Er ist noch nicht lange 21. Jedenfalls will er morgen nachmittag vorbeikommen. Er sagte, das sei für ihn wie Weihnachten, er sei dann den ganzen Tag nervös. Hoffentlich erlebt er keine Enttäuschung. Und ich auch nicht. Ich habe jetzt schon das Gefühl, ich müsse sterben.
Dienstag, 27.2.79
Heute nachmittag war er da. Er war ziemlich überrascht, denn er hatte mich doch noch nie gesehen. Er hat sich übrigens auch ein bißchen verändert, seine Haare sind nicht länger.
Es war gar nicht so einfach, immer Gesprächsstoff zu finden. Ihm ging es genauso wie mir: eine gewisse Hemmung war noch da.
Er sagte, er wolle mich vielleicht mal anrufen und vorbeikommen. Ich fühle mich jedenfalls ziemlich down, denn ich habe das Gefühl, ihm liegt nichts daran.
Ich werde zunächst einmal abwarten, ihn vielleicht mal in der Schule (be)suchen oder auch anrufen. Immerhin fand er meine Idee mit dem Anrufen gut. Wenigstens etwas.
Freitag, 23. März 1979
März 1979
Geschafft! Das schriftliche Abi habe ich hinter mir.
Mein Horror-Fach Gemeinschaftskunde war überhaupt das lockerste von allen, wahrscheinlich weil es mir so ziemlich gleichgültig ist.
Ich bin schon verrückt. Weil ich mich nämlich verliebt habe. Aber er ist viel zu jung für mich. In der 11. Klasse. Er sieht unheimlich süß aus, dagegen läßt sich nichts sagen.
Freitag, 20. April 1979
April 1979
Vor den Ferien habe ich mich noch in Uwe aus meinem Französischkurs verliebt.
Dann waren wir einmal Pizzaessen. Gianni, der dort bei Mario arbeitet gefällt mir sehr gut.
Dann ist da noch ein Fußballspieler vom TSV. Vor ein paar Wochen war er Donnerstags auch im Eigenheim. Als ich nach Hause ging, saß er mit Wolfhard S. an der Theke. Einer der beiden fragte mich, ob ich nach Hause gehe. Eine gute Gelegenheit, ein Gespräch anzufangen. Aber ich war irgendwie so blöd und sagte nur “ja” und ging dann. Scheiße!!
Kurz danach war er in der Main-Spitze. Ich glaube er heißt J., aber K. oder E.? Als es über Ostern so warm war, ging ich ein paar Mal mit Dolly spazieren. Das war einem Samstags, als ich so viele Leute sah.
Zuerst Achim K. Ihn habe ich in letzter Zeit ziemlich häufig gesehen, einmal auch beim Tennisspielen auf dem kleinen Platz hinter der Turnhalle. Ich bin ganz “zufällig” vorbeigekommen.
An diesem Samstag habe ich auch den Bruder von Arno gesehen. Er war auch auf dem zweiten Hexenball. Ich kannte ihn schon vom Sehen, wußte aber nicht, daß es sein Bruder ist. Ich finde, er sieht ganz gut aus, ist nicht so sehr seinem Vater nach.
Vorletzten Mittwoch waren wir bis halb zwei in der Halle, anschließend gingen ein paar Leute noch mal mit zu Norbert, denn er hatte am 9. Geburtstag gehabt. Ich hatte zu viel Sekt getrunken und mit Heike zusammen eine Zigarette geraucht. Nachher war mir übel.
G. saß links von mir und Jo rechts und ich habe mich ganz gut unterhalten. Jo hatte zu viel getrunken und als er wieder mal mit “Annäherungsversuchen” begann, kam er bei mir nicht an. Der nicht! Trotzdem gingen wir zusammen nach Hause, Besser als ohne Begleitung.
Am Mittwoch war Iris nicht im Training, das wunderte mich schon, da sie mit Friedel geht.
Als wir dann zu den Männern rüber gingen (Volker hatte ein Fäßchen Bier ausgegeben) hat er mir sofort Bier angeboten. Als wir aufbrachen, fragte er mich, ob ich noch mal mitginge (in die Turnhalle, zur Konkurrenz). Ich fuhr mit Toni und Uschi, und da sie auch hingingen, ging ich also mit. Iris war mit ihrer Schwester und einigen anderen Typen schon dort. Sehr merkwürdig. Doch als ich Uschi danach fragte, sagte sie mir, es sei aus. Iris hatte Schluß gemacht, angeblich, weil er zu viel schmuste. Das ist doch kein Grund. Ich glaube, sie wollte einfach nicht mehr.
Die anderen machten aus, daß sie am Sonntag nach Sachsenhausen fahren. Friedel fragte mich dann, ob ich auch mitfahre, ich sagte nein, usw. Er wollte unbedingt, daß ich mitkomme, als wir (die Porkys, Toni, Uschi + ich) gingen, sagte er noch einmal: um 6 Uhr. Dann wollen wir uns nämlich bei Porky treffen. Ich hatte ihm aber gesagt, ich wisse noch nicht, ob ich mitfahre.
Ich wollte zuerst nicht mitfahren, mittlerweile habe ich mich doch anders entschlossen. Was aber fest steht: ich will nichts von ihm, denn ich bin in so viele andere Jungen verliebt (es sind ungefähr 6).
Samstag, 28.4.79
Sonntag bin ich mit nach Frankfurt gefahren. Friedel hatte seine Freundin mit. Ich fuhr mit Norbert, Wille und Arno. Was ist nur mit ihm? Als ich einmal von der Toilette kam, machte Porky so eine blöde Bemerkung wie: gerade eben ist Arno gekommen und zwei Min. später kommt Sabine. Keine Angst, ich lasse mich nicht verarschen und schon gar nicht mit irgend jemandem verkuppeln, denn das scheint wohl die Absicht von einigen Leuten zu sein.
Am Mittwoch waren die beiden Typen wieder da (Thomas und Christoph, wie ich von Günther gestern hörte. Ob es wohl die K.s sind, die Carola kennt?) Wenigstens ein Grund, sich auf Mittwoch zu freuen, obwohl es sonst blöd ist, denn wir müssen ziemlich früh aus der Halle, sonst gibt es Stunk.
Joe finde ich endgültig ekelhaft. Am Donnerstag im Eigenheim sagte Porky zum Spaß zu Günther, ich hätte am Sonntag gesungen. Joe, blöd wie er ist, glaubte das wirklich, und sagte zu Ina und Carola, ich müsse wohl “so voll wie eine Kuh” gewesen sein. Ich hätte ihm am liebsten was an den Kopf geworfen, aber es war leider nichts da. Das werde ich ihm nicht vergessen! Da kann er noch so freundlich zu mir sein.
Einige Fußballer (S., der andere J.?) waren auch da, gingen zur gleichen Zeit wie Carola und ich. Als wir dann im Auto saßen, fuhren sie vorbei und hupten kurz. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, in Kontakt mit ihnen zu kommen.
Halt!!! Ich weiß jetzt, wo er wohnt. Sein Auto kenne ich schon länger, ein Opel (orange mit schwarz) GG-XX XXX; als ich letzte Woche mit Dolly spazieren fuhr, kam er gerade von Rüsselsheim. Folglich mußte er dann also zu Hause sein. Deshalb fuhr ich die R. Straße entlang, denn dort stand schon einmal sein Auto, allerdings auf der linken Seite bei K. Wenn er aber J. heißt, dann wohnt er genau gegenüber neben L. (Heute habe ich ihn ganz kurz gesehen, als wir von der Schule kamen und Stefanie nach Hause fuhren.)
Gestern abend waren wir Pizza essen bei Mario. Gianni war nicht da, deshalb lief der Betrieb auch nicht so gut. Friedel kam später vorbei. Am Sonntag wollen viele nach Mainz zum Lösch fahren, ich glaube, Carola auch.
Friedel fragte mich wieder, ob ich mitkomme. Zuerst sagte ich, ich wisse es noch nicht. Als wir dann alle gehen mußten, fragte er mich noch einmal und ich sagte nein. Es ist besser so, finde ich.
Mittwoch, 2. Mai 1979
Mai 1979
Heute war er wieder beim Training. Ich weiß aber nicht, ob es Thomas oder Christoph ist. Jedenfalls ist er kaum größer als ich (ca. wie Arno), hat dunkle Haare und ein bißchen Locken. Die Nauheimer waren zum Freundschaftsspiel da, und deshalb hatten einige von den Männern immer Pause. Als er gerade aussetzte, waren wir gerade beim Schmettern. Thomas L., Arno und er kamen kurz rüber zu uns. (Übrigens entwickle ich mich jetzt zum Schmetter-As, wie auch Carola bemerkte, es wird ständig besser).
Ich weiß allerdings nicht, was ich von ihm halten soll bzw. von seiner Einstellung mir gegenüber. Vielleicht ergibt sich bald eine Gelegenheit, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Möglicherweise sind morgen abend die Fußballer im Eigenheim, und wenn er da ist, werde ich wohl wieder in ihn (GG-XX XXX) verliebt sein. Ein ganz schönes Chaos. Aber ich habe noch viel Zeit. Das ist gut. Ehrlich! Aber ich warte schon ungeduldig auf den nächsten Mittwoch.
Dienstag, 8.5.79
Letzten Mittwoch waren wir anschließend in der Turnhalle. Donnerstag kam Friedel ca. um 10 Uhr zum Training. Im Eigenheim hat Porky eine Runde Apfelkorn ausgegeben, und Friedel machte eine blöde Bemerkung, daß es doch schon 2 Wochen her sei, daß ich voll gewesen sei. Da war ich endgültig sauer. 1. Weil es nicht zutrifft. 2. Weil ich nicht daran erinnert werden möchte. 3. Weil einige Leute das wirklich glauben (Jo!).
Jedenfalls fragte er, ob ich Freitag auch zu Mario komme. Ich sagte, ich weiß nicht, er bot an, mich abzuholen. Ich sagte zu. Später fuhr er mich dann nach Hause. Am Freitag holte er mich um 21 Uhr ab. Einige waren schon dort, Conny und Porky waren gerade gekommen. Wir saßen aber nicht zusammen. Gut! Denn ich will nicht, daß die anderen einen falschen Eindruck haben. Es liegt mir fern, etwas mit ihm anzufangen. Auf jeden Fall war es ganz lustig. Uschi, Carola, Doris, Christa, Conny und ich knobelten mit Streichhölzern. Conny und ich spielten um den letzten Platz. Conny verlor; sie gab für uns Amaretto aus. Schmeckt erstklassig. (Übrigens habe ich mir einen Stengel Maikraut von Conny mitgenommen. Leider verliert sich der Waldmeister-Duft.) Der nächste Verlierer war Uschi. Es gab wieder Amaretto. Wir Volleyballer (übrigens waren an diesem Abend ziemlich viele da, ca. 23) waren wie fast immer die letzten. Einige hatten Lust, noch irgendwo hinzugehen. Zum Beispiel ins “Candy”. Dann aber meinte Achim, wir sollten doch mit ihm und Jutta kommen. Das waren noch mal 10 Leute: Achim, Jutta, Doris und Peter, Friedel, Arno, Norbert, Wille, Carola und ich. Norbert war schon total zu und mußte draußen erst mal kotzen. Dann redete er dauernd Mist und lachte ziemlich blöd. Ich hätte mich kugeln können. Er und Arno gingen ziemlich früh. Carola und Wille fingen dann plötzlich eine politische Diskussion an, an der wir uns schließlich alle beteiligten. Ich fühlte mich außerordentlich wohl, trank wie alle Cola-Whisky und rauchte!
Als wir anderen schon alle genug von Politik hatten, konnten Wille und Carola noch immer nicht aufhören. Achim und Friedel wollten das Thema wechseln und über die sexuelle Freiheit reden. Carola wußte nicht, ob es ernst gemeint war (s. Hexenball: Wille erzählte ihr, er sein in Baumschule als Setzling gewesen, und Arnos Bruder habe in einer Samenbank gearbeitet). Es ging auch darum, ob sie mit einem Typen schlafen würde, nur weil er ihr heute gefällt. Ich habe davon nicht so viel mitgekriegt, weil ich mal auf Toilette war. Achim und Jutta lassen sich anscheinend viel Freiheit, sie fahren immer allein in Urlaub. Ich habe darüber nachgedacht und glaube, es ist gut, wenn man nicht ständig mit dem selben Typen zusammen ist.
Jedenfalls war es schon ziemlich früh, als wir gingen, zwischen halb 7 und 7 Uhr.
Friedel fuhr Wille und mich nach Hause. Wille war ganz schön voll und redete totalen Mist.
Sonntag haben sie gespielt (Pokalrunde 3:1 gewonnen). Carola war mit, ich war bei Andreas Kommunion.
Morgen abend ist es wieder mal soweit. Hoffentlich ist er da. Ich denke, Jo wird einen ausgeben, da er heute Geburtstag hat, und deshalb bleibt auch er etwas länger da. Das wäre schön.
Donnerstag, 10.5.79
Tatsächlich, so war es!
Während des Trainings gab es natürlich keine Gelegenheit, mit ihm zu reden. Jo hat Bier und Fleischwurst ausgegeben. Wir nahmen unsere mit nach hinten und tranken den üblichen Sekt. Alles aus! Glaubte ich; denn er ging immer ziemlich früh. Dann gingen wir vor zu den Männern, die natürlich wie immer noch nicht fertig waren. Wir gingen hinein. Er war tatsächlich noch da. Ich setzte mich zwischen ihn und Conny, weil gerade da noch Platz war. Er heißt Thomas (K.! später davon …). Porky fragte ihn, ob er in Trebur bleiben wolle. Er sagte, er werde sich bald entscheiden (zwischen TSV und der TG). Er habe aber keine Lust, in der C-Klasse zu spielen. Porky sagte, da müsse er mit Friedel reden.
Ich fragte ihn dann einfach, wo er vorher gespielt habe (Heike wollte es wissen). Er war bei TuS Rüsselsheim. Wir tranken den Rest Bier, ich bot ihm auch davon an, er meinte, er wolle mir ein bißchen helfen. Das zweite Mal fragte er, ob es immer noch das selbe Glas sei! War es natürlich nicht. Er sagte, er habe sowas (Bier, Fleischwurst, etc.) bei noch keinem Verein erlebt. Als Jo mal kurz rausging, um nach den Putzmännern zu sehen, erzählte ich ihm, daß wir einmal bis halb zwei hier waren und daß es dann Ärger gab.
Christoph wollte dann gehen. Ich hatte das Gefühl, Thomas wollte noch nicht. Schließlich mußte er doch denn für ihn ist “um sechs Uhr die Nacht zu Ende”.
Ich bin mal gespannt auf nächsten Mittwoch.
Die anderen (Achim, Jo, Friedel, Arno, die K.s) gingen noch mal in den “Frankfurter Hof”. Ich ging nicht mehr mit, denn zum einen war ich total kaputt, und zum anderen hat gerade der “Frankfurter Hof” einen schlechten Ruf. Carola fuhr mich nach Hause, die Hauptstraße entlang. Die guckten ganz schön blöd, als wir vorbeifuhren.
Heute nach der Schule fuhr ich mit Carola (sie hatte das Auto) in die Stadt, da sie für Iris einen Seesack besorgen sollte. Für die Ardèche-Fahrt. Wir bekamen aber keinen. Jedenfalls, als wir am Friedensplatz an der Ampel standen, sagte sie plötzlich, da sei doch der Christoph K. Tatsächlich! Neben uns im Auto. Ich sah hinüber und lachte ihm zu. Er erkannte uns auch. Ich meinte, du kennst sie doch. Sie sagte ja, sie seien mal bei ihr in der Klasse gewesen.
Also doch die K.s. Ich hatte es bis zu diesem Zeitpunkt nur vermutet. Früher spielten sie beim TVH, damals waren sie bei einem Spiel in Trebur und Carola sagte damals schon, daß sie Ex-Klassenkameraden seien. Sie wohnen übrigens in der T.-K.-Str., die M. Straße entlang, rechts nach dem Main zu. Ziemlich leicht, das herauszufinden, denn sie sind die einzigen dieses Namens im Telefonbuch. Hätte ich nicht gedacht.
Übrigens muß Uwe was gemerkt haben, ich meine, daß ich ein bißchen in ihn verliebt bin, Häufiger als früher sieht er mich jetzt an, ich kann schon damit rechnen, wenn ich morgens zur Schule komme.
Donnerstag, 17.5.79
Am Wochenende wurde unser neues Rathaus eingeweiht. Ich ging Samstag nachmittag mit Mutti hin. Wie ich mir schon dachte waren E. J. und Wolfhard S. auch dort. Leider behandelt er mich wie Luft. Blöd. (Montag in Mathe fiel mir plötzlich ein, daß er wohl Beziehungen haben muß. Autonummer XX). Gestern abend war im Training nicht viel los. Die K.s waren auch nicht da. Vielleicht ganz gut so.
Aber ein großer Schock für uns alle: Conny ist letzten Samstag mit Wille abgehauen, nach Frankreich. Sie hat für Porky nur einen Zettel dagelassen, daß sie mal frische Luft schnappen geht. Montag sind sie zurückgekommen. Porky hatte schon eine Vermißtenanzeige aufgegeben, wegen Entführung und so. Jetzt ist er natürlich vollkommen fertig. Conny wohnt z. Zeit bei Wille. Alle drei kommen nicht ins Training. Wir alle können Conny nicht verstehen. Sie sind gerade ein Vierteljahr verheiratet. Aber schon 5 oder 6 Jahre zusammen. Vielleicht ist es das. Conny hat das Gefühl, etwas versäumt zu haben. Aber trotzdem unverantwortlich. Übrigens muß schon vor der Hochzeit mit ihr und Wille was gewesen sein. Man sieht jetzt vieles in einem anderen Licht. Z. B. als ich damals im April in der Bücherei war und das Auto nicht mehr angesprungen ist. Wille kam und dann auch Conny. Zufall? Wohl kaum. Irgendwo müssen sie sich doch treffen.
Samstag, 26.5.79
Conny und Wille wohnen zusammen bei seinen Eltern, wollen eine Wohnung nehmen, Conny hört mit dem Studium auf, obwohl sie fast fertig ist, weil eben Wille nicht genug verdient. Sie ist mit ihm seit einem 3/4 Jahr zusammen und Porky wußte es. Er ist weg, hat alles aufgegeben, nur seine Schwester weiß, wo er ist.
Scheiße! (Entschuldigung, aber es mußte sein). Ich glaube, ich bin mal wieder verliebt. Gerade das hätte ich nie gedacht. Aber es sind einige Leute daran schuld. Angefangen hat es am Polterabend. Aber damals lachte ich noch darüber. Heute nicht mehr.
Am Donnerstag (Himmelfahrt) waren viele vom Verein schon nachmittags draußen am Kornsand, wo Peter stationiert ist. Etwa um halb sieben rief Carola bei mir an, ob ich auch mit hingehe. Sie hatten angerufen und gefragt, ob wir kommen.
Friedel und Kerstin holten mich ab. Arno und Martin kamen etwas später, aber leider war ich schon weg. Sie wollten Carola abholen, wußten aber nicht, wo sie wohnt und Arno fuhr dann später (halb acht) noch mal hin und holte sie. Sie sollten auch Wille und Conny fragen, ob sie mitkommen wollten, aber sie wollten nicht. Wir saßen dann den ganzen Abend, d. h. bis kurz nach zwei draußen am Lagerfeuer und grillten. Martin hatte seine Gitarre mitgebracht, und das war toll, so daß wir auch etwas singen konnten. Norbert war wieder mal in Hochform, und Cora, Peters Hund, wurde von allen gestreichelt. Ich fand es toll, bis auf die Tatsache, daß ich nicht weiß, was Arno von mir denkt. Nächsten Freitag fahren sie an die Ardèche, ich hätte jetzt größte Lust, mitzufahren, aber es geht ja nicht, wegen dem blöden Abi.
Freitag, 1. Juni 1979
Juni 1979
Mittwoch abend war Thomas wieder da. Ein gutes Zeichen? Vielleicht bleibt er in Trebur. Wir spielten nachher gemischt, er war aber in der anderen Mannschaft.
Gestern abend war kein Training, nächste Woche auch nicht, denn heute morgen um 4 sind sie losgefahren nach Frankreich. Um 5 vor 4 bin ich wachgeworden. Toll, nicht?
Ich war bis jetzt 2mal Schwimmen, morgen früh gehe ich auch. Es macht wirklich Spaß.
Heute habe ich mir die neue LP von Dire Straits gekauft. Super! Ich bin wahrhaftig ein Fan der Gruppe.
Am Mittwoch werde ich zur Sporthalle gehen. Vielleicht weiß Thomas nicht, daß das Training ausfällt (ich wußte es nämlich auch nicht!), und er kommt; es wäre eine gute Gelegenheit, ihn wiederzusehen.
Mittwoch, 6.6.79
Soll ich mich freuen oder nicht? Als ich nach der Schule in den Bus stieg, saß Arno da. (Bärbel und Thomas auch zufällig). Er war gerade aus Frankreich zurückgekommen, extra früher, weil er morgen Abi-Prüfung in Sport hat. Ich habe mich sehr gefreut, ihn jetzt schon wiederzusehen. War es Zufall, daß er mit dem selben Bus gefahren ist? Sicher. Obwohl er schon um 12 in Rüsselsheim war. Ich wollte es zuerst nicht tun, aber wahrscheinlich werde ich heute abend doch mal hinter zur Sporthalle gehen. Wenn ich Lust habe.
Dienstag, 12.6.79
Später bin ich doch zur Sporthalle gegangen, aber nur, weil Christa mir sagte, es sei Training.
(Übringens: Porky hat geschrieben, er ist auf den Malediven, hat sich ein Boot für 20 Personen gekauft und macht das große Geld):
Also: am Mittwoch waren Thomas H. und Joachim R. vor mir schon da, blieben aber nicht lange, weil sie dachten, es sei kein Training. Ich blieb noch, weil ich auf Thomas hoffte, er kam natürlich nicht. Aber statt dessen Moni, Christa und Sabine. Und kurz darauf Lule. Und dann Arno, was mich sehr freute.
Nicht genug Leute –> wir wollten in die Turnhalle gehen, etwas trinken. Moni und Christa fuhren mit den Rädern hin, Sabine mit Lule, und Arno und ich schauten erst noch mal bei L.s vorbei, um zu fragen, ob Heike und Kerstin zum Training kommen. Sie waren aber schon weg. Wir gabelten sie in der Dammstr. auf, mit Roland W., und nahmen sie mit zur Turnhalle. Später machte irgend jemand den Vorschlag, noch mal wegzufahren, Pizza essen. Wir brachten Kerstin nach Hause. Bärbel fuhr mit Moni bei Lule mit, ich mit Christa bei Arno, im Auto seines Bruders, denn er hatte kein Benzin mehr.
Wir waren am Löwenplatz bei Tino, denn Mario hat Mittwochs Ruhetag. Dort ist es aber immer noch am besten. Donnerstag abend waren wir sogar genug Leute (15!). Bärbel, Carola, Arno, Lule und ich waren die einzigen von unserem Verein im Eigenheim. An diesem Abend war ich völlig down und dann flippte ich auch aus. Arno und Lule waren schon etwas früher gegangen, weil Kerstin Lules Auto hatte absaufen lassen und es stand noch an der Halle.
Jedenfalls, als ich nach Hause ging, drehte ich völlig durch. Ich stellte meine Sachen in den Hof und rannte dann durchs ganze Ort bis hinter zur Halle. Ich hörte ein Auto – ! – aber es waren wahrscheinlich nur die Putzleute. Ich versteckte mich schnell im Gebüsch, was ich auch in jedem anderen Fall getan hätte. Dann weiter! Arno war schon zu Hause. Kurz vor der S.str. fing es plötzlich zu regnen an, dann goß es in Strömen, aber das war mir egal. (Nachwirkungen kamen erst am Wochenende, aber gut bekämpft. Ein Dank an alle Abwehrstoffe!)
Am Samstag sollte die Leutchen von der Ardèche zurückkommen, abends um 8, halb 9. Wir (Christa, Moni und ich) wollten zusammen ans Eigenheim gehen. Um halb sieben fand ich endlich die Karte im Briefkasten (Arno hatte schon gefragt, ob ich sie bekommen habe). Martin hatte sie geschrieben.
Als ich zu Christa kam, war Iris schon dort. Sie waren (mit Ausnahmen) um 7 schon dagewesen. Toni und Uschi kamen auch vorbei.
Später sahen wir bei Christa noch fern, dann (ca. halb 10) gingen wir ins Eigenheim. Wir sahen nur Günthers Auto und blieben deshalb noch draußen und schauten ab und zu mal beim Abschlußball zu (Ute hatte an diesem Tag). Friedel kam zufällig raus, später Günther, und dann gingen wir hinein. Arno, Martin, Norbert waren auch da, Iris kam mit ihrer Schwester, auch die restliche Fam. L. war ab und zu da. Sonst nichts besonderes. Freundin von Friedel (eine andere) kam auch. Erzählten mainly von Ardèche-Fahrt.
Wir Mädchen gingen dann rüber in den Saal, wo jetzt alle rein durften. Es war ganz interessant zum Zusehen, wir blieben bis zum Ende (fast halb 3).
Sonntag hatten die Männer ein Turnier in Stockstadt. Ich ging zuerst wählen und dann ins Eigenheim. (Übrigens: Arno war kurz vorher draußen vorbeigefahren). Er war dort, Toni, Uschi mit Sohn, der blöde Jo, der nicht mitspielte, weil er lernen muß, dann kamen die anderen, Christa zum Glück auch. Moni und Iris nicht. Das Turnier war nicht so super, 3. Platz von 4 Mannschaften, aber ich glaube, sie waren alle noch Ardèche-geschädigt.
Ich versuche bei jeder Gelegenheit, herauszufinden, ob diese Bemerkungen (10.2.) zutreffen kann aber nichts feststellen. Scheiße! Ehrlich. am 1. muß er nämlich zum Bund nach München. 15 months is a very long time. Gestern, kurz vor 6, fuhr ich ins Schwimmbad. Auf dem Parkplatz hielt ich nach seinem Auto Ausschau. Dann sah ich das von E. J. und freute mich so sehr, daß ich Arnos zunächst übersah (blöd!). Aber ich sah es sofort, als ich mein Fahrrad abstellte.
Ich hatte überhaupt keine Lust zum Schwimmen, und dann sah ich sie plötzlich und hatte erst recht keine Lust mehr. Sie waren zu viert. Arno, E. J., Norbert und noch ein Typ.
Nachdem ich mich umgezogen hatte sah ich, daß sie gingen. Ich war gerade auf dem Weg zur Toilette (ohne Absicht), aber sie sahen mich nicht. Ich ging schnell wieder zurück, um meinen Kram zu holen. Umsonst die Hektik! Sie saßen noch am Kiosk. Ich mußte, als ich ging, natürlich an ihnen vorbei. Norbert schien mich zu sehen, lachte aber nicht einmal, nur Arno grüßte sehr freundlich (ii, das klingt blöd!), E. J. kaufte sich gerade etwas und sah mich nicht (vielleicht gut). Als ich zu Hause in meinem Zimmer war, hörte ich auf einmal, daß ein Kadett vorbeifährt. Das kommt tausendmal am Tag vor, doch dieses Mal mußte ich zum Fenster gehen, denn ich hoffte – und hoffte richtig, es war Arno. Heute wollte ich auch ins Schwimmbad gehen, aber nein, es regnete! Heute morgen, beim herrlichsten Wetter, mußte ich bei Opel rumhocken, weil ich 4 Wochen dort arbeiten will. So ein Mist. Aber vielleicht reicht das Geld und ich kann mir ein Auto kaufen. Zum Abi soll ich ja auch noch was kriegen!
Dienstag, 26.06.79
Endlich bin ich mit der Schule fertig! Geschafft! Was für ein Glück!
Letzten Mittwoch war Thomas wieder mal im Training. Wir trainierten zuerst mit den Männern zusammen, dann wollten sie allein zu zehnt spielen. Wir hatten aber keine Lust, um 10:00 noch mal ein Netz aufzubauen, und hörten auch etwas früher auf. Uschi, Iris und ich durften dann doch bei den Männern mitspielen. Ich war natürlich nicht mit Thomas in einer Mannschaft, sondern mit Günther. Scheiße! Aber einmal, als wir die Seiten wechselten, stand ich schon drüben auf der 3 mit dem Rücken zum Feld, und Thomas kam von hinten und faßte mich kurz an, während er hinüber ging. Ob er etwas sagte, weiß ich nicht mehr, ich sagte jedenfalls oh!, weil ich überrascht war.
Bedeutet es etwas oder macht er es immer so? Ich weiß es nicht.
Gestern, 19:00 Uhr begann unsere Abi-Feier mit ca. 60 Leuten. Wir waren auf dem Grundstück von Ulis Eltern in Wildsachsen. Was dazu zu sagen wäre: es war gut, teilweise sehr lustig (wir lachten immer über Margits Freund, der bestimmt 20 Jahre älter ist als sie, dauernd dumme Sprüche losläßt und das auch noch toll findet.)
Außerdem waren Volleyballfreunde von Aki da, aus Kelsterbach, von denen mir der Otto am besten gefiel, die aber schon ziemlich früh gingen. Es blieben noch Thomas, Fischer und Thomi, der auch mal in unserer Schule war (Ex-Jim), der aber eine Freundin hat.
Geschlafen habe ich eigentlich nicht, nur eine Zeitlang, als es schon hell war, in der Hängematte gelegen. Toll! Um halb 12 war ich zu Hause, und jetzt fühle ich mich schon ziemlich schlapp, bin total blaß und habe dunkle Ringe unter den Augen.
Montag, 2. Juli 1979
Juli 1979
Gestern war ein super-toller-Tag! Volleyballturnier in Trebur. Mit 2 Treburer Mannschaften. Thomas und Christof waren auch da, toll, dachte ich und freute mich, Thomas zu sehen.
Christof aber spielte in der 1. Mannschaft, und wie toll! Im Endspiel gegen die TG IV war es spannend, sie spielten so gut wie noch nie. Und gewannen 3:1! Nachher gab es eine große Siegesfeier. Thomas war gleichgültig, denn Christof mag ich viel lieber. Zunächst aber gab mir Arno sein Auto (er und Joe fuhren zu N. III, um abzusagen). Moni fuhr mit mir ins Eigenheim. Total chaotisch, denn ich kann nicht mehr mit Schaltung fahren. Aber wir sind angekommen. Als wir reinkamen, waren Christof und Thomas auch schon da. Ich war erstaunt (denn sie wollten nach Hause fahren, Thomas besonders [er ist übrigens 4 Jahre älter als Chris, wie er zu Peter sagte]). Ich freute mich natürlich. Ich saß neben Thomas, Christof saß links neben ihm. Thomas ist ehrlich gesagt ziemlich frech und motzt auch oft rum. Jedenfalls mag ich Christof viel lieber.
(Er kann sich noch an Carola erinnern, würde sie aber nicht wiedererkennen. Deshalb werde ich sie ihm mal zeigen). Als sie gingen, sagten sie allgemein Tschüs zu allen Leuten, standen dann noch einen Moment vorne, und Christof lachte mir zu und sagte noch einmal Tschüs zu mir allein! (Ich hoffe, aber Moni saß neben mir).
Die Stimmung wurde immer besser. Martin hatte seine Gitarre geholt und spielte. Arno war total ausgeflippt (letzte Gelegenheit, heute ist er schon bei der Bundeswehr in Hammelburg. Aber er will nicht dort bleiben und sagte, in drei Wochen sei er wieder zurück. Wir werden ja sehen.)
Jedenfalls sollte ich ihn nach Hause fahren, und Joe wollte mitfahren (in seinem Auto) und mich dann nach Hause bringen. Arno war natürlich geschockt über meine Fahrweise und meinte, dann führe er in seinem Zustand noch besser.
Als wir bei ihm zu Hause waren, sagte er, er würde mich jetzt nach Hause fahren. Ich sagte Jo Bescheid. Ziemlich schnell war ich zu Hause, das stimmt.
Heute habe ich bei Opel angefangen zu arbeiten. Scheiße ist es, aber es bringt Geld. Martina A., Susanne P., Ralf S., unser Ex-Schulsprecher und einige Kantler waren auch da. R. St. redete mit einem Mädchen und ich hörte, daß die Kantler am Samstag Zeugnisse bekommen haben und daß sie heute in der Zeitung stehen. Ich dachte natürlich gleich an Christof. Ob er auch dabei war?
Vom Bus aus ging ich zu Mutti ins Geschäft.
Als ich erzählte, daß Christof so gut Volleyball spielt, meinte sie der stünde doch auch in der Zeitung, und der Name sei ihr gleich schon so bekannt vorgekommen.
Wenn Chris am Mittwoch kommt, habe ich vielleicht Gelegenheit, mit ihm zu reden.
Hoffentlich kommt er überhaupt noch, Thomas kann von mir aus gern für immer wegbleiben.
Samstag, 7.07.79
Als wir am Mittwoch beim Training zum Umziehen in die Kabinen gingen, war Christof noch nicht da. Aber er kam, ein paar Minuten später. Wir machten wieder mal mit den Männern Training, ziemlich anstrengend, aber sonst ganz gut. Später durften Christof und Achim als Steller die Mannschaften wählen. Ich war, wie es der Zufall wollte, nicht bei Christof.
Nach dem Duschen tranken wir wie gewöhnlich Sekt. Norbert holte eine Flasche für die Männer und Christa sah, daß sie überhaupt noch nicht angezogen waren. War Christof noch da? Ich hoffte es, aber er und Thomas waren sonst fast immer ziemlich früh gegangen. Wir hatten mittlerweile die Tür auf, nur noch Uschi und ich waren da, schließlich kamen die Männer raus. Christof war noch da! Ich freute mich und lachte ihm zu, und er lachte auch. Er ging vor mir raus, ließ sich aber viel Zeit, so daß ich ihn bald eingeholt hatte. Ich fragte, ob sie (er und Thomas) noch mal mitkommen würden (in die Turnhalle). Er sagte nein, Thomas müsse um halb sechs aufstehen, und deshalb müsse er jetzt mit ihm fahren. Ich glaube (und hoffe!), er wäre gern noch etwas geblieben.
Am Sonntag wollte Thomas, als wir noch in der Halle waren, schon dauernd nach Hause fahren, aber sie gingen dann doch noch mal mit ins Eigenheim. Hoffentlich kommt Christof am Mittwoch ohne seinen blöden Bruder.
Gestern abend waren wir, die Ex-Klassenkameraden (allerdings nur 12) bei Petra zum Poltern. Es war ganz lustig, die Leute mal wieder zu sehen. Am 20. (an diesem Tag trifft sich unser LKD) haben wir ein Klassentreffen, zusammen mit der 10bR, und vielleicht auch ein paar Lehrern. Wir treffen uns an der Salzquelle und können dort übernachten. Zum Glück ist es Freitags, denn Samstags habe ich frei. Übrigens muß ich jetzt noch 14 1/2 Tage arbeiten (am Donnerstag ist nachmittags Betriebsversammlung), also frei für mich, obwohl ich dortbleiben muß, aber wenigstens nicht zu arbeiten habe). Immerhin verdiene ich ganz gut, wenigstens ein Trost.
Sonntag, 15.07.79
Am Mittwoch abend ging ich absichtlich erst 10 vor 9 weg, weil ich hoffte, Christof und Thomas würden mich ein Stück mitnehmen. Sie kommen nämlich erst gegen 9. Sie fuhren aber an mir vorbei. Gemeinheit! Norbert nahm mich sogar noch das letzte Stück mit. Friedel war nicht da, bei den Männern war nicht viel los. Aber wir hatten wieder tolles Training bei Volker. Später, beim Schmettern, kamen die Männer zu uns rüber. Ich habe die ganze Zeit gestellt. Auch Christof, aber ehrlich gesagt, Stellen kann er besser als Schmettern. Viel besser. Uschi und Christa wählten dann, Uschi nahm mich und dann auch noch Christof in ihre Mannschaft. Als wir gerade rübergehen wollten ins andere Feld, fragte irgendjemand Christof, ob er Ferien habe. Er sagte ja vielmehr sei er fertig mit der Schule. Oder habe ich zu ihm gesagt, du bist doch jetzt fertig, ich habe es in der Zeitung gelesen? Jedenfalls sagte ich, ich auch, und er fragte, auf dem Planck? Ja. Ich fragte ihn, wie er das Abi gemacht habe. Er sagte, mit 2,3. Ich meinte, das ist ja toll, ich hätte 2,8 usw. Das war eigentlich alles.
Als wir geduscht hatten, kamen die Männer noch mal zu uns, denn wir hatten noch eine Flasche Sekt. Christof stand erst an der Tür. Heike saß neben mir, und dann stand sie auf. Christof kam dann auch herein und suchte einen Platz. Er setzte sich neben mich, aber dann kam Heike und setzte sich zwischen uns. Dieses Mal ging ich vor Christof raus. Ich wartete auf Uschi und Toni, weil ich mit ihnen in die Turnhalle fahren wollte. Dieses Mal hatte ich Christof nicht gefragt, ob er mitkommt. Aber als er und Thomas an mir vorbeigingen, hörte ich, daß Thomas gerade fragte, warum denn, oder so ähnlich. Wahrscheinlich hörte ich noch irgend etwas anderes, ich weiß es nicht mehr, aber ich schloß daraus, daß es darum ging, noch mal mit in die Turnhalle zu gehen.
Als wir ankamen, waren sie tatsächlich schon da. Ich saß gegenüber von Christof, links saß Achim und rechts von mir Thomas. Wir redeten die meiste Zeit über Urlaub (vorher auch über Arbeit, daß ich beim Opel z. Zt. bin). Thomas arbeitet in Frankfurt, deshalb muß er so früh aufstehen, ich habe ihn gefragt).
Christof fährt demnächst auch in Urlaub, er redete von wir, ich weiß nicht, mit wem, vielleicht mit Thomas, ich hoffe nicht, mit seiner Freundin. Aber wäre das möglich?
Er kommt am 22. oder 23. August zurück, vorher werden wir uns nicht mehr sehen, denn die Halle wird bis zum 21. gereinigt, also haben wir am Mittwoch kein Training, sondern machen einen Waldlauf.
Übrigens werden wir Frauen jetzt für die B-Klasse gemeldet. Das wird toll! Die Haßlocher sind dann auch wieder dabei. Ende September fängt es wahrscheinlich an. Das wird toll. Die Männer spielen dann auch B-Klasse und der Rest und die Jungen C-Klasse.
Gestern abend war ich bei Carola eingeladen. Sie feierte ihren Geburtstag. Ca. um halb 2 gingen die meisten, ich auch. Ich hatte Lust, noch ein bißchen Auto zu fahren, fuhr also nach Rüsselsheim, um bei dieser Gelegenheit zu gucken, wo Chris wohnt. Adresse weiß ich. Ich wollte nicht in die Straße reinfahren, stellte das Auto gegenüber in eine Seitenstraße. Ich mußte ein Stück zurücklaufen, und plötzlich war an der Tankstelle so ein Typ. Er hatte mich gesehen und pfiff. Ich war schon in die T.-K.-Str. eingebogen und hoffte, er nähme an, ich wohne da. Mich überfiel eine Angst, daß er mich überfallen könnte und wartete darauf, daß es jeden Moment passieren würde. Ich saß das Auto von Thomas draußen stehen. Es sind Opel-Wohnhäuser. Ziemlich scheußlich. Aber egal. Ich wollte hintenrum zurückgehen, es ging aber nicht. Also denselben Weg zurück. Zum Glück war der Typ nicht mehr da. Ich lief aber trotzdem durch die Anlage, denn auf der Straße wird man zu leicht gesehen. Das letzte Stück zum Auto rannte ich, und ich konnte erst wieder aufatmen, als ich darin saß und losfuhr. Nie mehr!
Samstag, 4. August 1979
August 1979
Am Freitag, dem 27.7. fing es an. Ich arbeitete den letzten Tag bei Opel. Abends waren wir bei Friedel eingeladen, er hatte am 25. Geburtstag. Schon ziemlich zu Anfang fiel er mir auf. Er sah ganz gut aus. Später dann, ich war gerade auf der Toilette gewesen und war auf dem Weg nach draußen, fragte er mich, ob wir mal tanzen wollten. Wir tanzten und gingen dann raus und unterhielten uns, usw.
Um Mitternacht war es soweit. Christine und ich hatten Geburtstag. Es war super, von allen Leuten Glückwünsche zu bekommen.
Mit Jürgen war ich die ganze Zeit zusammen, bis Thommi uns (Joe auch) mach Hause fuhr.
Samstag nachmittag kam Jürgen vorbei. Wir fuhren nach Rüsselsheim zu Lothar. Friedel + Marion, Harald waren auch da. Abends improvisierten wir eine Party, riefen noch ein paar Leute an. War ganz gut. Jürgen fuhr mich nach Hause. Sonntag war er in Hockenheim, wollte aber Montag vorbeikommen. Montag mittag rief er an, er sei krank, käme Mittwoch oder Donnerstag. Ich war wieder mal im Zweifel. Eigentlich liebe ich doch Christof. Aber als er dann nicht kam, reichte es mir gestern. Ich rief bei ihm an, sein Vater sagte, er sei nicht zu Hause.
Heute mittag rief er bei mir an. Er sei bis Donnerstag krank gewesen usw.
Bis es dann schließlich kam: er könne sich keine Freundin zulegen, da er keine Zeit habe. Er hätte gestern auch mit Friedel darüber gesprochen. Er meinte, wenn wir uns mal wieder sehen, könnten wir zusammen einen trinken. Ich sagte ihm, wir werden uns wohl nicht wiedersehen. Im Moment bin ich ziemlich fertig, denn es tut doch weh, immer wieder so sitzengelassen zu werden.
(Noch was: am Mittwoch waren Carola und ich beim Massa einkaufen, für unsere Pfirsichbowle. Wir trafen Iris und sie sagte, sie habe gehört, ich ginge mit Jürgen. Sie kennt ihn vom Maskenball, durch Friedel. Sie sagte, sie habe das Gefühl gehabt, er sei nicht der Typ, der eine feste Freundin haben könnte. Und damit hatte sie recht). Aber ich weiß, ich werde darüber hinwegkommen. Sehr schnell. Das Schlimme ist nur, daß es noch lange dauert, bis ich Chris wiedersehe. Und daß das alles nicht passiert wäre, wenn er nicht schon in Urlaub gewesen wäre.
18:18 Uhr
Mir geht es glänzend!!!
Ich bin um halb 3 ins Schwimmbad gegangen, wenigstens etwas Abwechslung, aber es waren keine bekannten Leute da.
Als ich raus ging, am Fahrradständer war, kam gerade Gerhard K. Ich kenne ihn eigentlich nur vom Sehen (und das auch noch nicht lange), aber er arbeitet auch bei Opel (hat mit mir zusammen angefangen) und als die Betriebsversammlung war, habe ich ihn gesehen und er hat “Hallo” zu mir gesagt, was mich damals schon gewundert hat.
Jedenfalls, heute kam er zu mir rüber und wir redeten eine Zeitlang miteinander, eigentlich nur über Opel. Er ist jetzt noch 3 Wochen dort. Es hat mich aber ehrlich gefreut, mit ihm zu reden. Ich fühle mich viel besser. Aber ich wußte es ja. Jürgen hat mir nicht viel bedeutet. Das war doch schon am Freitag bei der Party offensichtlich. Ganz am Ende saßen wir drinnen, und da war noch so ein Typ, der sah aber echt unheimlich süß aus. Den hätte ich gern kennengelernt. Ich wollte Jürgen schon fragen, wer das sei, denn er kam mir bekannt vor, aber ich tat es leider doch nicht.
Dienstag, 7.8.79
Mittlerweile war alles ganz schön chaotisch, aber jetzt ist es wieder o.k. Samstag abend hatte gerade das Sportstudio angefangen, als es klingelte. Ich dachte, es sei für Ute aber es war Arno. Er fragte, ob ich mitkomme, raus an den Rhein, da sei ein Fest. Ich war froh für die Abwechslung und sagte zu. Sein Bruder, Herbert, war auch dabei. Es waren kaum bekannte Leute dort. Aber ich unterhielt mich ganz gut mit Herbert. Er hatte übrigens zu Arno gesagt, er solle bei mir vorbeifahren, weil er mich kennenlernen wollte. Sie brachten mich nach Hause, und er fragte mich, ob ich am nächsten Tag (Sonntag) mitkommen wolle, irgendwohin fahren. Warum nicht? Ich sagte ja.
Um 2 Uhr holte er mich ab, wir fuhren nach Wiesbaden, gingen spazieren, spielten Minigolf und waren dann noch mal in Nauheim Eisessen.
Dann bei ihm zu Hause. Es kam, was kommen mußte, Aber wenn einer schon nicht küssen kann – Jürgen konnte es jedenfalls, und wie – aber bei ihm konnte ich überhaupt nicht empfinden. Er sagte, ich solle über Nacht bleiben, aber ich wollte nicht. Als er mit mir nach Hause ging, kam es schließlich zum großen Krach. Weil ich nichts von ihm wissen wollte. Er war richtig gemein und verletzend, er hatte mir von seinen früheren Freundinnen und seiner fast-Verlobten erzählt (blöd, wenn man sich in dem Alter schon verloben will), und deshalb hatte ich ihm von Jürgen erzählt, aber eigentlich nur, um ihm klarzumachen, daß im Moment alles chaotisch war. Aber das machte er mir jetzt zum Vorwurf, glaubte, ich würde Jürgen nachlaufen. Er wollte schon gehen, ich konnte ihn nicht so gehen lassen, so verärgert, und deshalb hielt ich ihn zurück , und sagte, die schlimmen 5 Minuten seien vorbei. Das war mein Fehler. Er sagte, er sei Montag um 7 zu Hause und ich könne ihn anrufen.
Am nächsten Morgen war ich ganz schön down. Ich will frei sein und schon gar nicht so tun, als sei ich in ihn verliebt.
Abends war ich ziemlich im Streß mit Rasen mähen, Gießen. Also erst mal duschen. Ich war noch nicht ganz angezogen, als das Telefon klingelte. Es war Elke. Natürlich mußte ich ihr erst mal von meinen Problemen erzählen. Sie meinte, daß sei ein ekliger Typ und ich solle doch nicht anrufen. Ganz recht. Das wollte ich auch nicht.
Kaum war ich wieder im Bad, als schon wieder das Telefon klingelte. Ich ging ran, es war Herbert. Er war ziemlich sauer, sagte, er warte schon eine Stunde (so wörtlich habe ich das nicht genommen mit dem Anrufen um 7 Uhr) und er habe auch noch was zu tun. Das war’s dann, dachte ich und atmete auf. Zu früh. Ich war gerade unten, als Ute mich rief. Telefon! (Halt! Vorher hatte ich Elke angerufen und mir meinen Erfolg mitgeteilt!) Weiter: er war es schon wieder. Er sagte er habe schlechte Laune, usw. Dann fragte er, ob ich ihn noch mal anrufe, ich sagte, ich muß erst mal überlegen, er fragte ja oder nein, also sagte ich, es habe keinen Sinn, nein, ich wolle ihm nichts vorspielen. Aber dann ging es erst richtig los. Er erzählte viel Mist, fühlt sich jetzt wohl sitzengelassen, schimpfte auf uns (Mädchen wie ich, d. h. wie er glaubt wie ich bin, aber ich tue so was doch nicht ständig. Das war das erste und letzte Mal!). Ich dachte, laß den doch reden und lachte innerlich. Als er aber dann sagte, er wünsche uns einen Idioten, er uns ab und zu mal verkloppt, mußte ich doch laut lachen! Zu blöd. Dem armen Jungen fehlt eine ganze Menge Selbstvertrauen, nicht mir, wie er am Sonntag meinte. Wenn wir uns irgendwo sehen, will er nicht mit mir reden. Ich dachte, ich flipp aus, als ich das hörte. Das könnte ich nie machen. Wie ist es denn mit Volker? Und ich würde mich auch freuen, Jürgen wiederzusehen. Übrigens hat er alles, was ich ihm im Vertrauen und auf sein Verständnis hoffend erzählt hatte, negativ ausgelegt und zum Vorwurf gemacht. Auf den kann ich ganz gewiß verzichten. Nach diesem Gespräch war ich so happy, daß ich erst mal ein paar Luftsprünge machte und dann mit Dolly noch mal wegging. Ich fühle mich wieder sauwohl. Jawohl! Richtig. Toll. Super. Ich freue mich. Auf alles! auf Chris!!!
Donnerstag, 23.08.79
Gestern also sollte Christof von Griechenland zurückkommen.
Ich hoffte, er würde abends zum Training kommen, glaubte aber nicht so recht daran.
Aber ich nahm mir vor: wenn er da ist, höre ich mit dem Rauchen auf. Die große Überraschung: er war tatsächlich da!
Später, als wir unseren üblichen Sekt mit Orangensaft tranken, kamen ein paar von den Männern rüber, schließlich auch Christof, er setzte sich ganz hinten hin, neben mich, aber nur ganz kurz, weil wir dann gleich in die Turnhalle gingen. Thomas sagte, es können noch ein paar mitfahren. Moni und ich fuhren mit, allerdings war Christof diesmal mit seinem Auto da.
Sonst war alles ziemlich blöd, ich war unheimlich nervös und unsicher, und das alles nur wegen Christof. Am Ende waren nur noch Christa, Irmi, Chris, Thomi und ich ad. Christof war es schließlich, der nach Hause wollte. Und nicht Thomas, wie sonst immer, ganz klar, denn er und Christa verstehen sich doch so gut. Sie sind beide genauso frech.
Als wir dann rausgingen, wollten Christa, Irmi und ich eigentlich nach Hause laufen, aber Thomas meinte, wir könnten mitfahren. Christof hatte nichts gesagt. Ich bin ziemlich enttäuscht. Aber es wäre schön, wenn er heute da wäre. Ich glaube aber nicht. Das tut mir leid.
Morgen muß ich zum ersten Mal in die Berufsschule.
Donnerstag, 30.08.79
s. Bild linke Seite. Warum ich es ausgeschnitten habe? Wegen Hubi natürlich! Er ist doch mein heimlicher Geliebter! (Alles Mist!) Jedenfalls habe ich ihn damals bei unserem großen Turnier gesehen, und ich fand ihn süß. Er soll übrigens 1 m hoch springen.
Am Freitag waren wir bei Mario. Ich habe mich in Gianni verliebt, schon wieder. Er sieht ganz toll aus, ist aber erst 16 oder 17, aber er hat mir auch ein paarmal zugelacht. Süß!
Gestern war ich endlich beim Friseur. Ich habe jetzt wieder mal eine Dauerwelle, aber super!!
Gestern abend waren viele Leute davon begeistert, besonders Moni und Friedel. Nur Joe gefällt es nicht. Zum Glück!
Als wir später im Happy Night waren sagte Friedel, er müsse sich mal zu mir setzen, weil ich ihm mit Locken so gut gefalle. Und er nannte mich Engelchen. Süß! Anschließend waren wir (ca. 7 Leute) noch mal bei L.s, bis 4 Uhr. Aber ich bin jetzt ganz munter. Ich fühle mich ehrlich toll mit meiner neuen Frisur, es sieht bestimmt besser aus als vorher, denn viel mehr Typen sehen sich jetzt nach mir um (ich sehe jünger aus!) Leider, leider war Chris gestern abend nicht da. Heute kommt er sowieso nicht. Mist!
Aber am Samstag gehen wir zum Länderspiel Deutschland – CSSR nach Rüsselsheim, ziemlich viele vom TSV. Ich fahre mit dem Auto und nehme Christa, Carola und Britta mit. Ich freue mich. Und sonst – ja, leider (oder auch nicht) fange ich am Montag an zu arbeiten.
Montag, 3. September 1979
September 1979
Ich bin die 4. von rechts auf diesem Foto
Samstag, 08.09.79
Vor einer Woche waren wir also beim Länderspiel. Ich wollte eigentlich mit dem Auto fahren, aber Christa und Britta kamen dann mit Thomas vorbei, und er sagte, ich könne auch bei ihm mitfahren. Carola haben wir auch noch abgeholt. Als wir zur Köbelhalle kamen, war Christof schon da! Ich freute mich natürlich, aber später war Hubi interessanter.
Anschließend fuhren wir nach Mainz in die Weinstube Lösch, Chris war aber nicht mehr dabei. Schade. Und danach nach Astheim ins Happy Night. Bis viertel vor vier. Und das schönste: am Sonntag hatten wir ein Turnier in Haßloch. Wir waren ohne Trainer und (fast) ohne Zuschauer und spielten ganz toll (s. Zeitungsausschnitt – nicht vorhanden). Chris war doch da, obwohl er gesagt hatte, er habe keine Zeit (Thomas auch.) Aber sie gingen später nicht mehr mit ins Eigenheim.
Aber am Mittwoch war er wieder da. Als wir unseren Sekt tranken, kamen die Männer nach und nach zu uns rüber. Neben mir war mittlerweile ein Platz frei, und als Chris kam, setzte er sich natürlich neben mich. Wir wollten noch mal ins Happy Night, Chris wollte nicht, aber Thomas überredete ihn. Toll! Ich fragte, ob ich mitfahren könne. Of course. Sonst war nichts besonderes los. Friedel fragte mich (wie letzten Mittwoch), ob ich tanzen wolle, ich wollte aber nicht. Chris fuhr mich dann nach Hause. Ich fragte, ob sie Donnerstag kommen, aber er sagte nein. Also sehe ich ihn erst nächsten Mittwoch wieder. Gestern abend waren wir Pizza essen, anschließend im Candy. Jürgen war auch da, ich tanzte einmal mit ihm, aber sonst interessiert er mich nicht mehr. Friedel ist z. Zt. ohne Freundin. Carola und ich haben festgestellt, daß er einen ganz schönen Verbrauch an Mädchen hat. Um halb vier war ich zu Hause, übrigens bin ich mit dem Auto gefahren und mit dem letzten (fast) Tropfen Benzin nach Hause gekommen.
Die erste Woche Arbeit war ganz gut, besonders da wir diesen Monat einen Einführungslehrgang machen.
Morgen haben wir (nur die Frauen) ein Turnier, die Seeheimer haben uns eingeladen. Zum Glück ist Peter nicht da, denn wir sind mit seinem Training überhaupt nicht zufrieden. Und er mag auch “unsere liebe Christine” so gern. Wir mögen sie jedenfalls nicht.
Dienstag, 18.09.79
Turnier war ein Reinfall, wir wurden Vorletzter, 7.
Am Mittwoch freute ich mich, als ich Christof sah. War es Einbildung oder schaute er tatsächlich zu uns (sicher), (aber zu mir?) herüber?
Anschließend waren wir seit langem wieder mal in der Turnhalle, ich saß neben Chris, sonst war nichts besonderes. Donnerstag war er auch da!, ich glaube das erste Mal an einem Donnerstag. Vielleicht auch nur wegen dem Freundschaftsspiel gegen die Bischofsheimer.
Im Eigenheim waren Chris und Thomas natürlich auch. Nichts besonderes.
Samstag fand unser alljährliches Grillfest statt, dieses Mal (für mich das 1. Mal) bei der Bundeswehr draußen am Kornsand.
Ich fuhr mit Moni raus, mit dem Rad, wie auch viele andere.
Das Wetter war auch einigermaßen gut. Nachmittags fuhren wir mit ein paar Bundeswehr-Typen mit dem Boot raus auf den Rhein, Moni und ich mit dem Sturmboot, was wirklich begeisternd war. Ich wartete natürlich die ganze Zeit auf Christof, aber dann kam Thomas allein. Ich war enttäuscht. Irgendwann später stand ich mit ihm bei Peter an der Theke. Peter sagte, er habe mich vorletzte Woche mit meiner neuen Frisur fast nicht erkannt. Thomas meinte dann, es würde wirklich besser aussehen als vorher. Das freut mich, nicht wegen ihm, sondern weil es noch einer mehr ist, der das feststellt, und dann muß es doch stimmen. Bärbel kam dazu und fragte nach Christof. (Ich hatte absichtlich nicht gefragt.) Thomas sagte, er wisse nicht, wo er sei, aber er wolle noch mal vorbeikommen. Natürlich kam er nicht. Ich stehe auch immer blöd da.
Mal sehen, was morgen abend los ist. Gestern waren wir (Carola, Christa, Arno, Thomas L., Lule und ich) beim Schiedsrichterlehrgang. Theorie. Praxis, d. h. Trainingsspiel pfeifen ist an verschiedenen Abenden. Carola, Christa und ich wollten zusammen hingehen, aber gerade am 27. bin ich den ganzen Tag weg (Ausbildungsfahrt). Also gehe ich am 1.10. Also kann ich im Training wenigstens noch ein bißchen üben.
Samstag, 22.09.79
I don’t know what to think about the whole situation.
On Wednesday we went to the “Turnhalle”. Chris was sitting nearly opposite of me. I’d taken a package of jelly drops which I sometimes buy in our Kantine.
I offered them to the others, also to Chris … (das ist jetzt zu schwer in Englisch, ich schreibe Deutsch weiter) …
also, ich hielt ihm die Schachtel hin, und wie das manchmal so ist, kriegt man die Dinger ziemlich schlecht raus. Jedenfalls dauerte es eine zeitlang, er lachte und ich auch. Später erzählte irgendjemand etwas, wir sahen uns an und lachten.
Donnerstagabend hatte das Eigenheim wegen Trauerfall zu, wir waren im Erker, weil die Turnhalle voll besetzt war. Ich saß zwischen Chris und Thomas, aber nur, weil Thomi mich unbedingt vor ihm auf die Bank lassen wollte. Es war wirklich ganz nett. Ich hatte natürlich wieder mal meine jelly drops dabei und Chris ist wirklich ein begeisterter Abnehmer (einige andere, Christa z. B. auch).
Porky sagte dann irgendwann zum mir, (ich habe es nicht genau verstanden), ich solle vorsichtig sei, da Christof mit Tricks arbeite. Und dann lachte er so merkwürdig. Ich sagte nichts, denn ich wußte nicht was er meinte und ich will mich auch nicht verarschen lassen und lachte also nur.
Anfangs war ich ziemlich happy, aber im Moment weiß ich nicht, wie ich mich fühlen soll. Auf jeden Fall freue ich mich auf Mittwoch.
Montag, 8. Oktober 1979
Oktober 1979
Mittlerweile ist viel passiert. Angefangen hat es am Mittwoch, als wir in der Turnhalle waren. Eigentlich aus Spaß meinte ich, als es um Samstag abend ging (weggehen oder nicht, da wir und die Männer am Sonntag ein Spiel hatten) zu Christa, kommt zu mir, es ist niemand zu Hause bei uns. Sie war begeistert. Ich fragte gleich Chris, der neben mir saß, ob er auch kommen werde. Er sagte, vielleicht, mal sehen, sagte aber nicht zu.
Donnerstag abend sagte ich den anderen Bescheid, wer will, könne kommen.
Bei den Männern war kaum jemand da, also beschloß ich, Freitag abend noch mal in die Halle zu gehen, denn dann hatten sie auch Training. Ich ging dann auch mit Dolly hin, kurz vor halb neun. Norbert und Arno kamen nach dem Spiel zuerst, also sagte ich es ihnen und dann fragte ich natürlich Chris, ob er kommt, und er sagte ja! Toll! Ich sagte ihm und Thomas, sie sollten den anderen Bescheid sagen. Samstag nachmittag um 3 fuhren meine Eltern dann weg (Ausflug) und gegen 6 fing ich dann mit den Vorbereitungen an. Ich hatte morgens eingekauft (für fast 70 DM), machte 2 Salate. Christa wollte auch einen mitbringen, und jeder etwas zu trinken.
Moni kam als erste, dann gegen halb 9 Chris, Thomas, Arno, Norbert. Martin kam noch, und Heike, Kerstin. Ute und Gabi waren auch da. Christa kam nicht, das fand ich wirklich blöd. Thomas L. kam später und dann noch 2 Typen zu Ute. Zuerst war es ein bißchen lahm, aber dann war die Stimmung gut. Chris schlief aber dann schon um halb elf ein oder tat jedenfalls so. Vielleicht war ihm auch schlecht. Ich war dann jedenfalls ganz schön zu, und irgendwann gegen Ende saß ich dann neben Chris und da ich schon leicht benebelt war legte ich einfach meinen Kopf an seine Schulter. Aber das hat er wohl nicht einmal bemerkt. Kurz nach zwei gingen dann alle, die noch da waren. Als Thomas zu Chris sagte, sie wollen fahren und er solle aufstehen, spielte ich wohl ein bißchen verrückt. Ich hielt Chris am Arm fest und sagte nein, er solle hierbleiben. Aber natürlich nicht. Und dann wurde mir schlecht und nachher kriegte ich nicht mehr viel mit. Als meine Eltern nach Hause kamen, mußte mir Mutti die Jeans ausziehen und mich zudecken.
Um sieben war ich wieder wach, ich hatte Kopfschmerzen und einen scheußlichen Geschmack im Mund. Ich holte mir eine Flasche Cola, schlief aber dann noch mal bis halb elf.
Dann mußte ich erst mal saubermachen. Mir war noch etwas übel (im Magen). Also dann los in die Halle. Wir hatten, wie die Männer, die ersten beiden Spiele. Gegen Kelsterbach (3:1) und SW Wiesbaden (0:3). Wir spielten toll, klasse, super, mit Block, Blocksicherung. Die Männer gewannen auch ein Spiel. Einmal kam Chris kurz rüber und schaute zu. Aber gerade da klappte es nicht so gut. Übrigens hat er auch die Nummer 6, wie ich.
Anschließend war ein Handballspiel, Moni und ich brachten unser Sportzeug nach Hause und gingen dann zurück in die Halle, wo noch das letzte VB-Spiel lief. Unterwegs erzählte sie mir, ihr Bruder habe sie gefragt, ob ich mit Chris gehe, da ich mich so an ihn gelehnt habe. (Keine Ahnung, wie er es erfahren hat, Ute weiß es auch nicht.) Moni hat darüber gelacht, und das fand ich das Schlimmste. Ich finde, Chris und ich passen gut zusammen, er mag ungefähr die gleiche Musik wie ich (Alan Parsons, Pink Floyd) und auch meine Räucherstäbchen.
Danach gingen wir ins Eigenheim. Achim saß auch bei uns. Irgendwie kamen wir auf die Idee, noch mal zu mir zu gehen, um die Reste zu trinken. Ich fragte Chris, ob er mitkommt, und er meinte, da müsse ich seinen Fahrer = Thomas fragen. Der wollte nicht, aber als es dann soweit war, kam er natürlich doch mit.
Achim war auch begeistert von meinen Platten (s. o.) Wir tranken noch die restlichen 2 Flaschen Sekt und ein bißchen Apfelkorn. Es war ganz gut, nur Christa fing dann an zu schlafen. Und Chris saß leider weit weg von mir. Als sie dann gingen, verabschiedeten sie sich ganz toll. Achim fing an, gab mir die Hand und ein Küßchen auf die Wange. Thomas wollte natürlich nicht zurückstehen und tat das selbe. Moni und Christa natürlich nicht. Und Christof? Ich war enttäuscht. Er auch nicht. Gerade bei ihm hätte es mich sehr gefreut. Liegt ihm so wenig an mir (was oft gar nicht so aussieht) oder hat er einfach Angst? Ich bin auch zu blöd. Denn ich bin doch genauso wie er. Ich habe doch auch Angst, meine Gefühle zu zeigen. Heute morgen war ich ziemlich down und fuhr auch noch mit Thomas zusammen im Zug. Das letzte!
Nach der 2. Std. Schule ging es mir wesentlich besser. Im Moment geht es. Das einzige, was mich am Leben erhält, ist der Gedanke, daß er wirklich so zurückhaltend ist und daß übermorgen Mittwoch ist.
Sonntag, 14.10.79
Am Mittwoch war im Training ziemlich viel los, jedenfalls bei den Männern. Anschließend in der Turnhalle war unser Tisch voll besetzt, einige saßen noch in der “zweiten Reihe” an der Wand. Sonst war nichts los. Als wir, Christa, Moni, Irmi und ich, nach Hause gingen, fühlte ich mich ziemlich mies, wegen Chris.
Donnerstags ging es mir wieder viel besser, die Arbeit hilft wirklich. Und dann hatte ich auch meinen Zug verpaßt. Also noch etwas Zeit. Eigentlich wollte ich mir Tee kaufen, in der Hauptwache B-Ebene. Aber dann kam ich an diesem Geschäft vorbei und sah die Stoffmäuse. (Hatte ich schon mal gesehen, aber schon wieder vergessen). Meine hat sogar einen Namen. Sehr eindeutig. Sie heißt Christof (s. weiter unten). Was eigentlich überhaupt nicht zu ihr, d. h. zu ihm paßt.
Abends war Chris nicht da, denn Friedel macht jetzt auch Freitags Training.
Martin gibt Ute Nachhilfe in Mathe, und ich hatte ihm 2 Songs von Cat Stevens aufgenommen, aber dann die Cassette in meinem Zimmer liegen lassen.
Als Carola und ich ins Eigenheim kamen, war schon der ganze Tisch voll besetzt. Ich quetschte mich also grade irgendwo hin, und das war zufälligerweise neben Martin. Er und Porky und Günther tranken ziemlich viel Federweißen, und schließlich war Martin schon etwas angeheitert. Ein bißchen viel. Plötzlich meinte er zu mir, auf, trink noch einen, hielt mir sein Glas hin, stieß aber an mich und verschüttete etwas. Ich war sehr begeistert (kotz!!), Arno verdrehte die Augen. Ich versprach Martin, Freitag abend die Cassette vorbeizubringen, aber nur, weil ich dann Chris sehen konnte.
Freitag abend kurz vor Trainingsende war ich hinten in der Halle, ich wartete aber draußen, weil ich ehrlich gesagt Schiß hatte reinzugehen. Nach und nach kamen sie dann raus. Arno hatte auch die 15 DM vom Schiedsrichterlehrgang dabei, was sich ganz gut traf. Dann kam Martin, er freute sich, grinste schleimi über das ganze Gesicht. Mir war es wirklich unangenehm, denn Chris kam heraus. Die anderen mußten denken, ich komme wegen Martin, dabei stimmte das doch ganz und gar nicht. Ich hatte plötzlich Lust, noch mal mit zu Mario zu gehen und wartete, um zu fragen, ob die anderen auch hinfahren. Peter kam dann als erster raus, er grinste scheißfreundlich und meinte, es stimme wohl doch, was er gestern abend gesehen habe. Ich fragte, was denn, aber er meinte nur, es sei doch nicht so schlimm. Er meint wohl, es wäre was mit Martin und mir. Nein!!!!! Ich versuchte, ihm zu erklären, daß das nicht wahr ist, aber er glaubte mir nicht. Er wollte zu Mario fahren, sagte, Martin hätte ihm gesagt, ich solle entscheiden, ob wir noch mal mitfahren. Der spinnt wohl! Peter wollte dann durch Trebur fahren und uns mitnehmen. Als er weg war, bin ich draußen herumgelaufen und hätte laut schreien können!
Ich ging dann ein Stück weiter, so als ob ich auf dem Weg nach Hause wäre, wartete aber auf Chris. Arno und Norbert fuhren zuerst an mir vorbei, sagten, sie wollten auf Sauftour, dann kam Lule und wollte mich nach Hause fahren, ich sagte ich wolle lieber laufen. Dann kam endlich Chris. Aber er hielt nicht an, sondern bog rechts ab in die Donaustraße. Ich hätte ihn erwürgen können. Also ging ich weiter geradeaus.
Gleich darauf kam Friedel, hinter ihm Günther mit Porky. Er fragte, ob ich zu Mario wolle, ich sagte ich ginge nach Hause. Er rief dann Martin, und sagte, er wolle ihn bei Mario absetzen (sie hatten etwas anderes vor). Ich ging dann weiter. Plötzlich wunderte ich mich, warum Chris und Thomas rechts abgebogen waren. Geistesblitz! Waren sie etwa in der Turnhalle? Also nichts wie hin. Tatsächlich! das Auto stand da. Mal sehen, ob noch jemand dabei war. Ich ging an den Fenstern vorbei. Nein, nur die beiden. Sollte ich reingehen oder nicht? Ich hatte Angst, aber irgendwie zog es mich magisch zur Tür. Doch zuerst auf die Toilette, mal kurz in den Spiegel sehen und noch mal nachdenken. Dann aber ging ich rein. Die beiden waren erstaunt, Chris meinte, wenn er das gewußt hätte, hätte er mich mitgenommen. Ich sagte, ich habe es selbst noch nicht gewußt. Wir unterhielten uns dann ganz gut, nur Thomas war nicht so o.k. ziemlich erkältet. Endlich hatte ich auch mal Gelegenheit, Chris zu fragen, was er jetzt macht. Z. Zt. nichts, dann erst mal ZDL, und nachher, das weiß er noch nicht. Anschließend fuhr er mich nach Hause, Thomas war plötzlich wieder ganz munter, wollte mich mit einem Kordel erwürgen. Chris wußte natürlich nicht mehr genau, wo ich wohne, anscheinend ist das bei ihm normal. Jedenfalls war es klasse, daß ich hintergegangen bin, wenn man das andere vergißt.
Heute morgen lag ich noch im Bett, als Mutti herunterkam. Sie erzählte, Martin habe angerufen, er fahre morgen weg und deshalb müsse er Nachhilfe ausfallen lassen. Zum Glück, ich finde es gut, wenn ich ihn diese Woche nicht sehen muß.
Nachtrag 30.10.79: Maus heißt auf keinen Fall mehr Christof, das paßt nicht, sondern Chico nach meiner ehemaligen weißen Maus.
Sonntag, 28.10.79
Die Woche ohne Training habe ich ganz gut überstanden, es hat mir kaum etwas ausgemacht. Ich war am Freitag gerade eine viertel Stunde zu Hause, als Mutti runterkam und sagte, Christa habe angerufen. Wir (Volleyballer) seien bei Hilde (Ex-Eigenheim-Wirtin) eingeladen. Ich rief dann noch mal zurück und sie sagte mir, sie kämen vorbei, Uschi und sie. Thomas war sogar auch dort, aber Chris nicht. Porky machte Pizza mit viel Zwiebeln und Knoblauchgewürz, die erstklassig war.
Und um 0:00 Uhr war es dann soweit: wir hatten 2 Geburtstagskinder, Günther und Martin.
Ich ging mit Christa ca. um 2:00, Arno fuhr mich nach Hause. Günther feierte Samstags zu Hause, und Christa und ich wollten zusammen hingehen.
Abends wollte ich gerade weggehen (mit neuer Felljacke, mit ausgelaufenem Federweißen schon eingeweiht), als Uschi und Christa angefahren kamen und mich abholten.
Günther und Friedel kamen etwas später, weil die TG gespielt hatte und Günther Schiedsrichter war. Es waren ziemlich viele Verwandte da, wir (Christa, Thomas, Arno, Achim, Jutta, saßen im Wohnzimmer beim Essen, es lief gerade “Am laufenden Band”. Die anderen waren im Eßzimmer.
Später kam dann die Sportschau; Christa, Thomas und ich blieben sitzen, Günthers Eltern kamen noch, der Opa wollte unbedingt den HSV sehen. Später, um 23:00 gingen wir dann raus. Die meisten saßen draußen im großen Flur. Christa und ich gesellten uns zu Bärbel, Uschi, Ute H. u. a. Verwandten ins Eßzimmer. Gegen 24:00/1:00 waren dann die Verwandten weg, wir Volleyballer unter uns. Wir sahen uns wieder einmal die Ardèche-Dias an, später spielte Martin Gitarre (Stereo-Anlage funktionierte nicht).
Gegen halb drei verzog sich Martin in die Küche und seine Muscheln zuzubereiten. Bärbel, Thomas, Christa, ich u. einige andere zogen es vor, Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Als wir danach rausgingen zu den anderen, hatte ich meinen toten Punkt überwunden und war topfit und lachte über alles. Das war so etwas um halb 4, als richtig Stimmung aufkam. Ich hatte auch nicht viel Alkohol getrunken, nur Sekt mit Orangensaft und Orangensaft pur und Kaffee und später etwas Bier. Ein paar Fußballer kamen dann auch noch.
Morgens ca. 6:00 waren nicht mehr so viele da. Friedel erzählte dann, ich sähe aus wie ein Engel und er wünschte, er käme in den Himmel. (Das war noch früher, und Porky und Friedel hatten sich auch als Frauen verkleidet und versuchten! ein Lied zu singen, aber sie mußten dauernd lachen, weil wir uns das Lachen auch nicht verbeißen konnten.
Später meinte er dann, es könnte sein, daß er morgen früh bei mir aufwache (und ich glaube noch irgendwas, habe ich vergessen). Ich lachte sowieso nur noch, und Bärbel meinte, es sei nur die Frage, ob ich dann zu Hause sei.
Als die meisten gegangen waren und Heike von ihrem Vater gegangen worden war, setzte sich Friedel neben mich und sagte, ich habe ihm heute wirklich gut gefallen. Als es dann langsam hell wurde, schlief er auf seinem Stuhl ein (er hatte die Nacht vorher nur 2 Std. geschlafen und mußte am Samstag arbeiten). Der Rest von uns (L.s, Arno, Norbert, Martin, ich) tranken Kaffee, räumten auf und machten dann sauber. Günther wollte dann Friedel wecken, damit er sich ins Wohnzimmer auf die Couch legt. Als ich von der Toilette kam, war er tatsächlich wach. Er ging dann zur Toilette, ich in die Küche und gleich darauf kam Günther mit Friedel zurück. Er erzählte, Friedel habe sich in die Badewanne gelegt zum Schlafen und er hatte schon die Hosen ausgezogen. Friedel kam in die Küche, gab mir ein Küßchen auf die Wange, redetet etwas mit den anderen und verschwand dann im Wohnzimmer. Wir räumten noch auf, Günther verzog sich dann ins Schlafzimmer, wir anderen frühstückten und gingen um 9. Heute morgen habe ich mich ein paar Mal hingelegt, aber höchstens eine halbe Stunde geschlafen. Jetzt bin ich eigentlich noch ziemlich wach.
Nur ist da etwas, über das ich die ganze Zeit nachdenke: habe ich mich etwa in Friedel verliebt? Im Moment glaube ich ja. Ich habe ihn wirklich sehr sehr gern. Aber was hält er von mir. Sind es vielleicht nicht nur die üblichen Sprüche, die er macht? Ich weiß es nicht. Am Mittwoch werde ich ihn wiedersehen.
Sonntag, 4. November 1979
November 1979
Am Montag hatte ich noch ein richtig kribbeliges und flaues Gefühl im Magen, wenn ich an Friedel dachte. Aber bis Mittwoch war das vorbei. Auch, weil ich am Mittwoch in die Abrechnung kam und dort Rainer kennenlernte. Er ist sehr nett, aber sonst ohne Bedeutung. Überhaupt sind dort fast alle Leute unheimlich nett.
Am Mittwoch abend nahm mich Friedel bis zur Halle mit, er war aber ganz merkwürdig, redete nicht viel. Das sagen die anderen auch (Carola, Christa, Moni). Mal ist er so und mal so (seit er mit Porky u. Co. zusammen ist). Man weiß nicht, was man davon halten soll. Als ich dann Chris sah, war alles wieder in Ordnung. Und vor allem war und ist mir eines klar: ich bin in ihn verliebt und sonst in keinen. Wir waren nur zu fünft, und Peter war nicht da, also machten wir kein Training. Als die Männer spielten, sahen wir bei ihnen zu. Irgend jemand kam dann auf die Idee, daß wir doch mal eine Schönheitsliste aufstellen könnten. Wir suchten zuerst den Schönsten und waren uns sofort einig: Christof. Außerdem noch Thomas L. Dann wußten wir nicht mehr weiter. Nur noch der Letzte: unsere Witzfigur, Thomas K., den Christa und ich mit Vorliebe verarschen und der das nicht einmal merkt.
Moni, Christa und ich wollten noch mal in die Turnhalle gehen, beschlossen, nicht auf die Männer zu warten, weil sie doch immer so viel Zeit zum Duschen brauchen. Aber die kamen dann nicht mal in die Turnhalle (ich fragte Martin am Donnerstag, er sagte, sie waren bis 1:00 in der Halle und einige anschließend im Happy Night). Es war wirklich eine beschissene Situation, denn wir wollten Chris doch erzählen, daß er Number One ist.
Gestern spielten wir gegen Ginsheim und Weiterstadt und verloren beide Spiele 3:1. Ganz schön depressing.
Die Männer haben heute gespielt, ich bin nicht mitgefahren, als einzige (vielleicht außer Bärbel) wollte ich nicht, und dann muß man ja auch irgendwann mal ausschlafen.
Am Mittwoch sehe ich Chris endlich wieder und hoffentlich nicht so kurz wie letzte Woche.
Sonst ist mit mir nichts mehr los. Heute z. B. habe ich rein gar nicht gemacht außer Zeitung gelesen und ferngesehen. Außerdem kann ich nicht mehr mit dem Rauchen aufhören. Ich freue mich richtig auf die erste Zigarette, wenn ich abends nach Hause komme.
Alles Scheiße, jedenfalls heute.
Sonntag, 11.11.79
In der jetzigen Abteilung (Abrechnung) gefällt es mir sehr gut. Seit Mittwoch bin ich bei den Schiffsfahrscheinen, aber auf der gleichen Etage wie Rainer. Zweimal bin ich mit ihm Essen gegangen, das erste Mal fragte er mich, am nächsten Tag trafen wir uns “zufällig”. (Wir gehen nämlich immer um 12). Am Donnerstag kam er eine viertel Stunde später in die Kantine. Ich hatte schon gegessen, setzte mich dann noch mal zu ihm an den Tisch. Frau K. (bei der ich im Zimmer bin) saß in der Nähe, und Rainer sagte, jetzt hätte sie wieder ein Gesprächsthema (weil wir zusammensitzen). Er wollte aber nicht mehr darüber sagen, weil das eine lange Geschichte ist. Nach der Mittagspause kam er noch mal zu uns ins Zimmer. Die K. fragte ihn nach Frau und Kind. Vorher hatte ich schon einige Andeutungen gehört (Wohnung, ob das Kind den Vater ärgert, wenn er nach Hause kommt (ich dachte nicht, daß er der Vater ist). Er muß auch schon 23 oder 24 sein, denn er hat bei Neckermann gelernt, war dann arbeitslos (weil er kurz vor der Prüfung geflogen ist) und ist seit 4 1/2 Jahren beim DER.
Am Mittwoch war es gut; die meisten sind gleich nach dem Training nach Hause gefahren (Fußball!). Wir waren zu fünft in der Turnhalle (Christine, Christa, Thomas, Christof und ich.). Chris saß natürlich neben mir. Wir haben unsere beiden nächsten Spiele in Kiedrich, und das muß ziemlich bekannt sein. Chris und Thomas waren auch schon dort. Vielleicht fahren sie mit, wenn wir dort spielen.
Am Freitag habe ich das erste Mal verschlafen. Um 7 bin ich aus dem Bett raus. Unsinn, sich abzuhetzen, also fuhr ich später. Alles nur wegen dem Training. Donnerstags ist es einfach zuviel. Obwohl ich gleich nach Hause gegangen bin. Um halb zehn war ich beim DER. Ich wollte bis 18 oder 18:30 arbeiten, aber dann fiel mir etwas besseres ein: Ich machte kurz vor halb 6 Schluß, rief vom Hauptbahnhof aus Chris an. Ich wollte ihn fragen, ob er mich nach Trebur mitnimmt, wenn er zum Training fährt. Aber seine Mutter sagte, er habe sich hingelegt, weil er sich nicht wohlfühle. Sie wisse nicht, ob er ins Training gehe. Mist! Um viertel nach 6 war ich in Rüsselsheim. Ich ging zur T.-K.-Str., aber Chris war schon weg, das Auto stand nicht mehr da. Ich telefonierte dann erst mal eine halbe Stunde mit Elke, dann fuhr ich doch mit dem Bus. Ich wollte aber zuerst noch mal zur Sporthalle. Tatsächlich. Christofs Auto war da. Ich schrieb ihm einen kurzen Brief, warum ich angerufen hatte (ich hatte nämlich keinen Namen genannt, weil man das in Finnland auch nicht macht und ich arbeite z. Zt. mit einer Finnin, Pia, zusammen). Den Zettel steckte ich ihm an die Autotür. Nachts träumte ich sogar davon. Ute hatte den Zettel gefunden. Ich war froh, daß sie mich gerettet hatte, denn er hatte den Brief nicht lesen können.
Freitag, 23.11.79
Also der Reihe nach:
Mittwochs war Christof nicht im Training.
Donnerstag fragte Heike mich, ob ich am Freitag mit ihr zum Zuschauen in die Halle gehe. Ich war sofort dabei, denn dann konnte ich Chris wiedersehen. Denkste! Auch am Freitag war er nicht da. Aber anschließend fuhren wir noch mal zu Mario. Am Samstag spielte die TG (mit Hubi und Friedel) und Frauen-Bundesliga in der Köbelhalle. Ich fuhr im dicksten Nebel hin, einige von den anderen waren auch da, L. war 2. Schiedsrichter.
Am Sonntag spielten wir das erste Mal in Kiedrich (allein) und verloren beide Spiele. Die Männer (L., Porky, Chris, Thomas, Arno, Toni als Co-Trainer) fuhren erst am Mittwoch (Buß- und Bettag) mit. Ich hätte nie gedacht, daß Chris mitkommen würde. Als ich morgens zum Eigenheim kam, sagte ich Hallo zu allen, die schon da waren, und Chris begrüßte mich noch mal extra mit einem Hallo!
Immerhin gewannen wir dieses Mal ein Spiel, L. war aber ziemlich fies und meckerte wie üblich nur rum. Wegen ihm besonders hatten die anderen beschlossen, ohne Männer anschließend essen zu gehen (nur mit Trainer). Mir paßte das gar nicht und ich finde es auch ziemlich blöd. Das sagte ich auch, aber andererseits wollte ich nicht als einzige eine Ausnahme machen. Schließlich gehören wir doch als Mannschaft zusammen. Das war’s dann.
Heute abend wollte ich auf jeden Fall in die Halle gehen. Ich wußte nicht, ob Heike und Kerstin mitgehen, also brachte ich Kerstin ihre bestellten Gelee-Drops hin und dann gingen wir zu dritt los. Ich hatte Angst, Chris würde nicht da sein, vor allem, als ich dann nur Thomas’ Auto sah. Aber er war da! Und als einmal die Mannschaft ausgewechselt wurde und er sich zu uns auf die Zuschauertribüne setzte, sagte er Hallo zu mir. Dann warteten wir, bis sie geduscht waren und schauten inzwischen bei der Skigymnastik zu (sehr amüsant). Arno und Lule und die Jungen kamen als erste, irgend jemand machte den Vorschlag, zu Mario zu fahren. Kerstin, Heike und ich fuhren mit Arno und Herbert. Ich nur sehr ungern, denn Chris war noch nicht herausgekommen und ich hätte ihn so gern noch einmal gesehen. Ein paar Jungen fuhren mit Lule, der Rest mit Mopeds. Wir waren ziemlich viele, dann kamen noch Uschi, Toni, Christa … + Familie (Peter, Doris), und Peter mit Frau und Tochter. Und vorher: Christof und Thomas; das hätte ich nie gedacht. Leider saß Chris etwas weiter weg, ich konnte also nicht mit ihm reden, wir haben uns nur ein paarmal angesehen. Holger G. und Freund Lothar waren auch da, Heike und ich setzten uns mal kurz zu ihnen. Und außerdem waren K. und J. + Frauen anwesen.
Endlich, als wir gingen, konnte ich mit Chris sprechen. Wir waren schon alle draußen (außer Arno, ich meine, von “unserem” Auto), und zum Glück kam Chris dann heraus. Er sah aus, als würde er frieren, und ich fragte ihn. Sonst redeten wir 1. nicht viel 2. nur Mist, d. h. belangloses Zeug, von wegen müde und so, Heike war auch dabei. Trotzdem habe ich das Gefühl, daß sich seine Einstellung mir gegenüber zum positiven hin geändert hat, seit er meinen Brief bekommen hat. Ich freue mich auf Sonntag nachmittag, denn dann spielen beide Mannschaften in Trebur!
Sonntag, 9. Dezember 1979
Dezember 1979
Letzte Woche war ich ganz schön sauer auf Chris. Erstens, weil er nach unserem Spiel im Eigenheim am Ende neben mir saß, aber nicht mit mir redete. Und am Mittwoch war es genauso schlimm. Wir saßen nur noch ein bißchen bei den Männern in der Kabine. Friedel fuhr mich nach Hause und an diesem Abend mochte ich ihn lieber als Chris. Freitag abend ging ich in die Halle, aber es war nicht viel los, Chris war nicht da. Anschließend bei Mario war auch nichts los, wir blieben auch nicht lange.
Samstag morgen war es dann soweit: die Weihnachtsfeier vom TSV. Zuerst ins Miramar und abends in Eigenheim zum Essen und Feiern. Ich wollte eigentlich nicht mitfahren, habe mich aber dann doch dazu entschlossen. Chris war auch dabei, insgesamt über 40 Leute. Von den meisten (z. B. von Christof) sah ich den ganzen Tag über nicht viel.
Erst abends wurde es besser. Ich hatte nämlich wieder mal genau den richtigen Platz, denn er setzte sich genau gegenüber von mir hin.
Ich überlegte immer noch, ob ich es ihm erzählen sollte (daß er der Schönste ist). Heike drängte zuerst, ich solle es tun, dann meinten beide, Heike und Moni, es könnte vielleicht blöd aussehen. Etwas später, schon nach 12, hielt ich es nicht mehr aus. Ich ging an die Bar, vor allem, weil Chris dort stand. Achim kam dann noch dazu und es wurde ziemlich lustig. Er meinte, wir müßten einen neuen Trainer bekommen. Chris sollte Trainer machen, Thomas Co-Trainer und er Masseur. Dann müßte es klappen, bei so vielen gutaussehenden Männern. Die Gelegenheit! Ich sagte zu Chris, diesbezüglich wollte ich ihm noch etwas erzählen, aber erst später. Dann tranken wir auf uns + Trainer + Masseur. Als Achim dann noch einmal etwas von schönen Männern sagte, dachte ich, jetzt ist es egal, ich erzähle es ihm. Chris freute sich darüber, aber natürlich nahmen es beide nicht so ernst.
Dann tanzte ich mal mit Norbert, und stand dann natürlich wieder bei Chris. Er und Thomas bezahlten dann und Chris holte noch seine Jacke und ich dachte, wenn ich an der Bar stehenbleibe, kommt er bestimmt nicht noch mal, um sich bei mir zu verabschieden. Also setzte ich mich zu Moni und Heike, aber nicht an den Tisch, sondern auf die Eckbank daneben, denn da mußte er vorbeigehen. Er kam und Moni sagte, er solle sich einen Kaffee machen und sich dann ins Bett legen (weil er den ganzen Abend schon müde war). Ich sagte, dann solle er besser keinen Kaffee trinken. (Mist, ich weiß nicht wie ich es schreiben soll! Also Konzentration!). Er sagte Tschüs zu uns, ging aber nicht einfach so an mir vorbei, sondern streichelte mir kurz übers Haar. Ich hätte nie gedacht, daß er so etwas tun könnte. Aber ich freue mich und kann den Mittwoch kaum erwarten, denn ich weiß doch momentan nicht, ob er es “einfach so” getan hat oder eben weil er mich mag.
(Moni hatte vorher schon gesagt, man würde es (d. h. einige Leute) ein bißchen merken, daß Chris mir gefällt. Heike hat es ihr erzählt, vorher hat sie es wahrscheinlich nur geahnt. Aber sie meinte, er würde es wahrscheinlich nicht merken.
Momentan bin ich richtig ungeduldig, in einer solchen Situation müßte ich ihn sofort wiedersehen. Aber es geht nicht. Noch drei Tage. Vielleicht gehe ich heute abend ins Kino, in “Die Schweizermacher” mit Emil. Ich werde jetzt mal Uschi anrufen. Carola will auch mitgehen.
Sonntag, 30.12.79
An einem Mittwoch saßen Uschi und ich nach dem Training noch bei den Männern, denn Achim und Herbert hatten Bier mitgebracht (Geburtstag), und Sekt. Irgendjemand fragte dann, was machen wir jetzt und jemand sagte, wir gehen zu Sabine. O.k. dachte ich, warum nicht. Chris, Thomas, Friedel, Achim, Porky kamen noch mal mit. Als Christof oben auf der Toilette war, dachte ich, ich gehe auch mal hoch, vielleicht treffe ich ihn oben. Tatsächlich. Wir unterhielten uns ziemlich lange, aber es passierte sonst natürlich nichts. Bis halb vier blieben sie. Ich fragte Chris, ob er Freitag ins Training kommt, er sagte, wahrscheinlich nicht, wollte aber Donnerstags kommen. Ich fragte ihn dann auch noch (blöd!!!), ob er mich abholt. Er mußte wohl oder übel ja sagen. Er hätte schlecht ablehnen können. Ich freute mich jedenfalls. Aber Donnerstag abend rief er an, er habe den ganzen Tag im Bett gelegen und komme nicht. Ich war ziemlich sauer, aber eigentlich war es gut so. Zum Glück war Martin da, bei Ute Nachhilfe geben, und ich gab ihm den Schlüssel mit. Um neun Uhr lag ich im Bett, ich war halb tot. Außerdem waren an diesem Abend nur 7 Leute da.
Montags rief Uschi bei mir an und sagte, daß wir Dienstags ins “Dschungelbuch” gingen. Ich überlegte, ob ich Chris anrufen sollte, tat es dann schließlich doch. Er wollte aber schon Montag abend mit irgendjemandem gehen (mit wem?). Mittwochs würde er nicht im Training sein. Ab Mittwoch hatte ich Urlaub, Mittwoch nachmittag war ich in Mainz, Donnerstag vormittag in Frankfurt und nachmittags war ich beschäftigt mit Plätzchen und Pralinen machen (bis Sonntag). Montags (24.) war ich nochmal in Rüsselsheim, und in der Stadt traf ich Chris mit seinem kleinen Bruder beim Einkaufen. Weihnachten war dieses Jahr wirklich gut, vor allem habe ich die neue LP von Alan Parsons bekommen.
Ich glaube, ich werde Chris aufgeben. Ihm nicht mehr nachlaufen. Es wird nicht einfach sein. Vielleicht schaffe ich es auch nicht. Das weiß ich erst, wenn ich ihn wiedersehe.
Montag, 21. Januar 1980
Januar 1980
Mittlerweile hat sich einiges ereignet. Mein Urlaub war viel zu schnell vorbei. Und dann hatten wir wieder Training. Chris war natürlich da, in der Turnhalle saß ich sogar neben ihm, aber ich redete nicht mit ihm. Eigentlich, um ihn zu ärgern, aber es scheint ihm nichts auszumachen. Jetzt ist er mir allerdings gleichgültig. Ich freute mich auf den ersten Maskenball, der fand am Samstag statt. Im Eigenheim. In die Turnhalle gehe ich nicht. (Momentan schneit es mal wieder, seit langer Zeit das erste Mal).
Ich ging erst um 10 Uhr, vorher ist sowieso nichts los. Zuerst lief ich herum und suchte Bekannte. Dann traf ich Jutta, die neu bei uns in Volleyball ist. Sie war mit ihrem Freund da, und mit Harald, einem Cousin von Norbert K. Das war gerade in einer Pause. Harald fragte mich dann, ob wir mal tanzen wollten. Ich freute mich. Zwischendurch gingen wir an die Bar, Sekt trinken. Bei der Demaskierung waren wir auch noch zusammen. Dieses Mal war es lustig, mit 2 Stühlen in der Saalmitte, auf die die Paare nacheinander stiegen und dort die Masken abnahmen. Dann tanzten wir noch mal, dann mußte ich aufs Klo und als ich rauskam, war Harald weg. Ich stand dann in der Nähe der Bühne, und Norbert K. kam vorbei, als Pirat (sie waren so eingelaufen und hatten einen ausgepeitscht) mit Hakennase. Ich tanzte dann eine Weile mit ihm, und sah dann auch Hubi.
Später war ich ziemlich müde und setzte mich unten hin. Dann ging ich in die Sektbar hoch. Friedel + Freunde, Norbert, Arno waren noch dort. Ich setzte mich zuerst hin, dann sah Friedel mich, und sagte, ich solle zu ihnen kommen, er nahm mich an der Hand und ließ mich dann nicht mehr los. So blieb ich noch eine ganze Weile.
(Pause. Ich sehe mir jetzt die Disco an).
Als wir dann gingen (Friedel und ich, so was Blödes!), kam ich an einem Typen vorbei, und der quatschte mich an, wir kennen uns doch. Ich sagte nein, woher sollten wir. Er fragte dann, ob ich Werner G. kenne, ich sagte ja, er erzählte mir, er sei sein Cousin und aus Bischofsheim. Unten, als ich meine Jacke holte, traf ich ihn wieder. Wir unterhielten uns noch mal kurz und er fragte, ob ich am Hexenball da sei. Ich sagte ja. Dann würden wir uns wohl sehen. Ich ging dann mit Friedel. Ich nahm ihn sogar noch mal mit rein. Jetzt würde ich es nicht mehr tun, aber damals hat es mir gefallen. Sonst ist natürlich nichts passiert, außer daß wir zusammen in meinem Bett gelegen haben. Und das ist auch gut so. Morgens, als er ging (die 1. Mannschaft spielte an diesem Tag) sagte er, er wolle anschließend zu mir kommen. Er tat es natürlich nicht.
Samstag, 9. Februar 1980
Februar 1980
Dienstag abend waren wir (Pit, Uschi, Carola, Moni, Christa, Kerstin und ich in Mainz Schlittschuhlaufen. Anschließend im Eigenheim. Friedel, Norbert, waren auch da. Ich merkte genau, daß Friedel etwas von mir wollte, aber ich dachte, laß mir doch meine Ruhe.
Mittwoch abends dann auf dem Hexenball (nach dem Training) erfuhr ich was los war. Er tanzte mit mir, um es mir zu erzählen, daß es ihm leid täte, noch mal mitgegangen zu sein, usw. Ich hatte es schon überwunden, aber dann kam doch noch mal der Schmerz und entsprechend war dann meine Stimmung.
Ich hatte diesen Mittwoch allerdings auch herbeigesehnt, weil ich dann den Typen wiedersehen wollte. Nur das Problem: ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wie er aussah. Aber dann, als ich ihn sah, wußte ich es wieder! Ich ging zu ihm hin und redete kurz mit ihm. Ich hoffte, er würde mit mir tanzen, tat er aber nicht, außerdem war noch ein Mädchen dabei, könnte doch seine Freundin sein.
Samstags war Maskenball in der Turnhalle. Ich ging ca. um 10 Uhr hin, nachdem wir aus Wiesbaden zurückgekommen waren. (schon wieder 2mal verloren).
Ich stand, wie immer, zuerst ein bißchen rum, tanzte dann mal und dann traf ich ihn wieder. Er heißt Wilfried. Er sagte, wir tanzen nachher mal, und das taten wir dann auch. Anschließend gingen wir hoch in die Sektbar. Dort traf ich Reinhard, er war auch auf dem Planck, hat 1 Jahr vor mir Abi gemacht.
Gabi war auch wieder da. Ich tanzte mit verschiedenen Typen, auch mit einem aus Ingelheim, der wollte was von mir, aber er war irgendwie blöd und ich ließ ihn dann sitzen und ging zu Wilfried.
Reinhard fragte mich dann später, ob ich mal mitkommen wolle, Freitags ins “Cosy-Shack” und dann ins “Sounds”. Ich sagte ja, denn dort war ich noch nie gewesen.
Er holte mich dann am Freitag abend ab (1. Tag vom Seminar), holte dann Gabi in Rüsselsheim und Wilfried in Bischofsheim.
Im Cosy traf ich Sigrid, wir unterhielten uns eine Weile, aber später sah ich sie nicht mehr. Es war ganz nett. Einige andere Bekannte waren auch noch da, u. a. Rainer, gen. Tommi. Auch ein bißchen langweilig, denn lange Zeit stand ich nur mit Reinhard draußen (in der Nähe der Tanzfläche).
Später fuhren wir ins Sounds. Die Musik ist dort besser, das Publikum ganz anders, viele Kiffer, Rocker und Farbige. Und Verrückte. Wie zum Beispiel der Vogel, der hat echt einen Schlag. Seine Freundin soll beschissen sein in jeder Hinsicht.
Mutti dachte wahrscheinlich, daß ich mit Reinhard gehe, denn sie sagte, er sähe ganz goldig aus. Ich meinte, na, das ist wohl Geschmackssache. Ich finde ihn ganz nett, das ist alles. Ich fühle mich mehr zu Wilfried hingezogen. Allerdings wußte ich nicht (bin mir immer noch nicht so sicher), ob er mit Gabi geht oder nicht. Einmal, kurz bevor wir gingen, daß ich auf der Lehne einer Bank an der Tanzfläche. Er faßte mich an und tat so, als wollte er mich herunterwerfen. Das Gefühl war ganz toll. Aber so richtig merkte ich das erst am Mittwoch. Hexenball. Kein Training, da wir Sektbar-Dienst hatten. War ganz gut, nur war ich ein bißchen erkältet und hatte Kopfschmerzen. Die Bischofsheimer kamen ziemlich früh. Ich sah sie dann lange nicht, weil ich oben zu tun hatte. Dann kamen immer mehr vom Verein, und schließlich flüchtete ich, weil wir uns hinter der Sektbar auf die Füße traten. Irgendwann stand ich an der Treppe und ein Typ quatschte mich an, wir tanzten, gingen dann in die andere Sektbar. Er wollte mich dann unbedingt küssen und fragte mich ziemlich blödes Zeug. Mir reichte es dann und ich wollte wieder rausgehen. Wir standen draußen an der Tanzfläche, es war gerade 24:00 und oben auf der Bühne standen Wilfried und Tommi mit Gabi auf den Schultern, denn sie wurde am Donnerstag 18.
Ich gab dem Typen meinen Kamm, als ich auf der Toilette war, aber als ich rauskam, war er verschwunden. Ich suchte ihn, und fand ihn schließlich auch, auf der Tanzfläche mit einem anderen Mädchen. Idiot! Ich war aber froh. Ich ging zu den Bischofsheimern, um mich ein bißchen mit ihnen zu unterhalten. Wilfried aber fragte mich gleich, ob wir tanzen wollten – und dann waren wir die restliche Nacht auf dem Hexenball zusammen. Gegen Ende waren wir unten in der Sektbar und der Typ, der im Cosy bedient, war auch da, und er tat, als sei er wahnsinnig begeistert von mir.
Donnerstag rief Wilfried mal kurz an. Freitags konnte ich nicht mitfahren, weil wir Besprechung hatten wegen Fastnachtssamstag.
Samstag war dann in Bischofsheim Maskenball.
Ich war gegen 20 Uhr dort, sah zum Glück gleich Gabi, Vogel, u. a. Mädchen, die dabeisaßen, z. B. auch die Schwester von Reinhard.
Die anderen liefen dann ein, so auf die Art “Frankfurt Kaiserstraße”. Es war wirklich stark.
Dann tanzte ich ein paarmal, mit Wilfried und Reinhard, um 10 Uhr liefen sie das 2. Mal ein, mit Baströckchen und Sonnenschirmchen und führten ein Ballett vor, bei dem aber auch gar nichts exakt klappte. Wir konnten nicht mehr vor lachen. Nachher war es dann noch toll, aber allgemein war nicht so viel los wie bei uns. Als wir rausgeworfen wurden, gingen wir zu einem Typen Kaffee trinken. Wir waren 6 Leute (Winfried, Simona, Gabi, Tommi, Wilfried und ich). Eigentlich wollten wir bei Wilfried übernachten, aber wir blieben dann dort bis Sonntag 11 Uhr und es war saukalt in der Nacht. Wilfried brachte Gabi und mich nach hause und das wars dann. Sonntag schlief ich den ganzen Nachmittag. Gestern abend hoffte ich, er würde anrufen. Natürlich tat er es nicht. Ich ging früh ins Bett, weil mir alles so egal war. Heute abend war ich gerade auf dem Weg nach Hause (vom co-op), kam an die Ampel, es war rot und da stand ein grüner Golf. Die sehe ich mir immer genau an, weil ich mir einen (vielmehr einen Polo) kaufen will. Ich war schon fast vorbei, als ich sah, daß es Wilfried war. Er hatte mich auch gesehen. Er fuhr mich nach Hause. Wir unterhielten uns eine Weile, u. a. sagte er, ich werde doch am Samstag zu seiner Party kommen. Morgen abend, beim Hexenball, sehen wir uns auch. Aber sonst – ich hoffe nicht, daß er Nummer 9 ist (ich habe heute gerade mal alle Typen nach meinem ersten und einzigen Freund gezählt). Das wäre wirklich schlimm, ich darf gar nicht daran denken.
Dienstag, 26.02.80
Samstag, 16.02. Fußballer und Volleyball-Mädchen eingelaufen als Zigeuner. war klasse. Wollte in Trebur bleiben, besonders, weil ich Hubi gesehen hatte.
STOP – Zuvor Mittwoch Hexenball. War mit Wilfried zusammen, Mäusi fragte mich dann, ob wir tanzen wollten. Ja. Dann in Sektbar hinten. Nur noch Mist. Mit ihm zusammen. Wilfried war gemein. Hatte ja recht. Knutschte sich mit anderen Mädchen rum. Ich weinte. Mäusi brachte mich nach Hause. Ich hielt es nicht aus, ging wieder hin. War schon ziemlich zu von dem Scheiß-Sekt. Am Ende dann mit Wilfried geredet. Er hat mich und ein anderer Christel L. nach Hause gebracht. – STOP
Also dann Samstag. Hatte vorher schon mit Wilfried telefoniert (er hatte Donnerstag angerufen). Jedenfalls fand ich Hubi nicht mehr, und es war viel zu voll. Bei den anderen war ich auch irgendwie Außenseiter.
Fuhr dann doch noch nach Bischofsheim (Papa hat mich gebracht):
Party war gut, gute Musik, leider ging’s mir nachher schlecht, weil ich zu viel durcheinander getrunken hatte.
Montag = Rosenmontag. Weinprobe in der Schule. Abends Rosenmontagsball im Eigenheim. Langweilig, viele ältere Leute. Bei den Bischofsheimern tolle Stimmung, ich konnte keinen Sekt mehr sehen. Ein Typ (ganz nett) holte mich zum Tanzen, mit ihm war ich dann ziemlich lange zusammen, dann ging ich runter zu den anderen in die Sektbar. Wilfried wieder mit der Christel L. Ich war sauer. Blöd. Er tanzte mit einer anderen. Dann gingen sie. Ich auch. Er war übrigens ziemlich zu gewesen an diesem Abend, deshalb dachte ich, laß mir doch meine Ruhe.
Dienstag wollte er mich abholen, nach Bischofsheim, rief aber an, er sei bei seiner Cousine eingeladen. Zum Glück! Denn ich ging allein in die Turnhalle, es war relativ voll, aber ich saß erst mal längere Zeit rum. Gleich zu Anfang hatte ich einen Typ gesehen, den ich unheimlich süß fand. Er tanzte gerade mit einem Henker (Mädchen von der Landjugend). Ich sah ihn dann noch ein paar Mal und überlegte, ob ich ihn fragen sollte, ob wir mal tanzen. Ich entschloß mich, es zu tun, wenn er bei mir vorbeikäme. Dann endlich! Er kam. Aber was tat er? Er fragte mich! Toll. Wir gingen dann mal in die Sektbar, tanzten wieder und saßen noch eine Weile unten. Er heißt Bernhard, arbeitet bei Opel und geht demnächst für 4 Monate nach Kanada. Sein Bruder war auch mal auf dem Planck, er war auch da, ich kenne ihm vom sehen.
Sein Hobby ist Musik und er mag Edgar Allan Poe, den ich auch unheimlich gut finde.
Wir verabredeten dann ein Treffen, diesen Freitag (29.02.) im Candy. An diesem Abend wußte ich schon, daß ich dann ein Auto haben würde. Mittwochs holten wir es dann. Klasse. Es macht wirklich Spaß.
Freitag konnten wir früher gehen, und ich traf Wilfried und Gabi im Zug.
Abends waren wir bei Stefan (Jumbo) eingeladen, der hatte Geburtstag. Wilfried holte mich ab, ich war ziemlich müde. Ich wußte auch nicht mehr, was er überhaupt wollte.
Später fuhren wir noch mal ins “Sounds”, dort wollte er Reinhard treffen, aber es war schon geschlossen worden. Wahrscheinlich von der Polizei.
Er brachte mich nach Hause und erklärte mir, daß er Angst habe, weil er mir weh tun könnte, weil es schon bald wieder aus sein könnte. Er wisse nicht, was er wolle.
Nachher noch das mit dem Typen am Fenster. Schrecklich!
Samstag mittag rief er mich an, wegen abends. Wir spielten an diesem Tag in Wiesbaden, ich sollte abends mit meinem Auto nach Mainz kommen, ins Kino (Rocky Horror Picture Show). Ich sagte, es geht bestimmt nicht, um 20 Uhr könnte ich noch nicht in Mainz sein. Davon abgesehen wollte ich auch nicht. Er sollte mal ein bißchen Zeit haben zum Nachdenken. Deshalb fuhr ich erst gar nicht mit meinem Auto nach Wiesbaden. Schon wieder verloren. Abends froh, daß ich zu Hause war.
Sonntag wollt er nach Fußball vorbeikommen, kam aber nicht, rief später an, war ziemlich kaputt, verabredeten uns für morgen, Mittwoch. Ich werde sogar das Training schwänzen. Heute hatten wir um halb 4 Schluß, ich dachte, ich sehe ihn im Zug, aber nein, auch Gabi nicht.
Freitag, 29.02.80
Date mit Bernd. Sollte ich hingehen? Zum Glück ging ich doch. Traf ihn gleich im Candy. Wir gingen dann etwas trinken und fuhren spät noch mal nach Mainz ins “Gypsy”.
Samstag, 1. März 1980
März 1980
Mit Wilfried im Kino, anschließend im Cosy.
Freitag, 07.03.80
Mit Bischofsheimern im Augustinerkeller. Ziemlich albern. Wilfried ging mir auf die Nerven. Reinhard + Freundin wollten noch mal zu Wilfried Kaffee trinken, ich mußte mit, weil ich mit ihnen gefahren bin. Beschissen. Wilfried war ziemlich sauer auf mich, weil ich so abweisend war, hatte aber wahrscheinlich doch noch Hoffnung.
Samstag, 08.03.80
Date mit Bernd. Aber auch zur Party nach Bischofsheim eingeladen. Ich wußte aber schon, daß ich nicht hingehe. Im “Sounds” gewesen. Dann noch vor seinem Haus im Auto gesessen. bis 4 Uhr morgens. Da hat die Sache angefangen. Ich war unheimlich verliebt.
Samstag, 15.03.80
Er hat Spätschicht, deshalb können wir uns nur am Wochenende sehen. Treffen am Main. Erst gegen 10:00 nach Mainz gefahren, in die Altstadt.
Sonntag, 16.03.80
Ziemlich lange spazieren gegangen. Ich habe mich über mich selbst geärgert, weil ich nicht mit ihm reden konnte. Er wollte mich am Sonntag nach Helsinki-Fahrt anrufen.
Mittwoch, 19.03.80
Genau 1 Monat nach 1. Treffen. Der große Schock. Ich kam nach Hause, fand Brief von ihm. Hatte Angst, ihn zu öffnen. Er schrieb, er wolle unsere Beziehung abbrechen. Training geschwänzt. Auf ihn gewartet, bis 23 Uhr in eisiger Kälte. Er hatte mich erwartet. Wir redeten noch einmal darüber. Ich verstehe ihn sehr gut. Er ist übrigens immer noch in mich verliebt, ich gefalle ihm immer noch, aber er kann mich jetzt nicht lieben (möglicherweise später). Ich möchte ihn nicht ganz verlieren, werde ihm schreiben, er mir auch, wir werden uns irgendwann wiedersehen.
Samstag, 22.03.80
Donnerstag und Freitag war ich doch noch ziemlich fertig deswegen. Das war auch der Grund, weshalb ich unbedingt weggehen wollte. Nachmittags war Elke bei mir und ich überredete sie, mit zum Semesterball nach Rüsselsheim (Fachhochschule) zu gehen. Es hat ihr allerdings nicht gefallen, ziemlich ausgeflippte Typen, anders als in Mainz. Sie ließ sich um halb 10 abholen. Mir gefiel es sehr gut, ich sah unheimlich viele bekannte Leute dort. Und ich traf Manfred (vom Rosenmontagsball), der auch dort studiert. Wir gingen dann ins “Candy”, aber dort gefiel es mir überhaupt nicht (die blödeste Discothek, die ich kenne), und deshalb fuhren wir nach Mainz, in eine Kneipe in der Altstadt. Dort hat es uns sehr gut gefallen. Kurz nach eins waren wir noch mal in der FHW, aber es war nichts mehr los, es sah ziemlich verwüstet aus. Er ließ sich dann noch meine Telefonnummer geben. Ich bin mal gespannt, ob er anruft (übrigens schon wieder ein Fußballer, dieses Mal aus Ginsheim).
Montag, 21. April 1980
April 1980
Dann waren wir also erst mal in Kopenhagen, nicht in Helsinki, weil die finnischen Hafenarbeiter streikten. Ich schrieb Karten an Elke und Bernd. An ihn, um ihn nicht zu verlieren. Was sehr wichtig ist. Die Fahrt insgesamt war toll, besonders auf dem Schiff, und ständig das einmalig gute skandinavische Büffet!
Montag, 5. Mai 1980
Mai 1980
Donnerstags, nachdem ich aus Kopenhagen zurück war, rief mich Manfred an. Ich hatte schon darauf gewartet. Wir machten dann aus, Samstags nach Mainz zu fahren und wollten uns in Ginsheim treffen. Samstags dann verspürte ich kein bißchen Lust mehr, ihn zu treffen, und als ich auf dem Festplatz stand, und er angefahren kam, wäre ich am liebsten auf dem schnellsten Wege abgehauen. Dementsprechend verlief dann auch der ganze Abend. Im Augustinerkeller war es noch zu leer, keine Stimmung. Im Leierkasten gefiel es mir nicht, so discohaft. Im Terminus war es dann besser, ich meine die Musik und die ganze Atmosphäre. Zum Glück war es ziemlich laut und man konnte sich schlecht unterhalten. Ich hatte nämlich keinerlei Bedürfnis, mit ihm zu reden, ich konnte nichts mit ihm anfangen. Wir haben eigentlich nur “über das Wetter” geredet, wenn ich es mir überlege. An allem ist natürlich Bernd schuld. Ich bin ihm sehr dankbar. Manfred fragte mich, ob er mich noch mal anrufen solle wegen ins Kino gehen. Ich sagte: kannst du machen, wenn du willst. Zum Glück habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.
Am 19.04., samstags, hat mich Bernd überraschend besucht. Er hatte sich über die Karte gefreut, denn daran habe er gemerkt, daß mir etwas an ihm liege und ich ihn nicht so einfach abgehakt hätte. Jetzt ist er in Kanada, seit Freitag. Hoffentlich schreibt er mal.
Am Samstag waren wir bei den Endspielen des Volleyball Spring-Cup. Deutschland spielte gegen die Niederlande um den 3. Platz. Bei den NL fiel mir ein Typ auf, der ganz gut aussah. Er heißt Marcel, ist 25. Später bemerkte ich, daß er Bernd zum Verwechseln ähnlich sieht, zumindest aus der Entfernung.
Um den 1. Platz spielten Griechenland und Frankreich. Die Hellas gewannen leider unter der lautstarken Unterstützung ihrer Landsleute. Leider, denn die Franzosen gefielen mir viel besser. Besonders Jean, der jüngste (19 J.). Er spielt bei Clamart (Vorort von Paris). Hoffentlich sehe ich ein paar solche Typen, wenn wir an die Ardèche fahren. Ich freue mich schon, aber bestimmt nicht wegen der Typen, die mitfahren. Die kann man alle vergessen.
Mittwoch, 18. Juni 1980
Juni 1980
Ardèche war toll! Besonders gut war der Abend mit den Franzosen. Im Sommer werde ich wieder nach Frankreich fahren, egal wie. Ich bin total Frankreich-begeistert.
Sonst läuft nichts besonderes. Im Verein war Stunk wegen Günter. Am Montag, auf unserer Sitzung, hat er sich wieder mal ganz schon danebenbenommen. Ich wollte eigentlich den Verein wechseln (evtl. zur TUS Rüsselsheim gehen), hatte mit Carola schon darüber gesprochen, aber momentan bin ich mir nicht mehr ganz so sicher.
Donnerstag, 31. Juli 1980
Juli 1980
Endlich schreibe ich mal wieder Tagebuch. Mittlerweile passiert: Grillfest Freitag, 04.07. Habe Heike mit meinem Auto heimfahren lassen (blöd!!!!). Unfall gehabt. Totalschaden. Scheiße. (Entschuldigung, aber es stimmt).
Wieder verliebt? Ich weiß es nicht. Ich habe ihn plötzlich in der S-Bahn morgens 8:08 gesehen. Er wohnt in Kelsterbach. Arbeitet auch in Frankfurt, möglicherweise bei der KKB. Ich habe zufällig gehört, daß er abends um 18:44 zurückfährt, und seit ein paar Tagen fahre ich auch mit dieser S-Bahn. Es reicht sowieso noch für den Bus. Heißt er tatsächlich Nils (wie Nils Lofgren). Ich habe es schon 3 mal gehört, heute abend auch wieder. Ein Auto hat er jedenfalls. Auch ein Motorrad? Ich habe so was gehört vom 10. Aug. in Bauschheim, dort fährt er. Ich werde mich mal erkundigen, wenn wir zurück sind. Ich fahre nämlich mit Mutti am Sonntag nach Orange, für 5 Tage. Endlich wieder Frankreich! Wie schön. Morgen habe ich schon Urlaub. Bis zum 15. Sehr gut.
Dienstag, 12. August 1980
August 1980
In Frankreich war es toll. Fast. Denn leider habe ich keine Leute kennengelernt, weil ich meine Mutter immer dabei hatte. Wir waren in Orange, Arles, Marseille und Avignon, wobei mir die beiden letzteren Städte am besten gefielen. Im Oktober werde ich wahrscheinlich wieder nach Frankreich fahren, mit der VHS nach Juan-les-Pins. Hoffentlich kommt nicht die Zwischenprüfung dazwischen.
Vor 4 Jahren habe ich erfahren, daß ich mit Armin H. in Bauschheim verwandt bin. Er hat einen jüngeren Bruder, der unheimlich süß aussieht (dunkelhaarig, mit ein bißchen Locken). Vor 1, 2 Jahren hörte ich, daß in Bauschheim ein Junge tödlich verunglückt sei, eben der Bruder von Armin. So habe ich ihn vergessen. Am vorletzten Sonntag, auf der Fahrt nach Orange, redete ich mit Mutti über Verwandtschaft, und plötzlich fiel ihr ein, daß sie den Bruder von Armin mit seiner Mutter gesehen habe. Sie sagte, er sehe gut aus, so einen Sohn hätte sie ihr gar nicht zugetraut. So erfuhr ich, daß er noch lebt! Gestern fuhr ich mit dem Fahrrad nach Bauschheim, Ginsheim, Bischofsheim; auf dem Rückweg über Bauschheim habe ich mich im Feld etwas verfahren, und an einer Wegkreuzung kam er plötzlich mit dem Traktor von rechts und fuhr an mir vorbei. Ich wußte sofort, daß er es war, obwohl ich ihn schon einige Jahre nicht mehr gesehen habe. Heute habe ich Dolly mitgenommen, und gerade als ich an ihrem Haus vorbeifuhr, fuhr er aus dem Hof heraus. Falls es morgen nicht regnet, ist alles klar. Dann bin ich wieder in Bauschheim auf Verwandtenbesuch.
Montag, 1. September 1980
Freitag, 24. Oktober 1980
Oktober 1980
Abfahrt 6:45 Uhr Marktplatz GG. Fahrt durch die Schweiz (Basel, Biel, Neuchâtel, Lausanne, Genf). Es regnet in Strömen. Ich habe neben Astrid gesessen, mit der ich auch in einem Zimmer bin. Sie ist 25 und hat Wirtschaftswissenschaften studiert. Wir haben uns sehr gut verstanden.
Gegen Abend Ankunft in Pont de Beauvoisin im Hotel de la Poste. Abendessen. Zusammengesessen mit Uschi und Rudi W., Melitta L., Elke und Ad L. und Astrid.
Samstag, 25.10.80
Proviant eingekauft. Weiterfahrt durch das Rhônetal. Abstecher nach Gordes (bei Cavaillon) zum Vasarely-Museum. Sehr schönes malerisches Dorf. Sonnig aber kalt (Mistral!). Ankunft in Juan les Pins gegen 19:30. Abendessen. Dann sind Astrid und ich noch mal ans Meer gegangen.
Sonntag, 26.10.80
Frühstück 8:30. Anschließend von Herrn K. durch Juan zum Strand geführt. Nachmittags Bootsfahrt zu den Isles des Lerins, St. Marguerite und St. Honorat. Rückkehr 17:30. Nach dem Abendessen mit Astrid und Melitta durch Juan gebummelt. Wie ausgestorben. In einer Bar etwas getrunken und dann zum Hotel zurück gegangen.
Montag, 27.10.80
Morgens Sprachkurs bei Henri (Student in Nizza, ca. 24 bis 25 J. alt). Mittagessen am Strand. Nachmittags Fahrt um das Cap d’Antibes (schöne Villen) zum Leuchtturm “La Garoupe”. Weiterfahrt nach Antibes. Picasso-Museum im Grimaldi-Schloß besichtigt. Von dort aus zum Yachthafen gelaufen. Weiterfahrt nach Vallauris. Fresen “Krieg und Frieden” von Picasso gesehen. Aber nur ganz kurz, wir hatten dann keine Lust mehr. Gelegenheit für Bummel und Einkauf von Töpfereiwaren. Nach dem Abendessen im Hotel gesessen und gemeinsam eine Geschichte über die “masque de fer” zusammengebastelt.
Dienstag, 28.10.80
Franze-Kurs im Hotelgarten. Auf Ausflug verzichtet. Mit Astrid nach Antibes gelaufen zum Restaurant L’Oursin (von Henri empfohlen). Leider konnten wir dort nicht essen, weil es überfüllt war und wir nicht reserviert hatten. Zum Yachthafen, dann nach Juan zurück. Tretboot für 1 Std. gemietet. Bummel an der Strandpromeande. Nach dem Abendessen mit Melitta, Astrid, Uschi und Rudi nach Antibes gelaufen (ca. 1,5 km). Unheimlich gemütliches Pizza-Restaurant gefunden. 2 Pizzas und einige Liter Rotwein konsumiert. Und außerdem Banana-Split. Und endlich einen gutaussehenden Franzosen gesichtet! Er arbeitet dort in der Küche, stand aber ziemlich oft vorne, so daß ich ihn sehen konnte.
Mittwoch, 29.10.80
Franze-Kurs. In der Mittagspause Tretboot gemietet. Mittagessen auf dem Meer. Zurückgehetzt zum Hotel; Fahrt über Antibes, Nizza nach Eze-Village. Bummel durch die malerischen engen Gäßchen hoch zum Jardin Exotique. Weiterfahrt nach Monaco. Stadtrundfahrt. Halt beim Spielcasino. Besichtigung des Casinos. Weiter nach Nizza zum Abendessen. Dann Bummel an der Strandpromenade. Ich war sauer, daß wir an diesem Abend nicht mehr nach Antibes gehen konnten und auch nicht in Nizza bleiben konnten. Dort war wirklich noch was los. Also lag ich um halb elf im Bett. War aber doch ganz gut, weil ich dann am nächsten Abend wieder fit war.
Donnerstag, 30.10.80
Vormittags Fahrt nach Antibes zum Marché Provençal mit Malkurs und beiden Sprachkursen. Um 12:00 weiter zum Cap 3000 bei Nizza. Toll zum Einkaufen (weinrotes Sweat-Shirt gekauft). Dann nach Nizza ins Chagall-Museum. Freizeit bis 18:00. Mit Astrid, Uschi und Rudi durch die Altstadt Nizzas gebummelt. Nach dem Abendessen wieder zu fünft nach Antibes gelaufen. Nach langer Suche glücklicherweise wieder im “La Socca” gelandet.
Neben uns saß eine Gruppe Franzosen, die Couscous aßen! Die anderen unterhielten sich ganz gut mit ihnen, aber ich war beschäftigt, mit dem Typ zu flirten. Ab und zu saß er nämlich etwa gegenüber von mir an der anderen Wand.
Freitag, 31.10.80
Franze-Kurs am Strand. Nachmittags habe ich nicht am Ausflug teilgenommen. Ich bin nach Antibes gelaufen und habe Wolle gekauft. Am “La Socca” bin ich “zufällig” vorbeigegangen, hatte aber keine Courage, allein reinzugehen. Einmal stand er draußen auf der Straße. Ich überlegte, ob ich ihn ansprechen sollte, aber er sah mich überhaupt nicht, und dann hatte ich schon zu lange überlegt und war schon an ihm vorbei. Mist!!!
Abends dann Côte d’Azur-Abschlußabend im Hotel. Jean-Marie, der andere Französischlehrer war da; er gefiel Astrid so gut.
Von ihm hat sie sich die Adresse der Sprachschule in Juan geben lassen. Ich werde mal hinschreiben und mich informieren, denn nächsten Sommer möchte ich wieder nach Juan les Pins fahren. Und wenn ich dort bin, gehe ich auf jeden Fall ins “La Socca”.
Am Sonntag, dem 2.11. waren wir wieder zurück.
Dienstag, 11. November 1980
November 1980
Astrid zufällig in der U-Bahn getroffen. Wir haben uns für übermorgen zum Pizza-Essen verabredet.
Freitag, 14.11.80
Endlich war es soweit. Der heißersehnte Maskenball im Eigenheim. Aber es war nicht viel los. Kaum jemand war kostümiert. Ich auch nicht. Zuerst traf ich Lule, Arno. Dann lacht ich mir einen ganz gut aussehenden Typen an. Der wollte aber nichts von mir. Dann war es 0:00 Uhr. Arno hatte Geburtstag. Dann tanzte ich mit dem Freund von dem Typen. Aber der ging dann mit einem anderen weg und ich sah sie dann bei zwei Mädchen stehen. Ich ärgerte mich und setzte mich erst mal hin. Arnos Bruder, Jörg, holte mich dann zum Tanzen. Wir gingen dann wieder hoch in die Sektbar. Norbert K. war dann auch da. Ich stand auch mal neben Arno und er legt den Arm um meine Schultern (unvorstellbar). Durch Zufall stand ich dann bei Volker R. und zwei Freunden. Nachdem wir “rausgeworfen” worden waren, gingen wir noch mal zu dem einen Typen. Mir war dann aber hundeelend. Volker und der andere gingen dann, der dritte brachte mich nach Hause, fragte mich, ob ich Sonntag mitkommen wolle zum Schlittschuhlaufen. Ich war begeistert (aber nur wegen dem Schlittschuhlaufen) und sagte ja. Zum Glück regnete es am Sonntag. Sie wollten mich abholen. Aber ich war nicht zu Hause, sondern mit Mutti in Rüsselsheim. HaHa!!!
Samstag, 15.11.80
Nachmittags Volleyballspiele der Herren I und von uns zu Hause. Wir holten natürlich wieder 4 Punkte. Die Männer auch. Ich hatte mich besonders auf Christof gefreut. Ich finde ihn immer noch (oder wieder) ganz süß. Anschließend waren wir noch mal kurz im Eigenheim. Sonst nichts besonderes.
Montag, 15. Dezember 1980
Dezember 1980
Am letzten Sonntag hatten wir Volleyballer Weihnachtsfeier, wie letztes Jahr im Miramar und abends im Eigenheim. Leider war Chris nicht dabei, denn darauf hatte ich mich besonders gefreut. Was sonst z. Zt. noch los ist: Probleme mit dem Trainer. Wir wollen einen anderen!
Was ist mit Chris los? Er scheint sich immer zu freuen, wenn er mich sieht. Seit Anfang Dec. habe ich wieder ein Auto (DAF 55). Geschenkt von Onkel Heinz und Tante Marianne.
Merkwürdigerweise habe ich ein paarmal von Arno geträumt. Was will ich von ihm.
Und etwas, das ich gerade eben festgestellt habe: am nächsten Samstag hat die 1. Mannschaft ein Heimspiel. Da werde ich natürlich wieder hingehen.
Samstag, 20.12.80
Ich war da. Und Chris auch. Ich bin wieder total verliebt in ihn. Allerdings habe ich kaum mit ihm gesprochen. Als er beim 3. Spiel als Linienrichter da saß, hätte ich mich gern zu ihm gesetzt, aber ich wagte es nicht.
Nächstes Jahr werde ich ihn erst wiedersehen. Wie soll ich das aushalten? Heute abend habe ich schon fast 1 Flasche Rotwein getrunken, nur um damit fertig zu werden. Heute morgen noch habe ich mir überlegt, ob ich hingehen soll oder nicht; aber als ich ihn gesehen habe, waren alle anderen vergessen. Es hat mich ziemlich erwischt.
Mittwoch, 24.12.80
Bis Montag ging es mir nicht sehr gut. Ich hoffte, daß Weihnachten und Silvester bald vorbei sein würden, damit ich Chris bald wiedersehe. Vor allem vor Silvester graute mir. Ich hatte keine Lust, zu Hause rumzusitzen. Am Montag abend kam ich nach Hause und fand 2 Briefe. Einer von der Europäischen Heimvolkshochschule mit neuem Prospekt (s. nächste Seite). Das beste: unser Sprachkurs mit Henri ist als Foto darin. Toll!
Ich bin ganz rechts auf dem Foto!
Der andere Brief war nicht mit der Post gekommen. Nur mein Name stand darauf. Ich wunderte mich und fragte mich, was es wohl sein könne. Als ich ihn dann öffnete, bin ich fast total ausgeflippt. Es war eine Einladung zur Silvesterparty (s. letzte Seite), die bei Arno stattfindet. Das ist super! First class! Einmal, als wir nach dem Training noch mal im Eigenheim waren, setzten sich ein paar von den Fußballern zu uns. Da hörte ich von der geplanten Silvesterparty. Ich ärgerte mich, daß das ganze ohne meine Anwesenheit über die Bühne laufen sollte (denn warum sollten sie mich, gerade mich, einladen). Aber umsonst geärgert! Jetzt ist nur noch die Frage, was ich anziehe. Evtl. muß ich mir noch was kaufen. Mal sehen. In einer halben Stunde etwa “kommt der Weihnachtsmann”. Ich freue mich schon, vor allem auf meine beiden neuen LP’s.
Mittwoch, 31.12.80
Heute abend ist es also soweit. Die heißersehnte Silvesterparty. Aber im Moment habe ich gar keine Lust, hinzugehen. Sogar ein bißchen Angst; d. h. ich bin vielmehr etwas nervös. Das übliche eben. Wenn nur Christof da wäre. Dann wäre alles viel schöner. Ich hätte ihn ja mitnehmen können. Aber ich kann doch nicht bei ihm anrufen und ihn fragen, und mich so blamieren (vor mir selbst) wie letztes Jahr ein paar mal. Viel zu aufdringlich war ich damals. Das empfinde ich jedenfalls so. Er auch? Ich weiß es nicht.
Sonntag, 4. Januar 1981
Januar 1981
Die Silvesterparty war ganz gut. Aber auch nicht mehr. Ich war am Ende ganz schon sauer, denn Uli S. hatte mir erzählt, daß sie (u. a. die Veranstalter der Party) einmal zufällig von mir gesprochen hätten, und dabei habe sich herausgestellt, daß sie mich alle nicht sehr mögen. Er meint, sie würden mich unterschätzen. Und außerdem könnte ich jeden Jungen haben. Danach war ich sauer auf die anderen; jetzt aber nicht mehr, nur noch auf ihn. Ich glaube nicht mehr, was er mir erzählt hat. Das war ganz schön idiotisch. Außerdem kann ich mich in Zukunft ja ändern.
Was sonst noch passiert ist:
Uli sagte mir, Lule könne mich wohl sehr gut leiden, und es würde ihm nicht gefallen, wenn ich mit einem anderen rumknutsche (gemeint war Joe; aber das war alles nur ein Spaß, ich kenne ihn mittlerweile). Mir ist das aber egal, Lule interessiert mich überhaupt nicht.
Heute nacht habe ich von Chris geträumt. Wahrscheinlich, weil ich gestern abend wieder einmal im Zweifel war, ob ich ihn noch will. Natürlich will ich. Im Traum kam Chris mit seinen Eltern zu uns. Wir waren alle draußen im Hof. Er wollte dann anschließend ins Training. Plötzlich fiel mir ein, daß es Samstag war und nicht Freitag. Er wollte aber trotzdem noch einen Augenblick dableiben. Er saß im Auto, ich stand bei ihm und fragte ihn, wo er in Urlaub war, etc. Dann saßen wir in einem Zimmer und schauten uns irgendwelche Bilder vom Winterurlaub an. Dann legte er den Arm um mich …
Leider war es nur ein Traum. Ich hätte ihn doch zur Silvesterparty einladen sollen. Ob er wohl gekommen wäre?
Dienstag, 20.01.81
Am Samstag war also folgendes:
nachmittags fuhr ich nach Groß-Gerau, weil dort die 1. Mannschaft spielte. Die beiden entscheidenden Spiele. Eines verloren sie allerdings.
Außer mir waren nur Bärbel und die Freundin von Achim da. Ich war natürlich nur hingefahren, um Christof zu sehen. Nach dem ersten (verlorenen) Spiel gingen die Männer raus in die Kabine zur Besprechung. Christof lachte mir zu; vorher hatte er keine Zeit dazu gehabt, denn sie waren schon beim Einspielen, als ich kam. Dann hatten sie Pause. Chris saß neben Bärbel, als Linienrichter. Ich unterhielt mich mit Bärbel. Mit Christof habe ich eigentlich fast gar nicht geredet. Blöd.
Dann freute ich mich auf den Maskenball. Andererseits hatte ich aber überhaupt keine Lust, hinzugehen. Am Tag vorher und auch vormittags war mir Christof noch gleichgültig gewesen. Aber nicht mehr, nachdem ich ihn wiedergesehen hatte.
Gegen halb zehn ging ich also ins Eigenheim. Ich traf Sigrid, stand dann ziemlich lange bei ihr und anderen von der Landjugend oben in der Sektbar. Es langweilte mich aber auf die Dauer. (Ganz am Anfang hatte ich Michael K. getroffen und mit ihm getanzt. Er war todschick im weißen Anzug und Hawaii-Hemd.). Ich ging dann runter, langweilte mich, mir war kalt. Dann traf ich Jürgen S. Er lud mich zu Sekt ein, sah dann aber Gabi L. (ganz schön fett), und ich war abgeschrieben. War mir auch egal. Ich tanzte irgendwann mit seinem Freund Lothar, ging mit ihm runter in die Sektbar. Er ging dann weg, ich wanderte wieder nach oben in die Sektbar, traf dort Werner N. und Robert, den (Ex?)-Freund von Petra V. Als ich gerade wieder runter gehen wollte, quatschte mich ein Typ an, ob ich Richtung Mainz fahre. Er und sein Freund suchten jemanden, der sie mitnehmen konnte. Diesen Freund hatte ich schon ganz am Anfang und dann immer wieder ab und zu gesehen, auch unten in der Sektbar, als ich mit Lothar dort war. Ich tanzte dann mit ihm, dann gingen wir wieder hoch in die Sektbar, und es lief so weiter, wie ich es eben von Maskenbällen gewohnt bin. Wir verabredeten uns für morgen abend; ich soll ihm ein Glas Sekt ausgeben. Mist! Ich muß ihm klarmachen, daß ich nichts von ihm will. Denn ich habe es wohl nur aus Enttäuschung getan, weil sonst überhaupt nichts lief an diesem Abend, besonders weil Dietmar nicht da war, der “ganz gut aussehende Typ” vom 14. November. Außerdem bin ich nur in Christof verliebt. Zum Glück habe ich morgen Sektbar-Dienst und keine Zeit für diesen Typen aus Mainz. Hoffentlich läuft alles gut. Bis auf diesen kleinen Ausrutscher war ich aber sehr vernünftig und habe sehr wenig Sekt getrunken. Um halb 4 war ich zu Hause, eine Stunde später im Bett (wegen Haarewaschen, ich hatte Strähnen drin gehabt). Sonntag mußte ich um 8:00 Uhr aufstehen, weil wir in Darmstadt spielten. Wir spielten aber gut, gegen Nauheim 3:1, sogar Peter freute sich. Wir hatte uns ja auch gut vorbereitet: Kerstin, Moni und ich waren auf dem Maskenball gewesen, Carola war um 6:00 Uhr nach Hause gekommen, und Uschi war bei einer Geburtstagsfeier gewesen.
Hoffentlich bin ich morgen abend nicht zu nervös. Denn ich spüre jetzt schon ab und zu ein kribbliges Gefühl im Magen, wenn ich daran denke, es ist aber keine Vorfreude, sondern seulement Nervosität.
Sonntag, 25.01.81
Mittwoch. Hexenball. Sektbar-Dienst. Ich hatte mich umsonst aufgeregt. Reinhard war natürlich da, aber er kam nicht mal zu mir an die Sektbar. Was das ganze natürlich sehr erleichterte; aber ich ärgerte mich doch, weil ich ihn abblitzen lassen wollte.
Dietmar war auch endlich da, nachdem ich am Samstag vergebens auf ihn gewartet hatte.
Zwischendurch tanzte ich ein paar mal, auch mit Wolfgang (Ex-Volleyballer).
Samstag. Maskenball Turnhalle. Nicht so gut. Dietmar war wieder da. Er hat wohl keine Freundin, denn ich habe ihn nie mit einem Mädchen zusammen gesehen und er hat auch nicht getanzt. Ich überlegte, ob ich ihn mal fragen sollte, ob er mit mir tanzt. Oder den anderen Typen, den ich schon am Mittwoch gesehen hatte. Ich sah Dietmar nicht mehr, wahrscheinlich war er oben in der Sektbar. Ich entschloß mich, eine Runde um den Saal zu laufen, um zu sehen, wer noch da ist. Dabei kam ich an diesem Typen vorbei. Wir lachten uns zu (wie vorher auch schon einmal), und dann dachte ich, was soll’s und ich fragte ihn, ob er nicht mal Lust zum Tanzen habe. Er hatte. Das fand ich ganz toll. Wie sich herausstellte, ist er der Cousin von Brigitte E. aus Rüsselsheim, die auch beim DER arbeitet, und mit dem Freund von Holger G. geht. Nach diesem Tanz verabschiedete er sich leider von mir. Danach fand ich es ziemlich langweilig. Hoffentlich wird es am Mittwoch besser. Bestimmt. Denn die Stimmung im Eigenheim ist eigentlich immer sehr viel besser.
Dienstag, 27.01.81
Morgen abend ist es also wieder einmal soweit: Hexenball. Am Donnerstag gehe ich nicht arbeiten, ich bin “krank”. Warum nicht? Es ist das erste mal, und auch nur ausnahmsweise, weil die Abteilung sowieso ziemlich blöd ist. Zum Glück haben wir nächsten Monat Seminar.
Morgen abend werde ich wahrscheinlich irgend jemanden (nicht unbedingt irgend jemanden, am liebsten Ralf oder Dietmar) zu einem Glas Sekt einladen, denn ich werde genau 20 1/2.
Mittwoch, 28.01.81
War ganz gut, dieser Hexenball, bis auf die Sache mit D. Aber es ist mir egal. Carola war auch da. Wilfried (Bischofsheim) getroffen.
Montag, 2. Februar 1981
Februar 1981
Donnerstag und Freitag war ich “krank”. Am Donnerstag wollte ich sowieso zu Hause bleiben, und am Freitag hatte ich dann auch keine Lust mehr.
Am Samstag spielten wir nachmittags in Darmstadt (3:0, 1:3). Peter hatte Geburtstag (31.01.) Abends dann Maskenball im Eigenheim.
Bernd war auch da; ich freute mich, ihn wiederzusehen. Dietmar war natürlich auch da, aber er interessiert mich nicht mehr. Mit Ralf habe ich dieses Mal wieder getanzt, nachdem es am Mittwoch nicht mehr geklappt hatte. Kurz nach drei ging ich nach Hause, es war nicht mehr viel los, ich finde es ziemlich deprimierend, mitanzusehen, wie sich der Saal mehr und mehr leert. Am besten ist es, wenn es so richtig vollgestopft ist. Übermorgen geht es weiter mit dem nächsten Hexenball! Und am Samstag wieder in der Turnhalle.
Sonntag, 08.02.81
Am Mittwoch hat es mir nicht gefallen. Ziemlich deprimierend. Aber vergessen wir das.
Samstag: Zuerst spielten wir zu Hause gegen Weiterstadt (ganz toll, 1:3), und Mörfelden (mies!!! 3:0), abends ging ich dann zum Maskenball in die Turnhalle. Ich tanzte einmal mit dem Freund von Ralf, dann mit einem anderen Typen. Danach stand ich ziemlich lange rum. Das war schlimm, jedenfalls im Vergleich zum letzten Jahr. Damals lernte ich ständig Leute kennen. Dieses Jahr kaum oder jedenfalls nichts Bedeutendes. Das nächste Mal werde ich auf jeden Fall maskiert gehen, dann kann ich mir jeden zum Tanzen holen, was ich ohne Maske doch nicht wage (Ausnahmen möglich). Irgendwann kam Uli S. vorbei und blieb dann bei mir stehen. Er wollte mit mir tanzen. Als er neben mir stand, drängten gerade eine Menge Leute hoch in die Sektbar. Auch der Typ, den ich ganz am Anfang schon gesehen hatte. Ich lachte ihm zu (1. weil er mir gefiel, 2. nur so), er lachte zurück, wollte stehenbleiben, sah aber dann Uli, sagte er müsse wohl weitergehen, ich fragte ihn, wieso, nur weil der (Uli) neben mir stehe, dann strich Uli mir übers Haar (nur aus Scheiß), und er sagte, nun müsse er wirklich gehen. Ich fand das sehr schade, und er meinte, wenn er noch mal hier vorbeikomme und ich noch da sei, … Jedenfalls war ich später noch da. Er war erstaunt darüber, hatte es nicht erwartet. Es kamen noch einige von seinen Freunden dazu. Dann der große Schock: er geht noch zur Schule, aufs Kant, ist also bestimmt 2 Jahre jünger als ich. Hätte ich nie gedacht. Zum Glück hatte ich nur erzählt, daß ich nicht mehr zur Schule gehe und RVK lerne. Und glücklicherweise wirke ich jünger. Jedenfalls war ich dann die ganze Zeit mit ihm, er heißt Kai, zusammen.
Um halb 2 mußte er gehen, weil die anderen nach Hause fahren wollten. Um zehn nach halb meinte er, sie seien wohl schon weg, aber dann kam Andreas (2facher Hessenmeister in Judo) und holte ihn. Er fragte, ob und wann wir uns wiedersehen, und wann der nächste Maskenball sei. Ich sagte, am 18. Dann gingen die beiden. Aber nicht so! Ich fragte Kai, ob er denn am 18. kommt. Er meinte, ich könnte ihn vorher mal besuchen, und gab mir seine Adresse.
Kurz vor 2 war ich dann zu Hause. Nachts träumte ich dann noch von ihm. Ich werde ihn anrufen, wahrscheinlich am Mittwoch oder Donnerstag. Mal sehen, ob er sich dann noch an mich erinnert.
Dienstag, 10.02.81
Heute habe ich Kai angerufen.
Ich war schon die ganze Zeit ziemlich nervös deswegen, aber es mußte sein. Wir redeten verschiedenes, es war ziemlich blöd, weil ich manchmal nicht wußte, was ich sagen sollte, und er sagte auch nichts. Ich habe ihm erzählt, daß Ute aufs Planck geht. (Vorher hatte ich ihn gefragt, in welche Klasse er geht. Er sagte 12., wegen Ehrenrunde). Er fragte mich dann, ob ich nicht auch Lust gehabt habe, weiter auf die Schule zu gehen. Ich: Doch. Er: Warum hast du es nicht gemacht? Dann mußte ich wohl raus mit der Sprache! Aber zuerst fragte ich ihn, wie alt er denn sei. 19. Also sagte ich: ich habe es ja gemacht, ich bin schon 20 und war auf dem Planck und habe das Abi gemacht. Wir redeten über Schule, Lehrer, usw.
Dann mußte er Schluß machen, weil er noch Judo-Trainingsstunden gibt. Er sagte schon Tschüs, und ich auch und ich überlegte noch, zum Glück nicht zu lange, und dann fragte ich ihn, ob wir uns nicht mal treffen könnten. Ich glaube, er hat sich gefreut, jedenfalls stimmte er sofort zu. Morgen, wenn ich aus Frankfurt komme, gehe ich zu ihm. (Heute bin ich schon bei ihm vorbeigefahren, nur um zu wissen, wo er wohnt). Toll. Das ist gut.
Übrigens habe ich mir “Tubular Bells” von Mike Oldfield heute gekauft. Stark.
Freitag, 13.02.81
Am Mittwoch war ich bei Kai; es war blöd. Jedenfalls nicht das, was ich erwartet habe. Er will nichts von mir, ich weiß es ganz genau, denn ich habe ihn gefragt. Meine blendende Verfassung hält trotzdem an.
Natürlich ging es mir am Mittwoch abend nicht so gut. Aber es war kein Hexenball und ich ging ins Training. Endlich, nach dem letzten Samstag, als wir nach unserem Spiel noch mal kurz in Geinsheim waren, wo die Herren I spielten, habe ich Christof wiedergesehen. Wir waren insgesamt nur 8 Leute. Carola und ich wählten später die Mannschafte, nachdem ich u. a. Jo und Chris ganz tolle kurze Bälle gestellt hatte. Thomas K. war auch wieder da. – Aber Carola wählte Chris, und so hatte ich wieder das Pech, NICHT mit ihm in einer Mannschaft zu spielen. Ich war (und bin es noch) wieder total verliebt in Christof. Ich freute mich auf nächsten Mittwoch.
Doch gestern abend kam Chris auch ins Training. Eine tolle Überraschung. Anschließend waren wir noch mal im Eigenheim. Nächsten Mittwoch haben wir wieder Sektbardienst; ich werde doch noch mal mitmachen, und erst am Samstag maskiert gehen. Beim Rausgehen (Moni, Chris und ich waren die letzten), fragte ich Christof, ob er am Mittwoch auch mithilft. Er wußte es aber noch nicht. Ich hoffe, er wird kommen.
Sonntag, 22.02.81
Am Mittwoch war Christof natürlich nicht da. Aber es war trotzdem gut. Obwohl ich Sektbardienst hatte, habe ich so oft getanzt wie noch nie. Und die Leute verarscht. Einmal tanzte ich mit Bern, den ich beim ersten Hexenball kennengelernt hatte. Er fragte mich, ob mein Freund da sei, ich sagte nein. Dann wollte er wissen, wo er wohnt. Ich sagte, in Rüsselsheim. Welche Straße? Mir fiel als erstes die T.-K.-Str. ein. Wegen Chris.
Wilfried sagte mir später, daß er mit seiner Freundin Schluß machen wolle. Er habe sie nicht mitgenommen zum Hexenball. Ich meinte natürlich, das mache ich genauso (d. h. ich lasse meinen Freund zu Hause).
Dann war ich wieder oben in der Sektbar. Ein Typ lachte mir zu; ich wußte, daß ich ihn kenne, aber nicht mehr woher. Beim Runtergehen traf ich ihn, er fragte, ob ich mal Zeit habe zum Tanzen. Natürlich. Wir kennen uns vom letzten Jahr, Bischofsheim. Er war auch bei der Party von Wilfried. Thomas heißt er. Jedenfalls war es gut am Mittwoch.
Donnerstag abend hatten sie die Astheimer zum Freundschaftsspiel eingeladen. Auf Anweisung von Peter spielten wir nicht mit voller Kraft, gewannen aber trotzdem 3:2.
Gestern abend Maskenball in der Turnhalle. Ich ging diesmal maskiert. Als roter Henker. Es war gut; ich tanzte mit einem Unbekannten, mit Uli S., der mich, wie er schon vorausgesagt hatte, tatsächlich erkannte, weil ich ein einziges Wort sagte. In der Sektbar kam Harald H. (Dänemark!) dazu, mit ihm tanzte ich dann auch, später gingen wir raus in die Wirtschaft, und um 12 setzte ich die Maske ab.
Dann traf ich wieder Thomas, mit ihm tanzte ich, und anschließend gingen wir in die Sektbar.
Heute abend will er mich besuchen. Auf jeden Fall muß ich mit den Bischofsheimern noch ein bißchen in Kontakt bleiben, denn sie wollen nach Mainz zum Rosenmontagszug, und da ich noch niemanden gefunden habe, mit dem ich hingehe, wäre es ganz praktisch, wenn ich mit ihnen gehen könnte:
Kai war später auch da, ich redete kurz mit ihm, aber den Typ kann man vergessen, abhaken, Ablage P, ich finde ihn ekelhaft.
Sonntag, 8. März 1981
März 1981
Hexenball am 25.02. war ganz gut. Am Fastnachtssamstag war es allerdings nicht so voll wie sonst, z. B. am 25. Rosenmontag war ich nicht in Mainz. Abends Rosenmontagsball im Eigenheim. Ich wußte erst nicht, ob ich hingehen sollte, denn letztes Jahr war es doch ziemlich langweilig gewesen. Aber dieses Mal fand ich es super, fast besser als alle anderen Masken- oder Hexenbälle. Jo kam hinter mir rein und hat mich gleich zu einem Glas Sekt eingeladen, weil er so gut gelaunt war. Oben in der Sektbar traf ich die Bischofsheimer. Ich tanzte ziemlich viel oder war in der Sektbar. Jedenfalls stand ich keine Minute rum und langweilte mich.
Dienstags in der Turnhalle. Es war ziemlich voll. Sonst aber nichts besonderes.
Mittwochs war ich das erste Mal im DER HBF. Ich bin ganz unten in der B-Ebene. Ganz gut, weil man viel mit jungen Leuten zu tun hat (Transalpino).
Und vor allem sehe ich den einen Typen jeden Morgen in der S-Bahn bzw. dann beim Aussteigen im Hbf. Er steigt schon vor Rüsselsheim ein, arbeitet irgendwo in der Kaiserstraße, ich wei0 aber noch nicht, wo.
Wilfried hat mir versprochen (schon 2 mal) mich anzurufen, damit wir mal zusammen weggehen können. Ich bin mal gespannt, ob er es verwirklicht.
Gestern hatten wir unsere letzten Spiele (gegen Astheim 3:1 gewonnen!!!) Anschließend waren wir in Nauheim im Rosengarten. Kurz bevor wir gingen teilte uns Peter mit, daß er sein Amt als unser Trainer niederlegen will. Am Donnerstag sind wir alle bei ihm zum Essen eingeladen, und dann will er uns seine Entscheidung erklären und begründen.
Ich bin eigentlich ganz froh; ich glaube, Friedel wird uns schon einen besseren Trainer besorgen. Das hat er uns jedenfalls schon einmal vorgeschlagen.
Montag, 16.03.81
Donnerstag abend bei Peter zum Essen. 1. Er will uns nicht mehr trainieren aus den schon bekannten Gründen wie z. B. Unpünktlichkeit etc. 2. Er kann nicht mehr mangels Zeit, denn er hat sich ein Haus gekauft, das noch nicht ganz fertig ist.
Jetzt müssen wir eben einen neuen Trainer finden.
Am Mittwoch habe ich endlich den Brief an freundin weggeschickt wegen einer Anzeige, um Leute kennenzulernen.
Und noch etwas: ich habe auf eine Bekanntschaftsanzeige in der Main-Spitze geantwortet. Es hat mich ziemliche Überwindung gekostet und einige Gläser Rotwein vorher. Mal sehen, was daraus wird. Ich finde es sehr spannend.
Montag, 23.03.81
Am Samstag habe ich eine Antwort bekommen. Aber negativ. Mein Brief hat ihm nicht zugesagt. Außerdem hat er mich mit “Sie” angeredet. Idiot. Ich habe den Brief gleich weggeworfen.
Am Samstag abend war ich beim 2. Bundesliga Volleyballspiel Herren TG gegen Freiburg. Es waren ziemlich viele Volleyballer aus Trebur da. Heike erzählte uns (Carola und mir), daß wir am Donnerstag Probetraining haben, bei unseren evtl. neuen Trainer. Ihr Vater hat das organisiert, weil Friedel auch niemanden weiß, der uns trainieren würde.
Am Samstag jedenfalls hat Freiburg gewonnen, was mich gefreut hat. Ein Typ vom USC hat mir unheimlich gut gefallen, er ist vom Aussehen her so ein Typ wie Kai. Jedenfalls bin ich irgendwie auf die Idee gekommen, daß ich mal nach Freiburg fahren müßte, für ein paar Tage vielleicht. Die Stadt soll doch sehr schön sein.
Dienstag, 31.03.81
Probetraining ist ausgefallen wegen Verletzung des Trainers. Wird diese Woche nachgeholt in Form eines Freundschaftsspiels, wahrscheinlich gegen Weiterstadt.
Ich habe wieder ein Opfer gefunden: und zwar habe ich zuerst sein Auto gesehen, er stellt es auch immer hinter der Stadthalle, meistens am Lasalleplatz, ab. Es ist ein VW Käfer, vanillegelb GG-XX YYY. Letzten Donnerstag hatte ich nachmittags frei, kam also wie sonst montags nach Rüsselsheim. Er stieg gerade ins Auto, als ich über die Straße ging. Aber er fuhr nicht sofort los; ich mußte zunächst noch in die Weserstraße, und erst, als ich schon im Auto saß und gerade losfahren wollte, kam er mir entgegengefahren. Wäre ich doch nur hinterhergefahren, dann wüßte ich jetzt, wo er wohnt. Morgens ist er immer so kurz vor 7 da, heute etwas später als ich und abends natürlich schon weg. Ich glaube, er sieht ganz gut aus, aber ich weiß es nicht genau. Das ist eben im Moment das Spannende an der Sache.
Z. Zt. sind wir in Seeheim, Lufthansa Schulungszentrum, zum START-Seminar, gestern, heute und morgen 1/2 Tag.
Nächste Woche geht es dann nach Kirchheim zum Prüfungsvorbereitungs-Seminar von Montag – Freitag.
Sonntag, 12. April 1981
April 1981
Wir haben keinen neuen Trainer. Der Typ war da, aber er hat keine Lust, uns zu trainieren. (Zu viel Arbeit). Deshalb haben wir zunächst freitags mit den Männern zusammen Training.
Ich wollte zwar nie mehr auf eine Bekanntschaftsanzeige in der Zeitung antworten, aber ich werde es heute doch wieder tun. Denn es sind zwei Typen, die 2 Reisebegleiterinnen für einen Urlaub an der Côte d’Azur suchen. Das wäre doch toll. Mal sehen. Hoffentlich sind es nicht irgendwelche Blödmänner. Morgen muß ich wieder arbeiten. Ich habe NULL Lust.
Freitag, 17.04.81
Karfreitag, also frei gehabt. Heute abend hat der eine Typ (Anzeige) angerufen, sie hätten Interesse, mich kennenzulernen. Hoffentlich sind es nicht irgendwelche Idioten. In Rüsselsheim wohnt er. Sie wollen in ca. einer Viertelstunde vorbeikommen. Ich bin total nervös!
Es war der totale Reinfall. Die beiden Typen haben mir überhaupt nicht gefallen. Wir waren mal kurz im Eigenheim. Sie wollen in Südfrankreich Zelten, was ich sowieso nicht machen würde, deshalb konnte ich ihnen dann sagen, daß ich kein Interesse mehr habe. Das stimmt auch. Denn wenn ich an die Côte d’Azur fahre, möchte ich mich gut anziehen können, sonst bringt ‘s das doch nicht.
Morgen werde ich Elke mal anrufen. Vielleicht können wir abends zusammen irgendwo hin gehen.
Ich hätte sowieso nicht mit denen in Urlaub fahren können, es war jedenfalls eine blödsinnige Idee, auf die Anzeige zu antworten, denn ich muß doch immer wieder an meinen geliebten Besitzer des VW-Käfers GG-XX YYY denken. Noch etwas mehr als eine Woche, dann sehe ich ihn wieder. Übrigens, am 04. Mai haben wir keine Schule, wir gehen dann natürlich nicht arbeiten, aber ich werde trotzdem wie gewöhnlich aufstehen, damit ich ihn sehe, und auch mal aufpassen, wohin er geht. Ich könnte auch montags, wenn ich von der Schule komme, und er zur selben Zeit zum Auto geht, hinter ihm her fahren, denn ich muß endlich herausbekommen, wo er wohnt. Ich habe auch schon einmal daran gedacht, ihm einen Zettel (die Parksünde = wo sie parken, wäre Platz für 10 Kamele, usw.) an die Windschutzscheibe zu hängen, als Unterschrift GG-X YYY, aber ich habe nur noch einen und ich müßte zunächst einmal eine Kopie davon machen.
Eins ist aber klar: ich werde nie mehr auf eine Anzeige antworten (außer bei Mädchen, habe ich auch getan, Anzeige in Freundin von Jutta, neu zugezogen in Rüsselsheim, aber das ist ja was anderes), ich muß die Typen zunächst mal sehen, das Aussehen ist im ersten Moment entscheidend. Übrigens könnte ich Bernd mal wieder schreiben, fällt mir gerade ein. Er würde sich bestimmt freuen. Vielleicht mache ich es morgen, mal sehen.
Montag, 20.04.81
Ostermontag.
Bis jetzt habe ich insgesamt 16 Typen geküßt. Ich habe sie eben alle gezählt. Nein, stimmt nicht! Es sind 17! Sie müßten jetzt alle zwischen 19 und 24 Jahren alt sein.
Ich bin mal gespannt, wer der nächste sein wird.
Am Montag werde ich ihn wiedersehen. – Oder am Freitag im Training. Ich meinte jetzt Christof. Wenn ich ihn sehe, bin ich doch sofort wieder in ihn verliebt.
Samstag, 25.04.81
Am Donnerstag Brief bekommen von Jutta. Positiv. Ich solle doch mal anrufen, wenn ich Lust habe. Gestern abend Training mit den Männern. Chris war auch da. Anscheinend war er in Urlaub, denn er ist sehr braun. Morgens habe ich meinem Geliebten eine hellblaue Blume unter den Scheibenwischer gesteckt!
Heute morgen hat Kerstin angerufen. Die Männer (2. Mannschaft) haben morgen ein Turnier, sie wollen 2 Mannschaften stellen, haben aber anscheinend nicht genügend Leute, also soll die 2. Mannschaft eine gemischte sein. Es spielen Norbert, Joe, Christof (?), Kerstin, ich (natürlich! das lasse ich mir nicht entgehen), Carola?
Anschließend habe ich Jutta angerufen. Sie sagte mir, sie habe sich schon mit einem Mädchen aus Nauheim getroffen, sie wollen eine Clique gründen. Am Dienstag treffe ich mich mit ihr. Ich bin mal gespannt. Wäre schon eine tolle Sache, wenn ich ein paar Leute kennenlernen würde.
Freitag, 1. Mai 1981
Mai 1981
Am Sonntag haben wir (gemischte Mannschaft) gewonnen! Toll!
Dienstags war ich bei Jutta, zuerst bei ihr zu Hause, anschließend im Kino und dann haben wir bei ihr noch mal was gegessen. Ich finde sie sehr nett. Sie sagte, sie wolle mich anrufen, hatte es aber nicht getan, also rief ich sie heute an. Sie war seit Mittwoch bei ihrer Kusine in Mörfelden, hatte meine Telefonnr. nicht mit, und war heute auch nur da, weil sie Besuch von Brigitte aus Offenbach hatte (hatte sie vergessen). Ich fuhr zu ihr, anschließend gingen wir zu dritt auf den Maimarkt. War aber nicht besonders. Brigitte mußte wieder nach Hause. Ich ging mit Jutta in den Ostpark Enten füttern, dann Eis essen (in Haßloch), anschließend auf den Spielplatz zum Schaukeln. Dann waren wir noch bei ihr, haben fern gesehen und noch etwas gegessen. Ihre Mutter hat sie dann wieder nach Mörfelden gefahren. Sie will mich anrufen. Hoffentlich wird es was mit unserer Freundschaft und der Clique.
Morgen nachmittag haben wir Pokalspiel in Frankfurt. Gegen Frankfurt. Wenn wir gewinnen, dann noch ein weiteres Spiel gegen den anderen Sieger (Bad Nauheim oder Weiterstadt).
Donnerstag, 14.05.81
Meinen Käfer habe ich lange nicht gesehen. Wenn ich Schule habe, ist er immer schon mind. um 20 vor 7 da, also bin ich jedes Mal zu spät, und montags bleibt er nachmittags länger. In Wiesbaden war ich nicht, ich bin zu Hause geblieben. Abends hätte ich Spanisch gehabt. Ute hat keine Lust mehr, ich bin (offiziell) hingefahren, es war schönes Wetter, also bin ich ein bißchen spazieren gegangen. Mittwochs war ich bei Jutta, wir sind dann zu mir gefahren, mit Dolly spazieren gegangen, und waren dann noch mal in Rüsselsheim bei ihrer Schwester.
Donnerstags abends Training ausnahmsweise bei Friedel. Ich freute mich schon, Christof zu sehen. Aber das Vergnügen war kurz. Beim Bockspringen verstauchte ich mein Knie und konnte für den Rest des Abends zusehen. Er interessierte sich nicht einmal dafür, wie es mir ging. Aber dafür Thomas L. Das fand ich süß.
Freitags beim Arzt zum Röntgen. Nichts gebrochen. Knie ist aber geschwollen. Bin bis morgen krank geschrieben. Nächsten Mittwoch habe ich Prüfung. Ich hätte viel lernen können, konnte mich aber nicht dazu überwinden.
Am Dienstag habe ich Jutta angerufen. Fast 1 Std. telefoniert.
Übrigens: als wir am letzten Mittwoch wieder nach Rüsselsheim fuhren, stand in Trebur ein Anhalter an der Straße: es war der Typ aus Trebur, den ich von Maskenbällen her kenne (vom Sehen), der einmal mit S. vor der Tür saß und später mit einer ziemlich alten Frau tanzte. Ich hätte ihn mitnehmen können, aber ich habe ihn erst in letzter Sekunde erkannt, und dann auch zu lange überlegt. Mist!
Montag, 25.05.81
Bis Dienstag war ich krank geschrieben. Mittwochs Prüfung. War sauschwer, wirklich DER Hammer! Wir sind alle froh, wenn wir es einigermaßen schaffen.
Freitags hatten wir Besprechung wegen unserer zukünftigen Stellen. Für mich käme UdSSR oder Fewo in Frage. Ich werde mich um UdSSR bemühen. Es sagt mir allerdings nicht so zu. Aber ich habe sowieso vor, noch mal zu studieren (aber was?) oder mal ins Ausland zu gehen oder beides zu tun. Carola hat vor, evtl. Betriebswirtschaft zu studieren.
Sonntag hatten die Männer ein Turnier, den ganzen Tag. Wir Frauen waren auch da und haben Getränke, Brötchen und Kuchen verkauft. Gewonnen hat Langen, Trebur I auf dem 2. Platz, Haßloch 3., TG IV 4. Die Haßlocher sind meine Lieblinge, wir haben beim letzten Turnier gemischt gegen sie gespielt und gewonnen. Es sind vor allem die Leichtathleten von Haßloch dabei, z. B. Andreas P., Micha B., Ralf B., Robert R. Abends waren wir noch mal im Eigenheim, die Haßlocher waren auch dabei. Toll!
Heute morgen war ich schon gespannt, ob er (ich nenne ihn ab jetzt Kim)* wohl wieder da ist, denn letzte Woche Mi – Fr stand sein Auto nie da.
* nicht mehr Kim, ist viel zu blöd, sondern Sebastian
Ich war um viertel vor 7 da, er noch nicht. Mist. Dabei hatte ich wieder eine Blume für ihn mitgenommen. Na gut, also steckte ich sie an meinen eigenen Scheibenwischer. Ich ging zum Bahnhof, schaute mich ab und zu um, aber er kam nicht. Als ich dann schon auf dem Bahnsteig war, sah ich ihn gerade kommen (mit Auto). Er stellte es ab und ich setzte mich auf die Bank, und wartete darauf, daß er unten auf der Straße vorbeikäme. Dann endlich kam er. Aber ich hatte ihn ganz anders in Erinnerung, hatte ihn doch eigentlich noch nie richtig gesehen. Er sieht noch ziemlich jung aus (18 ist er aber wohl mindestens), ist sehr schlank und hat hellrotes Haar. Ich finde das ganz süß, entgegen der allgemeinen Abneigung gegen rotes Haar. Jedenfalls ging er vorbei und dann war ich gespannt, ob er wohl auch zum Bahnhof ginge, denn ich hatte ihn noch nie dort gesehen. Ich ging also auf die andere Seite des Bahnsteigs und wartete. Tatsächlich! Er kam! Also fährt er vermutlich nach Wiesbaden (denn er hat einen Autoaufkleber – Wiesbaden wunderbar).
Nachmittags wollte ich nach Mainz fahren und dann später warten, bis er kommt, denn letztens fuhr er zwischen 16:30 und 17:30 nach Hause (als ich keine Schule hatte, am 04.05.)
Ich kam 13:50 mit der S-Bahn an, ging aus dem Bahnhof raus, jetzt wie seit kurzem Richtung Unterführung zu Rüger (die andere ist zu gefährlich, es sind schon Leute dort überfallen worden, und außerdem bestimmt auch nicht der kürzere Weg), also ich war gerade die Treppen runtergegangen und traute meinen Augen nicht! Wer ging denn da gerade vor mir!?!?!?! Sebastian!!! Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich. Das ist DIE Gelegenheit, um herauszufinden, wo er wohnt. Super. Ich verstehe aber noch immer nicht, wie das möglich ist; denn eine S-Bahn von Wiesbaden (mit Umsteigen in Mainz kommt 13:25 an, die nächste erst 14:07. Vielleicht gibt es noch einen Eil- oder D-Zug. Ich werde morgen im Büro mal nachsehen. Wen ich noch gesehen habe, das war die Freundin von Christof, Er kam gestern zum Turnier erst ziemlich spät am Nachmittag und hat sie mitgebracht. Ich war total überrascht, aber es hat mir nicht weh getan. Ich finde ihn trotzdem noch süß, aber einfach so, wie z. B. die Haßlocher oder Thomas L., oder den Typ vom Maskenball (der bei S. saß).
Jedenfalls kam sie auch gerade aus dem Bahnhof, ein ganz nettes Mädchen, wie es scheint.
Nun, ich wollte unbedingt herausfinden, wo S. wohnt. Also dranbleiben, sagte ich mir. Das war gar nicht so einfach, mit meinem Knie. Aber es geht alles, wenn es sein muß. Einmal drehte er sich um zufällig, oder? Am ehemaligen Schade prüfte er im Schaufenster, ob seine tolle Fönfrisur noch sitzt (er hat übrigens ganz glatte Haare). Das war eben auch nicht ironisch gemeint, d. h. es sollte nicht so klingen, tut es aber wohl. Egal. Ich hetzte mich wahnsinnig ab, ohne auf mein Knie zu achten und hoffte, daß ich nicht eingeklemmt zwischen 2 Autos war. Aber es ging. Ich fuhr rückwärts in den Parkplatz rein, um umdrehen zu können, dann fuhr er los, ich hinterher. Es wäre besser gewesen, wenn ein Auto zwischen uns gewesen wäre, aber es klappte nicht. Sollte er es doch merken. Na und! Er hat einen VW Automatic (steht jedenfalls hintendrauf).
Ich folgte ihm, bis er im Dicken Busch in die V.str. abbog, ich fuhr geradeaus, es war sowieso schon zu auffällig. Gleich darauf drehte ich um, bog auch ab und sah ihn. Er wohnt also im S.-K.-Weg.
Heute abend habe ich Ute zum Bahnhof gefahren. Anschließend fuhr ich bei ihm vorbei, sein Auto war nicht da. Ich fuhr nach Königstädten, um Elke zu besuchen; sie war noch nicht zu Hause. Also noch mal zurück nach Rüsselsheim. Dieses mal stand sein Auto da.
Heute abend rief Elke an. Sie geht auch zum MPS-Fest (Jubiläum). Carola fragte mich am Samstag, ob ich auch hingehe. Sie will mit einigen anderen Leuten hin und sagte, sie wolle mich morgen anrufen, und Bescheid sagen, um wieviel Uhr sie gehen und mich evtl. mitnehmen. Ich sagte zu Elke, daß ich sie morgen noch mal anrufe, damit sie weiß, wann wir dort sind.
Nachmittags habe ich Jutta angerufen. Letzte Woche war sie weg. Und heute konnte ich nicht so richtig mit ihr reden, denn sie hat einen Zahn gezogen bekommen und hatte noch Schmerzen.
Übrigens hatte ich an freundin geschrieben wegen einer Anzeige, aber es hat wieder nicht geklappt, aber ich habe eine Liste mit Adressen aus meinem Wohngebiet bekommen. 3 sind evtl. interessant für mich. Ein Mädchen aus Mainz, eine aus Mainz-Kostheim, und eine aus Milano, die im Sommer nach Mainz kommt. Wahrscheinlich werde ich morgen Briefe schreiben, auch noch mal an freundin. Ich kann es ja noch ein paar mal probieren. Schadet ja nichts. Hoffentlich sehe ich S. morgen früh wieder. Das wäre stark!
Dienstag, 26.05.81
Heute morgen war ich auch wieder 6:45 in Rüsselsheim, weil ich befürchtete, er wäre vielleicht auch schon so früh da. Aber dem war nicht so. Ich saß schon am Bahnhof und wurde langsam nervös, aber endlich kam er. Er ging wieder die Rheinstraße entlang, war aber heute etwas später, und kam gerade in den Bahnhof, als die S-Bahn einfuhr. Ich konnte ihn gerade noch mal sehen.
Heute nachmittag war ich bei K. (Abteilungsleiter UdSSR, China). Ich kann auf jeden Fall hinkommen, sie wollen mich lieber als Hartmut G. (Alkoholiker). Ist mir auch recht. Hoffentlich schaffe ich die Prüfung. Ich bin jetzt auch wieder im Hbf-B-Ebene. Sehr gut. Morgen abend gehen wir auf MPS-Fest. Carola rief mich an, sie gehen schon um halb sieben, ich gehe erst um 7, d. h. ich fahre direkt vom Bahnhof zu Elke, dann fahren wir zusammen hin.
Soll ich ihm morgen wieder eine Blume schenken? Mal sehen. Ich weiß noch nicht. Heute abend bin ich auf dem Weg nach Hause bei ihm vorbeigefahren. Er war aber nicht da.
Gestern abend habe ich 3 Briefe an die Mädchen geschrieben.
Am 16.06. haben wir erst um 9:45 Schule, dann kann ich zuerst mit der gleichen S-Bahn wie er fahren, dann wieder zurück. Ich muß nur mal sehen, ob es zeitlich hinhaut. Hoffentlich!
Dienstag, 2. Juni 1981
Juni 1981
Mittwoch MPS-Fest. Nicht besonders gut. Anschließend war ich bei Jutta.
Donnerstag Himmelfahrt. Vormittags mit Carola bei Volleyballspiel TG – HSV Damen. Nachmittags mit Jutta in Mainz.
Freitag abend zum Zuschauen beim Training. Keiner ging mehr noch mal was trinken, also: ich wollte waren, bis es dunkel war und dann noch mal bei Sebastian vorbeifahren. Ich fuhr ein bißchen spazieren, bis Kostheim. Am Bahnübergang schaltete ich den Motor ab. Leider! Denn dann sprang das Mist-Auto nicht mehr an. Ich fragte den Typen hinter mir, ob er mir helfen kann. So ein blöder Porsche 924-Fahrer. Auch das noch. Und der hatte überhaupt keine Ahnung. Zum Glück kam ein Taxifahrer, der stieg aus und half mir. Klasse! Dann aber nichts wie nach Hause!
Am Samstag hatten wir ein Freundschaftsspiel gegen Dornheim. Ich spielte höchstens 10 Min., dann ging es nicht mehr, wegen dem Knie.
Am Montag, also gestern, wartete ich wieder auf Sebastian. Ich blieb dieses Mal ganz hinten am Bahnsteig stehen, um möglichst gegenüber von ihm zu sein. Er stand mit einem Typen zusammen von der Sorte “schöner Mann” mit dunklen Locken, den ich irgendwoher vom Sehen kenne (er fährt auch nach Frankfurt). Wir haben eigentlich überhaupt keinen Unterricht gemacht, ich mußte eine Arbeit nachschreiben und war um 10:20 fertig, anschließend einkaufen, dann fuhr ich nach Hause. Um 14:00 war ich mit Jutta verabredet. Aber vorher mußte ich noch Sebastian sehen. Also fuhr ich um halb 2 wieder nach Rüsselsheim, ging zum Bahnhof und wartete. Er kommt mit dem Eilzug aus Mainz. Ich sah ihn noch nicht, ging schon langsam vor, konnte mich aber doch nicht umdrehen und wußte gar nicht, ob er kommt, bis er mich dann überholte. Also los! Dieses Mal sollte ER hinter mir herfahren. Ich beeilte mich also und schaffte es gerade noch. An der MPS wurde die Ampel rot, aber er stand ganz rechts auf der Abbiegerspur und außerdem etwas hinter mir. Ich bog links ab und fuhr zu Jutta. Wir waren dann in der Bücherei, in der Stadt und bei ihr zu Hause.
(Übrigens: nach dem MPS-Fest und nachdem ich bei Jutta war, fuhr ich bei Sebastian vorbei. Sein Auto stand auf dem Parkplatz am Haus. Ich schenkte ihm eine gelbe Blume, die ich aus den Anlagen geklaut hatte).
Heute morgen kam er etwas später, stand wieder bei dem Typen. Er scheint mich nicht einmal zu sehen. MIST!!!!!!
Morgen fahren wir in die Schweiz (Abschlußfahrt). Bis Freitag.
Heute habe ich einen Brief von Monika aus Kostheim bekommen. Ich habe sie angerufen. Wir werden uns am Samstag nachmittag in Mainz treffen.
Dienstag, 09.06.81
Schweiz war ganz gut, Landschaft und Atmosphäre toll, nur zu viel Streß und das Wetter nicht überragend.
Am Samstag habe ich mich nicht mit Monika getroffen. Ich hatte keine Lust. Vielleicht passen wir nicht zusammen, sie ist Verkäuferin und erst 18. Möglich, daß wir uns mal treffen, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist. Über Pfingsten war ich zu Hause, nur einmal mit dem Auto in Rüsselsheim, habe aber niemanden gesehen. Heute wollte ich ganz früh aufstehen, mit Sebastian (falls er da wäre) in der selben S-Bahn nach Mainz oder Wiesbaden fahren, dann zurück nach Frankfurt. Aber ich war dann doch zu müde. Wir arbeiteten nur bis 12 Uhr (Wäldchestag). Ich dachte mir, dann sei ich wohl zu früh in Rüsselsheim, also vor Sebastian. Ich ging also in Rüsselsheim völlig ahnungslos durch die Unterführung – und konnte es kaum fassen! Da kam er mir tatsächlich entgegen. Sein Auto stand in der Rheinstraße, da kam er mir schon wieder entgegen, bog ab zur Post. Ich fuhr zunächst die Rheinstraße weiter, dann aber zurück in die Haßlocher Str. Ein Auto war zwischen uns, an der MPS fuhr das dann geradeaus. Dieses Mal aber folgte ich ihm nicht, sondern bog rechts ab (nachdem ich rechts an ihm vorbeigefahren war, ohne ihn anzusehen [blöd oder gut?]) Richtung Trebur.
Außerdem habe ich einen Brief von Karin aus Mailand bekommen. Sie kommt im Sommer nach Deutschland, im August nach Frankfurt. Wir werden uns hoffentlich mal treffen. Sie ist bestimmt sehr nett.
Vielleicht stehe ich diese Woche noch mal früher auf, um Sebastian zu sehen. Am nächsten Dienstag fahre ich aber auf jeden Fall mit ihm zusammen. Ich bin total verliebt in ihm! Wenn er es doch wüßte!
Sonntag, 14.06.81
Am Donnerstag hat Gabi S. aus Mainz angerufen; ich hatte ihr auch geschrieben (freundin-Liste). Wir verabredeten uns für Freitag abend.
Freitag trafen wir uns vor dem Hilton (sie arbeitet dort in der Reservierung, ist 22 Jahre alt und kommt aus Feuchtwangen). Wir gingen durch die Stadt zum “Schinderhannes”, tranken dort Erdbeerbowle. Später kamen zufällig 2 Studenten rein, die Gabi kennt. Sie setzten sich dann zu uns. Wir blieben bis kurz nach eins. Die beiden wollten uns überreden, noch mal mit in eine Diskothek zu gehen, aber ich sagte nein, denn ich mußte Samstags arbeiten, und Gabi wollte nicht ohne mich gehen. Sie begleiteten mich noch bis zum Auto. Am Dienstag treffen wir (Gabi, Uwe + ich) uns beim “Schinderhannes”. Nur zu dritt, denn Jürgen ist nicht da. Er hatte übrigen Gabi und mir je eine rote Rose geschenkt (werden in den Mainzer Kneipen ständig angeboten). Als ich nach Hause fuhr, war sie schon etwas welk, aber ich verschenkte sie doch noch. Natürlich an Sebastian. Ich legte sie ihm vorne aufs Auto. Ob sie wohl morgens noch da war? Ich würde gern mal wissen, was er davon hält, was er sich dabei denkt. Ich würde mich sehr freuen, auch wenn ich nicht wüßte, von wem sie ist. Morgen sehe ich ihn endlich wieder!
Jutta hat bis jetzt noch nicht angerufen (sie ist seit Dienstag wieder in Mörfelden). Jedenfalls hat sie gesagt, sie würde mich mal anrufen.
Montag, 15.06.81
Heute habe ich Sebastian nicht gesehen. Heute morgen war er schon vor mir da, d. h. schon mit der S-Bahn weggefahren. Wir hatten nur 2 Std. Schule und dann frei. Es war ziemlich heiß. Ich ging zuerst einkaufen und wartete dann in Rüsselsheim auf ihn. Aber er kam nicht mit dem Eilzug um 13:50 Uhr. Blöd. Mal sehen, wie es morgen klappt! Wenn es geht, werde ich früher nach Rüsselsheim fahren, um ihn auf jeden Fall zu sehen. Ich wollte eigentlich mein neues Kleid anziehen, aber daraus wird wohl nichts, denn gerade eben gewittert es ein bißchen und morgen wird es wohl kühl werden.
Dienstag, 16.06.81
Heute morgen war ich (mit neuem Kleid) um viertel nach sechs in Rüsselsheim, aber Sebastian war schon weg. Dafür sah ich den Typ mit dem dunkelbraunen Opel GT; er sieht ganz gut aus. Er ging auch zum Bahnhof, fuhr um 6:26 Richtung Frankfurt.
Und ich? Ja, ich fuhr wie geplant (nur leider ohne Sebastian) nach Wiesbaden, setzte mich dort eine halbe Stunde in die Parkanlage gegenüber vom Hauptbahnhof und fuhr dann wieder zurück. Ich habe Berichtsheft geschrieben. Heute nachmittag hatte ich frei, weil ich Samstag gearbeitet hatte. Ich fuhr mit Dolly nach Wiesbaden. Mit dem Auto. Wir gingen in die Stadt, durch die Fußgängerzone. Ich finde Wiesbaden toll. Vor allem gibt es dort gutaussehende Männer. Ganz anders als in Frankfurt. Heute abend, 21:30, d. h. in 50 Minuten treffen wir uns in Mainz. Der Typ interessiert mich überhaupt nicht (so ein kleiner häßlicher Zwerg). Vielleicht wird es trotzdem ganz gut. Mal sehen. Und anschließend werde ich Sebastian wieder beehren.
Dienstag, 16.06.81 / Mittwoch 17.06.81
Beim Schinderhannes getroffen. 3/4 Std. dort gesessen. Anschließend zum UNI-Fest gefahren. Wein getrunken. Alle drei zuviel. Dann zum Corpshaus gefahren. Dort wurde mir schlecht. Wir haben dort übernachtet. Dann (gegen Mittag) war ich noch mal bei Gabi. Kaffee getrunken. Nach Hause gefahren. Um 6 Uhr haben wir, Gabi und ich, uns wieder getroffen. Zuerst etwas gegessen, anschließend im Kino (Der König und der Vogel), dann im Woodoo (Diskothek). Nicht mehr lange, wir waren zu müde.
Ich bin nach Rüsselsheim gefahren. Habe Sebastian einen Brief geschrieben. Daß ich ihn gern kennenlernen würde. Mit meiner Telefon-Nummer. Dann ist mein Auto nicht mehr angesprungen. Ausgerechnet. Ich habe zu Hause angerufen. Mutti hat mich abgeholt. Wollte natürlich wissen, was ich hier mache. Ich sagte, ich mußte einen Brief einwerfen. Stimmt auch ungefähr.
Donnerstag, 18.06.81
Nach Rüsselsheim gefahren. Auto geholt. Ging natürlich wieder.
Freitag, 19.06.81
Papa hat Auto repariert. War nur ein Wackelkontakt. Zum Glück. Abends zum Grillfest von den Volleyballern. Nicht viel los. Ganz nett. Noch lange am Feuer gesessen.
Samstag, 20.06.81, Sonntag, 21.06.81
Das letzte Mal im Hauptbahnhof gearbeitet. Zum Glück!
Um 19:00 mit Gabi getroffen. Johannisfest in Mainz. Zum ersten Mal Achterbahn gefahren. Viel zu kurz. Ich war leider viel zu müde. Hat nicht so viel Spaß gemacht. Gabi will mich noch mal anrufen, weil wir uns evtl. am Mittwoch mit Uwe treffen wollen. Mit der Absicht, daß er uns zum Studentenfest am Freitag einlädt.
Morgen sehe ich Sebastian vielleicht wieder. Er hat sich natürlich nicht gemeldet. Vielleicht hat es in der Nacht geregnet und der Zettel ist verweicht. Ich glaube aber nicht.
Heute nacht, als ich von Mainz zurückgefahren bin, habe ich bei ihm noch mal kurz angehalten und ihm eine gelbe Heckenblume geschenkt (schon wieder), aber diese Mal etwas unauffälliger. Warum eigentlich? Ich hatte mir eigentlich gesagt, daß er mich nicht mehr interessiert.
Dienstag, 23.06.81
Ich könnte schreien. Vor Freude??? Ich weiß es nicht. Gerade eben bin ich in meinem Zimmer. Erledige so einiges und laufe herum. Ich gucke dann immer mal so nach den Autos, die vorbeifahren. Ich höre einen Käfer, sehe im letzten Moment das mir bekannte Vanillegelb und GG-XX, mehr aber nicht. Er fährt Richtung altem Rathaus. War es Sebastian? Keine Ahnung. Ich bin gespannt, ob er noch mal vorbeifährt und bleibe in der Nähe vom Fenster. Dann ist et soweit! Ja! Tatsächlich! Er fährt wieder zurück. Ich stehe am Fenster. Vielleicht sieht er mich, er schaut vorn an der Ecke noch mal zurück. Mein Auto steht jedenfalls zum Glück drüben auf dem Parkplatz. Er hat es vielleicht gesehen. Aber woher hat er meine Adresse, wenn er sie hat? Ich hatte nur meine Telefonnummer aufgeschrieben.
Er ist überhaupt zufällig vorbeigekommen. (Aber warum fährt er dann gleich wieder zurück?)
Er hat mein Auto zufällig gefunden. Schon möglich. Telefon-Vorwahl –> Trebur.
Er hat irgendwie meine Adresse rausgekriegt. Unwahrscheinlich.
Gabi hat vorhin angerufen. Weil wir uns morgen abend mit Uwe treffen. Also kann ich Sebastian morgen abend noch mal einen Brief schreiben. Ganz kurz. Ob er zufällig vorbeigefahren ist? Ich könnte es theoretisch auch morgen früh machen, wenn sein Auto da steht, aber morgen habe ich mündliche Prüfung und dann bin ich viel zu nervös.
Ich finde es phantastisch! Ich könnte Lachkrämpfe kriegen. Vor lauter Glück. (Auch wenn es nur Einbildung sein sollte).
Dienstag, 30.06.81
Am Dienstag abend habe ich Sebastian noch einen Brief geschrieben. Mittwoch morgen habe ich ihn an sein Auto gesteckt.
Prüfung habe ich überstanden. Mehr schlecht als recht, aber was soll’s! Der Prüfungsausschuß war beknackt. Um 9:30 war ich fertig, wir saßen aber noch lange bei Katharina in der Ausbildungsabteilung und haben Sekt getrunken. Nachmittags um 14:30 war ich erst zu Hause. Abends habe ich mich mit Gabi und Uwe beim Schinderhannes getroffen. Wir saßen erst eine Weile dort, dann wollten wir irgendwo anders hin gehen. Vor der Tür trafen wir einen Bekannten von Uwe, auch Mediziner, der ging dann mit. In der Augustinergasse trafen wir ein Mädchen (Simone, genannt Moni, die Ex-Freundin von Uwe, mit der er 5 Jahre zusammen gewesen war, mir und Gabi unsympathisch, da äußerst überspannt). Sie ging auch noch mit. In die “Andau”. Ich war ziemlich müde, ging um 1:00, Uwe begleitete mich zum Auto, obwohl ich es nicht wollte.
Am Freitag abend habe ich Gabi abgeholt, wir sind dann nach Mombach gefahren, dort waren wir zur Party eingeladen bei Uwe, Matthias und Jürgen. Es war wirklich toll, fast nur Studenten da. Sehr gemütlich. Ich hatte, wie viele andere auch, einen Schlafsack dabei, aber leider noch im Auto. Leider – denn Uwe hatte sich schon früher zurückgezogen (weil er Nachtdienst gehabt hatte), mit Moni zusammen. Und die Tür war abgeschlossen. Und meine Tasche war im Zimmer drin. Wo sollte ich also schlafen? Jürgen bot mir an, bei ihm im Bett zu schlafen. Das tat ich dann auch. War aber nicht so gut. Mein Schlafsack wäre mir lieber gewesen.
Gabi und ich, wir verschafften und am nächsten Vormittag noch einen guten Abgang, indem wir nämlich spülten und die Küche saubermachten, bevor wir gingen. Mitsch war ganz fertig, er sagte, so was hätte er noch nie erlebt und bedankte sich tausendmal. Der Tschechoslowake (angeblich) mit dem österreicher Dialekt und dem großen Mundwerk, der Gabi andauernd “Ansbach” genannt hatte, sagte, als wir uns verabschiedeten, jetzt könnten sie wohl auch gehen, wo die tollen Frauen weg sind. In diesem Sinn jedenfalls.
(P.S. Mittwoch nacht hatte ich Sebastian eine Visitenkarte ans Auto gesteckt und darauf geschrieben: ich gebe nicht auf, auch wenn Du alles ignorierst. Er muß mich wohl für blöd halten).
Nachmittags habe ich mich zu Hause hingelegt und etwas geschlafen. Um 19:00 habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren zuerst im Volkspark Federball spielen. Dort folgten uns zwei Jungs auf Fahrrädern (so um 16 J. schätzungsweise), die uns dann auch anquatschten. Fand ich lustig.
Dann saßen wir in der Kinoklause, vielmehr draußen. (Leider schon wieder Reinhard und Freund begegnet, die vom Maskenball. Sie saßen auch noch neben uns. So was arrogantes!) Um 23:00 waren wir in der Spätvorstellung, Woody Allen in “Bananas”. Simone mit einem von den Physikern auch da.
Gabi will mich diese Woche anrufen. Hoffentlich bald. Die Arbeit ist gut, abends bin ich ziemlich fit, habe aber keine Lust, zu Hause irgendwas zu machen, ich möchte raus, einfach weg. Ich halte das nicht aus! Gestern abend habe ich mir einen Film angesehen, da war ich wenigstens beschäftigt.
Sebastian habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Ich meine außer vor einer Woche, als er bei mir vorbeigefahren ist. Ich wüßte zu gern, was er so macht, Schule oder Studium dürften nicht in Frage kommen, denn z. Zt. sind Semesterferien, und gestern morgen stand sein Auto wieder da. Was mache ich nur, wenn ich ihn wiedersehe. Wie soll ich mich verhalten. Blöd, daß ich ihm diese Briefe geschrieben habe.
Donnerstag, 2. Juli 1981
Juli 1981
Mit Gabi getroffen. Sie hat ein neues Auto. VW-Käfer-Cabrio. Rot. Ganz toll. Wir waren im Schinderhannes. Sie meinte, wir könnten mal am Wochenende wegfahren. Ich war begeistert. Karl (Österreicher, Koch im Hilton) hatte es ihr vorgeschlagen. Vielleicht nach Basel, im Hilton (umsonst) übernachten.
Freitag, 03.07.81
Gabi rief mich im Büro an, um Bescheid zu sagen, ob es o.k. ist mit der Reservierung in Basel. Sie hatte Telex hinschicken lassen. Wußte aber noch nicht Bescheid.
Samstag, 04.07.
Um 8:00 bei Gabi. Karl abgeholt. Dann losgebraust. Zuerst nach Staufen. Ex-Koch vom Mainz Hilton hat dort Restaurant. Zum Glück ganz tolles Wetter. In Staufen zu Mittag gegessen. 3 Jungs, die in der Küche arbeiten (waren auch mal im Mainz Hilton) kennen Karl und Gabi. Sie haben um 15:00 Pause bis 18:00 oder 19:00 abends. Wir saßen auf der Terrasse und warteten, bis sie fertig waren, dann fuhren wir ein bißchen durch die Gegend zum Kaffee trinken. Gabi, Karl und ich fuhren mit Holger. Der Holger ist ein dufter Typ, finde ich. Er sieht ganz gut aus, ein bißchen (nur ein Touch) Popper, spielt Fußball in Basel, fährt Auto wie ein Wahnsinniger (aber gut) und spielt leider immer den Clown. Irgendwie sind die anderen auch daran schuld. Sie sagen z. B. öfters, wenn er dabei ist, tut man am besten so, als ob man ihn nicht kennt, u. ähnliches. Gabi hat auf der Heimfahrt dauernd gesagt, ist der blöd! Aber das stimmt gar nicht. Er kommt übrigens aus Nürnberg oder Umgebung.
Gegen 18:00 fuhren wir los nach Basel. Gabi hatte angerufen, noch kein Telex angekommen. Wir fuhren offen, auf der Landstraße. Das war super! Im Basel Hilton hat es dann doch geklappt. Toll. Wir gingen ein bißchen in der Stadt spazieren. Dann ins Hilton. Umgezogen. Dann runter in die Bar. Tolle Longdrinks gehabt. Um ca. 1:00 wollten wir schlafen gehen. Wir fuhren im Aufzug nach oben. Gabi meinte, sie sei eigentlich blöd, daß sie schon nach oben ginge, denn gerade hätte sich ein toller Mann neben sie gesetzt. Ich sagte: also los gehen wir noch mal runter, ich bin noch fit! Wir fuhren runter in die Diskothek. Gabi und ich gingen gleich mal auf Toilette und in diesem Moment ging der “tolle Mann” die Treppe nach oben. Er rief uns etwas auf englisch zu, und Gabi antwortete irgend etwas. Wir hatten zwar nicht viel getrunken, aber wir waren in toller Stimmung. Gabi hoffte, daß er auch in die Disco käme. Er kam auch. Dann wollten wir drei gerade tanzen, als er an unseren Tisch kam und mich (!) auf deutsch fragte, ob ich Lust zum tanzen hätte. Ich hatte. Ich redete dann französisch mit ihm. Er kommt aus Portugal und arbeitet in Basel. Nachher setzten wir uns wieder, und er setzte sich dann zu uns an den Tisch. Später wollte er wieder mit mir tanzen, aber der weibliche D. J. spielte gerade ein sehr langsames Lied, und er war nun mal nicht mein Typ, also “schenkte” ich ihn Gabi. Denn logischerweise fragte er dann sie. Um ca. 3:00 wurde die Disco geschlossen. Er fragte, ob wir noch mal mit irgendwo hingehen. Natürlich. Aber es war alles schon geschlossen. Also zurück ins Hilton. Ca. 4:00 waren wir im Bett. Wir ließen uns um 10:00 wecken, frühstückten um 11.00 und fuhren zurück nach Staufen. Beim T. saßen wir wieder auf der Terrasse und aßen eine Kleinigkeit. Da sah ich ihn! Als der Typ sah ganz toll aus! Es war ziemlich viel los an diesem Sonntag nachmittag. Er war mit einem anderen Typen da, sie saßen auf der Terrasse und tranken etwas. Er hat blonde glatte Haare, trug ein gestreiftes Sweatshirt (morgen werde ich mir auch so eins kaufen), ein blaues Tuch und eine Sonnenbrille. Ich mußte ständig zu ihm hinsehen. Er schaute auch ein paar mal rüber. Als sie gingen, mußte ich sie natürlich genau beobachten. Sie waren mit dem Motorrad da und sind aus dem Kreis Freiburg.
Später fuhren wir mit den Jungs nach Freiburg, dort fand irgendein Fest statt. War noch ganz toll. Später gingen wir hoch auf den Schloßberg; die meisten wollten etwas essen. Ich nicht. Und Holger auch nicht. Aber ich saß bei den anderen und er ging im Wald spazieren. Ich wäre gern mitgegangen. Anschließen fuhren wir leider schon wieder nach Hause. Um halb zwei war ich zu Hause. Ganz schön fertig. Aber ich muß unbedingt wieder hin!
Mittwoch, 08.07.81
Gabi im Hilton angerufen. Abends getroffen; im Kino gewesen (Woody Allen: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten). Karl war auch mit. Anschließend im Goldstein. Draußen gesessen. Dann in die Augustinerstraße. Vorm Doktor Flotte Stefan (arbeitet beim T.) mit Freundin getroffen. Noch mal kurz im Doktor Flotte gewesen.
Donnerstag, 09.07.81
Heute bin ich zu Hause. Am letzten Wochenende habe ich endgültig den Entschluß getroffen, mir die Haare abschneiden zu lassen. Denn so wie ich jetzt aussehe, guckt mich (fast) kein Mann an. Oder nur aus 100 m Entfernung. Am Samstag ist es soweit. Ich freue mich. Außerdem ist es z. Zt. ziemlich heiß und es ist unerträglich mit langen Haaren, sie halten überhaupt nicht, zurückstecken steht mir nicht, und es geht mir unheimlich auf den Geist. Jedenfalls bin ich wahnsinnig gespannt auf Samstag.
Urlaub habe ich 3 Wochen vom 24.08. – 12.09. Am 02.09. muß ich in die DKD nach Wiesbaden. Aber vorher und nachher würde ich gern wegfahren. Wahrscheinlich allein. Denn Gabi hat Ende Juli Urlaub. Ich werde mal Elke anrufen. Vielleicht fährt sie mit.
Freitag, 24.07.81
Am 11.07. war ich beim Friseur. Doch nicht ganz kurz. Halblang mit leichter Dauerwelle. Sieht gut aus. Am Mittwoch mit Gabi getroffen. Karl war bei ihr. Wir sind zu dritt zum Schinderhannes gegangen. Spät am Abend setzten sich ein Ire und zwei Schweden zu uns. Dann gingen wir alle ins Captain Cook. War aber total leer.
Samstag nachmittag war ich bei Gabi. Nach Rüdesheim gefahren. Dort einem Mann “nachgelaufen”. War aber nichts. Um 19:00 nach Mainz zurück. Im Kamin gewesen. Dort hat Gabi Gerhard kennengelernt. Er ist Jurastudent, arbeitet nebenbei als Fotomodell. Ich fand ihn am Samstag ekelhaft, so mit Lederhose. Diese Typen kann ich nicht leiden. Am Sonntag wollten sich die beiden treffen. Ich hätte auch mitkommen könne, aber ich sagte nein. Denn das war mir doch zu blöd. Am Dienstag mit Gabi getroffen. Im Augustinerkeller gewesen. Sie hat mir von Gerhard erzählt. War total begeistert von ihm. Auf dem Rückweg fuhr ich in Rüsselsheim bei Sebastian vorbei. Eigentlich wollte ich es nicht. Aber ich schrieb ihm dann doch noch einmal einen Brief, daß immer noch an ihn denke und fragte, wann werden wir uns endlich kennenlernen? Und Blumen schenkte ich ihm natürlich dazu.
Am Mittwoch ärgerte ich mich ganz schön darüber.
Donnerstag morgen ging ich wie immer zum Bahnhof (so um 7:40. Ich traute meinen Augen nicht. Sein Auto stand in der Rheinstraße, gegen über von der Stadthalle! Aber nicht nur sein Auto. Er saß darin! Warum nur. Ich konnte nicht glauben, daß er auf mich wartete. Ich ging vorbei, ohne nach ihm zu sehen. Als ich auf dem Bahnhof war, sah ich, daß sein Auto weg war. Aber dann kam er wieder, fuhr die Rheinstraße entlang und sah sehr genau zu mir hin. Das konnte wohl kein Zufall mehr sein. Ich freute mich. Aber mehr auch nicht.
Abends sollten wir Training haben, aber wir waren nur zu fünft und deshalb gingen wir zu Norbert Sekt trinken und wir spielten ein Würfelspiel.
Anschließend fuhr ich (natürlich!) noch mal nach Rüsselsheim. Ich wollte Sebastian ein paar Blumen mit blauem Schleifchen schenken. Aber sein Auto war nicht da. Heute morgen schaffte ich es sogar, um 6:00 aufzustehen (das erste Mal in dieser Woche). Ich hoffte, er würde wieder da sein, aber das war sehr unwahrscheinlich. Als ich dann bei der Stadthalle rechts abbog, traute ich meinen Augen kaum. Er wartete tatsächlich in seinem Auto. Ich mußte zunächst mal umdrehen und stellte dann mein Auto vor seines, da dort gerade noch ein Parkplatz frei war. Ich war wahnsinnig gespannt, was nun passieren würde. Dieses Mal schaute ich auch zu ihm hin, als ich ausstieg und er – er stieg auch aus, er hatte also auf mich gewartet. Er sagte hallo, du bist also Sabine. Er heißt Ralf. Wenigstens ein schöner Name. Dann begleitete er mich zum Bahnhof. Er hatte gehofft, mich auf andere Weise kennenzulernen, hatte angerufen, aber es war besetzt oder niemand da, er war zweimal bei mir zu Hause gewesen, und ich war nicht da. Er arbeitet in Mainz, irgendwas mit Maschinenbau; Mainz gefällt ihm nicht besonders; er ist öfters mit Freunden in Wiesbaden. Z. Zt. hat er Urlaub. Heute ist er mit Freunden weggefahren zum Zelten nach Lauterbach. Ich habe ihn gefragt, ob wir uns mal treffen, er sagte, er würde anrufen. Außerdem werde ich ihn einladen. Denn ich plane eine (nachträgliche) Geburtstagsparty am 22.08.
Den ganzen Tag bin ich im Büro rumgeflippt (innerlich), denn ich kann es gar nicht fassen. Daß er sich solche Mühe gegeben hat. Und extra wegen mir früh aufgestanden ist. Toll! Ich würde das auch machen. Ich könnte auch stundenlang warten.
Ich hätte es gern Gabi erzählt, aber sie hat nicht angerufen. Sie wollte eigentlich, um mir zu sagen, wie es mit ihrem Urlaub läuft. Aber vielleicht hat sie auch Besuch von Gerhard bekommen.
Aber Jutta hat angerufen. Ich bin gleich zu ihr gefahren. Wir waren nur bei ihr und haben uns unterhalten. Folgendes: Als wir uns das letzte Mal sahen, hatte sie die Befürchtung, schwanger zu sein. Das stimmt auch. Deshalb war sie mit den Leuten (auch mit dem zukünftigen Vater) in Skandinavien. Sie wollte testen, ob sie zusammenpassen. Ist aber nicht so. Sie will das Kind bekommen. Sie und ihre Mutter wollen weiterhin zusammen wohnen, eine größere Wohnung nehmen, ihre Mutter will das Kind versorgen und nur noch stundenweise arbeiten, Jutta will dann eine Ausbildung machen. Wenn mir das passieren würde – unmöglich! Das geht gar nicht. Ich würde es schon schaffen, aber ob ich es psychisch verkraften könnte, das ist die Frage. Ich fühle mich noch viel zu jung.
Gestern habe ich von Freundin eine neue Adressenliste bekommen. Eine interessante Adresse aus Wiesbaden ist dabei. Von Jutta habe ich noch die Adresse von einem Mädchen aus Mainz bekommen; der werde ich auch mal schreiben. Ich möchte auf jeden Fall so viel wie möglich Kontakte knüpfen. Je mehr, desto besser. Meine ich jedenfalls.
Samstag, 25.07.81
Ich habe mir eine Gitarre gekauft (Geburtstagsgeschenk). In Mainz. Anschließend war ich bei Gabi. Wollte mal sehen, ob sie schon in Urlaub ist. Wir haben uns nur durch die Sprechanlage unterhalten. Nachmittags mit Elke im Kino gewesen (Vom Winde verweht). Abend Gitarre geübt. Ich kann schon den Anfang von “Le Rêve” spielen. Toll!
Sonntag, 26.07.81
Heute habe ich es endlich geschafft, meinen Lieblingssong auf Cassette aufzunehmen. Es ist “I Lov You” von der Climax Blues Band. Ich werde ihn Ralf widmen. Ich denke ständig an ihn. Aber ich habe Angst, daß er nicht anrufen wird. Ich bin mal gespannt. Auf jeden Fall werde ich ihn am 22. einladen.
Montag, 3. August 1981
August 1981
Am Freitag nach dem Training war ich bei Jutta. Anschließend habe ich nachgesehen, ob Ralf schon wieder da ist. Er war da. Ich habe ihm ein Briefchen geschrieben.
Am Wochenende waren wir bei einem Freiluftturnier in Breuberg (Odenwald). Super. Tolles Wetter. Wir haben auf einem Fußballplatz gespielt, wo 14!!! Volleyballfelder aufgebaut waren. Und einige gutaussehende Typen waren auch da. Besonders der aus Biebesheim, blond, etwas Locken, er sah süß aus. Und der andere aus Naurod hatte unheimlich schöne Augen. Wir haben die eine Nacht dort gezeltet.
Gestern abend kam ich zurück, und es klingelte gerade das Telefon. Es war Claudia. Sie hatte meine Adresse aus einer Freundin-Liste, hatte mir geschrieben, ich hatte ihr geantwortet. Wir werden wahrscheinlich zusammen in Urlaub fahren (ich habe schon meine Fahrkarte bis Nizza). Vorher aber will sie noch mal ein Wochenende zu mir kommen.
Heute morgen war ich ziemlich kaputt, fuhr deshalb auch etwas später nach Rüsselsheim. Ralfs Auto stand schon da, hatte ich mir schon fast gedacht, daß er wieder arbeitet. Abends setzte ich mich in mein Auto, fuhr los, und nach ein paar Metern erst entdeckte ich, daß folgender Zettel unter meinen Scheibenwischer steckte:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit der Freundin stimmt, denn er hat sich doch solche Mühe gemacht, mich zu treffen. Es wird ganz einfach so sein, daß er mich nicht mag. Aber merkwürdigerweise macht es mir kaum etwas aus. Eigentlich überhaupt nichts, nur die Art, wie er es mir geschrieben hat, finde ich beschissen. Daß Jungs manchmal so widerlich sein können! Ich werde ihn nicht zu meiner Party einladen. Von mir aus könnte er mit Freundin kommen, aber er ist mir zu blöd.
Heute abend werde ich endlich die Einladungen schreiben und dann einwerfen. Ich werde also 17 Leute einladen, und am 21.-23. (Gabi, Karl und ich fahren wahrscheinlich nach Amsterdam) frage ich Karl, ob er auch kommt. Aber ich glaube, er muß am Wochenende arbeiten. Also los, jetzt schreibe ich die Einladungen!
Dienstag, 11.08.81
Ralf weicht mir aus. Am Freitag bin ich schon um 7:05 gefahren, er hat mich wohl am Bahnhof gesehen, ging nicht wie üblich die Rheinstraße entlang, sondern durch die Unterführung. Ist mir auch egal.
Am Samstag war Claudia bei mir. Ich war ziemlich überrascht, hatte sie mir anders vorgestellt. Sie fährt einen Renault Fuego. Super! Vielleicht fahren wir mit dem Auto nach Frankreich. Ich werde sie diese Woche noch mal anrufen. Abends waren wir in Mainz. Zuerst im Augustinerkeller. Dann zum Schinderhannes. Dort war es zu voll. Ins Goldstein. Zwei Typen setzten sich zu uns, sie waren auch schon im Augustinerkeller gewesen. Wir fuhren dann noch mal zusammen nach Wiesbaden zur Rheingauer Weinwoche. War unheimlich viel los.
Am Sonntag mittag rief Gabi an. Sie war samstags aus Genf zurückgekommen. Ich fuhr nachmittags zu ihr. Gegen abend gingen wir in eine Pizzeria, italienischen Salat essen, dann (natürlich!) zum Schinderhannes. Später lernten wir noch ein nettes Paar kennen, das sich zu uns an den Tisch setzte.
Montag abend blieb ich in Frankfurt und traf mich mit Karin aus Mailand, die jetzt im August in Frankfurt ist. Sie hatte noch ein Mädchen mitgebracht. Es war ganz nett, nur kenne ich mich in FRA zu wenig aus. Wir waren in Sachsenhausen, das “Germania” (dort war ich mal mit dem DER 14) hatte leider geschlossen, wir gingen in eine Bierstube, dann in die Jugendherberge.
Susanne W. aus Mainz (Adresse von Jutta) hat mir geantwortet, auch schon ein paar Mal angerufen, aber ich war nie zu Hause. Morgen werde ich sie in der Firma anrufen. Und ich habe noch einen Brief von einem Mädchen aus Raunheim bekommen. Sie ist aber gerade in Urlaub.
Diese Woche habe ich Spätdienst. Jeden Tag bis 18:00, am Samstag muß ich auch arbeiten. Ich freue mich auf nächste Woche, dann habe ich um 16:00 Schluß.
Ich möchte möglichst bald wieder in den Schinderhannes gehen. Am Sonntag, dem 26.07. war ich mit Gabi dort, sie hat den Polizisten kennengelernt, der mit dem Griechen dort war; die beiden haben mich überhaupt nicht interessiert, ich habe mit einem Typen geflirtet, den ich dort schon einmal gesehen habe. Er ist nicht mehr so jung. Schwer zu schätzen. Er hat es dann auch irgendwann mal bemerkt und mir auch zugelacht! Einmal war ich auf Toilette und er (zufällig?) auch, beim Rausgehen haben wir uns getroffen, sagten aber nur Hallo zueinander. Es war mir zu blöd, stehenzubleiben. Als wir dann gingen, war er anscheinend sehr enttäuscht, er sah aus, als ob er mich fragen wollte, ob ich denn schon gehen muß. Ich würde ihn gern wiedersehen. Das Spielchen hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Mittwoch, 12.08.81
Heute abend wollte ich zu Gabi. Sie hatte noch nicht angerufen. Aber sie war natürlich nicht zu Hause. Also fuhr ich zu Susanne. Hinter mir war ein Typ im Auto (in der Stadt), der mich nachher überholte und dann vor mir fuhr. Er hatte mich auch bemerkt. In Weisenau bog ich rechts ab, vorher lachte ich ihm noch zu, weil ich es lustig fand. (Ich hatte zuerst überlegt, ob ich ihm hinterherfahren sollte, aber ich laufe doch keinem nach. Nicht mehr. Die Männer mögen das außerdem nicht. Man muß das ein bißchen indirekt machen).
Ich war dann bis 23:00 bei Susanne. Sie lag im Bett (Blasenentzündung). Ich finde sie sehr nett, wir unterhielten uns unheimlich gut. Sie ist schon 24, kommt aus Speyer.
Dann also setzte ich mich ins Auto, wollte gerade losfahren, da sah ich einen Zettel an der Scheibe. Strafzettel? Wohl kaum, denn es war nur ein Fetzen. Ich holte ihn in Auto, und dachte erst mal, das gibts nicht.
Ich weiß zwar nicht, ob mir der Typ gefällt, oder wie er überhaupt ist, aber ich werde ihn anrufen. Bin mal gespannt. Sehr lustig. So was macht immer Spaß.
Samstag, 15.08.81
Ich habe ihn angerufen. Mann, war ich nervös gewesen. Er sagte, er wolle Freitag 19:30 zu mir kommen. Er wohnt übrigens in Raunheim. Abends rief ich Claudia an. Sie sagte, sie wolle samstags nach Mainz kommen, sie habe das mit Martin und Uwe ausgemacht. Ich wollte mit Ute und Sarti Samstag/Sonntag nach Schweinfurt fahren, also habe ich Ute überredet und wir fahren nur morgen. Und heute abend gehe ich nach Mainz. Claudia und ich müssen nämlich unbedingt noch etwas wegen unserem Urlaub besprechen.
Gestern wollte ich nachmittags Gabi telefonisch erreichen, sie war aber bei einem Meeting und rief mich abend zu Hause an. Sie hatte auch schon etwas vor (vielleicht mit dem Polizisten?). Ich sagte ihr, daß ich auch Besuch bekomme, erzählte aber sonst nichts weiter, weil das eine längere Geschichte ist.
Und abends war es also soweit. Ich war unheimlich gespannt, erwartete aber eine große Enttäuschung. Endlich kam er dann. Ich war angenehm überrascht. Aussehen geht. Rothaarig, ein bißchen Ansatz zu Fett (leider), aber ein unheimlich süßes Gesicht. Vor allem habe ich mich ganz toll mit ihm unterhalten. Bei den meisten Typen bisher war es so, daß ich immer Probleme hatte, mit ihnen etwas zu reden (z. B. der Thomas aus Bischofsheim). Bei ihm gar nicht. Wir waren zuerst eine Weile bei mir. Er arbeitet als Werkzeugmacher bei Opel, mußte heute arbeiten (ich auch, aber ich habe nur “Stern” gelesen). Er ist 19. Ich hatte schon vorher daran gedacht, daß er wohl jünger ist als ich. Finde ich aber gar nicht schlimm. Wir sind nach Rüsselsheim gefahren, ein bißchen spazieren gefahren, dann zu ihm nach Raunheim, fand ich aber unheimlich ungemütlich in seinem Zimmer. Er zeigte mir die Bilder, die er gemalt hat (Bleistift-Zeichnungen). Ganz gut. Aber fast nur Mädchenköpfe. Manche fand ich gar nicht gut.
(Was ich vergessen habe: er heißt Gebhard K., leider ein blöder Name, aber daran sind wohl seine Eltern schuld).
Er fuhr mich dann nach Hause. Ich fragte ihn, ob er heute abend mitkommt. Aber er wollte nicht. Er sagte, er wolle nächste Woche mal vorbeikommen. Mal sehen.
Vor allem freue ich mich jetzt auf Frankreich. Ich werde mir dort sowieso einen tollen Franzosen angeln. Dann werde ich alle Deutschen vergessen, nicht mehr ansehen. In Frankreich gibt es jedenfalls tolle Männer.
Donnerstag, 20.08.81
Am Samstag traf ich mich mit Claudia, Uwe, Martin in Mainz. Claudia hatte noch eine Freundin mitgebracht. Wir waren im Schinderhannes, im Gebirg und im Karthäuser Hof. Ganz gut gewesen. Um halb zwei bin ich nach Hause gefahren, die anderen sind noch mal zum Rhein runter.
Am Sonntag um halb acht mit Ute und Sarti nach Schweinfurt gefahren. War gut. Abends um elf zu Hause.
Am Montag abend habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren im Schinderhannes. Zwei Typen setzten sich zu uns, Berufssoldaten, zwei Wochen in Mainz auf Lehrgang. Haben mich nicht interessiert. Denn der gut aussehende Mann vom 26.07. war wieder da. Achtete aber kaum auf mich und ging bald wieder. (Harry, der Chef, hat zum ersten Mal mit uns gesprochen).
Am Dienstag mit Susanne getroffen. Wir waren zuerst in der Andau. Dann im Schinderhannes. Sie war erst einmal dort. Es war schon ziemlich voll. Harry begrüßte uns, zeigte uns zwei Plätze. Wir saßen ganz vorn an der Theke. Bei Uwe. Er macht gerade das Abi nach und arbeitet öfters dort. Wir unterhielten uns ganz toll. Susanne erzählte mir von ihrem Freund. Den werde ich wohl demnächst mal kennenlernen. Ich bin ganz schön gespannt. Dann kam er! Der gut aussehende Mann vom 26.07. und Montag. Ich schaute dauern zu ihm rüber, er sah mich auch, und dann lachten wir uns ein paar mal zu. Später zahlten wir. Als wir aufstanden und gehen wollten, winkte er mir zu, ich solle mal zu ihm kommen. Ob wir jetzt gehen, fragte er. Ich sagte, ich kann ja meine Freundin nach Hause fahren und dann noch mal wieder kommen. Draußen erzählte ich Susanne davon. Sie sagte, ich brauche sie nicht nach Hause zu fahren, sie wolle sich ein Taxi nehmen. Also zurück zum Schinderhannes. Susanne setzte sich an den Tisch, zu dem Typ, mit dem wir uns vorher schon unterhalten hatten. Sie bestellt das Taxi dann wieder ab und er fuhr sie später nach Hause. Und ich stand also die ganze Zeit bei dem gut aussehenden Typen. Er sagte mir, er heißt Wilfried, arbeitet bei einer Versicherung. Er ist 27. Gabi hatte montags ganz gut geschätzt. Ich dachte, er sei älter. Wir beschlossen, noch mal irgendwo hin zu gehen. Er wollte zuerst nach Hause fahren. Ich sollte dann mit Harry ins L’Escalier kommen. Also gut. Ich wartete, bis sie geschlossen hatten. Harry fuhr dann vorne weg, zuerst ins Astoria in Gonsenheim. Total leer. Wir waren nur 10 Min. dort. Dann ins L’Escalier. Aber er war auch nicht da. Ich weiß auch nicht, ob ich überhaupt etwas glauben darf, denn Harry sagte einmal, der Typ, mit dem ich geredet habe, hieße Peter. Mist! Jedenfalls kam er nicht. Ich war ganz schön frustriert. Und Harry kann ich auch nicht so besonders gut leiden. Er ist nur mit Abstand zu genießen. Ich hätte mich hinsetzen und heulen können, denn ich war nur mitgegangen, um ihn zu sehen. Harry war dann sauer, weil ich nichts von ihm wollte und kaum mit ihm redete. Er ging und ließ mich einfach sitzen. Ich wartete 5 Minuten, dann ging ich auch. Um 3 Uhr war ich zu Hause.
Gestern rief ich Gabi an, weil ich ihr das unbedingt erzählen mußte. Wir trafen uns abends zum Waldlauf. Ich war total fit. Unglaublich! Dann überredete ich sie, in den Schinderhannes zu gehen. Wir standen draußen und überlegten, wohin wir uns setzen sollten. Da kam ein Typ raus, es war der eine Berufssoldat vom Montag. Wir setzten und zu viert draußen an den Tisch. Sie hatten schon für uns Platz gemacht. Später gingen sie dann, und zwar rüber in die Bodega. Harry hatte zuerst gar nicht mit uns geredet, wegen mir natürlich, später redete er aber doch wieder mit uns. Nach zehn mußten wir die Plätze draußen räume. Drinnen war alles voll, nur noch hinten in dem kleinen Raum war noch Platz. Ist aber nicht gut dort. Ich meinte, wir könnten doch mal rüber in die Bodega gehen, denn da war ich noch nie drin. Dort wars aber auch ziemlich voll. Wir standen an der Tür und überlegten noch. Da kamen gerade zwei von den Jungs, die vorher beim Schinderhannes gesessen hatten. Sie erkannten uns gleich und meinten, ihr seid ja jetzt auch da, ob es drüben zu voll sei. Wir fragten, ob sie noch Platz am Tisch hätten. Sie hatten noch. Sie sind z. T. aus Kassel oder Umgebung, einer aus Limburg (ein Verwandter vom L. DER HBF). Nur der Ebo ist ein bißchen blöd, hatte schon zu viel getrunken, ist jede Nacht unterwegs, verheiratet, aber ständig hinter Frauen her. Sie sind z. Zt. in Wiesbaden, Polizistenausbildung.
Wir beschlossen, noch mal nach Wiesbaden zu fahren. Gabi und ich waren noch mal im Schinderhannes auf Toilette. Aber der gut aussehende Typ war nicht da. Übrigens hatte ich schon beschlossen, daß er mich nicht mehr interessiert. Vor allem, weil er zu alt ist. Am besten sind etwa gleichaltrige.
In Wiesbaden wollten wir zuerst ins Orchilodge. Der Gorilla an der Tür durfte uns nicht reinlassen, es war eine geschlossene Gesellschaft darin, und vor allem der Sohn von F. J. Strauß.
Dann sind wir zum Flanell gegangen. Eintritt nur mit Clubausweis möglich. Also dann ins Big Apple. Dort war nicht mehr viel los. Nicht getanzt, nur Ebo und Gabi. Ich hatte überhaupt keine Lust. Die Polizisten gingen dann, weil sie heute eine Arbeit schreiben mußten. Sie hatten sich schon verabschiedet, dann kamen Roland und Reinhard noch mal und fragten mich, ob wir (Gabi auch) uns noch mal treffen könnten. Ausgemacht haben wir 01.09. 19:30 Schinderhannes.
Roland hat mir sehr gut gefallen, aber er ist wohl befreundet oder verlobt, denn er trägt einen Ring. Trotzdem freue ich mich unheimlich auf das Treffen. Die Berufssoldaten fuhren uns nach Mainz, verabredeten mit uns ein Treffen am nächsten Mittwoch im Schinderhannes.
Morgen muß ich noch arbeiten, dann habe ich Urlaub. Super!!! Ich werde Susanne anrufen, denn wir wollen uns nächste Woche wieder treffen. Wahrscheinlich wird ihr Freund auch dabei sein. Er soll (objektiv) gut aussehen, hat sie gesagt.
Donnerstag, 27.08.81
Von Freitag abend bis Sonntag mit Gabi und Karl in Amsterdam gewesen. War gut, nur ein bißchen zu kalt.
Am Montag wollte ich mich mit Gabi und Sigrid W. treffen, aber Sigrid sagte ab und deshalb ging ich mit Gabi allein weg. Wir waren im Kamin. Ich war unheimlich müde, trotz Urlaub.
Am Dienstag fragte mich Ute, ob ich mit ihr zur Rüsselsheimer Kerb zum Feuerwerk gehe. Ich ging mit. Wir trafen Sarti und zwei andere Typen von ihrer Schule. War ganz lustig. Gestern abend traf ich mich mit Gabi. Wir waren mit den zwei Berufssoldaten im Schinderhannes verabredet. Gabis Schwester mit Freund war überraschenderweise gekommen, und die beiden gingen mit. Die zwei Typen haben uns allerdings versetzt. War mir eigentlich ganz recht. Ich hatte gehofft, der gutaussehende Mann würde kommen. Er kam nicht. Mittlerweile interessiert er mich überhaupt nicht mehr. Gabi meinte einmal, ich sollte mal nachsehen, ob die Typen draußen sitzen. Ich glaubte es nicht, schaute aber ihr zuliebe nach. Sie waren natürlich nicht da. Aber Uwe (der öfters im Schinderhannes arbeitet, ist sonst Schüler, macht das Abi nach). Letzte Woche Dienstag habe ich schon kurz mit ihm gesprochen. Jedenfalls saß er mit einem Freund draußen. Als er mich sah, lachte er mir zu. Ich ging zu ihm hin und setzte mich mal kurz zu ihm. Dann ging ich wieder rein, die beiden kamen dann auch, weil nach 22:00 draußen keiner mehr sitzen darf. Ich schaute ziemlich oft zu ihm rüber, er ab und zu auch zu mir. Ich hoffte, er würde noch nicht gleich gehen. Als Susanne und ihr Freund gingen, wollte er sich zu uns an den Tisch setzen, aber die anderen rückten auf. Ich bemerkte, daß er enttäuscht war und mußte einfach zu ihm hingehen (obwohl Gabi es mir ausreden wollte). Uwe ich ich überlegten, was wir mit dem angebrochenen Abend noch machen sollten. Er sagte, er müsse seinen Freund nach Hause fahren, dann werde er zurückkommen. Ich erzählte es Gabi. Sie glaubte nicht, daß er zurückkommt. Aber ich wußte es. Er kam natürlich. Er setzte sich kurz zu uns. Dann gingen wir, ich ließ Gabi allein mit den beiden Belgiern an unserem Tisch, die wir vorher schon kennengelernt hatten. wir fuhren (mit seinem Superauto Matra Simca, stark, ich war fertig, als ich das Auto sah) zu Tom, Kaffee trinken. Wir unterhielten uns ganz toll. Er fuhr mich dann zu meinem Auto. Ich wäre gern noch ein bißchen länger bei ihm geblieben. Aber es ging nicht. Er sagte, vielleicht sehen wir uns wieder. Freitag oder Montag um Schinderhannes (wenn er dort arbeitet). Ich sagte, mal sehen, vielleicht komme ich am Freitag. Zum Abschied gaben wir uns kurz die Hand (aber nicht normal, sondern viel aufregender) und ein kleines Abschiedsküßchen gab’s auch. Ich bin total verliebt in ihn. Heute morgen war ich um halb acht hellwach, habe im Bett gesessen und mich einfach gefreut. Toll.
Morgen werde ich auf jeden Fall in den Schinderhannes gehen. Ich muß sogar, denn ich habe blöderweise gestern abend meinen Armreifen dort verloren. Aber vor allem will ich Uwe natürlich wiedersehen.
Samstag, 29.08.81
Am Donnerstag mit Gabi bei Uwe S. zum Kuchen eingeladen. Er war allein zu Hause. Ganz nett gewesen.
Gestern einkaufen gewesen für die Party heute abend. Vorher seit Jahren mal wieder beim Zahnarzt. Nichts gewesen. Toll!
Abends mit Claudia, Uwe und Martin in Mainz getroffen. Sie hat jetzt ein neues Auto (Fiat X 1/9). Mit dem fahren wir dann nach Nizza, nicht mit dem Fuego. Ich darf natürlich auch mal fahren. Klasse.
Wir waren zuerst in einer Weinstube in der Altstadt, dann im Quartier Latin. Hat mir nicht besonders gefallen. Ich ging kurz nach 24:00, denn ich wollte unbedingt in den Schinderhannes. War ziemlich voll dort. Ich stand vorn an der Theke. Meinen Armreifen habe ich auch wieder. Sonja hat ihn für mich aufgehoben. Teilweise habe ich mich ganz nett unterhalten. Harry hatte wieder einige blöde Sprüche drauf. Mit Uwe habe ich kaum gesprochen. Er war ziemlich im Streß.
Wilfried, der “gutaussehende Mann” war auch mal kurz da, war ziemlich zu. Ich kann auf ihn verzichten. Blöd.
Normalerweise ist um 1:00 Feierabend, einige Leute aber wollte nicht gehen. Uwe mußre noch eine Menge Gläser spülen. Mir war es dann zu blöd, noch weiter so rumzustehen, also ging ich. Ich fragte ihn aber vorher noch, ob er zu Tom Kaffee trinken geht. Er sagte ja, falls es nicht zu spät wird. Ich fuhr dann schon zu Tom, wartete draußen im Auto, ob er kommt. Zum Glück kam er dann. Er sah mich nicht, ich ging kurz nach ihm rein. Es saß noch ein Typ drin, der auch ab und zu im Schinderhannes arbeitet.
Uwe fragte mich, ob ich telefonisch zu erreichen sei. Ich gab ihm meine Adresse. Ich war ziemlich überrascht, denn zuvor hatte ich den Eindruck gehabt, daß er sich nicht besonders für mich interessiert. Er schrieb mir auch seine Adresse und Tel-Nr. auf. Ich werde ihm mal aus Nizza schreiben.
Als wir rausgingen, sagte er, ich solle mich mal nach dem Urlaub melden. Klasse. Ich bin wieder so richtig gut gelaunt.
Heute abend wird es bestimmt auch gut werden. Und am Dienstag mit den beiden zukünftigen Polizisten garantiert auch. Und vor allem auf Mittwoch freue ich mich. Toll! Endlich Urlaub! Und Frankreich! Super! Super! Super!
Montag, 31.08.81
Samstag war sehr gut. Alle da gewesen. Elke sogar bis 24:00. Gabi hat es sehr gut gefallen. Sie hat sich gut mit Wilfried unterhalten. Gestern hat sie mich nach seiner Adresse und Tel. Nr. gefragt. Wir waren gestern ca. ab 17:30 bis 1:00 auf dem Mainzer Weinmarkt.
Später, als es schon dunkel war, sahen wir Harry, gingen aber schnell vorbei. Er hatte uns aber gesehen, lief uns nach, um mir zu sagen, daß Uwe auch da sei im Weinzelt. Ich wollte Uwe eigentlich vor dem Urlaub lieber nicht mehr sehen. Aber wir gingen trotzdem mal durch Zelt. Er war nicht mehr da. Wir liefen dann noch ein bißchen herum, sahen zwei Typen, die Gabi schon aufgefallen waren. Wir liefen ihnen nach, nur so aus Spaß, sie bemerkten es und sprachen uns dann an. Gefallen haben sie uns nicht. Vom Aussehen her meine ich. Wir gingen ins Zelt, Wein trinken. Uwe war da! Harry natürlich auch. Uwe sah mich nicht. Wir standen fast neben ihm. Dann ging er auf die andere Seite, redete dort mit jemandem. Ich schaute dauernd rüber. Irgendwann sah er mich, lachte mir zu. Das war alles. Dann ging er. Gabi sagte, ich solle es aufgeben, es habe keinen Sinn wenn er mir nicht nachlaufe. Aber müssen die Männer immer den Frauen nachlaufen? Das ist Unsinn. Ich habe mich natürlich geärgert, daß er nicht zu mir kam. Aber warum hat er nach meiner Adresse und Tel. Nr. gefragt. Er muß doch wohl interessiert sein. Jedenfalls werde ich nicht auf Gabi hören. Diese Mal bestimmt nicht. Heute abend arbeitet er wieder im Schinderhannes. Ich würde ihn gern wiedersehen. Aber es ist besser wenn ich warte bis nach dem Urlaub. Immerhin habe ich mir heute fast den gleichen Pulli gekauft, wie er ihn hat. Dunkelblau mit schmalen weißen Streifen. Ich war auch in unheimlich vielen Geschäften in Mainz, bevor ich ihn gefunden habe. Heute nacht, nach dem Weinmarkt, bin ich noch mal nach Marienborn gefahren. Ich habe auf Anhieb die Straße und das Haus gefunden wo er wohnt. Sein Auto stand schon da.
Heute nachmittag war ich zuerst in Wiesbaden, weil ich die Deutsche Klinik für Diagnostik gesucht habe (ich muß am Mittwoch 9:15 dort sein), anschließend bin ich noch mal nach Marienborn gefahren, doch sein Auto stand nicht da. Dann bin ich in die Stadt gefahren und habe den Pulli gesucht (und gefunden). Heute abend wollte ich mit Susanne weggehen, aber sie hat eine neue Wohnung und heute abend ist Schlüsselübergabe und deshalb hatte sie keine Zeit. Ich habe zuerst überlegt, ob ich Jutta anrufen soll, aber ich bin eigentlich nicht mehr gern mit ihr zusammen. Am Anfang war es toll, weil ich sonst keine Freundin hatte, aber ich komme mit Gabi viel besser zurecht, und seit Jutta schwanger ist, kann ich mit ihr sowieso nicht mehr viel anfangen. Leider. Aber ich habe auch keine Zeit mehr.
Mittwoch, 23. September 1981
September 1981
FRANKREICH WAR TOLL!
Alles nach der Reihe:
am 02.09., Mittwoch nachmittag, bin ich losgefahren, mit dem Zug von Mainz nach Homburg. Claudia hat mich vom Bahnhof abgeholt, dann sind wir losgefahren. Die ganze Nacht durch. Ich bin auch einmal gefahren, gegen morgen. Um ca. 9:00 waren wir in Nizza. Ziemlich viel Verkehr. Gleich weitergefahren. Nach Villefranche. Zum Verkehrsbüro. Hotelliste bekommen. Wir beschlossen aber, zurückzufahren, Richtung Cannes. In Juan-les-Pins Hotel gesucht. Es hat geregnet. Kein Hotel gefunden. Zu teuer. Am Cap d’Antibes im Hotel Baie Dorée gegessen. Robert kennengelernt. Gutaussehender, junger Franzose. Wollte uns sein Appartement in Juan-les-Pins vermieten. Fand noch etwas billigeres. In einer Villa. Nach dem Essen angesehen. Die letzte Hütte. Die ganze Küste entlanggefahren. Nichts gefunden. Zurück nach Juan-les-Pins. Ins “Astoria”. Zimmer ohne Dusche/WC genommen. Nicht besonders gut. Am nächsten Morgen umgezogen ins Appartement gegenüber. Eigentlich zu teuer. Wir blieben bis Mittwoch, dann hatten wir ein billigeres, gutes Hotel gefunden, auch näher zu unserem Strand. Robert hatte uns das PAM-PAM empfohlen. Er wollte uns mal einladen. Wir haben ihn dann allerdings nicht mehr wiedergesehen.
Am Freitag also nach dem Umzug zum Strand. Abends zum ersten Mal im “Acapulco” gegessen. Philippe bediente uns. Hat mir sofort gefallen. Beim rausgehen fragte er Claudia, was wir abends machen, sie sagte, sie wisse es nicht. Dann ein bißchen rumgelaufen, im PAM-PAM gesessen. In der Band dort spielte der “schönste Mann Europas” mit.
Samstags: am Strand, abends im “Girasole” gegessen, anschließend wieder ins PAM-PAM.
Sonntags: am Strand, Gilles hat Claudia angesprochen, sie wollte nichts von ihm wissen, findet ihn zu jung (23), erst Männer ab 25 interessieren sie, ihr Freund ist 31. Abends war Abschlußabend vom Festival des Chansons in Juan-les-Pins, beim PAM-PAM schräg gegenüber. Zunächst aber haben wir mal im “Acapulco” gegessen. Philippe bediente uns nicht, kam aber zu uns rüber und fragte uns, was wir anschließend machen. Claudia sagte ihm, daß wir wahrscheinlich ins PAM-PAM gehen. Wir standen dann ein bißchen herum (Straßen waren abgesperrt, unheimlich viele Leute unterwegs) und hörten den Chansons zu. Claudia wurde von ein paar Tunesiern angesprochen. Sie wollten mit uns irgendwo hin gehen. Ich wollte aber nicht, weil sie mir zu blöd waren, und außerdem wollte ich auf Philippe warten. Claudia sagte, entweder gehen wir zusammen oder überhaupt nicht, wir stritten uns. Sie war ziemlich sauer. Schließlich sagte ich, o.k. gehen wir mit. Nachher war es noch ganz lustig. Zuerst gingen wir Eis essen. Dann wollte Claudia ihren Freund anrufen, erreichte ihn aber nicht. Die Tunesier luden uns dann in eine Discothek ein. (50 FF Eintritt). Claudia wollte auch nicht da bleiben. Wir hatten schon ausgemacht, wie wir abhauen: sie mußte sowieso noch mal telefonieren und ging nach 10 Minuten. Ich sagte, ich komme nach. Der eine Tunesier tanzte gerade, ich erzählte dem anderen, ich müsse auch noch mal telefonieren und ging. Die hatten wir abgehängt. Claudia ging dann bald ins Appartement, ich wollte aber auf Philippe warten. Ich setzte mich auf eine Treppe auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Von dort aus konnte ich das “Acapulco” genau sehen. Als sie fertig waren, gingen sie aber nicht Richtung PAM-PAM. Ich ärgerte mich schon, ging aber hinterher; aber sie liefen nur einen “kleineren” Umweg zum PAM PAM. Also trafen wir uns doch noch. Ich begleitete sie zum Essen. Philippe und ich gingen dann noch ein bißchen “spazieren” an der Strandpromenade, dann fuhren wir zu ihm, d. h. in die Wohnung eines Freundes. Ich kam um 10:00 am nächsten Morgen zurück, Claudia war entsprechend sauer, nachmittags haben wir uns allerdings wieder vertragen. Beim Frühstück hatte sie einen alten Bonzen kennengelernt, dem hat sie erzählt, daß ich “verschwunden” bin, er sagte, das sei normal in Juan-les-Pins. Er hatte sie auch eingeladen, mit nach Monaco zu fahren. Hat sie aber nicht gemacht.
Ich war dann noch mit Philippe Kaffee trinken, dann ging ich zum Strand. Sonst war nichts besonderes. Philippe habe ich abends nicht gesehen, denn er sagte, er wäre zu müde.
Dienstag: am Strand, abends an der Promenade spazieren gegangen. Zwei Typen haben uns verfolgt, haben sich Im Pam Pam an den Nebentisch gesetzt, wußten aber nicht, wie sie ein Gespräch anfangen sollten. Schließlich fragten sie uns, ob wir tanzen gehen wollten. Wir gingen in den In’s Club. War aber nicht besonders gut, die Typen waren auch ein bißchen komisch. Ich ging dann, weil ich Philippe noch sehen wollte. Ich wartete, ging etwas spazieren, als ich einmal schaute, ob sie schon fertig seien, rief mir ein Typ etwas zu. Es war der Brasilianer, der in der Küche vom “Acapulco” arbeitet. Er und ein Mädchen warteten gegenüber in einem Straßencafé (war schon geschloßen, wir saßen draußen). Ich wartete dann auch dort.
Philippe brachte mich zum Appartement, ich sollte dort warten, er habe noch etwas zu erledigen, in einer halben Stunde sei er zurück. Es dauerte ewig, ich fragte mich schon, ob er überhaupt wieder kommt. Natürlich kam er. Wir fuhren (mit dem Auto) nach Cannes auf die Hügel, von dort aus hat man eine fantastische Aussicht. Anschließend noch mal durch die Stadt.
Mittwoch:
Es war etwas kühl. Wir zogen morgens mit der Liste los und suchen und fanden ein billigeres Hotel, zogen gleich um. Claudia hatte nachmittags eine Verabredung mit Marcel (40 J., gutaussehend, Sohn vom Hotelbesitzer vom Astoria, sie hatte ihn dort kennengelernt, er spricht ziemlich gut deutsch, fährt einen Porsche 911 Turbo). Ich kaufte französische Zeitungen, setzte mich ein bißchen an die Promenade, ging dann zurück ins Hotel. Abends trafen wir Gilles. Wir saßen im Pam Pam, aber Claudia fühlte sich nicht wohl, sie ging ins Hotel. Gilles war ziemlich enttäuscht. Der arme Junge! Ich wartete dann noch lange auf Philippe. Wir fuhren dann mit 2 Freunden von ihm die ganze Küste entlang bis Menton, weil sie unbedingt noch etwas essen wollten. Philippe brachte mich dann noch zum Hotel. Ich fragte ihn, was er am nächsten Tag machen werde, er sagte, er wisse es noch nicht, er müsse ausschlafen (wie immer).
Donnerstag: schlechtes Wetter, ab und zu Regen. Also kein Strand. Wir fuhren nach Eze-Village, haben billig gegessen. Claudia hat mich auf die Idee gebracht, meinen Urlaub telefonisch zu verlängern. Denn ich wollte unbedingt noch länger bleiben.
Abends war wieder schönes Wetter. Wir saßen im “Festival”, aßen Eis, und da setzten sie sich plötzlich zu uns: Phil, Chris, Jean-François und Fred. Ziemlich jung, ein bißchen ausgeflippt, aber toll. Frédéric und Christophe sprechen auch ein bißchen deutsch. Wir zogen dann mit ihnen durch Juan-les-Pins. Fred hat mir sofort am besten gefallen. Da es ein bißchen kühl war, hat er mir sein Jeansjacke gegeben. Die hat mir wahnsinnig gut gefallen. (Am nächsten Tag bin ich gleich losgezogen, habe mir auch eine gekauft und ein T-Shirt dazu).
Aber irgendwie hat es bei Fred und mir schon gleich an diesem Abend gefunkt. Philippe war dann total uninteressant.
Phil, Chris, und J. F. gingen dann mitten in der Nacht baden, mit Jeans. Verrückt! Dann fing es auch zwischen Claudia und Jean-François an. Sie brachten uns zum Hotel, wir verabredeten uns für Freitag abend, 21:00.
Freitag: am späten Nachmittag sahen wir die vier plötzlich am Strand. Sie legten sich zu uns.
Abends warteten wir an der Promenade, Fred und Jean-François hatten allerdings 15 Min. Verspätung, aber sie hatten sich beeilt. Wir gingen ein bißchen spazieren.
Wir trafen (auch an den anderen Tagen noch) In’s Club oder Tunesien naht, einmal der eine mit Saustalltürchen, der andere mit einer alten Schachtel, was ihm sichtlich peinlich war.
Um 22:00 gingen wir in den In’s Club, Phil und Chris kamen auch. War relativ voll. J. F. war ständig bei Claudia. Später sagte sie mir, es ginge ihr auf die Nerven, daß er so verschmust sei, ihr Freund sei da ganz anders. Ich ärgerte mich, daß sich Fred überhaupt nicht um mich kümmerte. (Übrigens fanden wir an diesem Abend heraus, wie alt sie sind, J. F. ist 17 1/2, Claudia war ziemlich geschockt, denn sie hatte ihn auf 22 geschätzt, Phil und Chris sind etwa gleich alt, Fred ist 18 J. 7 Mon.) Dann sprachen uns zwei Mädchen an. Ich hoffte, sie würden sich mit Chris und Phil befassen, aber Fred unterhielt sich allzu häufig mit der einen.
Dann gingen die beiden Mädchen, Phil, Chris und auch Fred weg. Sie haben etwas gegessen, wie ich später erfuhr. Es war ziemlich blöd, denn Claudia und Jean-François saßen nur zusammen und waren mit sich beschäftigt.
Als die anderen zurück waren, ging ich weg! Ich war frustriert und wollte Philippe sehen. Aber es war schon geschlossen.
Also wieder zurück. Fred und Jean-François brachten uns zum Hotel, ich war wieder glücklich.
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag am Strand.
Übrigens hatte ich vormittags K. angerufen, wegen Urlaub. 3 Tage verlängert. Immerhin! Toll!
Samstag: Am Strand. Abends für 21:30 verabredet. Natürlich mußten wir wieder warten. Schließlich kam J. F. und holte uns, die anderen waren noch im Spielsalon. Wir gingen anschließend in die Stadt, Phil und Chris trennten sich von uns, sie waren mit irgendwelchen Mädchen verabredet. Wir saßen vor dem “Ruban Bleu”, dort spielt eine ganz gute Band. Dann gingen wir in die Crêperie gegenüber vom “Acapulco”. Fred hat unheimlich schöne blaue Augen. Toll. Die beiden brachten uns zurück zum Hotel. Ich hatte vorher schon erzählt, daß am Montag Claudias Freund kommt, nachher wußten es alle außer J. F., aber sie erzählte es ihm noch am gleichen Abend, ich vermute beim Abschied vor dem Hotel.
Sonntag: am Strand. Abends wollten wir uns um 22:00 treffen. Wir warteten bis 22:30, dann war Claudia sauer. Ich hätte noch gewartet. Zwar finde ich es auch unmöglich, aber sie sind noch sehr jung, außerdem im Urlaub, dann auf dem Campingplatz, d. h. es wird meistens etwas später mit dem Essen. Wir setzten uns in ein Straßencafé, dann haben wir im Festival ein Eis gegessen. (Halt! Vorher waren wir im Hotel, haben unsere Jacken geholt, da sahen wir die vier im Spielsalon, wir paßten aber auf, daß sie uns nicht sahen). Im Festival setzten sich zwei blöde Typen zu uns, der eine durchlöcherte uns mit Fragen. Ich sagte dann zu ihm auf deutsch: wir machen jetzt die Flatter, dann gingen wir; sie liefen uns zum Glück nicht nach. Ich begleitete Claudia ein Stück, dann ging ich zurück. Ich fand die vier auch. Ich sagte ihnen, d. h. Chris, daß wir ziemlich sauer waren. Er hatte natürlich alle möglichen Erklärungen parat. Dann fragte er mich, ob ich mitkomme. Aus Prinzip wollte ich sowieso nicht. Und da es Fred egal zu sein schien, wollte ich sowieso nicht. Ich wartete auf Philippe. War dann mit ihm und seinen Kollegen in der Crêperie gegenüber. Dann mit ihm und dem Brasilianer in einer Discothek. Philippe wollte nicht dort bleiben, ich auch nicht. Er brachte mich zum Hotel. Sonst war nichts mehr. Trotzdem war ich am Dienstag noch mal bei ihm und habe mir seine Adresse geben lassen. Vielleicht schreibe ich ihm mal.
Am Montag nachmittag kam Claudias Freund. Ich blieb mit den anderen länger am Strand. Ich hatte dann ein Einzelzimmer die letzte Nacht. Abends ging ich erst mal allein in die Stadt. Ich wollte mich mit den vier Jungs im In’s Club treffen (ohne Uhrzeit). Zunächst aber traf ich Claudia und Hermann. Wir waren im Pam Pam, dann haben wir an der Promenade zwei Bier getrunken. Ich ging zum In’s Club, die vier waren noch nicht da. Schließlich kamen Chris und Phil, Fred und Jean-François kamen später. Ich merkte sofort, daß sie etwas getrunken hatten, besonders bei Fred. Irgendwann waren sie alle weg, ich tanzte zuerst ein bißchen, saß dann allein da. Dann spielten sie Blues. Der eine Typ hatte mir vorher schon gefallen, ausgerechnet der holte mich zum Tanzen. Ich ging natürlich mit, aber er redete überhaupt nicht mit mir. Dann kamen Chris und Fred zurück. Ich winkte Fred zu, wir küßten uns, dann tanzte ich noch ein bißchen weiter, bis sie sich etwas zu trinken geholt hatten, dann setzte ich mich zu ihnen. Fred war süß. Zwar etwas zu, aber süß! Er sagte mir: tu as des yeux brillant, und: tu es très jolie dans ce lumière. Weil überhaupt nichts los war, gingen wir weg, in eine Crêperie, etwas weiter hinten Richtung Casino. Die anderen waren auch alle da. Ich habe nur gelacht. Fred war zu süß. Er hat mir sogar eine Zigarette gedreht, ich habe versucht, sie zu rauchen, habe es aber nur halb geschafft, weil ich das nicht vertrage. Wir gingen zusammen zurück, ich verabschiedete mich von ihnen an der Promenade. Dort küßten wir uns auch zum letzten Mal, Fred und ich.
Dienstag: dieses Mal also war Hermann mit am Strand. Die vier kamen erst ca. 14:00 natürlich wieder mit Valerie und Pascale, was mich immer schon geärgert hat. Diese beiden Mädchen sind bestimmt nett, aber in diesem Fall empfand ich sie als Konkurrenz. Leider! Etwas später ging ich einkaufen und verabschiedete mich von Philippe. Dann von den anderen. Vorher hatten Claudia und Chris Photos gemacht und wir alle hatten die Adressen ausgetauscht.
Claudia brachte mich nach Antibes zum Bahnhof, am Mittwoch mittag war ich zu Hause, unheimlich braun.
Samstag: erstes Volleyballspiel in dieser Runde. Ich wollte natürlich wieder mitspielen. Beim Einschmettern passierte es: wieder das Knie verstaucht.
Ich bin aber rumgelaufen und arbeiten gegangen. Dienstag abend war ich beim Arzt. Er meinte, es sei ziemlich ernst. Mittwoch morgen war ich wieder da zum Röntgen, nichts gefährliches, hat sich auch schon gebessert, bin aber bis 30.09. krankgeschrieben, darf nicht laufen. Knie muß evtl. punktiert werden. Hoffentlich nicht.
Donnerstag, 24.09.81
Ich bin also jetzt brav jeden Tag zu Hause, habe nur alle möglichen Leute angerufen (Uwe leider nicht erreicht).
Einmal habe ich von Philippe geträumt. Weiß aber nicht mehr, was. Letzte Nacht habe ich von Fred geträumt. Ich war mit einer Freundin abends unterwegs, wir haben ihn gesucht, ich stand auf einer Treppe, plötzlich stand er vor mir, als wir uns dann erkannten, leuchteten seine blauen Augen auf. Toll.
(Übrigens, was ich vergessen habe, er arbeitet im Hotelgewerbe, Küche und Service).
I’ve got a plan. Gestern abend habe ich mal kurz beim Training reingeschaut, bin dann nach Mainz gefahren, um nachzusehen, ob Uwe arbeitet. Sein Auto stand vor dem Schinderhannes. Ich fuhr gleich zurück. Unterwegs kam mir ganz plötzlich ein Idee: meine Eltern fahren Samstag morgen in Urlaub. Ich bin bis Mittwoch krank geschrieben. Also könnte ich ohne weiteres am Samstag abend losfahren und Fred besuchen. Ich glaube, man fährt ca. 8 Std. Das wäre kein Problem. Aber morgen muß ich noch mal zum Arzt. Mal sehen, wie es dann weiterläuft. Das wäre super!!!!!
Freitag, 25.09.81
Aus meinem Plan wird leider nichts. Mein Knie mußte punktiert werden. War nicht weiter schlimm, es besteht aber Infektionsgefahr. Am Montag muß ich wieder hin.
Heute nachmittag war ich beim Friseur, habe mir endlich die Haare kurz schneiden lassen. Es sieht super aus! Morgen werde ich im Automaten Fotos machen lassen, dann Briefe schreiben und die Fotos mitschicken. Ansonsten sitze ich dann nur zu Hause. Sehr spannend. Heute werde ich wieder mal versuchen, Uwe telefonisch zu erreichen. Und Elke.
Samstag, 10. Oktober 1981
Oktober 1981
Ich habe meinen Plan doch noch verwirklicht. Und zwar am letzten Wochenende. Donnerstags habe ich im DER 1 Rüsselsheim ein Hotelzimmer reservieren lassen, nachts bin ich losgefahren, war morgens um 7:00 in Annemasse.
Frédéric war leider nicht da, seine Mutter sagte mir, er sei in der Schule und würde erst Samstag nachmittag kommen. Samstags war ich dann bei ihm. Er war sehr überrascht, freute sich sehr. Er geht zur Schule (Hotelfach) in Thonon-les-Bains. Er ist übrigens noch 16!!! Das hat mich etwas schockiert, aber ich fand es sehr lustig. Am 21. Dezember wird er 17. Leider konnten wir abends nichts mehr unternehmen (er mußte bei seinen Eltern zu Hause bleiben); sonntags wollten sie seine Schwester besuchen. Also beschloß ich, schon Sonntag morgens zurück zu fahren. In Rekordzeit (hin: 6 1/2 Stud, zurück: 5 1/4 Std.)
Am Donnerstag mußte ich wieder arbeiten. Leider.
Mein Arbeitsplatz beim Deutschen Reisebüro
Sonntag, 11.10.81
Gestern abend war ich mit Gabi weg. Wieder mal im “Doctor Flotte”. War gut. Ziemlich viel los. Wir kamen mit zwei Typen ins Gespräch, die neben uns saßen. Bekamen Rosen von einem heimlichen Verehrer (?). Wir wissen nicht, von wem. Wir tauschten die Adressen aus mit den beiden (Gery und Ties), sie wollen uns mal einladen. Dann fragten sie uns, ob wir noch mal mitkämen in den Augustinerkeller. Wir gingen mit. Der Ties (Matthias) war schon etwas betrunken, aber sehr lustig. Gery sagte, er wolle mal anrufen. Ich bin gespannt. Was mein Problem ist: besonders gestern abend habe ich mich mit kurzen Haaren nicht wohl gefühlt, nicht vollwertig. Merkwürdig, denn viele Frauen haben doch kurze Haare. Frédéric sagte, es würde mir gut stehen. Vielleicht stimmt es. Aber ich werde sie doch wieder etwas wachsen lassen.
Sonntag, 18.10.81
Am Mittwoch habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren im Augustinerkeller. Sie sagte mir, sie sei ein bißchen verliebt. In Gery! Sie hat sich mit ihm gleich am Sonntag getroffen, am Montag auch und am Freitag wieder. Ich war ziemlich deprimiert, frustriert. Auch ein bißchen eifersüchtig. Eigentlich interessiert er mich nicht, aber es ist schlimm, wenn sich die Männer, die wir kennenlernen, immer nur für Gabi interessieren. Sie sagte, sie wolle mich anrufen, aber natürlich hatte sie keine Zeit, wie ich mir schon gedacht hatte, und so war ich das ganze Wochenende zu Hause.
Am Mittwoch sind wir bei Uwe zum Muschelessen eingeladen, insgesamt werden wir 7 Leute sein. Frank kommt auch, das ist der angeblich gutaussehende Typ, den Gabi bei Tom angelacht hat, und Uwe hat sich angelacht gefühlt und sie angesprochen. Ich bin mal gespannt, ob er wirklich so gut aussieht.
Dienstag, 29. Dezember 1981
Dezember 1981
Ich habe schon lange kein Tagebuch mehr geschrieben. Eigentlich hat sich in letzter Zeit nicht viel ereignet. Seit Anfang Dezember spiele ich wieder Volleyball. Toll! Am 05.12. in Hochheim sollte ich eigentlich noch nicht spielen, aber Christine mußte früher weg und Moni verletzte sich und ich durfte einspringen. Das letzte Mal allerdings bekam ich einen kleinen Rückfall, aber bis Januar ist das wieder o.k. Außerdem hat’s der Arzt mir erlaubt.
Mit Gabi habe ich mich nicht oft getroffen. Ich war viel lieber zu Hause. Morgen aber gehen wir Schlittschuhlaufen.
Anfang November war ich mit der AUA in Moskau/Leningrad/Wien. Ganz gut.
Danach rief ich Susanne an. Sie hat sich aber nicht wieder gemeldet. (Claudia übrigens auch nicht, genau wie die Franzosen, ich habe ihnen allen aber eine Weihnachtskarte geschrieben).
Wilfried R. aus Bischofsheim hat mir eine geschickt. Ich war sehr überrascht.
Wir hatten über Weihnachten übrigens relativ viel Schnee, jetzt taut es aber wieder. Gestern habe ich mir eine Super-LP gekauft: Orchestral Manouevres in The Dark. Nur wegen einem Song, “Enola Gay”, den sie im In’s Club jeden Abend gespielt haben. Zufällig fand ich heraus, wie er heißt. Super!!
Noch einen Tag muß ich arbeiten, dann habe ich glücklicherweise wieder 4 Tage frei.
Donnerstag, 21. Januar 1982
Im Dezember schon mußte ich plötzlich wieder an den “Unbekannten” vom Maskenball 21.02.81 denken. Er hieß übrigens Harry und sah ganz gut aus. Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee kam, jedenfalls nahm ich mir vor, ihn mir dieses Jahr zu angeln, falls ich ihn wiedersehen sollte.
Tatsächlich traf ich ihn schon beim ersten Hexenball. Und es kam genauso, wie ich es “geplant” hatte. Fast. Das Ende verlief wohl etwas anders. Mein Fehler war, daß ich ihn zurückhielt, als er gehen wollte. Als wir uns dann verabschiedeten, sagte er, wir würden uns am nächsten Hexenball wiedersehen. Nun gut.
Am Samstag war Maskenball in der Turnhalle. Ich traf Andrea und Kerstin. Ansonsten sehr langweilig.
Gestern abend hatten wir Volleyballer Sektbar-Dienst. Ich hatte mich ursprünglich nicht dafür gemeldet, half aber dann doch mit, weil es immer sehr viel Spaß macht. Harry war nicht da! Dieses Eumel! Na warte, wenn ich den am Samstag oder irgendwann erwische!
Übrigens interessiert er mich nicht mehr allzu seh.
Als ich einmal unten war, sprach mich ein Typ an, den ich vor einigen Jahren beim Tanztee kennengelernt habe. Das muß ich bei Gelegenheit Elke erzählen. Um zwei Uhr wollte ich nach Hause gehen, setzte mich aber noch ein wenig unten hin. Da sah ich Ralf. Er erkannte mich auch, jedenfalls wußte er, daß wir uns irgendwoher kannten.
Er war auch schon am Mittwoch und am Samstag da. Ich finde ihn süß, ich bin total begeistert. Am Samstag kommt er bestimmt auch wieder.
Übrigens hat mir Claudia geschrieben. Sie war bisher nicht mehr in Mainz gewesen, da sie keine Zeit hatte. Sie fragt mich, ob wir dieses Jahr nicht wieder ein paar Tage zusammen wegfahren könnten. Das fände ich gut.
Gabi läßt auch nichts mehr von sich hören. Ich hatte sie Anfang Januar mal angerufen, damals sagte sie, sie wisse noch nicht, wann sie wieder Zeit habe, sie würde sich wieder melden. Wahrscheinlich ist sie zu sehr von ihrem Freund in Anspruch genommen.
Dienstag, 2. Februar 1982
Samstag, 23.01. Maskenball im Eigenheim. Habe Wilfried getroffen. Sonst war nichts besonderes los.
Mittwoch, 27.01. Hexenball. Traf Harry. Er tanzte mit mir, fragte mich dann, ob ich was dagegen habe, wenn er an diesem Abend ein bißchen allein herumzieht. Ich sagte, er könne doch tun, was er wolle. Mit Manfred aus Ginsheim und Tanztee-Frank getanzt. Später noch mal mit Harry. Er mußte dann noch einen Typen suchen, mit dem er gefahren ist. Also hatte er keine Zeit mehr für mich und wohl auch kein Interesse.
Samstag 30.01. Maskenball in der Turnhalle
Ich habe Helge L. kennengelernt, den Bruder von Kai.
Habe ihn nach Hause gefahren, war noch mal kurz bei ihm in der Wohnung. Ich war (oder bin es noch?) unheimlich verliebt in ihn.
Samstag, 06.02.82
Maskenball Turnhalle. Ich hatte Angst, daß er nicht kommt. So war es dann auch. Ich hatte es geahnt. Zum Glück traf ich dann ein paar Bischofsheimer.
Ich tanzte ab und zu mit verschiedenen Typen. Ziemlich spät erst lernte ich Peter kennen (auch aus Rüsselsheim). Eigentlich auch genau der Typ, der mir gefällt, so mit Jeans und Turnschuhen. Darauf achte ich unwahrscheinlich. Jedenfalls wollte ich ihn auf keinen Fall fragen, ob und wann wir uns wiedersehen. Nur das nicht! Er fragte mich, ob ich nächsten Samstag zum Maskenball komme. Er sagte, vielleicht sehen wir uns dann. Ist mir auch egal, ob oder ob nicht.
Morgen früh hoffe ich, Helge auf dem Bahnhof zu sehen. Er arbeitet in Gustavsburg, fährt mit dem Zug, und ich glaube, ich habe ihn bereits am Freitag morgen gesehen, bin mir aber nicht ganz sicher.
Donnerstag, 27. Mai 1982
Fast 4 Monate habe ich kein Tagebuch geschrieben. Hatte einfach keine Lust. Deshalb jetzt alles in Kurzfassung.
Bei Uwe S.’s Geburtstagsfeier im Corpshaus am 19.02. Christian kennengelernt. War im ersten Moment sehr verliebt, leider wieder eine Enttäuschung.
Er fuhr für 2 Monate nach Hause (bei Freiburg), ich zählte die Tage.
Gabi hat keine Zeit mehr für mich, da sie seit Ende letzten Jahres einen festen Freund hat.
Im April habe ich mich endgültig dazu entschieden, nicht zu studieren (was ich in Erwägung gezogen hatte), sondern für 1 Jahr als Au-Pair nach Frankreich zu gehen. Bis September bleibe ich noch beim DER.
Ende April hatte ich auf eine Anzeigen geantwortet. Der Typ (Chemie-Student aus Wiesbaden) schrieb mir, rief mich an, wir verabredeten uns für den 30.04. an der Kinoklause. Ich war zwar dort, habe ihn wohl auch gesehen, aber das war so ein komischer Typ, daß ich dann weggefahren bin, zum Tanz in den Mai im Corpshaus. Habe Christian wiedergesehen. Fand ihn unmöglich. Sieht nicht mal gut aus.
Anfang Mai durch die Freundin-Adressenliste Sylvia aus Neu-Isenburg kennengelernt. Wieder mal Glück gehabt. Wir verstehen uns sehr gut.
Freitag, 28.05.82
Mit Sylvia in Diskothek gewesen, zuerst in Mühlheim. bis ca. 24:00. Dann in Offenbach, im “Le Cave”. Sehr viel besser dort, unheimlich gut. Viele gutaussehende Jungs. Ich hatte natürlich gleich am Anfang schon wieder einen gefunden, der mir besonders gut gefiel. So ein schmaler, blonder Typ. Unheimlich süß. Manuel (Spanier) kennengelernt, er wollte mit mir tanzen, aber mir taten die Füße weh. Das “Le Cave” hat bis 4:00 Uhr geöffnet, wir waren auch so lange dort.
Samstag, 29.05.82
Abends um 11:00 war ich noch mal im “Le Cave”, allein. Manuel getroffen, dieses Mal mit ihm getanzt. Sonst war nichts besonderes.
Seit dem 15.05. ist das Freibad geöffnet, ich gehe fast jeden Tag. Sehe dort fast immer einen Typen aus Trebur, den ich nicht kennt. Er ist mir gleich am Anfang aufgefallen, obwohl er überhaupt nicht gut aussieht. Er kommt wie ich auch immer allein. Eigentlich wollte ich ihn gern kennenlernen.
Dienstag, 1. Juni 1982
Ich wollte mit Sylvia zuerst ins Wäldchen, wir waren aber dann bei Günter, ihrem Arbeitskollegen, mit dem sie etwas befreundet ist, zum Grillen. Peter, auch bei Neckermann, war ebenfalls da, ich kannte ihn schon vom “Luxor” in Mühlheim, wo er mir unheimlich auf die Nerven gegangen war.
Mittwoch, 02.06.82
Ich hatte wieder mal auf eine Anzeige geantwortet, von 4 Typen. Der eine rief mich abends an. Wir verabredeten uns für Sonntag.
Donnerstag, 03.06.82
Er rief mich noch mal im Büro an. Klang sehr nett. Wir trafen uns abends in Mainz. Als ich ihn sah, wäre ich am liebsten gleich wieder gegangen. Unmöglicher Typ! Wir gingen ins Goldstein, dort traf er einen Bekannten, mit dem er sich die ganze Zeit unterhielt. Als der dann wegging, sagte er zu mir, ich solle was erzählen. Aber der Typ war mir so zuwider, daß ich sagte, ich wüßte nicht, was.
Er ging zum Glück gleich darauf, weil er noch arbeiten mußte. Ich ging noch eine Runde durch Mainz spazieren.
Freitag, 04.06.82
Ausnahmsweise mit dem Auto nach Frankfurt gefahren, weil ich anschließend gleich zu Sylvia wollte. Natürlich habe ich einen Strafzettel bekommen.
Abends war es eine Katastrophe, aus Frankfurt rauszukommen.
Später sind wir ins “Le Cave” gefahren. Sylvia mit Minirock, was ich mir nicht erlauben kann. Ich hatte mir eine Jeans abgeschnitten, sie geht gerade noch über die Knie, das war auch ganz gut. Eine Freundin von ihr kam auch noch.
Es war zwar nicht so voll wie vor einer Woche, aber trotz allem sehr gut. Mein Typ war auch wieder da. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß er mich auch gern kennenlernen würde, denn er versuchte, in meiner Nähe zu bleiben; wir gingen nämlich ab und zu mal nach vorn ins Bistro, weil Sylvia auf jemanden wartete, ich nehme an, auf Holger, der letzten Freitag auch da war.
Übrigens hatte ich ihr von meinem “Unglück” mit den Anzeigen erzählt, sie findet die Idee toll, wahrscheinlich werden wir demnächst selbst mal eine Anzeige aufgeben. Donnerstag ist Feiertag. Mittwoch werden wir wohl zusammen weggehen, wahrscheinlich ins “Le Cave”, hoffentlich ist mein Typ dann wieder da.
Sonntag, 06.06.82
Gestern nachmittag war ich im Schwimmbad. Er war natürlich auch wieder da.
Heute wollte ich ganz früh gehen, aber leider bin ich nicht rechtzeitig aufgewacht und es wurde halb 10. Aber er war nicht da. Enttäuschend. Nachmittags bin ich dann noch mal gegangen, um viertel nach 2, in der Hoffnung, ihn zu sehen. Er kam erst später, ca. um 4 Uhr und ging kurz vor mir. Ich weiß momentan nicht mehr, ob ich ihn überhaupt noch kennenlernen will, denn gegenüber meinem Typ vom “Le Cave” kann er natürlich nicht bestehen. Aber zumindest ist es immer sehr interessant, wenn er auch im Schwimmbad ist.
Freitag, 11.06.82
Anfang der Woche war das Wetter nicht besonders gut, im Schwimmbad war nichts los, er war natürlich nicht da.
Mittwoch abend im “Le Cave” gewesen. Mein Typ war leider nicht da, aber ein anderer, der am Freitag, kurz bevor wir gingen im Bistro neben mir stand. Der sieht auch ganz gut aus. An dem Abend hatten wir übrigens (als Petra von einem Typen belästigt worden war) ein paar Jungs bzw. Männer (der eine ist 33, lebt gerade in Scheidung) kennengelernt, die waren am Mittwoch auch wieder da.
Freitag beim Gehen kamen wir, d. h. Sylvia mit dem Peter von der Kasse ins Gespräch. Genau der Typ Mann, den ich nicht mag. So richtig schön! Sie meinte auch zuerst, er wirke wie ein Zuhälter. Aber am Mittwoch war sie dann ganz begeistert von ihm. Kurz vor Schluß saßen wir im Bistro, mit ihm und Charly und ein paar anderen. Sie sagte zu mir, er hätte ihr angeboten (ich dachte der Charly), sein Freund könne mich nach Hause fahren. Ich solle aber ablehnen, weil wir zusammen fahren wollten. War eigentlich ganz logisch. Aber ich war reichlich müde und begriff überhaupt nichts mehr! Doch das bemerkte ich erst viel zu spät. Wir gingen nach oben, draußen blieb Sylvia stehen, ich fragte sie, ob sie auf jemanden warte, da kamen schon Peter und sein Freund, ein blöder Typ! Der wollte mich nach Neu-Isenburg fahren. Wie verabredet sagte ich nein. Aber irgendwas stimmte überhaupt nicht mehr. Sylvia wollte wohl gar nicht nach Hause fahren, bemerkte ich plötzlich, sondern mit zu dem Peter! Nach einigem Hin und Her einigten wir uns schließlich, daß ich mit ihrem Auto nach N.-I. fahren sollte. So machte ich es dann auch.
Ich weiß nicht, ob sie verärgert war, oder was überhaupt gespielt wurde. Jedenfalls hat sie sich bisher noch nicht bei mir gemeldet. Ich hatte heute keine Zeit, sie anzurufen, denn heute nachmittag waren wir auf dem Flughafen bei Check-In für eine Wolga-Don-Kreuzfahrt. Heute abend fahre ich direkt nach Offenbach ins “Le Cave”, dann kann ich wenigsten so lange bleiben, wie ich Lust habe. Hoffentlich ist mein Typ heute abend da!
Sonntag, 13.06.82
Hatte ich ganz vergessen: kurz vor Ostern habe ich einen Brief von Philippe bekommen. Er ist z. Zt. beim Militär. Ich muß ihm jetzt endlich mal antworten.
Am Freitag im “Le Cave” gewesen. Petra kam auch später. Sie hatte mit Sylvia telefoniert, sie wollte um 23:00 kommen, erschien aber nicht. Charly war natürlich auch wieder da; mein Typ leider nicht. Sonst ganz gut gewesen.
Samstag wollte ich zu Hause bleiben, war aber zu langweilig, außerdem unmögliches Fernsehprogramm. In letzter Zeit halte ich es (zumindest am Wochenende) nicht mehr zu Hause aus. Wenn ich Schwimmen gehen kann, dann schon eher, das ist doch ein Ausgleich, außerdem sehe ich dann den Typen meistens. Seit Freitag ist aber ziemlich mieses Wetter, hoffentlich wird es bald wieder besser.
Donnerstag ist der 17.06., also Feiertag, d. h. ich werde am Mittwoch sehr wahrscheinlich wieder ins “Le Cave” gehen. Morgen rufe ich Sylvia an. Der Peter (von der Kasse) fragte mich Samstag nacht, warum sie nicht da sei, er schien ziemlich bedrückt (aber ehrlich!).
Donnerstag, 17.06.82
Gestern abend mit Sylvia im “Le Cave” gewesen. Mein Typ war auch da! Er hat bestimmt gemerkt, daß er mir gefällt. Einmal ging er ganz dicht an mir vorbei, mir wurde ganz übel, kribblig im Magen. Später war er dann plötzlich verschwunden. Morgen abend gehe ich natürlich wieder hin, hoffentlich ist er da! Vielleicht bringe ich es dann fertig, ihn anzusprechen.
Sylvia war wegen dem Peter ziemlich enttäuscht, er ist wohl nicht mehr an ihr interessiert. Ich jedenfalls bin gespannt auf morgen abend!
Sonntag, 20.06.82
Er war leider nicht da! Also warte ich jetzt auf evtl. Mittwoch und ganz bestimmt Freitag.
Freitag, 25.06.
Im “Le Cave” gewesen. Allein. Er war auch da. Habe ihn einfach angesprochen. Er schien nicht interessiert. Als er ging, bin ich einfach hinterhergegangen. Allerdings nur, weil kein Grund mehr bestand, noch länger zu bleiben. Er hielt mir oben die Tür auf, fragte, was ich machen werde. Schließlich lief es darauf hinaus, daß ich noch mal mit ihm ging. (Er wohnt gerade um die Ecke).
Attila hieß er, ein halber Franzose. Und natürlich ist es passiert. Das erste Mal! Eigentlich fand ich es ziemlich schlimm, unangenehm. Aber danach fühlte ich mich sehr wohl! Daß ich es endlich hinter mir habe.
Ansonsten kann man den Typen vergessen. Aber zum Glück stört mich das überhaupt nicht. Ich habe ihm keine Sekunde nachgetrauert.
Samstag, 26.06.82
Habe mich mit Gabi und Dieter in Mainz auf dem Johannisfest getroffen.
Wilfried R. war natürlich auch da.
Sonntag, 8. August 1982
Jetzt mal wieder kurz zusammengefaßt die letzten Ereignisse:
Einmal war ich noch im “Le Cave”. War mit Sylvia verabredet, die aber nicht kam. War wahnsinnig langweilig. Ich hatte die Nase voll. War seitdem nicht mehr dort.
Mit Sylvia habe ich mich nicht mehr getroffen. Einmal hatte ich keine Lust und sagte, an meinem Auto müßte der Auspuff erneuert werden (was allerdings schon erledigt war).
Dann war sie krank, dann mußte mein Auto in die Werkstatt und ich meinte, sie könnte ja mal zu mir kommen. Sie war einverstanden und sagte, sie wolle vorher noch mal anrufen. Was sie aber nicht tat. Ist mir auch recht.
Vom 20.-28.07. waren unsere Eltern in Urlaub. Am 20. hatte ich einen Tag Urlaub. Die ganze Woche über waren ständig ein paar Leute bei Ute. Dienstag abend fuhren wir noch mal ins Schwimmbad. Anschließend was geraucht. Mich hat ‘s wohl ziemlich erwischt, wie die anderen erzählten. Ich hatte auch vorher etwas getrunken. Entsprechend schlecht ging es mir am Mittwoch vormittag. Abends war ich ziemlich genervt, als ich nach Hause kam und den Saustall sah. Die ganzen Leute haben mich an dem Abend auch genervt. Donnerstag abend fuhren wir (B. Raimund, Ute und ich) nach Nieder-Ramstadt in den “Steinbruch”. So ‘ne Art Discothek.
Und damit fingen meine sämtlichen momentanen Probleme an. Eben mit dem B. Es war natürlich aufregend nach so langer Zeit wieder (nach Christian). Aber ich war vorsichtig und hielt mich etwas zurück.
Am Freitag bin ich ihm aus dem Weg gegangen.
Samstag wollten wir alle nach Astheim fahren, dort spielte eine Gruppe. Nur B. war nicht da. Blöd! Er kam aber gerade in dem Moment, als ich mein Auto rausgefahren hatte. Ute fuhr mit ihm. In Astheim saßen wir erst eine Weile drin und hörten der Gruppe zu, nach und nach gingen alle nach draußen, schließlich ging ich auch mit Claudia raus. Kurz darauf fuhren B. und Ute zusammen weg. Das war natürlich ein starkes Stück! Ich ärgerte mich ganz schön. Außerdem war es langweilig. Also fuhr ich nach Hause, holte Dolly und ging mit ihr in Astheim spazieren. Dann wieder in den Jugendraum. Die beiden waren noch nicht da. Ich setzte mich zu den anderen, traf Jens S., Werner G. und Jochen S. Dann kamen sie endlich. Sie waren im “Steinbruch” gewesen. B. tat, als wäre nichts gewesen. Es war alles wieder in Ordnung. Wir fuhren dann gleich darauf zu uns nach Hause. Ich mixte mir einen Cola-Bacardi, B. wollte auch einen, der G. Bacardi mit Orangensaft, jedenfalls war die halbe Flasche Bacardi an dem Abend weg.
G. fuhr mit Utes Mofa noch mal nach Astheim, ins “Happy Night”. Die anderen schliefen nach und nach ein. Ich sagte zu B., ich wolle hier nicht übernachten, und würde nach unten gehen. Er fuhr nach Hause.
Sonntag nachmittag kam B. auch mal zu mir ins Zimmer, aber an diesem Tag nervte mich wieder alles und ich sagte ihm, ich müsse Französisch lernen und redete kein Wort mehr mit ihm, bis er schließlich ging.
Montags sind sie alle ins neu eröffnete “Hard Rock Café” im Frankfurter Hof gegangen. Ich konnte nicht mitgehen, ich bereitete den Kuchen für meinen Geburtstag vor und machte außerdem eine Quiche Lorraine.
Dienstags hat Ute alle Leute rausgeworfen.
Dienstag abend ging ich in den Hof. Dort traf ich Raimund, G., Otsch und ein paar andere. B. kam nur mal kurz an unseren Tisch.
Nach 12 (mein Geburtstag) kamen sie noch mal mit zu mir, ein Glas Wein trinken. G. sagte mir, er habe seit Montag eine feste Freundin, Martina. Er ist übrigens 19, wie B. auch.
Am Mittwoch habe ich total verschlafen, aber ich bin mit dem Auto gefahren und war genau 10:00 Uhr im Büro. Abends war nicht mehr viel mit mir los.
Die anderen Tage lief ich aber abends immer rum und hoffte, B. zu treffen, den plötzlich fehlte er mir. Letzten Sonntag hätte ich es fast geschafft.
Mittwoch war es dann reiner Zufall, ich ging in Richtung Hauptstraße und er kam gerade aus dem Hof. Hatte nicht viel Zeit, denn er muß um halb fünf aufstehen.
Donnerstag wollte ich beim Volleyballtraining mal vorbeischauen. Vorher ging ich in den Hof, denn er war dort, blieb aber nicht lange. Mit dem Training war es auch nichts, denn nur die Männer hatten, wie üblich.
Also ging ich zurück und wartete, bis er rauskam. Er würde nicht mehr so lange bleiben. So war es dann auch. Wir standen ziemlich lange draußen, etwa eine halbe Stunde. Er ist verrückt, aber er sagte, er glaube er habe sich verliebt. Das kann nicht stimmen! Denn Freitag wollte ich mitfahren zum Rüsselrock, aber es klappte nicht, weil ich unbedingt meine Bewerbungsunterlagen fertig machen mußte. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Also scheint es ihm doch vollkommen gleichgültig zu sein. Ich verstehe das nicht. Andererseit war es schon blöd, daß ich zugesagt habe und dann nicht mitgefahren bin. Gestern abend bin ich noch mal raus, habe auf ihn gewartet, von halb zwölf bis halb drei, dann reichte es mir. Ich werde es heute abend noch mal versuchen.
Dienstag, 23. November 1982
Es wird Zeit, daß ich mal wieder Tagebuch schreibe! Seit ich mit Martin befreundet bin, habe ich nicht mehr das Bedürfnis, alles aufzuschreiben, obwohl ich mit ihm schon genug Probleme hatte bzw. noch habe.
Es muß wohl Dienstag, der 10.08. gewesen sein, als ich wieder mal abends auf ihn gewartet habe. Ich war zuerst etwas sauer, als ich ihn sah, denn er hatte schon öfters gesagt, er wolle zu mir kommen. Wir standen eine halbe Stunde draußen. Beim Abschied versprach er mir, am Mittwoch zu kommen. Und er kam auch! Er sagte, er sei ganz nervös gewesen, als ob er zum ersten Mal ein Mädchen besucht. Bei mir sei es ganz anders als bei den anderen.
Donnerstag brachte er mir ein Moosröschen mit. Unheimlich lieb! Am Wochenende war Kerb, Sonntags waren wir beim Tanz. Er fiel natürlich wieder mal durch seine unpassende Kleidung auf, was ihm Norbert K. auch sagte (ich sei viel zu gut für ihn). Stimmt vielleicht auch.
Am 19.08. mußte ich leider weg, Dienstreise, Dnjepr-Kreuzfahrt. War froh, als ich es überstanden hatte. Samstags, 28.08., hatten wir Verspätung, ich mußte 7 Std. auf den nächsten Flug warten. Martin kam spät abends vorbei (ich hatte ihn nachmittags angerufen). Wir gingen zum Rentner, dort rauchten sie etwas und er lag anschließend da und schlief, was mir gar nicht paßte.
Die nächsten Tage ergab es sich so, daß wir bei mir waren und nicht weggegangen sind. Einmal hatte ich keine Lust fürs Kino, schlechte Laune, konnte mich selbst nicht leiden. Er fühlte sich überflüssig und meinte, er käme später noch mal oder am nächsten Tag. Aber er kam nicht, auch nicht am nächsten Tag. Ich hatte es im Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Also ging ich raus und suchte ihn. Er war im Hof, spielte mit ein paar jüngeren Karten. Als er mich sah, kam er und sagte, ich solle mit rauskommen, er habe was mit mir zu besprechen. Er sagte mir, wir passen wohl nicht zusammen, denn ich wolle doch immer zu Hause bleiben. Ich meinte, daß das nicht stimme, konnte die Tränen nicht zurückhalten, was ihn wohl wieder überzeugte. Er gestand mir, einen Fehler gemacht zu haben, als ich weg war. Im Suff. (Das sollte wohl die Entschuldigung sein). Irgendwas mit der Danni hatte es zu tun, mit der er schon dreimal gegangen war. Die an diesem Abend auch da war. Ich weiß bis heute nicht, was da abgelaufen ist, aber das ist auch nicht so wichtig. Dann sagte er, da drin dürfe er sich jetzt nicht mehr sehen lassen. Ich glaube, anschließend fuhren wir nach Darmstadt ins Kino.
Am letzten Tag vor der Kreuzfahrt waren wir abends bei mir gewesen. Er hat mir gestanden, daß er noch nie mit einem Mädchen geschlafen hat. Das fand ich toll! Wenigstens kein erfahrener Mann, vor dem ich Angst gehabt hätte. Es passierte dann am 31. August, kurz bevor es fast mit uns zu Ende gewesen wäre! Ich hatte selbst beim zweiten Mal noch ein bißchen Angst, aber mittlerweile finde ich es fast immer ganz toll.
Der große Schock kam am 23. September. Ich hatte natürlich mittlerweile alles für Frankreich in die Wege geleitet. An diesem Tag also traf ein Brief ein von der Agentur in Frankreich. Sie hatten eine Familie für mich gefunden. Ich war zunächst mal fertig, denn das bedeutete, daß ich nur noch eine Woche zu Hause war. Ich glaube, für Martin war es genauso schlimm. Samstags Fahrt zum Kloster Kreuzberg. Ganz gut, Martin war am Ende ziemlich angeheitert, was ich nicht so schön fand. Nur eines kann ich nicht vergessen: wir, sechs oder acht Leute, gingen ein Stück spazieren, kamen gerade zur Kirche, als dort eine Hochzeit stattfand. Wir schauten einen Moment zu, Martin sagte zu mir, vielleicht steht uns das eines Tages auch noch bevor. Das fand ich ganz toll, aber ich glaube, die Wirkung des Biers hat auch schon mitgespielt. Einmal hat er auch zu mir gesagt, er liebt mich, nachdem wir auf der Kerb tanzen waren. Aber seitdem nie wieder. Sonntag abend waren wir mal wieder beim JRK, wo ich vorher schon öfters war, um ihn zu treffen.
(Übrigens: zur Rückverschwisterung waren wir auch in Verneuil, allerdings mit Auto. War gut, nur viel zu kurz).
Also noch mal, der Abend beim JRK. Irgendwann sagte Jimmy zu Martin, er solle mal rauskommen. Martin sagte zu mir, die wollen was von mir. Vielleicht sehen wir uns später noch mal. Da hat mich die Wut gepackt, ich habe meine Jacke genommen und bin rausgerannt. Habe natürlich gewartet, daß er kommt. Wie üblich wollten die anderen wegfahren und was rauchen, was ich allerdings nicht wußte. Nur daß, was er gesagt hatte, hat mich so geärgert. Er kam natürlich auch. Holte mich zurück. Und motzte mich ganz schön an (zurecht), daß ich doch sagen solle, was ich denke. Ihm läge was an mir, sonst hätte er mich laufen lassen.
Donnerstag war der schlimmste Tag. Ich habe fast nur geheult. Martin schenkte mir zum Abschied ein goldenes Kettchen mit Anhänger. Brachte mich zum Bahnhof. Dann fuhr ich los nach Frankreich. In Straßburg wäre ich am liebsten schon wieder ausgestiegen.
Allerdings war das ganze dann Scheiße. Am 3. November war ich wieder hier. Martin war ganz schön überrascht, er wußte von nichts. Seitdem suche ich also Arbeit, habe bisher noch nichts gefunden. Martin ist die meiste Zeit im Jugendraum, wir treffen uns immer dort, denn selbst wenn er sagt, er wolle bei mir vorbeikommen, tut er das nie. Ich weiß nicht warum, ich kann es nicht herausfinden. Er ist eben so. Diese Woche hat er wieder Spätschicht, ich treffe ihn wahrscheinlich heute abend in der Turnhalle.
Übrigens habe ich am Freitagabend, als wir beim Rentner waren, wieder mal was geraucht. Sonntag auch. Aber merkwürdigerweise spüre ich überhaupt nichts. Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt.
Gestern abend bin ich auch noch mal in die Turnhalle gegangen, wollte gar nicht so lange bleiben, aber wir haben uns anschließend bei Thomas R. einen Video-Film angesehen. Um halb fünf war ich zu Hause. Heute wirds bestimmt nicht so spät.
Freitag, 31. Dezember 1982
Im Dezember irgendwann (es war der 13.12.) ziemliche Probleme mit Martin gehabt, er hat fast nicht mehr mit mir geredet, bis ich ihn schließlich fragte, was los sei. Er machte mir klar, daß ich selbst mehr auf die Leute zugehen müsse. Ist mir auch klar. Habe mich bemüht, mich auch positiv verändert. Er kam dann auch wieder zu mir, wenn er es versprochen hatte.
Arbeit gefunden bei Air Algérie. Silvester war ich zuerst bei Fernando, dann im Jugendraum. War ganz gut, nur hat Martin dauernd andere Frauen angemacht. Aber ich habe versucht, das zu übersehen. Schließlich war ja Silvester.
Dienstag, 4. Januar 1983
Am 03.01. bei Air Algérie angefangen. Ganz nett. Aber wenn es klappt, gehe ich zum SHR nach Mainz. Die würden mich gern nehmen, wenn eine Stelle frei wird. Am 03.01. abends bei Martin, er war wieder mal müde und lag schon im Bett.
Mittwoch, 05.01.
Im JR gewesen. Martin und Schmuda sind ins Kino gegangen. Ich hatte keine Lust zum Training und blieb zu Hause.
Freitag, 07.01.
Training, anschließend im JR, Martin hatte sich wieder mal sinnlos betrunken und lag schon in der Ecke. Ich ging nach Hause.
Samstag, 08.01.
Martin kam um 14:00, bei ihm zu Hause gewesen, um 16:00 nach Bauschheim gefahren, seine Schwester hatte Geburtstag. Abends im JR. Was geraucht. Nachher etwas Ärger, weil er mich nicht zu sich nach Hause mitnehmen wollte und ich hatte mich schon so darauf gefreut. Er tat es dann aber doch.
Mittwoch, 12.01.
Sektbar-Dienst. War ganz lustig. Martin war auch da. Ich sah ihn einmal, als ich mit Wilfried tanzte. Nachts schon Halsschmerzen.
Donnerstag, 13.01.
Morgens etwas Fieber. Trotzdem nach Frankfurt gefahren. Rief von dort aus im Büro an, daß ich krank bin. Wollte nicht nach Hause. Zu Martin gefahren. Er hatte Urlaub. Dort bis nachmittags geschlafen. War ziemlich fertig. Dann nach Hause und zum Arzt. Bis Samstag krankgeschrieben.
Freitag, 14.01.
Abends kam Martin vorbei. Ich lag noch im Bett. Er ist mitgefahren zum Wochenend-Seminar.
Sonntag, 16.01.
Abends im JR. Später in Nauheim Pizza geholt. Er fragte mich, wann unser Jahrestag ist!!! Hat es sich aufgeschrieben.
Mittwoch, 19.01.
Training abgebrochen, dann zum Hexenball. Martin und G. saßen gerade draußen. Haben mich reingeschmuggelt. Nur ein paar Minuten dort geblieben. Dann wollte Martin zu mir. Eigentlich nur kurz. Blieb dann über Nacht.
Freitag, 21.01.
Abends mit Martin im Kino gewesen. Blöder Film! Dann im JR. Er wollte mit Silvia und Helmut weg, was rauchen. Hat mich geärgert, außerdem hatte ich zu nichts Lust und ging deshalb nach Hause.
Samstag, 22.01.
Nachmittags kam Martin zu mir. Film angesehen. Faßbierabend im JR. Bin erst um 10:00 hingegangen, da ich vorher keine Lust hatte. Martin war ganz schön fertig. Um 12:00 zum Maskenball im Eigenheim. Wir waren aber nicht lange dort.
Sonntag, 23.01.
Martin war nachmittags mit Robel unterwegs, kam abends bei mir vorbei. Dann im JR gewesen. War wieder mal eingeladen. Er blieb bis 10:00, ich noch etwas länger.
Neuigkeit: schon dieses Jahr, vielleicht im Sommer, ziehe ich nach oben. Toll! Endlich genug Platz.
Montag, 24.01.
Abends zu Claudia nach Groß-Gerau gefahren. Nichts besonderes, das übliche.
Dienstag, 25.01.
Eine Menge Sekt getrunken, dann im JR gewesen. Martin und Helmut sind später ins Oldtimer gefahren, denn er hat ab Mittwoch Spätschicht.
Mittwoch, 26.01.
Hexenball war lustig. Bin mit Ute hingegangen. Viele alte Bekannte wiedergetroffen. Jeder fragte mich später nach Martin, aber er kam erst später, als ich schon gegangen war.
Donnerstag, 27.01.
Im Ginsheimer Jugendhaus gewesen, “Legal” hat gespielt. Anschließend im JR. Ich bin um 23:00 noch mal in die Turnhalle, denn Martin hatte Spätschicht. War auch tatsächlich da. Hat aber kaum mit mir geredet. Ich fragte ihn, was los sei. Er wollte noch nicht darüber reden, erst am Freitag. Ist es das Ende?
Freitag, 28.01.
Martin wollte zu mir kommen. Es ist mir schon den ganzen Tag schlecht gegangen. Vielleicht (oder wahrscheinlich) kam er zum letzten Mal. Er hatte bereits seinen Entschluß gefaßt. Meinte, es sei besser, unsere Beziehung zu beenden. Vielleicht nur für eine Weile. Braucht seine Zeit zur Entwicklung. Kann ich auch verstehen. Trotzdem fiel es mir nicht leicht. Er will aber ab und zu kommen zum Pullover messen. Anschließend im JR.
Samstag, 29.01.
War um 22:00 beim Maskenball in der Turnhalle, war aber ziemlich blöd. Traf Martin beim Rausgehen. Dann noch mal im JR (Rockpalast). Helmut scheint sich wohl für mich zu interessieren, hat aber keine Chance.
Sonntag, 30.01.
Abends im JR. War gut, ich fühlte mich ausgezeichnet.
Montag, 31.01.
Wollte mich mit Uwe S. in Mainz treffen. Hat aber nicht geklappt, weil er Dienst hatte. War dann im JR. Martin war auch da. Dieses Mal ging es mir wieder ziemlich beschissen, ich kann nichts mehr essen.
Dienstag, 1. Februar 1983
Martin wollte um 19:00 zum Pullover-Messen da sein, kam aber nicht. Später suchte ich ihn. Fand ihn mit Yogi und Helmut in der Turnhalle. Er hatte zum ersten Mal Schule gehabt. Ich blieb nur kurz, weil abends die “Reifeprüfung! mit Dustin Hoffmann im Fernsehen kam.
Mittwoch, 02.02.
Wollte eigentlich früh zum Hexenball gehen. Dann überhaupt nicht mehr, sondern nur in den JR zum Pullover-Messen. Denn Martin hatte mir gesagt, daß er um 21:00 da sei. Kam auch. War ganz lustig gewesen. Wurde nichts mit Pullover-Messen. Als der JR zumachte, ging ich noch mal nach Hause. Überlegte noch, ob ich zum Hexenball gehen sollte. Ging dann um 24:00, auch, um Martin zu fragen, ob er am Freitag vor 19:00 zum Pullover-Messen kommen könne. Ich traf ihn gleich am Eingang. Er hatte schon einiges getrunken. Und so kam es, daß wir an diesem Abend wieder zusammen waren. Ich glaube, ich habe Helmut schwer enttäuscht. Wir blieben bis halb drei, er hat bei mir geschlafen. Morgens habe ich ihn nach Hause gefahren.
Donnerstag, 03.02.
Nur zu Hause gewesen, etwas müde.
Freitag, 04.02.
Er kam tatsächlich. Ich war mir nicht sicher gewesen. Aber es wurde dann etwas mehr daraus. Zu spät fürs Training. Später ging ich in den JR (Pizza-Abend). Martin, Helmut und Yogi gingen später zusammen weg. Vielleicht ins Sounds? Ich blieb bis ca. 23:00, fuhr dann zum Sounds. Sie waren tatsächlich da, aber Martin war es wohl gar nicht recht, daß ich plötzlich erschien. Ich traf Utes Typ von Silvester, Michael, und unterhielt mich kurz mit ihm, weil sonst sowieso keiner da war. Blieb nicht lange.
Samstag, 05.02.
Zu Hause gewesen, Film angesehen, erst um 1:00 zum Maskenball. Ich dachte, Martin sei auch da. War er aber nicht. Aber auch sonst ganz lustig. Bis halb vier geblieben.
Sonntag, 06.02.
Abends mal kurz im JR. Martin kam auch. Hatte am Samstag was anderes vorgehabt. Er ging bald wieder, was essen oder sonstwohin.
In den letzten Nächten träume ich ständig von ihm! Er blieb nicht lange, ich auch nicht mehr.
Montag, 07.02.
Zu Hause gewesen.
Dienstag, 08.02.
Heute gehe ich auch nicht weg. Erst morgen wieder, erst zum Training und dann zum letzten Hexenball. Ich hoffe, daß Martin auch da sein wird. Zum einen, weil er sich Geld von mir geliehen hat. Und dann habe ich auch die (unberechtigte) Hoffnung, daß es so werden wird wie am letzten Mittwoch. Obwohl ich es gerade vermeiden sollte, daß er mich ausnutzt! Aber ist denn das wahr? Vielleicht nutze ich ihn aus. Aber das stimmt nicht. Denn ich liebe ihn immer noch und für mich ist unsere Beziehung noch nicht beendet. Deshalb bin ich auch immer so fertig, wenn er einfach geht, ohne sich zu verabschieden. Oft, wenn ich nach Hause komme, versuche ich auch herauszufinden, ob er zu Hause oder im JR ist, auch morgens, bevor ich zur Arbeit fahre. Es ist wirklich verrückt.
Mittwoch, 09.02.
War nicht im Training, sondern nur auf dem Hexenball. Im übrigen hat es geklappt.
12.02., Samstag
Maskenball, Fastnachtssamstag. Hat mir nicht gefallen. Martin kam auch, war ekelhaft zu mir, ging bald wieder, in den JR, bis morgens. Hat mir Ute erzählt, sie war auch dort.
Sonntag, 13.02.
Hausmaskenball JR mit gegenseitigem Schminken. War wieder mal mit ihm zusammen. Wir haben im JR übernachtet.
Montag, 14.02.
Rosenmontag. War “krank” gewesen. Morgens im JR, dann auf den Feldberg gefahren, nachmittags im JR. Martin beachtete mich nicht. Abends noch mal dort, redete kurz mit ihm, war wieder besser. War nicht auf dem Rosenmontagsball, da ich keine Lust hatte und zu müde war.
Dienstag, 15.02.
Nachmittags frei. Martin kam zum Pullover-Messen, anschließend zum Schminken (nicht nur). Wollte abend noch mal in die Turnhalle kommen. Ich war dort, habe mich gut unterhalten. Er erzählte mir später, daß er keine Lust mehr hatte, zu kommen, ärgerte sich aber, als ich sagte, daß ich einen Rock angehabt habe (Seltenheit!)
Mittwoch, 16.02.
War nicht im Training, zu müde und erkältet. In der Turnhalle gewesen, denn Martin war nach der Schule auch dort. Er war sehr lieb! Wollte später zu mir kommen, aber es wurde halb drei und ich schlief schon.
Donnerstag, 17.02.
Im Ried-Casino gewesen. Pink Floyd, “The Wall”. War total begeistert. Nachher auf Martin gewartet, er kam um 23:30, fuhr aber direkt nach Hause.
Freitag, 18.02.
Crackers-Konzert Turnhalle. Hatte mich auf Martin gefreut. Aber er war mit einer anderen zusammen. Aber alle Aufregung umsonst. Es war nichts von Bedeutung.
Samstag, 19.02.
Mußte leider arbeiten. Etwas früher aufgehört, war noch mal in der Turnhalle, wo die anderen aufgeräumt haben. Er hat mich mal wieder ignoriert. Abends mit Ute in den JR. Martin lag dort und war total zu. Aber total! Habe mich toll gefühlt, natürlich nicht deswegen. Nur Rentner hat mich etwas genervt.
Sonntag, 20.02.
Nachmittags mit Elke in Mainz Schlittschuhlaufen. Beim Wegfahren Martin kurz gesehen. Abends war er nirgends zu finden. Schade. Hoffentlich war er nicht bei der anderen.
Montag, 21.02.
Um 23:00 noch mal raus, um Martin zu finden, wegen des Pullovers. Um 24:00 war er immer noch nicht da, ich ging nach Hause.
Dienstag, 22.02.
Bin abends wieder raus. Hatte den Pullover schon fertig und ihn angezogen. War bei ihm zu Hause, etwas länger.
Mittwoch, 23.02.
Er wollte nach der Schule kommen, um seinen Pullover abzuholen. Kam nicht. Ich fand ihn im JR, er hatte es “vergessen”. Noch mal in der Turnhalle gewesen, was ihm überhaupt nicht paßte (ich meine, daß ich mitgegangen bin). Anschließend fuhr er mit Helmut, Udo und einem anderen Typ zu Claudia nach Groß-Gerau. Ich fuhr blöderweise hinterher. Und leider sahen sie mich. Mist!
Donnerstag, 24.02.
Um 18:00 im Kino gewesen, Harold und Maude. War gut.
Freitag, 25.02.
Nachdem er es am Mittwoch vergessen hatte, wollte er heute um 18:30 kommen. Ich hatte mich schon dazu entschlossen, nicht zu Hause zu sein. Blieb aber dann doch zu Hause, ahnte aber, daß er nicht kommen würde. Nach dem Training fuhr ich in den JR. Er war natürlich da. Legt aber keinen Wert mehr auf den Pullover. Ich sagte ihm, daß er sich ganz ekelhaft benehme und fragte ihn warum. Er sagte, das werde er mir später erklären! Der übliche Spruch. Aber andererseits hat er sich schon oft so verhalten und etwas später war es wieder besser. Ich glaube, ich bin ihm in der letzten Zeit zu sehr auf die Nerven gegangen. Aber in nächster Zeit wird er mich nur selten sehen. Das habe ich beschlossen.
Samstag, 26.02.
War heute total lustlos, hatte gearbeitet und war zudem hundemüde. Wollte zuerst zu Hause bleiben, ging dann um 21:00 doch in den JR, eigentlich nur für eine Stunde. Martin war natürlich auch da, beachtete mich aber nicht. Er fuhr mit ein paar anderen weg, was rauchen. Später machte er sich an Claudia ran, ich überlegte schon, ob ich gehen sollte, denn sonst wäre es vielleicht genauso gelaufen wie letzten Freitag. Er ging mit ihr weg, aber sie kamen beide wieder. Er hatte sie nur eingeladen, sonst lief nichts. Ich war sehr erleichtert. Anschließend gingen einige noch mal zum Rentner. Martins Auto war voll, also wollte ich hinlaufen, aber Fetzer nahm mich auf seinem Motorrad mit. War ganz lustig, habe seit einiger Zeit auch mal wieder was geraucht. Habe Martin erzählt, daß ich mich bei Air Canada bewerben werde, woraufhin er meinte, dann könne er endlich mal billig seine Verwandten besuchen. Ich sagte, ich wisse noch gar nicht, daß wir irgendwie miteinander verwandt seien.
Später erzählte ich auch von meinen Plänen mit meinem neuen Zimmer. Er sagte, er hoffe, es gebe eine große Einweihungsfeier. Die gibt es bestimmt.
Später saßen wir alle auf dem Boden, Martin neben mir, es war ziemlich eng, einmal kamen wir uns etwas näher und er küßte mich. Sehr spät waren nur noch Martin, Schmuda und ich hinten im Zimmer, wir lagen nebeneinander, sehr dicht, Schmuda ging bald, wir waren allein, aber er schlief. Irgendwann wurde er wach, wollte nach Hause. Nahm mich noch ein Stück mit. Das war um halb vier.
Sonntag, 27.02.
Heute abend gehe ich sehr wahrscheinlich noch mal in den Jugendraum. Ab Montag ist er wegen endgültiger Renovierung für zwei Wochen geschlossen.
Ich werde außerdem an freundin schreiben wegen einer Adressenliste und auf die Anzeige eines Mädchens in der Main-Spitze antworten. Damit ich endlich mal andere Leute kennenlerne und nicht mehr so oft in den JR gehe.
Mittwoch, 2. März 1983
Ich war nicht beim Training, sondern bei Rentner, weil Martin dort war. Wir haben fern gesehen. Er tat, als wäre ich Luft. Anschließend mit K. und Rentner in der Turnhalle.
Freitag, 04.03.83
Ich wollte in den JR gehen und Martin anmotzen, weil ich keine Luft bin! War aber dann nicht im JR. Abends war Kerweborsch-Party in der Turnhalle. Martin kam sehr spät noch mal kurz. Sonst war’s ganz gut.
Samstag, 05.03.83
Heute war Pokalspiel in Reinheim, ich war aber nicht mit. Abends mit Ute und Claudia im Hellas, dann im Sounds, war blöd, weil eine Heavy Metal Gruppe gespielt hat.
Sonntag, 06.03.83
Nachmittags mit Ute und Willi am Rhein bei Hagelauer, Apfelwein getrunken. Dann kurz im JR, es war Vorstandssitzung. Martin kam auch, sah nicht sehr glücklich aus. Dann in Nauheim, Jugendhaus Theater: Zur Frau wird man doch erst gemacht. Anschließend mit Claudia nach Hause gefahren. Martins Auto stand am JR, aber er war weg, wahrscheinlich mit dem dicken Yogi.
Montag, 07.03.83
Ärger zu Hause, eigentlich wegen Ute, aber ich fühle mich auch betroffen.
Dienstag, 08.03.83
Habe mir vorgenommen, einen guten Spruch oder mein Eumel heimlich auf Martins Auto zu malen. Vielleicht Mittwoch oder Donnerstag.
Mittwoch, 09.03.83
Tante Marianne und Onkel Heinz zu Besuch. Ich ging nicht ins Training. Später bin ich noch mal raus. Martin war bei Helmut. Ich fragte ihn wegen meinem Geld.
Freitag, 11.03.83
Martin wollte mir das Geld heute bringen, kam aber nicht. Nach dem Training habe ich ihn gesucht. Bei ihm zu Hause war große Party. Er war ekelhaft. Ich blieb trotzdem bis 4:30 Uhr.
Sonntag, 13.03.83
Tolles Wetter. Heute ging es mir noch mal ganz schlecht! Seitdem ist das vorbei.
Mittwoch, 16.03.83
Keine Lust fürs Training. Ging offiziell gezwungenermaßen doch hin. Bin spazieren gewesen. Martin hat ein neues Auto. Ford Escort. Ganz süß himmelblau. Paßt überhaupt nicht zu ihm.
Samstag, 19.03.83
Uwe S. hat angerufen. Hatte in Nauheim Dienst. Bin um 19:00 hingefahren. Um 20:00 zu Hause. Martin war wieder bei Helmut. SWF 3-Festival im Fernsehen. Wollte dann noch mal raus, war aber zu fertig.
Sonntag, 20.03.83
Nachmittags Pokalspiel in Trebur. Habe nicht mitgespielt. Unterwegs Martin gesehen. Konnte nicht erkennen, wer noch im Auto saß. Der Typ aus Geinsheim (Freundin-Liste), der gestern angerufen hatte, wollte kommen, erschien aber nicht. Sowieso unsympathisch. Rief um 18:30 noch mal von der Sporthalle aus an. Ich sagte, ich sei nicht zu Hause. Abends im Solaris “Clockwork Orange”. Hätte beinahe einen Typ kennengelernt. Er saß neben mir. Aber wer weiß, wie er aussah. Um 23:00 zu Hause. Martin war auch schon da.
Montag, 21.03.83
Heute Brief von dem Typen bekommen. Gleich weggeworfen. Vielleicht gehe ich heute abend in “Robin Hood”, Ried-Casino. War dann aber im JR, toll!!! Später kam Martin zu mir, blieb natürlich.
Dienstag, 22.03.83
Ärger zu Hause wegen ihm. Anruf von Günter aus Wiesbaden (Freundin-Liste). bin später noch mal raus, um mit Martin zu reden. Traf ihn bei Helmut, er kam gerade, erzählte ihm alles. Er will Freitag abend kommen.
Mittwoch, 23.03.83
Um 19:30 mit Uwe in Mainz in der Notarztzentrale getroffen. Er war sehr enttäuscht, daß ich an ihm nicht interessiert bin.
Freitag, 25.03.83
Martin kam nicht. Im JR gewesen. Blöder Typ!
Samstag, 26.03.83
Um 19:30 Volleyball-Party in der Sektbar im Eigenheim. Voller Erfolg! Schorsch kennengelernt. Daher um 3:30 erst zu Hause. Georgie-Boy hat mich nach Hause begleitet.
Sonntag, 27.03.83
Ganze Family war in Schweinfurt. Ich nicht. Er kam nachmittags zu mir.
Montag, 28.03.83
Heute abend werde ich zu ihm gehen. Ich kann nichts essen vor Aufregung. Wahnsinn! Toll! Wenn das der B. wüßte.
Dienstag, 29.03.83
Heute abend will er zu mir kommen. War bis 2:00 da.
Donnerstag, 31.03.83
Letzter Arbeitstag vor Ostern. Heute war ich bei ihm. Zum ersten Mal über Nacht.
Freitag, 1. April 1983
Im Kino gewesen (“Der dunkle Kristall”). Anschließend Pizza-Essen. Dann bei mir über Nacht.
Samstag, 02.04.83
Abends im Eigenheim. Red-Point-Party mit Franzosen. Bei ihm geschlafen.
Sonntag, 03.04.83
Er wollte heute wahrscheinlich nicht kommen. Ich bin dann zu ihm gegangen. Dann gingen wir ins Eigenheim (Saal), haben gut gefeiert. Ich war dann ziemlich müde, er brachte mich nach Hause (zu ihm), kam selbst erst morgens.
Dienstag, 05.04.83
Abends mit Dolly mal kurz bei ihm.
Mittwoch, 06.04.83
Endlich habe ich meinen Golf GTI! Ich habe das Training geschwänzt und war in der Turnhalle.
Donnerstag, 07.04.83
Utes Geburtstag gefeiert. Monopoly gespielt und Chianti getrunken. War gut gewesen.
Freitag, 08.04.83
Abends im Training, anschließend kurz auf einer Party. Ich blieb nicht lang. Schorsch kam nachts noch mal zu mir, ihm war sehr schlecht!
Samstag, 09.04.83
Im Eigenheim gewesen, dann bei ihm.
Sonntag, 10.04.83
Bin einfach zu ihm gefahren. Haben erst fern gesehen, waren dann am Rhein draußen und später in der Turnhalle.
Montag, 11.04.83
Er kam zu mir, erst sehr spät, war aber ziemlich müde, wie ich auch.
Dienstag, 12.04.83
Abends mit Schorsch in Nauheim Pizza-Essen.
Freitag, 15.04.83
Training habe ich ausfallen lassen, da ich Kopfschmerzen hatte. Um 21:00 bin ich zu Schorsch gegangen. Er ist dann noch mal allein ins Eigenheim.
Sonntag, 17.04.83
Tolles Wetter. Am Spätnachmittag nach Mainz gefahren, abends im Kino (James Bond).
Montag, 18.04.83
Habe Schorsch im Eigenheim getroffen, dann sind wir zu mir gefahren, Maibowle trinken.
Dienstag, 19.04.83
Heute ist er nicht gekommen. Ich hatte es doch erwartet. Habe mich ganz schön fertig gemacht.
Mittwoch, 20.04.83
Schorsch kam zu mir. Training geschwänzt. In der Turnhalle gewesen, dann beim Schmitz draußen, anschließend bei Dieter. Halb vier zu Hause.
Donnerstag, 21.04.83
Schorsch kam auch heute abend. Ich war nachher ganz schön müde.
Samstag, 23.04.83
Ich habe angefangen, mein neues Zimmer im 1. Stock zu tapezieren. Abends in Frankfurt gewesen (ca. 12 Leute). Bei Maier Gustl und in Sachsenhausen. Bei Schorsch übernachtet.
Sonntag, 24.04.83
Abends am Rhein draußen gewesen, Äppelwoi getrunken.
Montag, 25.04.83
Ich war bei Schorsch, er hat am Motorrad rumgebaut.
Donnerstag, 28.04.83
Wir waren im Eigenheim. Ich hatte schlechte Laune.
Freitag, 29.04.83
Am Rhein draußen (ganzer Mädchentisch). Dann im Eigenheim, anschließend zu Schmitz; Schorsch getroffen. Er ist später noch mit zu mir und über Nacht geblieben.
Samstag, 30.04.83
Nachmittags bin ich in mein neues Zimmer umgezogen. Abend war ich ganz schön fertig, müde!! Wir waren kurz auf dem Maimarkt (B. war auch da).
Sonntag, 1. Mai 1983
Schorsch ist mittags gegangen, ich habe bis 16:30 geschlafen. Abends bei ihm, fern gesehen.
Montag, 02.05.83
War abends mal kurz bei Schorsch, er hat am Motorrad rumgebastelt.
Dienstag, 03.05.83
Um 19:30 mit Uwe in der Notarztzentrale Mainz verabredet. Schorsch ist mitgefahren. Uwe kann ihn nicht leiden und umgekehrt. War trotzdem lustig.
Donnerstag, 05.05.83
Papa hatte Geburtstag, wir haben ein bißchen gefeiert. Schorsch kam um 21:00 mit schicker neuer Motorradjacke.
Freitag, 06.05.83
Um 19:00 Training. War anstrengend, aber super gut bei Michael. Anschließend im Augustinerkeller.
Samstag, 07.05.83
Bei Betty eingeladen. Ich war leider sehr müde.
Sonntag, 08.05.83
Wir sollten nach Hockenheim zum Motorradrennen fahren, waren auch dort, aber es war schon ausverkauft. Dann sind wir an den Oberwiesensee gefahren und haben bei den Anglern draußen gesessen. Anschließend bei mir. Ich war etwas blöd am Ende …
Montag, 09.05.83
… muß deshalb heute abend unbedingt zu ihm
Donnerstag, 12.05.83
Au weia! Schorsch ist heute nicht gekommen!
Mittwoch, 1. Juni 1983
Bei Schmitz draußen. Pläne gemacht für morgen.
Donnerstag, 02.06.83
Fronleichnam. Im Taunus Picknick gemacht. Anschließend im Schwimmbad Trebur, dann bei Fischer in Haßloch.
Dienstag, 21.06.83
Das Ende! Mit Schorsch.
Donnerstag, 30.06.83
Die ganze Mannschaft ist in Urlaub gefahren nach Frankreich (Verdon). Petra, Heike und ich waren in Höchst im Garten. Wir haben den ganzen Tag nur gegessen!
Freitag, 8. Juli 1983
Sommernachtsparty im Candy. Erich zum ersten Mal gesehen.
Samstag, 09.07.83
Abends Treffen im VFR-Heim. Dann nach Hochheim und Mainz gefahren. War irgendwie blöd.
Sonntag, 10.07.83
SUPER-ABEND in Höchst (Schloßfest). Erich war auch dabei.
Dienstag, 12.07.83
Bei Petra zum Pizza-Essen. Nachts waren wir schwimmen (im Treburer Schwimmbad). Erich ist bei mir geblieben.
Mittwoch, 13.07.83
Abends mit Petra und Heike in der Rumpelkammer, dann im Candy. Erich kam nicht, ich war sauer.
Donnerstag, 14.07.83
Stammtisch haben wir abgebrochen, sind in die Kulisse gefahren, die anderen waren auch dort. Erich kam kurz nach uns. Endlich alles klar!
Samstag, 16.07.83
Um 15:30 Fußballspiel in Raunheim. Erich spielte auch mit. Anschließend wollten wir wegfahren (nur zu zweit).
Sonntag, 17.07.83
Ist nichts draus geworden. Na ja.
Mittwoch, 27.07.83
Bei Schmitz draußen. Nachts um 24:00 bei mir Sekt getrunken auf dem Balkon. Petra, Schorsch, Ute und ich.
Donnerstag, 28.07.83
Ich werde 23!
Schorsch und Fellini sind nach Sontra gefahren (zu den Ex-Bund-Freundinnen).
Dienstag, 9. August 1983
TEMPI PASSATI!
Nach B. kam Schorsch. Und zwar am 26./27.03. Volleyballparty.
Es war eine gute Zeit. Aber vorbei. Doch ich bin ihm dankbar. Durch ihn habe ich eine Menge Leute kennengelernt. Eine Clique, mit der man etwas anfangen kann. Besonders zwei Freundinnen, Petra und Heike. Es ist schön. Inzwischen kamen wir durch Petra (weil sie mit Jürgen zusammen war und mit Mario (noch) zu den VFR-Fußballern. Ich war in Erich verliebt. Er auch in mich. Eine Woche. Aber er war über seine Ex-Freundin noch nicht weg und ich nicht über Schorsch. Ich habe mich sehr bemüht. Aber zwingen kann ich ihn nicht. Ich will auch nicht mehr. Besuche Schorsch trotzdem gern. War heute auch kurz bei ihm. Aber er war fertig, weil er die Nacht vorher mit Locker und Friedel durchgemacht hat. Er hat wohl (mehr oder weniger) eine Freundin (Ex vom Bund) in Sontra. War mit Fellini jetzt schon zweimal dort. Macht nichts. Ich bin verliebt!!!
In Marco aus Belgien. Habe ihn durch die Arbeit kennengelernt. FT und QI – Computer. Er und Greg aus London wollten am 05. Juni schon nach Frankfurt kommen, aber es hat nicht geklappt. Dann wollte ich am 23.07. nach London fliegen. Man hat mir kein Ticket genehmigt. Wir treffen uns nun am 20.08. in Hasselt (Belgien) bei Marco. Ich fahre mit dem Auto. Das heißt, morgen werde ich den Chef fragen. Wenn ich ein Ticket bekomme, fliege ich natürlich. Super!!! Petra möchte auch mit, aber ich fahre lieber allein. Mein Kollege Raul meinte, ich solle mir ein Foto schicken lassen. Gestern habe ich es bekommen. Er sieht sehr nett aus. Total untertrieben. Ich bin schon wahnsinnig verliebt. Und dann diese Probleme heute. Zuerst war alles o.k. Raul fand ihn auch sehr nett auf dem Foto. Wir haben QI’s geschickt. Nur Späße gemacht. Raul hat ihn eingeladen nach Frankfurt. Marco schrieb mir dann (auf französisch) Raul sei schwul, deshalb habe er ihn eingeladen. Ich verstand das Wort natürlich nicht und fragte blöderweise Raul. Das war (fast) das Ende!! Er hat sich total aufgeregt. Ich sollte diesem Herrn nie mehr schreiben. Nahm das QI mit. Sollten wir uns jemals wieder schreiben, so werde er es an die Direktion der Sabena schicken. Ich war ehrlich fix und fertig. Mir war richtig schlecht. Endlich, um 15:45 ist er gegangen. Ich habe natürlich an Marco geschrieben. Als er noch nicht da war, an Greg. Der beruhigte mich schon etwas. Ich weiß natürlich, daß das nur ein Witz sein sollte (wenn auch ein schlechter), aber Raul? Ich glaube, er als Südamerikaner kann das nicht vertragen. Jedenfalls fühlte ich mich abends wieder sehr gut. Ich hatte mir mittags die “Platinum” von Mike Oldfield gekauft. Das hilft natürlich auch sehr. Marco ist ein Bowie-Fan. He told me. Eigentlich heißt er Marc. Wird aber auch Macho Marco genannt. Hoffentlich ist das übertrieben. Heute morgen fragte er mich schon, ob ich das Foto in mein Schlafzimmer gehängt habe. Leider mußte ich ihm mitteilen, daß ich keines habe. Oh Marc! Ich bin gespannt auf unser Treffen! Verliebt, verliebt, verliebt. Tausendmal verliebt!
Morgen muß ich bis nachmittags halb vier warten, bis ich ihm schreiben kann. Ich möchte nicht, daß er wieder Schwierigkeiten bekommt. Die hatte er schon einmal wegen seiner bösen Witze im FT. Ein frecher Kerl. Unmöglich. Aber das muß sein. Genau das Gegenteil von Schorsch.
Donnerstag, 18.08.83
Endlich hat mir mein Chef den Ticketantrag doch unterschrieben. Petra war schon ganz enttäuscht. Ich erzählte es ihr am Samstag auf der Treburer Kerb. Schorsch war auch da, mit Fellini. Aber er war ziemlich agressiv an dem Abend. Hatte auch zuviel getrunken. Die Conny S., die ich bei der Meisterschaftsfeier im Festzelt beinahe erschlagen hätte, hing auch wieder an ihm. Aber ich kenne sie jetzt. Blöde Kuh. Die macht das bei jedem.
Nun bekomme ich doch kein Ticket. Weil Lufthansa auch nach dem Einstellungstermin fragt. Blöd. Ich fahre also allein. Petra glaubt noch, daß ich fliege. Sie muß sowieso morgen länger arbeiten. Und ich will schon um halb sechs oder sechs fahren.
Am Samstag fragte ich Schorsch, wann er diese Woche zu Hause sei. Er meinte, eigentlich jeden Abend. Heute hatte ich endlich Zeit. Aber er war natürlich gerade weg. Egal. Ich hatte sowieso nichts besseres vor. Ich freue mich jetzt auf morgen. Ich treffe Marc ca. um 21:00 Uhr an der Autobahnausfahrt. Bin mal gespannt. Anschließend fahren wir nach Brüssel und holen Greg vom Flughafen ab. Ich glaube, es wird bestimmt sehr lustig.
Freitag, 19.08.83
Spätnachmittags losgefahren. Zum Wochenende bei Marc in Hasselt mit Greg/London.
Montag, 22.08.83
Bin nachmittags erst zurückgekommen (war leider sooo krank). Abends mit Petra in Rüsselsheim auf der Kerb.
Donnerstag, 1. September 1983
Das Wochenende war toll! Anstrengend auch. Marc ist lieb!!!
Mit Raul ist seit gestern wieder alles klar. Nachdem sich Marc entschuldigt hat. Jetzt darf ich ihm auch offiziell wieder schreiben. Eine Freundin in Lausanne habe ich jetzt auch, Sonia. Gestern mittag hat sie mich sogar im Büro angerufen.
Wenn ich diesmal ein Ticket kriege, fliege ich vielleicht am 19.09. nach Lissabon. Carlos hat mich eingeladen. Aber übernächstes Wochenende kommt Marc zu mir. Greg ist schon in Urlaub ab 06.09., kann also nicht kommen. Aber es wird bestimmt schön.
Morgen sind wir bei Don zur Party eingeladen. Dann werde ich Schorsch bestimmt auch sehen. Ansonsten habe ich keine Lust zur Zeit, ihn zu besuchen.
Freitag, 16.09.83
Im Candy gewesen. B. getroffen (schönster Mann von Trebur).
Samstag, 17.09.83
Um 16:30 mit der Air Portugal nach Lissabon geflogen. Für eine Woche.
Sonntag, 25.09.83
Nachmittags aus Lissabon zurückgekommen. Mit Petra essen, dann im Take Off.
Donnerstag, 29.09.83
Schorsch hatte heute Geburtstag. Wir waren im Take Off, ich habe ihn von dort aus kurz angerufen.
Dienstag, 11. Oktober 1983
Bei Holzkerl auf der Geburtstagsparty. Friedel hat mit mir geflirtet. Ich habe ihn “fertig gemacht”. Wette mit ihm wegen B.
Mittwoch, 12.10.83
Abends bei Schmitz. Friedel hat mich natürlich sofort auf die Wette angesprochen. Grrr!
Donnerstag, 13.10.83
Abends Treffen bei mir wegen 11.11. Habe anschließend noch eine Karte an B. geschrieben und eingeworfen.
Freitag, 14.10.83
Bei Werner zum Geburtstag.
Mittwoch, 19.10.83
Bei Schmitz. Heike hat erzählt, daß der Schönste B. (Hihi) seit neuestem ein Freundin hat. Bin mit Heike und Don heimgefahren. Wollte erst noch Friedel fragen, habe es aber dann gelassen. Er bekommt noch ein Bier von mir, weil ich an dem Super-Typ nicht mehr interessiert bin und deshalb die Wette verloren habe.
Samstag, 22.10.83
In Mainz. Locker und GL waren ziemlich zu. Unmöglich!
Mittwoch, 26.10.83
Abends bei Schmitz mit Strickzeug.
Donnerstag, 27.10.83
Bei mir Chili con Carne gekocht.
Freitag, 28.10.83
7 Leute zum Essen da (Petra, Heike, GL, Arno, Schorsch, Bernd und später Don). War ganz toll!
Samstag, 29.10.83
15:00 Probe für 11.11. Abends in der Athletenklause (Petra, Heike, Anke, Gerda und ich. Maurizio und Marco kamen auch zufällig. Dann beim Vereinsball. Friedel geärgert. Hihi! Um 3:00 zu Hause.
Sonntag, 30.10.83
Zu Hause. Ruhetag. Abends im Candy. Auch nichts los, dafür aber sehr interessante Gespräche geführt. Petra meinte ganz im Ernst, Friedel wäre in der Lage, sich für mich!!! grundsätzlich zu ändern. Hihi! Da wäre ich ja gespannt. Aber man sagt doch immer, kleine Kinder und Betrunkene sagen immer die Wahrheit. Siehe 11.10. und 29.10.
Montag, 31.10.83
Gemütlicher Abend bei mir mit Heike und Petra. Wir haben beschlossen, morgen zum Calamares-Essen in den Kamin zu gehen. Sie will GL anrufen und ich soll Friedel anrufen.
Dienstag, 1. November 1983
Mit Gabi telefoniert (sie hat geheiratet). Friedel angerufen. Er und GL sind aber nicht mitgefahren nach Mainz. Also Petra, Bernd und ich.
Mittwoch, 02.11.83
Bei Schmitz draußen. Friedel war auch da, kam angeblich von zu Hause?? war aber schon ganz schön zu. Wäre gestern gern mitgefahren, wie er sagte, war aber leider “unpäßlich”. Was immer das auch heißen soll.
Donnerstag, 03.11.83
Mutti hatte Geburtstag. Heike und Petra waren auch da. Heike hat mein Kalender-Tagebuch vorgelesen. Ganz schön frech. Aber ich habe mich halb totgelacht. Hihi.
Freitag, 04.11.83
Abends mit Petra und Gerda und Bernd in Hochheim auf dem Markt. Anschließend im Candy. Dort haben uns zwei Typen angequatscht. War aber trotzdem ganz lustig.
Samstag, 05.11.83
Um 14:30 Probe für den 11.11. Heike hat erzählt, daß Friedel beim Friseur war. Hihi! Abends zur Zuckerrübenkerb (obwohl mit den Typen dort doch nichts los ist). Ich wußte es doch! Nur blöde Typen (fast nur). Um 4 Uhr waren wir zu Hause. Petra hat bei mir geschlafen (wegen Nebel). So, so, Friedel hat wohl wieder eine neue Frau gefunden. Oder er hat, wie vor ein paar Jahren, wieder einen unheimlichen Verbrauch an Frauen. – Das war’s also. Aber der 11.11. kommt bestimmt!
Sonntag, 06.11.83
16:00 Kaffeetrinken bei Heike. Um ca. 19:00 sind wir ins Eigenheim gegangen (Friedel sah heute wirklich gut aus). Dann mit Heike und Petra auf den Hochheimer Markt. Rosa getroffen (beim Riedkompost). Ausnahmsweise mal früh zu Hause.
Montag, 07.11.83
Gemütlicher Abend bei Heike mit Strickzeug.
Dienstag, 08.11.83
Mit Petra auf dem Hochheimer Markt. Riesen-Fächer gekauft. Natürlich wieder bei Rosa am Riedkompost-Stand gewesen.
Mittwoch, 09.11.83
Bei Schmitz gewesen. Heike, Petra und ich sind zusammen rausgefahren. Die anderen haben den Raum geschmückt.
Donnerstag, 10.11.83
20:00 Treffen bei Heike. Generalprobe für morgen.
Freitag, 11.11.83
Kappensitzung bei Schmitz. SUPER-ABEND. So was tolles gibts nur einmal. Richtig! Der 11.11. ist gekommen. Um 4:00 Uhr zu Hause. Friedel hat bei mir geschlafen.
Samstag, 12.11.83
Zum Glück frei. Nachmittags beim Volleyballspiel Trebur I – Trebur II. Abends mit Petra und Gerda im Athen, dann im Take.
Sonntag, 13.11.83
Nachmittags auf dem Fußballplatz. Anschließend Handball geguckt. Dann im Eigenheim (bis 21:30). Aha! Ich glaube, jetzt hat es erst wirklich angefangen. Danach war der “harte Kern” (Arno, Ühle, Friedel, Jochen, Petra und ich) in Nauheim bzw. dann in der Pizzeria. Petra meinte, Friedel sei sooo charmant, er würde sich selbst übertreffen. Das läge wohl an mir. Wie ich das nur mache. Ich sagte ich weiss nicht, sie solle erst mal so alt werden wie ich. Dann war ich noch bei ihm. D. h. heute morgen 7:45 hat er mich nach Hause gefahren. Es war schön! Mittwoch sehen wir uns wieder.
Montag, 14.11.83
Juhu!!! Ich fliege nicht nach Algier. Weil ich einen Teil selbst bezahlen muß. Bin ja nicht blöd! Dann können wir auch wie geplant nach Metz fahren. Super!! Gemütlicher Abend bei mir (Petra und Heike).
Dienstag, 15.11.83
Mit Petra, Heike und Don auf dem ASTA-Fest, anschließend beim Schaab-Louis.
Mittwoch, 16.11.83
Ruhetag. Abends beim Schmitz draußen. Anschließend war ich bei Friedel bis 1:30 h. Was ist los? Ich gebe noch nicht auf.
Donnerstag, 17.11.83
Abends kurz bei Friedel, er mußte um 20:00 ins Training. Dann mit Petra und Iris im Candy.
Freitag, 18.11.83
Nicht im Training (total kaputt). Abends mit Petra und Arno in Sachsenhausen.
Samstag, 19.11.83
Arbeiten! (Tödlich langweilig). Nachmittags Jazzgymnastik ausgefallen. Bei Anke gewesen. Abends mit Anke, Heike und Don in der Athletenklause, dann zu Hause, fern gesehen.
Air Algérie bei der Arbeit
Sonntag, 20.11.83
Ruhetag. 19:30 bei Arno, Video gesehen, anschließend bei Schmitz.
Montag, 21.11.83
Gemütlicher Abend bei mir. Männer ausgesucht. Petra nimmt Hans. Und ich? Sie haben Lose gemacht für mich. Friedel hat mit absoluter Mehrheit gewonnen. So ein Zufall. Hihi! Und jetzt???
Dienstag, 22.11.83
Wollte zu Friedel. Er hat mir nicht aufgemacht. Idiot! Ich habe meinen Sekt allein getrunken.
Mittwoch, 23.11.83
Abends bei Schmitz draußen.
Donnerstag, 24.11.83
Mit Petra, Anke und Anja im “Athen”, dann im Take.
Samstag, 26.11.83
Zu Hause gewesen. Sehr schön!
Montag, 28.11.83
Gemütlicher Abend bei mir. Maurizio war auch da. “Großes Fressen”! Wahnsinn?
Dienstag, 29.11.83
Petra und ich haben uns die Karten legen lassen! Super! Anschließend bei Gerda auf Geburtstag.
Mittwoch, 30.11.83
Abends bei Schmitz draußen.
Donnerstag, 1. Dezember 1983
Mit Petra, Gerda und Bernd in Mainz.
Freitag, 02.12.83
Zu Hause gewesen.
Samstag, 03.12.83
Endlich beschlossen, am 10.12. nach Paris zu fahren mit B. B. (Air-Algérie-Fest). Abends im “Pub”.
Sonntag, 04.12.83
17:00 auf dem Weihnachtsmarkt mit Anke und Petra. Abends bei mir Glühwein getrunken.
Montag, 05.12.83
Paris? Ja oder nein? Nichts ist klar. Gemütlicher Abend bei mir mit Feuerzangenbowle.
Samstag, 10.12.83
Wochenende bei Benamar in Metz mit Petra und Bernd. Couscous und Feuerzangenbowle.
Spaziergang in Metz
Sonntag, 11.12.83
Abends im Pub.
Dienstag, 13.12.83
Weihnachtsfeier Take Off
Freitag, 16.12.83
Volleyballparty
Samstag, 17.12.83
Party bei Bello
Sonntag, 18.12.83
Abends mit Petra und Bernd im Riedcasino (Spider Murphy Gang). Anschließend italienisch essen.
Montag, 19.12.83
Frauenabend bei mir. Tortellini gekocht.
Donnerstag, 22.12.83
Kleine Weihnachtsfeier bei mir. Nur Heike und Andrea waren da. Petra war krank.
Samstag, 24.12.83
Zu Hause (natürlich). Champagner getrunken.
Sonntag, 25.12.83
Abends mit Petra und Bernd im Pub.
Montag, 26.12.83
Montagabend bei mir. GL, Lule und Arno waren auch da.
Mittwoch, 28.12.83
Geburtstagsparty von Arno, Martin und Zicko am Sportplatz.
Samstag, 31.12.83
Silvesterparty am Sportplatz. Na ja, es gab schon bessere Parties.
Sonntag, 1. Januar 1984
Silvesterparty am alten Sportplatz. Ca. 2:30 Uhr nach Hause gekommen. Petra hat Bernd angerufen. Er kam, wir haben Sekt getrunken. Den ganzen Tag zu Hause gewesen und ausgeruht.
Montag, 02.01.84
Montagabend bei mir. Chili gekocht.
Dienstag, 03.01.84
Abends zu Hause.
Mittwoch, 04.01.84
Abends bei Schmitz, Karten gespielt.
Donnerstag, 05.01.84
Abends bei Heike.
Freitag, 06.01.84
Mit Petra und Iris im Pub. Bernd kam später auch noch.
Samstag, 07.01.84
Nachmittags mit Petra und Anke im Krankenhaus; Anja besucht. 20:30 Treffen im Eigenheim. Mit Petra und Arno im Pub, anschließend im “Athen”.
Sonntag, 08.01.84
Zu Hause.
Montag, 09.01.84
Frauenabend bei mir. Tagliatelle gekocht.
Dienstag, 10.01.84
Zu Hause.
Mittwoch, 11.01.84
1. Hexenball. War super. Ich habe Thomas S. (der von der Volleyballparty) wiedergetroffen. Um 1:00 h zu Hause.
Donnerstag, 12.01.84
Zu Hause.
Freitag, 13.01.84
Mit Petra und Bernd im Pub.
Samstag, 14.01.84
Nachmittags Kostüm vorbereitet für den Maskenball (Zirkus, im Eigenheim). 17:30 Treffen bei mir zum Umziehen und Schminken. War nicht viel los, aber trotzdem ganz gut. Angelo getroffen, (den “Ex-Mann” von Petra, war am Mittwoch auch schon da). Der Harry aus Mörfelden war auch da. Mir ging es super, ich war noch reichlich nüchtern. Außerdem habe ich Peter aus Rüsselsheim getroffen (letztes Jahr Maskenball Turnhalle).
Sonntag, 15.01.84
Nachmittags beim Volleyballspiel Trebur I – Trebur II. Abends zu Hause.
Montag, 16.01.84
Frauenabend bei mir. Heute gab’s Weißweingeschnetzeltes. Essen war toll. Andrea war auch da.
So was! Hab ich auch immer ein Pech. Heute habe ich zufällig von Petra erfahren (gefragt hätte ich ja nie), daß Angelo erst 19 ist. Mist. Alle viel zu jung. Bin trotzdem schon wahnsinnig gespannt auf Mittwoch.
Dienstag, 17.01.84
Zu Hause!
Mittwoch, 18.01.84
Hexenball. Super, super, super! Ja richtig! Es war wieder wahnsinnig voll. Aber zuerst nicht so viele Bekannte da. Habe Stefan kennengelernt (eigentlich habe ich ihn letzte Woche schon gesehen). Er kommt aus der Nähe von Karlsruhe, ist z. Zt. in Mainz beim Bund und ein Freund von Keule. Er ist süß. Wahnsinn. Es war natürlich schon reichlich spät, als ich zu Hause war (er hat mich noch gefahren). Ca. 3:00 h. Nächsten Mittwoch kommt er wieder. Hoffentlich.
Donnerstag, 19.01.84
Zu Hause. Früh im Bett (wirklich). Heike war noch mal kurz da, um mir die Can-Can-Röcke zu zeigen, die wir uns für Samstag ausgeliehen haben.
Freitag, 20.01.84
Mit Petra und Bernd im Pub, anschließend im “Athen”. Ganz schön versackt. Es war zwar nicht so spät, aber Petra und ich waren reichlich angeheitert. Dabei hatten wir gar nicht so viel getrunken. Aber im Moment vertrage ich Sekt besser als alles andere.
Samstag, 21.01.84
Maskenball Turnhalle (Trebur im Goldrausch). Wir drei mit Can-Can-Röcken. Sahen eher wie Spanierinnen aus. War nicht so viel los. Später mit Anke bei Holzkerl auf seiner “Super”-Saufparty. Um 24:00 zurück in die Turnhalle. Na ja. War nichts besonderes. Petra mit Ralf T. zusammen. Er hat sich angeblich in sie verliebt. Aber sie will nur GL. Und der war sogar richtig eifersüchtig. Das hat sie mir alles am Sonntag erzählt. Ich bin nämlich schon früher weg.
Sonntag, 22.01.84
Bis 14:00 geschlafen. Er erste richtige Schnee in diesem Winter. Toll. Abends zu Hause.
Montag, 23.01.84
Frauenabend. Ceylonesisch gekocht.
Dienstag, 24.01.84
Zu Hause.
Mittwoch, 25.01.84
Hexenball! Stefan war wieder da! Ich war mit Petra, Keule und ihm oben in der Sektbar, dann in der Kellerbar. Später standen wir eine Weile zusammen. Dann ist er mit seinen Freunden weg, unterwegs im Saal. Hab ihn später wieder getroffen. Zusammen raus. Er sagte, er kommt vielleicht nächsten Mittwoch, aber sie haben da irgendeine Feier.
Donnerstag, 26.01.84
Zu Hause.
Freitag, 27.01.84
Mit Petra und Bernd im Kino, anschließend italienisch essen.
Samstag, 28.01.84
Maskenball Eigenheim (Südsee-Zauber). Wir alle in Kleidern, aber gar nicht so südseemäßig. Zuerst haben wir Super-Stimmung im Keller gemacht. Petra haben wir dann verloren (sie war mit Bernhard zusammen). War nicht so gut, keine interessanten Typen. Petra und Bernhard in der Küche getroffen. Zusammen nach Hause. Heike war noch mal kurz mit. War ca. 3:30 h.
Sonntag, 29.01.84
Zu Hause; nachmittags war Heike bei mir.
Montag, 30.01.84
Frauenabend. Calamares! Toll! Um halb 12 noch alle möglichen Leute angerufen.
Dienstag, 31.01.84
Zu Hause.
Mittwoch, 1. Februar 1984
Hexenball. Super! Stefan kam auch. Unglaublich. Wir haben getanzt. Dann haben wir uns wieder verloren. Später noch mal an der Bierbar gesehen. Aber er hat nur mit Petra geflirtet. Zum Glück hat die Bernhard, bzw. will den GL. Petra hat ihn für die Party am Freitag eingeladen (Keule kommt nämlich auch). Hoffentlich kommt Stefan. Petra ist um 0:30 h weg, ich blieb mit Heike noch eine Stunde. War noch ganz schön fit.
Donnerstag, 02.02.84
Heike hat mich heute im Büro besucht (sie war mit ihrem Kunst-Kurs im Museum gewesen). Abends zu Hause.
Freitag, 03.02.84
Party von Andrea und Memmi am alten Sportplatz. Party war zuerst ein bißchen lahm, ich wollte nicht lange bleiben. Stefan kam auch nicht. Aber später war es lustig. Mit E.T., Rosa und Arno zusammen gestanden. Als wir gehen wollten, hat uns Friedel zum “Kaffeetrinken” eingeladen, mit ihm und Ede. Hihi, blöd. Wir haben natürlich zugesagt und sind dann nach Hause gegangen. Als ich zu Hause war, habe ich zufällig Friedels Auto unten gesehen. Ätsch! Da hat er uns wohl vermißt.
Samstag, 04.02.84
Maskenball Turnhalle. Wir waren dort, aber es war nichts los. Um ca. 1:30 h nach Hause gegangen.
Sonntag, 05.02.84
Nachmittags bei Petra zum Kaffeetrinken.
Montag, 06.02.84
Frauenabend. Spaghetti Carbonara gegessen.
Dienstag, 07.02.84
Zu Hause.
Mittwoch, 08.02.84
Hexenball. War gut, natürlich wie immer ziemlich voll. Stefan war diese Mal nicht da. Aber egal. Dieses Mal habe ich es richtig ausgenutzt. Bis 3:00 h dort. Habe Stefan getroffen, den Ex-Freund von B.s Schwester. Lange mit ihm in der Sektbar gestanden. Dann sind wir runter in die Kellerbar. Ein Besoffener leistete uns noch Gesellschaft, ganz lustig, dann kam noch so ein großer blonder Typ, der kannte Stefan. Als Stefan ging, unterhielten wir uns noch eine Weile. Er heißt Uwe und kommt aus Ginsheim. Er sagte mir, seinen Namen solle ich mir gut merken. Hihi. Dann wurden wir rausgeworfen. Oben saß ich noch einen Moment bei den anderen Überresten (Arno, Lule, GL, Friedel, Anke, u. a.). Bis 3:00 h.
Donnerstag, 09.02.84
Ich hatte den ganzen Tag frei (2 Samstage gearbeitet). Bis 14:00 geschlafen. Nachmittags mit Heike in Rüsselsheim und bei Massa, die restlichen Sachen für den Monsterball einkaufen.
Jetzt, heute abend, ist sie schon wieder da. ACHTUNG!!! Und gleich will sie lesen, was ich eben geschrieben habe. Ganz schön unverschämt. Na gut, ausnahmsweise.
Freitag, 10.02.84
Mit Petra, Bernd und Werner in Mainz im Kino. Wir haben dort Rosa und zwei andere getroffen. Anschließend im L’Arcade. War aber nicht so toll. Deshalb sind Petra, Bernd und ich in den Augustinerkeller gegangen und haben später die anderen abgeholt. Um 2:00 zu Hause.
Samstag, 11.02.84
Monsterball Eigenheim.
Tolle “Monster” waren wir. In schwarz und rot mit silbergrauen Haaren. Und Masken.
Am Anfang war es nicht ganz so gut. Nachdem wir bei unseren Jungs auf der Bühne mal mitgetanzt hatten, setzten wir unsere Masken ab. Besser so. Später waren wir unten in der Kellerbar. Super-Stimmung. Auf einmal kam Uwe. Es war ihm sehr peinlich, daß er meinen Namen vergessen hatte. Leider mußte er schon wieder gehen. Die anderen wollten nach Hause. Ich wollte auf Toilette und habe ihn auf dem Weg nach oben noch mal gesehen. Er sagte, er würde gern mal mit mir tanzen, aber er müßte leider weg. Er verabschiedete sich von mir mit Küßchen. Ich war wahnsinnig happy! So was! Ich glaube, ich habe leicht gestört, verrückt ausgesehen. Total ausgeflippt! Später haben wir Anke gesucht und sind nach oben in die Sektbar gegangen. Er war immer noch da! Ich wäre nicht zu ihm gegangen, aber er hielt mich fest. Die anderen hätten es sich überlegt, also war er noch da. Ich bin dann bei ihm hängengeblieben. B. war plötzlich auch da. Er kam zu mir und wir haben uns eine ganze Weile unterhalten. Der hat sich ganz schön verändert. Positiv. Er hat mir meine Kette zurückgegeben. (Zu Hause am Tor fand ich eine Spielkarte. Er hatte darauf geschrieben: Du bist immer noch die Kreuz-Dame). Tut mir ja leide für ihn, aber das wird nie mehr was. Ich will nicht ihn, sondern … Na ja, mal sehen. Der Uwe war jedenfalls ziemlich enttäuscht, daß wir uns dann trennen mußten. Aber wir wurden rausgeworfen. Um 4:30 war ich im Bett.
Übrigens, B. will mich vielleicht mal zum Essen einladen.
Sonntag, 12.02.84
Mit Petra und Heike italienisch essen.
Montag, 13.02.84
Frauenabend. Diesmal habe ich gekocht. Chinesisch.
Dienstag, 14.02.84
Zu Hause. Heute abend habe ich das alles aufgeschrieben. Das tut gut. Und ist auch besser so momentan. Heike ist viel zu neugierig. Und im Augenblick soll sie das wirklich nicht lesen. Denn ich glaube, ich habe mich verliebt. Wirklich. Jedenfalls denke ich dauernd an ihn und bin seitdem in einer Super-Stimmung. Könnte gar nicht besser sein. Und es war auch ein guter Anfang. Wir haben fast die ganze Zeit nur geredet (ich natürlich wieder jede Menge Blödsinn nach dem vielen Sekt). Sonst nichts. Gar nicht so typisch für Maskenball-Bekanntschaften. Noch 24 Stunden muß ich es aushalten. Es wird schon werden. Es muß doch stimmen, was mir die Frau H. vorausgesagt hat. O.k. das wär’s dann im Moment. Noch qualvolle 24 Stunden! Hoffentlich ist es bald soweit.
Sonntag, 19.02.84
Mittwoch, Hexenball. Ich hatte mich so gefreut. Aber er war nicht da. Warum? Einen guten Grund gäbe es: um ca. halb zehn haben sie wieder mal keinen reingelassen. Ich hoffe, deshalb. Aber das habe ich erst am nächsten Tag erfahren. Deswegen war ich am Mittwoch ganz schön fertig. Übrigens hatte mich abends der B. angerufen und zum Essen eingeladen. Am Dienstag. Am Donnerstag war ich zu Hause. Habe seine Telefonnummer herausgefunden. Zumindest die seiner Eltern. Angerufen habe ich bisher noch nicht. Weil ich dachte, ich sehe ihn vielleicht am Wochenende. Am Freitag abend war ich mit Petra und Bernd im Kino und anschließend im Athen. Wir haben Pläne gemacht für Samstag.
Am Samstag waren wir zunächst auf der Party von Andreas. Absolut lahm. Ich habe mich leider von Petra überreden lassen, nach Bauschheim zum Maskenball zu fahren. Furchtbar! Da ist mir die Turnhalle tausend mal lieber. Eigentlich wollten wir ja nach Ginsheim zum Hexenball. Aber so … Zweimal Eintritt bezahlen. Nein. Und ich hatte mich schon so gefreut, Uwe wiederzusehen. Wir sind dann zu mir nach Hause gefahren und haben fern gesehen. Und dann, um 0:30 noch mal in die Turnhalle. Petra hat Bernhard getroffen und war natürlich beschäftigt. Naja, dann kam noch der Tommy S. vorbei und mit dem war ich dann zusammen. Besser als keiner. Wenigstens war es nicht so langweilig. Aber ich habe dauernd gedacht, warum der und nicht Uwe. Scheiße, scheiße.
Am Sonntag bin ich um 14:45 aufgestanden. Später sind wir zu Anke gegangen. Sie hatte Geburtstag. War ganz lustig. Um 21:00 zu Hause, fern gesehen. Das wars dann. Morgen wieder Frauenabend und am Dienstag gehe ich mit B. weg. Irgendwie werde ich es bis Mittwoch überstehen. Ich hoffe ja, daß er kommt. Das ist momentan noch das einzige, was mich aufrecht hält. Puh. Noch 3 Tage. Wieviel Stunden sind das?
Samstag, 25.02.84
Endlich Urlaub! Heute habe ich noch gearbeitet.
Montag war wieder unser üblicher Frauenabend. Wir waren alle müde. Dienstag kam ich mit total schlechter Laune von der Arbeit. Zum Glück hat B. das Essen abgesagt, weil er kein Geld hat.
Mittwoch. Hexenball. Uwe war nicht da. Schade. Aber ich habe mich trotzdem gut amüsiert. Es war wieder mal super. Petra war dann später mit Bernhard zusammen. Ich habe ein bißchen mit Wilfried aus Bischofsheim geflirtet. Aber später bin ich dann auf Tour gegangen durch alle Sektbars. Hihi. Um 2:30 h zu Hause. Ganz schön gut drauf.
Donnerstag abend war ich zu Hause. Habe versucht, Uwe zu erreichen, aber die Telefonnummer, die ich mir herausgesucht hatte, war nicht die richtige. Gestern abend habe ich die Zeitung durchgeblättert und war sofort wieder gut gelaunt. Heute ist nämlich Maskenball in Ginsheim. Hihi. Ich will auf jeden Fall hin. Aber zuerst geht’s zur Meisterschaftsfeier der Volleyballer. Und später fahre ich nach Ginsheim. Auch allein, wenn keiner mitkommt. Und außerdem bin ich in Bischofsheim zum Maskenball eingeladen. Petra meinte, ich solle doch den Wilfried nehmen. Aber das will ich und kann ich nicht. Mit Petra und Bernhard wird es wohl nichts. (Ich bin ja auch zuerst dran). Gestern abend (wir waren in Weiterstadt Schlittschuhlaufen und dann in der Kulisse), hat sie es endgültig gemerkt. Weil er bei den Driving Normans ist. Und zu denen paßt sie nicht. Das habe ich gleich gewußt. Aber sie mußte es eben selbst herausfinden. Also, dann mal sehen, ob ich heute abend mehr Glück habe. Daumen drücken!!!
Mittwoch, 29.02.84
Hallooo!!!! Heute ist wieder Hexenball. Und wieder warten. Aber dieses Mal ist es anders. Der Pino hatte letzte Woche schon recht. Man muß sich nur richtig bemühen, wenn man etwas haben will. Und ich habe mich daran gehalten und es auch bekommen. Hihi. Super. Also dann zurück zum Samstag. Bis 23:34 h war ich auf der Volleyball-Feier. Super-Stimmung. Aber das nützte mir auch nichts. Ich wollte Uwe sehen. Also fuhr ich zuerst nach Ginsheim. Da war er nicht. Ich habe nur Manfred getroffen und mit ihm einen Sekt getrunken. Er arbeitet jetzt in einem Ingenieurbüro in Erlangen. Dann bin ich nach Bauschheim gefahren. Nichts los. Andy war da, ich fragte ihn ob Uwe auch da sei. Nein. Also bin ich sofort wieder weg, nach Bischofsheim. Wilfried war natürlich noch da, mit einem Mädchen. Jumbo (Stefan) kam auch. Mann, den hatte ich schon öfters in Trebur gesehen dieses Jahr, aber nicht wiedererkannt. Dann wollte mich so ‘n blöder Typ, ein Kumpel von Wilfried, unbedingt küssen. Ich bin geflüchtet. Und dann bald nach Hause. Um 2:00 war ich zu Hause. So ‘n Mist. Wieder mal nichts. Sonntags um 14:00 aufgestanden. Was jetzt? Ich hatte schon einen verrückten Plan. Sollte ich oder nicht. Ich hatte es ganz schön satt, immer nur zu warten. Also los! Ich wußte, daß die Bauschheimer in Gernsheim Fußball spielten. Ich bin ganz einfach hingefahren. Endlich hatte ich den Sportplatz gefunden. Ich war wahnsinnig nervös. Uwe spielte mit. War nicht zu übersehen bei seiner Größe. Aber er sah mich natürlich nicht. Nach Ende des Spiels kam ich nicht schnell genug zum Ausgang. Mist. Er war schon weg. Jetzt nur nicht aufgeben, dachte ich mir. So nah am Ziel. Ich wartete im Auto auf dem Parkplatz. Endlich kam er. Leider waren noch einige Leute dabei. Da wollte ich nicht hingehen. Was sollte ich tun. Ich fuhr einfach hinterher. Zu einer Kneipe in Gernsheim. Dann schnell aussteigen. Und endlich hat er mich gesehen. War ziemlich überrascht. Ich ging ganz selbstverständlich mit. Ein Bier trinken. Ich erzählte ihm vom Samstag. Und er? Er war in der Turnhalle gewesen in der Hoffnung, mich zu sehen. Blöd!!! Als wir dann gingen, fuhr er ganz selbstverständlich bei mir mit. Ich wollte mich zuerst noch mal zu Hause sehen lassen und Petra anrufen, weil wir eigentlich abends weggehen wollten. Zum Glück hatte sie keine Lust mehr. Wir wollten an sich nach Bauschheim zu den anderen fahren, die sich noch mal alle nach dem Fußballspiel getroffen haben. Aber Uwe schlug dann vor, nach Mainz zu fahren. Ganz allein. War natürlich besser. Wir waren im L’Arcade und dann Pizza-Essen. Das heißt, ich habe keine gegessen, weil ich absolut keinen Hunger hatte an diesem Tag. Er hatte mir noch mal gesagt, daß es super war, daß ich so einfach gekommen bin. Und am Monsterball wäre es ja blöd gewesen, daß er einfach so weggegangen ist. Stimmt auch. Als wir im Auto saßen, hat er mich zum ersten Mal geküßt. (Nach dem Monsterball. Aber Maskenball bleibt eben Maskenball. Das ist ne andere Sache. Zum Teil. Bei ihm hatte ich gleich ein gutes Gefühl. Ich glaube, die zwei Wochen Warten haben sich gelohnt.) Wir sind dann zu ihm gefahren. Sekt trinken. Und noch ein bißchen mehr. Ich bin da geblieben. Viel geschlafen haben wir nicht. Es war schön. Wir waren so glücklich. Und sind es noch (?). Montags hätte er um 5:00 aufstehen müssen, aber daraus wurde nichts. Es war dann schon halb zehn. Jedenfalls sagte er, er wolle mich abends anrufen.
Abends wieder Treffen bei mir. Dieses Mal war’s wieder lustig. Weil wir jede Menge zu erzählen hatten. Aber angerufen hat er nicht. Meine Stimmung sank schon wieder. Bis wir unsere üblichen Montagabend-Anrufe tätigten. Petra fragte nach seiner Telefonnummer. Wir haben ihn dann aus dem Bett geworfen. War aber noch ganz lustig am Telefon. Wir haben nur gelacht. Petra und Heike mit ihren blöden Bemerkungen. Hihi. Außerdem hatten wir schon eine Flasche Martini getrunken und waren gerade beim Sekt. Er versprach, mich Dienstags vor dem Training anzurufen. Tat er auch. “Kleini” nannte er mich. So ‘ne Frechheit. Na, der mit seinen 1,93. Er mußte ins Training und anschließend noch zwei Artikel schreiben. Ich sagte, ich würde wohl zu Hause bleiben, aber es wäre so langweilig. Er meinte, ich könne noch mal vorbeikommen. So gegen 21:15 h. Hab ich auch gemacht. Er war noch nicht da. Aber er hatte den Schlüssel wie versprochen draußen deponiert. Ich hab Disc-Jockey gespielt und Asterix gelesen, während er seinen Artikel schrieb. Lust dazu hatte er natürlich nicht, aber ich hab ihm gesagt, er solle sich an die Arbeit machen und ich würde ihm gute Musik aussuchen. Um 24:00 bin ich nach Hause gegangen. Dableiben wollte ich nicht. Besser so. Schließlich mußte er um 5:00 aufstehen (das letzte Mal übrigens). Er sagte, es sei schön, daß ich gekommen sei.
Heute abend sehen wir uns wieder auf dem Hexenball. Aber erst später. Der muß mal wieder Fußball gucken. Wir gehen jedenfalls wie üblich schon früh hin. Und dann geht’s rund. Letzter Hexenball. Und Urlaub. Super!!!
Samstag, 3. März 1984
Mittwoch abend. Hexenball. Zunächst mal gut. War wahnsinnig voll. Später habe ich auf Uwe gewartet. Er kam nicht. Mist. Außer Sekt hatten wir Bier mit Strohhalm (hihi), Bier ohne Strohhalm und Hütchen getrunken. Am Ende war ich ganz schön fertig, habe geheult. Um 2:00 bin ich nach Hause gegangen, habe versucht, ihn anzurufen, aber er war nicht da. Dann muß ich einfach ins Bett gefallen sein. Jedenfalls bin ich um halb zehn aufgewacht. Im Bett, angezogen, das Telefon und ein halbes Brötchen nebendran. Na ja, jedenfalls gings mir wieder etwas besser. Ich habe neue Pläne gemacht. Er war ja weg, zum Trainingslager im Odenwald. Also unerreichbar. Ich habe mir den “Tod des Märchenprinzen” genommen, ein sehr passendes Gedicht herausgesucht und ihm das geschrieben und gleich in den Briefkasten geworfen.
Angerufen hat er nicht.
Donnerstag war ich zu Hause. Gestern nachmittag in Frankfurt, mein Ticket abgeholt. Abends war Petra bei mir, Heike kam später und wir sind dann noch mal ins Eigenheim gegangen, wo die anderen vom Vergnügungsausschuß noch saßen. Bis ca. 1:00. In der Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Weil er heute zurückkommt. Aber leider weiß ich nicht wann. Und es ist auch nicht sicher, ob er heute abend zum Maskenball kommt. Denn in Bauschheim ist SKG-Maskenball. Mist. Also muß ich warten. Wieder mal. Heute abend werde ich mich jedenfalls amüsieren. Hoffentlich. Vielleicht ruft er an. Wäre ja auch höchste Zeit.
Maskenball war nicht so gut, ein bißchen langweilig. Petra und ich waren bis 23:00 dort, dann sind wir zu mir nach Hause gegangen und dann zunächst nach Bauschheim gefahren. Ich habe Stefan und Petra B. getroffen. Er sagte, Uwe sei nicht da. Dann sind wir nach Bischofsheim gefahren, weil der andere Stefan (Jumbo) dort war. Petras “Mann”. Dann war’s aber dort auch zu langweilig, und wir sind wieder zurück nach Trebur gefahren. In der Fahrschul-Sektbar ging dann noch mal der Punk ab. Wir haben getanzt und waren naßgeschwitzt. Um 2:45 waren wir zu Hause und haben Uwe aus dem Bett geworfen. Er meinte, es sei die Krönung, daß ich noch mal anrufe. Er hatte den ganzen Abend geschlafen! Sonntags wollten wir uns in Astheim beim Umzug treffen.
Sonntag, 04.03.84
Super-sonniges Wetter. Nach Astheim gelaufen. Zufällig haben wir Uwe getroffen. Aber Astheim ist ja nicht so groß. Wir gingen dann zum TSV-Stand. Ich bin noch mal zurückgelaufen, aber er war verschwunden. Wir waren dann eine ganze Gruppe von ca. 10 Leuten. Super Stimmung. Dann ins Bürgerhaus. Ich hatte furchtbar miese Laune. Wollte nach Hause. Aber was für ein Glückstag. Auf der Hauptstraße traf ich Uwe. Wir sind ins Bürgerhaus gegangen. Ich war wieder gut gelaunt. Übrigens hatte er morgens meinen Brief gefunden. Schien schwer beeindruckt. Wir müßten noch mal darüber diskutieren. Und kennen würden wir uns nicht gut, ich müßte Vertrauen zu ihm haben. Obwohl er etwas unzuverlässig sei. Später verabredeten wir uns für Rosenmontag, Mainz, Augustinerkirche um 12:11 Uhr. Petra und ich sind um ca. 20:00 gegangen. War auch ganz gut so. Montags mußten wir wieder fit sein.
Montag, 05.03.84
Wir sind also zu zweit losgefahren. Heike war fix und fertig. Selbst schuld. Wir warteten bis 12:30, aber Uwe war natürlich nicht da. Also zogen wir los, bis zum Rhein runter und wieder zurück. Dann, in der Altstadt, trafen wir Peter aus Rüsselsheim + einen Ex-Klassenkameraden von Petra + 2 andere Typen. Bei denen blieben wir dann. Standen ein paar Stunden am Dom und haben nur getrunken. Hihi. W10 hatten wir (10 Flaschen Wein). Später gingen wir zu McDonalds. Und dann ins L’Arcade. Natürlich, wen trafen wir da: Uwe und ein Freund. Die ließen wir nicht mehr los. Sie wollten später auch noch mal zum Rosenmontagsball kommen, aber damit habe ich von Anfang an nicht gerechnet. Denen ging es bestimmt nicht besonders gut. Ich war kurz nach acht zu Hause und ging dann zum Rosenmontagsball. Heike und Andrea waren schon dort. Aber es war absolut öde, also blieben wir nur bis 23:00.
Dienstag, 06.03.84
Nachmittags haben Petra und ich unseren Urlaub gebucht. Spanien, Costa Brava, im August. Super!
Danach bin ich noch mal schnell zu Uwe gefahren. Gerade rechtzeitig, er mußte gleich wieder weg, weil er abends nach Mainz zum SWF 3 – Festival ging. Er wollte mich am Mittwoch anrufen, bzw. mal vorbeikommen.
Mittwoch, 07.03.84
Schon wieder so ein Scheiß-Mittwoch. Ehrlich. (Übrigens ist er letzten Mittwoch nicht gekommen, weil Polizeikontrolle war). Also, er hat natürlich nicht angerufen und ist auch nicht gekommen. Abends war ich fix und fertig. Habe ein ganzes Päckchen Zigaretten geraucht und Sekt getrunken. Habe versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Nicht zu Hause (er hatte nämlich Training, aber das wußte ich nicht). Irgendwann vor 12 bin ich eingeschlafen. Und um halb vier wieder aufgewacht. Und habe ihn angerufen. Sagte, er sei selbst schuld. Dieses Mal hatte er keine Entschuldigung. Er sagte nur, das sei alles nicht so einfach. Er wollte am nächsten Tag nach Fulda fahren und mich vorher noch mal anrufen.
Donnerstag, 08.03.84
Ich habe dann 3 Stunden wachgelegen. Furchtbar. Jedenfalls nahm ich mir vor, morgens noch mal zu ihm zu fahren. Da konnte er nicht weglaufen. Um halb elf war ich bei ihm. Aber zum Reden hatte er leider keine Zeit. Er sagte nur noch einmal, daß es nicht so einfach sei. Und ich müsse ihm etwas Zeit lassen. Morgen will er noch mal anrufen. Denn morgen fliege ich nach Rom. Zum Glück. Mal ein paar Tage weg. Dann werden wir weitersehen. Wenn er es ist, auf den ich 3 Monate gewartet habe, sollte ich gar keine Bedenken haben. Aber jetzt nur nicht zu viel grübeln. Erst mal ein Super-Rom-Wochenende. Und den Rest werde ich auch noch schaffen!!!
Mittwoch, 28.03.84
Freitag, 09.03. bin ich also nach Rom geflogen. War aber nicht so toll. Sonntag nachmittag wollte ich wieder zurück. Aber der Flug war ausgebucht. Ich habe die ganze Nacht auf dem Flughafen verbracht. Und (natürlich!) Algerier getroffen. So hatte ich wenigstens etwas Unterhaltung. Ich bin also Montag nachmittag zurückgekommen. War dann mal kurz bei Uwe. Er versprach, mal zu mir zu kommen. Ich versuchte, mit ihm zu reden. Aber er sagte nur, es sei alles nicht so einfach und er wisse nicht, was er wolle.
Abends haben wir wieder bei mir gekocht. Und später Uwe angerufen. Petra schlug vor, daß wir Samstag mal zusammen weggehen könnten. (Joe auch dabei). Er wollte bis spätestens Samstag mittag Bescheid sagen.
Mittwochs war ich krank, lag den ganzen Tag im Bett. Uwe kam natürlich nicht. Donnerstags bin ich trotzdem wieder arbeiten gegangen. Freitag abend war ich mit Petra und Peter im Pub. Samstags wartete ich auf den Anruf von Uwe. Nichts. Also hab ich ihn angerufen. Er konnte natürlich nicht. Wollte auf eine Geburtstagsparty. Mist. Aber er war ganz komisch am Telefon. Also beschloß ich, mal kurz zu ihm zu fahren, um die ganze Geschichte wenigstens zu klären. Ich kam hin, er ließ mich rein, und plötzlich meinte er, er habe Besuch und das wäre jetzt wohl nicht der richtige Moment. Ich war im ersten Augenblick wahnsinnig geschockt, bin sofort rau. Konnte kein Wort reden. Er sagte, er käme mal vorbei und machte mir die Tür vor der Nase zu. Die andere habe ich (leider) nicht gesehen. Abends bin ich dann mit Petra ins Pub. Ich habe ihr die Geschichte erzählt. Später, im Italia wurde mir dann noch schlecht. Ich war doch noch nicht so ganz gesund. Jedenfalls beschloßen wir, sonntags zum Fußballspiel zu fahren. Beate, Petras Klassenkameradin, hat einen Freund, der in der 2. Mannschaft spielt.
Also sind wir am Sonntag nach Worfelden gefahren. Beate hatte Uwe schon verraten, daß wir kommen wollten. Als er uns dann sah, kam er rüber und begrüßte und ganz erfreut. Und dann war sein erstes Wort, daß das gestern wohl ein schlechter Einsatz gewesen sei. Petra meinte, das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Nach dem Spiel redeten wir noch kurz mit Uwe, aber nichts von Bedeutung, und fuhren dann zu mir zum Kaffeetrinken. Heike kam auch noch vorbei. Abends gingen wir drei ins Pub.
Montagabend wieder bei mir. Wir riefen Uwe an, um ihn für Freitag einzuladen. Unser zweites Chili-Essen. Er sollte Joe und Stefan noch anrufen und mir bis Mittwoch Bescheid geben. Als ich Mittwoch abend weg bin (mit Petra und Peter in der Rumpelkammer und im Pub) hatte er wie immer nicht angerufen. Also rief ich ihn am Donnerstag vormittag an. Er hatte natürlich wieder keine Zeit. Idiot! Nachmittags hatte ich frei. Ich versuchte, Stefan zu erreichen, aber er hatte Spätschicht. Dann fuhr ich einkaufen und anschließend habe ich das Chili vorgekocht. Abends waren wir bei Frau E. zur Tuppervorführung. Danach fuhr ich nach Bauschheim, um Stefan einzuladen, aber ich muß ihn gerade verpaßt haben. Ich rief ihn am Freitag morgen an. Er sagte, er würde vielleicht kommen.
Und dann unser Chili-Essen. Super war’s wieder mal. Petra, Heike, Norbert, Peter, Andreas, Schorsch, Andrea, Martin und ich. Peter und Andy haben, wie Petra auch, hier geschlafen. Ab 2:00 Uhr waren wir nur noch zu viert. Petra und ich versuchten, Uwe anzurufen. Um halb drei war er endlich zu Hause. Aber mit der anderen. Und ganz plötzlich mußte ich ihm alles sagen, was sich in der letzten Zeit so angesammelt hat. Super!! Mir ging’s nachher so richtig gut. Der Mistkerl. Hoffentlich fällt er auf die Schnauze mit seinem blonden Gift.
Samstags haben wir zusammen gefrühstückt, dann gespült und als die anderen weg waren, habe ich alles richtig sauber gemacht. Samstag abend waren Petra und ich im Pub. Und zwischendurch im Italia, was essen. Für nächstes Wochenende haben wir schon Pläne. Freitag ist Meisterschaftsfeier der Volleyballer. Und am Samstag Party von Locker und Danny am alten Sportplatz. Das wird gut. Weil da auch ein paar andere Leute kommen. Aus Rüsselsheim. Kumpels von Petra. Der Harry bestimmt auch. Sie zeigte mir ein Foto. Gut sieht er aus. Ich weiß auch schon wo er wohnt. Und seine Telefonnummer. Na, das wird was. Hoffentlich. Hihi. Ich habe schon wieder Absichten. Ab jetzt gibt ‘s keine großen Blonden mehr. Nur noch gutaussehende dunkelhaarige Männer!
Sonntag war ich zu Hause. Montagabend wieder bei mir. Später haben wir verschiedene Leute angerufen und geärgert. Uwe auch. Hihi. Das hat er verdient.
Gestern abend waren Petra, Schorsch und ich in Nauheim, in der Pizzeria am Brunnen. Wir haben unser einjähriges gefeiert. Ach ja, das mit der Telefonnummer von Harry. War gar nicht so einfach. Ich wußte nur den Vornamen und die Straße. Also habe ich das ganze Telefonbuch durchgewühlt (fast). Denn er heißt S.! Pfff, Mensch, hätte ich nur von hinten angefangen.
Heute habe ich Ruhetag. Und morgen abend gehen wir schwimmen.
Sonntag, 13. Mai 1984
Da bin ich wieder. Und was ist los zur Zeit? Nicht viel. Oder doch? Erstens bin ich wieder auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Habe ein Vorstellungsgespräch in Aussicht. Als Hotelsekretärin bei H. in Rüsselsheim. Hoffentlich klappt es, daß ich bei Air Algérie aufhören kann.
Und zweitens bin ich, glaube ich, wieder mal ein bißchen verliebt. In einen Typ aus dem Pub. Seit Karfreitag. Zweimal habe ich schon von Ulf geträumt. Gestern waren wir mal kurz im Pub. Er war natürlich auch da, ging aber dann ins Candy. Freitag wollten wir auch zuerst ins Pub gehen. Aber Petra mußte unbedingt ins Take Off. Auch heute abend. Wegen Dirk, ihrem Vielleicht-Freund. Ganz in Ordnung, der Kerl. Aber zu jung, finde ich. Ich suche jetzt wirklich einen, der etwas älter ist. Oder habe ich ihn vielleicht schon gefunden. Ulf ist 26. Aber Aussicht? Mies. Vor allem tue ich in dieser Hinsicht überhaupt nichts zur Zeit. Ich warte, bis vielleicht mal einer kommt. Die Sache mit Uwe war doch zu viel. An Ostern habe ich ihn am Rhein bei Frau M. gesehen. Ihn natürlich nicht beachtet. Mehr ist momentan nicht zu sagen. Blöde Zeit. Und heute abend im Take wird es wohl auch nicht so toll.
Mittwoch, 27. Juni 1984
Was!? Es ist nicht zu fassen. Daß ich am 13.05. zum letzten Mal was geschrieben habe. Mir kommt es schon viel länger vor. Also: Petra war mit Dirk zusammen. Am Abend vor ihrem Geburtstag, Sonntag, 20.05. waren wir im Take. Vorher war ich wirklich nicht glücklich, denn allein wollte ich nicht weggehen. Also, am 20.05. kam ich ins Take. Petra und Dirk waren schon da. F. saß bei uns am Tisch. Den kannte ich schon vom Sehen, weil er den Conny bei Take Off-Lotto vertritt (als Disc Jockey). Später erzählte mir Petra, F. hätte gesagt, ich wäre hübsch. Naja, ich kenne sie ja mittlerweile, das hat sie mir schon einmal erzählt. An Himmelfahrt waren wir (vor allem Dirks Freunde), Petra + Karsten auch zum Glück, bei Petra im Garten. Abend war dann Schluß mit Dirk. Zum Glück. Denn der war zuletzt wirklich ekelhaft. Trotzdem hat sie ihm noch einige Zeit nachgetrauert. Verständlich. Danach war nichts besonderes. Wir waren öfters im Take. Ich freute mich jedesmal, wenn F. da war. Warum, wußte ich nicht. Einmal ließen wir unseren Montag ausfallen und waren im Take. Petra hoffte, Dirk zu sehen. Aber er war nicht da. Ich glaube, es war der 06.06., mittwochs, als wir später ins Take gingen. F. war auch wieder da. Wir erzählten von Pfingsten, und Petra fragte ihn plötzlich, ob er mitfahren wolle. Das mußte er sich überlegen. Dann kam der Freitag. Ich war den ganzen Tag total nervös, einerseits, weil wir Samstags nach Lausanne fahren würden und andererseits weil F. abends im Take sein würde, um uns Bescheid zu sagen. Also abends ins Take. Nichts los. Wir wollten noch mal kurz ins Pub gehen, aber da waren lauter unbekannte Leute. Dann in die Rumpelkammer. Später ins Take. Petra ging auf Toilette, auch um zu sehen, ob Dirk da war. Sie kam zurück und erzählte ganz freudig, daß F. da sei und mitfahren würde. Super! Kurz danach kam er zu uns.
Das wars dann. Also!! Unser Wochenende in Lausanne. Super war es! Jetzt mal ganz abgesehen von der Sache mit F. und mir. Was ja noch gar nichts war. Oder doch? Ich weiß nicht. Nur manchmal fühlte ich mich gar nicht wohl. Und außerdem war ich wahnsinnig eifersüchtig, wenn er sich mit einer anderen unterhielt. Abends, nach dem Essen, war keiner mehr so wild auf das Nightlife von Lausanne. Also veranstalteten wir jedesmal eine kleine Party in unserem Zimmer. Wir hatten ja genügend Getränke mitgebracht. Hihi.
F. war immer der letzte, der noch da war. An einem Abend meinte er irgendwann, ihn liebe ja doch keiner, worauf Petra erwiderte, vielleicht liebt dich doch jemand. Er sah uns beide an, aber ich blickte ganz unbeteiligt weg. (Laut Petra hat es nur an mir gelegen). Montags waren wir gegen 18 h wieder zurück. Abends haben wir uns im Take getroffen. F. vertrat gerade Rolf und legte Platten auf. Dirk war auch da. Mit neuer Freundin. Petra war geschockt und mußte sofort zu Norbert fahren (Freund von Dirk). Ich blieb allein, fühlte mich aber gar nicht verlassen. Aber dann plötzlich erzählte mir F. von einem Mädchen, das er gern als Freundin gehabt hätte. War aber nichts. Und ich? Mist. Als Petra zurückkam sagte ich zu ihr, ich besaufe mich jetzt. Plötzlich kam Norbert. Petra war glücklich. Und mit Norbert zusammen. Petra und ich tanzten. F. ging vorbei und da sagte sie zu uns, wir seien blöd. Und F.: ich mag sie eben, was soll ich da machen. Mensch, so was. Er mußte bis 1 h bleiben und wollte mich dann zu meinem Auto (bei Petra) mitnehmen. Und so weiter … ich hab jetzt keine Lust mehr. Jedenfalls hat es so angefangen. Und ich wußte nicht, was ich wollte. Und dann mußte er wieder nach Bochum. War alles klar. Bis gestern. Wir waren in der Rumpelkammer und trafen dort Andy, Ex-Klassenkameraden von Petra. Der ist lieb! Ein bißchen ausgeflippt und nachher auch reichlich zu. Aber er war begeistert von meinen schönen Augen. Demnächst will er eine Party machen und ich bin natürlich auch eingeladen. Heute abend hat W. wieder angerufen, aber ich hatte ziemlich schlechte Laune. Am Freitag kommt er wieder. Mensch, was soll ich nur machen. Wenn ich es nur wüßte. Einmal möchte ich erwachsen werden. Trotzdem: hoffentlich sehe ich Andy bald wieder, diesen verrückten, lieben Kerl!
Montag, 17. September 1984
Jetzt haben wir schon September. Wahnsinn. Mittlerweile ist natürlich eine ganze Menge passiert. Daß ich seit dem 11.06. mit F. zusammen bin, ist vielleicht klar. Dieses Mal ist es eine verdammt ernste Sache. Obwohl ich am Anfang wirklich nicht wußte, was ich wollte. Inzwischen waren wir in Spanien. D. h. eigentlich Petra und ich, aber er kam nach! Mit Petra habe ich mich nicht mehr so gut verstanden. Dann hatte ich meinen Unfall und war total im Streß.
Heute jedenfalls (kein Frauenabend, ich hatte keine Lust fürs Take Off) kam er zwischen Krafttraining und RCR-Sitzung zu mir. Er hatte letzte Nacht sehr schlecht geträumt, und zwar genau das, was ich zuletzt geschrieben habe. Über Andy. Das gibt’s nicht. Denn das kann er gar nicht wissen. Das ist mein Geheimnis. Und außerdem passé! Trotzdem Wahnsinn! Es gibt doch Dinge, die sich nicht so einfach erklären lassen. Aber ganz einfach. Wir lieben uns. Das erste Mal für mich. Wirklich. Ich meine das ernst. Bis demnächst.
Montag, 14. September 1987
Gestern und heute habe ich mal wieder meine Tagebücher gelesen. Da gibt es doch wirklich einige Dinge, die ich gar nicht mehr wußte! Und mir war doch tatsächlich nicht bewußt gewesen, daß ich einen so großen Verbrauch an Männern hatte!
Einiges hätte ich sicher anders, besser machen können. Zum Beispiel mit Frieda, Wilfried (Bischofsheim) oder Greg. Aber ob es mir dann heute besser ginge? Ich darf darüber nicht so viel nachdenken, darüber, was ich hätte anders machen können. Denn heute ist es zu spät. Ich finde jetzt nicht mehr die gleiche Situation wie damals. Die anderen haben sich auch verändert. Man stellt sich vor, ach, wäre es jetzt wie damals, könnte ich ihn wiedersehen, und wäre dann wahrscheinlich enttäuscht, weil er nun so häßlich aussieht oder verheiratet ist oder gar nicht so lieb und süß wie vor 5 Jahren. Ich glaube, ich muß erst mal Urlaub machen. Kein Wunder, wenn ich im Moment nicht so klar denken kann!!
Sonntag, 17. April 1988
Nun sind wieder einige Monate vergangen. Und irgendwie tut sich etwas bei mir. Oder ich bilde es mir ein.
Angefangen hat es in Berlin, ITB. Wie jedes Jahr. Nur dieses Mal war es so toll! Ich hatte mich ein bißchen in G. verliebt. Ich wollte, daß es nie enden würde. Und war kaum ansprechbar, wieder zurück zu Hause. Nun, seitdem sind ein paar Wochen vergangen. Wir waren eine Woche an der Nordsee, bis Donnerstag. Wir kamen nach Hause, da fand ich einen Brief. Von Bernd U. aus Rüsselsheim, jetzt Berlin. Was für eine Überraschung! Bis jetzt habe ich den Brief mindestens fünf mal gelesen. Heute habe ich ihm geantwortet. Ich habe ihn geschrieben, ganz heimlich. Aufregend. Die Auskunft habe ich angerufen und mir seine Telefonnummer geben lassen. Ich habe ein paarmal angerufen, es war keiner da. Erst abends. Ich hab aber gleich wieder aufgelegt.
Es ist ein Gefühl, als ob ich in ihn verliebt wäre. Ich habe die verrücktesten Träume, stelle mir vor, wie ich mich heimlich mit ihm treffe. Dabei kenne ich ihn kaum, und außerdem ist es schon acht!!! Jahre her. Ich bin mir nicht sicher, was passieren wird, denn das hängt auch von seiner Reaktion ab. Aber ich hätte große Lust, ihn wiederzusehen. Noch liegt der Brief im Briefkasten, vielleicht hat er ihn am Mittwoch. Ich kann es kaum erwarten, eine Antwort zu bekommen. Aber eins ist sicher: bevor ich ihn sehen werde (wenn das jemals eintreffen sollte) muß ich etwas für mich tun, das heißt für meine Figur. Ich finde mich im Augenblick sehr häßlich und so könnte ich ihm nicht gegenübertreten. Ich werde jetzt noch ein wenig von ihm träumen. Dieses Kribbeln im Bauch, das hatte ich schon lange nicht mehr!!!
Donnerstag, 23. Juni 1988
Wie schnell doch dieses Gefühl vorübergegangen ist! Es war aus, als der heißersehnte zweite Brief von ihm kam. Da habe ich gemerkt, daß wir nie zusammenpassen würden, ich mich nicht mal mehr in ihn verlieben könnte. Ich habe ihm bis jetzt noch nicht mal geantwortet.
Dann mußte ich zur Reisebüro-Schulung nach Salzburg und am 05.06. nach Houston zur System One-Schulung. Ich wollte wirklich nicht nach USA. Wenn ich es nur hätte vermeiden können. Und heute? Jetzt bin ich so froh, dort gewesen zu sein. Wenn ich das sage, dann meine ich natürlich wegen der Leute, die dabei waren. Insgesamt war es echt spitze (bis auf wenige Ausnahmen). Und dann bin ich mir nicht sicher, aber es könnte sein, daß ich mich verliebt habe. Und auch noch in einen Kollegen! Ich traue mir selbst noch nicht, aber immer, wenn ich an ihn denke, wird mir ganz flau im Magen, und dann sitzt er mir momentan auch noch gegenüber.
Am Donnerstag der letzten Woche saßen wir (vier Leute) noch bis zwei Uhr nachts zusammen. Irgendwann vorher, auf dem Weg von der Bar zu unserem Marktplatz, ich ging mit J. zusammen dorthin, sagte er zu mir, er müsse mir jetzt mal was sagen, und zwar, er finde, ich sei sau-in-Ordnung. Das klingt jetzt zwar blöd, aber es war wirklich positiv gemeint.
Im Moment wünsche ich mir, noch einmal frei zu sein, das zu tun, was ich möchte. Obwohl ich absolut nicht glaube, daß ich eine Chance habe. Aber es ist verrückt, ich esse kaum noch was, zu Hause ist mir auch ziemlich alles egal, das einzige, was ich eingekauft habe, ist Vitaminsaft.
Ich möchte nur noch Musik hören und träumen.
Sonntag, 16. Oktober 1988
Was ist nur los mit mir? Dieses Wechselbad der Gefühle? Natürlich hat es nicht lange gedauert, dieses Verknalltsein. Im Urlaub schien sich auch wieder die alte Vertrautheit einzufinden. Und dann war ich Ende September sogar fest entschlossen, schwanger zu werden! Aber es kam ganz anders: Kurz vor dem “richtigen” Zeitpunkt hatte ich einen Traum, der mich sehr verwirrte. Es kommt mir vor, als sei es eine Warnung in letzter Sekunde gewesen.
Ich habe von Jens geträumt. Das ist einer von den Ingenieuren bei START. Ich weiß gar nicht, warum. Aber seitdem bin ich total durcheinander. Möchte nur noch allein zu Hause sein.
Irgend etwas muß passieren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, so weiterzuleben wie bisher. Nur was soll ich tun???
Samstag, 9. März 1991
Bisher lebte ich eigentlich ganz glücklich und zufrieden.
Letztes Jahr im August war ich sogar beim Frauenarzt, um mit ihm über eine zukünftige Schwangerschaft zu reden. Ich sollte dann Temperaturkurven führen, und in den ersten zwei Monaten lief auch alles ganz gut, aber dann war Feierabend. Ich hatte keinen Nerv mehr für die Kurven und außerdem blieb dann auch das aus, was die Grund-Voraussetzung dafür ist. Letzter Versuch (nur Versuch!!!) war, glaube ich, im Dezember.
Am 26.01.91 hatte ich eine Anzeige im Sperrmüll (Suchst Du auch eine Freundin …). Die Hälfte der Zuschriften kam von Männern.
Mit vier Frauen habe ich mich bisher getroffen. Wenn ich Glück habe, bleibt vielleicht eine übrig, mit der ich mich ab und zu treffe.
Ich habe zwei der Männer geschrieben.
Der eine war ein totaler Reinfall. Ried-Bauersche! Total blöd! Der andere hatte im ersten Brief nur einen Satz geschrieben und die Unterschrift war auch nicht zu entziffern.
Ich erkannte natürlich an der Schrift, daß es sich um einen Mann handelte. Ich antwortet ihm, sehr vorsichtig, und bekam am 18.02. wieder eine Antwort (mit Telefon-Nummer). Ich überlegte dann lange, ob ich anrufen sollte.
Am 26.02. versuchte ich es. Es war nur der Anrufbeantworter dran. Ich gab ihm meine Tel.-Nr. vom Büro. Er rief auch gleich am nächsten Tag um 10:30 Uhr an. Sehr nett!
Ich sagte ihm, wir könnten uns aber frühestens nächste Woche treffen, telefonieren aber vorher noch mal.
Der Jürgen aus Goddelau rief mich freitags im Büro an. Ich sagte ihm, ich hätte keine Zeit, aber er hat’s nicht kapiert. Hoffentlich ruft er nie mehr an. Am Montag (04.03.) versuchte ich, Jossy zu erreichen, er war da, hatte aber Kunden und wolle zurückrufen. Ich war aber dann schon weg. Er rief mich am Dienstag an. Lange telefoniert. Sehr nett! Er hat übrigens eine Tochter von 10 Jahren.
Wir verabredeten uns für ca. 14. März und wollten vorher noch mal telefonieren.
Am Freitag mittag rief er mich wieder an. Wir redeten nur kurz. Ich sollte ihn evtl. von zu Hause aus noch einmal anrufen.
Übrigens: Am Donnerstag bin ich nach der Arbeit nach Walldorf gefahren. Er hatte mir ja mittlerweile seine Adresse gegeben. Ich vermute, er hat sein Büro im Keller, es saßen zwei Typen dort, den einen (es war bestimmt Jossy) sah ich nur von hinten.
Wenn er es war, hat er auf jeden Fall einen Pluspunkt, denn er ist dunkelhaarig.
Aber zurück zum Freitag. Ich war nachmittags beim Friseur, dann in Darmstadt, anschließend Auto waschen (als ich aus der Waschanlage rausfuhr, stand mein Auto in der Schlange dort, ein junger Typ drin, wir schauten beide sehr interessiert, ich lachte ihm zu.
W. war sehr ruhig, als ich nach Hause kam.
Abends hätte ich nur kurze Gelegenheit gehabt, Jossy anzurufen, aber er war natürlich nicht zu Hause.
Samstag abend hatte ich reichlich Zeit. Ich versuchte, zunächst Birgit aus GG zu erreichen, aber sie war nicht da. Jossy auch nicht.
Beim dritten Versuch, als ich schon nicht mehr daran glaubte, meldete er sich. Wir haben mindestens eine halbe Stunde telefoniert. Ich habe mich spätestens jetzt telefonisch in ihn verliebt. Er hat die verrücktesten Ideen für das erste Treffen. Ich muß mich vielleicht noch was einfallen lassen. Ich werde von ihm träumen. Noch. Denn ab Donnerstag kann das alles vorbei sein.
Dienstag, 1. Oktober 1996
Der letzte Eintrag in meinem Tagebuch stammt vom 9. März 1991. Das war kurz vor dem Treffen mit diesem Jossy damals – auch so ein Typ, vor dem ich nur so schnell wie möglich wegrennen wollte.
Danach ist nichts mehr bezüglich Männern passiert. Doch – im August 1996 – da war eine Grillfeier, ein Arbeitskollege vom Gastgeber war unter anderem da, den fand ich ganz süß, und das hat man mir wohl angemerkt. Zumindest hat mir später jemand erzählt, er habe wohl bemerkt, dass ich da ganz große leuchtende Augen bekommen habe. Aber mehr als eine nette Unterhaltung war es nicht.
Aber wenn ich die kurzen Einträge seit 1984 so lese, denke ich, es hätte viel früher etwas Entscheidendes geschehen müssen.
Im Grunde war ich meistens in meiner Beziehung glücklich und zufrieden; aber irgend etwas hat mir doch gefehlt, und in den letzten Jahren war es wohl hauptsächlich die Gewohnheit, die mich festgehalten hat. Außerdem der Gedanke, was die anderen wohl denken würden, wenn wir uns plötzlich trennten – ich stellte mir immer vor, sie würden dann fragen, warum hast Du das nur getan, Dir hat doch nichts gefehlt und euch ging es doch wirklich gut.
Und dann war da natürlich noch das immer kleiner werdende Selbstbewusstsein. Ich fand mich so hässlich und unattraktiv mit meinen zuletzt fast 87 kg, dass ich dachte, es sei wohl das Beste, mich zu Hause zu verstecken. Es war ein elender Kreislauf – je unzufriedener ich war, desto weniger wollte ich weggehen und eigentlich lieber nur zu Hause sitzen und essen.
Vermutlich war es ein Glück, dass ich trotz allem beruflich erfolgreich war und dadurch einiges an Bestätigung erhalten habe.
Wie es nun zu dem entscheidenden Punkt in meinem Leben kam, und was seitdem passiert ist, möchte ich im folgenden erzählen.
Sonntag, 1. Dezember 1996
Mindestens einmal im Jahr Côte d’Azur muss ja sein. Das letzte Mal waren wir im September 1996 dort gewesen. Und nun hatten wir die spontane Idee, das übliche langweilige Weihnachtsfest zu Hause ausfallen zu lassen und über Weihnachten wieder dorthin zu fahren.
Es war ein schöner Urlaub, also, was die Umgebung und das Klima angeht. Ansonsten verstärkten sich bei mir die Anzeichen, dass ich lieber allein sein wollte. Ich schlief immer lange und hatte absolut keine Lust auf gemeinsame Unternehmungen.
Mittwoch, 1. Januar 1997
Wir hatten bei START seit einiger Zeit einen Internet-Zugang und ich wollte das auch gern zu Hause haben. Dann war zufälligerweise eine Diskette von AOL im Postfach, und wir haben die Software installiert. Und das hat einen nicht unbeträchtlichen Teil zum Anfang vom Ende beigetragen.
Das Gefühl, meine Ruhe haben zu wollen, wurde immer stärker, ich war froh, wenn ich allein war.
Im Januar/Februar wurde ich ziemlich krank, hatte eine Lungenentzündung. Als die ersten schlimmen Tag mit dem Fieber vorüber waren, ging es mir aber recht gut, solange ich mich zu Hause aufhielt und mich schonte. Also war es kein Problem, lange aufzubleiben und viel Zeit am PC zu verbringen.
Natürlich hatte ich nach den ersten Ausflügen ins Internet schnell entdeckt, was AOL noch so bietet – nämlich die Chat-Räume, wo man jede Menge Leute kennen lernen kann.
Samstag, 1. Februar 1997
Meine erste interessante Bekanntschaft war die mit Stefan aus München. Wir trafen uns erstmals am 01. Februar 1997 und haben uns dann über einen Monat viele E-Mails geschickt. Ende Februar haben wir dann einmal telefoniert. Danach hat er sich aus irgendwelchen Gründen aus AOL abgemeldet. Nach meiner Trennung hatte ich ihn noch einmal angerufen, aber er hatte sich in der Zwischenzeit in eine Frau in seiner Schule verliebt und somit hat sich der Kontakt dann verloren.
Im Februar begann auch die Fastenzeit für mich. Am 11.02. (Fastnachtsdienstag) kam ich mittags nach Hause und verkündete, dass ich jetzt abnehmen wolle. Erstes Ziel war die bevorstehende Dienstreise zur ITB in Berlin. Für den Messeauftritt musste ich mir etwas Neues zum Anziehen kaufen und es sollte nicht unbedingt Größe 44 oder 46 sein.
Samstag, 1. März 1997
Am darauf folgenden Donnerstagabend saß ich auch wieder einmal sehr lange am PC, weil im Fernsehen etwas lief, was mich nicht interessierte. Plötzlich kam er ins Arbeitszimmer, war verärgert, und fragte, warum ich denn immer hier sitze statt bei ihm im Wohnzimmer. Ich war sauer, weil er mich nicht machen ließ, was ich wollte und antwortete ihm, es interessiere mich eben nicht, was da im Fernsehen lief. Er ging dann erst mal wieder. Kurze Zeit später erschien er wieder, war nun total wütend, stürzte an den PC und schaltete ihn einfach aus. Ich war einerseits fürchterlich wütend darüber und andererseits ziemlich erschrocken; er hat mir richtig Angst gemacht. Ich weiß nicht mehr, was wir noch redeten bzw. stritten, aber ich ging dann sofort ins Bett. Schlafen konnte ich nicht, weil er einen ziemlichen Lärm in der Wohnung veranstaltete, und mir war reichlich unwohl dabei.
Am nächsten Morgen war das Modem verschwunden …
(Übrigens hat er sich dann wieder so weit beruhigt und am nächsten oder übernächsten Tag das Modem wieder installiert.)
Nachmittags telefonierte ich mit Elke und erwähnte, dass ich nur ungern nach Hause gehe. Sie wollte wissen, was los sei, und ich erzählte es ihr kurz.
An diesem Freitag hatten wir Karten für das Runrig-Konzert in Offenbach, aber ich konnte mich gar nicht richtig darauf freuen. Als ich nach Hause kam, war die Stimmung etwas frostig. Ich war ganz froh, dass noch ein Freund mit zum Konzert ging, so waren wir “gezwungen”, uns normal zu unterhalten.
Von Sonntag bis Mittwoch war ich in Berlin zur ITB, seit langem mal wieder.
Als ich am Mittwoch spät abends nach Hause kam, war ich ziemlich aufgedreht und sehr gesprächig. Was die restlichen Tage bis Sonntag war, weiß ich nicht mehr genau.
Ich glaube, es war der Freitag, als ich mit Elke ausführlicher über die Geschichte redete. Mir war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass in Kürze irgendeine Entscheidung ansteht. Ich sagte ihr am Ende des Gesprächs, dass sich wohl in den nächsten drei bis vier Wochen etwas tun würde. Dass es letztendlich so schnell gehen würde, hätte ich zu dem Zeitpunkt selbst nicht gedacht.
Am Sonntagabend saß ich wieder einmal am PC, hatte auch keinerlei Lust, etwas zum Abendessen zu machen. Er kam dann ins Arbeitszimmer und fragte mich, ob ich noch was kochen wolle. Ich antwortete nur, keine Lust oder ich weiß nicht, oder so etwas in der Richtung. Dann kam er irgendwann noch einmal und meinte, wir sollten mal über etwas sprechen. Als er mich dann fragte, wie es mit uns weitergehen soll, wusste ich, nun ist der Moment, wo ich mich nicht mehr verstecken kann, sondern endlich die Konsequenzen ziehen muss. Ich sprach endlich mit ihm darüber, dass wir wohl nicht mehr zusammenbleiben würden. Ich nannte ihm auch meine Gründe. Er schien sie zunächst zu verstehen bzw. verstehen zu wollen. Wir haben wohl nie zusammengepasst, ich habe mich in den letzten Jahren und vor allem Monaten ziemlich weit von ihm entfernt, also auch beruflich weiterentwickelt und habe andere Ansprüche. Es war ein ziemlich ruhiges Gespräch und am Ende sagte er, er müsse jetzt sofort weg und könne nicht länger bleiben.
Ich saß dann erst mal zu Hause und war schon reichlich erleichtert, dass das ganze endlich geklärt war. Seit diesem Abend war er erst einmal verschwunden und ich wusste nicht, wohin.
Am Montag konnte ich zu Hause noch mit niemandem darüber reden. Nur Elke hat es gleich erfahren, ich habe ihr gesagt, die drei bis vier Wochen sind gestern Abend schon vorbei gewesen.
Meinen Eltern und Ute habe ich es am Dienstag endlich gesagt. Bis auf Martin hatte es noch keiner gemerkt. Meine Eltern haben es mit Fassung aufgenommen, sie hatten sich schon gewundert, dass wir nur noch wenig oder eher gar nichts mehr gemeinsam unternommen haben.
Er tauchte ab und zu wieder auf, er hatte ja noch alle Sachen da. Er sagte, er wohne bei guten Freunden. Dass er bei seinen Eltern wohnte, habe ich erst später erfahren. Auf jeden Fall konnte ich ihn ganz freundschaftlich und freudig begrüßen. Das hat er auch festgestellt. Anfangs hatten wir gedacht, er könne vorübergehend im kleinen Zimmer wohnen, aber nach einem kurzen Versuch hatte sich das erledigt. Es wäre nicht gut gegangen.
Während dieser ganzen Zeit hatte ich weiterhin Online- und Telefonkontakt zu Michael aus Erlangen.
Am Karfreitag haben wir noch ganz friedlich ein paar Regale aus dem Arbeitszimmer und diverse Sachen eingepackt. Er wusste, dass ich über Ostern irgendwohin fahren wollte. Aber wir hatten nie darüber gesprochen, dass er während dieser Zeit hier in der Wohnung sein könnte, das wüsste ich und daran hätte ich mich erinnern können. Es war immer nur die Rede von den Tage nach Ostern, in denen ich in Aschaffenburg zur Betriebsrats-Klausur sein sollte.
Am Samstag, dem 1. März war ich Michael aus Erlangen im AOL-Chat begegnet. Wir haben uns sehr nett unterhalten, Tage später dann auch telefoniert und schließlich ein Treffen vereinbart. Das war dann für Ostern vorgesehen.
Nun ja, das Blind Date in Erlangen war ein totaler Reinfall. Ich hätte schon früher drauf kommen können, bei den Interessen und Hobbys, die der hatte bzw. nicht hatte. Aber vermutlich war ich zu der Zeit ziemlich blind und wollte nur einen neuen tollen Mann kennen lernen. Ich wusste auf den ersten Blick, dass ich es keine fünf Minuten mit ihm aushalte; und um uns nicht zu quälen bzw. vor allem mich nicht, habe ich mich nach zehn Minuten wieder verabschiedet. Das muss ziemlich schlimm für ihn gewesen sein, aber ich konnte es nicht ändern.
Was nun? Ich wollte und konnte ja nicht gleich wieder nach Hause fahren. Also fuhr ich weiter nach München, ich nahm an, dort sei gutes Wetter und ich könnte mir ein paar schöne Tage machen. Allerdings fing 30 km vor München der Schneesturm an. Es war widerlich winterlich und nasskalt dort. Ich hatte kein Hotel gebucht und hätte erst suchen müssen. Das hat mich so genervt, dass ich direkt wieder nach Hause gefahren bin.
Ich kam also um ca. 22 Uhr zu Hause an. Im Arbeitszimmer war Licht – er war da, mit Martin zusammen. Ich war überrascht, wie gesagt, von Ostern war nie die Rede. Außerdem hatte er in meinen Sachen gewühlt und vermutlich hatten sie auch im PC gesucht. Er war natürlich auch sauer. Er wollte zum Beispiel wissen, wo ich war, und ob ich schon einen Nachfolger für ihn hätte. Er sagte, er hätte zwar was getrunken, aber er könne jetzt nicht länger bleiben. Ich wollte ihn nicht mit dem Auto fahren lassen, bot ihm an, ihn zu seinen Eltern zu fahren. Aber er ließ sich nicht davon abhalten, und ich habe leider auch nicht darauf bestanden. Er fuhr also weg.
Etwa eine halbe Stunde später klingelte das Telefon. Er war dran. Er hatte einen Unfall gebaut. Ihm war nichts passiert, aber das eigene Auto war Matsch und zwei andere hatte er beschädigt. Und natürlich hatte er zu viel getrunken und der Führerschein war weg. Er hatte wohl einen Schock vom Unfall, jedenfalls erklärte er mir, dass ich auch mit schuld an dem Unfall sei. Ihm bliebe jetzt nichts mehr und er könnte sich auch gleich umbringen.
Ich konnte es irgendwie gar nicht glauben, was ich da hörte. Passierte das wirklich? Es war für mich in diesem Moment so unfassbar, dass ich mit keinem darüber reden konnte.
Natürlich hat er seine Drohung nicht wahr gemacht. Aber für ihn war ich die Schuldige und so behandelte er mich auch noch die wenigen Male, die wir zwangsläufig miteinander zu tun hatten. Er war mehr als eisig, teilweise sogar ziemlich unfreundlich. Ich konnte das nicht mehr ändern. Und ich wollte mich auch keinesfalls schuldig und als die Böse fühlen, nur weil ich die Beziehung beendet hatte.
Am Gründonnerstag schon hatte ich Martin im Chat kennen gelernt und am nächsten Tag (Karfreitag) wieder “getroffen”. Wir hatten eine sehr nette Unterhaltung, die wir unbedingt fortsetzen wollten – und wir hatten schon Fotos ausgetauscht. Wir waren dann eigentlich für eine Woche später verabredet, weil ich in der darauf folgenden Woche nicht zu Hause war.
Nach diesem Ereignis am Ostersamstag schrieb ich ihm allerdings noch am selben Abend eine E-Mail. Er antwortete mir am späten Sonntagabend, und am Ostermontag trafen wir uns nachmittags im Chat.
Es war ein wunderschöner, warmer Frühlingstag, aber mir ging es aufgrund der Vorfälle nicht so gut. Er schlug vor, zu telefonieren. Ich wollte erst nicht, ließ mich aber dann überreden. Und es war ein prima Gespräch, danach ging es mir schon viel besser. Ich gestand ihm übrigens auch, dass ich schon 36 bin. Er war nämlich erst 28.
Dienstag, 1. April 1997
Die erste Aprilwoche war ich in Aschaffenburg, wir (der Betriebsrat, in dem ich Mitglied war) hatte eine Klausurtagung.
Mir ging es die ganze Woche sehr gut, ich freute mich auf Freitagabend, denn da hatte ich eine Telefon-Verabredung mit Martin. Meine Sorge war nur, dass er in der Zwischenzeit das Telefon abgeholt haben könnte. Aber es war noch da, als ich nach Hause kam.
Und mein neuer PC war ebenfalls geliefert worden! Da der alte ja früher oder später weg sein würde, hatte ich eine Woche vor Ostern einen neuen bestellt: über das Internet bei Gateway. Das war für mich die einfachste Lösung, nachdem ich einen Versuch bei Media Markt gestartet hatte und dort etwas ratlos vor den PCs stand. Auch meine Versuche, bei Chat-Bekannten Tipps zu bekommen, waren mehr oder weniger gescheitert, weil mir jeder etwas anderes empfahl. Nun gut, ganz so ahnungslos war ich ja nicht, und so verließ ich mich auf meinen gesunden Computerverstand und bestellte mir einen Pentium 166 MHz mit allem drum und dran. Der hat dann zwar stolze 5328 DM gekostet, aber ich war jetzt bestens ausgestattet.
Von ihm kam irgendwann ein ziemlich unfreundlicher Anruf. Ich solle jetzt mal sagen, wie ich mir das nach meinem bühnenreifen Auftritt an Ostern vorstelle …
Da war ich so platt, dass ich nur fragen konnte, was er denn meine. Danach haben wir uns nur noch wenn’s notwendig war, E-Mails geschrieben. Zuletzt wollte er noch von mir, dass ich bestätige, ihn an Ostern rausgeworfen zu haben, weil das für ihn günstiger wäre.
Mit Martin entwickelte sich eine sehr intensive Telefon-Beziehung. Es blieb nicht aus, dass wir uns irgendwann einmal treffen würden. Ich wollte es einerseits, andererseits auch wieder nicht. Denn da war die Angst, dass es bei einem Treffen nicht so laufen würde, wie wir uns das vorstellten.
Wir trafen uns dann schließlich an einem Samstag Mitte April. Tja, und das war’s dann auch gewesen. Trotz Foto hatte er sich wohl etwas anderes vorgestellt. Ich hatte zwar schon 10 Kilo abgenommen nach meiner “dicken” Zeit und fühlte mich schon viel besser, aber vermutlich war ich doch nicht so prinzessinnenhaft, wie er es sich gedacht hatte.
Ich war danach ziemlich fertig und enttäuscht. Allerdings hielt mich das nicht davon ab, weiterhin dem Chat treu zu bleiben und mich auch mit anderen Leuten (vor allem Männern) zu treffen, die ich dort kennen lernte.
Donnerstag, 1. Mai 1997
Mittlerweile besaß ich auch ein neues Telefon. Ich hatte mir im Telekom-Laden ein 500 Mark teures Teil mit Anrufbeantworter geholt.
Auch ein neuer Fernseher musste her. Denn diesen und auch die Stereoanlage hatte mein Ex mitgenommen. Einige Zeit konnte ich nur im Arbeitszimmer Musik hören, indem ich die CDs im PC laufen ließ. Schließlich kaufte ich mir dann eine – allerdings sehr preiswerte – Kompakt-Anlage.
Für den PC habe ich mir dann noch einen Luxus-Scanner geleistet – den HP ScanJet 5p.
Im Mai traf ich mich ein- oder zweimal mit Chat-Bekanntschaften, aber die waren nicht erwähnenswert.
Außerdem hatte ich seit Mitte April eine neue Freundin: Birgit. Wir trafen uns ab und zu, häufiger aber mailten oder telefonierten wir. Sie ließ sich auch von meinen Chat-Fieber anstecken und war auch bald bei AOL unterwegs.
Sonntag, 1. Juni 1997
Anfang Juni hatte ich eine Woche Urlaub. Ursprünglich wollte ich eigentlich wegfahren, aber ich konnte mich dann doch nicht dazu aufraffen, allein irgendwo hinzufahren. Also blieb ich zu Hause, strich mein Arbeitszimmer in türkis und räumte den Schreibtisch auf die andere Seite. Jetzt gefiel es mir wesentlich besser.
Und immer wieder war ich abends im AOL-Chat.
Dort lernte ich dann eines Abends Til aus Frankfurt kennen. Wir hatten sehr schöne und interessante Online-Unterhaltungen. In einem dieser Gespräche erwähnte ich, dass die Kommunikation auf diesem Weg manchmal zu Missverständnissen führen kann und dass ich auch schwierig sein kann. Vor allem nachts ab 3 Uhr. Da ihn das sehr interessierte, verabredeten wir uns von Freitag auf Samstag nachts um 3 Uhr zu einem Chat.
Es war dann auch wirklich sehr spannend. Wir schrieben uns viele Dinge, die wir bisher erlebt hatten. Das Ganze dauerte bis ungefähr sieben Uhr morgens. Wir hatten im Laufe des Monats viele intensive und auch vielversprechende Gespräche. Vor dem ersten Treffen hatte ich ihm sogar ein ganz aktuelles Foto geschickt. Als ich dann bei ihm vor der Tür stand, war sein erster Satz: “Genau wie auf dem Foto.” Merkwürdigerweise liefen unsere Life-Dates immer ganz anders ab, als nach den Online-Dates anzunehmen gewesen wäre. Sie waren ganz “nett”, mehr aber nicht. Ich bin nie dahinter gekommen, warum das so war.
Einmal war mein Ex als Frau “verkleidet” im Chat-Raum “Darmstadt” und meinte, mich anquatschen zu müssen. Aber ich habe ihn erkannt: an der Art der Antworten, die er mir gab, sie waren immer dermaßen unfreundlich, so schreibt keine Frau.
Dienstag, 1. Juli 1997
Am ersten Juli-Wochenende war Heinerfest in Darmstadt. Dort traf ich mich freitags mit einem Christian aus dem Chat, der mich zum Riesenradfahren eingeladen hatte. War ganz witzig. Anschließend ging ich noch mal kurz zum AOL-User-Treff. Aber das war nicht besonders interessant. Einer der Initiatoren fragte mich, welche Themen mich in AOL besonders interessieren. Er war da wohl irgendwo im Bereich Recht tätig. So etwas konnte ich leider nicht angeben, denn ich war ja nur zum Chatten dort. Peinlich, was? 😉
An einem Montagabend hat es mich tatsächlich in eine Frankfurter Kellerdisco verschlagen. Aber nicht wegen der Disco. Mirko aus Frankfurt, den ich ebenfalls aus dem Chat kannte, hatte mich eingeladen. Er spielte Schlagzeug in der Band “Engelsmilch” und sie traten an diesem Abend im Funkadelic auf. Es war ganz witzig, trotz der Tatsache, dass ich keinen der Gäste dort kannte und am Anfang ziemlich blöd herumstand. Mirko fand es jedenfalls sehr gut, dass ich gekommen war, um sie live zu erleben.
Zum Geburtstag schenkte ich mir selbst einen schicken neuen Videorecorder, Parfum und eine neue Jeans. Denn ich hatte in der Zwischenzeit wieder einige Kilos abgenommen.
Freitag, 1. August 1997
August 1997
Manchmal war ich auch sehr ungeschickt in der Auswahl meiner Verabredungen. In einigen Fällen hätte ich es wirklich vorher merken können, dass der Typ nicht mein Fall war.
Wie zum Beispiel bei Stefan. Wir hatten ein paar Mal gechattet und auch telefoniert. Wir verabredeten uns zu einem Weinfestbesuch in Oppenheim am 9. August.
Mein Auto hatte auf der Hinfahrt wieder einmal Wasser verloren, aber ich machte mir noch keine großen Gedanken. In den nächsten Tagen aber wollte ich mal die Werkstatt aufsuchen. Ich hatte es immer hinausgezögert, weil ich eigentlich im Moment kein Geld für eine Reparatur hatte. AOL und Telekom buchten monatlich viel zu viel Geld ab.
Ich wartete wie verabredet auf einem Parkplatz. Als er nach einer halben Stunde immer noch nicht da war, suchte ich eine Telefonzelle und rief ihn auf seinem Handy an. Er hatte sich verfahren! Dabei hatte ich ihm eine sehr gute Wegbeschreibung geschickt! Dann kam er endlich an. Und er hatte mir einen Blumenstrauß mitgebracht. Wie peinlich! Und er sah sowieso wie ein Bubi aus. Ganz und gar nicht mein Fall. Wir gingen zum Weinfest und liefen dort durch die Gässchen. Er fragte mich ständig, was wir denn jetzt machen und lief mir die ganze Zeit wie ein Hündchen hinterher. Ich fand das äußerst albern. Ich sagte dann, ich sei müde und wolle nach Hause. Viel geredet haben wir nicht mehr.
Nach ein paar Kilometern auf der Bundesstraße machte mein Auto schlapp. Der Motor ging aus. Ich hatte unheimliches Glück und rollte gerade noch bis zu der einzigen Tankstelle vor Mainz. Kurz vor Mitternacht war es, nur fünf Minuten später und die Tankstelle wäre bereits geschlossen gewesen. So aber konnte ich noch den ADAC anrufen und das Auto abschleppen lassen.
Leider wurde es eine langwierige und teure Geschichte. Erst am folgenden Freitag konnte ich mein Auto wieder abholen, natürlich erst, nachdem ich ca. 3000 DM auf den Tisch geblättert hatte.
Nun sah es ganz übel mit meinen Finanzen aus. Die vielen Ausgaben in der letzten Zeit (PC, Scanner, Fernseher, Videorecorder, etc.), die saftigen monatlichen Beträge für AOL und Telekom – und jetzt auch noch das! Die Online-Zeit war ja damals noch sehr teuer gewesen.
Es half alles nichts, ich habe einen Firmenkredit aufgenommen. Ganz so schlimm war es nicht, nur 5000 DM, und die habe ich locker wieder zurückgezahlt.
Im August traf ich mich auch zweimal mit Toni aus Mainz. Das war einer der ganz, ganz Netten aus dem Chat.
Ansonsten hatte ich noch eine absolut missglückte Verabredung mit Mickey aus Darmstadt. Wir wollten uns an einem Abend in einem Irish Pub in Darmstadt treffen. Ich wusste, wo es war, allerdings war ich noch nie drin gewesen. Als ich ankam, wunderte ich mich dann doch etwas über diese merkwürdige Kneipe. Am Eingang wollte man schon 5 Mark Eintritt von mir haben. Hm, eigenartig, aber nun gut, ich zahlte und ging hinein. Sehr irisch war es auch nicht. Es gab große Eimer mit Sangria und Strohhalmen und später lief eine ganze Meute sehr lustiger Leute mit schaumbedeckten Körpern durchs Lokal. Ich saß bestimmt eine Stunde an einem Tisch und wartete. Zwischendurch sprach ich sogar einen Typen an, ob er mit jemandem verabredet sei. Er war sehr irritiert und dachte wohl, das sei eine billige Anmache. Dabei meinte ich es wirklich ernst. Nach etwa einer Stunde gab ich auf und fuhr wieder nach Hause. Natürlich traf ich Mickey später am Abend im Chat. Wir stellten uns gegenseitig die Frage, wo der jeweils andere denn gewesen sei und warum er nicht gekommen sei. Dann klärte sich auf, dass ich mich am falschen Ort befunden hatte. Ich war im Erdgeschoss in dieser Kneipe à la Ballermann 6 gewesen, der Irish Pub allerdings befand sich im Keller!
Wir hatten es dann noch zwei weitere Male mit Verabredungen versucht, aber jedes Mal kam etwas dazwischen. So lernte ich ihn nie persönlich kennen.
Montag, 1. September 1997
Am 6. September, das war ein Freitag, habe ich mich abends in Mainz mit Jens getroffen. Der hatte mir eine ziemlich lange E-Mail geschickt, die Interesse bei mir geweckt hat.
Als ich dann in Mainz ankam, hatte ich dann zuerst doch keine Lust, ihn zu treffen; ich verfiel schon wieder in irgendwelche unerklärlichen Depressionen und wollte schon wieder nach Hause fahren. Dann dachte ich mir, dass es ganz schon unfair sei, ihn einfach zu versetzen, und bin schließlich doch zu unserem Treffpunkt am Ballplatz gegangen.
Der Abend war sehr nett, aber mir war von vornherein klar, dass daraus nicht mehr werden könnte – er war einfach nicht mein Typ.
Als ich dann wieder zu Hause war, so ca. gegen Mitternacht, habe ich wie gewohnt natürlich den PC eingeschaltet und ein bisschen herumgeschaut, was in AOL so los ist.
Micha aus Nordhorn hatte einen Raum “Netter Chat um 30” eröffnet; dort habe ich mich eine Weile aufgehalten; Mirko aus Frankfurt war auch dort. Wir haben uns nett unterhalten, und dann sprach mich plötzlich ein Pepe458 per Tele an. Das war Jörg aus Hannover …
… und was dann noch geschah, will ich hier aus bestimmten Gründen nicht erzählen.
Meine Tagebücher gehen also weiter im Jahr 2000!
Freitag, 14. April 2000
Nun ist es endlich soweit! Wir heiraten heute.
Hier sind zwei Fotos vom Standesamt.
Abends hatten wir eine kleine Feier mit etwa 25 Leuten. Alles in allem war es nicht allzu stressig, aber ich war trotzdem froh, als ich es überstanden hatte 😉
Dienstag, 1. August 2000
Zwei Wochen Urlaub; während dieser Zeit fällt die Entscheidung, dass Easy Room zum Jahresende geschlossen wird.
Sonntag, 1. Oktober 2000
Es stehen also wieder Veränderungen an – dabei bevorzuge ich doch eigentlich mehr Ruhe und Vorhersehbarkeit in meinem Leben.
Leider aber bin auch ich ein “Opfer” der Expo geworden: Als Mitarbeiterin bei Easy Room, der offiziellen Zimmervermittlung der Expo-Stadt Hannover. Die Expo lief schlecht, die Übernachtungsgäste blieben aus und so entschieden im August die Partner Bertelsmann und Stadt Hannover, das Geschäft aufzugeben. Tja, auch ein unbefristeter Vertrag nützt einem da nicht viel, dann gibt’s eben eine betriebsbedingte Kündigung und das war’s. Bis Ende des Jahres läuft der Vertrag noch, aber drückt mir mal die Daumen, dass ich bald einen guten neuen Job finde!
Montag, 9. Oktober 2000
Montag Morgen, 9 Uhr. Vorstellungsgespräch. Alles läuft prima und ich beginne meine Urlaubswoche sehr entspannt.
Sonntag, 15. Oktober 2000
Wir haben fünf sehr schöne, aber auch anstrengende Tage hinter uns. Meine Schwester Ute, mein Schwager Martin und meine Nichte Jana waren zu Besuch. Wir waren auf der EXPO, in der Stadt, im Neuen Rathaus und im Zoo. Abends haben wir immer etwas leckeres gekocht und danach Tabu gespielt.
Montag, 16. Oktober 2000
Ich bin überflüssig! Klar, wenn sich der immer kleiner werdende Rest der Firma nur noch um die Abwicklung der verbleibenden Buchungen kümmert, interessiert sich auf keiner mehr für News im Intranet. Und daher bin ich seit heute an einen anderen Teil des Konzerns sozusagen ausgeliehen worden. Freiwillig natürlich, aber ich frage mich jetzt schon, ob es die richtige Entscheidung war. Schließlich hatte ich dort vor zwei Wochen ein Vorstellungsgespräch und habe danach eine Absage bekommen. Nun hat sich wohl noch einmal der oberste Personalchef dafür eingesetzt. Aber so richtig willkommen fühle ich mich nicht.
Freitag, 20. Oktober 2000
Freitag. Eigentlich der schönste Tag der Woche, so kurz vor dem Wochenende. Heute jedoch nicht, denn als ich morgen die Treppe hinunter komme, steckt ein großer Umschlag im Briefkasten. Die Absage! Ich fasse es nicht. Es sah doch so gut aus. “… aus rein sachlichen Gründen”, schreiben sie. Was ist nun damit gemeint? Nicht qualifiziert genug, zu teuer, zu alt? Ich hasse dieses Raten. Dieses Mal trifft es mich wirklich besonders, weil wir uns in dem Vorstellungsgespräch über alles einig waren und weil es nur noch einen weiteren Bewerber gab.
Mittwoch, 1. November 2000
Immer noch bin ich auf der Suche nach einem neuen Job – und das Jahr ist bald zu Ende. Im Oktober habe ich ja leider eine Absage bekommen 🙁 Aber noch sind einige Möglichkeiten offen und ich hoffe mal, dass es sozusagen doch noch in letzter Minute klappen wird. Ein Vorstellungsgespräch hatte ich letzte Woche, eines folgt in der nächsten Woche, drei Bewerbungen laufen noch und eine werde ich dieses Wochenende abschicken.
Mittwoch, 15. November 2000
Ich glaube, ich habe noch nie so etwas langweilige berufsmäßig gemacht. Phasenweise kam es sicherlich mal vor, aber nicht über Wochen oder Monate. Und wenn das die Zukunft sein sollte, für Jahre! Ich befürchte manchmal schon, nachts von Arbeitsabläufen, Auftragsabwicklung und Prozessanalysen zu träumen. Noch vier Wochen muss ich durchhalten. Stand der Dinge ist nun einmal, dass ich mich in einem gekündigten Arbeitsverhältnis befinde und bisher keine Aussicht auf einen neuen Vertrag habe.
Und da ist auch noch diese ständige Müdigkeit. Morgens komme ich kaum aus dem Bett und ich nehme mir jeden Tag vor, abends mal früher schlafen zu gehen. Leider aber bin ich abends wieder fit und liege meistens erst zwischen 23 und 24 Uhr im Bett.
Freitag, 1. Dezember 2000
Gestern hatte ich ein ziemlich gutes und vor allem interessantes Vorstellungsgespräch. Mehr verrate ich an dieser Stelle allerdings nicht, denn ich spreche und schreibe ungern über ungelegte Eier. Selbst wenn etwas erst einmal sehr positiv aussieht, kann es sich dann – aus welchen Gründen auch immer – noch anders wenden. Ich werde frühestens am 11. Dezember hören, ob es klappt.
Ansonsten ist mir heute morgen erst mal wieder bewusst geworden, dass der Dezember schon angefangen hat und Weihnachten nicht mehr weit entfernt ist. Das heißt, ich werde in der nächsten Woche die Geschenke für meine Nichte und meinen Neffen ordern – vermutlich bei MyToys. Zum Glück schenken wir uns in der Familie sonst nichts. Eine gute Vereinbarung, finde ich, weil sich jeder sonst nur Stress machen muss und über sinnvolle oder sinnlose Geschenke nachdenken muss. Aber vielleicht gibt es ein paar nette Weihnachts-Tüten mit leckeren Überraschungen für gute Freunde?
Samstag, 2. Dezember 2000
Neues von der Jobsuche: Eine Absage und ein Zwischenbescheid – das war meine Post am heutigen Samstag. Das erste überrascht mich nicht besonders und das zweite lässt mich noch hoffen, denn diese Stelle hörte sich interessant an. Und sie waren sehr schnell mit ihrer Nachricht, nach nur vier Tagen hatte ich sie im Briefkasten.
Mittwoch, 6. Dezember 2000
Der Countdown für mein jetziges Arbeitsverhältnis läuft. Noch sieben Arbeitstage, dann habe ich erst einmal Urlaub und dann …? Es sei denn, man bietet mir hier für diese Stelle, auf der ich seit Mitte Oktober sozusagen leihweise sitze, doch noch kurz vor Ende einen Arbeitsvertrag an. Bisher gab es nur ein einziges Mal – das war am 20.11. – eine Andeutung, dass man sich Anfang Dezember darüber unterhalten müsse. Ich weiß nicht, was ich hoffen soll, denn eigentlich mag ich hier nicht bleiben und andererseits möchte ich schon gern arbeiten.
Ich habe mich immer noch nicht um die wenigen Weihnachtsgeschenke gekümmert, die ich besorgen möchte.
Samstag, 16. Dezember 2000
Gestern war mein letzter Arbeitstag an meinem “Ausleih”-Arbeitsplatz und eigentlich überhaupt in dieser Firma. Ich versuche jetzt, meinen Resturlaub zu genießen, während sie dort immer noch überlegen, ob sie mich vielleicht doch noch gebrauchen können. Immerhin ist der letzte Stand, dass nun doch erst mal ein befristeter Arbeitsvertrag möglich wäre – aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Leider habe ich auch in dieser Woche vergeblich auf eine Nachricht wegen meines letzten Vorstellungsgesprächs gewartet. Sie wollten sich eigentlich bis Mitte Dezember melden …
Heute war mal wieder eine Absage im Briefkasten. Begründung: Nach ausführlicher Prüfung meiner Unterlagen sei man zu der Meinung gekommen, meine Qualifikationen entsprächen nicht optimal den Anforderungen. Und das, obwohl die Anforderungen nichts Außergewöhnliches enthielten und ich nicht einmal ein Vorstellungsgespräch hatte. Unverschämtheit! Oder kann ich wirklich nichts???
Freitag, 22. Dezember 2000
Wieder eine Absage auf eine meiner Bewerbungen. Tja, das ist eben Pech, wenn man eine bestimmte Ausbildung hat, sich aber im Laufe der Jahre in eine andere Richtung weiterentwickelt hat. Vielleicht hätte ich mehr Chancen, wenn ich seit zwanzig Jahren in meinem erlernten Beruf gearbeitet hätte? Ich könnte wohl in jedem Reisebüro anfangen. So aber habe ich blöderweise Handbücher und Online-Hilfe verfasst, habe an multimedialen Lernprogrammen mitgearbeitet, habe Arbeitsabläufe dokumentiert und ein Intranet aufgebaut und gepflegt …
Ob ich letzten Endes bei Aldi an der Kasse lande??? Noch bin ich nicht soweit
Sonntag, 24. Dezember 2000
Nach dem Frühstück habe ich den Weihnachtsbaum geschmückt. Wie üblich mit kleinen Bärchen und ein paar schönen Kugeln – und natürlich einer Mini-Lichterkette.
In der letzten Nacht hat es geschneit und der Schnee ist liegen geblieben. Abends sind wir zum Raclette-Essen eingeladen. Es fängt wieder an zu schneien und scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen. Es ist kurz vor Mitternacht, wir stehen gerade wieder draußen beim Auto, da klingelt das Handy. Unsere Nachbarn haben eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen und der ruft dann das Handy an. Sie sagen, sie hätten eine unserer Katzen, die getigerte (das ist Lizzy) vor unserer Wohnungstür gefunden. Lizzy draußen? Wann konnte sie entwischt sein? In dem Moment, als wir zur Tür rausgingen? Und wir haben es nicht bemerkt? Alles sehr eigenartig. Wir schleichen mit dem Auto über die zugeschneiten Straßen nach Hause.
Bei den Nachbarn im Flur liegt tatsächlich eine Tiger-Katze. Aber es ist nicht Lizzy, die steht nämlich wie alle anderen bei uns im Flur und wartet auf Futternachschub. Ich habe eine Idee und klingle bei den Nachbarn im ersten Stock. Und es ist tatsächlich deren Katze, wie ich vermutet hatte.
Dann will ich die Weihnachtsbaum-Lichterkette in Betrieb nehmen, und da kippt der gesamte Baum um. War wohl nicht so geschickt, ausgerechnet die Seite mit den längeren Zweigen nach vorn zu stellen und dort auch noch das meiste Zeug dranzuhängen. Also folgt erst einmal eine Weihnachtsbaum-Befestigungs-Aktion. Hab ich bisher noch nie gebraucht, auch nicht wegen der Katzen. Die schnuppern mal, wenn der Baum frisch ins Haus kommt, aber ansonsten interessieren sie sich nicht besonders dafür.
Montag, 25. Dezember 2000
Es hat vermutlich die ganze Nacht geschneit und jetzt, am Nachmittag, schneit es immer noch! Wir schneien ein 🙂 Aber ich habe Urlaub und brauche mich auf jeden Fall nicht mit dem Auto fortzubewegen.
Die Gans liegt jetzt im Ofen und fängt an zu braten. Hmm, leckerer Gänsebraten für heute Abend. Und die Katzen dürfen sich auch schon freuen, denn für sie garen gerade die Gänse-Innereien in der Mikrowelle.
Donnerstag, 28. Dezember 2000
Die Weihnachtsfeiertage waren sehr gemütlich. Wir waren (leider) gar nicht draußen. Ich hatte gehofft, dass wir den Schnee bei etwas Sonnenschein genießen könnten, aber es hat fast ununterbrochen geschneit. Und gestern hat es natürlich wieder angefangen zu tauen. Matschiges, ekliges, nasskaltes Wetter. Heute war ich nur mal kurz zum Einkaufen bei Aldi. Jetzt sitze ich wieder an meinem PC und habe gerade eine neue Navigation für die Tagebuch-Seiten gebaut. Frame-Set im Frame-Set – macht man so was oder ist es fürchterlich unprofessionell? Ist mir auch egal, ich habe damit erreicht, was ich wollte und mir gefällt es gut.
Sonntag, 31. Dezember 2000
Ich bin mitten in den Vorbereitungen für die Silvesterparty mit 8,5 Personen (8 Erwachsene und ein 5-jähriger Zwerg). Es wird Raclette geben – und wir werden bei dieser Gelegenheit endlich die Doppel-Magnum Sekt öffnen, die schon seit April darauf wartet. In den Kühlschrank hat sie natürlich nicht gepasst, aber wir haben sie wunderbar auf dem ehemaligen Etagenklo im Treppenhaus kühlen können. Mit nur fünf Grad war es dort sogar kühler als im Kühlschrank!
Ich wünsche euch allen ein frohes Neues Jahr!
Montag, 1. Januar 2001
Dienstag, 2. Januar 2001
So, nun sitze ich also am 2. Januar zu Hause und habe “frei”. Ich fühle mich gut und gerate noch nicht in Panik, weil ich noch keinen neuen Job in Aussicht habe. Arbeitslos bin ich auf jeden Fall nicht – so oder so. Zum einen, weil ich bisher nicht beim Arbeitsamt war, zum anderen habe ich hier genug zu tun. Ist es vielleicht unvernünftig, in so einem Fall nicht gleich zum Arbeitsamt zu gehen? Aber ich hasse diesen Papierkram und außerdem kann ich locker mal vier Wochen ohne regelmäßiges Einkommen auskommen, zur Not auch etwas länger. Ich werde auf jeden Fall nicht untätig sein, sondern (hoffentlich) fleißig an meinem Buch weiterschreiben. Und so nebenbei auch die alten Tagebücher hier vervollständigen.
Donnerstag, 4. Januar 2001
Habt ihr das auch schon mal erlebt? Man bestellt etwas und weiß glücklicherweise sogar, an welchem Tag das Päckchen wahrscheinlich ankommen wird. Wann aber wird die Post es liefern? Eigentlich ist man ja den ganzen Tag zu Hause – na ja, fast, man muss nur mal ganz kurz zum Einkaufen weg – und natürlich kommt man zurück und die Post war da gewesen! Ich hatte dieses Mal Glück, denn es war kein größeres Paket und auch keine Nachnahme. Der freundliche Postbote hatte einfach das kleine Päckchen mit der Büchersendung auf meinen Briefkasten gestellt. Dieses Buch war es:
Frauen und andere Katzen
von Carola Heine
Wunderbare, faszinierende, spannende und amüsante Kurzgeschichten! Viele dieser Geschichten hatte ich schon auf der Web-Site von Carola Heine gelesen, aber wie viel schöner ist es doch, mit dem Büchlein auf dem Sofa zu liegen und die Geschichten zu genießen. Meine Lieblingsgeschichten sind “Nandi” (weil ich Katzenliebhaberin und -besitzerin bin) und “Aber bitte mit Sahne”, die Erzählung eines erotischen Tagtraums mit so überraschendem Ende.
Mittwoch, 17. Januar 2001
Am Montag hatte ich ein Vorstellungsgespräch – in einem Unternehmen der Tourismusbranche. Leider aber wird es noch ca. zwei Wochen dauern, bis man sich wieder bei mir meldet. Inzwischen denke ich über Alternativen nach, falls es auch mit dieser Stelle nichts werden sollte. Da ich ja noch immer keine Million im Lotto gewonnen habe
Gestern Abend waren wir griechisch essen. Sehr lecker war’s, aber ich hatte danach das Gefühl, die nächsten zwei Wochen nichts mehr essen zu müssen 😉
Donnerstag, 18. Januar 2001
Kuh-Tipp
Gestern Abend hatte der freche rote Kater ein Q-Tip-Stäbchen aus dem Arbeitszimmer ins Schlafzimmer verschleppt. Es hatte wohl noch nach der Reinigung irgend eines Gerätes (Fax, Drucker oder so) noch auf dem Schreibtisch gelegen. Mika findet, dass so etwas immer ein prima Spielzeug ist. Ich protestierte, als ich das Ding auf dem Schlafzimmerboden liegen sah. Ich wollte es nicht dort haben. Denn stellt euch mal vor: Die ganze Nacht über Kuh-Tipps wie “Schlafen Sie bei offenem Fenster, das ist gesund” oder “Trinken Sie vor dem Schlafengehen frische Kuhmilch” oder “Ein Stück Schokolade mit lila Kuhmilch macht müde”. Das hält doch keiner aus. Also weg mit dem Ding in den Mülleimer, damit ich ruhig schlafen kann 😉
Freitag, 19. Januar 2001
“Man habe sich auf einen Bewerberkreis konzentriert, der dem Profil der ausgeschriebenen Position am nächsten komme …”
So in etwa lautete der Inhalt der Absage, die ich heute erhalten habe. Na ja, wenn sie meinen … Ich bin wohl eben doch schon zu alt. Zum ersten Mal habe ich es erlebt, dass das Alter in einem Vorstellungsgespräch angesprochen wurde! Um Himmels willen, nein, man habe nichts gegen “ältere” Bewerber, sonst hätte man mich nicht eingeladen. Aber es gäbe doch Leute, die sich von Jüngeren (Vorgesetzten) nichts sagen lassen. Ich fand das ziemlich albern. Aber vermutlich tut sich ein Unternehmen mit einem Altersdurchschnitt von 30 Jahren doch schwer, eine immerhin schon 40-Jährige einzustellen.
Und es war eines der Bewerbungsgespräche, bei denen die Frage gestellt wurde: “Wie würde eine gute Freundin sie beschreiben?” Nachdem ich diese Frage mittlerweile schon mindestens dreimal beantworten musste, fiel es mir nicht schwer. Aber irgendwann passiert es mir vielleicht, dass ich zurückfrage, ob diese Gesprächsführung im Moment zur Standardausbildung der Personalleute gehört. Ja, ja, ich weiß, das war jetzt gemein. Aber ein bisschen Lästern muss doch erlaubt sein 😉
Montag, 22. Januar 2001
Ich glaube es selbst fast nicht – ich bin (freiwillig!) um sieben Uhr aufgestanden! Na ja, so GANZ freiwillig war es nicht. Jörg ist schon um sechs aufgestanden, und ich habe seitdem auch nicht mehr geschlafen. Die Katzen wurden auch mal kurzfristig wach und sind in der Wohnung herumgetobt. Nachdem sie ihr Fressi bekommen haben und ich mich am PC niedergelassen habe, liegen sie wieder in irgendwelchen Ecken herum und pennen tief und fest.
Es schneit mal wieder heftig und so wie es heute Morgen aussah, hat es die ganze Nacht über geschneit. Mein Auto kann ich gerade noch am nicht zugeschneiten Unterteil erkennen. An solchen Tagen genieße ich es, gemütlich zu Hause bleiben zu können. Ihr dürft mich jetzt alle mal beneiden 😉
Donnerstag, 25. Januar 2001
Ich hatte mir als grobes Ziel gesetzt, im Februar wieder zu arbeiten. Nicht, dass ich die ganze Zeit hier nicht gearbeitet hätte, aber meine Schreibereien bringen leider (noch?) kein Geld ein. Also habe ich mich in dieser Woche bei zwei Zeitarbeitsunternehmen via Internet beworben. Das erste war ein größeres Unternehmen; sie meldeten sich am nächsten Tag aus der Online-Bearbeitungs-Zentrale, um mit mir die Daten meiner Bewerbung mit mir abzugleichen. Ich würde dann von der zuständigen Filiale hören. Aber bis das seine Wege gegangen ist, wird es wohl noch ein paar Tage dauern.
An die zweite Firma habe ich gestern Vormittag meine Bewerbung geschickt; schon am Nachmittag bekam ich einen Anruf und zwei Angebote. Das eine kommt für mich nicht in Frage, weil es in Wolfsburg ist. Ich bin zwar zu vielem bereit, aber nicht, wenn mir durch zu lange Fahrtzeiten noch mehr Freizeit verloren geht. Für die andere Stelle habe ich nun am Montag einen Vorstellungstermin. Ich lass mich mal überraschen!
Montag, 29. Januar 2001
Heute hatte ich also meinen Vorstellungstermin. Zu 95 % (oder sogar zu 99 %?) wird es klappen, und ich gehe demnächst wieder arbeiten.
Dienstag, 30. Januar 2001
Heute habe ich das endgültige o. k. bekommen für die Stelle. Es geht am 12. Februar los, da vorher niemand für meine Einarbeitung verfügbar ist. Na ja, dann habe ich noch eine “Galgenfrist” und kann mich nach dem wochenlangen Herumgammeln und Lange-Ausschlafen wieder vorsichtig mit dem Gedanken ans Früh-Aufstehen vertraut machen.
Mittwoch, 31. Januar 2001
Ich werde demnächst umziehen. Nein, nicht ich selbst, nur mein virtuelles Ich. Mein Löwenmaul zieht zu einem anderen Provider um. Nachdem ich nun demnächst wieder hart arbeiten werde 😉 gönne ich mir den kleinen und gar nicht teuren Luxus. Endlich kein Werbefenster mehr und keine Umleitung auf eine andere Adresse!
Donnerstag, 1. Februar 2001
Manchmal geht es doch schneller als man glaubt. Gerade habe ich einen Anruf bekommen, dass ich unbedingt schon am nächsten Montag anfangen soll! Soll ich mich jetzt freuen oder nicht? Ich hätte mir so gern noch die eine Woche zu Hause gegönnt! Auf der anderen Seite gibt’s dann eben mehr Geld im Februar, das kann ich auch gut gebrauchen.
Montag, 5. Februar 2001
Mein erster Arbeitstag in der neuen Firma. Bis jetzt habe ich einen guten Eindruck. Ich hoffe, sie von mir auch
Dienstag, 6. Februar 2001
Ich glaube, ich bin zu ungeduldig. Ich muss mich ja erst einmal mit dem Programm vertraut machen, für das ich zukünftig in der Hotline Support leisten soll. Aber ich hatte heute schon das Gefühl, ich müsste schon viel mehr wissen. Geht aber gar nicht. Und die Kollegen sagen, ich solle mal diese und nächste Woche so weiter machen.
Ach ja, ich arbeite jetzt also im Support (Telefon-Hotline) für eine Sparkassen-Software für Firmen.
Dienstag, 13. Februar 2001
Mein erster Beitrag wurde heute im Glossen-Magazin veröffentlicht! Freude! Nach meinen Erfahrungen mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen habe ich mich ein wenig über dieses Thema ausgelassen.
Außerdem ist meine Web-Site seit heute Abend über meinen neuen Provider erreichbar. Heute Mittag waren die alten Seiten noch da. Möglicherweise war Löwenmaul ein paar Stunden nicht erreichbar, bis ich heute Abend fix den Upload gemacht habe. Aber wahrscheinlich hat’s sowieso keiner gemerkt.
Übrigens habe ich heute schon richtig gearbeitet 😉 Ein paar Faxe mit Problemmeldungen abgearbeitet. Das macht schon mehr Spaß und ist interessanter als tagelang nur Handbuch lesen.
Donnerstag, 15. Februar 2001
Heute Nachmittag “musste” ich zum ersten Mal richtig ran. Also ans Telefon. Prima, wenn man kaum Ahnung hat und den Leuten etwas erzählt. Na ja, ein ganz klein wenig Ahnung habe ich ja schon und ansonsten frage ich die erfahrenen Kollegen. Tut mir leider für all die Sparkassen-Berater, die mich jetzt an der Strippe haben. Also, falls das einer von den Betroffenen hier lesen sollte, bitte ich um Geduld. Freut euch, dass jemand am Telefon ist, auch wenn es mit der Antwort einen Moment dauert. Aber nur die Übung macht ‘s.
Montag, 26. Februar 2001
Die Arbeit ist gewöhnungsbedürftig. Sozusagen. Der Kunde bestimmt den Rhythmus. Hatte ich schon lange nicht mehr. Ich habe in den letzten Jahres (im Rahmen) mir meine Arbeit so einteilen können, wie ich es wollte. Nicht jede Sekunde auf ein neues Problem gefasst sein müssen. Das wäre vielleicht nicht mal so schlimm, wenn ich 90% der Probleme beherrschen würde. Aber so muss ich bestimmt noch bei 75% der Anrufe nachfragen. Das nervt mich. Ich mache lieber etwas, das ich kann. Wenn ich’s nicht kann, schaue ich auch nach, suche und probiere so lange, bis ich es kann und weiß – nur geht das nicht, wenn man jemanden am Telefon hat. Ich bin nicht ganz glücklich im Moment.
Hat nicht jemand einen Job für mich, bei dem ich – möglichst eigenverantwortlich – viel schreiben und weben kann? Mit “Weben” meine ich natürlich das Erstellen von Web-Seiten. Ich will viel lieber meine Ideen umsetzen als Leuten Tipps geben, damit ihre Software läuft. Ich bin froh, dass es seit Freitag etwas ruhiger ist, weil ein Teil Deutschlands Fasching, Karneval oder Fastnacht feiert.
Erscheine ich heute etwas gereizt? Hm … mir kommt es ein wenig so vor, nachdem ich dies getippt hatte. Obwohl ich vorher gar nicht das Gefühl hatte. Sind es schon Entzugserscheinungen??? Ich versuche gerade mal wieder, mit dem Rauchen aufzuhören. Tagsüber bei der Arbeit rauche ich sowieso nicht. Warum dann also abends noch? Heute habe ich nur drei Zigaretten (von Jörg) geraucht, und bald höre ich ganz damit auf und lästere dann über die stinkenden Raucher. 😉
Sonntag, 4. März 2001
Ich habe heute ein kleines Problem mit dem, was ich eigentlich gern schreiben möchte und vielleicht doch besser nicht an dieser Stelle veröffentliche.
Das ist der Nachteil an einem öffentlichen Tagebuch: Man weiß nie so genau, wer es liest und gewisse Dinge kann ich nicht (oder noch nicht) preisgeben.
Am Freitag war ich ziemlich down, weil ich dringend auf eine bestimmte Nachricht gehofft habe. Die habe ich aber nicht erhalten.
Gestern Vormittag haben wir uns erst einmal in den Einkaufsstress gestürzt. Normalerweise ist das Einkaufen kein Stress, aber dieses Mal waren wir im neu eröffneten Real-Markt in Hemmingen. Es war die Hölle los, elend lange Schlangen an den Kassen. Hoffentlich wird sich das zukünftig etwas normalisieren.
Ich habe dann den ganzen Nachmittag und Abend auf dem Sofa verbracht, weil ich fürchterliche Bauch- und Rückenschmerzen hatte. Heute geht es wieder etwas besser. Klar, ist ja auch bald wieder Montag und zum Beginn der Arbeitswoche bin ich wieder fit.
Nachdem ich heute nicht die richtige Energie für das Kreativsein hatte, sprich an meinem Buch oder einer Geschichte weiter zu schreiben, habe ich endlich mal meine Web-Seiten überarbeitet. Und zwar habe ich überall eine vernünftige No-Frame-Seite gemacht, damit auch alle diejenigen, die nicht mit Frames surfen wollen oder können, etwas von den Inhalten haben. Ich denke da vor allem an die Internet-Surfer, die gar nichts sehen können! Da meine Inhalte schwerpunktmäßig textorientiert sind – jedenfalls inhaltlich – macht das auf jeden Fall Sinn. Zwei bis drei Ausnahmen habe ich allerdings machen müssen, zum Beispiel die eine Seite mit den Katzenfotos. Natürlich wollte ich auch sehen, ob das Ganze einigermaßen funktioniert. Aber wie? Also hab ich mir den Mosaic-Browser runtergeladen und konnte nun endlich mal meine Seiten ohne Frames “bewundern”. Nicht besonders schön, aber der Inhalt ist noch derselbe 🙂
Dienstag, 13. März 2001
Ich habe es endlich geschafft – ein Formular auf einer Web-Site auszufüllen und auch erfolgreich abzusenden. Eigentlich nichts Besonderes, sollte man meinen. Aber manchmal kann es einen fast schon zur Verzweiflung treiben. Felder ausfüllen und die passenden Optionen auswählen – ja, o.k., kein Problem. Dann gab es da noch Textfelder, die man anscheinend unbegrenzt füllen konnte. Nur hab ich jedes Mal nach dem Absenden einen hässlichen ERROR erhalten. Zuerst dachte ich, die haben wohl ein Problem mit ihrem Formular. Heute, nach mehreren Tagen machte ich mal einen Test mit einem fast leeren Formular. Das ging. Aha. Weiter denken. Ich habe dann radikal den einen langen Text in einem Feld gekürzt – und siehe da: es funktionierte! Das war nicht elegant und ganz und gar nicht in meinem Sinn, weil dort viel mehr stehen sollte. Aber immerhin bin ich der Ursache auf den Grund gekommen. Hätte ich nur geahnt, dass dies das Problem ist, dann hätte ich gleich einen entsprechenden Hinweis mitschicken können. Den werde ich vermutlich erst später anbringen können. Wäre doch nicht schlecht, wenn man von vornherein wüsste, dass man maximal einen so und so viel Zeichen langen Text eingeben kann. Fehlermeldungen verwirren doch nur, vor allem wenn sie nicht weiterhelfen.
Montag, 19. März 2001
Seit Freitag bin ich krank und leide etwas vor mich hin. Es ist nichts gefährliches, “nur” eine normale unangenehme Erkältung. Ein Tag Halsschmerzen und allgemeine Schlappheit, am nächsten Tag ein heftiger Schnupfen und am dritten Tag ging es los mit Husten. Heute habe ich Muskelkater vom Husten (ja, das gibt es wirklich!) und Kopfschmerzen.
Als ich am Freitag mit den ersten Symptomen aufwachte, war mir klar, dass ich nicht arbeiten gehen konnte. Man kann sich vielleicht so über den Tag retten, wenn man die Möglichkeit hat, mal Ablage oder so etwas zu machen. Aber nicht, wenn man den ganzen Tag konzentriert telefonieren muss. Also auf zum Arzt und einen gelben Schein besorgen. Nun war es so, dass ich gerade einen Tag zuvor meine Kündigung abgeschickt hatte. Denn in der letzten Woche war nun endgültig meine Entscheidung gefallen, dass ich meinen jetzigen Job aufgeben werde. Weil es mir einfach nicht liegt. Weil es mich unglaublich stresst. So viel Kopfschmerzen wie in den vergangenen Wochen hatte ich schon seit Jahren nicht mehr. Als ich nun am Freitagmorgen meinen Arbeitgeber anrief, fragte ich ihn zuerst einmal, ob er meine Post schon bekommen hat. Und dann musste ich ihm auch noch mitteilen, dass ich leider krank bin. Seine Reaktion darauf war unglaublich! Ich musste mir anhören, dass dies Anlass zu Spekulation gäbe – gekündigt und sofort krank! Kann ich denn etwas dafür, wenn mich so ein Virus platt macht? Sicherlich mag es solche Leute geben, aber mir das zu unterstellen, finde ich eine Frechheit. Aber egal, ich hab jetzt gekündigt und werde im April woanders anfangen.
Donnerstag, 29. März 2001
Morgen ist mein letzter Arbeitstag in der Hotline. Als ich gekündigt hatte und wusste, dass dieser Job bald ein Ende haben wird, ging es mir schon wesentlich besser. Aber es ist trotz allem nicht DER Job für mich – immer am Telefon sitzen, angespannt auf den nächsten Anruf und das nächste Problem warten. Es kam in der letzten Zeit sogar schon mal vor, dass man zwischendurch etwas Leerlauf hatte. Aber ich kann in der unvorhersehbaren Zeit zwischen den Telefonaten nichts Vernünftiges anfangen und mich auf etwas anderes konzentrieren.
Die beiden letzten Tage sind noch einmal der Hammer. Wir sind nur zu zweit, weil die anderen auf Schulung sind. Ich bin heilfroh, wenn die Uhr morgen 16:30 anzeigt.
Nächste Woche habe ich erst einmal Pause und ab dem 9. April werde ich wieder anfangen zu arbeiten.
Dienstag, 3. April 2001
Diese Woche habe ich frei und die nächste wahrscheinlich auch noch. Nach Ostern geht es dann arbeitsmäßig weiter.
Am Freitag war ich abends ganz schön fertig. Der Tag war noch einmal mega-anstrengend gewesen. Nur zu zweit in der Hotline und ein Anruf nach dem anderen mit den absonderlichsten Problemen und Fragen. Ich hatte mir gewünscht, dass sich der letzte Tag etwas ruhiger gestalten würde.
Abends hatte ich wieder einmal Kopfschmerzen von der ganzen Anspannung und war nicht besonders gut drauf. Angela, Tina und Ralf waren da, wir haben zusammen gegessen und dann “Die Siedler” gespielt. Es wäre sehr schön gewesen, wenn es mir besser gegangen wäre.
Dienstag, 10. April 2001
Die letzte Woche war sehr entspannend. Nachdem nun Jörg auch Urlaub hatte, habe ich nicht so viel hier “gearbeitet”, wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Macht aber nichts, kann ich noch nachholen. Denn ich werde erst ab dem 23. April wieder arbeiten. Am Donnerstag hatte ich einen Vorstellungstermin bei einer Versicherung, aber das hat mich sowieso nicht besonders vom Hocker gerissen. Hauptaufgabe “Telefon-Bedienen und Termin-Vereinbaren” finde ich absolut nicht so spannend, vor allem, wenn ich mir im Gegenzug erst einmal neue Klamotten kaufen müsste, weil sie alle so schick angezogen herumlaufen. Ich hab leider kein Büro-Kostümchen! Früher besaß ich schon einige dieser Stücke, weil ich dann ab und zu mal auf Messen war. Aber in den letzten Jahren hatte ich einen wunderbaren Job ohne Kundenkontakt oder andere öffentliche Auftritte, so dass ich meine Kleidung immer selbst wählen konnte. Zumindest brauchte ich kein Office-Outfit. Sollte ich das in Zukunft benötigen, werde ich wohl mal wieder einige dieser Frauenzeitschriften studieren müssen. Die geben ja immer wieder mal gute Tipps, was in dieser Saison im Büro angesagt ist.
Kürzlich schaltete ich mal nachmittags bei TM3 rein. Ich hatte eine sehr interessante Sendung erwischt. Eine Modeberaterin einer dieser Frauenzeitschriften gab ihre Empfehlungen für die richtig gekleidete Frau im Berufsleben ab. Sie selbst sah doppelt so als aus als sie in Wirklichkeit war – was vor allem auch durch ihre Kleidung bestimmt! Oder ist das jetzt der neue Trend? Kackbrauner knielanger Rock mit dunkelbraunen Strumpfhosen? Ich hätte das Ganze eigentlich angesichts dieser Bilder eher unter “Modetipps für die junggebliebene Großmutter” eingeordnet. Und die Tipps waren wirklich beachtenswert: Zum Beispiel müsse man als erfolgreiche Berufsfrau IMMER Strumpfhosen tragen, auch wenn es im Sommer sehr heiß ist. Das arme Model zu diesem Beispiel war auch in langweiligem Beige-braun gekleidet. Möge ich davon verschont bleiben!
Montag, 30. April 2001
Mein erster Einsatz bei der neuen Firma war kürzer als geplant – nämlich nur vier Tage. Der britische Chef war zwar ziemlich angetan von meinen Kenntnissen und meiner Berufserfahrung, aber das Arbeitsgebiet war von Anfang an nicht genau definiert. Es gab einige Ideen, in welchen Projekten ich mitarbeiten könnte. Doch das Unternehmen befindet sich im Moment in einer riesigen Umstrukturierung und in Hannover wird sowieso ab dem Sommer nichts mehr von der Firma bestehen bleiben. Nun ja, für mich wäre es sowieso nur eine vorübergehende Beschäftigung gewesen. Dann aber ging es doch sehr schnell. Schon am Mittwoch kam ein Anruf aus London, dass es sich bedauerlicherweise mit allen Projekten auf ungewisse Zeit verzögern werde und man leider auf meine Mitarbeit verzichten müsse. O.k., ich habe es mit Fassung getragen. Am Freitag hatte ich einen Tag Urlaub, was mir auch ganz gut passte, weil ich vormittags ein Vorstellungsgespräch hatte. Bei der Uni Hannover. Mittags schon erhielt ich die Nachricht, dass ich “Nummer Zwei” geworden bin. Ich war nicht enttäuscht, weil mich die Stelle doch nicht so sehr begeistert hat. Zu viel Sekretariatsarbeit – und englische Korrespondenz ist nicht meine Stärke.
Heute begann also mein neuer Einsatz. Diesmal für ein Unternehmen in der Bürokommunikationsbranche. Datenerfassung für Marketing-Analysen. Wir sind 8-10 Zeitarbeitsbeschäftigte. Und es ist ein prima Job finde ich, jedenfalls für das, was so eine Zeitarbeitsfirma bezahlt. Daten in einer Access-Datenbank erfassen und Raumpläne der Büros zeichnen – nicht schlecht. Ein ruhiger PC-Arbeitsplatz ist das, und ich liebe es sowieso, an irgendwelchen Dateien herumzubasteln. Diesmal sind es also Raumpläne. Aber nicht wirklich professionell, also wir müssen nicht maßstabsgetreu zeichnen, sonst wäre das eine Aufgabe für Profis. Und ich werde wahrscheinlich bis mindestens Ende Mai dort sein.
Ansonsten ging es in der letzten Zeit ziemlich stressig zu, was man sicherlich auch an den spärlichen Tagebuch-Einträgen merkt. Aber so ist das eben, wenn man plant, ein Haus zu bauen. Termine über Termine, geschäftliche und private Besprechungen (wir bauen nämlich mit einem befreundeten Paar zusammen). Jetzt müssen wir erst einmal abwarten, ob die Finanzierung klappt. Das werden spannende zehn Tage!
Dienstag, 8. Mai 2001
Gestern erhielt ich tatsächlich noch einen Anruf von der Universität Hannover wegen meiner Bewerbung. Die Bewerberin, die Nummer 1 geworden ist, hat abgesagt und sie würden mich gerne einstellen. Ich bat mir Bedenkzeit bis heute Vormittag aus. Ich habe mich zunächst sehr gefreut, dass mich endlich einmal wieder eine Firma einstellen möchte. Ich habe mehrmals geschwankt, ob ich nun zusagen soll oder nicht. Immerhin wären es einige Mark mehr im Monat gewesen. Aber nur wegen des Geldes wollte ich mich nicht dafür entscheiden. Also habe ich heute abgesagt. Es wäre doch ein zu großer Anteil an Sekretariatsarbeit, vor allem englischer Korrespondenz gewesen. auf Dauer wäre ich damit nicht glücklich gewesen und der Arbeitgeber auch nicht, weil ich vielleicht doch weiter auf der Suche nach etwas Passenderem gewesen wäre. Also muss ich abwarten und weiter suchen.
Freitag, 25. Mai 2001
Vor knapp zwei Wochen haben wir den Kaufvertrag für das Grundstück unterschrieben. Jetzt müssen wir vor allem abwarten, ob der Bauantrag ohne Einwände genehmigt wird. Die ersten Rechnungen, die das Grundstück betreffen, sind natürlich auch schon da, aber alles in allem noch kleinere Beträge. Ich bin mal gespannt, wann es dann richtig losgehen wird mit dem Haus.
So sieht es im Moment noch aus:
Mein jetziger Job ist sehr angenehm. Voraussichtlich wird er noch eine bis maximal zwei Wochen dauern, dann steht wieder etwas Neues an.
Am 13. Mai haben wir endlich unsere Gutscheine für die Ballonfahrt eingelöst. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Jede Menge Fotos und einen kleinen Bericht dazu habe ich in die Rubrik “On Tour” gestellt.
Ach ja, und am 16. Mai ist unsere Katze Jule umgezogen. Mehr dazu gibt es im Katzenhaus.
Donnerstag, 31. Mai 2001
Heute war mein letzter Arbeitstag bei dem Bürokommunikationsunternehmen. Gleich im Anschluss hatte ich nachmittags noch einen Vorstellungstermin für meinen eventuellen nächsten Einsatz. Ich bin nicht so besonders begeistert dahin gegangen, denn es handelte sich wieder einmal um eine Sekretariatsstelle. Für den neuen CEO (Chief Executing Officer) eines Start-Up-Unternehmens. Ich als persönliche Assistentin eines amerikanischen Managers – das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Abschließend teilten sie mir mit, dass sie in den nächsten Tagen noch weitere Gespräche führen und sich in der nächsten Woche entscheiden werden. Danach bin ich direkt zu meiner Zeitarbeitsfirma gegangen, denn ich musste ja wissen, wie es ab morgen weitergehen soll. Und natürlich hatte meine sehr nette zuständige Personaldisponentin schon eine mögliche Alternative. Wir sind sogar noch mal mein Kurzprofil durchgegangen und haben es ergänzt; sie hatte nämlich die Idee, mich bei einem großen Tourismusunternehmen in Hannover vorzuschlagen. Wunderbar, ich bin begeistert. Vielleicht bringt das mehr als meine eigenen Bewerbungen, die bisher leider nicht erfolgreich waren. Aber morgen habe ich auf jeden Fall frei (bezahlte Wartezeit natürlich).
Freitag, 1. Juni 2001
Es war mal wieder sehr schön, etwas länger schlafen zu können. Wenn auch “nur” bis 9 Uhr, denn dann war ich wach und konnte nicht länger liegen bleiben.
Heute habe ich nun endgültig erfahren, dass am Dienstag nach Pfingsten mein nächster Einsatz beginnt. Dieses Mal etwas ganz anderes: Betreuung von Kongressteilnehmern bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Ich bin gespannt, wie das sein wird.
Außerdem habe ich heute eine sehr interessante Stellenanzeige in der Online-Ausgabe einer Touristik-Zeitschrift gefunden. Das wäre etwas für mich, ich werde mich umgehend dort bewerben.
Sonntag, 17. Juni 2001
Am Freitag waren wir wieder einmal beim Grundstück. Das Nachbarhaus links steht schon, das heißt die Mauern. Und nun war auch auf dem rechten Eckgrundstück abgesteckt. Ich stand ratlos vor dem Ganzen und konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass in diesen winzigen Raum dazwischen noch zwei Häuser passen sollen. Also sind wir gestern mit Maßband und Holzlatten wieder hingefahren und haben gemessen. Es passt tatsächlich. Allerdings hat der linke Nachbar seine Garage exakt auf die Grundstücksgrenze gebaut.
Tja, der weite Blick geht nun doch etwas verloren, wenn so nach und nach die Häuser hingestellt werden. Aber wir haben immerhin 420 qm Grundstück und das ist nun wirklich genug.
Morgen ist mein letzter Arbeitstag in der Bundesanstalt. Alles in allem war es sehr angenehm und sehr nett. Ich habe hauptsächlich Büroarbeit gemacht und hatte mit den Teilnehmern eigentlich gar nichts zu tun. Nur Kaffee musste ich zweimal täglich aus der Kantine holen. Das war ein richtiger Kaffeetransport durch die langen Kellergänge von der Küche bis nach oben zum Sitzungssaal. “Bastelstunden” waren auch dabei, so habe ich zum Beispiel Namensschilder, Tischschilder, Flyer und ähnliches vorbereitet, ausgedruckt, ausgeschnippelt, geklebt und gefaltet. Ab Dienstag bin ich dann wieder einmal in meiner “Heimatbranche”, der Touristik tätig.
Montag, 18. Juni 2001
So etwas Blödes ist mir noch nie passiert! Ich bin heute morgen mit meinem Auto an der Leitplanke gelandet. Regen, nasse Straße, Rechtskurve – zu schnell bin ich auf keinen Fall gefahren, aber plötzlich drehte sich das Miststück nach rechts und ich rutschte unaufhaltsam auf die Leitplanke zu. Nun darf ich die nächsten Tage erst einmal Bahn fahren, nachdem ich das Auto in der Werkstatt abgeliefert habe.
Freitag, 29. Juni 2001
Heute endlich konnte ich mein Auto aus der Werkstatt abholen. Zwar hat die Versicherung gezahlt (ich hab zum Glück noch eine Vollkaskoversicherung), aber natürlich geht da die Selbstbeteiligung ab und sie haben auch noch die Frechheit, mich einen Eigenanteil an den wunderbaren neuen Teilen zahlen zu lassen. Prima, falls ich das Auto mal verkaufen sollte, werde ich bestimmt davon profitieren, denn der Käufer wird sich sicher freuen, dass es schon mal einen Unfall hatte und viele neue Teile und neuer Lack drauf gekommen sind. Oder etwa nicht?
Okay, immerhin habe ich mich aufgrund dieses Vorfalls mal schlau gemacht und festgestellt, dass man ja eine Kfz-Versicherung jährlich kündigen kann. Ich gebe zu, das hätte ich schon längst wissen müssen. Also werde ich dies in den nächsten Monaten tun und mir eine günstigere Versicherung suchen. Und auch eine, die diese “Neu gegen Alt”-Regelung nicht hat. Das gibt es nämlich! Allerdings habe ich nicht vor, mein Auto noch mal selbst zu zerbeulen.
Montag, 2. Juli 2001
Hatte ich schon geschrieben, dass wir die Baugenehmigung für das Haus bekommen haben? Es hat nur zwei Wochen gedauert. Nächste Woche kann es endlich richtig vermessen werden und dann wird es wohl bald losgehen.
Freitag, 6. Juli 2001
Gestern endete mein derzeitiger Chefsekretärinnen-Job, denn die Mitarbeiterin ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. Ich sollte nun die letzten beiden Tage noch eine andere, im Aufbau befindliche Abteilung unterstützen. Gestern Nachmittag fiel dem Bereichsleiter plötzlich ein, dass er mich gern noch eine Woche länger behalten möchte. Und es hat geklappt, denn eigentlich war ich ja schon fast anderweitig verplant und hätte heute Nachmittag einen Vorstellungstermin gehabt. Der wurde mir angekündigt mit den Worten: “Ich habe da etwas ganz Spannendes für Sie, eine Kombination aus Sekretariat und Vertriebssachbearbeitung mit viel Englisch und vielleicht auch ein bisschen Französisch…” Das klingt für mich überhaupt nicht spannend, zumal meine Englischkenntnisse längst nicht so perfekt sind, wie sie immer angepriesen werden. Aber es nützt nichts, auch die ausdrückliche Erklärung, dass ich wenig Übung habe, kann die Mitarbeiterinnen des Zeitarbeitsunternehmens nicht überzeugen. Anscheinend wird jeder, der ein wenig mehr als nur Schulenglisch kann, gleich mit perfekten Fremdsprachenkenntnissen eingestuft. Zum Glück hatte sich diese Sache dann erledigt, weil ich nun eine Woche länger in dieser Firma bleibe und alle hoffen, dass es etwas Langfristiges werden wird. Bisher weiß noch nicht, ob und was sie mir anbieten werden. Und dann habe ich heute noch eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch im Briefkasten gefunden! Ich hatte mich Ende Juni bei einem Unternehmen beworben, bei dem ich auch im Rahmen der Zeitarbeit zwei Wochen gearbeitet habe. Was ich dort außerordentlich positiv fand, war das sehr angenehme Arbeitsklima. Mal sehen, vielleicht habe ich auch da eine Aussicht auf Festanstellung. Es wäre wirklich mal wieder an der Zeit, denn der ständige Wechsel alle zwei bis drei Wochen ist sehr anstrengend.
Samstag, 7. Juli 2001
Seit ein paar Tagen haben wir eine elende Hitze. Trotzdem waren wir gestern Abend zum Essen beim Griechen. Das endete dann wieder damit, dass ich total angeschwollene Füße hatte und nur noch auf dem Sofa liegen wollte.
Heute Nachmittag sind wir trotz der Hitze zum Grundstück gefahren. Es war heute Morgen von einem Bekannten gemäht worden, denn man kam nur noch schlecht durch das hoch gewachsene Unkraut. Außerdem war es dringend notwenig, weil am nächsten Freitag der Vermesser kommt. Gleichzeitig werden auch der Kellerbauer, der Tiefbauer und der Hausverkäufer vor Ort sein. Wir dürfen gespannt sein, was da besprochen werden wird und wie die weitere Planung aussehen wird. Wie gesagt, heute Nachmittag standen wir also unter der brütenden Sonne auf dem Grundstück und haben die hintere Grenze und das zweite Haus abgemessen. Nun wissen wir endgültig, dass die beiden Häuser tatsächlich darauf passen werden und wo der Aushub gelagert werden kann.
Freitag, 20. Juli 2001
Anfang letzter Woche war noch nicht klar, ob denn Freitag, der 13.07. nun endgültig der letzte Tag in diesem Unternehmen sein würde. Mein Zeitarbeitsabschnitts-Chef hatte sich bis dahin noch nicht geäußert. Er verkündete mir schließlich am Dienstag, dass wir uns am nächsten Tag darüber unterhalten würden. Das hörte sich nach einem richtigen Gespräch an und ich war gespannt, welches Angebot sie mir machen würden. Meine Unterlagen hatte ich immer griffbereit und ich würde ihm gern mehr über meine bisherigen Berufserfahrungen erzählen. Das “Gespräch” entpuppte sich am nächsten Tag als ein einziger kurzer Satz: “Wir verlängern noch einmal eine Woche.” Die restlichen Arbeitstage gestaltete ich mit Arbeiten, die keine allzu hohen Anforderungen stellten: Jede Menge Seiten drucken, anschließend sortieren und dann in Ordnern entsprechend einheften, natürlich auch mit den dazugehörigen Beilagen. Außerdem Einlegeblätter für Broschüren ausdrucken und in dieselben einlegen. Die Sekretärin, zu deren Urlaubsvertretung ich ursprünglich angefordert worden war, ist diesen Mittwoch schon wieder in Urlaub gegangen. Ich erfuhr dann im Laufe des Mittwoch so nebenbei, dass ich ihre Kollegin ein wenig unterstützen soll. Es endete dann damit, dass am späten Mittwochnachmittag der Geschäftsführer im Büro stand und meine Hilfe anforderte. Von da an saß ich wieder auf dem Sekretärinnen-Sessel. Natürlich gab es wieder ein Hin und Her, ob nun noch einmal verlängern oder doch nicht, nein, eigentlich hätte man für mich nichts mehr zu tun. Die Ordner waren alle fertig und anderes gab es wohl nicht zu tun. Meine Personaldisponentin hatte auch schon angefragt und gerade nachdem ich ihr gesagt hatte, dass der heutige Freitag endgültig der letzte Tag sein würde, hieß es, ich solle noch einmal warten, der Geschäftsführer überlege nämlich, ob nicht doch noch drei oder vier Tage länger …
Jedenfalls war es da zu spät und der andere Kunde hatte schon die Zusage. Das war dann Pech für Firma, aber bei solchen Entscheidungen in letzter Sekunde muss man mit so etwas rechnen. Heute Mittag um 12 Uhr war dann endgültig Schluss. Der Geschäftsführer war zwar immer noch da, obwohl er seit gestern schon in Urlaub war – auch so ‘ne Sache der schlechten Planung. Ich habe die Firma also heute Mittag verlassen und war nicht besonderes traurig.
Im Anschluss war ich kurz zu der Einarbeitung für den nächsten Einsatz, dieses Mal bei einem Architekten. Es ging ganz problemlos, wir waren in einer Stunde durch und dann bin ich erst mal losgezogen und habe mir – endlich!!! – zwei paar neue Schuhe gekauft. Das hatte ich mir die ganze Zeit verkniffen, weil ich jeden Pfennig sparen wollte, aber irgendwann tun’s die alten dann doch nicht mehr.
Am Mittwochmorgen hatte ich übrigens ein Vorstellungsgespräch. Bei Stellen im öffentlichen Dienst laufen diese Gespräche ja immer etwas anders ab als bei Unternehmen der freien Wirtschaft. Das habe ich schon einmal erlebt, als ich mich bei der Uni Hannover vorgestellt habe. Dieses Mal waren alle eingeladenen Bewerber – 8 waren wir insgesamt – gemeinsam um 9 Uhr zum Gespräch geladen. Zuerst saßen wir alle zusammen der 6-köpfigen Kommission gegenüber und es wurde Allgemeines zum Unternehmen, zur Organisation und zur Stelle besprochen. Dann kamen die Einzelgespräche dran. Ich war zum Glück die zweite, da ich anschließend noch zur Arbeit musste. Die Atmosphäre war sehr angenehm und das Gespräch lief auch sehr gut. Anders hatte ich es auch nicht erwartet, denn ich hatte dort ja bereits vor einiger Zeit gearbeitet und schon damals das Arbeitsklima als sehr angenehm empfunden. Nun heißt es aber wieder warten, Mitte nächster Woche kann ich mal nachhören, wie die Tendenz aussieht.
Freitag, 27. Juli 2001
Ich hab ihn!!! Den neuen Job!!! 🙂
Am Mittwoch hatte ich die Einstellungsunterlagen im Briefkasten. Wahrscheinlich am 13.08. werde ich anfangen. Ein bisschen kompliziert ist es ja schon, wenn man im öffentlichen Dienst arbeiten möchte. Sie möchten jede Menge Unterlagen haben, angefangen bei der Geburtsurkunde bis hin zu allen Zeugnissen in beglaubigter Form. Dann brauche ich noch ein Führungszeugnis und muss eine ärztliche Einstellungs- und Bildschirmtauglichkeitsuntersuchung über mich ergehen lassen. Ein (zeitliches) Problem könnte es mit dem Führungszeugnis geben, denn die Auskunft beim Bürgeramt war, dass es bis zu vier Wochen dauern kann. Die Mitarbeiter des Bürgeramtes waren auch ganz und gar nicht kooperativ. Selbst der Hinweis auf den geplanten Einstellungstermin ließ ihnen nur die Feststellung entlocken, dass es eben alles seinen Weg geht. Nun gut, dann werde ich abwarten und hoffen.
Auch mit dem Hausbau tut sich jetzt etwas. Seit heute haben wir ein halbes Kellerloch – die Tiefbauer haben angefangen zu baggern. Am Montag werden sie mit dem Aushub für beide Häuser fertig sein. Mehr dazu gibt es wie immer auf Ralfs Web-Site zu lesen und anzuschauen. Am 8. August wird die Bodenplatte für den Keller gegossen und am nächsten Tag der Keller aufgestellt. Einen Termin für das Haus werden wir erst in der zweiten Augustwoche bekommen.
Montag, 30. Juli 2001
Alles halb so wild – ich werde auf jeden Fall am 13.08. anfangen. Heute rief mich der für die Einstellung zuständige Bald-Kollege an und fragte, ob es mit dem Termin in Ordnung geht. Mein Schreiben hatte er noch nicht bekommen, da war die Post wohl wieder mal etwas langsam. Und er sagte, mit dem Führungszeugnis sei es kein Problem, notfalls könne er dort auch anrufen. Ich solle auf jeden Fall am 13. um 08:30 Uhr da sein :-)))
Und dann ergab es sich noch, dass ich nächste Woche Urlaub haben werde. Normalerweise wäre ich nahtlos von der jetzigen Urlaubsvertretung in den neuen Job gegangen, die Urlaubstage wären mir dann ausbezahlt worden. Nun rief aber heute die Kollegin an, die ich vertrete und teilte mir mit, sie werde am nächsten Montag wieder da sein. Ihr Freund hatte einen Unfall und muss operiert werden und sie nimmt dann lieber den Urlaub, wenn er wieder gesund ist. Das passt mir auch ganz gut, dann kann ich nächste Woche etwas Zeit auf der Baustelle verbringen, denn der Keller wird geliefert. Und auch in meinem Nebenjob etwas intensiver arbeiten (redaktionelle Mitarbeit an einem neuen Webkatalog).
Hier ist ein aktuelles Foto von unserer Kellergrube, das ich gestern gemacht habe:
Donnerstag, 2. August 2001
Heute Abend haben wir die Schnüre über unserer Baugrube gespannt. An den jeweiligen Kreuzungen werden die Kellerbauer dann nach unten loten, um die Ecken der Bodenplatte zu markieren.
Freitag, 31. August 2001
Vermutlich werden jetzt alle meine Tagebuch-Leser denken, dass ich fürchterlich schreibfaul bin. Na ja, manchmal trifft das schon zu, aber nicht gerade in dieser Zeit. Wir hatten einiges zu tun an unserem Keller, was bei der Hitze in den vergangenen Wochen keine reine Freude war. Und dann habe ich mich doch entschlossen, meine eigenen Seiten mit den Fotos und Berichten über unseren Hausbau ins Netz zu stellen. Im Moment gibt es nur mal einige Fotos zu sehen, den Rest werde ich in Kürze ergänzen.
Drei Wochen arbeite ich nun schon in meinem neuen Job. Und ich denke, ich habe mich schnell gut eingearbeitet. Zumal die Kollegin, die ich vertreten werde, schon gleich in der ersten Woche für zwei Tage ausfiel und nun schon seit Mitte letzter Woche wieder. Kein Wunder bei einer fast Hochschwangeren bei dieser Hitze, wenn es einem “normalen” Menschen schon nicht so gut geht. Jedenfalls war ich die meiste Zeit auf mich allein gestellt und habe es alles gut hingekriegt. Natürlich kann ich immer jemanden fragen, sei es die Kollegin, die mir gegenüber sitzt und diesen Job auch schon drei Jahre gemacht hat, oder meine Vorgesetzten. Mittlerweile ist es schon so, dass ich mir reichlich Gedanken mache, wie ich die Arbeitsabläufe verbessern kann. Statt einer zwar funktionierenden und hilfreichen Excel-Tabelle für die Bewerberverwaltung wäre eine nette Datenbankanwendung doch viel besser. Ich glaube, Jörg hat mich mit seinen Access-Datenbanken da schon etwas angesteckt. Zum Glück ist es an meinem Arbeitsplatz im Moment recht ruhig, und so habe ich Zeit, einige Überlegungen anzustellen und mir ein Konzept auszudenken.
Ach ja, ich habe auch mal meinen Arbeitsplatz fotografiert:
Vor einer Woche waren wir beim Nachbarn links nebenan zur Geburtstags- und Rohbauparty eingeladen. Es war sehr nett, aber mir ging es nicht gut, weil ich schon nachmittags Kopfschmerzen hatte und es abends auch nicht besser wurde. In weiser Voraussicht bin ich mit meinem eigenen Auto hingefahren und um zehn Uhr auch wieder abgehauen. Dann so schnell wie möglich ins Bett, nur noch im Dunkeln liegen. Am Samstag ging es mir zum Glück wieder sehr gut. Allerdings habe ich am Sonntag wieder gelitten. Es war so fürchterlich heiß, und wir mussten noch ein paar Kleinigkeiten am Keller erledigen, bevor am Montag wieder rundherum angefüllt wurde.
Heute war wieder einmal ein Richtfest, dieses Mal bei den übernächsten Nachbarn, die ein Doppelhaus bauen und die ich vorher noch nie gesehen habe. Wir haben uns eine gute Stunde dort aufgehalten, waren anschließend noch einkaufen und dann zu Hause.
Nächste Woche werden die Häuser aufgebaut, zuerst das von Tina und Ralf und am Mittwoch/Donnerstag dann unseres. Am Mittwoch Abend findet das gemeinsame Richtfest statt. Meine Eltern werden auch da sein, sie haben schon ihren Wohnwagen präpariert und fahren am Sonntag los. Sie machen dann Urlaub auf einem Campingplatz in der Nähe und werden den Hausaufbau mit bestaunen und auch filmen.
Donnerstag, 20. September 2001
Keine Zeit, um hier viel zu schreiben – leider!!!
Tagsüber gehe ich arbeiten, anschließend bin ich entweder im Haus und dämme zurzeit etwas, oder ich gehe einkaufen, mache die Wohnung sauber, was eben “nebenbei” noch so anfällt.
Ich bemühe mich, die Fotos vom Hausaufbau und unseren ersten Ausbauarbeiten fertig zu stellen, damit sie jeder bewundern kann. Aber das ist auch nicht in 5 Minuten erledigt, ich denke mal, am Wochenende ist es dann endlich soweit.
Ach ja, etwas Wichtiges möchte ich nicht vergessen:
Ich danke allen meinen Besucher auf Löwenmaul, insbesondere denen, die sich in mein Tagebuch eingetragen haben. Leider kann ich im Moment nicht jedem einzelnen eine E-Mail schicken, was ich gern tun würde, aber die Zeit …
Ich hoffe, ihr schaut trotzdem wieder gern vorbei und ich verspreche, dass es in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Neues hier zu lesen und anzuschauen geben wird. 🙂
Donnerstag, 11. Oktober 2001
Nachmieter gesucht: Wie sich ein anscheinend harmloses Unterfangen fast in ein Drama verwandeln kann.
Nachdem wir mit dem Ausbau des Hauses Mitte September begonnen hatten, hofften wir, Anfang dieses Monats eine ungefähre Abschätzung zu haben, wie schnell es gehen könnte. Nun gut, wir fassten dann also die Kündigung unserer jetzigen Wohnung zum 31.01.2002 ins Auge mit der Option, auch schon im Laufe des Januar umzuziehen.
Nachdem man doch ab und zu mit den Nachbarn spricht, wussten natürlich die meisten hier im Haus, dass wir bauen und irgendwann ausziehen werden. So meldet sich eines Abends Ende September ein Pärchen, das mit den Mietern unter uns befreundet ist und Interesse an unserer Wohnung hat.
Klar sind wir gerne bereit, diesen Interessenten die Wohnung zu zeigen. Wir sind zwar nicht verpflichtet, Nachmieter zu suchen und vorzuschlagen, aber wenn es jemanden gibt, freut sich auch er Vermieter. Also vereinbarten wir einen Besichtigungstermin für Sonntag, den 30.09.
Vorausschicken muss ich noch, dass wir damals eine “richtige” Küche eingebaut haben (ein Foto gibt es auf meinen Küchenseiten zu sehen). Diese Küche könnten wir zwar ausbauen und im Haus wieder einbauen, passen würde es auf jeden Fall. Aber es ist natürlich ein zeitlicher und auch finanzieller Mehraufwand, denn die passend zugeschnittenen Arbeitsplatten kann man nicht mehr verwenden. Neben den Küchenschränken wollten wir auch den Gasherd in der Wohnung lassen, da wir in unserer zukünftigen Küche einen Elektroherd haben werden. Daher hofften wir auf Interessenten, die keine Küche haben und unsere gegen einen vernünftigen Preis gerne übernehmen würden. Dann würden wir auch die eine oder andere Jalousie oder Lampe, die wir nicht gebrauchen können, dem Nachmieter kostenlos überlassen.
Die Beiden kamen also am Sonntagnachmittag mit ihrer kleinen Tochter. Die Wohnung gefiel ihnen gut, vor allem würden sie gern einziehen wegen der Nähe zu ihren Freunden und der problemlosen Möglichkeit der gegenseitigen Kinderbetreuung.
An der Küche waren sie nun gar nicht interessiert; besonders die Frau war sehr abgeneigt, während er anscheinend doch bereit war, noch einmal darüber zu diskutieren. Sie blieb dabei: Sie hätten ja eine eigene Küche, und unsere würden sie sowieso herausnehmen. Außerdem hätte sie gern freien Zugang zum Fenster (wir haben dort “unpraktischerweise” Unterschränke davor gebaut). Der Teppichboden müsste aber auch raus, denn der Mann hat eine Hausstauballergie. Wir verblieben dann so, dass wir etwa Mitte Oktober wieder telefonieren würden. Wir hatten ja gerade einige Tage zuvor eine Anzeige aufgegeben und wollten abwarten, ob sich noch andere Interessenten melden würden.
Und tatsächlich, es stellten sich noch weitere Interessenten ein. Die nächsten kamen am darauf folgenden Samstag zur Besichtigung. Ich hatte den Eindruck, sie fanden die Wohnung in Ordnung, waren aber nicht allzu begeistert. Na ja, die Küche wollten sie jedenfalls auch nicht haben.
Paar Nummer 3 hatte ich für den Sonntag eingeladen. An diesem Sonntagnachmittag meldete sich noch ein weiterer Interessent, der allerdings an diesem Tag keine Zeit mehr hatte. So vereinbarten wir, dass er am Montagabend vorbeikommen solle.
Paar Nummer 3 am Sonntag war vollkommen begeistert von der Wohnung. Auch die Küche wollten sie gern übernehmen. Zum ersten Mal kam die Frage nach dem Preis. Wir hatten ursprünglich so eine ungefähre Vorstellung von 1500-2000 DM gehabt. Ich hatte aber dann noch einmal in meiner Umzugskostentabelle nachgeschaut, was wir für den Einbau der Küche damals zusätzlich investiert hatten (Fliesenspiegel, Spüle, ein zusätzlicher Schrank, Arbeitsplatten, Gasanschluss verlängern). Und das waren stolze 1500 DM gewesen. Also überlegte ich mir fix, dass ich den Preis erhöhen sollte und nannte ihnen 2500 DM. Mir schien, sie waren nicht so begeistert von der Höhe, wollten aber darüber sprechen und sich wieder melden.
Schon am nächsten Nachmittag rief sie wieder an. Für 2000 DM Ablöse für die Küche würden sie die Wohnung nehmen. Ich sagte, dass am Abend noch ein weiterer Interessent kommen würde, aber war ganz zuversichtlich, sie als Nachmieter vorschlagen zu können. Vermutlich würde der andere auch keine Küche haben wollen.
Aber genau das Gegenteil war der Fall. Ihm gefiel die Wohnung sehr gut und er brauchte auch eine Küche. Ich sagte, andere Interessenten wären bereit, 2500 DM für die Küche zu zahlen. Worauf er von sich aus sofort 3500 DM bot mit dem Hinweis, auf jeden Fall mehr als andere zu zahlen. Ich war nun hin und her gerissen, denn die anderen waren so nett gewesen und sie waren so begeistert von der Wohnung … ich hätte sie ihnen wirklich gegönnt. Ich verblieb auch mit dem letzten Interessenten so, dass ich ihn am nächsten Tag anrufen würde.
Ich hatte schon ein blödes Gefühl dabei, den anderen absagen zu müssen. Männer denken da viel praktischer: Wer das meiste zahlt, bekommt die Wohnung.
Am folgenden Tag rief ich nachmittags Paar Nummer 3 an und informierte sie über das aktuelle Angebot. Sie wollte mit ihrem Freund darüber sprechen. Er rief dann später zurück, war – verständlicherweise – gar nicht erfreut und sagte, sie könnten und wollten auf keinen Fall mehr als die 2000 DM zahlen. Damit war dieses dann erledigt.
Dann rief ich noch zwei neue Interessenten zurück und teilte ihnen mit, dass die Wohnung bereits vergeben sei.
Anschließend rief ich den Höchstbietenden an, um ihm die erfreuliche Mitteilung zu machen. Er musste noch schnell etwas einkaufen gehen und wir verabredeten, in einer halben Stunde noch einmal zu telefonieren.
Und um das Ganze zum Abschluss zu bringen, dachte ich mir, jetzt rufe ich auch noch die allerersten Besichtiger an, nämlich die Freunde von den anderen Mietern. Und das war ein Fehler! Ich hatte ihn am Telefon und sagte ihm, es gäbe einen Interessenten für die Wohnung, der uns die Küche zu einem guten Preis abkaufen würde, und das würden wir favorisieren. Er sagte nur kurz, er müsste mal schauen, und sie würden gleich zurückrufen.
Zwei Minuten später klingelte das Telefon und SIE war dieses Mal dran. Warum, das wurde mir im Laufe des Gesprächs klar. Sie konnte nämlich so richtig unangenehm werden. So argumentierte sie zum Beispiel, dass der Vermieter sehr viel Wert auf eine gute Hausgemeinschaft lege. Falls sie die Wohnung jetzt nicht bekommen sollten, würde das den Hausfrieden stören. (Erpressung: Gebt uns die Wohnung, sonst sprechen unsere Freunde im Haus kein Wort mehr mit euch.) Ihr Fehler war, dass sie plötzlich erwähnte, sie habe schon mit dem Vermieter Kontakt aufgenommen. (Frechheit: Wir hatten unseren Vermieter noch nicht informiert, dass wir ausziehen würden geschweige denn schriftlich gekündigt.) Ich dachte, ich höre nicht richtig und habe ihr das auch gesagt. Selbstverständlich erwähnte sie dann wieder, dass ihr die Küche überhaupt nicht gefalle, und es wäre doch schön, wenn wir sie mitnehmen könnten. (Nein, finde ich gar nicht schön, sondern äußerst unpraktisch.) Sie fragte dann ganz frech, wie viel wir damals für die Küche bezahlt hätten. Ich sagte ihr, es spiele keine Rolle, was die Küche im ausgebauten Zustand wert sei, sondern in diesem Fall zählt der eingebaute Zustand. (Ist tatsächlich so!) Dann erwähnte sie noch, sie seien ja bereit, etwas zu zahlen (aha, den Eindruck hatte ich damals nicht), aber wir (Achtung Vorwurf!) hätten ja gar keine Preisvorstellung genannt. Auf jeden Fall hat sie mich mit ihrem unverschämten Ton ganz schön auf die Palme gebracht. Ich habe mich dann gar nicht mehr geäußert und darauf verwiesen, dass wir noch einmal telefonieren.
Jörg hat sofort unseren Vermieter angerufen, der zum Glück auch zu Hause war. Der Vermieter hatte zwar die Anfrage von diesem Paar bekommen, aber keinerlei Zusage gemacht. Er fand es auch nicht gut, dass wir gerade erst vor fünf Minuten und mehr per Zufall erfahren haben, dass sie ihn bereits angerufen hat. Er wollte dann noch ein bisschen über den anderen Interessenten erfahren und ließ sich seine Telefonnummer geben, um ihn zu kontaktieren.
Ich konnte mich an diesem Abend gar nicht mehr beruhigen über das Verhalten mancher Leute. Bei derartigen Äußerungen und einem solchen Gesprächston fühle ich mich erpresst und bedroht: Du bist die Böse, du störst den Hausfrieden, du bist geldgierig, du gönnst armen Leuten nicht die schöne Wohnung!
Gestern Abend waren wir gerade zu Hause, als das Telefon klingelte und ER anrief. Wir haben es zum Glück an der Rufnummer gesehen, hatten aber jetzt nicht gleich Lust, noch halb in der Tür stehend, über die Wohnung zu diskutieren. Er musste dann mit dem Anrufbeantworter vorlieb nehmen, und den fragte er, ob es denn noch eine Chance gäbe, die Wohnung zu bekommen, er habe von seiner Frau gehört, jemand anders wolle 3500 DM oder sogar mehr zahlen. Überflüssige Frage, überflüssiger Anruf? JA, es gibt eine Chance, biete einfach mehr Geld. JA, der Anruf war überflüssig, nachdem der das Angebot kennt, hätte er selbst eins abgeben können.
Wir haben mit unserem Vermieter telefoniert, der auch sofort wissen wollte, ob ER sich schon gemeldet hat. Wir berichteten ihm von dem Anruf. Seine Reaktion darauf: Das sei ein blöder Anruf gewesen, er hätte uns ein Angebot machen sollen. Jedenfalls tendiert unser Vermieter auch zu dem anderen Interessenten und wollte ihn anschließend gleich anrufen. Er ist eben auch ein Mann und sieht ganz klar, dass der eine 3500 DM bietet und der andere nichts. Und ich habe schon ein ungutes Gefühl, weil ich den anderen absagen musste. Nur nicht bei den “Hausfriedens-Erhaltern”. SIE war zu unverschämt, ich gönne ihr die Wohnung nicht. Ich habe schon zu Jörg gesagt, FALLS die doch die Wohnung bekommen, dann bauen wir alles aus. Jede Jalousie, jede Lampen, alles was nicht zur Wohnung gehört. Nur die Teppichböden, die sie sowieso nicht behalten wollen, lassen wir drin.
Dienstag, 23. Oktober 2001
Trotz der vielen Arbeit rund ums Haus habe ich mich am Wochenende entschlossen, bei der Weihnachtswelle mitzumachen. Ich hatte schon eine Idee, welches Thema ich wählen würde, und in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte sich schon die halbe Geschichte in meinem Kopf entwickelt. Als am Sonntagvormittag das Baustellen-Mittagessen in der Küche vor sich hingarte, habe ich mir schnell das Thema per E-Mail reservieren lassen. Und ich habe es nach diversen Steinwolle-Dämmaktionen und Aufräumarbeiten tatsächlich noch geschafft, das am Sonntagabend noch zu Papier – oder besser gesagt – in den PC zu bringen.
Donnerstag, 1. November 2001
Im Moment haben wir eine kleine “Ruhepause”, was das Haus betrifft. Am Montag kam der Estrich und der muss bis zum Wochenende trocken. Erst dann darf man ihn vorsichtig betreten und Mitte nächster Woche ist er richtig belastbar.
Einen positiven Nebeneffekt hat so ein Hausbau auch – obwohl ich nicht annähernd so viel gearbeitet habe wie die Männer: Ich habe bis jetzt schon 12 Kilo abgenommen. Und habe jetzt wieder reichlich Auswahl im Kleiderschrank 🙂
Trotz der kleinen Ruhephase bin ich in den letzten Tagen noch nicht dazu gekommen, wieder einmal ins Tagebuch zu schreiben. Irgendwie wird das gleich “gestraft”: Man erscheint dann gelegentlich unter der Rubrik “selten” in manchen Link-Sammlungen. Hilfe, wir bauen doch nur ein Haus! Ich bin sonst gar nicht so schreibfaul. Ist aber mal eine interessante Frage: Nach welchen Kriterien werden Web-Tagebücher bewertet? Die Häufigkeit der Einträge scheint doch ziemlich bedeutend zu sein. Klar, ich finde es auch langweilig, wenn ich in der Erwartung, etwas Neues zu lesen, nur auf einen 4 Wochen alten Eintrag stoße.
Immer noch Donnerstag, später am Abend:
Wir sind gerade vom Griechen zurückgekommen, haben dort lecker gegessen und 4 bis 5 Ouzo getrunken. Und das Beste: allkauf hat sozusagen das Essen bezahlt. Tina und Ralf haben eine Prämie bekommen, weil sie damals die ersten Interessenten für das allkauf-Haus waren und uns als weitere Hauskäufer vermittelt hatten. So konnten wir uns endlich einmal wieder ein gutes Essen leisten 😉 und uns über den bisherigen Ausbau des Hauses freuen.
Donnerstag, 22. November 2001
Ich habe es tatsächlich trotz Hausbaustress geschafft, meine Geschichte für den Wellenbrecher-Adventskalender fertig zu stellen. Sogar einen Tag vor dem Abgabetermin. Aber ansonsten bleibt mir im Moment so gut wie gar keine Zeit, mich um meine Seiten zu kümmern. Zu schreiben gäbe es ja eine Menge, aber das Haus steht an erster Stelle und schließlich wollen wir Ende Dezember noch einziehen. Also fahre ich brav jeden Tag direkt nach der Arbeit zum Haus und tapeziere, streiche, usw. Morgen soll die Kellertreppe eingebaut werden. Ich hoffe, dass es klappt, nachdem uns heute der Brüstungsgeländerbauer im Stich gelassen hat. Es sollte im Flur ein Geländer an der Öffnung zum Keller hin eingebaut werden. Muss ja sein, schließlich soll niemand in das Kellerloch hinabstürzen. Aber so ist das eben, wenn man nicht alles selbst macht … Im Ernst, das ist wirklich ein Vorteil von so einem Ausbauhaus, man ist nur in geringem Maß von Handwerkern abhängig, weil man eben alles selbst macht. Immerhin kann ich – so glaube ich – ganz gut tapezieren, da blicke ich schon auf eine lange Erfahrung zurück. Sogar die erste Decke ist mir gut gelungen, aber es stehen noch die großen Räume (mit den großen Decken) aus, und da wird es doch ein klein wenig schwieriger werden.
21:30 Uhr – der Geländerbauer ist jetzt gerade angekommen und will doch tatsächlich das Teil noch anbauen. Glücklicherweise ist unser Nachbar Ralf bereit, so lange da zu bleiben. O.k., dann kann die Kellertreppe morgen kommen!!!
Freitag, 23. November 2001
Tja, nun war der Geländerbauer doch nicht so lange da – er musste nämlich feststellen, dass die Maße nicht stimmen. So müssen wir also noch drei Wochen auf unser Geländer warten.
Samstag, 24. November 2001
Gestern Abend schaltete ich den PC wie gewohnt ein. Alles ganz normal. Zwei Stunden später wollte ich noch mal ran, um endlich die Autorendatei für das Wellenbrecher-Adventskalender- und Buchprojekt fertig zu stellen. Nichts ging mehr – keine Reaktion. Der PC fuhr einfach nicht mehr hoch. Ausgerechnet jetzt! Heute morgen habe ich schnell einen Termin bei Atelco vereinbart, wo wir damals die Einzelteile für den Rechner gekauft hatten. Wie schon befürchtet war das Mainboard defekt und eine neue CPU musste auch her. Leider nützte mir die 5-Jahres-Garantie überhaupt nichts, weil eindeutig Fehler beim Zusammenbau passiert waren. Ein Wunder, dass der Rechner über ein Jahr durchgehalten hat. So bin ich auf die Schnelle (na ja, eineinhalb Stunden hat es schon gedauert) 364 DM losgeworden. Und habe jetzt einen Duron 800, vorher war’s ein 600er. Zu Hause habe ich gleich erst einmal alles angestöpselt und – oh Wunder – es funktionierte alles auf Anhieb. Kein erneutes Installieren oder Konfigurieren von irgendetwas war notwendig. Und dann ging es endlich auf zum Haus, ich wollte schließlich weiter tapezieren. So habe ich auch heute nicht so viel geschafft, wie ich eigentlich vorhatte, aber es wird schon werden!
Mittwoch, 5. Dezember 2001
Seit Sonntag kränkele ich etwas herum – ich hab’s an der Blase. Das ständige Rennen auf die Toilette nervt etwas, aber immerhin kann ich erstaunlicherweise nachts ohne Probleme durchschlafen. Am Montag bin ich deswegen zu Hause geblieben, ich hätte vermutlich nicht einmal den Weg zur Arbeit geschafft, ohne fünfmal anzuhalten. Und ich hatte wahrhaftig keine Lust, am Schnellweg zu parken und mich zum Pinkeln hinter die Leitplanke zu setzen.
Die Arbeiten im Haus gehen voran, allerdings dauert das Tapetenkleben doch ziemlich lange. Aber seit dem letzten Wochenende sind schon die ersten beiden Räume oben gestrichen!
Den Montag zu Hause habe ich im Wesentlichen damit verbracht, an den Grafiken für meine Weihnachtsgeschichte herumzubasteln. Das ist leider gar nicht so einfach, wenn man nicht künstlerisch begabt ist. Also habe ich Fotos eingescannt, bearbeitet, etwas nach Vorlage dazugemalt … aber es wird schon klappen. Ich bin mal gespannt, wann meine Geschichte im Wellenbrecher-Adventskalender erscheinen wird.
Heute habe ich mal wieder bei Ikea im Internet reingeschaut, und siehe da, endlich war der seit Wochen angekündigte 3D-Küchenplaner verfügbar. Sofort runterladen und Küche zeichnen. Die Schränke habe ich mittlerweile im Kopf, so dass ich nicht einmal meine per Hand geschriebene Liste zur Hilfe nehmen musste. So etwa wird die Küche nachher aussehen:
Sonntag, 9. Dezember 2001
Heute ist meine Geschichte im Wellenbrecher-Adventskalender zu lesen :-)))
Ansonsten bin ich wieder einigermaßen fit und einsatzbereit – zum restlichen Tapezieren. Das ist heute geschehen, ich habe das Gäste-WC tapeziert. Und wir haben in zwei Räumen den Teppichboden verlegt. Noch nicht endgültig, er muss erst einmal liegen und ruhen (hat der’s gut!!!) und dann wird er verklebt. Morgen kommen die Maler und tapezieren und streichen die restlichen Räume fertig. Alles selber machen geht dann doch irgendwann nicht mehr, vor allem wenn man bald einziehen will. Und da ich keinen Urlaub habe, würde ich bestimmt noch drei Wochen brauchen, um all das zu erledigen.
Montag, 24. Dezember 2001
Hier sitze ich nun, in der kalten ehemaligen Wohnung. Am Donnerstag sind wir umgezogen, aber bis die Wohnung endgültig leer geräumt sein wird, dauert es noch ein paar Tage. Und da wir im Haus bisher noch keinen Telefonanschluss haben, befindet sich mein Büro noch hier. Ich muss ja ab und zu mal nach E-Mails schauen und einen Blick ins Internet werfen. Gerade habe ich mir die letzten Geschichten aus dem Wellenbrecher-Adventskalender ausgedruckt. Ich werde sie nachher lesen, gemütlich auf dem Sofa liegend, während das Feuer im Kaminofen leise vor sich hin knistert. Aber vorher muss ich wieder einmal ein paar Kartons und Wäschekörbe voller Zeug ins Auto schleppen und nach Hause fahren. Wie kann man nur so viel Kram ansammeln??? Kam mir die ganze Zeit nicht so viel vor, aber es will noch nicht so richtig ein Ende nehmen. Die Katzen fühlen sich auch sehr wohl im Haus, sie haben nun viele Fenster, aus denen sie in den Garten schauen können. Und wenn es wieder wärmer wird, dürfen sie wahrscheinlich auch rausgehen.
Ich wünsche allen meinen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und falls ich nicht mehr dazu kommen sollte, in diesem Jahr hier noch einmal zu schreiben, auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Dienstag, 8. Januar 2002
Ein neues Jahr, ein neues Haus … nur hier bleibt es zunächst beim Alten. Abgesehen davon, dass ich jetzt wieder mehr Zeit für Tagebucheinträge haben werde. Heute allerdings bin ich etwas einfallslos, die Worte wollen einfach nicht aus den Fingern in die Tasten laufen. Immerhin haben wir seit gestern endlich Telefon (ja, ja, die Telekom hat es doch endlich nach vielen, vielen Anrufen geschafft, unseren Telefonanschluss von der Wohnung ins Haus umzuschalten. Es war anscheinend eine große Herausforderung, da der Anschluss hier in den Keller erst im Oktober!!! gelegt wurde).
Mittwoch, 9. Januar 2002
Heute habe ich endlich meinen letzten DM ausgegeben. Bis auf 2,50 DM genau bin ich bei OBI alles für zwei Fußmatten (innen und außen) losgeworden. Jetzt bin ich auch im Euro-Land! War ja schon fast peinlich, erstens fragt gar keiner mehr, ob man denn in Euro oder DM bezahlen möchte, und dann wurden meine letzten Scheine und Münzen – nein, nicht in die Zweitkasse – sondern in ein kleines Plastiktütchen verpackt. Hm, nun gut. Mir ist es recht. Aber ich wundere mich doch, dass anscheinend die Umstellung auf die neue Währung wirklich so fix ging. Und ich kam mir schon ein wenig hinter dem Mond lebend vor, weil ich immer noch in dieser alten Währung bezahlte.
Donnerstag, 10. Januar 2002
Heute war also Einkaufen im Euro-Zeitalter angesagt. Was allerdings nicht so viel Unterschied machte. Ich hab nämlich wie meistens bei real,- mit der EC-Karte bezahlt 😉
So nach und nach genieße ich den Einkaufsvorteil, der sich im Zusammenhang mit unserem Haus ergeben hat. Erstens liegt es nur ca. 500 m von real,- entfernt und – was viel wichtiger ist – ich kann direkt vor der Haustür parken und meine Einkäufe reinstellen. Also etwa drei Schritte vom Auto ins Haus. Und nicht mehr wie vorher von der Straße ums Haus herum und dann ungefähr 40 Treppenstufen hoch in die zweite Etage. DAS ist wirklich prima!!! Ich werde demnächst bestimmt wieder 10 bis 20 Kilo zunehmen, weil ich mich kaum noch bewegen muss. Oder doch lieber nicht, das muss nicht sein.
Freitag, 11. Januar 2002
Der Kaminofen ist heute von seinem provisorischen Fliesenuntergrund befreit worden und hat eine schicke Glasplatte bekommen:
Und die gab es ganz günstig bei Hornbach, hat nur noch die Hälfte des ursprünglichen Preises gekostet, sage und schreibe nur 76 Euro! Der Preis für dieses Schnäppchen war der dazu passende Service: Die vordere Kasse war gar nicht mehr geöffnet, so dass wir, die Platte auf dem Wagen balancierend, einmal quer durch den Baumarkt fahren mussten, wo dann tatsächlich zwei Kassen geöffnet waren. Und dementsprechend lange Schlangen. Der Herr vor uns hat es doch tatsächlich gewagt und Leuchtstoffröhren gekauft, an denen nicht einmal ein Etikett angebracht war. Also musste die Dame an der Kasse erst einmal im Angebotsprospekt wühlen, was ihr aber anscheinend nicht weiterhalf. Dann telefonierte sie mit der zuständigen Abteilung um schließlich festzustellen, dass sie alles bereits korrekt eingetippt hatte. In der Zwischenzeit drängten sich mehrere Kunden gefährlich nahe an der nicht allzu sicher stehenden Glasplatte vorbei, und schließlich auch noch eine Mitarbeiterin mit ihrem Putzwagen. Aber dem guten Stück (weil dem einzigen von zweien ohne Kratzer) ist nichts passiert. Als der Kunde schließlich bezahlt hatte, wagte ich es, die Vermutung anzustellen, dass er gleich seine Quittung kontrollieren würde. Tatsächlich! Er glaubte, man habe ihm wohl doch nicht den korrekten Preis berechnet. Zum Glück war das Ganze dann in Kürze geklärt und wir kamen endlich an die Reihe. Tja, und dann mussten wir mit dem Wagen über den gesamten Parkplatz rollen, denn wir hatten schließlich das Auto vor dem Eingang geparkt, an dem sich jetzt keine Kasse mehr befand.
Und dann ging es noch einmal auf zur zweiten Runde: Kaminholz kaufen. 10 Säcke à 12,5 kg – mehr passten nicht auf den Wagen. So, jetzt können wir mal wieder richtig den Kaminofen einheizen. Noch lohnt es sich, nächste Woche soll es ja wieder wärmer werden.
So sieht es häufig aus, wenn man nach oben gehen will:
So eine Treppe, auf der man gemütlich liegen kann, ist schon schick. Und besonders gemütlich mit den warmen Stufenmatten. Für Katzenbesitzer ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie um die Katze herum laufen. Sie ist schließlich die Herrin der Treppe.
Montag, 14. Januar 2002
Auf der Suche nach dem Nachmieter …
Der Nachmieter für unsere Wohnung ist verschollen. Oder wie soll man es sagen? Ursprünglich hatten wir am Samstagnachmittag einen Termin für die Wohnungsübergabe vereinbart. Den sagte er eine Stunde vorher ab, weil er mit einer Autopanne liegen geblieben war. Wir wollten uns dann am Sonntag um 13:00 Uhr treffen. Aber keiner kam. Keiner rief an. Er war und ist bisher telefonisch nicht erreichbar. Was jetzt? Ist er ein Betrüger? Aber warum sollte er sich dann die Mühe machen und was hätte er davon? Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen, ein Unfall, eine Krankheit, ein Unglücksfall in der Familie? Auch unser (ehemaliger) Vermieter weiß nichts, wie sich heute nach einem Telefonat herausstellte. Das heißt, wir müssen erst einmal abwarten. Bezüglich der Wohnung kann es uns egal sein, da wir zum 31.12.2001 gekündigt hatten. Allerdings haben wir mit dem Nachmieter eine Vereinbarung über den Kauf der Einbauküche und diverser Kleinigkeiten getroffen und das Geld hätte ich schon gerne, und nicht nur gerne, sondern wir können es dringend gebrauchen, denn schließlich haben wir eine neue Küche für das Haus gekauft.
Samstag, 19. Januar 2002
Heute waren wir erfolglos auf der Suche nach einer Fensterdekoration für Bad und Gäste-WC. Ich bin ja glücklicherweise noch im Besitz eines Geschenkgutscheins für Möbel Hesse. Und dort schauten wir nach einem schönen Raffrollo. Aber es gab nichts in der passenden Breite. Ich möchte das Rollo nicht so anbringen, dass es nur das Fensterglas, sondern auch den Rahmen verdeckt. Denn eine zusätzliche Gardine darüber muss ich nicht haben. Und da brauche ich schon eine Breite von mindestens 120 cm. Es gab aber fast nur Rollos in 100 cm Breite. Auch in dem Teppich/Gardinen-Markt nebenan fanden wir nichts Passendes. Und bei Obi auch nicht. Wahrscheinlich werde ich dann bei Heine bestellen, da gibt es eine große Auswahl in verschiedenen Breiten.
Aber fürs Bad habe ich etwas Geniales entdeckt: Es gibt wunderschöne Dekore verschiedenster Art, alles italienisches Design, aus Kunststoff und zum Aufkleben. Wir haben im Bad auf jeden Fall eine Stelle (die Fliesenkante an der Vorbauwand), die nicht so gut gelungen ist und die mir schon etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Nun habe ich die Lösung gefunden, wie man diese nicht so schöne Fuge dekorativ verdecken kann. Die Dekore von Octopus kann man natürlich auch im Internet bewundern.
Abends kamen dann noch unsere Nachbarn mit einer Flasche Sekt auf ein Schwätzchen vorbei. Jörg hat dann noch seine legendäre Lasagne zubereitet und wir haben gemütlich vor dem Kaminofen gesessen.
Donnerstag, 24. Januar 2002
Die Tage sind ruhig zurzeit. Im Büro habe ich im Moment nicht allzu viel zu tun, es sind eben vor allem die Phasen, wenn Stellenausschreibungen ablaufen. Dann kommen meistens noch einmal Berge von Bewerbungen. Anscheinend warten die Leute bis zur letzten Sekunde, um sich dann doch auf Stellen zu bewerben, die seit 4 Wochen ausgeschrieben sind.
Zu Hause tut sich auch nicht viel. Ich konnte mich bisher noch nicht aufraffen, endlich einmal die Decke und die Schräge im Badezimmer zu tapezieren und zu streichen. Aber demnächst bestimmt …
Nachdem ich am letzten Wochenende ein paar Fensterdekorationen ausgesucht habe, bin ich damit auch noch nicht weitergekommen. Aber da unser Nachmieter sich immer noch nicht gerührt geschweige denn die Ablöse für die Einbauküche gezahlt hat, bin ich finanziell “ein klein wenig” in den Miesen und kaufe erst einmal gar nichts. Zum Thema Nachmieter: Vor einer Woche meldete sich die Verlobte des Nachmieters bzw. die Nachmieterin, denn sie will ja auch in die Wohnung einziehen. Sie wusste so ziemlich von gar nichts und musste erst mit ihrem Freund sprechen und wollte sich dann wieder melden. Vorgestern rief der Bruder des Vermieters an. Er hatte mittlerweile herausgefunden, dass die Beiden keine Miete gezahlt haben, obwohl sie einen Mietvertrag ab 1. Januar abgeschlossen haben und mir auf meine Nachfrage im Dezember versicherten, sie würden bereits ab Januar Miete zahlen. Gestern Nachmittag hatte ich eine SMS der Verlobten auf meinem Handy mit dem Versprechen sich spätestens heute zu melden. Und das ist nun auch schon fast vorbei. Ich geh mal davon aus, dass sie – aus welchen Gründen auch immer – die Wohnung nicht mehr haben wollen. Uns kann es ja ziemlich egal sein, abgesehen von dem Verlust, den wir wahrscheinlich wegen der Küche haben werden. Aber der Vermieter … schließlich haben sie einen Vertrag mit ihm gemacht. Ich als Vermieter würde ihnen in diesem Fall ganz schön Ärger machen, so dass sie noch lange an diese Wohnung denken werden.
Ich habe mich schon ein wenig geärgert. Über meine anscheinend so schlechte Menschenkenntnis. Aber wie sollte man so etwas erahnen können, wenn die Leute auf den ersten Blick einen vernünftigen Eindruck machen?
Freitag, 25. Januar 2002
Heute Vormittag schickte ich eine SMS an die potenzielle Nachmieterin. Ich habe kurz und sachlich, nicht besonders freundlich, auf den verstrichenen Termin hingewiesen und um umgehende Nachricht gebeten. Etwa zwei Stunden später kam eine SMS von ihr zurück. Angeblich konnte sie mich telefonisch nicht erreichen (???), ich könne aber gern ihren Verlobten anrufen. Hahaha!!! Der ist unter seinen beiden Telefonnummern seit mindestens zwei Wochen nicht mehr erreichbar, nur immer die Ansage: “Dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar …” oder so ähnlich. Wir haben es schließlich oft genug versucht. Ich war dann schon ziemlich verärgert. Wollen die mich etwa verar… ??? Ich habe ihr eine SMS zurück geschrieben, dass er, wenn er denn erreichbar sein möchte, seine Telefone in Betrieb nehmen solle. Ansonsten könne er uns gern jederzeit anrufen. Nur 5 Minuten später rief sie an – aha, geht also doch. Ja, am nächsten Wochenende ginge es nicht, weil er bei der Bundeswehr Wachdienst habe. Wie es mit dem Wochenende darauf aussähe? Das Geld für die Wohnungseinrichtung sei zurückgekommen, weil er eine falsche Kontonummer/Bankverbindung angegeben habe. Sie wollten dann gerne bar zahlen. Ich hab sie noch darauf hingewiesen, dass wohl auch die Mietzahlung nicht angekommen ist. Sie war natürlich ganz überrascht …
Ich hatte noch nicht richtig aufgelegt, als Jörg anrief. Nachdem ich ihm die Geschichte erzählt hatte, sagte er, es sei auf jeden Fall besser, wenn die Beiden das Geld vorher überweisen und wir die Wohnungsübergabe erst dann machen, wenn das Geld auf dem Konto ist. Klar, da hat er vollkommen Recht, sonst gibt es vermutlich noch Diskussionen darüber, dass wir die Wohnung noch den ganzen Januar hatten und die Miete zahlen sollen. O.k., also habe ich die Dame noch einmal angerufen, ihr freundlich mitgeteilt, dass ich schon mal den Betrag in Euro umgerechnet habe und habe sie um Überweisung desselben gebeten. Das Geld sollte dann ja Mitte nächster Woche angekommen sein und dann können wir problemlos einen Termin für die Wohnungsübergabe vereinbaren.
Im Moment kann ich noch nicht so richtig daran glauben, dass es klappen wird. Warten wir’s ab.
Ansonsten sitze ich fast jeden Abend in meinem noch nicht ganz eingerichteten Büro, um zum Beispiel dieses hier zu schreiben.
In der Ecke steht noch ein unausgepackter Karton, da liegt noch die Teppichbodenrolle für den Flur … aber den kann ich erst verlegen, wenn der Fliesenfußboden im Bad verfugt ist …
Bilder hängen auch noch nicht, vielleicht habe ich am Wochenende mal Lust, damit anzufangen.
Sonntag, 27. Januar 2002
Wieder keine Bilder aufgehängt! Dafür aber habe ich mein Arbeitszimmer aufgeräumt, das heißt den letzten Karton ausgepackt und dabei gleich mal entrümpelt. In den ganzen Stapeln von Unterlagen, Briefen, Rechnungen, Zeitschriften und sonstigen war doch eine Menge Kram dabei, den ich wegwerfen konnte. In der Zwischenzeit hat Jörg im Wohnzimmer hinter der Schrankwand ein Leerrohr für Telefon und Lautsprecherkabel verlegt. Das ging allerdings nur, indem er die beiden äußeren Unterschränke und auch den Kratzbaum abgebaut hat. Tja, man kann noch so gut planen und versuchen wirklich alles zu bedenken. Eigentlich hätte man die Kabel ja vor dem Aufbau der Schrankwand verlegen können/müssen/sollen. Irgendwie klappt manches doch nicht nach Plan. Und auch die Unmengen diverser Kabel, die wir aus der alten Wohnung ausgeräumt haben, müssen sich anscheinend ein Versteck im Keller gesucht haben. Irgendwo müssen sie doch sein … Die Suche in den ganzen Kartons und Tüten war leider erfolglos. Die tauchen erst wieder auf, wenn man sie garantiert nicht mehr braucht.
Gestern habe ich meine Tagebuch-Seiten ein klein wenig umgebaut. Ich wollte unbedingt eine “Aktuell”-Seite für den neuesten Eintrag schaffen. Leider habe ich mir mit diesem blöden Frameset selbst ein Bein gestellt. Es ging alles nicht so einfach wie ich es mir dachte. Aber nun funktioniert’s. Wer möchte kann also mit http://www.loewenmaul.de/tagebuch/aktuell.htm direkt auf den aktuellen Eintrag verlinken.
Montag, 28. Januar 2002
Heute ist mein halber Geburtstag – am 28.01. werde ich immer XXeinhalb. Fällt mir gerade so ein beim Tippen des Datums.
Heute war Morgen war wieder ein typischer Montag. Für die ersten 5 km habe ich 20 Minuten gebraucht. Es hat sich durch den ganzen Ort gestaut. Dazu kommt jetzt auch noch, dass die Strecke rüber nach Döhren teilweise gesperrt ist – die Leine tritt mal wieder über die Ufer – und vermutlich alle, die sonst diese Strecke fahren, nun den anderen Weg nehmen müssen. Im Büro war es relativ hektisch, alle wollten ständig irgendetwas, dauern rief jemand an oder kam vorbei, um Bewerbungsunterlagen abzuholen oder wieder zurückzubringen.
Und es weht immer noch ein heftiger Wind. Ich bin mal gespannt, ob unser Weihnachtsbaum, der noch auf seine Abholung am Mittwoch wartet, morgen noch da liegt, wo er zuletzt lag oder ob er endgültig verschwunden ist. Die Müllsäcke werde ich auch erst morgen früh rauslegen können, sonst sind sie über Nacht vermutlich auch ins Nirwana verschwunden. Eigentlich müsste ich noch ein paar Unterlagen zusammenstellen, aber das habe ich auf morgen verschoben. Ich werde jetzt in meine Küche gehen und eine leckere Chinapfanne mit viel Gemüse, Reis und Krabben braten.
Mittwoch, 30. Januar 2002
Hochwasser
Die Verkehrslage ist im Moment katastrophal. Ich brauche mindestens die doppelte Zeit, um morgens zur Arbeit zu kommen. Leider gibt es keine Ausweichmöglichkeiten. Bleibt nur zu hoffen, dass das Hochwasser bald wieder zurückgeht. Auf unserem Grundstück – oder vielmehr darunter – sieht es noch gut aus. Unsere Nachbarn hatten während der Bauphase sicherheitshalber einen Kontrollschacht gebuddelt, und dort ist es immer noch trocken. Gute Nachrichten also für unseren Keller 🙂
Freitag, 1. Februar 2002
Karrieresprung durch “Nein”
Die Verkehrslage hat sich nun wieder normalisiert. Das Hochwasser ist relativ schnell zurückgegangen und nun sind die Straßen wieder frei. Ich hatte es heute Morgen beim Blick aus dem Schlafzimmerfenster schon vermutet, denn ich sah auf der ca. 1 km entfernten Bundesstraße keinen Stau, sondern tatsächlich nur vereinzelte Autos fahren. Puh, war ich erleichtert, heute mal wieder in der normalen Schnelligkeit zur Arbeit zu kommen.
Im Augenblick geht es im Büro sehr ruhig zu, zumindest phasenweise. Allerdings musste ich mich in dieser Woche zwei Tage lang mit einer Powerpoint-Präsentation für meinen Chef beschäftigen. Wahrlich kein besonderes Vergnügen. Ich mag Powerpoint nicht besonders. Ich mag es vor allem deswegen nicht, weil es manchmal nicht das tut, was ich will. Ein besonderes Ärgernis sind immer wieder Texte mit Aufzählungen und Nummerierungen. Warum ist bei einem Text der Abstand zwischen Nummerierungszeichen plötzlich größer als beim anderen? Selbst wenn ich ihn kopiere, verändert es sich. Ein anderes Mal setzt es mir einen hängenden Einzug, aber den will ich nicht!!! Und jedes Mal muss ich die Formatierung wieder ändern. Wahrscheinlich kann ich nicht richtig mit dem Programm umgehen, aber ich hab auch lange nichts mehr damit gemacht und damals war das auch noch eine der älteren Versionen.
Gestern Abend im Fernsehen: Ich hatte während des Kochens (leckeres Paprikagulasch) einen Tatort von 1979 auf WDR eingeschaltet. Im Anschluss gab es FrauTV. In der Rubrik “Karrieresprung” wurden Kommunikationstipps gegeben. Da war zum Beispiel der Vorgesetzte, der seiner Mitarbeitern immer mehr Arbeit auf den Schreibtisch packt und sie kann nicht “Nein” sagen. Ich musste dabei an manches aus meiner Zeitarbeitsphase denken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine der Sekretärinnen oder Assistentinnen, die ich damals vertreten habe, in so einem Fall tatsächlich zu einem “Nein” fähig gewesen wäre. Als Zeitarbeitsmitarbeiterin hat man es aber dann noch einmal ein Stück schwerer. Ich riskiere ja nicht nur einen Konflikt mit dem Vorgesetzten – das wäre allein meine Entscheidung – sondern muss auch meinen Arbeitgeber, die Zeitarbeitsfirma repräsentieren. Eine Gratwanderung! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich damals im Juni/Juli bei dem Touristikunternehmen nicht besonders beliebt gemacht habe. Vermutlich haben sie eine fürchterlich schlechte Bewertung abgegeben. Aber das ist mir ziemlich egal, die waren auch nicht besonders nett zu mir. Ich hab mich darüber ein paar Mal in meinem Tagebuch ausgelassen. Früher durfte man bei dieser Zeitarbeitsfirma auch als Mitarbeiter die Unternehmen bewerten. Das haben sie wohl abgeschafft, schade 😉
Dann hatte die Expertin bei FrauTV noch einen Tipp: “Füllwörter vermeiden: Echt, eigentlich, irgendwie, wirklich, nur… schwächen Ihre Aussage ab. So ist es leicht, Ihre Forderung abzulehnen!” Leider aber konnte sie damit nicht hundertprozentig überzeugen, denn sie verwendete selbst ständig das böse Wörtchen “eigentlich”. Das müssen wir noch mal üben …
Dienstag, 5. Februar 2002
Arbeitseinsatz
Am Wochenende haben wir endlich einmal wieder etwas im Haus getan. Jörg hat angefangen, Bodenbretter auf dem Dachboden zu verlegen und ich habe mich aufgerafft und die Decke und die Schräge im Badezimmer tapeziert. Das war mit relativ großem (Lauf-) Aufwand verbunden, denn es gab nicht genügend Platz, den elend langen Tapeziertisch im Badezimmer aufzustellen. Also habe ich die Tapeten im Keller zugeschnitten und eingekleistert und bin dann jedes Mal nach oben ins Bad gestiegen und habe sie angeklebt. Am Samstagabend und auch am Sonntag taten mir die Beine ganz schön weh!
Bei meinen Überlegungen, welche Fensterdekoration ich nun anbringen soll, kam ich am Wochenende auf die Idee, schöne Stoffe zu kaufen und alles selbst zu nähen. Das kann ich nämlich. Einfache, gerade Dekos sind sowieso kein Problem und ich traue mir auch zu, ein Raffrollo zu nähen, denn es gibt ja die entsprechenden Bänder dafür fertig zu kaufen. Also bin ich am Montag nach der Arbeit zu Ikea gefahren, in der Hoffnung, dort im Winterschlussverkauf günstige Stoffe ergattern zu können. Aber es gab überhaupt nichts nach meinem Geschmack. Somit endete der Besuch bei Ikea zumindest ziemlich preiswert, denn ich habe gar nichts gekauft.
Die Nachmieter haben sich – wie fast nicht anders zu erwarten – trotz ihrer Zusage am letzten Wochenende nicht gemeldet. Und mittlerweile bekommt man auf allen ihren Telefonanschlüssen nur die Ansage “Kein Anschluss unter dieser Nummer”. Nun müssen wir schnellstens mit unserem ehemaligen Vermieter telefonieren, denn der weiß bestimmt nichts davon. Ich glaube jedenfalls nicht, dass sie sich bei ihm gemeldet haben. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Was soll das alles???
Mittwoch, 6. Februar 2002
Komplizierte Abläufe
Heute habe ich wieder einmal feststellen müssen, dass die Abläufe in der Bewerberverwaltung viel zu kompliziert sind und eine Menge unnötiger manueller Arbeit bedeuten, bei der dann auch entsprechend mehr Fehler passieren können. Also muss schnellstens eine Datenbank her. Ich werde in den nächsten Tagen mal meine vorhandenen Daten und meine Anforderungen zusammenstellen und sie dann an meinen persönlichen Chef-Programmierer (=Jörg) übergeben. Endlich hat Jörg mich so weit, dass ich wohl auch anfangen “muss”, mich mit Access zu beschäftigen. Aber wenn es meine Arbeit erleichtert, dann tue ich es gern. Vor allem dann, wenn es mir so manche stupide Arbeiten abnehmen kann. Ich finde es absolut nicht so toll, wenn ich aus der Excel-Tabelle, in der alle Bewerberdaten erfasst sind, die Daten der aktuell eingegangenen Bewerber in eine andere Tabelle kopieren muss, dann den passenden Serienbrief auswählen muss, dort auch noch einmal im Detail prüfen muss, ob und welche Änderungen notwendig sind und dann das Ganze ausdrucke. Auch für meine Urlaubsvertretung wäre es viel leichter, sich einzuarbeiten. Vielleicht bin ich eines Tages dann selbst überflüssig??? Warten wir’s ab.
Jörg hat heute Abend mit unserem ehemaligen Vermieter oder vielmehr dessen Bruder telefoniert. Er will morgen prüfen, ob diesen Monat Miete von den Nachmietern eingegangen ist. Wenn nicht, werde ich morgen die damaligen Mitinteressenten kontaktieren. Vielleicht haben sie noch Interesse an der Wohnung und an unseren überlassenen Möbelstücken und das Ganze ist dann endlich mal vom Tisch.
So, das war’s für den heutigen Mittwoch. Ich gehe jetzt eine Etage tiefer, werfe mich auf das Sofa und schaue mir die “Girlfriends” an.
Samstag, 9. Februar 2002
Küchenfensterdekoration
Heute Mittag sind wir erst einmal losgefahren und haben diverse Kleinigkeiten im Baumarkt gekauft. Zum Beispiel zwei Halogenstrahler mit Bewegungsmelder. Der eine als Ersatz für den Strahler an der Hausecke über dem Eingang, weil er leider nicht mehr so funktioniert hat wie er sollte. Den zweiten hat Jörg an die hintere Hausecke montiert, so dass jetzt unsere Parkplätze für die Autos schön beleuchtet sind. Es war in der Vergangenheit manchmal schon etwas mühsam, morgens das Auto zu finden. Man konnte es in der Finsternis irgendwo erahnen und musste dann auch das Schloss finden. Ein Vorteil hatten natürlich diejenigen, die ihr Auto per Fernbedienung am Schlüssel aufschließen können. Pech für mich mit meinem neun Jahre alten Kadett. Aber egal, nun, wo es morgens früher hell und abends später dunkel wird, haben wir eine schicke Beleuchtung 😉 Doch der nächste Winter kommt bestimmt.
Ich war dann – trotz des nicht vorhandenen Geldes – in Einkaufslaune und machte mich nachmittags auf den Weg zu Möbel Hesse, um meinen Geburtstagsgutschein einzulösen. Nach langer Suche und einigem Hin- und Herüberlegens (“kauf ich’s jetzt oder lieber doch nicht, und wenn ja, welche Farbe nehme ich?”), bin ich dann mit zwei wunderschönen Raffrollos für die Küche nach Hause gefahren. Für das eine habe ich den Gutschein hingelegt, das andere musste ich selbst bezahlen, denn sie sind nicht gerade billig. Ich habe sie natürlich gleich zusammengebastelt. Die Katzen waren begeistert, dass da plötzlich so schöne lange Fäden vom Tisch hingen und sich auch noch bewegten. Ich war weniger begeistert, wie man sich denken kann. Alles in allem war die Montage aber sehr einfach, denn ich musste das Klettband nur auf den Fensterrahmen kleben und die Rollos dran kletten. Nun sieht die Küche sehr gemütlich aus.
Sonntag, 10. Februar 2002
Weißbrot und Trulleberg
Gestern waren wir nach dem Baumarkt-Besuch noch kurz bei real,- und haben Getränke gekauft. Leider aber fiel mir erst an der Kasse ein, dass wir kein Toastbrot mehr zu Hause hatten. Da es aber ziemlich voll war und die Schlangen entsprechend lang, hatte ich keine Lust, noch einmal zurück zu laufen. Nein, wir haben ja eine Alternative: Wir backen selbst ein Brot im Backautomaten. Allerdings war es schon eine gewisse Herausforderung und ein Risiko, denn in letzter Zeit blieb das Brot oft kleben und ist auch schon öfters beim Herauslösen total zerbrochen. Es hätte also sein können, dass wir heute ohne Frühstücksbrot dagesessen hätten. Aber wie man auf diesem Foto von heute Morgen sieht, ist es mir gelungen! Ein wunderschönes, riesiges, leckeres Weißbrot.
Nachmittags haben wir endlich ein paar Bilder aufgehängt und auch den Trulleberg aus seiner Verbannung im Hauswirtschaftraum befreit und ins Wohnzimmer gestellt. Der Trulleberg ist eine Ikea-Kommode aus antik gebeiztem Holz, die ich schon einige Jahre besitze. Zu dem Namen kam sie durch den Film “Ödipussi”. Wer ihn kennt, erinnert sich vielleicht: Loriot ist Möbelverkäufer und zeigt Kunden eine Kommode namens “Trulleberg”, bei der sich die Schubladen nur mit viel Rütteln und Ruckeln herausziehen lassen. Nein, sooo schlimm ist es bei unserem Trulleberg nicht, aber sie gleiten nicht ganz so leicht. Daher der Name. Übrigens will ich damit nicht sagen, dass die Schubladen aller Ikea-Möbel schwer zu bewegen sind. Wir haben in unserem Haus nun auch eine Ikea-Küche und die Schubladen gleiten wie von selbst.
Fotos von den ganzen Veränderungen gibt es natürlich unter Hausbau zu sehen.
Mittwoch, 13. Februar 2002
Nachmieter-Suche
Die Sache mit dem Nachmieter hat sich nun wohl endgültig erledigt. Also mit dem, der schon den Mietvertrag unterschrieben hat. Man hört nichts mehr …
Ich habe also wieder einmal an diversen Stellen eine Anzeige aufgegeben und nun warten wir ab, ob sich jemand meldet. Sucht nicht zufälligerweise irgendjemand, der dies hier liest, dringend eine Wohnung in Hannover??? Vermutlich nicht …
Dann war ich heute noch bei Aldi, denn es gab sehr günstige Raffrollos für nur 10 Euro das Stück. Ich dachte, ich könnte vielleicht für das Gäste-WC fündig werden. War aber nichts, die Auswahl war sehr bescheiden, farblich nichts besonderes und vom Stoff her absolut hässlich.
Heute Abend schauen wir uns auf Video noch den Rest der Stunksitzung an. Ich kann ja keinen Gefallen an Fastnacht/Karneval finden und vor allem nicht an den meisten Fernsehsendungen bzw. Sitzungen, die im Fernsehen gezeigt werden. Aber die Stunksitzung ist die große Ausnahme. Das ist zwar auch ein bisschen Kölner Karneval, aber vor allem allerbeste Show und Comedy!
Donnerstag, 14. Februar 2002
Umstellungen
So. Nun hat es mich trotz der guten Vorsätze (so was brauche ich nicht, will ich nicht) doch erfasst. Und nun bin ich die nächsten Tage ein klein wenig am Basteln. Demnächst werde ich das Ergebnis bekannt geben. Bis dahin noch eine schöne Restwoche und einen wunderschönen Wochenendbeginn 🙂
Sonntag, 17. Februar 2002
Pause
Oh je, ein Wochenende fast ohne PC!!! So etwas gibt es auch. Am Freitagabend ging es mir nicht gut und gestern hab ich den ganzen Tag im Haus zu tun gehabt. Heute war der Rechner zwar eine Weile in Betrieb, doch ich musste etwas installieren und somit hatte ich wiederum nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße etwas hier zu schreiben. Aber es gibt einiges zu berichten, was ich dann morgen nachholen werde.
Mittwoch, 20. Februar 2002
Alles neu
Willkommen in meinen Tagebüchern mit neuem sommerlich-frischem Design und Weblog-Funktionalität!
Endlich habe auch ich es geschafft. Obwohl ich es gar nicht unbedingt wollte. Aber so ein Weblog hat doch auch seine Vorteile. Das Einrichten des Weblogs war ja schnell gemacht, aber das Layout … Ich habe nun wirklich einige Tage gebraucht, um zu einem Ergebnis zu kommen. So etwas gärt immer lange in mir, und gestern war ich noch bis zuletzt unschlüssig und unzufrieden. Aber siehe da – plötzlich entstand es fast wie von selbst. Einige Feinheiten sind noch zu machen, aber so sollte es erst einmal funktionieren. Und nachdem ich nun auf die Schnelle noch meine alten Tagebücher ein wenig angepasst habe, damit die Navigation auch noch funktioniert, verschwinde ich jetzt in die Küche und bereite leckere Spaghetti Carbonara zu.
Donnerstag, 21. Februar 2002
Bastelarbeiten
Endlose Bastelei – nun habe ich schon wieder länger am PC gesessen als geplant. Hier noch eine Feinheit, da noch eine Kleinigkeit geändert, nun noch den Scrollbalken verschönert … Jetzt reicht’s aber für heute! Demnächst sollte es mal wieder mehr Inhalte hier geben. Hunger habe ich auch und ich weiß noch nicht, was es zu Essen gibt. Hm, ich glaube, ich bin keine gute Hausfrau, bei mir steht niemals um 18 Uhr das Abendessen auf dem Tisch .
Nachmieter-Frust
Gestern Abend habe ich wieder einmal zwei Leutchen unsere ehemalige Wohnung gezeigt. Während der Besichtigung konnte ich überhaupt nicht deuten, ob ihnen die Wohnung gefiel oder nicht. Heute rief sie an: “Wir haben uns gestern die Wohnung angeschaut. Ich glaube, sie ist doch nicht das Richtige für uns …” Ich war ziemlich kurz angebunden und sagte nur so etwas wie “ja, alles klar”. Mir schien, sie erwartete mehr Reaktion von mir. Soll ich ihnen etwa noch Glück bei der weiteren Suche wünschen??? Im Moment ist das zu viel verlangt für mich. Ich habe das Gefühl, dass wir in einer fürchterlichen Wohnung gelebt haben, die sich kein anderer zumuten will. Irgendwie bin ich etwas sauer.
Freitag, 22. Februar 2002
Schnee
So sah es heute Morgen beim Blick aus meinem Arbeitszimmer aus:
Musste das denn wirklich sein? Außer dem unvermeidlichen Stau auf dem Weg zur Arbeit bringt so ein Schneefall doch keine Veränderung und vor allem auch keine Freude. Im Laufe des Vormittags hatte sich der Schneefall in einen hässlichen Regen verwandelt.
Wenigstens hatte ich einen sehr ruhigen Freitag im Büro. Ich habe wieder mal einen ganzen Stapel Absagen abgearbeitet. Damit werde ich auch in der nächsten Woche fleißig beschäftigt sein, damit endlich Ruhe ist mit den Nachfragen.
Um 16 Uhr haben wieder einmal potenzielle Nachmieter die Wohnung besichtigt. Dieses Mal hatte ich einen positiveren Eindruck, auf jeden Fall gefiel ihnen die Größe der Wohnung. Morgen ist die Wohnungsanzeige neben den Veröffentlichungen in den Internet-Immobilienmärkten auch noch einmal in der Printausgabe der Hannoverschen Allgemeinen. Mal sehen, ob es dann noch einen großen Ansturm gibt.
Sonntag, 24. Februar 2002
Nachmieter-Marathon
Das war jetzt äußerst ärgerlich. Ich hatte gerade einen ziemlich langen Bericht über unser Wochenende mit den Wohnungsbesichtungen geschrieben und dann war alles weg! O.k., ich versuche noch einmal, alles zu rekonstruieren:
Am Freitag nach der Arbeit fing es an: wieder einmal ein Wohnungsbesichtigungstermin. War soweit o.k., obwohl man die potenziellen Nachmieter meistens nicht so genau einschätzen kann. Danach war ich noch einkaufen bei real.-, damit wir nicht am überfüllten Samstag noch dahin mussten.
Am Samstag hat Jörg angefangen, den Fliesenfußboden im unteren Flur zu verfugen. Leider kann man die Katzen nicht aus- (dürfen sie im Moment noch nicht) und auch nicht einsperren (muss man nachher eine neue Tür kaufen). Also Katzen-Freilauf über dem Verfugungszeug – ihhhh, wo bin ich denn jetzt drauf getreten, igitt, schnell weiter rennen, zum Beispiel nach unten in den Keller oder in die Küche zum Fressnapf, dazu noch einige kleinere Verewigungen in Richtung Wohnzimmer, aber alles in allem war es nicht so schlimm. Lässt sich ja alles wegwischen.
Während Jörg mit der Verfugung des Flurs beschäftigt war, hatte ich einen (bereits am Donnerstag vereinbaren) Besichtigungstermin in der alten Wohnung. Leider kam keiner, aber zumindest hatte ich wieder einmal gut gelüftet.
Kurz vor 15 Uhr fuhren wir in Richtung Baumarkt. Auf dem Weg dorthin riefen die Besichtiger vom Freitag an und teilten mit, dass sie absagen wollten, weil die Wohnung ihnen zu groß war und doch einiges gemacht werden musste. Ist es denn nicht normal, dass man bei privat vermieteten Wohnungen beim Einzug renoviert???
Als wir dann schon vom Baumarkt wieder in Richtung Heimat unterwegs waren, riefen die nächsten Interessenten an. Sie hatten sogar kurzfristig Zeit und so trafen wir uns eine halbe Stunde später in der Wohnung. Dann fuhren wir wieder in Richtung nach Hause. Aber kurz davor ein erneuter Anruf – o.k., wieder umkehren und noch einmal in die Wohnung zum Besichtigungstermin. Das war einige Hin- und Herfahrerei zwischen Hemmingen und Ricklingen am gestrigen Samstag.
Natürlich standen auch noch einige weitere Termine für heute aus. Zumindest war der heutige letzte Besucher so weit interessiert, dass er alle verbleibenden Einrichtungsgegenstände für 750 Euro übernehmen würde. Viel weniger, als der erste Nachmieter zahlen wollte, der ja dann aus unerklärlichen Gründen “verschwunden” ist. Es gab noch zwei weitere Interessenten, wobei die einen nur die leere Wohnung haben wollten, die anderen gerne alles übernehmen würden, wir aber noch nicht über den Preis gesprochen haben. Ich hoffe noch, dass wir ein bisschen mehr bekommen können, denn was sollen wir mit einer zweiten Küche?
Der Hammer war eine Interessentin heute Nachmittag. Sie wartete schon vor dem Haus, als wir fünf Minuten vor dem vereinbarten Termin dort ankamen. Wortlos ging sie durch die Wohnung, warf einen kurzen Blick in alle Zimmer und entschwand nach maximal 20 Sekunden mit dem Satz “das hat sich erledigt” wieder durch die Tür. Ich glaube, wir standen wie zwei große Fragezeichen in der Wohnung und konnten es nicht fassen.
Auch heute Nachmittag meldete sich noch der eine oder andere, mit dem ich selbstverständlich einen Termin für Montag bzw. Dienstag vereinbart habe. Aber eigentlich reicht es mir mittlerweile. Ich möchte das Ganze endlich vom Tisch haben.
Mittwoch, 27. Februar 2002
Schnauze voll
… von den Wohnungsbesichtigungen! Gestern hatte ich noch einmal einen Termin, aber es erschien wieder mal keiner. Können die Leute denn nicht absagen statt meine teure Zeit zu verschwenden? Die noch verbleibenden beiden Interessenten werden auch schon ungeduldig, obwohl ich gesagt habe, dass ich mich frühestens Dienstag Abend, aber wahrscheinlich erst am Mittwoch melden werde. Ich nehme jetzt keine Telefongespräche mehr an, bevor wir nicht heute Abend mit dem Vermieter gesprochen haben.
Gestern Abend waren wir bei unseren Nachbarn, Tina hatte Geburtstag. Es gab leckere Tortillas und Sekt, während der langsam nachlassende Orkan ums Haus wehte. Zum Glück war es bei uns nicht so schlimm, obwohl wir mit dem freien Feld hinter den Häusern in einer recht windigen Ecke wohnen.
Schlimmer aber ist das Hochwasser. Wir sind nur indirekt davon betroffen, weil es sich dann morgens in Richtung Schnellweg durch das Städtchen staut. Heute morgen war es wieder einmal soweit. Noch nicht ganz so schlimm, ich war dann doch in einer guten halben Stunde im Büro. Aber für die nächsten beiden Tage bedeutet es, wieder früher aufstehen zu müssen.
Hier im Büro war es heute auch etwas “ungemütlich”, weil ein Ordner meiner Vorgängerin gesucht wurde, der sich blöderweise bei mir im Schrank befand. Ich hatte ihn unwissender weise dorthin gestellt und dann irgendwie vergessen, dass es ihn gab. Wahrscheinlich halten sie mich jetzt alle für doof, aber na ja, damit kann ich leben. Die Lebenserfüllung ist das sowieso hier nicht. Könnte ich nicht mal eine kleinere Summe im Lotto gewinnen, um mich dann interessanteren Dingen zu widmen? Aber das bleibt wohl ein Traum.
Noch 11 Arbeitstage, dann habe ich erst einmal zwei Wochen Urlaub! Endlich, ich hatte so lange keinen Urlaub mehr. Als ich eben genauer darüber nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich im letzten Jahr nur eine Woche Urlaub hatte. Gut, im Januar habe ich gar nicht gearbeitet, aber das war wegen der Jobsuche nicht ganz so entspannend. Dann hatte ich diesen elenden Hotline-Job, den ich zum 31. März gekündigt habe. Danach hatte ich wieder drei Wochen unfreiwillig “frei”, weil die andere Zeitarbeitsfirma mich nicht so schnell einstellen konnte. Bevor ich hier bei der BGR angefangen habe, hatte ich eben diese eine Woche Urlaub. Und seitdem mal zwei einzelne freie Tage, die aber das eine Mal für Ausbaumaterial-Schleppen und das andere Mal für den Umzug draufgingen. Deswegen freu ich mich so sehr auf den Urlaub, ich habe fest vor, wieder ein bisschen zu schreiben, nicht nur hier im Tagebuch.
Samstag, 2. März 2002
Die Badezimmertür …
… ist nun eingebaut. Und der Fliesenboden im Bad ist auch verfugt. Das alles hat Jörg heute gemacht. Ich war mittags einkaufen bei real, obwohl man sich das am Samstag ersparen sollte. Vor allem, wenn gegenüber ein riesiges Gartencenter seit gestern neu eröffnet hat, deren Parkplatz natürlich nicht dem Ansturm gewachsen ist und die Leute auf den real-Parkplatz ausweichen. Na ja, ich habe noch einen Parkplatz bekommen und drinnen war es nicht besonders voll. Anschließend war ich dann auch noch mal kurz in dem Stanze-Gartencenter mit dem schicken Namen “Bellandris”. Aber ich bin nur kurz durchgelaufen, es war zu voll, um sich in Ruhe umzusehen. Das werde ich demnächst nachholen, wenn ich Urlaub habe. Denn in Bälde werden wir auch etwas im Garten tun müssen, der im Moment noch eine braune Schlammwüste ist.
Dienstag, 5. März 2002
Neulich auf dem Weg zur Arbeit …
… machte ich eine merkwürdige Beobachtung. Auf dem Weg zum Südschnellweg ging es eine Weile nur im Schritttempo voran. Vor mir fuhr ein silberner Kleinwagen. Irgendwann fiel mir auf, dass der Fahrer bzw. die Fahrerin ständig im Gesicht tupfte und rieb. Schönheitspflege auf dem Weg zur Arbeit? Angestrengt versuchte ich zu erkennen, wer da im Auto vor mir saß, denn von hinten durch die Scheiben sah ES eigentlich aus wie ein Mann. Das Eincremen im Gesicht wollte kein Ende nehmen. Dann, kurz vor dem Kreisel stand das Auto auf der Fahrspur neben mir, allerdings ein kleines Stückchen weiter vorn. Ich lugte immer wieder mal rüber, konnte aber den Eindruck nicht loswerden, dass ES ein Mann war. Dann griff die Hand nach rechts zum Beifahrersitz und tauchte wieder mit einer Schere auf. Es wurde etwas Kleines aufgeschnitten und dann im Gesicht verteilt. Gibt es tatsächlich Leute, die ihren kompletten Schminkkoffer mit allem benötigten Werkzeug mit sich führen? Als die Ampel auf Grün schaltete, schaute ich im Vorbeifahren noch einmal neugierig hinüber – für ne Frau hatte ES ziemlich kurze und hässliche Haare. Wer weiß, vielleicht kamen beim nächsten Ampelstopp noch Lidschatten, Lippenstift und Perücke dran, und ES stieg dann als perfekte Frau aus dem Auto? Und eine ganz andere Frage beschäftigt mich noch: Was macht so jemand, wenn morgens kein Stau ist???
Mittwoch, 6. März 2002
Gestern Abend im Fernsehen …
… lief auf Vox eine SternTV-Reportage über Pfusch am Bau. Als frischgebackene Besitzer eines eigenen Hauses muss man sich so etwas natürlich anschauen. Einerseits, weil man sich freuen kann, dass man so etwas selbst nicht erlebt hat, andererseits kann man sich ein bisschen gruseln bei der Vorstellung, dass so manches noch passieren könnte.
Was in dieser Reportage allerdings gezeigt wurde, hat mich wieder einmal davon überzeugt, dass man mit derartigen Berichten sehr kritisch umgehen sollte auf keinen Fall alles glauben darf, was einem da so präsentiert wird.
Oder kann es wirklich sein, dass ein kleines Einfamilienhäuschen in der Nähe von Berlin über 300.000 Euro kostet??? Nein, nicht DM, es wurde im Laufe der Sendung mehrmals wiederholt, 300.000 Euro. Wen wundert’s dann, wenn die Besitzerin, eine allein erziehende Mutter, nun vor einem riesigen Schuldenberg steht. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass das Haus nicht mehr bewohnbar ist, wie um Himmels Willen wollte sie das jemals bezahlen? Ich hatte auch nicht den Eindruck, sie sei eine sehr gut verdienende Frau. Der Hammer kam dann noch am Ende: Die arme Frau kann das total verschimmelte Haus auch nicht abreißen lassen, weil dies ebenfalls 300.000 Euro kosten würde! Natürlich ist auch ein Abriss teuer, aber das war ja wohl gewaltig übertrieben. Gibt es Leute, die so etwas wirklich glauben? Ich befürchte schon. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln.
Donnerstag, 7. März 2002
Tatsächlich so teuer?
Ich habe mich gestern ein wenig über diese teilweise unglaubwürdig klingende Reportage ausgelassen. Mittlerweile scheint es, dass das Ganze wohl der Wahrheit zumindest recht nahe kommt. Es gibt ja Leute wie unser Nachbar Ralf, der diesen Beitrag auch gesehen hat und zufälligerweise auch noch einen Verwandten in Berlin hat. Ja, die Baupreise haben dort wohl etwas andere Dimensionen als hier. Trotzdem lasse ich meinen subjektiven Eindruck von der Fernsehsendung so stehen. Bei mir ist es auf jeden Fall als gewaltig übertrieben angekommen.
Samstag, 16. März 2002
36
Jörgs 36. Geburtstag. Am Freitag bin ich zu Ikea gefahren und habe meine Geschenke für Jörg gekauft:
Eigentlich sollte es eine Holzjalousie für das Badezimmer sein (das eingepackte), dann lief mir doch noch so ein herrenloses Eckregal namens Heri über den Weg, das ich unbedingt einpacken musste, weil es so wunderbar in die Flurecke passt. Für den Komfort gab es noch zwei dicke Sofakissen und als Dekoration – und auch für die Katzen als Gras – ein kleiner Bambus. Nachdem ich alles eingeladen und nach Hause transportiert hatte, konnte ich es natürlich nicht lassen und musste das Regal noch zusammenschrauben. An sich eine einfache und schnelle Sache, aber ich war doch noch etwas schlapp durch die Infektion und fand es etwas anstrengend.
Wie immer waren seine/unsere Freunde zu einer kleinen Feier eingeladen. Wir waren also 9 Leute insgesamt. Wegen meiner Krankheit hatte ich nicht allzu viel Gelegenheit, etwas Leckeres zu essen zuzubereiten, aber wir haben gemeinsam doch einiges hingekriegt. Und vor allem war reichlich zu essen da. Am Freitagabend haben wir gemeinsam die Zutaten für den Kartoffelsalat geschnippelt und danach hat Jörg ungefähr drei Stunden lang Hackfleischbällchen gebraten.
Sonntag, 17. März 2002
Endlich weg
Die Wohnung ist weg! Heute fand die Übergabe an den neuen Nachmieter statt. Er brachte auch das Geld in bar mit. Also haben wir immerhin noch ein wenig für die verbleibenden Einrichtungsgegenstände bekommen. Hoffentlich meldet er sich nie wegen irgendwelcher Probleme. Ich will mit der Wohnung nichts mehr zu tun haben.
Dienstag, 19. März 2002
Genesen
Seit dem Wochenende geht es mir wieder gut. Ich habe in der letzten Woche mit einer heftigen Infektion flach gelegen. Angefangen hatte es am Samstag vor einer Woche mit Schüttelfrost und hohem Fieber. Leider wurde es nicht besser und so war es nicht mit einem Tag zu Hause bleiben getan. So habe ich fast die ganze Woche im Bett oder auf dem Sofa verbracht. Mittlerweile geht es mir wieder gut und ich kann wieder “normale” Sachen machen wie zum Beispiel am PC sitzen.
Heute Morgen musste ich noch einmal zum Arzt und eine Urin- und Blutprobe zur Kontrolle abgeben. Den Rückweg habe ich gleich genutzt, um bei der Tierärztin nach den Öffnungszeiten zu schauen. Welch ein Glück, am Dienstag hat sie auch vormittags geöffnet. Mein erster Gedanke war, die beiden Katzenmädels als erste in die Transportkisten zu verstauen, da sie schon lange mit den Impfungen überfällig waren. Aber daraus wurde nichts. Als ich versuchte, Lizzy in die Transportkiste zu “stopfen”, wehrte sie sich erwartungsgemäß. Leider aber so heftig, dass ich sofort aufgeben musste. Sonst hätte sie sich mit allen zehn Krallen in meinem Körper verewigt. Und laut schreien kann sie in solchen Fällen auch! Moni hatte sich schon versteckt, ich entdeckte sie dann auf dem Schlafzimmerschrank. O.k., da würde heute nichts mehr zu machen sein.
Eben hat mich wieder einmal ein Anruf aus der Firma ereilt. Es war die Praktikantin, die mich zurzeit mehr oder weniger gut vertritt. Eigentlich sollte sie meine Urlaubsvertretung werden, aber wir konnten die Einarbeitung wegen meiner Krankheit natürlich nicht abschließen. Nun kämpft sie sich so durch und bekommt allerdings wenig Unterstützung und Verständnis. Mein Chef scheint sich gar nicht zu kümmern, ob sie zurecht kommt und der andere Kollege (sehr mit Vorsicht zu genießen) knallt ihr die Sachen auf den Tisch so nach dem Motto “Machen Sie mal!”. Mir graut es jetzt schon ein wenig vor Donnerstag, wenn ich wieder arbeiten “darf”. Und was mit dem Urlaub wird, den ich eigentlich jetzt gerade hätte, weiß ich auch noch nicht.
Dienstag, 26. März 2002
Häschenjagd
Wir wohnen jetzt direkt am Rand eines Landschaftsschutzgebietes, das heißt, hinter dem Grundstück führt ein Spazierweg entlang, dahinter liegt Acker. Der Weg ist gesäumt von Hecken, Büschen und kleineren Bäumen. Und darin sitzt wohl einiges Getier. Mika ist natürlich ganz begeistert, dort herumtoben zu können. Aber gestern hat er sich etwas geleistet, was eigentlich nicht sein müsste. Es gibt nämlich auch Hasen dort in den Gebüschen. Und ein kleines, ungefähr 4-6 Wochen altes Häschen hatte sich auf unser Grundstück verirrt. Der Kater – in seinem angeborenen Jagdtrieb – rannte natürlich hinterher, fing es ein, und marschierte mit dem Häschen im Maul ins Haus. Er lief vom Flur durch das Wohnzimmer, dann durch die andere Tür in die Küche und wieder zurück in den Flur. Dort konnte ich ihn stoppen, öffnete vorsichtig sein Maul, er ließ das Häschen los, das dann gleich ins Gäste-WC hoppelte. Welch ein Glück, es war ihm nichts zugestoßen. Jörg brachte das Tierchen zu unseren Nachbarn, die Besitzer von 6 Hauskaninchen (oder Hasen?) sind. Die Nachbarin nahm es auch gleich an sich und wollte es zu ihren beiden Häsinnen setzen. Hoffen wir mal, dass es ihm dort gut geht.
Ich kann allerdings nicht einschätzen, was Mika mit dem Häschen getan hätte. Wollte er nur jagen, fangen und spielen oder hatte er noch anderes vor? Wenn’s eine Maus gewesen wäre, hätte er sie von mir aus gern fressen können (aber bitte draußen), doch so ein süßes kleines Häschen bitte nicht!!!
Müde
Wie kann man nur so müde sein? Ich könnte mich direkt aufs Sofa legen und nichts mehr tun, wenn ich von der Arbeit komme. Dabei habe ich nun wirklich keinen anstrengenden Job. Zurzeit versuche ich vormittags, meine Urlaubsvertretung, eine Praktikantin, einzuarbeiten. Nachmittags erledige ich noch ein paar Restarbeiten und dann geht es ziemlich ruhig zu. Wahrscheinlich wird es Zeit, dass ich endlich Urlaub mache. Eigentlich hätte ich jetzt die zweite Woche Urlaub, wenn ich nicht krank geworden wäre. Selbst schuld! Ich werde voraussichtlich ab Mitte April Urlaub machen, wenn alles klappt. Dann wünsche ich mir schönes Frühlingswetter, damit ich ein wenig im Garten arbeiten kann. Obwohl es da noch nicht so viel zu arbeiten gibt, bei den fünf Pflänzchen, die wir am Wochenende eingegraben haben. Das Pampasgras und die Prachtspieren sehen im Moment nicht so gut aus, aber ich hoffe, dass sie sich bei den kommenden Sonnenstrahlen erholen und anfangen werden zu wachsen.
Mittwoch, 27. März 2002
Keine Überlebenschance …
… hatte wohl der arme kleine Feldhase. Die Nachbarn waren gestern Abend noch bei der Tierärztin und die meinte, es sei alles in Ordnung mit dem Häschen. Aber heute kamen sie nach Hause und das Tierchen lebte nicht mehr 🙁
Die Chancen, einen ansonsten frei lebenden Feldhasen im Stall und im Haus aufziehen zu können, stehen wohl sehr schlecht. Heute Abend wird er seine Ruhestätte auf dem Grünstreifen zwischen den Grundstücken und dem Feld beziehen.
Auch um meine kleinen Pflänzchen ist es schlecht bestellt, nachdem es in den letzten Nächten so kalt war. Auf jeden Fall ist das bisschen magere Grün oberhalb der Erde schlapp und gelblich bis braun geworden. Ich mache aber erst einmal nichts, wer weiß, vielleicht haben die Wurzeln überlebt und es wächst doch noch etwas???
Ungewiss ist auch noch mein Urlaub. Ich habe mir jetzt zwar einen neuen Termin ausgedacht, aber die für die Praktikantin zuständige Kollegin muss erst einmal den Zeitplan checken. Hm, ich befürchte schon, dass es nicht klappen wird. Na ja, was den Termin angeht, bin ich ja ziemlich flexibel, nur bald sollte es sein. Und dann bitteschön auch mehr als eine Woche, sonst kann ich mich nicht wirklich entspannen. Wenn es Probleme mit meinem Urlaub geben sollte, muss ich meinem Chef mal auf die Füße treten, dass er mir dringend eine andere Urlaubsvertretung besorgen muss. Denn die Praktikantin war sowieso nur freundlicherweise von der anderen Kollegin “ausgeliehen”, Arbeit für die Praktikantin hätte sie selbst genug. Irgendwie ist das eine fürchterlich schlechte Planung. Und dabei sind diese zwei Wochen nur mein Urlaub vom letzten Jahr, für dieses Jahr habe ich dann noch einmal sechs Wochen, und wenn ich die nehme, ist die Praktikantin gewiss anderweitig eingeplant oder schon gar nicht mehr im Haus. Puh, ich hoffe ja immer noch auf einen mittelgroßen Lottogewinn, dann könnte mir das alles egal sein.
Samstag, 30. März 2002
Ostersonne
Gestern haben wir schon die warme Frühlingssonne genossen und sogar auf der Terrasse die ersten Würstchen gegrillt. “Zwischendurch” haben die Männer weiter an den Carports gebastelt. Ich habe mich währenddessen ein wenig um das Ostergebäck gekümmert. Ich habe nämlich Biskuiteier gebacken. Das ist eine Osterspezialität, die es nur im Kreis Groß-Gerau, also meiner ehemaligen Heimat gibt. Nicht einmal im Internet findet man ein Rezept dazu. Aber auf meinen Küchenseiten werde ich es in Kürze veröffentlichen.
Gestern habe ich also gebacken und heute habe ich die “Eier” fertig gestellt. So sieht das fast fertige Ergebnis aus:
Noch muss die Kuvertüre fest werden, aber dann … lecker!!!
Heute Vormittag mussten wir noch ein paar Getränke einkaufen. Es war voll wie immer an so einem Tag, man hat den Eindruck, es gäbe nächste Woche nichts mehr zu kaufen. Da wir sowieso schon unterwegs waren, sind wir gleich zu Obi weiter gefahren, um nach einem Sonnenschirm Ausschau zu halten. Schirme gab es dort zwar reichlich, aber nur eine Sorte Ständer, und der sollte 60 Euro kosten! Viel zu teuer, fand ich. Also dann auf zum Hornbach-Baumarkt, der glücklicherweise ganz in der Nähe ist. Und dort wurden wir zu einem vernünftigen Preis fündig.
Auf unserer Terrasse steht jetzt ein schöner großer Marktschirm (mit Kurbel!) und wartet auf die Sonnenstrahlen.
Heute haben wir vergeblich gewartet. Leider hielt sich trotz der viel versprechenden Wettervorhersagen die Sonne sehr bedeckt. Es war also kein Wetter zum draußen sitzen.
Abends waren wir beim Osterfeuer in Devese. Osterfeuer gibt es hier am Ostersamstag in fast jedem Dorf. Ihr Ursprung beruht auf dem heidnischen Brauch, mit diesem Feuer den Winter zu vertreiben. Auf dem Feld werden riesige Holzstapel angezündet, an denen man sich richtig aufheizen kann. Und damit es nicht so langweilig wird, gibt es Würstchen vom Grill, Bier und andere Getränke. Gestern Abend war es zum Glück recht mild, und da war der Spaziergang zum Feuer (2-3 km) sehr angenehm.
Sonntag, 31. März 2002
Jäger und Gejagte
Heute hat Mika seine erste Maus gefangen und mit nach Hause gebracht. Hier ein paar Impressionen:
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Nach Hause schleppen, ein bisschen spielen, und dann fressen. Es blieb nicht einmal das kleinste Stückchen Fell oder Knochen von der Maus übrig, alles weg!
Leider wurde er am Nachmittag auch zum Gejagten. Er war gerade einmal wieder am Feldrand neben den Grundstücken unterwegs, als zwei Radfahrer mit nicht angeleintem (!) Hund vorbeifuhren. Der Hund witterte den Kater und jagte ihn aus dem Gebüsch auf. Nun brach die totale Hektik aus: Kater vor Hund, Hund hinter Kater, alle (außer mir, ich kann so was nicht) brüllten die Hundebesitzer an, sie sollten gefälligst ihren Hund anleinen. Der Hundebesitzer war ziemlich frech und meinte, die Katzen müssen auch angeleint werden (klar, die fallen auch so oft Hunde an). Mika war erst einmal nicht zu entdecken, aber ich hatte beim so eine Ahnung, als ich das Gebüsch betrachtete – tatsächlich, er hatte sich auf einen der kleinen Bäume geflüchtet. Dort hing er zunächst einmal auf dem Ast, sitzen konnte man das nicht nennen. Erst nach gutem Zureden und als sonst niemand mehr außer mir in der Nähe war, traute er sich auf den Boden zurück. Nun ist es für eine Katze zwar sehr leicht, auf einen Baum zu klettern, aber der Abstieg ist umso schwieriger. Nach mehrmaligem Drehen und Wenden ging es dann eine Stufe tiefer und dann langsam im Rückwärtsgang bis auf den Boden. Allerdings musste Jörg den Kater dann aus den Büschen herausholen, denn allein traute er sich noch nicht. Den weiteren Nachmittag schlief er drinnen oder blieb in der Nähe des Hauses, am Abend jedoch traute er sich schon wieder nach draußen und war nicht so einfach zum Schlafen im Haus zu überreden.
Montag, 1. April 2002
Erholung?
Die Männer haben den Rest von den Carports fertig gestellt, ich habe nichts gemacht, an das ich mich noch erinnern kann. Die Osterfeiertage waren nicht so die richtige Erholung. Ich kann mich nicht so recht entspannen, wenn um mich herum gearbeitet wird. Mika-Kater war dann ab dem späten Nachmittag draußen und kam auch spätabends nicht nach Hause. Ich habe schlecht geschlafen, war um viertel nach vier wach, Kater war immer noch nicht da, und ich konnte nicht wieder einschlafen. Zur Aufstehzeit um sieben Uhr morgens stand Mika auch wieder vor der Tür. Ich blieb noch einen Moment liegen, war aber total gerädert wegen des fehlenden Schlafs und wäre am liebsten gar nicht zur Arbeit gegangen.
Dienstag, 2. April 2002
Arbeitstag
Noch immer nichts Neues wegen meines Urlaubs, die Kollegin, die für die Praktikantin (= meine potenzielle Urlaubsvertretung) zuständig ist, ist nun auch leider krank. Meine Kollegin, die mir gegenüber sitzt, hat heute ein Frühstück zu ihrem Geburtstag ausgegeben. Zum Glück waren nicht allzu viele Leute da, aber es war auch so schon recht schwierig, heute Vormittag etwas zu arbeiten.
Ansonsten schniefe ich ein wenig herum und reibe mir andauernd die Augen – kein Wunder, denn schon fliegen die Birkenpollen wieder. Seit ungefähr zwei oder drei Jahren habe ich damit Probleme, vorher war ich absolut unempfindlich. Nun schaue ich mit nicht allzu großer Begeisterung auf die zwei Birken, die ich von unserer Terrasse aus sehen kann. So schön dekorativ stehen sie dort am Wegesrand, eine idyllische Bank darunter … und wehen mir ihre Pollen in die Augen.
Mittwoch, 3. April 2002
Urlaub!!!
Die kranke Kollegin war heute wieder da. Gesehen habe ich sie nicht, aber sie hat meine E-Mail wegen des Urlaubs beantwortet. Und es klappt!!! Ich werde vom 15. bis 30. April (plus 1. Mai als Feiertag) zu Hause sein. Erholung pur ist dann erst einmal angesagt. Bei schlechtem Wetter – oder auch bei gutem? – werde ich im Arbeitszimmer sitzen und schreiben – und nicht nur Tagebuch, ich habe da noch ein anderes Projekt. Ansonsten ein bisschen im Garten werkeln, viel lesen …
Und meine Eltern kommen zu Besuch
Freitag, 5. April 2002
Krank
Seit gestern ist die Praktikantin krank, die mich im Urlaub vertreten soll. Aber noch ist ja etwas Zeit bis dahin und ich hoffe, dass sie nächste Woche wieder fit ist.
Heute Morgen war ich etwas krank. Ich wachte mich heftiger Schniefnase auf und fühlte mich total erschlagen. Nur noch zehn Minuten liegen, dachte ich mir. Dann fiel ich wieder in einen traumintensiven Schlaf und als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, fiel mein Blick als Erstes auf den Wecker. Der zeigte schon 08:27 an!!! Nun aber fix aus dem Bett und unter die Dusche springen, schnell anziehen, einen Schluck Saft trinken, ein wenig Katzenfutter nachfüllen und dann nichts wie los. Zum Glück ist es wegen der Osterferien auf den Straßen sehr leer, so dass ich tatsächlich um 09:10 Uhr meine Karte vor das Zeiterfassungsgerät halten konnte.
Heute war einer der Tage, an denen ich auch gar nicht da gewesen sein könnte. Meine Kollegin ist krank, also war ich allein im Büro. Ich hatte im Gegensatz zu sonst die Tür geschlossen, weil der Wind vom Fenster heftig durchzog. Keiner kam vorbei, keiner rief an und ich hatte sehr wenig zu tun. Da ich mich immer noch schlapp und müde fühlte, bin ich dann um halb drei gegangen.
Auch mein Auto scheint etwas zu kränkeln. Gestern leuchtete einmal kurz die Kontrolllampe für die Bremsflüssigkeit auf und seit gestern Nachmittag leuchtet mit kurzen Unterbrechungen die Motorkontrollleuchte. Beim ersten Aufleuchten bin ich ziemlich in Panik ausgebrochen, weil ich dachte, das Auto bleibt gleich stehen. Aber es fährt wie immer. Bei dieser ganzen Elektronik weiß man ja nicht, was die Ursache sein kann. Kann alles Mögliche sein. Morgen werde ich vorsichtshalber mal den Ölstand überprüfen, das kann auf keinen Fall schaden.
Samstag, 6. April 2002
Küchenlampe
Nun haben wir eine Beleuchtung über dem Esstisch in der Küche. Angela hat am Samstag diese Pendelleuchte mitgebracht. Sie stammt noch aus ihren “Restbeständen”, die sie nach ihrem Umzug nicht mehr gebrauchen konnte. Und bei uns passt sie wunderbar. Die blauen Glasschirme harmonieren ganz hervorragend mit den Küchenmöbeln und den kleinen blauen Motiven in den Raffrollos.
Montag, 8. April 2002
Kaputt
Fast bis nach Hause geschafft habe ich es … Dann gab das Auto seinen Geist auf. Aber ich habe wieder mal das bisschen Glück gehabt, das es mir in solchen Momenten ein wenig leichter macht. Ich bin NICHT auf dem Schnellweg ohne Standstreifen im heftigen Berufsverkehr stehen geblieben. Auch nicht auf der linken Spur, als ich doch noch mal ein paar dahin kriechende Fahrzeuge überholen musste. Und zum Glück nicht mitten in dem Kreisel, den ich dreiviertel durchfahren muss, um nach Hause zu kommen. Das wär lustig geworden ;-))) Ich stell es mir lieber nicht vor. Nein, so holperte das Auto hustend durch den Kreisel, ging dann aus, so dass ich langsam halb um eine Kurve Richtung Parkplatz vor dem Gartencenter rollen konnte. Vielleicht wundern sich jetzt einige Leute, welchen Großeinkauf ich dort tätige. Hm, das wäre mir auch lieber, aber so “darf” ich morgen mit der Bahn und Bus zur Arbeit fahren, was fast eine Stunde dauern wird. Und dazwischen muss ich mich noch um die ärztliche Versorgung meines Gefährts kümmern. Es hätte ja auch noch durchhalten können bis zu meinem Urlaub nächste Woche …
Mittwoch, 10. April 2002
Chauffeur
Jörg hat mich heute Morgen zur Arbeit gefahren, welch ein Luxus. Immerhin war ich dadurch schon kurz vor acht im Büro. Und er hat mich auch wieder abgeholt!
Kurz vorher hatte ich in der Werkstatt angerufen, sie hatten den einen Fehler zwar behoben, aber nun waren neue aufgetreten. Irgend etwas war mit der Batteriespannung nicht in Ordnung. Das Auto sollte aber voraussichtlich gegen 17 Uhr abholbereit sein.
Kurz vor 17 Uhr kamen wir an, aber kein Kadett stand draußen. Nein, er stand noch in der Werkstatt. Fehler noch nicht genau eingekreist, weist auf einen Defekt in der Lichtmaschine hin. Außerdem mussten sie den Zahnriemen wechseln. Der war im März 1999 nach einem Defekt von einer Opel-Werkstatt ersetzt worden. Aber viel zu locker gewesen, so dass er mittlerweile (nach 25.000 km) verschlissen war. Prima Opel-Werkstatt. Hätte ich mir denken können, aber man weiß ja vorher nie, wie die so arbeiten. Mit der jetzigen (KEINE Opel-Werkstatt) bin ich bisher zufrieden, die scheinen vernünftig zu arbeiten und versuchen auch, Teile zu reparieren statt zu ersetzen. Was bei der Billig-Lichtmaschine von Opel allerdings nicht gehen wird, die kann man nur austauschen. Übrigens liegt die Kfz-Werkstatt Duhm ganz in der Nähe unseres Hauses (wie praktisch) und der Inhaber ist ein Bekannter unserer Freundin Angela, den wir bei einer Feier von ihr schon kennen gelernt hatten.
Da er oft Fotos von den Autos während der Reparatur macht, hat er uns auch diese beiden mitgegeben. Sie zeigen, wie schön verölt das alles war:
Wenn ich Glück habe, wird es morgen fertig und wieder fahrbereit sein. Immerhin meinte er, der Zustand sei soweit in Ordnung und alles andere (Bremsen zum Beispiel) würden noch einwandfrei funktionieren. Na ja, es soll ja auch noch einen Moment halten, auch wenn es “schon” 10 Jahre alt ist und fast 170.000 km gefahren ist.
Weg vom Weblog
Rückschritt in die Steinzeit? Nachdem ich ganz stolz am 20. Februar meine Tagebücher auf Weblog (bei Blogger) umgestellt hatte, war ich eine kurze Zeit sehr zufrieden damit. So konnte ich auch mal tagsüber schnell vom Büro aus einen Eintrag schreiben und eben meine Einträge schneller hochladen.
Hat aber nicht lange angehalten. Die Layoutmöglichkeiten für das Archiv haben mir nicht gefallen, außerdem war es manchmal plötzlich weg und dann wieder da. Und wo sind meine Einträge gespeichert? Ich hab’s doch lieber hier lokal auf meinem PC und lade es dann auf den Server. Und dann hat man einen langen Eintrag geschrieben, will ihn absenden und plötzlich ist alles weg … und natürlich nicht gespeichert (na ja, das ist mir einmal passiert, vielleicht war’s auch nur eigene Blödheit), oder Blogger funktioniert gerade mal wieder nicht …
Jedenfalls sah ich keine besonderen Vorteile und habe alles bis auf das Layout wieder zurückgebastelt – und das schon vor einiger Zeit. Wahrscheinlich hat es sowieso niemand bemerkt, aber das ist gut, denn die Leser sollen doch nur den Inhalt sehen und nicht unbedingt das was dahinter steckt. Nun bin ich zufrieden. War zwar ein wenig Aufwand, aber immerhin haben meine Tagebücher durch die ganze Aktion ein neues Aussehen bekommen.
Donnerstag, 11. April 2002
Freitag, 12. April 2002
Urlaubsbeginn
Ich glaub’s fast gar nicht: Ich habe endlich Urlaub!!! Zweieinhalb Wochen lang, das heißt, ich muss erst am 2. Mai wieder arbeiten.
Nachdem ich heute die letzten Reste zügig erledigt hatte, habe ich mich um 12:30 Uhr in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet.
Danach war ich ungefähr zwei Stunden in vier Baumärkten/Gartencentern unterwegs und habe mir einen Überblick verschafft, wo es welche Pflanzen zu welchem Preis gibt – damit wir am Montag gleich richtig einkaufen können.
Dienstag, 16. April 2002
Selbst ist die Frau
Nachdem gestern Gartenarbeit dran war – ja, ich habe trotz des Regens mit meinen Eltern diverse Sträucher und Stauden eingepflanzt – ist heute ein fauler PC-Tag. Ich bastle mal hier und da ein wenig und überarbeite einige Seiten. Ich habe keinen kreativen Schreibtag. Vielleicht morgen wieder. Zwischendurch musste ich erst einmal meine Mini-HiFi-Anlage reparieren.
Die Katzen hatten vor Monaten schon einen der Lautsprecher vom Schrank geworfen und dabei war das Kabel abgerissen. Unglücklicherweise direkt an der Rückseite, es schaute nur noch wenige Millimeter heraus. Leider sind diese Boxen zusammengeleimt, so dass man sie nicht ohne weiteres auseinander nehmen kann. Sonst hätte ich es schon längst wieder in Ordnung gebracht. Heute war es mir viel zu ruhig, als ich so am PC saß. Also ab in den Keller und Werkzeug zusammensuchen. Der erste Versuch, an dem Restkabelstück eine Klemme anzubringen, scheiterte – dazu war es doch zu kurz. Dann musste eben aufgeschlitzt werden. Zuerst ein Loch bohren, dann ein Stück der Rückwand mit der Stichsäge aussägen. Guter Plan, hat allerdings nicht funktioniert. Nach einem Zentimeter brach das Sägeblatt der Stichsäge ab. Ratlosigkeit. Wie kriege ich diese verdammte Ding aus der Säge, um ein neues einzusetzen. Keine Ahnung, geht wohl nur mit Werkzeug. Und was, wenn es mir tatsächlich gelänge und das neue Sägeblatt auch wieder abbräche? Da ich sowieso nicht erkennen konnte, wie man dieses Ding auswechselt, machte ich mich mit diversen Messern und Sägen an die Arbeit. Irgendwann hatte ich zwei Schlitze in der Rückwand und keine Lust mehr.
O.k., nun kommt die brutale aber wirksame Methode (empfindsame Handwerker bitte nicht weiter lesen): Man steche mit einem langen, stabilen Werkzeug durch einen der Sägeschlitze und breche ein Stück der Rückwand heraus. Das reicht, um an das Kabel heranzukommen. Dieses Kabel war allerdings hinter dem winzigen Loch in der Rückwand nur mit etwas Kleber befestigt, dahinter befand sich sicherheitshalber noch ein Knoten im Kabel. Wenn ich das gewusst hätte! Es hätte wahrscheinlich genügt, dicht neben der Kabelöffnung ein Loch zu bohren, um das Kabel vom Kleber befreien und durchziehen zu können. Egal, jedenfalls konnte ich nun ein neues Stück Lautsprecherkabel anklemmen und dann habe ich die Rückwand mit wunderschönem Klebeband sorgfältig zugeklebt. Und seitdem laufen bei mir wieder die Runrig-CDs :-)))
Freitag, 19. April 2002
Schlapp
Zu nichts Rechtem kann ich mich im Urlaub aufraffen. Zwar sind da manchmal so Momente, in denen mir einfällt, was ich alles machen könnte und möchte, aber diese Ideen kommen im falschen Moment. So habe ich heute wieder einmal lange geschlafen, mich mit einem Kaffee an den PC gesetzt und ein wenig am Design meiner Seiten herumgebastelt.
Immerhin ist es mir dann heute Nachmittag im zweiten Versuch und mit einiger List gelungen, Lizzy und Moni in die Transportkörbe zu verstauen und zur Tierärztin zu transportieren. Zum Glück war kein anderer Tierpatient dort, so dass wir gleich an die Reihe kamen. Es gab die obligatorische Impfung, so dass sie jetzt auch offiziell nach draußen gehen dürfen. Als ich die Beiden zu Hause aus den Kisten befreite, rannten sie erst einmal nach drinnen und verzogen sich beleidigt in irgendwelche Ecken. Erst am frühen Abend ließen sie sich wieder blicken.
Jörg machte sich mit unseren Nachbarn am späten Nachmittag auf den Weg, um Kaminholz und alte, nicht mehr benötigte Waschbetonplatten zu holen. Später rief er an und teilte mir mit, dass sie sich mit dem Transporter in einem aufgeweichten Waldweg festgefahren hatten. Es musste erst einmal nach einem Bauern mit Traktor gesucht werden, der sie wieder herausziehen konnte. Mittlerweile (es ist inzwischen 22 Uhr) befinden sie sich hoffentlich auf dem Rückweg. Unser Abendessen wird – wenn überhaupt – ein Nachtessen werden.
Montag, 22. April 2002
Terrassen-Nachmittag
Heute habe ich es endlich geschafft: Ich habe den Nachmittag schreibenderweise auf der Terrasse unter dem Sonnenschirm verbracht. Es war auch das richtige Wetter dafür, angenehm warm und sonnig. Nur ein wenig laut war es, denn rundherum wird ja an vielen Stellen noch gebaut. Gegen 16 Uhr machten die meisten dann Feierabend und es hätte schön ruhig werden können. Aber dann saß zwei Häuser weiter der Sohn des Hauses mit einem Kumpel auf der Terrasse, der Cassettenrecoder spielte Rap-Musik und die beiden sangen dazu. Nach einer guten halben Stunde verschwanden sie nach drinnen. Es folgte der Bauer mit seinem Traktor, der das Feld neben unserem Grundstück bearbeitete. Das dauerte zum Glück nicht allzu lange und dann war es endlich ruhig – für ungefähr zehn Minuten. Dann begannen sie, zwei Häuser weiter einen Gartenbrunnen zu bohren. Ja, so schön ruhig wohnt man auf dem Land 😉
Geschrieben habe ich nicht wirklich viel. Ich musste nach der langen Zeit erst einmal wieder Ordnung in mein bisheriges Geschreibsel bringen. Da ich nicht kontinuierlich vom Anfang bis zum Ende schreibe, sondern immer das, was mir gerade einfällt, ist einiges durcheinander geraten. Daher saß ich erst einmal und habe mir eine grobe Übersicht über die Kapitel gemacht, um jetzt den Rest vernünftig füllen zu können.
Dienstag, 23. April 2002
Landei
Jörg ist heute Morgen zu einer Messe nach Köln gefahren. Da ich ihm noch etwas beim Packen seiner fünf Sachen assistieren musste, bin ich früher als sonst aufgestanden. Dann wollte ich mich auch nicht mehr hinlegen, sonst hätte ich garantiert bis mittags geschlafen.
Und dann entschied ich, dass es heute soweit sein sollte: Das Auto wird umgemeldet. Wir sind ja von der Stadt Hannover in die Region Hannover gezogen und leider muss man in so einem Fall das Auto ummelden. Es gab einmal Pläne, alles zu vereinheitlichen, aber daraus wurde nichts. Klar, dann kann man kein Geld mehr an den Autobesitzern verdienen!
Ich suchte meine Unterlagen zusammen und machte mich auf den Weg zur Zulassungsstelle.
Und was dort passiert ist, habe ich in Abenteuer Zulassungsstelle beschrieben.
Und das Ende der Geschichte:
Ich war so geschafft, dass ich beim entspannten Einkauf bei Real gleich zwei Bücher zur Belohnung gekauft habe 🙂
Und man kann jetzt an meinem Autokennzeichen mit der vierstelligen Nummer erkennen, dass ich ein Landei bin.
Donnerstag, 25. April 2002
Vermisst
Tommi ist weg. Seit Dienstag irgendwann. Wann ich ihn genau zuletzt gesehen habe, weiß ich gar nicht mehr. Denn nachmittags saß ich im Büro und dachte, er schläft auf dem Sofa. Abends saß ich ihm Wohnzimmer und dachte, er schläft auf dem Bett. Und plötzlich fiel mir auf, dass ich ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Ich habe bestimmt fünfmal das ganze Haus abgesucht, wirklich in allen Ecken nachgeschaut. Aber da war kein Kater. Mit Mika als Begleitung und Spürkater bin ich gestern Nachmittag den Feldweg an den Gebüschen entlang gelaufen, bis hinten zu dem kleinen Wäldchen. Aber auch dort war keine Spur von Tommi. Jetzt können wir nur abwarten. Vielleicht ist er trotz seines hohen Alters von 19 Jahren auf die Idee gekommen, eine längeren Ausflug zu unternehmen und kommt irgendwann wieder zurück. Vielleicht hat er sich ein neues Zuhause gesucht. Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen. Aber so richtig viel kann hier nicht passieren, die befahrenen Straßen sind ein großes Stück entfernt und er ist ein erfahrener Kater. Also abwarten …
Freitag, 26. April 2002
Mensch ärgere dich selbst
Was soll das? Welchen Sinn soll dieser unverschämte Eintrag mit der Nummer 81 in meinem Gästebuch haben? Glaubt da jemand, mich ärgern zu können? So ein Blödsinn. Es ist nicht mein Problem, wenn jemandem meine Seiten nicht gefallen, braucht ja keiner reinzuschauen. Ich habe kurz überlegt, ob ich den Eintrag löschen soll, aber warum? Von mir aus kann er stehen bleiben, damit jeder sehen kann, wie lächerlich sich manche Leute verhalten.
Deswegen habe ich auch damals den Droheintrag (Nummer 64) von meinem Ex stehen gelassen. Das war auch zu albern.
Dienstag, 30. April 2002
Letzter Urlaubstag
Heute ist mein letzter Urlaubstag – leider. Ich könnte noch gut zwei Wochen weiteren Urlaub gebrauchen. Längst bin ich nicht zu all dem gekommen, was ich eigentlich machen wollte. Ich bin gespannt, was mich am Donnerstag im Büro erwarten wird. Keine Ahnung, ob während meiner Abwesenheit dort das Chaos ausgebrochen ist. Wenn es mich wirklich interessiert hätte, dann hätte ich meine Vertretung anrufen und nach dem Stand fragen können. Aber ich wollte während des Urlaubs nichts davon wissen. Außerdem hatte ich ihr ja angeboten, sie könne mir im Notfall eine E-Mail schicken. Da nichts gekommen ist, wird wohl alles geklappt haben. Es reicht auch, wenn ich es am Donnerstag erfahre.
Heute Abend sind wir bei den Nachbarn Tanja und Frank zum Abendessen eingeladen. Morgen darf ich dann noch einmal ausschlafen und am Donnerstag geht der Alltag wieder los. Zum Glück sind es nur zwei Tage bis zum Wochenende.
Mittwoch, 1. Mai 2002
Endspurt
Resümee: Viel zu kurzer Urlaub, viel zu wenig erledigt, vor allem viel zu wenig kreativ geschrieben, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber leider kann man das nicht erzwingen. Wahrscheinlich sitze ich die nächste Zeit wieder im Büro, habe die tollsten Ideen und keine Zeit, das niederzuschreiben.
Gestern Abend waren wir ja bei den Nachbarn zum Abendbrot eingeladen. Und es gab reichlich Wein und Sekt. Es war schon halb zwei, als wir die paar Schritte wieder nach Hause gegangen waren. Irgendwie war ich heute etwas müde. Ich habe dann noch ein paar Fotos gemacht, meine Hausbau-Seite aktualisiert und dann gemütlich auf dem Sofa gelegen und viele Seiten gelesen. Ich kann’s noch gar nicht glauben, dass das morgen vorbei sein soll.
Dienstag, 7. Mai 2002
Müde
Nach einem arbeitsreichen Wochenende und Essen mit Arbeitskollegen gestern Abend bin ich heute total müde. Deswegen gab es auch die letzten Tage nichts Neues hier im Tagebuch. Aber ich werde morgen alles nachholen. Ganz bestimmt!
Freitag, 10. Mai 2002
Freiluftsaison
Tja, mit dem Nachholen beim Tagebuchschreiben hat es bisher nicht so recht geklappt. Aber wenn das Wetter so schön ist, nutzt man doch als frischgebackener Haus- und Gartenbesitzer die Möglichkeit, sich draußen statt vorm PC aufzuhalten. Mittwoch Abend haben wir gegrillt, am Donnerstag ebenfalls, sogar zweimal, mittags und abends.
Unsere Nachbarn haben die Terrasse gemacht, wir sind noch nicht soweit (möchte vielleicht jemand spenden? – nein, das war nur ein Scherz!!!) und sitzen noch auf dem Schotter. Aber das macht überhaupt nichts, Hauptsache Sonne und Wärme. Aber nicht allzu viel, wenn’s bitteschön geht. Das habe ich heute gemerkt und spüre es immer noch. Es ist recht schwül und mittlerweile ist auch schon eine Unwetterwarnung für Südniedersachsen durchgegeben worden. Es soll möglicherweise heftige Gewitter mit Hagel und starkem Regen geben. Warten wir’s ab. Ich hoffe, es wird nicht allzu schlimm, sonst sehe ich unseren Garten schon davonschwimmen. Mittlerweile war der Boden schon wieder etwas angetrocknet, so dass ich heute mal schnell die beiden wunderschönen Sonnenblumen einpflanzen konnte.
Heute Nachmittag waren Jörg und ich in zwei Baumärkten. Zum einen haben wir den Rüttler zurückgebracht, den unsere Nachbarn für den Terrassenuntergrund und wir für das Rütteln des Gartenhausfundaments gemietet hatten. Da Jörg zu diesem Zweck einen Transporter aus der Firma hatte, haben wir gleich noch Balken für den Unterbau des Gartenhauses gekauft. Und anschließend noch 10 Säcke Rindenmulch für die Beete. Kann mir mal jemand verraten, warum dieses Zeug so fürchterlich stinkt? Bei der Gelegenheit habe ich auch noch eine passende Auflage für die Gartenbank erstanden – die Auflagen in 1 Meter Breite habe ich bisher erfolglos gesucht – und auch Auflagen für die restlichen zwei Stühle. Ist zwar nicht dasselbe Design, aber die Farben sind sehr ähnlich und es passt gut zu allem.
Und sozusagen als Bonus – na ja, wir kamen zufällig dran vorbei, als wir in der Schlange zur Kasse standen – gab es noch eine Öllampe, die für gemütliches Licht auf der Terrasse sorgen wird:
Mittwoch, 15. Mai 2002
Vorbereitungen im Garten
Am Freitag wollen wir endlich Rasen säen und am Samstag kommt das Gartenhaus. Also sind jetzt noch einige vorbereitende Arbeiten fällig. Der mittlerweile wieder fest gewordene Boden muss durchgeharkt werden und der Rindenmulch muss endlich auf die Beete. Denn wenn der Rasen gesät ist, kommt man nicht mehr so einfach überall dran.
Die Hälfte haben wir heute geschafft, obwohl ich erst um viertel vor sieben zu Hause war. Na ja, ich muss zurzeit ein paar Stunden “absitzen”, weil ich wegen der Bauzeit reichlich im Minus bin. Und am Freitag will ich ja auch früher gehen.
Aber so langsam sieht der Garten nach Garten aus, ich habe heute mit einer Holzlatte die Konturen der Beete nachgezogen, bevor wir den Rindenmulch aufgeschüttet haben. Und gestern hatte ich schon drei Tomatenpflänzchen bei Penny gekauft und gleich eingepflanzt. Zweimal Rispen- und einmal Cocktailtomaten. Die Rispentomaten haben den abenteuerlichen Namen “Harzfeuer”. Ich bin gespannt, ob sie gut wachsen und Früchte tragen werden. Hoffentlich – hmmm, Tomaten, lecker …
Sonntag, 19. Mai 2002
Nichts als Garten
Huch, wie schnell doch die Zeit vergeht – ich bin in den letzten Tagen kaum an den PC gekommen. Aber wenn es draußen schön ist und es im Garten zu tun gibt, ziehe ich dieses im Moment vor.
Am Donnerstagabend schaute ein Arbeitskollege von Jörg vorbei und wir haben das milde Wetter genutzt und gegrillt und lange draußen gesessen.
Am Freitag war ein schlechter Tag. Ich wachte mit migräneartigen Kopfschmerzen auf und wäre am liebsten nicht zur Arbeit gegangen. Aber direkt am Freitag vor Pfingsten? Das wollte ich dann doch nicht, ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt. Dann brauchte ich auch noch ungefähr eine Stunde mit dem Auto, weil ein Teil des Schnellwegs wegen eines Unfalls gesperrt war. Natürlich wusste niemand vorher, dass die Polizei komplett gesperrt hatte. Im Radio hörte ich später nur Hinweise auf etwas Stau und Sperrung für Schwertransporte. Also staute man sich erst einmal zum Kreisel hin, um dann festzustellen, dass die Abfahrt zu war, quälte sich durch den Kreisel durch in eine andere Richtung bzw. wieder zurück, um dann über die Dörfer zu fahren, wo natürlich auch entsprechend mehr Verkehr war. Wegen der Kopfschmerzen konnte ich nichts Vernünftiges arbeiten, mein Oberboss verbreitete noch ein bisschen Hektik, aber das macht er immer, auch bei völlig unwichtigen Dingen. Mittags war mir dann richtig übel und ich entschloss mich, einfach nach Hause zu fahren. Ich hätte doch nichts mehr machen können. Da freitags die Anwesenheitspflicht um 12 Uhr endet, war es sowieso kein Problem. Nach einer Stunde liegen und dösen im Bett ging es mir wieder besser. Also habe ich den restlichen Garten bearbeitet und die Erde für das Säen des Rasen aufgelockert. Jörg hat nach der Arbeit die bestellte Rasenwalze abgeholt und das Gartenhaus bezahlt. Nachdem die etwas mühsame Bodenvorbereitung erledigt war, ging das Einsäen und Walzen des Rasens sehr schnell. Jetzt muss er nur noch wachsen!
Gestern war der Tag des Gartenhauses. Die Männer (Jörg, Nachbar Ralf und dessen Schwiegervater) haben es auf dem Ausstellungsgelände abgebaut, dann wurde es im Anhänger hierher gebracht und anschließend haben sie es gleich aufgebaut, diesmal noch mit Unterstützung von Jörgs Arbeitskollegen Herbert. Ich war derweil damit beschäftigt, einzukaufen (zum Glück schon um neun Uhr morgens, da war es bei Real noch nicht so voll) und dann den Nudelsalat für das mittägliche Grillen vorzubereiten. Zwischendurch musste ich immer wieder schnell nach draußen gehen und Fotos schießen, denn der Aufbau des Gartenhauses ging dermaßen fix, dass das Ganze – mal abgesehen vom Dach – schon innerhalb einer Stunde stand!
Nach dem Essen musste ich noch die gemietete Rasenwalze zu Obi zurückbringen, und die Gelegenheit wollte ich auch gleich nutzen, um einen größeren Pflanztopf zu erstehen. Jedoch wusste ich schon von den ersten “Nur-mal-schauen-und-informieren”-Besuchen in zwei Gartencentern, dass es nicht so einfach werden würde. Ich stellte mir schon etwas terracottafarbenes vor, aber echtes Terracotta ist ziemlich teuer. Dann habe ich eine geniale Neuheit (?) entdeckt, eine Mischung aus Terracotta und Kunststoff, sieht also fast wie Terracotta aus und ist extrem leicht. Aber leider genauso teuer. Natürlich gibt es auch Töpfe aus schlichtem Ton, aber die waren mir zu schlicht. Schließlich war ich gestern schon bei den ganz preiswerten Plastiktöpfen gelandet, aber auch da gab es nichts wirklich Schönes. Als ich dann noch einmal den Gang zwischen Blumenerde-Regalen und Töpfen entlang wanderte, entdeckte ich sie: Hübsche Töpfe in der richtigen Größe, angeblich aus Terracotta (stand zumindest drauf), sogar mit Bewässerungsspeicher im Topfboden und absolut preisgünstig. Die große Variante mit 45 cm Durchmesser hat mich nur 10 Euro und ein paar Cent gekostet. Den Topf habe ich gestern Nachmittag noch bepflanzt und so steht er jetzt vor unserer Haustür:
Das Willkommensschild mit den beiden Katzen ist übrigens ein Geschenk meiner Eltern, was nun einen wunderschönen Platz bekommen hat.
Heute war wieder etwas Garten dran. Klar, was sonst 😉 Jetzt hat das Gartenhaus auch Strom und Licht und ist teilweise schon eingeräumt. Einen provisorischen Weg aus alten Waschbetonsteinen gibt es auch schon. Ich habe den Vorgarten von den nicht erwünschten Pflanzen befreit – allgemein als Unkraut bezeichnet – und dann noch die restlichen vier Buchsbäumchen hinter den Autostellplatz gepflanzt. Mal sehen, was ich morgen machen werde. Vielleicht wieder Garten???
Montag, 20. Mai 2002
Ruhetag
Heute haben wir nichts “Richtiges” gemacht. Das ist ziemlich ungewohnt, da wir in der letzten Zeit ständig beschäftigt waren. Aber zum einen liegt Jörg etwas krank mit einer Erkältung danieder und ich habe ihm statt Gartenhaus streichen Sofa und Medikamente gegen Halsschmerzen und Schnupfen verordnet. So konnte ich wenigstens die Fotos der letzten Tage bearbeiten und meine Hausbauseiten aktualisieren. Meine Eltern zum Beispiel sind sicher ganz neugierig, wie es mittlerweile hier so aussieht. Und natürlich auch meine Freundin Birgit (Gruß nach G. im Frankenland!!!).
Mittwoch, 22. Mai 2002
Regen für den Rasen
Nachdem wir am Freitag Rasen gesät hatten, mussten wir die letzten Tage abends immer bewässern, damit die Samen nicht austrocknen. Heute kam das notwendige Nass von oben. Der Gewitterregen fing (natürlich!) gerade an, als ich das Bürogebäude verließ. Den Pflanzen tut er gut – schon lassen sich die ersten winzigen Grashälmchen blicken. Wenn das so weitergeht, blicken wir am Wochenende schon auf eine zartgrüne Fläche.
Heute war Einkaufstag. Erst einmal habe ich die Mittagspause und die Nähe zum Einkaufszentrum genutzt – es sind nur fünf Minuten mit dem Auto bis dorthin – und endlich mit fast drei Wochen Verspätung das Geburtstagsgeschenk für meinen Vater gekauft (Gruß in den Odenwald, ich habe es endlich geschafft, jetzt fehlt nur noch die Verpackung und dann ab die Post). Dann war ich bei Real, weil dort in dieser Woche ein Dusch-Eckregal im Angebot ist. Gab’s aber auch da nicht, gestern hatte ich schon vergeblich in “unserem” Real danach gesucht. Immerhin habe ich noch einen hübschen Maisstrohkorb (Einkaufskorb) gekauft. Nach der Arbeit bin ich zu Aldi gefahren. Im Angebot: Günstige Damenschuhe und Herren-T-Shirts. War aber beides nicht oder nicht mehr da. Nun gut, dann sollte mir für heute auch das gute Olivenöl und vier Packungen Brotbackmischung genügen.
Euro aus Belgien
Übrigens habe ich heute meine erste Euro-Münze aus einem anderen europäischen Land entdeckt. Nur per Zufall fiel mir ein, dass ich mal wieder die Münzen durchschauen könnte. Da ich meistens per EC-Karte zahle, sammeln sich sowieso nicht besonders viele Münzen an. Aber sieh an, da fand ich heute eine 2-Euro-Münze aus Belgien:
Bei der Aktionsgemeinschaft Euro kann man sich informieren, wie die Münzen der einzelnen Länder aussehen.
Donnerstag, 23. Mai 2002
Zartes Grün
Heute Morgen schaute ich aus dem Fenster und konnte es gar nicht glauben: Schon jetzt ist ein zartgrüner Schimmer dort zu sehen, wo bald unser Rasen wachsen wird. Obwohl es kein Wunder ist bei dem Wetter, heute hat es den ganzen Tag geregnet.
Unabhängigkeits-Öffnung
Das Rätsel des Tages: Was ist das?
Die Lösung:
Eine Öffnung im Lichtschacht, damit die Katzen nach Belieben raus und reingehen können!
Wenn man genau hinsieht, kann man den mit Stufen versehenen und mit blauem Teppich verkleideten Holzbalken erkennen, der nach unten führt.
Gestern Abend hat sich Jörg noch daran gemacht und das Loch aus dem Gitter ausgesägt, der Rest, also die Katzentreppe ist erst einmal provisorisch, aber sie funktioniert wunderbar. Und die Katzen haben es auch sofort kapiert und nutzen es richtig aus.
Selbstverständlich ist die Öffnung so gesichert, dass außer den Katzen niemand anders in den Keller gelangen kann. Na ja, vielleicht eine Maus … ?
Freitag, 24. Mai 2002
Schon wieder Gartenarbeit
Das Wetter war viel zu schön, um heute lange zu arbeiten. Also bin ich um halb drei gegangen und direkt zum Baumarkt gefahren. An der letzten Kreuzung, beim Abbiegen, sah ich Jörg aus der Gegenrichtung kommen. Er folgte mir zum Parkplatz und so haben wir gemeinsam einen Blumenkasten samt Bepflanzung, Gardinenstangen fürs Gartenhaus und noch einige Kleinigkeiten gekauft. Anschließend habe ich wieder einmal Unkraut aus der Erde gezupft und meine restlichen Samentütchen im Vorgarten und auf den Beeten ausgesät.
Samstag, 25. Mai 2002
Bürotag
Zumindest für mich war heute der dringend notwendige Bürotag. Ich musste endlich die immer wieder vor mir her geschobene Einkommensteuererklärung fertig machen. Einen Großteil der Arbeit machte die Suche nach Unterlagen aus. Denn ich habe leider die Angewohnheit, sämtliche Rechnungen, Belege und sonstige Dinge auf einem ständig wachsenden Stapel zu sammeln. Und dann darf ich jedes Mal wühlen, bis ich das Gesuchte irgendwo auftreibe. Bei Jörg sieht es auch nicht besser aus. Am Nachmittag hatte ich dann alles fertig und ausgedruckt. Praktischerweise findet man alle Formulare als PDF im Internet. Denn natürlich fehlten bei den Formularen, die uns das Finanzamt zugeschickt hatte, wichtige Anlagen. Nicht mal ne Anlage N war dabei, das sollte doch eigentlich Standard sein.
Während ich also im Büro saß, hat Jörg das Schleppdach am Gartenhaus angebaut. Es ist sehr groß geworden, aber es passt zu der Hütte und wir haben jede Menge Platz, um dort Holz zu stapeln oder etwas unterzustellen.
Abends musste ich mir natürlich den Grand Prix d’ Eurovision de la Chanson anschauen. Eigentlich wollte ich unsere Eindrücke zusammenstellen, aber dazu habe ich heute (ich schreibe dies nämlich erst am Dienstag) auch keine Lust mehr. Eins werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen: den griechischen Beitrag. Ich wär von Lachen fast vom Sofa gekippt! Was sollte das darstellen? Moderne griechische Krieger oder Jungs, die aus einem Science-Fiction-Film entsprungen sind? Singen konnte der gute Mann leider gar nicht, aber ich fand’s klasse. Sonst konnte ich nicht so recht einen persönlichen Favoriten finden.
Sonntag, 26. Mai 2002
Streichen im Sonnenschein
Das Wetter war viel besser als vorausgesagt. Wir haben zum ersten Mal auf der Terrasse gefrühstückt, besser gesagt “gespätstückt”, denn es war schon elf Uhr. Dann wollte ich eigentlich nur mal meine Benjaminis draußen absprühen und duschen. Durch die Wohnungstrockenheit hatten sie Schildläuse und waren etwas staubig geworden.
Aber dann packte es mich: Ich holte einen der Eimer mit der guten Bondex-Holzschutzlasur aus dem Keller und fing an, das Gartenhaus zu streichen. Zu dreiviertel habe ich es geschafft, dann war’s 18 Uhr und ich beschloss, für heute die Arbeit einzustellen. Dafür, dass ich einen gemütlichen Sonntagnachmittag mit Buch auf der Terrasse eingeplant hatte, war ich recht erfolgreich gewesen. Der Rest vom Haus muss wahrscheinlich bis Ende der Woche warten, aber natürlich hängt es auch vom Wetter ab.
Gegen Abend hatte ich noch eine kreative Phase und habe mit vorhandenen Utensilien den kleinen Absatz im Treppenhaus dekoriert.
Montag, 27. Mai 2002
Bilder-Diebe oder jugendliche Unwissenheit?
Ich muss jetzt an dieser Stelle mal etwas zu dem “Klau” von Inhalten im Internet loswerden. In letzter Zeit habe ich an einigen Stellen die Diskussionen darüber mitverfolgt. Und es ist verständlich, dass sich jeder, der betroffen ist, zu schützen und zu wehren versucht.
Nun traf es auch mich. Gestern erhielt ich eine E-Mail mit dem Hinweis, dass diverse Fotos auf einer anderen Seite verlinkt seien. Ich habe eine Mail dorthin geschickt mit der Bitte, diese Links zu entfernen, da dies ohne mein Wissen und meine Einwilligung geschehen war. Heute Nachmittag verfolgte ich die Einträge im Gästebuch der Seite, und mir blieb danach ein etwas ungutes Gefühl. Haben wir da nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Klar, Aufklärung muss sein, aber nicht unbedingt sofort Anklagen, Drohungen und böse Worte. Ich denke, bei den Betreibern dieser virtuellen Ranch (man kann virtuell Tiere kaufen und muss sie pflegen etc.) handelt es sich um Kids, die wirklich nicht gewusst haben, was sie da tun. Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Mal nicht so voreilig handeln, sondern erst einmal schauen, wer da was macht. Immerhin hatte ich einen Anlass, meine Bilder wirksam gegen diese Art von Verlinkung zu schützen, was auch auf Anhieb geklappt hat.
Ach ja, aber es hatte auf jeden Fall etwas Gutes, ich habe eine Web-Site kennen gelernt, die mir bisher noch nicht begegnet ist. Mit Katzen und Online-Tagebuch, genau das Richtige für mich: Bibodia.
Terrassenplanung
Heute Abend war der Terrassenbauer da. Wir werden eine Holzterrasse bekommen und er hat das Ganze schon mal ausgemessen. Mein liebster Ehegatte hatte sich nämlich überlegt, dass es unsere Finanzen doch zulassen, in diesem Sommer noch eine Terrasse machen zu lassen. Ich hätte zwar auch noch bis zum nächsten Jahr damit warten können, aber ansonsten ist er auf keinerlei Widerstand oder Bedenken gestoßen. Gerade bei mir, die vor dem Hausbau zweimal in ihrem Leben ihr Girokonto überzogen hat! Mittlerweile habe ich festgestellt, dass man damit auch leben kann. Natürlich muss sich alles in Grenzen halten und ich werfe bestimmt nicht sinnlos Geld raus. Seit einiger Zeit studiere ich regelmäßig die Angebote der diversen Supermärkte, die wir entweder per Prospekt mit dem Sonntagsblättchen ins Haus bekommen oder ich schaue im Internet nach. Da bin ich in der letzten Woche auch bei Plus auf verchromte Rollregale fürs Badezimmer gestoßen und habe heute gleich zwei Stück gekauft. Für 12,99 Euro sieht das doch gar nicht schlecht aus:
Dienstag, 28. Mai 2002
PC-Abend
Heute sind dringend mal wieder ein paar Stündchen am PC angesagt, um das Tagebuch und die Hausbau-Seiten zu aktualisieren. Ich habe in den letzten Tagen alles schändlich vernachlässigt und muss jetzt alles nachholen. Aber wenn die Sonne scheint und der Garten nach Pflege ruft, muss ich nach draußen. Übrigens ist der Rasen wie verrückt gewachsen, eineinhalb Wochen nach dem Einsäen sieht er (schräg von der Seite) schon wie ein dichter grüner Teppich aus.
Samstag, 1. Juni 2002
Fertig gestrichen
Nach einem kurzen Einkauf bei Real war ich noch mal gegenüber im Gartencenter, da ich noch auf der Suche nach Spiralstäben für meine Tomatenpflänzchen bin. Ich dachte, diese Stäbe gibt es in verschiedenen Größen, doch bisher habe ich nur solche mit ungefähr zwei Meter Länge entdeckt. Das war mir dann doch ein “wenig” zu groß für die bisher etwa 20 cm hohen Pflänzchen. Oder muss man sich die Stäbe selbst zurechtschneiden? Dann konnte ich allerdings nicht widerstehen und habe zwei Pampasgräser gekauft. Die ursprünglich im April gepflanzten sind damals oberirdisch abgefroren, weil es noch einmal richtig kalt geworden war. Unterirdisch war wohl auch nichts mehr am Leben geblieben, denn es zeigte sich kein neues Grün. O.k., das ist der Verlust der unwissenden Neu-Garten-Besitzer, mit dem man leben muss.
Nachdem ich die Pampasgräser eingepflanzt hatte, ging es in die Runde 2 des Gartenhaus-Streichens. Aber von wegen nur noch die Vorderseite! Das gesamte Schleppdach wollte auch noch von unten gestrichen werden, und so war ich den ganzen Nachmittag beschäftigt.
Abends haben wir mit den Nachbarn zusammen gegrillt und bis nach 22 Uhr draußen gesessen. Es ist aber noch ziemlich frisch am Abend.
Sonntag, 2. Juni 2002
Nicht ganz ein Ruhetag
Nachdem das Streichen gestern ganz schön anstrengend war, wollte ich heute eigentlich NICHTS tun, sondern nur faul auf der Terrasse sitzen und lesen. Leider aber konnte ich nicht übersehen, dass der Teppichboden dringend nach dem Staubsauger rief:
Also gut, Staubsauger raus, alle Fliesenböden vom Staub und den Teppichboden von den Katzenhaaren befreien. Hm, die Fliesen müssten aber dringend mal wieder feucht gewischt werden. Könnte ich ja morgen nach der Arbeit machen. Aber das ist Montag, und montags bin ich immer so müde. Dann mach ich es bestimmt nicht. Und wer weiß, was am Dienstag und Mittwoch ist … Nun gut, Flickenteppiche aus dem Flur räumen, Küchenstühle ins Wohnzimmer stellen, Mülleimer auf den Schrank, Katzen-Fressstation ebenfalls wegräumen, dann Eimer und Wischer aus dem Keller holen und los geht’s. Während das Ganze trocknete, habe ich meine Bougainvillea umgetopft und mit Bambusstäben für den besseren Halt versehen. Ich freue mich immer wieder, dass diese Pflanze noch lebt. Sie ist schon Ende 1998 mit nach Hannover gezogen, hat dann drei Jahre als Wohnungspflanze am Südfenster überlebt (allerdings ohne richtig zu blühen) und darf jetzt endlich auf der Terrasse zu einer Schönheit werden.
Dann waren die Böden auch getrocknet, ich habe alles wieder an seinen Platz geräumt und bei der Gelegenheit endlich die Küchenstühle mit Filzgleitern versehen, damit sie auf den Fliesen nicht so unangenehme Geräusche machen.
Jetzt aber auf die Terrasse! Ach nein, halt, zuerst das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine räumen. Die Katzenfressstation möchte auch mal wieder gereinigt werden. Da stehen noch zwei Schälchen Erdbeeren, die ich dringend waschen, von den Stielen befreien und in den Kühlschrank verfrachten muss, bevor sie schlecht werden.
Endlich hatte ich es geschafft und saß auf der Terrasse und konnte mein Buch zu Ende lesen. Und nachdem ich dies geschrieben habe, setze ich mich wieder nach draußen, lege die Füße hoch und fange mit dem nächsten Buch an.
Montag, 3. Juni 2002
Keine Lesezeit
Mit dem neuen Buch gestern war es dann doch nichts mehr. Gerade als ich mich – frisch geduscht – auf die Terrasse setzen wollte, kam Angela auf dem Rückweg von einer Motorradtour vorbei. Sie verbrachte dann einige Stunden bei uns bzw. unseren Nachbarn. Danach haben wir die erste Hälfte der 80er-Show geguckt und sind dann schlafen gegangen.
Heute Vormittag war wieder mal die (künstliche) Hektik im Büro angesagt. Eigentlich hätte ich nur einige Statistiken für unseren Referatsleiter fertig machen müssen. Dann hatte sich noch der Büromöbellieferant angesagt, um die neuen Möbel auszumessen. Gleichzeitig stand einer der Sachbereichsleiter an meinen Schreibtisch und erklärte mir, er brauche dringend eine Tabelle für die Überstunden des Rohstoffevents. Selbstverständlich habe ich alles schnell und rechtzeitig fertig gehabt. Der Hammer war wieder mal, dass sich dann herausstellte, die Überstundentabelle würde vielleicht doch nicht gebraucht und vor allem hatte sich schon wieder einiges geändert. Würg! Ansonsten habe ich es mit meinen allmonatlichen Bauchschmerzen und der unangenehmen Luft im Büro so einigermaßen bis zum Feierabend durchgehalten.
Zu Hause wollte ich absolut nichts mehr tun, auch keine Gartenarbeit. Jörg hat den Rasen zum ersten Mal gemäht. Der war so schnell gewachsen, dass er nicht einmal auf unseren Rasenmäher warten wollte und wir daher den Rasenmäher unserer Nachbarn ausleihen mussten.
Abends hatte ich leichte Kopfschmerzen, die sich als Spannungen um die Augen herum äußerten. Es war aber nicht allzu schlimm, und ich rechnete damit, dass sie über Nacht verschwunden sein würden.
Dienstag, 4. Juni 2002
Indisponiert
Von wegen verschwunden! Irgendwann nachts wachte ich auf und hatte heftige stechende Kopfschmerzen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals solche unangenehmen Schmerzen gehabt habe. Zudem hatte ich das Gefühl, im Schlafzimmer keine Luft zu bekommen. Auch das Einnehmen einer Tablette hat nicht geholfen. Eine Stunde später musste ich wieder aufstehen, weil mir so elend war, richtig übel. Nachdem ich zehn Minuten später das Abendessen auf umgekehrten Weg in der Toilette entsorgt hatte, ging es ein klein wenig besser. Aber heute Morgen war ich noch so daneben, dass ich zu Hause blieb. In solchen Situationen bin ich dermaßen froh, einen Arbeitsplatz zu haben, der mir das erlaubt. Denn ich weiß genau, dass es mir im Laufe des Tages wieder besser geht und ich am nächsten Tag wieder arbeiten kann. Dann wäre es nur Stress und absolut nicht genesungsfördernd, wenn ich stundenlang (klar, Termin hat man ja in so einem Moment nicht) bei einem Arzt sitzen müsste, um eine Krankmeldung zu bekommen. Ein paar Stunden länger schlafen und dann vielleicht noch auf dem Sofa ausruhen helfen da viel besser.
Mittwoch, 5. Juni 2002
Stapelverarbeitung
Kaum bin ich mal einen Tag nicht da, erwarten mich riesige Stapel mit Arbeit. Aber es war nichts Dramatisches, ich habe es heute schnell weggearbeitet. Währenddessen tobte der Wind wild um das Hochhaus, es zog quer durch den Raum, selbst dann noch, als ich das Fenster geschlossen hatte. Und ich sitze nur in der 2. Etage, wie wird das erst weiter oben gewesen sein.
Auch hier zu Hause hatte es wohl heftig gestürmt, denn unsere Gartenstühle waren alle umgekippt und bei unseren Nachbarn hatte der Wind sogar die Dachpappe vom Gartenhaus weggerissen. Von mir aus könnte es jetzt gerne ein paar Tropfen regnen, sonst muss ich auf jeden Fall die Beete mit den eingesäten Pflanzen bewässern. Vor allem die Löwenmäulchen sollen doch schön wachsen, damit ich das fremde Bild links oben endlich durch ein eigenes Foto ersetzen kann.
Montag, 10. Juni 2002
Vorbeigehuscht …
… ist das Wochenende. Und ich habe wieder einmal das Gefühl, nichts getan zu haben. Jedenfalls nicht das, was ich wirklich GERN tun wollte. Bin ich so schlecht organisiert oder an was liegt es?
Am Freitagabend war ein Arbeitskollege von Jörg da und wir haben seinen PC wieder in Gang gebracht. Er hatte am Tag zuvor wegen diverser Probleme seine Festplatte formatiert, aber Windows ließ sich dann anschließend nicht installieren. Von einer Startdiskette wusste der Kollege nichts, obwohl ich mir sicher bin, die damals mitgegeben zu haben (es handelt sich nämlich um meinen alten PC, ein 166 MHz MMX von 1997, darauf war ich damals ganz stolz!). Aber zum Glück hatte ich irgendwann eine zweite Startdiskette erstellt, die ich auch auf Anhieb gefunden habe. Und danach ließ sich problemlos alles installieren. Leider konnte ich wegen dieser ganzen Geschichte nicht wie geplant auf dem Sofa liegen und einen Film schauen. Müde war ich außerdem, es wär halt eher die Freitagabendentspannung angesagt gewesen. Hm.
Am Samstag haben wir nach dem nicht allzu frühen Frühstück eine Tour übers Land gemacht. Wir mussten zu einem etwas weiter entfernten Baumarkt fahren, um das übrig gebliebene Material von der Gartenhaus-Dachrinne zurückzugeben. So richtig weit mussten wir nicht fahren, nur 10 Kilometer, aber über die Dörfer kam’s mir ziemlich lang vor. Auf dem Rückweg haben wir noch zwei Plus-Märkte abgeklappert, um einen 5-Liter-Drucksprüher aus dem aktuellen Angebot zu ergattern. Im zweiten Laden hat es geklappt, es waren noch jede Menge von den Sprühern vorrätig. Nun können wir an bestimmten Stellen mal drangehen und das wild wuchernde Unkraut bekämpfen. Am Nachmittag habe ich die Vorhänge für das Gartenhaus genäht. Ursprünglich wollte ich den ehemaligen Vorhang von unserem Flurregal in der alten Wohnung verwenden, doch auf der Suche danach fand ich zufälligerweise einen farblich viel besser passenden Stoff. Das war mal ein baumwollener Sofaüberwurf für das Gästeschlafsofa gewesen. Also messen, zurechtschneiden, schnell ein paar Nähte und fertig ist der Sichtschutz. Da unser Gartenhaus im Vorgarten steht, ist es auf jeden Fall praktischer mit den Vorhängen. Es muss ja nicht jeder sehen können, was dort drin steht. Anschließend habe ich mich daran gemacht und ein Kilo Spargel geschält und dann Pellkartoffeln gekocht und auch geschält. Ja, wir hatten mittags zugeschlagen und endlich (zum ersten Mal in diesem Jahr) Spargel gekauft. Den gab es dann mit den Kartoffeln, klein gewürfeltem rohem Schinken und Sauce Hollandaise. Hmmm, das war richtig lecker.
Am Sonntag war das Wetter richtig schön, was wegen der nicht allzu positiven Vorhersagen ziemlich überraschend kam. Eigentlich wollte ich wieder einmal nichts tun außer faul herumsitzen und entspannen. Aber dann sieht man hier und da ein kleines Wild(Un-)kraut aus den Beeten sprießen und so war ich bestimmt eine Stunde lang beschäftigt, dieses Grünzeug herauszuzupfen. Und dann – es ist wahrlich nicht zu fassen – habe ich es doch tatsächlich geschafft, ein neues Buch anzufangen. Und sogar ganze zwanzig Seiten habe ich gelesen. Dann kam Angela an, die bei einem Bekannten zum Geburtstagsbrunch gewesen war. Also saßen wir einige Stunden auf der Terrasse herum, Jörg hat dann noch den Rasen gemäht und ich habe die Beete gegossen. Es war dann schon fast acht, als ich hineinging zum Duschen, danach wollte ich mich gemütlich auf dem Sofa niederlassen und die Lindenstraße anschauen (ja, ich schau’s jeden Sonntag!), die ich aufgezeichnet hatte. Von wegen! Nix war’s! Das VPS hatte versagt bzw. war dort ein falsches Datum einprogrammiert. Mist. Nun ja, dann muss ich eine der Wiederholungen aufnehmen. Ich habe dann eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung an mir vorbeiplätschern lassen. Jörg Definition davon: Das sind die Filme, in denen nur deutsche Schauspieler mitwirken, ausschließlich deutsch gesprochen wird und die Autos das Lenkrad auf der rechten Seite haben. Später gab es noch die Reste von gestern zu essen, alles schön klein gewürfelt, mit Hollandaise übergossen, Käse darüber und dann überbacken. Ja, und als ich dann irgendwann gegen Mitternacht im Bett lag, konnte ich nicht schlafen. Während Jörg vermutlich schon süß träumte oder vielleicht auch im Schlaf Beton anrührte, was weiß ich, stand ich wieder auf, ging nach unten und schaltete den Fernseher ein. Es gab noch einen späten Film, den ich zwar schon einmal gesehen hatte, aber ich dachte mir, schaust halt mal ne halbe Stunde rein. Die halbe Stunde dauerte dann bis zum Ende des Films, das war um halb drei. Puh, das Aufstehen würde nett werden, das ahnte ich schon.
Es war nicht ganz so schlimm wie erwartet, aber ich wäre schon noch gern liegen geblieben. Vier Stunden Schlaf sind einfach nicht genug. Ich war aber trotzdem ziemlich produktiv heute im Laufe des Tages und habe alles weggearbeitet. Sehr brav! Allerdings habe ich mich kurz nach 16 Uhr verabschiedet, um heute wirklich nur zu entspannen.
Donnerstag, 13. Juni 2002
Die Terrasse kommt
Heute Morgen ging es los mit dem Terrassenbau. Wir lassen uns eine Holzterrasse machen und heute wurden die Betonfundamente mit den Ankern gesetzt. Deswegen musste ich gestern meine kürzlich erst gesäten Löwenmäulchen vorsichtig umpflanzen, denn ein Fundament reicht bis in dieses Beet hinein. Aber ganz ohne Schaden ging es nicht ab, der so schön blühende Rittersporn musste dran glauben und ist abgeknickt. Aber immerhin hat er schon geblüht, und er wird auch wieder nachwachsen. Auf unserer Terrasse sieht es jetzt aus, als ob die Maulwürfe getobt hätten: lauter kleine Erdhügel zwischen den Betonankern. Nächste Woche soll (hoffentlich) das Holz darauf kommen und dann wird es richtig gemütlich. Ich kann es mir noch gar nicht richtig vorstellen, daher bleibt die Spannung, bis alles fertig ist.
Samstag, 15. Juni 2002
Pause. Umgezogen. Geschlossen.
Es tut sich etwas in den Online-Tagebüchern und Weblogs. Nein, falsch, es tut sich weniger. Viele machen Pause, andere ziehen um, wieder andere schließen bis auf weiteres. “Keine Zeit”, “ich brauche Zeit für anderes”, “ich muss mal Abstand haben”, das sind die häufigsten Gründe. Ich habe auch nicht immer und jeden Tag Zeit und vor allem Lust, hier etwas zu schreiben. Wenn ich nicht mag, gibt’s eben keinen Eintrag. So. Ich lasse mich nicht von meinem Tagebuch und den möglichen Leser (sind sowieso nicht so viele) bewusst oder unbewusst unter Druck setzen, hier etwas schreiben zu MÜSSEN. Wenn ich vielleicht irgendwann gar nicht mehr schreiben werde, weiß ich noch nicht, ob ich das als das Ende bekannt geben werde. Ich denke eher, e wird sich einfach so ergeben.
Und dann gab es in der letzten Woche einen Artikel über Online-Tagebücher in der Brigitte, allerdings nur in der Printausgabe. Die Erwähnung der Links zu einigen Tagebüchern und Weblogs hat ja für ziemliche Aufregung gesorgt. Vieles von dem, was mir dazu durch den Kopf gegangen ist, hat Engelbert gestern bereits treffend formuliert. Wir müssten doch alle wissen, dass wir ganz und gar nicht anonym sind (bis auf die wenigen Ausnahmen, die sich wirklich nicht zu erkennen geben). Es wäre natürlich praktisch, wenn wir selektieren könnten, wer mitlesen darf. Ich fände es herrlich, gelegentlich mal so richtig ablästern zu können: “Gestern war ich bei der Nachbarin aus der 5. Etage eingeladen. War das wieder schrecklich, die ist so doof wie hundert Meter Feldweg …”). Nein, es gibt hier keine 5. Etage und solche Nachbarinnen habe ich nicht! Aber wenn es so wäre, würde ich dies nicht hier und öffentlich schreiben, denn sie könnte irgendwann auf diese Seiten stoßen. Also überlege ich schon, was ich hier preisgebe und was nicht. Alles andere gehört dann in mein Tagebuch, das in der Nachttischschublade liegt. Theoretisch. Denn so etwas besitze ich nicht mehr.
So, nun bin ich mal gespannt, wie sich die “Szene” so weiterentwickeln wird. Vielleicht geht auch mal wieder ein Trend dem Ende entgegen und wir in einigen Monaten sagen: “Weißt du noch, damals, die Online-Tagebücher, und dann gab es diese Weblogs! Wie viel Arbeit sich die Leute damit gemacht haben! Heute ist das doch viel einfacher, ich habe immer meine mobile Webcam dabei und alle können sich live anschauen, was bei mir passiert.”
Dienstag, 18. Juni 2002
Zu warm
Ich habe solche Hitze noch nie gemocht, habe es noch nie genossen, in der Sonne zu liegen und mich ö la Wienerwald in ein braunes Hendl zu verwandeln (gleichmäßiges Wenden nicht vergessen). O.k., sehen wir mal von der Jugend ab, da konnte ich die Sonne noch besser vertragen. Der letzte reine Strandurlaub war damals mit meiner Freundin Petra in Spanien, das war 1984.
Seit gestern ist es mir aber wirklich zu heiß! Später war es dann aber wirklich angenehm, so dass wir gestern den ganzen Abend bis kurz vor Mitternacht auf der Terrasse gesessen haben. Das liebe ich am Sommer und der endlich vorhandenen und lange vermissten Draußen-Sitzgelegenheit.
Letzte Nacht habe ich nicht gut geschlafen (hat jemand bei der Hitze wirklich gut geschlafen) und schon heute Vormittag hatte ich das Gefühl, am Schreibtisch festzukleben. Zum Glück gibt es im Augenblick nicht so viel zu tun, wenn ich mir nur vorstelle, ich müsste bei solchen Temperaturen ungefähr einhundert Absagen ausdrucken, unterschreiben und dann mit den Bewerbungsunterlagen eintüten. Puh, da kommt man schon bei kühleren Temperaturen ins Schwitzen. Im Moment ist es mir draußen noch ein wenig zu warm und so nutze ich die Gelegenheit, dies hier zu schreiben.
Überhaupt stellt sich die Frage, ob man Türen und Fenster aufmachen oder lieber zulassen soll. Im Wohnzimmer hatten wir heute Nachmittag 27 °C, und das trotz halb heruntergelassener Rollläden tagsüber. Als wir zu Hause waren und die Terrassentür ein Weilchen öffneten, stieg die Temperatur gleich auf 29 °C an.
Morgen sollen es “nur” 25 °C werden, das fände ich ziemlich gut. Ach so, morgen geht’s auch weiter mit unserer Terrasse. Der Terrassenbauer fängt an, das Holz zu montieren und wird entweder morgen fertig oder kommt am Freitag noch einmal und macht den Rest. Gut so, denn gestern Abend habe ich schon die Meisterleistung vollbracht, an einem der Betonanker mit dem Fuß hängen zu bleiben, an den Tisch zu stoßen und die (gerade bis oben hin frisch gefüllten!!!) Gläser zum Umsturz zu bringen. So ein M… Wenigstens ist nichts zu Bruch gegangen, nur zwei der Auflagen durften heute ihren ersten Schwimmversuch in der Waschmaschine machen. Klar, dass mir erst kurz vor Ende einfiel, dass man solche Polster wahrscheinlich nicht in der Maschine waschen darf, weil sonst die Füllungen verklumpen. Ja, stimmt, ich konnte das Handwäsche-Symbol deutlich erkennen, als ich sie vorhin aus der Waschmaschine holte. Ist aber nichts passiert, sie sehen aus wie vorher.
Freitag, 21. Juni 2002
Blinder Briefträger bringt Post für weibliche Affenmenschen
Gestern fand ich im Briefkasten einen offensichtlich falsch gelandeten Brief. Nun ja, die Anrede “Frau” stimmte, auch die Postleitzahl und der Ort waren richtig. Wie aber kam die Post dazu, einen Brief an Frau A. Otto, Am Hohen Hahn 27, in die Otto-Hahn-Straße zu schicken, in der garantiert keine Frau Otto wohnt. Vermutlich hat da der Sortierer, weil er diese Straße nicht finden konnte, eine äußerst kreative Idee gehabt. Irgendwohin muss der Brief schließlich ausgeliefert werden, und so veranstaltete er ein kleines Würfelspiel mit der Anschrift und schon kam eine existierende Straße raus. Und wen kümmert es schon, ob der Name am Briefkasten steht, vielleicht möchte die Dame anonym bleiben?
Dies wiederum wäre angesichts des Inhaltes nicht besonders verwunderlich. Absender war ein Make-Up-Studio, und der Brief machte den Eindruck eines Werbeschreibens. Also habe ich ihn aus Neugier geöffnet. Es flatterte mir ein Angebot mit der Überschrift “Haarlos in den Sommer” entgegen. Bei den Punkten 1 bis 4 stolperte ich lediglich über “Beine halb”. Ich überlegt, wie denn so halb enthaarte Beine aussehen. Ob man sich wohl aussuchen kann, ob die vordere oder hintere Seite enthaart wird? Oder vielleicht wird nur jedes zweite Haar entfernt? Dann stieß ich auf den Punkt 5 des Angebots. Rückenpartie 18,- Euro. Rückenpartie??? Was? Wie bitte? Kann ich das noch mal lesen? Ich hab noch nie eine Frau mit behaartem Rücken gesehen. Aber das Angebot war eindeutig an das weiblich Geschlecht gerichtet, wie man an dem Zusatz “bieten wir selbstverständlich auch für Herren an” erkennen kann. Nach längerem Nachdenken bin ich darauf gekommen, dass es sich wahrscheinlich doch nicht um eine Behandlung für weibliche Affenmenschen handelt, sondern für eine Spezies der Geschlechtsgenossinnen, die man nicht auf den ersten Blick erkennt. Es müssen wohl genau die sein, die nur ein Salatblättchen essen, weil sie schon wieder 100 Gramm zugenommen haben. Sie rufen schluchzend ihre beste Freundin an: “Ich bin so verzweifelt, ich weiß gar nicht, was ich tun soll.” “Wieso, was ist los, hat dein Lover mit dir Schluss gemacht?” “Nein, viel schlimmer, ich hab da schon wieder ZWEI Härchen auf dem Rücken und kriege erst nächste Woche einen Termin bei der Kosmetikerin.” Schluchz …
Samstag, 22. Juni 2002
Sommerstimmung
Wenn die Sonne scheint und angenehme Wärme verbreitet, stellt sich auf der Terrasse ein Hauch Urlaubsstimmung ein. Ich sitze auf dem fußwarmen Holz, über mir der rote Sonnenschirm, es fehlt nur noch der Blick auf das Meer … Für das heutige Grillen am Abend habe ich mir einen passenden Salat einfallen lassen:
Mediterraner Reissalat
350 Gramm Reis (3 Beutel) kochen. 2 Zucchini und eine Aubergine in Würfelchen schneiden und in Olivenöl braten. Mit Thymian, Rosmarin und Salz würzen. Mit dem Reis vermischen. Fertig!
Gestern habe ich Löwenmäulchen und Sonnenblumen (zweiter Versuch) gepflanzt sowie zwei Kübel mit Rankgitter und Schwarzäugiger Susanne am Carport aufgestellt. Die Löwenmäulchen habe ich gleich auf einem Foto verewigt und heute das bisherige Fremdfoto auf der Homepage und in den Tagebuchseiten durch mein eigenes ersetzt.
Montag, 24. Juni 2002
Terrassenkatze und neue Nachbarn
Am Wochenende gab es tierischen Zuwachs im Garten..
Und zum ersten Mal durften die Nachbarshasen (oder Kaninchen?) in das neue Freigehege. Auf das Verhalten der Katzen waren wir nun gespannt. Lizzy lief vorbei und bemerkte erst einmal nicht. Mika entdeckte die Tiere, legte sich auf die Lauer und schlich sich vorsichtig an. Aber da es die Käfigbewohner nicht interessierte und sie vor allem nicht vor ihm wegliefen, bog er dann desinteressiert ab. Als er später ein zweites Mal auf der Lauer lag, raste plötzlich ein Hase auf ihn zu, der Kater bekam einen Riesenschrecken und rannte weg.
Leider klappt das mit den Feldhasen nicht so gut, heute Abend rannte er schon wieder mit einem solchen Pelztier im Maul quer durch unseren Garten und verzog sich ins Gebüsch. Na ja, die Bauern wird es freuen, dann fressen die Viecher nicht das frisch gesäte Getreide ab. Aber ich hoffe doch, dass die Hasen bald zu groß für ihn werden und wenn’s schon sein muss, nur ein paar Mäuse fängt.
Mittwoch, 26. Juni 2002
Hessisches …
… gab es gestern Abend, nämlich Äppelwoi (ja, den gibt es auch hier zu kaufen, wenn auch nur eine Sorte) und Handkäs mit Musik. Hmmm, das war lecker, obwohl es dafür noch etwas wärmer hätte sein dürfen. Aber das lässt sich jederzeit wiederholen. Und demnächst werde ich mal wieder eine Frankfurter Grüne Soße machen.
Heute habe ich ein Päckchen bekommen!!! Mit einem wunderschönen Gardinenstoff. Nachdem ich überall schon geschaut hatte und mir alles – zumindest im Augenblick – zu teuer war, kam ich kürzlich auf die Idee, bei Ebay reinzuschauen. Und siehe da, teilweise wird dort richtig schöne Meterware zu einem Superpreis versteigert. Ich musste in diesem Fall sowieso nicht viel steigern, mein Gebot blieb das einzige bis zum Ende und nun habe ich 5,50 Meter Voile in blau-grün-gelb für sagenhafte 26 Euro da liegen und muss nur noch nähen. Die Gardinenstange fehlt auch noch, aber wenn’s dann fertig ist, werde ich ein Foto machen.
Samstag, 29. Juni 2002
Wehe, wenn sie losgelassen …
… und zwar auf einen Baumarkt mit Gartencenter!
So begab es sich heute. Ich wollte eigentlich nur eine Gardinenstange kaufen, um dann die selbst genähten Gardinen im Schlafzimmer aufhängen zu können. Außerdem noch diverse Sorten Dünger für die Pflanzen kaufen. Vor dem Eingang des Gartencenters standen riesige Rittersporn-Stauden, bestimmt einen Meter hoch und ziemlich kräftig. Sollte ich??? Für nur 5 Euro??? Ach nein, ich habe einen Rittersporn im Garten, auch wenn er wegen des Schadens durch die Terrassenbauer gerade mal 5 cm hoch ist. Er wächst ja noch. Nein, ich nehme nichts von draußen mit, aber falls die auch drinnen stehen, kann ich für nichts garantieren.
Eine passende Gardinenstange habe ich nicht gefunden, beim ausgewählten Modell gab es nicht mehr die passende Kombination von Stange und Endstücken. Und in der höheren Preisklasse kostete ein (einziger) Wandhalter schon 24 Euro!!! Sind die wahnsinnig???
Nun gut, ich habe Dünger gekauft, Guano (also Pinguinkacke mit Urgesteinsmehl) für alles Mögliche und dann noch speziellen Buchsbaumdünger und Düngestäbchen für die Tomatenpflanzen.
Jaaa, ich musste dann LEIDER an den vielen schönen Pflanzen vorbeigehen, und in unseren Beeten gibt es doch noch einige Lücken … Zum Beispiel hatte ich ein bestimmt zwei Jahre altes Tütchen Mohnsamen (Kundengeschenk von Enercity = Stadtwerke Hannover) ausgesät, aber das war wohl nicht mehr keimfähig. Tralala, ich will ja gar nichts kaufen, aber meine Mutter schwärmte doch so von Kosmeen, oder nicht? Schließlich landeten 2 Kosmeen, in hell- und dunkelrosa sowie eine Staude Islandmohn mit weißen, gelben und orangefarbenen Blüten auf meinem Wagen. Hach, wie schön :-)))
Ach ja, da war noch die Gardinenstange. Also auf zum zweiten Baumarkt, der glücklicherweise fast nebenan liegt. Dort wurde ich auch zu einem günstigen Preis fündig. Dann schnell noch ein paar Lebensmittel bei Real einkaufen, danach hatte ich die Nase voll vom Einkaufen.
Nachmittags habe ich daran gemacht, die Gardine (= transparenter Voile) für das Schlafzimmerfenster zu nähen. Jörg hat die Stange angebracht, und so sieht das jetzt aus:
Und hier noch einmal im Detail:
Abends kam noch Angela vorbei, die sich nachmittags angekündigt hatte. Sie brachte ihren alten Grillwagen mit, für den sie auf dem Balkon keinen Platz mehr hat. Nach der Restauration (Rost entfernen bzw. überstreichen) werden wir ihn auf der Terrasse einsetzen. Sobald das Wetter wieder besser wird!
Jörg hat dann wieder zwei riesige Formen mit seiner berühmten Lasagne gemacht und auch unseren Nachbarn Tina und Ralf waren zum Essen da.
Sonntag, 30. Juni 2002
Dahingerafft
Heute musste ich endlich meine neuen Pflanzen einsetzen. Natürlich entdeckte ich vorher wieder einiges an Unkraut, das ich herauszupfen musste. Danach habe ich drei Löcher gegraben, mit Blumenerde aufgefüllt, angegossen, eingepflanzt, wieder zugeschüttet, Rindenmulch darüber, und danach war ich vollkommen platt.
So habe ich auch die erste Viertelstunde des Fußball-WM-Endspiels verpasst, da ich fest der Meinung war, es ginge erst um 13:30 Uhr los. Na ja, bis dahin war noch nichts passiert. Allerdings muss ich sagen, das letzte WM-Endspiel fand ich spannender. Wir waren damals gerade in Frankreich in Urlaub, und Frankreich war im Endspiel!
Auf jeden Fall war ich erledigt, aber nicht nur wegen meiner Pflanzaktion. Ich habe kein PMS und leider nicht darunter, aber ich bin immer heftig von der M (ohne PS betroffen). Meistens jedenfalls am ersten Tag. Alle mitlesenden Frauen werden wissen, um was es geht. Abends habe ich tatsächlich eine Schmerztablette genommen, obwohl ich auch das meistens vermeide. So konnte ich aber noch einige Seiten “Harry Potter und der Feuerkelch” lesen und habe dann einigermaßen gut geschlafen.
Dienstag, 2. Juli 2002
Warten auf …
… auf was nur? Besseres Wetter zum draußen sitzen? Einen interessanteren Job? Kreativität und Energie zum Schreiben? Wenigstens von Letzterem hatte ich heute Abend so viel, um wieder einmal das Tagebuch mit den Einträgen der letzten Tage zu füllen. Sonst ist nichts Besonderes los, ich bin nur ein wenig müde, aber vermutlich ist das auch nur die Nebenwirkung der allmonatlichen Frauenleiden ;-(
Mittwoch, 10. Juli 2002
Zu heiß
Nachdem ich den ganzen Tag im Büro geschmort habe, bin ich abends kaum noch zu den einfachsten Aktivitäten fähig. Vor allem solche Dinge wie Staubsaugen und Fensterputzen verschiebe ich auf die kühleren Tage.
Und noch etwas Unangenehmes verbindet sich bei mir immer mit der Sommerhitze: Die berühmte allmorgendliche Kleiderfrage “Was ziehe ich heute bloß an?” Ich bin sowieso nicht der Ärmellos-, Spaghettiträger- und Kurze-Röckchen-Typ, also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen. Nicht so einfach im Moment, denn meine wenigen luftigen Sommerkleider müsste ich zuerst einmal bügeln, aber Bügeln bei dieser Hitze geht nicht. Sozusagen ein Teufelskreis … Und wenn es dann wieder kühl ist, vergesse ich garantiert, dass ich die Kleider bügeln wollte.
Am Montagabend haben wir lange auf der Terrasse gesessen. Gestern haben wir uns etwas früher nach drinnen zurückgezogen, weil es ein klein wenig regnete. Das große Gewitter blieb jedoch aus, wahrscheinlich kommt es heute. Mit dem Schlafen hat es allerdings gestern noch etwas gedauert, weil die Hausbewohner an der schräg gegenüberliegenden Straßenecke eine Party mit lauter Musik gefeiert haben. Schon gestern Abend war dort Party, scheint wohl ein größeres Fest zu sein. Ich bin mal gespannt, ob es heute weitergeht.
Immerhin ist mein Kurzurlaub Ende des Monats jetzt genehmigt. Nach einigem Hin und Her, wer denn meine Vertretung machen könnte (ich sag immer: der Referatsleiter muss jemanden davon überzeugen, mich vertreten zu wollen), ist es nun doch wieder die Praktikantin, die mich im April schon vertreten hat. Auch gut, dann brauche ich dieses Mal nicht so viel in die Einarbeitung zu investieren, nur ein klein wenig Auffrischungstraining betreiben.
Montag, 15. Juli 2002
Wissenstests zur Allgemeinbildung
Ich bin nun auch Brittas Entdeckung auf die Focus-Seite gefolgt. Na, und das Ergebnis war nicht schlecht. Im ersten Test 23 von 25 möglichen Punkten, Fehlanzeige nur bei den Fragen zum Penicillin und zur Reformation. Den zweiten Test fand ich um einiges schwieriger, da wurden es dann auch nur 21 Punkte. Aber alles in allem bin ich zufrieden 😉
Das Wochenende war ruhig. Jörg hat am Samstag den Holzweg zum Gartenhaus fertig gebaut, ich habe nachmittags in mühseliger Handarbeit Klettbänder an die Gartenstuhlkissen genäht. Vielleicht hätte ich doch besser die Nähmaschine nehmen sollen, aber ich dachte, die paar Stiche sind schnell gemacht. Leider war abends kein Draußen-Sitz- und Grillwetter, genauso wenig gestern, aber die Zeit habe ich genutzt und meine Hausbauseiten aktualisiert und dann ein paar kreative Ideen für die bevorstehende Umstrukturierungen entwickelt. Es wird sich nicht viel ändern, aber ich möchte doch thematisch einiges trennen.
Samstag, 27. Juli 2002
Besuch
Seit Donnerstagabend ist Jana zu Besuch. Jana ist meine Nichte, sie ist 12 und wohnt in Hessen. Gestern waren wir beide in der Stadt und haben ein klein wenig eingekauft.
Hier schleppt sie gerade Mika durch die Gegend, der sich das erstaunlich gut gefallen lässt.
Heute Nachmittag ging es zur Bootsfahrt auf dem Maschsee. Einige Fotos werden demnächst in der Rubrik “On Tour” zu sehen sein.
Jetzt haben wir gerade diese Fotos erstmals am PC angeschaut. Und gleich wird auf der Terrasse lecker gegrillt!
Sonntag, 28. Juli 2002
Schon wieder ein Jahr älter
Ein wunderschöner Blumenstrauß von Jörg
Kleine Kaffeetafel am Nachmittag
Mittwoch, 31. Juli 2002
Letzter heißer Julitag
Gestern am späten Nachmittag habe ich Jana wieder in den Zug in Richtung Heimat gesetzt. Dazwischen haben wir einiges unternommen. Am Montagnachmittag waren wir im Strandbad – ja es gibt an diesem Freibadesee tatsächlich einen ungefähr 4 Meter breiten Sandstrand. Gestern hatte ich noch die spontane Idee, zum Expo-Gelände Ost zu fahren, um uns mal die Überreste anzuschauen. Wir sind dort spazieren gegangen und ich habe ein paar Fotos gemacht, die ich demnächst hier reinstellen werde. Leider war es dort “ein wenig” heiß, teilweise kamen wir uns vor wie in der Wüste. Die Rechnung dafür bekam ich dann auch später: stechende Kopfschmerzen, die erst am Abend wieder weggingen. Gestern habe ich mir seit langem wieder einmal eine CD gekauft. Ich hatte mich entschlossen, eines der Geldgeschenke zum Geburtstag nicht in etwas für Haus und Garten einzutauschen.
So habe ich nun den Nachmittag am PC verbracht, mich durch die diversen Tagebücher und Weblogs gelesen und nebenbei lief Runrig “The Stamping Ground“.
Und jetzt verziehe ich mich wieder aufs Sofa, schaue mir noch die Lindenstraße vom Sonntag an und werde dann etwas lesen. Es ist heute einfach zu warm, um hier am PC etwas zu machen. Die Katzen liegen sicherlich auch irgendwo im Schatten, ich habe (fast) keine Ahnung, wo sie sich tagsüber bei der Hitze aufhalten. Nur Moni liegt nebenan auf dem Bett, ganz schlapp auf der Seite, alle vier Pfoten von sich gestreckt.
Donnerstag, 1. August 2002
Immer kommt es anders …
… als ich es geplant habe!
So wäre heute nach nicht allzu frühem Aufstehen ein Besuch bei der Post (die sollten hoffentlich einen für den Briefkasten zu großen Geburtstagsbrief dort liegen haben) und Einkaufen bei Real ein wenig Schreibarbeit am PC angesagt gewesen. Das Aufstehen fand viel früher statt, weil es heute Morgen heftig gewitterte und ich das möglicherweise von außen in den Keller eindringende Wasser “bewachen” musste. Glücklicherweise hörte es rechtzeitig auf, bevor das Loch und die Pfütze vor dem einen Lichtschacht unseres Kellers voll gelaufen war, denn leider versagte die Tauchpumpe ihren Dienst. Ich warf dann einen Blick um die Ecke beim Haus unserer Nachbarn: Oh Schreck, die Mulde vor dem Kellerfenster war voller Wasser, es reichte schon bis zur Mitte des Fensters. Lief die Pumpe oder nicht? Egal, Eimer her und raus mit dem Wasser. Also habe ich mit 30 bis 40 Eimern Wasser ein kleines Feuchtbiotop auf dem Grünstreifen hinter den Häusern angelegt. Danach war ich nass geschwitzt. Nach einer Dusche bin ich zur Post gefahren, wo nun tatsächlich das am Freitag nicht auffindbare Päckchen bereit lag. Danach noch ein kleiner Einkauf bei Real und dann ab an den PC. Draußen wurde es zunehmend finsterer. Gegen halb zwei ging das nächste Gewitter los. Ich kontrollierte ständig im Keller, ob dort noch alles o.k. war. Ja, es sah gut aus – bis die Wassermassen von oben einbrachen. Und zwar so heftig (wegen der einen ausgefallenen Pumpe), dass die zweite Pumpe es nicht mehr schaffte. Trotz Eimer unterstellen, ständigem Wechseln von vollen gegen leeren Eimer hatten wir dann im halben Keller 2 cm Wasser stehen. Und das bei unserem unaufgeräumten Keller!
Alles mögliche stand da in der Gegend herum und jede Menge Werkzeug lag noch schön ausgebreitet auf dem Fußboden. Ich war dann ungefähr zweieinhalb Stunden beschäftigt, Sachen in den trockenen Bereich zu räumen und den Rest aufzuwischen. Vor allem hatte es viele schwarze Käfer aus dem Lichtschacht in den Keller gespült – lebende und tote. Bäh, das war nicht besonders angenehm. Jetzt ist alles wieder einigermaßen trocken, soweit man eben Estrich trocken wischen kann. Jörg hat heute noch eine Gardena-(Luxus)-Tauchpumpe gekauft, die dann hoffentlich immer funktioniert. Denn auch morgen soll es noch einmal heftig regnen.
Ach ja, die Ursache ist nicht, dass wir schlecht gebaut haben, sondern dass die Außenanlagen noch nicht fertig sind, das heißt, Einfahrt und Carport-Stellplatz sind noch nicht gepflastert und der Schotter nicht ganz eben. Deswegen läuft das Wasser bei starkem Regen nicht vernünftig ab und es bilden sich (leider an ungünstigen Stellen) große Pfützen.
Jedenfalls hat das meine Urlaubsplanung mal wieder total durcheinander gebracht und mittlerweile befürchte ich, dass ich nie dazu kommen werde, an dem weiter zu schreiben, was ich doch so gern vollenden möchte.
Freitag, 2. August 2002
Heute soll mein Tag sein
Und der soll so ablaufen, wie ich es mir vorstelle. Ich bin mal gespannt, ob da nicht doch wieder etwas dazwischenkommen wird.
Jetzt ist es 08:30 Uhr und ich bin schon vor einer dreiviertel Stunde aufgestanden. Ungewöhnlich, so früh an einem freien Tag. Sollte ich wirklich schon erholt sein, selbst nach der gestrigen Kelleraufwisch-Aktion?
Nun werde ich eine morgendliche Surftour durchs Internet unternehmen, dann ein paar notwendige Änderungen an einigen Seiten vornehmen und anschließend über das Layout eines neuen Projekts nachdenken.
Samstag, 3. August 2002
Der Garten kann nicht warten
Es war wieder einmal Unkraut zupfen angesagt. Leider war es nach dem vielen Regen in der letzten Zeit sehr stark gewachsen. Nun sehen die Beete aber wieder ordentlich aus.
Kurz vor dem nachmittäglichen Regenschauer schaffte ich es noch, Dünger zu streuen. Mal sehen, ob jetzt alles noch viel besser wächst.
Hier ist noch eine meiner schönsten Pflanzen:
Dienstag, 6. August 2002
Normalität
Nachdem ich gestern am ersten Arbeitstag noch nicht die große Lust hatte, den Berg von Bewerbungen tabellarisch zu erfassen, habe ich es heute endlich getan. Somit ist wieder vorübergehende Arbeitsruhe eingekehrt. Meine Urlaubsvertretung war während der kurzen Zeit doch etwas im Stress, klar, bei ihr dauert alles noch viel länger. Was ich mittlerweile “so nebenbei” erledige, ist für sie richtig anstrengende Arbeit gewesen.
Dafür muss ich dringend meine “Hausnummer 27” überarbeiten. Ich bin per Zufall darauf gestoßen, dass ich bei vielen Seiten ein falscher Titel drinsteht. Das kommt eben davon, wenn man aus Faulheit einfach eine bereits bestehende Seite kopiert und natürlich vergisst, den Titel zu ändern, weil sie doch so schön in Frames angezeigt werden. Fällt ja erst mal gar nicht auf. Fällt aber dann auf, wenn eine Seite eines Framesets von einer Suchmaschine indiziert wird. Oh, oh, was soll dann bitteschön die Überschrift “Grundstück” bedeuten, wenn es um Keller oder Einrichtung geht? Eben nur so viel, dass hier wieder mal jemand schlampig gearbeitet hat. O.k., dann habe ich jetzt noch eine kleine Beschäftigung, um das alles ordentlich zu beschriften.
Donnerstag, 8. August 2002
Schneller als gedacht – ein neuer Job
Vorweg das Ergebnis des heutigen Tages: Ich habe eine neue Arbeitsstelle, am 01.10. werde ich bei einer Bildungseinrichtung als Sachbearbeiterin in der Medienzentrale anfangen!!!
Im Juli entdeckte ich die Stellenausschreibung mit dieser Beschreibung: Im Wesentlichen umfasst die Tätigkeit Aufgaben der Aufbereitung und Nutzbarmachung von Material für die jeweiligen Informationsbedürfnisse. Es wird viel am PC gearbeitet :-), es sollen zukünftig auch CDs gebrannt und Kassetten in MP3s umgewandelt werden.
Das hörte sich sehr interessant an, also bewarb ich mich. Nach einer Woche kam ein Brief, ich dachte, ich bekomme endlich eine Eingangsbestätigung, aber es war schon eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Nach dem Gespräch heute Morgen hatte ich gemischte Gefühle. Sie waren mit Sicherheit überzeugt von meiner fachlichen Qualifikation, obwohl sogar eine Anmerkung des Personalrats dahin ging, dass ich auf Grund meiner bisherigen Tätigkeiten für die Stelle überqualifiziert sein könne. Dem Leiter der Abteilung war negativ aufgefallen, dass ich meine Arbeitsplätze oft gewechselt hatte. Wie bitte? Ich war 14 Jahre in ein und derselben Firma, nur nach meinem Umzug nach Hannover lief es nicht ganz so gut. Ich denke aber, ich konnte klarstellen, dass die zweimalige Beschäftigung bei der Zeitarbeitsfirma immer nur eine Übergangslösung war und ich gewiss nicht voraussehen konnte, dass Easy Room den Betrieb schließen würde.
Ich kam kurz nach 17 Uhr nach Hause, warf einen Blick auf die Anrufliste des Telefons – Moment mal, diese Nummer –
Auf jeden Fall werden die Unterlagen schnellstmöglich fertig gemacht, damit ich mit etwas Schriftlichen in den Händen rechtzeitig kündigen kann. Meine jetzigen Chefs werden ganz und gar nicht begeistert sein. Denn selbst mit der 6-Wochen-Frist wird wahrscheinlich niemand zum 01.10. eingestellt werden können. Falls sie es doch schaffen sollten, werde ich aber den Nachfolger bestimmt nicht mehr einarbeiten können.
Aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen, denn wenn ich die Chance habe, eine solche Stelle – und dann auch noch unbefristet und ein klein wenig mehr Geld – zu bekommen, muss ich auf jeden Fall zugreifen.
Mittwoch, 14. August 2002
So viel zu schreiben
Ich könnte einiges über die letzten Tage berichten, aber mir fehlt im Augenblick die Ruhe und die Zeit. Aber dies muss ich schnell loswerden:
Gerade eben hatte ich eine “nette” E-Mail von der Stadt Rüsselsheim. Für meinen neuen Job brauche ich eine Abstammungsurkunde, die ich umgehend beim Standesamt meines Geburtsorts beantragt habe. Immerhin bieten sie im Internet ein Formular an, das man ausfüllen und – na ja – dann hinfaxen oder per Post schicken muss. Ist wohl notwendig wegen der Unterschrift. So weit, so gut. Da solche Urkunden selbstverständlich gebührenpflichtig sind, gibt es in dem Formular auch eine Rubrik “Bitte buchen Sie die entstehenden Kosten von meinem Konto ab”, die ich ordentlich ausgefüllt habe. Prima, das wäre geschafft. Hatte ich gedacht. Bis zu dieser E-Mail heute. Man teilt mir mit, dass die Urkunde gebührenpflichtig ist (tatsächlich, darauf wäre ich nie gekommen) und dass ich den Betrag von 7 Euro bitteschön per Verrechnungsscheck oder Briefmarken (einzelne) schicken soll. Ich glaub’s ja nicht. Daraufhin habe ich diese – hoffentlich doch sehr nette
“Sehr geehrte Frau W…,
vielen Dank für die Information.
Allerdings verstehe ich nicht, warum Sie in Ihrem Formular die Abbuchung der Gebühren von einem Bankkonto anbieten, wenn dies anscheinend doch nicht möglich ist.
Selbstverständlich kann ich Ihnen den Betrag auch in Form von Briefmarken zukommen lassen. Wie viele einzelnen Briefmarken und mit welchem Betrag sollten es denn sein?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine D…”
Ich bin mal gespannt, ob eine Antwort kommt und was man mir antwortet. In der Zwischenzeit kann ich ein wenig darüber nachgrübeln, warum es einzelne Briefmarken sein müssen und ob es überhaupt Briefmarken im Wert von zum Beispiel 1 Euro gibt. Weiß das vielleicht jemand?
Donnerstag, 15. August 2002
Erfolglos
Mein Versuch, die im ersten Ärger und Unverständnis geschriebene E-Mail an das Standesamt loszuwerden, war leider erfolglos. Immer wieder kam eine Unzustellbar-Meldung zurück. Dann hatte ich keine Lust mehr, mich damit zu beschäftigen. Ich werde einige Briefmarken einpacken, das Formular dazu und wenn’s eben nicht anders geht per Brief dorthin schicken.
Samstag, 17. August 2002
Löwenmaul in der Zeitung
Heute Mittag war ich kurz bei Real zum Einkaufen, weil ich noch ein paar Kleinigkeiten brauchte. Da dachte ich mir, kaufst mal wieder eine Gartenzeitung. “Mein schöner Garten” gab es nicht, also nahm ich die “Gartenzeitung“. Zu Hause auf der Terrasse blätterte ich sie durch, mein Blick schweifte über die Service-Seite mit den Internet-Tipps zu der Ausgabe und ich stutzte: “Löwenmaul”? Wie? Was? Ach nee … Bei den Rezepten ging es um Chutney und meine Küchenseite ist dort als Tipp für zwei Chutney-Rezepte aufgeführt. Allerdings nur im Heft auf dieser Service-Seite, auf der Web-Site der Gartenzeitung sind diese Internet-Tipps nicht zu finden. Also werden sich bestimmt nicht so viele Leser hierher verirren.
Dienstag, 20. August 2002
Ärztliche Kompetenz
Heute musste ich zur amtsärztlichen Einstellungsuntersuchung. Leider ein unabwendbares Schicksal, wenn man im öffentlichen Dienst arbeiten möchte. Diese Art von Untersuchung war mir bereits aus dem letzten Jahr bekannt. Damals wurde neben der obligatorischen Befragung, Abhörung und Abtastung immerhin ein richtiger Sehtest gemacht. Und schließlich wurde mir auch noch Blut und Urin abgezapft. Das kam ganz unerwartet und hat mir gar nicht gepasst. Dieses Mal war es anders. Die Ärztin stellte mir im Wesentlichen nur einige Fragen, selbst ein Sehtest wurde innerhalb dieser Befragung abgehandelt. Dann wollte sie mir doch noch Blut abnehmen. Sie fragte, wie es denn bei mir so aussehe mit der Blutentnahme, womit sie meinte, wie leicht die Venen zu finden sind. Meine Antwort war wie immer “ganz schlecht”, denn es ist tatsächlich so. Bisher konnte ich aber noch keine Arzthelferin so richtig schockieren und sie konnten mir jedes Mal Blut abzapfen. Leider nicht diese Frau Doktor, die sowieso nicht den allerroutiniertesten Eindruck machte. “Ach, ich will sie damit nicht quälen”, sagte sie zwischendurch mehrmals. Und: “An der Hand könnte man es auch versuchen, aber das ist ziemlich unangenehm.” Zuerst piekte sie mir in den Arm, aber das war total daneben, da kam nichts. Ich war schon froh, dass es damit erledigt war, aber warum sagte ich dann selbst: “Vielleicht klappt es an der Hand.”? Wahrscheinlich, weil ich im Grunde nicht damit rechnete, dass sie noch einen Versuch machen würde. Tat sie aber doch. Und das Blut fing an zu fließen. Leider muss ich mich ein klein wenig bewegt haben – das war keine Absicht, ich schwöre es – dann floss es daneben und sie brach die Aktion sofort ab. “Na, dann werde ich mich eben darauf verlassen, dass es damals (im Frühjahr, als ich Nierenbeckenentzündung hatte) kontrolliert wurde”, sagte sie abschließend. Und ich verabschiedete mich mit einem kleinen Bluterguss auf dem Handrücken.
Freitag, 23. August 2002
Premiere auf Löwenmaul.de: Fiene & fünf Fragen für Freitag
And here we go …
-
Was siehst du wenn du aus dem Fenster in dem Raum
schaust, in dem dein Computer steht ?
Ich schaue aus der 1. Etage in die Nachbarsgärten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. -
In was für einem Raum steht dein Computer ? (Wieviele Fenster?)
In meinem Arbeitszimmer, in der rechten Ecke von dem einzigen Fenster. So sieht es aus:
-
Was für einen Schreibtisch hast du ?
Ikea, Modell “Effektiv” in bürograu, schon etwas abgenutzt, aber schön groß, weil er über Eck geht. -
Was ist dein Lieblingsausblick aus dem Fenster ?
Der Sonnenaufgang – aber ich bezweifle stark, dass ich ihn jemals am PC sitzend erleben werde, denn ich bin kein Frühaufsteher. -
Wer putzt deine Fenster ?
Ja, ja, ich weiß, ich muss mal wieder dringend ran. Bisher habe ich es immer wieder hinausgeschoben, weil rundherum noch fleißig gebaut wurde. Mittlerweile aber sind die meisten Häuser weitgehend fertig, so dass dieses Argument nicht mehr so richtig zählt.
Sonntag, 25. August 2002
Mein erster Award
Nachdem ich gestern den PC gar nicht eingeschaltet hatte, wollte ich heute Nachmittag doch einmal wieder kurz reinschauen. Huch – schon über 30 Visits heute! Wie ungewöhnlich, normalerweise besuchen nicht so viele Leute meine Seiten. Und die Referrerlisten deckten es dann auf:
Löwenmaul wurde heute “Homepage der Woche” bei Seelenfarben. Vielen Dank, Engelbert, ich freue mich sehr darüber, besonders weil es der 1. Award ist, den ich erhalte.
Donnerstag, 29. August 2002
Trägheit
Und wieder ein Tag geschafft. Nun liegen noch 10 Arbeitstage vor mir. Die Hitze macht mich müde und träge, den ganzen Tag über läuft der Ventilator im Büro, sonst wäre es nicht auszuhalten. Abends wird es zwar etwas angenehmer, aber wacher werde ich davon auch nicht. Und morgen MUSS ich zu allem Übel auch noch sehr früh aufstehen. Denn wir haben nachmittags etwas vor und ich kann es mir bei meiner Arbeitsstundenlage absolut nicht leisten, wieder einige Minusstunden zu machen. Also hilft nur eines: früh anfangen, damit ich auch früh aufhören kann. Ich zweifle noch daran, ob das klappen wird, denn diese Woche habe ich es fast jeden Morgen geschafft, den Wecker nicht zu hören. Rein gar nichts habe ich gehört. Und ich konnte mich auch nicht daran erinnern, ihn ausgeschaltet zu haben. Er hat aber einwandfrei funktioniert, denn heute Morgen hörte ich ihn und schaltete ihn aus, um dann – nein, nicht etwa um aufzustehen, sondern um noch ein klein wenig weiterzudösen. Ja, so sind sie, die Langschläfer …
Sonntag, 1. September 2002
Wieder zurück
Heute Mittag sind wir von einem Wochenend-Kurzaufhalt (eines meiner Geburtstagsgeschenke) aus Hahnenklee im Harz zurückgekommen. Direkt am Freitagnachmittag nach der Arbeit ging es los. Das war ein wenig stressig – nach Hause fahren, auf dem Weg schnell noch mal beim Geldautomaten vorbei, Klamotten in die Tasche packen, Bettwäsche und Handtücher einpacken (es war eine Ferienwohnung), Buch, Digitalkamera und sonstigen Kleinkram einpacken. Hab ich auch nichts vergessen? Ach ja, vielleicht noch zwei Rollen Klopapier, dann auf ins Auto, natürlich fiel mir nach ein paar Kilometern ein, dass ich eigentlich noch Spülmittel, Küchenhandtuch und Kaffeefilter mitnehmen wollte … Egal, kann man auch noch kaufen. Brauchten wir aber nicht, denn alles war im Appartement noch vorhanden, sogar Mülltüten, die hatte ich nämlich auch vergessen. Einen kleinen Bericht gibt es – hoffentlich – in Kürze hier zu lesen und natürlich Fotos anzuschauen.
Dienstag, 3. September 2002
Weiblich? Männlich? Oder was?
Heute bekam ich einen Anruf von einer Bewerberin. Sie fragte, ob sie denn Ihre Unterlagen per E-Mail schicken könne. Ich buchstabierte ihr sorgfältig meine E-Mail-Adresse: “Siegfried – Punkt – Dora – … – ät -” usw. Dann fragte sie noch nach meinem Namen. Hm, na ja, ich nannte ihn noch einmal, obwohl er sich schon in der E-Mail-Adresse verbarg. Muss man aber vielleicht nicht gleich drauf kommen. So weit, so gut. Ich fand bis dahin nichts Außergewöhnliches an dem Telefonat und war auch der Meinung, ich hätte ganz normal wie immer gesprochen. Dachte ich. Bis die E-Mail kam. Gerichtet an Herrn D.! Wie bitte? Bisher war ich nicht der Ansicht, dass ich eine männliche Stimme habe, nur einmal wurde ich direkt am Telefon mit “Herr” angeredet, damals hatte ich aber eine heftige Erkältung mit Halsentzündung. Aber nicht nur, dass die Dame mich nicht dem weiblichen Geschlecht zugeordnet hat, nein, sie war auch nicht in der Lage gewesen, meinen ihr genannten Namen mit dem Namen in der E-Mail-Adresse in Verbindung zu bringen. Sonst hätte sie ihn richtig geschrieben und nicht den letzten Buchstaben weggelassen. Soll ich diese Bewerbung wirklich weiterleiten? O.k., das darf ich nicht nach Sympathie entscheiden. Eins aber habe ich getan: Sie hat sofort eine kurze Eingangsbestätigung per Mail erhalten, und zwar von FRAU D.! Aber wer weiß, ob ihr das auffallen wird, wahrscheinlich denkt sie dann nur, sie hätte vorher mit meinem Mann telefoniert.
Ja, es ist nicht zu fassen, auf solche Ideen kommen die Leute wirklich. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Bewerber am Telefon, der mir erklärte, er habe einen Brief von Herrn D. bekommen. Nein, falsch, in den Briefen steht ausdrücklich “bearbeitet von FRAU D.” und ich sagte ihm auch gleich, dass der Brief von mir sei. Dann musste ich ihm noch erklären, dass ich keine – wie er dachte – Wissenschaftlerin bin, sondern lediglich die Korrespondenz bearbeite. Damit sollte doch alles geklärt sein, dachte ich. Aber dann wollte er unbedingt meinen Mann sprechen. Wir fangen also noch mal von vorne an …
Donnerstag, 5. September 2002
Heute und vor einem Jahr
Pünktlich mit dem Septemberanfang ist es richtig herbstlich geworden. Damit ist dann – zumindest abends während der Woche – die Zeit vorbei, um draußen auf der Terrasse zu sitzen. Ich hoffe, am Wochenende gibt es noch ein wenig Gelegenheit dazu. Heute kam auch Kater Mika nach Hause, als ich gerade zehn Minuten zu Hause war. Wir hatten ihn schon vermisst, denn gestern ließ er sich gar nicht blicken. Und ob er nachts oder tagsüber mal reinkommt, kriegt man eben so schlecht mit. Ich war dann doch etwas erleichtert, als er wieder auftauchte. Das ist eben der Nachteil bei Katzen mit freiem Ausgang.
Heute vor einem Jahr wurde unser Haus aufgebaut. Und dann fing die stressige Zeit mit dem Ausbau an. Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, noch einmal möchte ich es nicht machen.
Freitag, 6. September 2002
Müde, müde
Diese Woche dürfte keinen Tag länger dauern, denn noch einmal früh aufstehen würde ich nicht schaffen. Zugegeben, gestern Abend war es doch etwas spät. Im Normalfall macht mir das nichts aus, aber nach vier 10-Stunden-Arbeitstagen war es einfach zu viel. Mein Kreislauf ist heute auch nicht der fitteste, die Augen brennen und ich wünsche mir so sehr ein gemütliches Sofa. Zum Glück sitze ich heute allein im Büro, mein Kollege hat frei, ich habe so gut wie nichts zu tun und vertreibe mir die Zeit bis zum Feierabend. Eigentlich wollte ich in der Mittagspause einkaufen gehen, aber dann habe ich mich kurzfristig umentschlossen. Ich mag es sowieso nicht, in der Mittagspause einzukaufen, das ist mir einfach zu umständlich. Und da es tagsüber noch relativ warm ist, hätte ich nicht alles bedenkenlos stundenlang im Auto liegenlassen können. Also werde ich nach meinem wohlverdienten (!) Feierabend um 18 Uhr noch einen kurzen Abstecher bei Real machen, damit wir morgen etwas zum Frühstücken haben. Vielleicht schaffe ich dann noch einen kleinen Update meiner Tagebücher. Ich überleg ja schon wieder, ob ich nicht doch eine Kommentarfunktion einbaue. Kurzfristig hatte ich das alles schon, als ich für einige Zeit den Blogger benutzt habe. Mal sehen, wie weit ich damit komme und ob es überhaupt funktioniert.
Friday Five
- Welchen Schulabschluss hast du gemacht?
Ich hab sogar zwei: Mittlere Reife und Abitur. Nach der 4. Klasse wollte ich nicht aufs Gymnasium gehen, weil alle meine Freundinnen die Realschule besuchen würden. Dann war’s mir aber doch zu wenig Bildung und nach dem Realschulabschluss besuchte ich dann noch das Gymnasium. Dort wollten sie mir zuerst ein Jahr Wiederholung zwecks besserer Anpassung “aufbrummen”, was ich aber erfolgreich abgewehrt habe. -
Welche Abifächer hattest du (falls Abi)? Was waren deine Lieblingsfächer (falls nicht Abi)?
Wir waren damals der erste Jahrgang, der das neue Kurssystem erproben durfte. Meine Leistungskurse waren Deutsch und Englisch, die zwei weiteren Prüfungsfächer waren Biologie und Gemeinschaftskunde. Physik fand ich auch sehr spannend, aber nur solange es nicht zu mathematisch wurde. Ach ja, und dann die Volleyballkurse im Sportunterricht – davon konnte ich nie genug kriegen. -
Wie lange ist es “wirklich” her, dass du deinen Schulabschluss gemacht hast und wie lange ist es “nach deinem Gefühl” her?
Oh je, wieder einmal muss ich mir bewusst machen, dass es tatsächlich schon so lange her ist: 23 Jahre (1979 war es). Nach meinen Gefühl ist es auch schon ewig her, aber um so etwas genau zu sagen, muss ich jedes Mal wieder nachrechnen. -
Hast du noch Kontakt zu deinen Schulkollegen?
Nein, mittlerweile überhaupt nicht mehr. Als ich noch in Hessen wohnte, bin ich ab und zu mal dem einen oder anderen aus der Realschule begegnet. Auf dem Gymnasium hatte ich nur eine Freundin, die ist aber mittlerweile als Ärztin in Großbritannien und ich habe keine aktuelle Adresse von ihr. -
Ist aus einer ex-Schulkollegin oder einem ex-Schulkollegen etwas (vielleicht Besonderes) geworden, was du überhaupt nicht gedacht hättest?
Mein erster Freund, als ich 18 war. Er war im gleichen Jahrgang auf dem Gymnasium und glänzte nicht gerade durch seine schulischen Leistungen. Das Letzte, was ich über ihn hörte war, dass er Jura studiert hatte und FDP-Vorsitzender der Stadt war.
Samstag, 7. September 2002
Volles Samstagsprogramm
Gestern hatten wir sozusagen “volles Programm”. Zuerst aber musste ich ein klein wenig länger schlafen als wochentags. Nach dem Frühstück ging es dann zum Tag der offenen Tür bei meiner neuen Arbeitsstelle. Ich wollte mir auf keinen Fall die Gelegenheit entgehen lassen, im Voraus einen Blick auf meinen zukünftigen Arbeitsplatz zu werfen. Auch wenn’s jetzt schon zu spät für einen Rückzieher wäre *g*. Außerdem hatte mich mein zukünftiger Chef extra deswegen am Donnerstag angerufen. Ja, nun habe ich einen sehr positiven Eindruck, vielleicht schreibe ich mal die nächsten Tage mehr dazu.
Anschließend waren wir noch kurz – aber wirklich sehr kurz – bei der Büro-Eröffnungsfeier unseres Nachbarn. Dann schnell noch bei Real einkaufen, anschließend einen leckeren Dänischen Nudelsalat zaubern (das Rezept gibt’s übrigens in meiner Küche”), und dann kam schon der Besuch. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, es war ideal für das voraussichtlich letzte Grillen auf der Terrasse in diesem Jahr.
Sonntag, 8. September 2002
Bastel-Sonntag
Heute Morgen beim Aufstehen spürte ich immer noch die lange Arbeitswoche. Na ja, wird wohl so sein, dass man im “Alter” wirklich nicht mehr so belastbar ist. Auf jeden Fall dauerte es einen Moment länger als sonst, bis ich richtig wach war. Heute habe ich hauptsächlich an meinen Webseiten gebastelt, aber längst nicht das geschafft, was ich tun wollte. Zuerst einmal waren die neuen Microbuttons angesagt. Dafür hatte ich gestern Nachmittag bestimmt 30 Fotos von einzelnen Löwenmäulchenblüten in den unterschiedlichsten Varianten gemacht. Diese habe ich heute nachbearbeitet (eine ganz schöne Pixlerei) und dann musste ich noch eine ganze Weile herumprobieren, bis ich einen vernünftig erkennbaren und lesbaren Button hatte. Denn es eignet sich leider nicht jede Schriftart dazu. Die Schriftart von der Überschrift oben hätte ich gern genommen, aber sie wird bei dieser Verkleinerung einfach zu undeutlich. Links habe ich jetzt ein neues Exemplar der verschiedenen Buttons eingebunden.
Mittwoch, 11. September 2002
Vor einem Jahr …
… habe ich das schreckliche Ereignis an diesem Tag nur zwischendurch mitgekriegt. Wir waren mitten beim Hausbau und ich hatte die ersten Meldungen im Radio gehört und nach dem Einkaufen habe ich zu Hause kurz den Fernseher eingeschaltet. Dann fuhr ich los zu unserer Baustelle. Jörg und Arbeitskollegen waren dabei, das ganze an diesem Tag gelieferte Material ins Haus zu schleppen. Ein Arbeitskollege hatte ein Antennen-Messgerät dabei, auf dessen Schwarzweiß-Monitor wir immer wieder verfolgten, was berichtet wurde.
Ich hatte anfangs wirklich Probleme, mir die Dimensionen vorstellen zu können. Da ich bisher nur einmal in USA war (1988 zu einem Lehrgang in Houston/Texas), hat es schon einen Moment gedauert, bis ich realisiert hatte, wie riesig diese Türme waren und was da geschehen ist
Freitag, 13. September 2002
Urlaub
Bis Ende September ist jetzt Urlaub angesagt – Entspannung, schreiben, basteln, in Haus und Garten arbeiten, Besuch bei der Familie in Hessen …
Noch eine Erinnerung
Heute vor 5 Jahren, nachts um kurz nach zwei bei AOL … (ein Ausschnitt):
Begin IM – 13.09.1997 02:06
Shamaliyy2: guten Morgen 😉
Pepe458: Hi
Pepe458: wie geht’s den Schlafaugen?
Shamaliyy2: besser, obwohl – ich würde eigentlich schon schlafen, und dann klingelt um kurz vor zwei das Telefon
… etwas später …
Pepe458: Du Biene
Shamaliyy2: ja?
Pepe458: Ich wär ja vielleicht bereit mal runter zu fahren. Meinst Du das macht Sinn ?
Shamaliyy2: ich glaube, die Frage nach dem Sinn kann ich Dir nicht beantworten
Shamaliyy2: die würde sich mir genauso stellen
Shamaliyy2: ist wohl auch die falsche Frage
Pepe458: Ganz schön verrückt … Aber schon beantwortet
Shamaliyy2: beantwortet? wie denn?
Shamaliyy2: aber nicht von mir…
Pepe458: Weil Du Dir die gleichen Gedanken machst
Pepe458: Also Köpfe mit Nägeln
Shamaliyy2: ich denke nur, dass man an der Stelle nicht nach Sinn fragen soll, sonst kann man es gleich lassen
Pepe458: Willst Du denn ?
Shamaliyy2: also, wenn ich mal den Verstand weglasse, dann ja…
Pepe458: Wochenende ohne Verstand
Pepe458: Na los
Shamaliyy2: der bleibt dann zu Hause – oder sonstwo
Pepe458: Der kommt dann leider schon mit. 5 Minuten oder grande Beziehung
Pepe458: Das sind die Gedanken
Shamaliyy2: ist klar, dagegen kann man nichts machen….
Pepe458: mutig sein und ausprobieren
Shamaliyy2: sicher, sonst fühlt man sich vielleicht unwohl
Shamaliyy2: also……ich habe Mut
Shamaliyy2: und keine Angst
Shamaliyy2: oh je, sprachlos?
Pepe458: Wir können ja ganz normales Programm vereinbaren
Shamaliyy2: was ist “normales Programm”?
Pepe458: Unterhalten, Essen gehen, Kennen lernen, erstmal vorsichtig
Shamaliyy2: na, was sonst? etwas anderes hätte ich nicht gedacht
Pepe458: Ich auch nich
Shamaliyy2: also, dann müssen wir darüber nicht diskutieren
Pepe458: Na los Wann ?
Pepe458: oder Tel ?
Shamaliyy2: jetzt?
Pepe458: ja
Shamaliyy2: ist vielleicht besser……wenn auch mitten in der Nacht
Pepe458: na klar gehste offline ?
Shamaliyy2: ok, mach ich gleich
Pepe458: ich meld mich bis gleich
Shamaliyy2: bye
Pepe458: bye
End IM – 13.09.1997 02:45
(Anmerkung: Mein Chat-Name “Shamaliyy” hat den Ursprung in einem Stern im Sternbild des Löwen namens Ras al Asad al Shamaliyy)
Das Resultat:
Ein Telefonat nachts um drei, ein Blind Date am 13. September 1997, eine Wochenendbeziehung, mein Umzug nach Hannover im Dezember 1998, Hochzeit am 14.04.2000 *ggg*
Sonntag, 15. September 2002
Heute schon gewählt?
Ich hab’s heute getan: meine beiden Kreuzchen für die Bundestagswahl gesetzt. Da wir nächsten Sonntag voraussichtlich nicht hier sein werden, hatte ich vorsichtshalber die Briefwahlunterlagen bestellt. Und es kostet auch nichts (entgegen der Aussage, die ich in irgendeinem Weblog gelesen habe), denn die roten Umschläge zur Rücksendung tragen den ausdrücklichen Vermerk “unfrankiert im Bereich der Deutschen Post”.
Ansonsten haben wir seit Freitag im Haus gearbeitet. Jörg hat Gäste-WC und Badezimmer mit Silikonfugen versehen, ich habe Fenster geputzt (aaahhh, da kann man ja durchsehen!), Keller teilweise aufgeräumt, und heute ein wenig saubergemacht.
Dann blieb mir heute noch reichlich Zeit, um einige Unzulänglichkeiten in meinen Web-Seiten zu korrigieren. Also gibt es nichts Neues zu lesen und zu sehen. Vielleicht schaffe ich das demnächst auch noch einmal.
Montag, 16. September 2002
Das Superschnäppchen
Heute waren wir bei Ikea, weil wir noch zwei Lampen für Flur und Schlafzimmer brauchten. Da wurden wir auch fündig, die Deckenlampe für den Flur stammt aus der neuen Kollektion und ist sehr hübsch. Nicht fündig wurde ich wieder einmal bei den Stoffen. Ich dachte, es müsste doch wenigstens einen hübschen Stoff geben, damit ich mir Gardinen für mein Arbeitszimmer nähen kann. Gab es aber nicht. Schade, denn früher hatte Ikea schöne Stoffe und ich habe einige Male dort gekauft. Der Gedanke, irgendetwas Schönes fürs Fenster kaufen zu wollen, ließ mich aber nicht los und so habe ich am Nachmittag durch diverse Baumärkte und einen Heimtextilmarkt aufgesucht. Bei Obi gab es preiswerte Schlaufenschals für 5,99 Euro das Stück. Leider war die Farbauswahl nicht so groß, ich habe mich schließlich für dunkelgrau entschieden. Da es aber ein transparenter Stoff ist, wirkt es nicht so dunkel. Trotzdem wollte ich gern noch einen Farbtupfer dazwischen haben. Orange und Apfelgrün waren nicht mein Fall, ein schönes Rot gab es nicht, nur ein Rosarot. Nach langem Überlegen und Herumwandern landete ich wieder bei der sehr schönen – und sehr teuren – Fertigdeko. Und gerade noch einer von den wunderhübschen Schlaufenschals, die ich schon seit Monaten bewunderte, war noch da. Eigentlich viel zu teuer mit 40 Euro. Aber … sollte ich vielleicht doch? Nur dieses eine Mal? O.k., schnell eingepackt und nicht mehr weiter nachgedacht. Dann auf zur Kasse. Der Kassierer war ein junger Typ Anfang zwanzig und hatte garantiert keine Ahnung von Fensterdekorationen. Und das war mein Glück. Denn auf dem teuren Stück war kein Preisschild. Ich: “Oh, ist da kein Preis dran?” Das hatte ich tatsächlich nicht bemerkt. Aber bevor ich noch etwas denken oder sagen konnte, hatte er flink noch mal den Preis der Angebotsdeko (man erinnere sich: 5,99 Euro!) eingegeben und ich habe mich freudig mit meinem Superschnäppchen verabschiedet. Nun wartet es noch auf das Aufhängen und dann gibt es auch ein Foto zu sehen.
Mittwoch, 18. September 2002
So ist das Leben
In der Vergangenheit nie Glück gehabt in Sachen Beziehung, die letzte längere (Wochenend-)Beziehung ging Anfang des Jahres in die Brüche, mit einem “alten” Freund ließ sich keine neue aufbauen, dann einen Mann im August beim Maschseefest kennen gelernt, seit knapp einer Woche die Erkenntnis: schwanger mit 40. So kann’s im Leben gehen.
Freitag, 20. September 2002
Halbzeit
Die erste Urlaubswoche ist fast vorbei. Vorübergegangen mit lauter kleinen Arbeiten am Haus. Da waren noch diverse Fugen mit Silikon zu füllen, die Dunstabzugshaube hat jetzt eine Ausgang nach draußen, die Fassade der Wetterseite ist imprägniert, die Fenster endlich mal wieder geputzt, die Wildkräuter im Garten entfernt …
Außerdem habe ich gestern Band 4 von Harry Potter zu Ende gelesen und musste heute mit Entsetzen entdecken, dass der nächste Band wohl noch länger auf sich warten lässt. Hat Joanne K. Rowling schon genug Geld damit verdient? Hat sie eine Schreibblockade? Oder genießt sie etwa ihr neues Eheglück? Na ja, ich habe noch genügend anderen Lesestoff, da liegen zum Beispiel immer noch drei Bücher von Mrs. Murphy, der intelligenten Tigerkatze …
Mittwoch, 25. September 2002
Besuch in Südhessen
Von Samstagmittag bis gestern Nachmittag waren wir in Südhessen. Am Samstag sind wir zuerst zu meiner Schwester nach Büttelborn (Kreis Groß-Gerau) gefahren, am Sonntag dann weiter Richtung Süden zu meinen Eltern nach Reichelsheim im Odenwald.
Heute wollten erst einmal die Pflanzenableger aus Mutters Garten in die Erde gebracht werden. Und das bei 11 Grad Kälte und Nieselregen. Aber es ist alles vollbracht und die Beete sind schon recht voll. Mein Kräuterbeet hat jetzt schon mal die ersten Pflänzchen und im nächsten Frühjahr kommt dann noch einiges dazu wie zum Beispiel Basilikum, Schnittlauch und Petersilie. Platz für Pflanzen ist noch im Vorgarten, aber da mache ich im Moment nichts, der muss nächstes Jahr erst einmal richtig “gestaltet” werden.
So richtig im Internet war ich auch noch nicht, aber morgen werde ich sicherlich ein bis zwei Stündchen verbringen und durch die Tagebücher surfen und meine Fotos bearbeiten.
Freitag, 27. September 2002
Wo bleibt nur die Zeit?
Heute war mein vorletzter Urlaubstag, am Montag wird der letzte sein, bevor ich am 1. Oktober meine neue Stelle antrete. Ich kann noch gar nicht sagen, ob ich aufgeregt bin oder mich darauf freue. Während des Urlaubs habe ich fast gar nicht daran gedacht. Warum sollte ich auch, ich wollte einfach Urlaub haben und ausspannen.
Wieder einmal war es so, dass mir die Zeit einfach davongelaufen ist. Ein Buch habe ich zu Ende gelesen, aber nicht mal ein neues angefangen. Geschrieben habe ich auch nichts Neues, nur das Ende einer Geschichte geändert, das mir nicht so gut gefallen hat.
Aber es ist im Haus und Garten noch so viel zu tun. Heute habe ich noch einige Kleinigkeiten im Garten erledigt, wahrscheinlich die letzte größere Aktion vor dem Winter. Weiter geht’s dann erst im nächsten Frühjahr. Jörg ist gar nicht zu bremsen mit den Arbeiten, seit heute Nachmittag ist er dabei, eine zusätzliche Wand im Keller einzubauen. Ich komm gar nicht so schnell hinterher mit dem Dokumentieren für unsere Hausbauseite.
Immerhin war heute noch ein schöner sonniger Herbsttag, geeignet, um auf der Terrasse in der Sonne zu sitzen und ein Buch zu lesen. Wenn da nicht … aber das habe ich ja schon geschrieben.
Samstag, 28. September 2002
Hausfrauentipps oder wie man Bügeln minimieren kann
Die meisten Hausarbeiten machen nicht besonders viel Spaß, aber an das mehr oder weniger regelmäßige Spülen, Staubsaugen, Wischen und Waschen hat man sich gewöhnt. Zumal die eine oder andere Maschine einem erheblich das Leben erleichtert. Es bleibt nur eine grausame Arbeit, für die noch nicht die richtige Maschine erfunden wurde: das Bügeln. Ich hasse es so sehr, dass ich alles versuche, um diese Arbeit irgendwie zu umgehen. O.k., manche Kleidungsstücke müssen eben gebügelt werden, daran geht kein Weg vorbei. Bei den anderen aber gibt es einige Möglichkeiten, um das leidige Bügeln weitgehend zu vermeiden.
Denn es gibt einige Schlupflöcher und Tricks wie zum Beispiel
- Auswahl der Kleidung
- Technik und Mittel
- perfektes Timing
In der Praxis sieht da bei uns so aus:
In der kälteren Jahreszeit trage ich zum Beispiel liebend gern Pullover, die müssen nicht gebügelt werden. Jörg hat einen Job, bei dem er nicht täglich Hemden tragen muss. Noch ein bügelfreundliches Plus. T-Shirts und Sweatshirts bestehen nun einmal zu einem Großteil aus hautfreundlicher Baumwolle und sind daher etwas knitteranfälliger. Diese werden daher mit dem Weichspüler “Downy” gewaschen. Dann kommen sie in den Wäschetrockner auf Stufe “schranktrocken”. Damit bleibt noch eine winzige Restfeuchtigkeit, die nach dem Aufschütteln aber sofort verfliegt. Und hier sind wir schon beim perfekten Timing: Wäschewaschen und -trocknen plane ich wenn es geht so ein, dass ich nachher alles direkt aus dem Trockner ordentlich zusammengefaltet in den Schrank legen kann. Pech ist, wenn die Sachen dann doch noch ein oder zwei Tage im Wäschekorb liegen bleiben, dann war die ganze Mühe umsonst und alles hat Knitter ;-(
Dienstag, 1. Oktober 2002
Der erste Tag
Heute war mein erster Arbeitstag beim LBZB Hannover. Ich habe mich nicht so richtig darauf gefreut, denn wenn mir etwas Neues und Unbekanntes bevorsteht, bin ich meistens nervös. Gestern, an meinem letzten Urlaubstag, hätte ich noch so viel tun können, aber ich fühlte mich einfach nicht danach. Also bin ich mittags ins Leine-Einkaufzentrum gefahren, um ein wenig zu bummeln und mich abzulenken. Gekauft habe ich schließlich Wolle für einen Pullover (ja, tatsächlich, ich wage es wieder und nehme Stricknadeln in die Hand), ein ganz weiches karamellfarbenes Chenillegarn.
Heute Morgen war es dann soweit. Aber gar nicht so schlimm *g*. Nein, es war sehr nett und nach dem ersten Rundgang auf dem Gelände und durch die wichtigsten Gebäude habe ich habe sogar schon eine richtige Aufgabe!
Morgen werde ich wahrscheinlich meine Kamera mitnehmen, um in der Mittagspause ein paar Fotos zu schießen. Es ist so idyllisch dort, das muss ich bei diesem traumhaften Herbstwetter unbedingt aufs Bild bannen.
Mittwoch, 2. Oktober 2002
Schon wieder 4 Tage frei
Ja, man glaubt es kaum. Gestern erst habe ich wieder angefangen zu arbeiten, und schon habe ich erneut 4 Tage frei. Natürlich war das nicht so geplant und ich hätte auch nie damit gerechnet. Aber da im Moment Herbstferien sind, ist sowieso fast niemand da, jedenfalls Schüler und Lehrer nicht. Das allein wäre noch kein Grund, um am Freitag zu Hause zu bleiben. Aber ich hätte mutterseelenallein dort gesessen, da meine Kollegin noch in Urlaub ist und die anderen beiden Kollegen plus Chef ebenfalls frei haben. So haben sie einfach schon vor meinem Beginn geklärt, dass auch ich am Freitag (noch nicht vorhandene) Gleitzeitstunden abfeiern kann. Das finde ich schon witzig. Ich hätte natürlich auch gearbeitet, das wäre kein Problem gewesen, denn ich bearbeite schon seit gestern mein erstes Buchprojekt. Aber so ist es mir auch recht.
Heute Mittag habe ich einige Fotos gemacht, leider war es nicht mehr so sonnig wie gestern. Trotzdem werde ich einen bebilderten Rundgang zusammenstellen.
Donnerstag, 3. Oktober 2002
Einladung zum Rundgang
Wer Lust hat, kann mich jetzt begleiten:
Ein fotografischer Rundgang durch das Landesbildungszentrum für Blinde.
Mittwoch, 9. Oktober 2002
Nicht viel ist passiert …
… seit meinem letzten Tagebucheintrag. Und ich will hier auch nicht mit Alltäglichkeiten langweilen.
Mein neuer Job lässt sich gut an. Da im Moment noch Herbstferien sind, ist es in der Schule natürlich extrem ruhig. Manchmal glaube ich, der einzige Mensch im Gebäude zu sein, denn mein Kollege fängt sehr früh an – um 6 Uhr schon – und ist dementsprechend auch in der Regel um 14:30 Uhr weg.
Meine Arbeit im Moment ist die Umsetzung eines Buchs für den Englischunterricht (ein Theaterstück mit zusätzlichen Texten). Dies soll für den blinden Schüler als Word-Dokument zur Verfügung gestellt werden.
Das hört sich im Grunde ganz einfach an, ist aber doch ziemlich aufwändig. Zuerst einmal muss das Buch Seite für Seite eingescannt werden. Jeder, der schon einmal mit einem Texterkennungsprogramm gearbeitet hat, weiß, dass dieses leider ganz und gar nicht fehlerfrei arbeitet. Die Hauptarbeit ist also das Korrekturlesen, wiederum Seite für Seite. Dann gibt es noch einige spezielle Dinge, die nachbearbeitet werden müssen, wie zum Beispiel das Einfügen von Seitenzahlen und in diesem Fall auch Zeilennummern. Wenn so ein Buch in Punktschrift gedruckt werden soll, muss es zusätzlich eine Umwandlung mittels einer speziellen Software durchlaufen. Aber wie das funktioniert, werde ich später beim “Training on the job” erfahren.
Heute habe ich auf dem Rückweg vom Personalbüro noch eine Postkarte mit einer Luftbildaufnahme des LBZB mitgenommen und das Foto in meinen Rundgang eingefügt.
Freitag, 11. Oktober 2002
Friday Five
- Was hast du zuletzt gekauft?
Eine Gelwachskerze in einem Mini-Weckglas als kleines Geburtstagsmitbringsel für eine Bekannte. Damit ihr euch alle besser vorstellen könnt, wie das aussieht, hier ein Foto:
-
Es ist kalt geworden: Was hast du als erstes in deinem Kleiderschrank vermisst? Was steht ganz oben auf deiner Shoppingliste?
Nichts, denn ich besitze eine ganze Menge hübscher Pullover für die kältere Jahreszeit. Und einen habe ich in Arbeit, das heißt, ich stricke daran. -
Du bekommst 400 Euro zur Renovierung eines Zimmer deiner Wahl. Wie gehst du vor?
Tja, da wir im Dezember 2001 erst hier eingezogen sind, muss ich nicht schon wieder renovieren. Aber ich könnte noch etwas für mein Arbeitszimmer gebrauchen. Also würde ich zu Ikea fahren und mir ein Möbel für Fernseher, Videorecorder und HiFi-Anlage kaufen, da gibt es etwas Hübsches auf Rollen. Und vielleicht würde das restliche Geld noch für ein Sofa reichen, das zugleich als Gästebett dienen könnte. -
Herbstlicher Abend: Es wird gespielt. Welches Gesellschaftsspiel magst du gerne ? Gewinnst du oft?
Tabu ist ein sehr amüsantes Spiel. Ich könnte da noch die Geschichte von Kabine und Kirk erzählen … *ggg* -
Welches Gesellschaftsspiel magst du überhaupt nicht?
Überhaupt nicht? Schwer zu sagen … Monopoly zum Beispiel kann gerne noch länger im Schrank liegen, das habe ich früher zu oft gespielt.
Samstag, 12. Oktober 2002
Mitbringsel aus Hessen
Beim Septemberbesuch in Hessen habe ich bei meiner Schwester und deren Lebensgefährten dieses amüsante “Wörterbuch” kennen gelernt und mitgebracht:
The ultimate Hessisch-English Dictionary
Wochenend-Strohwitwe
Dieses und nächstes Wochenende bin ich tagsüber alleine, da Jörg Messedienst hat. In Hannover findet zurzeit die Infa statt, offiziell heißt sie im Untertitel Informations- und Verkaufsausstellung, inoffiziell wird sie auch Hausfrauenmesse genannt. Eine kleine Zusatzmesse ist in diesem Jahr “Bauen 2002”; und dort ist seine Firma mit anderen Partnern zum Thema Kabelfernsehen vertreten. Ich bin mal gespannt, wie viele der Besucher zum Thema Bauen, Renovieren etc. sich für die Installation von Kabelfernsehanlagen in Mehrfamilienhäusern interessiert.
Jedenfalls hätte ich heute genügend Zeit gehabt, um etwas nach meinen Wünschen zu tun. Aber wie immer habe ich bisher noch nichts so richtig angepackt. Ach ja, da fällt mir ein, die Waschmaschine wollte ich befüllen, wenigstens etwas Sinnvolles …. Also bis später.
Montag, 14. Oktober 2002
Notfall – alle Katzenfreunde aufgepasst!
Heute bin ich beim Surfen im Internet per Zufall auf diese Notfall-Seite gestoßen:
http://www.hallo-norweger.de/notfall/notfall.htm
Die IG Norwegische Waldkatzen sucht ein neues Zuhause für ungefähr 50 Rassekatzen gesucht, die aus ein und demselben Haushalt stammen!!!
Noch gibt es nicht allzu viele Informationen zu den Katzen selbst, nur Fotos von einigen. Vielleicht gibt es jemanden, der dies hier liest und sowieso gern eine Katze haben wollte. Na, das wäre doch die Gelegenheit! Hier kann man gleichzeitig helfen, dass diese hübschen Tierchen bald in ein schönes Zuhause kommen.
Hm, ja, sollte ich da nicht mit gutem Beispiel vorangehen? Wollten wir sowieso nicht wieder einen zweiten Kater haben? Könnte man so verrückt sein, um wegen einer Katze durch halb Deutschland zu fahren?
Ich gebe darauf erst einmal keine (offiziellen) Antworten …
Mittwoch, 16. Oktober 2002
Ungeduld
Manchmal ist Warten nicht eine meiner stärksten Eigenschaften. Ich will es dann sofort und jetzt und gleich wissen. Aber noch weiß ich nichts Genaues und muss mich noch gedulden. Ich warte minütlich auf eine E-Mail und hoffe, dann Näheres zu wissen. Bis dahin werde ich auch nichts verraten, alle dürfen mal raten …
Freitag, 18. Oktober 2002
Ach, doch nicht
Beinahe wäre es tatsächlich geschehen und wir hätten eine der Katzen aus dem Ulmer Notfall bei uns aufgenommen. Aber die Entscheidung war nicht leicht, es sollte auf jeden Fall ein Kater sein, denn bei einer Katze hätte es wieder problematisch werden können. DAS hatten wir ja schon einmal, weil sich Jule und Lizzy nicht verstanden haben. Kater sind doch nach meinen bisherigen Erfahrungen viel umgänglicher und zicken nicht so herum. Dann war allerdings nur noch ein jüngerer Kater von etwa eineinhalb Jahren zu vermitteln. Vielleicht doch schon zu alt, um sich zu integrieren? Und dann die Entfernung! 1000 Kilometer fahren, um eine Katze abzuholen? Nachdem ich außer einer ganz knappen Beschreibung gar nichts wusste? Das war mir alles zu unsicher und ich habe gestern Abend schließlich abgesagt.
Mittlerweile freundete ich mich schon mit dem Gedanken an, dass wir wahrscheinlich nur eine Katze von privat oder aus dem Tierheim bekommen würden, weil kein Züchter Katzen in einen Haushalt abgeben würde, in dem sie Freilauf haben. Dabei träumte ich doch schon seit langem von einem großen Maine Coon-Kater.
Gestern Abend schaute ich wieder mal bei Züchtern im Internet rein. Hach, fünf süße kleine Kater, drei Monate alt, und vier davon noch zu verkaufen. Egal, dachte ich mir, ich frage jetzt einfach mal an, mehr als eine unfreundliche Ablehnung (wie können Sie nur an so etwas denken!) konnte ich mir ja nicht einhandeln. Ich schrieb also eine sehr nette E-Mail, und bekam sogar noch am selben Abend eine Antwort. Eine positive!!! Sie haben schon mehrere Katzen in ein neues Zuhause mit Freilauf abgegeben. Das stimmt mich wieder sehr froh, denn selbst wenn wir aus bestimmten Gründen keinen Kater aus diesem Wurf nehmen können, haben wir schon mal einen Kontakt und im nächsten Jahr gibt es sicher wieder Nachwuchs.
Interview! Foto?
Die Leine-Nachrichten, einer der Lokalteile der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, möchte gern meine Web-Site in der Rubrik @Leinetal vorstellen. Prima, ich werde berühmt *ggg*. Kann ich dann noch beruhigt einkaufen gehen, ohne erkannt und angesprochen zu werden *g*?
Auf jeden Fall möchten sie auch gern ein Portrait von mir zusätzlich bringen, da meine Seite sehr persönlich ist (wegen der Tagebücher). Also kommt am nächsten Donnerstag der Redakteur zu mir. Huch, was habe ich da nur getan? Denn es soll auch ein Foto gemacht werden. Hoffentlich wird es recht klein und undeutlich …
Samstag, 19. Oktober 2002
Zuwachs
Heute war ich am späten Nachmittag bei Sparrow’s Nightmare und habe mir Crazy Sam angeschaut. Tja, so wie es aussieht, wird es wohl in zwei Wochen einen neuen Mitbewohner in unserem Haus geben.
Mittwoch, 23. Oktober 2002
Voller Terminplan
Bis einschließlich nächsten Sonntag sind die Tage voller Termine: Morgen Besuch vom Zeitungsredakteur, am Freitag besuchen Jörg und ich gemeinsam Crazy Sam und am Sonntag fahren wir in die Lüneburger Ostheide zu einem alten Freund von Jörg.
Die Fahrt in die Lüneburger Heide steht zwar seit längerem schon aus, aber normalerweise hätten wir problemlos eine Woche später ohne Stress fahren können. Aber das geht nicht, denn falls das Katerchen bei uns einziehen sollte, können und wollen wir es nicht gleich so lange alleine lassen.
Danach nehme ich keine Termine mehr an!!! Ganz bestimmt nicht! Vor allem will ich mir die Sonntage freihalten, damit ich mich in Ruhe auf die kommende Arbeitswoche einstellen kann. Ein gemütlicher Nachmittag und Abend zu Hause ist dafür das beste Rezept.
Donnerstag, 24. Oktober 2002
Das Interview
Heute um 17:30 Uhr war es soweit: mein Interview-Termin für den Artikel in den Leine-Nachrichten. Ich war vorher nur einigermaßen nervös, das heißt es ging so. Alles in allem war es sehr nett, er hat viele Fragen zu meinen Web-Seiten und zu mir gestellt und ich lasse mich mal überraschen, was dann in der Zeitung stehen wird. Das Fotografieren war etwas schwierig, aber das war mir schon von vornherein klar. Sobald ich in eine Kamera blicke und entspannt (!) lächeln oder lachen soll, verkrampft sich mein Gesicht. Wenn ich es dann doch mal hinkriege, ist es garantiert in dem Moment vorbei, sobald der Fotograf auf den Auslöser drückt. Zum Glück gibt es heutzutage Digitalkameras und nach einigen Versuchen haben wir ein akzeptables Foto zustande gebracht. Nun heißt es abwarten und auf das Zeitungsexemplar mit dem Artikel warten.
Montag, 28. Oktober 2002
Volles Wochenende
Du meine Güte, war denn wirklich schon Wochenende? Ich hab’s fast gar nicht bemerkt, so schnell war es vorbei. Am Freitag sind wir am späten Nachmittag nach dem Abliefern diverser leerer Getränkekisten und dem Kauf einiger neuer zu den Züchtern von Sammy gefahren. Auf dem Weg dorthin kam Jörg auf die Idee, abends ein Chili con carne zu kochen. Wir hatten fast alle Zutaten zu Hause, lediglich die Bohnen fehlten. Da wir auf der Strecke bei einem Aldi vorbeikamen, beschlossen wir, dort kurz anzuhalten und die fehlenden Bohnen zu kaufen. Aber es gab überhaupt keine Bohnen in Dosen, weder rote noch weiße! Führt Aldi etwa gar keine Bohnen oder hatten wir nur wieder einmal Pech? Wir haben dann noch vorsichtshalber Mais in Dosen gekauft und das vorher bei Real vergessene Toilettenpapier. Dann ging’s weiter zu Sammy. Jörg war ganz begeistert von den Katzen. Und es war ganz erstaunlich: Der Kleine gesellte sich zu uns und wir konnten mit ihm spielen, während sich seine Brüder irgendwo anders aufhielten. Sagt man nicht, dass sich eine Katze ihre(n) Menschen aussucht?
Als wir dann endlich um halb acht in Dunkelheit und Regen wieder zurückfuhren, war es natürlich zu spät zum Bohnen einkaufen …
Am Sonntag sind wir vormittags nach Neetze gefahren. Das liegt in der Lüneburger Ostheide. Ein Freund von Jörg hat dort ein Hotel und Restaurant, den Neetzer Hof. Wir waren einerseits zu einem Kurzbesuch dort (mit leckerem Essen!), andererseits um ein paar Tipps zur Bearbeitung ihrer Web-Site zu geben. Da ich die eine Frage nicht beantworten konnte, habe ich gleich einen “Auftrag” mit nach Hause genommen und werde mich in den nächsten Tagen einmal schlau machen. Um halb sechs sind wir wieder losgefahren, und da stürmte es schon gewaltig. Die Fahrt zurück war sehr anstrengend, selbst für mich als Beifahrerin. Ich bin immer genauso angespannt als ob ich selbst fahren würde. Zu Hause musste sich Jörg erst einmal auf den Dachboden begeben, denn der Mast unserer Satellitenschüssel hatte sich durch den Sturm gedreht, so dass wir – und auch unsere Nachbarn – keinen Fernsehempfang mehr hatten. Ich hatte die Lindenstraße aufgenommen, denn da darf ich keine Folge verpassen, aber natürlich war diese Aufnahme im Eimer. Oder besser gesagt Hörspiel mit Schnee und Blitzen. Aber zum Glück werden die Folgen auf allen dritten Programmen wiederholt *g*, und daher war es nicht so ärgerlich. Gegessen haben wir gestern Abend nichts mehr, nach diesen beiden Tagen mit guter Verpflegung hatten wir erst einmal genug.
Mittwoch, 30. Oktober 2002
Winterschlaf
Heute Morgen fiel mir das Aufstehen sehr schwer und ich wurde überhaupt nicht richtig wach. Außerdem brennen mir schon den ganzen Tag die Augen. Ich hoffe, dass es nur ein vorübergehendes Winterschlaf-Gefühl ist und nicht etwa eine kommende Erkältung. Glücklicherweise bin ich sehr selten erkältet, aber wenn es mich erwischt, dann garantiert zum Wochenende hin, damit ich am Montag wieder einigermaßen gesund zur Arbeit gehen kann. Das ist vielleicht auch gut so, sonst bliebe ich doch nur mit einem schlechten Gewissen zu Hause. Aber noch hoffe ich, dass es morgen wieder besser sein wird.
Donnerstag, 31. Oktober 2002
Der Tag davor
Morgen ist es soweit, und unsere (Katzen-)Familie wird um ein weiteres Mitglied wachsen, denn dann zieht Sammy bei uns ein.
Samstag, 2. November 2002
Einzug ins Katzenhaus
Hallo, ich bin Crazy Sam, genannt Sammy und wohne seit gestern hier.
Gestern Abend um 19 Uhr war es soweit: Sammy ist bei uns eingezogen. Er hat sich gleich problemlos zurechtgefunden und ist schon nach kurzer Zeit auf einen Streifzug durch das Haus gegangen. Die anderen Katzen sind beim Anblick des Kleinen erst einmal geflüchtet und halten sich noch sehr zurück.
Mehr Fotos und Berichte wird es in Kürze im Katzenhaus geben.
Im Augenblick liegt Sammy auf meinem Schreibtisch in der Ecke hinter dem Monitor und schläft tief und fest.
Sonntag, 3. November 2002
Eingewöhnung
Schon wieder geht es um unseren Katzen-Nachwuchs. Aber kein Wunder, der kleine Sammy ist das, womit wir uns zu achtzig Prozent seit Freitagabend beschäftigt haben. Mittlerweile haben sich die drei Großen schon ganz gut mit dem Sweetie arrangiert. Noch auf Abstand, aber sie haben genügend Rückzugsmöglichkeiten. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sie bald gut miteinander auskommen werden.
Vielen Dank an alle, die Sammy so herzlich hier begrüßt haben.
Montag, 4. November 2002
Neues aus dem Katzenhaus
Natürlich habe ich am Wochenende die Katzenseiten überarbeitet. Von Sammy gibt es schon drei Seiten mit Fotos zu sehen.
Sparrow’s Nightmare Crazy Sam
Im Moment spaziert er auf meinem Schreibtisch herum, hat auch schon etwas auf der Tastatur geschrieben (“ööööllööööööööö” war’s nur, also noch nicht sehr verständlich), schnurrt, schmust mit seinem Köpfchen an mir entlang und fühlt sich schmusekaterwohl.
Dienstag, 5. November 2002
Alltag zu sechst
Die letzten Tage sind natürlich geprägt vom Einzug unseres Sammy, was sich auch in den Tagebucheinträgen niederschlägt. Wir waren natürlich in den ersten Tagen gespannt, was uns nach der Arbeit zu Hause erwarten würde. Bisher war aber nichts Ungewöhnliches. Tagsüber scheinen die Katzen immer zu schlafen und werden munter, sobald wir ins Haus kommen. Dann ist zurzeit selbstverständlich erst einmal eine Spielstunde angesagt. Eine Katze – vor allem so eine junge – bedeutet eben, dass man sich auch Zeit für sie nehmen muss. Muss ist falsch, nein “möchte” soll es heißen. Wenn wir das nicht gewollt oder viele zeitaufwändige Hobbys hätten, wäre es nicht (gut) gegangen. Aber so geht es wunderbar, es macht so viel Spaß und Sammy fühlt sich offensichtlich außerordentlich wohl.
Mittwoch, 6. November 2002
Löwenmaul in den Leine-Nachrichten
Heute ist der Artikel über www.loewenmaul.de plus Portrait und Foto über mich im Lokalteil der Hannoverschen Presse erschienen. Da ich morgens vor der Arbeit keine Gelegenheit hatte, eine Zeitung zu kaufen, wusste ich noch nichts davon. Am Vormittag kam unser Kollege vorbei, der in der Werkstatt arbeitet. Er kam herein mit den Worten “Sie sind in der Zeitung”. Oh, wie aufregend. Und ich wusste noch nicht einmal, was dort über mich geschrieben war. Mittags schaute ich mehr per Zufall auf die Internetseite der HAZ. Und da war der Artikel! Zum Glück habe ich mir die Adresse gespeichert, denn schon heute Abend ist er nicht mehr online direkt erreichbar. Ich hoffe, er bleibt noch eine Weile im Archiv und wird von dort abrufbar sein.
Als ich dann endlich auf dem Heimweg die Zeitung gekauft hatte und sie zuhause aufschlug, war ich noch einmal überrascht: sogar ein Screenshot und eine Bewertung gab es dort, und natürlich das Portrait und ein Foto.
Die Artikel habe ich eingescannt, sie sind unter “Löwenmaul persönlich” zu finden.
Donnerstag, 7. November 2002
Mein Kommentar zum Zeitungsbericht
Ich bin sehr zufrieden mit dem Bericht in der Zeitung. Es ist sehr schön geschrieben und vor allem nichts Falsches bzw. Missverständliches wiedergegeben. Aber genügend Material war ja auch nach dem etwa einstündigen Gespräch vorhanden. Ich erinnere mich an einen Ratschlag, den ich vor langer Zeit einmal irgendwo gelesen habe. Ich glaube, es war in einem meiner Jugendbücher und stammt also nicht aus der Fachliteratur. Es ging um den Umgang mit Journalisten und der Ratschlag lautete sinngemäß:
Sei nett und freundlich, erzähle viel, denn dann müssen sie kürzen und brauchen nichts dazu zu dichten.
Egal aus welchem banalen Buch dies stammen mag, da ist etwas Wahres dran. Wenn’s auch nicht auf so einen “normalen” Menschen wie mich zutrifft, sondern auf die, an denen die Öffentlichkeit ein Interesse hat. Hätte ich nichts erzählt, wäre auch kein Bericht in der Zeitung erschienen.
Eins ist da nur, das mich stört: Warum muss man mich im Laufe des Artikels mit meinem Nachnamen titulieren lassen? Könnte da nicht mein vollständiger Name oder wenigstens “Frau” davor stehen? Die betreffende Person ausschließlich beim Familiennamen zu nennen, ist doch eher Nachrichtenstil. Bei anderen Berichten wäre es ein besserer Stil, eine andere Formulierung zu wählen.
Sonntag, 10. November 2002
Zu viel des Guten
Gestern kam Post von der Sparkasse Hannover. Für mich drei Briefe. Im ersten befand sich die neue EC-Karte oder vielmehr SparkassenCard, wie sie jetzt heißt. Na ja, in den anderen würden wohl Kontoauszüge sein, dachte ich. Aber, oh Wunder, in den beiden anderen Umschlägen fand ich ebenfalls jeweils eine Karte. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, normalerweise reicht mir doch eine. Ich schaute mir die Karten dann genauer an. Aha, eine war noch auf meinen alten Namen ausgestellt. Hm. Die zweite lautete auf “Sabine D.” und die dritte auf “Sabine U. D.”. Nun stellt sich mir die spannende Frage, welche von den beiden die richtige Karte ist. Denn die bisherige PIN ändert sich nicht. Mein erster Gedanke war, bei der Sparkasse nachzufragen, welche die richtige Karte sei. Aber ob die das überhaupt feststellen können? Oder noch schlimmer, sie identifizieren die angeblich richtige und vernichten die anderen. Ich habe da schon die schreckliche Vision, dass ich dann mit meiner Karte guten Gewissens bezahlen will und die PIN nicht funktioniert. Nein, dieses Risiko gehe ich nicht ein! Ich werde alle Karten behalten und dann selbst am Geldautomaten testen, welche funktioniert.
Genügsamkeit
Bin ich zu genügsam und anspruchslos? Das frage ich mich seit einiger Zeit. Aktueller Anlass ist der geplante Umzug der Medienzentrale in neue Räumlichkeiten. Nun, “neu” trifft es nicht so ganz, denn die Gebäude sind alle um die 100 Jahre alt und wurden schon oder werden noch renoviert. Es gab unter den Kollegen einige Diskussionen, was die Zumutbarkeit eines Arbeitsplatzes in einem noch nicht komplett renovierten Haus angeht. Denn die obere Etage kann wahrscheinlich erst in zwei, drei Jahren erneuert werden, wenn wieder Geld vorhanden ist. Natürlich werden wir nicht in einer Baustelle sitzen, aber in einem Raum sollte die Decke zunächst nicht verkleidet werden und Toiletten und Küche würden wir erst einmal eine Etage höher nutzen müssen.
Ich fand das alles gar nicht so schlimm. Vielleicht liegt es daran, dass dies nun mein 14. (!) Arbeitsplatz seit meinem Umzug nach Hannover ist. Ja, es waren tatsächlich so viele. Selbstverständlich waren es nicht so viele verschiedene Arbeitgeber, aber da ich 1999 und 2001 für mehrere Monate bei Zeitarbeitsfirmen gearbeitet habe, kamen da viele Arbeitsplatzwechsel dazu. Nach diesem ganzen Hin und Her und auch noch einer betriebsbedingten Kündigung ist für mich in erster Linie ein fester Arbeitsplatz wichtig. Wenn das Drumherum dann im Großen und Ganzen in Ordnung ist, brauche ich nicht mehr.
Sammy bringt durch Leichtsinn Enrico zum Absturz
Katzeneltern haften für ihren Nachwuchs. Deshalb müssen wir nun die Krankenhauskosten für Enrico, den Geiger übernehmen. Aber im Grunde sind wir mit Schuld an diesem Unglück. Wie konnten wir nur so leichtsinnig sein und Enrico an einem normalen Bindfaden befestigen? Der fiel nämlich dem Spieltrieb des jungen Katers zum Opfer und wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. Ein paar Mal beißen, schon war er durch und Enrico, der Geiger an Marionettenfäden, stürzte ungebremst durchs ganze Treppenhaus bis in den Keller. Das Resultat: linker Arm ab, Fuß angebrochen und mit Sicherheit eine heftige Gehirnerschütterung.
Zwecks Wiederherstellung liegt er nun im Wohnzimmer. Nach der Genesungsphase (= Aushärtung des Klebers) wird er erneut an einer katersicheren Aufhängung die Besucher im Flur begrüßen dürfen.
Montag, 11. November 2002
Weblog-Mobbing – Konspiratives Treffen erfolgreich durchgeführt
Am gestrigen Sonntag fand ein Treffen verschiedener Weblogger bzw. Tagebuchschreiber statt. Natürlich kriegt man so etwas mit, wenn man regelmäßig dort liest. Na, schön, sage ich mir, wer Lust hat, soll sich treffen. Und damit hätte es sich für mich schon erledigt.
Es ist doch ganz klar, dass sich in einer solchen mehr oder weniger zufällig zusammen gewürfelten Gemeinschaft (?) wie den Webloggern und Tagebuchschreibern oder anderen Menschen, die im Internet herumschwirren, mehr oder weniger Bekanntschaften ergeben können. Man bezieht sich durch Links oder Zitate auf andere Weblogs/Tagebücher, man kommentiert an der einen oder anderen Stelle, man kommuniziert vielleicht auch auf anderen Wegen und man trifft sich im wirklichen Leben.
Aber ich fasse es nicht, da gibt es tatsächlich Leute, die sich beschweren, dass sie nicht eingeladen waren! Dass man sie vergessen hat. Dass sie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden. Die saßen bestimmt seit Samstag mit den ersten Vermutungen am PC und haben alle Einträge auf Indizien durchforscht. Und tatsächlich, am Sonntag, nach dem Ereignis, waren an verschiedenen Stellen die Outings nachzulesen. “Ja, ich war dabei, beim Brunch mit X, Y, Z, …” … “Wir haben viel gelacht…”
Welch Grausamkeit! Ein Schlag ins Gesicht aller, die zum Zuhausebleiben verdammt waren, weil dieses Treffen offenbar in äußerster Heimlichkeit vereinbart wurde. Und nun sitzen sie am darauf folgenden Montag da und werfen wütend die Legosteine an die Wand. “Ich will aber auch mitspielen”, und “meine Legotürme sind sowieso die schönsten, deswegen MÜSST ihr mich mitspielen lassen”. Und so weiter und so fort.
Kindergartengeschichten im Internet – ja, es gibt sie, und immer wieder sind sie an verschiedenen Stellen zu beobachten. Ganz normales menschliches Verhalten? Ich werde ein anderes Mal weiter darüber nachdenken.
Dieser Kommentar beruht ausschließlich auf Gelesenem und nicht auf eigenen Erfahrungen, aber ich tu einfach mal so, als wüsste ich da Bescheid. Und wenn’s jemand liest, der davon betroffen und mit meinem Beitrag nicht einverstanden ist, braucht er hier nicht weiter zu lesen.
Dienstag, 12. November 2002
Auf morgen verschoben
Da habe ich doch heute in der Mittagspause drei Tagebuch-Einträge geschrieben und sie mir kurz vor Feierabend per E-Mail nach Hause geschickt. Tja, auf nichts kann man sich verlassen, denn besagte E-Mail ist bis jetzt noch nicht angekommen. Und ich werde den Teufel tun und alles noch einmal schreiben. Dann wird’s eben morgen veröffentlicht. Sicherheitshalber sollte ich es mir morgen zusätzlich ausdrucken – und dann womöglich zu Hause abtippen oder einscannen. Oh wunderbare Technik *g*
Mittwoch, 13. November 2002
Schreib ich’s oder schreib ich’s nicht? – Über den Sinn und Unsinn von Kommentaren
Ich konnte es am Montagabend nicht lassen. Dieses Mal nicht. Schon oft wollte ich spontan einen Kommentar zu Ereignissen in der Weblogger- und Tagebuchwelt schreiben. Und habe es dann gelassen. Weil ich dachte, warum sollte ich mich da “einmischen”. Ignoriere es einfach. Schreib deine eigenen Gedanken und deinen eigenen Kram und beteilige dich nicht an (unfruchtbaren?) Diskussionen. Wen interessiert schon meine Meinung? Aber da ich mein Tagebuch zum großen Teil auch für mich schreibe, musste ich am Montagabend diesen Eintrag “Weblog-Mobbing” entstehen lassen. So. Nun steht er da. Und wird auch nicht mehr geändert oder gelöscht.
Schnäppchen, Schnäppchen
Ich habe wieder einmal erfolgreich und preisgünstig eingekauft: dieses Mal waren es Halogenstrahler bei Plus. Seit wir das Haus gebaut haben und dieses auch bezahlen müssen, studiere ich regelmäßig im Internet die Angebote von Aldi, Plus, Lidl und Penny. Diese Woche gab es bei Plus einflammige Hochvolt-Halogenstrahler für den sagenhaften Preis von 6,99 Euro. Also habe ich gleich drei Stück davon für unseren Kellerflur gekauft. Nun hängt dort eine edle Beleuchtung auf den noch nicht tapezierten Wänden.
Kurz und knapp
Gestern Nachmittag fand ich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter vor. Sie war von meiner Nachfolgerin bei der BGR, die mir mitteilte, dass ein Brief an mich zurückgekommen sei. Ich schrieb ihr dann eine nette E-Mail, teilte meine neue (nun ja, seit knapp einem Jahr) Adresse mit, denn ich vermutete, dass irgendjemand wohl die alte Adresse hervorgekramt haben musste. Ich erkundigte mich auch danach, wie es ihr als meiner Nachfolgerin geht. Heute morgen fand ich eine E-Mail von ihr vor, die lediglich aus einem Satz bestand. Nur die Erklärung, dass es sich wohl um die alte Adresse gehandelt habe und sie den Brief erneut herausschicken werde. Kein “Danke für die Nachfrage, ich fühle mich auf dem Arbeitsplatz sehr wohl und freue mich, dass ich die Stelle bekommen habe” oder ein “ja, ich habe mich mit Hilfe Ihrer ausführlichen Arbeitsanleitung gut einarbeiten können”. Nicht mal ein kleines “danke, gut”. Eben gar nichts, keine Reaktion. Warum auch? Das wäre verschwendete Zeit gewesen.
Noch nicht vergessen
Wie ich an verschiedenen Suchanfragen über Google erkennen kann, haben anscheinend noch nicht alle Zeitungsleser den Artikel über Löwenmaul vergessen. Vermehrt tauchen in den Statistiken Suchanfragen nach meinem Nachnamen auf und diese gab es vorher nie. Es wurde öfters nach “Sabine” gesucht und in der Regel ohne einen weiteren Suchbegriff, so dass ich mich frage, welche Sabine diese Leute finden wollen. Irgendeine, egal welche? Mal schauen, wen es unter diesem Namen im Web gibt? Oder sitzen da Menschen am PC, denen einfällt, dass sie irgendwann einmal irgendeine Sabine kannten, sich aber weder an Familiennamen noch Wohnort oder sonstige Details erinnern? Dann wünsche ich denen viel Glück bei der Suche, denn auf meiner Seite wurde aber anscheinend noch niemand fündig.
Ein letztes Mal mein Senf dazu
Nun bin ich umfassend informiert (danke für die E-Mail *g*) und überlege, ob es denn so klug war, meinen “Senf” unwissenderweise zu der Geschichte zu geben. Vielleicht ja, vielleicht nein, aber egal, ich stehe zu meinem Geschriebenen.
Donnerstag, 14. November 2002
Länger und doch nicht so lang
Heute war mein Arbeitstag länger als gewöhnlich. Am Nachmittag trafen schon einige Aussteller ein, um in der Schulaula für die morgen beginnende, zweitägige Ausstellung aufzubauen. Nachdem ich ab 16 Uhr noch die einzige anwesende Mitarbeiterin der Medienzentrale im Gebäude war und anschließend die Aula auch abschließen sollte, musste ich warten. Um halb fünf traf noch ein Aussteller ein und fragte, ob er denn noch aufbauen dürfe. Er brauche etwa eine Stunde. Natürlich durfte er, sollte ich ihn denn wegschicken, nur weil ich nach Hause wollte? Es war im Grunde nicht wirklich spät, erst 17:30 Uhr, als alle fertig waren und ich die Aula und das Schulgebäude abschloss. Aber es kam mir schon wie spät am Abend vor, kein Wunder, wenn es so früh dunkel wird.
Samstag, 16. November 2002
Endlich Wochenende
Gestern und heute fand die im LBZB die Hilfsmittelausstellung statt, die ich am Donnerstag schon erwähnte. Gestern war ich ziemlich platt, als ich nach Hause kam. Das Herumstehen, ein wenig Herumlaufen, hier und da mal schauen, aber gar nicht so “richtig” arbeiten müssen, strengt doch mehr an als man glaubt. Fast jeder der schon einmal auf einer Ausstellung oder Messe tätig war weiß das. Natürlich gibt es auch da immer die berühmten Ausnahmen, die nach einem Messearbeitstag nach dem Abendessen nicht todmüde ins Bett fallen, sondern noch die nächste Disco stürmen.
Dienstag, 19. November 2002
Kurze Sendepause
Solche Tage gibt es hin und wieder. Freitag und Samstag war ich zu müde, um noch am PC zu sitzen, Sonntag und gestern war ich krank und habe die Hälfte des Tages geschlafen und die restliche Zeit auf dem Sofa gelegen.
Heute habe ich wieder gearbeitet, aber nach dem Einkauf, Essen vorbereiten und Gespräch mit den Nachbarn ist jetzt Fernsehzeit angesagt. Im Moment fehlt mir die Energie und Lust, hier mehr zu schreiben oder die aktuellen Katzenfotos zu bearbeiten. Morgen Abend sind wir bei den nördlichen Nachbarn zum Tee eingeladen. Aber dann ist schon wieder bald Wochenende!
Donnerstag, 21. November 2002
Geld ist nicht alles
Die Klagen über zu wenig Geld, immer höhere Kosten, den (T)Euro und die Sparmaßnahmen der Regierung häufen sich in letzter Zeit. Überall lese oder höre ich von der Unzufriedenheit der Leute. Sicher, ich könnte mich auch ständig beklagen. Denn wir haben ein Haus gebaut und im Augenblick oder noch auf längere Zeit kein Geld für Luxus übrig. Früher konnte ich mir sogar ab und zu ein neues Auto leisten und musste mir keine Gedanken machen, ob ich beim wöchentlichen Einkauf 100 oder 200 DM ausgebe.
Zum einen sind wir natürlich selbst “schuld”. Mit der Entscheidung, ein Haus zu bauen, setzt man natürlich Prioritäten und es ist klar, dass man ab sofort genauer kalkulieren muss. Ich habe aber nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Es gibt gewisse “Luxus”-Dinge, die ich mir vielleicht ab und zu leisten würde, aber nicht unbedingt brauche. Es macht mir auch Spaß, jede Woche nach günstigen Angeboten zu schauen und ich freue mich über jedes Schnäppchen.
Zum anderen gibt es Dinge, die ich nicht (direkt) beeinflussen kann. Ärgerlich ist es, wenn der Krankenversicherungsbeitrag zwangsangehoben wird. Betrüblich ist es, wenn das Benzin mal wieder teurer wird. Unerfreulich ist, wenn ich keine Gehaltserhöhung bekomme. Traurig ist es vor allem, dass ich immer noch keine Million im Lotto gewonnen habe *g*.
Aber es könnte noch schlimmer sein. Immerhin habe ich mein Nettogehalt seit Juli 2001 um 600 Euro steigern können. Die Versicherungskosten habe ich an einigen Stellen auf ein akzeptables Maß eingesenkt. Beim Einkaufen achte ich auf den Preis, aber nicht unter allen Umständen. Ein gesundes Maß an Sparsamkeit ist o.k., was darüber hinausgeht, macht krankhaft geizig. Gesund bin ich noch, und auch das ist viel wichtiger als Geld.
Schon wieder Katzennachwuchs
Aber dieses Mal nicht bei uns, sondern bei meiner Schwester und ihrer Familie. Sie werden am Wochenende ein kleines Katerchen zu sich nehmen, das aus privaten Händen stammt. Eigentlich ist es noch ein wenig zu früh, um Mutter und Kinder zu trennen, denn die Kleinen sind gerade erst acht Wochen alt. Doch die Besitzer wollen die kleinen Kätzchen so schnell wie möglich los werden und da sind sie in einem liebevollen Zuhause sicher besser aufgehoben. Ich bin schon gespannt, wie die ersten Tage mit dem neuen Bewohner sein werden.
Zurück in die Schulzeit
Letzte Nacht träumte ich schon wieder einmal davon, dass ich noch zur Schule ging und gerade in den Abiturprüfungen stand. Einen ähnlichen Traum hatte ich mindestens schon einmal, immer mit dem Wissen, dass ich doch alles schon hinter mir habe und mir gar nichts mehr passieren kann. Im letzten Traum saß zum Beispiel eine Lehrerin neben mir und wir lachten und ich sagte, dass ich die Prüfungen im Grunde gar nicht mehr machen müsse, weil ich sie schon vor vielen Jahren bestanden habe. Natürlich bin ich noch vielen Mitschülern wieder begegnet, die es aber in Wirklichkeit gar nicht gab. Da war auch ein hübscher dunkelhaariger Junge namens Adrian … Seltsam, hübsche Jungs gab es während meiner Schulzeit kaum, auf jeden Fall nicht in meiner Klasse. Und einen Adrian oder so ähnlich habe ich noch nie gekannt.
Sonntag, 24. November 2002
Sammy – verzweifelt gesucht
Katzen können sich sehr gut verstecken. Und wenn man sie sucht, kommen sie nicht auf die Idee, auch nur einen kleinen Pieps von sich zu geben. Gestern hatte sich Sammy spät am Abend verdrückt. Zunächst dachte ich, er würde bald wieder auftauchen. Aber kein Katerchen weit und breit zu sehen. Ich konnte nicht einschlafen, stand wieder auf und suchte bestimmt fünfmal alle Ecken im gesamten Haus ab. Sogar draußen war ich dreimal. Denn Jörg war spätabends noch einmal am Auto gewesen und wer weiß, vielleicht war die Haustür nicht richtig zu gewesen und Sammy hinausgerannt …
Tja, nach einer Stunde Suchen gab es immer noch keine Spur von Klein-Sammy. Und plötzlich stand er in der Küche! Er war etwas staubig, deshalb vermute ich, dass er im Keller gelegen hatte. Auch dort hatte ich natürlich gesucht. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Aber das war typisch Katze. Die können sich manchmal so gut “verstecken”, dass man sie tatsächlich nicht findet.
Mehr Wochenende
Seit ich meine neue Stelle angetreten habe und morgens spätestens um acht Uhr da sein muss, habe ich tatsächlich mehr vom Wochenende. Freitags mache ich früher Schluss, meistens zwischen 13 und 15 Uhr und erledige anschließend die Einkäufe. Und dann kann das Wochenende anfangen. Kein Gedanke mehr daran, samstags noch in den überfüllten Supermarkt gehen zu müssen – das ist richtig gut.
Dienstag, 26. November 2002
Reingefallen
Auch ich habe mich von der geschickten Werbe- und Verkaufsstrategie vieler Unternehmen einfangen lassen. Gutschein über 5 Euro! Noch gültig bis zum 30.11. … Ich habe bestimmt 5 solcher oder ähnlicher Gutscheine in letzter Zeit erhalten, manche per E-Mail, manche per Post. In der Regel interessiert mich das nicht, außer wenn ich sowieso dort etwas zu kaufen beabsichtige. Ja, und da ich eine bestimmte Sache bei Amazon kaufen wollte und darüber hinaus dringend neuen Lesestoff brauchte, habe ich dort zugeschlagen. Das Fatale war allerdings, dass man den Gutschein nur bei einem Einkauf von mindestens 30 Euro einlösen kann. Aber da ich sowieso Lesestoff brauchte …. ich wiederhole mich. Freitagabend bestellt, heute angekommen. Nur theoretisch, weil tagsüber keiner da ist, muss ich das Päckchen morgen bei der Post abholen.
Donnerstag, 28. November 2002
Ikea-Werbung
Die vorletzte Ikea-Werbung, die zurzeit immer noch im Fernsehen läuft, finde ich super! Ich meine den Werbespot mit dem Titel “Besuch”, für den vier namhafte deutsche Schauspieler gewonnen werden konnten. Ein klein wenig erinnert mich das an die eine oder andere Situation, die wir nach dem Einzug in unser Haus erlebt haben. Da lädt man Verwandte, Freunde und Bekannte zum Schauen und Staunen ein oder sie kommen aus Neugier einfach mal vorbei. Den einen oder anderen Nachbarn zeigt man auch gern sein Werk und umgekehrt wird man auch dorthin eingeladen zum “Begaffen”. Aber selbstverständlich findet man immer, dass das Eigene das Allerschönste und Allerbeste ist – wenn man es auch nicht laut ausspricht. Es wäre auch verwunderlich, wenn es anders wäre, denn dann hätte man beim Haus und der Einrichtung etwas falsch gemacht.
Nachtrag:
Lachst du noch oder weinst du schon? – Auf diesen Artikel bei [Vorsicht] Starke Worte bin ich per Zufall gestoßen und hier gibt es unter anderem zu diesem Ikea-Werbespot eine ganz andere Meinung. Was ich allerdings zu 100% teile, ist die Ansicht über Dimix – einfach widerlich!!!
Die Alten und die Neuen laden ein
Morgen Abend findet in der Schule das Fest “Die Alten und die Neuen laden ein” statt. Es laden Kolleginnen und Kollegen ein, die zum einen Teil schon länger dabei sind und zum anderen Teil erst vor kurzem angefangen haben – wie ich zum Beispiel. Jeder der Gastgeber zahlt einen Beitrag von 25 Euro und bringt etwas zu Essen für das Buffet mit. Von dem Geld werden Getränke, Musik, etc. bezahlt und falls etwas übrig bleiben sollte, wird es gespendet. Eingeladen sind alle Kolleginnen und Kollegen. Bis gestern sollte man sich auf einer Liste eintragen, ob man allein oder mit Partner(in) kommt und was man zum Buffet zusteuert. Als ich gestern Mittag im Lehrerzimmer war, hatten sich doch tatsächlich schon 5 Leute auf der Liste eingetragen. Ob sich alle erst im letzten Moment eintragen? Oder wird es ein sehr übersichtliches Buffet werden? Lassen wir uns überraschen. Morgen werde ich also nach der Arbeit meinen blitzschnellen Erbsen-Mais-Salat zusammenmischen, dieses Mal noch mit etwas Fleischwurst verfeinert. Ein Olivenbrot habe ich gestern schon gebacken. Dann duschen, umziehen und auf zum Fest mit der großen Salatschüssel unter dem Arm!
gemacht.
Samstag, 30. November 2002
Travel back to Disco time
Es gab reichlich zu Essen gestern Abend bei der Party. Insgesamt werden wohl 60-70 Leute da gewesen sein, vielleicht auch mehr, ich kann so etwas schlecht schätzen. Die Musik war gut, nur wurde sie dann immer lauter. Der DJ wollte ganz offensichtlich die Leute zum Tanzen bringen, was ihm dann irgendwann auch gelungen ist. Die Musikmischung von den 70ern bis zum Ketchup-Song war gut, leider konnte man sich höchstens noch mit dem allernächsten Nachbar unterhalten, wenn man sich dicht zu ihm hinüberlehnte und ins Ohr schrie. Ich finde es ziemlich befremdlich, wenn ich nicht einmal mehr selbst höre, was ich sage. Ja, es erinnerte mich an frühere Disco-Zeiten, von denen ich allerdings nicht allzu viele erlebt habe. Schon damals machte mir dies nicht so viel Spaß. Andererseits aber hat die Lautstärke nicht so gestört. Wenn ich zum Beispiel an die vielen Hexen- und Maskenbälle denke, die ich miterlebt habe. Da war die Musik auch nicht gerade leise, und wenn man sich deswegen näher zu dem Partner bzw. der Partnerin hinüberlehnen musste, war das zwecks genauerem Kennenlernens nicht gerade unangenehm.
Zu viel Party?
Schon auf dem Heimweg kurz vor Mitternacht fühlte ich mich etwas daneben. Dabei hatte ich zum Essen nur ein kleines Gläschen Wein getrunken, sonst nur Antialkoholisches. Heute Morgen war ich richtig gerädert, als ob ich die halbe Nacht durchgefeiert hätte. Da ich das nicht getan hatte, konnte es nur der Anflug einer Erkältung sein.
Zum Auskurieren und Ausschlafen war jedenfalls keine Zeit, ich musste einkaufen und dann Kuchen backen. Morgen erwarten wir 6 Leute zum Kaffee. So schlimm war es dann mit der Erkältung zum Glück nicht, zwischen den Kuchenvorbereitungen, Küche aufräumen und spülen (lassen) habe ich es sogar noch geschafft, Staub zu saugen und an den sichtbaren Stellen Staub zu wischen.
Saubere Männer
Heute Mittag im Supermarkt.
Sie zu ihm: “Also jetzt gibt es auch ein Shampoo für Männer …”
Aha, dachte ich mir, deswegen hatten bisher so viele Männer fettige und ungewaschene Haare. *ggg*
Sonntag, 1. Dezember 2002
Back-Wahn
Für den heutigen Adventskaffee mit 6 Gästen habe ich gestern Nachmittag gebacken. Eine Lebkuchentorte mit Preiselbeersahne und einen Amaretto-Käsekuchen, der allerdings nicht gebacken wird. Die Rezepte gibt es demnächst auf meinen Küchenseiten.
Montag, 2. Dezember 2002
Tier-Doc
Sammy musste die Tage zur zweiten Leukose-Teilimpfung. Mit der Tierärztin, die ich mir hier nach dem Umzug ausgesucht hatte, war ich nicht so zufrieden. Fachlich ist sie sicherlich auch gut, und gegen eine kleine, eher familiäre Praxis ist auch nichts zu sagen. Aber ich fand es nicht so besonders toll, dass dort immer das manchmal quengelnde und ständig nach Süßigkeiten suchende Kleinkind herumlief, auch im Behandlungszimmer. Ja, ja, frauenfeindlich könnte man jetzt sagen, sie versucht eben, Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Aber andere Mütter können ihre Kinder auch nicht mit zur Arbeit nehmen. Kurz und gut, mit Sammy war ich heute in der Kleintierpraxis Lüerssen-Hof in Hemmingen-Hiddestorf. Absolut empfehlenswert, gut organisiert, kompetent und ein lieber und freundlicher Umgang mit den Tieren. Mein Horror ist es immer, stundenlang beim Tierarzt sitzen zu müssen, weil man ja nie weiß, wie viele andere Patienten schon dort sind. Und bei den meisten Tierärzten gibt es immer einiges Rätselraten, wer denn als nächstes dran ist. Ich habe mir früher immer nur gemerkt, wer nach mir kam, und wenn nur noch die übrig blieben, wusste ich, dass ich an der Reihe bin. Auch das gibt es dort nicht, jeder Tier-Patient wird wie beim Menschenarzt aufgerufen. Schnell ging es obendrein, nach nur einer kurzen Wartezeit waren wir nach 15 Minuten schon wieder draußen.
Sammy ist übrigens ein prima Autofahrer. Ich hatte noch nie eine Katze, die während der Autofahrt absolut gar keinen Mucks von sich gegeben hat.
Dienstag, 3. Dezember 2002
Endlich verlinkt …
… habe ich den Adventskalender der Wellenbrecher, in diesem Jahr allerdings ohne meine Beteiligung. Lassen wir uns überraschen, was sich hinter den Türchen verbirgt, in diesem Jahr gibt es keine oder nur wenige Geschichten, sondern alles Mögliche rund um Weihnachten.
Donnerstag, 5. Dezember 2002
Underneath your clothes
Korrekt und auf Deutsch müsste es heißen “Unter deiner Hos”. Nämlich das, was ich kürzlich zweimal gesehen habe. Mir war dieser Anblick bislang von gewissen – sagen wir mal – nicht besonders gepflegten Herren mit meist kräftiger Körperstatur bekannt. Bei dieser Spezies zeigt sich gelegentlich über der leicht nach unten gerutschten, am Hintern ausgebeulten Hose ein breites Stück Schiesser-Feinripp. Nun gibt es diese vorwitzige Unterbekleidung auch bei Frauen. Auf einer Veranstaltung vor ein paar Tagen sah ich die erste: Dieses Wesen war jung, schlank und langhaarig und trug enge Jeans mit tief sitzendem Bund. Auf der einen Seite lugte ein Stück dunkelblaue Unterwäsche hervor, bei der es sich eindeutig um einen Stringtanga handelte. Am Verhalten dieser jungen Dame gemessen habe ich dieses Versehen als ein ungewollt beabsichtigtes erotisches Lockmittel eingeordnet. Nur zwei Tage später begegnete mir das zweite Exemplar: eine Hundebesitzerin, die sich zu ihrem Tier hinunterbeugte und so ihre Rückansicht in voller Schönheit und Breite präsentierte. Sie war um einiges fülliger als Modell 1, trug aber auch Jeans mit “niedriger Leibhöhe” (so die offizielle Bezeichnung) und einen kurzen Pullover. Und dazwischen – schon gar nicht mehr so sehr darunter – prangte ein mindestens 5 Zentimeter hoher Streifen eines ebenfalls blauen Stringtangas. Volle Breite von links nach rechts. Unmöglich, diese Ansicht zu ignorieren. Da muss ich den Titel doch noch einmal korrigieren: “Zeig mir deine Hos”.
Samstag, 7. Dezember 2002
Schnee
Heute Morgen wachte ich auf und hörte wie immer wieder etwas gegen den Rollladen prasselte. Und es hörte sich härter als Regen an. Ich stand auf, schaute hinaus und sah: Schnee. Und es schneite noch in dicken Flocken. Der Schnee liegt immer noch, kein Wunder bei Minusgraden von 3 bis 4 Grad tagsüber. Welch Glück, dass uns dieses Ereignis am Wochenende und nicht während der Arbeitswoche ereilt hat. Bei solch einem unerwarteten Schneefall bricht doch sofort der gesamte Autoverkehr zusammen und es bleibt einem nichts übrig als die Hoffnung, vielleicht um 10 Uhr im Büro zu sein.
Dienstag, 10. Dezember 2002
Lichterwelten
Gestern hatte ich zufälligerweise meine Digi-Cam tagsüber mit, weil ich eigentlich den schlafenden Weihnachtsmann in unserer Schule fotografieren wollte. Ich habe es dann doch nicht getan, weil die kleine Weihnachtsmannfigur im schlichten Puppenbettchen doch mehr ein akustisches als ein optisches Erlebnis ist. Kein Wunder, in einer Schule für Blinde und Sehbehinderte gelten andere Prioritäten. Der kleine Mann schläft jedenfalls deutlich hörbar, er pfeift und schnarcht und lässt sich von niemandem stören.
Mit Fotoapparat ausgerüstet nutzte ich trotz der eisigen Kälte (und ich hatte noch nicht einmal Handschuhe dabei) die Gelegenheit, um ein paar Fotos zu schießen. Sie sind nicht überwältigend, dazu hatte meine schlichte Kamera einfach zu wenig Licht, aber sie vermitteln einen kleinen Eindruck, wie es hier um uns herum in der Adventszeit leuchtet.
In natura ist diese Balkonbeleuchtung noch beeindruckender
Kann man’s erkennen, da hängt einer vorn am Haus!
Nebenan steht ein Leucht-Weihnachtsmann vor der Tür (der helle Fleck rechts unten)
Hier leuchtet es an jedem Fenster, am Balkon und im Vorgarten
Und hier ist das Licht mehr gewerbe- als adventsmäßig – unser 500 Meter entfernter Real-Markt
Vergangenheitsbewältigung
In manchen Nächten, wenn ich zum Beispiel nicht einschlafen kann, plagen mich Albträume aus der Vergangenheit. Situationen, in denen ich mich gern anders verhalten hätte, mich an meine Gefühle damals erinnere, und es den beteiligten Personen in Gedanken heimzahle. Einiges davon stammt aus meinen Phasen der Zeitarbeit. Und so habe ich mich hingesetzt und den Teil 1 davon niedergeschrieben in der Hoffnung, dass ich es mir nun “von der Seele” geschrieben habe. Wer mitlesen möchte, ist eingeladen: Löwenmaul persönlich, Rubrik “Berufsleben in Hannover“.
Donnerstag, 12. Dezember 2002
Vorweihnachtliches Essen
Gestern Abend waren wir im kleinen Kollegenkreis zum vorweihnachtlichen Abendessen verabredet. Es ging zum Griechen nach Arnum, unserem Nachbarort. Das war sehr günstig, denn so musste ich nicht selbst fahren. Hingebracht hat mich Jörg und zurück bin ich mit den Kollegen gefahren, die weiter entfernt wohnen und sowieso mit dem Auto da waren. Der “Bacchus I”, also
dieses griechische Restaurant, bietet zurzeit bestimmte Gerichte zu 80er-Jahre-Nostalgiepreisen an. So lautet jedenfalls die Werbung dafür. Ein Grillteller kostet zum Beispiel 6 Euro und ein Glas Landwein 1,75 Euro. Hört sich ganz gut an. Schaut man dann allerdings in die reguläre Speisekarte, stellt man fest, dass dieser Grillteller normalerweise 7 Euro kostet. Es kann also nicht so ganz hinhauen mit den 80er-Jahre-Preisen, es sei denn es handelte sich damals um DM-Beträge. Der Abend war sehr nett und hat mir gut gefallen. Leider konnte mich der “Bacchus” auch bei diesem Besuch (es war mein zweiter) noch nicht überzeugen. Wir waren letzten Winter einmal mit Tina und Ralf an einem Samstagabend dort gewesen, es war sehr voll, wir einen Tisch in einer engen Ecke ganz hinten, mussten lange auf Getränke warten und Getränkenachbestellungen waren fast unmöglich, weil keine Bedienung mehr auftauchte. Auch gestern ging es sehr hektisch zu, die Kellner rannten ständig hin und her und auch die erste Getränkerunde ließ sehr lange auf sich warten. Angeblich hatten sie Stress, weil die alten Herren von Hannover 96 um 21:15 Uhr erwartet wurden. Ich weiß nicht, ob es wirklich daran gelegen hat. “Unser” Grieche in Ricklingen hat mir jedenfalls besser gefallen.
Kälte ausgesperrt
Da unsere Katzen ihren Ausgang durch den Keller und einen Lichtschacht nach draußen haben, war dieses Fenster ständig geöffnet. Und nun strömte die Eiseskälte von draußen herein. Zwar ist der Waschkeller durch eine (selbstgebaute) Holztür verschlossen, aber sie hält doch nicht alles ab. Gestern Abend hat Jörg also im Keller gebastelt und unser Kellerfenster dicht gemacht. Er hat die ursprüngliche Glasscheibe mühevoll zertrümmert, eine Kunststoffscheibe passend zurechtgesägt, eine Öffnung für die Katzenklappe gemacht, diese eingebaut und das Ganze dann in den Rahmen geklebt. Und siehe da – die Temperatur stieg auf 10 Grad plus in diesem Kellerraum.
Durchgefroren und müde
Die eisige Kälte hat sich in den letzten Tagen auch im Haus bemerkbar gemacht. Ich habe kein Fenster mehr zum Lüften geöffnet, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, sondern gleich die Heizung angeworfen. Und der Kaminofen war natürlich jeden Abend in Betrieb. Gestern Abend war mir extrem kalt, als ich nach Hause kam und mir wurde auch nicht richtig warm. Beim Griechen hatten wir einen Tisch in der Nähe der Eingangstür und da zog immer wieder etwas kalte Luft herein. Kein Wunder, dass ich heute Morgen mit einer Schniefnase aufwachte. Und müde war ich auch, aber den beiden anderen im Büro ging’s nicht besser. Um 16 Uhr machte ich Feierabend und wollte mich eigentlich sofort mit einem Buch aufs Sofa legen. Pustekuchen! Lizzy tigerte unruhig durchs Haus, sie musste wohl dringend aufs Klo. Seit es so kalt ist, gehen die Katzen sehr wenig nach draußen, ich hatte aber bisher noch keine von den dreien auf einem der Katzenklos gesehen. Aber Lizzy machte keine Anstalten, nach draußen zu wollen. So machte ich mich sofort daran, beide Katzenklos komplett zu entleeren, zu reinigen und neu zu befüllen. Ups, beim Kellerklo war’s auch dringend nötig, das Katerchen hatte dort schon viele Häufchen hinterlassen. Und siehe da, als alles frisch und neu war, saß Lizzy auch gleich in einem der Toilettenhäuschen drin.
Freitag, 13. Dezember 2002
Einkaufsberaterin
Mein Schnupfennäschen war übrigens schon gestern Abend wieder weg. Also konnte ich mich ungetrübt auf das Tapezieren im Keller freuen. Hm, ich frag mich nur, warum ich so herumgetrödelt habe. Es war schon halb drei, als ich endlich aus dem Büro verschwand. Zuerst musste ich zur Apotheke, eine Packung Aspirin für alle Fälle und ein Schmerzmittel speziell für die Frau kaufen. Um viertel vor drei war ich bei der ersten Apotheke hier im Ort. Dunkel? Klar, die machen erst um 15 Uhr wieder auf. O.k., dann eben zum Rathausplatz und in die andere Apotheke. Aber auch da hatte ich kein Glück, die war ebenfalls bis 15 Uhr geschlossen. Also bin ich eine Runde in der eisigen Kälte spazieren gegangen. Und dann hatten sie nicht einmal das Schmerzmittel, das ich eigentlich haben wollte. Ich ließ mir ein anderes empfehlen und hoffe, es wirkt genauso gut, falls ich es brauchen sollte.
Anschließend war ich bei Real einkaufen und auch dort habe ich mir Zeit gelassen. Schon wieder einmal wurde ich zur Einkaufsberaterin. Kürzlich erst fragte mich ein gut aussehender Mann vor den Weinregalen um Hilfe. Ich empfahl ihm den Rosé, den ich immer kaufe, weil er trocken, lecker und preiswert ist. Als ich Jörg das erzählte, sagte er, dass ich ab sofort nicht mehr allein einkaufen gehen dürfe *g*. War aber nur so ein Spruch, klar darf ich die Einkäufe immer noch alleine in den Einkaufswagen und ins Auto werfen und dann nach Hause karren. Heute war es besonders lustig, denn ich war gerade erst in den Gang mit den Backzutaten eingebogen und hatte noch nicht einmal in die Regale geschaut. Da stand ein kleiner älterer Herr, kam auf mich zu und sagte: “Darf ich Sie mal etwas fragen?” Klar durfte er, ich kann bestimmt gute Tipps geben. Es stellte sich heraus, dass er Brotbackmischungen kaufen wollte, weil er sein Brot selbst backt. Leider war an der Stelle im Regal fast alles leer geräumt. Ich: “Ach, ich wollte auch gerade nach den Brotbackmischungen schauen”. Er hatte dann als Alternative Mehl genommen und wollte von mir wissen, welches das bessere sei – dies (Type 405) oder das (Type 550). Ich riet ihm, für sein Brot das Mehl Type 550 zu nehmen, weil da mehr Inhaltsstoffe drin seien. Damit war er zufrieden und ich entdeckte dann unter den noch wenigen vorhandenen Packungen ein Sonderangebot: ein 3er-Pack verschiedener Backmischungen à 500 g für 99 Cent. Zwei Stück gekauft, das gibt wieder 6 leckere Brote.
Mann feiert und Frau tapeziert
Kurz nach vier war ich schließlich zu Hause. Bis ich dann mit den ganzen Vorbereitungen fertig war (Kleister anrühren, Tapeziertisch aufstellen, messen, schneiden, etc.) habe ich es gerade mal geschafft, drei Bahnen anzukleben. Dann war es halb sieben und ich hatte keine Lust mehr. Na ja, ich hatte auch noch andere Kleinigkeiten dazwischen geschoben, während der Kleister vor sich hin quoll. So habe ich den Katzenausgang am Kellerfenster in mehreren Versuchen etwas komfortabler gestaltet. Dabei habe ich beobachtet, dass sich Lizzy ziemlich ungeschickt anstellte bzw. sich so verhalten hat, als ob ihr die Katzenklappe völlig neu sei. Ich musste ihr mehrmals zeigen, wie sie geöffnet wird, denn sie stand davor und kratzte daran (nein, so geht die Klappe nicht auf, du musst einfach mit dem Kopf durch). Dann habe ich stellenweise noch den Keller gefegt, weil ich nicht dauern durch die Mörtelbrösel laufen wollte. Und schließlich habe ich mit einer schwierigen Ecke beim Tapezieren angefangen, um das untere Teil der Tapete anzukleben, musste ich mich fast flach unter die Kellertreppe werfen. Wahrlich keine einfache Arbeit.
Ach so, ich erwähnte oben, dass “Mann feiert”. Heute findet Jörgs Firmenweihnachtsfeier statt und deshalb bin ich heute Abend allein zu Haus.
Montag, 16. Dezember 2002
Verstylt, verflixt, versprochen und versungen
Gestern Abend bei “Menschen 2002! Menschen, Bilder, Emotionen”:
Da war zunächst Nena, deren Frisur mich an den 80er-Jahre-Trend “Vokuhila” erinnerte. Ist das noch ein Begriff, “vorne kurz und hinten lang”? Nenas Frisur war die neue Variante “Vokuhila Obst”, wobei “Obst” für “oben Stoppeln” steht. Schlimmer aber war noch, dass die Fransen mit einer ganzen Menge Gel und Spray angeklebt worden sein mussten. Ich hatte allein beim Anschauen das dringende Bedürfnis, meine Haare unter Wasser zu halten und alles künstlich-klebrige auszuspülen, damit sie dann wieder locker fallen können.
Dann waren drei Schüler aus dem Gutenberg-Gymnasium in Erfurt zu Gast. Auf Günther Jauchs abschließende Frage, wann sie denn wieder in ihr Schulgebäude zurückdürften, antwortete einer der Schüler: “Voraussichtlich im November.” Wie – November 2003 – so lange dauert die Renovierung noch? Ach nein, verflixt, da hat doch der Aufnahmeleiter nicht aufgepasst. Die Sendung wurde bestimmt schon im August aufgezeichnet und es war der vergangene November gemeint.
Vor einer der unvermeidlichen Werbepausen kündigte Günther Jauch “Bilder der Ereignisse des Jahrs 2003” an. Welch spannendes Versprechen, jetzt schon sehen zu können, was im nächsten Jahr passiert wird! Nach der Werbung wies Herr Jauch allerdings darauf hin, dass es sich um die Ereignisse des Jahrs 2002 und nicht 2003 handele.
Später trat dann Herbert Grönemeyer mit “Der Weg” auf. Ein wunderschönes Lied, das ich immer wieder gern höre. Aber auch hier gab es wieder Indizien dafür, dass die Sendung schon einige Wochen alt sein musste. Herbert Grönemeyer hatte das Lied anscheinend noch nicht oft genug gesungen, denn gleich zu Anfang hatte er einen Versprecher. Und an der Stelle “hab meine Frist verlängert” sang er hundertprozentig nicht “Frist”, sondern etwas mit “Sch…”, aber was es heißen sollte, konnte man natürlich wie immer nicht verstehen.
Rutschbahn
Heute Morgen hatten wir noch Minustemperaturen, wenn es auch um einiges wärmer war als die letzten Tage. Aber es hatte in den frühen Morgenstunden angefangen, leicht zu regnen. Jörg kam gleich wieder rein. Sein Auto war mit einer dicken Eisschicht bedeckt, und auf der Straße war es spiegelglatt. Selbst der Schotter in unserer Einfahrt war rutschig. Er meinte, ich solle auch zu Hause bleiben statt mir vielleicht eine Beule ins Auto zu fahren. Ich sah aber die Autos auf der Bundesstraße fahren, als wäre nichts Ungewöhnliches und dachte, ich probier’s einfach mal. Schon nach ein paar hundert Metern sah die Straße nur noch nass aus. Also weiter. Vorsichtiges Fahren war aber durchaus angebracht. Das stellte ich vor allem in der gemeinen Kurve Richtung Messeschnellweg fest, in der ich im letzten Jahr bei Regen mein Auto an die Leitplanke gesetzt hatte. Richtig lustig wurde es allerdings dann auf dem Parkplatz, denn der war komplett von einer Eisschicht bedeckt. Ich rangierte mein Auto mit äußerster Vorsicht neben die dort bereits geparkten Fahrzeuge. Tja, mit dem Auto und vier Rädern untendrunter ging es ja noch. Aber nun musste ich aussteigen und mich auf zwei Füßen auf die Eisfläche begeben. Ich bewegte mich in Zeitlupentempo Richtung Gehweg. Dort war teilweise gestreut, ich konnte mich einigermaßen normal fortbewegen und bin heil in der Schule angekommen.
Mittwoch, 18. Dezember 2002
Baum oder nicht Baum?
Wir sind uns noch unschlüssig, ob wir in diesem Jahr einen Weihnachtsbaum aufstellen werden. Es fehlt der richtige Platz im Wohnzimmer, obwohl es wirklich nicht klein ist. Wir müssten den Trulleberg (= Kommode) umstellen, aber wohin? Also wenn es einen Baum gibt, dann nur einen ganz kleinen …
Endspurt
Noch ein “richtiger” Arbeitstag und dann gleite ich vorsichtig in die Weihnachtsferien hinüber. Am Freitag findet die Weihnachtsfeier in der Schule statt und ab mittags ist dann Schluss. Zwei Wochen frei! Und kein Weihnachtsstress! Gestern habe ich sieben große Umschläge in den Briefkasten gesteckt, fünf Päckchen liegen noch auf meinem Schreibtisch und warten auf die persönliche Verteilung. Zu Weihnachten gibt es sowieso nur kleine Geschenke, und in diesem Jahr war es aus einem bestimmten Grund ganz besonders einfach. Die Geschenke lagen schon seit zwei Monaten bereit. Ich hoffe, es wird eine schöne Überraschung für alle, die ein solches Päckchen bekommen. Jörg und ich schenken uns nichts, aber ich habe eine Kleinigkeit für den 24.12. gekauft. Für uns beide, aber vielleicht doch ein klein wenig mehr für mich.
Donnerstag, 19. Dezember 2002
Hinterm Mond
Viele von uns Deutschen haben sich immer noch nicht so richtig an den Euro gewöhnt. Wie oft hört man noch Sätze wie “das sind 100 Mark”. Ich vermeide es, so etwas zu sagen, ertappe mich aber doch gelegentlich noch dabei, heimlich in Gedanken umzurechnen. Gestern aber bei der Post erlebte ich jemanden, der tatsächlich noch hinterm Mond zu leben schien. Am Schalter neben mir stand ein jüngerer Mann, der ein kleines Packset gekauft hatte und mit dem Zusammenbau nicht zurechtkam. Und dann meinte er noch: “Ach, geben Sie mir doch noch zehn Briefmarken zu einszehn und fünf Stück zu drei Mark.” Was die Dame hinter dem Schalter sagte, konnte ich nicht verstehen, aber vermutlich war es ein Hinweis darauf, dass auch Briefmarken jetzt in Euro bezahlt werden müssen. Er reagierte darauf nur mit “ja, ja, ich kann mir das nicht merken”. Auch ich konnte mir diese krummen Beträge bei den Briefmarken anfangs nicht so gut merken, aber es gibt doch noch elegantere Möglichkeiten, trotzdem Briefmarken zu kaufen ohne sich lächerlich zu machen. Wie wäre es mit “zehn Briefmarken für Standardbriefe”?
Sonntag, 22. Dezember 2002
Nüsse und Knoblauch
Nein, ich habe kein Gericht mit diesen Zutaten gekocht. Sondern beides nur vorbereitet. Da war zum einen ein Kilogramm Haselnüsse. In der Schale. Also musste ich sie zuerst mühsam knacken. Leider haben wir nur einen ganz einfachen und alten Nussknacker (aber wann braucht man schon mal so ein Ding?). Eben nur bei diesen geschenkten Nüssen. Nach einer Stunde war es geschafft:
Immerhin blieben 400 Gramm Haselnusskerne übrig. Die habe ich in der Küchenmaschine gehackt und einen Teil in einem Brot verarbeitet. Das Brot backt im Moment noch, ich bin ganz gespannt, ob es gelingt.
Anschließend kam noch der Knoblauch dran. Mehrere Knollen schälen, in der Küchenmaschine ganz klein hacken, etwas Olivenöl dazugeben, dann in kleine Behälter füllen und einfrieren. So haben wir immer “frischen” Knoblauch zur Hand, der garantiert nicht trocken und alt wird.
Dienstag, 24. Dezember 2002
Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern
frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2003
Freitag, 27. Dezember 2002
Updates
Am 23.12. noch einen kleinen Weihnachtsbaum (Blaufichte) im Topf ergattert – “eingefroren” wegen extremer Eisglätte am 24.12. – Heiliger Abend mit Lachsbrötchen und Harry Potter Teil 1 – fauler 1. Weihnachtstag auf dem Sofa, Abendessen bei den Nachbarn – großer Putenbraten mit böhmischen Semmelknödeln und Rotkohl am 2. Weihnachtstag – Ausklang des Tages faul auf dem Sofa vor dem Fernseher – spät ins Bett und heute trotzdem ausgeschlafen – Urlaub!!!
Samstag, 28. Dezember 2002
Überarbeitungen
Nein, nicht ich bin überarbeitet, sondern einige meiner Web-Seiten mussten bzw. wollten überarbeitet werden. Gestern war der TextWald dran, bei dem das Layout noch nicht ganz “sauber” war. Und heute Nachmittag bastelte ich an den persönlichen Seiten in Löwenmaul. So, nun gefällt es mir wieder und neue Inhalte können folgen.
Zur Entspannung werden die Lichterketten an der Wand (mit Tütchen, selbst gebastelt von meiner Mutter!) und die am Weihnachtsbaum eingeschaltet und dann geht’s ab aufs Sofa. Ich hab ja schließlich Urlaub.
Montag, 30. Dezember 2002
Silvester-Vorbereitungen
Die Vorbereitungen für den morgigen Silvesterabend laufen. Dieses Mal werden wir eine sehr kleine Runde sein, vier Erwachsene, ein Kind und ein Ungeborenes. Wir machen einen Schlesischen Kartoffelsalat, Lachscrêpes und Aioli. Dazu gibt es Wiener Würstchen und Matthias bringt Frikadellen mit. Heute Mittag habe ich die Zutaten bei Real eingekauft. Es war natürlich wieder sehr voll, aber am schlimmsten waren die weißen Flöckchen, die bis vor einer Stunde vom Himmel fielen. Die Leute krochen nur noch über den Parkplatz. Nein, nicht auf allen vieren, sondern in ihren Autos, obwohl es auf dem Boden wirklich nur nass war – eben das typische Schnee-Phänomen.
Dann wollte ich nur schnell mein Rezept für die Lachscrêpes ausdrucken. Mein Drucker meckerte eine leere Farbpatrone. O.k., ausgetauscht, Druckkopfreinigung durchgeführt und das Ergebnis: geht immer noch nicht. Vermutlich ist der Druckkopf jetzt ganz im Eimer. Ein schönes Druckbild hatte er schon lange nicht mehr. Na ja, fünf Jahre hat er durchgehalten. Ein neuer Druckkopf kostet übrigens 139 Euro!!! Kein Wunder, wenn die Geräte dann lieber weggeschmissen werden und man sich etwas Neues kauft. Druckermangel besteht bei uns zum Glück nicht, ich drucke dann eben übers Netzwerk wahlweise auf dem OkiPage oder dem Canon S600-Tintenstrahler.
Hier noch mal ein Foto von meinen Silvestervorbereitungen:
gekochte Kartoffeln, Pfannkuchenteig und kochende Eier
Donnerstag, 2. Januar 2003
Das war’s schon wieder
Silvester ist vorbei, und der gestrige Tag ist auch überstanden. Am Silvesterabend waren nun doch noch zwei Leute mehr da, so dass es eine nette, lustige Runde wurde.
Ich war irgendwann fürchterlich müde und habe mich um drei Uhr ins Bett gelegt. Die anderen saßen noch bis fünf Uhr morgens. Ich war dann auch die erste, die gegen Mittag aufstand. Nachdem die Übernachtungsgäste und Jörg dann auch aufgewacht waren, gab es noch ein Frühstück und gegen 16 Uhr waren dann alle weg. Und ich wieder soweit, mich aufs Sofa zu legen. Mein Kreislauf sagte mir deutlich, dass so lange aufbleiben und dann unruhig schlafen nicht das Richtige war.
Für heute hatte ich mir viel vorgenommen, aber dann erst einmal richtig “verschlafen”. Egal, Urlaub ist Urlaub und so Dringendes war auch nicht zu erledigen.
Freitag, 3. Januar 2003
Frühaufsteher
Ausgeschlafen, um 07:15 Uhr aufgestanden, Kaffee gekocht und ab an den PC mit einer großen Tasse Kaffee. Sammy liegt rechts auf dem Schreibtisch und ich kann gerade noch die Maus einigermaßen bedienen.
Wasted Time
Erinnerungen an 1997: Das Silvesterprogramm von 3sat lautete “Pop around the clock”, 24 Stunden lang wurden Aufzeichnungen von Live-Konzerten gezeigt. The Eagles – When hell freezes over – das musste ich mir unbedingt noch einmal anschauen. Zum ersten Mal sah ich diesen Konzertmitschnitt 1997 auf MTV. Ich war so begeistert, dass ich mir kurz darauf eine Doppel-CD “Eagles live” kaufte. Mangels HiFi-Anlage liefen meine CDs im PC, während ich vorzugsweise im Chat unterwegs war. In manchen Nächten, wenn ich mich fragte, was ich da überhaupt tat, ließ ich immer wieder “Wasted Time” laufen …
You never thought you’d be alone
This far down the line
But I know what’s been on your mind
You’re afraid it’s all been wasted time
…
So you can get on with your search, baby
And I can get on with mine
And maybe someday we will find
That it wasn’t really wasted time
Sonntag, 5. Januar 2003
Aufgeräumt
Einige Aufräumarbeiten und Korrekturen waren auf meinen Web-Seiten nötig. Dabei habe ich etwas unnötigen Ballast weggeworfen. Sozusagen “back to the roots”, einem schlichten Online-Tagebuch ohne irgendwelche Weblog-Ähnlichkeiten. Morgen geht’s wieder zurück zur Arbeit. Ach, ich könnte gut noch einige Wochen Urlaub vertragen …
Montag, 6. Januar 2003
Nette Kleinigkeiten
Es ist schon etwas ärgerlich, wenn Suchmaschinen Seiten indizieren, die nicht mehr oder nicht mehr unter diesem Namen existieren. Ja, so ging es mir, weil ich einige der doch allzu langen Dateinamen abgeändert hatte. Ich finde diesen Error 404 jedenfalls abschreckend und man kann’s doch ganz einfach komfortabler gestalten – mit einer individuellen Fehlerseite. Die Zauberdatei dazu ist .htaccess und der Rest ist kinderleicht. So sieht es also aus, wenn man zum Beispiel http://www.loewenmaul.de/gibtsnicht.htm eingibt.
Nachtrag: Man sollte nie vergessen, dass es meistens nicht gleich so funktioniert, wie man sich das denkt. Ähem – oder vorher wirklich alles testen. Aber nun geht’s.
Dienstag, 7. Januar 2003
Formatierungswirrungen
Heute lag ich in den letzten Zügen – nein, nicht ich selbst, sondern nur ich an der Arbeit eines Mathebuchs. Für die Umsetzung in Punktschrift sind zahlreiche Formatierungen notwendig und heute Nachmittag haben sie den vorerst letzten Schliff bekommen, damit meine Kollegin anschließend alles Korrekturlesen kann. Zum Schluss schwirrte mir der Kopf vor lauter “Suchen und Ersetzen”, hier und da noch Tabulatoren einfügen und immer wieder Blicke in das Layout werfen. Dazu geschieht das Ganze auch noch in gewöhnungsbedürftigen DOS-Programmen. Doch erstaunlicherweise habe ich mich daran wieder recht schnell gewöhnt.
Wärmeregelung
Bei solchen, für unsere Breiten ungewöhnlichen Minusgraden über eine längere Zeit müssen wir erst ein wenig “üben”, um das Haus richtig und angenehm zu beheizen. Im Wohnbereich ist es kein Problem, der Kaminofen bringt in kürzester Zeit eine angenehme und wohlige Wärme. Etwas schwieriger gestaltet sich das Heizen in den oberen Räumen. Solange man nicht zu Hause ist oder sie nicht benutzt, müssen sie nicht unnötig beheizt werden. Doch kühlen sie zu sehr aus, dauert es schon eine ganze Weile, bis es dort warm wird. Von mir aus kann es gern bald wieder einige Grade wärmer werden!
Änderungen im Tagebuch
Falls es überhaupt jemand bemerkt haben sollte, es gibt keine Extra-Seite mehr für die aktuellen Tagebucheinträge. Dafür eine automatische Umleitung zum jeweiligen Monat. Auch die Kommentarfunktion habe ich wieder rausgeworfen. Was nicht gebraucht wird, fliegt eben weg. Unnötigen Ballast möchte ich nicht mit mir herumschleppen.
Samstag, 11. Januar 2003
Passend
So ist das richtig: die Woche über ging’s mir gut und am Samstag wache ich total zerschlagen auf und fühle ein gewisses Unwohlsein, das auf eine Erkältung hindeutet. Immerhin habe ich heute Mittag noch fleißig staub gesaugt, denn vier Katzen verteilen doch ein wenig Fell auf dem Teppichboden. Im Keller habe ich unter einem der Flickenteppiche eine platt getretene Maus gefunden. Zum Glück war sie mittlerweile schon ziemlich vertrocknet. Jetzt bin ich ein wenig durch diverse Tagebücher gesurft und eigentlich ist mir im Moment nach Sofa und lesen zumute. Die Augen sind so müde …
Mal sehen, vielleicht mache ich doch noch ein bisschen was am PC.
AOL-Chat als Roman
Vor ein paar Tagen bin ich per Zufall einen Online-Roman namens “Buddyliste – Netz der Lügen” gestoßen. Hier geht es um Chat-Bekanntschaften bei AOL. Eine Kurzbeschreibung, die mich zu diesem Buch führte, gibt es bei Geizkragen. Das Buch ist spannend und witzig, es erinnerte mich an meine eigenen Zeiten im AOL-Chat vor sechs Jahren. Den ersten Teil des Buchs habe ich am PC gelesen, den Rest habe ich mir dann ausgedruckt, denn auf dem Sofa liest es sich doch angenehmer.
Mittwoch, 15. Januar 2003
Die lieben Nachbarn
Bei unserem Nachbarn auf der Südseite ist die Garage schon seit einigen Monaten feucht, weil sie vermutlich nicht richtig abgedichtet wurde. Nun muss ich dazu sagen, dass diese Garage genau auf die Grundstücksgrenze gebaut wurde. Und wir haben natürlich nebenan unseren Garten angelegt. Vor einiger Zeit erklärte uns der Nachbar, dass er gern entlang seiner Garage noch einmal aufgraben und alles vernünftig abdichten lassen würde. Ihm schwebte auch vor, ein Drainagesystem einzubauen und eine 20-30 cm breite Kiesschicht darauf zu schütten. Auf unserem Grundstück! Das geht natürlich nicht. Das ganze Thema war aber mehr nebenbei angesprochen worden und bisher gab es anscheinend keine konkreten Pläne. Es hätte auch durchaus sein können, dass sich das Feuchtigkeitsproblem von selbst oder auf anderem Weg gelöst hat.
Nun überstürzten sich die Ereignisse: Heute Morgen fand Jörg einen Anruf auf seiner Firmen-Mailbox vor. Unser Nachbar hatte dort gestern Abend um ca. 21 Uhr die Nachricht hinterlassen, dass heute der Tiefbauer käme und an der Garage entlang aufgraben werde. Und er habe nicht mehr so spät bei uns anrufen bzw. klingeln wollen. Als ich nachmittags erfuhr, was da geschehen war und im aufgebuddelten Garten stand, konnte ich es nicht fassen. So etwas kann man doch nicht machen! ICH habe keinem die Erlaubnis gegeben, UNSER Grundstück zu betreten geschweige denn meine Blumenbeete umzugraben. Das muss VORHER besprochen werden. Und da das noch nicht geschehen ist, hätte er seinem Tiefbauer (auch wenn der kurzfristig Zeit hat) absagen müssen. Die Pflanzen (unter anderem die große Buschmalve) liegen jetzt irgendwo auf dem Erdhaufen, der einfach auf den Rasen geworfen wurde. Die sollen nur zusehen, dass die ganze Erde mitsamt eventuellen Steinen dann wieder komplett vom Rasen verschwindet. Außerdem wüsste ich gern, was dort genau gemacht werden soll (noch habe ich die Horrorvorstellung von der Kiesschicht) und wie lange es dauern soll. Auch heute Abend hielt es der Nachbar nicht für nötig, uns persönlich darüber zu informieren. Ich musste mich wieder und wieder darüber aufregen – ob man’s glaubt oder nicht, das kann ich auch. Ich habe unter anderem gesagt, wenn er auf die Idee kommt und eine Kiesschicht dorthin schütten lässt, schmeiße ich eigenhändig den Kies in seinen Garten! Obwohl – alternativ könnte man ja auch über eine finanzielle Entschädigung reden. Für einen adäquaten Betrag lasse ich vielleicht auch eine Kiesschicht in meinen Garten schütten. Aber das wird teuer *hexenkicher*. Jörg ist da erstaunlich ruhig und sagt, erst mal abwarten, wenn es nachher wieder so aussieht wie vorher, ist es doch o.k. Ich kann’s mir noch nicht so recht vorstellen und bin gespannt auf morgen Nachmittag.
vorher:
jetzt:
Donnerstag, 16. Januar 2003
Neues vom Garagengraben
Nachdem Jörg unserem Nachbarn gestern Abend noch eine E-Mail mit Bitte um Rücksprache geschickt hatte, hat der sich heute auch telefonisch gemeldet und will nachher vorbeikommen. Heute wurde neue Beschichtung am Garagenfundament gestrichen, etwas höher als die vorherige. Was sonst noch passieren soll, werden wir uns später erzählen lassen. Und dann eventuell NEIN dazu sagen …
Sauer bin ich immer noch wegen der Pflanzen. Ich habe sie noch nicht näher untersucht, aber es sieht nicht so aus, als wären sie absolut sorgfältig mit allen Wurzeln ausgegraben worden.
Wie zu erwarten, ist alles zum Besten geklärt worden. Und ich war sicherlich auch noch betrübt genug über das unerwartete Chaos im Garten. Der Bauunternehmer wird das Garagenfundament abdichten und ganz unten ein Drainagerohr legen. An dieses Rohr können wir vielleicht auch noch die Dachentwässerung unserer Gartenhütte anschließen, das wird am Montag geklärt. Sollten Pflanzen oder Rasen gelitten haben, bekommen wir die Kosten selbstverständlich ersetzt.
Nur dass wir am Dienstagabend nicht zu Hause gewesen sind und auch kein Auto vor dem Haus stand, gibt mir zu bedenken. Ich wusste bisher nicht, wie vergesslich wir sind. Aber in unserem Alter kann das sicher mal vorkommen, oder?
Freitag, 17. Januar 2003
Eine Packung Aromastoffe
Letztens bin ich auf die Werbung hereingefallen. In einem Werbespot eines Tütensuppenherstellers bekommt eine Frau beim Anblick eines runden Pflanzenarrangements in einem Einkaufszentrum Appetit auf Spinat-Käsesuppe. Leider habe ich die Werbung nicht genau verfolgt und auch den Text auf der Packung nicht genau gelesen. Ich dachte mir nur, das sieht lecker aus und ist auch gut als Pastasauce zu verwenden, wenn es mal schnell gehen soll. Gestern Abend war es so weit. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich Wasser in einen Topf gebe, das Pulver aus der Tüte hineinschütte, das Ganze ein paar Minuten köcheln lasse und zum Schluss etwas Schinken hinein gebe. Fertig. Falsch gedacht. Mit Wasser und Tüteninhalt lag ich noch richtig. Auch damit, dass der Schinken noch nicht in der Tüte war. Die Kochanleitung forderte mich allerdings auf, tiefgekühlten Spinat und Schmelzkäse dazuzugeben. Aha. Nichts gegen frische Produkte, aber wozu brauche ich dann dieses Pulver in der Tüte, diese vom Hersteller angepriesene “einzigartige Komposition ausgewählter Zutaten”? Da kann ich doch gleich eine leckere Sauce oder Suppe von Grund auf selbst anrühren. Eins steht jedenfalls fest: Dieses Produkt kaufe ich nicht mehr.
Sonntag, 19. Januar 2003
Krank – Party – schlaff
Gestern ging’s mir wieder einmal nicht besonders gut – genau wie letzten Samstag. Ich fühlte mich, als ob eine Erkältung im Anflug sei. Prima, immer am Wochenende. Und wir waren abends auch noch zu einer Geburtstagsparty beim Arbeitskollegen von Jörg eingeladen. In seiner Freizeit ist er auch noch der Bassmann von der Band Conspiracy. Ich kann ja hier mal ein bisschen Werbung machen, denn ich habe die Band schon zweimal live gesehen und gehört und es hat mir wirklich gut gefallen; ist allerdings schon eine Weile her. Abends ging es mir wieder etwas besser, aber allzu lange waren wir nicht da, nur bis gegen Mitternacht. Jörg war müde, weil er sehr früh aufgestanden war und viel Holz geschleppt hatte. Außerdem hatten wir “unsere” Schwangere in der Party-Fahrgemeinschaft mitgenommen, und auch sie war müde, denn sie hat im Moment ein extremes Ruhe- und Schlafbedürfnis.
Heute habe ich lange geschlafen und danach auch nicht viel Nennenswertes gemacht. Ich glaube, dadurch werde ich noch schlaffer, ich sollte es dringend ändern!
Montag, 20. Januar 2003
Kiesschicht – nein danke
Heute war Termin mit Nachbars Tiefbauer. Ich war selbst nicht dabei, weil ich wieder einmal für die Katzenbande einen 7,5 Kilo-Sack Trockenfutter und Katzenstreu kaufen musste. Bei dem Gespräch kam jedenfalls heraus, dass eigentlich (und das heißt bis zu diesem Zeitpunkt) geplant war, eine Kiesschicht entlang der Garage aufzuschütten. “Nur” zehn Zentimeter breit. Aha. Also doch. Gibt’s aber nicht. Wer sein Haus bis an die Grundstücksgrenze baut, hat eben unter Umständen Pech gehabt und kann schon gar nicht auf Nachbars Grundstück (unserem nämlich) eine Kiesschicht schütten lassen. Nun wird eben noch eine Noppenfolie auf das Garagenfundament geklebt, damit die Erde nicht den Abdichtungsanstrich zerstören kann.
Dienstag, 21. Januar 2003
Roman(tisches)
In letzter Zeit habe ich endlich wieder ein bisschen an meinem Roman weiter geschrieben. Wenn ich nur daran denke, dass ich schon im Frühjahr 1999 damit angefangen habe … Aber Kreativität lässt sich nicht erzwingen und im vorletzten und letzten Jahr war genügend anderes zu tun. Doch ein Stück weit ist es auch Organisation und Selbstdisziplin, also wirklich Arbeit. Zum Glück habe ich im Moment eine Lösung gefunden, wie ich mehr oder weniger daran arbeiten kann. Ein Auszug aus dem überarbeiteten Kapitel 1 ist als Leseprobe bei TextWald zu finden. Die erste Fassung war langweilig und trübselig, nun ist hoffentlich ein wenig mehr Pep darin.
Mittwoch, 22. Januar 2003
Am(M)o(o)re
In Hannover gibt es eine Straße mit dem schönen Namen “Am Moore”. Bilder einer Siedlung kleiner reetgedeckter Backsteinhäuschen mit weitem Blick über eine Moorlandschaft ziehen vor dem geistigen Auge vorbei. Doch die Idylle ist trügerisch, denn nur noch Auserwählte wohnen mittlerweile in dieser Straße. Wer dort einziehen möchte, muss vorher einen Artikulationstest bestehen. Nur Personen mit einer absolut deutlichen Aussprache können die Tücken umschiffen, die sich hinter dieser Anschrift verbergen. Man stelle sich nur einmal folgende Situation vor: Ein Taxifahrer – idealerweise italienischer Abstammung – fragt seinen Fahrgast nach dem Ziel und bekommt ein dahingenuscheltes “Am Moore” zur Antwort. Dieses “Ammoore” wird dann schnell zu “Amore” und die Fahrt endet nicht in der idyllischen Straße “Am Moore”, sondern in Hannovers Rotlichtviertel.
Donnerstag, 23. Januar 2003
Späte Erkenntnis
Gestern formatierten meine Kollegin und ich eine Textdatei, die aus einer Datenbank exportiert worden war. Es ging nur darum, einige Unschönheiten zu beseitigen, zum Beispiel überflüssige Leerzeichen und Leerzeilen. Ich wunderte mich über Punkte, die vor fast allen Zeilen standen und rätselte, um welche Art von Formatierung es sich handeln könne. Bis es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel und ich spontan herausplatzte mit dem Satz: “Manchmal bin ich auch blind!” Ich hatte erkannt, dass es sich um schlichte Leerzeichen handelt, die natürlich als Punkt angezeigt werden, wenn man sich in Word alle Formatierungszeichen anzeigen lässt. Und Stunden später erst dämmerte es mir, welchen Satz ich da so unüberlegt in einer Blindenschule ausgesprochen hatte …
Besuch aus dem Frankenland
Am Freitagnacht bekommen wir Besuch: mein Cousin, seine Freundin und ihr Nachbar sind am Freitagabend zum Eishockeyspiel Hannover Indians – Schweinfurt Mighty Dogs im Eisstadion am Pferdeturm. Sie hatten vor ein paar Tagen angefragt, ob ich denn eine preisgünstige
Übernachtungsmöglichkeit kenne, die nicht allzu weit außerhalb liegt. Leider bin ich da vor einiger Zeit schon einmal erfolglos auf der Suche gewesen. Ich habe nichts gefunden, wo man so richtig billig übernachten kann. Wahrscheinlich sind das entweder die absoluten Geheimtipps oder liegen viel zu weit in der Pampa. Um es kurz zu machen: wir haben spontan unser aufblasbares Gästebett und Sofa angeboten. Die drei werden also spätabends nach dem Spiel bei uns eintreffen. Ich bin mal gespannt, denn meinen Cousin habe ich bestimmt schon zehn (?) Jahre nicht mehr gesehen und an seine Freundin kann ich mich nicht erinnern.
Sonntag, 26. Januar 2003
Gut gefülltes Wochenende
Am Freitag habe ich bis 14 Uhr gearbeitet, bin dann einkaufen gegangen und habe anschließend das Abendessen vorbereitet. Ich hatte danach gerade die Haare gewaschen und schaute mir “Alfredissimo” an, als unser Besuch vor der Tür stand. Wir saßen bis kurz nach halb sieben zusammen und quatschten, dann sind die drei losgefahren zum Eishockeyspiel. Währenddessen machten wir Gästebett und Sofa schlafbereit. Um elf waren sie wieder zurück und es gab die leckere Hackfleisch-Lauch-Suppe als spätes Essen. Um zwei Uhr sind wir endlich schlafen gegangen. Am Samstag haben wir auch nicht allzu lange geschlafen, denn unsere Gäste wollten sich noch ein wenig in der Stadt umsehen, ich musste noch einen Kinogutschein besorgen und Jörg wollte im Baumarkt Material fürs Gartenhaus besorgen. Als der Besuch wieder auf dem Weg nach Hause war, ging es ans Aufräumen: Geschirrspüler einräumen, Bettwäsche waschen, Luft aus dem Gästebett lassen und das ganze Bettzeug wieder auf dem Dachboden verstauen. Danach war ein ruhiger Samstagabend angesagt.
Am Sonntagmittag waren wir zum Essen eingeladen und kamen um etwa halb vier wieder nach Hause. Dann habe ich kurz nach Julchen geschaut, weil unsere Nachbarn nicht zu Hause waren. Anschließend habe ich vergeblich nach der Strickzeitschrift gesucht, die ich im September gekauft hatte. Nichts. In keinem der noch vorhandenen Papierstapel habe ich sie entdeckt. Dafür wieder einmal einiges aussortiert, was ins Altpapier gehört. Ich vermute, die Zeitschrift ist bei einer der vergangenen Aufräumaktionen unbeabsichtigt ins Altpapier geraten. Wie ärgerlich!
Montag, 27. Januar 2003
Strickrausch
Den Strickrausch gab es schon einmal in den 80er-Jahren, auch bei mir. Meine Mutter hatte damals einen Laden, das “Wollkörbchen”. Und so kam ich natürlich äußerst günstig an Wolle. Viele Pullover habe ich gestrickt. Dann ebbte der Strickboom ab und damit auch die Lust, selbstgestrickte Pullover zu tragen. Zudem sind auch handgearbeitete Stücke in vielen Fällen der Mode unterworfen und Unmodernes wurde ausgemistet. Zurzeit liegen nur noch drei solcher Pullover in meinem Schrank, von denen ich mich nicht trennen konnte. Nun scheint hier und da wieder die Lust am Stricken ausgebrochen zu sein. Vielerorts sieht man im Internet selbstgestrickte Socken. Und auch ich habe mir im September Chenillegarn für einen Pullover gekauft. Gestern erfuhr ich zufällig, dass in alteingesessenes Handarbeitsgeschäft in der Stadt schließt und seinen gesamten Warenbestand sehr günstig anbietet. Ich überlegte heute, ob ich in die Stadt fahren und schauen sollte, ob ich schöne Wolle finde. Aber daraus wurde nichts, denn nachmittags bekam ich Kopfschmerzen und deshalb bin ich direkt nach Hause gefahren und habe mich aufs Sofa gelegt. Nach einer Stunde war die Verspannung mitsamt den Kopfschmerzen verschwunden und mir ging’s wieder gut.
Dienstag, 28. Januar 2003
Verpflichtungen
Was muss ich tun und was nicht, wo ziehe ich die Grenze? Wann kann ich guten Gewissens “Nein” sagen, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen? Natürlich kann ich – zumindest theoretisch – in gewissen Bereichen selbst entscheiden was ich tue und was ich lasse. Dass es allerdings nur Theorie ist, weiß sicher jeder, denn man lebt nicht völlig unabhängig von anderen Menschen. Da geht man eben zu einer Abteilungsfeier, obwohl man genau weiß, dass sie fürchterlich formal und steif ablaufen wird. Oder man schickt den Besuch nicht weg, der unangemeldet vor der Tür steht, obwohl man lieber auf dem Sofa liegen und ein Buch lesen würde. Es ist eine Gratwanderung, eine äußerst schwierige Angelegenheit. Und meistens gibt es keine Lösung, mit der ich wirklich zufrieden bin. Bin ich egoistisch und sage tatsächlich einmal “Nein”, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nur an mich gedacht habe. Lasse ich mich widerwillig auf etwas ein, das ich eigentlich gar nicht will, bin ich unzufrieden und schlecht gelaunt.
Rechtschreibung
Wer schreibt, stößt hier und da, mehr oder weniger oft, auf Fragen der Rechtschreibung. Vieles findet man auf Anhieb im Duden. Wer man darüber hinaus noch etwas mehr wissen und Interessantes rund um die Rechtschreibung nachlesen möchte, dem empfehle ich das Duden-Newsletter-Archiv.
Mittwoch, 29. Januar 2003
Empfindlichkeiten
Männer sind in mancher Hinsicht sehr sensibel und gar nicht hart im Nehmen. Bei einem Katzenhaushalt stellt man es einerseits fest, wenn es um das Reinigen der Katzenklos geht. Im Normalfall ist es nicht so schlimm, manchmal aber kann es gewaltig stinken. Also gehört dies zu meinen Aufgaben. Auch das Aufwischen von Futter, mit dem sie sich gerade den Bauch voll gehauen haben und das dort nicht bleiben möchte, sondern einen dekorativen Liegeplatz – möglichst auf dem Teppich – bevorzugt.
Heute kam ich nach Hause und gleich nach der Begrüßung musste ich ein “Schatz, da liegt was im Keller, das musst du wegmachen” hören.
Aha, vermutlich eine Maus, dachte ich mir. Nicht ganz, es waren die RESTE einer Maus. Ein bisschen von vorn, ein bisschen von hinten und ein paar Innereien. Lecker! Na ja, Frau kann nichts erschüttern und ich habe die Überreste mit einem Papiertuch eingesammelt. Natürlich muss ich mir das nicht näher anschauen, aber ich glaube, selbst wenn ich es müsste, würde mir nicht schlecht werden. Vielleicht hätte ich doch einen anderen Beruf wählen sollen. Nein, ich meine jetzt nicht Abfallbeseitigung oder ähnliches, sondern mehr etwas in Richtung Biologie oder Medizin.
Samstag, 1. Februar 2003
Was lange währt …
Ich sollte mich richtig schämen. Nach nur viereinhalb Monaten haben wir es endlich geschafft, Gardinenstange und Vorhänge in meinem Arbeitszimmern anzubringen. Warum es so lange gedauert hat? Eigentlich wollten wir bei der Aktion den großen Eckschreibtisch vom Fenster wegrücken um gleichzeitig außen rund ums Fenster noch Silikon in die Fugen zu spritzen. Aber entweder hatten wir keine Zeit, keine Lust oder es war nicht das passende Wetter. Tja, und heute war es endlich so weit: Gardinenstange und Vorhänge hingen innerhalb kürzester Zeit, die Außenarbeiten werden irgendwann später erledigt, und so konnte auch der Schreibtisch an seinem Platz stehen bleiben. Denn zum draufsteigen ist er wirklich stabil genug. Ich habe jetzt ein ganz neues Wohngefühl in meinem Zimmer. So nämlich:
Sonntag, 2. Februar 2003
Wahltag
Heute haben wir zum ersten Mal persönlich an unserem neuen Wohnort gewählt; bei der Bundestagswahl hatten wir per Brief gewählt, weil wir am Wahltag in Hessen bei meinen Eltern waren. Als Wahllokal diente das Feuerwehrgerätehaus in Devese, denn außer einem Kindergarten gibt es dort im Dorf keine öffentliche Einrichtung. Wir machten also bei eisigem Wind einen kleinen Spaziergang über den Feldweg nach Devese, setzten unsere Kreuzchen auf den Zettel und spazierten wieder nach Hause.
Zufrieden bin ich mit dem Wahlausgang für Niedersachsen nicht, es ist bedauerlich, dass sich die allgemeine Unzufriedenheit mit der Bundesregierung auch auf das Land niedergeschlagen hat. Nun bleibt abzuwarten, was uns die neue Regierung bringen wird …
Geärgert habe ich mich auch, dass die Lindenstraße nicht wie in der Fernsehzeitung angekündigt im Laufe der Wahlsendung gezeigt wurde. Um halb acht schließlich schaute ich dann im Videotext nach und stellte fest, dass sie schon um 17 Uhr gesendet worden war. Okay, okay, ist nicht ganz so schlimm, es gibt zum Glück genügend Wiederholungen.
Montag, 3. Februar 2003
B. aus B. bei S. in H.
Heute habe ich mich zum ersten Mal mit einer anderen Weblog-/Tagebuchschreiberin getroffen. Britta war dienstlich in Hannover. Ich habe sie am späten Nachmittag am Congress Centrum abgeholt und wir haben einen netten Abend bei uns zu Hause verbracht. Jörg hat eine äußerst leckere Gemüse-Lasagne gemacht, einfach köstlich!
Dienstag, 4. Februar 2003
Anonyme Fanpost
Heute fand ich einen handschriftlich an mich adressierten Umschlag in der Post. Ohne Absender. Drinnen befand sich ein handgeschriebener Brief von einem Leser meiner Website. Er (vermute ich mal) wollte gern einmal Stellung nehmen zu zwei Dingen, die ich hier im Tagebuch veröffentlicht habe. Zum einen ging es um die Geschichte mit der Nachbarsgarage (Einträge vom 15., 16. und 20.01.). Da bin ich jetzt einiges schlauer, welche rechtlichen Grundlagen es gibt. Wobei das “Problem” schon längst erledigt und vergessen ist. Aber wer weiß, wann man solche Informationen wieder einmal braucht. Zum anderen weiß ich jetzt, dass es in Hannover zwei Straßen gibt, die “Im Moore” heißen. In meinem Eintrag am 22.01. schrieb ich etwas zu “Am Moore”. Diese Straße gibt es auch, allerdings in Langenhagen. Ich hatte nur der Einfachheit halber “Hannover” geschrieben, weil ich die kleine Glosse nicht unnötig kompliziert machen und noch erklären wollte, wo Langenhagen liegt.
Der Brief war lediglich unterschrieben mit “Ein Fan ihrer Veröffentlichungen”. Natürlich muss sich niemand zu erkennen geben oder so viel von sich preisgeben, wie ich es hier tue. Aber zumindest eine Unterschrift, wenn’s auch nur der Vorname sei, hätte ich doch ganz nett gefunden.
Ikea brutal
Ein Bett neu beziehen ist im Grunde eine harmlose Angelegenheit. Wir haben allerdings ein Bett von Ikea mit den Maßen 160 x 200 cm, bei dem in einem Metallrahmen eine Matratze auf einem Holzrahmen liegt. Das Schlimme daran ist: Matratze und Holzrahmen sind fest miteinander verbunden. Ich weiß nicht, ob ich damals so etwas gekauft hätte, es stammt jedenfalls aus Jörgs “Beständen”. Das Bett an sich ist auch okay, nur für einen Transport (Umzug) sehr unhandlich und sperrig und vor allem extrem schwer. Dass es schwer ist, bemerkte ich heute wieder, als ich den Bezug von dieser Holzrahmenmatratze herunternehmen wollte. Am unteren Ende steckte er rundherum zwischen Matratze und Metallrahmen. Ich versuchte, dieses tonnenschwere Ding anzuheben – aber wo soll man da anfassen? Der eine Versuch scheiterte kläglich und die Matratze drückte mir beim Herunterfallen den Mittelfinger der rechten Hand nach hinten. Es gelang mir dann doch, denn Bezug herauszuziehen. Mein Finger allerdings fühlt sich leicht lädiert an. Eins steht jedenfalls fest: Wenn wir uns irgendwann ein neues Bett kaufen sollten, verlässt dieses hier das Schlafzimmer nicht mehr lebend. “Lebend” würde in diesem Fall bedeuten, dass wir das Treppengeländer abbauen müssten, um das Monster hinunter zu tragen.
Samstag, 8. Februar 2003
Kessy? Cathy?
Woher kommt eigentlich der Name “Kessy”? Darüber habe hin und wieder nachgedacht. Meine erste und einzige Barbiepuppe – übrigens eine dunkelhaarige und keine blonde! – hieß nämlich Kessy. Obwohl ich den Namen niemals aufgeschrieben hatte, weiß ich genau, dass es diese Schreibweise war. Es könnte sich natürlich um eine eingedeutschte Aussprache und Schreibweise von “Cathy” handeln. Eine Befragung von Google hat mich auch nicht schlauer gemacht. Nur eins habe ich dabei festgestellt: Kessy ist ein beliebter Hunde- und Katzenname.
20.000 Poren sind kleiner, einfach feiner …
… als was, frage ich mich nur. Eine geschickte, aber natürlich unvollständige Formulierung der Werbestrategen: So kann sich keiner beschweren, wenn die Kosmetik doch nicht zur Verkleinerung der Poren beiträgt. Kleiner als ein Mondkrater sind die Poren allemal und damit hat die Creme alle Versprechungen gehalten.
Montag, 10. Februar 2003
Viel zu schnell vorbei …
… ist so ein Wochenende. Hab ich nicht vor einiger Zeit schon mal Ähnliches geschrieben? Muss mal nachschauen gehn …oder auch nicht. Jedenfalls hatte ich nicht ganz so viel vom Wochenende. Der Samstag ist mindestens zur Hälfte ausgefallen, weil ich mit Kopfschmerzen aufgewacht bin. Selbst eine Tablette nehmen und wieder hinlegen hat nicht geholfen. Gegen Mittag bin ich trotzdem aufgestanden, habe nachmittags sogar staub gesaugt, obwohl mir nicht danach war, und irgendwann wurde es langsam besser.
Den Sonntagnachmittag habe ich so richtig schön am PC vertrödelt. Zwar habe ich einiges gemacht (es gibt jetzt eine Fotogalerie auf meinen “Löwenmaul persönlich”-Seiten), und einiges überarbeitet, aber längst nicht so viel getan, wie ich mir immer vornehme. Es fällt mir schwer, dann am Ende eines solchen Tages nicht unzufrieden mit mir selbst zu sein.
Donnerstag, 13. Februar 2003
Nichts ist doofer als Hannover – nein danke!
Warum reden eigentlich alle so schlecht über Hannover? Nun gut, “alle” ist sicher übertrieben, aber immer wieder machen sich Leute im Fernsehen über unsere Landeshauptstadt lustig. Hat Harald Schmidt damit angefangen? In dieser Woche war es jedenfalls wieder einmal Thomas Herrmanns mit seinen “Fundstücken” im Quatsch Comedy Club. Es hört sich immer so an, als sei die Stadt tiefste Provinz ohne jegliche Attraktionen und ohne Niveau. Sicher, es gibt schönere Städte. Aber auch viele, die hässlicher und unattraktiver sind. Keine Stadt in Europa kann mit den 650 Hektar der Eilenriede, Hannovers Stadtwald, mithalten. Und wo gibt es schon ein so großes, künstlich angelegtes Binnengewässer wie den Maschsee? Messestadt ist Hannover ohnehin, wer kennt nicht die CeBit? Einen wunderschönen neu gestalteten Zoo hat Hannover oder auch die dicken Nana-Skulpturen von Niki de Saint Phalle am Leineufer … Wenn ich im Laufe des Jahres bei gutem Wetter einmal Lust und Laune habe, werde ich einige schöne Fotos machen …
Bis dahin kann jeder mal in den Infos der Stadt Hannover unter Erlebenswertes & Kulturelles stöbern.
Samstag, 15. Februar 2003
Mond-Tag
Ich sitze hier und bin gerade durch einige Tagebücher und Weblogs gesurft, während der Vollmond versucht, durch die Wolken zu scheinen.
Nachdem wir gestern Abend Besuch hatten zum Lasagne-Essen, war heute ein ruhiger Samstag angesagt. Der Besuch gestern hatte zur Folge, dass ich vorher sauber machen musste. Also ist “Folge” eigentlich falsch, weil ich’s ja vorher erledigen musste. Und mir war gar nicht danach, denn ich hatte mich schon den ganzen Tag etwas angeschlagen gefühlt. Eine banale Erkältung, sonst nichts. Weil ich aber gestern so brav alles saubergemacht hatte, konnte ich heute Nachmittag auf dem Sofa liegen, einen Film anschauen und stricken … schön!!!
Sonntag, 16. Februar 2003
Stadtgang
Heute Nachmittag haben wir einen kurzen Ausflug in die Stadt gemacht. Kurz deswegen, weil es doch ziemlich frostig und ungemütlich war. Aber ein wenig frische Luft schnappen und einmal etwas anderes sehen tut doch gut. Ich habe einige Schnappschüsse gemacht. Von einem der Fotos bin ich ganz begeistert:
In voller Größe als Hintergrundbild auf dem Desktop sieht es so schön aus!
Dienstag, 18. Februar 2003
Vom Tisch
Heute habe ich es endlich geschafft, und drei Dinge erledigt, die ich schon eine Weile vor mir her geschoben habe. Nicht Überwältigendes, auch nichts besonders Unangenehmes, aber es gibt wahrlich Schöneres als Briefe an Versicherungen und ähnliches zu schreiben. Aber nachdem ich mich vor einer Weile zur häuslichen Verwaltungs- und Finanzministerin geworden bin, gehört dies eben zu meinen Pflichten. Die besseren Aufgaben sind natürlich die Optimierungsangelegenheiten. Also zum Beispiel dafür zu sorgen, dass der Mann endlich bei seiner teuren Krankenkasse kündigt und eine der günstigsten auswählt oder dass wir uns gut und preiswert versichern. Früher habe ich mich kaum um Geld gekümmert, es war immer genug da. Aber wen wundert’s, bei einem sehr gut bezahlten Job in Frankfurt und einer absolut günstigen Wohnung im Haus meiner Eltern. Wenn ich nur daran denke, dass all mein Geld einfach so auf dem Girokonto herumlag, ohne irgendwelche Zinsen zu bringen … da könnte mir heute noch schlecht werden, aber das ist passéund ich habe irgendwann daraus gelernt.
Freitag, 21. Februar 2003
Fragezeichen
Hin und wieder werfen Einträge in Online-Tagebüchern oder Weblogs Fragen auf. Nämlich dann, wenn in Rätseln geschrieben wird, wenn nur Andeutungen gemacht werden. Man will oder “darf” nicht beim Namen nennen, was sich dahinter verbirgt. Die große Schar der Leserschaft sitzt dann mit Fragezeichen davor und versteht es einfach nicht. Wen es brennend interessiert, kann sich gerne den Kopf zerbrechen, welches Geheimnis hinter den Worten steckt; alle anderen dürfen achselzuckend weitersurfen. Das ist eben der Nachteil solcher Tagebücher, die nicht nur privat, sondern auch – oder vor allem – öffentlich sind. Im Grunde sollte man sich sagen: “Ganz oder gar nicht!” Wenn etwas nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, gehört es dort nicht hin, auch nicht andeutungsweise. Doch da man nicht (nur) für die Leser schreibt, sondern auch (oder ausschließlich?) für sich selbst, bleibt einem natürlich selbst überlassen, was man niederschreibt. Persönliche Entscheidungsfreiheit. Ich jedenfalls schreibe vieles nicht, was mich beschäftigt. Weil es zu privat ist. Wird ein persönliches Tagebuch zu unpersönlich und langweilig, wenn ich nicht alles schreibe? Nein, ich mache mir nicht ernsthaft Gedanken darüber. Es ist schließlich mein Tagebuch. Ich entscheide, was und wie ich es schreibe. So wie alle anderen auch, Fragezeichen hin oder her.
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Richtig krank bin ich nicht. Aber auch nicht so richtig fit. Seit einiger Zeit schon schnupfe ich immer wieder herum, aber es ist kein richtiger Schnupfen. Mal da, mal weg. Gestern kamen noch heftige Kopfschmerzen dazu. Abends wurde es endlich etwas besser. Heute war’s zunächst okay, aber kurz nachdem ich morgens am Schreibtisch saß, spürte ich eine unangenehme Verspannung im linken Schulterbereich. Ich möchte mal wissen, woher das so plötzlich kommt, ich kann mich an keine falsche Bewegung erinnern. Es schmerzt sowohl im Rücken als auch vorne … Hoffentlich ist es bis heute Abend verschwunden, sonst wird es wieder ein besonders “angenehmes” Wochenende werden.
Mein Elementarwesen
Seit Ende Januar läuft am Donnerstagabend auf RTL II die Doku-Soap “Vorsicht Baustelle! Unser Traum vom Eigenheim”. So etwas schaue ich mir immer wieder gerne an, weil unsere Erfahrungen mit dem Hausbau noch sehr frisch sind. Gestern Abend war es also wieder soweit: Wir durften zum Beispiel Moni und Toni beim Aussuchen der Innenausstattung begleiten oder zuschauen, wie das Haus von Familie Klampt aufgebaut wird. Am spannendsten fand ich aber den Geomanten, der bereits in der letzten Woche aufgetreten ist. Er sucht unter anderem nach Wasseradern, befreit Häuser vor dem Umbau von Energien der vorherigen Bewohner und – er spürt Elementarwesen auf. So ein Elementarwesen kann irgendwo auf dem Grundstück stehen. Es darf nicht durch Bauarbeiten gestört werden. Also wird ein Röhrchen in die Erde gesteckt und das Elementarwesen dort eingesperrt. Dann nimmt man das Röhrchen, befragt das Wesen, wohin es während der Bauzeit umziehen möchte, und setzt das Röhrchen an dieser Stelle wieder in die Erde …
Da habe ich doch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil wir auf unser Elementarwesen gar keine Rücksicht genommen haben. Jörg meint, es sei im großen Kellerraum einbetoniert. Wenn das stimmt und wir es dadurch verärgert haben, dann sitzt es garantiert genau unter meiner linken oberen Bettseite und ist schuld an meinen Verspannungen. Ich hätte aber lieber ein Elementarwesen, das im Garten steht. Ich stelle es mir lustig vor, wenn Besucher kommen, durch den Garten laufen und auf das Elementarwesen prallen, weil sie nicht wissen, dass es mitten auf dem Rasen steht *ggg*.
Sonntag, 23. Februar 2003
Arbeit, feiern, ruhen
Am Samstag haben wir mit unseren Nachbarn zusammen in der Wohnung unserer schwangeren Freundin Angela etwas umgeräumt. Ab zehn Uhr morgens ging es los mit Schrank ausräumen, Computer umstellen, dazu ein Loch in die Wand bohren für das Kabel, den sperrigen Schrank in den Flur wuchten, wieder einräumen … Anschließend Kinderbett und Laufstall zusammenbauen und dann war es schon 14 Uhr. Zwischendurch wurden wir gut verpflegt mit Brötchen, leckerem Zubehör, Kaffee und Saft. Als wir wieder zu Hause waren, wollte ich mich nur kurz hinlegen, aber ich habe dann richtig geschlafen und bin erst zum Duschen gegen 18 Uhr wieder aufgestanden. Schließlich waren wir abends noch zu einer Geburtstagsparty eingeladen. So lange wurde es (für uns fünf) dann nicht, um halb eins waren wir wieder zu Hause und ich bin direkt ins Bett gefallen.
Heute haben wir bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang von eineinhalb Stunden durch Hemmingen gemacht. Es gibt hier noch viele Ecken, die wir nicht kennen.
Danach war noch ein wenig PC-Gebastel, Lindenstraßengucken und Sonntagabendfilme angesagt. Immerhin habe ich jetzt wieder ein funktionierendes CD-ROM-Laufwerk in meinem PC!
Montag, 24. Februar 2003
Abgesäbelt
Wenn man eine Gurke hobelt und dabei den kleinen Finger zu weit ausstreckt, kann man das Pech haben, dass er unters Messer gerät. Dann sind schnell mal zwei Millimeter von der Fingerkuppe abgehobelt und es blutet wie verrückt. Da es überhaupt nicht weh getan hat, bin ich natürlich nicht in Panik ausgebrochen. Nur die Suche nach passendem Verbandsmaterial war nicht so einfach. Schließlich habe ich das Ganze mit einer Dreifachschicht Hansaplast umklebt. Es ist etwas unhandlich, vor allem beim Tippen merke ich es jetzt. Gelegentlich bräuchte ich schon diesen kleinen Finger der rechten Hand, vor allem für die Shift-Taste. Geht aber nicht. Also geht’s im Moment etwas langsamer.
Übrigens habe ich natürlich gleich nach dem Verarzten das abgeschnittene Stück gesucht und auch im Hobel gefunden. Im Gurkensalat wollte ich es doch nicht haben. So aber war er sehr lecker.
Mittwoch, 26. Februar 2003
Geburtstage ohne Ende
Mit der Party am Samstag wurde die diesjährige Geburtstagssaison eingeläutet. Nun geht es Schlag auf Schlag: Heute folgt Nachbarin Tina, die am Samstag zur Feier eingeladen hat, am 9. März ist Nachbar Ralf dran, eine Woche später Jörg und wiederum genau eine Woche darauf Angela. Ebenfalls noch im März haben meine Nichte Jana und mein Neffe David Geburtstag, Anfang April dann meine Schwester Ute. Die drei wohnen aber weiter weg, so dass wir bei den eventuell stattfindenden Feiern nicht zugegen sein werden. Aber auch so ist es schon genug. Der März wird damit enden, dass ich um einige Euro ärmer (mit Sicherheit) und einige Kilos schwerer bin (hoffentlich nicht).
Am laufenden Band
Normalerweise heißt es beim Einkaufen: “Alle Waren aus dem Einkaufswagen oder -korb auf das Band legen”. Zu neunzig Prozent landen meine Einkäufe auch dort; eine Ausnahme mache ich nur, wenn ich eine größere Anzahl von identischen größeren Dingen kaufe. Und da hat sich auch noch kein Mitarbeiter an einer Kasse “beschwert”. Kürzlich aber erlebte ich bei einem Lebensmittel-Discounter das Gegenteil dieses Gebots. Ich hatte ordentlich alle meine Einkäufe auf das Transportband gepackt. Darunter waren drei Flaschen Weißwein derselben Sorte. Da wies mich die Mitarbeiterin an der Kasse zurecht: “Die zwei Flaschen bitte wieder in den Einkaufswagen, ich brauche nur eine.” Bitte schön, wie soll man’s denn nun machen???
Freitag, 28. Februar 2003
Fremdkochen
Während ich ein wenig auf dem Sofa entspannt und das Kochduell angeschaut habe, hat Jörg auswärts gekocht – vielmehr ist er noch dabei. Bei unserer Nachbarin Tina soll es morgen Abend zur Geburtstagsfeier Chili con carne geben. Jörg kann das ihrer Meinung nach viel besser kochen als sie, daher steht er nun dort in der Küche.
Samstag, 1. März 2003
Aus dem Winterschlaf erwacht
Kaum scheint die Sonne und es wird wärmer, geht es wieder los mit der Gartenarbeit. Bei angenehmen 11 Grad und Sonnenschein habe ich einiges an meinen Stauden abgeschnitten. So etwas kann man natürlich vor dem Winter machen, sobald es verblüht ist. Aber ich hatte das Pech, dass es dann ständig regnete – jedenfalls an den Wochenenden – und während der Woche war es nach der Arbeit schon zu dunkel. Bei den zwei Buschmalven war ich mir dann allerdings unsicher: wie viel darf ich, wie viel soll ich? Also habe ich erst einmal den Ratgeber von “Mein schöner Garten” befragt. Nun weiß ich, dass 5 Schnittgruppen gibt und die Buschmalve zur Schnittgruppe 2 gehört und daher stark zurückgeschnitten werden muss. Da muss ich in den nächsten Tagen noch mal ran. Die Frühjahrsblüher haben schon reichlich Knospen angesetzt. Dieses Jahr wird unser Garten viel früher grün und bunt werden, im letzten Jahr ging es erst im April los mit der Pflanzerei.
Jörg hat unsere Holzterrasse mit einem Hochdruckreiniger und Wasser gereinigt und dann sogar komplett gestrichen. Es steht der Gartensaison nichts mehr im Wege.
Sonntag, 2. März 2003
Frische Farbe …
… für meine Haare gab es heute Nachmittag. Ich habe nun schon einige graue Haare, die im Grunde nicht so sehr auffallen. Aber gerade vorne am Haaransatz stört es mich doch. In den letzten Monaten habe ich meistens die Poly Re-Nature-Creme verwendet, die tatsächlich funktioniert und die grauen Haare unsichtbar macht. Jetzt wollte ich aber doch wieder etwas mehr Farbe und bin nun dunkelbraun. Und komme mir ganz fremd vor, wenn ich in den Spiegel schaue.
Montag, 3. März 2003
Rosenmontag
Tatsächlich, die Fastnacht (hierzulande Karneval, anderenorts Fasching genannt) ist in vollem Gange. Aber hier in der Region Hannover kriegt man überhaupt nichts davon mit. Zum Glück. Früher fand ich es auch nur toll wegen der Masken- und Hexenbälle. Vor allem die Hexenbälle am Mittwoch waren das Ereignis in Trebur und der größeren Umgebung. Kann man ja alles in meinen Tagebüchern nachlesen. In Hannover gibt es zwar Sonntags einen Umzug, aber wenn man nicht in der Stadt wohnt oder sich extra deswegen dorthin bemüht, geht der Trubel völlig an einem vorbei. Das wirklich einzige, was wir karnevalsmäßig tun werden, ist die Stunksitzung im Fernsehen anschauen. Absolut empfehlenswert! Gestern Abend gab es schon die gekürzte Fassung, aber ich werde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Langfassung (3 Stunden) aufnehmen (WDR um 00:30 Uhr).
Neue Redensart?
“Mal doch nicht den Teufel an die Wand” – diesen Ausspruch kennt doch sicher jeder, und es ist damit gemeint, dass man das Schlimmste befürchtet, eine ungünstige Situation voraussieht oder übermäßig pessimistisch ist. Wenn ich nun laut vor mich hin denke und mein Mann darauf antwortet: “Mal doch nicht den Engel an die Wand!”, dann habe ich da wohl eine sehr optimistische Äußerung getan. Wenn sich dieser Wunsch nur erfüllen würde!
Donnerstag, 6. März 2003
Unterm Messer
Donnerstagvormittag, 11:00 Uhr. Wahrscheinlich liegt Sammy jetzt gerade beim Tierarzt unterm Messer. Er hat heute den Termin für den kleinen, obligatorischen Eingriff. Und ich habe Urlaub. Weil es einfach praktischer ist, wenn ich das Katerchen morgens hinbringen und mittags bzw. nachmittags wieder abholen muss. Danach kann ich ihn sowieso nicht alleine lassen. Ich hoffe, er ist gleich drangekommen und ich kann ihn bald abholen.
13:00 Uhr. Gerade habe ich Sammy abgeholt. Als ich im Wohnzimmer die Transportkiste öffnete, torkelte er sofort heraus. Ich schnappte ihn dann vorsichtig und legte ihn auf eine weiche Unterlage vor dem Sofa. So verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag. Ich habe gelesen und fern gesehen, während Sammy die meiste Zeit schlief. Um halb sieben lief er schon wieder relativ normal durch das Haus.
Freitag, 7. März 2003
Überstanden
Sammy sprang heute Morgen schon wieder durch die Gegend, als wäre überhaupt nichts gewesen. Prima, denn es ging ihm besser als mir. Klar, ich habe ja heute noch einen Tag Urlaub, und da ist es doch passend, wenn ich mit Kopfschmerzen aufwache. Ich habe erst mal eine Tablette genommen und mich dann wieder hingelegt. Erst gegen elf bin ich aufgestanden, obwohl mir nicht so richtig danach war.
Landpartie
Schönes Wetter, angenehme Temperaturen, ein Urlaubstag – die Kopfschmerzen sind zwar noch nicht ganz weg, aber für einen kleinen Ausflug übers Land bin ich doch fit genug. Denn heute wollte ich einen mittleren Großeinkauf bei Aldi machen. Da der nächstgelegene Aldi alt und klein ist, das Personal gleichgültig bis unfreundlich und man einem Teil der Kundschaft ansieht, dass der Laden in einer – sagen wir mal – nicht besonders attraktiven Wohngegend liegt, gehe ich dort äußerst ungern und daher selten einkaufen. Die Kunden könnten mir ziemlich egal sein, aber alles zusammen hält mich immer wieder von einem Einkauf dort ab. Also bin ich heute 12 Kilometer übers Land gefahren. Dort gibt es einen recht neuen und großen Aldi-Markt. Ich hatte Glück und es war für einen Freitag sehr wenig los. Nun ist unser Vorratsschrank im Keller gut gefüllt: Dosentomaten, eingelegte Paprika, Nudeln, Reis, Rotkohl, H-Sahne und noch ein paar andere Dinge.
Eigentlich müsste ich jetzt noch Staub saugen, aber große Lust dazu habe ich nicht. Doch ich könnte mich überreden: jetzt schnell saubermachen und um 16:30 Uhr auf Sofa legen und “Alfredissimo” anschauen. Damit könnte es klappen.
Tja, ich war zwar pünktlich fertig, aber die Kochsendung fiel leider aus wegen einer aktuellen Berichterstattung …
Sonntag, 9. März 2003
Mehr Zeit bitte!
Wenn ich hier (und woanders) nicht zum Schreiben komme, dann liegt das an der momentanen Überfüllung des privaten Terminkalenders und zusätzlicher nicht geplanter Ereignisse, die sich wie von Geisterhand immer wieder dazwischen schieben. Ich kann da anscheinend nichts tun, es tut sich alles von selbst, ohne mich zu fragen.
Donnerstag, 13. März 2003
Aufwärts
Langsam geht es wieder etwas besser. Noch zwei Geburtstagsfeiern und dann ist erst einmal wieder Ruhe. Nach langem Hin und Her werden wir nun am Samstag nicht in Jörgs Geburtstag “hineinfeiern”. Da er für Sonntag schon ein paar Leute zum Kaffee eingeladen hat, wäre es alles zusammen etwas zu viel geworden. Denn es hätte bedeutet: Am Freitag Einkaufen, Freitag und Samstag vorbereiten, zum einen für den Samstagabend und zum anderen für den Sonntagskaffee, am Samstag auf jeden Fall bis nach Mitternacht durchhalten, dann vielleicht noch den einen oder anderen über Nacht als Schlafgast, am Sonntag spätes Frühstück, das dann beinahe nahtlos in das Kaffeetrinken übergeht. Abends dann total erschöpft ins Bett fallen und am Montag am besten gar nicht mehr aufwachen. Nein, danke! Seit Mitte Februar hatten wir nun jedes Wochenende private Termine und irgendwann reicht’s mal. Die Geburtstagsparty wird dann eben später, zum Beispiel im April, nachgeholt. Wir können ja dann ein Osterfeuer im Garten anzünden *g*.
Berufstätige Putzfrau
Ein Mann und eine Frau wohnen in einem hübschen, kleinen Häuschen. Sie sind beide berufstätig und den Haushalt erledigen sie gemeinsam. Irgendwann einmal geht es ihnen finanziell so gut, dass sie sich entscheiden, einige Hausarbeiten von einer Putzhilfe erledigen zu lassen. Beide freuen sich, dass sie nun mehr von ihrer Freizeit mit gemeinsamen Unternehmungen verbringen und sich ihren Hobbys widmen können. Nun geschieht es aber, dass der Arbeitgeber der Frau gar nicht mehr viel Geld hat und an allen Ecken und Enden sparen muss. Und so entscheidet er, dass er sich kein Personal mehr leisten kann, das die Büroräume reinigt. Also holt die Frau am Donnerstag nicht ihr Business-Kostüm oder den Hosenanzug aus dem Schrank, sondern zieht eine alte Jeans und einen bequemen Pullover an: es ist Putztag. Damit sie sich weiterhin an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlt, muss sie – wie auch ihre Kolleginnen und Kollegen – den Schreibtisch wischen, das Geschirr spülen und den Mülleimer ausleeren. Einmal im Monat wird der Boden gewischt oder es werden die Fenster geputzt. Wenn sie am Donnerstag nach Hause kommt, trifft sie manchmal noch ihre Putzhilfe, die gerade das hübsche, kleine Häuschen auf Hochglanz gebracht hat. Und dann plaudern sie noch ein paar Minütchen über die heutige Putzarbeit …
Programmänderung und der Sonntagabend
Nachdem die Party am Samstag nicht stattfindet, wird es neben dem Kaffeetrinken ein Abendessen im kleinen Rahmen geben. Der Sonntagabend ist zwar nicht optimal, aber es ist okay. Ich habe immer noch eine Abneigung, am Sonntagabend etwas zu unternehmen. Der Montagmorgen steht dann schon immer “drohend” bevor, auch wenn er wirklich nicht drohend ist. In der Vergangenheit war er es manchmal aus unterschiedlichen Gründen schon.
Ich kann zum Glück sagen, dass mir meine Arbeit viel Spaß macht und ich sehr, sehr nette Kollegen habe. Und wer kann schon während der Arbeitszeit Bücher lesen? *ggg* Nein, nicht dass dies jemand falsch versteht. Aber beim Umsetzen von den so genannten Schwarzschriftbücher (Gedrucktes für Sehende, in der Regel mit schwarzen Buchstaben) muss man das Ganze erst einmal einscannen, dann Korrektur lesen und anschließend noch weiterbearbeiten, wenn es in Punktschrift ausgedruckt werden soll. Und das Korrektur lesen bedeutet natürlich, dass man das Buch tatsächlich LESEN muss. Sicher nicht mit Muße und in Ruhe, aber doch von vorn bis hinten Seite für Seite, Satz für Satz und manchmal auch Buchstabe für Buchstabe. Zurzeit lese ich gerade “Death of a Salesman” Korrektur, was mir natürlich aus der eigenen Schulzeit bekannt ist. Davor hatte ich ein Lesebuch für die 5. Klasse in Arbeit und da gab es wunderbare Geschichten zu entdecken!
Gesunde und kranke Katzen
Unser “Coonie” Sammy gedeiht prächtig – ich müsste ihn mal wieder wiegen – und bereitet uns viel Freude. Tapete hinter der Eingangstür abreißen, morgens ab 6 Uhr Krallen in Menschenfüße unter der Bettdecke hauen – nun gut, das ist der mehr oder weniger erfreuliche Unsinn, den so ein Katerchen im Kopf hat. Aber sonst ist er gaaanz lieb und wird hoffentlich ein richtiger Schmusekater werden. Nach draußen geht er noch nicht, und da er zwar die Katzenklappen kennt, sie aber noch nicht benutzen kann, werden wir ihn im Moment noch nicht darauf hinweisen. Demnächst kriegt er noch eine Tollwutimpfung und wenn dann die Gartensaison beginnt, darf auch er einmal hinausschnuppern.
Nicht so gut geht es Julchen, die ja seit Mai 2001 bei unseren Nachbarn Tina und Ralf wohnt. Sie war noch nie eine große Esserin, aber in letzter Zeit hat es sehr nachgelassen. Die Tierärztin stellte beim ersten Besuch ein Gewicht von nur 2,8 Kilogramm fest und das ist doch zu wenig selbst für eine kleine Katze. Außerdem fühlte sie einen Knoten im Bauch und ihre Vermutung war: Leukose-Knoten. Ich war von dieser Tierärztin nicht so hundertprozentig überzeugt und hatte deshalb schon mit Sammy einen anderen Tierarzt aufgesucht. Nun waren Tina und Ralf auch mit Jule bei diesem Tierarzt. Es wurde Blut abgenommen, es wurden Röntgen- und Ultraschallaufnahmen gemacht. Der Knoten hatte sich bei der zweiten Untersuchung schon verkleinert und es schien auch so etwas wie Knochenstücke dort zu sehen zu sein, von einer Maus zum Beispiel. Heute war nun das Ergebnis aus dem Labor da. Leider sind die Blutwerte nicht sehr gut, im schlimmsten Fall könnte es vielleicht FIP sein, im besten Fall nur eine Magen- und Darmverstimmung. Leider frisst sie nach wie vor nicht viel und trinkt vor allem zu wenig. Der Tierarzt hat nun angeordnet, dass ihr künstlich, also am Tropf, Flüssigkeit zugeführt werden muss, wenn sie bis morgen nicht getrunken hat. Wir hoffen, dass es alles nicht so schlimm sein wird, aber im Moment bleibt nur das Warten.
Montag, 17. März 2003
Angebrannt
Am Samstag habe ich tatsächlich noch einen Kuchen für Sonntag gebacken. Und wieder etwas dazugelernt: Backt man eine “Verkehrte Apfeltorte”, so sollte man möglichst keine Springform verwenden. Bei diesem Kuchen wird nämlich der Boden der Form mit Butter und Zucker bestrichen, dann mit Äpfeln belegt und darüber kommt der Teig. Und da eine Springform nicht hundertprozentig dicht ist, kann etwas heraustropfen. Das tropft auf den Boden des Backofens, wird schön schwarz und riecht angebrannt. Da nun der Backofen auf jeden Fall gereinigt werden musste, bot sich auch eine Komplettreinigung an. Welch ein Glück, dass man mit einfachen Handgriffen aber auch wirklich alles ausbauen und in die Spülmaschine legen kann. Es blieb allein noch die Fleißaufgabe, das angebrannte Zeug zu entfernen. Das hat Jörg übernommen.
Geburtstag
Gestern war strahlender Sonnenschein und es wurde auf der Terrasse in der Sonne richtig warm. Ich hätte Lust dazu gehabt, solange es geht draußen zu sitzen und einfach nichts zu tun. Aber schließlich war es Jörgs Geburtstag und es kam Besuch zum Kaffee und anschließend zum Abendbrot. Da aber alle heute wieder arbeiten mussten, hat es sich nicht so lange ausgedehnt. Trotzdem war ich heute etwas müde. Vielleicht war es deshalb gar nicht so schlecht, dass wir mit der Medienzentrale diese Woche in ein anderes Gebäude umziehen. So haben wir heute schon mal einige Stunden lang Unterrichtsmaterial in die neuen Räumlichkeiten gekarrt und dort in die Regale geräumt.
Dienstag, 18. März 2003
Umgezogen
Heute war der zweite, eigentliche Umzugstag. Die PCs wurden abgebaut und natürlich in den neuen Räumen wieder angeschlossen. Dazwischen lagen einige Stunden des Aus- und wieder Einräumens diverser Materialien.
Als ich heute nach Hause kam – es war erst kurz vor halb fünf – habe ich meine Gartenklamotten angezogen und noch die Rose und den Lavendel eingepflanzt, die Jörg zum Geburtstag bekommen hatte. Solange die Sonne noch auf die Terrasse schien, war es angenehm warm und ich habe draußen gesessen. Nun spüre ich es deutlich, dass ich die letzten zwei Tage fast ständig auf den Beinen war. Klar, das ist ein Unterschied zu dem Sitzen am Schreibtisch. Mir tun jedenfalls alle Beine und Füße weh, und ich werde noch schnell etwas kochen und dann dieselben auf dem Sofa hochlegen. Wahrscheinlich gibt es heute mal einen richtig schönen Film zu sehen, denn Jörg hat zu seinem Geburtstag auch einen DVD-Player und diverse DVDs bekommen.
Sammy und die Hasen
Sammy war heute Nachmittag auch mit draußen und nach einigen Runden ums Haus und durch den Garten entdeckte er die Hasen des Nachbarn. Die fand er äußerst faszinierend, so faszinierend, dass er schließlich in Nachbars Garten lief, um sich direkt vor den Stall zu setzen. Dort war er nicht mehr wegzubewegen. Mir wurde es irgendwann zu kalt und ich wollte den Kater mit nach drinnen nehmen. Er aber starrte nach wie vor auf die Hasen. Gut, dachte ich, die Nachbarn sind wohl noch nicht da, ich geh mal schnell rüber auf deren Grundstück und hole den Kater. Normalerweise laufe ich nicht einfach so in anderer Leute Gärten, aber wie sollte ich sonst den Kater zurückholen? Außerdem würde es ja keiner merken. Doch das war falsch gedacht. Als ich um das Gartenhaus herumging, sah ich den Nachbarn drinnen am Tisch sitzen und er sah mich auch! Wie peinlich! Sammy wollte sich natürlich nicht einfangen lassen und flitzte bei dem Versuch erst zwei-, dreimal auf der Kiesschicht am Zaun entlang, bis ich ihn endlich hatte. Auf dem Rückweg schnell mal dem Nachbarn gezeigt, was ich da eingefangen hatte, und dann nichts wie weg. Sammy strampelte sich los und kratzte mich dabei. Zum Glück lief er aber schnurstracks ins Haus und nicht wieder zurück zu den Hasen.
Mittwoch, 19. März 2003
Jule-Katzi
Am Wochenende hat Jule doch etwas mehr getrunken und dann auch ein größeres Geschäft hinterlassen, mit dem sich anscheinend die Verstopfung gelöst hatte. Jedenfalls hatte sie am Sonntag Durchfall, vielleicht kam es auch von dem vermehrten Fressen, an das sich der Magen erst wieder gewöhnen musste. Durchfall bei Katzen stinkt ganz gemein, ich habe es früher selbst schon ein paarmal erlebt. Mittlerweile funktioniert die Verdauung wieder normal und mit dem Fressen klappt es auch schon wieder besser. Sieht so aus, als sei alles überstanden!
Würmer
Letzte Nacht hatte ich einen ziemlich unangenehmen Traum: Mein Körper war voller Würmer. Wie ich das herausgefunden hatte, weiß ich nicht, aber ich habe mehrmals mit einer Nadel in meinen Bauch gestochen und unter dem Mikroskop konnte man dann die kleinen, weißen Würmer erkennen. Ich musste einen Arzt aufsuchen und ihm erklären, was mit mir los war. Das war mir ziemlich unangenehm und peinlich, als ob ich selbst daran schuld wäre. Ich habe keine Ahnung, ob er mir helfen konnte, denn mittendrin war der Traum zu Ende. Nun frage ich mich, wie ich denn ausgerechnet auf Würmer komme? Vielleicht deshalb, weil bei drei von unseren Katzen demnächst ein Tierarztbesuch mit Impfen und Entwurmen ansteht? Gestern Abend hat eine Kandidatin beim Kochduell Mini-Windbeutel mit einer Creme gefüllt; dazu benutzte sie einen Spritzbeutel mit Metallspitze. Ich glaube, das sah so ähnlich aus wie das Ding, was ich mir in den Bauch piekte.
Das Superschnäppchen
Am späten Nachmittag waren wir bei Hornbach und OBI, um Latten, Paneele und Einbaustrahler für die Badezimmerdecke zu kaufen. Jörg hatte diese Halogenstrahler letzte Woche für 74 Euro bei OBI gesehen, bei Hornbach sollten sie 78 Euro kosten. Also wäre es logisch gewesen, wenn wir diese bei OBI gekauft hätten. Allerdings hat Jörg zum Geburtstag einen Gutschein von Hornbach bekommen und den wollten wir gern einlösen. Und das geht so: Man wende sich an die Mitarbeiterin der Lampenabteilung und teile ihr mit, dass man dieses Leuchtenset bei OBI für 74 Euro gesehen habe. Die Mitarbeiterin ruft – als Kundin getarnt – beim benachbarten OBI an und fragt nach dem Preis. Dort bestätigt man ihr die 74 Euro. Prima, nun bekommen wir die Strahler für 74 Euro! Nein, weit gefehlt – so einfach geht das nicht. Denn Hornbach gibt noch mal 10 Prozent Rabatt auf den OBI-Preis, so dass wir nur noch 67 Euro bezahlen müssen!
Donnerstag, 20. März 2003
Durchhalten
Nach dem eineinhalbstündigen Baumarktmarathon taten mir ernsthaft die Füße weh. Aber es war noch mehr, ich fühlte mich ganz und gar nicht fit.
Eigentlich hätte ich schon um 21 Uhr schlafen gehen können. Heute Morgen war das Aufstehen dann auch nicht so toll, aber bis zum Wochenende werde ich noch durchhalten. Dann kann ich mich ja ohne weiteres mit einer Erkältung ins Bett legen.
Montag, 24. März 2003
Frühlingssonne
Am Freitag wollte ich noch etwas zur aktuellen Situation schreiben, bin aber nicht fertig geworden und habe es heute wieder gelöscht. Warum etwas schreiben, das man zigmal in anderen Tagebüchern und Weblogs fast genauso wieder findet? Ich bleib lieber bei meinen kleinen privaten Berichten.
Gestern war die vorerst letzte Geburtstagsfeier. Ansonsten genießen wir im Augenblick jeden Strahl der Frühlingssonne und ich sitze nur wenig am PC.
Mittwoch, 26. März 2003
Frühjahrsträge
Im Moment hab ich das Gefühl, zu nichts zu kommen. Dabei arbeite ich gar nicht so lang und habe eigentlich genug Freizeit. Wenn ich nach Hause komme, muss ich erst einmal einen Blick in den Garten werfen (spannend, was da jetzt alles aus der Erde kommt) und mich dann in die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse setzen. Danach gibt es für ungefähr 45 Minuten das vorabendliche Fernseh-Entspannungsprogramm. Ja, und dann will noch das Abendessen gekocht werden, dann essen, fernsehen, vielleicht noch ein bisschen lesen im Bett und dann schlafen. Huch, das klingt äußerst langweilig und nach Routine … Aber was soll’s, es wird auch wieder anders werden. Nein, es ist nicht so, dass ich die vielen Einladungen und Termine der letzten Zeit vermisse. Ganz und gar nicht. Auch wenn es meistens sehr schön war, brauche ich nicht immer so viele Leute um mich herum. Jörg ist da anders, der hat gern viele Leute um sich – und ich muss manchmal darunter leiden, wie er kürzlich so passend feststellte.
Freitag, 28. März 2003
Die Schnäppchenjägerin …
… war wieder unterwegs. Dieses Mal bin ich bei Lidl fündig geworden und habe zwei Rankgestelle, oft auch Obelisken genannt, 2 Meter hoch für sagenhafte 12,99 Euro erstanden. Wofür ich die brauche? Ach ja, gestern war ich bei OBI, weil ich einen größeren Blumenkasten für die Kapuzinerkresse brauchte. Zwei Pflanzen fürs Büro habe ich auch noch mitgenommen. Und dann wollte ich noch gern eine Rankpflanze haben, die an der Hauswand rechts neben der Terrasse hoch wachsen soll. Ich wählte ein Gold-Geißblatt, weil mir die Farbe der Blüten sehr gut gefiel. Außerdem duftet ein Geißblatt intensiv. Zu Hause stellte ich allerdings fest, dass gerade dieses wohl nicht duftet. Schade, aber damit kann ich leben.
Samstag, 29. März 2003
Pflanzzeit
Heute war Gartenarbeit angesagt. Und das hieß für mich, vor allem erst einmal Unkraut beseitigen. Leider geht diese Arbeit entweder in den Rücken oder in die Beine, je nachdem in welcher Haltung man gerade arbeitet. Eine der Mini-Zypressen von Penny (für 1,29 das Stück) habe ich noch eingepflanzt, bei den anderen dreien konnte ich mich noch nicht für einen Standort entscheiden. Dann musste noch das Rank-Gestell zusammengebaut werden. Es besteht aus 33 Einzelteilen, die zusammengesteckt und festgeschraubt werden mussten. Die unteren Stäbe ein klein wenig nach innen gedrückt, passte es sehr gut in den Kübel. Nun sitzt das noch kleine Geißblatt darin und wird hoffentlich kräftig wachsen. Neue Gartenfotos gibt es in Kürze auf Hausnummer27 zu sehen.
Gegen halb vier war ich dann soweit fertig. Leider hatte sich die Sonne etwas zurückgezogen und zwischendurch regnete es auch hin und wieder ein klein wenig. Trotzdem hielt das uns nicht davon ab, auf der Terrasse zu sitzen. Unsere hochschwangere Freundin Angela war zum Kaffee gekommen und auch unsere Nachbarn gesellten sich dazu. Ich war froh, dass ich sitzen konnte, denn mir taten die Beine reichlich weh. Kein Wunder, denn sonst sitze ich den ganzen Tag im Büro und abends auf dem Sofa und da fehlt doch etwas Bewegung.
Sonntag, 30. März 2003
Sommerzeit
Nun ist sie wieder da, die wunderschöne Sommerzeit. Ich genieße es sehr, wenn es abends lange hell ist. So hat man doch viel mehr von der Freizeit, finde ich. Auch wenn die Umstellung auf Sommerzeit möglicherweise nicht die ursprünglich erwarteten Energieeinsparungen gebracht hat, weiß ich nicht, was manche Leute daran auszusetzen haben. Ich bezweifle auch, dass wirklich die Mehrheit dagegen ist. Ja, ja, einige hört man hin und wieder klagen: “Die Stunde fehlt mir richtig …” oder “Also, die Zeitumstellung macht mir so zu schaffen …” Prima Sommerzeit, man kann ihr alle Schuld in die Schuhe schieben. Wie praktisch. Vielleicht sollte man sie allein deshalb auf keinen Fall abschaffen.
Dienstag, 1. April 2003
Noch mal Sommerzeit
Die Gegner der Sommerzeit versuchen auch, ihre Ablehnung medizinisch zu belegen. Ja, es hört sich schon einleuchtend an, dass sich Zeitverschiebungen auf den Körper auswirken. Meinetwegen auch kleinere. Aber von welchen Menschen geht man dort aus? Von solchen, die immer um Punkt sieben morgens aufstehen und auf die Minute genau um 23 Uhr schlafen gehen? Wie ist es denn, wenn ich Gleitzeit habe und mir denke: “Ach heute schläfst du mal ein Stündchen länger.” Oder am Freitag stehe ich um sechs statt um sieben auf, weil ich dann früher Feierabend machen kann? Was passiert am Wochenende oder im Urlaub, wenn ich bis neun oder zehn schlafe? Und was richte ich in meinem Körper an, wenn ich zu einer Party eingeladen bin und erst nach Mitternacht ins Bett gehe? Nach dem, was bei Medizinfo steht, hat mein Körper gar keine Chance, sich diesem Nicht-Rhythmus anzupassen. Manchmal bin ich früh wach, ein anderes Mal schlafe ich lange. Manchmal möchte ich gar nicht ins Bett gehen und an anderen Tagen bin ich schon um 21 Uhr todmüde. Ich glaube meinem Körper ist Sommer- oder Winterzeit ziemlich egal.
Mittwoch, 2. April 2003
hr2 – Wissenswert: Tagebücher im Internet
Im letzten Jahr berichtete Biggi (Carpe Diem), dass der Radiosender hr2 für eine Reportage aus ihren Tagebüchern zitieren möchte. Die Sendung war am 04.03.2003. Aber ich glaube, kaum einer der Tagebuch-Schreiber und -Leser wird sie gehört haben. Wer hört schon hr2, das habe ich nicht mal getan, als ich noch in Hessen wohnte.
Wie auch immer, wer es nachlesen möchte, findet auf der Web-Site des Hessischen Rundfunks das Manuskript der Sendung.
(Nachtrag am 29.09.2003: Den Link habe ich entfernt, da diese Seite nicht mehr existiert.)
Freitag, 4. April 2003
Moderne Zeiten
Heute ist DSL bei uns eingezogen. Jetzt sind wir endlich einmal wieder technisch auf neuem Stand. Und schnell geht das! Ich bin begeistert! Gewöhnungsbedürftig finde ich es im Moment nur, dass ich gar nicht weiß, ob eine Verbindung besteht oder nicht – und dass ich nicht mehr daran denken muss, die Verbindung zu beenden.
Samstag, 5. April 2003
Viereckige Augen
Die sollte ich eigentlich haben, denn heute habe ich stundenlang am PC gesessen. Aber zum Glück beeindruckt das meine Augen gar nicht. Ich glaube auch nicht an die schlechten Prophezeiungen früherer Arbeitskollegen, wie schlecht doch die ganze PC-Arbeit für die Gesundheit sei. Zu einem Teil ist es auf jeden Fall auch eine Einstellungssache, finde ich.
Jedenfalls hatte ich eine Menge aufzuholen. Zuerst habe ich einige Fotos ausgedruckt und schon das hat eine Weile gedauert. Ich drucke wirklich selten Fotos aus und musste erst einmal experimentieren, um die richtigen Einstellungen herauszukriegen.
Dann gibt es einige neue Katzenfotos vom Februar und März, aktuelle Gartenfotos und auch zwei neue Rezepte.
Montag, 7. April 2003
Zu frisch …
… sollte Brot vielleicht doch nicht sein, wenn man es verzehrt. Gestern Nachmittag habe ich ein Roggenmischbrot gebacken, von dem wir abends etwas gegessen haben. Jörg hatte kurz danach schon etwas Magendrücken. Nachts wurde ihm allerdings ganz schlecht und das Abendessen landete auf dem umgekehrten Weg in der Toilette. Ich merkte von alledem nichts, wälzte mich aber gegen Morgen mit anderen Bauchschmerzen im Bett herum. Mein armer Mann musste auch noch ganz früh aufstehen, weil er mit seinem Chef zu einer geschäftlichen Besprechung nach Bochum gefahren ist. Und da der Termin auf 9 Uhr festgesetzt war, hieß es um sechs Uhr von Hannover aus zu starten. Und dann ging’ s ihm den ganzen Vormittag nicht so gut. Vielleicht sollte ich das nächste Mal vor so einem Termin lieber Schonkost zubereiten?
Wie gesagt, hatte ich andere Bauchschmerzen. Denn natürlich hatte ich am Freitag vergessen, in die Apotheke zu gehen. Das habe ich heute Nachmittag nachgeholt. Wie ich es mir schon dachte, hatten sie das gewünschte Medikament natürlich nicht da und mussten es bestellen. Aber gestern war es sowieso schon egal, auf jeden Fall habe ich nun für den nächsten Monat vorgesorgt.
Dienstag, 8. April 2003
Herbeigedacht?
Manchmal sollte man gewisse Dinge lieber nicht denken. Denn dann treffen sie prompt ein. Dieses Gefühl habe ich manchmal. Heute ist es wieder passiert. Als ich nach Hause kam, wollte der Mikater schmusen. Ich kraulte ihn und dachte zufrieden, dass wir wohl nach dem kalten Winter keine Zeckenplage haben werden. Im letzten Jahr fing es nämlich schon im März an und bisher hat Mika noch keine einzige mit nach Hause gebracht. Beim Kraulen spürte ich einen Knubbel – ein harmloser Fellknoten, den ich schnell entwirrte. Aber dann spürte ich noch etwas, nahm das lange Fell beiseite und entdeckte sie! Eine dicke, fette Zecke. Igitt! “Mika, komm, eine kleine Operation!” Mika ist sehr brav und lässt sich zum Glück das Herausdrehen der Zecken gefallen. Zwei dieser Biester habe ich bei ihm gefunden und dann gab’s gleich eine Ladung Frontline Spot On, das einzige, was gegen diese Blutsauger wirklich hilft.
Wachstumskontrolle und Ausgrabungen
Bestimmt kennen das die Gartenbesitzer – zumindest diejenigen, die noch nicht allzu lange einen Garten ihr Eigentum nennen können. Sobald die Außentemperaturen steigen und die Sonnen verstärkt strahlt, fängt die Natur an, aus dem Winterschlaf zu erwachen. Spannend beobachtet man die Sträucher, die neue Blätter bekommen und begutachtet alle winzigen grünen Triebe, die sich in der Erde zeigen. Und an manchen Tagen im Frühjahr geht es soweit, dass man aus dem Auto aussteigt und direkt vom Carport in den Garten geht – nur mal kurz schauen, ob sich im Laufe des Tages schon wieder etwas verändert hat.
Vor allem Anfänger stehen da natürlich oft vor einem Rätsel: Unkraut oder nicht? Viele Stauden verschwinden über den Winter so weit, dass oberirdisch gar nichts mehr zu sehen ist. Tja, und wenn man dann nicht mehr so genau weiß, wo sich welche Pflanze befunden hatte …
Ich bin kürzlich völlig überraschend fündig geworden. Eigentlich wollte ich nur eine kleine Zypresse einpflanzen. An einer Stelle, an der im letzten Jahr nichts anderes war. Schließlich hatte ich vorher noch einmal ausführlich die Gartenfotos angeschaut. Ich grub also nur ein kleines Loch für die Zypresse – doch halt, da befanden sich Wurzeln! Hm, ja, nachdem im Januar die Beete entlang der Nachbarsgarage aufgegraben und wieder zugeschüttet (und eingepflanzt) worden waren, konnte es schon sein, dass sich eine Pflanze dorthin verirrt hatte. Aber welche??? Nun gut, dachte ich mir, die Zypresse soll dort sitzen, dann nehme ich diese Wurzeln und pflanze sie weiter vorne ins Beet. Denn dort ist garantiert nichts. Also wieder ein Loch gegraben (übrigens mit meinem kleinen handlichen Gartenset von Ikea), ach nee – welche Pflanze ist nun das? Überraschungen über Überraschungen. Das wird mit Sicherheit ein interessantes und spannendes Gartenerlebnis.
Und ich mache auch jeden Tag meine kleine Runde durch den Garten und schaue, wie alles wächst.
Siebter Sinn
Katzen haben einen siebten Sinn, ganz sicher. Heute wollte ich Sammy die erste Portion der Anti-Wurm-Paste verpassen. Doch der noch Minuten zuvor wache und hungrige Kater lag tief schlafend im Körbchen. Nach einer Stunde wurde er wach – nun, ich wollte ihn nicht so direkt überfallen – und schon zog er sich auf die Höhen des Wohnzimmerschranks zurück, um dort weiterzuschlafen. Ich glaube, die Katzen ahnen es, wenn etwas ansteht, das ihnen vielleicht nicht so gefallen wird. Um acht Uhr hat Sammy schließlich das erste Drittel der Paste bekommen. Bäh, nicht besonders lecker, das konnte ich ihm deutlich ansehen. Aber widerstandslos hat er es geschluckt und anschließend mit etwas Katzenfutter den Geschmack verbessert.
Halb sieben
Es wird bestimmt halb sieben, hat er heute Nachmittag gesagt. Nun ist es halb neun. Und er ist immer noch nicht zu Hause. Nein, das macht nichts und ich komme auch allein zurecht, wirklich. Nö, ernsthaft, dann kann ich noch ein bisschen Tagebuch schreiben. Heute habe ich so viele Gedanken … Aber nein, ich schreibe sie nicht alle heute auf, ein paar hebe ich mir auf als Stoff für die nächsten Tage.
Wie gut nur, dass ich nichts zu essen vorbereitet habe, das mittlerweile schon verkocht wäre. Die gekochten Kartoffeln wärmen im Backofen und nachher gibt es Kräuterquark und Butter dazu.
Donnerstag, 10. April 2003
Schneefall
Gestern Abend fing es doch tatsächlich an zu schneien. Nun ja, es war in den letzten Tagen auch schon reichlich frostig gewesen. Hoffentlich haben es alle Pflanzen gut überstanden. Aber das sollte jetzt wirklich der letzte Wintereinbruch gewesen sein. Wenn man der Wettervorhersage glauben darf, wird es zum Wochenende hin wärmer werden. Nächste Woche müssen wir nur zwei Tage arbeiten und haben dann bis Ostermontag frei.
Wieder ein Kater “fertig”
Heute war Mika dran mit der alljährlichen Impfung. Zum Glück war er drinnen, als ich nach Hause kam. Ich packte ihn gleich in die Transportkiste und ab ging es zum Tierarzt. Autofahren mag er gar nicht gerne, er maunzte die ganze Zeit herum. Das änderte sich schlagartig, als wir beim Tierarzt waren. Dort war er wieder brav wie ein Lämmchen. Ende April kommen die beiden Katzenmädels noch dran. Mit denen wird es allerdings etwas komplizierter werden, denn sie lassen sich nicht freiwillig in die Transportkisten verstauen. Da muss ich mir noch ein paar Tricks einfallen lassen. Lizzy ist heute schon wie eine Wilde in den Keller gerast, als ich die Transportkiste für Mika nur in den Flur gestellt habe. Das wird demnächst noch lustig werden.
Sonntag, 13. April 2003
Freiluftsaison
Heute habe ich den halben Tag lesend auf der Terrasse verbracht. Zwar hatte ich mir noch etwas mit nach draußen genommen, aber da habe ich am späten Nachmittag wieder unberührt nach drinnen geräumt. Na ja, irgendwann …
Noch zwei Tage arbeiten und dann haben wir sechs Tage am Stück frei. Mit hoffentlich viel Sonnenschein. Bis jetzt sehen die Prognosen gut aus.
Dienstag, 15. April 2003
Katzeneltern
Ob man Kinder hat oder Katzen, es gibt Punkte, an denen sich das Elternverhalten ähnelt: zum Beispiel wenn es darum geht, die Kleinen loszulassen. Hat man sich einmal dafür entschieden, seinen Katzen Freilauf zu gewähren, muss man natürlich auch mit den Risiken leben. So war es schon ein merkwürdiges Gefühl, als Klein-Sammy ausgerechnet an einem Montagmorgen die Katzenklappe entdeckte. Ich saß den ganzen Tag etwas unruhig im Büro und war froh, als ich nach Hause kam und mir der Kater entgegenkam. Genauso ergeht es Eltern, wenn sie ihre Kinder zum ersten Mal alleine zum Spielen oder in die Schule schicken. Oder sogar später noch, wenn sie zum ersten Mal über Nacht wegbleiben. Und irgendwann gewöhnt man sich daran. Aber sicher nie so ganz, solange die-, der- oder dasjenige mit einem zusammenlebt.
Die Ordnungsfalle
Am Wochenende meckerte mich mein Online-Banking-Programm an, ich solle mal endlich die neue TAN-Liste frei schalten. Nun gut, danke für die Erinnerung, dann werde ich es mal tun. Einfacher gedacht als getan. Das Problem ist, dass ich sämtliche Unterlagen nicht sofort im jeweiligen Ordner ablege, sondern erst einmal staple. Ein Papierstapel ist aber langweilig, deshalb habe ich mehrere davon. Früher sammelte ich alles in einer großen Kommodenschublade, und wenn die voll war, musste ich mir einen Tag Zeit nehmen, um alles zu sortieren. Aber zurück zu der TAN-Liste. Ja, ich hatte sie vor einiger Zeit mit der Post bekommen. In meiner Erinnerung sah ich sie auch noch im rechten Stapel vor dem Drucker. Papierstapel durchgeschaut – nein, da war sie nicht. Hm, noch mal von unten nach oben sortieren. Nein, immer noch nicht. Dann vielleicht doch der linke Stapel? Oder der auf dem Boden neben dem Schreibtisch? Fehlanzeige. Sollte sie vielleicht doch noch im Wohnzimmer liegen, wo sich auch noch einige (aber wirklich nur sehr wenige!) Unterlagen befinden? Nach unten gelaufen, gewühlt, nichts, wieder nach oben gelaufen, wo nur kann ich noch suchen? Sie wird doch nicht etwa …? Nein, bitte nicht im Altpapier! Denn das hatte ich vor ein paar Tagen in den Container befördert. Ratlosigkeit. Nee, ich glaub’s nicht, aber ich nehme einfach mal den Ordner, in dem auch die alten TAN-Listen liegen. Ach nee!!!??? Ich hatte sie ordentlich dort abgeheftet! Nur blöd, wenn man das dann vergisst!
Die Straße
Am letzten Dienstag waren sie ganz plötzlich und überraschend da gewesen. Überall hatten sie rosafarbene Punkte und Pfeile aufgesprüht. Kein Wunder, dass dies bei einigen Nachbarn zu Aufregung und Diskussionen Anlass gab. Nein, die Rede ist nicht von Graffiti-Sprühern, sondern von Vermessern und Straßenbauer. Am Mittwoch wurden Bauwagen und Bagger bereitgestellt und dann fand auch jeder eine Benachrichtigung in seinem Briefkasten vor. Denn plötzlich und unerwartet wird die Baustraße in unserem Wohngebiet in eine richtige Straße umgewandelt werden. Bisher hatte jeder mehr oder weniger genau seinen Vorgarten angelegt. Bei manchen war es sehr viel weniger genau, zum Beispiel bei zwei gegenüberliegenden Häusern. Denen fehlt jetzt gut ein Drittel vom bisherigen Autostellplatz. Tja, da wird der Rasen noch etwas weichen müssen.
Entgegen der Ankündigung im Benachrichtigungsblatt gab es bisher keine Schilder, Hinweise oder sonstigen Informationen, wo angefangen wird, wo noch geparkt werden darf, etc. Daher kam ich gestern Nachmittag nach Hause und wurde damit überrascht, dass nur noch ein Fußweg zu unserem Grundstück übrig war. Die Gräben für die Randsteine waren schon aufgebaggert worden. O.k., also musste das Auto um die Ecke in der Querstraße geparkt werden. Lassen wir uns mal überraschen, wie schnell das Ganze gehen wird. Auf jeden Fall wird es die nächsten beiden Tage, wenn wir Urlaub haben, nichts werden mit lange schlafen. Ab sieben Uhr morgens geht der Baulärm vor dem Schlafzimmerfenster los …
Ich werde die Straßenbaugeschichte ein wenig auf Hausnummer 27 dokumentieren, natürlich auch mit Fotos.
Freitag, 18. April 2003
Zickenalarm
Vorgestern am späten Nachmittag auf unserer Straße (in der gerade die Straßenbauer am Werke sind):
So in etwa sah es zu dem Zeitpunkt aus, durch die Bauarbeiten und die Absperrungen war es natürlich etwas enger auf der Straße als sonst.
Die Nachbarn schoben gerade ihre Arbeitsbühne auf einem Anhänger in Richtung Straße. Plötzlich gab es lautes Geschrei auf der Straße, eine Frauenstimme war zu hören, die laut schimpfte. Ich schaute neugierig um die Ecke. Die Nachbarn hatten ein Auto rückwärts in die Straße gefahren, das den Anhänger mitnehmen sollte. Es stand mitten auf der Straße – ging ja nicht anders – und versperrte folglich für einen Moment den Weg. Eine Nachbarin von der anderen Straßenseite war gerade mit ihrem Auto um die Ecke gebogen. Sie war es, die so laut schimpfte, und ich hörte gerade noch “… ich kann ja die Polizei rufen!” Gnädigerweise machten die anderen Platz und sie brauste wütend mit ihrem Flitzer vorbei. Ich sah, wie die Männer den Kopf schüttelten und grinsten, einer meinte: “Das wäre ‘ne Sache von fünf Minuten gewesen.” Ich konnte da auch nur grinsen, den Kopf schütteln und mich fragen, wie frustriert man sein muss, um wegen solch einer Kleinigkeit einen derartigen Aufstand zu machen.
Dienstag, 22. April 2003
Agressiv
So werden die Birkenpollen bezeichnet, die mir seit Samstagabend eine verstopfte Nase und brennende Augen bescheren. Und noch ist es nicht vorbei, ich kann da nur auf etwas Regen hoffen.
Zum Glück wurde es heute, am ersten Arbeitstag nach Ostern etwas besser. Sollte mir die Arbeit vielleicht besser tun als freie Tage?
Ostern war – na ja – mäßig entspannend. Für meinen Geschmack einfach zu viele “Termine”. Mittwoch und Donnerstag hatten wir frei und da fielen noch solche Dinge wie Einkaufen und Gartenarbeiten an. Am Mittwochnachmittag kam unsere schwangere Freundin Angela vorbei und wir haben ein paar Würstchen auf den Grill geworfen. Auch unsere Nachbarn Ralf und Tina gesellten sich dazu, später dann noch die Nachbarn von der Südseite, Tanja und Frank.
Auch am Freitagnachmittag kam Angela wieder vorbei und wir saßen dann eben bis acht Uhr abends zusammen. Dieses Mal drinnen, weil es draußen etwas ungemütlich geworden war. Am Donnerstag hatten wir noch kurzfristig eine Einladung zur Geburtstagsfeier von Jörgs Nichte bekommen. Ich bin also erst einmal losgelaufen und habe noch ein Geschenk gekauft. Wir waren für Sonntag, 11 Uhr eingeladen. Also kann man vorher nichts machen und hinterher – na ja, geht so. Um halb vier nachmittags waren wir wieder zu Hause, aber auch nur, weil wir uns vor dem Kaffeetrinken verabschiedet haben.
Am Montag ging es mir nicht so besonders gut, die Birkenpollen taten ihre Wirkung. Ich habe ein wenig, wenn auch nicht besonders effektiv am PC herumgesessen. Dann sind wir zu Jörgs Arbeitskollegen gefahren, bei dem oder besser gesagt bei dessen Freundin wir während ihres gemeinsamen Urlaubs die Katzen verpflegen werden. Da gab’s noch mal einen Cappuccino und Kuchen. Kurz vor fünf waren wir wieder zu Hause und konnten auch prompt zu Tanja und Frank rüber gehen, bei denen wir gemeinsam mit unseren und den nächsten südlichen Nachbarn zum Grillen eingeladen waren. Nachdem es schon so früh angefangen hat, haben wir uns auch relativ früh, viertel nach acht, wieder verabschiedet. Die richtige Ruhe konnte ich allerdings noch nicht finden, weil ich unseren kleinen Wilden (=Sammy) den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte. Ja, ja, man darf sich aber nicht so viele Gedanken machen, irgendwann biegen die Fellknäuel ganz unerwartet um die Hausecke und sind wieder da. Puh, danach ging es mir etwas besser, auch wenn sich das Katerchen schon kurz danach wieder nach draußen begeben hat.
Die verstopfte Nase aufgrund der Birkenpollen (und vielleicht doch ein klein wenig Erholung?) haben heute früh dazu geführt, dass ich schon vor halb sieben aufgestanden bin. Daher konnte ich mit einer halben Stunde plus schon um 16 Uhr verschwinden. War sowieso außer mir keiner da, diese Woche bin ich ganz allein in meinem Büro.
So, und nun muss ich noch ein wenig Geld ausgeben, leider darf ich mir nichts Schönes kaufen, sondern muss die Kfz-Steuer überweisen …
Mittwoch, 23. April 2003
Ausgetrickst
Wie war das gestern Abend? Nur mal schnell die Kfz-Steuer überweisen? Von wegen, ich hatte mich nach der Aktivierung der neuen TAN-Liste vor kurzem selbst ausgetrickst. Tja, man sollte auf keinen Fall noch TANs von der alten Liste gespeichert haben, weil die nicht mehr funktionieren. Und wenn man dann nach dem Absenden und der Meldung, dass Aufträge nicht ausgeführt wurden, diese einfach noch einmal abschickt (war sicher nur eine Verbindungsstörung), dann hat man sich ruck, zuck das Online-Konto gesperrt. Grrr, wie ärgerlich. Was blieb mir anderes übrig, ich bin heute in der Mittagspause zur nächstgelegenen Sparkassenfiliale gefahren, habe dort meine Überweisung am Terminal eingegeben und eine neue Start-TAN-Liste abgeholt.
Freitag, 25. April 2003
Ausgeschaltet
Ich war heute gerade ein wenig beim Aufräumen in der Küche, während im Fernsehen das Kochduell lief. Die Sendung war zu Ende und eigentlich wollte ich dann den Fernseher ausschalten. Aber ich war gerade auf dem Weg in den Keller, um einiges in den Wertstoffsack zu füllen. Und erst etliche Minuten später fiel mir auf, dass es im Wohnzimmer still war. Keiner hatte den Fernseher ausgeschaltet – nein, er hatte es nach 12 oder 13 Lebensjahren selbst getan. Nur gut, dass man so vieles nach der Zusammenlegung von zwei Haushalten doppelt hat. Mein Fernseher stand immer noch nicht angeschlossen in meinem Büro. Zum Glück funktioniert er noch, denn vor ungefähr zwei Jahren hatte er mal kurzfristig den Geist aufgegeben, als Moni oben drauf ihren Magen entleert hatte und natürlich auch etwas davon ins Innere des Geräts gelangt ist. Na ja, nach ein paar Tagen ging er damals wieder, aber benutzt habe ich ihn nicht mehr seit meinem Umzug nach Hannover. Immerhin haben wir einen Ersatz, auch wenn er schon um einiges kleiner ist als der alte.
Samstag, 26. April 2003
Tagebücher gehören nicht ins Netz!
Ich erhielt heute eine etwas unfreundliche E-Mail mit dem einleitenden Satz: “Liebe Sabine, Deine Seite ist einfach nur dumm!!! Tagebücher sind etwas persönliches und gehören einfach nicht ins www…..!!!!!
Wer schreibt mir denn so etwas? Klar, jemand von der “anderen Seite” meiner Vergangenheit, eine Verwandte meines Ex. Es kamen auch noch andere Vorwürfe in dieser Mail vor wie “nicht besonders fair”, “verleugnen”, “jede Münze hat zwei Seiten”.
Ich muss ehrlich sagen, wahrscheinlich ist nicht nur meine Seite dumm, sondern auch ich bin es. Denn ich verstehe nicht, was die Vorwürfe sollen. Zum einen ist es allein MEINE Sache, ob und was ich ins Netz stelle, solange ich damit niemanden öffentlich bloßstelle, beleidige oder ähnliches tue. Ich denke doch, die Gemeinschaft der Internet-Tagebuchschreiber wird mir beipflichten, dass Tagebücher durchaus ins Internet gehören können und nicht nur in der Nachttischschublade eingeschlossen werden müssen.
Natürlich hätte ich auch eine Menge darüber schreiben können, was in der Beziehung mit meinem Ex gut und schön war oder auch welche Fehler ich gemacht habe. Aber was ich damals nicht in mein Tagebuch geschrieben habe, habe ich auch nicht nachträglich ergänzt.
Und zu den zwei Seiten: ich fühle mich frei, lediglich meine Seite, meine Sicht der Dinge zu schildern. Es sind schließlich meine persönlichen Seiten und ich muss da keine neutralen Berichte abliefern. So!
Außerdem braucht mich niemand mit “liebe Sabine” anzureden, der meine Seiten als “dumm” mit drei Ausrufezeichen bezeichnet. Im Grunde hätte ich gleich die große Igno-Taste im Kopf drücken sollen, anstatt mich in dieser Ausführlichkeit damit zu beschäftigen, aber mir war spontan danach, etwas dazu zu schreiben.
Erkannt
Nachdem der Inhalt dieser E-Mail innerlich in mir “gesackt” ist, komme ich im Grunde nur zu einem Schluss: Sie stammt nicht von dieser Verwandten, sondern von meinem Ex selbst.
Wie ich darauf komme? Nun, eine neue E-Mail-Adresse wie Mandarinentraum2@aol.com (frei übersetzt) lässt sich bei AOL schnell einrichten. Eine Frau an die 50 (so alt müsste sie wohl jetzt sein), wird nicht eine solche unverschämte Mail an jemanden schicken, der vielleicht ihrem Cousin irgendein Unrecht getan hat, aber ihr selbst und auch sonst niemandem zu nahe getreten ist. Und in meinen Tagebüchern habe ich – um irgendwelchen unnötigen Stress zu vermeiden – nicht einmal seinen Vornamen benutzt! Die Schreibweise und der “Tonfall” dieser Mail sind für mich ein weiteres Indiz; ich behaupte, dass dies nur von einem Mann geschrieben worden sein kann. Ich frage mich nur: Kann denn nach über sechs Jahren nicht einmal Schluss damit sein?
Ich kann mir nur selbst auf die Stirn hauen, dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Immerhin gab’s nun für alle meine Leser etwas Interessantes zu lesen und der Verursacher kann sich noch ein wenig mehr aufregen. Sollte ich vielleicht mal einen Link zu seiner Homepage setzen? Ja, schon gut, ich höre auf für heute.
Sonntag, 27. April 2003
Papierkram und Catsitting
Das war meine sonntagnachmittägliche Freizeitbeschäftigung:
Eigentlich wäre es recht schnell gegangen, aber nur eigentlich. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, nach den benötigten Unterlagen in meinen diversen Papierstapeln zu suchen. Ich könnte es mir so einfach machen, wenn ich da etwas mehr Ordnung rein bringen könnte. Ich glaube, das wird ein Projekt für den nächsten Herbst oder Winter – vielleicht fange ich auch schon mal an verregneten Sommertagen an.
Später werden wir noch unseren Catsitting-Pflichten nachkommen. Wir versorgen zurzeit die drei Katzen der Freundin eines Arbeitskollegen von Jörg. Meine Güte, die stellen die Bude ganz schön auf den Kopf. Alles mögliche wird auf dem Boden verteilt und herumgezerrt. Vorgestern hatten sie ein Bild umgeworfen, das hinter der Schlafzimmertür stand. Es klemmte dann auf dem Boden hinter der Tür und ich hatte etwas Mühe, mich ins Zimmer zu quetschen. Gestern war eine Pflanze flachgelegt worden und dabei ist der Übertopf zu Bruch gegangen, außerdem hatten sie diverse Pullis aus dem (allerdings nicht ganz geschlossenen) Kleiderschrank gezerrt. Ich bin mal gespannt, wie es heute aussieht. Unsere Katzen waren nie so gewesen, selbst als sie noch reine Wohnungskatzen waren. Na ja, ich gebe zu, manche Unarten hatten sie schon. Sammy hat immer schön an den Tapeten gekratzt, bevor er raus durfte. Zum Glück ist es Raufaser, da kann man drüber streichen. Und an den Sofas kratzen sie nach wie vor gerne, irgendwie kann man dagegen nichts tun.
El Tonno
Spätestens nach der Umstellung der Abfallwirtschaft und -gebühren hier in der Region Hannover war für mich klar, dass wir einen Komposter im Garten haben werden. Bis Ende letzten Jahres konnten Grünabfälle kostenlos in den Wertstoffhöfen abgegeben oder in die Wertstoffsäcke zur Abholung verpackt werden. Seit Anfang des Jahres allerdings sind auch Grünabfälle kostenpflichtig. Entweder man kauft die Biosäcke (für ca. 40 Cent das Stück) oder bringt sein Grünzeug zum Wertstoffhof, wo es abgewogen wird und man dann den entsprechenden Preis dafür bezahlt. Als Gartenbesitzer hat man in der Regel häufiger Rasenschnitt, Verwelktes von Pflanzen und dazu natürlich auch die Küchenabfälle. Also machten wir uns letzte Woche auf zum Baumarkt, um nach einem Komposter Ausschau zu halten. Wir hatten schon ein schwarzgraues Modell zum Zusammenbauen auf den Wagen gepackt, entdeckten dann aber etwas abseits eine attraktive grüne Tonne. Auf den ersten Blick war nicht eindeutig zu erkennen, wie teuer sie sein sollte, aber zum Glück waren an den Tonnen Preisschilder aufgeklebt. Nur zehn Euro mehr als das schwarzgraue Teil sollten sie kosten und hatten sogar einen Boden. Zur gleichen Zeit mit uns war ein altes Ehepaar dort auf der Suche nach einem Komposter. Nein, kein älteres Ehepaar, denn wenn ich mir unsere Eltern so anschaue, müssen die beiden bestimmt an die achtzig gewesen sein. (O-Ton Jörg: “So wie wir in vierzig Jahren, wenn wir einen neuen Komposter kaufen.”) Sie entschieden sich auch für die grüne Tonne von Milko. Jörg war ihnen behilflich, die Tonne und alle dazugehörigen Teile auf den Wagen zu packen und ich reichte ihnen noch die Bedienungsanleitung dazu, die ich zufälligerweise auf der anderen Seite des Regals entdeckt hatte. Wir kriegten noch mit, dass die beiden überlegten, ob sie die Tonne in ihr Auto bekommen. Er sagte: “Na ja, dann muss ich den Sitz verstellen …” Ich hoffe, sie haben es geschafft, das Ding zu transportieren, denn bei einem “normalen” Auto mit vielleicht nur zwei Türen würde sich das sicherlich etwas schwierig gestalten. Bei uns steht “El Tonno” nun neben dem Gartenhaus und wir haben es (oder ihn?) schon befüllt.
Mittwoch, 30. April 2003
Kurze Woche
Schon ist die Arbeitswoche wieder vorbei. Ganz so geplant war es nicht, natürlich hätte ich morgen frei gehabt, aber am Freitag ganz normal gearbeitet. Doch dann hat sich meine Schwester mit ihren beiden Kindern zum Besuch angesagt. Ursprünglich wollten sie Mitte Mai kommen, doch das klappte nicht und so beschlossen wir, den Besuch auf Anfang Mai vorzuziehen. Letzte Woche stand es dann fest und ich habe am Montag Urlaub für den Freitag beantragt. Da in Niedersachsen am 2. Mai sowieso schulfrei ist, wird auch kaum jemand im LBZ zugegen sein.
So, und dann musste ich heute noch ein paar Sachen einkaufen. Ich hatte schon Horrorvisionen vom überfüllten Supermarkt vor mir, wie es an den Tagen vor Feiertagen die Regel ist. Ich bog an der Ampel ab und es staute sich schon etwas. Toll, die wollen bestimmt alle zu Real, dachte ich mir. Von wegen! Am Kreisel fuhren die meisten geradeaus, der Parkplatz war so mittelmäßig belegt wie er es an einem normalen Mittwoch ist und als ich meine Einkäufe zur Kasse schob, war es eine schwere Entscheidung, an welche der fast leeren Kassen ich nun gehen sollte. So entspannend wünsche ich mir Einkäufe immer!
Sonntag, 4. Mai 2003
Dornen
Besuch ist seit heute Vormittag wieder weg – man erinnere sich: meine Schwester mit ihren beiden Kindern war hier. Heute schreib ich nicht viel, weil ich total neben mir bin. Nein, der Besuch war nicht anstrengend, sondern sehr schön (die können sich nämlich auch mal selbst beschäftigen), aber ich hab meine Tage und hatte Bauchschmerzen (danke Dolormin, im Moment wieder vorbei) und hatte keine Lust, heute irgendjemanden (außer meinem Mann und den Katzen) zu sehen. Na ja, vorhin hatte ich so Heulattacken (nein, mach keine Löcher in die Wand), und ich kann’s gar nicht beeinflussen. Blöder Tag, lasst mich einfach alle in Ruhe und dann geht’s vorbei. Manchmal hätte ich schon gerne dicke, sehr dicke, mit Dornenhecken umrankte Mauern um mich herum.
Montag, 5. Mai 2003
Hornallergie
Okay, heute werde ich mich endlich outen: Ich habe eine “Hornallergie”. Das ist zumindest der Oberbegriff, der mir zu meiner Abneigung einfällt.
Fangen wir einmal an bei Haaren. Doch, ich habe Haare, lange sogar, und ich mag Haare – solange sie angewachsen sind. Ausgefallene oder ausgekämmte Haare in Waschbecken oder auf Böden finde ich schon reichlich unangenehm. Wenn es noch die vermutlich eigenen sind, geht es gerade noch. Aber wenn ich mich einem fremden Bürostuhl nähere, an dessen Rückenlehne unzählige lange Haare haften – bäh, das habe ich schon in einigen Büros erlebt.
Dann folgen die Fingernägel. Natürlich braucht die jeder Mensch, sonst kann er seine Finger nicht richtig einsetzen. Sobald sie aber lang und länger sind, darf ich sie gar nicht näher anschauen (obwohl – eine gewisse Faszination üben sie schon trotz der Abscheu aus), aber ich darf mir gar nicht vorstellen, mehr als zwei Millimeter über der Fingerkuppe an meinen Händen zu haben. Die Steigerung sind dann natürlich die lackierten oder gar die künstlichen Fingernägel …
Und damit kommen wir zu den Füßen. Ja, auch ich habe Füße mit Fußzehen und Fußnägeln (muss ich mich eigentlich damit quälen und dies alles aufschreiben?), aber sie sollen so aussehen, dass ich mich damit wohl fühle. Ich trage niemals Schuhe, die vorne offen sind (iiih, da sehe ich meine Fußzehen!) und erst recht lackiere (!!!) ich diese Zehennägel nicht, damit sie nicht noch deutlicher hervorstechen. Das Grausamste in diesem Zusammenhang ist für mich das Geräusch des Schneidens von Finger- oder Fußnägeln und das Allergrausamste, wenn ich dabei noch zuschauen muss, außer bei mir selbst natürlich.
Und als letztes haben wir noch die wahrscheinlich ausgefallenste Variante meiner psychischen Allergie: Knöpfe. Ich hasse Knöpfe, und es gibt nur einige wenige Ausnahmen. Jeansknöpfe aus Metall bereiten mir absolut keine Schwierigkeiten. Manche sehr anders gestaltete “Knöpfe” (wie zum Beispiel Knebelknöpfe) oder einige Knopfarten aus Kunststoff gehen gerade noch so durch, vor allem, wenn ich sie nach dem Anziehen nicht mehr sehe (Pulli über Hose oder verdeckte Knopfleiste). Der Horror für mich sind diese perlmuttartigen Dinger. Das ging schon so weit, dass ich beinahe einen Brechreiz kriegte beim Anfassen. Also habe ich an einem Leinenblazer alle diese Knöpfe entfernt, damit ich ihn überhaupt anziehen konnte. Natürlich hatte ich ihn nur gekauft, weil er eine verdeckte Knopfleiste hat und es deswegen nicht auffällt – und zuknöpfen muss ich ihn nun wirklich nicht.
Das absolute Muss bei mir ist Bettwäsche ohne Knöpfe. Wenn ich mir nur vorstelle, meinen Kopf auf ein Kissen zu legen, an dessen Ende sich eine Reihe … nee, lieber nicht weiterdenken. Zum Glück gibt es Ikea und die Ikea-Bettwäsche hat in der Regel Öffnungen ohne irgendeinen hässlichen Verschluss.
Aber ob man es glaubt oder nicht, ich bin nicht allein. Jedenfalls wenn man dem Buch einer Autorin (sie ist wie die Bild-Zeitung: jeder kennt sie, keiner liest sie, aber sie verkauft viele Bücher) Glauben schenkt, gibt es noch andere Menschen mit Knopfallergie. Jedenfalls verlangte die Protagonistin in diesem Roman von einem Freund, bei dem sie übernachtete, dass er die Knöpfe von der Bettwäsche entfernt, bevor sie darin zu nächtigen gedachte. Ach ja, damals fühlte ich mich das erste Mal mit meiner Aversion verstanden!
Mittwoch, 7. Mai 2003
Aussetzer
Am Montag war ich schon den ganzen Tag über nicht so richtig fit und fragte mich, warum ich einen so trockenen Hals habe. Abends wusste ich es dann: Halsschmerzen kündigten eine Erkältung an. Leider so heftig, dass ich gestern zu Hause war und auch heute noch aussetze, weil ich in der Nacht noch Fieber hatte. Nun bin ich ein wenig im Internet herumgesurft, was mir aber nicht so gut bekommen ist. Also heißt es jetzt: Rollläden ein klein wenig herunterlassen, aufs Sofa legen und den Fernseher einschalten. Viel lieber würde ich lesen, aber mit einem dröhnenden Kopf ist das nicht die reine Freude. Ach ja, essen müsste ich auch mal eine Kleinigkeit. Hab aber keinen Appetit und der Hals schmerzt beim Schlucken. Der Vorteil: schon zwei Kilo abgenommen. So, aber jetzt schalt ich den PC aus und lege mich hin!
Donnerstag, 8. Mai 2003
Normalität
Heute war ich wieder arbeiten. Noch immer verschnupft und etwas heiser, aber zum Glück muss ich nicht mit dem Buch sprechen, das ich gerade bearbeite. Gestern lag ich bis zum frühen Abend auf dem Sofa und fühlte mich noch ganz und gar nicht fit. Dann aber raffte ich mich auf, um die Küche etwas aufzuräumen. Die Spülmaschine musste aus- und wieder eingeräumt werden und diverse Abfälle in den Keller gebracht werden. Macht sich schließlich nicht von selbst. Glücklicherweise fühlte ich mich doch schon etwas besser – na ja, ich hatte auch Nasentropfen, Aspirin und Hustenstiller intus. Heute Abend geht es wieder etwas besser und morgen Nachmittag werde ich sicher ein wenig im Garten tun können. Das Unkraut schreit schon wieder ganz laut!
Freitag, 9. Mai 2003
Billiger geht’s nicht
Auch so kommt man äußerst günstig an Pflanzen: Heute Abend – ich wollte gerade das Essen in den Backofen schieben – rief ein Arbeitskollege von Jörg an. “Kommt mal schnell hierher zum Gartencenter, da liegen jede Menge Pflanzen im Abfallcontainer.” Also haben wir uns schnell in Klamotten und ins Auto geschwungen und sind rübergefahren. Von hier aus hätten wir auch laufen können, das Gartencenter liegt in Sichtweite, aber wenn etwas zu transportieren ansteht, nimmt man eben das Auto. Per Zufall hatte die Ex-Frau vom Kollegen entdeckt, dass in dem Abfallcontainer hinter dem Gartencenter noch eine Menge brauchbar aussehender Pflanzen lagen. Und auch für uns war noch etwas dabei. Wir nahmen neun Koniferen (Zypressen?) mit und noch einige kleinere Pflanzen: ein Blaukissen, zweimal gelber Teppichphlox, zwei kleine Lorbeerpflanzen und eine Überraschungspflanze (ein Stängel, ein paar Mini-Blätter – mal sehen, was daraus wird). Prima Aktion, nun können wir unseren Vorgarten dekorieren.
Samstag, 10. Mai 2003
Löcher
Heute mussten wir natürlich Löcher für die Pflanzen graben. Wir – na ja, nicht ganz korrekt, denn Jörg hat gegraben und ich habe assistiert, Bäumchen gehalten und Wasser angegossen. Nun sitzt eine Reihe dieser Bäumchen in unserem Vorgarten an der Grenze zu Straße. Und jetzt heißt es noch Daumen drücken, dass sie alle schön anwachsen.
Sonntag, 11. Mai 2003
Der Garten gewinnt
Kein PC heute, nur Gartenarbeit und ein wenig Lesen auf der Terrasse. Es war so schön warm und ich glaube, meine Erkältung ist nun zu 90 % verflogen. Die letzten Nächte habe ich noch schlecht geschlafen, weil ich irgendwann keine Luft mehr kriegte und morgens total ausgetrocknet war. Aber vielleicht haben die Sonnenstrahlen heute geholfen.
Montag, 12. Mai 2003
Nachträge
Die erste Nacht seit einer Woche, in der ich endlich einmal wieder richtig gut geschlafen habe und nicht mit total verstopfter Nase und Kopfschmerzen aufgewacht bin. Ich habe mich also regeneriert. Und heute Abend habe ich zwischendurch und auf die Schnelle ein wenig Zeit gefunden, alles seit Freitag nachzutragen. Es gäbe noch einiges zu berichten, aber vielleicht hole ich das in den nächsten Tagen nach.
Donnerstag, 15. Mai 2003
Vollmond
Gestern war Vollmond, oder nicht? Jedenfalls hat das unsere Wetterstation angezeigt und ich habe es auch deutlich gespürt. Nein, ich gehöre nicht zu denen, die unter dem vollen Mond leiden, ich glaube, mir geht es dann besonders gut. Vielleicht hat es aber auch andere Gründe, ich kann es wirklich nicht sagen, denn ich habe mich noch nie mit Monden und möglichen Auswirkungen dieser und ähnlicher Himmelsgestirne befasst. Ich denke da viel zu rational und hätte mit Sicherheit eher Astronomie als Astrologie studiert.
Aber manchmal kann man sich doch gut rausreden, wenn einem etwas nicht so ganz “Normales” widerfährt – dann war’s eben der Vollmond gewesen *ggg*.
Freitag, 16. Mai 2003
Zu früh
Ich war zu früh dran mit meinen Vollmond-Ahnungen. Erst heute Morgen um halb sechs war es soweit, und davon habe ich nichts mitgekriegt. Da schlief ich tief und fest, später schaltete ich das erste Weckerklingeln ab, das zweite kriegte ich gar nicht mit und um sieben schreckte ich plötzlich aus meinen Träumen hoch. Dann aber nichts wie ab ins Bad! Der abgebrochene Traum war sehr merkwürdig, aber sind Träume nicht oft so? Ich musste mit einem Netz kleine rechteckige orangefarbene Schwämme aus einem trüben Becken fischen. Manche von den Schwämmchen entpuppten sich nachher als aufgeweicht Fischstäbchen. Diese Stäbchenschwämme sammelte ich in kleinen Plastikkörben. Dann musste die Wasseroberfläche noch mit einem Staubsauger gereinigt werden. Zum Schluss erklärte ich jemandem am PC, wie er sein Datumsformat einstellen kann. Ob er mit seinem Programm das Haltbarkeitsdatum für Fischstäbchen berechnete? Das werde ich nie erfahren, denn in diesem Moment wachte ich auf.
Samstag, 17. Mai 2003
Da war doch noch etwas
Vor einer Woche erhielt ich eine Anfrage per E-Mail. Ein Umschüler zum Mediengestalter Bild/Ton wollte wissen, ob ich als Protagonistin für eine Kurzdokumentation zur Verfügung stünde. Thema war Arbeitslosigkeit mit dem Unterthema Zeitarbeit/Moderner Sklavenhandel. Da ich mich im persönlichen Teil meiner Web-Site ein wenig über meine Erlebnisse mit der Zeitarbeit ausgelassen habe, ist man bei einer Recherche auf mich gestoßen. Ich musste nicht lange (oder eher gar nicht) überlegen, ob ich dieses Angebot nicht annehmen würde. Meine Antwort war ein klares Nein. Ich stelle zwar gern meine Erfahrungen zur Verfügung, man darf mich auch gern zitieren und auch ein Zeitungsbericht in der Lokalpresse ist okay. Doch auf keinen Fall will ich gefilmt werden! Grausame Vorstellung, selbst wenn es niemand außerhalb dieser Umschulungsmaßnahme zu sehen bekommen sollte. Tut mir Leid, wenn ich da jemanden enttäuscht habe, der nun weitersuchen musste, aber für so etwas stehe ich nicht zur Verfügung.
Sonntag, 18. Mai 2003
Spargel satt und Schlager der 70er
Gestern Abend waren wir bei einem Arbeitskollegen von Jörg zum Spargelessen eingeladen. Der erste Spargel in diesem Jahr! Normalerweise hätte ich für dieses Wochenende auch welchen gekauft, aber das hatte sich durch die Einladung erledigt. Lecker war’s.
Um halb elf waren wir zu Hause und schalteten noch ein wenig den Fernseher ein. Auf NDR lief der große Grand-Prix-Abend. Nach der Vorschau auf den Wettbewerb in der nächsten Woche gab es dann noch “Ein Lied für Stockholm”, die deutsche Vorentscheidung von 1975. Das musste ich unbedingt noch sehen. Damals habe ich mir so etwas nicht angeschaut, da war eher die “Disco” mit Ilja Richter angesagt, musikmäßig Sweet, Rubettes, Harpo, Bay City Rollers, aber auf keinen Fall deutsche Schlager. Ich war und bin noch nie ein Schlagerfan gewesen, aber es ist manchmal so schön schrecklich, dass ich es mir unbedingt antun muss. Schon die Moderation von Karin Tietze-Ludwig war atemberaubend: “Das war Lied Nummer 8 und nun folgt Lied Nummer 9 …”. Manche der Interpreten waren gar schrecklich und konnten überhaupt nicht singen, aber das hat nichts mit der damaligen Zeit zu tun, davon gibt es heute noch genügend. Sehenswert war auch das Publikum. Ob die alle dafür bezahlt wurden, dass sie so unbeweglich auf ihren Stühlen saßen und sich nicht einmal umdrehten, um den Auftritt zu verfolgen, sondern immer nur brav geradeaus in Richtung Kamera blickten? Lustig war es auf jeden Fall. Und bei solchen Anlässen denke ich immer: “Du meine Güte, wie lange ist das schon her? Sind das tatsächlich schon 28 Jahre? Damals war ich 15!”
Montag, 19. Mai 2003
Kundenservice
Heute bin ich schnell mal nach der Arbeit bei einem Bekannten vorbeigefahren, dem ich Unterstützung bei seiner Web-Site versprochen hatte. Diese Firmenseite existiert schon, aber er ist mit dem Service dieses Anbieters nicht zufrieden. Für knapp 30 Euro im Monat wurde ihm das Webhosting sowie die regelmäßige Pflege seiner Seiten zugesichert. Aber jeder, der selbst ein wenig im Internet macht, würde über diese “Leistungen” die Stirn runzeln. Okay, die Seiten sind erreichbar und vermutlich auch ohne Ausfälle, daran ist nichts auszusetzen. Aber schon die etwas verwirrende Navigation (warum zum Beispiel müssen sich ständig neue Fenster öffnen?), lässt einen den Kopf schütteln. Fehler gibt es einige, was bei so wenigen Seiten um so peinlicher ist. Angefangen von simplen Rechtschreibfehlern bis hin zu falschen Links. Ach ja, die Pflege – das ist wohl ein Fremdwort … Nachdem sich bereits Kunden über veraltete Seiten mit DM-Preisen beschwert hatten, hat die Internetfirma schließlich auf Drängen unseres Bekannten – nein, nicht etwa diese Preis-Seiten aktualisiert, sondern einfach aus dem Netz genommen. Und das rechtfertigt die “hohe Service- und Produktqualität”, mit der man wirbt. Und es handelt sich hier nicht um ein Großunternehmen, dem vermutlich so kleine Firmen egal sind, weil die nicht viel Umsatz bringen, sondern ein ortsansässiges Unternehmen, das mit guten Leistungen sicher weiterempfohlen werden würde.
Gut, ich kenne nur die eine Seite, eine der Kundenseiten in diesem Fall. Vielleicht sind die anderen Kunden extrem zufrieden. Vielleicht gab es aufgrund der außergewöhnlich guten Leistungen dieser Internetfirma eine so große Anfrage, dass das vorhandene Personal sie nicht mehr bewältigen kann. Vielleicht, vielleicht …
Ich finde aber, dass man das, was man tun kann und muss, so professionell und perfekt wie möglich tun sollte. Lieber wenig Gutes als viel Schlechtes.
Donnerstag, 22. Mai 2003
Garten-Nachrichten
Nach dem kalten Winter habe ich nun doch vier Verluste im Garten zu beklagen: zwei Pampasgräser, die nicht austreiben wollen und beide Buschmalven. Die Pampasgräser hatte ich mit Laub und Zweigen geschützt und erst im März zurück geschnitten. Aber so wie es aussieht, sind sie erfroren. Bei den Buschmalven hatte ich nichts gemacht, aber sie brauchen wohl auch einen leichten Winterschutz. Die eine ist außerdem noch bei der Garagenabdichtungsaktion unseres Nachbarn ausgegraben und wieder eingepflanzt worden. Da werde ich leider die Überreste ausgraben und im Komposter beerdigen müssen …
Ich begab mich nun also auf die Suche nach einem neuen Pampasgras. Leider gedacht als getan, denn in keinem der Gartencentern, die ich bisher aufgesucht habe, konnte ich etwas finden. Diverse Gräser gab es schon, aber alle nur niedrig. Immerhin habe ich gestern bei OBI einen hohen blauen Rittersporn gekauft, das richtige Gras gab es aber dort auch nicht. Okay, dann also doch noch mal einen kurzen Abstecher zu Stanze, das Gartencenter neben Real und direkt vor unserem Wohngebiet. Auch dort gab es weder Pampas- noch irgendein anderes hohes Gras. Auf den ersten Blick … Denn beim ungefähr dritten Durchforsten der Gräsertöpfe entdeckte ich einen einzelnen verlassenen Topf eines 150 cm hoch wachsenden Grases. “Calamagrostis irgendwas” – aha, keine Ahnung, was das sein sollte, aber egal, das gefiel mir. Zu Hause machte ich mich auf die Suche im Internet. Die Recherche ergab, dass es sich bei diesem “Calamagrostis acutiflora Overdam” um ein robustes, winterhartes (!) Reitgras handelt, auch Gartensandrohr genannt. Gut, robust und winterhart, das war doch ein genialer Kauf.
Übrigens habe ich bei der Grassuche endlich auch ein Exemplar unserer
Vorgartenkoniferen entdeckt. Wir hatten ja am 9. Mai neun zypressenartige Dinger aus dem Abfallcontainer des Gartencenters gerettet. Meine Suche im Gartencenter am Tag darauf war erfolglos, drinnen gab es so etwas nicht zu kaufen. Tja, und gestern entdeckte ich doch einen Verwandten. Es handelt sich um Leyland-Zypressen, die sehr robust sein sollen und auch sehr schnell wachsen. Die Zypresse im Gartencenter war etwa 2,5 m hoch und kostete knapp 40 Euro. Vermutlich hätten unsere mit ungefähr 1,5 m dann 20 Euro gekostet. 180 Euro gespart – nur theoretisch, denn dieses Geld hätten wir mit Sicherheit nicht für Pflanzen ausgegeben.
Das hier sind unsere Vorgarten-Zypressen:
Freitag, 23. Mai 2003
Schon wieder
Ich gestehe, ich habe heute schon wieder eine Pflanze gekauft. Nun ist aber Schluss! Doch ich brauchte noch einen Ersatz für die erfrorene Buschmalve vor der Garage. Es ist eine Weigelie “Bristol Ruby” geworden, ein absolut winterharter Strauch. Dann steht über den Winter wenigstens ein Gewächs vor der weißen Garagenwand und es sieht nicht ganz so kahl aus. Alle meine Stauden sind wunderschön, aber im Winter ist halt im Beet gar nichts mehr zu sehen.
Übrigens lag ich mit der Schätzung der Zypressenpreise ziemlich dicht dran. Bei Hornbach habe ich heute exakt die gleichen Zypressen gesehen und das Stück kostet 17,90 Euro.
Harry ganz günstig?
Ich gehöre zu den sehr späten Entdeckern von Harry Potter gehöre. Die Bände 1-3 habe ich bei unserer Nachbarin ausgeliehen, Band 4 habe ich im letzten Jahr gekauft und mit Begeisterung verschlungen. Vor einigen Wochen hatte ich das neue Buch bei Amazon vorbestellt. Nachdem vor einiger Zeit noch ungewiss war, wann die deutsche Übersetzung erscheinen wird, habe ich vor kurzem noch eine Vorbestellung für die Originalausgabe gemacht. Preis: 16,80 Euro. Heute erhielt ich eine E-Mail von Amazon mit dem geänderten Preis für die deutsche Ausgabe, die im November erscheinen soll: statt den angekündigten 13,38 soll sie 26,64 Euro kosten. Hm. Mir war gar nicht bewusst, dass das Buch ursprünglich nur 13 Euro kosten sollte. Aber egal, das ist auch nicht der springende Punkt. Wenn ich erst einmal die Originalausgabe habe, brauche ich dann noch die deutsche Übersetzung? Aber wieso weist Amazon ein Buch mit dem Preis von 16,99 britischen Pfund mit 16,80 Euro aus? Ob das tatsächlich stimmt? Dann wären das nur ungefähr zwei Drittel vom Preis der deutschen Ausgabe … Ich lass mich mal überraschen, habe die Bestellung der deutschen Ausgabe erst mal storniert und warte ab.
Sonntag, 25. Mai 2003
Ärgernis Tee-Onlein
Seit Anfang April versuche ich, unsere T-Online-Accounts zu kündigen. Sie sind überflüssig geworden, nachdem wir auf DSL umgestellt haben. Guten Mutes verfasste ich ein Kündigungsschreiben und schickte es per Fax an Tee-Onlein. Es tat sich erst einmal nichts. Am 17. April funktionierte der Anschluss – oh Wunder – immer noch. Dabei war die Kündigungsfrist 15.04. bereits abgelaufen. Ich sandte ein erneutes Fax. Wieder nichts. Ende April rief doch tatsächlich jemand vom Kundenservice an wegen der Kündigung an und wollte wissen, ob wir die E-Mail-Adressen nicht mehr benötigen. Das hat Jörg bestätigt. Und ich dachte, nun geht alles seinen Weg. Welchen Weg das Ganze bis jetzt gegangen ist, ist mir allerdings ein Rätsel. Am 15. Mai erhielten wir die Telefonrechnung, mit der (natürlich, was sollte man anderes erwarten!) auch noch die Kosten für T-Online-Accounts abgebucht wurden. Grrr … Also habe ich eine noch ganz freundliche E-Mail an den Kundenservice geschickt und darum gebeten, mir doch kurz mitzuteilen, wie der Bearbeitungsstand ist. Wieder nichts, seit einer Woche. Also heute Teil 4 der Geschichte. Erneutes Schreiben an den T-Verein mit der Aufforderung, mir die Kündigung bis Mittwoch zu bestätigen. Und dem Zusatz, dass ich selbstverständlich von einer Erstattung der zu viel gezahlten Beträge ausgehe. Aber was, wenn sich auch dann nichts tut? Noch einmal per Post und Einschreiben kündigen? Und ich frage mich, was ich falsch gemacht habe. Es kann doch nicht sein, dass man Schreiben von Kunden offensichtlich ignoriert. Oh, ich könnte mich schon wieder aufregen. Nein, das ist die Sache aber nicht wert, ich schicke jetzt das Fax ab und vergesse es dann erst einmal wieder. Bis Mittwoch …
Dienstag, 27. Mai 2003
Alte Gefühle
Am Sonntagnachmittag habe ich ein klein wenig geschrieben und musste für meine Recherche in meinen alten Aufzeichnungen lesen. Dabei sind mir wieder ein paar Dinge bewusst geworden, an die ich so im Detail lange nicht mehr gedacht habe. Diese Scheinheiligkeit von manchen Leuten … Wenn sie dir ins Gesicht schauen, sind sie lieb und nett bzw. tun so, aber hintenherum wird genau das Gegenteil erzählt und manchmal auch sehr, sehr böse gelästert. Mein Pech ist, dass ich von manchem damals erfahren habe und es mich bis jetzt noch hin und wieder beschäftigt. Ich habe wieder überlegt, ob es wirklich gut ist, zu viel zu wissen. Lebt man nicht ruhiger und zufriedener, wenn man nicht alles weiß? Andererseits bin ich froh, bestimmte Erfahrungen gemacht zu haben. Ich hoffe, sie helfen mir dabei, Menschen besser einschätzen zu können. Drei Dinge kann ich auf jeden Fall festhalten: Vertraue nie jemandem, der über Leichen geht, um Vorteile für sich zu erlangen. Es wird immer Menschen geben, mit denen ich nicht befreundet sein möchte. Ich weiß, wie ich mein Erlebnis positiv verarbeite.
“Zeit ist Geld” und die “Nebendransteher”
Gestern Nachmittag, 16:30 Uhr bei Lidl. Es war nur eine Kasse geöffnet, und obwohl nicht viele Kunden im Laden waren, bildete sich eine kleine Schlange. Ich gebe zu, ich finde es auch schöner, wenn ich nicht warten muss, aber ein paar Minuten Zeit sollte man schon fürs Einkaufen mitbringen. Kaum 10 Sekunden gestanden, meldeten sich schon die ersten weiblichen Schlangensteher hinter mir mit Unmutsäußerungen. “Hach, nur eine Kasse auf”, gab die eine mit einer zarten, piepsigen Stimme von sich. Hach, wie schrecklich, dachte ich mir, du wirst doch wohl fünf Minuten Zeit haben. Sie gehörte nicht nur zu den Leuten, die immer im Stress sind, sondern auch zu den mir verhassten “Einkaufswagennebendranstehern”. Das sind die Leute, die sich in der Schlange nicht mit ihrem Wagen hinten anstellen, sondern aus mir unerklärlichen Gründen ihren Einkaufswagen links oder rechts neben meinen schieben. Nicht, weil sie sich vordrängen wollen. Nein, einfach so. Als ob sie dann schneller dran kämen. Ich bekomme immer ein Gefühl der Bedrängnis, wenn mir jemand so dicht “auffährt”. Piepsi hatte also ihren Wagen bis auf halbe Höhe links neben meinen geschoben. “Können die nicht noch eine Kasse aufmachen, sonst stapelt es sich bald bis zum Joghurt”, gab sie jetzt von sich. Frau Nummer Zwei dahinter sagte: “Da will man billig einkaufen und bezahlt es jetzt teuer.” Daraufhin schlaumeierte Piepsi: “Ja, ja, Zeit ist Geld.” Frau Nummer Zwei wurde schon ungeduldig: “Am liebsten würde ich jetzt einfach alles stehen lassen und gehen.” Doch so weit musste es nicht kommen, es wurde eine zweite Kasse geöffnet und Piepsi entschwand dorthin mit den Worten: “Na, dann nehmen wir mal diese Kasse.” Puh, geschafft, dachte ich. Von wegen! Schwupps, schob sich der Wagen von Frau Nummer Zwei rechts neben meinen. Oh nein, auch Frau Nummer Zwei war eine vom Stamme der Einkaufswagennebendransteherinnen! Und darüber hinaus hatte sie offensichtlich auch das Blut der “Ich-halt-schon-mal-alles-bereit-damit-ich-es-gleich-auf-das-Band-legen-kann in ihren Adern. Ich kam noch gar nicht ans Band, um meine Einkäufe darauf zu legen, weil die Kundin vor mir den Gang noch mit ihrem Wagen blockierte. Egal, Frau Nummer Zwei stand schon mit vollen Händen bereit, um abzulegen. So muss wohl der gut organisierte Einkauf aussehen!
Mittwoch, 28. Mai 2003
Man lernt nie aus
Die umgangssprachliche Bezeichnung “Kids” für Jugendliche und Kinder ist wohl jedem geläufig. Aber wer weiß eigentlich, was es wirklich bedeutet? Hm, wahrscheinlich wussten es bisher fast alle außer mir, denn ich bin noch nie auf die Idee gekommen, diesen Begriff in einem Wörterbuch nachzuschlagen. Aber bei meiner Arbeit, die zum großen Teil aus der Umsetzung von Schulbüchern für blinde und sehbehinderte Schüler besteht, lerne ich immer wieder etwas dazu. Nun weiß also auch ich: “kid” heißt Kitz oder Zicklein!
Freitag, 30. Mai 2003
Sommerhitze
Gestern war es wunderschön und warm. Wir haben den ganzen Tag auf der Terrasse gesessen und nicht viel gemacht, außer ein paar Rankgitter angebracht.
Ursprünglich hatten wir die Idee, eine Fahrradtour zu machen, aber dazu war es dann doch schon zu warm. Ich habe viel gelesen und zwischendurch immer wieder mal probiert, ob der FTP-Zugang zu einer gerade umgezogenen Web-Site funktioniert. Leider hat es erst heute geklappt, muss wohl am Feiertag gelegen haben.
Tja, und heute fallen wohl so ziemlich alle Außenaktivitäten flach. Gefrühstückt haben wir noch draußen und anschließend waren wir bei Real einkaufen (unter anderem leckere Erdbeeren, Joghurt- und Schokoladeneis). Dann machte ich einen kurzen Versuch und setzte mich nach draußen, aber es war dermaßen heiß, dass ich mich in mein Arbeitszimmer zurückzog. Ich hatte gehofft, ein paar kreative Ideen für ein neues Layout einer Web-Site zu haben, aber noch ist mir nichts Rechtes eingefallen.
Vorübergehend außer Betrieb
So kann’s gehen und durch Spielerei setzt man seine Web-Site vorübergehen außer Betrieb. Auf der Suche nach Inspirationen für ein Design habe ich heute Nachmittag den Website-Creator von 1und1 aktiviert. Nach der Aktivierung lief auch alles noch wie vorher. Ich klickte mich ein wenig durch die verschiedenen Designs, fand aber nicht die richtige Inspiration. Auch ist es keine Lösung, für die zur Überarbeitung anstehenden Web-Seiten eines dieser Designs zu verwenden, da sie in der Basisversion (also der im Tarif enthaltenen) auf zehn Seiten begrenzt sind. Alles weitere kostet dann natürlich zusätzlich. Okay, dachte ich mir, deaktiviere das Ganze einfach wieder. Hurra – Ihre Domain wird neu eingerichtet und ist in ca. 3 Stunden verfügbar. Na prima! Datenverlust wird es sicherlich keinen geben, nur ein paar Stunden “404 Not Found”. Das schreckt dann noch die letzten Besucher meiner Seiten ab, so viele schauen hier sowieso nicht rein. Aber ich bleib cool, trotz der Hitze und denke mir, eine Web-Site muss mal einen Ausfall von drei Stunden innerhalb von zwei oder sogar drei Jahren verkraften können.
Montag, 2. Juni 2003
Der Nächste bitte
Kaum sind die Straßenbauarbeiten an unserem Haus vorübergegangen – sprich so weit erledigt, dass wir nicht mehr viel davon mitbekommen, wird die nächste Baustelle aufgemacht. Schräg gegenüber an der Kreuzung liegt ein noch unbebautes Eckgrundstück. Nun, es wird nicht mehr so lange unbebaut sein, denn heute Morgen zwischen sechs und sieben Uhr (!) wurde ein Bagger und diverses andere Arbeitsgerät bereitgestellt. Zum Glück haben sie noch nicht so früh angefangen zu baggern, aber auch so war die letzte kostbare Stunde Schlaf nicht besonders erholsam.
Gutes Arbeitsklima
Nachdem ich am Wochenende reichlich geschwitzt habe und mich Nachmittags nicht so recht auf die Terrasse gewagt habe, konnte ich mich auf meinen angenehmen Arbeitsplatz freuen. Die Fenster liegen nach Westen und bekommen erst am Nachmittag Sonne. Morgens ist es schön kühl und die Sonne wird zudem noch etwas von hohen Bäumen abgehalten. So lässt es sich doch gut arbeiten! Es gibt nicht Schlimmeres als das Gefühl, am Schreibtisch festzukleben.
Dienstag, 3. Juni 2003
Stöffche
Das Wetter gebietet es: ein hessisches “Stöffche” muss her, ein Äppelwoi, zu deutsch Apfelwein. Immerhin kriegt man hier den Possmann, und die typische Frage der Kassiererin ist auch unvermeidlich: “Was ist das denn?”
Hinterhältig und heimtückisch
So habe ich mich heute verhalten, aber ich musste die Gelegenheit nutzen. Denn als ich nach Hause kam, waren gerade alle Katzen da. Moni hat gefressen und Lizzy war gerade raus gegangen und wie ich hoffte, noch irgendwo in der Nähe. Also flugs die Transportkisten geöffnet und hochkant hingestellt. Denn nur auf diese Weise – sozusagen von oben nach unten – kriege ich die beiden Katzenmädels hinein. Moni entdeckte sofort die verhasste Transportkiste, aber ich war hinterhältig und tat so, als wolle ich ihr die Terrassentür öffnen. Dann packte ich sie vorsichtig, trug sie in den Flur zur Kiste und ließ sie hinein. Sofort brüllte sie laut los. Lizzy saß vor der Terrassentür und wollte herein. Hoffentlich schreit Moni nicht in dem Moment, wo ich die Tür öffne, dachte ich, denn dann wäre Lizzy bestimmt sofort abgedüst. Aber ich hatte Glück, sie kriegte es nicht so schnell mit und schwupps – begleitet von etwas Fauchen – saß sie in Kiste zwei. Ein Vergnügen war es nicht gerade, bei dieser Hitze zum Tierarzt zu fahren. Aber es sind nur ein paar Kilometer und ich finde es immer wieder wunderbar, dass man in der Praxis nie lange warten muss. Und der Bonus heute: Die Wurmkur gab’s umsonst, sozusagen als Mengenrabatt, da ich gleich noch eine Sechserpackung Frontline mitgenommen habe. Fünf Euro gespart, das ist doch auch was! Mein Tipp daher: Die Kleintierpraxis Lüerssen-Hof in Hemmingen-Hiddestorf.
Danach habe ich den Garten gewässert, weil ich befürchte, dass es doch nicht regnen wird. Es ist zwar fürchterlich schwül und auch recht bewölkt, aber wer weiß, ob wir tatsächlich eine Abkühlung bekommen. Es wäre nicht schlecht, denn mittlerweile staut sich die Hitze im ganzen Haus – mal abgesehen vom Keller – und richtig gut schlafen kann ich da nicht. Außerdem muss ich heute ganz alleine schlafen, denn Jörg ist bis morgen in Köln bei der ANGA Cable 2003, einer Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia. Ich mach mir heute einen netten Frauenabend mit zwei Folgen von “Sex and the City”, denn die von letzter Woche habe ich noch nicht gesehen.
Donnerstag, 5. Juni 2003
Tee-Online ist erwacht
Ende Mai hatte ich über meine bis dahin vergebliche Versuche berichtet, unsere T-Online-Accounts zu kündigen. Nachdem auch die Frist am letzten Mittwoch abgelaufen war, hatte ich dann erst einmal keine Lust, mich weiter darum zu kümmern. Am Dienstagnachmittag öffnete ich unseren Briefkasten und traute meinen Augen nicht: es war tatsächlich eine Kündigungsbestätigung von T-Online. Juhu, endlich geschafft. Und eine Erstattung soll ich auch bekommen. Aber es bleibt ein Wermutstropfen, sonst wäre es auch zu glatt gelaufen. In dem Schreiben wird nur mein Account erwähnt, nicht der von Jörg, obwohl ich in allen Kündigungsschreiben immer beide angegeben hatte. Aber jetzt warten wir erst einmal die nächste Telefonrechnung ab und schauen, ob und was bis dahin geklappt hat. Dieser Tee-Konzern … Ich bin froh, dass wir kein T-DSL haben, denn das scheint auch öfters mal auszufallen.
25 sind genug
Grad Celsius meine ich damit. Mir ist wirklich zu warm, vor allem diese schwüle Hitze empfinde ich als sehr unangenehm. Heute kroch die Hitze auch so langsam in unser bisher angenehm temperiertes Büro. Doch selbst wenn es sich tagsüber aushalten ließ, war es damit um 16 Uhr am Feierabend vorbei. Denn da wartete mein gut beheiztes Auto, das den ganzen Tag in der Sonne gebraten hatte. Gestern Nachmittag hatten wir zu Hause eine Außentemperatur von 36 Grad (im Schatten!) und 82 % Luftfeuchtigkeit. Und dann endlich – gegen 14 Uhr heute – fing es draußen an zu grummeln und zu donnern es zog schließlich ein Gewitter über uns. Nach den Aussagen von Nachbarn muss es hier über unserem Wohngebiet recht heftig gewesen sein, aber es ist nichts zu Schaden gekommen und unser Keller ist trocken geblieben. Und es hat sich tatsächlich abgekühlt, so dass ich heute Abend Wäsche zusammenlegen und Frikadellen braten konnte, ohne dabei zu zerfließen.
Sonntag, 8. Juni 2003
Gewitter
Nach weiteren Tagen der Hitze kam heute aus dem Westen dies zu uns:
Zwei Stunden lang hat es geregnet, draußen hat es sich abgekühlt, aber im Haus ist es immer noch recht warm. Aber wenigstens schwitze ich nicht mehr allzu sehr. Jedenfalls nicht so sehr wie gestern, als ich mich auf in den Garten machte, um das Unkraut zu entfernen. Das war eine ganze Menge, es ist im wahrsten Sinne des Wortes “wie Unkraut gewachsen”. Weil ich dann sowieso schon mal nass geschwitzt war, habe ich gleich im Haus weitergemacht und Staub gesaugt. Danach ein Buch zu Ende gelesen, eine Wiederholung von “Alfredissimo” geguckt, Frankfurter Grüne Soße zubereitet und dann noch lange auf der Terrasse gesessen.
Heute bin ich mit etwas Kopfschmerzen aufgewacht, kein Wunder, wenn man sich nachts in der Hitze hin- und herwälzt und nicht vernünftig schlafen kann. Nach einem Aspirin ging es dann zum Glück bald wieder besser, denn wir waren zum Grillen eingeladen. Die ersten Regenschauer warteten freundlicherweise bis nach dem Essen, das dicke Gewitter – siehe oben – kam erst kurz nach 17 Uhr, als wir schon wieder zu Hause waren.
Samstag, 14. Juni 2003
Nicht viel los
Die Woche ging vorüber, ohne dass sich irgend etwas Nennenswertes ereignete. Müde war ich, manchmal hätte ich mich abends um sieben schlafen legen können. Dabei war es gar nicht mehr so extrem heiß …
Heute waren wir bei Hornbach, weil es dort eventuell günstige Fliesen geben würde wegen Sortimentswechsel. Wir haben auch preiswerte Fliesen für den Waschkeller gefunden für 4,99 Euro pro Quadratmeter. Nicht so günstig war, dass ich die Fliesen bezahlen durfte, weil es auf meinem Konto besser aussieht als auf dem von Jörg. Nein, “besser” ist das falsche Wort, es sieht nur weniger schlecht aus.
Ansonsten habe ich eine neue Buchkritik geschrieben und ein paar kleine Änderungen in einigen Seiten vorgenommen.
Sonntag, 15. Juni 2003
Babyschau
Heute Nachmittag waren wir bei Angela, die am 23.05. ihren Robin bekommen hat. Drei Wochen ist der Winzling nun alt und natürlich noch ganz klein. Als wir da waren, war er recht friedlich und hat nach einem Fläschchen Milch auch geschlafen. Lassen wir uns mal überraschen, wie es ihr als allein erziehender Mutter ergehen wird.
Die neue Definition des Schlafwagens
Einer macht es vor …
… und der andere macht es nach:
Mittwoch, 18. Juni 2003
Biergarten-Blues
Gestern Abend waren wir mit Bekannten im Biergarten. Eine Verabredung dieser Art stand schon lange fest, nur hatten wir noch keinen passenden Termin gefunden. Die beiden gehen am liebsten in den Biergarten, wenn das absolut unpassende Wetter dafür ist. Sofern der Biergarten dann geöffnet hat (und es gibt solche, die bei jedem Wetter öffnen), es einen Regenschutz und notfalls Heizung gibt, ist das o.k. Denn gestern bei dem guten Wetter war es voll. Getränke hat man noch relativ schnell gekriegt, aber fürs Essen musste man zur Hauptzeit 45 Minuten anstehen. Na, danke. Ich bin sowieso nicht der große Biergartenfan, ich trinke dann auch mal eine Altbierbowle, aber die stillt mein Bedürfnis nach Bier für die nächsten Monate. Nee, ich weiß nicht … Parkplatzsuche, Sitzplatzsuche, für Getränke und Essen lang oder länger anstehen … Ich fand da jetzt nichts so besonderes an der Atmosphäre, dass ich das wöchentlich haben müsste.
Nebenbei haben wir noch eine kleine “Arbeitssitzung” gemacht, weil ich mich um die Internetseiten dieses Bekannten kümmern werde. Und nach dem Umzug zu einem anderen Provider ist jetzt auch ein neues Design fällig. Und Inhalte natürlich … Also lagen da neben den Getränkegläsern und den Rippchentellern auch noch Zettel mit meinen Notizen auf dem Holztisch.
Freitag, 20. Juni 2003
Ertappt
Da habe ich doch gestern bei einem Schnelleinkauf zufälligerweise im Tchibo-Regal drei wunderschöne Keramik-Übertöpfe für Küchenkräuter oder ähnliches entdeckt. Hach, die musste ich habe. Und jetzt weiß ich noch nicht einmal, was ich dort einpflanze und wohin ich sie stellen werde. Denn ein Kräuterbeet habe ich im Garten …
Und gestern Abend hörte ich irgendwann Jörg aus dem Wohnzimmer, während gerade Fernsehwerbung lief: “So, so, du hast also 6 Euro 99 für die Töpfe bezahlt …” Gemein, nix kann man für sich behalten, die Werbung plappert alles aus *ggg*.
Harry Potter ist unterwegs
Ich glaub’s ja nicht, heute Morgen fand ich eine E-Mail von Amazon vor mit dem Bestellstatus: um fünf Uhr morgens war die Bestellung abgeschickt worden! Wenn ich Glück hab, treffen die Bücher (ich habe auch noch die Bände 1 – 4 auf Englisch bestellt) morgen bei mir ein! Spannung!!!
Samstag, 21. Juni 2003
Schneckenpost
Viertel nach eins und noch immer war kein Postpaketauto da. Ist eben doch Schneckenpost. Schade, es wäre so praktisch gewesen, weil ich heute zu Hause bin. So muss ich am Montag den Benachrichtigungszettel aus dem Briefkasten fischen und zum Abholen zur Post fahren.
Garten-Updates
Weil das Wetter in der vergangenen Zeit viel zu schön war, um am PC zu sitzen, hat sich natürlich auf einigen meiner Seiten nicht so viel getan. Gestern Abend habe ich mich endlich dazu aufgerafft, meine Gartenseiten zu aktualisieren. Heute wollte ich noch ein paar aktuelle Fotos aus dem Garten zum Sommeranfang machen, aber leider haben sich vor einiger Zeit Wolken vor die Sonne geschoben. Vielleicht kann ich es im Laufe des Nachmittags noch nachholen.
Robin, der Kleine
Heute Nachmittag hatten wir Besuch von Angela mit ihrem Mini-Zwerg Robin, gerade mal vier Wochen alt. Er lag die ganze Zeit im Kinderwagen auf unserer Terrasse und schlief. Während Jörg den Keller gefliest hat, waren Angela und ich mitsamt Robin im Kinderwagen eine kleine Runde spazieren, denn dieses Gefahrenwerden schläfert ihn genauso gut ein wie das Autofahren. Kaum zurück, wurde er dann wach und hungrig, bekam ein Fläschchen und dann sind die beiden wieder nach Hause gefahren. Die beiden Tage, an denen wir den Kleinen erlebt haben, hat er meistens geschlafen. Anders ist es jedoch, wenn er mit seiner Mutter allein ist, dann kommt sie manchmal nicht einmal dazu, etwas zu essen oder auch nur zu duschen. Baby-Stress pur eben, was man sich als kinderloser Mensch nicht so recht vorstellen kann.
Dienstag, 24. Juni 2003
Mittwoch, 25. Juni 2003
Schwere Lektüre
Im wahrsten Sinne des Wortes wird der neue Harry-Potter-Roman eine schwere Lektüre werden. Das Buch mit den über 700 Seiten ist schon mächtig und leider auch etwas unhandlich. Nein, nein, ich will nicht meckern – so schön viel Lesestoff! Bei mir kommt dann allerdings das (noch größere und dickere) Englischlexikon dazu. Denn nachdem ich gestern mal ein wenig reingelesen habe, musste ich doch feststellen, dass mir einige Wörter nicht geläufig sind. Dem Verständnis würde das keinen Abbruch tun, aber ich möchte schon wissen, was sich genau dahinter verbirgt. Also muss der Pons her. So viel steht auf jeden Fall schon mal fest: Ich werde mit dem Lesen gewiss länger brauche als manch andere, aber dafür hab ich mehr davon.
Sonntag, 29. Juni 2003
Pflichtprogramm – nein danke!
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass für viele das Online-Tagebuch- bzw. Weblogschreiben gewisse – selbst gemachte – Verpflichtungen mit sich bringt. Oder weshalb finde ich immer wieder Einträge mit Entschuldigungen, dass man so lange nicht geschrieben hat, Ankündigungen, dass man in nächster Zukunft nicht schreiben wird, Erklärungen, dass man gerade nicht über gewisse Dinge schreiben kann oder Abschiedsworte, weil man überhaupt niemals mehr schreiben wird? Ich jedenfalls weiß nicht, ob ich heute oder morgen Zeit und/oder Lust haben werde, etwas in mein Tagebuch zu schreiben. Vielleicht habe ich auch zwei Wochen lang keine Lust. Aber so etwas kann ich nicht vorhersehen und deshalb auch nicht voraussagen. Aber vielleicht ändert sich ja diese Freiheit, wenn Hunderte oder Tausende von Lesern täglich auf Neues warten und dann besorgte oder neugierige Mails schreiben? Möge ich davon verschont bleiben, damit ich mich hier nach meiner Lust und Laune austoben kann oder auch nicht.
Mittwoch, 2. Juli 2003
Ich schreib mal über die Werbung
Schaut man häufiger fern, dann kann man den Werbespots kaum entkommen, vor allem natürlich bei den Privatsendern. Bei manch schönen Filmen ist es schon lästig, ständig die Unterbrechungen zu ertragen, aber oft finde ich es interessant anzuschauen, wie man uns all die Produkte verkaufen möchte. Eine kleine Glosse gibt es schon über eine Geschirrspülmittel-Werbung und vielleicht werde ich jetzt in unregelmäßigen Abständen meine Meinung vor allem über Fernsehwerbung zum Besten geben. Es gibt doch so manch Witziges und so viel Schauriges, dass ich es nicht ganz in Vergessenheit geraten lassen möchte. Heute mache ich nun den Anfang mit
Löwenmauls Worte zur Werbung
Tierisch gut
Schweppes – erfrischend bissig. Der sprechende High-Society-Leopard liegt mit seinem Kumpel, dem Krokodil Christopher (“hässlich, aber nützlich”), gemütlich am Pool. Während sich Leo darüber beklagt, keine Geburtstagspost bekommen zu haben, schiebt ein Äffchen einen Servierwagen mit Getränken heran und ruft mit glockenheller Stimme “Erfrischung!” (Herrlich!) Als Christopher dann aufstoßen muss und die Mütze des Briefträgers ausspuckt, sagt Leo lediglich etwas beleidigt: “Du hättest ihn ja wenigstens mit mir teilen können.”
Kukident – Dem Leben die Zähne zeigen. Auch bei Kukident geht es tierisch zu. Ein Zeichentrick-Leopard wacht auf, als morgens ein Büffel vorbeigaloppiert. Leider hat er seine “Dritten” noch nicht im Maul. Aber mit den neuen 3-Minuten-Tabs ist das kein Problem, flugs sind seine Zähne “hinreißend” und er verabschiedet sich mit einem “bin auf dem Sprung”, um sein Frühstück zu erlegen. Witzige Idee, kann ich da nur sagen. Wenn mich ein Werbespot zum Lachen oder Schmunzeln bringt, hat er schon gewonnen. Selbst wenn ich nicht zur Zielgruppe der Kukident-Käufer gehöre.
Zum Weglaufen
Ein Kino, alle warten gespannt auf den Film. Aber dann erscheint eine nervtötende Anke Engelke und drängt sich Popcorn mampfend und -verstreuend an den anderen Kinobesuchern vorbei. Aufdringlich rückt sie ihrem Nachbarn auf die Pelle und belästigt ihn mit ihren Kommentaren zum gerade laufenden Karstadt-Werbespot. Was hat sich Karstadt nur dabei gedacht, eine solch unangenehme Atmosphäre mit seinen Werbespots zu vermitteln. Will man, dass die Kunden genauso schnell aus dem Kaufhaus laufen wie aus dem Kino?
Verwirrend
Da wirbt ein Versicherungsunternehmen für eine Unfallversicherung: “Auch wenn Ihnen nichts passiert, erhalten Sie ihre Beiträge zurück.” Wie bitte? Daraus schließe ich, dass ich erst recht im Falle eines Unfalls eine Beitragserstattung erhalte – oder dass das Wörtchen “auch” hier falsch platziert ist.
Verkalkt
Und da erklärt der Handwerker der entsetzten Hausfrau: “Ich muss Ihre
Waschmaschine mitnehmen wegen Kalk.” Was ist denn das für eine Begründung? Er hätte auch sagen können, er müsse die Waschmaschine wegen Wasser mitnehmen. Und was macht er überhaupt damit? Reparieren? Wegwerfen? Egal, Hauptsache die Hausfrau hat den Kalkschock und kauft ab sofort den Kalkschutz.
Bergfest
Die Mitte des Jahres ist erreicht, ebenso wie die Mitte der Woche. Noch dreieinhalb Wochen bis zu meinem dreiwöchigen Urlaub. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, denn die ganzen Punktschriftmaterialien müssen – teilweise noch vor Ferienbeginn – fertig gestellt und verschickt werden. Jörg hat wahrscheinlich ab nächster Woche zwei Wochen Urlaub. Leider kann er wegen des im September beginnenden Großprojektes nicht später Urlaub machen. Da wir sowieso nicht wegfahren, ist es nicht ganz so schlimm, aber trotzdem ärgerlich.
Noch dreieinhalb Wochen sind es auch bis zu meinem Geburtstag. Ich spreche die Zahl gar nicht gern aus, denn sie hört sich so viel älter an als ich mich fühle. Eigenartigerweise denke ich schon seit Monaten, ich sei ein Jahr älter. Sehr merkwürdig.
Nichts geht ohne Löwenmäulchen
Natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder Löwenmäulchen in meinem Garten. Obwohl fast nichts daraus geworden wären, denn sowohl der Anzuchtversuch als auch das direkte Aussäen sind fehlgeschlagen. Dann entdeckte ich im Vorbeigehen ein einsames, verlassenes Löwenmäulchen bei Real. Komm mit, sagte ich zu ihm, bei mir im Garten wird es dir gefallen. Am Wochenende hat es sogar noch Gesellschaft bekommen, es kamen noch hellgelbe Löwenmäulchen dazu.
Die Bekannten, die außerdem noch zum Grillen da waren, habe uns eine kleine Sonnenblume geschenkt. Solche hatte ich im letzten Jahr auch, zwei mal zwei sozusagen, und das ergab schließlich Null. Beide Male sind sie aus unerklärlichen Gründen kaputtgegangen. Vielleicht klappt es dieses Mal besser.
Donnerstag, 3. Juli 2003
Wanted: Hubschrauber oder Telearbeitsplatz
Als ob wir hier nicht schon durch frühjahrshochwasserbedingte Staus und auch die sonst fast normale Überlastung der Bundesstraße gestraft genug wären – nein, jetzt kommen auch noch Baustellen hinzu. Natürlich muss die eine oder andere Straße erneuert werden, wenn sie zu arg geschädigt ist, aber schon der Gedanke an ewig lange Staus erfüllt mich mit kaltem Grausen. Ich hatte heute schon den ersten Vorgeschmack. Vor einiger Zeit hatte ich gelesen, dass die Bauarbeiten auf dem Südschnellweg Mitte Juli beginnen werden. Nun starten sie etwas früher, und so bin ich heute auf dem Rückweg von der Arbeit einen Umweg gefahren, der aber vermutlich genauso lange gedauert hat. Man hat es ja schlau fast in die Ferienzeit gelegt und ich werde durch meine drei Wochen Urlaub auch nicht alles mitkriegen. Aber trotzdem werde ich mir jetzt einige Schleichwege ausdenken müssen.
Noch schlimmer ist Jörg betroffen, der erst einmal in Richtung Hannover-Zentrum und dann nach Westen fahren muss. Gerade im Nadelöhr zwischen Hemmingen und Hannover wird gebaut. Vier Fahrbahnen zwischen zwei Kreiseln mit einem Abstand von 1-2 km, wo im Normalfall schon viel los ist, werden auf zwei Spuren verengt … Da kann man wirklich nur auf die Ferienzeit hoffen.
Sonntag, 6. Juli 2003
Zeitraffer
Das Wochenende war so schnell vorbei, als wäre es im Zeitraffer verflogen. Die meiste Zeit gestern habe ich an einer Web-Site für einen Bekannten gebastelt. Heute habe ich noch ein paar kleine Änderungen vorgenommen und jetzt bin ich endlich zufrieden mit dem Ergebnis.
Am Freitag habe ich noch einige Erweiterungen für mein Kräuterbeet gekauft: Schnittlauch, Petersilie, Oregano und Rosmarin. Gestern Abend gab es dann Fisch mit einer Kräutersauce, natürlich frischen Kräutern aus dem eigenen Garten. Lecker! Jetzt tippe ich dies noch schnell und dann geht es schon auf zu einem Richtfest. Ein Arbeitskollege von Jörg baut in Pattensen ein Holzhaus und nun ist das Dach drauf und es kann gefeiert werden. Schon letzten Freitag waren wir bei einem Richtfest in Schwarmstedt. Dort möchte ich allerdings nicht wohnen, denn es liegt ungefähr 60 Kilometer von Hannover entfernt und jeden Tag so eine Strecke zur Arbeit zu fahren wäre mir doch zu viel.
Mittwoch, 9. Juli 2003
Vermischtes
Belustigend: Ob Sommerloch oder nicht, manche Diskussionen in Weblogs und Tagebüchern sind doch immer wieder erheiternd. Die Suche nach dem einzig Richtigen und Wahren wird immer wieder aufgenommen und vermutlich nie mit Erfolg zu Ende gebracht werden.
Ärgerlich: Manchmal sollte ich Nein sagen, aber meistens schaffe ich es nicht und ärgere mich dann. Aber in diesem Fall werde ich mir nicht mehr Arbeit aufhalsen lassen als nötig. Aber zu viel ärgern bringt dann doch nichts, denn im Nachhinein stellte es sich doch als nicht so ganz arbeitsaufwändig dar.
Durcheinander gebracht: Meine gestrigen Überlegungen schwankten zwischen Geschenkgutschein besorgen und Einkauf bei Aldi, ein Anruf von Jörg brachte alles durcheinander. Also zu Hornbach fahren, wo er mit einer 5-Meter-Rolle Teppichboden wartete, keinen Führerschein dabei hatte, weil der in der Jacke zu Hause war und deswegen mich (und meinen Führerschein) brauchte, um einen Transporter zu mieten. Gefahren bin ich aber dann nicht – psst, aber nicht verraten! Der Teppichrollentransport in den Keller mit Hilfe unseres Nachbarn Ralf ging einfacher als erwartet, nun liegt das riesige Stück, liegt sich aus und wartet auf Freitag Nachmittag, denn dann werde ich mit dem Messer anrücken und ihm die richtige Form verpassen.
Warteliste: Den Geschenkgutschein für die Kollegin, die in Ruhestand geht, muss ich morgen noch besorgen, immerhin habe ich heute das Foto fürs Abschiedsgeschenk bearbeitet und ausgedruckt. Weiterhin warten bestimmte Web-Seiten auf Vervollständigung, damit ich den Entwurf vorlegen kann. Ist zwar nicht mehr viel, muss aber erst mal gemacht werden und dann muss ich alles zur Ansicht ausdrucken und dort vorbeibringen. Vielleicht schaff ich es diese Woche noch. Zu Band 5 von Harry Potter bin ich jedenfalls noch nicht gekommen, warum hatte ich es nur so eilig, das Buch zu bekommen?
Kulinarisch: Heute gibt es mal wieder eines unserer Lieblingsgerichte, die ich regelmäßig zubereite. Hähnchenbrustfilets oder Putenschnitzel mit Tomatenscheiben und Käse überbacken. Einfach lecker und sehr variationsreich. Geriebener Käse wie Emmentaler oder würziger Gouda, für die italienische Variante ein paar Basilikumblättchen und Mozzarella, als Beilage passen zum Beispiel Tagliatelle, Pommes frites oder Baguette. Heute gibt es die Gouda/Pommes-Variante.
Freitag, 11. Juli 2003
Ferienstimmung
Heute war der letzte Schultag – falls sich jemand wundert, die Ferien im LBZB liegen meistens geringfügig anders als die in Niedersachsen. Natürlich verbreitete sich richtige Abschieds- und Ferienstimmung, alle Lehrer gehen jetzt auch erst einmal in Urlaub. Dazu kam noch die Abschiedsfeier einer Kollegin, die in Ruhestand geht. Irgendwie war heute nicht der richtige Tag, um viel zu arbeiten, aber am Montag geht es bei mir weiter. Noch zwei Wochen, bis dahin will – und werde ich hoffentlich – alles erledigt haben, und dann lege ich mich auf die faule Haut.
Nostalgie
Heute beim Einkaufen ist es mir im Vorbeigehen ins Auge gesprungen: TriTop. Kennt das noch jemand? Dieses Sirupzeug in verschiedenen Geschmacksrichtungen zum Auffüllen mit Wasser? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob es das bei uns früher gab, aber vermutlich schon ab und zu, sonst würde ich es nicht kennen. Und gab es das die vergangenen Jahre auch (also so ungefähr die letzten 20-30 Jahre)? Oder ist das jetzt eine Neuauflage, um in den Erinnerungen der 70er und 80er zu schwelgen?
Nachtrag: Ein Besuch bei Google und meine Fragen sind beantwortet. TriTop ist wieder da!
Sonntag, 13. Juli 2003
Geschafft
Im zweifachen Sinn: einiges geschafft und ich bin geschafft. Am Freitagnachmittag habe ich den Kellerteppichboden zurechtgeschnitten und mit etwas Teppichklebeband befestigt. Das Schneiden der Kanten auf Knien geht ganz schön in gewisse Muskeln vom Hinterteil bis zu den Oberschenkeln!
Gestern habe ich nur ein paar Web-Seiten fertig gestellt, am späten Nachmittag kam Angela mit Klein-Robin. Leider war es zum Grillen draußen zu kühl und windig, so dass ich kurz entschlossen die eingelegten Geflügelfilets im Backofen unter dem Grill zubereitet habe.
Heute war wieder einmal Gartenarbeit angesagt, und zwar eine Umpflanzaktion. Der Forsythienstrauch aus dem Vorgarten war sowieso schon ausgegraben, weil Jörg ein zusätzliches Regenrohr für die zukünftige Entwässerung unserer Einfahrt verlegt hat. Den habe nun zum Nachbarn hin zwischen deren Sichtschutzwände und dem Hasenstall gepflanzt, wo nämlich nur ein niedriger Drahtzaun von ungefähr einem halben Meter Breite sitzt. So ein Strauch wird sich dort als Sichtschutz gut machen. Die Clematis an dem Rankgitter dort sah auch nicht so aus, als würde sie sich wohl fühlen. Also habe ich das Ganze in das kleine Beet an der Terrassenecke zum Holzweg hin eingepflanzt. Nun bin ich erst einmal zufrieden.
Allerdings muss ich mir bei irgendeiner Aktion heute – ich hatte auch noch ein paar Kleinigkeiten in den Keller getragen – einen Rückenmuskel gezerrt haben. Es tut jedenfalls hinten im Schulterbereich etwas weh, wenn ich mich bewege. Na ja, wird bis morgen wieder weg sein …
Mittwoch, 16. Juli 2003
Die Spinne in der Yucca-Palme
Durch einen Eintrag bei Ariana bin ich auf interessante Informationen gestoßen, was den berühmt-berüchtigten Standard-Disclaimer auf Web-Seiten betrifft. Wer kennt das nicht: “Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden …” Nachdem ich die beiden Artikel gelesen und darüber hinaus noch ein wenig zum Thema im Internet recherchiert habe, wundere ich mich, wie sich dieses Allheilmittel (im einem Forum auch als “Zauberspruch” bezeichnet) so verbreiten konnte, ohne dass sich eine Diskussion darüber auch so weit verbreitet hat. Ich hatte auf meinen Seiten zwar nicht diesen so allgemein formulierten Disclaimer, aber einen Link zu www.disclaimer.de, was im Grunde vermutlich auf dasselbe herauskommt. Nach der Lektüre zu diesem Thema bin ich jedenfalls überzeugt von dem Widerspruch, auf der einen Seite persönliche Empfehlungen durch Links auf die Seiten auszusprechen, aber sich auf der anderen Seite davon zu distanzieren. Wenn ich mich von etwas distanziere, dann rufe ich die Seiten gar nicht erst auf oder empfehle sie weiter. Eine Ausnahme wäre, wenn ich Negativbeispiele zeigen wollte, aber davon reden wir hier nicht.
Ach ja, während ich dies schrieb, fiel mir die passende Überschrift ein. Denn der Wunder-Disclaimer hat sich wahrscheinlich genauso verbreitet wie die Legende von der Spinne in der Yucca-Palme, denn jeder war sich sicher, diese Information aus einer absolut zuverlässigen Quelle erhalten zu haben.
Hier gibt es mehr Informationen:
Daniel Rehbein: Urteil des Landgerichts Hamburg
Michael Jendryschik: Warum Disclaimer dem WWW schaden
Daniel W. Schneider: Das Märchen vom “Link-Urteil
Freitag, 18. Juli 2003
Schwitzen und Gletscher
Es ist einfach zu heiß. Angenehme 25 Grad ohne Schwüle würden mir reichen. Aber ich wiederhole mich, das habe ich Anfang Juni schon mal geschrieben. Nein, ich bin gewiss niemand, der ständig über das Wetter meckert, aber Hitze habe ich noch nie gut vertragen. Ich erinnere mich an meinen ersten richtigen Urlaub ohne Eltern, das war 1981, damals war ich mit einer Freundin in Juan-les-Pins. Da fand ich es am Strand viel zu heiß, und das war im September! Ich hatte im Kopf, dass wir im Juli oder August dort waren, aber nachdem ich eben nachgeschaut habe, weiß ich, dass ich mich getäuscht habe. Gut, dass alle meine alten Tagebücher hier drin sind. Wie gesagt, am Strand oder Pool braten war noch nie mein Fall und das allerschlimmste ist es, aus der Dusche zu kommen und sofort wieder zu schwitzen.
Heute war ein Bericht in der HAZ zum Thema Klimawandel. Nach wissenschaftlichen Prognosen wird es in ungefähr 100 Jahren keine Gletscher mehr in den Alpen geben und schon in 50 Jahren ist damit zu rechnen, dass der Nordpol im Sommer schneefrei ist. So haben dieser und die wahrscheinlich noch folgenden “Traumsommer” auch ihre negativen Seiten – vom Schwitzen mal abgesehen.
Samstag, 19. Juli 2003
Der objektive Spiegel
Neulich gehört: “Also ich habe im Vergleich zu manch anderen Leuten, die ich auf der Straße sehe, einen Spiegel zu Hause! Und wenn etwas nicht gut aussieht, dann ziehe ich es nicht an, so einfach ist das!” Es ging also um Kleidung, um “gut” oder “schlecht” angezogen sein. Aber was ist “gut” oder “schlecht”? Wer will das beurteilen? Vieles ist doch Geschmackssache. Manch einer würde in den teuersten Designerklamotten keine gute Figur abgeben, andere wiederum können (fast) alles tragen und sehen immer gut aus. Gut, ich gebe zu, manches ist optisch nicht so attraktiv, um es mal vorsichtig auszudrücken. Anderes gibt einem Anlass zum heimlichen Schmunzeln, so wie kürzlich der junge Mann mit Hawaiihemd und Pareo, der mir auf dem Parkplatz des Supermarktes begegnete. Oder der rothaarige Jüngling im Schottenrock, den ich am Freitag ebenfalls beim Einkaufen sah. Doch ist das ein Grund, darüber zu urteilen, ob es gut aussieht oder nicht? Ich kann das nur für mich entscheiden, aber nicht für andere. Lassen wir doch jedem die Freiheit, sich so zu kleiden, wie er möchte. Sich selbst darin wohl und gut fühlen, das ist wichtiger als das Urteil mancher Leute, die anscheinend einen Spiegel zu Hause besitzen, der über ein absolut objektives Urteilsvermögen verfügt.
Sonntag, 20. Juli 2003
Türkischer Abend
Gestern waren wir bei unseren türkischen Nachbarn zum Einweihungs- und Geburtstagsfest eingeladen. Sehr kurzfristig haben wir erst am Freitagabend die Einladung erhalten, weil jeder der beiden Ehepartner dachte, der jeweils andere hätte uns schon eingeladen. Mir graute es ein wenig davor wegen der Hitze, denn die Party ging schon ab ca. 16 Uhr los und wir hatten noch 35 Grad im Schatten. Aber wir fanden ein recht angenehmes Plätzchen an der Garagenwand, wo sogar ein leichtes Lüftchen wehte. Und es gab leckeres Essen! Fleischspieße, Hähnchenflügel und – absolut lecker – türkische Hackfleischspieße vom Grill, dazu jede Menge köstlicher Salate. Eigentlich wollten wir ja nur für ein oder zwei Stündchen rüber gehen, aber dann haben wir doch bis halb elf gesessen.
Das übertrifft alles
Da ich kürzlich einiges Interessantes zu Disclaimern gelesen hatte, ist mir heute etwas ins Auge gestochen. Ich bin per Zufall auf ein Weblog gestoßen, in dem allen Ernstes dieser Text zu finden ist:
“Alle Texte auf dieser Seiten unterliegen meinem Copyright. Sie dürfen weder kopiert, verlinkt, abgespeichert oder ohne meine Zustimmung auf fremden Seiten verwendet werden.”
Man lese und staune: nicht einmal verlinken dürfte ich ohne Erlaubnis! Kann das im Sinne des Internet sein? Kopfschüttelnd wende ich mich jetzt wieder Harry Potter und dann der Lindenstraße zu.
Montag, 21. Juli 2003
Nicht ganz unproduktiv
Heute Vormittag fiel das Netzwerk aus und es lief den ganzen Tag nicht mehr. Also konnte ich die Abbildungen für das Erdkunde-Arbeitsheft nicht weiter bearbeiten. Nun gut, dann kommt das eben morgen dran und ich habe heute drei andere Bücher fertig gemacht. Drucken, Endlospapier auseinander reißen, dann auch noch den rechten und linken Rand abreißen … Bei einem durchschnittlichen Buch entstehen schnell mal um die 500 Seiten in Punktschrift (und das bei doppelseitigem Druck), so dass man damit auch ne Weile beschäftigt ist.
Dienstag, 29. Juli 2003
Wach
Obwohl ich letzte Nacht nicht besonders viel und gut geschlafen habe, bin ich heute um halb acht aufgestanden. Freiwillig! Sollte ich nach einem Tag Urlaub schon so erholt sein? Ich bin auch froh, dass der gestrige Tag vorüber ist, irgendwie war er merkwürdig. Normal und doch nicht normal. Hat mich gelähmt. Nach einigen Tassen (ja, ja, vier Stück insgesamt) habe ich abends noch zwei tolle Geschenke von Jörg bekommen. Später mehr dazu, jetzt bin ich zu kribblig und muss auf in den Baumarkt. Trockenfutter für die Katzen aus der Zooabteilung besorgen und mich zum Thema “kreative Wandgestaltung” umsehen. Außerdem wird es hier im Arbeitszimmer schon wieder heiß …
Vorfreude
Am 24. September geht’s zum Runrig-Konzert ins Capitol in Hannover! Das war nämlich eine der Überraschungen gestern Abend. Und auch das andere Päckchen war musikalisch und ein Wunsch von mir gewesen: “Hell freezes over” von den Eagles (DVD). Einfach klasse!
Wandmalerei
Mein Besuch im Baumarkt war erfolgreich, Fressi für die Kätzchen, Farbe für die Wand und noch zwei kleine Pflänzchen für den Garten gekauft. Ja, ja, ich weiß, ich hab eigentlich schon genug Pflanzen, aber ich kann so schlecht an Gartencentern vorbeigehen, ohne mal zu schauen. Und da war doch noch eine Lücke im Beet … Übrigens gab es auch jede Menge Ziergräser, sogar Pampasgräser, die ich im Frühjahr vergeblich gesucht hatte. Ich hab aber kein Pampasgras gekauft, weil dafür nun wirklich kein Platz mehr ist und mir die Gefahr zu groß ist, dass es im Winter wieder erfriert. Aber ein kleines, ganz günstiges Lampenputzergras habe ich mitgenommen!
Aber nun zu meiner “Wandmalerei” im Badezimmer. Die mit Raufaser tapezierte Schräge war mir zu weiß und zu langweilig. Ein wenig mediterranes Flair in einem Terracotta-Ton, in irgendeiner Wischtechnik aufgetragen, das stellte ich mir vor. Aber wie viel Übung braucht man, um den richtigen Effekt hinzukriegen? Umsonst habe ich mir Gedanken gemacht, denn es gibt jetzt auch die Farben mit “eingebauten” Effekten. Zum Beispiel Alpina LivingStyle Accent, schon fertig in verschiedenen Farbtönen mit weißen “Akzent-Elementen”, sprich Farbkrümeln. Mit einem breiten Pinsel kreuz und quer aufgetragen, bloß nicht zu gleichmäßig, gibt das einen wunderbaren Marmoreffekt mit hellen Streuseln. Eine Stunde habe ich gepinselt, dann konnte ich das Ergebnis bewundern:
Im Detail:
Genau so hatte ich mir das vorgestellt!
Mittwoch, 30. Juli 2003
Platte Füße
Kurz entschlossen bin ich heute in die Stadt gefahren, um meinem Liebsten ein paar neue Schuhe fürs Haus zu kaufen. Keine richtigen Hausschuhe, sondern Leinenschuhe in dunkelblau sollten es sein, nicht zum Schnüren, sondern zum Hineinschlüpfen. Ja, finde mal so was! Und wenn, dann natürlich nicht in der richtigen Größe. Ich war in allen Kaufhäusern und in allen Schuhgeschäften, die mir über den Weg gelaufen sind, aber nichts! Bis ich dann ganz zuletzt in die letzte noch nicht abgegraste Kaufhof-Filiale gestiefelt bin, ohne große Hoffnung, dort etwas zu finden. Aber siehe da, ein einziges Paar in der Sportabteilung. Welch ein Glück! Nun durfte ich mir auch etwas gönnen und habe noch zwei paar schöne und reduzierte Schuhe für mich gefunden. Dann aber nichts wie ab nach Hause, einen kleinen Umweg bei Real vorbei, einen Kasten Vilsa mit Cassis gekauft, dann duschen, die platten Füße hochlegen, lecker eisgekühltes Wasser trinken und Harry Potter weiter lesen.
Donnerstag, 31. Juli 2003
Völlig daneben
Was macht man, wenn es draußen zu heiß ist und man keine rechte Lust zu etwas hat? Na ja, ein wenig im Internet flanieren, hier und da gucken und lesen und zum Beispiel bei Bea auf dieses stoßen: ein Begabungstest.
Dies ist mein Ergebnis:
Teamfähigkeit: 71%
Sprache: 80%
Mathematik: 40%
Logik: 80%
Technik: 80%
Räumliches Denken: 80%
Konzentration: 100%
Organisation: 73%
Motivation: 60%
Sie verfügen über hohe Werte in logisch-analytischer und sprachlicher Begabung und besitzen eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Diese Eigenschaften benötigen Sie z. B. in Rechtsberufen: Anwalt, Justizfachangestellter, Notar, Patentanwalt, Rechtspfleger, Richter, Staatsanwalt.
Sie haben einen hohen Wert bei der technischen Auffassungsbegabung. Diese Eigenschaft benötigen Sie z. B. in folgenden Berufen: Abwassertechniker, Agrartechniker, Architekt, Astronom, Bautechniker, Bergtechniker, Biologe, Biologisch-technischer Assistent, Chemiefacharbeiter, Chemielaborant, Chemiker, EDV-Techniker, Elektroingenieur, Elektrotechniker, Fluglotse, Geologe, Informatiker, Landschaftsarchitekt, Mathematiker, Meteorologe, Pilot, Physiker, Umwelttechniker, Vermessungsingenieur, Wirtschaftsingenieur.
Ich hab ja schon lange geahnt, dass ich damals nicht die richtige Ausbildung gewählt habe, aber sollte ich wirklich so technisch begabt sein? Eins steht fest: Hätte ich die Wahl und könnte mir von dem Vorgeschlagenen etwas aussuchen, wäre es sicher keiner der Rechtsberufe. Nee, glaub ich nicht. Dann werde ich eher Astronomin oder Meteorologin …
Freitag, 1. August 2003
Urlaub
Meine Definition: keine Pflichten, aber trotzdem dies und das erledigen, lieber im Kühlen sitzen als auf der Terrasse zerfließen, entspannt bleiben, obwohl ich einiges noch nicht in Angriff genommen habe … Die erste Woche ist fast vorüber und mir geht es gut. Vielleicht kommt noch der eine oder andere Tag, an dem ich tatsächlich genügend Inspiration haben werde, um eine bestimmte Sache weiter zu gestalten, aber ich lasse es einfach mal auf mich zukommen.
Dienstag, 5. August 2003
Schleichende Tage
Nichts ist mit den Aktivitäten, die ich für meinen Urlaub geplant hatte. Ein paar Fahrradtouren oder Spaziergänge, um die nähere Umgebung endlich einmal richtig kennen zu lernen. Doch es ist einfach zu heiß. Heute aber habe ich mir einen kostenlosen Saunabesuch gestattet: am frühen Nachmittag Wildkräuter aus den Gartenbeeten zupfen. Die kühle Dusche danach war wunderbar!
Katzen und Marmeladenbrote
Immer wieder schön zu lesen: eine “wissenschaftliche” Abhandlung über das Fallverhalten von Katzen mit Marmeladenbroten auf dem Rücken. Der Text ist an vielen Stellen im Internet zu finden, der Verfasser ist anscheinend nicht mehr bekannt. Viel Spaß beim Lesen!
Katzen und Marmeladenbrote
Das Problem
Jeder weiß, dass ein Marmeladenbrot, wenn es runterfällt, immer auf der Marmeladenseite landet. Außerdem landet eine Katze die runterfällt immer auf den Pfoten (zumindest ab einer gewissen Höhe, so dass die Katze sich im Flug drehen kann). Was passiert nun, wenn man einer Katze ein Marmeladenbrot auf den Rücken bindet (mit der Marmeladenseite nach oben) und das ganze fallen lässt? Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Marmeladenbrot auf die Marmeladenseite fällt ja proportional zum Preis des Teppichs ist.
Experimentelle Untersuchungen
Zu dem Thema gibt es etliche Untersuchungen, von denen ich hier nur einige kurz erwähnen kann. Bei der ersten ist aber leider nicht bekannt, ob sie eine moderne Fabel ist:
Es haben irgendwelche – natürlich unseriösen – Nicht-Naturwissenschaftler eine Untersuchung zu “Murphy’s law” speziell in dieser Version gemacht, haben sich irgendwo hingestellt und Marmeladenbrote fallen lassen. Das Ergebnis war allerdings, dass die verflixten Dinger häufiger nicht auf die Marmeladenseite gefallen sind, woraus man dann einfach in Bezug auf die Untersuchung eine weitere Bestätigung von “Murphy’s law” gesehen hat: “Alles, was schief gehen kann, wird schief gehen!” Kann aber wie gesagt auch eine “urban legend” sein.
Es haben irgendwelche – seriösen – Naturwissenschaftler das ganze unter dem Aspekt des Wurfes untersucht und dabei festgestellt, dass vom Flugverlauf her eine halbe Drehung einfach am wahrscheinlichsten ist und das Brot (langweiligerweise) deshalb häufig auf der Marmeladenseite landet.
Wer selber mal etwas forschen will, dem seien folgende Versuchsmöglichkeiten vorgeschlagen:
Binde einer durchschnittlichen Katze einen frischen Marmeladentoast auf den Rücken. Lass sie fallen.
Binde der gleichen Katze ein ca. 3 Jahre altes 1 m langes Marmeladenbaguette auf den Rücken. Lass sie fallen. Wichtig: Unbedingt Reihenfolge einhalten.
Des Weiteren sollte hier nicht unerwähnt bleiben, dass auch schon Forscher bei Experimenten mit größeren Katzen verunglückt sind. Man sollte also die Gefährlichkeit solcher Experimente nicht unterschätzen.
Parallelen in der Quantenmechanik
Exemplare der sog. “Schrödinger Katze” (felis schrödingeris) sind in der Physik lange bekannt. Zur weiteren Information sei hier nur auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen.
Theoretische Lösungsansätze
Man kann das ganze Problem quantenmechanisch betrachten. In diesem Fall passiert folgendes: Solange keiner hinsieht, ist das Ergebnis auch nicht definiert, also weder die Katze noch das Marmeladenbrot sind auf dem Boden aufgekommen. Sobald ein Experimentator den Vorgang beobachtet, “sucht” sich die Realität einen von den beiden gleichunwahrscheinlichen Ausgängen des Versuchs aus: Entweder das Marmeladenbrot oder die Katze kommen nicht ordnungsgemäß auf dem Boden auf. In der “viele Welten”-Interpretation der Quantenmechanik kommt in einem Universum die Katze mit den Beinen auf dem Boden auf, im anderen das Marmeladenbrot.
Die Alternative, dass sowohl Katze zusammen mit Brot über dem Boden schweben bleiben, lässt sich durch ein Energieargument widerlegen, ein seitliches Aufkommen der Katze-Brot Kombination ist wegen der Quantisierung der Orientierung auch ausgeschlossen. Möglicherweise ergibt sich vielleicht auch eine Überlagerung der beiden Zustände ‘Katze auf Pfoten’ und ‘Katze auf Rücken’. Es weiß aber niemand, wie man sich das dann anschaulich vorzustellen hat. Was jedoch passiert, wenn man das ganze relativistisch rechnet, ist bisher nicht untersucht worden.
Das Problem lässt sich allerdings auch klassisch beschreiben: Dabei wissen wir, dass für beide Fälle einzeln betrachtet Größe und Beschaffenheit des Fallenden Objektes nicht unerheblich sind. In beiden Fällen nimmt die Neigung auf den Pfoten bzw. der Marmeladenseite zu landen mit der Größe zu. Was das Marmeladenbrot angeht, so ist auch hier ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit und der Drehneigung festzustellen. So landet ein Zwieback deutlich häufiger auf der Marmeladenseite als ein englisches Weißbrot, das aufgrund seiner Konsistenz sofort Tropfenform annimmt.
Lange Rede kurzer Sinn: Die so genannten Marmeladenfaktoren mf=kg*exp(lm-s) mit l,k=const, g=Grösse, m=Materialfestigkeitswert, s=survivalvalue (=0 für Brot) müssen für Katze und Brot bestimmt werden. Der größere mf bestimmt letztlich, wer auf seine gewohnte Weise landen darf. Nach Murphy wird dann folgendes passieren: Die Katze wird sich im Flug so drehen, dass das Marmeladenbrot an der Wand entlang streift und so die Sauerei da ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Murphys Gesetz und die Fähigkeit der Katze gegeneinander agieren und der Katze-Marmeladenbrot-Verbund 30 cm über dem Boden schwebt. Diese Lösung ist jedoch, wie oben schon erwähnt, aus energetischen Gründen unwahrscheinlich. Sollte sie jedoch trotzdem richtig sein, wurde schon vorgeschlagen mit diesem Prinzip tonnenschwere Lasten mühelos zu transportieren.
Bisher wenig beachtet, aber dennoch sehr interessant ist die folgende Theorie: Die Katze wird sich während des freien Falls befreien (klar, ist ja ein freier Fall!) und sich auf die nicht bestrichene Brotseite stellen. Folglich kommt die Katze auf den Pfoten auf, und das unter ihr liegende Marmeladenbrot liegt mit der Marmelade nach unten auf dem Teppich. Die beobachteten Gesetze (Fall eines Marmeladenbrotes und Fall einer Katze) existieren also beide und überlagern sich völlig unabhängig voneinander.
Hierbei gibt es allerdings ein Problem: Gesetze sollten eigentlich umkehrbar sein. Aber was würde passieren, wenn man den Teppich auf die Katze fallenlassen lassen würde. Streckt sie ihm dann die Pfoten entgegen? Oder würde sich gar die auf der Marmeladenseite liegende Brotscheibe umdrehen, wenn der Teppich nur teuer genug wäre?
Was wirklich passiert
Tja, soweit die Theorie, doch nun die bittere Realität: Die Katze landet auf den Pfoten, wie es sich für eine Katze gehört, läuft anschließend, Murphys Gesetz gehorchend, zu dem teuersten Teppich, der in der Wohnung liegt und wälzt sich dort, um das lästige Marmeladenbrot vom Rücken los zu werden. Natürlich bleibt das Marmeladenbrot auf dem Teppich mit der Marmeladenseite nach unten liegen. Vermutlich wird die Katze anschließend aus reinem Ärger auch noch das teuerste Möbelstück in der Wohnung zerkratzen.
Mittwoch, 13. August 2003
Wochenbuch?
Bei meinem jetzigen Schreibrhythmus scheint dies hier eher ein Wochen- als ein Tagebuch zu werden. Aber mir war’s einfach zu heiß! Letzte Nacht war besonders schlimm – tagsüber bis 36 Grad auf der Nordseite des Hauses und abends ist die Außentemperatur nicht unter 27 Grad gesunken. Ich hasse es, schweißgebadet im Bett zu liegen!
Die Katzen liegen auch nur in der Gegend herum und suchen sich kühle Stellen. So wie diese hier:
Im Karton auf dem Regalteil liegt es sich gut, vor allem, wenn der Ventilator (links oben im Bild ist der Fuß zu sehen) sanfte kühle Luft über den Katzenbauch pustet. So musste der Aufbau des Regals einen Augenblick gestoppt werden, als es dann zu lange dauerte, wurde der Kater mit einem Catstick weggelockt, das Regalteil entnommen und dann legte er sich wieder in den leeren Karton.
Und so wurde “Lack” fertig und steht nun in der Küche neben dem Kühlschrank:
Und endlich konnte wieder der Küchenfernseher installiert werden. Da ich mit einem gelernten Radio- und Fernsehtechniker verheiratet bin, war das Ganze in Nullkommanichts erledigt. “Ich bohr mal schnell ein Loch durch die Wand”, und schon war ein Kabel vom Sat-Receiver im Wohnzimmer durch die Wand in die Küche geschoben, angeschlossen, fertig! Kann man’s erkennen? Da läuft das Kochduell. Welch ein Luxus, so ein Küchenfernseher, nicht wahr?
Sonntag, 17. August 2003
Bewegung
Nach Wochen träger Unbeweglichkeit in der Hitze haben wir heute endlich eine kleine Fahrradtour gemacht. Über Arnum, Wilkenburg und Harkenbleck ging es nach Pattensen, dann wieder nach Arnum und zurück nach Hause. Unterwegs hätten wir gerne ein Päuschen gemacht und ein Eis gegessen. Pech ist, wenn keiner daran gedacht hat, Geld mitzunehmen. Ich war reichlich geschafft, als wir wieder zu Hause waren. Kein Wunder, sehr sportlich war ich in letzter Zeit wahrlich nicht und deshalb taten mir die Beine entsprechend weh.
Dienstag, 19. August 2003
Nass
Gestern Abend endlich gab es das abkühlende Gewitter. So schlimm wie in einigen Teilen Hannovers und Umgebung war es allerdings nicht, sondern nur ein ganz gewöhnliches Gewitter. Unser Haus steht also noch und ist unversehrt. Als es heftig anfing zu regnen, legte ich schon mal ein Handtuch für alle Felle bereit. Nein, das ist jetzt kein Rechtschreibfehler, denn in diesem Fall muss es “Felle” und nicht “Fälle” heißen. Die Katzen waren nämlich allesamt noch draußen und sie würden gewiss total durchnässt hereinkommen. Nach einer Stunde Regen ließ sich Sammy als erster blicken und er war tatsächlich reichlich nass. Eine Runde abrubbeln mit dem “Handtuch für alle Felle” war notwendig, bevor er ans Fressen durfte. Die anderen kamen erstaunlich trocken zurück, sie waren offensichtlich so schlau gewesen, sich ein sicheres Plätzchen zu suchen.
Mittwoch, 20. August 2003
Blüten
Ich freue mich immer wieder, dass es in meinem Garten so schön blüht. Ein Meer voller Blüten kann ich leider (noch) nicht vorweisen, aber überall zeigen sich bunte Flecken. Auch die Hitze der letzten Wochen hat die Blütenpracht kaum beeinträchtigt. Selbst meine Gelenkblumen blühen im Gegensatz zu denen von Eva, die in diesem Jahr kein Glück damit hat.
Eine interessante Entdeckung machte ich am Sommerflieder: Ein schmetterlingsartiges Insekt schwebte wie ein Kolibri über den Blüten und saugte den Nektar mit seinem extrem langen und gebogenen Rüssel daraus. Meine Mutter wusste immerhin so viel, dass es sich um eine Schmetterlingsart handelt. Ich bin im Internet (wo auch sonst?) fündig geworden. Es handelt sich um ein Taubenschwänzchen.
Donnerstag, 21. August 2003
Versprecher
Beinahe peinlich, was mir da gestern an der Supermarktkasse passiert ist: Statt “ein Kasten Vilsa mit wenig Kohlensäure” sagte ich doch glatt “ein Kasten Vilsa mit wenig Mineralwasser”. Die Kassiererin verzog keine Miene, entweder kann sie gut schauspielern oder sie hat es nicht bemerkt. Hinter mir lachte oder kicherte keiner, ich traute mich aber nicht, näher hinzuschauen, denn dann hätte ich vielleicht die grinsenden Gesichter gesehen. Ich hoffe nur, das Wasser wird nicht so staubtrocken schmecken.
Dienstag, 26. August 2003
Eindringling
Letzte Nacht wurden wir durch bedrohliches Katzenknurren geweckt. Das war nicht normal, selbst wenn sich unsere Katzen einmal untereinander zoffen, klingt es längst nicht so gefährlich. Also aus dem Bett springen, die Treppe runter – und da saß hinter der Eingangstür (also innen!) der Fremdkater. Da hatte er es doch tatsächlich gewagt, durch die Katzenklappe ins Haus zu kommen. Oder er war von Mika gejagt worden und hatte gehofft, sich auf diese Weise retten zu können. Mika kam nämlich einen Moment später aus dem Keller. Doch der Eindringling war schon von unserer Hausbewacherkatze Lizzy ins Visier genommen worden. Sie hatte sich bedrohlich im Flur aufgebaut. Ich schloss die Haustür auf und der Kater rettete sich nach draußen. Danach schlief ich nicht mehr gut, ich träumte sehr intensiv und wachte mit dem Gefühl auf, mindestens vier Stunden Schlaf zu wenig gehabt zu haben.
Mittwoch, 27. August 2003
Wechsel der Jahreszeiten
Die Hitze dieses Sommers ist vorüber und es wird teilweise schon richtig kühl. Ich weine den heißen Sommertagen nicht nach, die lauen Sommernächte jedoch werde ich immer vermissen. Aber wenn es schon kühl ist und ich nicht abends stundenlang draußen sitzen kann, dann darf es von mir aus gern noch viel kühler und kälter werden. Heute Nachmittag, als dunkle Wolken aufzogen und es beinahe finster wurde im Büro, hatte ich plötzlich eine Sehnsucht nach Regen, Herbst, fallenden Blättern und Nebel. Ich ahne schon, kaum befinde ich mich eine Weile in dieser Jahreszeit, wünsche ich mir Sonne und Wärme zurück. Ist das immer der Wunsch nach etwas, was ich gerade nicht haben kann? Ja, das muss es wohl sein, aber es ist auch eine Vorfreude auf etwas, was mich erwartet. Ich erinnere mich genau an eine Zugfahrt von Marseille nach Frankfurt Anfang November 1982. Nach zwei Monaten in der Mittelmeersonne sehnte ich mich nach Herbstnebel und dem Geruch von feuchtem Laub. Ein Wechsel, etwas Neues, auch wenn es sich jedes Jahr wiederholt. Ich finde es schön, dies so erleben zu können.
Samstag, 30. August 2003
Jetzt geht’s an die Muffins!
Wie das kommt? Tja, die Geburtstagseinladung für meine vier Kollegen steht noch aus. An meinen Geburtstag war ich in Urlaub und daher werde ich dies mit etwas Verspätung nachholen. Einige laden zum Frühstück in die Cafeteria ein, was natürlich keinerlei Aufwand bedeutet. Ich mag aber lieber etwas selbst gemachtes. Aber nur einen Kuchen zu backen war mir auch zu langweilig. Gestern plötzlich hatte ich die Idee: Wie wäre es mit Muffins? Klein, fein, einfach zu machen und ich kann eine größere Auswahl anbieten. Eine Backform fehlte mir natürlich noch, doch beim Einkauf machte ich eine geniale Entdeckung: das GU-Muffins-Set.
Eine Backform plus Buch für 9,95 Euro. Wobei diese kleinen Kochbücher von GU ansonsten schon 6,90 Euro kosten. Also hab ich die Backform für 3 Euro bekommen. Und es sind leckere Rezepte drin, sowohl süß als auch pikant. Ich habe das Ganze bei Real gefunden, man kann es aber auch bei Amazon bestellen.
Dann habe ich noch ein wenig im Muffin-Paradies nach weiteren Rezepten gestöbert. Eines davon war mein erster Versuch heute, nämlich die Baileys-Schoko-Muffins. Lecker! Morgen kommen Bananen-Nektarinen-Muffins dran und dann werde ich noch pikante Varianten ausprobieren. So kann ich meiner Kollegin und meinen drei Kollegen nächste Woche etwas Leckeres mitbringen.
Sonntag, 31. August 2003
Ultimativ?
Gestern Abend gab es gleich zwei “ultimative” Shows. Diese Bezeichnung warf eine Frage auf. Jörg: “Was heißt denn eigentlich ‘ultimativ’?” Ich: “Hm, tja, weiß auch nicht so genau …” Denn mit “Ultimatum” kann es in diesem Zusammenhang nichts zu tun haben. Da ich es aber genau wissen wollte, habe ich recherchiert. Der Duden sagt: “in Form eines Ultimatums, nachdrücklich”. Passt leider so ganz und gar nicht in diesem Fall. Bei der Suche im Internet musste ich erst einmal feststellen, dass das Langenscheidt-Fremdwörterbuch nicht mehr online ist, weil AOL den Vertrag nicht verlängert hat. Dann bin ich bei Wissen.de gelandet und habe Folgendes gelernt:
ul·ti·ma’tiv2
Muffin-Marathon
Jetzt habe ich gerade die vierte Sorte Muffins gebacken. Nach den gestrigen Baileys-Schoko-Muffins folgte heute die Bananen-Nektarinen-Variante. Und dann machte ich mich an die pikanten Rezepte, die mich besonders begeistern. Als erstes kamen die Räucherlachs-Muffins dran und gerade habe ich eine Form der Geschmacksrichtung Tomate-Mozzarella aus dem Ofen geholt. Die Backform ist übrigens sehr empfehlenswert. Durch die Antihaft-Beschichtung (und ich habe vorsichtshalber trotzdem ein wenig eingefettet) fallen die Muffins geradezu von selbst heraus. So, jetzt folgt noch ein letzter Durchgang mit Schinken und Käse, dann reicht es erst einmal. Obwohl – es macht mir so viel Spaß, da könnte ich glatt weiterbacken. Ich muss dann nur jemanden finden, der das alles isst.
Nach einer Fotosession präsentiere ich hier die Ergebnisse:
Die Rezepte dazu gibt es in Kürze auf meinen Küchen-Seiten.
Dienstag, 2. September 2003
Muffin-Rezepte
Nun habe ich die fünf Rezepte auf meine Küchenseiten gestellt. Wer möchte, kann jetzt nachbacken. Das wird auch dir nicht erspart bleiben, Rhabarbara, denn einen längeren Postweg würde ich den leckeren Teilchen nicht zumuten. Da leidet nur die Qualität. Im Übrigen haben die Kollegen heute fast alle aufgegessen *ggg*.
Kopflos
Was man nicht im Kopf hat … hat man hoffentlich irgendwo aufgeschrieben … Ja, das habe ich, aber leider liegen gelassen und deshalb gibt es das erst morgen zu lesen.
Mittwoch, 3. September 2003
Die Faszination der Wirklichkeit
Kürzlich bin ich auf ein Weblog gestoßen, dem ich eher die Bezeichnung “Online-Tagebuch” geben würde. Aber egal was es auch ist, ich habe jedenfalls alle Einträge mit Faszination gelesen. Fesselnd und interessant geschrieben, (fast) wie ein Roman, liest sich dieses Tagebuch: Junge, schöne, intelligente, beruflich erfolgreiche Frau mit Haus, Cabrio und Geld für exklusive Kleidung, lernt intelligenten, charmanten, gut aussehenden, erfolgreichen, selbstständigen Unternehmensberater Mitte dreißig kennen. Selbstverständlich wohnt dieser in einem perfekten Haus und fährt einen teuren Sportwagen. Es entwickelt sich, wie es zunächst scheint, eine perfekte Beziehung, doch dann kommt alles ganz anders … Ich fragte mich beim Lesen einige Male, ob dies tatsächlich dem wirklichen Leben entsprungen sein kann. Oder schreibt da etwa jemand ein Tagebuch so wie einen Roman und alles spielt sich nur in seiner bzw. ihrer Fantasie ab? Neben dem Schreibstil hat natürlich auch die komprimierte Form des Lesens zu meinem Eindruck beigetragen, ein Buch vor mir zu haben. Ein “Buch”, das mich bis in einen Traum verfolgte, in dem mir ein gut aussehender junger Mann à la David Cassidy (der Schwarm aller Teenies Anfang der 70er) mit monatlichem Einkommen von 10.000 Euro sein riesiges Haus zeigte.
Samstag, 6. September 2003
Urheberrecht
Gestern hatte ich einen “netten” Eintrag im Gästebuch (Nr. 138). Hausbesitzer aus unserem Dorf beschwerten sich, dass ich ihr Haus ohne ihre Genehmigung fotografiert habe und dieses Foto im Internet veröffentlich habe. Das Foto gehört zu den kleinen Spaziergängen, die ich auf meinen “On Tour“-Seiten zeige. Tatsache ist aber, dass man Gebäude fotografieren und diese Bilder veröffentlichen darf, solange man von einem öffentlich zugänglichen Platz aus fotografiert. Dazu braucht man keinerlei Genehmigung. Etwas anderes wäre es, wenn ich von meinem Fenster aus eine Aufnahme von Nachbars Garten mache, das darf ich dann nicht ohne weiteres, jedenfalls nicht ohne seine Erlaubnis. Tja, dieser Eintrag im Gästebuch ist doch etwas daneben, einfach zu behaupten, das sei eine “illegale Abbildung” und “strafwiederig” (was soll dieses Wort nur bedeuten?), ohne zu wissen, was man da schreibt. Und dann auch noch die Drohung, sich an “bestimmte Personen” zu wenden … Mein Webspace-Provider wird sich hüten, meine Seite abzuschalten, weil ich dort meine EIGENEN Fotos veröffentliche, die meinem Urheberrecht unterliegen! Mal abgesehen von Gebäuden darf man sogar Aufnahmen von Personen veröffentlichen, solange nicht deren berechtigtes Interesse dagegen spricht. Zum Beispiel darf man Menschen auf Veranstaltungen fotografieren, wenn dabei nicht einzelne Personen in den Vordergrund gestellt werden. Ich hätte also das Haus nicht fotografieren dürfen, wenn der Besitzer davor gestanden hätte und mit aufs Bild gekommen wäre. Aber angenommen, dort würde ein Straßenfest stattfinden, dann wiederum wären Aufnahmen von Gebäude und Personen ohne Genehmigung erlaubt. Nun gut, nach diesen Ausführungen ist die Sache für mich erledigt. Hätte man höflich angefragt, so hätte ich sicherlich auch höflich geantwortet. So jedoch sehe ich keine Veranlassung, noch weiter darauf einzugehen.
Sonntag, 7. September 2003
Schubladen
An anderer Stelle gab es vor einigen Tagen eine Anfrage und viele Kommentare zu Brotbackautomaten. Ich meinte, da ausnahmsweise auch mal meine Meinung äußern zu müssen, da wir schon gute Erfahrungen mit so einem Gerät gemacht haben. Leider erwähnte ich in einem Satz, dass die Brotbackmischungen von Aldi und Penny empfehlenswert sind. Und gehöre daher ab sofort in den Augen einiger Menschen in die Schublade “Fertiggerichtkocher” und “Anti-Gourmet”. Wahrscheinlich. Hat ja keiner zu mir gesagt. Aber entweder muss man sich tausendprozentig genau überlegen, was man sagt oder schreibt oder die Meinung von anderen ist einem egal. Mich ärgert es, dass es mir nicht so egal ist und ich nicht einfach darüber stehen kann.
Ja, ich bekenne mich dazu, auch fertige Brotbackmischungen zu verwenden. Und ich nehme beim Kochen (aber das darf man ja dann nicht mehr so nennen) auch mal Knorr fix und Soßen von Thomy. Ich esse auch Tiefkühlpizza. Und ich schaue die Lindenstraße und – noch schlimmer – Marienhof!
Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn ich kann auch selbst zusammengerührtes Brot backen (eins befindet sich gerade im Automaten), ich kann “richtig” kochen ohne Fertigzutaten wie zum Beispiel kürzlich eine Tomatenpastete und gestern Abend ein Thai-Curry …
Gut, ich merke schon, nachdem ich dies geschrieben habe, kann ich alles mit mehr Abstand sehen und die Gourmets Gourmets sein lassen und weiterhin das tun, was mir am besten gefällt.
Dienstag, 9. September 2003
Offensichtliche Lügen
Was treibt manche Menschen dazu, ganz offensichtlich die Unwahrheit zu erzählen? Ich habe schon mehrere Situationen erlebt, in denen jemand etwas erzählte und ich in dem Moment an meinem Verstand zweifelte: denn in Wirklichkeit hatte es sich ganz anders abgespielt. Ein Beispiel: Eine Bekannte erzählte bei einer Party den anderen Anwesenden, dass sie am Sonntag vorher zum Frühstück bei einer Freundin eingeladen war. Sie berichtete ausführlich, was es zum Frühstück zu essen gab und welchen Kuchen die Freundin zum Nachmittagskaffee gebacken hatte. Ich saß daneben und dachte nur “wie bitte?” Denn eines wusste ich genau: ich hatte an jenem Sonntag mittags mit ebendieser Freundin telefoniert und sie erzählte mir, dass die Bekannte nachmittags zum Kaffee kommen wolle – nachmittags, wohlgemerkt, und nicht schon zum Frühstück. Ich frage mich, warum nur erzählt sie solche – für manche – offensichtlichen Lügengeschichten? Natürlich ist die erwähnte Begebenheit völlig unwichtig. Es interessiert niemanden wirklich, ob und wann und wie lange sie dort gesessen hat. Aber gerade deswegen hätte sie doch die Wahrheit erzählen können. Manchmal habe ich den Eindruck, diese Menschen belügen sich selbst, also erzählen ihre Variante in der vollen Überzeugung, dass es sich genau so zugetragen hat. Eine Erklärung vielleicht, dass sie gar nicht anders können, aber meine Frage nach der Motivation ist damit noch nicht beantwortet.
Mittwoch, 10. September 2003
Alles kaputt
Zuerst fing mein Knie vor einiger Zeit an, was sich aber im Augenblick wieder ruhig verhält. Seit Montag hatte ich einen rauen Hals und seit heute Morgen eine Erkältung, zum Glück nur eine leichte. Dann schaltete ich heute Abend meinen PC ein und der Monitor sagte “nein nein, ich will nicht mehr”. Ganz kurz grünes Lämpchen und sofort wieder aus … Mensch, mein schöner Gateway Vivitron, fast sechseinhalb Jahre haben wir zusammen verbracht und er war bis zuletzt in Hochform. Wirklich schönes Bild und eine ziemlich flache Bildröhre. Jetzt habe ich ersatzweise Jörgs (noch etwas älteren) 17-Zoll-Monitor auf dem Schreibtisch stehen und mehr als ein paar Tage wird der hier nicht verbringen. Die Bildqualität ist einfach zu schlecht und gerade merke ich nach zwei bis drei Minuten Tippen, dass meine Augen schmerzen. Um meine Augen muss ich mir erwiesenermaßen keine Sorgen machen, ich kann ansonsten stundenlange auf Monitore schauen. Aber da macht es sich doch bemerkbar, ob die gut sind oder nicht. Ich werde also die nächsten Tage damit verbringen, eine Auswahl zu treffen. Ein TFT-Display wäre sicher schick und schön, aber die günstigsten sind vermutlich zu “billig” und auf jeden Fall zu klein. Alle anderen sind mir vor allem im Moment zu teuer. Außerdem sind sie nicht ganz so toll, wenn man ein wenig Bildbearbeitung macht. Es wird also wieder eine “Röhre” werden, bleibt noch die Frage offen, welches Modell und ob 17- oder doch lieber 19-Zoll. Ich lasse mich überraschen.
Also gut
Warum soll man nicht hin und wieder seine Meinung oder Einstellung ändern? Ich tu’s einfach und baue mal wieder eine Kommentarfunktion ein. Anfang dieses Jahres hatte ich keine Lust mehr darauf und hab sie rausgeschmissen. Mein Account bei Yaccs bestand aber nach wie vor noch und nachdem deren neuer Server in Betrieb ist, werde ich die Kommentare hier wieder aktivieren. Als ich mich heute einloggte, fielen mir sofort zwei “neue” Kommentare ins Auge. Neu sind sie eigentlich nicht mehr, denn sie stammen noch vom Januar. Neu sind sie aber deswegen, weil ich sie noch nicht gelesen hatte. Ist halt ungeschickt, wenn man im Januar seine Kommentarfunktion rausnimmt und dann noch jemand bei Dezembereinträgen kommentiert. Ich hab da nie mehr nachgeschaut, weil sowieso kaum Kommentare geschrieben wurden. Wenn man allerdings – wie in einem Fall – eine Frage zu einem Tagebucheintrag vom 12. Dezember hat und dies am 4. Januar als Kommentar einträgt, ist das vielleicht auch nicht der beste Weg. Eine E-Mail wäre auf jedenfall nicht unbeantwortet geblieben. Aber wie auch immer, wer Lust hat, kann hier demnächst etwas schreiben.
Donnerstag, 11. September 2003
Benebelt
Die Erkältung ist doch heftiger geworden als gedacht und so schlief ich letzte Nacht schlecht und habe mich heute mit Schniefnase und dröhnendem Kopf einigermaßen über den Tag gerettet. Sonst gibt es auch nicht viel, was mich aufheitern könnte. Die ständigen Einträge im Gästebuch wegen der angeblich illegalen Abbildung nerven und ich habe keine Lust, mehr als einen Gedanken daran zu verschwenden. In Sachen Monitor bin ich mittlerweile von meiner gestrigen Meinung etwas abgewichen, aber die Entscheidung wird sich mit Sicherheit noch etwas hinausziehen. Aus wenig beeinflussbaren Gründen.
Freitag, 12. September 2003
Überlegt
Nachdem ich heute Mittag den Eintrag von Ralf in meinem Gästebuch gelesen hatte, erlag ich fast der Versuchung, sofort darauf und vor allem auf den wiederholten Eintrag “Illegale Abbildung” davor zu reagieren. Erst einmal ein Dankeschön an Ralf für die detaillierten Ausführungen – damit dürfte es nun jede/r Leser/in verstanden haben, wie die Lage ist. Deswegen habe ich auch keine Lust mehr, durch weitere Kommentare das Thema am Kochen zu halten. Schluss damit!
Eine nette Idee
Meiner Erkältung neigt sich erfreulicherweise dem Ende entgegen und ich kann fast wieder frei durchatmen.
Auch sind meine Gehirnwindungen wieder so durchblutet, dass ich vom Kauf eines recht preiswerten CRTs abgekommen bin und nun auf einen 17-Zoll-TFT-Monitor warte. (Ich muss sagen, nach Ralfs Anmerkung in seinem Gästebucheintrag war ich schon etwas erschrocken, denn es schien mir so, als hätte er meine noch nicht geäußerten Gedanken gelesen.) Da ich nur ein wenig Fotobearbeitung mache und keine professionelle Bildbearbeitung, und TFTs doch einige Vorteile gegenüber CRTs haben (kein Flimmer, wesentlich weniger Strahlung und geringer Energieverbrauch), wird das richtige Modell für meine Belange genügen. Eine Auswahl hätte ich schon treffen können, aber ich werde noch eine Weile mit dem alten Ding hier durchhalten, bis ich wirklich das Geld dafür übrig habe. Wie es immer so ist, kommt eben nichts im passenden Moment. Nächsten Monat muss mein Auto zur Hauptuntersuchung, und es ist immerhin schon elfeinhalb. Ich weiß schon, dass zum Beispiel neue Reifen fällig sind, und das muss auch erst einmal bezahlt werden.
Montag, 15. September 2003
“Beschwerde”
Von gewissen Beschwerden über Häuserfotos habe ich nun langsam genug, aber das sollte noch nicht alles sein, denn nun beschäftigt mich wieder mein Eintrag “Schubladen” vom 07.09. Hintergrund oder vielmehr Auslöser war eine Diskussion zum Thema Brotbackautomaten.
Ich ahne schon, dass sich jetzt alle fragen: “Was will die bloß? Wieso hat die sich darüber so aufgeregt? Da hat doch niemand über jemand anderen etwas Böses geschrieben!” Ja, schon gut, schon gut, ich gebe zu, dass mein Eintrag tatsächlich wie eine Überreaktion oder eine Beschwerde aussieht. Ich hätte vielleicht – nein, ganz bestimmt – deutlicher formulieren sollen, um was es mir ging. Erstens war das Brotbackdings nur ein Beispiel, mir ging es nicht so sehr um diese spezielle Diskussion. Aber nun hat sich ja jeder ein eigenes Bild machen können. Gut, okay, es war sicherlich nicht so elegant, sich auf etwas zu beziehen und dann die Hintergründe vorzuenthalten – ich gelobe Besserung! Ich will ja meine werten Leserinnen und Leser nicht daran hindern, sich ihre eigene Meinung zu bilden. Das wäre das eine. Aber wie gesagt, ich wollte mit meinem Geschreibsel lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich mich geärgert habe, weil ich mir einen Schuh angezogen habe, obwohl ich definitiv NICHT gemeint und angesprochen war. Und überhaupt wurde niemand als schlechter Mensch bezeichnet, weil er Backmischungen verwendet und andere das nicht mögen.
Na ja, wahrscheinlich hat keiner außer mir verstanden, warum ich DAS geschrieben habe. Es war eben ein Gefühl, das bei mir ausgelöst wurde. Soll’s ja auch geben. Rückgängig machen kann ich es nun nicht mehr und ich werde mich hüten und den Eintrag löschen. Aber nachdem ich mich nun entschlossen habe, wieder eine Kommentarfunktion einzuführen, kann jeder gleich seinen Senf an Ort und Stelle dazugeben und dann wird sich vielleicht manches rechtzeitig aufklären lassen. Trotzdem wird mich dieser Vorfall auch in Zukunft nicht daran hindern, genau das zu schreiben, was mir durch den Kopf geht und vor allem WIE ich es empfinde. Ich nehme dafür gern das Risiko in Kauf, dass es nicht immer so verstanden wird, wie es gemeint war.
Selbstbild – Fremdbild
Ich dachte eigentlich bisher, dass ich ein lieber, netter, sympathischer und friedliebender Mensch bin – eher genau das Gegenteil von einer unfreundlichen, meckernden, übelgelaunten und unsympathischen Zicke. Aber so einige Ereignisse – ich sag nur das Wort “Beschwerden” – lassen mich doch etwas grübeln, ob Außenstehende nicht einen anderen Eindruck von mir bekommen. Nicht dass hier Missverständnisse entstehen: es hat niemand etwas Schlechtes über mich geäußert, jedenfalls nichts, von dem ich weiß. Ich denke einfach nur darüber nach, ob ich wirklich so bin, wie ich mich sehe oder ob die mögliche Einschätzung von mehr oder weniger Fremden eher richtig ist. Ein Ereignis aus der Vergangenheit werde ich jedenfalls nie vergessen: ich war 1980 zu einer Silvesterparty eingeladen, die Organisatoren kannte ich durch den Sportverein. Für mich war es keine Frage, dass sie mich eingeladen hatten, weil ich ihnen sympathisch war. Doch dieses Bild bekam einen Riss. Ich schrieb damals in mein Tagebuch:
Sonntag, 04.01.81. Die Silvesterparty war ganz gut. Aber auch nicht mehr. Ich war am Ende ganz schon sauer, denn Uli S. hatte mir erzählt, daß sie (u. a. die Veranstalter der Party) einmal zufällig von mir gesprochen hätten, und dabei habe sich herausgestellt, daß sie mich alle nicht sehr mögen. Er meint, sie würden mich unterschätzen.
Ich weiß nicht, ob es stimmte, was dieser Uli mir damals erzählt hat. Doch es war wie ein Schlag vor den Kopf. “Sie mögen mich alle nicht!” “Du bist nur eingeladen, weil L. darauf bestanden hat!” Ich fand damals einen “großartigen” Weg, um das zu verarbeiten:
Danach war ich sauer auf die anderen; jetzt aber nicht mehr, nur noch auf ihn. Ich glaube nicht mehr, was er mir erzählt hat. Das war ganz schön idiotisch.
Ich weiß, dass niemand es schaffen wird, von allen Menschen gemocht zu werden und ich behaupte mal, dass es auch nicht erstrebenswert ist. Unter Umständen kann es aber vielleicht helfen, wenn ein offensichtlich falsches Bild ein wenig zurechtgerückt wird. Vielleicht muss ich dann von meinem mir doch so vertrauten Bild abrücken und mir eingestehen, dass ich eine unsympathische Zicke bin. Aber das würde mir gar nicht gefallen!
Dienstag, 16. September 2003
Anonymität
Heute bin ich auf einen Eintrag in einem Weblog gestoßen, der mich sehr verwunderte. Und mich an meiner bisherigen Auffassung vom Internet beinahe zweifeln ließ. Ich habe dann hin und her überlegt, denn ich wollte das Ganze nicht auf sich beruhen lassen. Also habe ich meinen Kommentar in diesem Weblog hinterlassen, nämlich bei Gabi. Ihre Antwort erklärt zwar ihren Weblog-Eintrag, aber für mich bleiben trotzdem noch einige Fragen offen:
Wie ist das nun mit der Anonymität? Sollte ich höflicherweise mitteilen, dass ich irgendwo regelmäßig lese? Ist es ein positives Zeichen, wenn ich informiere: “Hallo, ich habe deine Seite verlinkt”. Ja, natürlich, falsch oder schlecht ist es ganz bestimmt nicht. Ich jedoch erwarte dies nicht von meinen Lesern. Wer anonym bleiben will, darf es. Wer will, darf meine Seiten gern verlinken. Wenn ich das nicht wollte, hätte ich das falsche Medium gewählt. Vielleicht kommt meine Einstellung unter anderem auch daher, dass ich Anfang 2000 begann, ein Online-Tagebuch zu schreiben. Ich habe es für andere zum Lesen ins Internet gestellt, Rückmeldungen waren erfreulich, aber nicht erwartet oder notwendig. Mittlerweile gibt es nur noch wenige solcher Tagebücher, die meisten sind oder nennen sich Weblogs und Kommentare zu den einzelnen Einträgen gehören einfach mit dazu. Doch es ist nicht jedermanns Sache zu kommentieren, schon gar nicht zu allen Themen und natürlich immer vorausgesetzt, es gibt eine Kommentarfunktion. Oder ins Gästebuch zu schreiben “hallo, deine Seite ist toll”. Oder sogar eine E-Mail zu schreiben … Viele lesen eben nur und wollen nicht mehr. Ich gehöre auch zu jenen, die viel lesen und sich eher selten zu Wort melden. Und überhaupt – ist die Anonymität aufgehoben, wenn mir eine Leserin schreibt, dass sie die Uschi aus dem Leinetal ist, die schon seit Wochen begeistert mein Tagebuch liest? Könnte diese Uschi nicht vielleicht eine Verwandte, Kollegin oder Nachbarin sein, die sich hinter einem falschen Namen versteckt und mich nur aushorchen will? Es könnte viel oder auch gar nichts sein … Was ich damit sagen will ist, dass auch eine Leserin, von der ich nur den Namen Uschi und vielleicht den Wohnort kenne, nach wie vor eine Unbekannte für mich bleibt.
Freitag, 19. September 2003
Anonymität, die mich ärgert
Mit anonymen Lesern oder eben solche, die sich nicht auf die eine oder andere Art zu Wort melden, habe ich kein Problem. Wohl aber mit anonymen E-Mails. Heute erhielt ich eine an sich recht harmlose E-Mail, die sich auf einen älteren Eintrag in meinen Tagebüchern bezog. Nun gut, die E-Mail-Adresse gibt häufig noch keinen Aufschluss über den Absender. Auch ist es für manche Leute sicherlich schwierig, den Namen des Adressaten herauszufinden (ich sag nur: Impressum!). Aber wenn dann nicht einmal eine Grußformel und ein Name unter der E-Mail steht, finde ich das reichlich unhöflich. Man sollte doch auch auf diesem Weg einige grundlegenden Formen bewahren. Frau oder Herr Unbekannt wird daher leider nicht mit einer Antwort von mir rechnen können. Aber selbstverständlich kann sich der- oder diejenige noch einmal bei mir melden und zeigen, dass er oder sie über Umgangsformen verfügt.
Montag, 22. September 2003
Das Ende des Sommers
Pünktlich zum Herbstanfang soll es ab morgen deutlich kühler werden. Also habe ich die letzten schönen Tage genutzt und mehr auf der Terrasse als am PC gesessen. Nun ja, nicht ganz, am Samstagmittag habe ich zwei Stunden hier verbracht und neue Foto bearbeitet. Somit gibt es jetzt einen erweiterten fotografischen Spaziergang in und um Hemmingen. Gestern saß ich einige Stunden auf der Terrasse unterm Sonnenschirm und habe Harry Potter weiter gelesen. Dieses Mal sogar ohne Wörterbuch. Denn je länger ich das Original gelesen habe, umso flüssiger ging es und ich konnte mich mehr und mehr damit anfreunden, nicht JEDES Wort verstehen zu müssen. Und zur weiteren “Übung” habe ich mir schlauerweise damals gleich die Bände 1 bis 4 in der Originalausgabe noch mitbestellt. Also kann das schlechte Wetter kommen!
Dienstag, 23. September 2003
Löwenmauls Worte zur Werbung
Heute ist es wieder soweit und ich möchte einige Worte über die Werbung verlieren:
Erst aufessen, dann sprechen
Wir sind wieder einmal zu Gast im Maggi-Kochstudio. Die so genannten Köchinnen zeigen diesmal, wie schnell und einfach eine Lasagne mit den Ingredienzen einer ihrer geheimnisvollen Tüten zubereitet werden kann. Dann geht es ans Probieren. Kaum hat die eine der Tütenfeen den ersten Bissen im Mund, teilt sie uns begeistert mit: “Das mache mer mal wieda!” Halt, nicht so voreilig, meine Dame, geht mir an dieser Stelle jedes Mal durch den Kopf. Diese Absichtserklärung kommt definitiv zu früh. Iss erst einmal brav deine Portion Lasagne auf, und wenn du dich dann gesättigt und zufrieden zurücklehnst, kannst du gerne sagen: “Das war lecker, das machen wir mal wieder.”
Bleich und blau
Ein Logo, eine Farbe, ein Slogan – wiedererkennbar soll ein Produkt oder ein Unternehmen sein. Bei BHW ist es das Blau. Als Blickfänger tragen die Darsteller in den Werbespots riesige, hässliche Pilotenbrillen mit blauen Gläsern. Leider zeigt sich dies als sehr unvorteilhaft, denn das Blau macht die bleichgesichtigen und hellhaarigen Darsteller mit der farblosen Kleidung noch blasser, wenn das überhaupt möglich ist. Sie hinterlassen eher einen kranken, überarbeiteten und depressiven Eindruck als einen optimistisch in die “blaue” Zukunft schauenden. Meine Empfehlung: wenn schon blau, dann bitte nicht in dieser unsympathisch wirkenden Kombination.
Ungelogen kleiner
Zwanzigtausend Poren sind kleiner, einfach feiner … Als was?, frage ich mich. Als ein Mondkrater? Schlau gemacht, dachte ich die ganze Zeit. Mit einer solchen Aussage hat die Neutrogena-Werbung immer Recht, denn das Fotomodell aus dem Spot verrät nicht, mit was sie verglichen hat. Erst über die Web-Site bin ich heute dahinter gekommen, was sie eigentlich damit sagen wollte. Dort steht nämlich: “In unserem Gesicht befinden sich über 20.000 Poren. Je kleiner die Poren sind, umso glatter und ebenmäßiger ist der Teint.” Die gute Frau hätte also sagen müssen: “MEINE zwanzigtausend Poren sind kleiner, einfach feiner, seit ich diese Creme benutze.” Dann hätte es gestimmt. So kann ich nur feststellen: schlampige Texter!
Donnerstag, 25. September 2003
Schottenrock
Den gab es gestern Abend im Capitol, und zwar Runrig. Wir waren erst kurz nach halb acht da, denn wir hatten keine Lust, vorher noch stundenlang warten zu müssen. Das Capitol ist nicht so riesig, vielleicht passen 2000 Leute rein, so dass man keinen ganz schlechten Platz kriegen kann. Am liebsten wäre ich noch später hingegangen, denn eine gute Vorgruppe gibt es bei solch kleineren Konzerten nur selten. (Ausnahme: Picture House bei der Long Distance Tour von Runrig 1997). Und wie erwartet hätte man sich die Ein-Mann-Vorgruppe sparen können. Ein Musiker aus Hannover namens Kuersche, schrammelte wie wild auf seiner Akustikgitarre und sang dazu. Es half auch nichts, dass er unter anderem ein bekanntes Werk (ich glaube von den Pet Shop Boys) zum Besten gab, das Publikum war froh, als er nach einer guten halben Stunde die Bühne endlich verließ. Aber dann ging’s los – mit “From the North” vom neuen Proterra-Album starteten Runrig. Fantastisch wie immer haben sie gespielt – sogar noch besser als bei meinem letzten Konzertbesuch im Oktober 1998. Manche – mittlerweile ehemalige – Fans können sich mit Runrigs neuer Stimme Bruce Guthro nicht anfreunden: “Seit Donnie weg ist, ist es nicht mehr dasselbe.” Nein, natürlich ist es nicht dasselbe, aber ich empfinde Bruce als Bereicherung für die Band. Auch der neue – und noch ganz junge – Keyboarder Brian bekam an mehreren Stellen Szenenapplaus, vor allem, als er in kurzen Einlagen seine stimmlichen Qualitäten zeigen durfte. Der Rest der Band ist ja nun schon ein klein wenig älter, schließlich sind sie schon seit dreißig Jahren dabei! Wir standen irgendwo in der hinteren Hälfte, in der Nähe des Mischpults. Der Techniker hatte eine Songliste vor sich liegen, die konnte ich auf die Entfernung nicht lesen, aber ich konnte erkennen, dass es zwei Zugaben mit jeweils zwei Titeln geben würde. Und so war es dann auch. Das Publikum war wie üblich im guten “Mittelaltersdurchschnitt”, also der Großteil zwischen 30 und 45, der Rest eher darüber als darunter. Bei mir ging das Konzert leider beinahe an die Grenze des Erträglichen, nein, nicht was die Musik betrifft, sondern das lange Stehen bereitet mir Probleme. Seit mein rechtes Knie vor acht Jahren operiert werden musste, habe ich in dieser Hinsicht wirkliche Schwierigkeiten. Eine Schwierigkeit war noch das Verlassen der Tiefgarage. Alle fuhren erst einmal mit dem Auto Richtung Ausfahrt, um dort erst zum Kassenautomaten zu gehen. Die abgestellten Autos blockierten natürlich die Ausfahrt. Während Jörg mit dem Auto in diesem Stau stand, war ich schon mal vorgelaufen zum Kassenautomaten; dort standen mindestens zwanzig Leute vor mir. Ein Mann kam vorbeigelaufen und rief, dass einhundert Meter weiter noch ein zweiter Automat sei. Die Gelegenheit nutzen sage und schreibe drei (!) Frauen, von denen ich eine war. Alle anderen zogen das Warten anscheinend vor. Ein erboster Autofahrer hatte bereits mit quietschenden Reifen und aufsetzendem Auspuff das Parkhaus verlassen. Er war ein “klein wenig” wütend geworden, weil er schon brav bezahlt hatte, dann wegen der blockierenden Autos lange warten musste und schließlich noch einmal nachzahlen musste. Ich hatte schließlich an dem anderen Automaten bezahlt und hetzte zurück, denn natürlich war ich der Meinung, dass sich der Stau mittlerweile aufgelöst haben müsste. Dem war aber nicht so. Aber wir waren schlau: Nachdem es wieder einige Meter vorwärts gerollt war, ergab sich eine Gelegenheit, links abzubiegen. Wir fuhren einmal quer durch die Tiefgarage und nahmen die andere Ausfahrt! Dort war weit und breit kein Auto! Es war dann viertel vor zwölf, als wir schließlich zu Hause ankamen. Sofort schlafen gehen war aber nicht drin und so wurde es ein Uhr. Ui, das Aufstehen heute Morgen war schrecklich! So ist das eben, wenn man älter wird, früher hätte man das locker weggesteckt. Das nächste Mal sollte ich mir bei einem solchen Vorhaben am nächsten Tag frei nehmen.
Sonstige Nachwirkungen: Ich habe mir Proterra heute bei Amazon bestellt.
Übrigens gibt es auf diesem Irland-Schottland-Portal Informationen zu Runrig und der aktuellen Tour.
Freitag, 26. September 2003
Merkzettel
Als Nachtrag zu meinem gestrigen Eintrag schreibe ich mir heute noch einen Merkzettel, damit ich nicht jedes Mal grübeln muss, bei welchen Runrig-Konzerten ich wann war oder auch nicht:
- 23.01.1996 Aschaffenburg, Unterfrankenhalle
- 08.06.1996 Loreley, Open Air
- 31.08.1996 Waldbronn, Stadion, Open Air
- 07.03.1997 Offenbach, Stadthalle
- 09.10.1998 Hannover, Capitol
- 13.12.1999 Hannover, Capitol – ist an mir vorbeigegangen
- 2000 kein Konzert in Hannover
- 15.06.2001 Hannover, Capitol – Hausbaustress und nichts mitgekriegt
- 30.08.2002 Hannover, Parkbühne Open Air – lange überlegt doch nicht hingegangen
- 24.09.2003 Hannover, Capitol
Samstag, 27. September 2003
Schon da
Donnerstagnachmittag bestellt, am späten Abend schon die Benachrichtigung, dass mein Paket versandt wurde und heute Morgen mit der Post eingetroffen: “Proterra” von Runrig, bei Amazon gekauft und fix geliefert. Und dann konnte ich es mir doch nicht verkneifen, noch drei Bücher zu bestellen. Sonst hätte es sich doch gar nicht gelohnt, oder? Das ist eben mein Luxus: lieber mal wieder etwas Lesestoff statt neuer Schuhe oder einem Restaurantbesuch.
Nachteule
Ist es vielleicht angeboren, dass manche Menschen eher Nachteulen als Frühaufsteher sind? Ich bin nämlich um 23.50 Uhr geboren und finde eher schwer ins Bett als morgen leicht hinaus. Gestern war ein absolut typischer Tag dafür. Nachdem es am Mittwochabend etwas später geworden war, bin ich am Donnerstag ganz brav schon kurz nach 22 Uhr ins Bett gegangen. Leider habe ich gestern Morgen noch nichts von dem nachgeholten Schlaf gemerkt. Und dann saß ich gestern gegen 18 Uhr hier am PC und mir fielen beinahe die Augen zu. Ich war dann so müde, dass ich zuerst auch gar keine Ambitionen verspürte, mich in die Küche zu stellen und zu kochen. Aber Jörgs Vorschlag “Pizzadienst” hat mir dann doch nicht so gefallen, also haben wir gemeinsam eine Pizza selbst gemacht. Während Jörg Zwiebeln und Paprika geschnipselt hat, habe ich den Teig zusammengerührt und dann die Pizza belegt: Tomatensauce, Zwiebel, Paprika, Thunfisch, Oliven und Käse. OK, ich bin etwas abgeschweift, über die Pizza wollte ich gar nicht schreiben … Jedenfalls war ich später am Abend dann wieder wach und wollte gar nicht früh ins Bett gehen. Es war dann wieder mal kurz nach Mitternacht, aber dafür habe ich heute schön ausgeschlafen.
Sonntag, 28. September 2003
Urlaub am Comer See
Ich bin ab sofort für eine Woche verreist – leider aber nur virtuell. Auf Einladung von Engelbert verbringe ich ein paar Tage am Comer See. Danke dafür!
Montag, 29. September 2003
Rückgängig: Nicht möglich
Gestern habe ich für die Web-Seite eines Bekannten zwei Karten für die Anfahrtsbeschreibung gebastelt. Da es nun nicht so einfach ist, mit der Maus am PC zu zeichnen, brauchte ich doch häufiger die “Rückgängig”-Funktion. Anscheinend zu oft – denn später passierte mir Folgendes: Ich nahm ein auf die Schnelle in den Wäschekorb gelegtes T-Shirt, um es richtig zusammenzufalten und in den Schrank zu legen. Da stellte ich fest, dass eine Naht aufgegangen war. Also wollte ich es im ursprünglich gefalteten Zustand beiseite legen und da suchte ich doch einen Moment lang die “Rückgängig”-Taste für diesen Vorgang. Hilfe!!!
Dienstag, 30. September 2003
Lerche oder Eule – die Gene sind schuld
Am Samstag hatte ich die Frage gestellt, ob die Tendenz zur Nachteule oder zum Frühaufsteher vielleicht angeboren ist. Eigentlich war es nur so ein spontaner Gedanke und ich wollte ihn nicht weiter vertiefen. Dann bin ich aber doch neugierig geworden, habe ein wenig recherchiert und Interessantes gefunden:
Vor kurzem wurde ein Gen namens “Period 3” entdeckt, das mit anderen Genen zusammen die innere Uhr steuert. Nachtaktive Menschen besitzen ein kürzeres Gen, die Nachtschläfer ein längeres.
Mehr Infos und einen Link zum englischen Text gibt es hier:
Gene machen Frühaufsteher und Morgenmuffel.
Mittwoch, 1. Oktober 2003
Herbstpflanze
Am Montag musste ich dringend Trockenfutter für die Katzen kaufen, also führte mein Weg zum nahe liegenden Gartencenter mit Zooabteilung. Das ist absolut gefährlich, denn dort gibt es Pflanzen zu kaufen. Dieses Mal konnte ich mich nicht zurückhalten und ging mit einem Kübel winterharter Chrysanthemen nach Hause. Allerdings hatte ich wieder einmal Glück und die Kassiererin tippte statt der 6,99 nur 4,99 Euro ein!
Samstag, 4. Oktober 2003
Anstrengend
Am Donnerstagabend waren Angela und Klein-Robin sowie die Nachbarn Tina und Ralf bei uns zum Essen. Ich habe also pünktlich um vier Feierabend gemacht, bin Einkaufen gefahren und habe dann gleich angefangen, das Süppchen zu kochen. Es gab eine Lauch-Käse-Suppe mit Hackfleisch, die schmeckt immer lecker. Der Abend war schön, aber für mich eindeutig zu lang. Nachdem ich Anfang der Woche zwei Nächte mit zu wenig Schlaf hatte, machte sich dies nun bemerkbar. Als sich unsere Besucher um halb eins verabschiedeten, hatte ich Kopfschmerzen und brennende Augen.
Die Kopfschmerzen hielten leider auch die ganze Nacht und den nächsten Morgen an, so dass ich an diesem wunderbaren freien Feiertag nicht Richtiges gemacht habe. Eigentlich hatte ich vor, an einer Web-Site etwas zu aktualisieren, aber dafür fehlte mir die Energie.
Manchmal tut man’s doch
Manchmal ist man müde. Viel zu häufig hat man keine Lust. Ab und zu hat man etwas anderes zu tun und kommt nicht dazu. Dann gibt es Tage, an denen es einfach nicht geht. Und wenn man es dann endlich einmal wieder getan hat, wünscht man sich, man würde es häufiger tun. Denn danach hat man ein so gutes Gefühl …. Ach ja: Und man kommt unter Umständen dabei auch ins Schwitzen, aber ein wenig körperliche Betätigung soll ja gesund sein.
Das Rätsel zum Samstag: Um was geht es hier?
Montag, 6. Oktober 2003
Die Lösung
Das habe ich am Samstag getan: Fensterputzen! Und hier ist das Ergebnis, endlich kann ich wieder klar und deutlich sehen:
Update
Viel zu schreiben habe ich im Moment nicht, aber ich habe heute eine meiner “On Tour”-Seiten aktualisiert. Im Rundgang durch das Landesbildungszentrum für Blinde gibt es viele neue Fotos.
Mittwoch, 8. Oktober 2003
Nass
Es regnet viel in den letzten Tagen, vor allem am späten Nachmittag und abends. Die Katzen werden dann richtig häuslich und liegen mittlerweile doch wieder in den Körbchen herum. Sammy erlebt zum ersten Mal schlechtes Wetter. Er ist im Juli 2002 geboren und war bei der Züchterin ausschließlich im Haus. Im November ist er bei uns eingezogen und durfte das erste halbe Jahr noch nicht raus. Das hat sehr gut geklappt, denn wir hatten die Katzentreppe zum Kellerfenster abmontiert. Die Großen konnten entweder direkt zum Fenster hinaufspringen oder den Umweg über die Waschmaschine nehmen. Sammy hat beides noch nicht geschafft. Im März durfte er dann raus und von da an war monatelang gutes Wetter, jedenfalls hatten wir nicht so lang anhaltenden Regen wie jetzt. Vermutlich wird er sich jetzt wundern, warum es draußen nicht immer so schön warm und trocken ist.
Mir macht es nichts aus, dass es viel regnet, aber die Tage kommen mir schon jetzt viel kürzer vor. Aber noch sieben Arbeitstage, dann habe ich eine ganze Woche Urlaub. Mal sehen, ob ich in dieser Woche ein wenig von dem tun kann, was ich mir schon lange vorgenommen habe.
Freitag, 10. Oktober 2003
Start ins Wochenende
Mein Beginn des Wochenendes verläuft am Freitag seit einiger Zeit immer recht ähnlich. Ich arbeite nicht ganz so lange wie an den anderen Wochentagen, im Extremfall – der aber nur selten vorkommt – bis 13 Uhr, ansonsten sitze ich bis 14 oder 15 Uhr im Büro. Heute habe ich mich um 15.30 Uhr verabschiedet. Allerdings nur von den Büroräumen, weil meine Kollegen schon längst weg waren. Dann ging es zum Tanken, das war dringend fällig, sonst hätte ich den Heimweg nicht mehr geschafft. Irgendwie schaffe ich es nie, rechtzeitig vorher zu tanken, ohne scharf auf die Reserve zuzugehen. Aber sonst lohnt es sich doch gar nicht, oder? Anschließend habe ich den großen Wocheneinkauf bei Real getätigt. Dieses Mal ohne Einkaufszettel, denn eigentlich brauchten wir nur Toilettenpapier, etwas fürs Wochenendfrühstück und ein wenig trockenen Roséfür die Abende. Trotzdem landet dann immer viel mehr in meinem Einkaufswagen. Nichts Unnützes, aber ich wundere mich doch immer wieder. Als ich nach Hause kam, war es 16.30 Uhr. Einkäufe einräumen, bequeme Klamotten anziehen, die Post anschauen, den PC einschalten, mal kurz eine Web-Site aktualisieren … Dann gab es schon eine meiner Lieblings-Kochsendungen: ServiceZeit Essen und Trinken im WDR. Heute ging es um Lasagne. Obwohl es nur zwei Lasagne-Rezepte vorgekocht wurden, haben mir die Anregungen und Tipps wie immer gut gefallen. Und jetzt schau ich mir “Wer wird Millionär an” und überlege mal, was ICH mit einer Million Euro machen würde.
Samstag, 11. Oktober 2003
Viereckige Augen
Bald ist es soweit und ich habe viereckige Augen. Ich habe heute den ganzen Nachmittag am PC gesessen, weil ich das Layout der Hausbau-Seiten etwas verändern wollte. Tja, und wenn man Seiten in Frames in No-Frame-Seiten umwandeln will, ist doch etwas manuelle Kopierarbeit angesagt. Und bei 265 Seiten kann das schon ne Weile dauern. Aber damit nicht genug, durch eine Unachtsamkeit beim Ersetzen von HTML-Code habe ich mir das Layout gewaltig zerschossen. Aber es war doch nicht so schlimm, wie es im ersten Moment aussah, nach ein paar erneuten “Ersetzen”-Aktionen war alles wieder im Lot. Puh, Glück gehabt, aber jetzt reicht’s für heute hier vor der Kiste.
Sonntag, 12. Oktober 2003
Merkwürdige Träume
Letzte Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum – es kann aber auch sein, dass mir im Halbschlaf diese Frage einfiel: Gab es irgendwann einmal einen Film, eine Geschichte oder Ähnliches gab, wo ein Auto durch das Blut der Fahrer angetrieben wird? Meine Lösung in dem darauf folgenden Traum war ein Computerspiel. Als ich aufwachte, beschäftigte mich die Frage noch immer, aber ich wusste, dass die Antwort im Traum nicht die richtige war. Da ich allein durch Nachdenken nicht darauf kam, musste wieder einmal das Internet herhalten. Und tatsächlich, so war es:
Der Autovampir (Upir z Feratu)
CSSR 1981
Regie: Juraj Herz
Darsteller: Jirö Menzel (Dr. Marek), Dagmar Veskrnovö¡ (Mima), Jana Brezkovö¡ (Luisa / Klö¡ra), Petr Cepek (Kriz), Jan Schmid (Dr. Kaplan)
Die Geschichte eines mysteriösen Autos, das nach dem Prinzip einer biologischen Maschine vom Blut seiner Fahrer angetrieben wird. Perfekt inszenierter und optisch einfallsreicher, skurriler Horrorfilm, der mit seinen satirischen Spitzen gegen den übertriebenen Autokult immer wieder heitere Brechungen erzielt.
Ich habe allerdings keine Ahnung, wie ich (nachts und auch noch im Schlaf!) auf dieses Thema kam, ich habe weder einen Vampir- noch Autofilm und auch kein Blut gesehen.
Weite Wege
Ja, ein (Sonntags-)Spaziergang ist doch immer wieder schön, besonders bei solch traumhaftem Wetter wie heute. Keine feste Route, mehr so nach dem Motto: “Schauen wir mal, wohin uns dieser Weg führt”, wobei wir natürlich die ungefähre Richtung kannten. Tja, die erste Hälfte war auch OK, nur der Rückweg zog sich etwas in die Länge. Aber was will man machen, irgendwie muss man ja wieder nach Hause kommen. Als Nachwirkung blieben ein wenig schmerzende Füße, obwohl ich schon die besten Laufschuhe angezogen hatte, und der Vorsatz, am nächsten Wochenende eine weitere Runde zu drehen – immer unter der Voraussetzung, das Wetter spielt mit.
Montag, 13. Oktober 2003
13
Wer abergläubisch ist, fürchtet sich vor Freitag, dem 13. Aber auch manch anderer 13. kann ein schlechter Tag sein. So hat es heute eine Versicherung getroffen, an die ich zwei Kündigungsschreiben geschickt habe. Ich habe nämlich günstigere Alternativen aufgetan und werde uns da erst einmal von “Altlasten” befreien. Besonders geärgert hat mich bei dieser Versicherung auch, dass sie uns vor zwei Jahren gleich einen 5-Jahres-Vertrag für die Wohngebäudeversicherung verkauft haben. Ein bisschen waren wir da schon im Baustress, haben natürlich auch ein wenig gepennt und ich hörte einfach zu sehr auf meinen Mann, als der einen Termin mit diesem Versicherungsvertreter seines Vertrauens machte. Aber die Zeiten sind vorbei. Ich habe jetzt schwerpunktmäßig den Part des Finanzhaushalts übernommen und sehe zu, dass wir nicht unnötig viel Geld sinnlos ausgeben. Leider bleiben dann auch so unangenehme Dinge wie Steuererklärung an mir hängen. Aber bis zum nächsten Mal ist noch Zeit und vielleicht schaffe ich es im Laufe des Winters, meine Unterlagen zu sortieren. Denn eigentlich ist nicht die Steuererklärung selbst der Horror, sondern das stundenlange Suchen gewisser Unterlagen! Wer meinen Arbeitsplatz im Büro mal gesehen hat (jetzt und auch früher), kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass ich hier zu Hause alles schön auf Stapel häufe und dann immer am Suchen bin …
Donnerstag, 16. Oktober 2003
Countdown
Noch einen Tag muss ich arbeiten, dann darf ich eine ganze Woche lang relaxen. Ich hoffe, sie verfliegt nicht ganz so schnell wie meine drei Wochen Urlaub im Sommer.
Samstag, 18. Oktober 2003
Niedergeschlagen
Warum freue ich mich nicht seit gestern Nachmittag über meine anstehende Woche Urlaub? Warum fühle ich mich plötzlich so bedrückt und niedergeschlagen? Warum möchte ich gern einen Zeitsprung machen und die Termine der nächsten Wochen schon hinter mir haben? Ist es eine Herbstdepression? Bei diesem wunderbaren Wetter? Das passt doch nicht.
Jedenfalls ist es so, dass zu den bereits bekannten Besuchen und Geburtstagsfeiern gestern noch ganz plötzlich zwei weitere Besuche dazukamen und ich im Moment nicht so richtig begeistert von dieser Anhäufung bin.
Keine Lust
Ich hätte einige E-Mails zu beantworten und wollte auch mindestens ein Telefonat führen. Aber ich habe einfach keine Lust dazu. Will mich im Moment zu nichts zwingen. Das muss alles warten. Vielleicht morgen …
Mittwoch, 22. Oktober 2003
Irgendwas ist ja immer …
… wenn ich Urlaub habe. Am Wochenende fühlte ich mich nicht gut, am Montag hatte ich den ganzen Tag einen Druck auf dem Kopf, der dann abends zu stechenden Kopfschmerzen wurde. Nach einem Aspirin ging es aber wieder und ich freute mich auf die kommenden Tage. Tja, und dann wachte ich gestern mit Halsschmerzen auf. Auch das noch! Spät am Abend schaute ich mir noch einen Film an und lutschte dabei das letzte Sorbet-Eis, das ich noch im Tiefkühlfach gefunden hatte. Danach ging es etwas besser. Übrigens hatte ich mir den Film “Nur ein toter Mann ist ein guter Mann” angesehen, den ich am Abend zuvor aufgenommen hatte. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Gaby Hauptmann, das ich allerdings nicht gelesen habe. Und ich werde es garantiert auch nicht tun, nachdem ich den Film gesehen habe. Mag sein, dass beim Lesen des Buches eher klar wird, warum die Hauptdarstellerin so und nicht anders handelt und warum immer wieder Männer das Zeitliche segnen müssen. Der Film allerdings hat mich nur verwirrt und ich habe einiges nicht so richtig verstanden. Vielleicht lag es aber auch an der späten Stunde oder an meinem von der Erkältung etwas benebelten Gehirn.
Heute wachte ich wieder mit Hals- und Kopfschmerzen auf und blieb einfach etwas länger im Bett liegen. Jetzt geht es einigermaßen, aber allzu lange werde ich nicht am PC sitzen, sondern lieber Harry Potter 5 weiter lesen. Es ist kaum zu glauben, doch ich werde das Buch in dieser Woche wohl zu Ende lesen!
Immerhin haben wir (oder mehr ich) das leidige Problem eines Geburtstagsgeschenks für Sonntag gelöst. Jetzt brauche ich nur noch mein Auto wieder (ist gerade in der Werkstatt wegen HU und AU und neuen Reifen), dann fahre ich ins Leine-Center, kaufe das schnell ein und lege mich wieder hin – oder so.
Am Sonntag ist auch noch der letzte Tag meines Urlaubs. Ich werde garantiert nicht erholt und ausgeruht am Montag zur Arbeit gehen. So, jetzt habe ich genug herumgejammert, aber das musste mal geschrieben werden.
Freitag, 24. Oktober 2003
Bergauf
Heute geht es mir wesentlich besser, nur noch ein kleiner Restschnupfen ist geblieben. Mein Auto werde ich in einer guten Stunde abholen können; gestern war es noch offen, ob es klappen würde, denn Reifen haben im Moment recht lange Lieferzeiten, weil alle ihre Winterreifen kaufen. Meins kriegt keine Winterreifen, sondern Ersatz für die abgefahrenen, aber das macht eben keinen Unterschied bei den Lieferzeiten. Wenigstens ist dann die Autogeschichte erledigt und ich muss nicht noch einmal nächste Woche in die Werkstatt. Ich bin mal gespannt, wie viel Geld ich da heute wieder loswerde.
Ärgerlich ist allerdings noch, dass es die Versicherung innerhalb von zwei Wochen nicht geschafft hat, uns eine Kündigungsbestätigung zu schicken. Es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als am Wochenende nochmals die Kündigungen auszudrucken und am Montag dann per Einschreiben wegzuschicken. Ich hasse solche unerfreulichen Dinge, warum kann das nicht alles glatt laufen!?
Ärgerlich war auch, dass unser Wasserversorger gestern Abend gegen 20 Uhr das Wasser hier im Gebiet abgestellt hat. Auf unsere Nachfrage bei der Störungsstelle erhielten wir die lapidare Antwort, dass es sich um eine geplante Maßnahme handele, diese bis 6 Uhr morgens dauern werde und dies in der Tageszeitung veröffentlicht worden sei. Wie bitte? Bin ich jetzt verpflichtet, die Zeitung zu abonnieren, damit ich über solche Maßnahmen informiert bin? Da hat doch wohl jemand das Wörtchen “Informationspflicht” falsch verstanden. Mit Duschen war also gestern Abend nichts, wenigstens konnte man die Toiletten noch einigermaßen benutzen, weil noch ein kleines Rinnsal lief und der Spülkasten ein wenig gefüllt wurde. Ich wollte spontan einen Beschwerdebrief schreiben, aber eigentlich habe ich nicht so die rechte Lust dazu. Mal sehen.
Ach ja, gerade als ich dieses hier schreibe, sehe ich, dass auch bei uns die ersten weißen Flocken vom Himmel fallen.
Neue Foto-Touren
Wenn ich diese Woche auch nicht viel am PC gemacht habe, so habe ich es doch geschafft, zwei neue Foto-Touren fertig zustellen. Wer mag, kann mich im Auto auf meinem täglichen Weg zur Arbeit und zurück begleiten, wer lieber zu Fuß geht, kann mit mir im eisigen Oktobernebel spazieren.
Sonntag, 26. Oktober 2003
Zeitsprung
Heute ist ein Tag für die große Tonne. Könnte bitte jemand mal die Zeit auf Montag umstellen? Eigentlich wäre heute das richtige Wetter, um es sich mit einem schönen Buch auf dem Sofa gemütlich zu machen. Oder zuerst einen kleinen Spaziergang in dem trüben, feuchten Herbstwetter zu machen und sich anschließend vor dem Kaminofen schön aufzuwärmen. Aber nichts davon wird heute passieren. Ich werde auch nicht Harry Potter 5 zu Ende lesen, denn ich will mir den Rest des Buches nicht von meiner Stimmung an diesem Tonnen-Tag vermiesen lassen.
Dienstag, 28. Oktober 2003
Zurück im Alltag
Dialog am Sonntagabend während des Films: Mann befindet sich mit Frau in einem Gletscher. Sie warnt ihn: “Vorsicht, jeden Moment könnte eine Wassertasche ausbrechen!” Ich: “Sind die gefährlich? Beißen die?” Jörg: “Ja, aber das Wasser geht wenigstens wieder raus. Stell dir vor, es wäre eine Quarktasche. Das gibt Flecken!”
Nach der Frühjahrsmüdigkeit und der Sommerschlappheit habe ich mal kurz die Herbstdepression übersprungen und fange an, in den Winterschlaf zu verfallen. Gestern Abend war ich sofort beim Einsetzen der Dunkelheit dermaßen müde, dass ich mir vornahm, ganz früh schlafen zu gehen. Aber das kann ich als Nachteule vergessen, es wurde dann immerhin halb elf. Das ist zwar nicht besonders spät, aber für mein gesteigertes Schlafbedürfnis hat es bei weitem nicht ausgereicht. Und das spürte ich heute Morgen allzu deutlich. Wo soll das nur enden?
Donnerstag, 30. Oktober 2003
Netz-Manieren
Ich sollte dringend den Aufbau meiner Web-Site überarbeiten. Und zwar muss als allererstes eine Seite mit dem folgenden Warnhinweis erscheinen: “Achtung, dies ist eine private, sinnlose Seite, auf der Sie garantiert keine nützlichen Informationen finden werden. Wenn Sie trotzdem weiter lesen, dann tun Sie das auf eigene Gefahr und dürfen sich hinterher nicht beschweren!” Ich habe mich heute über einen Eintrag im Gästebuch (Nr. 157) kurz geärgert und muss dies hier dringend loswerden. Eigentlich sollte man ja über so etwas stehen, aber warum die Gefühle unterdrücken, auch wenn sie nur ganz kurz auflodern. Also raus damit!
Im Grunde habe ich kein Problem damit, dass immer wieder jemand zum Beispiel über eine Suchmaschine auf meinen Seiten landet und dann feststellt, dass hier nicht die gesuchten Information zu finden sind. Das geht mir oder vielmehr uns allen, die im Netz unterwegs sind, doch auch immer wieder so. Auch kann ich nichts dafür, wenn der Besucher darüber hinaus noch die ganze Seite fürchterlich findet. Ich verkaufe schließlich nichts und habe keine Zielgruppe und keine Kunden, die ich zufrieden stellen muss. Warum dann aber jemand nicht einfach kommentarlos weitersurft oder die Seite einfach schließt, sondern sich auch noch die Mühe macht und einen beleidigenden Kommentar im Gästebuch hinterlässt, wird mir ein Rätsel bleiben.
Freitag, 31. Oktober 2003
Ironie
Danke für die tröstenden Worte und die Hinweise, dass meine Seite nicht ganz und gar sinnlos sei. Vielleicht hätte ich dazuschreiben sollen, dass der “Warnhinweis” ironisch gemeint war. Über Sinn oder Sinnlosigkeit von privaten Web-Seiten lässt sich sicherlich streiten oder gerade nicht streiten. Und es gibt doch so viele Hobbys, bei denen man sich auch fragen könnte, welchen Nutzen sie bringen. Vielleicht schreibt diese unverschämte Besucherin gerade eine Doktorarbeit über das Antirrhinum aus der Familie der Braunwurzgewächse, zu deutsch Löwenmaul und gerät dann ausgerechnet auf meine Seite! (Oh je, und wenn dieser Eintrag jemals von einer Suchmaschine erfasst wird, werden noch viel mehr Botaniker in die Irre geführt.)
Sonntag, 2. November 2003
Wochenend-Ausflug
Heute Nachmittag sind wir von unserem Besuch bei einem alten Freund von Jörg zurückgekommen. Er ist Besitzer des Hotels und Restaurants Neetzer Hof in Neetze, unweit von Lüneburg in der Ostheide.
Gestern kurz nach Mittag losgefahren, waren wir über Nacht bis zum heutigen Mittagessen dort. Leckeres Essen bekommen wir dort immer, meistens verschwindet der Chef in der Küche mit den Worten: “Ich mach euch mal was Leckeres.” Gestern Abend allerdings haben wir aus der Karte gewählt und ich habe wohl zum zweiten Mal in meinem Leben und nach ungefähr 25 Jahren Wild gegessen. Die Portion war so riesig, dass Jörg noch den Rest vom Nachschlag verdrücken durfte. Ich weiß gar nicht, wo er das nach seiner Kartoffelsuppe und dem großen Rumpsteak noch hingepackt hat. Heute Morgen sah es erst recht trüb aus, aber dann kam doch die Sonne noch raus und ich habe zum ersten Mal bei gutem Wetter einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gemacht. Kein Wunder, denn wir waren bisher entweder im März oder im Oktober dort, also in Monaten, wo die Chancen auf schönes Wetter nicht unbedingt so groß sind.
Montag, 3. November 2003
Ein Jahr und zwei Tage
Aus aktuellem Anlass gibt es hier schon wieder Fotos zu begucken. Sammy (Sparrow’s Nightmare Crazy Sam) ist nämlich im November letzten Jahres bei uns eingezogen und hat sich bis jetzt prächtig entwickelt. Zumindest körperlich, das Selbstbewusstsein muss noch ein wenig wachsen, damit er sich gegen Zicken-Lizzy durchsetzen kann.
Mittwoch, 5. November 2003
Dunkelgrau
Einen Moment habe ich überlegt, ob ich es fotografiere. Besser gesagt, sie. Meine Haare. Mit der Poly Re-Nature-Creme drauf. Das ist die Creme, die grauen Haare ihre natürliche Farbe wiedergibt. Es ist mir ein Rätsel, wie das funktioniert, aber bei mir funktioniert es erwiesenermaßen. Die paar grauen Haare zwischendrin stören mich nicht so sehr, umso mehr aber die graue Strähne vorne. Früher habe ich öfters Tönungen verwendet, die haben aber den Nachteil, dass man beim Herauswachsen deutlich die ursprüngliche Farbe am Haaransatz sieht. So aber lässt die Wirkung langsam nach und je nach Lust und Laune frische ich es nach 6-8 Wochen oder auch erst später wieder auf. Erschrecken darf man beim Auftragen der Creme allerdings nicht: sie ist grau und wird im Laufe der Einwirkzeit dunkelgrau. Aber das wäscht sich ja wieder raus. Die ehemals graue Strähne ist nach der Behandlung zwar immer noch heller, sieht aber nun aus wie blond und nicht mehr wie aschgrau.
Rote Punkte
Abendliches Kochen: Bolognese-Sauce mit Reis. Man nehme eine Dose Tomaten (die mit dem Ring am Deckel), klappe den Ring hoch, ziehe am Deckel, ziehe kräftig, damit er komplett abreißt – und schon hat das ehemals saubere graue T-Shirt eine Menge hübscher roter Punkte.
Donnerstag, 6. November 2003
Nur kurz
Ich habe so viel geschrieben, aber nicht an dieser Stelle. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich damit fertig bin. Die nächsten beiden Tage werde ich meinen PC wohl nicht sehen, wir haben viel anderes vor.
Montag, 10. November 2003
Hessisches
Von Freitag bis Sonntag waren wir in meiner alten Heimat und haben meine Schwester und meine Eltern besucht. Zuerst ging es nach Geinsheim zu meiner Schwester, meiner Nichte Jana und meinem Neffen David. Dort haben wir den einjährigen Persermischling Spike bewundert, Spaghetti Bolognese gegessen, die Nacht verbracht und Jörg hat vergeblich versucht, die Störungen an Janas Digitalreceiver zu beseitigen. Da war leider nichts zu machen, weil vermutlich die Konstruktion auf dem Dach zu wacklig und die Schüssel auch etwas vom Schornstein verdeckt ist. Der Kater übrigens geht häufig auf dem Dach spazieren. Puh, ich durfte da gar nicht genauer hingucken, ich bin froh, dass unsere Katzen ebenerdig rausgehen können.
Am Samstagmittag sind wir dann alle zu meinen Eltern nach Reichelsheim in den Odenwald gefahren. Meine Mutter hatte am letzten Montag Geburtstag und sie wollte ihre Kinder und Enkelkinder gern zum Essen einladen. Nach Kaffee und Kuchen (übrigens mit einer absolut leckeren Milkatorte) haben wir abends beim Chinesen gespeist. Die Portion knusprige Ente war gar nicht so riesig, aber ich hatte hinterher trotzdem das Gefühl zu platzen.
Am Sonntag habe ich nach dem Frühstück noch zwei, drei Sachen am PC meiner Eltern korrigiert, die nicht so richtig funktioniert hatten. Jana und David waren am Samstag irgendwann einmal ermahnt worden, nicht so viel “herumzugalern” – “galern”, das ist Hessisch und bedeutet “herumalbern”. Das hatten wir aus Interesse noch einmal im Internet gesucht und auch gefunden. Jörg lernt auf jeden Fall bei einem der Besuche immer mindestens ein neues hessisches Wort. Beim letzten Mal war es übrigens “gaagelisch”. Wer selbst emol nochgugge will, gliggt uff “Original Hessische Wörter“, do gibbst aach Spreschbrobe, des iss ganz witzisch.
Und dort haben wir auch die Bedeutung von Fisematenten gefunden, die ich am Abend zuvor nur noch ungefähr erklären konnte.
Verwirrte Bräuche
Kann mir mal jemand verraten, warum manche Kinder – also sprich hier bei uns im Viertel – am 10 November um die Häuser ziehen, singen und Süßigkeiten einsacken? Ich war heute wirklich am Grübeln, zwar standen sie im letzten Jahr schon vor der Tür, aber ich hatte vergessen, wann genau das gewesen war. Glücklicherweise machte unsere Nachbarin Tina Jörg darauf aufmerksam und gab uns eine Schüssel Süßigkeiten ab. Mir ist aber eigentlich nur der Brauch mit den Sternsingern geläufig, wenn auch mehr theoretisch, denn in Hessen gab es das genauso wenig wie hier in Niedersachsen. Im November finden doch normalerweise die Laternenumzüge statt und kein Singen, oder nicht? Ich glaube, da ist etwas durcheinander geworfen worden. Alles in allem war es wie im letzten Jahr harmlos, nur vier oder fünf Kinder im Alter von sechs, sieben Jahren aus der allernächsten Nachbarschaft standen vor der Tür.
Weihnachten naht
Und deshalb mache ich jetzt mal ein wenig Werbung für dieses Buch:
Das kleine Geschenk zu Nikolaus, zu Weihnachten oder einfach zum Schmökern in der Vorweihnachtszeit: Ein Weihnachtsbuch, entstanden aus dem Internet-Adventskalender 2001 des Tagebuchwebrings “Wellenbrecher”. Die zauberhaften, lustigen, romantischen und nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten der Autorinnen und Autoren ranken sich rund um das Thema “Magische Weihnachten”. Bestellen: Im Internet bei Amazon oder in jeder Buchhandlung unter ISBN 3-8311-3170-8. Achtung, die Lieferzeit beträgt 1-2 Wochen, denn es handelt sich um ein Book on Demand, das erst bei Bedarf gedruckt wird. Also schnell bestellen!
Mittwoch, 12. November 2003
Berufswege
Der erste Teil war schon vor langer Zeit geschrieben, alles andere schwirrte noch in meinem Kopf oder in meinen Tagebüchern herum. Mein Arbeitsleben nach meinem Umzug nach Hannover war so vielfältig und aufregend, aber auch so aufreibend und stressig gewesen, dass ich all die wichtigen Momente für mich noch einmal zusammenfassen wollte. In schlaflosen Nächten quälten mich oft einige unerfreuliche Ereignisse aus diesen Zeiten. Ich stellte fest, dass diese Gedanken so gut wie weg waren, nachdem ich es niedergeschrieben hatte. Ich denke zwar heute manchmal noch an die eine oder andere Situation, doch ich sehe es viel entspannter und mit Abstand. Diese Gedanken rauben mir nicht mehr den Schlaf und lassen mich grübeln: “Warum habe ich nicht …”, “Hätte ich doch …”.
Samstag, 15. November 2003
Magendrücken
Neulich waren wir bei Bekannten zum Essen eingeladen. Da gerade die Gänsezeit angebrochen war, gab es eine leckere gebratene Gans mit Rotkohl und Kartoffelklößen. Unter den Anwesenden befand sich ein Mann, der auf die Gans verzichtete und stattdessen einen Salat serviert bekam. Später erfuhren wir dann, dass dieser Mann im Alter von ungefähr vierzig Jahren kurz hintereinander zwei Herzinfarkte hatte und damals das Rauchen aufgeben und seine Ernährung umstellen musste. Es ist verständlich, dass so jemand ganz besonders auf seine Ernährung achtet. Allerdings versorgte er im Laufe des Abends auch alle anderen Anwesenden ungefragt mit jeder Menge Tipps zur gesunden Ernährung, die bei mir – zumindest vorübergehend – ein schlechtes Gewissen hervorriefen.
Ich will nur ein paar Bruchstücke nennen:
Alle sitzen vor ihren gut gefüllten Tellern mit dem Gänsegericht.
Gesunder: Habt ihr schon mal beim Arzt euren Cholesterinspiegel kontrollieren lassen?
Ein Gast schiebt sich gerade genüsslich ein Stück Gans in den Mund.
Gesunder: Bloß nicht so viel tierisches Fett essen …
Ich: … (wollte gerade sagen: meistens schmiere ich Margarine aufs Brot, aber der Gesunde kam mir zuvor.)
Gesunder: Aber auch manche pflanzlichen Fette sind schädlich, es kommt drauf an, ob es gehärtete oder ungehärtete sind.
Gast: So ein Espresso soll doch viel bekömmlicher sein als ein normaler Filterkaffee.
Gesunder: Klar! Also wenn du wüsstest, was im Kaffee drin ist, Rattenurin und alles, das kontrolliert doch keiner. Man hat mal Tee untersucht, wenn du das gelesen hast, trinkst du auch keinen Tee mehr!
Gast: Ich fühle mich meistens gleich wacher, wenn ich mal zwei Stückchen Schokolade gegessen habe.
Gesunder: Woher hast du denn das Märchen? Und Schokolade: Da hast gleich den Hammer aus Fett UND Zucker gleichzeitig. Dann lieber ein Stück Traubenzucker …
Gast: Wenn ich zum Beispiel draußen etwas gearbeitet habe, trinke ich gern mal ein Malzbier.
Gesunder: Du trinkst Malzbier? Na, wenn du auf dieses braune Zuckerzeug stehst … Und Cola und all dies Zeugs, das ist sowieso schlecht.
Gast: Also Cola haben wir schon lange nicht mehr getrunken, wir trinken jetzt öfters diese Diätlimonade.
Gesunder: Lass bloß die Finger von diesen Diätlimonaden mit Süßstoffen, alles krebserregend!
…
Zu späterer Stunde:
Gast: Also ich denke, dass wir uns doch ganz gesund ernähren …
Ich: (oh nein, nicht Stunden später schon wieder dieses Thema, jetzt geht es wieder los!)
Gast: Ich trinke vormittags ein, zwei Tassen Kaffee, mehr aber nicht, dann Wasser, und mittags esse ich drei Scheiben Brot, und dann abends was Warmes.
Gesunder: Besser noch: Morgens ein Brot, vormittags Obst, dann isst du mittags nur zwei Scheiben Brot, nachmittags noch mal Obst oder Jogurt und abends nur noch ne Kleinigkeit. Besser sechs Mahlzeiten als drei.
Gesunder: Habt ihr das schon mal probiert: Tomatenwürfel in Olivenöl leicht anschmelzen lassen, Kräuter dazu, dann einfach die Nudeln dazu, separat brätst du ein Stück Fisch und legst es darauf …
Ich: … (verkniff mir gerade noch auszusprechen, dass man zu den Tomaten auch Mozzarellawürfel geben kann; die wären garantiert zu tierisch und zu fett gewesen)
Gast: Oh ja, wir essen gerne Nudeln mit Lachs. (Die Sahnesoße, die manchmal dabei ist, hat er zum Glück unterschlagen.)
Gesunder: Lachs – ideal! Du darfst dann natürlich keine Forelle oder so was nehmen, die ist viel zu fett! Seefisch muss es sein wegen der Omega-3-Fettsäuren.
Ich: Manchmal nehmen wir auch Tunfisch …
Gesunder: Na ja, wenn du auf Schwermetalle stehst …
Gast: Die Dose machen wir vorher ab.
Danach schaltete ich ab, ich hatte endgültig genug davon. Es ist schon so, dass ich eher Diskussionen meide als sie suche, aber manche Diskussionen sind meiner Meinung nach wirklich überflüssig. Ich muss keinem, der aus guten und nachvollziehbaren Gründen extrem gesundheitsbewusst geworden ist, erzählen, dass ich gerne mal Pommes mit Majo essen, weil ich genau weiß, wie die Antwort ausfallen wird. Dann kann ich mir das ganze Drumherum auch ersparen.
Auch bekamen wir mehr als einmal zu hören, es sei ungesund, nach 18 Uhr noch etwas zu essen. Wenn überhaupt, dann nur noch eine Kleinigkeit. Darüber kann man sich sowieso streiten, es gibt auch Fachleute, die sagen, man kann essen, wann und wie viel man will. Nur darf es eben nicht mehr sein, als der Körper verbraucht, sonst nimmt man zu.
Ich will nicht behaupten, dass wir uns wirklich gesund ernähren, denn da müssten wir viel mehr Obst und Gemüse essen. Im Grunde weiß ich, was nicht so gut ist und was besser wäre, aber ich möchte nicht auf alles verzichten. Kann es denn so falsch sein, wenn man sich rundherum gut und vor allem gesund fühlt? Und wenn ich abends nichts mehr essen dürfte, hätte ich tatsächlich ein (kleines) Problem. Ich bin eher der Genuss-Esser, ein noch so leckeres Mittagessen im Laufe des Arbeitstages wäre reine Nahrungsaufnahme, während ich das Abendessen zu Hause genießen kann.
Diese Gesundheitsbelehrungen hatten jedenfalls zur Folge, dass ich bis um halb vier nicht einschlafen konnte. Oder lag es doch eher am Gänsebraten?
Sonntag, 16. November 2003
Ruhetag
Nach zwei langen Arbeitstagen ist der heutige Sonntag ein Ruhetag. Am Freitag und gestern hatten wir in der Schule eine Hilfsmittelausstellung, und als organisierende Abteilung mussten wir natürlich präsent sein. Richtige Arbeit war es nicht, dafür aber viel anstrengender. Vor allem dehnt sich die Zeit ins Unermessliche, wenn man nur herumsteht, ein bisschen herumläuft und ab und zu Fragen der Besucher beantwortet. Gestern war ich bis zum Schluss da, das heißt, bis die letzten ihre Kartons gepackt hatten. Um kurz vor sieben war ich dann endlich zu Hause. Den PC hatte ich zwei Tage so gut wie gar nicht an, am Freitag hatte ich auch nur mal kurz reingeschaut. Ich freue mich schon auf ein langes, “planloses” Wochenende.
Weggeschleppt
Heute Mittag war ich kurz im Garten, um die Edelrose anzuhäufeln. Als ich zunächst einen Blick auf die Beete warf, fiel mir ein kleines graues Ding aus Kunststoff auf, das auf dem Rasen lag. Wie kommt denn dieser Müll in unseren Garten, fragte ich mich. Ich schaute genauer hin. “Supercat” stand darauf. Hm? Mit Klappe und Feder? Ich habe es aufgeklappt und einen Mäusekopf darin entdeckt. Aha, Mausefalle! Aber wer bitte schön legt eine Mausefalle in unseren Garten? Ich fragte Jörg, ob er das Ding schon gesehen hatte. Er war auch ganz erstaunt und meinte zuerst, das vielleicht Spaziergänger dies vom Weg hierher geworfen hätten. Auch merkwürdig. Aber dann die Erleuchtung: eine unserer Katzen hatte die in der Falle gefangene Maus mitsamt Mausefalle in unseren Garten geschleppt. Klar, so musste es gewesen sein. Irgendjemand in der Nachbarschaft vermisst jetzt seine Mausefalle und wird hoffentlich keine neue mehr kaufen. Ich finde den Gedanken an herumliegende Mausefallen etwas beunruhigend. Nicht wegen der Mäuse, sondern wegen der Katzen. Katzen sind zwar nicht dumm, aber es könnte doch passieren, dass sie versehentlich mit einer Pfote in eine Mausefalle geraten. Im Internet habe ich nur wenig über diese Fallen gefunden; angeblich sollen sie ungefährlich für Kinder und Haustiere sein. Ich habe es aber nicht gewagt, dies an meinen eigenen Fingern auszuprobieren.
Donnerstag, 20. November 2003
Verschnaufpause
So, jetzt ist schon wieder Donnerstag und ich war so gut wie gar nicht am PC.
Am Montag musste ich nach der Arbeit eine Shoppingtour machen, denn ich brauchte dringend etwas zum Anziehen für die Feier am Samstag. Im Grunde kann ich mich nicht über die Auswahl in meinem Kleiderschrank beklagen, doch aus verschiedenen Gründen musste ich leider Geld ausgeben:
- zu eng – nicht einmal mit viel gutem Willen passe ich da im Moment rein; selbst wenn ich mich hineinzwängen könnte, dürfte ich die Feier dann stehend und ohne Essen verbringen
- zu kurz – ein zu kurzes Oberteil sieht nicht gerade gut aus, wenn die Rundungen in der Mitte zu ausgeprägt sind
- zu sommerlich – ich friere zwar nicht so leicht, aber auf ein ärmelloses Kleid möchte ich im November doch gern verzichten
- zu sportlich – im schlichten T-Shirt gehe ich nicht zur Feier
- zu dick – ich habe viele schöne Pullis, aber darin würde mir einfach zu warm werden.
Also auf ins Einkaufszentrum, da würde sich doch etwas Passendes finden lassen! Zum Glück wurde ich auch fündig, zwei schöne Oberteile und eine hellbraune Weste, die ich über beiden tragen kann und die auch schön den Hintern verdeckt. Dazu ein schwarzer Rock aus meinen Beständen und ich kann beruhigt diesen und anderen Festlichkeiten entgegensehen. Nur gut, dass ich diesen Monat Weihnachtsgeld bekommen habe, sonst hätte es mir oder vielmehr meinem Konto arg wehgetan im Moment. Nach dem – immerhin erfolgreichen – Kleiderkauf war ich dann noch im Gartencenter und habe einen Geschenkgutschein besorgt. Anschließend musste ich noch gegenüber zu Real, um Getränke zu kaufen und Verpackungsmaterial für das Geschenk. Während im Fernsehen das Kochduell lief, habe ich das Geschenkkörbchen dekoriert und verpackt, dann sämtliche Zettel aus den neuen Kleidungsstücken geschnitten, dann musste ich dringend duschen und anschließend schnell ein Abendessen zusammenrühren.
Frauengold
Am Sonntagabend habe ich “Reklame!” auf Kabel 1 geschaut. An viele der dort gezeigten Werbeklassiker erinnere ich mich noch, aber es gibt auch ganz frühe Werbefilmchen, zum Beispiel aus den 50er-Jahren, die das damalige Frauenbild widerspiegeln. Einer davon: Frauengold.
Frauengold war ein rezeptfreies Herz-Kreislauf-Tonikum “für die besonderen Tage der Frau”. In dem Werbespot lässt eine aufgeregte Sekretärin die Wut über ihren Chef bei der Kollegin aus. Die Kollegin rät ihr zu einem Schluck Frauengold. “Da kann man über den Dingen stehen und objektiver urteilen”, erklärt eine Männerstimme. Die Sekretärin scheint dann auch den geheimnisvollen Wundertrank zu sich genommen zu haben, denn wenig später steht sie gut gelaunt vor dem Chef. “Ich wollte mich gern einmal entschuldigen, es war alles mein Fehler …” Mein Eindruck: Sie muss mehrere Fläschchen von dem Gebräu mit einem Alkoholgehalt von immerhin 16,5 % zu sich genommen haben und ist jetzt in der Stimmung “mir ist alles egal, der Chef kann mich mal”. Mit benebeltem Verstand gibt sie fröhlich lächelnd Fehler zu, die sie gar nicht gemacht hat.
Auf den Männerseiten kann sich noch einen anderen Frauengold-Werbefilm in Bildern anschauen. Auch hier ist die Botschaft: Gib deiner Frau das Frauengold, dann ist sie immer gut drauf und fängt keine Diskussionen mit dir an. Vielleicht sollte ich das auch ab und zu mal nehmen? Ach nein, zu spät, diesen Zaubersaft gibt es nicht mehr: “Im Jahre 1982 wurde das Tonikum »Frauengold ®« vom Bundesgesundheitsamt aus dem Verkehr gezogen. Dieses Mittel enthielt damals den Wirkstoff der Osterluzei, die Aristolochiasäuren. Aristolochiasäuren gelten als nierenschädigend und als mutagen.” (Quelle: www.giftpflanzen.com)
Radio zum Abwürgen
Beim Autofahren brauche ich Unterhaltung – sprich Musik. Meistens finde ich etwas Hörbares, auch wenn ich ständig zwischen den vier gespeicherten Sendern wechsle. Aber manchmal ist es wie verhext. Auf Sender 1 fängt Anastacia an zu knödeln. Grässlich, schnell umschalten! Sender 2 bringt Werbung. Noch schlimmer, denn im Gegensatz zu Fernsehwerbung ist Radiowerbung zum Weglaufen. Also Sender 3 ausprobieren. Dort laufen gerade Nachrichten. Wieso Nachrichten? Um viertel vor? Auf nichts kann man sich mehr verlassen. Ich drücke schnell Taste 4 und da jodelt mir Shania Twain ihren neuesten Hit entgegen. Gruselig! Was nun? Anastacia hat sich auf Sender 1 bestimmt noch nicht ausgesungen. Noch einmal zurück zu 2 – die Werbung scheint auch endlos zu sein. Und bei 3, dem “neuen Rock-Sender” (könnte sich nach dreieinhalb Jahren auch mal das “neu” sparen) läuft dröhnt mir jetzt kein fetziger Rock entgegen, sondern es plätschert ein Uralt-Oldie über die Funkwellen – zum Einschlafen! Da bleibt mir nur noch ein letzter Ausweg: Cassette rein! Nein, keine CD, denn mein Auto mitsamt Radio haben schon 12 Jährchen auf dem Buckel und schwören noch auf die guten alten Cassettenzeiten.
Montag, 24. November 2003
Verkehrte Welt
Gestern Nachmittag schaute ich mir die Video-Aufzeichnung der Alfredissimo-Sendung vom Freitag an. Dieses Mal “kochte” Barbara Becker, die Ex-Frau von Boris Becker. Während sie das gesunde Frühstück (Porridge mit Joghurt und Obst) zusammenrührte, erzählte sie von ihrem Alltag in Florida: Sie stehe bereits um halb sechs morgens auf, dann bereite sie das Frühstück vor. Anschließend bringe sie die Kinder in die Schule, wo sie den ganzen Tag blieben. Auf Alfred Bioleks Frage, was sie selbst dann mache, antwortete sie, sie tätige ihre Einkäufe, gehe zum Sport, treffe sich mit Freundinnen … aber vor allem gehe sie zum Sport. Ich hatte an dieser Stelle das Gefühl einer verkehrten Welt: Während die Kinder in der Schule arbeiten, geht Muttern spielen.
Dienstag, 25. November 2003
Synästhesie
Kürzlich wurde in einer Quizshow gefragt, welche Farbe man mit dem Neid verbinde. Gelb war es natürlich. Und da fiel mir wieder ein, dass bei mir einige Buchstaben bestimmte Farben haben. Ein “e” ist hellrot, ein “i” immer gelb und ein “n” selbstverständlich blau. Grün sehe ich das “t” und ein “s” muss weiß sein. Dunkelrotes “o”, schwarzes “r”, braunes “d” und rosa “u” fallen mir noch ein. Anscheinend ist diese Art der Wahrnehmung bei mir nicht besonders stark ausgeprägt, denn die übrigen Buchstaben sehe ich nicht sofort farbig vor mir. So habe ich zum Beispiel keine Ahnung, welche Farbe ein “a” hat. Es ist hell, aber nicht weiß, gelb auch nicht … Natürlich gibt es auch einen Namen für dieses Phänomen: Synästhesie.
Freitag, 28. November 2003
Langer Freitag
Obwohl ich heute nur bis 13 Uhr gearbeitet habe, war ich erst nach 17 Uhr zu Hause. Wir Kollegen aus der Medienzentrale plus eine ehemalige Kollegin aus unserem Team haben heute einen Geburtstags- und Krankenbesuch gemacht. Unser Kollege ist Mitte Oktober ernsthaft an einer Hirnhautentzündung erkrankt. Ausgelöst wurde sie, wie man später feststellte, durch einen Herpesvirus, aber den Grund, warum es dazu kam, wird man nie herausfinden. Wir haben ihn also heute zu seinem 50. Geburtstag mit dem Besuch überrascht, seine Frau war natürlich eingeweiht. Wüsste man nicht von seiner Krankheit, würde man es nicht glauben. Bis zur vollständigen Genesung wird es aber noch eine Weile dauern, denn noch ist er schnell erschöpft und braucht viel Ruhe. Ich kann das ein wenig nachvollziehen, seit ich 1997 aus heiterem Himmel eine Lungenentzündung bekam. Nachdem das Fieber weg war, ging es mir eigentlich gut, aber wehe, ich hätte es gewagt, einen Spaziergang zu machen. Da die erste Diagnose Bronchitis war, empfahl mir der Arzt viel frische Luft. So trat ich den zweiten Arztbesuch zu Fuß an, und ich war nass geschwitzt, als ich dort ankam. Dann stellte er fest, dass die Lunge schon angegriffen war und verbot mir jegliche Anstrengung.
Nach Kaffee und Kuchen machten wir uns um halb vier wieder auf den Heimweg. Ich nahm noch die beiden Kolleginnen mit und lud die eine in Hannover und die andere in Laatzen ab, und beide Wohnungen lagen so ziemlich auf meinem Weg. Tja, dann kam noch der Freitags-Einkauf und dann hatte ich es geschafft.
Zu Hause erwartet mich ein Päckchen von Pixum. Ich hatte digitale Fotos von der Geburtstagsfeier am Samstag auf Papier drucken lassen. Ich muss sagen, ich bin total begeistert. Meine nur 1,3 Mio Pixel liefernde Kamera hat gute Qualität fabriziert. Mit 1280×960 Pixeln kamen sehr gute Papierfotos im 10er-Format (ungefähr 10×12 cm) heraus. Superschnell ging es außerdem: Mittwochabend bestellt und heute schon im Briefkasten.
Leider war der zweite erwartete Umschlag noch nicht da, manchmal ist die Post doch eine Schnecke.
Montag, 1. Dezember 2003
Film-Fieber
Als Alternative zum langweiligen Fernsehprogramm holte ich am Donnerstag eine Videocassette aus dem Schrank: Drei Männer im Schnee, ein Klassiker in Schwarz-weiß von 1955 nach dem Roman von Erich Kästner. Schon öfters gesehen, aber immer wieder amüsant.
Geplant, verschoben und dann doch kurzfristig am Freitagabend gesehen: Findet Nemo. Ein bezaubernder Film! Die Fisch-Charaktere sind einfach herrlich. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden wir uns diesen Film ein zweites Mal ansehen.
Samstagabend war dann großer Filmabend, doch vom zweiten Teil haben wir nur den Anfang gesehen, der Rest folgt heute Abend: Der Herr der Ringe. Ich habe die Bücher nie gelesen und habe mich auch nicht sonderlich für die Filme interessiert, als der große Werbe-Wirbel um sie gemacht wurde. Nun aber bin ich begeistert: auch diese Filme gehören in die Kategorie “wiederholt sehenswert”. Und ich habe schon eine leise Ahnung, welches die nächsten Bücher sein werden, die ich im Original lesen werde.
Verflossener Sonntag
Nach dem langen Filmabend haben wir ein wenig länger geschlafen – obwohl – ich muss gestehen, Aufstehen um viertel vor zehn ist für mich nicht so extrem spät. Ich schlafe meistens gerne lang und würde auch selten vor Mitternacht schlafen gehen, wenn der Wecker nicht erbarmungslos um halb sieben klingeln würde.
Zurück zum Sonntag: Nach dem Frühstück habe ich ein wenig am PC gesessen, bin herumgesurft und habe ein paar Fotos bearbeitet. Wie gern hätte ich mich dann aufs Sofa gelegt und gelesen, doch dazu hatte ich nicht die Ruhe. Wir erwarteten Besuch zum Kaffee, Angela mit Klein-Robin, der jetzt sechs Monate alt ist.
Als sie wieder nach Hause fuhren, war es dann auch schon Zeit für die “Lindenstraße” und danach “Reklame!” auf Kabel 1 mit dem Thema “Nicht nur sauber, sondern rein”. Da sprach wieder einmal das gute alte Gewissen zur Hausfrau, deren Wäsche nicht weich und duftend geworden war. Männer standen hilflos vor riesigen Wäsche- und Geschirrbergen und es hieß: “Wenn Vater waschen müsste, kaufte er noch heute eine Miele.” Vater hat damals bestimmt nicht gewaschen, da frage ich mich, wie dann die Waschmaschinen ins Haus kamen. Aber vor allem kam es auf die Marke an: “Miele, Miele, sprach die Tante, die alle Waschmaschinen kannte.” Ja genau, dachte ich mir, und sicherlich hätte sie auch den Miele-Herd und Backofen empfohlen, der in unserer Küche steht. Und das passt auch zum Thema der nächsten Woche, dann geht es ins Reklame-Kochstudio. Ich bin schon gespannt. Auf eines könnte ich allerdings gern verzichten: Dieses unerträgliche, verkrampft witzig sein wollende Moderatorenduo!
Da ich den Wortlaut der ersten Miele-Werbung nicht mehr genau im Kopf hatte, befragte ich wieder einmal Google und bin dadurch auf Slogans gelandet. Und sieh an, es gibt echte Dauerbrenner, die sich schon seit fast siebzig Jahren halten: Mit “Haribo macht Kinder froh” wurde erstmals 1935 geworben.
Dienstag, 2. Dezember 2003
Handwerker und Qualität
Am Sonntag hatte unser Brotbackautomat einen Aussetzer. Kurz vor Ende blinkte plötzlich die Anzeige, so als ob der Strom weg gewesen wäre. Das Brot ließ sich aus der Form lösen, aber es war noch etwas weich und wir haben es im Ofen fertig gebacken. Gestern wollte ich wieder ein Brot backen und damit gleichzeitig testen, ob das Gerät wieder einwandfrei funktioniert. Leider aber gab es schon beim Aufheizen leise zischelnde und brutzelnde Geräusche von sich. Jörg beschloss, einmal nachzusehen, was defekt war. Und so kommen wir zur ersten Qualität: Der Automat ist kein Billigprodukt, das so zusammengebaut ist, dass man es nicht auseinander nehmen kann – oder nur einmal, und dann ist es definitiv kaputt. Nein, er hat richtige Schrauben und man kommt an alle Einbauteile dran. Schnell war der Fehler gefunden, ein Stift auf der Platine hatte sich gelockert. Gelötet und wieder eingebaut startete der zweite Versuch. Doch die Heizspirale blieb kalt. Also erneutes Auseinandernehmen, Entfernen des schon etwas angekokelten Steckers und direktes Löten der beiden Kabel auf die Platine. Ergebnis: Noch immer keine Hitze. Jetzt kommt die zweite Qualität ins Spiel: Der perfekte Handwerker Jörg. So schnell gibt er nicht auf und kommt dem Übel tatsächlich auf die Spur. Die Leiterbahn auf der Platine war unterbrochen. Nachdem das repariert war, floss wieder wunderbare Brotbackhitze in den Backraum. Da ich nicht wusste, ob das Gerät wieder funktionieren würde und wann, hatte ich den Brotteig auf traditionelle Art im Ofen gebacken. Leider ist der Teig nicht so schön aufgegangen und es war auch etwas wenig Teig für die Form, so dass ein flaches Flunderbrot entstanden ist. Dem Geschmack jedoch tut es keinen Abbruch, es ist ein äußerst leckeres, dunkles Vollkornbrot geworden. Heute Abend folgt der Belastungstest und ich werde nochmals dieses Vollkornbrot im Automaten backen.
Freitag, 5. Dezember 2003
Allein zu Haus
Den heutigen Abend werde ich allein zu Hause verbringen. Jörg ist auf der Weihnachtsfeier seiner Firma. Ich bin mal gespannt, wie lange sie feiern, denn es ging schon nachmittags los und das Essen war auch schon für 15 Uhr bestellt worden.
Wie immer an so einem Tag, wenn man denkt, endlich viel Zeit für alles Mögliche zu haben, schafft man nachher gar nichts. Aber egal, wieso soll ich mir Stress machen? Schließlich war ich nach dem Einkaufen erst um halb fünf zu Hause.
Eben bin ich ein wenig durch die Tagebücher und Weblogs gesurft. Ein Thema hatte mir vor ein paar Tagen auch gereizt, einige Worte darüber zu verlieren, aber mittlerweile finde ich das so was von albern. Ich dachte, alle Leute sind jetzt im Vorweihnachtsstress und haben Wichtigeres zu tun?
Ich werde jetzt den Abend mit einem Buch und einem schönen Film genießen!
Samstag, 6. Dezember 2003
Resümee
Und was macht Frau, wenn sie einen Abend allein zu Hause verbringt?
16:30 Uhr: nach Hause kommen und Einkäufe auspacken
16:40 Uhr: ein paar Bissen vom restlichen Gulasch gegen den plötzlichen Hunger essen
16:45 Uhr: in gemütliche Klamotten werfen
16:50 Uhr: Katzenfutter nachfüllen
17:00 Uhr: den PC einschalten, E-Mails abrufen und ein wenig im Internet surfen
17:45 Uhr: einen kurzen Tagebucheintrag schreiben
18:00 Uhr: das Arbeitszimmer verlassen und die Küche aufräumen
18:15 Uhr: Küchenfernseher einschalten und nebenbei den Anfang vom Kochduell schauen
18:25 Uhr: den Fernseher im Wohnzimmer einschalten und Marienhof gucken
18:50 Uhr: in ein paar CDs reinhören
19:30 Uhr: Musik ausschalten, ein Gläschen Sekt einschenken, Buch schnappen, aufs Sofa legen und lesen
20:30 Uhr: Hunger: ein halbes Baguettebrötchen Olivenöl tränken, mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum belegen; essen und dabei weiter lesen
21:15 Uhr: noch einmal kurz E-Mails checken, einen Kommentar schreiben und dann den PC ausschalten
21:30 Uhr: Buch weglegen und einen Film anschauen
22:15 Uhr: noch ein Tomate-Mozzarella-Baguettebrötchen verspeisen
01:00 Uhr: Mann kommt nach Hause; gemeinsam noch ein Viertelstündchen im Wohnzimmer sitzen und dann schlafen gehen
Weniger spannend, aber auch mal sehr entspannend, so ein Abend.
Montag, 8. Dezember 2003
Sonntag und die Erkältung
Schon wieder erkältet! Wie kommt es nur, dass ich im Laufe des letzten Jahres so oft damit zu tun hatte? Na ja, aber solange es nur ein kleiner Schnupfen ist … Gestern haben wir sogar einen kleinen Spaziergang in der Kälte gemacht und abends gab es ein scharfes Chili con carne. Beides konnte aber nicht verhindern, dass ich heute Nacht wieder Halsschmerzen bekam. Viel Lust auf PC hatte ich nicht, ich habe lieber gelesen und fern gesehen. Per Zufall bin ich bei Arte gelandet und der Sendung “Zu Tisch in …”, dieses Mal in Schweden. Ich sollte da öfters mal reinschauen, das war wirklich interessant. Später gab es dann wieder Reklame! mit dem Thema “Kochstudio”. Das Highlight der Sendung war der gefüllte Schweinebauch aus dem Maggi-Kochstudio. Dieses fettige Stück Fleisch würde heute keiner mehr im Fernsehen präsentieren, obwohl ein wenig Fett bei manchen Rezepten dazugehört. Man muss ja am Ende die Fettstücke nicht mitessen. Außerdem erfuhren wir, dass der Spinat mit dem Blubb bereits in den 60ern erfunden wurde und auch die Fischstäbchen schon ungefähr 38 Jahre alt sind. Dann wurde Eis zusammengerührt aus Speiseeispulver. An so etwas kann ich mich noch dunkel erinnern! Das Schlimmste für mich war der Aurora-Kindergrieß – der kleine Junge schaufelte mit Begeisterung diesen Grießbrei in sich hinein, während ich wieder einmal daran dachte, dass ich noch nie süße Hauptgerichte mochte.
Dreimal Pieks
Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich unangenehme Sachen gern vor mir herschiebe und dazu auch (Tier-)Arzttermine gehören? Seit November war Sammy mit der Impfung dran und außerdem wollte ich ihn “chippen”, also mit einer Mikrochipkennzeichnung versehen lassen. Nun gut, im November hatten wir einige Termine und ich habe es so einrichten können, dass es mir nie gepasst hat. Auch heute überlegte ich wieder. Ich musste auf jeden Fall zur Post, ein Päckchen abholen. Nebenan ist eine Apotheke, die immer Dolormin für Frauen vorrätig haben (das brauche ich in ein paar Tagen wieder). Also könnte ich doch vorher noch beim Geldautomaten vorbeifahren und ein paar Euros holen – falls ich morgen oder am Donnerstag zum Tierarzt fahren sollte. Gut, all dies habe ich erledigt, und dann dachte ich mir: tu’s endlich! Also holte ich zu Hause die Transportkiste vom Dachboden, packte Sammy ein und fuhr mit ihm zum Tierarzt. Leider war es heute voller als sonst und wir mussten ein halbe Stunde warten. Dabei kriegte ich auch mit, dass der nette Tierarzt gar nicht der Praxisinhaber ist, für den ich ihn bisher gehalten habe. Aber wie sollte ich es auch anders wissen, die Tierärzte stellen sich nie namentlich vor. Sammy bekam nach der obligatorischen Untersuchung zwei Spritzen für die Impfungen, die er ohne jegliche Reaktion über sich ergehen ließ. Dann wurde auf der linken Halsseite ein Stück Fell wegrasiert, es wurde desinfiziert und dann kam die dicke Nadel mit dem Chip. Ich musste den Kater am Kopf halten, die TIP (Tierärztin im Praktikum) hielt ihn hinten und der Arzt bohrte die Nadel unter die Haut. Katerchen wehrte sich – erfolglos – und war wenige Sekunden später gekennzeichnet. Nun muss ich ihn noch bei Tasso (und ein oder zwei anderen Organisationen) registrieren lassen, und falls er mal verloren gehen sollte, kann man mit einem Lesegerät die Chipnummer ablesen und den Besitzer ermitteln. Diese Kennzeichnung schützt zwar nicht gegen alle Eventualitäten, aber sicher ist sicher. Besser so als sich nachher sagen zu müssen: “Hätte ich doch …”
Sammy ist wirklich ein Herzchen, der nichts übel nimmt. Er hat sich ziemlich gewehrt gegen die Nadel und auch laut gequiekt, aber zu Hause kam er sofort aus der Transportkiste, lief zum Fressnapf und hat sich eine ordentliche Portion reingehauen. Dann legte er sich in das Lieblingsschlafkörbchen aller Katzen, wusch sich, schnurrte und schlief dann. Ich bin froh, dass wir es hinter uns haben, für mich war es bestimmt genauso nervenaufreibend.
Dienstag, 9. Dezember 2003
Unruhiger Morgen, Polizeiauto und Dichter
Da bin ich heute mal früher aufgestanden als sonst, aber irgendwie hat es nicht so viel gebracht. Das frühe Aufstehen kam nicht ganz freiwillig. Zuerst wurde ich von meinem mitfühlenden Ehemann aus dem Schlaf gerissen, weil er mich anschubste. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, wenn ich Schnupfen habe und nicht so richtig Luft bekomme. Da könnte er doch ein wenig “mitleiden” und wenigstens diese unbeabsichtigten Geräusche aus meinem Munde ertragen. Aber nein, die verschnupfte Frau wurde noch um den letzten Rest Schlaf am frühen Morgen beraubt. Aber damit war es nicht getan, nein, es ging es weiter auf der anderen Seite des Bettes: Licht einschalten und ins Bad gehen – währenddessen blieb freundlicherweise das Nachttischlämpchen an, wahrscheinlich, damit ich meine Träume besser erkennen konnte. Dann erneutes Hinlegen, endlich Licht wieder aus. Durchatmen und der Versuch, wieder einzuschlafen meinerseits. Unruhiges Herumwälzen neben mir. Kurze Zeit darauf erneut Licht an und in die Küche gehen. Natürlich durfte ich wieder bei Licht weiter auf die erlösende Dunkelheit harren. Fünf Minuten später Licht aus. Eigentlich war ich jetzt schon richtig wach und hätte aufstehen können. Aber ich könnte ja auch noch ein Viertelstündchen dösen. Zehn Minuten später erneute Bewegung rechts von mir, dieses Mal aber ohne Licht. Erleichtertes Aufatmen – nur das Fenster wurde gekippt und er legte sich wieder hin. Mittlerweile war es kurz vor sechs, wirklich Zeit zum Aufstehen. Und ausgerechnet da fielen mir die Augen zu und ich hätte noch gut ein Stündchen ruhen können. Dann sprang der Wecker auf 6 Uhr 18: Mein Angetrauter stand endgültig auf und ging ins Bad. 6 Uhr 25: Ich hörte ihn die Treppe hinunter gehen. Ich rollte mich aus dem Bett und ging unter die Dusche.
Kurz nach sieben machte ich mich auf den Weg zur Arbeit und freute mich, heute mal recht früh da zu sein. Aber falsch gedacht! Auf dem Südschnellweg stand ich prompt im Stau. Wahrscheinlich wieder ein stehen gebliebenes Auto irgendwo, vermutete ich. Minuten später konnte ich Blaulicht erkennen. Und was sah ich dann? Ein einsames Polizeiauto stand mit Blaulicht ohne erkennbaren Grund auf der rechten Fahrbahn und alle mussten drum herum fahren. Hatten die nichts Besseres zu tun als morgens im Berufsverkehr dort zu parken? Oder führten sie etwa auf ihrem außergewöhnliche Posten eine Verkehrszählung durch? Vielleicht war dort auch tatsächlich ein Unfall geschehen, die Unfallstelle mittlerweile schon geräumt, aber das Protokoll noch nicht geschrieben. Vielleicht gibt es eine Vorschrift, dass das Protokoll am Unfallort geschrieben werden muss. Also sitzen die Polizeibeamten danach im Auto – egal wo es gerade steht – und tippen den Bericht. Wenn das so ist, dann stimme ich sofort dafür, diese Vorschrift zu ändern. Nur wenige Meter weiter könnten sie den Schnellweg verlassen, dort gibt es gleich links einen McDonalds, und dort könnten sie gemütlich bei einem Frühstück ihren Bericht schreiben. Beim Polizeiprotokoll fiel mir sofort die Schreibmaschine ein. Ob auch in den Streifenwagen Schreibmaschinen integriert sind? Werden die Protokolle heutzutage immer noch mühsam mit Zwei-Finger-Suchsystem in die Maschinen gehauen? Das letzte Mal durfte ich ungefähr vor siebzehn Jahren einem solchen Ereignis beiwohnen. Das lustigste Erlebnis war allerdings ein Besuch bei der Gendarmerie in Théoule-sur-Mer, einem kleinen Ort westlich von Cannes. Das war im Urlaub 1989, und man hatte meinen kleinen Corsa und noch ein weiteres Auto in der Tiefgarage einer Ferienhaussiedlung aufgebrochen. Aus meinem Auto hatten sie das Radio geklaut, aus dem BMW des anderen Pärchens etwas mehr. Wir fuhren also gemeinsam zur Polizei und ich machte als Erste meine Angaben. Der Gendarm fragte mich erstaunt, ob ich auch Touristin sein. Wahrscheinlich machte ich auf ihn nicht diesen Eindruck, denn ich trug nicht die Urlaubsverkleidung, an der man die beiden BMW-Snobs gleich erkannte und außerdem konnte ich mich auf französisch recht gut verständigen. Übrigens war dieser Gendarm ein richtiger Dichter, denn im Protokoll schrieb er sinngemäß: “Der Täter machte sich die Gunst der dunklen Stunde zunutze, um die Tat zu begehen.” (Schade, diese Seite des Protokolls hatte ich damals nicht kopiert.) Als ich meine Sache dann geregelt hatte, “durfte” ich für das BMW-Pärchen Dolmetscherin spielen. Leider waren sie der französischen Sprache nicht mächtig und damit entging ihnen bedauerlicherweise die eine oder andere Spitzfindigkeit des Gendarms. Das Auto war, wie sich herausstellt, ein Geschäftswagen von Papi, und außer dem Radio waren Portemonnaie aus dem Handschuhfach (!) und Tennisschläger von der Rückbank entwendet worden. Das veranlasste den Gendarmen zu der spöttischen Bemerkung, sie hätten wohl kein Zimmer, um ihre Sachen aufzubewahren. Ich zuckte nur die Achseln und wir grinsten uns an. Nachdem die notwendigsten Sachen geklärt waren, überließ ich die beiden ihrem weiteren Schicksal. Sie haben sich später nicht einmal für meine Hilfe bedankt. Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich mir vorher dreimal überlegt, ob ich ihnen weiterhelfe. Oder einfach ganz frech grinsend diese Frage nach der Aufbewahrungsmöglichkeit weitergegeben.
Hygiene-Erziehung
In einem Mathebuch für die 3. Klasse, das ich gerade bearbeite, geht es auf einer Seite ums Wassersparen. Eine Beispielfamilie berichtet über ihre Gewohnheiten. Sohn Lars erzählt, dass er und sein Bruder einmal in der Woche ein Vollbad nehmen, während die Eltern und die Schwester dreimal in der Woche duschen. Die Mutter vertraut uns an, dass sie sechsmal in der Woche Wäsche wäscht. Kein Wunder, dass sie so viel waschen muss, war mein erster Gedanke, denn wenn die Bengels sich nur einmal in der Woche gründlich reinigen, wird ihre Kleidung viel schneller schmutzig. Aber ist nicht eher unser Hygieneverständnis (täglich duschen ist ein Muss) übertrieben? Nicht duschen oder baden bedeutet ja nicht, dass man sich nicht wäscht – obwohl … Bei den anschließenden Rechenaufgaben zum Wasserverbrauch gibt es nämlich keine Position “Körperreinigung am Waschbecken”, “Handwäsche” oder “Katzenwäsche”. Es deutet also darauf hin, dass die sich tatsächlich nicht jeden Tag waschen. Aber mal weg von dieser Beispielfamilie – der Artikel “Fünf Irrtümer übers Waschen” gibt Tipps, was man noch besser machen kann, ohne der Haut zu schaden oder als Schmutzfink dazustehen.
Trotzdem: Auch wenn ich mich nur mal kurz frisch machen will, springe ich lieber fünf Minuten unter die Dusche statt am Waschbecken herumzuplätschern!
Anonymität erzeugt Unbehagen
Warum und weshalb und was mich zu diesem Eintrag veranlasst, muss ich erst einmal erklären. Kurz nachdem ich im Oktober 2002 im LBZB meine Arbeit angetreten habe, stellte ich einen fotografischen Rundgang durch das Gelände auf meine Website. So weit, so gut, mehr passierte lange Zeit nicht. Im Juli dieses Jahres hinterließ ein Jemand, der sich Hans nannte, einen Eintrag im Gästebuch des LBZB. Er wies darauf hin, dass ich auf meinen privaten Seiten einen Rundgang zeige und dieser unbedingt verlinkt werden sollte. Die Kollegin, die hier die Internet-Seiten betreut, fragte mich um mein Einverständnis, das ich ihr ohne Bedenken gab. Sie fragte auch nach diesem Hans, aber ich konnte dazu auch nichts sagen. Heute nun hat dieser Herr wieder ins Gästebuch geschrieben, hat sich bedankt, dass der Foto-Rundgang verlinkt wurde, schrieb darüber hinaus noch: “Das wird ihrer (= also meiner) Seite bestimmt noch mehr Besucher bringen” und gab sogar noch einmal den Link zu meiner Homepage an. Mittlerweile ist mir das mehr als unangenehm. Es sieht ja so aus, als hätte ich das entweder selbst geschrieben oder jemanden beauftragt, sich für mich ins Zeug zu legen. Peinlich, peinlich … Soll ich vielleicht eine Richtigstellung in das Gästebuch schreiben? Oder lösche ich einfach die Foto-Seiten, weil ich keine Lust mehr darauf habe? Das bliebe ja allein mir überlassen, und wenn es der Herr Hans noch so sehr bedauern würde. Ich kann auch einfach nichts tun und es ignorieren. Fällt sicher weniger auf als ein Kommentar von mir im Gästebuch. Ich könnte mich auch über diese “Werbung” freuen, aber ich wüsste schon gern, wer dahinter steckt. Es reicht schon, dass ich von einem gewissen “Werner” bereits zweimal Briefpost nach Hause bekommen habe …
Donnerstag, 11. Dezember 2003
Aufmerksamkeit
Viel Aufmerksamkeit richtet sich in vielen Tagebüchern und Weblogs auf die merkwürdigen Blogawards. Die einen sind dafür, die anderen dagegen und die dritten interessiert es nicht. Ich habe dort natürlich auch mal reingeschaut und einige Diskussionen um das Thema mitverfolgt. Heftig genickt habe ich kürzlich zu dem Kommentar von Limone im moBlog – ja, auch ich kenne so gut wie keines der Weblogs, die nominiert wurden. Kopfschütteln musste ich über manche Vorschläge in der Kategorie “bestes Design”. Wo ist das Design bei einem schlichten schwarzen Hintergrund mit farbiger Schrift? Nein, ich muss und will es wirklich nicht verstehen …
Freitag, 12. Dezember 2003
Stampfkartoffeln
Seit Montag läuft auf Vox eine neue, zehnteilige Koch-Show: Schmeckt nicht, gibt’s nicht. Tim Mälzer ist einer der ganz jungen und unkonventionellen Köche. Also keine weiße Jacke, Kochmütze oder Schürze, sondern angezogen wie jeder von uns, der sich gerade mal in die Küche stellt. Die Sendung macht Spaß, denn er zeigt, wie einfach es doch ist, leckere Gerichte zu kochen. Manche der altgedienten Fernsehköche haben einen recht belehrenden Ton und das gibt es hier gar nicht, sondern einfach nur gute Tipps. Das sollte alle Kochanfänger und Kochmuffel überzeugen. Und obwohl ich nun wahrlich nicht zwei linke Hände habe was das Kochen anbelangt, lasse ich mich gern inspirieren. Man lernt doch nie aus. Gestern zum Beispiel: Fast jeder kennt doch Kasseler im Brotteig, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, ein FERTIGES Brot aufzuschneiden, auszuhöhlen, mit Sauerkraut und Kasseler zu füllen und dann in den Backofen zu schieben. Ich kannte bis dato nur die Variante des Umhüllens mit einem noch nicht gebackenen Teig und das artet dann doch schon wieder in größere Arbeit aus. Heute allerdings konnte ich zweimal nur freudig nicken: zum Ersten beim Gurkensalat nach dem Rezept seiner Oma (den mache ich genauso und er ist absolut lecker) und zum Zweiten bei der “rustikalen Variante des Kartoffelpürees”, der Stampfkartoffeln, denn die gab es bei uns erst gestern. Zum Reinsetzen lecker, aber leider ist der Topf immer viel zu klein 😉
Sonntag, 14. Dezember 2003
Stilblüten
Nettes aus Schulaufsätzen habe ich per E-Mail bekommen und mich köstlich amüsiert beim Lesen:
“In Lappland wohnen 2 Sorten Menschen. Die reichen Lappen fahren im Rentiergespann, die armen Lappen gehen zu Fuß. Daher der Name Fußlappen.”
Hier ist der komplette Text:
Stilblüten aus Schulaufsätzen
Die Bibel der Moslems heißt Kodak.
Der Papst lebt im Vakuum.
In Frankreich hat man die Verbrecher früher mit der Gelantine hingerichtet.
Mein Papa ist ein Spekulatius. Der verdient ganz viel Geld an der Börse.
Bei uns dürfen Männer nur eine Frau heiraten. Das nennt man Monotonie.
Bei uns hat jeder sein eigenes Zimmer. Nur Papi nicht, der muss immer bei Mami schlafen.
Die Fische legen Leichen ab, um sich zum vermehren.
Gartenzwerge haben rote Mützen, damit sie beim Rasenmähen nicht überfahren werden.
Männer können keine Männer heiraten, weil dann keiner das Brautkleid anziehen kann.
Eine Lebensversicherung ist das Geld das man bekommt, wenn man einen tödlichen Unfall überlebt.
Am Wochenende ist Papa Sieger bei der Kaninchenschau geworden.
Meine Eltern kaufen nur das graue Klopapier, weil das schon mal benutzt wurde und gut für die Umwelt ist.
Eigentlich ist adoptieren besser. Da können sich die Eltern ihre Kinder aussuchen und müssen nicht nehmen, was sie bekommen.
Adam und Eva lebten in Paris.
Unter der Woche wohnt Gott im Himmel. Nur Sonntag kommt er in die Kirche.
Mein Bruder ist vom Baum gefallen und hatte eine Gehirnverschüttung.
Die Nordhalbkugel dreht sich entgegengesetzt zur Südhalbkugel.
Wenn man Kinder haben will, muss man entweder Sex machen oder heiraten.
Heiraten ist gar nicht so schlimm. Ein bisschen Sex, aber sonst geht es…
Wenn ein Mann und eine Frau sich verlieben, lügen sie sich zuerst ein bisschen an, damit sie sich auch füreinander interessieren.
Die Liebe findet einen immer, egal wie gut man sich versteckt.
Wenn Frauen zuviel Männersamen abbekommen, wachsen Ihnen kleine Bärte.
Kühe dürfen nicht schnell laufen, damit sie ihre Milch nicht verschütten.
Regenwürmer können nicht beißen, weil sie vorne und hinten nur Schwanz haben.
Ein Pfirsich ist wie ein Apfel mit Teppich drauf.
Wenn man kranke Kühe isst, kriegt man ISDN.
Die Fischstäbchen sind schon lange tot. Die können nicht mehr schwimmen.
Ich bin zwar nicht getauft, dafür aber geimpft.
Nachdem die Menschen aufgehört haben, Affen zu sein, wurden sie Ägypter
In Leipzig haben viele Komponisten und Künstler gelebt und gewürgt.
Der Zug hielt mit kreischenden Bremsen und die Fahrgäste entleerten sich auf den Bahnsteig.
Neben Prunksälen hatten die Ritter auch heizbare Frauenzimmer.
Alle Welt horchte auf, als Luther 1642 seine 95 Prothesen an die Schlosskirche zu Wittenberg schlug.
Cäsar machte das Lager voll und jeder stand stramm bei seinem Haufen.
Graf Zeppelin war der erste, der nach verschiedenen Richtungen schiffte …
Die Alm liegt hoch im Gebirge. Dort ist der Senner und die Sennerin. Im Frühjahr wird aufgetrieben, im Herbst abgetrieben.
Unsere Schule war früher ein Waisenhaus. Daran erinnert über dem Eingang eine eingehauene Frau, die vorne einen Knaben und hinten ein Mädchen empfängt.
Eine katholische Schwester kann nicht austreten, da sie zeitlebens im Kloster leben muss.
Die Macht des Wassers ist so gewaltig, dass selbst der stärkste Mann es nicht halten kann.
Wir gingen in den Zoo. Es war ein großer Affe im Käfig. Mein Onkel war auch dabei.
Der leichtsinnige Viehbrigadier hatte mit seinem Karren den ganzen Zaun umgefahren. Das Schwein konnte erst später eingefangen werden.
Mit starkem, großen Strahl geben die Feuerwehrleute ihr Wasser ab.
Der Landwirtschaftsminister ließ die Bauern zusammenkommen, denn die Schweine fraßen zuviel.
Beim Roten Kreuz widmen sich Männer und Frauen der Liebe. Manche tun es umsonst, andere bekommen es bezahlt.
Dort wo jetzt die Trümmer agen, standen einst stolze Burgfräuleins und warteten auf ihre ausgezogenen Ritter.
Es war eine machtvolle Demonstration. Der Marktplatz war voller Menschen. In den Nebenstraßen pflanzten sich Männer und Frauen fort.
In Lappland wohnen 2 Sorten Menschen. Die reichen Lappen fahren im Rentiergespann, die armen Lappen gehen zu Fuß. Daher der Name Fußlappen.
Auch wohnen dort die Menschen sehr dicht zusammen. Daher das Sprichwort: Es läppert sich zusammen.
Die Streichhölzer müssen gut versteckt werden, damit sie keine kleinen Kinder bekommen.
Meine Tante schenkte mir eine Sparbüchse. Sie war ein Schwein. Sie hatte 2 Schlitze. Hinten einen fürs Papier, und vorne fürs Harte.
Der Frühling ist der erste der 4 Jahreszeiten. Im Frühjahr legen die Hühner Eier und die Bauern Kartoffeln.
Vom Onkel wurde das Schwein in die Scheune gebracht und dort kurzerhand mit dem Großvater geschlachtet.
Vor 8 Tagen setzte sich meinem Vater ein zahmer Distelfink auf den Kopf… Dieser befand sich gerade auf dem Weg zur Arbeitsstelle.
Als unser Hund nachts zu bellen anfing, ging meine Mutter hinaus und stillte ihn. Die Nachbarn hätten sich sonst aufgeregt.
Vor 14 Tagen gab es in der Wirtschaft meiner Tante eine Schlägerei wegen einer Kellnerin, die sich auf der Straße fortpflanzte.
Meine Tante hatte so starke Gelenkschmerzen, dass sie die Arme kaum über den Kopf heben konnte. Mit den Beinen ging es ihr ebenso.
Vorigen Sonntag kam mein Vater sehr spät nach Haus. Er hatte sich im Stadtpark vergangen.
Die Eiskunstläuferin drehte ihre Pirouetten, dabei hob sich ihr Röckchen im eigenen Wind.
Die Gleichberechtigung der Frau wurde verwirklicht. Dies gilt auch für den Verkehr. Auch hier nimmt sie die gleiche Stellung ein.
Am Teich saß eine Magd und melkte eine Kuh. Im Wasser war es umgekehrt.
Die Pferde trugen Rosetten in den Landesfarben am Kopf, am Geschirr und an den Schwänzen. Jeder Mann war ähnlich geschmückt.
Montag, 15. Dezember 2003
Matsch
Letzte Nacht hat es ein wenig geschneit, aber heute Morgen waren die Hauptstraßen weitgehend nur nass. Trotzdem war wieder einmal das typische “Eine-Schneeflocke-Syndrom” zu beobachten: Kaum sieht es rundherum etwas weiß aus, trauen sich die meisten Autofahrer nicht mehr, normal auf nasser Fahrbahn zu fahren, bremsen ohne ersichtlichen Grund und schleichen mit nur 50 km/h über den Schnellweg.
Das Schulgelände sah heute Morgen um halb acht noch sehr idyllisch aus in seinem weißen Kleid. Ich bedauerte es schon, meine Kamera nicht mitgenommen zu haben, doch schon im Laufe des Vormittags war die weiße Pracht fast verschwunden. Obwohl es immer wieder – und auch in wunderhübschen dicken Flocken – schneite, blieb nur unangenehme nasse Kälte übrig. Auf so einen Winter kann ich verzichten.
Dienstag, 16. Dezember 2003
Missverständnis
Am Sonntag habe ich mir natürlich wie jede Woche die Lindenstraße angesehen. Köstlich amüsiert habe ich mich über die misslungene Verabredung zum Abendessen von Helga und ihrem zweiten Ex-Mann Erich. Da lädt er sie in das edle italienische Restaurant “Rimini” am Schillerplatz ein und Helga lässt sich zu einer Lokalität gleichen Namens in die Schillerstraße fahren. Beide sitzen, warten und fühlen sich äußerst unwohl in ihrer Haut. Das Missverständnis klärt sich auf, als beide wieder nach Hause fahren und in der Lindenstraße aufeinander treffen. Lustig fand ich es, weil ich 1997 ein ähnliches Erlebnis hatte. Es sollte ein Blind Date mit einem Mickey werden. Er wohnt ein Darmstadt und fragte mich im Chat, ob ich das “Kuckucksnest” in der Landgraf-Georg-Straße kenne, im Keller darunter gäbe es ein Irish Pub. Mir war dieses “Kuckucksnest” ein Begriff, hatte ich es doch kürzlich erst im Vorbeilaufen beim Heinerfest gesehen. Bei mir blieb als Treffpunkt nur “Kuckucksnest ” hängen. So weit, so gut. Als ich dort ankam wunderte ich mich als erstes, dass ich fünf Mark Eintritt zahlen musste. Da hätte ich stutzig werden und umkehren sollen. Aber nein, ich war so blöd, bezahlt und ging rein. Und dann wunderte mich noch mehr, denn sehr irisch war es auch nicht, ganz im Gegenteil. Es gab große Eimer mit Sangria und Strohhalmen und später lief eine ganze Meute sehr lustiger Leute mit schaumbedeckten Körpern durchs Lokal. Ich saß bestimmt eine Stunde an einem Tisch und wartete. Zwischendurch sprach ich sogar einen Typen an, ob er mit jemandem verabredet sei. Er war sehr irritiert und dachte wohl, das sei eine billige Anmache. Dabei meinte ich es wirklich ernst. Nach etwa einer Stunde gab ich auf und fuhr wieder nach Hause. Natürlich traf ich Mickey später am Abend im Chat. Wir stellten uns gegenseitig die Frage, wo der jeweils andere denn gewesen sei und warum er nicht gekommen sei. Dann klärte sich auf, dass ich mich am falschen Ort befunden hatte. Ich war im Erdgeschoss in dieser Kneipe ö la Ballermann 6 gewesen, der Irish Pub allerdings befand sich im Keller! Wir haben dann noch zweimal versucht, uns zu treffen, aber es kam jedes Mal etwas dazwischen, so dass ich diesen Mickey nie persönlich kennen lernte.
Mittwoch, 17. Dezember 2003
Ein drittes Mal …
… innerhalb kurzer Zeit bin ich heute Abend allein zu Hause. Nachdem Jörg am vorletzten und am letzten Freitag das “Vergnügen” hatte, an Weihnachtsfeiern teilzunehmen, findet heute seine letzte vorweihnachtliche Veranstaltung statt. Mitarbeiter der Firmengruppe treffen sich zum Kart-Fahren. Die beiden letzten Jahre drehten sie in Laatzen ihre Runden, was quasi um die Ecke ist. Dieses Mal dachte sich der Organisator, es sei nett, dies in Bispingen (Nähe Soltau) stattfinden zu lassen und zwar mit obligatorischer Übernachtung. Ein solcher Termin – vor allem mit Übernachtungspflicht – stößt nicht unbedingt auf jedermanns Interesse und Jörg hatte so gar keine Lust dazu. Aber es stehen nur noch zwei Arbeitstage bevor und dann haben wir zwei Wochen Urlaub – oder anders gesagt ganze 16 lange Tage, das hört sich noch viel besser an.
Donnerstag, 18. Dezember 2003
Stille
Noch ist es kühl in der Wohnung, dunkel und still. Ich schalte ein paar Lampen hier und dort in den Ecken ein. Ich tausche meine Alltagskleidung gegen einen kuscheligen Pullover, eine bequeme Hose und dicke Socken ein. Die Heizung schaltet sich ein und beginnt, die Räume zu wärmen. Die Mitbewohner auf vier Pfoten streichen um meine Beine, schauen mich erwartungsvoll an. Ich öffne für sie Packung und Dose und sie verspeisen mit gutem Appetit die frische Mahlzeit. Die Weihnachtssterne aus Holz beleuchten die Fenster und strahlen ihr warmes Licht aus. Die Straßenlaterne an der Ecke schimmert durch den zarten, glänzenden Stoff der Gardine. Es ist still im Haus. Mit Buch, Schokolade und einem Getränk verziehe ich mich auf das Sofa. Ich genieße die Ruhe und verbringe eine gemütliche Lesestunde. Später unterbricht das Fernsehprogramm die Stille. Ein Film, dann noch ein Film, dann zeigt die Uhr fast Mitternacht und es wird Zeit, den dringend notwendigen Schlaf zu suchen. Ich gehe nach oben. Nun ist es wieder ganz still – und leer. Diese ungewohnte Leere. Werde ich einschlafen können? Ich brauche nicht lange darüber nachzudenken, zum Glück habe ich einen gesunden Schlaf. Beim Aufwachen spüre ich jedoch sofort wieder das Gefühl der Leere. Aber es ist keine Zeit für viele Gedanken. Aufstehen, zur Arbeit gehen, das steht jetzt an erster Stelle. Als ich kurze Zeit später die Haustür hinter mir schließe, atme ich beinahe erleichtert auf. Der Tag vergeht viel zu langsam und ich sehne den Abend herbei. Das Ende der Stille.
Freitag, 19. Dezember 2003
Letzter Schultag
Heute war mein letzter Arbeitstag in diesem Jahr. Wie immer geht es an diesem Tag vor Ferienbeginn etwas anders zu als sonst. Morgens habe ich noch einige Diagramme für die Auftragsstatistik fertig gemacht und dann gingen wir zur Weihnachtsfeier in die Aula. Dieses Mal war es extrem voll, leider aber war die Feier aus verschiedenen Gründen nicht gelungen. Die Geräuschkulisse in der Aula war recht hoch, unter anderem weil es gerade den mehrfach behinderten Schülern schwer fällt, ruhig zu sitzen. Wenn man dann die Theater-AG ohne Mikrofone auf der Bühne stehen lässt, ist das absolut unverständlich und sehr schade, denn man konnte fast kein Wort verstehen. Zwei Vorträge mussten abgebrochen werden, einmal weil die Sängerin in ihrer Aufregung mitten im Lied den Text vergaß und das zweite Mal, als der Schüler beim Gedichtvortrag einen Lachanfall bekam. Highlight war ein Choral, der gemeinsam vom Kinderchor und einem neu zusammen gewürfelten Chor aus der Lehrerschaft vorgetragen wurde. Nicht einmal der Keyboard spielende und singende Auszubildende, der seine Lieder selbst komponiert und textet, konnte in diesem Jahr überzeugen. Auch da stimmte die Akustik nicht und es war viel zu leise. Vor dem letzten Lied, das gemeinsam gesungen werden sollte, verdrückte ich mich dann. Mir taten schon die Füße vom langen Stehen weh und singen kann ich sowieso nicht.
Sonntag, 21. Dezember 2003
Zugeklappt
Letzte Woche habe ich “Die Lüge” von Petra Hammesfahr zu Ende gelesen. Wer neugierig ist, kann meine Buchkritik lesen.
HPdW
HPdW? Was ist das bloß? Na ja, wenn alle Welt nur noch von GZSZ, DSDS, IPS oder SMS redet, nenne ich es einfach HPdW. Denn ich habe es natürlich bemerkt, dass meine Seiten Homepage der Woche bei Toms Klüngelladen sind. Vielen Dank, ich freue mich sehr!
Wintereinbruch?
Heute, pünktlich zum Winteranfang, soll es einen Wintereinbruch in ganz Deutschland geben. Im Moment stürmt es hier recht heftig. Nun ja, es ist noch nicht so schlimm, alles steht noch an seinem Platz. Nur die Nordmanntanne, die wir gestern gekauft haben und am hinteren Ende des Carports abgestellt hatten, war mittlerweile umgekippt und ich habe sie neben mein Auto unters Carport gelegt. Am Laufe des Nachmittags sollen die Temperaturen rapide fallen und er Regen soll in Schnee übergehen.
Übrigens ist der genaue astronomische Winteranfang morgen früh, also am 22.12. um 08.04 Uhr. Eine Übersicht gibt es auf den Seiten des US Naval Observatory für die Jahre 1992 bis 2005.
Während es also stürmt und regnet, sitze ich am PC und versuche, mir den Platz mit Sammy zu teilen:
Ja, doch, es geht, ich muss eben ein wenig stärker am Mauskabel zerren 😉
Montag, 22. Dezember 2003
Ein wenig Weiß
Der heftige Temperatursturz kam dann doch nicht. Gegen Abend hörte es auf zu stürmen und der Himmel war so klar, dass man wieder ganz deutlich den Orion mit seinen Gürtelsternen bewundern konnte.
Und dann hat es tatsächlich doch ein wenig geschneit, irgendwann heute Morgen zwischen 7 und 10 Uhr. Viel ist davon allerdings nicht übrig geblieben.
Heute, am ersten Urlaubstag war ein wenig Putzen angesagt. Das Bad verlangte mal wieder nach einer Grundreinigung. Danach Staub saugen, nebenbei spülen (lassen natürlich, von der Maschine) und jetzt sitze ich ein wenig am PC, während Jörg im Keller werkelt.
Morgen geht’s noch einmal zum Einkaufen und dann werden wir ein absolut ruhiges Weihnachtsfest verbringen.
Dienstag, 23. Dezember 2003
Gans ohne Maronen, leicht alkoholisiert
Den letzten Einkauf vor Weihnachten haben wir heute auch erledigt. Es war recht voll bei Real, der gesamte Parkplatz war belegt. Ja, ich weiß, man könnte auch früher einkaufen und nicht in letzter Sekunde. Man vielleicht, aber ich nicht. Wir haben uns erst sehr kurzfristig überlegt, was wir leckeres zu essen machen wollen, gestern hatte ich keine Lust auf Einkaufen, also dann heute. Das hatte zur Folge, dass wir keine Pute, sondern eine Gans braten werden. Pute gab es nicht mehr, aber dafür 10 % Rabatt auf alle Geflügel. Es wird auch keinen Rosenkohl mit Maronen geben. Das Rezept wollte ich gern einmal ausprobieren und am Freitag standen auch noch ganze Maronen in Dosen im Regal. Leider hab ich sie nicht gekauft. Das haben andere für mich erledigt, heute waren jedenfalls keine mehr da. Egal, dann eben Rosenkohl pur. Übrigens hat es trotz der langen Schlangen an den Kassen durchaus auch Vorteile, wenn man erst kurz vor Weihnachten einkaufen geht: Wie schon erwähnt gab es das Geflügel günstiger und dann warfen sie auch noch alle Weihnachts-Deko-Artikel zum halben Preis raus. So haben wir für 10 Euro noch einen Weihnachtsbaumständer ergattert und brauchen den doch etwas dick geratenen Stamm nicht abzusägen.
Jörgs Eltern haben sich nun doch für den 26.12. zur Kaffeestunde angekündigt. Also habe ich heute Nachmittag kurzerhand Glühwein-Schokoladen-Muffins gebacken. Das Rezept gibt es im Muffin-Paradies in der Rubrik “leicht alkoholisiert”. Sie sind sehr, sehr groß geworden und sehen sehr, sehr lecker aus.
Mittwoch, 24. Dezember 2003
Sonntag, 28. Dezember 2003
Endspurt
Weihnachten ist schon wieder vorüber und mit eiligen Schritten geht es auf das Jahresende zu – und natürlich auch auf das Ende des Urlaubs.
Weihnachten verbrachten wir ganz gemütlich, am 24. sahen wir uns noch einmal den ersten Harry-Potter-Film an und spätabends den Klassiker “Ist das Leben nicht schön?”.
Am 25. schliefen wir lange und dann schob ich die Gans für das Abendessen in den Ofen.
Am 26. hatten wir die Nachbarn abends zum Lasagne-Essen eingeladen.
Und auch gestern habe ich wieder richtig lecker gekocht: Es gab Geschnetzeltes vom Hirsch mit Preiselbeer-Sahne-Sauce, dazu Rosenkohl mit Maronen und Kartoffelplätzchen. Ja, ich habe gestern tatsächlich noch Maronen in der Gemüseabteilung gefunden und konnte den Rosenkohl genau so zubereiten wie ich es mir vorgestellt hatte.
Schade nur, dass ich sowohl gestern als auch heute mit Kopfschmerzen aufwachte. Das Aspirin hilft nicht so richtig und deswegen werde ich mich jetzt lieber mit einem Buch aufs Sofa legen statt hier noch länger am PC zu sitzen.
Dienstag, 30. Dezember 2003
Same Procedure …
An Silvester muss gefeiert werden. Oder etwa nicht? Fest steht, dass es bei uns in diesem Jahr keine Silvesterparty geben wird. Fest steht aber noch nicht, wie wir den Abend gestalten werden. Meine Gedanken dazu habe ich aber schon einmal aufgeschrieben:
“Was macht ihr denn an Silvester?”
In diesem Sinne, feiert schön oder auch nicht, auf jeden Fall einen guten Start ins Jahr 2004!
Samstag, 3. Januar 2004
Ruhiger Start
Den Silvesterabend haben wir tatsächlich ganz ruhig zu zweit “gefeiert”. Jede Menge Musiksendungen im Fernsehen, ein leckeres Raclette, ein wenig Sekt … Um Mitternacht sind wir raus gegangen und haben alle Nachbarn rundherum begrüßt und ihnen beim Raketenabfeuern zugeschaut. Wir haben in diesem Jahr keinen Pfennig für die Silvesterknallerei ausgegeben, ich stehe dem sowieso nicht allzu begeistert gegenüber, seitdem mir vor vielen Jahren einmal ein Knallfrosch ans Hosenbein gesprungen ist. Ich gehe lieber auf Abstand und bin froh, wenn keiner etwas abgekriegt hat.
An Neujahr luden und die Nachbarn im Norden spontan zum Kaffeetrinken ein. Da ich lange geschlafen hatte und aus dem Stündchen Kaffeetrinken dann doch knapp drei Stunden wurden, war der Tag wieder einmal so schnell vorüber.
Nun haben wir noch einen Restsamstag und den morgigen Sonntag, dann hat uns der Alltag vollends wieder.
Dienstag, 6. Januar 2004
Weihnachtsbaum-Rauswurf
Bei vielen Leuten wird der Weihnachtsbaum in den nächsten Tagen die wohnlichen Gefilde verlassen müssen. Oft ist es Tradition, ihn bis zum heutigen 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, stehen zu lassen. Es gibt aber auch die ganz frühen Entsorger: Kaum sind die Weihnachtsfeiertage vorüber, wird das Nadelgehölz auf die Straße befördert. So liegt schon seit mehr als einer Woche in unserer Nachbarschaft ein Baum halb im Vorgarten, halb auf dem Gehweg und behindert dort die Fußgänger. Andere wiederum lassen manche weihnachtliche Dekoration oder Lichterketten bis Ostern hängen. Ich habe mich noch nicht entschieden, wann ich mich von dem Baum verabschieden möchte. Er sieht so hübsch aus und wirft auch absolut keine Nadeln ab. Außerdem finde ich es sehr gemütlich, wenn überall kleine Lichtchen brennen, so dass ich mit Sicherheit die eine oder andere weihnachtliche Beleuchtung noch ein wenig länger genießen werde.
Samstag, 10. Januar 2004
Noch nicht ganz vorbei …
… ist bei uns die Weihnachtsstimmung, zumindest was die Dekoration angeht. Wie ich am Dienstag schon schrieb, wollte ich die gemütlichen Lichtchen noch ein wenig behalten. Auch unsere Nordmanntanne steht noch und hat nur ganz wenige Nadeln abgeworfen, wie ich heute beim Staub saugen feststellte. Übrigens eine schlaue Entscheidung, die Tanne noch nicht rauszuwerfen, denn die für gestern angekündigte Weihnachtbaumabholaktion hat offensichtlich nicht stattgefunden, überall liegen die Bäume noch am Straßenrand herum.
Die erste Arbeitswoche in diesem Jahr – oder vielmehr nach dem Urlaub – wäre auch geschafft, viel Neues gibt es zum Glück bisher nicht. Man muss ja froh sein, wenn sich nichts ändert.
Gestern Abend haben wir den dritten Teil von “Herr der Ringe” gesehen. Ich weiß nicht, ob es an mir lag, ich fand ihn zwar ganz nett, aber er hatte nicht die Faszination der ersten beiden Teile. Bei mir hinterließen fast alle Figuren einen recht blassen Eindruck. Trotzdem war ich bei einigen Szenen so angespannt, dass ich schon befürchtet, heute mit Nackenverspannungen aufzuwachen. Aber davon blieb ich zum Glück verschont.
Und was gibt es heute? Der Herr des Hauses steht höchstpersönlich in der Küche und bereitet ein Hühnerfrikassee zu. Es duftet schon lecker und ich lasse mich überraschen, wie es schmecken wird.
Donnerstag, 15. Januar 2004
Der lange Monat
Manche Monate sind länger als die anderen. Das soll nichts Neues sein? Nein, ich meine nicht die zwei oder maximal drei Tage, die den Unterschied ausmachen. Es können nämlich auch mehr als zwei Wochen sein. Und zwar dann, wenn das Land Niedersachsen die Gehälter nicht mehr am 15. des Monats, sondern zum Monatsende auszahlt. Die Umstellung geschieht jetzt gerade im Januar, und man kann sich seelisch und moralisch noch so gut darauf eingestellt haben, das Konto weigert sich beharrlich, diese positive Einstellung mit zu tragen.
Fernsehereignisse
IBESHMHR – dieses Fernsehereignis ist zurzeit in aller Munde. Ich habe noch nicht einmal eine Sekunde davon gesehen, nicht einmal per Zufall habe ich dort reingeschaltet. Dafür habe ich noch einiges auf Video zu gucken: Samba für Singles, eine zehnteilige Doku-Soap, mit tausendprozentig mehr Spaß macht als irgendwelche Katastrophen-Shows mit Pseudo-Stars.
Öffentlichkeit im Internet
Und dann war da noch die Öffentlichkeit im Internet. Ich wundere mich immer wieder über die Tagebuchschreiber oder Blogger, die sich beklagen, dass zu viele (unbekannte) Leute bei ihnen lesen. Die nicht in Verzeichnissen oder Linklisten erscheinen wollen. Die nicht über Google gefunden werden wollen. Gibt es auch Autoren, die ein Buch veröffentlichen und dann zu verhindern versuchen, dass es gekauft und gelesen wird? Wer mit der Angst vor unerwünschten Besuchern lebt, muss die Konsequenzen ziehen und auf das (papierene) Offline-Tagebuch zurückgreifen. Dies ist jetzt Schwarzweißmalerei, es gibt natürlich auch viele Zwischentöne. Es ist oft ein Balanceakt mit diesen privaten Veröffentlichungen, man weiß nie, wer das alles liest und auch ich beschränke mich in dem, was ich schreibe. Aber ich fände es zum Beispiel spannend, wenn sich endlich einmal jemand aus meiner Jugend in meinen Tagebüchern wiedererkennen und bei mir melden würde. Hallo, ihr Mittdreißiger bis Endvierziger aus Trebur, Rüsselsheim und Umgebung, schaut mal bei mir rein, vielleicht haben wir uns ja gekannt! 😉
Rotkäppchen und der Wes-Wolf
Irgendwann habe ich beim Stöbern in der Online-Ausgabe des Spiegels den Zwiebelfisch entdeckt und lese dort immer wieder gerne. In dieser Kolumne wird kritisch-ironisch betrachtet, wie wir tagtäglich mit unserer Sprache umgehen:
- Sie hat im Restaurant dasselbe Essen wie gestern bestellt, hat aber nur das Gleiche bekommen.
- Er soll angeblich größer sein wie ich, ist aber in Wirklichkeit kleiner als ich.
- Bis Ende diesen Monats will ich zehn Kilo abnehmen, aber wahrscheinlich wird es bis Ende dieses Jahres dauern.
- Es macht keinen Sinn, jemandem Fehler vorzuwerfen, aber es ergibt einen Sinn, Verbesserungsvorschläge zu machen.
In den Artikeln gibt es auch eine Menge Unbekanntes zu entdecken. Wer weiß denn schon, was Antonomasien sind? Die gebürtige Hessin weiß es jetzt. Zum Glück ist die Betreiberin dieser Website keine Sportjournalistin, sonst müsste sich die Katzenliebhaberin ständig mit solchen Ersatzwörtern herumplagen. Gestern habe ich mich köstlich amüsiert, als der Wes-Wolf ins Spiel kam. Meine Empfehlung: unbedingt lesenswert!
Dienstag, 20. Januar 2004
Altern im Süden
Gestern Abend gab es auf 3sat einen Bericht mit dem Titel “Rentner in der Fremde”. Man kann sich ja nicht früh genug informieren, dachte ich mir und schaltete ein. Die Sendung zeigte deutsche “Auswanderer”, die ihren Lebensabend in Griechenland verbringen. Allerdings war nur ein echter Auswanderer dabei, der sprach Griechisch, lebte dort mit einer Athenerin und hat alle Brücken nach Deutschland abgebrochen. Die anderen Paare hatten mindestens noch eine Meldeadresse in ihrer alten Heimat, um weiterhin ihre Rente zu erhalten und dort krankenversichert zu sein. Grundsätzlich ist es schon eine Überlegung wert, ob man den Wohnsitz in eine (angenehmere) Region seiner Wahl verlegt, wenn sich die Möglichkeit bietet. Warum sollte man nicht seine Zelte in Deutschland abbrechen, wenn man hier keine Verpflichtungen mehr hat, sprich nicht mehr arbeiten muss? Ich jedoch würde nicht in ein abgelegenes Haus im Hinterland ziehen, das man bei schlechten Wetterbedingungen nicht einmal mehr mit dem Auto verlassen kann. Schließlich nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit im Alter nicht gerade zu, und da hätte ich es doch gerne etwas bequemer. Auch würde mich die Aussicht auf solche Ereignisse wie “im Winter fällt öfters der Strom aus” und “im Sommer haben wir manchmal kein Wasser” nicht gerade verlocken. Noch schlimmer fand ich jedoch die Tatsache, dass die porträtierten Menschen kaum oder gar nicht die Landessprache beherrschten. Selbst im Urlaub fühle ich mich nicht so wohl, wenn ich nicht wenigstens ein paar Brocken der Sprache beherrsche. Wenn ich mir ein Land aussuchen könnte, wäre es wohl nach dem jetzigen Stand Frankreich. Schließlich war ich zwischen 1980 und 1996 mit wenigen Ausnahmen mindestens einmal im Jahr dort. Bei Jörg würde die Wahl auf Spanien fallen, immerhin hat er schon einmal ein Jahr in Spanien gearbeitet. Alternativ könnte man natürlich auch in Deutschland bleiben und ein Domizil an der Nordsee wählen. Oder, oder, oder … Theoretisch gibt es viele Möglichkeiten, praktisch im Moment eher nicht so viele. Aber wer weiß, lassen wir uns überraschen, wo wir eines Tages landen werden oder ob wir einfach in der Region Hannover sitzen bleiben.
Mittwoch, 21. Januar 2004
Ausgetauscht
Auszug eines Dialogs zwischen ihm und ihr:
Sie: “Wieso widersprichst du mir immer? Ich dachte, wir wären da einer Meinung!”
Er: “Ich habe dir doch nicht widersprochen.”
Sie: “Doch. Und deshalb sag ich jetzt gar nichts mehr.”
Er: “Nun sei doch nicht so kindisch. Diskutieren bedeutet eben, nicht unbedingt einer Meinung zu sein, sondern seine Meinungen auszutauschen.”
Sie: “OK. Dann haben wir unsere Meinungen ausgetauscht. Ich habe jetzt deine Meinung und du hast meine.”
Donnerstag, 22. Januar 2004
Bandblockade
Die typische Supermarktkasse besteht aus einem Laufband, auf das man alle Waren aus dem Einkaufswagen legt. Oft wird man durch entsprechende Hinweisschilder, manchmal auch durch ermahnende Worte der Kassiererin darauf hingewiesen. Letzteres natürlich nur, wenn man sich partout nicht an diese Regel halten möchte. Ausnahmen gibt es allerdings auch, so bin ich einmal energisch zurechtgewiesen worden, ich möge bis auf eines die restlichen fünf identischen Teile im Wagen lassen. Aber ich schweife ab … zurück zum Band. Wir haben also vor der Kasse ein Band, dann folgt der Warenablageplatz mit oder ohne Scanner, jedenfalls wird dort der Preis ermittelt und dann die Ware weiter geschoben. Am hinteren Ende der Kasse befindet sich der Lagerplatz für das Eingekaufte. Meist ist das eine etwas abschüssige Fläche, damit alles besser rutscht, in großen Supermärkten wartet sogar noch ein zusätzliches schräges Laufband auf die Artikel. Meine Vorstellung vom idealen Einkaufen – bestimmt gehe ich da mit den Supermarktkassen-Erfindern konform – sieht folgendermaßen aus: Ich stelle mich an der Kasse an und warte. Sobald ich das Warenlaufband erreiche, lege ich den Inhalt meines Einkaufswagens fein säuberlich dort ab, natürlich nicht ohne vorher den Kundentrenner hinter den Einkäufen meines Vorgängers deponiert zu haben. Ich schiebe meinen Einkaufswagen weiter, an der Kasse vorbei, bis zum Ende des Bandes. Ja, genau, bis zum Ende! Denn dort kann ich alle Waren wieder in Empfang nehmen, nachdem ihnen der Preis entlockt und sie auf dem Schrägband zu mir befördert wurden. Leider haben nicht alle Menschen Freude an solch einer reibungslosen Abwicklung. Ein besonderes Hindernis sind immer wieder die Bandblockierer, die sich natürlich immer vor, aber nie hinter mir an der Kasse anstellen. Bereits vor der Kasse begehen sie einen fatalen Fehler: Sie bleiben nicht hinter ihrem Wagen stehen, sondern stellen sich vor ihn. Die Phase 1 – das Abladen der Waren auf dem Band – gelingt ihnen trotzdem reibungslos. Jedoch scheitern sie bei Phase 2. Sie schieben nicht weiter. Wobei das Schieben auch nicht mehr möglich ist, denn sie stehen ja nicht mehr hinter dem Einkaufswagen. Ziehen wäre hier angesagt, aber auch das unterbleibt. Diese Menschen bleiben also in Höhe der Kasse stehen und der Wagen blockiert nun das halbe Band. Mir selbst gelingt es noch, meine Einkäufe auszuladen, doch wegen des im Weg stehenden Wagens meines Vorgängers muss ich am Anfang des Bandes stehen bleiben. Mein Hintermann hat keine Chance, an das sich nach und nach leerende Laufband zu gelangen. Eine Steigerung stellen mehrere solcher Einkaufswagen-hinter-sich-her-Zieher dar, die alle nur fünf Sachen eingekauft haben, während ich selbst ein gut gefülltes Gefährt vor mir her rolle. Ich starre auf ein leeres Band, an das ich aber wegen des Einkaufswagenstaus nicht gelangen kann. Ich muss untätig warten, bis die Blockiererbande nach dem Bezahlen die Bahn frei gibt. Und dann wird das Passiv schlagartig zum Aktiv, fast schon zum Hyperaktiv: Ich komme gewaltig ins Schwitzen, weil ich immer noch mit dem Aufladen meiner Einkäufe beschäftigt bin, während die ersten Dinge schon wieder auf das Einpacken warten. Und ich sehne den Tag herbei, an dem diese Bandblockierer begreifen werden, wie man richtig einkauft!
Freitag, 23. Januar 2004
11 + 1
Elf plus eins? In elf Monaten und einem Tag ist schon wieder Weihnachten. Genau der richtige Tag heute, um den Weihnachtsbaum vom letzten Jahr hinauszuwerfen. Gesagt und schnell getan. Er war mittlerweile doch etwas trocken geworden, hatte aber keine Nadeln verloren. Prima Nordmanntanne! Praktisch ist auch, dass wir in einem Neubaugebiet wohnen, in dem immer noch nicht alle Grundstücke bebaut sind. So haben sich mittlerweile schon diverse Weihnachtsbäume auf einem unbebauten Grundstück angefunden und unserer liegt nun auch dort. Soll sich bloß keiner beschweren, wir erleichtern den Abfalleinsammlern damit gehörig ihre Arbeit.
Übrigens war ich heute wieder bei Real einkaufen, aber es war absolut langweilig. Keine Bandblockierer (bitte meinen gestrigen Beitrag nicht so ernst nehmen) oder sonstige amüsante Begegnungen. Eine von kürzlich fällt mir noch ein: Ein junger Mann stand mit zwei Kindern, ungefähr im Alter zwischen sechs und zehn, vor den Katzenfutterregalen. Sie suchten Dosenfutter aus. Dies? Oder das? Eines der Kinder meinte: “Die Katze frisst aber nur Fisch.” Darauf antwortete der junge Mann: “Das ist Lachs, und Lachs ist auch Fisch.” Das Kind war durch diese Worten überzeugt, und die Dose landete im Einkaufswagen. Ich grinste vor mich hin und überlegte, welche Rolle dieser junge Mann spielte, denn er sagte noch zu den Kindern: “Diese vier Dosen sind für eure Katze und diese vier für meine.” Ein Verwandter? Ein Freund der Familie? Oder ein Tagesvater? Gibt es so etwas überhaupt?
Montag, 26. Januar 2004
Erstens und zweitens
Meine Erkenntnisse nach dem Wochenende:
Erstens: Lieber mal den Mund halten und sich sein Teil denken. Erspart manche Peinlichkeit.
Zweitens: Kaufe Ohrenstöpsel für die nächste Party.
Zum Thema Nummer Eins schreib ich nicht viel, das ist vor allem für mich zur Erinnerung. Es ist nicht so, dass ich viel (Blödsinn) rede, aber umso mehr ärgere ich mich, wenn ich dann irgendwelchen Unsinn von mir gebe. Thema Nummer Zwei geht auf die Party am Samstagabend zurück. Wir waren bei einem Bekannten zur Firmenparty in seiner Autowerkstatt eingeladen. Die Party selbst fand im leer geräumten Verkaufsraum statt, der Grill stand allerdings unter einer riesigen Absaugvorrichtung in der Werkstatt. Die Musik war zwar von Anfang an laut, aber es hielt sich zunächst noch in Grenzen. Nach dem ersten großen Run auf Grill und Salate steigerte sich die Lautstärke allerdings erheblich. Es wurden auch Partylieder gespielt. Kennt jemand “Komm, hol’ das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer”? Wir rätselten, ob das von Wolfgang Petri stammt, aber wie ich gerade eben herausgefunden habe, singt das ein Olaf Henning. Noch nie gehört … Na ja, ist auch nicht so “ganz” meine Art von Musik. Jedenfalls gibt es dazu den passenden Gemeinschaftshopser in der Tradition von Enten- und Ketchuptanz, wie uns ein Reigen tanzwütiger Damen demonstrierte. Ich vermute mal, das haben sie im letzten Sommer auf Mallorca geübt. Die Lautstärke der Musik nahm dann ein (für mich) unerträgliches Maß an. Andere Leute scheinen dagegen tatsächlich resistent zu sein, mir jedoch dröhnte der Kopf. Wenn die Unterhaltung hauptsächlich darin besteht, jedem Satz des Gegenübers zunächst ein “Wie bitte?” entgegenzusetzen und ich die eigene Stimme trotz Schreiens nicht mehr hören kann, gebe ich irgendwann auf. Es ist mir schlicht gesagt zu anstrengend. Was noch erschwerend dazu kommt ist, dass ich überhaupt nicht gerne tanze. Oder vielmehr überhaupt nicht tanze, ich sei denn, ich werde dazu gezwungen. Ich denke, das ist auch besser so, denn neben den zumeist grazilen Gazellen auf der Tanzfläche würde ich wie ein hölzerner Elefant wirken. Das möchte ich mir und anderen doch ersparen. Ja, doch, die Party war sehr nett, aber beim nächsten Mal sollte ich mich besser auf so etwas vorbereiten. Als wir kurz nach Mitternacht nach Hause kamen, musste ich mich jedenfalls sofort ins Bett legen, weil meine Ohren nur noch nach Stille verlangten.
Und damit wir auch heute wieder etwas lernen: Der Lassotanz fällt wie der Enten-, Ketchup- oder ähnliche Tänze in die Kategorie Linientanz oder Line Dance. Er wird synchron in der Gruppe neben- oder hintereinander mit festgelegten, sich wiederholenden Figuren getanzt. Den ersten Line Dance lernte ich 1975 in der Tanzschule kennen. Bei diesen Tanzkursen wurde auch immer ein aktueller Modetanz geschult; leider war das in meinem Jahr “Kung Fu Fighting”, was ich nicht so prickelnd fand. Wesentlich besser gefiel mir ein anderer Linientanz, den ich ein Jahr später bei einer Tanztee-Veranstaltung lernte: Bus Stop. Getanzt wurde zu “Car Wash” von Rose Royce.
Donnerstag, 29. Januar 2004
Endlich Schnee
Im Grunde finde ich es schön, wenn es schneit und der Schnee auch liegen bleibt. Wenn schon Winter, dann weiß und kalt. Hauptsache, die Straßen sind geräumt und ich komme ohne größere Probleme zur Arbeit. Schon vorgestern Nacht hatte es geschneit, aber die weiße Pracht ist im Laufe des Vormittags fast vollständig weggetaut. And the same procedure last night – wieder Schnee, dann teilweise Sonne heute Vormittag und ziemlich plötzlich schneite es um halb elf wieder. Es kam für mich recht überraschend, denn kurz vorher strahlte die Sonne noch. Und als ich mich das nächste Mal wieder umdrehte (ich sitze mit dem Rücken zu den Fenstern) wirbelten jede Menge dicke weiße Flocken draußen vorbei. Jetzt, um 18 Uhr, kommen schon wieder dunkle Wolken auf uns zu und die nächste Ladung Schnee wird eintreffen. Lange soll das Winterweiß allerdings nicht anhalten, dann ist mal wieder Schmuddelregenwetter angesagt.
Self control
Ich bastle gerade an einem neuen Design für einige meiner Web-Seiten. Und beinahe jedes Mal, wenn ich etwas umgestalte, setze ich mich mit der Frage auseinander, ob ich nicht ein Design als Vorlage über FrontPage verwenden soll. Ich arbeite gern mit FrontPage, die Menüs sind eben aus den anderen Office-Programmen bekannt und ich sehe gleich, was ich fabriziert habe. Ohne HTML-Kenntnisse geht es aber nicht, und auch mit CSS sollte man sich ein wenig auskennen. Ich würde auch keine der bei FrontPage mitgelieferten Designs verwenden, aber man kann schließlich auch andere Vorlagen einbinden. Und eine Vorlage ist ja erst einmal nichts Schlechtes. Für die Textverarbeitung finde ich Vorlagen absolut genial, gerade wenn ich ein größeres Werk wie ein Handbuch schreibe oder immer wieder auf dieselben Formatierungen zurückgreifen möchte. Mit den FrontPage-Vorlagen stehe ich allerdings auf Kriegsfuß. Ich weiß doch gern, was ich tue, und diese Dinger veranstalten mir zu viele undurchsichtige Aktionen. Nehmen wir zum Beispiel aktive Navigationsschaltflächen, also Buttons, die sich bei Mausberührung verändern. Das kann ich mit so einem Design ohne großen Aufwand einbinden. Aber was, wenn mir die Vorlage nicht hundertprozentig gefällt? Ich hätte gern eine andere Schrift, kann aber beim besten Willen nicht herausfinden, unter welcher Formatvorlage sich diese verbirgt. Am Montag habe ich nach einigem Hin und Her entnervt aufgegeben. Ich werde also meine Buttons selbst basteln bzw. anpassen und per JavaScript aktivieren. So habe ich das selbst unter Kontrolle und muss mich nicht den geheimen Machenschaften eines Programms unterwerfen.
Montag, 2. Februar 2004
Ärgerlich
Unser kürzlich reparierter Brotbackautomat hat gestern Abend leider erneut den Geist aufgegeben. Dieses Mal wird es wohl endgültig sein. Und das passiert auch gerade dann, als wir eine Ersatzform besorgt hatten – die steht jetzt noch unberührt im Regal. Mich regt so etwas unendlich auf, obwohl ich mir sage, dass es das nicht wert ist. Ich brülle nicht herum – das würde das Gerät vermutlich auch recht wenig interessieren, sondern es brodelt in mir drin. Vielleicht sollte ich lieber das defekte Ding aus dem Fenster werfen, dann ginge es mir besser. Aber gut, es ist zwar ärgerlich, aber nun doch nicht so schlimm. Nun müssen wir uns eben um Ersatz kümmern. Den frisch angerührten Brotteig habe ich dann übrigens auf dem Kaminofen gehen lassen und in einer Kastenform im Backofen gebacken. Es ist sehr knusprig geworden, ich hoffe, nur außen, sonst wäre es ungenießbar.
Der Schopf auf dem Kopf – Gedanken über die Frisurenmode
Gerade vor ein paar Tagen las ich in einer Diskussion über eine Schauspielerin, sie trüge die Haare immer offen und solle sich doch lieber einmal eine Frisur machen lassen. Das stimmte mich nachdenklich, denn bisher war ich der Meinung, dass auch offene (lange) Haare unter den Oberbegriff “Frisur” fallen. Aber vielleicht irre ich da und man hat nur dann eine Frisur, wenn man zwecks Herstellung derselben einen Friseur aufsuchen muss. Nehmen wir einmal an, diese Definition von Frisur und Nicht-Frisur entspräche den Tatsachen des Lebens. Dann laufe ich also seit ungefähr sechs Jahren ohne Frisur herum. Das entspricht erst einmal nicht meinem Beziehungsstatus. Las ich doch vor einiger Zeit, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Heiraten und Haare abschneiden bestünde. Auf gut deutsch: unverheiratete Frauen haben lange Haare, sobald sie jedoch im Hafen der Ehe angedockt haben, lassen sie sich dieselben abschneiden. Mit meiner nicht vorhandenen Frisur passe ich mich darüber hinaus auch nicht meiner Altersgruppe an. Welche bundesdeutsche Durchschnittsfrau über vierzig trägt schon 60 Zentimeter lang? Und geht nicht mindestens alle vier Wochen zum Friseur? Ich sollte mir mit zunehmendem Alter ernsthafte Alternativen zu “lang und glatt” überlegen. Gerade bei meinen Einkäufen im großen Supermarkt um die Ecke bestaune ich immer wieder zwei weibliche Wesen mit ganz bemerkenswerten Haarkreationen. In tiefer Ehrfurcht lässt mich der Typ “Betonfrisur” erstarren. Man kennt ja solche perfekt liegenden, mit einer Unmenge Haarspray befestigten Frisuren aus der Vergangenheit. Heutzutage ist dieser Trend meistens nur noch bei älteren Damen anzutreffen. Das von mir gesichtete Objekt hat diese Frisurenkreation allerdings bis ins Letzte perfektioniert. Jedes der schwarzen Haare liegt akkurat neben dem anderen und sie alle wölben sich wie eine Mütze im exakt ausgemessenen Abstand über dem Kopf. Nicht das kleinstes Härchen tanzt aus der Reihe, wenn die Dame elegant die Fleisch- und Wurstwaren aus der Theke angelt. Diese unfassbare Perfektion lässt mich jedes Mal grübeln, wie viele Stunden täglich die Trägerin wohl braucht, um sich ausgehfertig zu machen. Vielleicht geht es aber auch ganz schnell: Haare aufsetzen und fertig! Und da wäre noch das Modell “Blonder Mopp”. Es erinnert mich stark an die brutalen Methoden des Friseurhandwerks in den 70er- und 80er-Jahren, als man hemmungslos dunkle Haare in ein Wasserstoffblond verwandelte und zusätzlich die schlaffen Strähnen zu einem Minipli kräuselte. Die Dame scheint sich jedoch mit ihrer Haarpracht wohl zu fühlen, denn die seit Monaten unveränderte Frisur erkläre ich mir mit Wiederholungsbesuchen und äußerster Zufriedenheit mit ihrem Friseur.
Ich schaue mich weiter um, werde aber noch nicht dem Ratschlag folgen:
“Lass’ dir die Haare abschneiden, spätestens wenn du vierzig bist, sonst machst du dich lächerlich.”
Dienstag, 3. Februar 2004
Geht doch
Unser Brotbackautomat backt doch wieder – ein Wunder! Nachdem Jörg ihn noch einmal aufgemacht, nachgeschaut und eigentlich nichts gefunden hat, funktioniert er wieder. Zwar wollte er gestern bei den niedrigen Temperaturen nicht heizen, aber das Brot wurde trotzdem wie immer sehr schön. Gerade backt wieder eines und dieses Mal schaltete sich die Heizung gleich zu Anfang ein wie es sich gehört. Sagte man früher nicht, dass geflickte Sachen dann ein Leben lang halten? Das wäre gut, aber ich glaube heutzutage nicht mehr so recht daran.
Mittwoch, 4. Februar 2004
Vorbeigebraust
Nachdem ich heute beim Internet-Zeitungslesen wieder einmal auf einen Artikel über die Sicherheitslücken im Internet-Explorer gestoßen bin, habe ich ein wenigl downgeloadet, installiert, getestet und vorerst entschieden. Bisher war ich zufrieden mit dem IE – früher bin ich auch mal mit Netscape gesurft, aber mittlerweile kennt man kaum einen anderen Browser als den von Winzigweich. Bisher hatte ich auch noch keinerlei Probleme, doch ich will mich nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegen. Es könnte ja doch einmal etwas Ärgerliches passieren, wenn man eine unbekannte Seite aufruft. Und ständig diese Updates, die Sicherheitslücken schließen sollen … Also gut, dachte ich mir, und netterweise stehen in dem Artikel vom Spiegel auch die Adressen für den Download anderer Browser. Meine erste Wahl fiel auf Opera. Doch gleich nach der Installation fiel mir die überladene – also nach meinem Geschmack zu große Navigationsleiste auf. Sie nimmt mir einfach zu viel Platz weg. Ausschlaggebend war aber gleich darauf, dass das Scrollrad meiner Maus bei Opera nicht funktionierte, obwohl diese Funktion unterstützt wird. Schade, weg damit. Die zweite Wahl war Mozilla Firebird, und den Browser werde ich die nächsten Tage mal testen. Jedenfalls hat er mich schon überrascht und ohne jegliches Zutun meine sämtlichen Favoriten aus dem IE übernommen. Die Navigationsleiste oben ist auch sehr schön klein und unscheinbar. Und einen Fehler auf ein paar meiner Seiten habe ich auch schon gefunden, da werden keine Tabellenrahmen angezeigt. Aber das ist mir egal, weil die sowieso ein neues Layout bekommen und das offline schon so gut wie fertig ist. Übrigens haben jetzt alle HTML-Dateien so ein hübsches Feuersymbol!
Samstag, 7. Februar 2004
Cinnamon Stick
Gestern war es mal wieder soweit: eine Auffrischung der Haarfarbe. Dieses Mal habe ich etwas Neues ausprobiert, die Multi-Ton-Haarfarbe von L’Oréal. Zuerst färben und dann “Highlights” setzen, also Strähnen mit Aufheller bearbeiten. Meine Wahl fiel auf den Farbton “Cinnamon Stick”. Das Ergebnis:
Vorher:
Nachher:
Montag, 9. Februar 2004
Löwenmauls Worte zur Werbung
Heute geht es um Werbung, die nervt und manchmal sogar bei mir einen Brechreiz erzeugt:
“Jo, gibts denn wos Schöners?”
Lange genug fragte uns der Kaiser erstaunt “Jo, iss denn hoit scho Woihnochtn?” und wir konnten froh sein, wenn die vor- und nachweihnachtliche Zeit endlich vorbei war. Doch Mobiltelefonanbieter wollen das ganze Jahr über neue Kunden anlocken, und so bleibt uns der Anblick der ehemaligen Fußballikone bis heute nicht erspart. Auch andere Unternehmen wie zum Beispiel ein Geldinstitut mit einem gelben Hörnchen wollte an dem Erfolg teilhaben und verpflichtete Herrn Beckenbauer als Werbefigur. Schade, man hätte ihm allerdings den Text in korrektem Deutsch schreiben sollen. So hatte ich bei seiner Feststellung “… und wir Deutschen machen am liebsten alles zusammen” nicht die beabsichtigte Assoziation. Gemeint war, dass wir angeblich alle Wege für unsere Bankgeschäfte gleich gern nutzen. Ich stellte mir jedoch immer eine riesige Menschenmasse vor, die sich am Schalter drängt, weil sie es doch zusammen, also gemeinsam machen wollen. Seit einigen Tagen wirbt der Kaiser – als sähen wir ihn nicht schon oft genug – auch für ein bayerisches Weißbier. Und mir fällt zu seiner aktuellen Frage “Jo, gibts denn wos Schöners?”, spontan die Antwort ein: “Ja, schöner wäre es, Herrn B. nicht mehr in jedem dritten Werbespot zu sehen.”
Überflüssig
Ich habe nichts gegen Fertigprodukte, die das Kochen erleichtern. Denn nicht immer habe ich Lust, lange in der Küche zu stehen und da kommen mir einige Dosen oder Packungen schon entgegen. Doch manchmal treibt der Erfindungsgeist der Lebensmittelindustrie bedenkliche Blüten: Fertigteige aus der Flasche oder der Tüte. Da wäre zum Beispiel der Pfannkuchenteig aus der Flasche, der immerhin noch mit frischer Milch angerührt werden muss. Das dürfte aber dann auch schon fast zu viel von den drei Grazien aus der Werbung verlangt gewesen sein, denn wenn sie ein bisschen kochen könnten, bräuchten sie diese Flasche nicht. Und gerade bei Pfannkuchen – so behaupte ich – ist nicht das Zusammenrühren des Teiges das Schwierige, sondern das Backen erfordert ein klein wenig Übung. Und das bleibt einem ja nicht erspart. Beim Schokoladenkuchenteig sind schon alle Zutaten lebensmitteltechnisch vorbereiteter Form in die Tüte gekommen. Nur noch ab damit in die Backform und in den Ofen! Da frage ich mich, warum ich nicht gleich einen fertigen Kuchen kaufen soll. Das geht noch schneller, macht noch weniger Arbeit und von selbst gebacken kann – wenn man’s genau nimmt – auch beim Tütenteig nicht die Rede sein.
Donnerstag, 12. Februar 2004
Fremde Federn
Auch auf diese Weise kann man ein Weblog interessant gestalten: Man nehme einfach fremde Texte und vermittle dem Leser den Eindruck, es handele sich um eigene Erlebnisse: Im Treppenhaus knallte ich mit Mark zusammen …
Dieser Auszug stammt aus dem Buch “Happy oder End” von Jil Karoly. Zwar etwas abgewandelt und gekürzt, aber doch so eindeutig, dass ich den Ursprung sofort erkannte. Natürlich könnte es sich bei der Weblogschreiberin um die Buchautorin selbst handeln, die unter einem Pseudonym ihre Romane veröffentlich. Ein Blick auf deren Website sagt mir jedoch, dass das eher unwahrscheinlich ist, denn die beiden ähneln sich ganz und gar nicht. Vielleicht ist der Textauszug mit Erlaubnis der Autorin veröffentlich worden? Das müsste aber dann entsprechend als Zitat oder mit Quellenangabe gekennzeichnet sein. Ist es aber nicht. Da mir im Moment keine andere Erklärung einfällt, die die Schreiberin entlasten könnte, muss ich davon ausgehen, dass der Text ganz einfach geklaut ist. Vermutlich kommt man nur auf diesem Weg zu der zweifelhaften Ehre, als bestes persönliches Weblog ausgezeichnet zu werden.
Nachtrag 15.02.2004:
Der besagte Text ist mittlerweile komplett verschwunden.
Freitag, 13. Februar 2004
Nützt nix
Die schreibende Dame aus meinem letzten Eintrag hat versucht, “ihren” Text nachträglich noch etwas unkenntlicher zu machen. So wurde aus dem Wollpullover eine Strickjacke, gemeinsam eingekauft wurde auch nicht mehr und der Steuerberater ist ebenfalls unter den Tisch gefallen. Na ja, es hilft jetzt auch nichts mehr.
Samstag, 14. Februar 2004
Projekt zurückgestellt
Nachdem ich die Eingangsseite zu Löwenmaul und meine Textseiten umgestaltet habe, wollte ich eigentlich das Tagebuch auch in ein neues Design kleiden; und passend dazu sollten “Löwenmauls Tagebücher” einen neuen Namen bekommen. Tja, und nun … seit gestern gucke ich mir das alte Design an und die Farben gefallen mir so gut und die Löwenmaulchen auf dem Foto … Nein, ich glaube, ich stelle die Neugestaltung erst einmal zurück und lasse alles beim Alten.
Duftige Deko
Es ist kaum zu glauben, aber nach zwei Jahren im Haus ist es endlich geschafft: Ich habe endgültig festgelegt, wo die Setzkästen für meine Parfum-Miniaturen hängen sollen, ich habe sie vom Kellerstaub befreit und Jörg hat sie angebracht. Dann musste ich “nur” noch 181 Fläschchen entstauben und einräumen.
Montag, 16. Februar 2004
Mäuseasyl?
Unsere Katzen sind Freigänger und fangen Mäuse. Die weiblichen Katzen bringen manchmal die Mäuse mit ins Haus. Meistens liegen sie im Keller, gelegentlich auch im Erdgeschossflur. In der Regel bewegen sie sich nicht mehr, so dass ich sie problemlos beseitigen kann. Die Katzen fressen diese Mäuse nicht, denn es sind Geschenke für ihre Menschen. Ab und zu – zum Glück sehr selten – kommt es vor, dass eine solche Geschenkmaus noch relativ lebendig ist und wegläuft, sobald die Katze die Zähne aus ihr nimmt. Gut, wenn dies im Vorkeller passiert und alle Kellertüren geschlossen sind. Dann hat die Maus nur einen sehr begrenzten Bewegungsraum – Treppen kann sie ja nicht steigen. Am Samstag allerdings brachte und Lizzy eine Maus ins Wohnzimmer und ließ sie dort los. Die Maus flitzte am Schrank vorbei in die Zimmerecke. Dieses etwa 50 Zentimeter schmale Stück zwischen Schrank und Wand ist sehr schwer zugänglich, denn davor steht der deckenhohe Kratzbaum, dahinter ein Höckerchen mit der Lautsprecherbox und darunter verbergen sich jede Menge Kabel. Da saß die Maus gerade am rechten Platz zwischen den vielen Kabeln. Mit der Taschenlampe hatten wir sie schnell geortet, doch ein schwieriges Unterfangen war es, sie dort herauszubekommen. Es gelang mir nur, indem ich mich der Länge nach auf den Boden warf und den rechten Arm schlangengleich an Kratzbaum und Hocker vorbeiwand. Die Maus, regungslos vor Angst, ließ sich am Schwanz packen und dann konnte ich sie in den Garten befördern. Sie musste weitererzählt haben, dass die Katzen gar nicht so gefährlich sind wie sie aussehen und dass man sich mit viel Glück vielleicht auch längere Zeit an einem schönen warmen Plätzchen in der Zimmerecke einnisten kann. Wieso ich das vermute? Spät am Abend döste Lizzy im Wohnzimmer vor der Terrassentür. Plötzlich sprang sie auf und schaute aufmerksam nach draußen. Ich schaltete die Außenbeleuchtung ein und – ich weiß, das glaubt mir jetzt niemand – draußen stand eine Maus! Sie hatte sich auf den Hinterpfoten aufgerichtet, die Vorderpfoten lehnten an der Tür, als wollte sie sagen: “Lasst mich rein! Gewährt mir Asyl!” Dieses Ansinnen ließ sie natürlich sofort fallen, als sie den Kater erblickte und war Sekunden später in der Dunkelheit verschwunden.
Kupferfarbene Vorlagen
Ich wage es noch gar nicht, meinen Eintrag vom 12. Februar ins Archiv verschwinden zu lassen, denn immer noch trudeln Kommentare dazu ein. Ich darf hier mal Kommentar Nr. 27 zu meinem Eintrag vom 12.02.2004 zitieren: “Sie hat gar nicht abgekupfert, sie ist nur zu eng an der Vorlage kleben geblieben …” Ich kann mich natürlich durch einen Text zu eigenen Gedanken inspirieren lassen – zu EIGENEN wohlgemerkt. Aber die sollte ich dann auch selbst formulieren. Wenn aus einem Buch eine ganze Passage abgeschrieben wurde und lediglich einzelne Sätze weggelassen oder Wörter ausgetauscht wurden, ist das für mich immer noch abgeschrieben. Zur Verdeutlichung würde ich ja hier gern mal den Originaltext und die viel zu eng klebende Fassung gegenüberstellen … ach nein, das geht mir zu weit und es ist ja offensichtlich nur ein Beispiel von vielen. Ich habe es für mich jedenfalls archiviert. Nur mal so. Zur Erinnerung.
Dienstag, 17. Februar 2004
Löwenmauls Worte zur Werbung
Kein Mumm
Schon seit vielen Monaten lehnen zwei Männer an der schräg nach außen verlaufenden Fensterfläche eines Fernsehturms und halten ein Gläschen des prickelnden Getränks in der Hand. Der eine fragt den anderen: “Haben wir eine Chance?”, und dieser antwortete früher immer: “Eigentlich nicht.” Mittlerweile scheinen die Sektmacher nicht mehr genügend Mumm zu haben – vielleicht hätten sie mehr von demselben trinken sollen. Mann Nummer Zwei bringt jetzt nur noch ein lasches “Warum nicht?” heraus. Die ursprüngliche Botschaft “Wir haben Mut zum Risiko” wurde durch ein “Uns kann nicht viel passieren” ersetzt. Warum nur werden manche Werbespots nach einiger Zeit verändert? Werden laufend Untersuchungen angestellt, wie die Aussagen bei den potenziellen Kunden ankommen und wenn man nicht den gewünschten Erfolg hat, ändert man ein wenig? Oder macht man das, um mit einem alten Spot erneut Aufmerksamkeit zu erzeugen? “Moment mal, der hat doch sonst immer etwas ganz anderes gesagt?”
Du sprechen italienerisch?
Tiefkühlpizza ist genauso lecker wie die vom Italiener – ob es stimmt oder nicht, muss jeder selbst beurteilen. Die Werbemacher der Tiefkühlkosthersteller erzählen uns dies jedoch Tag für Tag. Noch lockerer, noch knuspriger, aus frischem Teig, mit dickem Teig, hauchdünner Boden, wie aus dem Steinofen, über dem offenen Feuer gegrillt … Sie haben es nicht leicht, sich immer wieder neue, verlockende Versprechungen auszudenken. Doch wenn ein neuer Werbeslogan die Sprache derart verbiegt wie das “italiener geht es nicht”, dann verzichte ich gern auf die dreihundertfünfzigste Sorte Pizza und gehe aus Protest zum Italiener.
Kreise
Mittwoch, 18. Februar 2004
Frühlingsvorboten
Schon seit einiger Zeit tut sich etwas in unserem Garten. Obwohl der Frühlingsanfang zumindest meteorologisch noch nicht in Sicht ist, beginnt es an vielen Stellen schon an zu sprießen. Ganz schön mutig, denn nach jetzigem Stand der Wettervorhersage soll es Ende des Monats wieder Schnee geben. Aber wenn der Mut der Pflanzen belohnt werde sollte, müsste der Garten in diesem Jahr prächtig aussehen. Nicht nur die früh blühenden Sträucher haben Knospen angesetzt, sogar die Stockrosen bekommen schon neue Blätter und die Löwenmäulchen, deren Reste ich im Herbst einfach in der Erde gelassen habe, zeigten schon vor vier Wochen das erste frische Grün. Ich habe am Montag bei den Real-Sonderangeboten zugeschlagen. Es gab Kunststoffpflanzkübel, und zwar solche, die wie Terrakotta aussehen, aber im Gegensatz dazu beinahe federleicht sind. Normalerweise sind diese Kübel extrem teuer, so dass ich bisher davon Abstand genommen habe. Im Angebot habe ich zwei kleine (30 cm Durchmesser) für 4,99 Euro und einen großen (50 cm Durchmesser) für 12,99 Euro bekommen. Den großen wollte ich eigentlich gar nicht kaufen und ich bin auch mindestens dreimal drum herum geschlichen. Ja, ich kaufe ihn, nein, ich lasse es lieber … Dann rief ich mir noch einmal ins Gedächtnis, dass ein solcher Kübel in der Regel viermal so viel kostet und packte ihn in den Einkaufswagen. 50 Zentimeter hört sich gar nicht so viel an, aber es ist wirklich ein Riesending. Ich weiß noch nicht einmal, welche große Pflanze ich dort einpflanzen soll. Die muss ich wahrscheinlich noch kaufen. Na ja, kommt Frühling, kommt Idee! Bei Aldi gibts nächste Woche übrigens verschieden Rosensorten für nur 95 Cent. Ob ich da mal zu Aldi fahren sollte …?
Samstag, 21. Februar 2004
Gartenarbeit ist gesund
Eigentlich wollten wir heute mal wegfahren, einen kleinen Ausflug in die nähere Umgebung machen. Das passende Wetter dafür sollten wir auch haben, zwar kalt, aber sehr sonnig. Doch ich litt schon seit ein paar Tagen an einer leichten Blasenentzündung. Wirklich nur eine leichte, ich hatte keine großen Beschwerden, es war nur etwas unangenehm. An den letzten Tagen hatte ich mich zur besseren Genesung auch kurz nach der Arbeit mit einer warmen Decke und viel Flüssigkeit aufs Sofa verzogen, doch selbst das hat nicht so recht gegen das Ziehen im Unterleib geholfen. Kurz und gut, ich konnte heute Vormittag nicht so richtig einschätzen, ob ein mehrstündiger Ausflug gut sein würde. Mir schwebte schon die Horrorvorstellung im Kopf herum, nach einer halben Stunde mit zusammengebissenen Lippen irgendwo ins nächstliegende Gebüsch springen zu müssen. Das war der Grund, warum wir nicht wegfuhren und ich stattdessen ein wenig im Garten arbeiten wollte. Im Herbst hatte ich die Stauden noch nicht zurück geschnitten, und mein schlaues Gartenbuch sagte mir gestern, dass ich dies nun im Februar tun sollte. Bis ich mich für die Außenarbeiten warm angezogen hatte, waren schon die ersten Wolken aufgezogen. Aber egal, jetzt wurde geschnitten. Etwa zwei Stunden lang war ich am Werk und das Gröbste ist erledigt. Im Nachhinein habe ich es nicht bedauert, im Garten gewerkelt zu haben, denn für einen Ausflug mit schönen Fotos war es doch zu bedeckt gewesen. Übrigens musste ich nicht ein einziges Mal für einen Gang nach drinnen unterbrechen. Sieht aus wie eine spontane Wunderheilung. Vielleicht sollte ich mich auch nicht so verweichlichen – nur auf dem Sofa liegen und dann auch noch eine warme Decke! Nein, frische Luft und Bewegung scheinen viel besser geholfen zu haben. Ich bin sehr gespannt, ob das tatsächlich der Fall ist und ich morgen früh ohne Beschwerden aufwache.
Freitag, 5. März 2004
Ein Jahr meines Lebens …
… hat mich die letzte Woche bestimmt gekostet.
Es gab zwei Gründe, warum ich so lange nichts geschrieben habe. Der erste war, dass sich die Gartenarbeit als doch nicht so gesund herausstellte. Am vorletzten Dienstag kam ich nachmittags von der Arbeit nach Hause und fühlte mich ganz plötzlich schlapp und müde. Nur ein wenig aufs Sofa setzen, darauf folgte ein wenig auf dem Sofa liegen, und zwar den ganzen Abend lang. Es gesellte sich Fieber dazu und so verbrachte ich schon mal den Mittwoch im Bett. Am Donnerstag war ich beim Arzt und es wurde ein (unbekannter) Virus diagnostiziert. Montags sollte ich wieder arbeiten gehen, aber nachdem ich am Wochenende immer noch Fieber hatte, war ein erneuter Arztbesuch fällig. Mit einem Antibiotikum und einer weiteren Krankschreibung bis Mittwoch wurde ich entlassen.
Und dann ist am Sonntag Sammy, unser eineinhalbjähriger Maine Coon-Kater nicht nach Hause gekommen. Auch am Montag nicht. Wiederholtes Suchen in der näheren Umgebung blieb erfolglos. Ich konnte auch nicht stundenlang draußen herumlaufen, sonst hätte ich gleich wieder mit Fieber flachgelegen. Immerhin ist Sammy gechipt und ich habe gleich eine Suchmeldung bei Tasso aufgegeben. Am Dienstag habe ich kleine Plakate gedruckt, laminiert und aufgehängt. Ich habe Suchanzeigen bei diversen Katzensuchdiensten aufgegeben und auch in der regionalen Kleinanzeigenzeitung. Mittwoch: immer noch nichts. Ich fühlte mich wie gelähmt, konnte mir nicht vorstellen, jemals wieder etwas mit Freude tun zu können. Ein klein wenig konnte ich nachvollziehen, wie es ist, ein Kind zu vermissen. Gestern war ich den ersten Tag wieder arbeiten und die Arbeit lenkte doch etwas ab. Aber um Punkt 16 Uhr machte ich Schluss und fuhr nach Hause. Erster Blick ins Haus, auch in den Keller – kein Katerchen da. Gut, dann machte ich mich auf den Weg, um erneut Ausschau zu halten. An der Bundesstraße hielt plötzlich ein Auto neben mir an, es war Jörg. Er hatte über die Stadt Hemmingen eine Katzenhilfestation ganz in der Nähe ausfindig gemacht. Wir fuhren dorthin, aber die Leute waren noch nicht da. Also fuhren wir nach Hause. Jörg ging in den Keller und rief gleich darauf, ich solle doch mal runterkommen. Na ja, da wird wieder eine Maus liegen, dachte ich einen kleinen Moment. Aber nein, da lag Sammy in der Höhle des Kratzbaums! Nur widerwillig ließ er sich herausholen, ich stellte ihn oben erst einmal auf den Küchentisch – ja, er humpelte hinten rechts. Dann also nichts wie los zum Tierarzt. Es waren einige große Hunde vor uns dran und wir mussten erst einmal ungefähr 45 Minuten warten. Dann kam die Untersuchung. Der Tierarzt schaute sich zuerst die Krallen an und stellte fest, dass sie an den Spitzen ganz ausgefasert waren. Ein typisches Anzeichen dafür, dass der Kater einen Unfall hatte. Von der Hüfte musste eine Röntgenaufnahme gemacht werden. Wieder warten. Dann wurde die Aufnahme gemacht. Erneutes Warten, bis das Bild fertig war. Die Diagnose: mit größter Wahrscheinlichkeit hat Sammy einen Riss am Oberschenkelhalsknochen. Und der heilt nicht. Er muss also operiert werden. Man wird dann den Oberschenkelkopf entfernen (Femurkopfresektion), es bildet sich dort ein Knorpel, der – zusammen mit den Muskel – das nicht mehr vorhandene Gelenk ersetzt.
Seit gestern schläft Sammy sehr viel, frisst und trinkt bisher kaum, aber er war immerhin schon auf dem Katzenklo. Es wird natürlich für immer ungeklärt bleiben, was ihm zugestoßen ist und wo er sich die ganzen Tage aufgehalten hat. Aber zum Glück hat er es dann doch geschafft, nach Hause zu kommen. Wenn er zukünftig kein Verlangen mehr nach der großen Freiheit draußen haben sollte, wäre mir das auch recht. Unser Garten ist groß genug für kleine Spaziergänge und dann soll er sich mal lieber in die Sonne auf die Terrasse legen. Ich weiß, freilaufende Katzen sind immer gewissen Gefahren ausgesetzt, aber wir haben uns trotzdem dazu entschlossen, unseren Katzen diesen Freiraum zu geben. Und wer würde denn schon sein Kind zu Hause einsperren, weil ihm vielleicht auf der Straße etwas zustoßen könnte?
So sind also die letzten zehn Tage dahingerast – ich habe tagelang geschlafen, gefroren und geschwitzt und dann kreisten die Gedanken nur um den vermissten Kater. PC und Internet waren ganz fern von mir und ich habe jetzt eine Menge nachzuholen – sowohl zu lesen als auch zu schreiben.
Sonntag, 7. März 2004
Fünf Tage war der Kater krank, …
… jetzt läuft er wieder, Gott sei Dank.
So ähnlich könnte man es ausdrücken. Sammy ist auf dem Weg zur Besserung, und so wie er läuft, scheint es doch kein kompletter Bruch zu sein. Wir werden das noch ein paar Tage beobachten und dann erneut beim Tierarzt kontrollieren lassen. Vielleicht wird gar keine OP notwendig sein, das wäre natürlich umso besser.
Ansonsten geht alles seinen Weg in die Normalität zurück, ich habe heute sogar die Steuererklärung fertig gemacht, nachdem dies durch meine Krankheit und die Sorge um den Kater liegen geblieben ist.
Montag, 8. März 2004
Eben so ein Montag
Der Arbeitstag war gefühlsmäßig nicht so erfolgreich – aber so kommt es mir immer vor, wenn ich tausend verschiedene Dinge mache und mindestens fünfmal am Tag von Leuten “gestört” werde. So ein Montag eben, es kann morgen nur besser werden. Dafür habe ich heute wieder einmal ein Super-Schnäppchen bei Lidl gemacht. Dort gab es ausziehbare Pflanzspaliere aus Holz für nur 9,99 Euro. Das vorletzte habe ich mir in den Wagen geladen, zusammen mit einem Blumenkübel und einem Blumenkasten aus Kunststoff, jeweils mit Untersetzer und das Set für sagenhafte 2,99 Euro. Ich glaube, jetzt bin ich für die Gartensaison bestens versorgt. Leider habe ich durch meine Krankheit das Rosenangebot bei Aldi verpasst, aber da werde ich woanders mit Sicherheit noch fündig werden.
So sieht das Spalier aus, es ist übrigens 105 cm hoch. Fotos davon aus meinem Garten gibt es aber frühestens im Mai.
Sammy lag heute auf dem Bett, als ich nach Hause kam. Er ist dann recht flott die Treppe hinuntergestiefelt. Ich werde wohl morgen beim Tierarzt anrufen und einen Termin für Donnerstag zur erneuten Kontrolle vereinbaren. Bevor da ein OP-Termin gemacht wird, soll er sich das auf jeden Fall noch einmal anschauen und lieber noch einmal eine Röntgenaufnahme machen. Ich bin auf jeden Fall überzeugt von der Kompetenz dieser Tierarztpraxis, aber hellsehen können sie wie jeder andere Arzt auch nicht. Und manches Mal stellt es sich auf den zweiten Blick gar nicht so dramatisch dar wie beim ersten Hinschauen. Mal abgesehen von dem Bein geht es Sammy offensichtlich bestens. Er frisst mit Begeisterung, geht auf die Katzentoilette und scharrt dort mindestens fünf Minuten herum, um seine Hinterlassenschaften zu verbergen. Ist ihm aber nicht gelungen, ich habe sie gefunden und in die Tonne geworfen.
Ja, uns geht es wieder gut und es soll auch so bleiben. Und damit es unserem Magen auch gut geht, werde ich gleich mal die Reste von gestern aufwärmen: Schweinefilet im Blätterteig mit leckerem Gemüse. Ich hatte natürlich mal wieder viel zu viel gemacht, aber das Filet sah so klein aus, und mit der Füllung im Blätterteig wurde es dann so viel! Hat aber auch einen Vorteil, ich brauche heute nicht zu kochen, sondern wärme nur auf.
Mittwoch, 10. März 2004
Frühjahrsmüde?
Seit zwei Tagen bin ich nur noch müde. Gestern Nachmittag saß ich mit brennenden Augen im Büro und wurde auch nicht wacher, als ich nach Hause kam. Abends waren wir bei unseren Nachbarn Ralf eingeladen, er hatte Geburtstag. Es waren außer uns beiden keine weiteren Gäste da, Tina war darüber hinaus krank und wir beide müde – sprich: um viertel nach neun verabschiedeten wir uns schon wieder. Ob es nächste Woche an Jörgs Geburtstag eine kleine Feier geben wird, steht im Moment noch in den Sternen. Es wird sich wahrscheinlich morgen beim Tierarzt herausstellen. Falls Sammy doch operiert werden muss und dies eventuell Anfang nächster Woche sein sollte, dann müssen wir nicht gerade zu diesem Zeitpunkt zehn Leute im Haus haben. Ich bin sowieso nicht so begeistert, für Dienstagabend einzuladen. Schließlich muss irgendwer (= ich) nach der Arbeit einkaufen und alles vorbereiten; jedenfalls das Essbare, um die Getränke kümmert sich schon der Herr des Hauses. Aber egal, er soll selbst entscheiden, ob und wann er feiern möchte. So, und damit diese Jammerstimmung ein Ende hat, werde ich mich jetzt aufs Sofa begeben und eine Kochsendung angucken. In “Schmeckt nicht, gibt’s nicht” kocht jetzt Tim Mälzer immer von Montag bis Freitag auf Vox. Da ist eine sehenswerte Kochsendung an die Stelle des Kochduells gerückt. Nebenbei koche ich dann auch noch ein leckeres Abendessen, es wird Pasta geben, wahrscheinlich mit Gorgonzola-Sahne-Sauce. Hmmm, köstlich!
Donnerstag, 11. März 2004
Plumps
Das war der Stein, der mir vorhin vom Herzen gefallen ist. Ich war nämlich mit Sammy beim Tierarzt. Obwohl sich seine Verletzung im Laufe der letzten Woche merklich gebessert hat, hatte ich dennoch Bedenken, dass eine Operation notwendig sein würde. Aber im Moment sieht es nicht danach aus! Der Tierarzt meinte, wenn er gut damit zurechtkommt und wenn es so heilt, dass er in ein paar Wochen wieder normal laufen und springen kann, muss gar nichts weiter getan werden. Gekostet hat diese Beratung übrigens nichts, ich habe nur Geld für eine Packung Frontline dort gelassen. Die Zecken sind nämlich schon wieder im Anmarsch.
Montag, 15. März 2004
Was für ein Sonntag!
Anstelle des angesagten Regens hatten wir strahlend blauen Himmel, nur mit ein paar Wölkchen überzogen. Das Thermometer zeigte 14 Grad, aber in der Sonne war es viel wärmer. Wir haben nach dem späten Frühstück ein wenig im Garten gewerkelt. Während Jörg das Gartenhaus aufgeräumt hat, habe ich den Ranunkelstrauch und die Lavendelbüsche zurückgeschnitten. Und dann haben wir auch schon mal die Gartenmöbel auf die Terrasse gestellt.
Es war so angenehm, einfach nur in der Sonne zu sitzen, den Garten anzuschauen und die Katzen zu beobachten. Kater Sammy war natürlich auch mit draußen, allerdings drehte er nur einige Runden ums Haus und hielt sich ansonsten in unserem oder im angrenzenden Nachbarsgarten auf. Gern liegt er im Beet unter Nachbars Hängekätzchenweide (Katze unter Kätzchen, passt ja auch) und ist dort ziemlich gut getarnt – vor allem natürlich im Sommer, wenn der Strauch ein richtiges Blätterdach bildet.
Gegen 16 Uhr wurde es dann doch ein wenig zu kühl und wir beendeten den ersten Terrassentag in diesem Jahr. Das war auch gut so, denn mein Gesicht hatte schon eine leichte rosa Farbe angenommen. Ich war nach dem Duschen dann so müde, dass ich nicht einmal mehr etwas hier ins Tagebuch schreiben konnte. Heute nach der Arbeit war ich … ach nein, das darf ich jetzt nicht schreiben, weil es natürlich eine Überraschung sein soll. Jörg hat morgen Geburtstag und ich habe doch tatsächlich heute ein Geschenk gekauft. Rechtzeitig, nicht wahr? Aber ich hatte eben erst gestern DIE Idee! Hoffentlich eine gute, ich werde es morgen erfahren.
Mittwoch, 17. März 2004
Warum einfach, wenn es auch umständlich geht?
Am Montagnachmittag machte ich mich also zu meiner Einkaufstour auf. Ich suchte eine – nicht allzu teure – Sonnenliege als Geburtstagsgeschenk. Wäre ich meiner ersten Eingebung gefolgt, dann hätte ich den Einkauf mit einem minimalen Umweg innerhalb von 15 Minuten erledigt. So aber war ich zwei Stunden unterwegs, weil ich erst drei andere Baumärkte abklapperte, bis ich beim vierten endlich fündig wurde. Immerhin habe ich bei meiner Tour de Baumarkt gleich bei den Pflanzen zugeschlagen: sechs 6er-Packs Buchsbäumchen zu je 4,99 Euro. Mir war nämlich am Sonntag die Idee gekommen, wie ich eine hübsche Beetabgrenzung zum Nachbarsgarten gestalten kann, nämlich mit einer niedrigen Buchsbaumhecke. Gestern also hatte Jörg Geburtstag und ich hatte noch ein Kreuzworträtsel gebastelt, mit dem er zunächst sein Geschenk errätseln musste:
Und dies ist die schlichte Bäderliege, die farblich ausgezeichnet zu unseren anderen Möbel passt und sich in zusammengeklapptem Zustand sehr schmal macht:
Abends waren wir beim Griechen in Hemmingen-Westerfeld essen. Wir sind hin- und zurückgelaufen, so konnten wir die leidige “Wer muss fahren und darf nichts trinken”-Frage umgehen. Es sind auch nur zwei Kilometer, wie ich heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit feststellte. Mir kam es allerdings länger vor. Das Essen war sehr lecker, viel zu lecker, denn so wurde der Rückweg etwas beschwerlich mit dem vollen Bauch. Aber einer Wiederholung dieses griechischen Essens steht nichts im Wege.
Vermessen
Gestern waren tatsächlich die von der Stadt bestellten Vermesser tätig, um die Grundstücke in unserem Wohngebiet nun endgültig einzumessen und überall ihre Markierungen zu setzen. Man kann ja nichts dagegen tun, es muss vermessen werden, damit alles ordentlich in den Plänen eingetragen werden kann. Leider bedeutet das auch, dass uns wieder eine Rechnung ins Haus flattern wird – hoffentlich nicht allzu hoch. Ein Gutes hat die Aktion allerdings: Ich weiß nun, wo ich meine Buchsbäumchen pflanzen kann, denn nach meinem Augenmaß hatte ich mich tatsächlich um ungefähr einen halben Meter verschätzt. Vermutlich werden die nächsten Gartenaktionen aber nicht so bald stattfinden, denn nach den 20 Grad und Sonnenschein, die für heute erwartet werden, ist dann mal wieder tagelang Regen angesagt.
Donnerstag, 18. März 2004
Arzt-Auswahl
Auch das ist eine Methode, um einen Arzt seines Vertrauens zu finden: Man wählt einige in Frage kommende Ärzte aus und lässt sich für denselben Nachmittag Termine bei allen geben. Ein halbstündiger Abstand sollte genügen – plus der Zeit, die man benötigt, um von Arzt A zu Arzt B usw. zu kommen. An besagtem Tag findet man sich also zum ersten Termin bei Arzt A ein. Die Räume sind eng und mit so vielen Wartenden gefüllt, dass man bereits an der Eingangstür zurückschreckt. Der Gedanke, sich irgendwo zwischen die hustenden und schnupfenden Menschen und die quengelnden und brüllenden Kinder quetschen zu müssen, lässt einen auf dem Absatz umkehren und sich auf den Weg zu Arzt B machen.
Der zweite Auserwählte residiert in einem rundum mit dunklem Holz vertäfelten Ambiente (wer die Lindenstraße kennt, stelle sich die Wohnung von Dr. Dressler vor). Man spricht dort bei der Arzthelferin am Tresen vor und nennt sein Anliegen. Die Dame mit strengem Blick und ebensolcher Frisur deutet auf einen Klappstuhl im Flur und weist darauf hin, dass man einen Moment zu warten hätte. Glücklicherweise ist die Tür zum Sprechzimmer des Arztes geöffnet und man kann einen Blick auf den Herrn erhaschen, der gerade telefoniert. Es handelt sich um einen recht alten, weißhaarigen Herrn, der mit seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung recht unfreundlich umgeht. Verstohlen schaut man sich um – die Arzthelferin ist gerade in ihre Karteikarten vertieft – erhebt sich leise vom Stuhl und schleicht sich nach draußen.
Nichts wie los zu Arzt C, vielleicht hat man dort mehr Glück. Die Praxis liegt in einem modernen, aus viel Glas und Stahl bestehenden Gebäude. Die Räume sind hell und haben große Fenster. Man wird dort freundlich von den beiden Praxisinhabern begrüßt. Der Arzt ist ein mittelgroßer, kräftig gebauter und sportlich aussehender Typ mit halblangem gewelltem Haar, das er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat. Die Ärztin bittet gleich in ihr Sprechzimmer und fragt, wie sie helfen kann. Man kommt ins Grübeln. Warum noch mal war man hier? Dann fällt einem doch noch ein Grund ein. Nach der Untersuchung kommt man mit der Ärztin ins Plaudern über die (gesundheitliche) Vergangenheit, während sie ein Gläschen Cognac zur Entspannung trinkt. Ja, hier fühlt man sich wohl, hierhin wird man wieder kommen. Eine gute Auswahl!
P.S. Alles nur geträumt, und zwar letzte Nacht von mir.
Sonntag, 21. März 2004
Trendwende
Geht der momentane Trend in die Richtung “Menschen wie du und ich”? Da macht zum Beispiel ein Seifenhersteller Werbung mit Frauen, die keine Modelfigur vorweisen können. Im Gegensatz zum Schnittchen-Schneewittchen haben sie tatsächlich Fettpölsterchen am Bauch, dicke Oberschenkel oder einen großen Busen. Auch die Finalistinnen von DSDS entsprechen nicht dem Bild, das uns bisher überall als Ideal verkauft wurde. Und nun fährt ein junger Sänger zum Grand Prix, der mit Sicherheit eher im Radio als im Fernsehen überzeugt – denn egal, wie er aussieht, singen kann er jedenfalls.
Nachtrag vom 23.03.2004:
Ich wollte nur mal anmerken, dass ich diesen Trend positiv finde.
Fuchsig
Vor einiger Zeit hatte ich mir den Mozilla Firebird installiert, war aber nicht so recht zufrieden, weil die Ladezeit der Seiten im Gegensatz zum Internet Explorer sehr lang war. Also habe ich dann doch wieder den IE benutzt. Bis ich dann vor einer Weile Wapitis Testbericht über den Firefox las. Gestern habe ich ihn also installiert und bin doch ganz zufrieden, weil er doch ein wenig schneller als der Firebird ist.
Üppig
Jörg hatte gestern zum nachträglichen Geburtstags-Kaffeetrinken eingeladen. Ich hatte mir vorgenommen, etwas Schokoladiges zu backen. Meine erste Idee war eine Sachertorte, aber dann fiel mir die Milka-Torte ein, die meine Mutter bei unserem letzten Besuch zubereitet hatte. Das Rezept findet man unter anderem bei Onkel Heinz. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt, habe zartherbe Schokolade genommen und den ersten Boden mit Himbeer-Pfirsich-Konfitüre gefüllt. Und so sieht sie aus:
Sehr lecker, aber sehr üppig und füllend. Merken fürs nächste Mal: nur die Hälfte der Sahne-Schoko-Mischung zubereiten, das reicht längst aus.
Mittwoch, 24. März 2004
Weiblicher Spürsinn
ER ist schon seit einer Woche auf der Suche nach seinem Sparbuch. Hin und wieder stellt er während dieser Zeit die Frage “Wo kann denn nur mein Sparbuch sein?” in den Raum. Dort bleibt die Frage unbeachtet stehen, denn SIE fühlt sich (noch) nicht dazu berufen, auf die Suche zu gehen. Dann ergibt es sich und sie kommt in sein Arbeitszimmer. Wieder stellt er die Frage nach seinem vermissten Dokument. “Kann es vielleicht bei deinen Unterlagen sein?”, fügt ER dieses Mal hinzu. SIE ist sich ganz sicher, dass es dort nicht ist, denn schließlich weiß SIE ganz genau, was sich in den diversen Papierstapeln in ihrem Zimmer verbirgt. “Dort hast du sicher schon nachgesehen?” Bei dieser eher rhetorischen Frage deutet sie auf einen kleinen Stapel Papier auf seinem Schreibtisch. Dann geht SIE zum Schrank, um in den Schubladen nachzusehen, obwohl ER das sicher auch schon getan hat. Keine zwei Sekunden später hört sie ein sehr zurückhaltendes “Ach, da liegt das also.” ER hat das rote Büchlein nun doch in dem eben erwähnten Stapel auf seinem Schreibtisch entdeckt. An das Nahe liegende hatte ER offensichtlich nicht gedacht, aber zum Glück hatte SIE den richtigen Riecher gehabt.
Fehlendes Gespür
An manchen Tagen begegnet man Elefanten, die durch den Porzellanladen des Lebens trampeln. Diesen Wesen fehlt das Gespür, was in einer Situation angebracht ist und was nicht. Es gibt Dinge, die können warten und müssen nicht gerade dann geklärt werden, wenn jemand ganz offensichtlich anderweitig beschäftigt ist. Auch sollte man wissen, wann man wo ungefragt teilhaben darf und wann man sich besser zurückziehen sollte. Schade, dass man gerade in diesen Situationen nie den passenden Spruch auf den Lippen hat, um diese Dickhäuter in ihre Schranken zu weisen. Die guten Sprüche fallen einem sowieso erst Stunden später ein.
Wasser
Wie bewässert man einen Garten? Eine Möglichkeit ist es, gar nicht zu bewässern. Solange es ab und zu regnet, ist das kein Problem. Bei längerer Trockenheit, vor allem im Sommer, würde der Rasen trocken und gelb werden, sich aber vermutlich bei Regen wieder erholen. Man dürfte nur Sträucher pflanzen, die auch längere Trockenperioden ohne Probleme überstehen. Auf Sommerblumen allerdings oder etwa ein Kräuterbeet müsste man ganz verzichten, Kübelpflanzen kämen gar nicht in Frage. Also stellt man sich die Frage: Woher bekomme ich Wasser, um meine Pflanzen zu gießen? Das Wasser aus der Leitung ist zu teuer, und daher war unsere erste Anschaffung eine Regentonne. Sie ist jedoch recht schnell geleert und wenn es dann wieder regnet und sie aufgefüllt wird, braucht man das Wasser nicht zum Gießen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Gartenbrunnen. Unsere Nachbarn verfügen über einen solchen, den wir im letzten Jahr mitbenutzt haben. Seit einiger Zeit tut sich dort allerdings nichts mehr, das heißt, es kommt kein Wasser mehr heraus. Außerdem wurde unmissverständlich klar, dass er – falls er wieder funktionieren sollte – auf keinen Fall für zwei Gärten ausreichen kann. Es muss also ein eigener Brunnen her. Gestern war am späten Nachmittag ein Brunnenbauer da, der sich den geplanten Standort anschaute. Wenn es klappt, wird er vielleicht schon am Samstag versuchen, das Wasser in der Tiefe vor unserem Gartenhaus anzuzapfen.
Fronsösisch-(Nach-)Hilfe
Gestern Abend rief meine Nichte Jana (14) an. Sie hatte Schwierigkeiten bei den Französisch-Hausaufgaben und hatte mir den Text per E-Mail geschickt mit der Bitte, ihr zu helfen. Also kramte ich aus den hintersten Gedächtnisschubladen meine verstaubten Französischkenntnissen heraus – und siehe da – ich war doch tatsächlich noch in der Lage, die fehlenden Formen des Passé Composé richtig einzusetzen. Schade, dass ich keine Gelegenheit habe, meine Sprachkenntnisse anzuwenden. Vielleicht sollte ich wenigstens mal ein Buch auf Französisch lesen, “Le Parfum” steht seit Jahren unangetastet im Regal.
Donnerstag, 25. März 2004
Entscheidung auf dem Heimweg
Fahr ich hierhin oder dorthin, was erledige ich heute und was morgen? Soll ich dies oder das tun, oder nur eines der Dinge? Dann habe ich tatsächlich doch alles an diesem Nachmittag erledigt. Zuerst zu Obi gefahren, zwei apricotfarbene Zwergrosen gekauft, ebenfalls noch zwei Sechserträger Buchsbäumchen. Anschließend Geld geholt, damit am Samstag der Brunnenbauer bezahlt werden kann. Den nächsten Stop habe ich bei Penny eingelegt, weil ich doch noch ein paar der günstigen Rosen für 99 Cent kaufen wollte. Vier Stück wurden es, zwei rote Beetrosen und die beiden letzten gelben Kletterrosen. Anschließend habe ich bei Real drei große Säcke Blumenerde aus dem Sonderangebot gekauft. Dann hatte ich tatsächlich alles erledigt, was mir vorher durch den Kopf gegangen war.
Freitag, 26. März 2004
Geldautomat auf Schwedisch
Wer kennt noch “Swedis für Angefangenen und Fortgesrittenen” bei SWR3? Mir fiel gestern ein, was “Geldautomat” auf Swedis heißt: Kohle hohle!
Samstag, 27. März 2004
Es sprudelt
Kein Tag zum Ausschlafen, denn wir erwarteten den Brunnenbauer. Ich kochte Kaffee und bereitete belegte Brötchen vor. Ich habe das Ganze fotografiert und werde demnächst einen bebilderten Bericht auf die Hausbauseiten stellen. Zum Glück war es größtenteils sonnig, sonst wäre es recht ungemütlich gewesen. Morgens hatten wir wieder einmal Minustemperaturen gehabt. Eigentlich hatte ich Gartenarbeit eingeplant, die Beete müssen dringend vom Unkraut befreit werden. Aber mir war es doch zu kalt und so habe ich es verschoben. Nur gute drei Stunden war McAqua (so heißt sein “Unternehmen”) zugange: Das lag an der guten Vorbereitung von Jörg, der nämlich am Tag vorher schon die Löcher gegraben hat. Eine spannende Sache war das Ganze und nachdem zuerst kein Wasser kam und wir schon überlegen mussten, ob ein weiterer Versuch an einer anderen Stelle in Frage käme, hat es schließlich doch noch geklappt! Ich war danach so kaputt, als hätte ich den Brunnen selbst gebaut. Dabei habe ich im Großen und Ganzen nur herumgestanden und ab und zu mal ein Foto gemacht. Und natürlich brannte mir wieder einmal das Gesicht; das kommt davon, dass ich jedes Mal die Kraft der Frühlingssonne unterschätze.
Montag, 29. März 2004
Endlich
Nachdem ich gestern auch nichts im Garten getan habe, wollte ich mich endlich diese Woche an die Arbeit machen – das passende Wetter dazu wurde ja vorhergesagt. Heute habe ich mich um die neu erworbenen Rosen gekümmert. Vier Stück kamen in den großen Pflanzkasten. Dort sitzt in der Mitte ein Geißblatt an einem Rankgestell und in die Lücken werde ich später noch Schleierkraut säen und eventuell noch Lavendel pflanzen. Bei den Kletterrosen war ich bis gestern noch unschlüssig, wohin ich sie setzen sollte. Das kommt davon, wenn man etwas kauft, nur weil es billig ist. Ich habe sie also vorübergehend in einem Kübel untergebracht und dort können sie erst einmal ein wenig wachsen, während ich mir Gedanken über den endgültigen Standort mache. Meine Buchsbaumhecke muss leider noch warten. Sie soll den Beetabschluss zum Nachbarsgarten bilden. Eventuell werden unsere Nachbarn aber direkt daneben einen neuen Versuch mit einem Brunnen machen. Das warte ich lieber ab, es wäre zu schade, wenn durch die Arbeiten etwas kaputtgehen würde.
Dienstag, 30. März 2004
Ei gugge mol do
Freitag, 2. April 2004
So geht das nicht …
… dachte ich mir kurz nach dem letzten Eintrag und habe alles wieder so hergestellt, wie es bis vor kurzem noch war. So! Jetzt bin ich zufrieden und kann mich aufs Sofa legen.
Gestört hat es nicht, dass ich heute so lange am PC gesessen habe, denn Jörg ist bei der großen Firmenparty. Ich darf also heute so lange aufbleiben wie ich möchte *ggg*.
Pfusch
Wegen (schlecht geplanter) Umbauarbeiten hier gibt’s vorübergehend nur die aktuellen Einträge. Alles andere ist zwar da, aber im Moment nicht zugänglich. Egal, die Welt wird sich auch eine Weile ohne meine Tagebücher weiter drehen.
Samstag, 3. April 2004
Umbauarbeiten
Und was habe ich gestern Abend getan? Ich habe tatsächlich meinen alten, lange nicht benutzten Blogger-Account aktiviert und mein Tagebuch umgestellt. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, aber es gab anfangs ein Durcheinander mit den Pfaden und Ordnern. Ich habe es nicht hingekriegt, die Archive dorthin speichern zu lassen, wo ich sie gern haben wollte. Also habe ich erst einmal eine Subdomain für die Tagebücher eingerichtet, damit die Struktur übersichtlicher wird. Heute musste ich auch noch ein wenig basteln, bis alles hundertprozentig gepasst hat. Das heißt, ich hoffe es passt alles und ich habe nichts übersehen.
Montag, 5. April 2004
Frühling
Nach dem milden Winter wächst mittlerweile schon sehr viel in unserem Garten und natürlich blühen auch die ersten Sträucher schon. Ich muss mich sehr zurückhalten, wenn ich in einem Geschäft an Pflanzen vorbeikomme. Heute konnte ich wieder einmal nicht widerstehen und habe im Supermarkt ein kleines Pampasgras mitgenommen. Hat ja auch nur 99 Cent gekostet.
Hier ist ein aktuelles Foto aus dem Garten:
Absolut
Natürlich hat nicht alles gepasst. Ich habe ziemlich auf dem Schlauch gestanden, weil die Links nicht alle funktionieren wollten. Manchmal hilft es, in solchen Situationen den PC auszuschalten. Denn kaum war er aus, fiel mir prompt die Lösung ein. Wenn’s nicht relativ geht, dann muss es eben absolut sein! So war es dann auch. Leider fiel mir erst gestern Nachmittag auf, dass meine automatische Umleitung auf die falsche Seite ging. Peinlich, peinlich. Mir kam aber erst gegen Ende der Umbauarbeiten die Idee, meine aktuelle Seite index.htm statt tagebuch.htm zu nennen. Kein Wunder, dass die Abrufe der Fehler-Seite enorm in die Höhe geschnellt sind. Aber damit wäre das Thema jetzt endgültig erledigt und ich werde wieder zur Schreib-Normalität übergehen.
Dienstag, 6. April 2004
Noch ein Tag
Morgen muss ich noch arbeiten, dann habe ich bis zum 16. April Urlaub. Hach, wie schön! Diese Woche war auch das Arbeiten ganz ungewohnt, denn alle anderen sind schon weg und ich sitze allein im Büro. Für meine momentane Arbeit war das ideal, denn das Korrekturlesen englischer Lektüre ist doch um einiges einfacher, wenn man absolute Ruhe hat.
Hatschi
Es geht schon wieder los: die Birkenpollen fangen an zu fliegen und mir kribbelt es in der Nase. Schon seit einigen Tagen bemerkte ich öfters ein Brennen in den Augen, schob es aber auf das konzentrierte Korrekturlesen am PC. Heute Morgen musste ich mehrmals heftig niesen und da war mir klar, dass die kleinen Biester wieder im Anmarsch sind.
Mittwoch, 7. April 2004
Elefantenkarawane
Merke: Nie an einem Freitagnachmittag bei schönem Frühlingswetter zum Gartencenter fahren! Doch letzte Woche gab es dort Katzenfutter im Angebot und ich wollte unbedingt einen günstigen Vorrat für die Haustiger anlegen. Der Parkplatz war sehr voll, aber es musste eben sein. Drinnen war es nicht ganz so voll und ich hatte meine Einkäufe schnell in den Wagen geladen. Ich habe es tatsächlich geschafft, dieses Mal keine Pflanze zu kaufen, lediglich zwei Samentütchen, das eine mit Schönranke, das andere mit Feuerbohnen, erlaubte ich mir mitzunehmen. Auf dem Weg zur Kasse wurde ich allerdings durch eine Elefantenkarawane gebremst: ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern im Alter zwischen zwei und vier Jahren. Die Eltern waren stattliche Erscheinungen, groß und kräftig gebaut. Und was sie gemächlich vor sich herschoben, passte wie angegossen zu ihrer Statur. Schon die normalen Transportwagen in einem Gartencenter sind größer als die Einkaufswagen im Supermarkt. Als Kinderattraktion stehen spezielle Modelle bereit: Bei diesen ist an der Front ein Kunststoff-Lkw-Führerhaus befestigt, in dem das Kind sitzen kann. Mutter vorneweg mit kleiner Tochter in einem solchen Gefährt, Vater hinterher mit dem etwas größeren Sohn. Glücklicherweise ließ man mich passieren, aber während ich kurz vor der Kasse noch ein Dufttütchen aussuchte, schoben sie sich wieder an mir vorbei, Mutter an die rechte Kasse, Vater – mit leerem Wagen – an die linke Kasse. Ich stand rechts hinter der Mutter und durfte beobachten, dass das Kind offensichtlich von der so klug ausgedachten Erfindung gar nicht beeindruckt war. Anstatt fröhlich und vergnügt in dem Autochen zu sitzen, wollte es nur quengeln. Kind raus, Kind läuft weg, Mutter holt es zurück, Mutter setzt es wieder ins Auto, Kind quengelt, Mutter holt es raus, Mutter nimmt es auf den Arm, Kind will runter, jetzt doch wieder ins Auto … Der große Bruder in der anderen Schlange nölte zwar nicht ganz so laut wie seine Schwester, war aber auch nicht zufrieden mit dieser Einkaufstour und dem Gefährt, was man ihm angeboten hatte. Immerhin ging keines der Kinder so weit, sich brüllend auf den Boden zu werfe. Um solche Situationen beneide ich keine Eltern. Diese blieben aber ruhig und gelassen, die Mutter zahlte und schob dann – mit der Tochter irgendwo zwischen Auto, Transportwagen und Mutters Arm – das monumentale Gefährt nach draußen. Ich dachte mir, dass die “Kinderattraktion” in diesem Fall in ihren Zweck nicht erfüllt hatte. Sie hatte die Kinder nicht begeistert und für den Transport von zwei kleinen Topfpflanzen war sie reichlich überdimensioniert.
Gutes Timing
Vor meinem Urlaub wollte (musste) ich noch die englische Lektüre fertigstellen, denn der Schüler braucht das Buch nach den Osterferien. Und es hat wirklich perfekt geklappt. Seit einigen Stunden läuft das Endlospapier aus dem Punktschriftdrucker und es wird in Kürze fertig gedruckt sein. Aus dem 218-seitigen Taschenbuch sind 412 DIN A4-Seiten in Punktschrift geworden, und das ist immerhin schon Kurzschrift! Gleich muss ich noch die Seiten auseinanderrupfen, den Lochrand entfernen und dann das Ganze in 3 Ordner abheften.
Donnerstag, 8. April 2004
Schiffe versenken
Heute Abend gibt es “Titanic” im Fernsehen. Klar werden wir uns das angucken. Zumal wir den Film damals auch im Kino gesehen haben, es war im Kinopolis im Main-Taunus-Zentrum. Und wenn ich mich recht erinnere, war es das letzte Mal, dass ich im Kino war. 1998.
Kein Schaf
Angeregt durch eine Kochsendung, wollte ich eigentlich zu Ostern einen Lammbraten machen. Wie gut, dass der hiesige Supermarkt in dieser Woche sogar neuseeländische Lammkeule im Angebot hatte. Beim heutigen Einkauf stand ich dann vor spärlichen vier Packungen Lamm, die zudem noch den Aufdruck “Uruguay” trugen. Das kam mir schon spanisch vor, aber vor allem sah es nicht besonders appetitlich aus. Im Tiefkühlfach gab es nur Lammvorderviertel und ein paar magere Koteletts. Nein, das war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich griff also zum preiswerten Schweinefilet – der Geldbeutel wird es mir danken. Und lecker wird es trotzdem, es gibt dann am Sonntag Schweinefilet im Blätterteig. Und das Lamm … ach ja, am nächsten Mittwoch haben wir etwas vierjähriges zu feiern und wollen zum Griechen gehen. Dort gibt es leckeres Lamm!
Dienstag, 13. April 2004
Typisches Osterwetter …
… hatten wir in diesem Jahr wieder einmal. Das ist immer schnell gesagt, doch ich habe mal in meine Tagebücher geschaut, und wir hatten tatsächlich 2002 und 2003 gutes Osterwetter. In beiden Jahren haben wir sogar die ersten Würstchen auf der Terrasse gegrillt. Beschweren kann man sich also nicht so richtig, wenn es in diesem Jahr einmal nicht so gut war. Schön wäre es trotzdem gewesen, denn im Garten gibt es noch einiges zu tun. Aber ich habe diese Woche noch Urlaub und es soll wärmer werden. Warten wir’s ab.
Erhöhter Blutdruck am Vormittag
Zu hoher Blutdruck ist ungesund, aber ich hab mich vorhin dermaßen aufgeregt. Da war ich heute so früh wach und dachte mir, gehst halt auch mal früh einkaufen. Gegen zehn schloss ich die Haustür ab, drehe mich um in Richtung Carport – und dachte, ich sehe nicht richtig: Da hat doch irgendein Idiot die frisch gesetzten Kantensteine an der Hausecke niedergefahren. Auf dem Stein an der Ecke sind überdeutliche Spuren zu sehen, nicht nur Farbspuren, es sind auch Stücke abgebrochen. Dass die Kanten aus ihrem Betonfundament herausgehebelt wurden, bräuchte ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ich möchte mal wissen, wer zwischen gestern Abend und heute Vormittag dermaßen rücksichtslos mit dem Auto auf unserem Grundstück herumgekurvt ist. Es ist zum K…!!!
Aufgeklärt
Heute Nachmittag klingelte unser Nachbar Ralf, der meinen Tagebuch-Eintrag gelesen hatte. Er berichtete, dass die Betonkanten schon gestern Morgen so schief gestanden haben und er erzählte, dass am Sonntagabend der Pizzabringdienst bei ihnen gewesen sei. Er hatte auch gleich die Rechnung mitgebracht, damit wir die Telefonnummer haben. Wir waren recht sicher gewesen, dass das Ganze erst einen Tag später passiert sein konnte, denn Jörg war gestern noch draußen gewesen und hatte die Carport-Verkleidung gestrichen. Aber da hatte er wohl nicht um die Ecke geschaut. Auf jeden Fall rief er heute gleich beim Pizzadienst an und vereinbarte mit dem Chef, dass er am frühen Abend vorbeikommen sollte. So wie es aussieht, wird der Schaden über eine Versicherung des Pizzamanns beglichen werden. Pech eben, wenn der Fahrer beim Zurücksetzen etwas gehört, aber im Rück- oder Außenspiegel angeblich nichts gesehen hat. Eigentlich hätte er da mal aussteigen müssen … Streng genommen ist es Fahrerflucht und das könnte schon recht unangenehm werden. Aber warum sollten wir die Polizei einschalten, Hauptsache, der Schaden wird beglichen. Und wie schön, dass es solche Nachbarn wie Ralf gibt.
P.S.
Ich muss unseren Katzen unbedingt einschärfen, dass sie nicht in den Blumenbeeten anderer Nachbarn ihre Hinterlassenschaften verscharren dürfen.
Mittwoch, 14. April 2004
Grünzeug
Heute ist es soweit, der erste Tag, an dem das Wetter tatsächlich so gut wird wie schon lange versprochen. Auf die Gefahr hin, dass ich langweile: Ich gehe jetzt gleich in den Garten und werde dort ein wenig werkeln.
Donnerstag, 15. April 2004
Früh
Seit halb fünf bin ich schon mehr oder weniger wach – die fliegenden Birkenpollen bringen vor allem morgens meine Nasenschleimhaut zum Anschwellen und verhindern so den Schlaf. Also bin ich um halb sieben aufgestanden und habe Kaffee gekocht. Danach habe ich mich an den PC gesetzt und bin ein wenig herumgesurft. Und habe gewartet. Auf die Post. Denn ich wusste, dass heute ein kleines Päckchen für mich kommen würde. Ja, sie haben mich mal wieder geködert. Eine kleine Umfrage, dafür gab’s einen 5-Euro-Büchergutschein, und ich habe mir drei Bücher bestellt. Drei waren es, damit ich über die 20-Euro-Grenze komme und die Versandkosten spare. Nun ja, wenn ich mir sonst schon nichts leiste, Lesestoff muss sein! Zum Glück kam die Post heute recht früh – manchmal trudelt sie erst gegen elf ein – und ich kann mich jetzt, kurz nach halb zehn, auf den Weg zum Einkaufen machen und danach wieder im Garten arbeiten. Heute ist Pflanzzeit!
Sonntag, 18. April 2004
90 % weniger Spam
Sind die Spammer alle noch in Osterurlaub oder wirkt meine Verschlüsselung tatsächlich? Fakt ist jedenfalls, dass ich im Augenblick – oder vielmehr schon seit ungefähr einer Woche – nur noch hin und wieder Müll in meinem Briefkasten finde. Richtige Massen an Spam-Mails hatte ich sowieso nie, aber schon genug, um mich über das Löschen-Müssen zu ärgern. Also habe ich sämtliche E-Mail-Adressen auf meinen Web-Seiten per Javascript verschlüsselt und zusätzlich noch ein Kontaktformular eingebaut. Es könnte ja sein, dass jemand Javascript ausgeschaltet hat und deshalb keine E-Mail-Adresse sieht – der kann das Formular benutzen. Ich werde das mal beobachten und hoffe, es funktioniert wirklich.
Ich will Regen!
In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es mir nicht gut. Meine Allergie auf die Birkenpollen ist in diesem Jahr sehr viel schlimmer als in den letzten Jahren. Eigentlich hätte ich mich deswegen besser drinnen aufhalten sollen. Doch ich konnte es nicht lassen und habe in den letzten Tagen viel im Garten gemacht. Am Freitagnachmittag trafen meine Eltern auf Zwischenstation in ihren Ostseeurlaub bei uns ein. Es war so schön warm, dass wir natürlich den ganzen Nachmittag auf der Terrasse gesessen haben. Tja, und dann konnte ich nicht einschlafen, weil zu der verstopften Nase und den brennenden Augen auch Atembeschwerden kamen. Bis drei Uhr war ich wach und danach schlief ich mehr schlecht als recht. Obwohl ich nicht bei der kleinsten Kleinigkeit Medikamente einwerfe, bin ich gestern dann doch zur Apotheke gefahren und habe mir ein Mittel besorgt. Nach der ersten Tablette ging es mir so gut, dass ich schon wieder leichtsinnig wurde und meine Pflanzaktion im Garten fortsetzte. Am späten Nachmittag zeigte sich, dass das nicht gut gewesen war, denn trotz Medikament ging es mir wieder schlechter. Um halb zehn lag ich gestern Abend im Bett, denn neben der Allergie setzte mir auch der fehlende Schlaf zu. Heute gehe ich jedenfalls nicht raus, egal wie das Wetter ist.
Dienstag, 20. April 2004
Allergiewelle
Ich befinde mich auf dem Weg zur Besserung, auch wenn ich vor allem nachts noch Probleme mit dem Atmen habe. Letzte Nacht hatte ich anfangs das Gefühl, höchstens noch die Hälfte der gewöhnlichen Luftmenge einatmen zu können. Zum Morgen hin besserte es sich, und im Moment macht’s auch keine Geräusche mehr beim Atmen. Insgesamt scheinen die Allergien in diesem Jahr zugenommen oder sich verstärkt zu haben. Woran liegt’s? Zu wenig Regen? Klimakatastrophe? Oder vielleicht zu wenig Luftverschmutzung? Das Letztere fällt mir ein, weil ich erst seit meinem Umzug nach Hannover Probleme mit Pollenallergien habe. In den 38 Jahren vorher im Rhein-Main-Gebiet hatte ich damit absolut nichts zu tun. Vielleicht gab es dort keine Pollen, weil die Luft so verschmutzt ist?
Mittwoch, 21. April 2004
Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen ist nicht nur etwas für Senioren, nein, wie ich gestern lernte, nehmen auch manche junge Menschen solche Angebote gern an. Auf Vox gab es eine Dokumentation über Hausmeister, und dort wurde unter anderem der Doorman des Luxus-Wohn-Wolkenkratzers “Skylight” in Frankfurt gezeigt. “Facility Management” nennt man das Konzept der Rundumbetreuung. Für die einen mag es luxuriöse Bequemlichkeit sein, wenn alles vom Einkauf über Autowäsche bis hin zum Hund ausführen von professionellen Dienstleistern übernommen wird. Aber grenzt es nicht schon ein wenig an Lebensunfähigkeit oder Fantasielosigkeit, wenn der Jungunternehmer keine Ahnung hat, was er für ein romantisches Essen bei Kerzenlicht benötigt und dies fremden Leuten überlässt? Wäre ich die Eingeladene, dann könnte er mich auf jeden Fall mehr beeindrucken, wenn er sich selbst in die Küche stellen würde. Häppchen aus dem Feinkostladen kann ich mir auch selbst kaufen.
Angemessen?
Mitte März waren die Vermesser da und eigentlich hatte ich es so verstanden, dass es die endgültige und letzte Vermessung sein sollte. Und damit auch die letzten Kosten, die aus dieser Ecke auf uns zukommen. Falsch gedacht. Bei der aktuellen Rechnung könnte man sowieso wieder einmal den Eindruck bekommen, dass diejenigen, die das Geringste zum Bau eines Hauses beitragen, die höchsten Rechnungen stellen – 460 Euro müssen wir zahlen! Und es wird nicht die letzte Rechnung sein, denn wie schreiben sie so schön: “… Außerdem wird Ihnen das Katasteramt die Übernahmegebühren in Rechnung stellen. …” (okay, dafür können die Vermesser nichts, aber es geht weiter) “… Die Kosten der Schlussabmarkung werden zu gegebener Zeit gesondert in Rechnung gestellt. …” Ob dann wirklich Schluss damit ist?
Donnerstag, 22. April 2004
Selten so gegrinst …
… habe ich beim Lesen eines Eintrags in meinem Gästebuch. Es geht hier um den Eintrag Nr. 172 von Lars, der auch das “Vergnügen” hatte, im Kaufhaus Brinkmann in Hannover zu arbeiten. Auf unergründlichen Wegen ist er auf meiner Website gelandet und hat gelesen, was ich über mein Arbeitsleben als Zeitarbeitskraft bei eben jener Firma geschrieben habe. Und mit meinen Einschätzungen und Schilderungen gewisser Mitarbeiterinnen scheine ich da wohl nicht so falsch gelegen zu haben, vor allem, weil er sie ohne Nennung des Namens erkannte! *ggg*
Kommunikationsstörung
Der Mensch lebt nicht als Einzelgänger, sondern mit anderen zusammen. Er sollte also mit anderen kommunizieren, damit das Zusammenleben oder -arbeiten klappt. Oft müssen auch Entscheidungen gemeinsam mit anderen getroffen werden. Wenn es da aber eine Funkstörung gibt oder jemand – offensichtlich mit Absicht – das Verbindungskabel abgestöpselt hat, kann es zu nicht gewollten, eigenwilligen Ergebnissen kommen. Lassen wir uns also überraschen, was das Leben noch bringen wird!
Samstag, 24. April 2004
Nicht schon wieder Garten!
Das wird hier wahrscheinlich die Mehrzahl der Leserinnen und Leser denken, wenn ich schon wieder einmal das Wort “Garten” erwähne. Ja, ich habe es gewagt und heute im Garten gearbeitet. Ein ganzes Feld von Gelenkblumen habe ich ausgegraben, einen Teil davon in der Ecke hinter der Felsenbirne eingepflanzt und der Rest wanderte in den Kompost. Auch ein paar der Staudensonnenblumen, die sich enorm vermehrt hatten, haben einen neuen Platz gefunden. Zuletzt habe ich noch einen kleinen Sommerflieder aus dem Garten meiner Eltern ins Beet gepflanzt. Erstaunlicherweise ist mir die Arbeit im Freien gut bekommen, obwohl die Birkenpollenflugzeit noch nicht ganz beendet ist. Doch ich nehme seit Donnerstag keine Tabletten mehr und habe außer ein klein wenig verstopfter Nase und ein paar Hustenanfällen keine Beschwerden mehr. Ab Dienstag soll alles vorbei sein, da ist nur noch schwacher Birkenpollenflug angesagt.
Montag, 26. April 2004
Sorgenkinder
Gestern Morgen saß Sammy mit blutiger Pfote vor der Haustür. Ich war noch gar nicht richtig wach, als ich die Nummer des Tierarztes wählte, dort vom Band erfuhr, wer Notdienst hatte und diese Ärztin anrief. Transportkiste vom Dachboden holen, schnell ein wenig Wasser ins Gesicht schütten, anziehen und los! Ungewaschen und mit fettigen Haaren saß ich im Auto, aber das war mir egal. Die Tierärztin kam kurz nach uns im Porsche-Cabrio zur Praxis gedüst. Ihr erster Kommentar: “Das ist ja ganz übel!” Dann Röntgenaufnahme – warten auf das Foto – Erleichterung – nichts gebrochen, alle Sehnen heil. Aber genäht werden musste die Wunde. Sammy bekam eine Narkose und dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Am Nachmittag, wenn er wieder ganz wach war, würden wir ihn abholen können. Zu Hause habe ich erst einmal Haustür und Keller von den Blutspuren befreit. Auch im Wäschekorb hatte Sammy mit der zu dem Zeitpunkt stark blutenden Pfote gelegen, die Wäsche musste gleich in die Maschine. Ansonsten habe ich den ganzen Tag nichts gemacht, außer herumgelaufen, herumgesessen und gewartet. Kein Appetit, zwischendurch nur schnell mal ein Croissant gegessen. Kurz nach drei kam endlich der Anruf und wir konnten den nun blaubestrumpften Kater abholen. Und 190 Euro dort lassen. Nun gut. Sammy war zwar noch ein wenig müde, aber ansonsten fit. Der Verband begeisterte ihn zwar nicht – er schüttelte immer wieder das Bein – aber er nahm ihn doch recht gelassen hin. Aufatmen, Brötchen essen, Kater kraulen und ein wenig kämmen, entspannen, fernsehen … Denkste! “Kommst du mal bitte!” Oh nein, ich hörte schon an Jörgs Stimme, dass etwas nicht in Ordnung war. Mika lag draußen und sonnte sich und es war deutlich die etwa ein Zentimeter lange, klaffende Wunde an seinem rechten Vorderbein zu sehen. Zum Glück nicht tief und auch nicht blutend, aber doch ein Loch in den oberen Hautschichten. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich rief sofort wieder bei der Notdienst-Tierärtzin an, die als erstes fragte, ob dies ein Scherz sei. Weil es aber keiner war, machten wir uns gleich wieder auf den Weg zu ihr und sie musste zum wiederholten Male ihre Fahrt nach Hause verschieben. Sie war ganz entsetzt über die Wunde und war nun überzeugt, dass die Verletzungen der Kater kein Zufall seien. Die Haut wurde dreifach geklammert und in zehn Tagen sollten diese Klammern entfernt werden. Zu Hause schlossen wir erst einmal alle Türen und erteilten den Katzen Hausarrest bis auf weiteres. Dann stellte ich fest, dass sich bei Mika die mittlere Klammer schon aus der einen Seite gelöst hatte. Da ich mit Sammy sowieso heute zum Tierarzt musste, um den Verband wechseln zu lassen, entschied ich, mit Mika so lange zu warten. Dann entschloss ich mich spontan, heute einen Gleittag zu nehmen, um möglichst früh zum Tierarzt fahren zu können. Sammy bekam einen neuen Verband, die Tierärztin dort fragte spontan, ob eine Scherbe diese Verletzung verursacht hatte – also nicht unbedingt der Verdacht auf Fremdeinwirkung. Bei Mika hatten sich mittlerweile alle drei Klammern gelöst und sie haben ihn gleich dort behalten, weil die Wunde genäht werden muss. Natürlich hatte er heute Morgen etwas gefressen und so kann die OP erst heute Nachmittag gemacht werden. Gestern Abend habe ich in Gedanken schon unseren Garten eingezäunt, damit die Katzen zwar raus, aber nicht mehr von unserem Grundstück weg gehen können. Ich weiß auch nicht, was wir machen, wenn im Sommer die Terrassentür auf ist, laufen sie sowieso wieder raus …
Mittwoch, 28. April 2004
Fotos aus dem Katzenkrankenhaus
Danke erst einmal an euch alle, die mit unseren Katern mitfühlen und Besserungswünsche hinterlassen haben. Hier sind ein paar Fotos von den gebeutelten Jungs:
Sammy mit dem ersten Verband
Sammy ohne Verband, dafür mit Halskragen – es liegt sich nicht allzu bequem
Mika nimmt’s erstaunlich gelassen, dass er nicht raus darf und hängt auf dem Sofa ab
Natürlich denkt man nach solchen Ereignissen verstärkt darüber nach, ob es gut und richtig ist, Katzen Freilauf zu gewähren. Angeblich soll der Freilauf die Lebenserwartung gewaltig mindern. Doch ich hatte einen Kater – Tommi – der immer nach draußen durfte und oft mehr draußen als drinnen lebte – mal abgesehen von den zweieinhalb Jahren, die er mit uns in Hannover in der zweiten Etage verbrachte. Er ist 19 Jahre alt geworden und an Altersschwäche gestorben. Und auch bei Wohnungshaltung kann man leider nicht sicher sein, ein Tier so lange bei sich haben zu können. Am Montag kam eine schlechte Nachricht von Sammys Züchterin, sein Vater ist im Alter von sechseinhalb Jahren an Nierenversagen gestorben …
Brave Kater – zickige Katzen
Mika trägt den Halskragen erstaunlich gelassen und Sammy kam mit seinem Verband gut zurecht. Die beiden und Lizzy nehmen auch den unfreiwilligen Hausarrest recht gelassen hin, allerdings ist mir Lizzy gestern Abend mal kurz nach draußen entwischt. Sie hat hinter der Haustür gelauert und war so schnell an mir vorbei … Moni protestierte jedoch sehr energisch. Ausgerechnet Moni, die immer so scheu und zurückhaltend tut! Laut brüllend lief sie durchs Haus, aber es hat ihr nichts genützt. Wenigstens war sie letzte Nacht ruhig. Heute musste ich mit den Katern wieder zum Tierarzt. Da der mittwochs nur vormittags geöffnet hat, habe ich also von halb acht bis neun gearbeitet, habe dann die Kater zu Hause eingepackt, bin mit ihnen zum Doc gefahren und anschließend wieder zur Arbeit. Beide bekamen ein Antibiotikum und Sammy hat den Verband gegen einen Halskragen eingetauscht. Der Fuß muss unbedingt an der Luft heilen, unter dem Verband könnte nämlich die Wunde anfangen zu eitern. Ich fragte den Arzt nach seiner Meinung zu Mikas Verletzung. Er vermutet, dass Mika sich an etwas Scharfkantigem geschnitten haben muss und sagte, es sähe nach einer Zaunverletzung aus. Bei Sammy allerdings ist es allen ein Rätsel, wie seine Verletzung zustande gekommen ist. Nachdem die Tierärztin am Sonntag ziemlich viel Unruhe verbreitet hat mit ihren Mutmaßungen, könnte es vielleicht doch sein, dass es nur “natürliche” Ursachen waren. Das macht die Sache zwar nicht besser, aber es wäre beruhigender. Trotzdem ist die Sache mit dem Zaun bzw. Freigehege noch nicht zu Ende diskutiert. Und da heute so schönes Wetter ist, werden wir wohl unbedingt die Terrassentür aufmachen müssen. Gestern war’s schon reichlich muffig in der Wohnung, man kann ja nicht einmal ein Fenster kippen – Moni versuchte gestern aus lauter Verzweiflung schon, durchs gekippte Fenster nach draußen zu kommen. Keine Angst, ich stand direkt daneben, hatte aber ziemliche Mühe, sie da wieder raus zu bekommen, weil sie sich mit aller Kraft festgehalten hat. Also wie gesagt, Terrassentür auf, Lizzy und Moni raus, Sammy bekommt einen Strumpf übergezogen, ich lege ihm und Mika die Katzengeschirre an und dann werden sie an der Leine angepflockt. Mal sehen, ob das so funktioniert. Der Arzt sagte heute, dass Sammys Fuß viel frische Luft brauche, und die ist doch draußen viel besser als drinnen.
Samstag, 1. Mai 2004
Diät
1997 hatte ich schon einmal mein jetziges Gewicht, habe dann einfach so ohne richtige Diät 15 Kilo abgenommen. Es war das Jahr der Trennung, der vielen Bekanntschaften im Internet, bis ich schließlich Jörg auf diesem Weg kennen lernte. All dies hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass die Fettpölsterchen geschrumpft sind. Nach und nach sind sie allerdings wieder gewachsen, so dass ich fast wieder mein persönliches Höchstgewicht erreicht hatte. Doch dann kam der Hausbau mit viel Arbeit und ein bisschen Stress, jedenfalls viel Bewegung und wenige Zeit auf dem Sofa. Wieder war ich 15 Kilo los. Als wir dann eingezogen waren und der Alltag einkehrte, ging’s wieder rauf. Das war mir jetzt endgültig zu viel und ich habe angefangen, etwas dagegen zu unternehmen. Innerhalb der letzten zehn Tage habe ich 3,5 Kilo abgenommen und ich hoffe, es wird so ähnlich weitergehen, jedenfalls nach unten.
Krankenbericht
Meine Idee mit den Katern an der Leine konnte ich übrigens nicht in die Tat umsetzen. Mit Mika war ich zwar draußen und solange ich hinter ihm herlief, war es okay. Doch dann band ich die Leine am Sonnenschirm fest, er ging, soweit die Leine reichte, zerrte dann fürchterlich und machte Bocksprünge. Den einen Arm hatte er schon aus dem Geschirr befreit und damit war die Sache dann erledigt. Moni und Lizzy dürfen im Moment wieder raus, die Kater müssen noch drinnen bleiben.
Gestern war ich mit beiden wieder beim Tierarzt, mit Mika ist alles in Ordnung, er bekommt voraussichtlich am Dienstag die Fäden gezogen. Es wird für ihn eine Freude sein, die “Tüte” loszuwerden, denn das Fell juckt doch gewaltig unter dem Kragen. Sammy allerdings machte uns Sorgen. Die Wunde stank gewaltig und war auch noch feucht. Ich bekam Tabletten für ihn, ein anderes Antibiotikum, und ein gelbes Pülverchen für Fußbäder. Immerhin gelang es mir, ihm die erste Tablettenration zu verabreichen, wenn es auch nicht ganz so einfach war. Ich schob ihm die Stückchen ins Maul und hoffte er würde sie schlucken. Er fing dann an zu würgen, so heftig, dass die Spucke als Schaum aus dem Maul kam – und mit ihr ein Viertel der Tablette. Gut, die halbe war drin, immerhin etwas. Mit dem restlichen Stück stellte ich es später geschickter an, ich presste es in ein Futterbröckchen, reichte es ihm auf der Hand und das verspeiste er dann auch. Mehr fraß er gestern nicht, hat nur getrunken und ansonsten geschlafen. Die Tierärztin hatte gesagt, ich solle ihm besser keinen Strumpf anziehen, aber er durfte natürlich auch nicht an der Pfote lecken. Den Halskragen hatte ich ihm am Mittwoch schon wieder abgenommen, weil er trotzdem problemlos an die Pfote kam. Also zogen wir ihm gestern Abend doch wieder so einen hübschen pinkfarbenen Socken an.
Am späten Nachmittag waren meine Eltern auf dem Rückweg von ihrem Urlaub im Fischland Darß-Zingst eingetroffen. Eigentlich wäre es das ideale Wetter zum Grillen gewesen, aber wegen der Kater konnten wir nicht rausgehen. Oder besser gesagt, die Terrassentür offen lassen. Theoretisch könnte man die Tür von außen schließen, aber Mika würde dann ständig hinter der Tür lauern und nach draußen entwischen wollen und vor allem drinnen heftig kratzen. Die Tür hat jetzt schon Spuren von seinen Krallen, aber da sind wir ja selbst schuld, warum springen wir auch nicht sofort vom Sofa auf, wenn der Herr Kater nach draußen möchte?
Heute Morgen wurde ich gegen acht Uhr wach und ging nach unten, um nach Sammy zu sehen. Er kam mir schon entgegen – ohne Strumpf, denn war er irgendwann losgeworden. Er verdrückte erst einmal eine ordentliche Portion Trockenfutter und dabei konnte ich mir seine Pfote ansehen. Die Wunde roch nur noch ein klein wenig und nässte auch nicht mehr. Später fraß er eine zweite Portion und kletterte dann am Heizkörper hoch auf die Fensterbank. Er maunzte ganz jämmerlich, aber nicht wegen Schmerzen, sondern weil er gern raus wollte. Beim Laufen schüttelt er die Pfote meisten, die Fäden werden wohl lästig sein. Er schläft viel, aber für Katzen ist das ja nichts Ungewöhnliches, vor allem am Tag schlafen sie stundenlang. Wir können ihn auch gut ohne Strumpf lassen, denn er leckt sich mittlerweile nicht mehr an der Pfote. Später wird es noch ein Fußbad geben – zumindest werden wir es versuchen.
Montag, 3. Mai 2004
Abgewimmelt
Mit schöner Regelmäßigkeit melden sich Vertreter von Versicherungen, Bausparkassen oder ähnlichen Institutionen, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Nach dem letzten Termin, den Jörg mit sich hatte vereinbaren lassen, habe ich mir geschworen: Mit mir nicht mehr, mit uns nicht mehr, und vor allem nicht in unserem Haus!
Heute klingelte am frühen Abend das Telefon. Ich nahm ab. Es war das Unternehmen in Blau mit den käsigen Leuten in der Werbung. Bei denen läuft noch ein alter Bausparvertrag von Jörg. Die Terminvereinbarungsdame stellte sich vor.
Sie: “Guten Tag, mein Name ist Blablabla von der Firma BlaBlaBla, ich rufe sie im Auftrag von Herrn W. an …” und so weiter und so fort.
Sollte ich gleich auflegen? Ich wusste doch schon, was sie wollte. Nun gut, ich war so höflich und hörte erst einmal zu.
Sie: “Herr W. möchte mit Ihnen einen Gesprächstermin vereinbaren. Es handelt sich um den Bausparvertrag von Herrn Jörg D. Wenn möglich, sollte der Termin in der nächsten Woche stattfinden, es wird auch nicht lange dauern, nur ungefähr 15-20 Minuten.”
Ich: “Wir haben kein Interesse, etwas Neues abzuschließen.”
Sie: “Nein, es geht ja um den bestehenden Vertrag.”
Ich: “Von unserer Seite gibt es zu diesem Vertrag keinen Gesprächsbedarf. Um was soll es denn in dem Gespräch genau gehen?”
Sie: “Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich sitze hier im Center und Herr W. ist ja überall bei seinen Kunden unterwegs …” Blablabla …
Hat dieser Herr W. denn kein Handy? Wenn es so wichtig und so dringend wäre, dass man uns entscheidende Veränderungen nicht schriftlich mitteilen könnte, so wäre Herr W. doch sicherlich in der Lage, zwischen zwei Kunden bei uns anzurufen.
Ich: “Wie gesagt, wir haben keinen Gesprächsbedarf und solange ich nicht konkret weiß, um was es in dem Gespräch gehen soll, vereinbaren wir keinen Termin.”
Sie: “Wissen Sie, Herr W. hat da immer wieder einmal neue Informationen …” Blablabla …
Ich: “Ich kann keinen Termin für meinen Mann vereinbaren.”
Sie (jetzt auch eine Spur unfreundlicher): “Gut, dann gebe ich das so weiter und wir rufen wieder an. Auf wiederhören.”
Ich: “Auf wiederhören.” (Hoffentlich nicht!)
Gleich danach habe ich mich natürlich geärgert. Abgewimmelt hatte ich sie zwar und es wird auch keinen einzigen Termin hier bei uns im Haus geben. Die wollen alle nur etwas Zusätzliches verkaufen oder versichern und das brauchen wir nicht, denn ich habe das bestens im Griff. Der letzte Vertreter dieses Unternehmens – der Vorgänger von Herrn W. – wollte uns eine Finanzoptimierung anbieten. Na danke, ich möchte nicht wissen, was das gekostet hätte. Wir wollten unsere Finanzen nicht optimieren lassen und so hatte anscheinend der Vorgänger von Herrn W. auf Grund der Aussichtslosigkeit in der Zwischenzeit das Handtuch geworfen und unsere Verträge an Herrn W. übergeben. Geärgert habe ich mich, weil man so ein Gespräch sicherlich eleganter abwickeln kann. Superfreundlich und trotzdem gegen die Wand laufen lassen. Vielleicht nach dem Motto: “Sie werden doch sicherlich herausfinden können, worüber Herr W. mit uns sprechen möchte. Dann können Sie uns gern wieder anrufen.” Oder vielleicht die naive Tour: “Mein Mann ist ned zu Haus und ich weiß von nix”? Für das nächste Mal sollte ich mir einen Gesprächsleitfaden neben das Telefon legen. Den haben die Terminvereinbarungsdamen und -herren sicherlich auch.
Mittwoch, 5. Mai 2004
Katzenspucke
Morgen ist der voraussichtlich letzte Tierarzttermin fällig. Es wird auch Zeit, denn die Jungs sind schon wieder so fit und munter, dass sie bald die Wände hoch gehen. Heute bekommt Sammy seine letzte Dosis Antibiotikum – Tablette pulverisiert und in Wasser aufgelöst. Ich habe es nicht geschafft, ihm die Tablette so einzuwerfen, die hat er prompt wieder ausgespuckt. Auch meine Idee, das Medikament in kleinen Stücken in einem Brocken Futter zu verstecken, hat nur ein einziges Mal geklappt. Katzen sind schlau, sie wollen ausgerechnet dann stundenlang gar nichts fressen, das Futterbröckchen vertrocknet, die Tablette darin hat sich mittlerweile ziemlich aufgelöst und man kann das Ganze nur noch wegwerfen. Die aufgelöste Tablette spritze ich ihm ins Maul, das mag er zwar auch nicht, aber es geht einigermaßen. Und dann wurde es jedes Mal lustig: Sammy produzierte jede Menge Speichel, um das eklige Zeug wieder rauszuwürgen, rannte mit Schaum vor dem Maul weg und ich mit Küchenpapier hinterher, um die Spucke aufzuwischen.
Maimüde?
Die Pollenallergie ist vorüber, dafür bin ich seit einigen Tagen abends früh müde und komme morgens kaum aus dem Bett. Und das, obwohl wir ein sehr geruhsames Wochenende hatten. Ich habe auch nichts im Garten gemacht, aber vielleicht liegt es gerade daran? Die Frühjahrsmüdigkeit, mit der man sich herausreden kann, ist doch wohl schon längst vorüber, oder nicht?
Freitag, 7. Mai 2004
Doch kein Schiff
Merke: Ein Auto ist kein Schiff, und selbst wenn seine äußere Hülle die Bezeichnung “pazifikblau” trägt, wäre es dennoch nicht geeignet, um auf dem Meer gleichen Namens zu schwimmen. Nein, es ist nicht einmal fähig, unbeschadet durch tiefe Pfützen zu fahren. Ich war nämlich gestern so leichtsinnig, um auf dem Weg am Wald entlang mit Schwung durch große und tiefe Pfützen zu fahren – ja, das macht Spaß, das Wasser so richtig hoch spritzen zu lassen! Doch als das Auto mir durch eine rote Leuchte unmissverständlich klarmachte, dass es Wasser von unten nicht so gern mag, wich ich den nächsten Pfützen elegant und vorsichtig aus.
Katzen sind nicht aus Zucker
Mikas Wunde ist prima geheilt, die Fäden sind raus – und der Kater auch. Also raus aus dem Haus, auf Tour mit Moni. Gestern war er kaum drinnen, obwohl es heftig geregnet hat. Jedes Mal, wenn er auf einen Fress- und Aufwärm-Zwischenstopp wieder ins Haus kam, durfte ich einen richtig schön nassen Kater bewundern. Aber wie gesagt, Katzen sind nicht aus Zucker und weichen bei Regen nicht auf.
Wandelnde Beipackzettel
So ähnlich kommen mir die Tierärzte vor, die Sammy behandeln. Die Beipackzettel von Medikamenten warnen unter anderem vor allen möglichen Gefahren, und ich wurde gestern mit allen möglichen (negativen) Eventualitäten konfrontiert. Nekrotisch, Fliegeneier in der Wunde, Hauttransplantation, einen Zeh wegnehmen … Auf dem Nachhauseweg hatte ich ein wenig Panik, denn ich wusste nicht, wie ich einen Kater mit teilweise offener Wunde in der Wohnung herumlaufen lassen soll. Dann war es aber doch recht einfach. Im Badezimmer habe ich ihn aus der Transportkiste gelassen und ihm dann gleich ein Fußbad mit Rivanol verpasst. Danach sah es schon gar nicht mehr so schlimm aus. Um den Fuß etwas zu schützen – und unseren Teppichboden auch, gebe ich ganz egoistisch zu – habe ich Sammy dann wieder den schicken pinkfarbenen Socken angezogen. Der Tabletteneinwurf hat dieses Mal auch geklappt und da es dem Kater ansonsten sehr gut geht, sehe ich dem Ganzen im Moment etwas gelassener entgegen. Hoffen wir auf eine erfolgreiche Granulation (hab ich auch beim Tierarzt gelernt).
Sonntag, 9. Mai 2004
Gewichts-Update
Minus 3,5 Kilogramm seit dem 22.04.2004. Gestern zeigte die Waage sogar noch ein Kilo weniger an, aber da ich am Wochenende normal esse und es auch Brötchen zum Frühstück gibt, wundert mich die Schwankung nicht. Ab morgen gibt es wieder viel Obst und Joghurt tagsüber, da wird sich das (hoffentlich) wieder ändern. Was ich schade finde, sind die neuesten Erkenntnisse in der Ernährungswissenschaft (siehe diese Ernährungspyramide). Hieß es früher vor allem, man solle auf Fettes und Süßes verzichten, sollen nun zum Beispiel auch Nudeln und Kartoffeln Dickmacher sein. Meine geliebte Pasta! Nein, ich werde nicht darauf verzichten, dazu esse ich zu gern. Mir macht es nichts aus, in der Woche auf ein leckeres Frühstücksbrötchen zu verzichten oder in der Mittagspause keine richtige Mahlzeit zu mir zu nehmen. Also gibt es tagsüber die gesunden Dinge und abends esse ich die leckeren Sachen. Sicher ist das nicht die hundertprozentig richtige Methode, aber Hauptsache, ich fühle mich wohl dabei und muss nicht auf alles verzichten.
Dienstag, 11. Mai 2004
Wieder nix
Gestern war es warm und eigentlich sollte es auch heute noch einmal recht schön werden. Also haben wir heute Morgen spontan eine Packung Grillfleisch aus dem Tiefkühlfach geholt. Ein Becher Tsatsiki wartet auch schon eine Weile auf das passende Grillwetter und muss jetzt dringend verspeist werden. Aber es wird wieder einmal nix mit draußen sitzen werden – schon den ganzen Tag ist es grau, kühl und wir haben die meiste Zeit Sprühregen. Vielleicht mach ich dann einfach ein Pfannengyros?
Langwierig
Gestern war ich mit Sammy wieder beim Tierarzt. Er hat nur einige winzige Hautfetzen entfernt, ansonsten hat er mir eine weitere Ration Tabletten mitgegeben. Wenn alles gut verläuft, muss ich erst am nächsten Montag wieder dort erscheinen. Eine langwierige Sache ist es allerdings bei dieser Art von Verletzung. Durch die Quetschung geht viel von dem Gewebe kaputt, es wird noch so einiges absterben und es heilt langsam von innen. Vier Wochen werden wir nach Aussage des Tierarztes noch damit beschäftigt sein. Nach dem gestrigen Badeversuch frage ich mich allerdings, ob das noch weiterhin klappen wird. Denn Sammy wollte gar nicht. Es werden wohl maximal drei Minuten gewesen sein, die ich geschafft habe. Dann wurde er mir zu widerspenstig. Er hat große Pfoten mit großen Krallen und er ist kräftig, wenn er will. Wenn er diese Krallen in all meine erreichbaren Körperteile versenkt, muss ich doch aufgeben – es sei denn, ich möchte demnächst in dieser gelben Flüssigkeit baden.
Donnerstag, 13. Mai 2004
Laie
Zwei erfahrene Tierärzte in der Praxis – wobei einer davon der Inhaber und dazu auch noch Facharzt für Chirurgie ist – haben mir vorausgesagt, dass die Heilung von Sammys Verletzung eine langwierige Sache sein wird. Es würden sich auch noch große Teile abgestorbenen Gewebes an der Pfote lösen. Gut, ich vertraue diesen Ärzten, aber wenn ich mir heute Sammys Pfote so anschaue, sehe ich außer ein wenig Schorf gar nichts mehr. Könnte es sein, dass die Wunde schneller und besser verheilt ist als zu erwarten war? Spätestens am nächsten Montag werde ich mehr erfahren und wissen, ob ich als Laie so falsch liege.
Nein, nein, nein!
Immer wieder fallen mir Texte auf, in denen “rießig” statt “riesig” geschrieben wurde. Und jedesmal stoße ich mir heftig den Kopf an den Buckeln des Eszett. Nein, nein, Leute, der Riese wurde nicht zum Rießen im Zuge der Rechtschreibreform und daher bleibt er auch ganz einfach riesig. Und kommt mir jetzt nicht damit, dass doch immer nach einem Doppelvokal ein ß geschrieben werden muss. Denn da gibt es noch die Unterscheidung zwischen stimmhaftem und scharfem S. Wer’s genau wissen will, muss im Grammatik-Duden nachschauen.
Löwenmauls Worte zur Werbung
Moderne Omas kochen nicht
Das Besondere an einer Oma war für mich immer, dass sie ganz besondere Gerichte ganz besonders lecker zubereiten konnte – alles selbst gemacht natürlich. Aber diese Großmütter scheinen auszusterben. Zumindest arbeiten die Hersteller von Tiefkühlkost daran. Was bleibt ihnen auch anderes übrig, haben sie doch längst den Markt der jungen Generation abgegrast. Es muss also eine neue Zielgruppe her. Iglo greift da gern auf die ältere Generation zurück und suggeriert ihnen, das schnelle Fertiggericht aus der Tiefkühltheke sei identisch mit Jungbleiben. Da braust die Oma mit feschem Kurzhaarschnitt lieber mit Freundinnen im Cabrio durch die Gegend statt für die Enkelkinder Hausgemachtes zuzubereiten. Aber zum Glück kennt es das Kind nicht anders von der eigenen – wahrscheinlich miracoligeprägten – Mutter und freut sich auch noch, dass Oma so kocht, wie es heutzutage üblich ist.
Ein Pferd im Gesicht
Das gefällt mir: die Idee, aus einem Frisurenbestandteil ein Pferd zu machen. Rechts im Bild erscheint das Zeichentrick-Pony, es läuft nach links – aber wo bleibt der Hintern? Der Körper wird länger und länger und erst, als der Kopf vom Bildschirm verschwindet, erscheint das Hinterteil mit Reiter. “Pony zu lang? Ihren Frisör finden Sie in DasÖrtliche.” Das ist witzige Werbung!
Promi als Ablenkungsfaktor
In der Werbebranche bedient man sich gern Prominenter und Stars, um ein Produkt erfolgreich zu verkaufen. Auf mich hat das häufig eine eher abschreckende Wirkung, vor allem, wenn ein und dasselbe Gesicht wieder und wieder präsentiert wird – ich denke da zum Beispiel an die Herren Bohlen und Beckenbauer. Beim neuen Smart-Werbespot jedoch hat man einen guten Griff getan: Da singt der Smart-Fahrer so richtig schön falsch “Feel” von Robbie Williams, um sich ein paar Münzen für die Parkuhr zu verdienen, vertut sich nicht nur in den Tönen, sondern auch im Text (“I got too much love”) und wird prompt vom zufällig vorbeilaufenden Superstar höchstpersönlich korrigiert: “I got too much life …”, der das Auto bewundert und ihm auch noch mit etwas Kleingeld aushilft. Ob sich das Auto dadurch besser verkauft, sei dahingestellt – ich habe bisher jedenfalls noch nicht allzu sehr auf das Gefährt geachtet.
Igitt
Die neue Serie der Hornbach-Werbespots (“Liebe dein Zuhause, dann liebt es dich auch”) ist – vorsichtig ausgedrückt – sehr gewöhnungsbedürftig. Ich finde zwei von denen, die ich bisher gesehen habe, so eklig, dass ich tatsächlich wegschauen muss. Das ist zum einen die Werbung mit dem Orca, der aus dem Gartenteich auftaucht. Der andere Werbespot ist für mich noch viel unerträglicher, denn ich habe eine extreme Abneigung gegenüber allem, was aus Horn besteht (das hat jetzt aber nichts mit dem Namen des Baumarktes zu tun). Darunter fallen auch Fingernägel, vor allem abgeschnittene. Und als vor ein paar Tagen die im Fernsehen die Frau in der Tür stand, ihren Mann bei Parkettverlegen beobachtete, und dabei ihre Fingernägel abknipste, musste ich schnellsten die Augen schließen. So blieb mir zum Glück auch die unappetitliche Pointe des Spots erspart. Ich glaube, ich werde demnächst lieber den anderen Baumarkt mit dem Biber aufsuchen.
ESC
Gestern Abend haben wir uns das Halbfinale des Eurovison Song Contest angesehen. Na ja, vieles war aus der Kiste des typischen nichtssagende Schlagertrallalas ohne Wiedererkennungswert. Bei manchen Lieder würde ich sofort den Sender wechseln, liefen sie im Radio. Das für mich herausragende Lied war Zyperns Beitrag. Auf 16 hätte ich die Sängerin allerdings nicht geschätzt, sie sieht eher zehn Jahre älter aus. Ganz genau hingucken durfte ich aber nicht, denn sie trug auch diese dicken, breiten, weißen Kunststoffverlängerungen an den Fingern. Aber egal, die Stimme macht’s. Mittlerweile kann man kaum noch erkennen, aus welchen Land ein Song stammt. Fast alle singen in Englisch und lateinamerikanische Rhythmen werden von Ländern wie Dänemark, Finnland oder Griechenland präsentiert. Bei den Sängerinnen des Halbfinales dominierte Pink und Rosa, und schräg geschnittene Säume scheinen der Trend zu sein. Ich bin schon gespannt auf Samstag, wir werden uns das auf jeden Fall anschauen und Max die Daumen drücken.
Sonntag, 16. Mai 2004
Schade
Max ist beim Eurovision Song Contest leider nur auf dem 8. Platz gelandet. Zwölf Punkte gab’s nur einmal aus Spanien, die kamen wahrscheinlich durch all die Deutschen zustande, die ihren Alterswohnsitz auf die iberische Halbinsel oder Mallorca verlegt haben. Vorhersehbar wie immer war die Punktevergabe an die jeweiligen Nachbarländer. Schon bevor Norwegen seine Stimmverteilung bekannt gab, sagte ich: “Sweden, 12 points.” Und so kam es natürlich auch. Jörg schlug vor, Deutschland in 16 Staaten aufzuteilen, so könnte man doch von befreundeten und benachbarten Ländern viel mehr Punkte bekommen *g*.
Montag, 17. Mai 2004
Führerscheinfoto
Meinen Führerschein hatte ich doch kürzlich erst rausgekramt, um das Foto mal einzuscannen …
Jetzt wurde ich wieder daran erinnert. Engelbert machte den Anfang und viele folgten schon seinem Beispiel. Ich tu’s jetzt auch:
Darf ich vorstellen – Sabine 1978
Dienstag, 18. Mai 2004
Granulation
Gestern war ich mit Sammy wieder beim Tierarzt. Er meinte zwar, dass die Pfote viel besser aussah als bisher – eher normal, würde ich mal sagen – brach aber nicht in Begeisterungsstürme aus über die Heilung. Ich denke aber, es lag daran, dass er selbst mit einer Erkältung zu kämpfen hatte und sich lieber ins Bett gelegt hätte. Er zeigte mir noch das neu gebildete Gewebe. Jeder, der an aufgeschürfte Kinderknie oder Ähnliches denkt, würde ganz einfach sagen, da hat sich Schorf gebildet, der nach und nach abfällt. Nein, so banal ist das nicht, es heißt Granulationsgewebe. Nächsten Montag muss ich wieder hin und ich hoffe mal, dass Sammy den Hausarrest bis dahin noch durchhalten kann. Er ist jetzt wieder so fit, dass er unbedingt wieder draußen herumrennen möchte.
Vorsicht!
Es heißt, dass sich zum Beispiel ein Geländewagen wegen seines Namens in spanischsprachigen Ländern nicht gut verkaufe. Genauso dürfte es dem neuen Männermagazin “Matador” ergehen, wollte man damit auf den spanischen Markt gehen. Alle, die nicht der spanischen Sprache mächtig sind, sehen bei diesem Namen lediglich einen Stierkämpfer vor ihrem geistigen Auge. “Matador” bedeutet jedoch auch “Mörder”. Ich weiß ja nicht, was ich von einem Mann halten würde, bei dem eine Zeitschrift mit diesem Titel auf dem Tisch liegt …
Total abgeguckt
Ich wusste gar nicht, dass Stefan Raab beziehungsweise seine Rechercheure in meinem Tagebuch lesen. Aber es muss wohl so sein, denn gestern Abend griff er in seinem Eurovision Song Contest-Resümee genau den Vorschlag auf, über den ich schon am Sonntag geschrieben hatte, nämlich Jörgs Idee mit dem Aufteilen Deutschlands. *ggg*
Nochmal Führerschein
Ich besitze übrigens noch meinen ersten Führerschein, habe mir trotz Namensänderung keinen neuen ausstellen lassen. Nach der Hochzeit machte ich zwar einen Anlauf dazu, aber da mein Führerschein in Groß-Gerau ausgestellt worden war, hätte ich zunächst eine Bestätigung von dort gebraucht. Das war mir dann zu umständlich und ich habe es einfach “vergessen”. Aber zum Glück ist die Änderung kein Muss.
Donnerstag, 20. Mai 2004
Regenbogenbrücke
Spike, der erst eineinhalbjährige Kater von Ute, Jana und David ist heute Morgen plötzlich und unerwartet über die Regenbogenbrücke gegangen. Von einer auf die andere Sekunde ist er umgefallen und war nicht mehr am Leben. Sein Körper ruht nun im Garten in Geinsheim, aber seine Seele wird – so sagt die Legende – in den Augen anderer Katzen wiederzuerkennen sein. Eine davon ist vielleicht er: Willkommen, Spike 2!
Freitag, 21. Mai 2004
Spike 2
Das ist er, der durch ein Unglück Glück hatte und ein neues Zuhause fand:
Ich hoffe, es gefällt ihm dort!
Sonntag, 23. Mai 2004
Forficula auricularia …
… auch der Gemeine Ohrwurm genannt, ist ein harmloses und äußerst nützliches Insekt. Ich habe nicht einmal Angst vor Spinnen, obwohl ich die großen auch nicht anfasse, aber bei diesen Ohrwürmern sitzt mir doch noch die schaurige Legende aus Kindheitstagen im Hinterkopf. Ich musste mir jedesmal beim Anblick eines solchen Tierchens sagen, dass sie NICHT in die Ohren krabbeln und von dort aus ins Gehirn und man daran stirbt. Ich verfluche die Menschen, die sich derart Angst einflößende Geschichten ausdenken. Jedenfalls habe ich viele dieser Ohrwürmer in der letzten Woche aus dem Haus nach draußen befördert. Wir fragten uns, woher sie kamen. Leider bin ich einer meiner ersten Vermutungen, dass sie im Kaminholz sitzen könnten, nicht nachgegangen. Erst Mitte letzter Woche, als ich wieder einmal eines dieser Ungeziefer vertilgenden Tiere mit Glas und Pappe einfing und in den Garten fliegen ließ, hatte ich die Nase voll. Ich schaute genauer hin – tatsächlich, da krabbelten noch drei bis fünf seiner Artgesellen auf einem Stück Holz herum. Nachdem es in der letzten Zeit recht warm gewesen war, hatten wir den Kaminofen abends nicht angehabt und die Holzstücke lagen also schon eine ganze Weile in dem Ablagefach. Von dort aus hatten sich die Würmchen vorwiegend im Wohnzimmer verteilt und saßen meistens an den Fensterscheiben. Ich schnappte mir also den Holzkorb, packte alle Holzstücke hinein und schleppte sich schleunigst nach draußen. Jörg saugte derweil die verbliebenen Späne und den Staub aus dem Holzfach. Seitdem wurden noch zwei Ohrwürmchen im Hause D. gesichtet, die restlichen werden sich draußen an den Blattläusen auf der Lupine satt gefressen haben.
Fünf
Ganze fünf freie Tage sind wie im Flug vorbeigegangen – so ist das ja immer. Richtig viel gemacht habe ich nicht, ein wenig im Garten gewerkelt, ein wenig gelesen … Als das Wetter dann nicht mehr so gut war, habe ich immerhin meine Papierstapel im Büro drastisch reduziert, sprich fast alles ordentlich in Ordner abgeheftet. Jedes Mal nach einer solchen Aktion nehme ich mir dann vor, es garantiert nicht mehr so weit kommen zu lassen. Ab sofort wird alles gleich dort abgelegt, wo es hingehört. So lautet mein guter Vorsatz. Ich glaube noch nicht daran, dass es dieses Mal klappen wird.
Mittwoch, 26. Mai 2004
Spielzeug
Ich dachte mir, nach vier Jahren könnte ich mir wieder einmal ein neues Mobiltelefon leisten. Und das konnte ich mir wirklich erlauben, denn ich habe nur einen Euro bezahlt. Digitalkamera hat es auch, wobei man die tatsächlich nur als Spielzeug betrachten kann.
Dieses Foto ist von gestern Abend:
Es war etwas schwierig, weil der Kater nicht still halten wollte.
Diese Blümchen habe ich heute Morgen abgelichtet:
Das sieht doch schon besser aus. Jetzt habe ich als zweite Aktion ein Datenkabel für den PC bei Ebay gekauft. So kann ich dann doch mal die Fotos aus dem Handy auf den PC übertragen. Diese da oben habe ich mir als MMS an meine E-Mail-Adresse geschickt, aber das würde mir auf die Dauer doch zu teuer werden.
Überstanden
Gestern Nachmittag war ich wieder einmal mit beiden Katern beim Tierarzt. Sammy musste zur Kontrolle hin und Mika habe ich auch gleich eingepackt, weil seine Impfungen fällig waren. Und der Doc war sehr zufrieden mit der Heilung der Pfote. Es ist nur noch ein wenig Schorf übrig geblieben, der noch abfallen wird. Antibiotikum braucht er keines mehr und wir müssen auch nicht noch einmal zur Kontrolle hin. Übrigens hat er nur zwei der vielen Untersuchungen berechnet, so dass es nicht ganz so teuer wurde wie befürchtet.
Freitag, 4. Juni 2004
Terrassenleben
Gutes Wetter heißt Garten- und Terrassenwetter. PC und Fernseher bleiben aus, dafür werden Rasenmäher, Gartenbrunnenpumpe und Grill betrieben. Wichtig für alle Katzenbesitzer: Man halte immer genügend (gepolsterte!) Stühle für die Tiger bereit. Siehe gestern:
Nummer 1 und 2:
Nummer 3:
Fehlte noch Nummer 4, die war gerade unterwegs.
Wir haben dann noch den neuen Grill getestet, für gut befunden und bis kurz nach elf draußen gesessen.
Montag, 7. Juni 2004
Es fungzionierd
Heute habe ich das Datenkabel für mein neues Handy bekommen und war natürlich gespannt, ob es funktionieren würde. Um es kurz zu machen: Es war nicht einfach (werde ich schon zu alt für den PC?), aber nach einigem Hin und Her läuft jetzt alles. Wie soll ein normaler Mensch auch darauf kommen, dass man das Programm nach dem Telefon suchen lassen muss, obwohl man bei der Installation schon den korrekten COM-Port angegeben hat? Nein, das muss ich nicht verstehen …
Musikalisch
Am Samstagabend schauen wir uns hin und wieder Lämmle live auf SWR3 an. Danach gab’s SWR3 Ring frei!, wo unter anderem der Welt-Superstar Kurt (Kürt auf norwegisch) Nilsen zu sehen war. Ich dachte bisher immer, sein “She’s so high” sei eigens für ihn komponiert und getextet worden, aber weit gefehlt. Das ist eine Coverversion, das Original stammt von einem Kanadier namens Tal Bachmann. Und die Interpretation von Kurt Nilsen ist nicht einmal etwas Besonderes, denn sie klingt genauso wie das Original. Jedenfalls hat mich dieser Fernsehabend wieder an meine Zeit in Südhessen an der Grenze des SWF3-Lands erinnert. Das war damals der beste Radiosender aller Zeiten. Manchmal hör ich dort noch via Satellit rein, aber das ist eher selten.
Kulinarisch
Am Samstagabend gab leckeren Spargel, allerdings grünen, da mir der weiße zu teuer war. Neben dem preislichen hatte das griechische Grün auch einen arbeitstechnischen Vorteil: Ich konnte mir das Schälen sparen. Dazu gab es kleine Pellkartöffelchen, dünne Scheiben von Landrauchschinken, flüssige Butter und eine Sauce Bernaise.
Nach dem nieselregengrauen und kühlen Samstag war es gestern wieder richtig schön. Wir haben fast den gesamten Tag im Garten und auf der Terrasse verbracht. Die Katzen schliefen stundenlang in den Beeten oder auf den Gartenstühlen, vorübergehend auch mal platzsparend im Doppelpack: zwei Kater auf einem Stuhl. Der kulinarische Höhepunkt des Nachmittags war Joghurteis mit Erdbeeren aus dem eigenen Hängetopf:
Dienstag, 8. Juni 2004
So kocht man lecker
Drei orangefarbene Paprikaschoten und zwei Zucchini guckten mich schon ein paar Tage vorwurfsvoll an, denn sie litten schon an Frischeverlust. Gestern Abend hatte ich die Idee, wie ich ihnen trotz des fortgeschrittenen Alters ein würdiges Ende bereiten kann: Ich koche ein Paprika-Zucchini-Relish!
Das geht dann so:
200 g Zucchini, 300 g Paprika, 100 g Zwiebeln und 3 Knoblauchzehen in kleine Würfel schneiden. Mit 150 ml Weißweinessig, 150 ml Weißwein und 250 g Gelierzucker 2:1 in einen Topf geben. Unter Rühren zum Kochen bringen und 10-15 Minuten kochen lassen, dabei ab und zu umrühren. Relish mit Salz und Gewürzen abschmecken. Anschließend pürieren, aber so, dass noch Stücke bleiben. Unter Rühren alles zusammen nochmals aufkochen lassen. Relish sofort randvoll in vorbereitete Gläser füllen, mit Twist-off-Deckeln verschließen, umdrehen und ca. 5 Minuten auf dem Deckel stehen lassen. Dann ist es wochen-, ja sogar monatelang haltbar. Aber natürlich kann man es auch sofort, das heißt, sobald es abgekühlt ist, zu Gegrilltem genießen.
Neue Einkaufsstrategie
Für alle, die den Lebensmitteleinkauf langweilig bis lästig finden, ist mir gestern per Zufall die rettende Idee gekommen. Der Motto-Einkauf. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass man nur Rotes kauft. Oder nur das, was aus Italien kommen. Denkbar wäre auch, alles mit demselben Anfangsbuchstaben zu nehmen oder nur die Lebensmittel zu kaufen, die dasselbe Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Ich habe gestern das Preismotto gewählt: Kaufe nur das, was 1,99 Euro kostet. Also viermal Pizza zu je 1,99. Eine Packung Rasendünger, ebenfalls 1,99. Eine Schale Nektarinen, auch zu diesem Preis. Einen Strich durch die Rechnung machte mir allerdings ein Sonderangebot, denn unser beliebter Roséwar 20 Cent billiger und kostete somit nur 1,79. Aufgefallen sind mir diese Zufälle allerdings erst, als ich auf dem Weg nach draußen einen Blick auf den Kassenzettel warf. Schade, knapp am 1,99-Einkauf vorbeigeschrammt. Aber die Idee mit dem Motto ist doch gar nicht schlecht, oder? Wer also demnächst ein wenig Spiel, Spaß und Spannung im Supermarkt haben möchte, weiß ja jetzt, wie es geht.
Beweisfoto
Auf Wunsch einer einzelnen Dame, die noch Probleme mit dem Datenkabel für ihr Handy hat, hier der Beweis:
Zur Großansicht bitte anklicken!
Wie man darauf – hoffentlich – erkennen kann, habe ich nun ein neues “Laufwerk” namens “Mobile” auf meinem PC.
Freitag, 11. Juni 2004
Gewitter?
Heute hatten wir angenehme Temperaturen, zum Glück wurde es nicht so kalt wie angekündigt. 20 bis 25 Grad dürfen es von mir aus gern sein, aber 30 Grad sind mir schon wieder zu viel. Im Moment – es ist jetzt 19:30 Uhr – rumpelt es da oben ein wenig und es könnte sein, dass ein Gewitter im Anmarsch ist.
Sonntag, 13. Juni 2004
Darf ich vorstellen: Gartenwege
Damit war ich in der letzten Zeit beschäftigt: Gartenwege, mein Gartentagebuch.
Nachdem meine Einträge zum Thema Garten immer mehr Raum eingenommen haben, dachte ich mir, ein spezielles Gartentagebuch wäre gar nicht schlecht. Recht schnell hatte ich das Layout, aber dann hat es noch eine ganze Weile gedauert, bis ich alles über meinen Garten aus den Hausbauseiten und meinem Tagebuch zusammengesucht und hinüberkopiert hatte. Jede Menge Fotos waren natürlich auch dabei.
Jetzt gibt es eine komplette Dokumentation über die Entstehung und Gestaltung unseres Gartens von Anfang an im März 2002, als dort noch nichts außer dem ehemaligen Ackerboden zu sehen war. Ich schaue mir immer wieder gern die alten Fotos zum Vergleich an und freue mich, wie schön es mittlerweile geworden ist. Vielleicht hat der eine oder andere Gartenliebhaber Lust, ein wenig auf meinen Gartenwegen zu wandeln.
Montag, 14. Juni 2004
Vor zwanzig Jahren …
… fuhr ich einen roten Golf GTI. Ich wollte schon immer ein schnelles Auto haben und vom ersten eigenen Geld kaufte ich mir diesen gebrauchten Renner.
Im Juni fuhr ich mit einer Freundin und einem Bekannten nach Lausanne. Dort fand ein privates Treffen einiger Fluggesellschaftsmitarbeiter statt. Wir hatten uns über das damalige Reservierungssystem kennen gelernt und schickten uns zum Zeitvertreib, wenn sonst nichts zu tun war – Nachrichten über das System hin und her. Aber das nur nebenbei.
Der Bekannte hatte jedenfalls, wie er mir später gestand, große Bedenken, in ein solches Auto zu steigen, das von einer Frau gesteuert wurde. Nach einer kurzen Strecke auf der Autobahn hatte ich ihn aber derart überzeugt, dass er sogar friedlich schlafen konnte.
Nur wenige Wochen später nahm mir ein Linksabbieger die Vorfahrt, zerquetschte die Vorderfront meines Autos und machte es zu einem wirtschaftlichen Totalschaden. Als ich gestern so darüber nachdachte, fiel mir ein, dass leider kein einziges Foto von diesem Auto existiert. Dafür habe ich aber dieses in meinem Ordner mit den Uralt-Unterlagen gefunden:
Flach
Manche Filme – wie “Eve und der letzte Gentleman” gestern Abend – sind witzig und unterhaltsam, flachen aber am Ende ungemein ab. Das erweckt bei mir immer wieder den Eindruck, dass den Schreibern/Produzenten die Ideen oder das Geld ausgegangen sind. Es war mehr als vorhersehbar bei einem solchen Film, dass er ein Happy End haben würde. Aber dieses Ende war so langweilig und banal! Ich hatte bei einer Szene kurz vor Schluss die Idee, wie ich es gemacht hätte: Als Adam und Eve im Keller bei den Eltern stehen und der Vater die Zeitschaltuhr bereits auf zehn Jahre gestellt hatte, hätte ich die Tür zufallen und sich verriegeln lassen. Das wäre wenigstens ein bisschen witzig gewesen.
Mittwoch, 16. Juni 2004
Talkshows am Nachmittag
Mir war schon seit langem klar, dass diese unsäglichen Nachmittags-Talkshows niemals echt sind, sondern dort zum großen Teil Rollen gespielt werden. Deswegen finde ich den Bericht von Ulrike interessant; sie war bei “Vera am Mittag” zum Thema “Landleben” eingeladen. Sie beschreibt, wie es ihr ergangen ist und ich finde ihre Schilderungen noch abschreckender als ich es mir vorgestellt hatte. Das Schlimme ist, dass neben den gekauften Leuten auch ganz normale Gäste eingeladen werden, die aus Überzeugung ihre Meinung zu vertreten versuchen und um der Show willen nicht ernst genommen oder sogar fertig gemacht werden. Ernsthaftes Interesse, deren Beiträge zu hören, besteht da nicht. Warum kauft man denn nicht alle “Gäste” ein, dann würde man wenigstens keinem auf die Füße treten.
Nutella auf Portugiesisch
Zum Schmunzeln finde ich den derzeitigen Nutella-Werbesport mit den vier Jungfußballspielern. “Du, Kevin, was sagt man eigentlich, wenn man in Portugal Nutella kaufen will?” Nö, es fällt gar nicht auf, dass der Satz unverhältnismäßig lang ist und das Wort “Nutella” überhaupt nicht darin vorkommt. Aber vielleicht heißt Nutella in Portugal “Filha” oder “Bonita”, wer weiß … Immerhin weiß ich seit gestern Abend (wir als nicht Fußballinteressierte haben uns das Spiel Deutschland – Niederlande angeschaut), wer dieser Kevin ist.
Und noch etwas nebenbei: Die Portugiesen wissen genau, was sie von einer Frau erwarten, wenn sie verheiratet sind. “Quero casar sua filha …” Man beachte, dass “casar” – zu deutsch “heiraten” den selben Wortstamm zu haben scheint wie “casa”, das Haus. Das liegt doch die Vermutung nahe, dass die Männer die Frauen durch die Heirat ans Haus binden wollen, nicht wahr?
Schade(n)
Aus Schaden wird man klug, sagt ein Sprichwort. Schade, dass es manchmal tatsächlich so ist. Ich werde versuchen, mich nicht länger darüber zu ärgern und das nächste Mal entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Donnerstag, 17. Juni 2004
Die Highländerin
Gestern habe ich meine Haare wieder einmal getönt, und zwar mit Poly Country Colours, Farbton “Highlands Kastanie”. Das ist eine Intensivtönung, die die grauen Haare gut abdeckt und recht lange hält. Früher habe ich sie oft benutzt und war immer zufrieden. Die Multitonhaarfarbe – also die mit den Strähnchen -, die ich im Februar ausprobiert hatte, fand ich zwar auch ganz witzig, aber Farbe ist eben Farbe und beim Rauswachsen sieht man die grauen Haare am Ansatz nur noch deutlicher. Zwischendurch habe ich auch immer wieder mal die Naturtoncreme benutzt, die den grauen Haaren ihre ursprüngliche Farbe zurückgibt oder zurückgeben soll. Meistens habe ich auch eine Verbesserung bemerkt, aber beim letzten Mal hat sich irgendwie gar nichts getan. Also habe ich wieder einmal die Country Colors gekauft. Ein wenig enttäuscht war ich, dass die Glanzspülung nicht in der Packung war – hatte die etwa im Supermarkt schon jemand gemopst? Dann war ich etwas irritiert, weil die Farbmischung anfangs ein helles Orange war. Hilfe! War da vielleicht versehentlich eine falsche Farbe in die Packung geraten und ich würde ab sofort mit karottenfarbenen Haaren herumlaufen müssen? Doch nach wenigen Minuten konnte ich aufatmen, denn die Pampe auf dem Kopf hatte sich schon in ein Braun verwandelt. Und daher trage ich jetzt wieder Kastanie und weniger Grau.
Sonntag, 20. Juni 2004
Lost in space
Ich habe erst gestern per Zufall festgestellt, dass die Kommentare nur noch drei Monate gespeichert bleiben und dann ins unerreichbare Archiv verschwinden. Ich finde es völlig in Ordnung, dass man bei kostenlosen Services mit Einschränkungen leben muss. Dauerhaft zugreifen kann man die Kommentare, wenn man einen entsprechenden Betrag an Yaccs spendet. Ich kann im Moment gut damit leben, dass die alten Kommentare verschwinden und werde deshalb nichts daran ändern.
Dienstag, 22. Juni 2004
Entdeckt
Über die Referrer zu meiner Website bin ich heute darauf gestoßen, dass mein Tagebuch im Bremer Landesportal für Frauen verlinkt ist. Zu finden ist es unter dem Stichwort “Frauen im Internet“. Interessant ist immer wieder die Frage, nach welchen Kriterien solche Linksammlungen aufgebaut werden. Wieso hat man ausgerechnet mein Tagebuch unter der Vielzahl von Online-Tagebüchern bzw. Weblogs ausgesucht? Das kann nur irgendein Zufall sein, denn bekannt und “berühmt” ist es garantiert nicht.
Übrigens kann man schon meinen Nachnamen herausfinden. Wer schon meinen Lebenslauf gefunden hat, war wohl direkt auf www.loewenmaul.de und dort gibt es ein Impressum.
Mittwoch, 23. Juni 2004
Der Rote
Da ist er übrigens: mein roter Golf GTI, Baujahr 1979.
Meine Eltern haben dieses Foto vom April 1984 gefunden. Die da neben dem Auto bin übrigens ich.
Getrödelt
Nachdem wir Jörgs T-Shirt-Bestand mit einer Bestellung beim Otto-Versand aufgefrischt hatten, wollte ich mir auch noch das eine oder andere Kleidungsstück gönnen. Nun habe ich aber so lange im Off- und Online-Katalog geblättert, mir eine Merkliste angelegt, immer wieder überlegt, noch etwas Neues entdeckt, am Sonntagabend zum letzten Mal geguckt, die Entscheidung getroffen “Morgen bestellst du dir zwei oder drei Teile” – und dann war es zu spät. Da schaue ich am Montagabend in meine Liste und sehe keine Preise und fast keine Fotos mehr. Was war da passiert? Ganz einfach: In ein paar Wochen kommt der neue Katalog raus und daher wird das Sortiment jetzt schon radikal reduziert. Das Ärgerliche: Es war nicht mal ein einziges Teil von meiner Liste noch zu kriegen. Eins nur, das hätte mir doch schon gereicht! Nun gut, so werde ich feststellen, dass ich im Grunde gar nichts Neues brauche und mein Kleiderschrank voll genug ist.
Trotzdem habe ich mir aus Frust gestern eine Kletterrose gekauft. Die schmückt ebenfalls, wenn auch nicht mich.
Donnerstag, 24. Juni 2004
Dicke Tauben
Da macht ein Hersteller einer Hautpflegeserie seit einiger Zeit Werbung mit molligen Frauen, weil es sich gerade bei denen lohnt, die Haut zu straffen. Aber natürlich muss auch die Nachfrage nach diesen Produkten geschaffen werden. Und siehe da – seit kurzem ist eine Schokoladen- und Pralinenmarke gleichen Namens auf dem Markt. Man könnte glatt auf die Idee kommen, die Kosmetikfirma hätte ein artfremdes Produkt eingeführt, um den Verkauf des ursprünglichen zu unterstützen!
Wischi-waschi
Vor einigen Jahren geriet ich in eine Büro-Mittagspausen-Unterhaltung zweier Kolleginnen. Ich hatte den Anfang des Gesprächs nicht mitgekriegt und wusste folglich nicht, um was es ging. Die eine Kollegin erwähnte immer wieder “Wischi”. Sie sprach es so aus, wie ich es hier geschrieben habe – also mit der Betonung auf dem Wortanfang. Ich dachte, es handle sich um ein Hausfrauengespräch über Putzmittel. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde mir allerdings klar, dass es keineswegs um solche banalen Dinge ging. Die Kollegin berichtete von ihren Erfahrungen mit der Kosmetikmarke “Vichy”!
Montag, 28. Juni 2004
Dienstag, 29. Juni 2004
Nein
Konsequent sein. Nein sagen können und es auch tun. Warum nur ist das so schwer? Mir jedenfalls fällt es meistens schwer. Aber irgendwann kommt ein Punkt, da muss es sein. Denn wenn aus dem “Könnten Sie mir mal schnell ein Foto ausdrucken?” dann eine halbe Stunde Arbeit wird und diese Zeit für die eigentliche Arbeit fehlt, geht es nicht anders.
Sehr offen
Gestern musste ich Geld holen und war zum ersten Mal in der neu erbauten Sparkassenfiliale am Rathausplatz. Dort sieht es nun gar nicht mehr wie in einer herkömmlichen Sparkasse aus. Es gibt einen großen, sehr offen gestalteten Raum, der sich in zwei Bereiche gliedert. Im vorderen Teil befinden sich die Selbstbedienungsterminals und Geldautomaten, im hinteren Teil stehen lediglich drei Bistrotische, an denen die Kunden bedient werden. Auch wenn es vielleicht schick aussieht, mein Eindruck war jedenfalls, dass durch diese Gestaltung jeder rundherum alles mitkriegt. Da kann man nur hoffen, dass man bei bestimmten Gesprächen über Geldangelegenheiten ins Separée gebeten wird.
Mittwoch, 30. Juni 2004
Der Horst
Kennt ihr den Horst? Ich habe kürzlich zwei Bücher über ihn gelesen und heute Nacht sogar von ihm geträumt. Besser gesagt, von einem Mann der Gattung “Horst”, denn dieser Name ist der Oberbegriff für eine besondere Spezies.
In meinem Traum lief ich eine Straße entlang, es war stürmisch und ich musste mich festhalten, um nicht weggeweht zu werden. Ich hatte es eilig, denn ich wollte ein Schiff erreichen, aber ich schaffte es nicht, schnell zu laufen, meine Füße waren schwer wie Blei. Auf meinem Weg kam ich durch ein hellgelb eingerichtetes Café. Dort saß er, dieser große, schlanke, dunkelhaarige Mann und sprach mich an. Er wolle mich gern kennen lernen, sagte er, und fragte, ob ich noch am selben Abend Zeit hätte. Ich verneinte und daraufhin sagte er, dann ginge es erst am darauf folgenden Samstag, wenn er wieder in Hannover sei. Ich stimmte zu und wir verabredeten uns für Samstag, den 8. in diesem Café. Im selben Moment fragte ich mich, warum ich das tat, denn schließlich war ich verheiratet. Dann musste ich aus irgendeinem Grund wohl nicht mehr zum Schiff, denn plötzlich saß ich neben diesem Mann auf einer gepolsterten Bank. Fredo, so war sein Name, kaute auf einem Bleistift herum und erzählte etwas. Zwischendurch verstummte er immer wieder und blickte abwesend in die Luft. Ich schaute ihn an und stellte fest, dass er im Grunde nicht besonders gut aussah, gleichzeitig aber eine faszinierende Ausstrahlung hatte.
Als ich aufwachte, grübelte ich, wer dieser Mann gewesen war. Ich kannte ihn nicht und doch kam er mir seltsam bekannt vor. Irgendwann im Laufe des Vormittags fiel es mir ein: Es war der “Horst” aus dem Buch. Na ja, fast, denn im Buch ist er blond und heißt Niels. Aber was ist ein “Horst”? Kurz gesagt, es ist ein bindungsunfähiger oder -unwilliger Mann, der Angst vor Frauen hat und sich deshalb nach dem Kennenlernen mehr und mehr zurückzieht, bis er plötzlich ganz weg ist. Eine genaue Beschreibung gibt es auf der Website zum Buch “Die Prinzessin und der Horst“. Die Fortsetzung der Geschichte heißt übrigens “Horst go home!“.
Horsts gibt es nicht nur im Roman, sondern auch im Fernsehen. So habe ich den ach so charmanten Briefträger aus der Lindenstraße als Horst enttarnt.
Meine Zuschauerpost an die Lindenstraße vom 17. Mai (ist auf der Website auch noch zu finden):
Die Gabi und der Horst
Wer hätte das geahnt, da ist Gabi Zenker tatsächlich auf einen “Horst” hereingefallen. Horst? Wieso Horst, der heißt doch Stephan? Sicher, er heißt Stephan, aber der gehört zur Kategorie der Horsts. Ich nenne ihn so, weil ich gerade ein Buch mit dem Titel “Die Prinzessin und der Horst” lese, und dort ist “Horst” das Synonym für einen bindungsunfähigen oder -willigen Mann. Ein Mann dieses Typs ist so liebenswürdig und charmant, dass die Frau – wie hier Gabi – sich einfach in ihn verlieben muss. Allerdings gibt so ein Mann wenig bis gar nichts von sich preis. Und was wissen wir Zuschauer denn schon über Herrn Kettner? Wie und wo lebt und wohnt er? Hat er Freunde, Verwandte? Was macht er in seiner Freizeit außer Zeichnen und Konzerte besuchen? Ich denke, Gabi weiß all dies auch nicht. Und wieso schlug er vor kurzem noch vor, eine gemeinsame Wohnung zu suchen, wenn er dann – praktisch von einem Tag auf den anderen – kalte Füße bekommt und sich zurückzieht? Sein ständiges Schweigen, dazu noch der Hundeblick – es war einfach unerträglich. Ich kann gut verstehen, dass Gabi so wütend geworden ist und ihn angeschrien hat. Es wird ihr und uns Zuschauern wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben, was seine wahren Beweggründe waren. Sätze wie “es wird mir zu viel”, “ich kann das jetzt nicht”, “gib mir mehr Zeit” oder “ich brauche etwas Abstand” sind doch nur Ausflüchte, um auf bequemem Weg die Flucht anzutreten. Außerdem behaupte ich, sein Rückzug hat mit Gabis Taubheit überhaupt nichts zu tun. Er hätte sich auf jeden Fall früher oder später aus der Affäre gezogen. Arme Gabi, sie tut mir so leid!
(Anmerkung: Meine Überschrift wurde von der Redaktion in “Die Prinzessin und der Horst” geändert.)
Und man findet diese Spezies auch im wahren Leben. Ich habe auch schon mehrere kennen gelernt, die horstähnliche Züge erkennen ließen und ich wette, fast jede Frau hat schon mal so einen getroffen, ohne zu wissen, dass es ein Horst ist.
Donnerstag, 1. Juli 2004
Neue Kommentarfunktion
Nachdem die YACCS-Kommentare gestern wieder einmal geklemmt haben und das Laden der Seite beinahe ins Unendliche verzögert haben, schaute ich mir die Blogger-Kommentarfunktion doch noch einmal genauer an. Das Resultat: Ab heute gibt es eine neue Kommentarfunktion, die sich jetzt noch bewähren muss. Einen Vorteil hat sie auf jeden Fall, denn jeder Eintrag wird mit eventuellen Kommentaren als separate Seite gespeichert. So bleiben die Kommentare erhalten und werden nicht automatisch gelöscht.
Die Kommentare der letzten Monate sind zwar bei Auswahl des Monats in der linken Menüleiste nicht mehr drin, aber über die Archiv-Seite sind sie noch zu finden – bis sie irgendwann ins Nichts verschwinden.
Eigenartigerweise wird nun bei den zurückliegenden Monaten überall “0 Kommentare” angezeigt, auch wenn welche vorhanden sind. Sehr merkwürdig. Mal sehen, ob ich noch dahinter komme.
Freitag, 2. Juli 2004
Beinahe geplatzt
Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit wäre es fast passiert: beinahe wäre ich vor Wut geplatzt. Auf der zweispurigen Straße stadtauswärts ging es flott voran, dann tauchte hinter mir ein rotes Auto auf, wechselte auf die linke Spur, um sich dann knapp vor mir wieder nach rechts zu quetschen. Ich musste fast eine Vollbremsung hinlegen, um nicht links an das Hinterteil des Golfs und rechts an die Bordsteinkante zu knallen. Ich hupte kräftig und daraufhin zeigte mir die Fahrerin einen erhobenen Finger. Wie gesagt, beinahe wäre ich vor Wut geplatzt, aber lieber noch hätte ich die blöde Tussi aus dem Auto gezerrt und ihr eine runtergehauen. Aber man ist ja zivilisiert und ärgert sich eben nur selbst.
Hellas!
Ich interessiere mich normalerweise absolut nicht für Fußball, Jörg genauso wenig, aber gestern Abend haben wir natürlich geguckt. Wir haben für Griechenland die Daumen gedrückt und die Griechen mit Otto “Rehhakles” haben es doch tatsächlich geschafft! Griechenland im Endspiel! Wann spielen die eigentlich am Sonntag? Muss ich gleich mal nachschauen …
Samstag, 3. Juli 2004
Sonntags-Fernsehtipp
Mein Fernsehtipp für morgen Abend: Mondscheintarif! Ich habe das Buch gelesen, den Film auf DVD gesehen und war total begeistert. Es kommt nicht oft vor, dass mir ein Film so gut gefällt, nachdem ich das Buch gelesen habe. Also wird bei uns morgen der Videorekorder laufen, denn wir werden natürlich live das Fußballspiel Griechenland – Portugal verfolgen.
Verflixte Technik
1997 kaufte ich mir den HP Scanjet 5p, der über einen SCSI-Adapter an den PC angeschlossen ist. Er ist superschnell und soll der beste Scanner sein, der jemals von HP hergestellt wurde. Ich benutze ihn allerdings nur selten und da Jörg im Moment viel einzuscannen hat, wollten wir ihn an seinen Rechner anschließen. Das Problem ist allerdings, dass er Windows XP installiert hat. Und das erkennt nicht die SCSI-Karte. Treiber für den Scanner gibt es sowieso nicht mehr. Man wird also quasi dazu gezwungen, sich neue Hardware anzuschaffen, wenn man ein neues Betriebssystem installiert. Wie gut, dass ich bisher noch nicht auf die Idee gekommen war, ein Update zu machen. So läuft mein Rechner noch unter dem guten alten Windows 98. Hat ja durchaus auch den Vorteil, dass man sich mit solch veralteter Software nicht so viele Viren einfangen kann. Wie es mit dem Scanner weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich habe zwar vorhin noch etwas gefunden und mich auch erinnert, dass ich zuletzt einen Treiber mit einer anderen Bezeichnung installiert hatte … Das gilt es jetzt noch auszuprobieren.
Montag, 5. Juli 2004
Fußball, Film und Steine
Es hat mich richtig gefreut, dass Griechenland Europameister geworden ist. Und damit beginnt bei uns wieder die fußballfreie Zeit – zwei Jahre mindestens. Vielleicht gucken wir dann wieder ein bisschen bei der WM.
Ärgerlich, dass ich tatsächlich vergessen habe, den Videorecorder einzuschalten. Ich wollte “Mondscheintarif” aufnehmen. Na ja, wird bestimmt in einem halben oder einem Jahr wiederholt. Außerdem habe ich den Film schon mal auf DVD gesehen.
Konkret wird die letzte größere Baumaßnahme am oder vielmehr vor dem Haus. Die Pflasterarbeiten von Einfahrt und Autostellplätzen stehen noch aus und nun haben wir – und die Nachbarn natürlich – ein einigermaßen akzeptables Angebot. Teuer wird es trotzdem werden, aber danach sind für die nächsten Jahre wirklich keine größeren Ausgaben mehr zu erwarten. Wer sich jetzt fragt, warum es uns und die Nachbarn betrifft: Unsere beiden Häuser stehen hintereinander auf einem mittlerweile geteilten Grundstück und haben somit eine gemeinsame Einfahrt. Und wenn man überlegt, dass diese Einfahrt vier Meter breit und ungefähr dreißig Meter lang ist, dann doch der Platz zwischen den Häusern dazukommt, wo die Carports stehen plus ein Stellplatz an der Straßenseite … da kann man sich denken, dass es nicht für’n Appel und ‘n Ei gemacht werden kann.
Dienstag, 6. Juli 2004
Rätselhaft
Es gibt fast immer Ausnahmen von einer Regel, aber warum in aller Welt ist die weibliche Form von Zauberer Zauberin und nicht Zaubererin? Das “in” wird doch normalerweise nur angehängt, warum muss der männliche Magier ein “er” abgeben? Ist das der Preis seiner Wandlung zur Frau? Beim Schreiben fällt mir gerade so ein, dass das Wegnehmen eines Teils bei einer solchen Umwandlung durchaus der Realität entspräche. Nein, daran habe ich vorher nicht gedacht, aber vielleicht ist das des Rätsels Lösung.
Überempfindlich
Gewisse Formulierungen, sprachliche Fehler und falsch ausgesprochene Wörter verursachen bei mir eine innerliche Gänsehaut. Früher konnte ich es nicht lassen, bei einem “der ist größer wie ich” ein knappes “als” dazwischenzuwerfen. Nein, nicht immer und nicht bei jedem, aber es kam vor und es passierte eigentlich ganz automatisch. Schlimm finde ich im Moment die Anhäufung von “nicht wirklich”. Ich kam anfangs tatsächlich nicht darauf, dass sich dahinter auch so ein Amerikanismus versteckt wie beim allseits beliebten “das macht keinen Sinn”. Ja, auch ich spreche dies oft genug aus, man hat sich halt schon daran gewöhnt. Aber an dieses “nicht wirklich” werde ich mich wirklich nicht gewöhnen und bleibe weiterhin beim “eigentlich nicht”. Das hört sich für mich viel besser an, mal abgesehen davon, dass es korrektes Deutsch ist. Richtiges Deutsch bedeutet auch, dass man bei der Pluralbildung nicht ausnahmslos ein “s” an alles hängt. Sonnenöl heißt in der Mehrzahl also nicht Sonnenöls, sondern Sonnenöle. Und dann hätten wir noch die Begriffe aus einer fremden Sprache. Man muss ja nicht die perfekte Aussprache erwarten, schließlich ist nicht jeder Mensch ein Sprachgenie. Aber wenn die Wörter »Chance« und »Gnocchi« zu »Schangse« und »Gnotschi« werden, dann tut das in meinen Ohren richtig weh.
Sommerhit(ze)
Sommerhitze haben wir noch nicht, aber in der Samstagabendunterhaltungsshow wurde schon mal der neue Sommerhit vorgestellt, damit wir auch wissen, welche Musik wir in den nächsten Wochen hören müssen. Ma-ia-hii, Ma-ia-huu … Das typische Gute-Laune-komm-her-Liedchen, das für die richtige Partystimmung sorgen soll und einem allerspätestens nach sechs Wochen Sommer gewaltig auf die Nerven geht. Es erinnert irgendwie an das Tomatensoßenlied und klingt genauso “Spanisch”, zumindest für die der Rumänischen Sprache nicht mächtigen Zuhörer. Ich wunderte mich nur, warum statt der italienischen Sängerin plötzlich drei Jungs auf der Bühne herumsprangen, aber – oh Wunder – das war das Original und die Dame singt nur eine Coverversion. Übrigens fehlt noch der Linientanz dazu, aber den werden uns tanzwütige Urlauber bestimmt in wenigen Wochen präsentieren können.
Mittwoch, 7. Juli 2004
“Nicht wirklich” – eine Ergänzung
Weil Elke es in einem Kommentar zu einem anderen Eintrag fragte, will ich hier noch etwas ergänzen.
Ich habe mich gefragt, woher dieses “nicht wirklich” stammt, das man in letzter Zeit viel zu oft hört oder liest. Ich wunderte mich, denn es ist Deutsch und klingt doch nicht so. Da ich regelmäßig den Zwiebelfisch lese, erfuhr ich im Artikel “Ich erinnere das nicht” immerhin, dass es sich um einen Amerikanismus handelt.
Bei der Zeit gibt es unter Nicht wirklich” und in der Wkipedia unter Falsche Freunde” etwas zu diesem Thema.
Freitag, 9. Juli 2004
Freitagsmüde
Ich bin einfach erledigt … Zu wenig Schlaf und viel gearbeitet. Die Woche begann am Montag damit, dass sich abends überraschend Besuch von Freunden ankündigte. Es war sehr, sehr nett, aber wie immer, wenn sie sagen, dass sie mal kurz vorbeischauen wollen, wurde es etwas später. Jedenfalls zu spät für einen Montag und ich konnte nachher nicht sofort ins Bett gehen, weil mir ein gewisser Grad an Entspannung fehlte.
Die restlichen Tage habe ich intensiv und konzentriert gearbeitet. Bitte erzähle mir keiner, dass nur der viel tue, der zwölf bis vierzehn Stunden täglich arbeite, meine acht bis neun Stunden sind im Moment bestimmt genauso anstrengend. Ich sitze nämlich die ganze Zeit hochkonzentriert am PC, kopiere, korrigiere und formatiere Texte, und das so schnell es geht. Vermutlich wird das in den beiden nächsten Wochen so weitergehen, und ich werde meine ersten Urlaubstage im Tief- und Dauerschlaf verbringen. Zwischendurch wird mich Jörg sicherlich wecken, weil er etwas Leckeres gegrillt hat – sofern das Wetter es zulässt.
Montag, 12. Juli 2004
Schicksal?
Wie ich gerade einmal wieder festgestellt habe, ist es oft so, dass auch die nicht so schönen Ereignisse im Leben etwas Gutes haben. Zumindest im Nachhinein betrachtet. So fügt sich manches zur Zufriedenheit aller und jeder bekommt, was er sonst vielleicht nie erhalten hätte. An eine unbekannte Macht namens Schicksal glaube ich nicht, aber es kommt eben, wie es kommen soll. Machen wir das Beste daraus. Und: Ich bin nicht traurig oder depressiv, mir geht es außerordentlich gut und das sind nur meine Gedanken zum Lauf des Lebens.
Ereignislos
Ausgeruht – an den Katzenseiten gebastelt – Gartenfotos gemacht – Walnüsse aus Geinsheim geknackt – Basilikum-Knoblauchbutter zubereitet – nicht gegrillt, weil zu kalt und regnerisch – Butter duftet nun den Kühlschrank voll … mehr gibt es (hier jedenfalls) nicht zu erzählen.
Mittwoch, 14. Juli 2004
Freitag, 16. Juli 2004
Etwas Lustiges am Freitag
Liebe Männer, bitte nehmt es mir nicht übel, ich weiß, dass ihr nicht so seid und die genannten Schwachstellen überhaupt nicht / äußerst selten / nur manchmal / mäßig, aber regelmäßig / immer öfter (nicht Zutreffendes bitte in Gedanken streichen) bei euch auftreten, aber dies hier ist einfach witzig:
Lebensbewältigungskurs für Männer
Hinweis: Aufgrund der Komplexität und des Schwierigkeitsgrades dieser Kurse ist die Teilnehmerzahl auf max. 8 Teilnehmer pro Kurs beschränkt!
Thema 1: Wie fülle ich die Kaffeemaschine mit Wasser und Kaffeemehl auf …
Schritt für Schritt mit Overhead-Präsentation und Praxisübung mit Milch
Thema 2: Die Toilettenpapierrolle: Wachsen diese auf dem Halter nach?
Diskussion am runden Tisch
Thema 3: Ist es möglich zu pinkeln, indem man die Klobrille hebt und den Fußboden/die Wände und die nebenstehende Badewanne trocken lässt?
Gruppenarbeit
Thema 4: Grundlegende Unterschiede zwischen dem Schmutzwäschebehälter und dem Fußboden!
Bilder und Erläuterungen
Thema 5: Schmutziges Geschirr und Besteck: Können diese von selbst in die Küchenspüle fliegen?
Beispiele auf Video
Thema 6: Identitätsverlust: Die Fernbedienung an die bessere Hälfte verlieren.
Telefonische Unterstützung und Selbshilfegruppen
Thema 7: Wie lerne ich Dinge zu finden, indem ich gleich an der richtigen Stelle suche und nicht das ganze Haus auf den Kopf stelle und schreie “hast Du mein ….gesehen?”
Offenes Forum
Thema 8: Gesundheitscheck: Ihr Blumen mitzubringen ist nicht schädlich für die Gesundheit.
Grafiken und Tonaufnahmen
Thema 9: Wahre Männer fragen nach dem Weg, wenn sie sich verfahren haben.
Praktische Tests aus dem wahren Leben
Thema 10: Ist es genetisch unmöglich still zu sitzen, während sie parallel einparkt?
Fahrsimulation
Thema 11: Leben und Lernen: Die Hauptunterschiede zwischen Mutter und Frau.
Onlinekurs und Rollenspiel
Thema 12: Wie werde ich der ideale Einkaufsbegleiter?
Entspannung, Übungen, Meditation und Atmungstechniken
Thema 13 Wie bekämpfe ich Vergesslichkeit: Sich an Geburtstage, Jahrestage und weitere wichtige Termine erinnern, sowie anzurufen, wenn man sich verspätet.
Cerebrale Schocktherapien und vollständige Lobotomien werden angeboten
***Den Überlebenden der Kurse werden Teilnahmeurkunden ausgehändigt!!!***
Heimwerker-Doku-Soaps
Ich schaue sie mir immer wieder gern an, diese Doku-Soaps über mehr oder weniger geschickte Heimwerker. Vieles, was da fabriziert wird, ist Geschmackssache oder bleibt ein Rätsel für mich. Warum zum Beispiel reißt man den Laminatboden im Wohnzimmer raus, um ihn auf dem Dachboden zu verlegen? Insbesondere mit der Perspektive, sich nicht so schnell einen Ersatz leisten zu können.
Gestern hatten sie allerdings die ungeschicktesten Möchtegern-Handwerker der Nation ausgewählt. Wie kriege ich ein Loch für die Armatur in die Spüle? Klar, mit einer Stichsäge! Die paar Kratzer auf der Spüle stören dann doch gar nicht. Zwei Ladenbesitzer scheiterten schon daran, eine kleine Rigipsplatte an die Holzkonstruktion zu schrauben. Vom Löcherbohren für Kleiderstangen mal ganz abgesehen … Ein schönes Gespann waren auch Mutter und 35-jährige Tochter. Muttern hatte es handwerklich recht gut drauf, während die Tochter sich wie 15 benahm und trotzdem ganz schön alt aussah. Wer beim Anblick jeglicher Werkzeuge in hysterisches Geschrei ausbricht, sollte einen weiten Weg darum machen.
Planung
Da erzählt mir doch neulich jemand, er habe sich ein neues Bild fürs Wohnzimmer gekauft. Aber er wolle es jetzt doch nicht aufhängen, weil er vielleicht/wahrscheinlich/möglicherweise im nächsten Jahr eine größere Wohnung nehmen wolle. Es lohne sich nicht mehr. Leider stand das Bild in der kleinen Wohnung immer im Weg, so dass es mittlerweile im (feuchten!) Keller gelandet ist.
Ich habe mich (heimlich) köstlich darüber amüsiert. Denn wer sehr langfristig plant, muss unter Umständen mit Verlusten rechnen. Manches wird die Planungsphase nicht überstehen und eine Übergangslösung wäre durchaus sinnvoll. Das Bild aus dem feuchten Keller wird nie in der neuen Wohnung hängen, sondern bis dahin längst verschimmelt sein.
Samstag, 17. Juli 2004
Unwetter?
Seit einigen Stunden sah es schon so aus, als ob ein Gewitter aufziehen würde. Am späten Nachmittag wurden die Wolken dunkler und es fing plötzlich heftig an zu stürmen. Wir räumten schnell die Kübelpflanzen unters Carport, die Sonnenschirme ins Gartenhaus und stellten die Gartenmöbel zur Seite. Ein Blick in die Internetseiten von WetterOnline und der Unwetterzentrale sagen, dass es vermutlich ein Gewitter, allerdings zum Glück nur mit mäßigem bis starkem Regen geben soll. Warten wir ab, ob die heftigen Unwetter tatsächlich knapp westlich und östlich an uns vorbeischrammen.
Montag, 19. Juli 2004
Männer und Kaffeemaschinen
Passend zum ersten Thema des “Lebensbewältigungskurses” tauchte gestern in einem Buch ein Mann auf, der tatsächlich nicht mit einer Kaffeemaschine umgehen konnte. Er könne die Maschine in seinem Miniwaschbecken nicht mit Wasser befüllen, verkündete er. Denn die Maschine sei viel zu hoch und er müsse sie legen, um Wasser hineinzubekommen. Allerdings liefe es sofort wieder heraus, eben weil sich die Maschine in diese waagerechten Postion befand. Die Frau gab ihm den Tipp, das Wasser doch in die Kanne zu füllen und es aus der Kanne in die Maschine zu kippen. Kaffee gab’s dann aber trotzdem nicht zu trinken, denn er war der Meinung, für eine volle Kanne müsse er auch den Filter bis obenhin mit Kaffeepulver füllen. Mit Kurs wär das nicht passiert.
Nicht so extrem …
… dürften die Wetterschwankungen von mir aus gern sein. Ein Unwetter hatten wir trotz der Warnungen am Samstag nicht und immerhin konnten wir nach dem Regen noch draußen sitzen und grillen. Gestern war es allerdings schon wieder unerträglich heiß. Ich saß auf der Terrasse, bewegte mich kein bisschen und spürte, wie sich überall Schweißtropfen auf der Haut bildeten. Das war mir dann zu viel und ich zog mich mit meinem Buch aufs Sofa zurück. Dort konnte man es noch gut aushalten. Am späten Nachmittag zeigte die Unwetterzentrale die zweithöchste Warnstufe für die Region Hannover an. Vorsichtshalber kamen wieder alle Kübelpflanzen in Sicherheit. Dann grummelte und regnete es nur ein wenig. Ich räumte also noch während des Regens die Pflanzen wieder an ihren Platz, so konnte ich mir das Gießen sparen. Kurz danach wurde es doch noch ein heftiger Regen und es kühlte so weit ab, dass wir den Abend lieber drinnen verbrachten. Als Ersatz für die entgangenen Würstchen habe ich Spaghetti Carbonara zubereitet.
Dienstag, 20. Juli 2004
Was muss, das muss
Als ich mir kürzlich eine meiner Haarsträhnen genauer anschaute, musste ich feststellen, dass sie nach unten hin immer dünner wurde. Abgebrochene Spitzen, und das nicht zu knapp. In dieser Hinsicht sind lange Haare eben nicht so pflegeleicht. Also musste es sein und nun sind sie abgeschnitten. Von den ursprünglich mehr als 50 Zentimetern Gesamtlänge sind jetzt noch etwa 40 übrig. Unpraktisch ist es allerdings, dass die Haare nun zu kurz sind, um hinten über den Schultern liegenzubleiben. Sie fallen immer nach vorn ins Gesicht, was bei manchen Arbeiten oder auch beim Spaghettiessen etwas lästig sein kann. Aber ich werde mich gedulden und sie in Ruhe wieder wachsen lassen.
Donnerstag, 22. Juli 2004
Es wird Zeit
Noch ein (kurzer) Arbeitstag und dann habe ich endlich Urlaub! Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend und ich frage mich, ob es nur an der vielen Arbeit liegt oder auch am zunehmenden Alter. Bisher hatte ich nicht das Gefühl, weniger belastbar zu sein. Jedenfalls konnte ich stundenlang ohne Anstrengung am PC sitzen. Vielleicht ist es aber ein Unterschied, wenn man genau weiß, man kann noch so viel tun und es ist einfach nicht zu schaffen. In den letzten Tagen bin ich in Gedanken schon wieder einmal in Panik verfallen, weil sich alles vor mir auftürmte. Selbst solche Kleinigkeiten wie Erledigungen bei Apotheke, Post, Schlüsseldienst und dann auch noch das Auto betanken haben schon Stress ausgelöst. Dann müssen wir heute und morgen noch die Wohnung putzen, damit unsere Haus- und Catsitter alles ordentlich und sauber vorfinden. Bei dem Gedanken an eine längere Autofahrt wird mir auch nicht besser. Früher war das überhaupt kein Problem, acht bis zehn Stunden nach Südfrankreich ließen sich locker erledigen und einmal fuhr ich mit Vergnügen ganz alleine (also auch ohne Beifahrer) die Strecke hin und zurück. Dann fuhr ich eineinhalb Jahre lang beinahe jedes Wochenende die Strecke Frankfurt – Hannover. Vor allem am Montagmorgen zurück rollte es wie von selbst vor sich hin. Seitdem aber graust es mir jedes Mal vor längeren Autotouren. Schlimm ist auch, dass ich mittlerweile keine gute Beifahrerin mehr bin und in vielen Situationen mitbremse. Falls ich also einmal mehrere Millionen im Lotto gewinnen sollte, wir kein neues Auto oder ein neues Haus gekauft, ein Hubschrauber muss her!
Irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, dass die erste Urlaubswoche keine reine Erholung werden wird. Aber wahrscheinlich wird es viel angenehmer als ich es mir jetzt vorstellen kann.
Wir fahren von H… nach H…
Unsere nächsten Ausflüge werden uns von H… nach H… führen. Da wäre zum einen die Fahrt von Hemmingen ins Hessenland, um meine Eltern zu besuchen. Und dann habe ich mir aus speziellem Anlass eine Ausflugsfahrt für den nächsten Mittwoch gewünscht. Da gibt es zurzeit drei H-Varianten – He… in fünf Kilometern Entfernung, Ha… liegt schon knapp fünfzig Kilometer weit weg oder die längste Tour nach Ha…, das wären immerhin etwas über 150 Kilometer. Mal schauen, welches H das Rennen machen wird.
Futter
Melody fragt in einem Kommentar, ob ich nicht den Feed bei Blogger einschalten möchte. Hm, ja, grübel … hab ich doch … eigentlich … oder funktioniert das nicht? Jedenfalls sitzt in der linken Menüleiste so ein kleiner Button namens “XML” und ein Klick führt zu einer Datei “rss.xml”. Aber vielleicht funktioniert es tatsächlich nicht,ich muss ja gestehen, ich habe selbst noch nie einen Feed-Reader von nahem gesehen und wenn ich ganz ehrlich bin, von weitem auch noch nicht.
Freitag, 23. Juli 2004
Überreif
Heute Morgen war es soweit: Ich meldete mich am PC mit Benutzernamen und Passwort an. Vielmehr wollte ich mich anmelden, denn es gelang mir nicht. Es konnte doch wohl nicht möglich sein, dass sich ein Passwort “selbstständig” verändert hatte? Ic zweifelte schon an mir und dachte zunächst noch an einen Tippfehler. Also nochmal. Wieder nichts. Versehentlich groß geschrieben? Nein, auch nicht. Schreibfehler beim Benutzernamen? Nee, absolut korrekt. Aber wer weiß, vielleicht war der Benutzer versehentlich gelöscht worden. Ich versuchte, den Systemverwalter zu erreichen, der aber gerade nicht da. Ich machte erst einmal etwas anderes und versuchte es dann noch einmal mit der Anmeldung. Wieder nichts. Ich starrte auf das Anmeldefenster und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte ständig hinter dem Benutzernamen noch “@lbzb.de” eingegeben! Hilfe! Ich bin reif für die Insel!
Dienstag, 27. Juli 2004
Schneckentempo
Mit dem Auto 420 Kilometer in acht Stunden zurückzulegen, das kann bedeuten, man fährt ganz gemütlich kleine, kurvige, bergige Sträßchen. Es kann aber auch heißen, dass man vier Stunden flott auf der Autobahn unterwegs ist und die restlichen vier Stunden auf der Autobahn steht, weil diese voll gesperrt ist. So erging es uns gestern. Beinahe nur zentimeterweise ging es vorwärts, und in diesen vier Stunden schafften wir ungefähr fünf Kilometer. Hinter der Werratalbrücke bei Hannoversch Münden hatte sich ein unbeladener LKW quer gelegt und es war Diesel über alle drei Spuren geflossen. Für die Reinigungsarbeiten wurde komplett dicht gemacht und alle mussten runter auf die Landstraße. Zwei Dinge habe ich mir vorgenommen: Erstens: Fahr lieber von der Autobahn runter, auch wenn die Umleitung nur empfohlen wird. Zweitens: Verschiebe nie einen Gang auf die Toilette, sonst kann es sehr unangenehm werden. Immerhin weiß ich aber, dass ich noch ungefähr drei Stunden aushalten kann, ohne zu platzen.
Ungläubig geschaut
Das habe ich heute Morgen getan. Ich stolperte nämlich über einen Glückwunschkommentar von Melody. Mitgekriegt haben es ja wohl die meisten, dass wieder einmal ein Wettbewerb der Weblogs stattfand, das Preisbloggen von Zeit.de und Blogg.de. Ich bin das erste Mal darauf gestoßen, als am 30. Juni ganze 4 Besucher von dort zu meinen Tagebüchern kamen, weil irgendjemand die dort nominiert hatte. Nein, ich war es nicht selbst und Löwenmauls Tagebücher wurden auch nur ein einziges Mal vorgeschlagen. Aber einmal ist in diesem Fall nicht keinmal, sondern hat mir per Los ein Blogg.de Plus-Jahresabo beschert. Mal gucken, was ich damit anfange …
Freitag, 30. Juli 2004
Kleiner Ausflug
Unser Ausflug am Mittwoch führte in das nächstgelegene H…, nämlich die Herrenhäuser Gärten. Ich wohne nun schon seit fast fünf Jahren in Hannover, war aber noch nie dort gewesen. Jörg übrigens auch nur einmal, als er noch Kind war. Das Wetter war wunderschön, aber es war noch nie schlecht gewesen an diesem 28. Juli. Drei Stunden wandelten wir in den Gärten der ehemals kurfürstlichen Sommerresidenz. Mehr Fotos gibt es demnächst, wenn ich wieder einmal Zeit dafür habe.
Samstag, 31. Juli 2004
Auf dem Sprung
Keine Zeit für den PC oder ein Buch zu lesen … Am Donnerstag war ich im Gartencenter, um zwei Gutscheine einzulösen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich entschieden hatte. Danach war ich natürlich im Garten beschäftigt. Gestern Nachmittag sind wir zu Bekannten gefahren, weil Jörg dort eine digitaltaugliche Satellitenschüssel angebracht hat. Jetzt sitze ich quasi wieder auf dem Sprung hier, denn heute findet die große Hochzeitsfeier unserer Nachbarn Tina und Ralf statt. Nachdem sie nun schon seit gut drei Jahren verheiratet sind, ist heute der Tag der kirchlichen Trauung. Allerdings nicht in einer Kirche, sondern unter freiem Himmel im Garten eines Berggasthauses. Lassen wir uns überraschen, wie die Feier wird. Bis in die Morgenstunden wird es bei uns bestimmt nicht gehen. Ab Montag nehme ich dann keine Termine mehr an, obwohl … ich wollte ja in der nächsten Woche zu Kaffee und Kuchen einladen. Mal sehen, wie ich Lust habe, denn ein wenig Urlaub brauche ich auch noch.
Sonntag, 1. August 2004
Unter Bäumen
Das Hochzeitspaar hatte absolutes Glück mit dem Wetter und die kirchliche Trauung konnte unter Bäumen stattfinden.
Nein, hier gibt es keine offiziellen Fotos von der Hochzeit, nur ein Eindruck vom Ort des Geschehens.
Montag, 2. August 2004
Geldregen
Einen Geldregen könnte wohl jeder gut gebrauchen. Leider kommt er nicht von oben, sondern muss einem beschert werden. Zur Hochzeitsfeier am Samstag hatten wir uns zu siebt zusammengetan, um dem Brautpaar eine kleine Scheindusche zu schenken. Es gibt nun einige Möglichkeiten, um Geldgeschenke originell zu verpacken. Anregungen kann man sich aus einer Vielzahl von Büchern holen, aber ich habe erst einmal im Internet gesucht und bin dort auf diesen Geldregen gestoßen. So sah nun unsere Variante aus:
Dienstag, 3. August 2004
So schnell kann’s gehen
Man kann im Leben viel planen, aber muss doch im Grunde immer damit rechnen, dass diese Pläne durch unvorhergesehene Zwischenfälle über den Haufen geworfen werden. Vorletztes Wochenende waren wir in Hessen, um meine Eltern, meine Schwester und deren Kinder zu besuchen, denn im August und September würden sie nacheinander in Urlaub sein. Und dann hat meine Schwester am Samstag eine Nierenkolik und gestern wurde ihr ein großer Nierenstein operativ entfernt. Ich habe heute mit ihr telefoniert und es geht ihr schon etwas besser. Nun ja, im Vergleich mit den Schmerzen, die sie am Wochenende hatte, geht es ihr vermutlich sehr viel besser. Die ganze Urlaubsplanung ist jetzt zwar dahin, aber ich denke mir, Hauptsache, alle sind gesund oder eben wieder auf dem Weg dorthin.
Mittwoch, 4. August 2004
Erdbeeren pikant
Ich konnte kürzlich nicht widerstehen und habe zwei Schälchen Erdbeeren gekauft. Das war schlecht geplant, denn nachdem wir am Samstag auf der Hochzeitsfeier und am Sonntag bei Jörgs Eltern waren, standen sie unangetastet im Kühlschrank. Sie waren noch gut, aber nicht mehr so ganz frisch. Also habe ich sie flugs in eine pikante Köstlichkeit verwandelt: Erdbeer-Zwiebel-Chutney.
Donnerstag, 5. August 2004
Aufgedeckt
Die Seite Prüfziffernberechnung bringt es ans Licht: Der gestern bei Aldi gekaufte Geflügelsalat-Brotaufstrich der Marke “Salatland” mit der EWG-Betriebsnummer D-EV 84 stammt von der Firma Popp. Das Original von Popp kostet 1,29 Euro, der Salat mit dem anderen Etikett lediglich 0,89 Euro.
Wer wissen will, wo Käse, Jogurt und Ähnliches herkommen, kann auf der Seite der Molkereiprodukte nachschauen.
Hausfrauenfragen
Susi hat einige küchentechnische Fragen zu meinem Beitrag über das Erdbeer-Chutney, und da sie keine E-Mail-Adresse (angegeben) hat, schreibe ich hier meine Antworten hin.
Balsamico:
Ich mache es mir einfach und verweise auf die Wikipedia.
Eingelegter grüner Pfeffer:
Gibt es fertig im Supermarkt zu kaufen; steht meistens im Regal bei den internationalen Spezialitäten. Hier ein Beispiel.
Twist-off-Deckel:
Gemeint sind Gläser mit Schraubdeckel; wichtig ist, dass die Deckel luftdicht verschließen (Beispiel). Man braucht natürlich keine neuen Gläser zu kaufen, sondern nimmt einfach gekaufte, statt sie nach Verbrauch wegzuwerfen. Gut gespült müssen sie natürlich sein.
Hessisch
Bei jedem unserer Besuche lernt Jörg wieder neue, ihm bislang unbekannte hessische Ausdrücke kennen. Beim letzten Mal (siehe 10.11.2003) waren es die Wörter “galern” und “gaagelisch”. Dieses Mal kamen “Kolder” (= Wolldecke) und “Borzelsche” (= Purzelchen, kleines Kind) dazu. Bei der Kolder rätselten wir, woher das Wort stammen könnte. Ich vermutete, aus dem Französischen. Allerdings fiel mir nur die “couverture” ein. Kein Wunder, denn ich kann ja auch kein Altfranzösisch, denn das altfranzösische co(u)ltre ist der Ursprung von Kolder.
Übrigens fiel mir gerade ein, dass ich eine weißblühende Clematis namens “Madame le Coultre” habe. Ah ja, also blüht gerade Frau Steppdecke in meinem Garten *ggg*.
Montag, 9. August 2004
Gemütlich
Während Jörg wieder arbeiten muss, habe ich zum Glück noch eine Woche Urlaub. Der erste Tag fing schon gut an. Ich bin um halb acht aufgestanden, unter die Dusche gesprungen, während des Haaretrocknens am PC gesessen und unter anderem eine Bestellung abgeschickt. Kurz nach neun war ich schon beim Einkaufen, habe anschließend die Müllsäcke für morgen früh bereitgestellt, mittlerweile ist die Spülmaschine fertig, die erste Ladung Wäsche hängt schon draußen zum Trocknen und die zweite Ladung ist in der Maschine. Sammy liegt im Wäschekorb obendrauf, schläft und lässt sich vom Rumoren der Waschmaschine nicht stören. Ich hatte gerade ein sehr spätes Frühstück am PC mit Cappuccino und Croissant. Die Idee mit dem Cappuccino war nicht so gut, denn nun schwitze ich auch hier im abgedunkelten Zimmer. So, und jetzt werde ich endlich eine längst fällige E-Mail schreiben und das wird gewiss etwas länger dauern, denn ich habe doch einiges zu berichten.
Dienstag, 10. August 2004
Nicht normal
Ich lese gerade ein sehr spannendes Buch, frage mich aber nach der Hälfte, ob es dort überhaupt “normale” Menschen gibt.
- Die Urlauberin, die gleich zu Anfang ermordet wird, trauerte ihrem vor vier Jahren verstorbenen Mann hinterher, lebte einsam und zurückgezogen und hatte schwere Depressionen.
- Der bisher liebende Ehemann und Vater verschwindet spurlos; es stellt sich heraus, dass er erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und zudem seit vier Jahren eine Geliebte hat.
- Die Geliebte fühlt sich in ihrer Ehe unverstanden, ihr Mann ist ihr intellektuell unterlegen und sie möchte ein neues Leben anfangen.
- Ihr Ehemann, Besitzer eines Restaurants, leidet unter der abweisenden Kälte seiner Frau.
- Die Cousine des Restaurantbesitzers, sowieso schon keine attraktive Frau, ist von einer schweren Akne gezeichnet, die immer wieder in Schüben auftritt; sie wird von den meisten Menschen deswegen mit Abscheu angesehen, hat daher kaum Kontakt nach draußen und hasst alle Frauen, die gut aussehen.
- Die Putzfrau will im Grunde weg aus dem ihr verhassten Wohnort, ganz weit weg, doch das erreicht sie nur vorübergehend während ihrer Urlaubsreisen; auch sie ist sehr einsam und hat nicht einmal jemanden, dem sie von ihren Urlauben erzählen könnte.
- Ein Paar auf Hochzeitsreise streitet sich ständig und er fragt sich, warum er diese Frau überhaupt geheiratet hat.
- Der Freund des verschwundenen Mannes wurde vor einigen Jahren von seiner Frau und seinen Kindern verlassen und hat seitdem Depressionen, die er hin und wieder im Alkohol zu ertränken versucht.
- Dann gibt es noch einen ominösen Verehrer der ermordeten Urlauberin, den sie für einen Psychopathen hielt, weil sie einer sich anbahnenden Beziehung zu ihm einen Riegel vorschob.
Ich bin mal gespannt, wie viele Charaktere mit Macken noch auftauchen werden. Andererseits – über “normale”, langweilige Menschen würde doch keiner ein Buch schreiben, und wenn, würde es niemand lesen, weil es zum Gähnen langweilig wäre.
Mittwoch, 11. August 2004
Fotografischer Spaziergang
Am 28. Juli waren wir in den Herrenhäuser Gärten in Hannover und ich habe nun die Fotos zu einem virtuellen Spaziergang zusammengestellt.
Donnerstag, 12. August 2004
Katzengeschichten
Ich war heute nicht faul gewesen und habe die Katzenseiten überarbeitet. Neben neuen Fotos in der Fotogalerie habe ich endlich auch die Katzengeschichten fortgesetzt.
Der Porsche
Einen Porsche mit vier Rädern können wir uns nicht leisten, aber diesen kleinen hier gab es sozusagen umsonst. Nachdem der mindestens zehn Jahre alte Toaster am letzten Wochenende plötzlich nicht mehr so recht wollte, dachte ich, ein neuer müsste her. Also habe ich flugs ein paar Payback-Punkte eingelöst und diesen Siemens-Toaster bestellt. Nie im Leben hätte ich mir den sonst gekauft – ein Toaster für um die neunzig Euro! Im Grunde kann er auch nur Brot rösten, aber er sieht eben schick aus.
Samstag, 14. August 2004
Besuch
Heute Mittag hatten wir Katzenbesuch. Es war der kleine rot-weiße Kater, der ein paar Häuser entfernt wohnt. Vor einigen Tagen schon hatten wir ihn in unserem Vorgarten entdeckt, seine Besitzer ausfindig gemacht und ihn nach Hause gebracht. Das Zurückbringen erübrigte sich nun, denn da er schon wieder aufgetaucht war und mittlerweile ein Halsband mit Adresse trug, war es klar, dass er nicht entwischt war, sondern Freilauf hat.
Mika war zunächst ganz freundlich zu ihm, als der kleine Kater ihn beschnupperte. Dann allerdings entdeckte er Mikas Schwanzspitze, die sich bewegte. Auf diesem Foto guckt er noch neugierig:
Dann ging alles sehr schnell: Er sprang auf Mikas Schwanzspitze, um sie zu fangen, Mika fauchte, holte aus und versetzte ihm einen (natürlich krallenlosen) Hieb mit seiner großen Pfote. Erziehungsmaßnahmen müssen eben sein, damit so ein junger Kater lernt, was er darf und was nicht. Mika drehte sich um und schon lugte der Kleine wieder neugierig aus dem Gebüsch. Dann kam allerdings unsere Zicken-Lissy dazu und es gab großes Gefauche und Geschrei. Eine Weile belauerten sie sich noch im Gebüsch und als ich gerade einmal kurz um die Ecke war, gab es wieder eine Auseinandersetzung. Da Lissy schon auf dem Rückzug war, gehe ich davon aus, dass das Katerchen sich gewehrt hat. Vermutlich wird das so einer werden, der sich von Lissy nichts gefallen lässt. Wenig später schlüpfte er wieder durch den Zaun in den Nachbarsgarten.
Sonntag, 15. August 2004
Löwenmauls Worte zur Werbung
Aus dem Raster gefallen
Eine gelbes Geldinstitut bemüht sich mit zwei sensationellen Angeboten um neue Kunden. Kostenloses Girokonto ab 1.000 Euro monatlichem Geldeingang und eine Kreditkarte. Prima, denkt man sich, doch ganz zum Schluss kommt der Haken: nur für Leute unter 26. Und was ist ab 27? Wie teuer wird es da? Ärgerlich, dass man dies nicht einmal auf der Internetseite herausfinden kann. Und gleich darauf folgt der zweite Werbespot der Bank. Man bietet auch ein Konto für die gehobenen Ansprüche an. Wieder kostenlos, mit Kreditkarte und sogar Wertpapierdepot. Man muss lediglich schlappe 3.000 Euro im Monat auf das Konto bekommen. Bei dieser Bank bin ich auf jeden Fall aus dem Zielgruppenraster gefallen: zu alt und zu geringer Verdienst.
Vorsicht vor Anhalterinnen
Bisher war es so, dass sich Anhalterinnen eher vor den Männern fürchten mussten, zu denen sie ins Auto stiegen. Der Werbespot eines japanischen Automobilherstellers belehrt uns eines Besseren. Da steht eine hübsche, junge Frau mit einer Autopanne am Straßenrand. Doch zum Glück lassen sich die im Auto ankommenden Männer nicht täuschen. Der eine weiß, dass da etwas faul sein muss, weil ein Auto dieser Marke niemals eine Panne hat. Und Recht hat er: Kaum sind sie vorübergebraust, zieht die junge Frau ihre Gesichtsmaske ab und präsentiert das abstoßend hässliche Gesicht eines Mannes. Klasse gemacht, das ist einer der Werbespots, bei denen man beim ersten Mal gar nicht richtig hinschaut und erst durch das überraschende Ende aufgeweckt wird.
Deutsche Blondinen
Die zwei wohl bekanntesten deutschen Blondinen sind wieder einmal in Werbespots zu sehen. Die eine füttert ihr Söhnchen mit der angeblich so gesunden Schokolade, die ja fast nur aus Milch besteht. Dass Schokolade gesünder und kalorienärmer ist, weil sie weiß statt braun ist, kann uns mittlerweile keiner mehr weismachen. (Auch die Behauptung, dass die bevorzugt eisgekühlt zu genießende Kokoskugel keinerlei Schokolade enthält, ändert nichts an der Tatsache, dass sie zum Großteil aus Zucker besteht.) Das Schlimme an dem Werbespot mit Frau Schiffer ist aber wie immer ihre undeutliche Aussprache. Sie soll bei einem Hautcreme-Werbespot sogar synchronisiert worden sein, weil kein Mensch sie verstanden hat.
Sympathischer kommt da allemal die Tennisgräfin mit ihrer Nudelsoße rüber. Wenn es auch etwas unglaubwürdig ist, dass in einem italienischen Restaurant das Pesto ausgeht. Das kann man doch schnell noch einmal zusammenrühren, während die Pasta schon kocht. Natürlich soll aber ein bestimmtes Produkt beworben werden. Doch es ist keine besonders originelle Idee, Steffi den Weg in den nächsten Supermarkt gehen zu lassen. Witziger wäre es gewesen, wenn der Küchenchef heimlich das Glas aus dem Vorratsschrank genommen und es als seine eigene Kreation verkauft hätte.
Donnerstag, 19. August 2004
Märchen-Verwirrung
Ich hatte bis heute gedacht, die bekanntesten Märchen so einigermaßen im Kopf zu haben. Dazu gehören natürlich auch so wesentliche Textpassagen wie “Knusper, knusper, knäuschen …” oder “Spieglein, Spieglein an der Wand, sag mir, wer ist die Schönste im Land?” Spontan hätte ich getippt, dass der Ausschnitt “Da sprach einer nach dem anderen: “Wer hat von meinen Tellerchen gegessen? Wer hat aus meinem Becherchen getrunken?” aus “Schnewittchen und die sieben Zwerge” stammt. Falsch gedacht! Wer weiß, zu welchem Märchen dieser Text gehört?
Freitag, 20. August 2004
Märchen-Auflösung
Das gesuchte Märchen heißt “Die sieben Raben” und stammt von den Gebrüdern Grimm. Wapiti hat zwar auch die sieben Raben genannt, aber eindeutig das Märchen “Die sechs Schwäne” beschrieben.
Nachlesen kann man die Grimmschen Märchen zum Beispiel beim Projekt Gutenberg.
Die Brüder Grimm haben tatsächlich bei den Raben und bei den sieben Zwergen einen beinahe identischen Wortlaut verwendet, wie Rhabarbara richtig festgestellt hat. Während allerdings bei den Raben jeder diese zwei Fragen stellte, hatte bei den Zwergen jeder einen anderen Satz.
Wartezeit
Ich sitze sozusagen zwischendurch zu Hause und warte. Auf den Schornsteinfeger. Der hat sich rechtzeitig (am Mittwoch) mit präziser Zeitangabe (zwischen 11 und 13 Uhr) für heute angekündigt. Also bin ich um halb elf nach Hause gedüst und warte jetzt. Gleich ist es zwölf und von dem schwarzen Mann noch keine Spur. Danach muss ich wieder zur Arbeit fahren. Und je später es wird, desto weniger Lust habe ich dazu. Aber was muss, das muss.
Montag, 23. August 2004
Nur noch vier Monate schlafen
Gibt es irgendjemanden, der im September noch keine Lebkuchen und anderes Weihnachtsgebäck essen mag? Der sich vielleicht sogar heftig über diese angebliche Unsitte der Lebensmittelläden beschwert? Der den Verlust der Vorfreude auf etwas nicht Alltägliches beklagt? Ich weiß gar nicht, wie man sich über so etwas aufregen kann. Lebkuchen im September … Schön wär’s, denn der September ist immerhin näher am Dezember dran als der August. Und der Hintergrund der Geschichte: Ich war heute, am 23. August, einkaufen und habe die ersten Lebkuchenpackungen gesichtet! Im August! Leute, da denke ich trotz des etwas kühleren Wetters noch an sommerliches Essen wie Mozzarella mit Tomate, leckere Salate, Frankfurter Grüne Soße, gut gekühlten Rosé, Eis auf der Terrasse … packt bitte euer Weihnachtszeug bis November weg, denn bis Weihnachten müssen wir noch vier Monate schlafen. Vier Wochen vorher wäre der richtige Zeitpunkt für Lebkuchenherzen, Marzipankartöffelchen und was sonst noch dazu gehört. Dann kann man auch mich eventuell damit locken.
Donnerstag, 26. August 2004
Steinreich
Nach einigen Vorarbeiten ging es gestern los mit den Pflasterarbeiten in unserer Einfahrt und unterm Carport. Und wenn sie einmal loslegen, dann sind die Handwerker sehr flott. Es sind eine Menge Steine, ich müsste einmal nachzählen, wie viele. Auf jeden Fall sind wir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes steinreich.
Wie immer gibt es Fotos und bald auch einen Bericht auf meinen Hausbauseiten.
Neuer Trend: Radiosprecherin mit Sprachfehler?
Gesucht: Radiomoderatorin oder Sprecherin für Nachrichten/Wetter/Werbung
Voraussetzungen: Weiblich, Sprachfehler
Sehen so neuerdings die Stellengesuche für Radiosprecherinnen aus?
Man hat sich leider schon daran gewöhnen müssen, dass die Radiosender beieinander abgucken und jeder die besten Hits der 80er, 90er und von heute spielt, jeder eine Figur im Programm hat, die die Leute mit ihren Anrufen auf den Arm nimmt und überall die Gewinnspiele mit dazugehören. Seit kurzem bezeichnen sich übrigens zwei Sender hier in Niedersachsen als “neuer” und “frischer”. Bei dem einen passt es ja nur zum Namen … Hat sich da der andere etwa inspirieren lassen?
Ein neuer Trend scheint sich jetzt im Bereich der Sprecher abzuzeichnen. Zuerst fiel mir eine unsäglich schreckliche Radiowerbung für ein Euro-Import-Autohaus auf. Ich fragte mich schon, ob vielleicht eine Mitarbeiterin dieses Autohauses die Werbung gesprochen hat, weil es so billiger ist. Jedenfalls klang es äußerst unprofessionell und die Krönung war das Lispeln der Sprecherin. Dann aber tauchte auf einem anderen Sender eine Dame auf und präsentierte ebenfalls mit einem Lispeln auf den Lippen die Wettervorhersagen. Ich fragte mich, ob möglicherweise die Sprecherin des Werbespots nun bei einem Radiosender in der Wetterredaktion gelandet war. Aber vor nicht allzu langer Zeit betrat Nummer Drei die Bühne. In der Morgensendung eines niedersächsischen Senders moderiert nun eine junge Frau, die ebenfalls durch diesen s-Sprachfehler auffällt. Da frage ich mich doch schmunzelnd: Ist das der neue Trend?
P.S.
Ich betone ausdrücklich, dass ich nichts gegen Leute mit Sprachfehlern habe, sondern mich nur über diese Anhäufung wundere.
Sonntag, 29. August 2004
Design …
… oder Layout ist das, womit ich mich in den letzten Tagen beschäftigt habe. Man hat ja sonst nicht zu tun …
Die Ursache des Ganzen ist mein gewonnener Blogg.de-Account, den möchte ich doch nun gerne nutzen. Ganz wohl ist mir nicht bei dem Gefühl, alle meine Einträge irgendwo anders speichern zu müssen. Das ist immerhin ein Vorteil bei Blogger.com, dass man die Wahl hat “fremd” oder “zu Hause”, sprich auf dem eigenen Webspace speichern zu können. Aber egal, meine Texte kann ich mir kopieren und für den Fall eines Falles irgendwo konservieren. Also habe ich mich nach der Entscheidung an die Arbeit gemacht, um das bisherige Layout von Löwenmauls Tagebüchern zu kopieren. Schließlich war ich bis auf ein paar Feinheiten fertig aber dann gefiel mir sozusagen von einer Sekunde auf die andere das Design nicht mehr. Viel zu bunt, viel zu grell! Das, was mir noch bis vor wenigen Tagen so gut gefallen hat, ist mir dermaßen unangenehm ins Auge gestochen, dass ich es umgehend ändern musste. Mir stand plötzlich nach warmen, sandigen, braunen Farbtönen der Sinn. Nun steht die neue Seite, und so werden meine Tagebücher ab dem 1. September nicht nur eine neue Adresse haben, sondern auch mit einem neuen Layout und neuen Funktionen aufwarten können.
Montag, 30. August 2004
Impftermin
Heute habe ich es endlich geschafft und die beiden Katzenmädels zum Tierarzt transportiert. Seit ich vor ungefähr zwei Wochen die Transportkisten bereitgestellt hatte, war immer etwas “dazwischen gekommen”. Entweder hatte ich etwas anderes zu erledigen oder es war keine Sprechstunde, aber meistens haben sich die beiden zwischen 17 und 19 Uhr erfolgreich verdrückt. Zumindest eine der beiden war nicht anwesend, und zweimal wollte ich nicht unbedingt fahren. Heute kündigte sich durch dunkle Wolken ein heftiger Regenschauer an und alle Katzen hielten sich nahe am Haus auf, als ich von der Arbeit kam. Also habe ich die Chance genutzt. Nun ist wieder mal für einige Zeit Ruhe, im Dezember kommt Sammy wieder dran. Aber mit den Katern ist so ein Tierarztbesuch sowieso kein Problem.
Dienstag, 31. August 2004
Materialermüdung
Im Laufe der Jahre wird manches Material müde. Leider passiert das häufig viel zu früh, die Qualität vieler Geräte lässt heutzutage doch zu wünschen übrig. Da besitze ich seit vier Jahren und etwa vier Monaten eine Digitalkamera, die nun meinte, bald das Zeitliche segnen zu wollen. Nee, hab ich mir gedacht, so einfach geht das nicht und habe sie wieder einigermaßen instandgesetzt. Was war passiert? Vor ein paar Tagen öffnete ich den Schieber, der das Objektiv verdeckt und beim Öffnen gleichzeitig die Kamera einschaltet. Und da war plötzlich kein Widerstand mehr beim Öffnen und Schließen. Ich schaffte es, diesen Verschluss vorsichtig abzunehmen, untersuchte das Ganze, konnte aber nicht so recht etwas feststellen. Wieder draufgesetzt, probiert, war noch genauso lose wie vorher. Mehrmaliges Wiederholen dieses Vorgangs brachte – wie eigentlich nicht anders zu erwarten – auch nicht den gewünschten Erfolg. Irgendetwas fehlte offensichtlich. Ich schaute mich um, hatte Glück und fand auf dem Teppichboden ein winziges Federchen und ein genauso kleines Kügelchen. Nach dem erneuten Aushaken des Deckels aus der Führung bugsierte ich Kügelchen und Federchen in das kleine Loch auf der Vorderseite der Kamera. Aha, gleich ein ganz anderes Schiebegefühl, jetzt “hakte” es wieder. Aber dann der Schreck: Durch das häufige Aushaken des Deckels hatte dieser einen Riss bekommen. Dadurch war natürlich wieder die Stabilität beeinflusst. Und durch das Auf- und Zuschieben war die Gefahr groß, dass der Riss wachsen würde. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Verschlussschieber noch einmal äußerst vorsichtig abzunehmen, Kleber in den Riss zu schmieren, das Ganze längs mit einem Klebestreifen zu fixieren und dann erst einmal trocknen zu lassen. Tja, und was soll ich sagen: Besonders schick ist es zwar nicht, aber es hält und wird wahrscheinlich auch noch eine Weile halten (müssen). Ich hätt’ ja ganz und gar nichts gegen eine neue Kamera, aber mein Konto schüttelt im Moment heftig den Kopf.
Auf wiedersehen, Blogger
Dies ist mein letzter Eintrag über Blogger.com. Ab morgen geht es weiter unter der neuen Adresse http://loewenmaul.blogg.de. Die automatische Weiterleitung dorthin werde ich morgen Abend einrichten.
Achtung: Der RSS-Feed hat sich durch den Umzug auch geändert!
Mittwoch, 1. September 2004
Ein Neuanfang
Ab heute gibt es meine Tagebücher unter dieser neuen Adresse und auch mit neuem Layout.
Die alten Seiten werde ich vermutlich mit dem rot-gelben Layout bestehen lassen, es hängt aber davon ab, wie aufwändig eine Anpassung ist.
Donnerstag, 2. September 2004
Auszeit
Gestern kam ich nicht dazu, den PC einzuschalten. Als ich nach Hause kam, war nämlich Fegen angesagt. Die Pflasterarbeiten vor unserem Haus waren beendet und nun mussten wir noch den Sand in die Fugen verteilen. Etwa eineinhalb Stunden waren unsere Nachbarn und ich mit den Besen zugange. Jörg kam erst um halb acht nach einem anstrengenden Arbeitstag mit vielen unerfreulichen Besprechungen zurück. Mir tat mittlerweile der Rücken gewaltig weh und da alle Fugen fürs Erste mit Sand gefüllt waren, beschloss ich, mich auf dem Sofa zu entspannen. Doch plötzlich tat mir alles weh – man kennt das ja von sich ankündigenden fiebrigen Erkrankungen. Ich fror, während mein Gesicht glühte. Das Fieberthermometer zeigte dann 37,5 ° an. In der Nacht schlief ich nicht besonders gut und träumte am Morgen von einem dringenden Wunsch nach Schokolade. Ich glühte zwar nicht mehr so, aber die Temperatur lag noch unverändert im erhöhten Bereich; außerdem dröhnte mir der Kopf. Also musste ich mir notgedrungen eine Auszeit von der Arbeit nehmen. Bis zum Mittag habe ich geschlafen und mittlerweile fühle ich mich etwas besser. Ich denke, bis morgen bin ich wieder fit. Aber kann mir mal jemand erklären, welche merkwürdige “Krankheit” mich da überfallen hat. Gibt es Fieberausbrüche auf Grund von Überanstrengung? Nein, so anstrengend war das Kehren nun doch nicht, mir war zwar warm, aber ich bin nicht ins Schwitzen geraten. Hauptsache aber ist, dass es wieder bergauf geht nach dieser kurzen Auszeit.
Samstag, 4. September 2004
Alles in Butter
Vieles, was in der Welt geschieht, ist so schrecklich, dass man sich fragen muss, wie einem da das eigene Leben noch gefallen kann oder darf. Doch welchen Sinn hat es, in Depressionen zu verfallen, wenn wenigstens im eigenen kleinen Weltraum alles in Butter ist?
Mir ging es am Donnerstagabend wieder so gut, als wäre nichts gewesen. Als ich am Freitag ausgeschlafen und fit zur Arbeit ging, plagte mich schon ein klein wenig das schlechte Gewissen. Irgendwie hätte ich mir selbst nicht geglaubt, dass ich tatsächlich krank gewesen war.
Gestern und heute haben wir das wunderbare, heiße Spätsommerwetter ausgenutzt. Ich habe heute wieder einmal gekehrt und nun erst einmal Sandhäufchen an den Seiten gemacht. Jörg hat den Vorgarten bearbeitet, denn gleichzeitig mit den Pflasterarbeiten wurde ein Stück Rasen neben dem Stellplatz geebnet und nun lag dort noch ein großer Haufen Erde.
Gleich werde ich mich – frisch geduscht und abgekühlt – mit einem Buch und einem kühlen Getränk auf die Terrasse setzen und den restlichen Sommer genießen.
Dienstag, 7. September 2004
Tu was
Ich dachte, ich tu mal was und versuche, ein klein wenig zur Unterstützung einer wirklich sinnvollen und wichtigen Aktion beizutragen. Näheres dazu findet ihr hinter den Links rechts oben in der Seitenleiste.
Mittwoch, 8. September 2004
Grün und lecker
An manchen Tagen freue ich mich so richtig, dass mein Kräuterbeet im Garten so gut gedeiht. Besonders schön ist es, wenn ich wieder einmal die Frankfurter Grüne Soße zubereite. In Hessen war und ist das selbst für Nicht-Gartenbesitzer kein Problem, denn man bekommt die Kräuterpäckchen in fast allen Supermärkten. Aber wie komme ich hier im Norden dran? Mindestens sieben Kräuter sollen es sein. Zur Not kann man auch eine tiefgekühlte Kräutermischung verwenden, aber so richtig schön grün wird die Soße erst, wenn man frische Kräuter verwendet. Wenn ich mir das Rezept allerdings so ansehe, muss ich mein Kräuterbeet dringend erweitern. Kerbel, Borretsch, Pimpinelle und Kresse wachsen dort nicht. Aber mit viel Sauerampfer, Schnittlauch, Liebstöckel, Estragon, Petersilie und sogar ein paar Basilikumblättchen wurde die Soße wieder ausgezeichnet. Dazu gibt es Putenschnitzel und Salzkartoffeln. Hmmm, ich geh dann mal in die Küche …
Meteorologischer Herbst
Trotz des strahlenden Sonnenscheins merkt man deutlich, dass der meteorologische Herbst bereits angebrochen ist. Selbst um zwölf Uhr Mittags steht die Sonne schon so tief, dass alles lange Schatten wirft.
Vorbei sind die Zeiten, wo man abends lange auf der Terrasse sitzen konnte und wer noch einmal grillen möchte, sollte dies auf den Mittag oder Nachmittag legen.
Ich mag den Wechsel der Jahreszeiten, denn jede hat ihre ganz eigenen, positiven Seiten.
Donnerstag, 9. September 2004
Löwenmauls Worte zur Werbung
Cunda
Eine Mutter liest ihren Kindern vor. Im Bild wird unten die Internetadresse www.cunda.de eingeblendet. Für was wird hier geworben, frage ich mich? Eine neue Fast-Food-Kette, wo die Kinder “gesundes” Essen zu sich nehmen dürfen, nachdem sie brav zugehört haben? Oder holt Mutti gleich zur Belohnung eine Packung eines neuen, ach so gesunden, weil angeblich fast nur aus Milch bestehenden Kinderriegels aus dem Schrank? Doch ich werde überrascht, denn die Kinder werden ins Bett gepackt und die Frau erscheint gleich darauf in einem Jäckchen, um auszugehen. Dieses Kleidungsstück erweckt bei mir spontan den Eindruck macht, sie trüge versehentlich das Futter nach außen. Kein guter Eindruck, denn mit diesem Spot wird nicht für eine neue Kinderüberraschung, sondern für Mode geworben: Hinter dem mysteriösen Namen “Cunda” verbirgt sich das Modeunternehmen C & A.
Nicht Himmel, sondern Hölle
Die Commerzbank hat ihren neuen Werbespot in den Himmel verlegt. Eine kleine Gruppe Vermögensberater steht vor der himmlischen Pforte und verlangt Einlass. Der Pförtner fragt sie, ob sie auch immer brav und ehrlich ihre Kunden beraten haben und das kann nur ein einziger bejahen. Dieser erhält Eintritt in den Himmel, die anderen müssen mit langen Gesichtern wieder nach unten fahren. Und, frage ich mich am Ende, soll dies denn eine neue Erkenntnis sein? Es ist doch längst bekannt, dass 90 % aller Vermögens-, Versicherungs- oder Unternehmensberater bei einer Beratung nicht hauptsächlich die Optimierung des Kundenvermögens im Sinn haben. Es bleibt offen, was mit den abgewiesenen Herren geschieht. Sollten sie in der Hölle landen, wäre uns allen gedient, doch ich befürchte, sie werden als Untote zurückkehren und erneut auf Kundenfang gehen.
Achtung, Dickmach-Factor!
Im Vorbeischauen bin ich über über die Werbung für eine Wimperntusche namens “2000 Calorie Mascara” gestolpert. Zweitausend Kalorien? Soll mir das assoziieren, dass die Wimpern so dick werden, als würden sie jeden Tag 2000 Kalorien zu sich nehmen? Doch wie viel Kalorien verbrennen Wimpern Tag für Tag? Werden sie bei 2000 übergewichtig und fettleibig? Fragen über Fragen, die mir auch ein Studium der Website nicht beantworten konnte. Dabei würde es mich wirklich interessieren, wie diese Bezeichnung zustande kam.
Samstag, 11. September 2004
Demo
Heute fand in Hannovers Innenstadt die Großdemonstration gegen die Streichung des Blindengelds statt. Angemeldet waren 7.000 Leute, während der Kundgebung wurde immer wieder von 10.000 Menschen berichtet, die aus der gesamten Bundesrepublik gekommen waren. Denn natürlich ist zu befürchten: Wenn das Land Niedersachsen tatsächlich die Streichung durchziehen sollte, hängen sich andere Bundesländer nur zu gerne an diese Entscheidung.
Und was habe ich damit zu tun? Ich selbst eigentlich nichts, könnte ich antworten. Doch ich arbeite im Landesbildungszentrum für Blinde, übertrage Schulbücher für blinde und hochgradig sehbehinderte Schüler, ich teile mir mit einer blinden Kollegin das Büro und habe aus diesem Grund einige Berührungspunkte mit dieser Problematik. Und außerdem: Heute trifft es die Blinden, aber wer ist morgen und wer übermorgen dran?
Brennend
Während Jörg Brennholz für den Kaminofen gesägt hat, habe ich meinen neuen CD-Brenner eingebaut. Mein erster übrigens. Bisher verspürte ich noch nicht das brennende Verlangen nach einem solchen Gerät, doch kürzlich berichtete meine Kollegin, die Festplatte im PC ihres Mannes habe das Zeitliche gesegnet und die Daten seien nicht mehr zu retten gewesen. Da fing ich an, nachzudenken. Auch ich habe keine Datensicherung. Früher haben wir einigermaßen regelmäßig eine Sicherung auf Band gemacht, aber das ist recht zeitaufwändig, nicht besonders komfortabel und irgendwann reichte die Speicherkapazität nicht mehr aus. Jörg meinte, ich solle mir doch einen CD-Brenner kaufen, die gäbe es doch schon für 25 Euro. So günstig, das geht ja dann. Wie gesagt, ich habe mich lange nicht mehr mit Hardware beschäftigt und kenne die Preise nicht. Also flugs mal schlau gemacht, eine erste Auswahl getroffen, einen erfolglosen Besuch im Mediamarkt hinter mich gebracht (keine Auswahl in diesem Laden), festgestellt, dass ich bei Ebay inklusive Nero Express und Versandkosten dasselbe Modell für 32,80 noch einen Euro günstiger kaufen kann als bei Atelco ohne Nero und mit selbst hinfahren, und habe schließlich diesen Kauf bei Ebay getätigt. Gestern kam das Päckchen an, heute habe ich das Gerät eingebaut und gleich mal 460 MB Fotos in 7 Minuten auf CD gebrannt. Klasse! Dazu muss ich sagen, es für den Zweck einer Datensicherung auch ein vielleicht 24-fach-Brenner getan hätte, aber einen gebrauchten und möglicherweise nicht mehr so gut funktionierenden Brenner wollte ich nun doch nicht. Und bei neuen bekommt man nur 52-fach.
Ganz problemlos funktionierte der Umbau jedoch nicht. Ich muss dazu sagen, dass ich das alte und sowieso lahme CD-ROM-Laufwerk ausgebaut und an dessen Stelle den Brenner eingebaut habe. Leider fiel mir erst nach Abschluss der Arbeiten ein, dass noch eine CD im ausgebauten Laufwerk lag. Mist! Es blieb mir nichts anderes übrig, als das PC-Gehäuse noch einmal abzunehmen, um an Strom für das Laufwerk zu kommen und dann die Schublade offen zu können.
Sonntag, 12. September 2004
Dienstag, 14. September 2004
Macht- und kraftlos
Letzte Nacht hatte ich zwei dieser Träume, in denen ich kraft- und machtlos war. Im ersten Traum tauchte ein Einbrecher in meinem Haus auf und ich wollte ihn vertreiben. Eigenartigerweise wirkte er gar nicht so bedrohlich und er tat auch nichts weiter als dazustehen und mich anzuschauen, während ich verzweifelt versuchte, ihn zu vertreiben. Mit einem Beil oder einem ähnlichen Werkzeug wollte ich ihn am Bein, mit meinem Knie wollte ich ihn an seiner empfindlichsten Körperstelle treffen, doch es gelang mir nicht. Ich hatte nicht genügend Kraft, um ihm wehzutun.
Im zweiten Traum stand ich mit einer Gruppe von Frauen vor einer Theke in einem schlichten, weißen, nicht eingerichteten oder irgendwie dekorierten Raum. Einige von den Frauen, so auch ich, hatten Einkaufswagen dabei, in denen Kleidungsstücke lagen. Es war nicht ganz klar, ob wir etwas gekauft hatten und dieses nun dort an der Theke bezahlen wollten oder ob wir diese Kleidungsstücke dort – zum Beispiel als Spende – abgeben wollten. Natürlich hatte sich niemand in eine Warteschlange eingereiht, alle standen im Raum verteilt und waren darauf erpicht, möglichst schnell an die Reihe zu kommen. Als ich schließlich nach vorne rückte, spürte ich einen Widerstand. Eine Frau ganz hinten an der Wand hielt meinen Einkaufswagen fest. Ich zog verzweifelt, um ihn ihr zu entreißen. Doch wieder war ich kraftlos. Ich zog und zerrte weiter, währenddessen blickte ich immer wieder in das hasserfüllte Gesicht dieser Frau, die nichts anderes wollte, als vor mir die Theke zu erreichen. Ich war so wütend auf die Frau, dass ich sie schlagen wollte. Immer wieder holte ich aus, doch immer wieder versagte meine Hand. Ich wollte sie packen und schütteln, doch ich war nicht in der Lage dazu. Plötzlich war ich dann doch an der Reihe und stand sprachlos einem weiß bekittelten Mitarbeiter gegenüber. Sprachlos, denn wie sollte ich ihm erklären, was ich hier überhaupt zu suchen hatte? Ich hatte keine Kinder und wollte auch keine mehr, also was erwartete ich hier oder was wollte ich in diesem Kreis beitragen? Kinderlose sind hier fehl am Platz, das war das Einzige, was mir durch den Kopf ging und mich lähmte. Ich war nicht in der Lage, meine Wünsche oder mein Anliegen zu äußern. Dann wurde alles undeutlich und verschwommen …
… und ich erwachte aus diesem Traum. Ich fühlte mich nach dem Aufwachen ganz und gar nicht schlecht. Ich wundere mich nach wie vor nur, woher solch merkwürdige Träume kommen. Aber manches muss man nicht ergründen.
Mittwoch, 15. September 2004
Gimme five – die geballte Ladung
Ich mach jetzt auch mal mit und hole die letzten Fragepäckchen nach:
25.08.2004: Rund ums Kochen
- Kochst du gerne?
Meistens ja. Es gibt aber durchaus auch Tage, an denen ich mit nur dazu aufraffen kann, eine Pizza in den Ofen zu schieben. -
Was kochst du am liebsten?
Pasta, zum Beispiel Tagliatelle mit Schinken-Erbsen-Sahnesoße. Auch immer wieder lecker: Hähnchenbrustfilets mit Tomate und Mozzarella überbacken. Es kann auch einmal ein leckeres Gulasch sein. Oder einfach Tomaten mit Mozzarella. Jörgs Spezialitäten sind Lasagne und Chili con carne. -
Ist nach dem Kochen ein Chaos in der Küche?
Nein, ich versuche, schon während des Kochens oder gleich danach einigermaßen aufzuräumen. Außerdem brauche ich auch nicht für jede Zutat ein extra Schälchen. -
Was ist dir mal total misslungen?
Vor vielen Jahren ist tatsächlich einmal etwas direkt aus der Pfanne im Mülleimer gelandet. Das war eine Fertigteigmischung Rösti, die angeblich nur in der Pfanne ausgebreitet und gebraten werden musste. Bei mir wurde es angebrannter Matsch, den ich vor lauter Wut in die Tonne pfefferte. An andere größere Pannen kann ich mich nicht erinnern. -
Was kann deine Mutter am besten kochen oder backen?
Am besten? Das weiß ich gar nicht. Aber wenn wir mal zu Besuch dort sind, gibt es häufig die leckeren böhmischen Semmelknödel als Beilage. Das Rezept hat sie übrigens von ihrer Schwiegermutter.
01.09.2004: Grünzeug
- Rosen oder Tulpen?
Natürlich Rosen. Aber keine abgeschnittenen, langstieligen für die Vase, sondern Rosenbüsche im Garten. Die wachsen nämlich immer weiter und blühen immer wieder. -
Welche Farbe?
Die Rosen? Alle! Bisher kann ich als Auswahl allerdings nur rot, gelb, weiß, apricot und rosa bieten. -
Hast du einen grünen Daumen?
Im Garten schon eher als drinnen. Für Zimmerpflanzen habe ich anscheinend nicht das glückliche Händchen und so manche hat schon das Zeitliche gesegnet. -
Hast du schon mal einen Blumenstrauss geschenkt bekommen?
Ja, doch, ist schon vorgekommen 😉 Den letzten habe ich wohl zu meinem Geburtstag vor zwei Jahren bekommen. Oder war es doch im letzten Jahr? Ich lege aber keinen besonderen Wert darauf, lieber sind mir Pflanzen für den Garten. -
Wenn du einen Blumenstrauss geschenkt bekommen würdest, welche Blumen müssten unbedingt dabei sein?
Da habe ich keine besonderen Wünsche, er sollte eher zur Jahreszeit passen.
08.09.2004: Tierisch
- Hund oder Katze?
Katze natürlich. Aber nur in der Mehrzahl. Vier Samtpfoten und Mäusejäger leben mit uns zusammen. Mit Hunden kann ich wenig anfangen. -
Hast du Angst vor einem Tier?
Bisher noch nicht, aber ich bin auch noch keinem riesigen, giftigen oder auf andere Art gefährlichen Tier begegnet. Mit ungefähr zwölf Jahren hatte ich einmal eine unangenehme Begegnung mit einem “giftigen” Dackel, der versuchte, mir in die Hand zu beißen, als ich ihn streicheln wollte. -
Ekelst du dich vor Spinnen?
Eher weniger. Wenn sie sehr groß und dick sind, finde ich sie nicht besonders anziehend. Anfassen vermeide ich aber bei allen Spinnen, jedoch mehr aus der Angst, ihnen versehentlich ein Bein auszureißen. Ich wende immer die Glaspapiermethode an: Ein Glas über die Spinne gestülpt, die (günstigerweise) an der Wand sitzt, dann ein Papier untergeschoben, das Tier in diesem Behältnis nach draußen transportiert und dort freigelassen. -
Wie gehts du im Sommer gegen die Mücken und Fliegenplage vor?
Die Fliegen versammeln sich leider immer in der Küche und sind auch zu blöd, um durch das extra für sie geöffnete Fenster nach draußen zu fliegen. Daher hängt in der warmen Jahreszeit ein klebriger Fliegenfangstreifen in der Küche. An der Terrassentür haben wir einen Fliegenvorhang und außerdem ein dekorativ blau leuchtende Mückenlampe für die schlimmeren Tage. -
Welches ist dein Lieblingstier im Zoo? (gute Gelegenheit, mal wieder zu
gehen 😉
Der Zoo in Hannover ist richtig schön geworden. Ich war bisher nur dreimal dort und das letzte Mal ist auch schon eine Weile her, aber die Gestaltung mit den unterschiedlichen Landschaften gefällt mir gut. Witzig fand ich die Erdhörnchen. Über die wurde sogar schon ein Buch mit dem Titel “Nachts auf dem Sambesi” geschrieben und in unserer Schule sogar als Lesebuch aufgenommen. Also die Erdmännchen.
15.09.2004: Fast Food und Pizza
- Mc Donalds oder Burger King?
Na ja, wenn schon, dann McDoof, aber nicht aus Überzeugung, sondern weil so einer eher auf dem Weg liegt oder in der Nähe ist als ein Burger King. Doch da hat jetzt ein neuer Burger King eröffnet, also mal sehen … -
Isst du ab und zu Fast Food?
Siehe oben, klar, ab und zu, aber selten. Vielleicht zwei- bis dreimal im Jahr. -
Würdest du/Erlaubst du deinen Kindern Fast Food?
Sind Katzen auch Kinder? Ist Dosenfutter mit Fast Food gleichzusetzen? -
Welche Zutaten hat deine Lieblingspizza?
Das wechselt, kann ich gar nicht so genau sagen. Mal Schinken, mal Tunfisch, mal Gemüse, mal Bolognese oder dann die käsige Variante. -
Bäckst du ab und zu selbergemachte Pizza?
Ja, hin und wieder, wenn ich gerade mal Lust dazu und die passenden Zutaten im Haus habe. Der Pizzadienst kommt mir nicht mehr ins (ans) Haus, weil in diesem Jahr schon zwei Pizzafahrer unsere Betonkanten rund ums Haus niedergefahren haben bzw. wollten. Nein, aber mal ehrlich, ich habe für den “Notfall” immer die eine oder andere TK-Pizza vom Doktor oder auch vom Discounter im Tiefkühlschrank, und die sind genauso lecker und kosten dreimal weniger.
Freitag, 17. September 2004
Halbes Wochenende
Dieses Wochenende ist nur ein halbes. Vielleicht ein wenig mehr, also sagen wir ein Dreiviertelwochenende. Morgen findet im LBZB ein Tag der offenen Tür statt und da ist auch die Medienzentrale besetzt. Beim letzten Tag der offenen Tür vor zwei Jahren war ich noch als Gast da, allerdings schon mit Arbeitsvertrag in der Tasche. Nun, der morgige Tag wird nicht allzu lang sein, die Öffnungszeiten sind von 10:30 bis 15:00 Uhr. Wir warten einfach ab, ob sich der eine oder andere Besucher zu uns verirrt und ansonsten wird ganz normal gearbeitet.
Montag, 20. September 2004
Zeitdiebe
Das Wochenende war eindeutig zu kurz. Von Samstag auf Sonntag habe ich zwar lange, aber schlecht geschlafen. Nach dem späten Frühstück war ich kurz am PC und nachmittags sind wir zu Bekannten gefahren, weil Jörg deren nicht funktionierenden Satellitenantennenanschluss überprüfen sollte. Als wir nach Hause kamen, war es schon nach fünf und so war der Sonntag auch schon so gut wie gelaufen. Irgendjemand hat mir meine Zeit geklaut, es müssen wohl wieder einmal die Zeitdiebe unterwegs gewesen sein.
Die Anstalt
Vor einigen Monaten erhielt ich einen dickeren Brief von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte. Ein Informationsschreiben, mein Versicherungsverlauf und einige Formulare waren darin enthalten. Antrag auf Kontenklärung, Antrag auf Feststellung von Kindererziehungszeiten und Ähnliches befand sich unter den Formularen. Im Anschreiben teilte man mir unter anderem mit, dass ich die BfA auch benachrichtigen möge, wenn mein Versicherungsverlauf in Ordnung sei. So weit, so gut. Die Unterlagen deponierte ich gut sichtbar auf meinem Schreibtisch, um sie nicht zu vergessen. Leider schiebe ich so manches gerne vor mir her und denke mir jeden Tag: “Das erledigst du morgen!” So kam es, dass ich erst vor ungefähr zwei Wochen eine schlichte formlose Mitteilung per Fax an die BfA, in der ich die Richtigkeit der Daten bestätigte. Am letzten Donnerstag fand ich einen Brief der BfA in unserem Briefkasten. Man mahnte die fehlende Rückmeldung von mir an. Gleichzeitig war aufgelistet, welche Unterlagen ich noch vorlegen müsse, nämlich Geburtsurkunde und bestätigte Kopien von Ausbildungsvertrag und Urkunde über den Abschluss. Was sollten diese Formalitäten jetzt wieder? Ich hatte doch schließlich wie gewünscht, eine Bestätigung geschickt. Solche Geschichten machen mich immer ärgerlich. Ich holte tief Luft und las noch einmal das erste Anschreiben. “Bitte lassen Sie uns eine Mitteilung zukommen …” Ja, hatte ich doch getan. Ganz, ganz hinten, im letzten Satz des Briefes auf der Rückseite entdeckte ich dann: “Bitte benutzen Sie die beiliegenden Vordrucke.” Okay, ich gebe zu, das hatte ich übersehen. Es genügte also kein normaler, formloser Brief, sondern es mussten Formulare ausgefüllt werden. Allerdings entdeckte ich auch bei mehrmaligem Lesen keinen einzigen Hinweis auf die anderen Unterlagen, deren Fehlen angemeckert worden war. Da frage ich mich, woher hätte ich das denn erahnen sollen? Und vor allem, wozu muss ich eine Geburtsurkunde vorlegen? Ich bin seit 1979 bei der BfA versichert, zweifelt man jetzt plötzlich meine Existenz an? Erst in dem Mahnschreiben wird erklärt, warum ich Nachweise über meine Ausbildung einreichen soll. Diese Zeiten würden nämlich anders bewertet werden als die “normalen” Arbeitszeiten. Davon stand nichts, aber auch gar nichts im ersten Brief! Ärgerlich ist der Aufwand für mich. Eine Geburtsurkunde habe ich nicht, aber eine Abschrift aus dem Familienbuch, das sollte wohl reichen. Allerdings muss ich mir jetzt noch irgendwo bestätigte Kopien über die Ausbildung beschaffen. Ärgerlich, diese ganze Geschichte!
Dienstag, 21. September 2004
Nur für Mädchen
Mein Mobiltelefon der Gattung Siemens MC60 ist klein und niedlich, nur sah es in seinem grauen Standardkleidchen etwas traurig aus. Da war mir eins von vornherein klar: Es würde irgendwann ein neues Gewand bekommen. In der letzten Woche habe ich ihm endlich die Freude bereitet und ein zwei günstige (psst, nicht verraten) neue Outfits bei Ebay gekauft. Der Siemens-Designerladen bietet nur eine sehr geringe Auswahl zu horrenden Preisen und daher schaute ich mich nach preisgünstigeren und schöneren Varianten um. Gleich zwei habe ich erstanden und das kleine MC60 gestern Nachmittag umgezogen. Als Jörg nach Hause kam und ich es ihm zeigte, war sein Kommentar: “Das ist ja ein Mädchen-Handy!” Na klar, was sonst?!
Mittwoch, 22. September 2004
Gimme five – sportlich
- Welche Sportarten machst du im Winter? (Ski-, Snoboard-,
Schlittschuhfahren zum Beipiel)
Nichts dergleichen, gerade mit defektem Kreuzband fallen die typischen Wintersportarten flach. -
Welche Sportarten machst du im Sommer? (Wandern, Rollerbladen, …)
Fahrradfahren. Sonst nichts *räusper*. Oder zählt Gartenarbeit auch zu Sport? -
Welche Gruppensportart gefällt dir am besten?
Volleyball. Etwas Besseres gibt es nicht. Ich habe von 1977 bis 1983 im Verein gespielt. Leider habe ich mir dabei einen Kreuzbandriss zugezogen, der erst fünfzehn Jahre später erkannt wurde. -
Welche Einzelsportart magst du am liebsten?
Schwimmen -
Hast du beim Sport schon mal einen Preis gewonnen?
Vielleicht eine Urkunde bei den fürchterlichen Bundesjugendspielen? Als Volleyballmannschaft haben wir den einen oder anderen Pokal gewonnen und keiner weiß mehr, wo der sich heute befindet. Die Hauptsache war aber immer der Spaß an der Sache.
Der mysteriöse Knall
Am Montagvormittag kurz nach zehn hörte man es in ganz Hannover und Teilen der Region, mancherorts war es auch zu spüren: ein lauter Knall und eine Erschütterung. Man schaute auf, schaute sich fragend an, lauschte auf eventuelle Sirenen, schaltete das Radio ein … doch nichts war herauszufinden.
Am nächsten Tag berichtete die HAZ über die allgemeine Ratlosigkeit. Polizei und Feuerwehr suchten vergeblich nach der Ursache, sogar ein Polizeihubschrauber wurde in die Luft geschickt – ohne Ergebnis.
Heute löste dieser Artikel endlich das Rätsel: Ein Düsenjet der Bundesluftwaffe hatte die Schallmauer durchbrochen, und rein zufällig war dies eben über Hannover geschehen.
Sonntag, 26. September 2004
Lizzy 2
Wenn man Katzen besitzt, hat man keine Mäuse im Haus – ein Irrglaube. Unsere Kätzchen sind fleißige Mäusefänger und gerne bringen sie ein erlegtes Tier als Geschenk nach Hause. Meistens leben die Mäuse nicht mehr, aber hin und wieder schleppen sie ein zwar vor Schreck erstarrtes, aber ansonsten noch quicklebendiges Nagetier an. Schon mehr als einmal musste ich wegflitzenden Mäusen hinterher hechten und alle Tricks anwenden, um sie einzufangen. Vor einiger Zeit hatte eine überlebende Maus einen sicheren Platz hinter den Küchenschränken gefunden. Irgendwann bemerkte ich kleine schwarze Krümel im Schrank unter der Spüle. Zuerst glaubte ich, sie stammten von der Reinigung des Grills und waren später aus dem trockenen Spülschwämmchen gefallen. Ich wischte sie weg. Doch dann waren erneut Krümel da, außerdem entdeckte ich Löcher in Spülschwämmchen und Handtuch. Da war es mir klar: Irgendwo hinter den Schränken hauste eine Maus und sie kletterte gelegentlich durch das Loch bei den Abflussrohren in den Schrank. Wir nahmen die Blende unter den Schränken ab, doch weit und breit war keine Maus zu sehen. Lizzy inspizierte die Ecken, aber auch sie entdeckte keine Maus. Nun gut, vermutlich hatte sich die Maus aus dem Staub gemacht, dachten wir. Aber dem war nicht so. Am nächsten Tag fand ich wieder Mäuseköttel im Spülenschrank. Also sind wir gestern auf dem Rückweg vom Zaunkauf in einen Baumarkt gegangen und haben eine Mausefalle gekauft. Selbstverständlich eine Falle, in der man die Maus lebend fangen kann, alles andere wäre nicht in Frage gekommen. Wenn die Katzen eine Maus erlegen, ist das etwas anderes, aber ich möchte keine von einer Falle erschlagene Maus sehen. Wir legten etwas Käse in die Falle und platzierten sie im Schrank. Tja, und nachmittags war der Käse weg und die Maus nicht in der Falle. Nur nicht aufgeben, erneut Käse rein und abwarten. Heute Morgen dann das Erfolgserlebnis: Eine äußerst lebendige Maus in der Falle. Jörgs Kommentar: “Lizzy 2 hat eine Maus gefangen.” Die Maus wurde vor der Haustür befreit und kann sich wieder ihres Lebens in der freien Natur erfreuen – so lange, bis sie einer flinken und hungrigen Katze über den Weg läuft.
Das ist Lizzy 2:
Zaunkauf
Am letzten Montag haben wir uns mit den Nachbarn über die Art des gemeinsamen Zauns verständigt. Einmal haben wir ja durch die Lage der Häuser (zwei hintereinander auf einem geteilten Grundstück) einen langen Zaun am rechten Grundstücksrand. Der hintere Teil gehört zu Tina & Ralf, der vordere zur Straße hin uns. Natürlich müssten wir die Nachbarn rechts nicht fragen, welchen Zaun sie gern hätten, denn wir müssen diese Begrenzung setzen und auch zahlen. Doch diese Nachbarn wollen zur Straße hin auch einen Zaun errichten, dieser stößt dann am Eck auf unseren und daher wäre es schön, wenn man das einheitlich gestalten könnte. Am Montag studierten wir den Katalog eines Holzfachmarktes und fanden eine preisgünstige und doch schöne Variante. Gestern trafen wir uns mit Ralf & Tina beim GK Fachmarkt. Vor allem, um erst einmal zu schauen. Die ausgesuchten Sichtschutzelemente waren bald gefunden und wurden für gut befunden. Während unsere Nachbarn sich entschieden hatten, gleich alles komplett zu kaufen, wollten wir zunächst nur die Pfosten setzen. So wäre die Gefahr beseitigt, dass eines der Nachbarskinder sich beim Spielen an einem Pfostenanker verletzt. Auf den Rest des Zaunes hätte ich gern noch bis zum Frühjahr gewartet, denn diese Woche war schon wieder eine Rechnung des Vermessungsbüros eingetrudelt. Nun lief aber im Holzfachmarkt gerade noch eine Sommeraktion mit 10 % Rabatt. Also haben wir dann doch komplett alles bestellt. Morgen Vormittag wird geliefert und am nächsten Wochenende dann aufgebaut.
Dienstag, 28. September 2004
Träume
Manchmal träume ich sehr intensiv, so auch letzte Nacht wieder. Dieses Mal spielte ein Doppelhaus eine Rolle, in dem beide Parteien einen gemeinsamen Wohnbereich hatten und ich mich fragte, wie man da entspannen kann, wenn man sich ständig im Blickfeld von anderen Menschen befindet. Außerdem gab es in diesem Haus drei Säulen, die aussahen, als bestünden sie aus einem holzähnlichen Material. Es hatte aber große Löcher und Risse, die man so ohne weiteres nicht reparieren konnte. Ich hatte die Idee, einen Kleintierkäfigdraht darum zu wickeln und dann mit Gips die Oberfläche zu modellieren. Dann stellte sich jedoch heraus, dass diese Säule Bäume waren, die in das Haus eingebaut worden waren. Ich sah sie schon die Decke durchbrechen, doch ein Fachmann erklärte, sie seinen mit Stahlnägeln befestigt worden und würden daher nicht mehr wachsen. Doch dann der nächste Schreck: Eine Frau stellte fest, dass es sich bei einem der Bäume um einen Schafbaum handelte. Sie brach in hysterisches Geschrei aus, sie wolle diesen Baum nicht im Haus haben, denn er stinke ganz fürchterlich.
Dann lage ich in meinem Bett, es war gegen sechs Uhr morgens. Plötzlich hörte ich draußen auf der Straße Stimmen und Schritte. Es waren offensichtlich Leute, die völlig betrunken von einem Fest nach Hause kamen. Ich muss anscheinend zum Fenster gegangen sein, denn ich sah, wie eine der Frauen torkelte und dann rückwärts auf den Boden fiel. Da sie nicht mehr aufstand, zog ein Mann sie an den Füßen die Straße entlang.
Italienisch – französisch
So hat sich unser abendlicher Speiseplan seit Freitag gestaltet. Start war am Freitagabend mit Jörgs leckerer Lasagne, von der wir gerade mal ein Drittel schafften. Aufgewärmt gab es die nächste Ladung am Samstag. Praktisch, wenn man schon etwas vorbereitet im Backofen stehen hat! Dreimal hintereinander wollte ich nun doch keine Lasagne essen, auch wenn sie noch so lecker ist. Also habe ich am Sonntag ein provenzalisches Hähnchen zubereitet. Hähnchenteile mit Tomaten, Oliven, Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin und Thymian. Die Kräuter habe ich frisch aus dem Kräuterbeet geholt. Das war ein Duft im Ofen! Das Rezept werde ich demnächst in meine Sammlung aufnehmen. Gestern haben wir die restliche Lasagne verspeist und heute Abend ist der Rest vom Huhn dran.
Mittwoch, 29. September 2004
Gimme five – musikalisch
- Was war Deine erste CD?
Meine erste CD? Grübel … Fällt mir nicht ein. Aber ich erinnere mich, dass ich 1988 sehr stolz mit zwei “Dirty Dancing”-CDs und einer von Climie Fisher aus den USA zurückkam. Vielleicht waren das die ersten? -
Was ist Deine Lieblingscd?
Immer die CD, die ich mir gerade gekauft habe. -
Mit welchem Lied verbindest Du eine super Erinnerung?
“Big in Japan” von Alphaville. Das habe ich 1984 im Auto rauf und runter gehört und wenn ich es heute höre, weiß ich noch ganz genau, wie ich mich damals gefühlt habe. -
Welches Lied haben Deine Eltern immer gehört als Du noch klein warst?
Keine Ahnung. Aber ich erinnere mich an diverse LPs von Peter Alexander, Udo Jürgens oder auch Singles von Roy Black, Gitte, Alexandra, Howard Carpendale … damals war ich sieben oder acht Jahre alt. -
Welche CD hast du zuletzt gekauft?
Runrig – Proterra
Freitag, 1. Oktober 2004
Überraschend sonnig
Eigentlich hatte ich mich nach der Wettervorhersage für heute auf kühles Regenwetter eingerichtet. Doch es kam anders und am Nachmittag war es richtig warm und sonnig. Mika genoss die warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse:
Sonntag, 3. Oktober 2004
Gesunde Schlafposition
Damit hier auch genügend Katzencontent vorhanden ist, zeige ich auch noch ein Foto von unserem Norweger-Brocken Mika in einer seiner wunderbaren Schlafpositionen:
Nur Besuch
Im August hatten wir bereits Besuch von einem kleinen rot-weißen Kater aus der Nachbarschaft. Gestern tauchte erneut ein winzig kleines Kätzchen auf. Eine Frau mit zwei Kindern, die auch in unserer Straße wohnt, kam mit der kleinen Katze vorbei und fragte, ob sie zu uns gehört. Sie hatte bereits in der ganzen Straße herumgefragt, aber keiner kannte das Kätzchen. Trotz unserer vier ausgewachsenen Katzen hielt sich die Kleine eine ganze Weile in unserem Garten auf. Da es gestern sehr warm war, stand die Terrassentür offen und irgendwann war sie dann drin. Sie futterte fleißig, spielte mit dem Katzenspielzeug, probierte den Kratzbaum aus und legte sich schließlich auf das Sofa und schlief. Wir ließen sie erst einmal dort liegen und hofften, der Besitzer würde auf der Suche nach seiner Katze bei uns vorbeikommen. Wenn nicht, hätten wir heute noch einmal die Querstraße abgegrast, dann Plakate aufgehängt und natürlich bei den Tiersuchdiensten geforscht. Doch so weit kam es gar nicht: Am frühen Abend klingelte eine Horde Kinder an unserer Tür und Jörg öffnete schon mit der Frage: “Sucht ihr eine kleine Katze?” Doch schon hatten sie sich mit den Rufen “Tapsi, Tapsi” auf die Kleine gestürzt, sie geschnappt und sind mit ihr abgedüst. Gerade war noch von ihnen herauszukriegen, wohin denn die Katze gehört. Sieh an, ein Nachbar gar nicht weit entfernt, von dem wir wussten, dass er bisher zwei Katzen hat. Das war dann also Nummer Drei. Allerdings ist es recht leichtsinnig, so einen Winzling von noch vermutlich nicht einmal drei Monaten ins Freie zu lassen. Wie man gesehen hat, weiß die Kleine noch nicht so richtig, wo sie zu Hause ist. Und ich muss sagen, wenn sich kein Besitzer gefunden hätte, dann hätten wir sie sicher behalten. Sie war so niedlich! Allerdings hätte sie dann einen vernünftigen Namen bekommen – ein Name, der zu ihrer außergewöhnlich schönen Fellzeichnung passt.
Dienstag, 5. Oktober 2004
Der Zaun ist fertig
Samstag, 9. Oktober 2004
Gimme five – wieder mit musikalischen Fragen
- Pop oder Techno?
Pop. Und anderes. Aber Techno auf keinen Fall. -
Tanzen oder zusehen?
Ich tanze nicht gern und tu’s deswegen auch nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Da ich mich auf der Tanzfläche vermutlich auch eher hölzern und plump bewege, bin ich gerne die Zuschauerin. -
Mitsingen oder Mitsummen?
Singen. Aber nur, wenn ich allein im Auto bin und mich auch nicht unbedingt jemand anders im Rückspiegel beobachten kann. Singen kann ich noch weniger als tanzen und es wäre eine Zumutung für meine Mitmenschen, wenn ich in Gegenwart anderer singen würde. -
Kannst du ein Lied von Anfang bis Ende auswendig mitsingen?
Ich glaube nicht. -
Kennst du noch ein Lied aus deiner Kindheit?
“Alle meine Entchen”?
Sonntag, 10. Oktober 2004
Zwiebelig
Schon seit zwei Wochen wollte ich einen Zwiebelkuchen backen. Doch es ergab sich immer wieder anders. Gestern aber war es soweit und ich habe mich längere Zeit in der Küche aufgehalten. In fünf Minuten ist das Ganze nicht gemacht, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Vor allem, weil ich gleich die doppelte Menge Teig und Belag zubereitet und die Hälfte eingefroren habe. Ich habe wieder einmal festgestellt: Ein Hefeteig ist ganz einfach zu machen und es lohnt sich auf jeden Fall. Auf meinen Küchenseiten ist das Rezept für diesen “Zwiebelkuchen Elsässer Art” zu finden.
Mittwoch, 13. Oktober 2004
Kein PMS
Ich beneide keine der Frauen, die unter PMS leiden – ganz gewiss nicht. Ich habe nie darunter gelitten und tue es bis heute nicht. So kommt es immer wieder einmal vor, dass mich das allmonatlich wiederkehrende Ereignis völlig überraschend erwischt. Wie? Ein Ziehen im Unterleib? Sind die vier Wochen etwas schon wieder vorbei? Zur Sicherheit führe ich einen Kalender, denn dann kann ich immerhin absehen, ob bestimmte Aktivitäten (nein, nicht diese!) an einem bestimmten Datum angebracht sein werden. Ich denke da zum Beispiel an sportliche Aktivitäten, größere Festlichkeiten – sofern man den Termin selbst beeinflussen kann – oder Ähnliches. Denn wenn es soweit ist, leide ich schon ein wenig. Mittlerweile nur noch ein wenig, denn irgendwann war mir die Quälerei zu dumm und ich nehme jetzt im Bedarfsfall ein bis zwei Tabletten. Ansonsten kenne ich keine unangenehmen Begleiterscheinungen, aber vielleicht liegt die Ursache an den nicht so ganz normal verteilten Hormonen, mit denen ich (wissentlich) seit über zwanzig Jahren lebe.
Zwiebelkuchen ist sehr gefragt
Kein Wunder, denn dies ist die richtige Jahreszeit für Zwiebelkuchen. Und viele suchen im Internet nach einem Rezept. So habe ich es vor kurzem auch getan, habe mir dort und aus einer Kochsendung Anregungen geholt und dann meine mehr oder weniger eigene Variante des Zwiebelkuchens entwickelt. Das Rezept habe ich am 11. Oktober ins Netz gestellt, und wenn man heute den Suchbegriff “Zwiebelkuchen” bei Google eingibt, landet meine Seite immerhin auf Platz 21.
Andere Rezepte aus meiner Küche sind noch gefragter. Immer wieder sehe ich vor allem, dass nach Chili con carne gesucht wurde. Mich würde ja mal interessieren, ob die Leute dann gleich wieder wegklicken oder Jörgs leckeres Chili tatsächlich nachkochen.
Freitag, 15. Oktober 2004
Fünf Fragen zu Frühling und Herbst
- Frühling oder Herbst?
Jede Jahreszeit hat ihre schönen Seiten. Ich glaube, ich bin aber mehr der Herbst-Typ, vor allem, weil mich im Frühling seit einigen Jahren eine Pollenallergie quält. -
Magst du das Rauschen eines Baumes im Wind?
Lieber höre ich das Meeresrauschen. -
Welches ist deine Lieblingsfrühlingsblume?
Ich freue mich über alles, was bei den ersten Sonnenstrahlen in unserem Garten wächst – außer über zu viel Löwenzahn. -
Lässt du im Herbst Drachen steigen? (Wenn nicht: das macht Spass ;-))
Es ist bei einem Versuch (im Frühling!) an der niederländischen Nordseeküste geblieben. Ich habe kein Händchen dafür. -
5. Suchst du gerne Ostereier?
Nein.
Sonntag, 17. Oktober 2004
Herbstliches aus dem Garten
Ich habe endlich wieder einmal die Gartenseiten aktualisiert. Bis zum Frühling wird sich dort – sowohl in der Realität als auch im Blog – nicht so viel tun.
Montag, 18. Oktober 2004
Gerade noch mal Glück gehabt
Manchmal bin ich so doof, dass ich mich hinterher tausend Jahre lang ärgern könnte. Aber das, was ich angestellt habe, ist nicht rückgängig zu machen – normalerweise. Am Samstag waren wir am Nachmittag ein wenig im Garten beschäftigt, Jörg hat die Carportverkleidung und die Gartenhütte gestrichen, ich habe hier und da Verblühtes an den Pflanzen abgeschnitten und die Erde aus den Blumenkübeln in den Beeten verteilt. Den großen und schweren Kübel, der bis dahin die Sonnenblumen beherbergte, wollte ich neben dem Holzweg zur Hütte deponieren. Das Viech war allerdings so schwer, dass ich es auf keinen Fall heben konnte. Jörg war gerade nicht da, und sowieso denke ich immer: Selbst ist die Frau! Also kippte ich den Kübel, um ihn dann auf der unteren Kante über die Terrasse zu rollen. Eigentlich eine prima Idee, wenn nicht zwei Tatsachen im krassen Gegensatz zueinander stehen würden: tonnenschwerer Kübel und Holzterrasse. Das sah ich, nachdem ich knapp zwei Meter zurückgelegt hatte. Der Rand des Kübels hinterließ eine deutliche Spur im Holz, nicht nur eine oberflächliche Abschabung, sondern eine richtige Einkerbung. Gerade in dem Moment trat Jörg aus der Terrassentür und ich sagte nur: “Ich glaube, das war jetzt keine gute Idee gewesen.” Nein, das war eine mehr als schlechte Idee gewesen, es war einer der Momente, in denen ich mich selbst packen, schütteln wollte und fragen: “Warum, warum, warum nur hast du das gemacht? Warum wohl haben wir unter die Füße der Bank Teppichreste geklebt? Hast du das schon vergessen?” Aber es war zu spät. Ich hätte mich selbst in den Hintern beißen können, aber es hätte nichts genutzt. Mehr aus Verzweiflung griff ich nach dem Topf mit der Holzlasur und pinselte über die Rillen. Reine Makulatur, es würde nicht helfen. Immer würde ich auf diese Narben auf der Terrasse starren müssen und immer an meine eigene Blödheit denken.
Am nächsten Morgen hielt die Feuchtigkeit der Nacht noch lange an. Auf jeden Fall so lange, bis die Sonne um das Nachbarhaus bog und ihre Strahlen auf die Terrasse warf. Ich trat einen Schritt nach draußen, um wie so häufig einen Blick in den schönen herbstlichen Garten zu werfen. Dann wagte ich einen vorsichtigen Blick nach unten. Würde es mich immer mit diesem hässlichen Grinsen anstarren und mich an meinen Fehler erinnern? Aber wo war es? War ich etwa noch nicht richtig wach? Ich blinzelte ein paar Mal und ging in die Knie, um das Holz genauer zu betrachten. Da – eine winzige Spur! Doch rein oberflächlich, die Kerbe war stellenweise gar nicht mehr und an anderen Stellen kaum noch zu spüren. So hatte mich die Nachtfeuchtigkeit und das begierige Aufsaugen des Holzes davor gerettet, die Terrasse nur noch mit schlechtem Gewissen betreten zu können!
Mittwoch, 20. Oktober 2004
Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen – oder?
- Ordentlich oder chaotisch?
Irgendwas dazwischen. Bei uns sieht es bewohnt, aber nicht unordentlich aus. Leider neige ich dazu Papierstapeln, statt die Dinge gleich am richtigen Ort abzulegen. Dann sitze ich einmal im Jahr einen halben Tag, um alles zu sortieren. Oder ich durchsuche meine Stapel wieder und wieder nach bestimmten Unterlagen, um dann festzustellen, dass ich sie ausnahmsweise gleich im Ordner abgeheftet habe. -
Wo befindet sich gerade dein Wohnungsschlüssel?
Auf dem Eckregal “Heri” im Flur. -
Wann hast du das letzte Mal Rechnungen bezahlt?
Als sie fällig waren. Da achte ich sehr drauf, dass ich so etwas rechtzeitig erledige. Meistens richte ich eine Terminüberweisung ein, dann ist die Sache vom Tisch. -
Ist dein Geschirr gerade alles sauber?
Nein, natürlich nicht. Wir brauchen ständig Geschirr und da werde ich es wohl nie schaffen, einmal komplett alles sauber zu haben. Wozu auch? Das schmutzige Geschirr befindet sich in der Geschirrspülmaschine und wartet dort eben auf den nächsten Spülgang. -
Ist dein Bett gemacht?
“Bett gemacht” heißt für mich, dass ich nach dem Aufstehen Kissen und Bettdecke glattziehe und das war’s. Es sieht ordentlich aus und das genügt. Früher, also vor langer, langer Zeit, habe ich hin und wieder das Bettzeug zum Lüften ins Fenster gelegt und danach wurde die Bettdecke einmal quer gefaltet und ordentlich aufs Bett gelegt. Fehlte nur noch die Tagesdecke … Aber es gibt Dinge, die sind so unnötig wie Unterhosenbügeln, also lasse ich sie sein.
Dienstag, 26. Oktober 2004
Rückblick
Eine Woche Urlaub, und heute ist schon der letzte Tag davon – es ging wieder einmal rasend schnell. Am letzten Mittwoch trafen nachmittags meine Schwester mit Jana (14) und David (7) hier ein.
Am Mittwoch regnete es, aber dann folgten warme und sonnige Oktobertage. Am Donnerstag machten wir nachmittags einen längeren Spaziergang am Maschsee. Aus dem See wurde schon vor einiger Zeit Wasser abgelassen, der Wasserstand dürfte ungefähr einen Meter niedriger sein als sonst. Am Südufer wird nämlich der Betonboden des Freibades erneuert, und das kann schließlich nicht unter Wasser geschehen.
Am Freitag waren wir vier Stunden im Zoo und hatten danach platte Füße – na ja, ich jedenfalls.
“Zwischendurch” haben wir in diesen Tagen noch den neuen PC fertig gemacht. Die drei hatten ein älteres Modell mit 400 MHz, und darauf laufen natürlich keine Spiele wie die “Sims. Jetzt steht dort in Hessen ein neuer Rechner mit 2400 MHz und alles funktioniert bestens.
Lappen und Steine
Woher stammt das Wort “Lappalie” und was genau bedeutet “lapidar”? Diese Fragen tauchten irgendwann auf, als wir Besuch hatten.
Man könnte vermuten, “Lappalie” stamme aus dem Französischen, denn es klingt durchaus danach. Heute habe ich endlich einmal auf die Suche gemacht. Etymologie.info sagt Folgendes dazu:
“Lappalie hört sich so richtig lateinisch an. Sollte es auch. Es erwuchs aus dem ‘Lappen’, den Studenten ‘lappalisiert’ haben. Und da ein Lappen ein eher minderwertiges Stück Stück Stoff ist, ist eine ‘Lappalie’ eine unbedeutende Sache. Es sei den der Lappen wäre ölgetränkt und würde auf dem neuen Ledersofa liegen – dann hätte er wahrscheinlich eine grosse Wirkung.”
Das Wort “lapidar” wird in einem Lexikon so erklärt:
“lapidar (lat. lapis ‘Stein’), Stilbez. für eine kurze, nüchtern-treffende und kraftvolle Sprache, abgeleitet von den schnörkellosen und präzisen altröm. Steininschriften.”
Donnerstag, 28. Oktober 2004
Gimme five: Geburtstag
- Wann hast du Geburtstag?
Am 28. Juli. Das ist der Tag im Jahr, an dem immer schönes Wetter ist. Und ich hatte immer in den Ferien Geburtstag, egal, ob sie früh oder spät lagen. -
Was hast du an deinem letzten Geburtstag gemacht?
Einen Ausflug in die Herrenhäuser Gärten. -
Welches war dein schönstes Geburtstagsfest?
Ich erinnere mich an kein außergewöhnliches Fest. Da ich meinen Geburtstag schon lange nicht mehr so “richtig” oder überhaupt nicht feiere, gibt es da auch nicht viel zu überlegen. -
Was war das speziellste Geburtstagsgeschenk, das du bekommen hast?
Zum Begriff “speziell” fällt mir nichts ein. Das überraschendste und wahrscheinlich größte Geschenk war ein Gutschein für eine Ballonfahrt. -
Was wünschst du dir zu deinem nächsten Geburtstag?
Sonne und 28 Grad.
Politeur
Wer weiß, was ein Politeur ist? Ich gestehe, bis heute wusste ich nicht, dass es dieses Wort gibt oder hätte es höchstens mit jemandem in Verbindung gebracht, der etwas poliert. Doch da las ich heute in der Zeitung die Überschrift “Falschparker ging auf Politeur los”. Bei einem Politeur handelt es sich also um einen Verkehrsaußendienstmitarbeiter oder Verkehrsüberwacher oder einfach ausgedrückt: eine männliche Politesse.
Freitag, 29. Oktober 2004
Der Duden bestätigt es
Den Politeur hatte ich zwar in einem Zeitungsartikel gefunden, aber mir kamen dann doch Zweifel, ob es sich um nicht um eine journalistische Eigenkreation handelte.
Doch www.duden-suche.de bestätigt es: Auch offiziell wird der Kollege einer Politesse so genannt.
Samstag, 30. Oktober 2004
Fitness
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich mehr zu bewegen und etwas für Fitness und Gesundheit zu tun. Meist sitzt aber der innere Schweinehund in seiner gemütlichen, weich ausgepolsterten Hütte und lädt einen ein, auf dem bequemen Sofa dort Platz zu nehmen. Um wirklich fit zu bleiben, genügt es auch nicht, einen Sonntagsspaziergang zu machen und die restlichen Tage sitzend vor dem PC oder auf dem Sofa zu verbringen.
Jörg hatte in den vergangenen beiden Jahres im Winter erhebliche Rückenprobleme, deren Ursache in mangelnder Bewegung lag und die nur mit Fango und Massagen wieder zu beheben waren. Um dem nun vorzubeugen, musste etwas geschehen. Ich hatte zwar immer wieder einmal die Idee, regelmäßig schwimmen zu gehen, aber irgendwie kommt immer etwas dazwischen oder man hat gerade an diesem Tag keine Lust. In ein Fitnessstudio mag ich auch nicht gehen, erstens kommt da wieder der Aufraff-Faktor ins Spiel und zweitens mag ich nicht unter Beobachtung von anderen Leuten trainieren. Laufen oder Joggen fällt für mich auch flach, denn das würde mein kaputtes Knie zu sehr belasten. Übrigens macht mir dieses operierte Knie in letzter Zeit häufiger Probleme, vor allem beim Hinuntergehen der Treppe.
Jörg kam dann auf die Idee, ein Fitnessgerät anzuschaffen. Wir haben schließlich einen ungefähr 35 qm großen, ausgebauten Kellerraum, der zur Hälfte mit Büro belegt ist, in der anderen Hälfte ist also noch reichlich Platz. Ich konnte mich auch sofort mit dem Gedanken an ein solches Gerät anfreunden. Die ersten Überlegungen, einen sehr preiswerten Crosstrainer für 130 bis 150 Euro anzuschaffen, ließen wir allerdings nach genauerem Betrachten fallen. Etwas mehr Geld würden wir schon investieren müssen. Wir fanden dann das passende Gerät, ich bestellte und am Freitag wurde geliefert.
Heute habe ich es zum ersten Mal ausprobiert und ich war natürlich nicht überrascht, dass ich gerade zwei mal fünf Minuten schaffte, und dann für eine halbe Stunde völlig erledigt war. Da sieht man wieder einmal, dass es dringend nötig ist. Ab sofort geht es jeden Tag nach der Arbeit in den Keller und ich bin ganz gespannt, wie es sich weiterentwickeln wird. Es kann aber nur besser werden.
Mittwoch, 3. November 2004
Goldkarte
Ich bin seit zwei Wochen im Besitz einer goldenen Karte. Das hört sich nobler an, als es ist, denn es handelt sich schlicht um die Kundenkarte für die Packstationen von Post/DHL. Schon vor längerer Zeit bin ich darauf aufmerksam geworden und dachte mir gleich, dass diese Einrichtung für einen berufstätigen Menschen sehr praktisch ist. Denn wozu soll ich mir etwas nach Hause liefern lassen, wenn ich hundertprozentig weiß, dass ich beim Eintreffen der Post nicht zu Hause bin? Das gibt dann immer nur ein Hin und Her mit Abholen bei der Post oder beim Nachbarn. Manches habe ich mir schon zur Arbeitsstelle schicken lassen, aber ich will es auch nicht übertreiben, denn man kann ja Pförtner und Poststelle nicht ständig mit Privatkram belasten. Leider gab es damals nur ungefähr fünf dieser Packstationen in verschiedenen Großstädten, zu denen Hannover natürlich nicht gehörte. Vor kurzem klickte ich mehr oder weniger per Zufall wieder mal auf “Packstation finden” – und siehe da, in Hannover gibt es mittlerweile sogar acht davon. OK, dachte ich mir, schaden kann es nicht, kosten tut es nichts, ich melde mich da an. Die Unterlagen kamen per Einschreiben und da war eben auch die Goldkarte dabei. Wenn ich mir zukünftig nun ein Päckchen oder Paket per Post oder DHL schicken lasse, kann ich als Lieferanschrift die Nummer einer beliebigen Poststation angeben. Ich bekomme eine E-Mail, wenn das Paket angekommen ist, dann fahre ich zu diesem gelben Automaten und hoffe, dass er es auch ausspuckt. Ich bin mal gespannt auf meine erste Lieferung über diesen Weg.
Am Arbeitsplatz
- Zug oder Auto?
Auto. Zug finde ich nur bequem, wenn ich nicht umsteigen und dann vielleicht noch mit Bus weiterfahren muss. -
Wie kommst du zu deinem Arbeitsplatz?
Mit dem Auto. Es ist doch ein “kleiner” Unterschied, ob ich für zwölf Kilometer zwanzig Minuten oder über eine Stunde brauche. Da siegt die Bequemlichkeit. -
Hast du einen bequemen Büro-Stuhl?
Ja. Ich sitze aber nie ordentlich darauf. -
Hörst du Musik während der Arbeit?
Eigentlich nicht. Das heißt, ich würde kein Radio einschalten, weil es mich stören würde. Gerade beim Korrekturlesen muss man schon sehr konzentriert arbeiten. Im Nebenraum beim Kollegen läuft allerdings das Radio, aber das kommt bei mir nur sehr leise an. -
Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit?
Ich lerne immer etwas dazu, wenn ich Schulbücher bearbeite. Besonders viel Spaß macht es, Deutsch-Lesebücher zu bearbeiten, aber auch Sprachen, Erdkunde und Biologie sind interessant.
Aufgelöst
Aus einem Traum hochgeschreckt, in dem der letzte Moment von der Angst vor einem großen Gefühl bestimmt war … Im Halbschlaf weitergedämmert und überlegt, diese schöne Geschichte aufzuschreiben … Doch mit wachsender Wachheit wich das Unterbewusstsein und mit ihm die Geschichte … sie ist einfach zu Sand geworden, der durch meine Finger rieselte und unwiderruflich verschwand. Schade, nun ist die Geschichte weg und sie lässt sich auch nicht mehr nachbauen. Der Sand ist einfach zu trocken.
Donnerstag, 4. November 2004
Das Jahr 2004 in der Endlosschleife
Vor ein paar Tagen noch war es nur ein “Gedanke”, heute ist es schon der feste Wille unserer Regierung: Der Tag der Deutschen Einheit wird ab sofort immer am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Das bedeutet für viele berufstätige Menschen einen freien Tag weniger. Damit sollen Zigtausend oder -millionen Euro gespart werden. Betrachtet man die Seite der Steuereinnahmen, mag das vielleicht stimmen. Aber nein, bei näherer Überlegung verstehe ich selbst das nicht. Woher kommen mehr Steuern? Ich bekomme nicht mehr Gehalt, mein Arbeitgeber zahlt deshalb auch nicht mehr Steuern … Noch schleierhafter ist mir, wie dadurch das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden soll. Da ich wie die meisten keinen Cent mehr bekommen werde, kann ich mir auch nicht mehr leisten. Wie soll ich dann der Wirtschaft auf die Beine helfen, wenn ich nicht mehr kaufen kann als bisher? Außerdem wird sowieso überall gestrichen und da sind wir doch alle froh, wenn wir überhaupt noch einen Arbeitsplatz haben. Ich kann mich wirklich nicht beschweren, mir geht es gut. Manches aber wundert mich, doch vielleicht fehlt mir da das politische oder wirtschaftliche Verständnis. Seit ich das erste Mal wählen durfte, war ich immer auf Seiten der jetzigen Regierungsparteien, aber alles überzeugt mich nicht. Trotzdem habe ich das Gefühl, mich politisch (so weit ich mich damit beschäftige) nicht in eine ganz andere Richtung zu orientieren. Schließlich war ich acht Jahr lang im Betriebsrat und bin bis heute noch Gewerkschaftsmitglied, wenn auch nur zahlendes.
Als ich über diese Sparmaßnahmen so nachdachte, kam mir eine rettende Idee: Wir sollten das Jahr 2004 einfrieren und als Endlosschleife wiederholen. Grob gesagt fiel die Hälfte der Feiertage in diesem Jahr auf ein Wochenende. Wie viel könnte da ab sofort gespart werden!
Freitag, 5. November 2004
Darf’s noch ein Sternchen sein?
Normalerweise gehe ich gerne einkaufen. Damit meine ich jetzt nicht den Einkaufsbummel in der Stadt, sondern das Heranschaffen von mehr oder weniger lebensnotwendigen alltäglichen Dingen. In der Regel findet meine große Einkaufstour am Freitagnachmittag statt. Da ist es noch nicht so voll und ich habe am Samstag “frei”. Meine Einkäufe tätige ich meistens bei Real. Das ist bequem und praktisch, weil der Markt sowieso auf meinem Weg liegt und ich nach dem Einkauf nur ungefähr 500 Meter bis nach Hause fahren muss. Leider aber lassen sich die Verkaufsstrategen immer wieder etwas Neues einfallen. Zum Beispiel Aktionen, die ich äußerst lästig finde, wie die seit einigen Wochen anhaltende Geschichte mit den Sternchen. Pro zehn Euro gibt es ein Sternchen, das man dann in ein am Servicecenter erhältliches Heft kleben muss. Bei ausreichend gesammelten Sternchen kann man sich einen Einkaufsgutschein abholen. Resultat dieser Aktion ist, dass jeder Kassenmitarbeiter jeden Kunden bei jedem Einkauf fragt, ob er denn Sternchen sammle. Und ich denke mir jedesmal: “Lasst mich doch in Ruh mit euren Sternchen!” Vielleicht bin ich blöd, wenn ich nicht sammle und praktisch mein Geld aus dem Fenster werfe. Doch mir ist es einfach zu lästig, ein Sammelheft zu holen, zu sammeln und zu kleben und dann wieder hinzulaufen, um das Ganze einzulösen. Ich will einfach nur mein Zeug kaufen und Schluss! Meistens verneine ich die Frage nach dem Sternesammeln und riskiere damit einen verständnislosen Blick der Kassiererin. Ich habe auch keine Lust, eine Begründung abzugeben, wie ich sie schon oft gehört habe: “Ach nein, das lohnt sich nicht, ich komme nicht so oft hierher.” Kürzlich habe ich einfach genickt und die Sterneaufkleber mitgenommen. Wegwerfen kann ich sie ja immer noch. Und letzte Woche war ich sogar bei Walmart, um der Sternefrage zu entgehen. Allerdings war das auch kein so großes Vergnügen, denn ich musste dort dreimal so lange nach allem suchen, weil ich nur selten dort einkaufe. Es ist ein Kreuz mit den Sternen! Noch drei Wochen, dann ist der Spuk vorbei. Bis sie sich wieder etwas Neues ausdenken …
Mittwoch, 10. November 2004
Mit Gimme five beim Arzt
- Wann warst du das letzte Mal beim Arzt?
Am 26. Februar mit einem nicht näher identifizierten Virus. -
Hast du Angst vor dem Zahnarzt?
Öm, jaaa … Und ich weiß genau, ich müsste mal wieder … -
Hast du Angst vor Spritzen?
Nur beim Zahnarzt, weil das besonders unangenehm ist. -
Gehst du blutspenden? Falls nein, wieso nicht?
Ich war schon einige Male, aber das ist schon eine Weile her. -
Was war dein lustigstes Erlebniss mit einem Arzt/einer Ärztin?
Für mich ist es immer wieder erheiternd, die entsetzten Blicke auf meine kaum sichtbaren Armvenen zu sehen. Da ich überhaupt keine Angst vor dem Blutabnehmen habe, sehe ich dem immer mit freudiger Gespanntheit entgegen. Ein unvergessliches Erlebnis hatte ich bei meiner Einstellungsuntersuchung:
Die Ärztin fragte, wie es denn bei mir so aussehe mit der Blutentnahme, womit sie meinte, wie leicht die Venen zu finden sind. Meine Antwort war wie immer “ganz schlecht”, denn es ist tatsächlich so. Bisher konnte ich aber noch keine Arzthelferin so richtig schockieren und man konnte mir jedes Mal Blut abzapfen. Leider nicht diese Frau Doktor, die sowieso nicht den allerroutiniertesten Eindruck machte. “Ach, ich will sie damit nicht quälen”, sagte sie zwischendurch mehrmals. Und: “An der Hand könnte man es auch versuchen, aber das ist ziemlich unangenehm.” Zuerst piekte sie mir in den Arm, aber das war total daneben, da kam nichts. Ich war schon froh, dass es damit erledigt war, aber warum sagte ich dann selbst: “Vielleicht klappt es an der Hand.”? Wahrscheinlich, weil ich im Grunde nicht damit rechnete, dass sie noch einen Versuch machen würde. Tat sie aber doch. Und das Blut fing an zu fließen. Leider muss ich mich ein klein wenig bewegt haben – das war keine Absicht, ich schwöre es – dann floss es daneben und sie brach die Aktion sofort ab. “Na, dann werde ich mich eben darauf verlassen, dass es bei Ihrem letzten Arztbesuch kontrolliert wurde”, sagte sie abschließend. Und ich verabschiedete mich mit einem kleinen Bluterguss auf dem Handrücken.
Geh mir aus dem Ohr!
Manchmal spuken mir die merkwürdigsten Lieder, die allerschlimmsten Schlager und gruseligsten Melodien im Kopf herum. Ich frage mich dann immer, woher das kommt, denn es sind meistens Lieder, die ich mir nie im Leben freiwillig anhören würde.
Gestern war ich krank, lag mit Übelkeit, Bauchschmerzen und frierend im Bett, da überfiel mich wieder so ein musikalischer Ohrenkriecher: “… Kümmer’ dich um dein Leben, und dann kümmer’ dich um uns …” Und dieses Lied des singenden “Pfarrers” war ganz besonders hartnäckig, wieder und wieder dudelte es in meinem Kopf. Dieses Mal wunderte ich mich allerdings nicht, denn es läuft ja hundertmal täglich im Radio und man kann ihm kaum entgehen.
Sonntag, 14. November 2004
(Vor)Weihnachtlicher Lesestoff gefällig?
… Diese Klingel war ziemlich laut. Zunächst blieb es still, aber dann hörten sie ein leises Tappen hinter der Tür. Der Türdrücker bewegte sich langsam nach unten, die Tür öffnete sich und vor ihnen stand – ein Löwe! Die drei waren wie erstarrt vor Schreck. Sie wären gern weggelaufen, aber sie konnten sich keinen Millimeter bewegen. Mit großen Augen starrten sie auf das riesige Tier mit der roten Mähne. “Guten Abend”, sagte der Löwe …
Auszug aus “Sterne aus Sand – Von den Sternsingern, denen ein Löwe die Tür öffnete”
Diese und viele weitere Geschichten findet ihr in diesem Buch:
Das kleine Geschenk zu Nikolaus, zu Weihnachten oder einfach zum Schmökern in der Vorweihnachtszeit: Ein Weihnachtsbuch, entstanden aus dem Internet-Adventskalender 2001 des Tagebuchwebrings “Wellenbrecher”. Die zauberhaften, lustigen, romantischen und nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten der Autorinnen und Autoren ranken sich rund um das Thema “Magische Weihnachten”. Bestellen: Im Internet bei Amazon oder in jeder Buchhandlung unter ISBN 3-8311-3170-8. Achtung, die Lieferzeit beträgt ca. 2 Wochen, denn es handelt sich um ein Book on Demand, das erst bei Bedarf gedruckt wird. Also schnell bestellen!
Zuletzt gelesen
Die Vorgängerin
Claudia Keller
“Vom Neid zerfressen” – diese Charakterisierung fiel mir beim Lesen immer wieder für die Hauptfigur Mascha ein. Mascha ist erst Mitte dreißig, doch so träge und antriebslos, als stünde sie schon mit einem Fuß im Grab. Neidgefühle beherrschen sie schon seit frühester Kindheit. Immer war die Schwester besser als sie und nun wurde Mascha auch noch vom Ehegatten durch eine neue, attraktivere Frau ersetzt …
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Montag, 15. November 2004
Moderne Verhütungsmethoden
Man soll ja nicht für bare Münze nehmen, was man im Fernsehen so sieht. Aber gerade solche Serien wie die Lindenstraße sollen doch ein Spiegelbild des wahren Lebens sein. Und wenn wir einmal davon ausgehen, dass sich all die Geschichten genauso im wahren Leben abspielen können und es auch tun, dann ist manches doch ziemlich erschreckend. Damit meine ich jetzt nicht irgendwelche unabwendbaren Schicksalsschläge oder Krankheiten, sondern die Dinge im Leben, die man mehr oder weniger selbst in der Hand hat. Gestern saß ich wieder einmal mit einem erstaunten “Wie bitte?”-Blick vor dem Fernseher, als die ungewollt schwanger gewordene Iphigenie Zenker erklärte, ihr Freund sei wahrscheinlich nicht der Vater ihres Kindes, weil sie “immer aufgepasst” hätten. Aufpassen? Ist das die moderne Verhütungsmethode? Wie geht denn das genau? Leute, Leute, man sollte heutzutage doch wissen, dass dies die aller-allerschlechteste Methode ist, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Eines an der ganzen Geschichte kann ich jedenfalls bestätigen: Sie entspricht absolut der Realität. Denn eine Freundin von uns ist im reiferen Alter genau durch diese Methode ungewollt schwanger geworden.
Sie rennt …
… die Zeit, vor allem am Wochenende. Das letzte Wochenende war wieder einmal schneller vorbei als mir lieb war. Am Samstag stand erst einmal der Hausputz an, denn am Wochenende zuvor waren wir unterwegs gewesen und hatten nicht einmal den Staubsauger angerührt. Im Laufe der Woche ist es schlecht mit dem Putzen, denn dafür brauche ich Tageslicht (gute Ausrede, nicht wahr?). Jedenfalls waren wir am Samstagmittag damit beschäftigt. Abends waren wir zur Geburtstagsparty bei einem von Jörgs Arbeitskollegen eingeladen. Ein anderer Kollege und Freund wollte bei uns übernachten und schon am Nachmittag zum Kaffeetrinken vorbeikommen. Für mich also wieder einige Stunden, in denen ich nichts Rechtes anfangen konnte und wollte. Denn wenn jeden Moment der Besuch eintreffen wird, kann ich nicht einmal ein Buch in die Hand nehmen und lesen. Blöd nur, dass er dann erst gegen 18 Uhr eintraf, denn so habe ich einige Stunden mit Nichtstun und Warten verbracht. Am Abend war ich wie üblich wieder die Fahrerin für die Rückfahrt. Eigentlich bin ich das immer mehr oder weniger freiwillig. Irgendwie ist es schon eine Tatsache geworden, dass immer ich bei jeder Art von Feier das Auto und den Mann zurückfahre. Ich sehe es auch gar nicht ein, das Auto stehen zu lassen und mit einem Taxi nach Hause zu fahren, nur damit ich auch mal ein Gläschen Wein trinken kann. Die antialkoholischen Getränke haben auch den Vorteil, dass ich länger durchhalten kann, sonst würde ich vermutlich gegen Mitternacht schlapp machen. Dieses Mal musste ich bis zwei Uhr durchhalten, das war schon hart an der Grenze. Zu Hause haben wir dann noch ein Glas Wein getrunken. Mir hat es nicht recht geschmeckt, denn ich spürte schon den fehlenden Schlaf. Die beiden Herren hätten es wohl auch besser gelassen; der Hausgast berichtete am nächsten Morgen, dass er vor dem Schlafengehen noch zwei Aspirin zu sich genommen hatte und auch der Hausherr war am nächsten Vormittag etwas müde.
Dienstag, 16. November 2004
Ein Weihnachtshase …
… oder habe ich Weihnachten verschlafen und Ostern steht schon wieder vor der Tür? Das war der erste Gedanke, den ich heute beim Anblick dieser schokoladigen Geschöpfe im Supermarktregal hatte.
Mein zweiter Gedanke war, dass da jemand ganz clever gewesen war und die alten Schokohasen in ein neues Gewand verpackt hatte. Oder jetzt sogar zwei Sorten von Tierchen aus ein und derselben Form goss. Zwecks näherer Untersuchung entführte ich einen dieser braunen Gesellen aus seinem Karton und stellte ihn auf die Pralinenschachtel nebenan.
Da zeigte er seine wahre Figur, und die war wirklich nicht osterhäslich. Andere Kopfform, längere Beine … Nun ja, ich hatte mich getäuscht.
Als ich den kleinen Kerl nach dem Fototermin wieder unversehrt zu seinen Kumpels stellte, entdeckte ich auch das Schild, was ich vorher übersehen hatte:
Es handelt sind tatsächlich um Rentiere! Immerhin passt bei denen das Glöckchen um den Hals besser als bei den Osterhasen.
Mittwoch, 17. November 2004
Kommunikationsformen
Die modernen Kommunikationswege über Internet und E-Mail sind einfach und schnell, aber sie ermöglichen auch das unüberlegte Kommunizieren. So habe ich gestern eine E-Mail erhalten mit der Anrede “Hallo”, obwohl sie an meine doch recht aussagekräftige Adresse “sabine@…” gerichtet war. Das war jedoch noch der harmlose Teil. Wenn jemand zwar immerhin “Mit freundlichen Grüßen”, aber in der Zeile darunter mit “Unbekannt” unterschreibt, bekomme ich vor Staunen wieder einmal große Augen. Meine Güte, es wäre doch einfach nur nett, wenigstens mit dem Vornamen zu unterschreiben. Ich würde es ja nicht einmal merken, wenn es nicht der richtige Name wäre! Aber einfach ein “unbekannt” drunterzusetzen …!!! So Leid es mir tut, solche derart anonymen E-Mails beantworte ich nicht.
Donnerstag, 18. November 2004
Fünf Fragen rund ums Wohnen
- Beschreibe deine Wohnung / dein Zimmer.
Es ist ein ganzes Haus. Plus Garten. Da kann ich mich nicht für ein einziges Zimmer entscheiden. Wer neugierig ist, kann ja bei der Hausnummer 27 reinschauen. -
Wohnst du alleine?
Nein, zum Glück nicht. Ich teile das Haus mit Mann und vier Katzen. - Wie alt warst du, als du ausgezogen bist?
Ich habe bis Ende 1998 im Haus meiner Eltern gewohnt. Dort bin ich im April 1983 in die erste Etage gezogen und habe mir dort nach und nach die gesamte Wohnung eingerichtet. 1984 oder 1985 zog mein damaliger Freund ein, 1997 zog er als ehemaliger wieder aus. Ende 1998 packte ich meine Sachen und zog nach Hannover. -
Wie viele Male bist du seitdem umgezogen?
Zweimal: Im Februar 1999 in eine große Altbauwohnung ein paar Straßen weiter und im Dezember 2001 ins eigene Haus. -
Welches war deine schönste Wohnung?
Von den zwei Wohnungen (das Haus zählt da nicht mit!) war es definitiv die Altbauwohnung. Es war eine 3-Zimmer-Wohnung mit 100 qm Wohnfläche und sie hatte einen 6 x 2 Meter großen Flur mit Holzdielen. So etwas wollte ich immer einmal bewohnen.
Freitag, 19. November 2004
Freitag und fertig
Warum bin ich in der letzten Zeit immer so froh, wenn es Freitag ist? Ich bin dann so müde, dass mich keiner mehr aus dem Haus jagen könnte. Regelmäßig schlafe ich freitags vor dem Fernseher ein, was mir sonst nie passiert.
Normalerweise trifft mich die Freitagsmüdigkeit am späten Nachmittag oder frühen Abend. Heute jedoch war sie den ganzen Tag schon da. Demzufolge bin ich heute Nachmittag recht orientierungslos durch den Supermarkt geschlichen, um meine Einkäufe zu machen. Ich hätte ohne weiteres diesen Einkauf auf morgen verschieben können, doch ich hatte keine Lust auf eine samstägliche Einkaufspflicht und die damit verbundenen langen Schlangen vor den Kassen. Morgen und am Sonntag ist Erholung angesagt!
Samstag, 20. November 2004
Shopping bei Ebay
Manches kann man wunderbar bei Ebay kaufen und bei einigen Dingen hätte ich auch nicht gewusst, wo ich sie sonst bekommen könnte. So hatte ich mir im September das “Mädchenhandycover” für ein paar Euro bei Ebay gekauft. Doch ich gebe zu, es war ein Fehlkauf, denn schon nach ein paar Wochen konnte ich es nicht mehr sehen. Also musste ein neues her. Wieder von Ebay für 3,99 plus Versand. Und dieses rot-silber-metallic sieht ganz besonders edel aus:
Damit es keinen Kratzer bekommt, hat es jetzt auch ein eigenes Fach in meinem neuen Rucksack:
Meine bisherige große Tasche ist seit einiger Zeit innen schon etwas eingerissen und ich hatte mich in der Stadt schon nach einer neuen umgesehen. Gar nicht so einfach, denn was schön ist, kostet richtig viel Geld und die preiswerteren Modelle waren alle hässlich. Da dachte ich mir, schau doch mal bei Ebay rein, vielleicht hast du da Glück. Und tatsächlich, ich habe diesen schicken Rucksack aus Wasserbüffelleder für 25 Euro gefunden.
Montag, 22. November 2004
“Nur Miele, Miele, …
sprach die Tante, die alle Waschmaschinen kannte.”
So lautete der Werbespruch der Firma Miele im Jahr 1926. Und die Tante hätte später bestimmt auch einen Wäschetrockner von Miele gekauft und wäre ebenfalls begeistert gewesen. Wir haben unseren Miele T455C im Jahr 1999 gebraucht gekauft und er ist mittlerweile bestimmt 10 bis 15 Jahre alt. Bisher funktionierte er immer tadellos. Am Samstagabend versagte er jedoch bei der zweiten Ladung Wäsche. Er trocknete endlos vor sich hin oder versuchte es vielmehr, denn die Wäsche wurde nicht trockener. Fazit: Die Heizung ist defekt. Und nun?
Mann meint, dann müsse man wohl mal den Kundendienst anrufen. Frau hofft, dass es nicht so teuer wird. Mann hofft, dass sich eine Reparatur noch lohnt, weil sonst ein neuer Trockner angeschafft werden muss. Mann fährt am nächsten Tag vormittags mit einem Freund zu einem anderen Freund in der Lüneburger Heide, um dort an der Antennenanlage etwas umzustellen und nebenbei noch lecker Gans zu essen. Frau sitzt zu Hause am PC, und denkt sich, guck doch mal im Internet, ob es da brauchbare Hinweise gibt, zumindest was eventuelle Kosten angeht. Und da stößt sie auf Seite eine Elektro-Hausgeräte-Services mit einer detaillierten und bebilderten Beschreibung, wie man das Gerät in so einem Fall auseinanderbaut. Sie speichert es gleich mal ab, man weiß ja nie. Will aber dem Mann nicht sagen, guck doch mal selbst. Kann ja sein, dass er das lieber dem Fachmann überlassen will. Mann kommt am frühen Abend nach Hause. Frau sagt nix. Mann erwähnt später, er könne vielleicht doch erst mal selbst den Trockner aufschrauben. Frau berichtet ihm, dass sie eine tolle Anleitung dafür gefunden habe. Frau druckt sie aus, Mann schraubt Trockner auf, misst alles, reinigt ein paar Kontakte, findet nix, baut alles wieder ein – und: Trockner funktioniert wieder! Gute Miele, brave Miele!
Soweit zum Trockner. Und weil wir gestern sowieso auf der Suche nach Preisen von Miele-Geräten waren, habe ich mir auch gleich eine Waschmaschine ausgesucht. Die jetzige hatte Jörg sich angeschafft, als er 1989 in eine eigene Wohnung zog. Sie funktioniert zwar noch, das Waschergebnis ist OK, aber mehr auch nicht. Die Trommel hat in den letzten Monaten schon häufiger schleifende Geräusche gemacht. Vor allem aber verbrauchen solche alten Geräte erschreckend viel Strom und Wasser. Also gibt’s vom Weihnachtsgeld (das es zum Glück noch gibt) den Testsieger vom September 2004. Über einen Arbeitskollegen bei dessen ehemaliger Firma kriegen wir das Gerät zu einem günstigen Preis, der 300 Euro unter der Preisempfehlung von Miele liegt. Der Trockner darf aber noch eine Weile durchhalten, noch ein Gerät mehr muss es im Moment nicht sein.
Dienstag, 23. November 2004
Stimmt’s? – Die modernen Legenden
Als ich heute meinen Jogurt öffnete und den Belag vom Deckel mit dem Löffel abkratzte, fiel es mir wieder ein: Die für mich immer noch unbeantwortete Frage, ob das Ablecken des Aludeckels schädlich ist oder nicht. Vor einiger Zeit wurde diese Frage in einem Fernsehmagazin gestellt, doch leider habe ich die Antwort verpasst. Auf der Suche nach der Lösung bin ich auf die Rubrik “Stimmt’s” der ZEIT gestoßen. Dort gibt es noch viel Interessantes über die modernen Legenden zu lesen und natürlich wird auch die Jogurtdeckelfrage beantwortet.
Was ist Attraktivität?
Es ist selbstverständlich immer Ansichtssache, was wir an einem Menschen attraktiv finden, eine allgemeingültige Formel gibt es da zum Glück nicht. Manchmal sind es die Augen, ein anderes Mal die Stimme oder das sympathische Lächeln. Niemand muss auch nur annähernd “perfekt” aussehen, um für einen anderen attraktiv zu sein. Manchmal jedoch begegne ich Menschen, bei denen ich mich frage, was an ihnen in den Augen des Partners attraktiv ist. Keine strahlenden Augen, kein sympathisches Lächeln, keine schönen Haare, keine glatte und frische Haut, und und und … Nun gut, alles nicht so wichtig, sage ich mir dann, es kommt auf die inneren Werte an. Doch Fehlanzeige! Keine positive Ausstrahlung, kein guter Gesprächspartner, kein interessierter Zuhörer, kein fesselnder Erzähler, kein wandelndes Lexikon …
Vielleicht passt in solchen seltenen Fällen dieses Zitat:
“Man nennt das Bild des Teufels ‘schön’, wenn es die Hässlichkeit des Teufels gut wiedergibt und also hässlich ist.” (Bonaventura)
Mittwoch, 24. November 2004
Fünf Mittwochsfragen
- Jäger oder Sammler?
Eher wäre ich Sammler als Jäger. Aber ich sammle nichts, was nachher irgendwo herumsteht. Früher habe ich Parfumminiaturen gesammelt und diese 181 Fläschchen (siehe 14.02.2004) stehen in zwei Setzkästen. Außerdem habe ich Kochzeitschriften gesammelt, die ich teilweise sogar archiviert habe. -
Ist deine Wohnung eher nüchtern eingerichtet, oder stehen überall Erinnerungsstücke rum?
In diesem Sinne bin ich nüchtern eingerichtet. -
Muscheln sammeln am Meer oder Steine sammeln in den Bergen?
Ich würde lieber ans Meer fahren, aber die Muscheln lasse ich liegen. -
Welches war der höchste Berg, auf den du je gestiegen bist?
Ich gehe mal davon aus, dass ich auch eine Zahnradbahn benutzen durfte: Das Jungfraujoch mit 3500 Metern während unserer Ausbildungs-Abschlussfahrt im Juni 1981.
(Ergänzung am 25.11.04: Da war mir doch glatt ein Berg durch die Lappen gegangen: Der Pico del Teide auf Teneriffa, 3717 Meter hoch, das war Anfang der 90er, “Aufstieg” zuerst mit der Seilbahn und dann ein Stückchen zu Fuß; wenn ich mich aber recht erinnere, waren wir nicht auf dem Gipfel.) -
Meer oder Pool?
Egal. Ich schwimme auch im Pool, Hauptsache er ist groß genug. Wie zum Beispiel der Pool in der Ferienanlage “Horizon Bleu” in Théoule-sur-mer, wo ich vor vielen Jahren zweimal Urlaub gemacht habe.
Donnerstag, 25. November 2004
Die Neue
Gestern Nachmittag war es soweit: Jörg ist mit einem Arbeitskollegen nach Burgdorf gefahren, um die Waschmaschine abzuholen. Dann musste das gute Stück in den Keller geschafft werden. Gar nicht so leicht im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie wiegt stolze 94 Kilo. Kein Wunder, dass bei Jörg auch am späten Abend auf jedem Arm noch ein roter Abdruck von der Holzpalette zu sehen war. Die beiden wollten mit dem ersten Probelauf ohne Wäsche warten, bis ich zu Hause war, aber ausgerechnet gestern wurde es bei mir später. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das Gerät da sein würde. Wenn mir auch keiner Bescheid sagt! Danach musste aber unbedingt noch richtig gewaschen werden. Und sie ist so schön leise und schleudert doppelt so schnell wie die alte! Für die alte Maschine habe ich gestern Abend noch eine Anzeige in den “Heißen Draht”, die Kleinanzeigenzeitung gesetzt. Sie funktioniert noch ohne Probleme, aber wegen des hohen Alters wollen wir gar kein Geld dafür nehmen. Hauptsache, es findet sich jemand, der das Gerät abholt. – Und siehe da, schon ist sie weg: Heute Nachmittag rief ein Interessent an, kam gleich am frühen Abend vorbei, schleppte mit seinem Vater das Maschinchen aus dem Keller und weg war sie!
Montag, 29. November 2004
Schlager – gruselig schön
Samstagnacht gab es die ZDF-Kultnacht mit dem besten aus der Hitparade. Es ist doch immer wieder schön, sich an Aussehen und Kleidung der damaligen Zeit zu erfreuen.
Besonders gruselig fand ich Kostümierung von Severine, die sich weit ab jeglicher französischer Eleganz bewegte: Die kirschbedruckten Hosen und das entzückende rot-weiß gepunktete Hängerchen passten eher zu einem Kindergartenkind als zu einer erwachsenen Frau. Bei manchen fragte ich mich, wie in aller Welt man eine derart merkwürdige Frisur zustandebringen konnte. Mode schien es in der singenden Zunft auch zu sein, sich oben – und nur oben! – ein Gebiss machen zu lassen. Bedauerlicherweise arbeiteten die Zahntechniker und Zahnärzte damals nach dem Motto “Nur groß und breit ist schön”, so dass das eine oder andere Gebiss den Mund zu sprengen schien, so wie bei Jürgen Marcus. Die Bandbreite der Lieder reichte von Kultschlagern über mittelmäßiges La-la-la bis hin zu ganz, ganz schrecklichen Melodien und Texten. Auch längst Vergessenes tauchte wieder auf. Erinnert sich noch jemand an die dunkelhäutige Ramona aus Hanau mit der Kleinkind-Zopffrisur? Die war immerhin schon 17, als sie im weißen Minikleid mit rotem Herz auf der Brust auftrat. Oder das “verrückte Huhn” Maggie Mae mit der riesigen runden Brille, die immer ihre Haare wild nach vorne und hinten warf. Angeblich 14 Jahre alt soll sie bei ihrem Auftritt im Jahr 1974 gewesen sein. Ich dachte mir, dass sie womöglich schon 18 oder 25 war und nur auf jung getrimmt wurde. Aber nein, es stimmte, denn sie ist tatsächlich Jahrgang 1960. Jedenfalls fiel mir bei ihrem Auftritt ein, dass nicht nur die heutige Musikszene Absurditäten wie zum Beispiel Daniel K. hervorbringt, sondern dass es Ähnliches auch schon früher gab.
Rockige Haare
Samstagabend im Fernsehen: 50 Jahre Rock Love Songs. Auftritt “Europe”, bekannt vor allem durch “The Final Countdown”. Ach, aus Schweden kommen die … das hatte ich ganz vergessen. Sänger Joey Tempest heißt dann bestimmt Lars oder Ole, habe ich vermutet. Zum Glück gibt es das Internet und das verrät mir den richtigen Namen: Joakim Larsson. Ich erinnere mich: Der hatte damals doch lange, blondgelockte Haare. Wegen der schönen langen Haare fand ich Rocksänger immer gut. Ich gucke hin: Die Haare sind nur noch halblang, dunkler und glatt. Trotzdem, schöne Haare hat er immer noch, um die würde ihn manche Frau beneiden, denke ich laut vor mich hin. Ich beneide ihn nicht, denn meine Haare sind noch schöner. Jörg hört sich meine Überlegungen an und sagt dann: “Wir sind doch hier nicht im Gard-Haarstudio.” Ich: “Die hätten damals mit solchen Leuten Werbung machen können. Eine Stunde gerockt – die Frisur sitzt.” Jörg: “Drei-Rocker-Taft, oder was?”
Weihnachtsmarkt, erster Versuch
Am Samstag war Weihnachtsmarkt auf dem neu gestalteten Rathausplatz in Hemmingen. Ich fragte mich, wie man das so schnell noch hingekriegt hatte, denn eine Woche zuvor standen dort noch jede Menge Bauzäune. Die standen und stehen im vorderen Teil des Platzes immer noch, boten also schon ein schönes Eingangsbild für den Weihnachtsmarkt. Jörg war am Donnerstag noch im Rathaus gewesen, um seinen Personalausweis abzuholen und berichtete, dass der Platz in aller Hektik gepflastert wurde. Wir kamen am Samstagnachmittag an und mussten erst einmal an Bauzäunen entlang an der Sparkasse und dem Schlecker-Markt vorbei zur Mitte des Platzes gelangen. Der Einstieg war also schon enttäuschend. Der Markt selbst erst recht – so etwas Unweihnachtliches habe ich selten gesehen. Ein paar Buden mit Tischen unter weißen Kunststoffpavillons, dazu noch das in aller Eile verlegte Pflaster, das krumm und schief war (das muss bestimmt noch mal neu verlegt werden!) … Immerhin hat Jörg seine Bratwurst bekommen und dann sind wir wieder nach Hause gefahren.
Sollten wir noch einmal die Lust verspüren, einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, dann würde mich der neu gestaltete in Hannovers Altstadt mit dem finnischen Dorf interessieren.
Gebacken
Ich bin keine große Kuchenbäckerin, weil wir eher selten Kuchen essen. Meistens nur dann, wenn Gäste zu Kaffee da sind. Am Samstag habe ich seit langer Zeit wieder einmal einen Kuchen gebacken. So ein Biskuitteig ist wirklich nicht schwierig, aber ich war trotzdem begeistert, wie gut er gelungen ist. Auseinandergeschnitten, mit Rum beträufelt, mit Aprikosenkonfitüre gefüllt und mit Zuckerguss überzogen wurde ein leckerer Altwiener Punschkuchen daraus.
Dienstag, 30. November 2004
Bremsgeschädigt
Heute Morgen hatte ich wieder einmal das Pech, ständig an den Ampeln hinter Dauerbremsern zu stehen. Entweder sind das Leute, die Angst haben, ihr Fahrzeug könnte auf ebener Straße einfach von alleine losfahren oder solche, denen es schon eine Bewegung zu viel ist, den Fuß anzuheben – oder sie können gar nicht anders, weil ihr Auto ein Automatikgetriebe hat. Im Grunde stört es nicht, ob da jemand – auch unnötigerweise – auf der Bremse steht, wären da nicht diese zusätzlichen Bremsleuchten in der Mitte. Und die können ganz schön grell sein. Ehrlich, es macht keine Freude, minutenlang in dieses blendende rote Licht zu starren. Das nächste Mal setze ich meine Sonnenbrille auf.
Mittwoch, 1. Dezember 2004
Frauen-TV
Mann ist heute zum alljährlichen vorweihnachtlichen Firmengruppen-Kartfahren in der Lüneburger Heide. Und darum wird Frau sich heute einen Frauen-TV-Abend machen und sich die letzten drei Folgen von “Sex and the City” am Stück ansehen.
Gimme five heute zum Thema “Fremdsprachen”
- Wie viele Fremdsprachen kannst du sprechen?
Nur zwei: Englisch und Französisch. Oder sind es doch drei? Hessisch kann ich nämlich auch. -
Welche Fremdsprache würdest du gerne können?
Italienisch und Norwegisch. -
Brauchst du die Fremdsprachen im Alltag?
Ich bearbeite hin und wieder Schulbücher in diesen Sprachen, da ist es ganz nützlich, wenn man sie einigermaßen beherrscht. -
Wieso hast du die Fremdsprachen lernen müssen/wollen?
Zunächst einmal habe ich sie einfach in der Schule gelernt. Meine Französischkenntnisse wollte ich unbedingt vertiefen und bin deswegen als Au-Pair nach Marseille gegangen. Das habe ich allerdings nach einem Monat abgebrochen. Anschließend habe ich für eineinhalb Jahre bei Air Algérie in Frankfurt mit fast nur französisch sprechenden Algeriern gearbeitet. -
Schreibe einen einfachen Satz in einer beliebigen Fremdsprache.
L’Aioli est une mayonnaise à base d’huile d’olive et d’ail pilé; elle accompagne principalement les poissons et les légumes.
Freitag, 3. Dezember 2004
Automatisches Päckchen
Gestern habe ich mein erstes Päckchen an der Packstation abgeholt. Parkplatz direkt vor dem Automaten, Karte eingeschoben, PIN eingegeben, “Tür öffnen” gedrückt (Spannung, welches Türchen wird wohl aufgehen?), Päckchen rausgenommen, Tür geschlossen und abgemeldet. Keine dreißig Sekunden, und ich hatte mein Päckchen in den Händen. Das ging also absolut problemlos. Endlich kann ich mir guten Gewissens etwas schicken lassen – sofern es mit Post/DHL verschickt wird. Sonst ist ja immer so eine Sache: Ich weiß hundertprozentig, dass ich nicht zu Hause bin, wenn die Post kommt. Also transportiert der Postbote es unnötigerweise zum Haus, klingelt, wartet vergeblich, muss dann einen Zettel ausfüllen, ich finde den Zettel abends im Briefkasten, muss dann zur Postfiliale fahren und mein Päckchen dort abholen. Oder die Nachbarn werden mit der Entgegennahme “belästigt”, dass muss ja auch nicht sein. Oder ich lasse es mir zum Arbeitsplatz schicken. Geht auch, aber wenn sich jeder seine privaten Sachen in die Firma schicken ließe, hätte die Poststelle viel mit Dingen zu tun, die dort gar nicht hingehören.
Daher bin ich froh, dass es für diese Fälle die Packstationen gibt.
Do you speak Englisch?
Müssen deutschsprachige Komponisten die englische Sprache gut beherrschen, wenn sie englische Texte schreiben? Lassen Sie wenigstens jemanden die Texte lesen, der Englisch als Muttersprache hat oder fließend spricht? Nein, offensichtlich nicht. Das fällt mir immer ein, wenn sich da ein Sänger am Ende seines Liedes mit einem “Happy E-he-hend” abquält, nur damit es einigermaßen zur Melodie passt. “Happy E-hending” wäre da schon etwas eleganter und vor allem korrekt gewesen.
Samstag, 4. Dezember 2004
Deutliche Aussprache gefragt
Nachdem ich gestern einen großen Eimer Waschpulver gekauft hatte, fiel mir natürlich zu Hause erst ein, dass wir dafür keinen Messlöffel besitzen. Jahrelang nur Flüssigwaschmittel benutzt, war ein solcher – wenn überhaupt jemals vorhanden – irgendwie abhanden gekommen. Wenn ich noch im Supermarkt daran gedacht hätte, dann hätte ich mich umschauen können, ob es den in einer der Verpackungen gibt. Neueinsteiger und Umsteiger beim Waschen müssen doch einen Messbecher ohne größeren Aufwand bekommen können. Nun gut, da ich schon wieder zu Hause war, guckte ich mal beim Hersteller im Internet nach. Aha, da gibt es eine kostenlose Rufnummer, unter der man diese Dosierhilfen bestellen kann. Während ich die Nummer wählte, bedauerte ich die armen Mädels und Jungs im Callcenter, die den ganzen Tag Bestellungen für Messlöffel aufnehmen müssen. Doch falsch gedacht, es begrüßte mich eine Stimme vom Band, die mir erzählte, dies sei ein sprachgesteuertes Bestellsystem. Nachdem ich entsprechend der vorgegebenen Auswahl nacheinander “Waschmittel”, “Messlöffel” und “Normal-Waschpulver” laut und deutlich in den Hörer gesprochen hatte und auch auf Anhieb verstanden wurde, kam die Adresse dran. Da bin ich mal gespannt, ob ich deutlich genug gesprochen habe und mit welchem Namen und welcher Anschrift der Messlöffel hoffentlich ankommen wird. Oder darf man bei so einem System auch nach dem Namen noch lustig weiterquatschen und sagen: “Xyz schreibt man …” Es könnte ja sein, dass der gesprochene Text sofort als Adressaufkleber ausgedruckt wird und sich die Postangestellten nachher köstlich amüsieren, wenn als Adressat draufsteht: Sabine Xyz xyz schreibt man icks üpsilon zett …
Mittwoch, 8. Dezember 2004
Der Messlöffel …
… für das Waschpulver ist heute angekommen. Und die Adresse war beinahe perfekt, es fehlte nur das “w” am Ende meines Namens, aber woher sollte das auch kommen, wenn ich den Namen nicht buchstabiert habe.
Gimme five: Das liebe Geld
- Hast du ein Sparkonto?
Nein, schon seit Jahren nicht mehr. Ich habe aber ein Extra-Konto, bei dem es auch ein paar Zinsen gibt, ähnlich wie beim Sparbuch. -
Zahlst du da monatlich eine Summe ein?
Im Moment bleibt nichts, aber auch gar nichts übrig. Und wenn, dann wandert das Geld an andere Stellen. -
Wofür würdest du 10.000 Euro verwenden, wenn du sie geschenkt bekämst?
Das wäre schon ein guter Grundstock für ein neues Auto. -
Was ist für dich Luxus?
So viel Geld ausgeben zu können, bis ich nicht mehr weiß, was ich kaufen soll. Und so viel Zeit zu haben, wie ich möchte. -
Wofür könntest du endlos Geld ausgeben?
Bücher oder Pflanzen für den Garten.
Donnerstag, 9. Dezember 2004
Erkenntnis
Jetzt weiß ich endlich, warum ich immer so müde bin, wenn ich im Bett liege:
Mittwoch, 15. Dezember 2004
Gimme five: Kleider und Geschirr
- Welche Farbe hat dein Lieblingskleidungsstück?
Es ist ein milchschokoladenbrauner, grobmaschiger Strickpullover, der ausgezeichnet zu Jeans und Lederjacke passt. Ich weiß noch genau, zu welchem Anlass ich ihn vor sieben Jahren und drei Monaten trug. -
Wie oft wäschst du deine Kleider?
Immer dann, wenn sie schmutzig sind oder müffeln. Ansonsten sehe ich keinen Grund zum Waschen. -
Was ist dein Trick, damit schwierige Flecken rausgehen?
Für Flecke auf Kleidungsstücken habe ich noch keine optimale Lösung gefunden. Dieses Zeug in den pinkfarbenen Flaschen wirkt jedenfalls nicht. Aber bei Flecken im Teppichboden kann ich eins nur empfehlen: Glasreiniger! -
Hast du eine Geschirrmaschine?
Ich nehme an, damit ist eine Geschirrspülmaschine gemeint und nicht eine, die Geschirr produziert. Natürlich habe ich eine, aber erst, seit ich den richtigen Mann kenne. Der hätte mir bestimmt auch eine Spülmaschine in der alten Wohnung angeschlossen. Jedenfalls möchte ich nicht mehr auf den Geschirrspüler verzichten, vor allem, weil die Küche immer so schön aufgeräumt ist. -
Hast du Geschirr geerbt, oder alles neu gekauft?
Neu ist das meiste schon nicht mehr, jeder hat Geschirr aus den ehemals zwei Haushalten mitgebracht, das schon einige Jahre alt ist. Aber ich habe auch noch einige Schüsseln und Schälchen von meiner Oma, die ich so schön finde, dass ich sie garantiert behalten werde.
Edle Mühlen
“Wollen wir eigentlich das übrig bleibende Weihnachtsgeld sparen oder uns noch etwas Schönes kaufen? Zum Beispiel diese Gewürzmühlen von WMF, die wir neulich im Restaurant auf dem Tisch standen …?”
“Nee! Viel zu teuer! Das seh ich überhaupt nicht ein, so viel Geld für etwas auszugeben, was man im Grunde gar nicht braucht!”
Ungefähr vierzig Euro für eine einzelne Gewürzmühle war mir doch zu viel, und so protestierte ich heftig, als Jörg diesen Vorschlag machte. Aber dann dachte ich mir, vielleicht hätte ich den Vorschlag nicht so abschmettern sollen, und ich hatte eine Idee. Da wir nun Besitzer von Payback-Karten sind und mit unseren Einkäufen die Datenbanken von Wem-auch-immer speisen, schaute ich mir die Prämien dort an. Ich wusste, dass da auch Produkte von WMF dabei sind, und siehe da: neu im Angebot die Gewürzmühlen. Ein Zweierset für 3.900 Punkte. Nach der Punkte-Euro-Umrechnung wären das 39 Euro für zwei Stück. Ich könnte auch sagen, hätte ich ohne diese Karte trotzdem dieselben Einkäufe getätigt – was sehr wahrscheinlich ist – bekäme ich jetzt nichts. Also schnell bestellt und schon ist das eigene Weihnachtsgeschenk unterwegs. Gestern bekam ich eine Benachrichtigung, dass ein Paket in der Packstation auf mich warte. Aber es waren noch nicht die Mühlen, sondern das Weihnachtspaket von meinen Eltern. Und wenn die Mühlen hoffentlich morgen ankommen, wird das Abendessen erst am Tisch gepfeffert und gesalzen.
Haushaltsfragen
Ich wusste auch nicht, dass man das unsichtbare Innenleben von Geschirrspülmaschinen reinigen muss. Aber nachdem ich diesen Hinweis bei den Küchenzeilen entdeckte, habe ich gleich “Maschinenreiniger” auf meinen Einkaufszettel geschrieben.
Vorher hatte ich allerdings noch in den Chefkoch-Foren geforscht, was die Leute da empfehlen. Irgendwo hieß es dann, dieser Maschinenreiniger sei sehr teuer. Stimmt aber nicht, und wenn man eine der Marken ohne (sichtbaren) Namen nimmt, ist man mit 1,99 Euro dabei. Der Geschirrspüler ist jetzt also hoffentlich fett- und kalkfrei.
Mehr Geld habe ich für ein Mikrofasertuch ausgegeben. Trotz Spezialreiniger für Edelstahl matt war ich mit der Sauberkeit und dem Glanz – speziell beim Geschirrspüler – nicht zufrieden. Auch da stöberte ich wieder beim Chefkoch und las den Tipp mit dem grünen Mikrofasertuch. Das kostet zwar knapp 6 Euro, aber die Investition lohnt sich. Alles glänzt wie nie zuvor!
Am letzten Freitag wartete der nächste Fettangriff auf mich. Allein zu Hause, dachte ich mir, wirst ein paar Calamares in die Fritteuse. Im Prinzip eine problemlose Sache, doch sie wurde wegen des hinten heruntertropfenden Fettes zum Problem. Fritiert hat das Gerät noch ordentlich, so dass ich auf mein Essen nicht verzichten musste. Ansonsten war mein erster spontaner Gedanke aber, diese anscheinend undicht gewordene Fritteuse tutto kompletto in den Müll zu werfen. Stattdessen transportierte ich sie vorsichtig in den Keller und ließ sie dort abkühlen. Am nächsten Tag machte ich mich an die Reinigung, denn das Fett musste sowieso gewechselt werden. Und da kam ich auch auf die Ursache des tropfenden Fettes: An einer versteckten Stelle unterhalb des Deckels hatte sich ein Klumpen Fett festgesetzt, das natürlich auch warm wurde und dann heruntertropfte. Somit ist die Fritteuse gerettet und steht jetzt wieder für den Fall der Fälle im Keller bereit.
Samstag, 18. Dezember 2004
Gutes Wochenende
Die Wochenenden sollten eigentlich immer besonders schön sein, weil man da frei hat und alles tun kann, zu dem man im Laufe der Woche nicht kommt. In den letzten Wochen bin ich allerdings schon am Freitagabend gegen elf auf dem Sofa eingeschlafen und am Samstag nicht besonders ausgeruht aufgewacht. Am letzten Wochenende hatte ich sogar Kopfschmerzen, nichts Schlimmes, aber eben unangenehm. Gestern quälte ich mich auch durch den Vormittag, weil ich schon mit Kopfschmerzen aufgewacht war. Da ich mit der Arbeit sehr gut “im Plan” liege und auch viele Plusstunden habe, bin ich früh am Nachmittag nach Hause gefahren. Eigentlich wollte ich nur schnell die Einkäufe erledigen und mich dann aufs Sofa legen. Der Einkauf war anscheinend so entspannend, dass es mir danach wieder gut ging. Als ich mich trotzdem mit einem Buch aufs Sofa zurückziehen wollte, teilte mir eine eingehende SMS mit, dass eine Sendung in der Packstation auf mich warte. Das waren die bestellten Gewürzmühlen! Also bin ich schnell rübergefahren und habe das Päckchen abgeholt.
Am Abend hatten wir Besuch von einem befreundeten Paar, und Jörg hatte wieder einmal seine leckere Lasagne zubereitet. Ich wurde zwar im Laufe des Abends etwas müde, aber als die beiden sich gegen ein Uhr verabschiedeten, fielen mir noch nicht so richtig die Augen zu. Ich habe in der letzten Nacht so gut wie lange nicht mehr geschlafen, hatte sogar einen angenehmen Traum, in dem ich zwar vor einem Tanzwettbewerb Angst hatte, weil ich nicht tanzen konnte, aber ich sah so toll aus, dass ich mich beinahe selbst nicht wiedererkannt habe *g*.
Heute Nachmittag ist die Zeit wieder einmal rasend schnell verflogen; ich habe zuerst nur ein wenig im Internet “herumgeschaut” und dann die Grafiken für ein Weihnachtsgeschenk gebastelt. Na ja, da geht auch immer eine Menge Zeit drauf.
Morgen noch ein Sonntag, dann noch zwei Tage arbeiten, und dann habe ich bis zum 2. Januar frei!
Sonntag, 19. Dezember 2004
Fernsehtipp für heute:
“8 Frauen” um 20:15 Uhr auf Sat.1. Diese französische Krimikomödie mit einem Staraufgebot an französischen Schauspielerinnen habe ich bereits auf DVD gesehen und war begeistert.
Zum Inhalt: In den 50er-Jahren trifft sich eine Großfamilie in einer Villa, um Weihnachten miteinander zu feiern. Doch dann wird das einzige männliche Familienmitglied mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden. Und jede der acht Frauen hat ein Geheimnis, hätte ein Motiv für den Mord und ist somit verdächtig.
Klasse Musiksendung …
… mit einem fürchterlichen Namen: “Taratata” auf Sat.1. Die erste Sendung haben wir nicht gesehen, gestern Abend war es auch mehr Zufall. Es hängt bestimmt ein wenig mit dem merkwürdigen Namen zusammen, mit dem ich eher Volksmusik und Humba-humba-tätärä in Verbindung bringen würde. Das Konzept stammt jedoch aus Fronkreisch und da hat man auch diesen Namen erfunden. Wie dem auch sei, das Zuschauen und vor allem Zuhören hat jedenfalls Spaß gemacht. Den Moderator kannte ich nicht, mir war aber gleich so, als ob der vorher noch kein Fernsehen, sondern Radio gemacht hat. Nachdem ich seinen Namen wusste, hatte ich das Gefühl, er käme mir bekannt vor. SWR3 vielleicht? Schließlich komme ich ja eher aus dem Süden und das war früher mein Lieblingssender. Tja, und ein Blick ins Interet sagte mir heute, dass ich den richtigen Riecher hatte.
Montag, 20. Dezember 2004
Keane
Zum ersten Mal am Samstagabend in der Sendung “Taratata” gesehen und (bewusst) gehört: die britische Band “Keane“. Das hat mir so richtig gut gefallen, und schon habe ich mir drei MP3’s im Internet gekauft. Klasse Musik! Und in solchen Situationen frage ich mich immer, wann ich denn endlich alt werde und Sender wie NDR 1 oder Volksmusik höre? Gut, ich teile nicht den Musikgeschmack meiner vierzehnjährigen Nichte, die zurzeit unter anderem auf Hip Hop steht, aber das muss ja nicht unbedingt eine Frage des Alters sein. Und darum kann ich mir noch nicht vorstellen, alt zu werden.
Hmmm …
Spaghetti Rusticana – mein Name für diese Kreation und diese Pastasoße hat mir richtig gut geschmeckt.
Aufgelöst
Heute Abend sollte der Erfolg gefeiert werden – der Erfolg, der hoffentlich eintreffen würde. Die Gastgeber, nervös und angespannt, hatten sich in eine Ecke des Raums zurückgezogen und warteten auf das Ergebnis. Die Gäste standen in kleinen Grüppchen zusammen und warfen immer wieder verstohlene Blicke auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann würde die Entscheidung fallen. Erst dann konnte die Feier losgehen. Ich hatte zum Glück eine ehemalige Kollegin getroffen und vertiefte mich gleich in ein Gespräch mit ihr. Dann war es endlich soweit: Die Uhr zeigte sechs, die Gespräche verstummten, dann öffnete sich die Eingangstür und mit einem triumphierenden “Wir haben es geschafft!” trat der Big Boss ein und eröffnete damit die Party. Die Sektkorken knallten und Tablette mit gefüllten Gläsern wurden herumgereicht. Leider hatte ich das falsche Glas erwischt; während alle anderen aus schlanken Sektgläsern tranken, hielt ich eine breite Sektschale in der Hand, aus der bei der kleinsten Bewegung der Sekt überzuschwappen drohte. Bei nächster Gelegenheit würde ich diese Schale unauffällig verschwinden lassen. Im Nebenraum wurde verkündet, dass nun mit dem Essen begonnen werden konnte. In dem Raum, in dem ich mich aufhielt, stand ein langer Tisch mit einer weißen Tischdecke, an das eine Ende hatte man noch einen kleinen Tisch mit roter Papiertischdecke geschoben. Einige der Herren hatten sich ihrer Anzugjacken entledigt und schleppten aus dem Nachbarraum Platten mit kalten Speisen heran. Auf einigen Plätzen am Tisch standen Stapel mit vier Tellern. Aha, das war wohl so gedacht, dass man sich von oben nach unten “durch die Teller” aß, es würde also vier Gänge geben. Einer der Herren erklärte, man könne sich auch nach Belieben bei den kalten Platten bedienen. Da ich sowieso gerade neben dem roten Tisch stand, ließ ich mich dort neben meiner ehemaligen Kollegin nieder. Ich hatte eine Scheibe Fleisch ergattert, die lag nun einsam auf dem Teller und wartete vergeblich auf Salate, Brot oder Ähnliches. Die Tellerstapel waren wieder verschwunden und jeder hatte nur einen einzigen Teller vor sich. Das Besteck war auch ausgegangen, es fehlten Messer, und so warf ich einen Blick durch die Tür in den Nebenraum. Dort saßen sie alle, die wichtigen Männer in den dunklen Anzügen. Auch der Mann, mit dem ich gekommen war, dessen Begleitung ich war, hielt sich dort auf. Jeder hatte einen Tellerstapel vor sich stehen, und die Bedienungen waren eifrig dabei, die Suppe zu verteilen und Getränke auszuschenken. “Sieh an, nur die wichtigen Leute bekommen Tellerstapel”, dachte ich mir, “wir Fußvolk im Nebenraum müssen mit den schlichten kalten Platten Vorlieb nehmen.” Auf einem Tisch in der Ecke fand ich noch weiteres Besteck und kehrte damit an den Tisch zurück. Obwohl es mir so vorkam, als ob wir mehr oder weniger in einem Abstellraum saßen und gar nicht richtig dazugehörten, war die Stimmung an unserem Tisch sehr gut. Mich wurmte es nur ein wenig, dass der Mann, den ich begleitete, sich gar nicht dafür interessierte, wo ich geblieben war. Hatte er nicht gesagt, ich solle unbedingt mitkommen, um an seiner Seite zu sein und seine Geschäftspartner kennen zu lernen? Nach dem Essen schlenderte ich betont gelangweilt in den Nebenraum. Da stand er neben einem der Tische. Er fragte mich nicht, wo ich gewesen war, sondern sagte mir nur, dass der Herr Wichtig-Hoch-Zwei mich unbedingt begrüßen wollte. Er führte mich zu dessen Tisch. Das erste, was mir auffiel, war der helle Anzug dieses Herrn. Er schien tatsächlich so wichtig zu sein, dass er sich nicht den allgemeinen Kleiderregeln unterwerfen musste. Herr Wichtig achtete überhaupt nicht darauf, dass wir vor seinem Tisch standen und unterhielt sich weiter mit der farblos wirkenden Dame an seiner linken Seite. Der Mann an meiner Seite sprach ihn schließlich an und stellte mich vor. Ich hatte erwartet, dass Herr Wichtig sich von seinem Platz erheben und mir die Hand geben würde. Doch weit gefehlt: Er streifte mich lediglich mit einem flüchtigen Blick, stellte wohl fest, dass ich uninteressant war und wandte sich wieder seiner Gesprächspartnerin zu. Im Laufe des Abends verwandelte ich mich mehr und mehr in ein unbedeutendes Nichts. Schließlich löste ich mich in Luft auf und niemand bemerkte, dass ich nicht mehr da wahr. Nur ein kleiner Luftzug wehte durch den Raum und ließ für einen Moment die Kerzen flackern.
(Nachtrag 21.12.04: Das war alles nur geträumt.)
Mittwoch, 22. Dezember 2004
Vor Weihnachten
Ab heute habe ich Urlaub und wir haben am späten Vormittag die letzten Einkäufe erledigt. Lebensmitteleinkäufe. Die paar kleinen Weihnachtsgeschenke, die es gibt, sind entweder schon angekommen oder unterwegs und die restlichen vier werden sich wegen eines technischen Problems wahrscheinlich verspäten. Ärgerlich, aber nun nicht mehr zu ändern. Dabei hatte ich mich dieses Mal so rechtzeitig darum gekümmert!
Jedenfalls waren wir heute zuerst bei Aldi und anschließend bei Real, um dort die Dinge zu kaufen, die Aldi nicht hat. Nun könnten wir durchaus für ein paar Tage einschneien, aber zu uns haben sich nur ein paar Flöckchen verirrt. Ab heute Abend soll es sowieso Regen geben und morgen haben wir dann richtig weihnachtliche zehn Grad plus.
Donnerstag, 23. Dezember 2004
Vorfreude
Jetzt bekomme ich doch noch ein Weihnachtsgeschenk, vielmehr ein Nach-Weihnachtsgeschenk. Im Grunde schenke ich es mir selbst und ich hätte es auch gekauft, wenn nicht gerade Weihnachten wäre. Deshalb also nur ein Zufalls-Weihnachtsgeschenk. Seit unsere Digitalkamera Alterserscheinungen zeigt, liebäugele ich mit einer neuen, schöneren, besseren. Die gute alte Olympus hat nun mal gerade eine Auflösung von 1,3 Millionen Pixel und kann im Grunde nicht mehr als ein paar nette Schnappschüsse machen. Ich hatte mir schon eine Nikon Coolpix mit 4 Megapixeln ausgeguckt und war an dem Modell 4200 hängengeblieben. Dann entdeckte ich die mir bisher unbekannte 4300 im Internet zu einem Schnäppchenpreis von 199 Euro. Ich überlegte zu lange und dann war sie ausverkauft. Gestern sah ich diese Kamera im Vorübergehen in Fotoladen für 399 Euro! Umso ärgerlicher, dass ich bei diesem Schnäppchen nicht zugeschlagen hatte. Tja, und heute war sie plötzlich wieder verfügbar! Und da habe ich zugeschlagen und bin jetzt ganz gespannt auf das Gerät. Die Testberichte, die ich gelesen habe, lauteten durchweg “Gut”, “Sehr gut” oder “Empfehlenswert”.
Montag, 27. Dezember 2004
Nach Weihnachten
Den 24. Dezember haben wir gemütlich zu zweit zu Hause verbracht. Bei vielen Leuten ist der Kartoffelsalat am Heiligen Abend Tradition. Bei uns und unseren Familien gab es bisher keine Essenstradition, aber dieses Mal haben wir auch einen Kartoffelsalat gemacht, und zwar den Schlesischen Kartoffelsalat.
Am nächsten Tag waren wir nachmittags bei den Nachbarn zum Kaffeetrinken und gestern Mittag kamen Jörgs Eltern zu uns zum Pute-Essen. Richtig klassisch mit Rotkraut und Kartoffelklößen. Ich hatte eine riesige Pute von über fünf Kilo gekauft, und wir haben gestern Abend noch ein Häppchen zum restlichen Kartoffelsalat gegessen und heute gibt es noch einmal die klassischen Reste. Es wird garantiert aber noch etwas für einen Geflügelsalat übrigbleiben.
Heute sind wir zu Ikea gefahren, weil wir unsere Küche vervollständigen wollten. Links neben der Küchenzeile stand bislang eine große rote Mülltonne, ehemals ein schickes Teil, aber viel zu groß für den wenigen Restmüll, den wir produzieren. Dafür würde auch ein kleiner Eimer unter der Spüle reichen und wir könnten die verbleibenden 50 Zentimeter mit Schrank ausfüllen. Leider hatte ich ungefähr ein Jahr nach dem Küchenkauf bei Ikea festgestellt, dass es diese Fronten nicht mehr gab. Aber wozu gibt es Ebay, für solche Anliegen ist das ideal. Ich schaute mich um und ersteigerte eine passende Tür für den zukünftigen Schrank. Die stand nun schon seit März im Keller und nun wollten wir endlich den Schrank dazu kaufen. Gesagt, getan. Es war zwar ziemlich voll bei Ikea, wie an solchen Tagen nicht anders zu erwarten, aber da wir außer dem Schrank, einem Mülleimer, einem Topf und zwei Packungen Kerzen nichts gekauft haben, waren wir recht flott durch. Der Schrank ist natürlich schon aufgebaut und befüllt.
So sah es vorher aus:
Und so jetzt:
Es ist der zweite von links mit der Glastür. Glastüren für Unterschränke sind sicherlich eher ungewöhnlich, aber ich finde es schick. Außerdem dachte ich mir bei der Ebay-Suche: “Lieber eine Glastür als zu lange warten und dann keine mehr kriegen.” Diese ist nämlich neu und hatte eben keine Grifflöcher und Gebrauchsspuren. Unser Schrank hat zwei Drahtkorbauszüge bekommen, die sind sehr praktisch, weil man an alles drankommt, ohne die Hälfte vorher ausräumen zu müssen. Prima Schrank!
Dienstag, 28. Dezember 2004
“Was macht ihr denn an Silvester?”
Wenn sich das Jahr dem Ende entgegen neigt und sich so nach und nach der Vorweihnachtsstress ausbreitet, steht auch sie unweigerlich vor der Tür: Die Frage “Was macht ihr denn an Silvester?”
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Freitag, 31. Dezember 2004
Coole Pix
Gestern Nachmittag ist sie endlich angekommen, die kleine schwarze Nikon Coolpix 4300. Dann hieß es natürlich noch zwei Stunden warten, bis der Akku aufgeladen war. Und dann die ersten Versuche. Ich bin begeistert! Aber kein Wunder, ich habe ein Leben lang nur geknipst und die Olympus war auch nur eine Digitalkamera für einfachste Ansprüche. Mit dieser Nikon jedoch kann man schon “richtig” fotografieren, ausreichend jedenfalls für Anfänger und Hobbyfotografen wie mich. Solche Aufnahmen wären mit der Olympus unmöglich gewesen (mit einem Klick geht es zum großen Bild, und das habe ich auch schon ein wenig verkleinert):
Jetzt warte ich noch auf eine Speicherkarte, die ich leider erst gestern bestellt habe. Auf die mitgelieferte 16-MB-Karte passen bei zweithöchster Auflösung nur ungefähr 8 Bilder, und damit kommt man nicht weit.
Tschüss, du Jahr 2004
Wozu ein Jahr groß verabschieden, wenn sich doch nicht viel mehr ändert als eine Zahl? Deswegen gibt es bei mir keinen Rückblick und kein Resümee. Uns geht es gut und ich habe das Gefühl, in gewisser Hinsicht geht es jetzt auch wieder besser. Da wir uns in der letzten Zeit schon mal den einen oder anderen Luxus leisten konnten, habe ich mich eben noch spontan an einer Spendenaktion für die Opfer des Seebebens in Südasien beteiligt.
Allen Lesern hier wünsche ich einen guten Rutsch ins Jahr 2005!
Sonntag, 2. Januar 2005
Das war’s
So schnell ist der Urlaub vorbei und morgen geht es wieder zur Arbeit. Ich muss sagen, wir haben dieses Mal wirklich nichts getan außer uns zu erholen. Aber das muss auch mal sein. Eigentlich wollte ich heute ein wenig rausgehen, um die neue Kamera zu testen. Doch es ist trüb und stürmisch und daher eher ein Tag, um die freien Stunden am PC oder mit einem Buch zu verbringen.
Donnerstag, 6. Januar 2005
Löwenmauls Worte zur Werbung
Überraschend, gemein und witzig
Ich finde die beiden letzten Ikea-Werbespots wieder einmal sehr witzig. Die Devise darin lautet: “Richte deine Wohnung neu ein, aber erzähl bloß keinem, dass du die Möbel bei Ikea gekauft hast.” Wäre es nicht logischer, die Leute präsentierten stolz ihre neuen Möbel und verkündeten, dass sie die bei Ikea gekauft haben? Die Reaktion darauf könnte ein erstauntes “Bei Ikea? Das hätte ich aber nicht gedacht.” sein. Wie langweilig. Solch eine Werbung hätte natürlich nicht diesen Überraschungs- und Hinguckeffekt. Und obwohl die Herkunft der Möbel ein Geheimnis bleiben soll, wird uns doch klar gemacht, dass Ikea-Möbel genauso toll sind wie die aus dem teuren Einrichtungshaus:
Landhaus
Im Landhaus-Spot präsentiert ein Ehepaar seine neue Schlafzimmereinrichtung. Das befreundete Ehepaar bewundert gebührend die schönen Möbel, die offensichtlich als selbst gebaut angekündigt worden waren. “Und das habt ihr tatsächlich alles selbst gemacht?” Der Mann kommt gar nicht zu Wort, seine Frau führt die Unterhaltung und verhält sich dabei völlig unnatürlich und verkrampft. Unter allen Umständen muss sie verhindern, dass das Geheimnis der Einrichtung gelüftet wird. Und so schreckt sie auch nicht davor zurück, ihren kleinen Jungen mit drastischen Maßnahmen daran zu hindern, nach seinem “Nee, stimmt doch gar nicht …” das verbotene Wort mit dem “I” auszusprechen: Flugs nimmt sie ihm seinen Teddy aus der Hand, reißt dem unschuldigen Plüschtier einen Arm ab und beschuldigt das Kind der Tat. Das wäre geschafft, Geheimnis bewahrt. Erstaunlich ist nur, dass anscheinend keiner der übrigen Anwesenden bemerkt, was sie da getan hat. Sie träumen den perfekten Landhaustraum.
Kitchen
Ein Ehepaar empfängt ein befreundetes Paar in seiner Küche mit roten Hochglanzfronten. Der Besucher bewundert die Küche: “Schöne Küche, ist von Ikea, oder?” “Nein, die ist nicht von Ikea”, erwidert der Gastgeber leise, aber bestimmt. Doch der andere lässt nicht locker: “”Doch, klar, habe ich gestern erst gesehen.” Nun weiß sich der Gastgeber nicht mehr anders zu helfen, er schüttet dem Mann ein Glas Wasser ins Gesicht und schreit ihn an: “Ich lad dich in mein Haus ein und du willst meiner Frau an die Wäsche!” Im Hintergrund kommen die beiden Frauen erstaunt näher. Die beiden Männer wissen natürlich, dass diese Behauptung falsch ist, aber die Frauen werden es auch wissen, denn sie hatten sich nicht in der Nähe der Männer aufgehalten. Da kann der Gastgeber nur hoffen, dass sich seine Gäste wutentbrannt verabschieden, sonst läuft er doch noch Gefahr, dass die Küche als Ikea-Küche identifiziert wird.
Sharan-Machos
Ein Mann, um die fünzig etwa, belädt seinen VW Sharan. Da kommen zwei junge Typen in einem orangefarbenen, offenen Auto (übrigens ein Citroën Méhari) angefahren, stoppen und machen sich über ihn lustig: “Kleiner Familiensausflug sum S-trand? Mit Mutti und den Kleinen?” An dieser Stelle fragt man sich, in welchem Land dieser Spot spielt, denn die beiden sprechen fehlerhaftes Deutsch mit deutlichem Akzent. Doch dann ist das Hamburger Kennzeichen an ihrem Auto zu erkennen. Es müssen also Touristen sein, die sich in Deutschland ein Auto gemietet haben. Und dann treffen die Fahrgäste des Herrn ein. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Frau mit mehreren halbwüchsigen Kindern, sondern um vier große, schlanke und hübsche Damen. Aha, da haben die beiden Typen aber total falsch gelegen und der Herr nimmt seine vier Freundinnen auf einen Ausflug mit. Nix Familie, das ist ein alter Aufreißer! Nein, aber auch das ist falsch. Sieht man den Werbespot zum wiederholten Male und schaut genauer hin, dann erkennt man, dass die zweite Dame von rechts erheblich älter ist als die anderen. Also doch “Mutti und die Kleinen”!
Nachtrag 25.01.2004:
Weil so viele Leute auf der Suche nach der Sharan-Werbung hier bei mir landen, noch ein Update: Die beiden Jungs sind laut VW Dänen und den Werbespot kann man sich bei www.peppaspot.de angucken (beides gefunden im Werbeblock von tvforen).
Übersäuerter Charme
Medikamente anbieten wie Bonbons? Wenn dieser Werbespot für Rennie läuft, habe ich jedes Mal ein merkwürdiges Gefühl: Zwei Frauen sitzen sich in der Bahn gegenüber, die eine wühlt hektisch in ihrer Handtasche, fördert zunächst ein Kondom zutage und findet dann endlich das Gesuchte, nämlich die Tablettenpackung. “Auch eins?”, fragt sie die Frau gegenüber, hält ihr zuerst versehentlich das Kondom hin, daraufhin lächelt diese und streicht sich über den Schwangerschaftsbauch. Die andere bemerkt das Versehen und bietet nun gleich zwei der Rennies an. Es mag wohl sein, dass diese Magenaufräumer ungefährlich und auch für Schwangere gut geeignet sind. Trotzdem finde es eigenartig so zu tun, als sei es das Normalste der Welt, einem Wildfremden einfach so ein Medikament wie ein Bonbon anzubieten. Hätte die schwangere Frau gefragt, ob sie eine Tablette bekommen könne, weil sie auch Magenbeschwerden habe, dann wäre mir das unbedenklicher vorgekommen. “Übersäuerter Charme” lautet übrigens der offizielle Titel dieses Werbespots. Mir stößt es dann immer säuerlich auf.
Jogurt für ein ungesundes Leben
Als Helfer gegen Magenbeschwerden wird auch immer wieder Jogurt angepriesen. Doch handelt es sich nicht um stinknormalen Jogurt, etwa noch mit Früchten, nein, es muss ein ganz spezieller sein, der selbst aktiv wird (oder ist?). Damit wir den auch gleich erkennen, heißt so ein Jogurt natürlich nicht Jogurt, sondern bekommt einen gesund oder wissenschaftlich klingenden Namen verpasst. Die Firma Danone zeigt uns zum Beispiel anhand einer Szene aus dem Leben junger, erfolgreicher, berufstätiger und gestresster Frauen, wie ihr neues Produkt namens Activia wirken soll: Zwei junge Frauen nach dem Essen: Die eine hält sich den Bauch und klagt über Verdauungsbeschwerden. Natürlich hat sie keinen blassen Schimmer, wo die Ursachen dafür liegen könnten. Aber da hilft ihr die andere auf die Sprünge. Wie das Gewissen aus der Lenor-Werbung zeigt sie auf die leeren Behälter der Fast-Food-Mahlzeit. “Schau nur, was wir essen!” Frau Eins ist nun ganz erstaunt und ich frage mich, ob sie mit geschlossenen Augen gegessen hat. Sie fragt, wie Frau Zwei es denn macht. Die hat selbstverständlich schon die Lösung gefunden, ein Jogurt, das hilft, die Verdauung zu verbessern. Die Botschaft des Herstellers ist ganz simpel: Iss weiter so ungesund wie bisher, iss zusätzlich unser Jogurt und wir werden ein Leben lang an dir verdienen.
Freitag, 7. Januar 2005
Katzenpsychologie
Moni hat seit gestern Abend ihr Bett wieder zurück und ist jetzt hoffentlich wieder glücklich und zufrieden.
Schon seit Monaten schläft sie tagsüber auf dem Bett oder auch gerne auf einem Pulli, den man zum Lüften auf die Kommode gelegt hat. Abends ist sie im Schlafzimmer nicht mehr anzutreffen und nachts sind unsere Katzen sowieso meistens draußen unterwegs. Vor ungefähr zwei Woche erwischten wir Lizzy, wie sie sich mitten aufs Bett setzte und pinkelte. Bei Lizzy hängt das wahrscheinlich damit zusammen, dass sie eifersüchtig auf Sammy ist (warum auch immer). Aber das werde ich auch noch versuchen zu therapieren. Resultat dieser Geschichte war, dass wir das Schlafzimmer für die Katzen sperrten. Moni lag dann meistens oben auf dem Kratzbaum oder auf der Sofalehne. Es schien ihr nichts auszumachen. Am letzten Wochenende tropfte plötzlich gelbe Flüssigkeit aus dem Toaster, also hatte eine Katze dort ihre Markierung gesetzt und ärgerlicherweise in den Toaster getroffen. Ich tippte auf Lizzy. Doch gestern Abend beobachtete ich Moni, wie sie auf der Küchenarbeitsplatte stand, den Schwanz in die Höhe streckte und ihr Hinterteil zitterte. Kleines Schweinchen, dachte ich mir, sagte aber keinen Ton und wischte nur alles schnell weg. Dann war sie das vielleicht auch mit dem Toaster gewesen. Spontan beschloss ich, dass Moni ihr Schlafzimmer wieder zurückbekommt. Heute Nachmittag lag sie schon sehr zufrieden wieder auf ihrem Bett. Ich hoffe, die Sache hat sich damit erledigt. Es könnte schon sein, dass ihr diese Rückzugsmöglichkeit gefehlt hat und sie deswegen unzufrieden war.
Nicht erlaubte Dateinamen?
Ich wollte gerade den Dezember ins Archiv stellen und nannte die Datei 2004_12.htm. Nach diesem Format habe ich bisher alle Monate benannt. Problemlos. Beim Dezember 2004 geht es nicht. Angeblich sei eine Datei dieses Namens nicht auf dem Server vorhanden, heißt es schlicht und ergreifend. Ich kann sie zum Beispiel 2003_12.htm oder 2005_12.htm nennen oder auch 2004_12a.htm, geht alles, nur nicht das Format, das ich möchte. Mein FTP-Programm zeigt mir, dass die Datei vorhanden ist. Der Aufruf im Browser sagt mir aber immer wieder nur, dass sie nicht gefunden wird. Ich muss das jetzt nicht verstehen und ich will es auch nicht ergründen. Ich habe sie einfach von htm in html umbenannt, das funktioniert und damit soll es gut sein.
Montag, 10. Januar 2005
Ein Satz mit X
Das war wohl nix mit den gut geplanten und rechtzeitig bestellten Weihnachtsgeschenken. Vier Wochen vor Weihnachten habe ich vier Dinge in Auftrag gegeben, kurz vor Weihnachten hieß es, es käme zu Verzögerungen, weil zwei Maschinen ausgefallen seien. Nun gut, ich habe die Betroffenen vertröstet und es wäre auch nicht so schlimm gewesen, wenn die Geschenke nach Weihnachten eingetroffen wären. Ich rechnete noch fest damit, dass sie Ende Dezember doch noch ankommen würden. Aber wieder nix. Und plötzlich hieß es, es durch einen technischen Fehler seien teilweise Auftragsdaten unbrauchbar geworden. Heute war Stichtag und nun steht fest, dass diese Geschenke nicht mehr eintreffen. Immerhin wurden alle betroffenen Aufträge storniert und so gibt es kein Hin und Her mit dem Bezahlen oder vielmehr Nicht-Bezahlen. Selbst wenn die Sachen kurz nach Weihnachten fertig geworden wären, hätte es immerhin schon 50 % Ermäßigung gegeben. Ich hatte in weiser Voraussicht Mitte letzter Woche schon Ersatz-Weihnachtsgeschenke bestellt. Die hätte ich notfalls auch noch zu einem anderen Anlass oder zum nächsten Fest verschenken können. Da es sich um Books on Demand handelt, würde die Lieferung natürlich ein bis zwei Wochen dauern. Denkste. Schon am Tag nach der Bestellung wurde das Päckchen verschickt und es wartete seit Samstagnachmittag schon im Schließfach auf mich. Es kann also auch flott gehen. Jetzt werde ich diese unendlich verspäteten Geschenke schnell einpacken, zwei davon gehen morgen mit der Post raus und die beiden anderen kann ich endlich persönlich übergeben. Wahrscheinlich glauben die zu Beschenkenden mittlerweile schon, ich hätte das Ganze vergessen, aber dem ist ganz und gar nicht so. Sollten ich noch einmal Ähnliches zu Weihnachten verschenken wollen, dann bestelle ich es garantiert im September! Ich will hier allerdings nicht verraten, um was es sich handelt, weil ich tatsächlich die gleiche Aktion in diesem Jahr noch einmal plane.
Nachtrag (2 Stunden später): Eine neue Mail zum liegengebliebenen Auftrag besagt, dass man dem Produzenten nun eine Frist bis 14. Januar gesetzt habe. Okay, ich warte nun doch so lange ab und am Freitag wird sich entscheiden, ob die Glücklichen das ursprünglich geplante Geschenk oder diesen prima Ersatz bekommen.
Noch einmal nix
Sehenswerte Filme laufen oft im Spätprogramm und dann leider nicht am Freitag oder Samstag, sondern eben an den anderen Tagen. Leider müssen aber Anna- und Otto-Normalarbeitnehmer am darauf folgenden Morgen in der Regel früh aufstehen, so dass es sich nicht empfiehlt, bis nach ein Uhr nachts vor dem Fernseher zu sitzen. Wie gut, dass es Videorecorder gibt! Denselben hatte ich gestern Abend programmiert und wollte den französischen Film “Tanguy – der Nesthocker” aufzeichnen. Heute wunderte ich mich, dass die Cassette bis ganz zum Ende gelaufen und dann ausgeworfen worden war. Hatte etwa die Programmierung versagt. Ich dachte mir noch nichts Böses und hoffte, dann noch einen zweiten Film versehentlich aufgenommen zu haben. Ich wollte das Ganze kontrollieren, schob die Cassette wieder hinein und in dem Moment sah ich es: Ich hatte gestern vergessen, die richtige – leere – Cassette einzulegen und so dürften höchstens zehn Minuten des Films auf dem Band sein. Wie ärgerlich! Mit meinem guten Grundig-Videorecorder wäre das nicht passiert, der hätte mir bei der Programmierung angezeigt, dass nicht mehr genügend Platz auf dem Band ist. Na ja, er wird hoffentlich bald aus der Reparatur zurückkommen (hatte ein wenig Andruckrollenprobleme nach sieben Jahren) und dann kann ich wieder komfortabel On-Screen-Programmieren und direkt aus dem Videotext programmieren und mit VPS programmieren …
Leider wird der verpasste Film nicht in den nächsten Tagen wiederholt, das wäre auch zu schön gewesen. Aber ich habe schon nachgeschaut, es gibt ihn auch in meinem Online-DVD-Verleih und da werde ich demnächst mal 3,50 Euro investieren. Übrigens kann man auf manchen Wegen auch günstig DVDs kaufen. In der Zeitschrift “freundin” ist jetzt einmal im Monat eine DVD enthalten, im Januar ist es “Fräulein Smillas Gespür für Schnee”. Zieht man den regulären Preis für die Zeitung ab, bekommt man so eine DVD für nur 1,50 Euro.
Nachtrag: Gerade als ich dies zu Ende geschrieben und auf “Speichern” geklickt hatte, kam Jörg nach Hause. Ich habe erst gar nicht gesehen, was da auf dem Tisch stand und dachte, das schwarze Ding sei sein Aktenkoffer. Aber nein, es ist der gute alte Grundig! Hach, ich werde gleich mal komfortabel Videorecorder programmieren gehen!
Dienstag, 11. Januar 2005
Was lange währt, …
… wird anscheinend doch endlich gut. Ich traute vorhin kaum meinen Augen, als ich sah, dass meine Weihnachtsgeschenke heute Nachmittag verschickt wurden. Prima, dann hat es doch noch geklappt und ich brauche mich in diesem Jahr nicht mehr um Weihnachtsgeschenke zu kümmern. Die dürfen jetzt elf Monate bei mir liegen und werden dann überpünktlich verschickt.
Samstag, 15. Januar 2005
Katzenporträts
Sammy (vollständiger Name: Sparrow’s Nightmare Crazy Sam), zweieinhalb, Maine Coon
Lizzy (auch Lieselotte genannt), achteinhalb, Europäisch Kurzhaar
Montag, 17. Januar 2005
Richtig viel
Es gibt tatsächlich noch Restaurants oder Gaststätten, wo man richtig viel zu essen zu einem anständigen Preis bekommt. Am Wochenende waren wir mit Freunden in Gehrden, im Restaurant Steintoreck. Es war voll bis auf den letzten Platz, trotzdem gab es keine langen Wartezeiten und die Portionen sind einfach riesig. Ich war ahnungslos und bestellte Calamares mit Tsatsiki. Geliefert wurde ein großer Teller, die eine Hälfte mit Tintenfischringen gefüllt, die andere mit Tsatsiki und Salat. Diese Portion war doppelt so groß wie das, was ich erwartet hatte. Natürlich schaffte ich nicht alles und Jörg übernahm noch den Rest. Und das Ganze gab es für nur 7,90 Euro.
Küchendialog
Sie (entdeckt die Erdbeerkonfitüre im Schrank neben dem Nutellaglas): “Die Konfitüre ist im falschen Schrank gelandet, die muss in den Kühlschrank.”
Er: “Warum denn das?”
Sie: “Sonst fängt sie an zu schimmeln. Steht auch auf dem Glas: ‘Nach dem Öffnen kühl lagern’.”
Er: “Aber das Glas ist doch verschlossen.”
Sie: “Stimmt. Dann müsste eigentlich drauf stehen ‘Nach dem Verschließen kühl lagern’.”
Samstag, 22. Januar 2005
Nur auf Gegenseitigkeit
Am 15. Januar erhielt ich folgende E-Mail (hier in Auszügen):
Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Webmaster,
wir haben Ihre Website “Ein privates Bautagebuch mit vielen Fotos über die Erlebnisse und Erfahrungen beim Bau eines allkauf-Ausbauhauses” besucht und denken, dass Ihre “immobilien-&-wohnen.htm”-Inhalte für die Besucher unserer Website interessant sein könnten.
Wir haben bereits einen Link zu Ihrer Website […] auf unserer Website ergänzt. Auf diese Weise hat ihre Internetpräsenz eine größere Chance, von Suchmaschinen gefunden zu werden und ggf.die Relevanz bei Google erhöht.
Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Website ebenfalls auf Ihrer Seite verlinken würden. Dadurch haben wir beide einen Vorteil von diesem “Back-Linktausch”.
Es wäre nett, wenn Sie mit folgender Beschreibung zurück zu uns
verweisen könnten:
[…]
Vielen Dank im Voraus und ein erfolgreiches 2005.
Mit freundlichen Grüßen,
[…]
Natürlich darf man meine Webseiten gern verlinken, ich legte die E-Mail erst einmal beiseite und beschäftigte mich nicht weiter damit.
Gestern kam eine weitere E-Mail an:
Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Webmaster,
am 14.01.2005 hatten wir Sie per Mail zwecks “Linktausch” angeschrieben
und Ihre Website […] auf unserer Site […] aufgenommen.
Daher wäre es nett, wenn Sie uns mitteilen würden, ob Sie bereits einen
Back-Link zu unserer Seite geschaltet haben.
Für Ihr Verständnis und Interesse bedanken wir uns im Voraus und
verbleiben
mit freundlichen Grüßen
[…]
Gut, wenn man schon nachfragte, so wollte ich doch zumindest antworten. Ich warf zunächst einen Blick in die Website des Anfragenden und stellte fest, dass es sich um einen Bauträger und Finanzdienstleister mit Sitz in Großbritannien handelt. Schön, wenn die ihren Kunden als weitere Information einen Link zu meinem Bautagebuch anbieten, ich habe jedoch keinen Grund, eine mir völlig unbekannte Firma durch einen Link sozusagen weiterzuempfehlen. Daher lautete meine Antwort:
Sehr geehrter Herr […],
Sie können selbstverständlich gern einen Link auf meine Seite www.hausnummer27.de setzen, denn von den Verlinkungen lebt doch das Internet. Ich behalte mir jedoch vor, selbst zu bestimmen, welche Seiten ich verlinke. Bitte haben Sie daher Verständnis, wenn ich auf Ihre Seite keinen Link gesetzt habe.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine D.
Nur sieben Minuten später landete diese Reaktion in meinem Briefkasten:
Nee… also wenn, dann nur auf Gegenseitigkeit. Davon lebt nicht nur das Internet, sondern jedes Geschäft. Also teilen Sie uns bitte mit, ob Sie einen Backlink setzen werden.
Vielen Dank.
Ohne Anrede, ohne Unterschrift. Ohne Worte. Ich habe entschieden, darauf nicht reagieren zu wollen. Von mir aus kann man gerne den Link zu meiner Seite wieder löschen. Immerhin betreibe ich eine rein private Website und mache kein Geschäft damit. Da scheint man dort schlecht recherchiert zu haben.
Montag, 24. Januar 2005
Winterlich
Wie angekündigt ist es nun tatsächlich winterlich geworden. Nachdem es gestern Nachmittag zunächst regnete, fiel am Abend der Schnee. Nicht zu viel, aber da es kalt ist, bleibt er doch noch ein wenig liegen. Also habe ich gerade in der MIttagspause ein paar Schneefotos auf dem Schulgelände gemacht. Frostig kalt war es allerdings, und ohne Handschuhe mit der Kamera in der Hand war es nicht das reine Vergnügen.
Und weil’s so schön ist, hier noch eine Nahaufnahme:
Donnerstag, 27. Januar 2005
Frechheit siegt?
Die Geschichte “Nur auf Gegenseitigkeit” geht weiter. Ich hatte nun nicht mehr auf die letzte freche Antwort reagiert. Und was sehe ich eben in meinem Posteingang? Dieses hier:
Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Webmaster,
wir hatten bei Ihnen bereits zwei Mal per EMail zwecks eines Linktausch” angefragt und Ihre Website […] auf unserer Site unter […] aufgenommen.
Leider haben Sie uns bisher noch nicht mitgeteilt, ob überhaupt Interesse an einem “Linktausch” besteht bzw. ein Backlink zu unserer Seite geschaltet wurde.
Daher wäre es nett, wenn Sie uns dieses bitte mitteilen würden, damit wir ggf. Ihren Link wieder entfernen.
Für Ihr Interesse bedanken wir uns im Voraus und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
[…]
Da machte es mir doch Freude, diese Antwort zu verfassen:
Sehr geehrter Herr W.,
Sie haben bereits am 21.01.2005 eine Antwort von mir erhalten (siehe E-Mail im Anhang). Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nach der Antwort, die ich daraufhin erhielt (siehe zweiten Anhang), keinen weiteren Sinn in einer Kommunikation sehe. Löschen Sie den Link zu meiner Seite und überdenken Sie, ob Sie mit dieser Art des Schriftwechsels überhaupt die Chance haben, Geschäftspartner zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine D.
P.S.
Bei meiner Website handelt es sich um eine rein private Seite ohne jegliche geschäftliche Interessen.
Als Anhang habe ich meine E-Mail vom 21. und die freche Antwort mitgeschickt. Entweder sind die total dreist oder der Herr W. hat einen Mitarbeiter, den man nicht auf Kunden loslassen sollte.
Freitag, 28. Januar 2005
Rasend
Manche Autofahrer machen mich wütend. So wie derjenige, der heute Morgen schon auf den ersten hundert Metern innerorts beinahe im meinen Kofferraum parken wollte. Anscheinend fuhr ich ihm zu langsam. Ich schlug ihm allerdings ein Schnippchen, denn ich bog ab, während er hinter einem langsamen LKW herfahren musste. So stand ich an der Kreuzung zur Bundesstraße wieder vor ihm. Hinter der Ampel stand auf der rechten Spur ein Bus mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Wer vorausschauend fährt – so wie mein Vordermann und ich – ordnet sich dann gleich mal links ein, um nicht hinter dem Bus stehenbleiben zu müssen. Nicht aber der hinter mir. Der wollte ganz schlau sein, fuhr auf der rechten Spur an mir vorbei und meinte dann, ich müsste ihn vor mir reinlassen. Hätte ich vielleicht auch tun müssen, aber vor meinem Auto war gerade kein Platz. Also hieß es, hinter mir rüber fahren. Das veranlasste dann den Fahrer, freundlicherweise für Minuten sein Fernlicht einzuschalten. Mir half es nicht so richtig, mehr konnte ich dadurch nicht sehen. Aber vielleicht hatte er jetzt erkannt, dass vor ihm noch andere Autos fuhren. Leider hatte er denselben Weg wie ich und musste die gesamte Strecke auf dem Schnellweg hinter mir fahren. Die rechte Spur war tatsächlich voll mit langsam fahrenden Autos und – Pech für ihn – keine Lücke dazwischen. Dann kam die Auffahrt zum Messeschnellweg, und als ich blinkte und rechts rausfahren wollte, versuchte der doch, sich von hinten rechts an mir vorbeizudrängeln. Ganz schön gefährlich, denn sehen konnte ich das Auto in diesem Winkel überhaupt nicht. Die Rechtskurve in der Auffahrt musste ich recht langsam fahren, denn sie kann durchaus gefährlich sein, wenn die Straße nass oder glatt ist. Der hinter mir musste offensichtlich erst wieder sein Fernlicht einschalten, um dies zu erkennen. Und dafür konnte ich in diesem Moment wirklich nichts. Ich bin nämlich einmal in dieser Auffahrt bei Regen ein klein wenig zu schnell gewesen und habe mein Auto an die Leitplanke gesetzt. Das passiert mir kein zweites Mal, auch wenn das gewissen unbeherrschten Autofahrern nicht passt.
Dienstag, 1. Februar 2005
Menschen und Technik
Aus dem wahren Leben: Kollege kommt ins Büro. In der Hand hält er eine Diskette. Geht zum Kollegen gegenüber und sagt: “Du, ich hab hier eine neue Diskette. Ich mattier sie schon mal vor.” Zwei Kollegen stehen am Abteilungsdrucker und warten auf ihre Ausdrucke. Kollege 1 nimmt ein Blatt Papier aus dem Ausgabefach, stellt fest, dass es sich nicht um seinen Ausdruck handelt und fragt Kollegen 2: “Bist du das?” Kollege 2 antwortet: “Nein, das ist ein Blatt Papier.”
Mittwoch, 2. Februar 2005
Löwenmauls Worte zur Werbung
Ikea: Baby
Gestern habe ich zum ersten Mal den neuen Ikea-Fernsehwerbespot gesehen. Er ist nach demselben Motto gestrickt wie die beiden letzten: “Lass bloß keinen herausfinden, dass deine Möbel von Ikea stammen.”
Dieses Mal liegt die frischgebackene Mutter mit Säugling im weißen Bett. Neben dem Bett sitzt eine blonde Dame – die Schwiegermutter, wie sich später herausstellt – und beugt sich mit einem “Dutzi-dutzi-dutzi” über das Baby. Dann fragt sie die Schwiegertochter, wo denn die Schlafzimmermöbel gekauft wurden. Die versucht, sich mit den Worten: “Ich kann mich gar nicht mehr erinnern”, um eine Antwort zu drücken. In diesem Moment will ihr Ehegatte hilfreich einspringen, doch sie bringt ihn mit dem Ausruf: “Das Kind ist nicht von dir!” zum Schweigen. Die Schwiegermutter zieht sofort die Hand vom Kind weg, der Schwiegervater guckt überrascht … Und obwohl die Frau gleich darauf behauptet, sie habe nur einen kleinen Scherz gemacht, bleibt ihrem Ehemann bei ihrem drohenden Blick das Lachen im Halse stecken.
Ich musste herzlich lachen und hoffe, die Werbemacher haben noch viele solcher Ideen auf Lager.
Auf der Website von Ikea kann man sich die letzten drei TV-Spots anschauen und auch herunterladen.
Werbefilmchen im Internet
Natürlich ist es auch interessant, sich Werbung von früher anzuschauen:
Werbung von 1950 bis 2001
Auf den letzten Drücker
Hin und wieder leihe ich DVDs aus. Beim Verleihshop, der ein wirklich umfangreiches Angebot hat. Und er ist genau das richtige für die Ab-und-zu-Ausleiher, denn man braucht kein Abo zu kaufen, sondern leiht nur dann aus, wenn man Lust dazu hat. Prima Sache, ich bestelle online, habe den Umschlag am nächsten oder übernächsten Tag im Briefkasten, kann die Filme eine Woche behalten, packe sie dann wieder in den Umschlag, klebe den Rücksendeaufkleber darauf und werfe den Umschlag in den Briefkasten. Am letzten Donnerstag hatte ich wieder einmal zwei Filme geordert. Oft ist das Fernsehprogramm gerade am Wochenende so schlecht, dass ich dann gern auf einen schönen Film zurückgreife. Aber wie schon manches Mal frage ich mich auch dieses Mal, warum ich überhaupt Filme ausleihe. Am Freitag- und Samstagabend haben wir irgendetwas anderes geguckt oder gemacht, am Sonntag wollte Jörg unbedingt so einen Mutantenfilm sehen, während ich gelesen habe, am Montagabend hatten wir Besuch und danach war es für einen kompletten Film zu spät, gestern wollte ich unbedingt “Der Mann nebenan” sehen und anschließen haben wir noch die Aufzeichnung der “Beckmann”-Sendung vom Tag vorher mit den Lindenstraßen-Darstellern gesehen. Zum Glück bietet das Programm heute und morgen lediglich irgendwelche Serien, die wir nicht gucken, Pseudo-Promi-Kettenrasseln in der Burg und Kindererziehung der verschärften Art. Also haben wir zwei Abende für die beiden Filme, die dann mit dem Poststempel von Freitag im Briefkasten landen müssen. Mal abgesehen vom Anguckstress ist dieses DVD-Ausleihen eine feine Sache.
Donnerstag, 3. Februar 2005
Schuld war nur das Angebot
Vor ungefähr vier Wochen waren bei Walmart Microfaser-Duschtücher, fünf Euro das Stück, im Angebot gewesen. Und die haben uns nun neue Badezimmerteppiche eingebracht. Aus irgendeinem Grund meinte ich, diese Duschtücher kaufen zu müssen. Die Farbpalette war leider nicht sehr groß, sie reichte von dunkelblau über gelb und rot zu grau. Wir haben grüne Ikea-Baumwoll-Badezimmerteppiche und größtenteils auch grüne Handtücher. Gut, aber ich wollte diese günstigen Duschtücher haben und entschied mich für blau und gelb. Dann begann ich Kataloge zu wälzen, denn eigentlich könnte man ja auch die alten Ikea-Teppiche ersetzen. Die habe ich immerhin schon kennen gelernt, als ich 1997 zu ersten Mal nach Hannover kam und da lagen sie schon einige Jährchen im Badezimmer. Die Versandhauskataloge brachten mir die Erkenntnis, dass ich für einen schönen Badteppich mit den Maßen 70 x 110 fünfzig bis hundert Euro hinlegen müsste. Mindestens zwei würden wir brauchen. Das war mir zu teuer. Im Internet fand ich – außer besagten Versandhäusern – nur wenige Anbieter für Badtextilien. Auch da war nicht das Passende dabei. Ich überlegte, wo man so etwas wohl sonst noch bekommen könnte. Online wohlgemerkt, denn nach einem Ausflug in die Stadt stand mir nicht der Sinn. Ich landete mal wieder bei eBay. Und siehe da, dort kann man schöne, neue Badteppiche ersteigern. Ich guckte mir drei verschiedene Größen aus, die leider alle als einzelne Auktionen liefen. Da hieß es, geschickt zu sein, denn nur mit einem oder zweien würde ich nichts anfangen können. Es klappte aber alles und am vorletzten Sonntagabend hatte ich einen runden und zwei unterschiedlich große rechteckige Teppiche ersteigert. Am Donnerstag darauf kam das Paket an. Doch so ein Ärger, der große Teppich war in der falschen Farbe geliefert worden! Ich nahm Kontakt mit dem Verkäufer auf, bekam per Post eine Paketmarke zugeschickt, brachte das Paket mit dem falschen Teppich am Montag zur Post und gestern traf die richtige Badematte ein. Gestern Abend befreite ich die Teppiche aus ihrer Pastikhülle, und da wartete eine weitere Überraschung auf mich: Statt einem Teppich von 50 x 90 cm und einem von 70 x 110 cm hatte ich zwei große bekommen! Auch gut, Platz ist genug dafür und ich glaube, das muss ich nicht reklamieren …
Übrigens habe ich alles in allem inklusive Versand 65 Euro bezahlt. Das hat sich doch richtig gelohnt!
Und was die Farbfrage angeht: Die neuen Duschtücher passen nun zu den Teppichen, die grünen Handtücher wandern ins Gäste-WC und dafür kommen die blauen von dort ins Badezimmer.
Im Auto
Diese Fragen stellten sich mir in den letzten Tagen während meiner Fahrten zur und von der Arbeit:
- Warum dürfen die roten Autos der Unfallforschung mit Blaulicht über die Straßen rasen? Müssen sie schnell vor Ort sein, weil sonst Gefahr besteht, dass sich die Unfallspuren aus dem Staub machen?
- Haben Fußgänger “Vorfahrt” vor einem links abbiegenden Auto, wenn sie sich auf einer Vorfahrtsstraße bewegen und dabei eine Seitenstraße überqueren?
- Warum fahren ältere Männer mit Hut im Mercedes immer auf der linken Spur, trauen sich aber nicht, die Lkws zu überholen?
Zwei Antworten habe ich auch gefunden, für die dritte kann ich nur einen Ratschlag geben:
- So ist es. Weitere Informationen gibt es bei der Verkehrsunfallforschung Hannover.
-
Es gibt tatsächlich die “Vorfahrt” für Fußgänger. Geregelt ist das in § 9 Abs. 3 Satz 3 StVO.
So ist das Leben. Immerhin fahren sie so, wie sie es sich noch zutrauen. Allemal besser als Drängler und Raser. Also tief durchatmen, entspannen, warten und ein fröhliches Lied singen.
Samstag, 5. Februar 2005
Weiße Bohnen
Was macht man mit zwei Dosen weißer Bohnen? Man kocht zum Beispiel einen leckeren Bohneneintopf. Ich hatte auch eine genaue Vorstellung davon, fand aber in keinem meiner Kochbücher das passende Rezept. Also habe ich Kochbuch-, Kochzeitschriften-, Kochsendungswissen und meine Erfahrungen zusammengeworfen und dabei ist gestern Abend “Bines Bohneneintopf” herausgekommen. Lecker, kann ich nur sagen und es ist noch reichlich davon übrig, so daß ich noch davon einfrieren kann. Außerdem ist mir dank der neuen Kamera erstmals ein vernünftiges Foto vom Essen gelungen, auf dem man auch richtig was erkennen kann.
Sonntag, 6. Februar 2005
Klug gehandelt
Am Montag musste ich ja wieder zur Arbeit, doch beinahe hätte ich ab Mittwoch schon wieder unfreiwillig Urlaub gehabt. Am Dienstag erfuhr nämlich einer meiner Kollegen per Zufall, dass ab Mittwoch die Heizung wegen Reparaturen abgestellt werden sollte. Da in dieser Woche noch Ferien sind und die Internate deswegen auch geschlossen sind, bietet es sich natürlich an, solche Arbeiten jetzt zu machen. Allerdings hatte keiner daran gedacht, dass unser Gebäude auch an dieser Heizungsanlage hängt. Mein Kollege verkündete spontan, er habe noch so viel Resturlaub, er werde die restliche Woche frei nehmen, denn in der Kälte wolle er hier nicht sitzen. Ich hätte im Grunde auch nichts gegen ein paar freie Tage gehabt, aber andererseits auch keine Lust, meinen Urlaub zu verschwenden. Mein Kollege brachte dann seinen Urlaubsantrag in die Verwaltung und kam mit der Nachricht zurück, dass ich bei Bedarf einen leerstehenden Praktikantenarbeitsplatz dort nutzen könnte. Na wunderbar! Ich ging gestern Morgen aber erst einmal an meinen eigenen Arbeitsplatz und stellte fest, dass die Heizkörper noch warm waren. Die Heizung funktionierte, sie lief den ganzen Tag und das tat sie auch heute. Ich bin beinahe sicher, dass es auch morgen noch warm sein wird. Welch ein Glück, dass ich dafür nicht drei Urlaubstage verschwendet habe!
Dienstag, 8. Februar 2005
Eiskalt
Gestern hatte ich ein Schüsselchen Fruchtquark mit zur Arbeit genommen. Nach meinem Baguettebrötchen am Vormittag hatte ich später allerdings überhaupt keinen Hunger mehr. Also verschob ich den Fruchtquark schon mal in Gedanken auf heute. Doch kühl wollte ich ihn schon lagern, und um mir den Gang zum Kühlschrank in der ersten Etage zu ersparen, stellte ich ihn kurzerhand auf die Fensterbank. Außen natürlich. Heute Mittag war es dann soweit: Ich kam in den Genuß eines köstlichen, halbgefrorenen Quarks. Ach ja, die Sorte: Gletscherapfel.
Alltägliches
Am Samstagabend hatten wir Besuch und es gab wieder einmal Jörgs leckere Lasagne Bolognese. Leider hatte er vergessen, die zweite Packung Béchamelsoße drumherum zu verteilen, so dass die Lasagne dieses Mal etwas trockener war. Ich glaube aber, der Besuch hat es nicht gemerkt, woher auch, sie kannten ja nicht die “richtige” Variante. Bis wir ins Bett kamen, war es dann doch recht spät. Das merkte ich am Sonntag, als ich zweimal einen Tiefpunkt hatte und dachte, mir fielen die Augen gleich zu. Und was macht man sonntags bei strahlendem Sonnenschein und schönem, kalten Winterwetter? Klar, zu Hause am PC sitzen (ich) oder den Keller aufräumen (Jörg). Zwischendurch war ich immerhin noch so fleißig und habe endlich die Kellervorhänge auf die passende Länge gebracht: einmal mit der Zackenschere abgeschnitten, und das war’s. Und dann habe ich die Nähmaschine in Betrieb genommen und – rrrrrrrrrrrr – so einiges repariert. Ganz praktisch, wenn man ein solches Gerät besitzt, denn ich werfe doch nicht gleich ein Kleidungsstück weg, wenn mal eine Naht aufgegangen ist.
Gestern habe ich es endlich geschafft und den Sammy-Kater zum Tierarzt transportiert. Damit wäre die alljährliche Impfung auch wieder erledigt.
Sonst ist bei uns nicht viel los, irgendwie kommt es mir noch so vor wie Winterschlaf.
Donnerstag, 10. Februar 2005
Einmal DVD kostenlos geguckt
Vor kurzem hatte ich zwei DVDs ausgeliehen, wovon die eine nicht ganz fehlerfrei lief. Es war lediglich in einem “Kapitel” des Films, dort stoppte die DVD immer wieder ganz kurz. Wirklich störend war es nicht und, wie gesagt, mindestens 80 Prozent des Filmes war fehlerfrei. Nun könnte man ja bei der Rückgabe einfach nichts sagen. Es könnte ja sein, dass man selbst noch für eine eventuelle Beschädigung verantwortlich gemacht wird. Dass sich dann der nachfolgende Ausleiher ärgert, kann einem ja egal sein. Aber das muss mir nicht egal sein. Ich legte also einen kleinen Zettel mit der Fehlerbeschreibung bei. Und siehe da: Heute wurde die Ausleihgebühr von meinem Konto abgebucht und es ist nur eine DVD berechnet worden. Hat sich also gelohnt.
Freitag, 11. Februar 2005
Trocken
Vorhin wunderte ich mich, dass ich wieder einmal so trockene und gerötete Haut im Gesicht bekam. Aber ich hatte gleich die richtige Ahnung: Kollegin oder Kollege hatte den mir am nächsten gelegenen Heizkörper auf Stufe 5 gestellt. Erst mal schnell runterdrehen und Fenster auf Kipp.
Schon seit Jahren reagiert meine Gesichtshaut im Winter äußerst empfindlich auf trockene Heizungsluft und speziell am Arbeitsplatz ist es extrem. Zu Hause normalisiert sich das recht schnell wieder. Allerdings musste ich im Herbst einen Wandel feststellen: ausgerechnet die Bereiche, die vorher mit leicht fettiger Mischhaut “gesegnet” waren, wurden extrem trocken und schuppten sich sogar. Die normale Feuchtigkeitscreme half dagegen überhaupt nicht, eine fette Creme ließ die Haut nur noch zusätzlich glänzen und brachte auch keine Besserung. Erst die “norwegische Formel” konnte meine arme Haut wieder mit genügend Feuchtigkeit versorgen. Und ausgerechnet die liegt heute zu Hause, wenn mir hier so richtig eingeheizt wird.
Sonntag, 13. Februar 2005
Hausgemacht
Es handelte sich gestern doch nicht um eine größere Störung, sondern sie war sozusagen hausgemacht. Einmal DSL-Modem aus- und wieder einschalten, dann lief heute alles. Irgendwie wäre ich gestern nie auf den Gedanken gekommen, dort einmal nachzuschauen, ich war einfach zu “krank”. Aber Mann hat es wieder gerichtet! Abends ging es mir übrigens wieder besser und heute bin ich wieder fit. Man soll ja gewisse Dinge nicht aussprechen oder nicht einmal daran denken, aber trotzdem freue ich mich, dass ich seit Monaten nicht einmal mehr eine kleine Erkältung hatte. Es kann also nicht nur am gesunden Leben liegen, dass der eine anfälliger ist als der andere. Ich kenne so manche Leute, die sich so gesund ernähren, viel Obst und wenig Fleisch essen, viel Sport machen und trotz allem häufig krank sind. Aber wie gesagt, ich habe nicht darüber nachgedacht und auch nichts darüber geschrieben …
Und was war sonst noch: Es hat kräftig gestürmt und da es draußen immer wieder mal rumpelte, befürchtete ich schon, die Blumentöpfe fliegen übers Grundstück. Doch meine prüfenden Blicke nach draußen zeigten mir, dass alles in bester Ordnung war. Lediglich beim Nachbarn hat sich jetzt schon zum dritten Mal die Dachpappe vom Gartenhaus gelöst. Die ist wohl noch nicht so richtig sturmfest angebracht.
Abends habe ich einen leckeren Lammbraten zubereitet. Dazu gab es Rotkraut und Kartoffelklöße. Mjam, lecker. Im Fernsehen lief so nebenbei der Bundesvision Song Contest. Die Musik – na ja, weitgehend nicht mein Fall. Auf die Sieger hatte ich schon vorher getippt. Manch einer, der schon in einer anderen Sendung als ein Typ der Sorte “Gift füllt man in kleinen Flaschen ab” aufgefallen war, sollte von mir aus komponieren und texten (so übel war das gar nicht), aber keinesfalls singen. Eine unsympathische Stimme verdirbt so manches Lied. Gut ist die Idee, dass auch jeder fürs eigene Land abstimmen kann. So gibt es niemanden, der mit null Punkten nach Hause gehen muss. Null Punkte gab es dagegen von mir für die Kleidung der Moderatorin.
Gestern
Ein verregneter Samstag. Die Einkäufe sind erledigt, das Haus schreit auch nicht nach einem Großputz, der Mann ist als helfender Handwerker bei einem Freund, Frau ist also allein zu Hause. Der ideale Zeitpunkt, um diverse Webseiten zu aktualisieren oder auch ein wenig im Internet zu surfen und dann vielleicht vier Einkaufsgutscheine einzulösen. Immerhin gelang mir am Morgen noch ein Update der Antiviren-Software, auch E-Mails ließen sich, wenn auch etwas widerstrebend – abrufen. Doch das Internet oder DSL bockt. Immer wieder Abbruch wegen Zeitüberschreitung oder die Meldung, dass die eingegebene Adresse angeblich nicht existiert. Zwischendurch gelang mir ein Blick auf die Internetstörungen bei Heise.de. Nichts liegt vor. Ich frage mich in dem Moment, was solch eine Internetseite nutzt. Wenn bei mir das Internet nicht funktioniert, kann ich nicht nachschauen, ob es Störungen gibt. Wenn es bei mir Probleme gibt, kann ich das nicht melden, weil ich gar nicht dorthin komme. Wenn alles funktioniert, gucke ich bestimmt nicht auf die Seite. Es sei denn, mich interessieren die Störungen der Vergangenheit.
Meine aktualisierten Seiten werde ich im Moment jedenfalls nicht hochladen, ich warte lieber, bis die Leitungen wieder mit der üblichen Schnelligkeit verfügbar sein.
Übrigens fühle ich mich heute ähnlich angeschlagen wie die lahmen Leitungen, etwas schlapp und leicht kränklich. Ich werde mich jetzt wohl mit einem Buch aufs Sofa legen und auf Besserung warten. Und dies hier habe ich offline geschrieben und zu lesen gibt es das erst dann, wenn alles wieder ordentlich funktioniert.
Dienstag, 15. Februar 2005
Samstag, 19. Februar 2005
Rückblende
Hin und wieder beschäftigt mich die Frage: Was ist eigentlich aus XY geworden, den oder die ich in meiner Jugend kannte oder mit dem bzw. der ich befreundet war. Früher wäre es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich gewesen, etwas herauszufinden. Zum Glück gibt es heute das Internet und die eine oder andere Person findet man doch auf diesem Weg – vorausgesetzt, man erinnert sich noch an den Namen. Und so machte ich eines Tages eine Entdeckung.
Doch zunächst zurück ins Jahr 1980. Ich war damals, im Februar, neunzehneinhalb, machte eine Ausbildung, spielte leidenschaftlich gern Volleyball und besuchte zur Fastnachtszeit fast alle Maskenbälle in unserem Dorf. Am 19. Februar, das war der Fastnachtsdienstag, traf ich ihn. Er hieß Bernd und war ein Jahr jünger als ich. Unsere kurze Geschichte habe ich natürlich damals in meinem Tagebuch festgehalten. Im September 1988 erhielt ich plötzlich einen Brief von ihm und bis zum Februar 1989 gingen einige Briefe hin und her. Durch die Schilderungen seines Werdegangs konnte ich gut nachvollziehen, dass ihm damals, acht Jahre zuvor, Wesentliches in unserer Freundschaft gefehlt hatte. Ich war sicherlich in gewisser Weise zu oberflächlich für ihn. Trotzdem wollte er mich gerne treffen, wenn er wieder einmal in der Nähe sein würde. Ich hätte auch ihn gern gesehen, denn es ist doch spannend, jemandem nach einigen Jahren wieder zu begegnen. Tatsächlich rief er im Frühjahr 1989 an. Doch ich wimmelte ihn mit fadenscheinigen Ausreden ab. Ich war zu feige. Ich stellte mir vor, dass er, mit dem Bild einer süßen Neunzehnjährigen vor Augen, plötzlich einer dicken, unattraktiven Endzwanzigerin mit einem spießigen Leben gegenüberstehen würde. Das ging nicht. Und damit war der Kontakt endgültig abgebrochen.
Und nun bin ich bei der Suche im Internet auf eine Webseite mit seinem Namen gestoßen. Ein Foto brachte mir die Gewissheit, dass es sich tatsächlich um diesen Bernd handelte. Er betreibt mittlerweile an der Ostsee eine Schule für Qigong und Kampfkunst. Nein, ich habe keinen Kontakt mit ihm aufgenommen. Ich hatte lediglich einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit.
Handtuchgefühl
Endlich ist die Farbharmonie im Badezimmer wiederhergestellt. Die grünen Duschtücher mussten in die Wäsche und ich habe die neuen Microfasertücher aufgehängt. Die passen nun mit ihrem Blau und Gelb zu den neuen Badteppichen. Nicht nur die Farben sind jetzt neu, sondern auch das Abtrockengefühl. Ich habe noch nie ein Microfaserhandtuch besessen oder benutzt und musste gestern feststellen, dass man sich damit gar nicht trocken rubbeln kann. Klar, ist ja kein Frottee, man kann sich damit eben nicht abfrottieren. Da ist eher Abtupfen angesagt, denn auf nasser Haut rutscht das Handtuch überhaupt nicht. Trocken macht es natürlich trotzdem, aber ich kann nun verstehen, dass manche Leute meinen, damit könnte man sich nicht richtig abtrocknen.
Sonntag, 20. Februar 2005
Gerollt
Gestern habe ich wieder einmal die leckeren Rahmrouladen mit Mandarinen zubereitet. Eine gute Gelegenheit, um mein Rezept zu verfeinern und neue Fotos zu machen. Und lecker war es auch dieses Mal wieder!
Dienstag, 22. Februar 2005
Griechisch
Heute Abend wird es griechisch, denn unser kleines Team geht essen. Ursprünglich fand dieses gemeinsame Essen im Dezember statt, sozusagen als vorweihnachtliches Ereignis. In jedem Jahr hatte einer das Glück und durfte eine Lokalität an seinem Wohnort vorschlagen. Ich war im Oktober 2002 neu dazugekommen kam gleich in den Genuss dieses Vorteils. Auch damals war es ein Grieche. Im Jahr 2003 war es dann unmöglich, in der Vorweihnachtszeit einen gemeinsamen Termin zu finden. Viel zu viele Veranstaltungen ballen sich in dieser Zeit. Wir verschoben auf Januar. Doch daraus wurde auch nichts. Auch im letzten Dezember entschieden wir, das gemeinsame Essen im neuen Jahr stattfinden zu lassen. Auch dies schien beinahe zu scheitern. Einige haben feste Termine und natürlich hat der eine seinen Sportkurs, wenn der andere gerade mal Zeit hätte … Schließlich fanden wir doch noch eine Möglichkeit und heute Abend gibt es also wieder ein griechisches Essen.
Mittwoch, 23. Februar 2005
Kein Strom
Heute Nachmittag gegen 15 Uhr rief mich Jörg an. Unser Nachbar Ralf hatte sich gemeldet, weil in unserem Wohngebiet der Strom ausgefallen war und die Leute vom zuständigen Stromversorger vor der Tür standen, um die Sicherungen in den Hausanschlusskästen zu überprüfen. Der Strom war kurz nach 13 Uhr ausgefallen. Ich musste sowieso noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und nahm als Vorsichtsmaßnahme auch eine Packung Brötchen mit. Falls wir am Abend immer noch keinen Strom haben sollten, würde es belegte Brötchen geben. Als ich um 17:15 Uhr nach Hause kam, sah ich eine Menge Autos und einen kleinen Bagger in unserer Straße.
Aha, da hatten sie offensichtlich die fehlerhafte Stelle gefunden. Bei uns im Keller war gerade ein Mitarbeiter der Avacon, der die Hauptsicherung wieder einschaltete. Er meinte, es würde ungefähr noch eine Stunde dauern. Zum Glück haben wir einen Kaminofen und konnten damit das Wohnzimmer etwas beheizen. Es dämmerte und wurde dunkler, wir zündeten einige Kerzen an. Normalerweise könnte man das ganze Haus mit Kerzen beleuchten, aber wenn man vier Katzen hat, die unter Umständen überall hinspringen, wird selbst das schwierig. Ein paar Teelichhalter auf dem Esstisch, ein Teelicht in der Küche, eine dicke Kerze auf dem Wohnzimmertisch … das musste genügen. Eine Stunde war vergangen, seit ich nach Hause gekommen war, plötzlich schien mir, als sähe ich Licht vor dem Hauseingang. Dann brummte die Heiztherme und nach und nach gingen alle Lichter an. Es war 18:20 Uhr. Der Kühlschrank hatte nach erstaunlichen zehn Minuten wieder seine normale Temperatur, ich konnte der Fernseher einschalten und meine Vorabendentspannungssendungen gucken, es wurde langsam warm im Haus, ich konnte dies hier schreiben und ich werde gleich ein warmes Abendessen zubereiten.
Gegessen …
… habe ich gestern Abend Kalamares mit Folienkartoffel und Tsatsiki. Das war richtig lecker, denn es wurden nicht die üblichen Tintenfischringe im Teigmantel serviert, sondern die oberen Teile der Tierchen (sah aus wie kleine Hütchen) und die waren mit Semmelbröseln paniert und dann gebacken. Ich suche mir beim Griechen gern ein Hauptgericht aus, zu dem es Tsatsiki und vielleicht sogar noch Schafskäse gibt. Dann kann ich mir die Vorspeise sparen und platze nachher nicht aus allen Nähten.
Sonntag, 27. Februar 2005
Winterlich
Der Februar ist in diesem Jahr der Wintermonat und während ich gestern Nachmittag am PC saß, fing es richtig heftig an zu schneien.
Kalt ist es darüber hinaus auch noch, für die kommende Nacht sind zweistellige Minusgrade angesagt.
Ich habe es getan
Nach langem Zögern habe ich meinem PC gestern ein neues Betriebssystem verpasst und bin von Windows 98 auf XP umgestiegen. Überlegt habe ich vor allem, weil es für meinen superschnellen, aber immerhin schon acht Jahre alten Scanner (HP ScanJet 5p) mit SCSI-Adapter keinen Treiber für XP gibt. Nun gut, dann würde ich eben in Zukunft bei Bedarf Jörgs Scanner benutzen. Doch bevor ich gestern alles platt gemacht habe, suchte ich noch einmal im Internet und siehe da: an verschiedenen Stellen fand ich die Information, dass dieser SCSI-Adapter mit einem Treiber für Windows 2000 auch unter XP laufen soll. Ärgerlich war dann zuerst, dass XP den auch schon sieben Jahre alten Logitech-Mouseman+ nicht erkannte und deshalb die dritte Maustaste nicht funktioniert. Und natürlich gibt es beim Hersteller für diese Maus keine Treiber mehr. Also habe ich mutig einen Treiber für einen kabellosen und optischen Mouseman installiert und der funktioniert! Aber es gibt auch erfreuliche Dinge: Bei Oki findet man für einen betagten LED-Drucker tatsächlich noch Treiber für XP und die Digitalkamera wird als Wechseldatenträger erkannt, so dass ich durchaus auf die Software für den Bildtransfer verzichten kann. Hocherfreut bin ich über die Tatsache, dass der Scanner tatsächlich mit dem Windows 2000-Treiber läuft! Jetzt bin ich wieder soweit auf dem Laufenden und kann mit dem weitermachen, was ich davor angefangen hatte. Die Rezeptseiten wollen nämlich alle auf CSS ohne Tabellen umgestellt werden.
Donnerstag, 3. März 2005
Das Brett …
… vor meinem Kopf war heute Abend sehr massiv und hart. Ich wollte vorhin mal kurz wieder an meinen Rezeptseiten weiterbasteln, doch keines der Webs ließ sich in Frontpage öffnen. In der Titelleiste wurde zwar der Pfad angezeigt, aber sonst passierte nichts. Auch nach wiederholten Versuchen nicht. Ich hatte früher schon ein- oder zweimal ein ähnliches Problem gehabt, aber spätestens nach einem Neustart war es behoben. Dieses Mal nicht. Ein wenig entnervt schaltete ich den PC ganz aus und guckte mir erst einmal Tim Mälzers Kochsendung an. Danach ein unverändertes Bild. Ich surfte schon nebenbei im Internet nach einer Lösung. Dann plötzlich dämmerte es mir: Ich hatte nach der Neuinstallation noch nicht alles so eingerichtet wie es vorher war! Ein Klick in das Menü “Ansicht” auf “Ordnerliste” und alles wurde dort wie gewünscht angezeigt. Oh wei, es hatte also vorher auch alles funktioniert, nur sah ich einen leeres Fenster vor mir und dachte deshalb… An manchen Tagen sollte ich vielleicht lieber nicht denken.
Dienstag, 8. März 2005
Steuer ist teuer
Heute bekam ich Post vom Finanzamt. Noch bevor ich den Brief öffnete, wusste ich schon, was ich darin finden würde: den Bescheid über die Kfz-Steuer. Nichts Erfreuliches in den letzten Jahren, denn mein Auto wird auf seine alten Tage immer teurer, jedenfalls was die Steuern anbelangt. Zu DM-Zeiten zahlte ich zuletzt 270 DM jährlich, in den letzten beiden Jahren waren es schon stolze 216 Euro und nun soll ich demnächst 326 Euro zahlen! Ja, ja, wieso fährt man auch ein 13 Jahre altes Kadett Cabrio mit 115 PS? Es war halt mal schön und längst nicht so teuer. Natürlich würde ich mir gern spontan morgen ein neues Auto kaufen, nur damit ich nicht diese Unmengen an Steuern zahlen muss, allerdings hat sich noch niemand gemeldet, der mir das Geld dafür schenken will.
Fleischskandal
Als vor ein paar Tagen über umgepacktes und damit wieder “frisch” gemachtes Hackfleisch in zwei Supermärkten der Region Hannover berichtet wurde, hätte ich nie gedacht, dass es sich dabei um Real-Märkte handeln könnte. Falsch gedacht, wie wir seit gestern wissen. Oft genug habe ich auch schon Hackfleisch dort gekauft, und wer weiß, ob nicht auch in “unserem” Markt Ähnliches praktiziert wurde. Sicher sein kann man sich jedenfalls nicht. Vielleicht sollte ich dann noch froh sein, dass es gestern Abend im Fernsehbericht hieß, das Fleisch sei gesundheitlich trotzdem nicht schädlich, es schmecke nur einfach nicht mehr.
Mein Fazit: Ich habe heute wieder bei Real eingekauft, allerdings nur Getränke und Katzenfutter in Dosen. Etwas anderes stand nicht auf meiner Einkaufsliste. Und wenn ich einen Laden meide, der einmal in die Schlagzeilen kam, kann es mich ganz gewiss bei einem anderen auch treffen.
Die Jugend und das Alter
Wie die Zeit doch vergeht: Als ich erfuhr, dass meine Nichte Jana in diesem Jahr einen Tanzkurs besuchen wird, dachte ich im ersten Moment: So früh? Im nächsten Augenblick wurde mir klar, dass sie in ein paar Tagen fünfzehn wird und auch ich in diesem Alter den traditionell üblichen Tanzkurs besuchte. Das war vor genau dreißig Jahren.
Wieder einmal ein Anlass, um sich alt zu fühlen? Aber nein, das tue ich nicht. Wenn ich mich gut halte, habe ich vielleicht noch dreißig oder vierzig Jahre vor mir. Und alle, die mit Anfang Vierzig über die beginnenden Alterserscheinungen klagen, sollten sich ein Beispiel an dem Kandidaten nehmen, der gestern 500.000 Euro bei “Wer wird Millionär” gewann: 73 Jahre alt, studiert Literaturwissenschaften und sagt, er habe noch Pläne, wenn er mit dem Studium fertig sei; er wolle einen Roman schreiben, dazu sei er bisher nie gekommen.
Ich überlege mir jetzt schon mal, was ich als Rentnerin studieren möchte …
Donnerstag, 10. März 2005
Zeitlos
Schon seit vielen Jahren laufe ich ohne Zeitmesser am Körper herum, sprich: Ich trage keine Armbanduhr. Ich habe noch nie besonders gern eine Uhr ums Handgelenk getragen, weil es mich immer gestört und eingeengt hat. Irgendwann habe ich die Uhr abgelegt und nie mehr getragen. Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wie meine letzte Armbanduhr aussah und weiß auch nicht, ob sie noch existiert. Nun, ich gebe zu, ganz ohne diese Uhr bin ich früher nicht ausgekommen. Es kam ja doch häufiger vor, dass ich unterwegs war, zu einem Termin oder einer Verabredung pünktlich erscheinen musste oder einfach nicht den Zug verpassen wollte. Dann habe ich die Uhr allerdings immer in einer Tasche gehabt, niemals wieder am Arm. Seit langem nun komme ich auch ohne sie aus. Zu Hause haben wir jede Menge Uhren, in meinem Auto ist eine Uhr, im Büro habe ich die Uhrzeit ständig rechts unten auf dem Monitor, unterwegs kann ich auf öffentliche Uhren oder mein Handy schauen. Wenn all das einmal nicht verfügbar ist, kann ich immer noch sehr gut die Uhrzeit schätzen. Oder es ist mir einfach egal, weil ich Zeit habe.
Freitag, 11. März 2005
Hackfleisch frisch und preiswert
Heute, am Freitag, war wieder einmal der wöchentliche größere Einkauf dran. Fast immer findet der bei Real statt, denn es gibt nichts Praktischeres als einen Supermarkt direkt auf der Strecke zwischen Arbeitsplatz und Haus zu haben. Dazu kommt noch, dass dieser gerade mal einen halben Kilometer von unserem Haus entfernt liegt, so dass ich mir um die Kühlung von dem Eingekauften wenig Gedanken machen muss.
Jörg meinte gestern noch, dass jetzt das Hackfleisch bei Real besonders günstig und frisch zu bekommen sein müsste. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, danach zu schauen. Aber klar, nach den Schlagzeilen wird bestimmt zweihundertprozentig kontrolliert und kaufen wollen es die meisten Leute auch nicht mehr. Als ich heute Nachmittag dort war, guckte ich also neugierig in die Fleischtheke. Nun, gerade noch fünf Packungen gemischtes Hackfleisch gab es da, aber die sahen sehr frisch aus und … das Kilo zu sagenhaften 99 Cent! Ich kenne da keine Skrupel und habe vier Päckchen in meinen Wagen geladen. Schließlich steht im Keller ein großer weißer Schrank, der das Ganze gut gekühlt bis zum nächsten Chili oder zur Lasagne aufbewahren wird.
Samstag, 12. März 2005
Nähen, Niederschläge und Sonntagsaussichten
Heute habe ich mich direkt nach dem späten Frühstück an den Tisch gesetzt und genäht. Immerhin hatte ich ein Modell, das sehr geduldig war, beim Anprobieren und Abstecken absolut stillgehalten hat und sich danach auch noch widerstandslos fotografieren ließ. Allerdings kann ich das Ergebnis erst in gut einer Woche präsentieren.
Hier ist nach wie vor nichts vom Frühling in Sicht. Regen, Eisregen und Schneeregen haben sich heute abgewechselt. Gestern bin ich schon nach dem Einkauf im Supermarkt richtig schön nass geworden. Ich wüsste aber auch keine Lösung, wie man die Inhalte des Einkaufswagens ins Auto laden und dabei gleichzeitig trocken bleiben kann. Es sei denn, man hat jemanden dabei, der den Schirm hält. Zum Glück hatte ich dieses Mal keine Lebensmittel in Papierpackungen dabei wie Mehl oder Zucker. Lediglich die Fernsehzeitung musste ich unter die Jacke packen, damit sie nicht durchweicht.
Montag, 14. März 2005
Es tropft …
… vorne rechts aus meinem Auto, und zwar Öliges. Vermutlich tropft es schon seit einiger Zeit, aber ich habe heute beim Nachhausekommen erst die Flecken auf dem Pflaster entdeckt. Jetzt habe ich auf die Schnelle einen Pappkarton untergeschoben und morgen geht es ab in die Werkstatt. Ein kleiner Check war sowieso für die nächsten Tage geplant und nun muss es eben etwas schneller gehen. Da ich morgen allerdings noch arbeiten muss, werde ich mit Jörgs Auto fahren. Er hat schon seit heute frei und kümmert sich dann um mein alterndes Gefährt.
Donnerstag, 17. März 2005
Andere Baustelle
Seit gestern habe ich Urlaub und der erste Tag bestand zu einem großen Teil aus einer Shoppingtour. Zwei Baumärkte, Aldi und Real – das ist doch eine gute Mischung!
Viel gekauft haben wir nicht, vor allem wieder mal einen 10-Kilo-Sack Royal Canin-Trockenfutter für die Kätzchen, ein Ölfleckenentfernungsmittel und eben Lebensmittel. Ach ja, zwei Edelrosen auch, die standen doch so unwiderstehlich vor den Toren des Baumarkt-Gartencenters.
Heute war ich zum ersten Mal in diesem Jahr im Garten tätig und wenn ich hier nicht viel zu schreiben habe, dann liegt es daran, dass ich mich dort draußen aufhalte.
Andere Gartenbesitzer, -liebhaber und -interessierte können natürlich gern meine Gartenwege begehen.
Samstag, 19. März 2005
Repariert
Warum geht eigentlich immer das Internet kaputt, wenn ich alleine zu Hause bin? Gerade hatte ich noch ein Update von AntiVir heruntergeladen und plötzlich ging nichts mehr. Windows XP zeigte mir dann auch noch die besorgniserregende Meldung an, dass keine Konnektivität bestünde. Ach ja. Mhm. Das Gefühl hatte ich auch schon gehabt. Einen “Reparieren”-Button bot es auch an, aber der half nicht weiter. Darüber hinaus gab es nur den Hinweis, ich solle mich an denjenigen wenden, der das Netzwerk verwalte. Ach ja. Also im Zweifelsfalle ich selbst. Diese Mal war ich so schlau und guckte mir das DSL-Modem im Keller an. Alles leuchtete grün. Hm. Trotzdem alle in Frage kommenden Stecker gezogen und wieder eingesteckt. Nix. Jörgs PC eingeschaltet. Auch dort der Hinweis, die LAN-Verbindung sei gestört. Hm. Was nun? Ohne groß zu wissen, ob es helfen könnte, zog ich auch mal die Stecker am Router. Wieder nach oben an meinen PC. Schon aus der Entfernung sah es so aus, als sei das Warnsymbol rechts unten verschwunden. Ich traute der Sache aber nach wie vor noch nicht. Aber siehe da: Alles funktionierte wieder! Also hatte ich doch am Ende noch die Fehlerquelle gefunden.
Mittwoch, 23. März 2005
Echte Entspannung
In diesem Urlaub sitze ich kaum am PC, das Wetter ist viel zu gut und ich verbringe viel Zeit im Garten. Mehr gibt es in den nächsten Tagen in meinem Gartentagebuch zu lesen.
In diesem Jahr bin ich schon äußerst fleißig gewesen, und wenn demnächst die Birkenpollenflugsaison beginnt, kann ich beruhigt meine Freizeit drinnen am PC oder mit Lesen verbringen, im Garten habe ich dann erst einmal nichts zu tun.
Freitag, 25. März 2005
Nachtrag zum 12. März
Genäht hatte ich an diesem Tag, und zwar ein schickes goldenes Abendkleid:
Wie man sieht, handelt es sich nur um ein kleines Modell. Meine Nichte Jana wurde am 20. März fünfzehn und sie hat einen Geldzuschuss zum Tanzstundenabschlussballkleid bekommen. Eine Karte fand ich zu langweilig, ein Barbiekleid zu teuer und daher habe ich selbst genäht. Zum Kleid gab es dann noch eine passende goldene Beutelhandtasche, in die ich die Gutscheinrolle gesteckt habe.
Mittwoch, 30. März 2005
Die dritte Chance
Am Ostersonntag war mir gar nicht so sonntäglich, und so verpasste ich doch glatt die Lindenstraße! Als Jörg mich um zehn vor sieben fragte, ob ich heute nicht die Lindenstraße gucke, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Aber zu spät. Doch kein Grund zum Verzweifeln, denn es gibt genügend Wiederholungen. Gestern Morgen programmierte ich also die erste Wiederholung um 11:30 Uhr beim NDR. Abends schaltete ich ein und wunderte mich zunächst nicht, dass ein Tierfilm zu sehen war. Ich hatte vorsichtshalber ein paar Minuten früher eingestellt. Doch der Film wollte kein Ende nehmen! Da keimte in mir ein Verdacht auf! Ja, ich hatte schon morgens das Gefühl gehabt, irgendetwas würde bestimmt schief gehen. Daher hatte ich also den Sat-Receiver nicht programmiert, sondern eingeschaltet gelassen (ich traue dieser Programmierung nie, weil man am Gerät überhaupt nicht erkennen kann, ob es tatsächlich gespeichert ist). Daran lag es also nicht, auch nicht daran, dass der NDR sein Programm geändert hatte. Ich hatte schlicht und ergreifend vergessen, beim Videorekorder die Uhrzeit umzustellen. Das macht der nämlich nicht automatisch. Gut, also harre ich aus und starte morgen Nacht einen dritten Versuch.
Alltägliches
Der Urlaub ist vorbei, gestern war der erste Arbeitstag. Im Urlaub war saß ich nicht so oft am PC, jedenfalls nicht so offensichtlich. Die Gartenseiten im Archiv habe ich überarbeitet, veröffentlicht sind sie aber noch nicht. Das mache ich je nach Lust und Laune (und Wetter) am Wochenende. Vor Ostern habe ich schon einiges im Garten getan. Vielleicht ein bisschen zu viel gegraben, denn seit Sonntag habe ich ein Ziehen an der Daumenseite des Handgelenks. Das ist natürlich besonders prima, wenn man viel am PC tippen und vor allem mit der Maus arbeiten muss. Heute Nachmittag konnte ich das gute Gerät mal ein wenig für mich arbeiten lassen. Nachdem ich am Vormittag die letzten Reste eines Mathebuchs bearbeitet hatte, war ich darüber ganz froh. Im ASCII-Text einer Braille-Druckdatei noch Änderungen vornehmen zu müssen, ist immer eine äußerst konzentrationsfordernde Tätigkeit. Deshalb kam es mir ganz gelegen, dass ich für das nächste Buch PDF-Dateien zunächst einmal in Text umwandeln lassen musste. Da war der Rechner ganz schön am rechnen, und nebenbei konnte ich nicht so richtig viel machen. Dann kamen eben ein paar Aufräum- und Ablageaktionen dran.
Heute brennen meine Augen auch wieder leicht, schon vor Ostern hatte ich gelegentlich geringfügige Beschwerden. Ich befürchtete schon, nun auch noch auf andere Pollen außer Birken allergisch zu sein. Doch so richtig ist zum Glück noch nichts zum Ausbruch gekommen. Ich hoffe also noch, dass diese Birkenpollenallergie in diesem Jahr gar nicht in Erscheinung tritt. Schließlich ist sie erst vor fünf oder sechs Jahren aufgetaucht und von mir aus könnte sie genauso plötzlich wieder verschwinden.
Ich bin ja schon ganz froh, dass ich im letzten Herbst und Winter nicht einmal eine einzige klitzekleine Erkältung hatte. Und dann wundert es mich immer wieder, dass Leute, die extrem auf gesunde Lebensweise und Ernährung achten, alle naslang von Erkältungen oder anderen Zipperlein geplagt werden.
Mittwoch, 6. April 2005
Die Pollen
Das Wetter am letzten Wochenende war wunderbar. Am Samstag stand wieder Gartenarbeit auf dem Programm. Die Beete mussten noch von unerwünschten Gewächsen befreit werden.
Am Sonntag habe ich einfach nichts getan, nur auf der Terrasse unterm Sonnenschirm gesessen und gelesen. Am späten Nachmittag kam ein befreundetes Paar vorbei und wir haben noch lecker gegrillt.
Ich bin gespannt, wie sich meine Pollenallergie entwickeln, besser gesagt hoffentlich nicht entwickeln wird. Am Freitag saß ich mit brennenden Augen und etwas verstopfter Nase im Büro. Zu Hause ließ es zum Glück nach. Am Samstag hatte ich dasselbe Problem. Da ich dringend im Garten arbeiten musste, nahm ich eine Tablette. Und schon konnte ich mich beschwerdefrei den ganzen Tag draußen aufhalten. Am Sonntag das gleiche Spiel, doch seit Montag brauche ich keine Medikamente mehr. Und das gerade zu der Zeit, in der die Birkenpollen verstärkt fliegen. Ich hoffe also das Beste und glaube fest daran, dass ich nicht mehr allergisch bin.
Donnerstag, 14. April 2005
Nur noch ein Keks
Das Krümelmonster muss Diät machen! Nie wieder wird es “Ich will Kekse!” sagen, es muss jetzt ein Vorbild für die übergewichtigen (amerikanischen) Kinder sein und darf nur noch manchmal einen Keks essen. Irgendwie finde ich es schade, denn damit geht das wichtigste Erkennungsmerkmal dieser Figur verloren.
In die Töpfe geschaut
Ich schaue mir unheimlich gern Kochsendungen im Fernsehen an. Sehenswertes aus der WDR-Servicezeit Essen und Trinken habe ich sogar auf Video festgehalten. Die meisten Sendungen gucke ich mir zur Unterhaltung an und versuche höchstens, mir ein paar Anregungen zu holen und mir diese auch zu merken. Natürlich sehe ich mir nicht alle Kochsendungen an; es gibt auf jeden Fall zwei Köche, die ich mir freiwillig nicht antue. “Kochen um die Wette” beim Hessen-Fernsehen ist auch immer ganz unterhaltsam, wenngleich das Moderatorenpaar eher zum Weglaufen unnatürlich durch das Geschehen führt. Meine Daily-Koch-Soap ist zurzeit selbstverständlich Tim Mälzers “Schmeckt nicht, gibt’s nicht”. Früher habe ich zu dieser Zeit häufig das Kochduell geschaut, jedoch hatte sich das Konzept im Laufe der Zeit ziemlich abgenutzt und ich fand den Nervfaktor recht hoch.
Im Moment wird man ja geradezu mit Kochshows und Dokus überhäuft. Das Absurdeste ist da sicherlich “Teufels Küche”. Ich hatte die erste Sendung aufgenommen, ohne genau zu wissen, um was es sich handelt. Diese erste Folge habe ich mir nie angeschaut, sondern bin per Zufall am nächsten Tag direkt in die Fortsetzung geraten. Au wei, Dschungel und Burg werden nun in der Küche fortgesetzt, wieder einmal kämpfen Promis aus der Zweit- oder Drittliga mit- oder gegeneinander! Trotzdem muss ich gestehen, dass ich bisher jeden Abend reingeschaut habe.
Samstag, 16. April 2005
Gewagt und gewonnen
Heute Mittag war ich mutig und tat etwas, das ich nicht hätte tun dürfen: Ich habe zwei Jacken, die nur chemisch gereinigt werden sollen, in die Waschmaschine geworfen. Jörgs Jacke war leicht angeschmutzt, weil ihn gestern der Hund unserer Bekannten angesprungen hatte. Ich dachte mir, bevor ich diese Jacke als Einziges in die Waschmaschine lege, gebe ich noch zwei von meinen dazu. Ein dunkelblauer Wollblazer mit Samtkragen, auf den ich vor einiger Zeit Jogurt gekleckert hatte und ein Leinenblazer, der vor allem am Krageninnern etwas angeschmuddelt war. Ich habe die gute Miele auf “Wolle kalt” gestellt und konnte nach knapp 40 Minuten hochzufrieden die sauberen und absolut intakten Jacken entnehmen. Selbst ist die Frau, da habe ich mir eine teure Reinigung erspart.
Gerädert
Wenn man an einem Freitagabend bei Freunden zum Grillen eingeladen ist, außer Mineralwasser nur einen Verdauungsschnaps trinkt, kurz nach elf nach Hause kommt, noch ein kleines Gläschchen Wein trinkt, um Mitternacht mit Kopfschmerzen ins Bett geht, wie gerädert aufwacht und aussieht, als hätte man die Nacht durchgefeiert, ist das dann schon Altersschwäche? Normalerweise gehen Kopfschmerzen bei mir eher weg, wenn ich noch ein wenig liegenbleibe. Diese besserten sich erst, nachdem ich aufgestanden war. Der Blick in den Spiegel war ziemlich erschreckend: dick verquollene und gerötete Augen, dazu eine leicht verstopfte Nase und ein merkwürdiges Gefühl im Hals. Ich war noch unentschieden, was die Ursache all dessen sein könnte, und nahm daher nicht einmal ein Aspirin, sondern nur ein Glas Saft und Kaffee zu mir. Der Kopf wurde schnell klarer, und auf Grund der bleibenden Symptome entschied ich mir für die Pollenallergie. Zurzeit fliegen gerade die Birkenpollen stark und darauf habe ich vor allem im letzten Jahr extrem reagiert. Bisher begrenzen sich die Reaktionen auf tränende Augen und leicht verstopfte Nase, also kein Grund zum Meckern. Nach einer Tablette geht es auch wieder ganz gut und solange irgendwelche asthmaähnlichen Hustenanfälle ausbleiben, bin ich zufrieden.
Donnerstag, 21. April 2005
Weblog Fiction
Schon gestern war mir aufgefallen, dass das Weblog von Marie nicht erreichbar war. Ein technisches Problem möglicherweise? Doch weit gefehlt: Heute kam ich über Umwege zur Kaltmamsell und erfuhr dort den wahren Grund: Marie gibt es gar nicht und es hat sie nie gegeben (“Das Projekt Marie“).
So richtig überrascht hat mich das im Grunde nicht. Ich entdeckte Maries Weblog im September 2003; damals existierte es wohl schon ungefähr drei Jahre. Nachdem ich die bis dahin vorhandenen Einträge so gut wie am Stück gelesen hatte, schrieb ich dies:
Mittwoch, 03.09.2003
Die Faszination der Wirklichkeit
Kürzlich bin ich auf ein Weblog gestoßen, dem ich eher die Bezeichnung “Online-Tagebuch” geben würde. Aber egal was es auch ist, ich habe jedenfalls alle Einträge mit Faszination gelesen. Fesselnd und interessant geschrieben, (fast) wie ein Roman, liest sich dieses Tagebuch: Junge, schöne, intelligente, beruflich erfolgreiche Frau mit Haus, Cabrio und Geld für exklusive Kleidung, lernt intelligenten, charmanten, gut aussehenden, erfolgreichen, selbstständigen Unternehmensberater Mitte dreißig kennen. Selbstverständlich wohnt dieser in einem perfekten Haus und fährt einen teuren Sportwagen. Es entwickelt sich, wie es zunächst scheint, eine perfekte Beziehung, doch dann kommt alles ganz anders … Ich fragte mich beim Lesen einige Male, ob dies tatsächlich dem wirklichen Leben entsprungen sein kann. Oder schreibt da etwa jemand ein Tagebuch so wie einen Roman und alles spielt sich nur in seiner bzw. ihrer Fantasie ab? Neben dem Schreibstil hat natürlich auch die komprimierte Form des Lesens zu meinem Eindruck beigetragen, ein Buch vor mir zu haben. Ein “Buch”, das mich bis in einen Traum verfolgte, in dem mir ein gut aussehender junger Mann à la David Cassidy (der Schwarm aller Teenies Anfang der 70er) mit monatlichem Einkommen von 10.000 Euro sein riesiges Haus zeigte.
Freitag, 22. April 2005
Verwirrend
Als ich gestern über die verschwundene Marie schrieb, hatte ich keine Ahnung, was die genauen Hintergründe waren. Mittlerweile möchte ich auch gar nichts mehr darüber wissen, denn was ich so gelesen habe – ja, ich gebe zu, aus Neugier habe ich ein bisschen herumgesurft – trägt bei mir nur zur Verwirrung bei. Was ist eigentlich noch die Wahrheit, könnte ich mich fragen, aber im Grunde ist es mir in diesem Fall egal.
Ich fand es lediglich interessant, dass ich mich beim Lesen dieses Weblogs immer wieder fragte, ob es eine solche Frau tatsächlich geben kann und fühlte mich nun bestätigt, denn meine Zweifel waren berechtigt und die Frau nur erfunden.
Dies könnte ich mich auch bei jedem gedruckten Buch fragen, das ich lese, doch dort gehe ich in der Regel davon aus, dass “die Ähnlichkeit mit lebenden Personen rein zufällig und nicht beabsichtig ist”. Ich habe das besagte Weblog oder Tagebuch gern gelesen und würde mich freuen, wenn Anne/Marie weiterschreiben würde.
Samstag, 23. April 2005
Über-Gewicht
Innerhalb einer Woche habe ich durch eine Art Ernährungsumstellung drei Kilo abgenommen. Dann habe ich mir eine neue Waage zugelegt, die außer dem Gewicht auch Körperfett und -wasser anzeigt. Prompt habe ich auf einen Schlag wieder drei Kilo zugenommen. Gemeine Sache! Aber gut, ich mache weiter und bin bestimmt bald auf dem Gewicht, das mir die alte Waage vorgaukelte und dann geht es hoffentlich noch weiter runter.
Montag, 25. April 2005
Gar nicht so übel
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Da braucht man nur einmal in Moskau und einmal in Houston gewesen zu sein, und schon hat man zwei große Länder auf seiner Karte.
Freitag, 29. April 2005
Montag, 2. Mai 2005
Angebrannt
Heute habe ich in der Mittagspause gerade zusammen mit meiner Kollegin die Rücksendung ihrer Bestellung fertiggemacht, als sich mein Rechner verabschiedete. Ohne einen Mucks, ganz still und heimlich. Ich drehte mich um und wunderte mich, dass der Monitor schwarz war. Und der schaltet sich nicht automatisch ab. Erst mal die Stromzufuhr geprüft, doch die war in Ordnung. Für einen Moment roch es auch recht angebrannt und es könnte sein, dass irgendetwas durchgeschmort ist. Unser Systemverwalter hat das gute Stück mitgenommen, konnte zwar keine direkte Fehlerursache finden, aber macht jetzt alles neu. Also Herz und Nieren und auch das Betriebssystem, weil das nun auch nicht mehr ordentlich laufen will. Da kam es mir heute sehr gelegen, dass unsere beiden Kollegen krank sind. Ich hatte die freie Auswahl zwischen drei Rechnern, denn außerdem steht noch ein Aushilfs-PC im Raum nebenan. Ohne PC dazusitzen, wenn neunzig Prozent der Arbeit an diesem Gerät stattfindet, ist dann doch etwas unpraktisch.
Mit Geschrei in den Mai
Was für ein herrliches Ende April-/Anfang Mai-Wochenende! Als es mir am Samstag wieder besser ging (alle vier Wochen hasse ich es, Frau zu sein), war ich natürlich wieder im Garten. Abends haben wir lecker gegrillt und lange draußen gesessen. Vielerorts wurde ja in den Mai getanzt und auch wir bekamen ein wenig davon mit. Kurz nach halb neun erscholl wunderschöne Stimmungsmusik der allerfeinsten Art von irgendwo her. Zunächst dachten wir an eine größere Veranstaltung in der Stadt und an eine günstige Windrichtung, die uns die Musik brachte. Doch ein Blick um die Hausecke machte mich schlauer. Eine neu erbaute Gewerbehalle in etwa fünfhundert Metern Entfernung war hell erleuchtet und von dort kam die Musik. Zum Glück hörten wir auf der Terrasse nur sehr gedämpft, was dort gespielt wurde, und manches “Humpf-humpf-stampf-stampf” konnte man erst bei genauem Hinhören erraten. Kurz bevor wir nach drinnen gingen, waren gerade die “Lala-hey-hey”-Version von “Country Roads” und das kleine grüne Reptil an der Reihe gewesen. Die Party ging jedoch noch länger. Ich ging um halb zwei ins Bett, während Jörg noch “Das Boot” zu Ende guckte. Mit geschlossenem Fenster kann ich nicht schlafen, also habe ich es gekippt, und schon war ich wieder auf dem aktuellen Stand der Festlichkeiten. “Hölle, Hölle, Hölle” hielt mich zunächst doch sehr vom Einschlafen ab, und ich wälzte mich schon hin und her. Das letzte was ich hörte, war irgendetwas aus der sanfteren Schlagerecke und damit muss ich dann wohl auch eingeschlummert sein.
Freitag, 6. Mai 2005
Spargelpäckchen
Das war lecker! Vielen Dank für die Anregung an Helen (web-logo-mania).
Was sich in den Blätterteigpäckchen versteckt: gekochter Schinken, grüner Spargel, geriebener Käse. Und das Ganze habe ich mit Zitronen-Hollandaise serviert. Übrigens war es nicht nur lecker, auch heute wird uns das noch schmecken, denn ich habe gleich vier Päckchen zubereitet.
Männer im Supermarkt
Einkaufen im Supermarkt finde ich meistens entspannend – und darüber hinaus kann es bisweilen auch interessant bis amüsant sein.
Meist sorge ich allein für das Heranschaffen der Verpflegung im Hause D. Wenn hin und wieder mein angetrauter Ehemann mich darin unterstützt, dann kann ich tatsächlich davon profitieren. Er ist in der Lage, nach meinen Ansagen vom Einkaufszettel selbstständig die richtigen Regale mit den gewünschten Produkten zu finden und das Benötigte in den Einkaufswagen zu legen, während ich bereits zwei Reihen weiter Ausschau nach leckeren Sonderangeboten halte. Ebenso verfügt er über die Fähigkeit, durch Mitdenken und entsprechende Vorschläge die Einkaufsliste um praktische Dinge zu erweitern, die man immer im Vorrat haben sollte. Und man glaubt es kaum, er schiebt freiwillig den voll beladenen Wagen zur Kasse und übernimmt dort das Aus- und Einpacken, so dass ich meistens untätig warten muss, bis es ans Bezahlen geht. Das ist dann meine Sache, so haben wir das aufgeteilt.
Meinen letzten Beobachtungen zufolge gibt es jedoch genügend Männer, die einen Ausspruch von David Ben Gurion allzu wörtlich nehmen. Als er sagte: “Die Frau ist das Kamel, das uns hilft, die Wüste des Lebens zu durchqueren”, dachte er gewiss nicht an die beschwerliche Durchquerung einer Supermarktwüste.
Das Paar Eins entdeckte ich zwischen Käse und Wurst. Sie schob ächzend die bereits gut gefüllte Einkaufskarre durch die Gänge, hielt an, hechtete zum Regal, lud etwas in den Wagen, rollte weiter, immer hektisch den Einkaufszettel studierend, während er gelangweilt nebenherschlenderte und sie mit keinen Handgriff unterstützte. Kein Wunder, er hatte ja auch seine Hände in den Hosentaschen versenkt.
Paar Zwei überholte ich am Konservendosengang. Auch hier war sie wieder die Wagenschieberin, er trug immerhin das Kleinkind auf dem Arm. Im Schneckentempo bewegten sie sich den Hauptgang entlang und im Vorübergehen hörte ich, wie er sehr gelassen die Feststellung: “Du, wir brauchen auch noch Fondor” fallen ließ. Sie war zumindest rhetorisch geschickt und antwortete ihm: “Dann musst du eben dorthin gehen und Fondor holen!” Richtig so, erklär ihm, dass das Gewürz nicht auf Zuruf in den Wagen geflogen kommt, dachte ich mir. Leider versäumte ich es, die weitere Entwicklung zu beobachten und weiß daher nicht, ob die Frau konsequent geblieben ist oder doch noch selbst zum Gewürz geeilt ist.
Auf Paar Nummer Drei stieß ich an der Kasse. Auch hier konnte ich die klassische Rollenverteilung studieren. Die Frau wuchtete alle Lebensmittel aus dem Einkaufswagen auf das Band, während der Mann geduldig wartend hinter ihr stand. Den leeren Wagen schob sie an der Kasse vorbei, damit sie ihn auf der anderen Seite wieder beladen konnte. Der Mann, offensichtlich schon übermüdet von der anstrengenden Einkaufstour, lehnte mit lang ausgestreckten Beinen neben der Kasse an der Wand. Immerhin, das konnte ich erkennen, hatte auch er schwer zu tragen, denn in der linken Hand hielt er ein Bündel Geldscheine. Als ich meinen Wagen ein Stück nach vorne schob, um an das Band zu kommen, wäre ich um ein Haar über seine Füße gerollt. Doch er musste schon sehr erschöpft sein, denn er bewegte sich keinen unnötigen Zentimeter zur Seite. Endlich hatte seine Frau alles eingepackt und er konnte sich der verantwortungsvollen Tätigkeit des Bezahlens widmen. Wie gut, dass er nun die Geldscheine losgeworden war, denn nur so schaffte er es vermutlich, hinter seiner Einkaufswagen schiebenden Frau das letzte Stück Weg zum Auto zurückzulegen.
Sonntag, 8. Mai 2005
Stadtfest
Heute war das Wetter einigermaßen gut, zwar kühl, aber großteils doch sonnig bis leicht bewölkt. Also entschlossen wir uns, einen Spaziergang zu machen und bei der Gelegenheit beim Stadtfest auf dem Rathausplatz vorbeizuschauen.
Gestern hatten die Veranstalter viel Pech gehabt, denn es regnete den gesamten Nachmittag und Abend, und es waren alle Varianten von Nieselregen bis Hagel vertreten.
Immerhin sah der Platz dieses Mal nicht so traurig aus wie beim völlig unweihnachtlichen Weihnachtsmarkt. Neben den üblichen Ess- und Trinkständen hatten auch die meisten Geschäfte rund um den Platz geöffnet.
Auf dem Rückweg erwischten uns doch noch einige Regentropfen, und da wir gerade in der Nähe der Post waren, stellten wir uns dort unter. Ich nutzte die Wartezeit, um Kleingeld in Briefmarken zu verwandeln. Irgendwann habe ich herausgefunden, dass die Briefmarkenautomaten Münzen jeglicher Art fressen. Also sortiere ich die 1-, 2- und 5-Cent-Stücke aus, bevor sie mein Portmonee zum Bersten bringen und kaufe hin und wieder ein paar Briefmarken dafür. Man darf allerdings maximal 15 Münzen einwerfen; beim ersten Mal wusste ich das natürlich nicht, und es war schon recht ärgerlich, dass sie alle wieder ausgeworfen wurden und ich von vorne anfangen musste.
Nach dem kurzen Regen ging’s zurück und wir kehrten noch im Gartencenter nebenan ein. Auch dort war wegen des Festes verkaufsoffener Sonntag, jedenfalls mit längeren Öffnungszeiten als an den normalen Sonntagen, wenn mittags zum Blumenverkauf geöffnet ist. Kaufen wollten wir nicht, nur mal ein bisschen schauen. Ich guckte mir draußen die Bäume an, denn wir suchen noch einen Baum für den Vorgarten. Neben einem Zierapfel bin ich auch auf einen Eisenbaum gestoßen. Der ist mir bisher völlig unbekannt und da muss ich einmal nachforschen, was das ist.
Drinnen sprangen mich dann sozusagen die Bougainvilleas an. Ich habe meine nicht über den Winter gekriegt und daher erlaubte ich mir, eine ganz kleine für 5 Euro zu kaufen.
Die steht jetzt allerdings noch drinnen am Fenster, weil sie mir im Moment für draußen noch zu empfindlich ist.
Unsauberes Kochen
Wenn ich koche, ist es in der Küche immer einigermaßen aufgeräumt. Zwischendurch wische ich hier und da, räume beiseite und weg, so dass alles übersichtlich und relativ sauber bleibt. Ich könnte niemals in Ruhe essen, wenn es in der Küche wie auf dem Schlachtfeld aussieht. Manchmal gehe ich aber zugunsten eines absolut leckeren Essens Kompromisse ein. So habe ich gestern Abend Rindersteaks gebraten. Ich hasse es, dass es beim scharfen Anbraten immer spritzt und zumindest das gesamte Ceranfeld voller Fettspritzer ist. Es beruhigt mich ein wenig, dass alles schnell und einfach zu reinigen ist, aber wenn es spritzt, finde ich es erst einmal nicht so prickelnd. Trotz allem war das Essen äußerst köstlich: medium gebratene Rindersteaks mit Pfeffer-Sahne-Soße, grüne Bohnen und Kroketten.
Der rettende Einbrecher
Gestern Abend gegen halb acht Uhr klingelte es bei uns. Die Tochter der Nachbarn von gegenüber mit Freundin stand vor der Tür, die beiden hatten sich ausgeschlossen. Sie riefen jemanden von unserem Telefon aus an, doch offensichtlich erfolglos. Jedenfalls waren die Eltern übers Wochenende in Berlin und nicht auf die Schnelle erreichbar. Da wäre noch ein gekipptes Fenster … doch Jörg begrub die Hoffnungen erst einmal, indem er sagte, bei Neubauten können man ein gekipptes Fenster nicht von außen öffnen, weil heutzutage die Fenster gegen Einbruchsversuche gesichert seien. Die beiden Mädels verabschiedeten sich wieder, wollten noch mal schauen…
Während Jörg Freunde im Nachbarort anrief, um zu fragen, ob man dort einen Schlüsseldienst kenne, surfte ich mit wenig Erfolg im Internet. Da sieht man doch immer diese Schreckensberichte aus dem Fernsehen, wo die Notdienste bei Türöffnungen so richtig abzocken – ich bin aber in Hannover und Umgebung weder mit den Suchbegriff “Schlüsseldienst”, “Schlüsselnotdienst” und “Türöffnungen” auf nur ganz wenige Ergebnisse gestoßen. Unter welchem Suchbegriff sind denn die alle zu finden? Ich habe sowohl in den Gelben Seiten als auch über Google gesucht, wie gesagt, die Ergebnisse waren ziemlich mager.
Dann standen die beiden Mädchen zum zweiten Mal vor unserer Tür. Jörg sagte, er ginge mal mit rüber, um zu schauen. Na ja, was sollte er da schon groß ausrichten können? Ich überlegte schon, wie und ob wir die beiden bei uns übernachten lassen könnten, suchte nochmals im Internet, schaute dann aus dem Fenster, sah Jörg von außen am Fenster des Nachbarhauses hängen und dachte plötzlich: Huch, da sah es doch so aus, als ob eines der Mädchen durch die Haustür nach drinnen gegangen ist.
Ja, es war tatsächlich so gewesen. Zum Glück hatte Jörg vor kurzem bei Freunden mitgeholfen, neue Fenster einzubauen und kannte sich nun recht gut mit der Funktionsweise aus. Er schaffte es also, das gekippte Fenster so weit hinunter zu kippen, dass die Freundin der Nachbarstochter einsteigen konnte. Sie hatte eine für solche Zwecke geeignete Figur, sehr groß und schlank und dementsprechend lange Beine.
Auf jeden Fall war der Abend gerettet. Vor allem bei den beiden, die sturmfreie Bude hatten. Denn Jörg berichtete, er habe an der Haustür einen Zettel entdeckt, auf dem stand: “Hallo Jungs, wir sind gleich wieder zurück, müssen nur noch Bier kaufen.”
Unser Fazit: Nach einem kurzen Check meinte Jörg, unsere Fenster machten einen etwas sichereren Eindruck. Doch wissen wir nun, dass Einbrecher ohne größere Probleme durch gekippte Fenster ins Haus kommen können. Ich würde sowieso kein Fenster offen lassen, wenn ich aus dem Haus gehe, aber das war jetzt noch mal eine Bestätigung.
Dienstag, 10. Mai 2005
Tütenhausen
o sieht es aus, wenn Jörg mal wieder einen Stapel Brottüten aus dem Büro mitbringt.
In diesen Gefrierbeuteln transportiert und bewahrt er das selbst gebackene Brot auf, das seine Mittagsverpflegung im Büro ist.
Zwar sind in den Beuteln nur Brotkrümel, aber sie müssen trotzdem ausgespült und dann getrocknet werden. Deshalb sieht es von Zeit zu Zeit auf der Spüle wie in Plastiktütenhausen aus.
Donnerstag, 12. Mai 2005
Mathehieroglyphen
“In Mathematik-Formeln muss auf der linken Seite des Operators ein Zwischenraum stehen. Dieser darf z.B. aus projektionstechnischen Gründen durch den Lückenfüller “(“) ersetzt werden. Beim Malpunkt kann auf den Zwischenraum verzichtet werden. Auf der rechten Seite folgt der Ausdruck immer direkt dem Operator. Beim Schrägstrich (durch) werden keine Zwischenräume geschrieben. In Text- und gemischten Formeln werden die Textausdrücke durch Zwischenräume vom Operator getrennt und die Operatoren mit Lückenfüller versehen …”
Das ist nur ein kleiner Teil aus dem Handbuch “Mathematikschrift für Blinde”. Es ist mit reichlich manueller Arbeit verbunden, ein Mathematikbuch in Blindenschrift umzusetzen. Viele der Feinarbeiten müssen direkt in der ASCII-Datei vorgenommen werden und das sieht dann meistens so kryptisch aus, vor allem, wenn es sich um Kurzschrift handelt:
Natürlich muss ich nicht diese Hieroglyphen selbst eintippen, die eigentliche Umsetzung übernimmt schon ein Programm. Aber wenn man darin etwas ergänzen oder ändern muss, erfordert das schon ein hohes Maß an Konzentration. Nach acht Stunden sehe ich dann nur noch wilde Zeichen vor den Augen.
Dienstag, 17. Mai 2005
Fernsehtipp für Häuslebauer
Auch wenn wir längst mit dem Hausbau fertig sind, schaue ich mir gern diese Dokusoaps rund um den Hausbau an. Gerade laufen auf RTL2 wieder einmal neue Folgen von “Vorsicht Baustelle”. Heute bin ich besonders gespannt, denn es soll laut Vorschau auch um das Allkauf-Haus von Stefan aus Nordhessen gehen. Er war einer der Interessenten, die auf meinen Hausbaubericht auf www.hausnummer27.de gestoßen sind, und dem ich gern ein paar Fragen zu unseren Erfahrungen beantwortet habe.
Also, heute Abend schauen: Vorsicht Baustelle, 21:15 Uhr, RTL2.
Pfingsten
Das war unser Pfingstwochenende: Am Samstag wurde ich gegen vier Uhr wach, weil mein Kopf dröhnte. Das hatte mir gerade noch gefehlt: Migräne am Tag einer Geburtstagsfeier! Um halb acht stand ich auf und warf erst einmal ein Aspirin ein. Während ich duschte und mich anzog, überlegte ich immer wieder, ob ich mich zwischendurch mal übergeben sollte und ob ich bis unterwegs warten und dann auf der Autobahn den Kotzbeutel benutzen sollte. Ich tat Ersteres nicht und hoffte auf Besserung. Um neun Uhr fuhren wir los. Tatsächlich erholte ich mich auf dem Weg, und als wir an der letzten Raststätte kurz Halt machten, ging ich erst einmal zur Tankstelle und kaufte einen Schokoriegel. Kurz vor elf, also fast auf die Minute rechtzeitig, trafen wir ein. Begrüßung, Gratulation, Überreichen der Geschenke, Sekt und Orangensaft zum Empfang, Plätze suchen, andere Gäste begrüßen … Um 12 Uhr wurde das Essen eingeläutet. Nach der Vorspeise mit Melone und Schinken gab es ein klares Süppchen mit verschiedenen Klößchen. Als Hauptgericht wurde Schweinefilet mit Pilzen, Putenschnitzel und kleine Rouladen aufgetragen, dazu Gemüseplatten (auch mit Spargel), Kartoffeln und Kroketten. Nach einer Pause und kurzem Füßevertreten an der frischen Luft folgte die Nachspeise: Vanille- und Fürst-Pückler-Eis, Zitronencreme und Erdbeeren. Dazwischen gab es einige kleine Reden und es wurden Gedichte vorgetragen. Wir nutzten die Gelegenheit, zwischen Dessert und Kuchen noch einmal nach draußen zu gehen. Um halb vier ging es weiter: 11 Kuchen und Torten wurden aufgebaut. Ich dachte an meine mühsam runtergequälten zwei Kilo und verzichtete selbst auf die leckere Marzipantorte. Immerhin habe ich von zwei Torten gekostet, indem ich bei Jörg ein Stück gemopst habe. Gegen halb sechs war die Feier zu Ende, wir haben die restlichen Kuchen und das übrig gebliebene Fleisch noch in die Wohnung gebracht, die zum Glück nur ein paar Häuser entfernt war. Nach einem kurzen Aufenthalt dort mit Fleisch und Kuchen verteilen, sind wird dann wieder Richtung Heimat gedüst. An dem Abend musste ich mir keine Gedanken mehr über das Kochen machen, denn wir hatten wahrlich genug zu uns genommen.
Am Sonntag und gestern haben wir außer ein wenig Gartenarbeit nichts Großartiges gemacht. Doch, auf eines bin ich ganz stolz, ich habe nämlich am Sonntag endlich unsere Einkommenssteuererklärung fertig gemacht! Gestern überlegten wir noch, ob wir am späten Nachmittag grillen sollten, aber ich gab zu bedenken, dass es vermutlich genauso kühl werden würde wie am frühen Sonntagabend und außerdem war natürlich wieder einmal Regen angesagt. Tatsächlich bewölkte es sich am späteren Nachmittag und um 17 Uhr war mir so kalt, dass ich mein Buch zuklappte und meinen Terrassenplatz verließ.
Sonntag, 22. Mai 2005
Beinahe ein Sommergeschmack
Das Wochenendwetter war besser als befürchtet, und so konnten wir ein wenig das “Draußen” genießen. Zum abendlichen Grillen hat es aber doch noch nicht gereicht. Gestern war ich fleißig und habe zuerst die Fenster im Obergeschoss geputzt. Jörg ist am Nachmittag wieder in den Nachbarort zu einem befreundeten Paar gefahren und hat geholfen, die Küche aufzubauen. Ich nutzte die Gelegenheit zu einem Gartencenterbesuch. Zwar ist es am Samstag immer recht voll, aber das störte mich nicht. Ich wollte noch eine Kübelpflanze für die Terrasse kaufen – es sind nun zwei geworden – und auch noch ein paar niedrige Stauden für die Beetränder. Mitgebracht habe ich außerdem zwei riesige Blasen an den Fersen. Es war nicht so, dass ich so viele Kilometer durch das Gartencenter gelaufen bin, aber ich hatte die falschen Schuhe ohne Socken an. Ich hätte mal auf die Idee kommen sollen, mich in der Gartenmöbelausstellung niederzulassen und die Fersen notdürftig mit Papiertaschentüchern auszustopfen. Das fiel mir aber erst zwei Stunden später zu Hause ein. So schlich ich dann mit fürchterlich schmerzenden Füßen Richtung Ausgang, und wer mich auf dem Parkplatz gesehen hat, war sicherlich der Meinung, ich hätte einen schweren Hüftschaden. Zu Hause habe ich dann um- und eingetopft und jetzt ist auch der Topfgarten fertig. Abends haben wir leckeren Spargel mit zwei Sorten Schinken, Kartoffeln und Sauce Hollandaise gegessen und uns den Eurovision Song Contest angeschaut. Irgendwie war der Großteil der Musik sehr ähnlich, und vieles hatte diesen osteuropäischen Klang, so dass ich sogar den britischen Beitrag zunächst für den türkischen hielt. Meine Favoriten waren die Schweiz und Norwegen, Gracia fand ich auch nicht so schlecht, jedenfalls hätte sie mehr als diese mickrigen vier Punkte verdient. Da hätte ich doch eher die drei spanischen Damen punktlos nach Hause fahren lassen.
Heute Nachmittag gab es Lesestunde auf Terrassien und diese Erdbeeren mit Sahne.
Allerdings schmeckten sie noch nicht besonders aromatisch. Mit dem geplanten Grillen wurde es wieder nichts, denn gegen 17 Uhr regnete es ein wenig und es scheint, als ob noch mehr Regen aus dem Südwesten zu uns kommt. Und so kam es, dass ich doch wieder einmal eine Weile am PC saß und dieses hier geschrieben habe. Gleich werfe ich mich aufs Sofa und gucke die Lindenstraße, werde dann Essensplanung und Ausführung derselben angehen, und dann schauen wir uns eine DVD an. Ich habe nämlich wieder einmal zwei Filme ausgeliehen und wir werden es hoffentlich rechtzeitig schaffen, diese anzusehen. Irgendwie kommt ja immer etwas dazwischen …
Mittwoch, 25. Mai 2005
Nicht verallgemeinern
Gestern Abend gab es eine neue Folge von “Vorsicht Baustelle!” auf RTL2. Natürlich haben wir uns dieses sehr interessiert angeschaut, denn es ging auch wieder um die Familie, die als Bauinteressent Kontakt mit uns aufgenommen hatte, schließlich ein Allkauf-Haus gebaut hat und dabei gefilmt wurde.
In der gestrigen Folge konnten wir mitverfolgen, wie die so genannte Bemusterung abgelaufen ist, also die Auswahl der Ausstattung wie Türen, Fliesen, Bodenbeläge, Tapeten, Sanitär etc. Im Gegensatz zu uns damals – und auch unseren Nachbarn, die am selben Tag “bemustert” haben – zeigten sich diese Hausbauer als äußerst schwierige Kunden.
Prompt hat sich heute Morgen eine Allkauf-Haus-Interessentin bei mir per E-Mail gemeldet, die auf meine Hausnummer27 gestoßen war. Sie ist nun sehr verunsichert und fragte nach unseren Erfahrungen, speziell mit der Bemusterung.
Die Erlebnisse dieser Hausbaufamilie in der gestrigen Sendung empfand ich als ein ziemlich negatives Beispiel. Natürlich erwarte ich kein Werbefilmchen für eine Firma, in dem gezeigt wird, wie wunderbar alles funktioniert. Aber neben solchen überkritischen und schwer zufriedenzustellenden Kunden gibt es außer uns auch eine Menge anderer – das unterstelle ich mal – bei denen alles zur Zufriedenheit ablief.
Wenn man sich für dieses Konzept eines Ausbauhauses entscheidet, muss einem klar sein, dass ein gewisser Standard im Preis enthalten ist und alles andere in der Regel teurer wird. Auch muss man eben wissen, dass der Lieferant seine Produktpalette anbietet und man eben dort nicht ALLES bekommt, was es überhaupt irgendwo zu kaufen gibt. Und bei den verfügbaren Produkten handelt es sich keineswegs um “Pappteile aus dem Osten”; wer sich überzeugen will, schaue auf Ausbaupakete nach. Und wer auf eine bestimmte Sorte Fliesen fixiert ist, muss damit rechnen, dass er diese vielleicht nicht bekommt, sondern nur ähnliche.
Man sollte sich also vorher zum Beispiel fragen: Möchte ich ein weiß gefliestes Badezimmer, vielleicht mit Dekor oder will ich unter allen Umständen die Flieseserie “Apachi” von Steuler? Gefällt mir eine helle Buchenholztreppe oder muss es auf jeden Fall eine Treppe mit handgeschnitztem Geländer sein? Bin ich mit einem Teppichboden guter Qualität und schöner Farbe zufrieden oder bestehe ich auf dem Vorwerk-Teppichboden mit Blumenmuster?
Wenn man zu viele Fragen mit dem Teil hinter dem “oder” beantwortet hat, dann sollte man sich überlegen, ob ein Fertighaus mit Ausbaupaketen und einer – sicherlich etwas eingeschränkten Auswahl – die richtige Wahl ist oder ob es nicht lieber das individuelle Architektenhaus sein soll.
Einen großen Vorteil sollte man aber nicht außer Acht lassen: Man wählt die gesamte Ausstattung in nur wenigen Stunden aus. Das erspart viel Zeit, die man ansonsten mit unzähligen Besuchen in verschiedenen Baumärkten und bei Herstellern verbringen würde; diese Zeit kann man dann viel sinnvoller mit dem Ausbau des Hauses verbringen. Sämtliche Materialien werden ans Haus geliefert und man muss sich um den Transport nicht mehr kümmern.
Unser Bemusterungstag ging schnell und problemlos über die Bühne. Wir wählten alles aus dem Standardprogramm (auch da hat man mindestens zwei Alternativen), suchten lediglich einen Teppichboden höherer Qualität für das Wohnzimmer aus und bestellten eine größere Dusche. Das Einzige, was wir herausnehmen ließen, waren die absolut hässlichen Badezimmerlampen und – bis auf zwei Dinge – die nicht besonders schönen Bad-Accessoires.
Wir sind also das Gegenbeispiel zu den gestern gezeigten Hausbauern und auch mit unserem Standardhaus sehr zufrieden.
Sonntag, 29. Mai 2005
Unnatürlich warm
Am Freitag ist also der Sommer zumindest kurzfristig ausgebrochen. Eine gute Gelegenheit für eine Fahrradtour, auch wenn diese nicht ganz freiwillig war. Am Donnerstag habe ich nämlich mein Auto in die Werkstatt verfrachtet, weil es häufig ruckelte und manchmal gar nicht mehr die volle Leistung hatte. Dann machte auch noch der Auspuff Geräusche. Jedenfalls musste das in Ordnung gebracht werden. Ich sollte für den Freitag auch ein Ersatzauto bekommen. Die Kundin wollte es um 17 Uhr zurückbringen, um 17:30 Uhr war es immer noch nicht da. Ich hatte aber schon die ganze Zeit einen Gedanken im Hinterkopf und so entschied ich kurzfristig, nicht mehr länger zu warten und am Freitag mit dem Fahrrad zu fahren. Ich stand dieses Mal tatsächlich beim ersten Weckerklingeln um 6 Uhr auf und schwang mich um halb sieben aufs Fahrrad. Zwölf Kilometer lagen vor mir. Die Luft war frisch, es war wenig los auf den Straßen und ich hatte fast auf der gesamten Strecke Radwege. Nur ein wenig erhitzt kam ich nach 12,7 Kilometern und 55 Minuten an. Zum Glück haben wir ein kühles Büro und ich konnte mich dort abkühlen.
Um halb zwei machte ich mich auf den Rückweg. Oh je, sofort merkte ich, dass mir der Hintern weh tat und auch die Beine wollten nicht so recht in Schwung kommen. Aber ich musste schließlich nach Hause und ließ mich davon nicht irritieren. Es war warm, eher schon heiß, eigentlich zu heiß für meinen Geschmack. Aber auch das musste ich ignorieren, schließlich konnte ich mich nicht nach Hause hexen. So radelte ich trotz der brennenden Sonne zügig zurück, nahm auch noch zwei Abkürzungen und landete nach 11,7 Kilometern und 45 Minuten zu Hause. Ui, war das heiß! Ich öffnete als erstes die Sonnenschirme auf der Terrasse, damit wir es später dort überhaupt aushalten konnten. Als Jörg nach Hause kam, mussten wir aber zuerst einkaufen fahren. Ich hatte bei der Hitze überhaupt keine Lust, aber auch das musste erledigt werden. Schließlich wollten wir am Samstag mit einigen Freunden zusammen grillen und benötigten dafür noch das eine oder das andere. Immerhin war es so warm, dass wir lange draußen sitzen konnten. So ganz genießen konnte ich es nicht, denn ausgerechnet zum Beginn des Wochenendes plagten mich die allmonatlichen Beschwerden, und auch noch heftiger als sonst. Nur gut, dass ich dieses Mal rechtzeitig in der Apotheke war und Tabletten besorgt hatte.
Am Samstag wollte ich gar nicht aufstehen, neben Bauchschmerzen hatte ich auch Kopfschmerzen und durch die Hitze wurde das nicht so schnell besser. Immerhin hatten wir gestern 35 Grad im Schatten! Ich stand am Nachmittag einige Zeit in der Küche, habe einen Nudelsalat angerichtet und dann auch noch türkische Hackfleischspieße gemacht. Das Kochen des Tomaten-Pfirsich-Chutneys habe ich auf einen kühleren Tag verschoben. Das abendliche Grillen war sehr schön und es ging recht spät los. Tja, da fehlte die Erfahrung mit dem großen Grill, beim nächsten Mal weiß der Grillmeister Jörg, dass er ihn eine Stunde früher als gestern anheizen sollte. Essen gab es also erst gegen halb zehn, aber wegen der Hitze war das überhaupt nicht schlimm.
Heute haben wir “nur” 26 Grad, trotzdem klebe ich überall. Nein, aber ich beschwere mich nicht, man muss es nehmen wie es kommt und morgen sollen die Höchsttemperaturen nur noch bei 13 Grad liegen. Gerade habe ich auch noch mein Auto zurückbekommen, das vorher noch eine Testfahrt hinter sich bringen musste. Entgegen meinen Befürchtungen waren es doch nur Kleinigkeiten, die Zündkabel wurden erneuert und am Auspuff hatte sich nur ein Teil gelöst und deswegen geklappert. Ich war ja in Gedanken schon unterwegs gewesen, um mir ein neues Auto zu kaufen. Es läuft es aber wieder einwandfrei und so flott wie in jungen Jahren.
Dienstag, 31. Mai 2005
Wachmacher
Heute Morgen waren wieder einmal die Wachmacher auf Hannovers Straßen unterwegs. Das sind die Leute, über die ich mich je nach Tagesform so aufregen muss, dass der Adrenalinspiegel im Blut steigt und ich dann richtig wach bin. Der erste versuchte, sich kurz vor der Ampel auf die rechte Spur zu drängeln. In dem alten Golf saßen zwei jüngere Typen der Marke “Halbstark”. Bei meinem Hintermann hatten sie mit dem Reinquetschen kein Glück, vor meinem Auto war leider auch kein Platz und da preschten sie noch weiter nach vorne. Mein Vordermann war überfreundlich und ließ den Dränglern zuvorkommend den Vortritt, was mich zu heftigem Kopfschütteln veranlasste. Man hätte sie alle an den Ohren aus ihren Autos ziehen sollen! Auf dem Schnellweg war ich gerade dabei, den rechts fahrenden Drängler zu überholen, als dieser – natürlich ohne Blinker – knapp vor mir rausfuhr. Bei nächster Gelegenheit hängte ich ihn aber locker ab, denn mit meinem 115-PS-Auto konnten die Kerle mit ihrem Altgolf nicht mithalten. Dann befand ich mich am Ende einer langen Schlange Autos, die eine lange Schlange Lkws überholte. Da kam schon der nächste, der mir einen Weckschub verpassen wollte. Ein Kleinwagen der Sorte “Vorne ein bisschen Auto, hinten nichts” raste von hinten heran und fuhr sehr dicht auf. Was soll denn so ein Blödsinn, wenn es definitiv nicht schneller geht? Vor mir wurde gebremst, ich musste auch kurz auf die Bremse treten, und da hat sich der Dichtauffahrer doch ein wenig erschrocken. Zum Glück fuhr ich kurz darauf vom Schnellweg ab, sonst hätte mich der Kleinwagenraser doch noch mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h überholt. Ich könnte zwar viel schneller fahren, aber wenn nur 100 erlaubt sind, soll man es ja nicht übertreiben. Überhaupt denke ich öfters, dass man Geschwindigkeitsbegrenzungen nur macht, damit langsame Autos auch mal überholen können.
Samstag, 4. Juni 2005
Haushaltstag
Gestern hatten wir noch richtig Glück mit dem Wetter gehabt. Es waren Gewitter und heftige Regenfälle vorhergesagt, und zwar schon ab nachmittags. Doch es tat sich nichts, es war schwülwarm, so dass ich schon heftig ins Schwitzen kam, als ich nur eine neue Pflanze eintopfte. Immerhin konnten wir dann abends noch den Grill anwerfen. Kurz nach dem Essen kam ein stärkerer Wind auf und es regnete ungefähr eine halbe Stunde.
Nachdem Jörg heute um elf weggefahren ist, habe ich erst einmal den Putztag eingeläutet. Staubsaugen auf allen Etagen, Badezimmer ausräumen, wischen, Küche wischen etc. Da war ich schon wieder nassgeschwitzt. Dann fiel mir ein, dass ich die Kübelpflanzen mal wieder düngen sollte. Gedacht, getan. Jetzt ist gerade eine Ladung Wäsche dran, doch das macht die Waschmaschine fast von alleine und ich kann ein wenig am PC sitzen.
Dienstag, 7. Juni 2005
Der PC – ein niederes Lebewesen?
Das fragte ich mich, als ich diese Werbung auf der Speisekarte eines Pizzabringdienstes entdeckte:
Auch beim Rest des Textes bewundere ich die Fähigkeit, so viele Fehler in so wenig Inhalt unterzubringen.
Hessen ade
Erst gestern bemerkte ich eine Veränderung an meinem Auto, als ich Getränkekisten in den Kofferraum lud. Die Werkstatt meines Vertrauens hat ihm neue Nummerschildhalterungen verpasst:
Natürlich fahre ich gern mit dieser Werbung durch die Gegend. Ein ganz klein wenig bin ich nur traurig, weil jetzt gar nicht mehr zu erkennen ist, dass es eigentlich ein Hessen-Auto ist. Bisher stand nämlich unter dem hinteren Nummernschild immer noch “Georg von Opel, Frankfurt”. Nun ja, an mir kann man normalerweise auch nicht erkennen, dass ich 38 Jahre in Hessen gelebt habe – höchstens, wenn ich aus Spaß ein paar hessische Sätze von mir gebe.
Spannung
An Pfingsten hatte ich unsere Einkommenssteuererklärung gemacht und diese natürlich auf dem elektronischen Weg ans Finanzamt übermittelt. Allerdings bleibt einem dabei noch nicht erspart, das Ganze in ausgedruckter Form mit den notwendigen Unterlagen dorthin bringen oder schicken zu müssen. Schneller scheint die Bearbeitung aber tatsächlich zu funktionieren. Nach einer Woche kamen die Unterlagen wieder zurück und heute Morgen informierte mich eine E-Mail, dass ich den Bescheid abrufen kann. Leider funktioniert das nur über das entsprechende Programm, also muss ich mich bis zum späten Nachmittag gedulden. Hoffentlich hat es sich gelohnt!
Montag, 13. Juni 2005
Kater, Kräuter, krank
Während die Kater am Samstagnachmittag ein gemeinsames Schläfchen vor der Terrassentür hielten …
… machte ich mich daran, das Kräuterbeet wieder in eine ordentliche Form zu bringen. Estragon und Sauerampfer waren schon ungefähr einen Meter hoch gewachsen und immer wieder hatte ich gedacht: “Du müsstest mal ein paar Kräuter ernten!” Am Samstag tat ich es dann endlich. Die dicken Stängel und die Blüten landeten gleich auf dem Kompost, der Rest in der Küche.
Mit der Küchenmaschine fein gehackt, füllte ich die Kräutermischungen in kleine Behälter ab und verstaute sie im Tiefkühlschrank.
Bis zum Schlafengehen am späten Samstag Abend ging es mir noch gut. Am Sonntag wachte ich mit trockenen Hals auf. Ich überlegte, ob es wohl daran lag, dass ich die ganze Nacht über nichts getrunken hatte. Aber nein, es waren wirkliche Halsschmerzen. Zu den Halsschmerzen gesellten sich dann später noch die Hautschmerzen, also diese Überempfindlichkeit der Haut, wenn man eine leicht fiebrige Krankheit ausbrütet. Den gesamten Sonntagnachmittag verbrachte ich auf dem Sofa. Immerhin konnte ich so endlich einmal meinen Rückstand der auf Video aufgenommenen Folgen von “Sex and the City” und “Desperate Housewives” aufarbeiten. Heute Morgen wachte ich mit heißem, dröhnenden Kopf auf und entschied, dass ich zur Genesung noch einige Stunden im Bett verbringen müsse. Mittlerweile fühle ich mich schon ein wenig besser, es scheint, dass ich mit einem verbleibenden kleinen Schnupfen morgen wieder arbeiten kann. Ehrlich gesagt, reicht mir das an Krankheit auch wieder für die nächsten Jahre.
Mittwoch, 15. Juni 2005
Stöffche
Gestern hatten wir den ersten warmen und überwiegend sonnigen Tag seit ungefähr zwei Wochen. Die Sonne regte mich dazu an, auf dem Heimweg kurz vor dem Ortseingangsschild nach rechts abzubiegen: Ein Getränkemarkt war mein Ziel. Ich hoffte, dort ein beliebtes hessisches Sommergetränk, den Äppelwoi, zu finden. Im letzten Jahr hatte ich noch Glück und ergatterte ein- oder zweimal bei Real eine einsam und verlassen zwischen Bierkisten herumstehende Kiste Possmann. In diesem Jahr hatte man selbst diese Minimalbestände für hessische Minderheiten nicht mehr. Also auf zum Getränkemarkt, der sollte doch ein besseres Sortiment als ein Supermarkt zu bieten haben. Ich hatte tatsächlich Glück und fand dort einen ausreichenden Vorrat vom Hochstädter Apfelwein, der (mir) sowieso besser schmeckt als der Possmann.
Meiner Erkältung geht es leider noch besser als mir; besonders unangenehm ist es, wenn ich am sehr frühen Morgen mit verstopfter Nase und trockenen Mund aufwache oder immer wieder hochschrecke, weil ich plötzlich beim Atmen laute Geräusche von mir gebe. Ich hoffe, es wird sich im Laufe des Nachmittags noch bessern, denn heute Abend wird gegrillt.
Bandsalat
Am Samstag sang Juliane Werding in einer dieser Chart-Shows wieder einmal “Am Tag, als Conny Kramer starb”. Bei diesem Lied aus dem Jahr 1972 erinnerte ich mich daran, dass auch ich einmal dieses Lied gesungen hatte. Es war 1972 oder 1973, in beiden Jahren hatten wir den Sommerurlaub in der Rhön verbracht und mein Geburtstag fiel in diese Zeit. Als Geschenk bekam ich einen Kassettenrecorder mit Mikrofon. Und darauf wurde dann alles Mögliche aufgezeichnet. Meine vier Jahre jüngere Schwester musste vor allem als Partnerin bei den zahlreichen, selbst ausgedachten Radioquizsendungen und Interviews herhalten. Ob wir das Conny-Kramer-Lied als Duett zum Besten gaben oder ob ich die Solistin spielte, weiß ich heute nicht mehr. Ich erinnere mich aber noch genau, dass an der Stelle “… weil in mir eine Welt zerbrach” am Ende der Ton mangels Luft abrupt abbrach. Auch erinnere ich mich an Hörspiele, die auf Band verewigt wurden. Ich sehe noch das Heft vor mir, in das ich das Drehbuch schrieb, sogar Geräusche wie Wasserplätschern und Ähnliches waren enthalten. Jedoch ist mir total entfallen, um was es in dem Hörspiel ging. Die allererste Kassette von damals hatte ich lange aufbewahrt, und heute wäre es ein Leichtes, sie in digitale Form zu bringen und somit ein Stück vor dem Verfall zu retten. Doch leider ist sie bei einem Aus- oder Umzug aus meinen Händen geraten. So bleiben mir nur die wenigen verblassten Erinnerungen.
Freitag, 17. Juni 2005
Aufatmen
Jetzt kann ich aufatmen: ich habe mein Paket abgeholt, ausgepackt, das Gerät eingeschaltet und es funktioniert! Na ja, fast, ein bisschen muss ich noch selbst machen.
Die Vorgeschichte: Ich habe bei eBay ein nicht unbedingt notwendiges, aber doch nützliches Gerät gekauft. Eigentlich ist es mehr ein Luxus, aber ich dachte, ich gönne mir mal etwas, und vor allem während der Terrassensaison kann ich es gut gebrauchen. Das erste Ärgernis war ein defektes Gerät, was aber problemlos umgetauscht wurde. Auch das zweite Paket sollte via DHL an meine Packstationsadresse geliefert werden. Gestern dachte ich, fragst mal beim Verkäufer nach, ob er es schon verschickt hat. Zurück kam eine sehr knappe Mail mit der Info “gestern raus per GLS”. Na prima! Wieso wird jetzt mit GLS verschickt? Da kriegt also GLS ein Paket mit einer Packstationsadresse, kann es nicht ausliefern und im schlimmsten Fall geht es wieder zurück. Jegliche Versuche, mit dem Verkäufer wieder Kontakt aufzunehmen, damit die Lieferadresse geändert werden kann, blieben erfolglos. Dann kam ich auf die geniale Idee, bei GLS direkt anzufragen. Zwar hatte ich keine Paketnummer, aber mit dem Absender und der Lieferanschrift würden sie es vielleicht herausfinden können. Prompt war ich erfolgreich. Das Paket lag im Depot Laatzen und ich konnte es heute Nachmittag noch abholen. Sonst hätte ich bis Montag warten müssen und das wollte ich nicht, denn das neue Gerät muss schließlich auf der Terrasse getestet werden.
Fazit: Kaufen bei eBay ist nicht immer durchweg erfreulich. Doch um für wenig Geld an ein gutes, gebrauchtes Gerät zu kommen, ist es wohl trotzdem einer der besten Wege. Meine erste Reaktion war, dem Verkäufer nur eine neutrale Bewertung zu geben. Zum ersten muss ich mich auf die Angaben zum Versand verlassen können und zum zweiten erwarte ich von einem eBay-Shop etwas mehr Kundenservice als mit einem Halbsatz abgefertigt zu werden. Dann hatte ich mein Paket im Auto, war schon etwas besänftigt und tendierte mehr so in die Richtung “kleines Abwicklungsproblem, rechtfertigt nicht eine neutrale Bewertung”. Als ich jedoch das Gerät in Betrieb nehmen wollte, sagte es mir, es fehle ihm noch etwas. Und zwar etwas Wesentliches, das ich mit gekauft hatte. Das habe ich jetzt bei den Verkäufern reklamiert und bin mal gespannt, ob und welche Reaktion kommen wird. Mit einem Preisnachlass wäre ich sehr zufrieden. Doch irgendwie habe ich die Befürchtung, die werden so tun, als ob sie mir nicht glauben und Beweise verlangen, die ich nicht liefern kann. Warten wir’s ab.
Ehrlich, ich kaufe ja lieber bei Amazon, Otto und Co., das erspart mir einige graue Haare.
Samstag, 18. Juni 2005
Mein neues Spielzeug
Nun werde ich also doch das Geheimnis um das Terrassengerät lüften. Es handelt sich um ein gebrauchtes, aber wirklich einwandfrei funktionierendes und sehr schönes Notebook: ein Fujitsu Siemens Lifebook der E-Serie.
Nachdem ich gestern und heute alles Notwendige installiert habe, tippe ich nun den diesen ersten Text darauf.
Wie ich gestern ja schon andeutete, verlief der Kauf nicht ganz ohne Hindernisse. Nach dem Hin und Her mit dem falschen Versand stellte sich nach Einschalten des Geräts heraus, dass es kein Betriebssystem hatte. Dabei sollte doch eine Vollinstallation von Windows 2000 mit dabei sein. Der Aufkleber ist auch unten auf dem Gerät, aber mehr auch nicht. Ich habe dies gleich bei den Verkäufern reklamiert, aber wie zu erwarten, hat sich bisher noch keiner gemeldet. Nun gut, schließlich ist Wochenende und vermutlich liegen sie auch lieber am Isarstrand anstatt sich um lästige Kunden zu kümmern. Ich gestehe hier ganz ehrlich, dass mir das fehlende Betriebssystem ziemlich egal ist, denn jetzt ist eben Windows XP drauf. Aber ich werde die Verkäufer trotzdem deswegen noch ein wenig belästigen. Der Akku war natürlich nicht geladen und nach dem Aufladen stellte sich heraus, dass er offensichtlich defekt ist. Er entlädt sich nämlich ungefähr innerhalb einer Minute. Gut, auf Akkus gibt es keine Gewährleistung, aber ich hatte doch gehofft, er hätte noch ein wenig Kapazität. Andere Verkäufer schreiben immerhin gleich dazu, dass der Akku defekt ist. Aber auch das hat nicht die höchste Priorität, denn hauptsächlich habe ich mir das Gerät für die Terrassensaison gegönnt, und da hängt es sowieso immer am Netz. Stromnetz. Ans Netzwerk kann ich es auch hängen, aber nur abwechselnd mit meinem PC. Mehr Anschlüsse haben wir nämlich nicht. Und schon gar nicht bis auf die Terrasse. Ist aber auch egal, ich transportiere eben meine Daten per USB-Stick von einem PC zum anderen. Ansonsten muss ich aber sagen, dass dieses Notebook ein sehr, sehr schönes Gerät ist und es ist extrem leise. Jetzt wird es vielleicht doch voran gehen mit einem bestimmten Projekt, denn ich habe mich bisher immer davor gedrückt, mit Notizblock und Stift auf der Terrasse zu sitzen und dann alles abtippen zu müssen. Wenn ich mal nicht das Notebook belege, ist es schon anderweitig ausgebucht – Jörg spielt dann nämlich Spider Solitär.
Wie es scheint, hat es das Spielzeug auch geschafft, meine Erkältung wegzudrängen. Gestern Nachmittag war ich noch in der Apotheke und habe Nasentropfen-Nachschub besorgt. Überraschenderweise bekam ich sogar eine Beratung dazu. “Nur im Notfall nehmen, sonst trocknen die Nasenschleimhäute aus.” Ja, es ist ein Notfall, dachte ich mir nur, zahlte die 2,85 Euro und entschwand. Lediglich heute nach dem Aufstehen dröhnte mir noch ein wenig der Kopf, im Laufe des Tages wurde es aber immer besser – eine fast freie Nase, kein Dröhnen im Kopf, ein zu 95 % normales Gehör – sprich: ich fühle mich fast wieder wie ein vollständiger Mensch. Vermutlich haben da auch all die Genesungswünsche geholfen. Vielen Dank!
Montag, 20. Juni 2005
Positiv
Vor einer halben Stunde hat sich der Notebookverkäufer telefonisch bei mir gemeldet. Er fragte noch einmal nach, ob denn tatsächlich kein Betriebssystem drauf gewesen sein, was ich ihm bestätigen konnte. Er bot mir dann an, das Notebook wieder zurückzuschicken, damit Windows installiert werden kann. Ich sagte ihm, ich würde es jetzt gern behalten und nicht wieder hin- und herschicken. “Haben Sie denn Windows 2000?”, fragte er noch. Ich antwortete nur knapp mit “ja”, ist schließlich egal, welches Betriebssystem installiert ist. Auf jeden Fall sagte er dann, als Entschädigung – und weil der Versand so lange gedauert habe – würde er mir eine Notebooktasche schicken. Prima, das ist ja auch nicht schlecht. Dann fragte ich ihn noch, ob Akkus denn getestet werden, weil der vorhandene nämlich gerade mal zwei Minuten durchhalte. Nein, das machten sie nicht, antwortete er. Hatte ich mir schon gedacht, das ist bei vielen Gebrauchtgeräteverkäufern so üblich. Er schaute aber gleich nach, ob er denn Akkus für dieses Notebook hat. “Ach, das ist ein Lifebook … nein, da haben wir leider keine. Aber ich frag mal den Kollegen, vielleicht liegt noch irgendwo einer rum und dann packe ich den dazu.” Also lasse ich mich mal überraschen. Verschickt wird das Ganze dieses Mal wirklich mit der Post, da habe ich mich versichert.
Dienstag, 21. Juni 2005
Hessische Speisekarte
Zum Abendessen hatten wir die Inszenierung “Eine Hessin in Niedersachsen”: Es gab Handkäse mit Musik und einen Äppelwoi für mich.
Den Handkäse isst man übrigens nur mit Messer, das heißt, man schneidet ein Stück davon ab, legt es aufs Brot und beißt dann ab. Nicht-Hessen oder Ungeübte dürfen auch eine Gabel zu Hilfe nehmen. Das würde ich aber nie tun, genauso wenig, wie ich beim Spaghettiwickeln einen Löffel zur Unterstützung benutzen würde. Spaghetti wickelt man mit der Gabel auf, basta!
Irgendwann in den nächsten Tagen werde ich Frankfurter Grüne Soße zubereiten, genug Kräuter dafür habe ich ja schon geerntet und eingefroren. Die gibt es dann entweder zur Hähnchenbrust oder zu hart gekochten Eiern. Für die weiteren Sommertage stehen Emmentaler Sommersalat, Spaghetti Tricolore, Salade Niçoise, Tunfischkroketten mit Aioli, Brötchen à la Pan Bagnat – und was mir sonst noch so einfällt – auf dem Speiseplan. Natürlich nur, wenn mal nicht gegrillt wird.
Und es war Sommer
Seit ein paar Tagen haben wir der Temperatur nach Sommer, und seit heute Morgen auch aus Sicht der Astronomen. Um 8:46 Uhr stand die Sonne am höchsten Punkt über der Nordhalbkugel. Ich weiß das nur, weil ich es auf dem Weg zur Arbeit zufällig im Radio gehört habe. Morgen früh um 6 Uhr 13 ist übrigens Vollmond – es gibt also keinen Grund, deswegen heute Nacht schon zum Werwolf oder Ähnlichem zu mutieren. Erstaunlich finde ich es auch immer wieder, dass tatsächlich viele Frauen ihren weiblichen Rhythmus dem Vollmond angepasst haben oder sich ihr Körper einfach daran orientiert. Ich habe ja schon lange geahnt, dass mein Körper durch den Überschuss von männlichen Hormonen auch recht männlich – sprich rational denkend – geprägt ist. Ich glaube an so etwas nicht. Genauso wenig, wie ich im Grunde an die Wirkung von Bachblüten glaubte, obwohl ich mich wirklich bemühte. Es muss sich auf die Katzen übertragen haben, denn die beiden, denen ich Bachblüten verabreichte, zeigten sich davon absolut unbeeindruckt.
Die Temperaturen in den letzten Tagen reichten schon nahe an meine Schmerzgrenze heran. Selbstverständlich finde ich es schön, wenn die Sonne scheint, wenn man ohne Jacke rausgehen, auf der Terrasse unterm Sonnenschirm sitzen und lesen und vor allem abends sehr lange draußen sitzen kann. Unangenehm wird es dann, wenn ich zwischen Duschen und Anziehen schon wieder schwitze, wenn ich überhaupt nicht weiß, was ich denn anziehen soll, wenn ich kaum etwas esse und trotzdem aufquelle und wenn ich morgens im Spiegel ein von der nächtlichen Hitze aufgequollenes Gesicht im Spiegel erblicke. So schlimm war es in den letzten Tagen noch nicht, und heute Abend ist es hier windig, bewölkt und ganz angenehm. Die Wärmeliebenden würden ja sagen, es ist schon wieder zu kalt.
Die Kleidungsfrage kann ich an solch heißen Tagen nur mit Mühe lösen. Klar gibt es auch für Frauen mit mehr als 50 Kilogramm und Kleidergröße 36 schöne Sachen, aber da ich noch immer die Hoffnung habe, mein Gewicht reduzieren zu können, wollte ich den Inhalt meines Kleiderschranks noch nicht komplett austauschen. So wird es also gerade an den heißen Tagen im wahrsten Sinne des Wortes eng. Dann nimm doch einfach ab, würden viele sagen. Doch leichter gesagt als getan. Es waren ja schon vier Kilo weniger, doch wie von Zauberhand kommen die wieder drauf. Und ausgerechnet dann, wenn die Temperaturen nach oben gehen, wenn ich wegen der Hitze wenig esse und viel Wasser trinke. Ich glaube, mein Körper speichert mehr Wasser, als er eigentlich sollte. Warum sonst sollten meine Knöchel geschwollen sein? Heute Vormittag habe ich eine Scheibe Brot mit Lachsschinken gegessen, heute Nachmittag einen Heidelbeerjoghurt. Dazu reichlich Wasser. Das war keine Diät, ich hatte einfach nicht mehr Hunger. Zu Hause gab es dann zwei Häppchen gebratene Putenbrust (gestern vom Grillen übrig geblieben) und später dann zwei Scheiben Brot mit eingelegtem Handkäse. Das kann ja wohl nicht zu viel sein. Ich will noch nicht so weit gehen wie meine Kollegin, die mir gestern erzählte, sie und ihr Mann wollten in der nächsten Zeit abends nur noch einen Joghurt oder Obst essen. Gut, die essen in der Regel mittags in der Kantine. Aber weder das eine noch das andere würde bei mir zur Lebensfreude beitragen. Mittags in der Kantine zu essen, womöglich noch mit nicht besonders netten Leuten am Tisch (was durchaus vorkommen kann), war für mich noch nie ein Genuss. Da bereite ich doch lieber abends etwas Leckeres zu, was ich dann richtig genießen kann.
Ich überlege gerade, ob ich zu viel ans Essen denke und deswegen schon zunehme. Oder vielleicht gucke ich zu viele Kochsendungen?
Es ist jetzt 21:30 Uhr, ich sitze im kühlen Abendwind auf der Terrasse (21 °C), tippe meine Gedanken ins Notebook, während Jörg sich drinnen im wärmeren Wohnzimmer (25 °C) das Fußballspiel Argentinien – Deutschland anschaut. Das ist Luxus für mich, das gefällt mir!
Mittwoch, 22. Juni 2005
Kabellos
Wer hätte das gedacht – ich bestimmt nicht – dass ich heute Abend schon kabellos von der Terrasse aus ins Internet gehen könnte? Jörg hat heute eine Plastiktüte eines Discounters mitgebracht und ich dachte zuerst, da befindet sich wahrscheinlich Grillfleisch darin. Doch weit gefehlt, denn der Inhalt entpuppte sich als Access Point und Notebookadapter. Nach der Installation, die nur mit Hilfe unseres Nachbarn Ralf flott voran ging, haben wir nun einen Wireless-LAN-Zugang für das Notebook. Ich konnte es ja noch gar nicht so recht ausprobieren, denn erst einmal wollten endlos die Updates installiert werden. Aber ab morgen …
Samstag, 25. Juni 2005
Heißer Freitag und geschütztes WLAN
Den ganzen Freitag Vormittag war es bewölkt und nicht besonders warm, ich dachte schon, wir würden den Abend drinnen und nicht auf der Terrasse verbringen. Natürlich wurde es erst am Nachmittag richtig warm, als ich Feierabend machte und Einkaufen ging. Selbst das Duschen danach brachte nur kurzfristig Erfrischung. Ich fühlte mich schon kurz danach wieder heiß und verklebt, natürlich ist auch die Kombination von schwülem Wetter, angeschwollenen Knöcheln und Regelschmerzen nicht optimal. Egal, ich wollte heute draußen sitzen, und während die letzten Windows-Updates auf dem Notebook heruntergeladen und installiert wurden, las ich ein wenig im meiner aktuellen Lektüre. Dann versuchten wir, das WLAN sicher zu machen. Doch selbst für jemanden, dem PCs nicht so ganz fremd sind, ist das nicht so einfach. Da bietet die Software für den Access Point mehr Einstellungen als der Adapter und vor allem ist alles anders benannt – wenn man da nicht schon ein wenig Ahnung hat, ist das alles nicht so einfach. Und das, obwohl beides, also Access Point und Adapterkarte vom selben Hersteller kommen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen wollte ich die Sicherheitseinstellungen zumindest für heute rückgängig machen, dann klickte ich ohne Hoffnung auf Erfolg doch noch eine zusätzliche Auswahl an – und schon funktionierte es! Gar nicht so schlecht für den Anfang. So ist unser kabelloses Netz nicht mehr offen und wir können noch in Ruhe schauen, ob es noch besser geht.
Der Access Point steht mittlerweile im Wohnzimmer, denn aus unserem Betonkeller hatten wir nicht den besten Empfang. Zum Glück ist es Jörg gelungen, noch ein Kabel aus dem Keller durch das vorhandene Loch ins Wohnzimmer zu quetschen. Notfalls hätte er bohren müssen, gelungen wäre es aber auf jeden Fall, denn schließlich kennt er sich mit so was aus.
Am späten Abend ging es mir wieder besser, und da ich überhaupt noch nicht müde war, habe ich das Notebook noch einmal angeschlossen und dies hier geschrieben, während es ringsherum fast still war. Im Moment dröhnt hin und wieder der Lärm eines vorbeifahrenden Lkws von der Bundesstraße herüber, aber alle Nachbarn sind wohl mittlerweile schon schlafen gegangen. Ich glaube, das werde ich wohl auch gleich tun, denn schließlich ist es schon halb zwei.
Sonntag, 26. Juni 2005
Extreme Entspannung
Gestern Morgen ging es mir nicht so gut, ich bin mit Bauch- und Kopfschmerzen aufgewacht. Mit zwei Tabletten intus legte ich mich noch einmal hin, aber auch danach war es noch nicht so gut. Immerhin habe ich eine Staubsaugergrundreinigung durchgeführt.
Heute hatte ich außer dem Schwitzen keinerlei Beschwerden, und es war der richtige Tag und das passende Wetter, um auf der Terrasse zu sitzen und nichts zu tun. Hier und da ein paar Kleinigkeiten im Garten, aber ansonsten habe ich ein Buch zu Ende gelesen, im Internet gesurft und ein bisschen geschrieben. Immerhin müssen wir – mein Lifebook und ich – uns noch ein wenig aneinander gewöhnen. Wenn ich Texte schreibe, geht das ganz flott, nur mit dem Touchpad ist man doch um einiges langsamer als mit der Maus. Die Maus liegt in der Schublade, ich könnte sie ja benutzen, aber egal, ich habe Zeit und bin nicht auf der Flucht. Gestern Abend hatte ich jedoch schon mal ganz flott mein Konto bei der Diba gesperrt. Die Kontonummer war schon gespeichert, und bei der Eingabe der PIN und des Schlüssels habe ich natürlich nur Sternchen gesehen. Ich hätte dran denken müssen, dass bei dreimaliger Falscheingabe das Konto gesperrt wird. Habe ich aber blöderweise nicht. Dann war es passiert. Immerhin kam ich in dem Moment drauf, dass ich durch die etwas ungewohnte Tastatur versehentlich auf die Feststelltaste für die Großschreibung geraten war. Nun gut, ein Anruf beim Sprachcomputer der Bank mit Angabe von Kontonummer und Telebanking-PIN und das Ganze war wieder entsperrt. Das war, wie gesagt, gestern.
Nach einer Dusche am frühen Abend fühlte ich mich heute wieder ganz frisch und wohl. Mittlerweile ist es schon so “kühl”, dass man nicht mehr mit kurzen Hosen draußen sitzen kann. Demnächst wird es noch etwas kühler werden, denn gerade läuft der Rasensprenger und durch die Feuchtigkeit kommt noch ein wenig mehr Kühle auf die Terrasse. Vorhin habe ich auch noch ein paar schöne Gartenfotos gemacht und auch direkt aufs Notebook geladen. Da ich aber noch kein richtiges Bildbearbeitungsprogramm installiert habe, werde ich die Fotos erst in den nächsten Tagen hier oder wahrscheinlich eher im Gartentagebuch veröffentlichen.
Donnerstag, 30. Juni 2005
Aufschlussreiche Auskunft?
Heute hatte ich im Rahmen meiner Arbeit ein Erlebnis, das mich schwer seufzen und dann resignieren ließ.
Wir erstellen in der Medienzentrale die Unterrichtsmaterialien für blinde und hochgradig sehbehinderte Schüler, die in Niedersachsen die so genannten Regelschulen besuchen. Die Punktschriftausdrucke verschicken wir natürlich als Blindensendungen. So ein Paket darf maximal sieben Kilogramm wiegen, daher sind die Kartons also selbst im Maximalfall nicht besonders riesig. Dass aber Blindensendungen auch von der Größe her beschränkt sind, war mir – ähem – bisher nicht bewusst und ich hatte auch nie nachgeschaut. Es hatte schließlich immer alles problemlos geklappt. Nun hatten wir vor einiger Zeit drei Landkarten an einen Schüler ausgeliehen. Diese kamen jetzt zurück – in einem Umzugskarton! Der Karton enthielt außer diesen Karten nur viel Luft. Es ist natürlich immer schwierig, solche Karten (aus Kunststofffolie, nicht knickbar, aber vorsichtig rollbar) wegen ihrer Größe und Breite zu verpacken. Doch dieser Umzugskarton war selbst der Post zu viel und es mussten satte 12 Euro Nachporto bezahlt werden. Auf Grund dieses Vorfalls schaute ich doch einmal genauer im Internet nach und entdeckte, dass die maximalen Maße 60 x 30 x 15 cm betragen. Nun geriet ich ins Zweifeln. Bisher hatten wir häufig Pakete verschickt, die andere Maße hatten, vielleicht 40 x 40 x 30 oder Ähnliches. Nie musste irgend jemand nachzahlen. Da dachte ich mir, fragst einfach mal bei der Post nach, schließlich bieten sie im Internet Kontakt zum Zentralen Kundenservice an.
Dies war mein Schreiben:
Frage zu Blindensendungen (schwer)
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Frage zu den Maßen von Blindensendungen. In den Versandinformationen sind als maximale Maße 60 x 30 x 15 cm angegeben. Rechnet man diese Maße zusammen, ergibt sich ein Gesamtmaß von 105 cm.
Wie verhält es sich, wenn ich zum Beispiel ein Paket mit den Maßen 30 x 30 x 25 cm als Blindensendung verschicken möchte (Gesamtmaß = 85 cm)? Ist dies dann nicht möglich, weil die maximale Höhe überschritten ist? Oder kann ich die Höhe durchaus überschreiten, weil durch die geringere Länge das Gesamtmaß nicht überschritten wird?
Wir als Landesbildungszentrum für Blinde verschicken sehr viele Blindensendungen und möchten natürlich vermeiden, dass durch falsche Verpackungen unnötige Nachentgelte fällig werden.
Mit freundlichen Grüßen
Schnell waren sie immerhin mit ihrer Antwort, schon 45 Minuten später landete sie in meinem Briefkasten:
Sehr geehrte Frau D…,
vielen Dank für Ihre e-mail.
Gerne geben wir Ihnen Informationen zur Blindensendung Schwer National.
Maßgebend für den Versand sind die Höchstmaße der einzelnen Kantenlängen:
Länge max. 600 mm
Breite max. 300 mm
Höhe max. 150 mm
Das Höchstmaß L+B+H = 900 mm, keine Seite länger als 600 mm gilt ausschließlich bei der Blindensendung International.
Wenn wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen können, freuen wir uns.
Mit freundlichen Grüßen
Nein, das hat mir jetzt nicht so richtig weitergeholfen. Ich hatte nicht um eine Wiederholung der Informationen gebeten, die ich – wie aus meiner E-Mail zu ersehen – schon selbst im Internet gefunden hatte. Hätte die Antwort gelautet: “Nein, die Höhe darf auf keinen Fall 15 cm überschreiten …”, dann wüsste ich es sicher. So kann ich nur rätseln, ob das Augenmaß der Post sehr großzügig misst oder ob man vielleicht doch höhere, dafür aber nicht so breite und lange Pakete als Blindensendung verschicken kann.
Mittlerweile wünschte ich, all diese Informationen gar nicht zu haben, dann könnte ich noch mit gutem Gewissen ein Paket mit anderen Maßen packen.
Sonntag, 3. Juli 2005
Die “guten” alten Zeiten
Auch im Internet gab es diese guten alten Zeiten, in denen alles besser war und alle besser miteinander umgingen. Ich habe in den letzten Tagen an mehreren Stellen ein Bedauern über die Veränderung gelesen und auch Reaktionen darauf gesehen. Natürlich gibt es Veränderungen, und nicht immer sind sie positiver Art. Früher – und das ist noch gar nicht so lange her – konnte man recht sorglos und unbehelligt auch ein Online-Tagebuch führen. Hin und wieder kamen E-Mails, aber die meisten Leser blieben unerkannt. Dann kamen die Weblogs mit den Kommentarmöglichkeiten. Viel einfacher ist es jetzt, an der einen oder anderen Stelle seine Meinung zu äußern und leider auch Müll und böse Worte zu hinterlassen. Es ist eine Tatsache, mit der wir, die immer noch unverdrossen mehr oder weniger öffentlich schreiben, leben müssen. Viele schränken sich ein und überlegen gut, was sie denn so frei zugänglich für alle schreiben. Manch einer zieht irgendwann den Schlussstrich und verabschiedet sich freiwillig für immer mit seinem Tagebuch oder Weblog. Ich bleibe noch. Jedenfalls, so lange ich Lust auf diese Art zu Schreiben habe. Zum Glück ist mein Tagebuch offensichtlich zu langweilig für die Weblog-Generation, so dass ich hier recht gemütlich schreiben kann.
Rosig
Nach ein paar kühleren Tagen kehrte der Sommer zurück. Beschweren darf sich wirklich niemand, denn das Wetter war am Freitag und Samstag viel besser als vorhergesagt. Am Freitagabend waren wir bei Freunden im Nachbarort zum Grillen. Selbstverständlich sind wir mit dem Fahrrad gefahren, bei der kurzen Strecke von knapp zwei Kilometern geht das fast noch schneller als mit dem Auto. Und wir müssen uns auch nicht einigen, wer hin- und wer zurückfährt. Eigentlich dürfte man als Fahrradfahrer auch nicht mit Alkohol hinterm Lenker sitzen. Gelten denn da eigentlich auch die Promillegrenzen wie bei den Autofahrern? Aber nach dem Genuss von Bier oder Wein zu reichlichem (und leckerem!) Essen kann man sicherlich noch übern Feldweg nach Hause fahren.
Gestern habe ich nach längerer Pause mal wieder ein wenig im Garten gewerkelt, während die Männer nachmittags im Vorgarten einen Graben ausgehoben haben. Am Haus entlang soll nämlich noch ein Weg gepflastert werden, und die Erde musste Platz für den notwendigen Untergrund machen.
Heute ist es bedeckt und schwülwarm, ich habe schon einige Schwitzanfälle hinter mir, obwohl ich mich nicht großartig körperlich betätigt habe. Mal sehen, vielleicht aktualisiere ich noch mein Gartentagebuch, aber viel Lust habe ich nicht. Ich hole mir lieber etwas zu lesen und mache einen faulen Sonntag auf der Terrasse.
Dienstag, 5. Juli 2005
Auch mich trifft es hin und wieder
Seit einigen Monaten besitze ich eine neue “Heimat”, an die ich meine Pakete und Päckchen schicken lassen kann: eine DHL-Packstationsadresse.
Jedesmal hat es reibungslos funktioniert, auch das Abschicken eines Paketes und einer Rücksendung für meine Kollegin habe ich praktiziert und ich hatte keine Probleme. Nein, stimmt nicht ganz, immerhin stand ich zweimal vor einem Automaten, der gerade außer Betrieb war. Nun gut. Jetzt wartete ich seit zwei Wochen auf die Zusendung der Notebooktasche, und als ich schließlich gestern nachfragte, hieß es, das Paket sei schon vor ungefähr zehn Tagen losgeschickt worden. Ich ließ mir die Sendungsnummer geben und erfuhr vorhin von einem nicht besonders überzeugend auftretenden DHL-Hotline-Mitarbeiter, dass das Paket nicht abgeholt und deshalb wieder zurückgeschickt worden sei. Prima, wie soll ich denn wissen, dass ich es abholen kann, wenn ich gar nicht weiß, dass es eingetroffen ist? Ich bekomme normalerweise eine Benachtichtigung sowohl per E-Mail als auch per SMS, so dass ich es auf jeden Fall mitkriege. Nach zwei Tagen gibt es eine Erinnerung und kurz vor Ablauf der 9-Tage-Frist wohl noch eine. Nur bei mir dieses Mal nicht. Ich bin so was von sauer. Der Hotline-Mitarbeiter bot mir an, eine Beschwerde aufzunehmen. Selbstverständlich durfte und musste er das. Seine mehr oder weniger schlecht auswendig gelernten Entschuldigungen hätte er sich sparen können, die konnten mir wirklich nicht weiterhelfen. Ja, ich weiß, die armen Mitarbeiter am Telefon können auch nichts dafür und ich möchte nicht an ihrer Stelle sitzen (habe so etwas Ähnliches früher auch schon gemacht). Der Absender kann sich natürlich auch gern bei DHL melden, um die Portogebühren ersetzt zu bekommen. Ich weiß nicht, ob der sich die Mühe machen will und wird. Deshalb überlege ich auch noch, was ich weiter tue. Schließlich handelte es sich bei diesem Paket um eine Entschädigungslieferung auf Kosten des Verkäufers, weil auf dem Notebook das Betriebssystem fehlte. Andererseits stellt sich die Frage, ob man erneute Energie und Kosten in den Versand einer Notebooktasche investieren sollte, die im günstigen Fall nur knapp mehr als der Transport kostet. Darüber werde ich noch ein wenig nachdenken.
Trotz dieser schlechten Erfahrung werde ich mir weiterhin Lieferungen an die Packstation schicken lassen. In der Regel wird man schließlich informiert, wann die Bestellung verschickt wurde und kann dann entsprechend reagieren. Im aktuellen Fall wusste ich nicht, dass das Paket längst unterwegs ist, sonst hätte ich auch ohne Benachrichtigung in der Packstation nachgesehen.
Die Technik ist zwar in vielen Teilen wunderbar, aber wenn sie nicht funktioniert, stehen wir ziemlich blöd da.
Donnerstag, 7. Juli 2005
Drinnen-Kater
An schönen Sommertagen fragen wir uns häufig, ob wir überhaupt noch Katzen haben. Die sind stundenlang verschwunden, und wenn wir Pech haben, kommen sie vielleicht gerade zum Fressen, wenn wir nicht zu Hause sind. So kommt es durchaus vor, dass man einen der Kater mindestens 24 Stunden lang nicht sieht. Es muss vermutlich viele schöne kühle Liegeplätze geben, denn ich glaube nicht, dass sie bei mehr als 30 Grad in der Sonne viel in der Gegend herumlaufen.
Kaum wird es kühler und regnet vielleicht noch, versammeln sich sofort wieder alle Katzen auf Sofas, in Körbchen, im Bett oder im Wäschekorb im Keller (dieser eine Korb ist speziell für Sammy hergerichtet und es liegt keine Wäsche mehr darin).
Manchmal kann man Sammy dann sogar davon überzeugen, dass man neben dem Herrchen auf dem Sofa gut liegen kann:
Samstag, 9. Juli 2005
Landregen
Bei dem Regen heute kann ich es noch gar nicht glauben, dass es morgen schon wieder so warm werden soll. Obwohl es im Moment feinster Nieselregen ist, der da von oben kommt, fiel mir doch wieder der Ausdruck “Landregen” ein. Wenn es sanft und gleichmäßig herabregnet und man sich – zumindest nach längerer Trockenheit – freut und sagt, dass es richtig gut für die Pflanzen sei, dann meint man den Landregen. Aber warum heißt er “Landregen”? Regnet es nur auf dem Land in dieser Art und Weise? Regnet es in der Stadt etwa anders? Ich habe im Internet nach der Herkunft des Wortes geforscht, jedoch bin ich nicht schlauer geworden. Ich weiß jetzt zwar, dass Landregen ein langanhaltender Regen mit mäßiger Intensität ist, der in der Regel aus einer Nimbostratuswolkendecke fällt, aber nirgendwo habe ich eine Erklärung des Namens gefunden. Ich rate mal, dass man sich gerade auf dem Land über diese Art von Regen gefreut hat, weil sie dem Boden und den Pflanzen gut tut. Daraus wird dann die Bezeichnung entstanden sein.
Dienstag, 12. Juli 2005
Gute Hitze
Seit Sonntag ist es heiß, und ich bin froh, in unserem Altbau in recht kühlen Büroräumen sitzen zu können. Immer wieder betreten Kollegen unsere Räume mit der Bemerkung: “Hier ist es ja richtig angenehm!” Lediglich ab 15 Uhr wird es wärmer, und in der letzten Stunde lässt schon die Motivation deswegen ein bisschen nach. Aber wer früh anfängt, kann ja auch früh aufhören. Den tatsächlichen Temperaturen begegne ich spätestens dann, wenn ich mich nach draußen begebe und ins Auto setze. Und manchmal trifft mich noch ein baustellenbedingter Stau und spätestens dann ist die Frische dahin. Am Donnerstag beginnen in Niedersachsen die Ferien, und deshalb hat man Ende letzter Woche schon eine Baustelle auf dem Schnellweg eröffnet. Nur gut, dass auch wir nur noch drei Arbeitstage vor uns haben und dann erst einmal entspannen können.
Auch wenn es tagsüber heiß ist, so wird es am Abend doch recht angenehm. Wir haben zurzeit nicht diese unerträgliche schwüle Hitze, und in den letzten Tagen wehte immer wieder ein erfrischendes Lüftchen. In der Nacht von Sonntag auf Montag schlief ich noch ziemlich schlecht und wachte auf, als hätte ich die ganze Nacht durchgefeiert. Gestern hatten wir die ganze Nacht das Fenster weit geöffnet und schlossen erst heute Morgen den Rollladen, weil die Morgensonne so grell schien. Das brachte eine Menge Erfrischung und ich fühlte mich ganz gut erholt und ausgeschlafen.
Unseren Katzen merkt man die Hitze auch an, sie liegen die meiste Zeit hier irgendwo reglos auf der Seite oder dösen im schattigen Vorgarten, über den am späten Nachmittag ein kühler Wind weht. Noch vor kurzem waren die Kater bei schönem Wetter stundenlang verschwunden gewesen, aber sie haben wohl mittlerweile festgestellt, dass es überall genauso heiß wie zu Hause ist und gehen nicht mehr so oft und so lange weg. Außer bei Nacht, aber da werden die Katzen sowieso erst aktiv.
Mittwoch, 13. Juli 2005
Die Blendung
Testen die Autohersteller eigentlich auch, ob und wie die Spiegelung der Sonne auf dem Heck oder der Heckscheibe die nachfolgenden Autofahrer blendet? Heute Nachmittag fuhr ein neues Opel-Modell vor mir her und die Sonne spiegelte sich dermaßen grell und deutlich in der Heckscheibe, dass ich trotz Sonnenbrille extrem geblendet war. Weggucken geht ja auch nicht, denn irgendwie muss ich schon den Blick in etwa nach vorne gerichtet haben. Ich weiß, dass man eine Spiegelung nicht grundsätzlich vermeiden kann, weil die Sonne ja nie am selben Platz steht – oder eher die Erde, von der Sonne aus gesehen. Mir fällt nur eines ein: Ich putze die Scheiben lange Zeit nicht, dann kann sich darin nichts spiegeln. Und das erinnert mich daran, dass mein Auto relativ schmutzig ist, dass ich ab Montag Urlaub habe und dass ich dann drei Wochen Zeit hätte, um es zu putzen. Einmal im Jahr könnte ich es wohl tun.
Wie im Film
Gestern verbrachte ich leider eine Viertelstunde im Stau auf dem Südschnellweg. So ein Stau kann ganz schön langweilig sein, ich schaltete von einem Radiosender zum anderen, um wenigstens vernünftige Musik zu haben. Ich fahre ja ein 13 Jahre altes Auto mit einem 14 Jahre alten Autoradio (stammt noch von dem Vorgänger-Cabrio, das ich ein Jahr zuvor gekauft hatte) und das verfügt eben nur über Radio und Kassettenrekorder, CDs gab es damals für den fahrbaren Untersatz noch nicht. Zur weiteren Unterhaltung kann man im Stau auch versuchen, die anderen Autofahrer zu beobachten. Allzu viel Unterhaltungswert darf man sich aber davon nicht versprechen, denn ein Lkw auf der rechten Spur und immer dieselben Autos vor und hinter einem bringen auch nicht viel Abwechslung. Dann gab es aber auf der rechten Spur mehr Bewegung als auf der linken (leider!), doch so kam ich in den Genuss einer althollywoodreifen Darstellung. Ein älterer, an der Tür etwas verbeulter Toyota Corolla in Rot kroch an mir vorbei. Während alle anderen Autofahrer bei diesem Schneckentempo und auf schnurgerader Strecke das Lenkrad mit einem bis höchstens fünf Fingern festhielten, hatte die junge Fahrerin in höchster Konzentration beide Hände fest um das Lenkrad geschlossen und bewegte es ständig hin und her. Sofort fielen mir alte Hollywoodfilme ein, in denen die Autofahrer mit heftigen Lenkbewegungen im Fahrzeug saßen, obwohl sie gar keine Kurven fuhren. Und obwohl hinter ihnen nur ein Landschaftsfilm ablief.
Sonntag, 17. Juli 2005
Perfekt
Gestern habe ich zwei Lieferungen an meine Packstationsadresse bekommen und dieses Mal hat alles wieder perfekt geklappt. Am Freitag hatte ich von den Absendern die Benachrichtung, dass die Lieferungen rausgegangen sind und am Samstagmorgen kurz nach acht waren sie angekommen.
Das eine Päckchen enthielt den neuen Harry Potter. Ich hatte kurz vorher noch überlegt, ob ich mir das Buch nach Hause schicken lasse, aber dann entschied ich mich doch anders. Denn auch vor zwei Jahren war das Buch am Freitag verschickt worden, aber es war am Samstag noch nicht hier bei der örtlichen Poststelle angekommen, damit es rechtzeitig ins Postauto verladen werden konnte. Die Chancen, dass es am Samstag in Hannover im Automaten landen würde, rechnete ich mir größer aus. So war es auch und deshalb konnte ich schon auf der Terrasse sitzen und lesen. Dieses Mal habe ich mir das Wörterbuch daneben erspart, schließlich muss man nicht unbedingt jedes Wort verstehen.
Dienstag, 19. Juli 2005
Urlaubsbeginn
Urlaub ist was Feines, auch wenn man ihn “nur” zu Hause verbringt. Man kann endlich mit gutem Gewissen lange auf der Terrasse sitzen, Spätfilme im Fernsehen anschauen, ganz lange schlafen, selbst gemachtes Tsatsiki mit viel Knoblauch essen, einen Nachmittagsimbiss auf der Terrasse einnehmen, danach ein wenig fernsehen, wenn es draußen zu heiß ist, einfach nur dasitzen und in den Garten schauen, lesen, aber dann auch den Keller aufräumen, Unmengen von leeren Getränkekiste und Altpapier wegbringen …
Heute ist erst der zweite Urlaubstag und wir haben noch viele Tage Zeit, um etwas zu unternehmen. Je nach Lust und Wetter gehören da sicherlich auch einige kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung dazu. Es gibt vieles, was ich auch nach fast sieben Jahren hier noch nicht kenne.
Gestern musste ich mehr oder weniger unfreiwillig um kurz nach zehn aufstehen, denn der Gärtner mit zwei Helfern war da, um den Rasen zu mähen und zu vertikutieren. Nun ist der Löwenzahn (vorübergehend?) weg und Jörg konnte am Nachmittag noch ein wenig Rasen einsäen. Da ist es jetzt natürlich ideal, dass es sich etwas abgekühlt hat und in den nächsten Tagen regnen wird. Gut, dann haben wir leider kein Terrassenwetter mehr, aber wenigstens kann ich mal wieder etwas “Normales” kochen und es muss nicht ständig gegrillt werden. Nichts gegen das Grillen, aber ich verlerne schon das richtige Kochen, glaube ich. Außerdem muss mal wieder eine richtig schöne Portion Pasta auf den Tisch!
Mittwoch, 20. Juli 2005
Schwarz und vorne geschlossen
Ich brauchte neue Schuhe. Das kommt nicht so häufig vor, aber nun war es wieder einmal so weit. Zwei Bedingungen mussten sie unbedingt erfüllen: Sie mussten schwarz und vorn geschlossen sein. Der Schuhbedarf entstand mit langsam steigenden Temperaturen. Bei dreißig Grad oder mehr sollten die Schuhe selbst bei mir ein klein wenig luftiger sein. Die Farbe ergab sich aus den vorhandenen Kleidungsstücken. Denn wenn ich eine schwarze Hose oder einen schwarzen Rock zum Beispiel mit einem weißen Oberteil trage, dann passen blaue Schuhe nicht dazu. Beigefarbene gingen noch, aber na ja … Ich besitze auch schwarze Schuhe, doch das Tragen des einen Paares ist im Sommer nicht gerade angenehm, es sei denn, man möchte sich Schwimmfüße züchten – viel zu geschlossen und luftundurchlässig. Das Tragen des anderen Paares wagte ich in den letzten Wochen zwar noch einmal, aber diese Schuhe fielen mittlerweile in die Kategorie “untragbar”. Da ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann, wann und wo ich diese Schuhe gekauft habe, dürften sie schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel oder besser gesagt unter den Sohlen haben. Ich gestehe, man hat es ihnen auch angesehen und ich habe sie verschämt in die Mülltüte gepackt. Am Montag betrat ich also einen Schuhladen mit den Vorgaben “schwarz, sommergeeignet und geschlossen”. Es wäre mir um Einiges leichter gefallen, Sandalen oder andere offene Schuhe zu finden. Aber ich trage keine Sandalen. Ich hasse alle Sorten Schuhe, in denen die Zehen zu sehen sind. Auch wenn sich die Füße darin noch so gut fühlen. Der Rest von mir würde sich nicht so gut fühlen, wenn die Zehen sichtbar wären. Ganz ohne Schuhe habe ich damit weniger ein Problem, aber mit Schuhen … Ich schaue auch anderen Leuten nicht so gern auf die offenen Schuhe. Mit Grauen erinnere ich mich an eine ehemalige Kollegin, die im Gesamten etwas ungepflegt wirkte und mit Vorliebe Birkenstockschlappen trug, aus denen die Fußzehen mit den überlangen Fußnägeln herausragten. Mir läuft heute noch eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich daran denke. Erstaunlich finde ich es auch, dass selbst Frauen, die ansonsten absolut ungeschminkt daherkommen, unbedingt die Fußnägel farbig lackieren müssen. Wieso macht man das? Schrecklich auch für mich ist diese Mode mit den weißen Rändern, die selbst vor Fußnägeln keinen Halt macht und sie noch mehr betont als notwendig. Und dann wären da noch die Sommerschuhe, bei denen man vorn ungefähr eineinhalb Zehen sieht …
Also wie man sieht, habe ich mit den Füßen so mein Problem. Die Auswahl an Schuhen war leider auch sehr gering. In Größe 39 gab es überhaupt nichts, was entfernt zu meinen Vorstellungen passte. Was nicht zu meinen Füßen passte, war die Schuhgröße 38, die konnte ich zwar früher hin und wieder tragen, aber mittlerweile sind meine Füße wohl endgültig in die Breite gegangen. Per Zufall kam ich am Größe-40-Regal vorbei und da sah ich doch ein hübsches Exemplar. Warum nicht, einfach mal probieren, dachte ich mir. Sie passten! Nicht zu groß, bequem und luftig, schwarz und vorne geschlossen:
Und das Ganze noch heruntergesetzt auf 15 Euro! Da kann ich wieder einmal unseren Spruch des Jahres anbringen: “Da kann man doch wirklich nicht meckern!”
Freitag, 22. Juli 2005
Urlaubswetter
Man kann sich das Wetter bekanntlich nicht aussuchen, sondern muss es nehmen, wie es kommt. Normalerweise finde ich das auch ganz in Ordnung. Ich brauche im Sommer keine 35 Grad im Schatten, 25 reichen mir auch. Regnen darf es selbstverständlich auch einmal. Aber manchmal bin selbst ich mit dem Wetter nicht zufrieden.
Nachdem wir bis Mittwoch noch einigermaßen gutes Wetter hatten, wurde es zunehmend feuchter von oben. Heute hatten wir den ganzen Tag Regen, von sanftestem Nieselregen bis zu dem so schönen Landregen. Natürlich kann man sich auch im Haus beschäftigen, doch gerade im Urlaub möchte man doch das eine oder andere außerhalb der heimischen vier Wände erleben. Bei Dauerregen machen aber viele Dinge nicht so richtig Spaß – zumindest, wenn man nicht für solche Tage gewappnet ist. Also haben wir uns für die nächsten Tage vorbereitet, denn es soll ja noch nicht wieder so richtig sommerlich werden.
Für morgen steht ein Besuch des Regenwaldhauses auf dem Plan, und in den nächsten Tagen können wir uns – je nach Lust, Laune und Wetter – noch im Niedersächsischen Landesmuseum und im Historischen Museum weiterbilden.
Bei trockenerem Wetter werden wir einen Ausflug zum Schloss Marienburg machen, das war mein erster Wunsch, der allerdings zunächst einmal ins Wasser gefallen ist.
Samstag, 23. Juli 2005
Tropisch
Heute sind wir am frühen Nachmittag zum Regenwaldhaus gefahren. Denn wenn die Temperaturen nicht sommerlich sind, kann man ja Orte aufsuchen, an denen es wärmer ist. Mir war schon klar, dass es in einem solchen Gebäude sicherlich wärmer sein würde als es üblicherweise in unseren Gefilden ist. Doch hatte ich mir nicht so richtig bewusst gemacht, dass es dort extrem tropisch sein würde. Und das mir, die sowieso schon leicht bei schwül-feuchtem Wetter ins Schwitzen kommt! So war der Besuch nicht der reine Genuss, denn nach gar nicht langer Zeit stand mir der Schweiß im Gesicht und ich fühlte schon, wie sich auch an anderen Stellen Tröpfchen bildeten.
Verträgt man diese feuchte Hitze besser, kann man mit viel mehr interessanten Informationen nach Hause gehen als wir es heute getan haben. Zur Abkühlung sind wir anschließend noch ein Stück im Georgengarten spazieren gegangen.
Sonntag, 24. Juli 2005
100 Jahre Eis am Stiel
Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio, dass 1905 das Eis am Stiel erfunden wurde. Nur ein Zufall soll es gewesen sein, der “Erfinder” hatte versehentlich im Winter ein Glas Limonade mit Löffel darinnen auf der Fensterbank stehen gelassen.
Das erste Eis am Stiel in Deutschland war ein Milcheisquader in Stanniolpapier verpackt. Mensch, dachte ich mir, das gab es doch auch noch in den sechziger Jahren! Ich erinnere mich auf jeden Fall an ein solches Eis. Dann kamen die Fruchteissorten, das erste soll “Capri” gewesen sein. Mein liebstes Eis war aber das “Himbi”, Vanilleeis mit einem Himbeerfruchteisüberzug. Diese Eis hatte vor einigen Jahren noch einmal ein kurzes Revival, aber mittlerweile ist es ganz von der Bildfläche verschwunden.
Dienstag, 26. Juli 2005
Sommer-Essen
Falls irgendwann wieder einmal der Sommer zurückkehren sollte, hätte ich ein paar Ideen für leckeres Essen:
Die Rezepte habe ich natürlich alle selbst getestet und fotografiert, und nachdem wir alles verspeist und für lecker befunden haben, in meine kleine Rezeptsammlung aufgenommen.
Eiszeitalter
“Das Eis, das unsere Eltern dahinschmelzen ließ …” – so lautete die Beschreibung dieses Milcheisquaders in einem Zeitungsartikel. Und genau dies machte mich stutzig und ich dachte, huch, wieso die Eltern, dieses Eis habe ich doch sogar noch als Kind gegessen. Hat es sich so lange auf dem Markt gehalten? Aber nein, ich musste mir einfach wieder einmal bewusst machen, dass möglicherweise eine 25-Jährige den Artikel geschrieben hat. Und die könnte meine Tochter sein!
Freitag, 5. August 2005
Aussichten
Nun ist der Urlaub fast vorbei, genau genommen ist er es schon, denn jetzt liegt nur noch ein “normales” Wochenende vor uns. Die Aussicht auf die kommende Arbeitswoche rückt also in bedrohliche Nähe. Wie immer war der Urlaub zu kurz und am Ende frage ich mich, was ich in den drei Wochen eigentlich gemacht habe. Ein wenig mehr hätte es sein dürfen, doch zu bestimmten Dingen fehlte leider das passende Wetter.
Von Sonntag bis Mittwoch waren wir wieder einmal in Hessen und haben meine Eltern in Reichelsheim besucht. Dann konnte ich bei einem Ausflug am Dienstag nach Frankfurt Altbekanntes wiedersehen. Immerhin habe ich knapp zwanzig Jahre in Frankfurt gearbeitet. Der Blickwinkel war jedoch teilweise neu, denn wir waren auf dem Maintower, den es noch nicht gab, als ich Frankfurt den Rücken kehrte.
Dienstag, 9. August 2005
Reaktion
Reaktionen auf meine Websites gibt es eher selten und dann finde ich es ganz besonders amüsant, eine solche Mail wie die folgende zu erhalten:
Sehr geehrte Frau (muss mal schnell Ihren Namen nachschauen) D. !
Sie schreiben für die Öffentlichkeit.
Ich weiss zwar nicht, was Sie geschrieben haben, da ich es auf rotem Grund nicht lese. Aber Sie haben anscheinend eine ganze Menge Websites (nichts Gescheiteres zu tun, hmm?).
Ich traf zufällig auf Ihre Website, weil ich einen andern Namen für Löwenmaul suchte. Da der lateinische Name nicht in mein Kreuzworträtsel passte, war ich frustriert und öffnete Ihre Website. Das arrangierte nichts, denn der Fond war dunkelrot und Ihre Photos schlecht und uninteressant. Aber die Frontpage ist schön.
Auf Wiederlesen vielleicht und gute Besserung!
Wieso schreibt die Dame “Auf Wiederlesen”, wenn sie nach eigener Aussage noch gar nichts gelesen hat?
Offensichtlich gibt es Leute, die nichts Gescheiteres zu tun haben, als sich mit Websites zu beschäftigen, die sie abgrundtief schlecht finden. Oder handelt es sich bei dieser E-Mail möglicherweise um eine Beratung? Ach nee, eine Rechnung war nicht dabei …
Also werden meine Tagebuchseiten auch weiterhin einen roten Hintergrund haben – jedenfalls so lange es mir gefällt – und ich werde weiterhin bedauernswerte Internetsurfer mit meinen schlechten Fotos belästigen.
Freitag, 12. August 2005
Endlich Freitag
Die erste Arbeitswoche nach dem Urlaub war recht anstrengend, und deshalb sehnte ich mehr als sonst den Freitag herbei.
Zunächst fiel es mir schwer, nach drei Wochen lange schlafen und wenig tun, jeden Morgen wieder so früh aufzustehen. Dazu kam der gedankliche Stress an die noch zu erledigende Arbeit. Mein Ziel ist es nämlich, bis zum Schulbeginn so viel wie möglich noch abzuarbeiten. Es soll schließlich kein Schüler ohne Material dasitzen, wenn es irgendwie geht. Dann kam noch eine Geburtstagsfeier am Mittwoch dazu. Wir waren im Grunde nicht spät zu Hause (gegen elf), aber da ich nicht direkt nach dem Nachhausekommen ins Bett gehen kann, wurde es doch etwas später. Halb eins! Nur sechs Stunden Schlaf waren zu wenig, das merkte ich deutlich am Donnerstag. Nachmittags fiel mir das Arbeiten nicht so leicht, die Augen brannten und ich wünschte mir ein weiches, bequemes Bett oder mindestens ein Sofa zum Liegen. Ja, ich spüre deutlich das Alter!
Heute konnte ich eine sehr erfreuliche Bilanz der ersten Arbeitswoche ziehen. Ich habe eine Menge geschafft, mehr als ich dachte, und es bleiben immerhin noch eineinhalb Wochen, um den Rest zumindest in Teilen zu erledigen. Also entschloss ich mich, nicht allzu spät Feierabend zu machen, dann Einkaufen zu fahren und den Rest des Nachmittags entweder am PC oder mit Harry Potter auf dem Sofa zu verbringen. Doch es kam anders. Die flotte Fahrt auf dem Schnellweg wurde abrupt gestoppt und dann ging nichts mehr. Nach einer Viertelstunde des Stehens und Wartens wurde in den Verkehrsnachrichten verkündet, dass der Südschnellweg wegen eines Unfalls ab Hildesheimer Straße gesperrt sei. Drei Kilometer Stau. Und ich mittendrin. Immer mehr Leute stiegen aus, einige gingen nach vorn zu der nicht allzu weit entfernten Unfallstelle. Immer wieder kam jemand mit einer Hiobsbotschaft zurück, von der ich immerhin Bruchstücke durch das offene Fenster verstehen konnte. “Ein Lkw steht quer, da geht nix mehr.” – “Ein Lkw und ein Wohnwagen, alle quer auf der Fahrbahn …” – “Die kriegen den Anhänger nicht ab, das kann doch nicht wahr sein!” – “Der Pkw hat sich dermaßen verkeilt, dass sie ihn nicht rausbekommen. Ist aber nur Blechschaden.” “Das dauert noch lange!” Nach einer Stunde bekam ich leichte Panik und stellte mir vor, bis abends um acht dort im Auto zu sitzen. Aber die würden es doch wohl irgendwie schaffen, die Autos voneinander zu trennen? Ich beruhigte mich wieder und sagte mir, es sei immer noch besser, einige Stunden im Stau zu stehen als ein paar Minuten früher losgefahren zu sein und selbst in den Unfall verwickelt worden sein. Dann kamen wieder Leute zurück, aber sie gingen eiligen Schrittes, sprangen in ihre Autos und nur wenige Sekunden später kam wieder Bewegung in die Blechlawine – nach eineinhalb Stunden Sperrung. Am Unfallort war nur noch ein Wohnwagen auf der rechten Spur und brauner Schmutz quer über die Fahrbahn zu sehen.
Ich machte mich auf in den Supermarkt und war um halb fünf endlich zu Hause.
Übrigens habe ich mir überlegt, es könne durchaus sinnvoll sein, immer ein Buch im Auto mitzuführen – als Lesestoff in solchen langweiligen Stausituationen.
Sonntag, 14. August 2005
Das kann ja heiter werden
Ich befürchte, im Herbst und Winter wird es in unserem Wohnzimmer richtig eng werden. Genauer gesagt, auf meinem Sofa. Bei diesem Sofa handelt es sich um einen so genannten Zweisitzer und mein Sitzplatz befindet sich auf der rechten Seite. In gemütlicher Lese- oder Fernsehlage finden meine Füße Platz auf der linken Seite. Fanden Platz, müsste ich eigentlich sagen, denn in letzter Zeit wird es eng dort. Die Katzen haben gerade dieses kleine Sofa zu ihrem Lieblingsliegeplatz auserkoren. Lizzy liegt schon seit langer Zeit oft auf der Lehne und manchmal auch ganz links in der Ecke, zusammengerollt an die Kissen gedrückt. Da es in den letzten Wochen draußen recht ungemütlich war, hat nun Mika entdeckt, dass man dort wunderbar liegen kann. Wir können uns noch arrangieren, wenn er sich zu lang macht, schiebe ich ihn einfach ein Stück nach links, damit ich wenigstens auf der anderen Hälfte Platz finde. Vor ein paar Tagen meinte allerdings auch Sammy, unser großer Maine Coon, dass er neben Mika auf dem Sofa liegen wolle. Für mich wurde es dann sehr, sehr eng.
Wenn das im Herbst und Winter so weitergeht, muss ich ein Drittsofa beantragen oder auf dem Boden sitzen.
Montag, 15. August 2005
HannoverBlogs
Ich bin nicht selbst drauf gekommen, sondern man hat “mich” gefunden:
HannoverBlogs ist seit zwei Tagen online.
Bisher gibt es dort nur wenige Blog-Feeds, aber ich hoffe, dass sich bald noch mehr Lesenswertes aus Hannover und der Region einfinden wird.
Mittwoch, 17. August 2005
Endlich wieder einmal gegrillt
Heute war es zum Glück wieder so weit, dass man sich überhaupt und auch noch abends draußen aufhalten konnte. Damit konnte sich mein allerbester Ehemann einen seit Wochen auf Grund des schlechten Wetters nicht zu verwirklichenden Wunsch erfüllen: Der Grill wurde angeworfen!
Für mich als meist kochende Frau bedeutet dies allerdings keine allzu großen Herausforderungen. Für das “kleine” Grillen zu zweit befördere ich lediglich Fleisch und Würstchen aus dem Tiefkühlschrank und backe ein Baguette oder Ciabattabrot auf. Heute ereilte mich der Schreck, als mir nach dem Duschen einfiel, dass ich nicht wie abgesprochen eine Portion Tsatsiki gekauft hatte. Für den gut ausgestatteten Haushalt ist das aber kein Problem. Na ja, es war schon ein wenig Zufall, denn Naturjogurt steht nur selten im Kühlschrank. Heute hatte ich Glück, denn es waren noch drei Becher da, die ich vor kurzem nicht mehr brauchte. Salatgurken lagen auch im Gemüsefach und Knoblauch haben wir sowieso. Also war schnell mal ein Tsatsiki zubereitet.
Allerdings waren die Temperaturen heute noch nicht geeignet, um länger am Abend draußen zu sitzen. Bis Freitag soll es ja noch einmal wärmer werden, aber ich denke, das war’s dann.
Immerhin ist der Garten zurzeit recht pflegeleicht, der mäßige Sommer muss ja auch etwas Gutes haben.
Sonntag, 21. August 2005
Fast easy
Als ich vor kurzem mit Mika zum Impfen beim Tierarzt war, nahm ich auch gleich wieder für alle Katzen ein Entwurmungsmittel mit. Das preiswerteste Mittel gibt es in Tablettenform, aber Tabletten muss man erst einmal in eine Katze reinkriegen. Zumindest bei manchen eigenwilligen Exemplaren dieser Gattung ist es eine Herausforderung.
Seit Sammy seine Verletzung an der Pfote hatte und eine ganze Weile Antibiotika nehmen musste, kriege ich bei den Katern das Tabletteneinwerfen mittlerweile ganz gut hin. Die sind friedlich und halten auch still. Lizzy, unsere Tigerkatze, kann ich gern mit etwas Kalbsleberwurst überzeugen. Ich zerkleinere die Tablette, packe sie ordentlich in Kalbsleberwurst ein und schwupps – schon ist sie in Lizzys Bauch verschwunden. Ein Problemfall ist allerdings Moni. Sie ist äußerst wehrhaft, wenn man ihr etwas verabreichen “möchte” und Kalbsleberwurst mag sie auch nicht. Beim letzten Mal habe ich extra das allerfeinste Katzenfutter im kleinen, goldenen Schälchen gekauft, eine Tablette beinahe zu Feinstaub zermahlen und mit dem Futter vermischt. Ich habe es Moni als die allerbeste Delikatesse serviert, mit dem Resultat, dass sie mich angeschaut hat, als wolle ich sie vergiften und eiligst weggelaufen ist.
Daher fragte ich beim letzten Tierarztbesuch, welche Alternativen es gäbe. Ja, Paste gäbe es noch. Ich schüttelte den Kopf, denn Paste ist noch schlechter in Katzen hineinzubekommen als Tabletten. Als letzte Möglichkeit gibt es dann noch die Spritze, aber die Tierärzte raten davon ab, wenn es irgendwie anders geht, denn jede Spritze zu viel kann zu Gewebsveränderungen führen. Die Tierärztin studierte die Unterlagen, stellte fest, welche Tabletten die Katzen bisher bekommen hatte und kam mit einem anderen Medikament zurück: Flubenol easy. Dieses kann man den Katzen wie ein Leckerli anbieten und sie berichtet von sehr guten Erfahrungen einer anderen Katzenbesitzerin.
Meine erste “Versuchsperson” war natürlich Moni. Ich legte ihr die Tablette zusammen mit zwei Käserollis hin, aber sie ist anscheinend sofort dahintergekommen. Die Käseleckerlis mag sie sonst sehr gern, aber sie hat mir wohl angesehen, dass da etwas faul war. Lizzy habe ich wie üblich wieder mit Kalbsleberwurst überzeugen können.
Bei den Katern wollte ich eigentlich die Tablette einwerfen, dann dachte ich mir, probier’s einfach mal. Also legte ich die Tablette auf die Hand, hielt sie den Katern vor die Nase, und sie fraßen sie begeistert wie das allerbeste Leckerli. Na, wenigstens ein Erfolg!
Ich werde es trotz des ersten Misserfolges noch einmal mit Moni probieren, vielleicht klappt’s ja beim zweiten Mal.
Nicht ganz wie geplant
Am Freitag wollten wir grillen, denn da sollte das Wetter wieder einmal richtig gut werden. Wir hatten auch Glück und die angekündigten Gewitter blieben uns erspart. Zu Essen gab es unter anderem richtig lecker (selbst) mariniertes und dann gegrillte Rindersteaks. Außerdem hatte ich wieder einmal den köstlichen Emmentaler Sommersalat zubereitet, dieses Mal in der vollständigen Variante mit Salami. Das Rezept und das Foto muss ich demnächst noch aktualisieren. Vom Salat hatte ich gleich eine sehr große Schüssel voll zubereitet, denn schließlich wollten wir am nächsten Abend zum Sommerfest bei einem meiner Kollegen gehen. Dieses Fest findet jedes Jahr am letzten Ferienwochenende statt und um 18 Uhr sollte es losgehen. Doch es kam anders. Gestern Nachmittag lag ich mit Bauchkrämpfen auf dem Sofa, ich hatte total verdrängt, dass die vier Wochen schon wieder vorüber waren. Trotz Tabletten ging es mir nicht sofort wieder gut und ich dachte, wir könnten dann eben etwas später dorthin fahren. Doch erst gegen neun fühlte ich mich wieder besser, und dann war es uns definitiv zu spät, um noch loszufahren. Schließlich fand das Fest nicht um die Ecke statt, sondern wir hätten noch eine Strecke von vierzig Kilometern zurücklegen müssen. Also müssen wir uns in den nächsten Tagen selbst mit der großen Schüssel Salat befassen, doch da er nur mit Essig und Öl angemacht ist, hält er sich auf jeden Fall einige Tage.
Heute war das Wetter wieder einmal schlechter als vorausgesagt. Am Nachmittag waren wir eine kleine Runde spazieren, irgendwie war es aber nicht kalt und vor allem schwül, so dass ich danach schon wieder total verschwitzt war.
Dann habe ich ein wenig den neuen Harry Potter weitergelesen und bin jetzt immerhin fast bis zur Mitte des Buches gelangt. Um halb sieben wollte ich mir die Lindenstraße anschauen, die heute wegen des Papstbesuches früher gesendet werden sollte. Sollte! Denn der Papst war anscheinend nun doch früher dran und die Lindenstraße gibt es erst um halb acht. Und nur deswegen gibt es hier diesen Eintrag, sonst wäre ich wieder viel zu schreibfaul gewesen. Wenn auch nichts Erwähnenswertes passiert, muss ich schließlich auch nichts schreiben.
Montag, 22. August 2005
Direkt nebenan
Heute in der Zeitung:
Hannover
Ehepaar will sterben – aber Mann überlebt
Schwer kranke Rentner wählen den Freitod durch Kopfschuss. Ein Jogger findet den schwer verletzten 80-Jährigen neben seiner toten Frau.
Und das Ganze spielte sich in unserer Nähe auf einem Feldweg ab, vermutlich ungefähr 500 Meter entfernt. Gehört habe ich allerdings nichts, falls der Rettungswagen mit Sirene angefahren sein sollte, habe ich wohl sehr tief geschlafen.
Dienstag, 23. August 2005
Nicht alles ist ein Sonderangebot, …
… was man so im Angebotsprospekt findet. Es ergab sich gerade, dass wir neue Ersatzzahnbürsten brauchten und da entdeckte ich ein “Angebot” bei einem großen Supermarkt in unserer Nähe. Zwei Stück für 9,99 Euro. Da diese Zahnbürsten nicht auf meinem wöchentlichen, ja noch nicht einmal meinem monatlichen Einkaufszettel stehen, kenne ich die Preise natürlich nicht. Beinahe hätte ich also das vermeintliche Schnäppchen gekauft, da flatterte mir eine Werbe-E-Mail von Amazon ins Haus. Und ausgerechnet diese Zahnbürsten wurden auf der ersten Seite angeboten: ein 8er-Pack für 27,95. Umgerechnet würde ich also da 3 Euro weniger für zwei Stück bezahlen. Das ist ja eine Menge Geld. Ich habe daraufhin noch einmal den Supermarkprospekt konsultiert und stellte fest, dass die elektrische Zahnbürste selbst im Angebot war und die Ersatzzahnbürsten daneben im kleinen Bild mit dem Text “dazu erhältlich” beschriftet waren. Sollte es sich etwa gar nicht um ein Angebot handeln? Bei dem Preis muss ich schwer daran zweifeln, auf jeden Fall aber kann man solch preisunkundige Kunden (haha, welch schöne Wortkombination!) wie mich damit an der Nase herumführen.
Donnerstag, 25. August 2005
Bild vom Bild
Schon seit einiger Zeit hatte ich vor, eines oder mehrere meiner Fotos in einem größeren Format entwickeln zu lassen. Nun hatte ich mir zwei ganz gelungene Exemplare ausgesucht und habe am Sonntag endlich einmal den Auftrag vergeben. Nach einiger Suche unter Bilderdienste habe ich mich entschieden, bei Schlecker einen Versuch zu wagen. Mein gewünschtes Format 30×45 cm gab es dort, der Preis war in Ordnung und ich konnte auswählen, ob die Fotos nach Hause oder in die Filiale geliefert werden. Also wählte ich die Filialabholung, weil ich sowieso nicht zu Hause bin, wenn die Post kommt. Fix ging es auch, am Sonntagnachmittag geordert, am Montagabend hatte ich die Nachricht, dass die Fotos fertig seien und in voraussichtlich zwei Tagen abgeholt werden könnten. Gestern war ich also bei Schlecker am Rathausplatz und fand da tatsächlich einen großen, stabilen Umschlag mit meinen beiden Fotos vor.
Die Rosen hängen jetzt im Wohnzimmer, für die Schnittlauchblüte muss ich noch einen passenen Rahmen besorgen.
Samstag, 27. August 2005
Donnerstag, 1. September 2005
Versandhaus ade
Früher habe ich gern in Versandhauskatalogen geblättert und auch öfters etwas bestellt. Jedoch war schon in den letzten Jahren immer weniger für meinen Geschmack dabei und als ich jetzt zwei aktuelle Kataloge durchforstete, fand ich nichts. Absolut nichts, was mir auf Anhieb gefiel. Nicht ein einziger schöner Pulli, nicht ein einziges hübsches Shirt. Ich werde mich also von diesem Einkaufsweg verabschieden müssen. Dabei war es immer so bequem, zu Hause auszuwählen und liefern zu lassen. Ich fahre nämlich nicht besonders gern in die Stadt zu Einkaufen, das ist mir immer zu viel Aufwand. Weil ich aber jetzt etwas ganz Bestimmtes suchte, fuhr ich gestern in die “kleine Einkaufsstadt”, das Leine-Center in Laatzen. Und siehe da: Trotz der begrenzten Auswahl an Läden wurde ich auf Anhieb fündig. Neben der gesuchten und gefundenen schwarzen Sweatjacke für 30 Euro nahm ich noch zwei Tops zum halben Preis und ein T-Shirt für Jörg mit, das nur noch 5 Euro kostete. Da kann man doch wirklich nicht meckern!
Montag, 5. September 2005
Offline
Das Wetter ist momentan viel zu schön, um sich länger als nötig am Computer aufzuhalten. Obwohl, ich könnte ja mit dem Notebook auf der Terrasse sitzen … Ich müsste dringend eine längere E-Mail schreiben oder vielmehr beenden. Dann noch zwei, drei kurze … Aber irgendwie kriege ich nichts zustande.
Am Dienstag hatten wir Besuch zum Grillen, am Freitag ebenso. Der Freitag hat mir im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen bereitet, denn es war nicht so klar, ob das Wetter zum Draußensitzen einladen würde. Ich habe also beim Einkauf vorgesorgt und hätte im Falle von Kälte und Regen auch eine Pizza zubereiten können. Aber es war wunderbar, zwar bewölkt, aber warm genug, um lange draußen zu bleiben.
Am Samstag war zunächst die obligatorische Hausreinigung und Wäschewaschen dran. Danach habe ich mich mit Harry Potter auf die Terrasse verzogen. Abends ging’s dann per Fahrrad mit einem befreundeten Paar zum Weinfest bei der Freiwilligen Feuerwehr im Nachbarort. Es war kein idyllisches Fest, dafür bietet ein Feuerwehrgerätehaus nicht den richtigen Rahmen, aber lustig war es trotzdem. Ich verirrte mich auch noch auf die falsche Toilette, die gar keine öffentliche war. Haben mich vielleicht deshalb alle Leute so angestarrt, als ich an den Tischen und Bänken vorbeilief?
Gestern war ich absolut faul, hatte nicht einmal Lust, im Garten etwas zu machen. Das Kräuterbeet müsste dringend “entrümpelt” werden, aber ich habe mir lieber wieder mein Buch geschnappt, die Beine hochgelegt und den Tag genossen.
Im Laufe der Woche werden wir voraussichtlich wieder einmal bei unseren Freuden grillen und ich überlege gerade, ein paar Beilagen selbst zu machen. Die beiden hatte die letzten Male eine gemischte Platte griechischer Spezialitäten von Anna mitgebracht, die sehr lecker sind, aber ein wenig Abwechslung könnte ja auch nicht schaden. Ich stelle mir gerade gegrillte und marinierte Paprika, Schalotten in Balsamico und Champignons in Sherry vor. Hmm, ich glaube, ich werde heute noch einen Abstecher in den Supermarkt machen und ein paar Zutaten besorgen.
Mittwoch, 7. September 2005
Übergrillt
Im Sommer kommen bei vielen Männern wieder die Urinstinkte zutage und sie wollen vor allem eins: am offenen Feuer Essen zubereiten.
Wie oft musste ich mir an den kalten und regnerischen Tagen dieses Sommers anhören, wie gern der Mann des Hauses doch vor demselben auf der Terrasse gegrillt hätte. Als sich dann der Spätsommer von seiner allerbesten Seite zeigt, mussten selbstverständlich alle Gelegenheiten genutzt werden. Ob nur zu zweit, mit Gästen oder bei Freunden eingeladen – es wurde gegrillt. Eingelegte Schweinesteaks, Hähnchen in Marinade, Jungbullenrind, Würstchen der unterschiedlichsten Arten, Hackfleisch- oder Garnelenspieße, begleitet von Baguette, Ciabatta, Fladenbrot, verschiedensten Soßen und selbstgemachten Chutneys, hin und wieder auch ein Teller griechischer Vorspeisen oder Antipasti, gelegentlich ein Nudel- oder Kartoffelsalat …
All das war immer sehr lecker, aber nun hat selbst der Grillmeister erst einmal genug davon. In der nächsten Zeit kommt zur Abwechslung etwas anderes auf den Tisch! Ich versuche gerade, mich daran zu erinnern, was man denn in der Küche so alles zubereiten kann …
Donnerstag, 8. September 2005
Merkwürdige Kringel
Als ich vor einiger Zeit anfing, mein erstes Französisch-Schulbuch zu bearbeiten, wunderte ich mich über merkwürdige Kringel, die vor einigen Satzzeichen automatisch von Word eingefügt wurden. Dieser kleine, hochgestellte Kreis befindet sich oben links auf der Tastatur und man kennt ihn auch als Grad-Zeichen.
Aber warum fügte Word dieses Zeichen ständig ein? Ich machte mich auf die Suche im Internet und kam schließlich dahinter: Im Französischen wird vor den zweiteiligen Satzzeichen (Fragezeichen, Ausrufezeichen, Doppelpunkt, Semikolon) und vor den Anführungszeichen ein Leerzeichen gesetzt. Damit dort kein ungewollter Zeilenumbruch entsteht, verwendet man ein geschütztes Leerzeichen, das sich eben in Word als besagter Kreis darstellt.
Davon hatte ich vorher noch nie etwas gehört und mir war die Verwendung von Leerzeichen auch noch nicht in französischsprachigen Bücher oder Zeitschriften aufgefallen. Das Schulbuch hält sich jedenfalls nicht an diese typografische Vorschrift.
Sonntag, 11. September 2005
Rosige Zeiten
Ein wenig ausprobiert, auf die Schnelle mal fotografiert, und trotzdem kommen schon einigermaßen gute Ergebnisse dabei heraus:
Den Hintergrund darf man nicht so genau anschauen, da sieht man, dass ich bei der rosafarbenen Rose (schlecht) retuschiert habe und es sind auch die Falten vom Kissen zu sehen. Ja, ganz recht, da ich keine schwarze Pappe oder Ähnliches zur Hand hatte, habe ich einfach ein großes, dunkelblaues Kissen genommen. Ich weiß, es ist noch längst nicht perfekt, aber zumindest weiß ich jetzt, wie man solche Fotos überhaupt machen kann. Die nächsten werden bestimmt besser werden.
Montag, 12. September 2005
Gefährliches Pflaster
Schon vor ungefähr zwei Wochen kreiste nachts zwischen drei und vier Uhr ein Hubschrauber über Hemmingen, auf der Suche nach Einbrechern, die im Gewerbegebiet des Ortsteils Arnum Kabeltrommeln gestohlen hatten. Obwohl es sehr laut war, habe ich dies glatt verschlafen.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag jedoch saßen wir um halb zwei noch vor dem Fernseher, als wieder ein Suchhubschrauber seine Runden drehte. Wir gingen zwar auch mal raus zum Schauen, aber mir war dann so unheimlich, dass ich zeitweise sogar die Terrassentür schloss. Nicht auszudenken, wenn ein Verbrecher auf der Flucht über die Terrasse in unser Wohnzimmer eindringen würde. Bestimmt eine halbe Stunde war der Hubschrauber unterwegs, ob erfolgreich oder nicht, ließ sich nicht beurteilen.
Gerade eben las ich in der Zeitung, was die Ursache des Einsatzes war: Betrunkener erschießt Soldaten. Weiterlesen: HAZ am 12.09.2005 und HAZ am 13.09.2005
Dienstag, 13. September 2005
Eine kleine Geschichte
Fünf Minuten oder Grande Beziehung
Sandra fegte wie wild durch die Wohnung – sie putzte. Schmutzig und unaufgeräumt war es bei ihr bestimmt nicht, aber heute sollte alles perfekt sein. Außerdem lenkte sie das Putzen vom Herumsitzen und Warten ab.
In ungefähr einer Stunde würde Jan eintreffen. Sie war ungeduldig, gespannt und neugierig. Natürlich auch aufgeregt. Wieder einmal ein Blind Date, obwohl sie sich nach ihrem Erlebnis mit Meinhard nie wieder auf so etwas einlassen wollte. Aber sie war trotz der guten Vorsätze schwach geworden. Jan hatte sowohl Online als auch am Telefon einen sehr sympathischen Eindruck auf sie gemacht. Sandra war sich sicher, dass es auf keinen Fall so ein Reinfall wie bei Meinhard werden könnte. Sie hatte diesmal sehr genau aufgepasst, was er geschrieben und erzählt hatte. Da waren schon einige gemeinsame Interessen und Vorlieben herausgekommen. Leider nur hatte er kein Foto, das er ihr schicken konnte. Sie wusste nur, dass er groß, blond und blauäugig war. Wieder einmal nicht der dunkelhaarige und braunäugige Traumprinz. Aber auf diese Äußerlichkeiten – oder vielmehr Online-Kurzbeschreibungen – konnte man sich sowieso nicht verlassen; das wusste Sandra spätestens seit ihrer Begegnung mit Meinhard.
Sie schaute auf die Uhr – es war kurz nach fünf, noch etwa eine halbe Stunde bis zu seinem Eintreffen. Sie eilte ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Sie hatte sich dafür entschieden, etwas Bequemes anzuziehen. Hellblaue Jeans und eines ihrer Lieblings-T-Shirts in zartem lindgrün. Das passte gut zu ihren kastanienbraunen Haaren und ihren grünen Augen. Nun schnell noch ins Badezimmer, noch einmal die langen Haare bürsten und etwas Eau de Toilette von ihrem Lieblingsduft aufsprühen! Jetzt war sie fertig und lief ungeduldig in der Wohnung umher, immer wieder aus dem Fenster auf die Straße spähend, ob dort ein blaues Auto auftauchte.
Sie kam gerade aus der Küche, wo sie noch einen Blick in den Kühlschrank geworfen hatte, da sah sie ein Auto um die Ecke biegen und auf den Parkplatz gegenüber fahren. Ihr Herz klopfte – das musste er sein! Ungeduldig und zugleich voller Angst schaute sie hinunter. Wenn er ausstieg, würde sie den entscheidenden ersten Eindruck bekommen und wissen, ob es vielleicht nur ein nettes Wochenende werden könnte oder ob alle Möglichkeiten offen waren. Für Sandra schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis sich die Tür öffnete und er ausstieg. Sie schaute gespannt hinunter – und atmete dann auf. Nein, das ist kein zweiter Meinhard, dachte sie lächelnd.
…
Sandra, Jan und Meinhard gibt es im wahren Leben nicht, aber vor genau acht Jahren ereignete sich etwas, das Teil dieser Geschichte ist. Und ich weiß sehr gut, was Sandra in diesem Moment fühlte.
Donnerstag, 15. September 2005
Vorsicht, Eichhörnchen kreuzen!
Ich freue mich jedesmal, wenn ich ein Eichhörnchen sehe, und da ich zum Glück direkt an Hannovers Stadtwald, der Eilenriede, arbeite, sind sie dort häufig zu sehen.
Immer wieder kommt es vor, dass ich aus dem Haus gehe, in dem sich unsere Büros befinden und auf ein Hörnchen treffe. Da sitzt es gerade einmal zwei Meter von mir entfernt in der Hecke und ich habe natürlich keine Kamera dabei. Aber auch mit Kamera ist es nicht einfacher, denn die Hörnchen flitzen schnell einen Baum hinauf, wenn sie einen Menschen entdecken. Hier habe ich gerade noch eines erwischt, aber es war recht weit entfernt:
Vor einer Woche war ich mit dem Auto auf dem Weg nach Hause und schon an der ersten Kreuzung nach dem Schulgelände musste ich ein wenig abbremsen – ein Eichhörnchen mit einer großen Eichel im Maul überquerte die Straße.
Heute musste ich an dieser Kreuzung sogar anhalten. Wieder kam ein Eichhörnchen von links, wieder mit einer großen Eichel zwischen den Zähnen, blieb aber mitten auf der Straße sitzen, so dass ich tatsächlich stehen bleiben musste, um es unbeschadet überqueren zu lassen.
Ich frage mich, ob es wohl dasselbe Hörnchen war wie eine Woche zuvor – wer weiß, vielleicht geht es jeden Tag zwischen 16 Uhr und 16:30 Uhr im Wald “einkaufen”?
Mittwoch, 21. September 2005
Ungeduld
Wie lange muss man eigentlich auf eine Warensendung warten, die per Post verschickt wurde? Das Päckchen ging am letzten Mittwoch raus und noch immer ist es nicht angekommen. Da war ich noch guten Mutes und der festen Überzeugung, am nächsten oder spätestens übernächsten Tag würde die Lieferung eintreffen. Doch schon bei der letzten Buchbestellung musste ich eine Woche warten und das war ich von meinen Amazon-Bestellungen überhaupt nicht gewohnt. Ich frage mich mittlerweile, ob Bücher- und Warensendungen bei der Post erst mal eine Woche rumliegen, weil sie ja nicht so dringend sind. Mittlerweile bin ich aber schon der Meinung, dass das Päckchen mal langsam eintrudeln könnte, sonst hätte ich es mir auch zu Fuß abholen können.
Nachtrag 22.09., 13:40 Uhr:
Man muss wohl zu der normalen Laufzeit einer Postsendung eine Woche addieren. Gerade machte mein Mobiltelefon “brrring, brrring” und ich erhielt die erfreuliche Nachricht, dass mein Päckchen im Automaten auf mich warte. Dabei hatte ich es beinahe schon abgeschrieben …
Samstag, 24. September 2005
Hartnäckig
“Deshalb distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten …”
Der Aberglaube, sich mit diesem berühmt-berüchtigten Sätzen aller Verantwortung zu entziehen, hält sich hartnäckig im weltweiten Netz. Schon im Juli 2003 hatte ich etwas in meinem Tagebuch darüber geschrieben, war damals erst auf die Hintergründe und die Bedeutung aufmerksam geworden. Vor ein paar Tagen erschien wieder einmal ein Artikel über das “Märchen vom Disclaimer” im Spiegel Online.
Harry Potter, Band 6
Gestern habe ich “Harry Potter and the Half-Blood Prince” zu Ende gelesen. Ja, ich habe recht lange dafür gebraucht, hatte ich das Buch doch pünktlich zum Erscheinungstermin geordert. Aber ich bin keine Zwischendurch-Leserin, ich nehme kein Buch in die Hand, wenn ich voraussichtlich nur zehn Minuten darin lesen kann. Ich brauche schon das “Jetzt-ist-Lesezeit-Gefühl”.
Das Ende des Buches hat mich doch ein wenig mitgenommen. Alles in allem hatte es weniger von der locker-leichten Atmosphäre der ersten Bände, auch wenn es dort schon dunkle Gestalten und gefährliche Abenteuer gab. Ich hoffe, dass die jungen Harry-Potter-Fans mit den Büchern älter geworden sind, denn diese Lektüre würde ich zehn- oder elfjährigen Kinder nicht in die Hand geben.
Sonntag, 25. September 2005
Sommerlicher Herbst
Was für ein Wetter zum Beginn dieses Herbstes! Das entschädigt auf jeden Fall für den kühlen und regnerischen Sommer. Heute war es wieder so warm, dass man schon bei leichten Gartenarbeiten ins Schwitzen kam. Ich hatte nicht Spezielles geplant, aber nachdem die Männer (Jörg und Freund Hartmut) gemeinsam unsere Holzterrasse streichen wollten, habe ich mich auch in die Gartenklamotten geworfen. Zuerst war das Reinigen der Terrasse an der Reihe.
Dazu mussten alle Kübelpflanzen und die Terrassenmöbel auf den Rasen wandern.
Mit dem “Wasserbesen” plus Reinigungstablette ließen sich auch die Fettspritzer vom Grillen entfernen.
Ich habe währenddessen einen möglichen zukünftigen Baum, der wild aufgegangen war, ausgegraben und in einen Kübel gepflanzt. Nach ein paar Kleinarbeiten habe ich erst einmal eine Dusche genossen und dann um die hundert MP3s auf CD gebrannt. Schließlich habe ich es sogar hingekriegt, dass unser DVD-Player diese in Zufallsprinzip abspielt. Etwas Glückssache war das, denn in der Bedienungsanleitung war natürlich die Taste, mit der man den Abspielmodus auswählen kann, überhaupt nicht erwähnt. Aber im Notfall drückt Frau eben mal alle Tasten, die in Frage kommen könnten …
Als die Musik dann endlich in der gewünschten Art und Weise aus der Anlage schallte, habe ich meinen Einkaufszettel für die nächste Woche geschrieben. Meine Eltern kommen nämlich von Donnerstag bis Montag zu Besuch und obwohl man da eigentlich nichts groß machen muss, plane ich trotzdem gern vor. Schließlich kann ich mich nicht abends – wie es unter uns beiden so häufig vorkommt – hinstellen und lange überlegen, was ich denn zu Essen mache. Nun ist im Kopf alles fertig und wenn die Einkäufe erledigt sind, ist auch der Rest beinahe erledigt. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter weiterhin so gut oder zumindest trocken bleiben wird.
Dienstag, 27. September 2005
Ich bin …
Welche Harry-Potter Figur bist du?
brought to you by Quizilla
Mittwoch, 28. September 2005
Der Fluch der Schnecke
Oftmals hört man Klagen oder liest Zeitungsberichte über die Raserei und das aggressive Verhalten auf unseren Straßen. Davon bemerke ich in letzter Zeit überhaupt nichts, denn auf mir lastet offensichtlich der Fluch der Schnecke: Ständig stellen sich mir kriechende und den Verkehr behindernde Fahrerinnen und Fahrer in den Weg.
- Warum muss auf dem Schnellweg gerade das Auto vor mir versuchen, mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h ein anderes Gefährt mit 79,5 km/h zu überholen?
- Warum bremst mein Vordermann beim Erreichen einer Kreuzung mit grüner Ampel, huscht dann gerade noch selbst bei Gelb darüber und lässt mich vor dem roten Licht stehen?
- Warum gibt es Fahrer, die zuerst bremsen, dann abbiegen und erst danach blinken?
- Warum muss ausgerechnet ich auf einem Parkplatz hinter einem Auto her fahren, das sich noch langsamer als ein Fußgänger bewegt?
- Warum bremst der Fahrer vor mir am Ortsausgang, um einen Radfahrer an einem nicht vorhandenen Überweg vorbeizulassen, wo ich doch gerade auf Beschleunigen eingestellt war?
- Warum fährt der Rechtsabbieger vor mir bei Grün los und bremst dann ab, um sich zu vergewissern, dass von links kein Auto kommt?
- Warum rasen so viele Leute auf gerader Strecke, wären beim Abbiegen allerdings schneller, wenn sie ihr Auto tragen würden?
- Warum quält einer vor mir sein Auto mühevoll im Schneckentempo um die Kurve, kriecht dann ein paar Meter weiter und entschließt sich nach dem Stehenbleiben auf offener Strecke doch mal rechts zu blinken?
Ich hoffe, der Schneckenfluch wird nicht bis in alle Ewigkeiten andauern, damit ich irgendwann wieder zügig und flott meine Wege fahren kann!
Mittwoch, 5. Oktober 2005
Neuigkeiten
Die HAZ schreibt heute:
“Zentrum für Blinde bleibt”
Das Sozialministerium will das Landesbildungszentrum (LBZ) für Blinde in Kirchrode “auf jeden Fall erhalten”. Bei Plänen des Landes für ein neues Konzept des Zentrums gehe es nicht darum, “Geld zu sparen oder eine Schule zu schließen”, sagte Sozialstaatssekretär Gerd Hoofe am Dienstag. Mit dem organisatorischen Umbau des Landeszentrums wolle das Ministerium vielmehr eine zeitgemäße Struktur mit verbesserter Qualität schaffen. Kritik von Lehrern des Zentrums, die eine “Zerschlagung” der Einrichtung befürchten, wies der Staatssekretär zurück.
Wie berichtet, erwägt die Landesbehörde, eine zum LBZ gehörende Schule mit derzeit 30 blinden Grund- und Hauptschülern mit der Franz-Mersi-Schule für Sehbehinderte in der Südstadt zu fusionieren. Zudem will das Land die berufliche Ausbildung im Blindenzentrum reformieren. Statt derzeitiger Ausbildungsgänge etwa zum Korbflechter strebe das Ministerium nach Angaben Hoofes “marktgerechte” Ausbildungen im Bereich Hauswirtschaft oder Bürokommunikation an.
Zurück im Alltag
Eine Woche ist mein letzter Eintrag schon her! Aber kein Wunder, ich hatte überhaupt keine Zeit, hier etwas zu schreiben oder anderswo zu lesen. Wir hatten nämlich von Donnerstagabend bis Montagabend Elternbesuch. Meine Eltern kamen mit Wohnwagen aus dem Odenwald angereist, um bei uns einige Tage Station zu machen, bevor es dann weiter Richtung Bremen und eventuell Nordsee ging. Genächtigt haben sie auf dem Arnumer Campingplatz, aber zum Abendessen am Donnerstag und Freitag waren sie bei uns zu Hause. Freitags mussten wir noch arbeiten, die übrigen drei Tage waren wir unterwegs. Am Samstag wagten wir uns trotz Regens in die Stadt. Markthalle und Altstadt wollten besichtigt werden, und ich hatte mich mit Infos aus dem Internet auf eine kleine Führung vorbereitet. Leider hörte der Regen nur kurz auf und so war das Ganze eine etwas feuchte Angelegenheit.
Sonntags gab es Frühstück bei uns, dann einen etwa eineinhalbstündigen Rundgang durch unser Wohngebiet. Danach fuhren wir zu meinem Arbeitsplatz. Schließlich wollten die Eltern wollten alle einmal meine Wirkungsstätte und vor allem das große und schön gelegene Schulgelände sehen. Mit dem Wetter hatten wir mehr Glück, in der Sonne war es richtig warm. Wieder zurück, verabschiedeten sich meine Eltern zunächst einmal in Richtung Campingplatz und es blieb Zeit, die Füße ein wenig hochzulegen. Dann gab es wieder Abendessen bei uns.
Am Montag wollten wir nach dem gemeinsamen Frühstück eine Fahrradtour machen. Doch der Nebel wollte und wollte nicht weichen, es war kühl und feucht. Auch die partielle Sonnenfinsternis konnten wir wegen des Nebels nur im ersten Drittel beobachten. Wir entschlossen uns, statt der Radtour einen Ausflug mit dem Auto ans Steinhuder Meer zu machen. Kurz nach der Abfahrt am frühen Nachmittag brach dann auch die Sonne wieder durch. Am “Meer” war recht viel los, jede Menge Menschen promenierten am Ufer in Steinhude. Wieder zurück, verabschiedeten sich meine Eltern nach einem kurzen Aufenthalt bei uns zu Hause, weil sie noch in Ruhe ihren Wohnwagen reisefertig machen wollten.
Ich war froh, dass wir vom Vortag noch genügend Boeuf Stroganoff übrig hatten und ich dies nur aufwärmen musste.
Abends lief ein James-Bond-Film und mir fielen dann irgendwann die Augen zu. Als ich wieder zu mir kam, wunderte ich mich, dass ein Mann den Superagenten mit “Karl-Heunz” ansprach. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass Jörg auf “Das Boot” umgeschaltet hatte und es sich bei der Anrede nicht um den Vornamen “Karl-Heinz” auf Hessisch, sondern um die Bezeichung “Kaleu” (= Kapitänleutnant) handelte.
In weiser Voraussicht hatten wir beide den Dienstag frei genommen, denn nach drei Tagen unterwegs waren wir doch einigermaßen geschafft. Ein Ruhetag wurde es trotzdem nicht, denn wir wollten zu Ikea, um den Kerzenvorrat aufzustocken und um Bilderrahmen zu kaufen. Danach war Shopping in der Stadt geplant, denn Jörg brauchte Schuhe und ich eine Jacke. Bei Ikea haben wir außer den Kerzen und zwei Bilderrahmen nur noch ein Innenleben für einen Küchenschrank gekauft, nämlich ein ausziehbares Regal für Putzutensilien. Auf dem Rückweg kehrten wir im Altwarmbüchener Einkaufszentrum beim goldenen M ein. Das zweite Mal in diesem Jahr, dass wir bei McD aßen, und ich hatte lange danach einen extremen Durst und irgendwie lag es mir auch etwas schwer im Magen. Jedenfalls entdeckte ich einen Adler-Modemarkt, als wir dort vorfuhren. Mensch, dachte ich – und sprach es auch aus – ich könnte ja dort erst einmal nach einer Jacke schauen, bevor wir in die Stadt fahren. Ich hatte früher schon hin und wieder etwas bei Adler gekauft, das letzte Mal allerdings vor ungefähr sechs Jahren. Dieses Mal kam ich mir allerdings etwas fehl am Platz vor. Außer uns bewegten sich dort nur Kunden jenseits der sechzig; viele von ihnen wurden sogar mit riesigen Reisebussen angekarrt. Ich stellte fest, dass der Großteil der Bekleidung auf dieses Klientel ausgerichtet ist. Nichtsdestotrotz konnte ich drei Jacken in die engere Wahl ziehen und entschied mich schließlich für eine terracottafarbene aus atmungsaktiver Faser (“Aus unserer Werbung!”). Die Frage nach einer Kundenkarte musste ich verneinen und lehnte eine solche auch ab. Vielleicht lohnt es sich in zwanzig Jahren …
Dann kehrten wir noch bei Reno ein. Jörg wurde bei den Schuhen fündig, ich fand zunächst keine, die meiner Vorstellung entsprachen, stolperte aber dann auf dem Weg zur Kasse per Zufall doch noch über ein Modell, das mir gefiel.
Kurz vor unserem Zuhause machte ich den Vorschlag, beim nahegelegenen Gärtner Bäume anzugucken. Wir suchen noch einen Kleinbaum für den Vorgarten und haben uns bisher noch nicht festlegen können. Ein Tulpenbaum (keine Magnolie!) gefiel mir sehr gut, aber der wird auch wieder 25 Meter hoch. Vielleicht nehmen wir doch einen Zierapfel …
Nach dem Gärtner bogen wir dann noch zur Autowerkstatt ab. Jörg wollte fragen, ob der Besitzer und Freund mit Frau abends zum Abendbrotessen kommen wolle. Das zerschlug sich aber, weil sie mittags unter Vollnarkose operiert worden war und sich davon erst einmal erholen musste. Immerhin habe ich einen Termin für mein Auto gemacht, denn es ist wieder einmal HU und AU fällig.
Zu Hause haben wir ein wenig herumgewurschtelt, das Rationell in den Küchenschrank gebaut, Schnittlauchbild gerahmt und aufgehängt …
Ich habe dann geduscht und Haare gewaschen und ließ mich dann mit nassen Haaren auf dem Sofa nieder, um ganz gemütlich die Füße hochzulegen und den “Marienhof” vom Freitag anzuschauen. Jörg war in sein Kellerbüro gegangen, um Solitär zu spielen. Fünf gemütliche Minuten saß ich da … ich sah jemanden am Küchenfenster vorbeigehen … wird Besuch für die Nachbarn sein … ding-dong … oh, nein, es klingelte bei uns … Vor der Tür stand ein befreundetes Paar, das gerade in der Nähe zu tun gehabt hatte und mal kurz reinschauen wollte. Ich schaltete also den Videorekorder ein und nahm auch noch die aktuelle “Marienhof”-Folge auf. Etwa eine Stunde später verabschiedeten sich die beiden wieder. Aber jetzt! Aufs Sofa und Kassette zurückspulen! Jörg ging wieder in den Keller … Keine fünf Minuten später … ding-dong … beinahe fluchend ergriff ich die Fernbedienung und schaltete die Geräte aus … Dieses Mal war es ein Arbeitskollege von Jörg, der von der heutigen Projektbesprechung berichten wollte. Die beiden gingen in den Keller und ich schaltete dann wieder den Fernseher ein. Nach einer Weile kamen sie aus dem Keller und ließen sich in der Küche nieder. Da konnte ich nicht in Ruhe weitergucken, schaltete also wieder aus und verzog mich solange nach oben in mein Büro.
Danach hatte ich aber endgültig genug, ich hätte garantiert jegliches Klingeln, ob an der Tür oder das vom Telefon, ignoriert!
Freitag, 7. Oktober 2005
Manchmal gärt es noch
Manche Dinge gären sehr lange in mir, sie kommen immer wieder zum Vorschein, vor allem wenn ich nicht einschlafen kann.
Meine Erlebnisse in der Zeitarbeits-Zeit quälten mich sehr lange. Irgendwann schrieb ich sie dann auf, schrieb sie weg von mir, und dann quälten sie mich auch nicht mehr. Gelegentlich denke ich zwar noch daran, aber ich kann es aus größerer Distanz sehen und habe auch nicht mehr die Gedanken, die vorzugsweise mit “hätte, würde, könnte” anfangen.”
Es gibt allerdings einige Ereignisse, die ich noch nicht aufgeschrieben habe. An eines wurde ich gestern Abend erinnert. Eine Freundin rief an, weil ihr PC urplötzlich den Geist aufgegeben hatte. Das erinnerte mich an dieselbe Situation, vor der ich vor vier Jahren stand. Es war November oder Dezember 2001, kurz vor dem Abgabetermin für den zweiten Wellenbrecher-Adventskalender. Meine Geschichte war fertig, aber sie befand sie ausschließlich auf meinem PC. Normalerweise hätten wir vermutlich die Festplatte meines PCs an den von Jörg angeschlossen, aber wir waren zu der Zeit im Hausbaustress, wollten Ende des Jahres einziehen und Jörg hatte auf der Baustelle alle Hände voll zu tun. Ich vereinbarte daher einen Termin bei Atelco, wo er damals meinen PC in Einzelteilen gekauft hatte. Den Zusammenbau hatte ein Freund von Jörg erledigt, und der hatte das nicht zum ersten Mal gemacht.
Die Mitarbeiter des Computerladens waren zwar diagnose- und reparaturfähig, aber nicht, ohne die entsprechenden Anmerkungen anbringen zu müssen. Man erklärte und zeigte mir, dass zu viel Kleber beim Aufbringen des Prozessors auf das Motherboard verwendet worden war, dieser im Laufe der Zeit weich wurde und das Herz des PCs vernichtete. Natürlich gab es bei Fehlern dieser Art keinerlei Garantie. Ich stand unter Termindruck und wollte nur einen funktionierenden PC wieder mitnehmen. Man bot mir den Kauf und Einbau eines neuen Motherboards und Prozessors an, der Preis war auch in Ordnung, allerdings hätten sich die Mitarbeiter bestimmte Bemerkungen ersparen können. “Guck mal, selbst zusammengebaut, sogar die falschen Schrauben genommen!” Oder der nette Hinweis an mich: “Den Bekannten, der Ihnen das zusammengebaut hat, würde ich verklagen!” Ich hatte mir das defekte Bauteil sogar noch verständnisvoll angeschaut und beteuert, dass ich davon überhaupt nichts verstehe. Verständnis hatten die Mitarbeiter trotzdem nicht. Ich saß dann nur noch ganz still auf meinem Stuhl und hoffte, das Ganze würde bald vorbei sein und ich könnte mit einem funktionierenden PC wieder nach Hause fahren.
Dabei hätte ich so gerne das Gerät geschnappt, verkündet, ich würde dort nie wieder etwas kaufen, und wäre wütend von dannen gerauscht.
Zumindest hätte ich die Frage anbringen können: “Können Sie das jetzt reparieren und wenn möglich auch ohne weitere Kommentare?”
Irgendwann war es überstanden und ich versuchte, dieses Erlebnis zu vergessen. Wie man sieht, ist es mir bis heute nicht ganz gelungen.
Unruhig
Die Freitage im Büro sind eigenartigerweise immer unruhiger als die anderen Wochentage – so als ob jeder schon im Aufbruch ins Wochenende wäre. Da wird geräumt, gelaufen, gefrühstückt, geklappert, geraschelt …
Zum Glück bearbeite ich heute nicht das zähe Physikbuch, sondern den Vokabelteil eines Französischbuchs, und das geht viel lockerer von der Hand.
Der Baum
Plötzlich und unerwartet haben wir gestern einen Baum gekauft. Und ganz überraschend ist es ein Baum geworden, an den ich bisher überhaupt nicht dachte und deshalb nicht in der engeren Wahl hatte: eine Edelkastanie.
Donnerstag, 13. Oktober 2005
Unhöflich
Öffentliche Toiletten und solche Örtlichkeiten in Bürogebäuden verfügen in der Regel über besondere Schlösser. Man kann an ihnen von außen an einem “frei” oder “besetzt”, manchmal auch an einem schlichtem Weiß oder Rot in dem Fensterchen erkennen, ob dort schon jemand hinter verschlossener Tür sitzt oder nicht. Es wäre also für sehende Menschen ein Leichtes, mit einem kurzen Blick den jeweiligen Zustand des Örtchens festzustellen und sich entsprechend zu verhalten, falls schon jemand dort drinnen sitzt. Daher empfinde ich es als sehr unangenehm und unhöflich, wenn jemand eiligen Schrittes in den Raum stürmt, den Blick auf das Schloss offensichtlich verweigert, mit kräftigem Ruck die Klinke herunterdrückt und dann wortlos wieder verschwindet. Ein Glück nur, dass die Tür tatsächlich gut verschlossen war, sonst wäre diejenige vermutlich schwungvoll auf meinem Schoß gelandet.
Im Wald
Gestern nutzte ich das schöne Wetter, um in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang zu machen. Meine Kamera hatte ich auch dabei und ich habe wieder einmal versucht, einige schöne Fotos zu machen. Auf dem Schulgelände wird es mittlerweile allerdings etwas langweilig, denn ich habe schon so viel fotografiert und finde kaum noch neue und interessante Motive.
Im Wald hinter dem Gelände fließt ein kleiner Bach, der Landwehrgraben.
Dort habe ich Stöckchen ins Wasser geworfen, um die Wellen zu fotografieren. Das ist mir leider nicht gelungen, jedenfalls nicht mit der Automatik-Einstellung. Ich muss doch noch ein wenig mit der Kamera experimentieren.
Danach ging ich über den Baumkundeweg zurück, immer auch auf der Suche nach Eichhörnchen. Tatsächlich lief eines über den Weg und flitzte einen Baumstamm hinauf. Ich hatte absolut keine Chance, es zu fotografieren.
Montag, 17. Oktober 2005
Vorzeichen?
Von Freitag auf Samstag hatte ich einen äußerst unappetitlichen Traum, in dem viele Häufchen Sch… vorkamen. Hineingetreten bin ich nicht, daher sollte dies ein Vorzeichen für Gewinn oder Glück sein. Der große Lottogewinn ist jedoch am Samstag noch nicht eingetreten, nicht einmal ein winzigkleiner. Aber vielleicht braucht es eine gewisse Anlaufzeit und ich habe nächste oder übernächste Woche Glück?
Gewohnheitstier
Am letzten Freitag musste ich nach der Arbeit noch einkaufen. Wie üblich wollte ich Real aufsuchen; dort gehe ich meistens einkaufen, weil der Laden sozusagen direkt nebenan liegt und ich keinen Umweg fahren muss. Außerdem kriege ich dort alles, was ich in der Regel brauche. Allerdings wurde am Freitag in diversen Real-Märkten gestreikt. Ich finde das völlig in Ordnung (bin schließlich selbst seit vielen Jahren Gewerkschaftsmitglied), dennoch wollte ich nicht riskieren, ins Einkaufschaos zu gelangen, weil nur die Hälfte der Kassen besetzt war. Nach einigem Hin- und Herüberlegen entschloss ich mich, zu Walmart nach Pattensen zu fahren. Das ist nur ein kleiner Umweg und auch dort würde ich alles bekommen, was auf meiner Liste stand. So war es auch, aber ich habe wieder einmal festgestellt, dass ein Einkauf in einem mir nicht oder wenig bekannten Laden bestimmt doppelt so lange dauert. Da nützt es auch nichts, dass über den Regalgängen große Schilder hängen, ich musste trotzdem das eine oder andere suchen. Dann gab es auch keine H-Sahne in kleinen Tetrapaks, sondern nur im Becher. Da muss man wieder beim Transport so vorsichtig sein, weil ein Aludeckel schnell mal kaputtgehen kann. H-Milch in Halbliterpackungen gab es auch nicht, und die nehme ich sonst gerne, weil wir außer zum Kaffee am Wochenende kaum Milch brauchen. Bei den Duschbädern dachte ich zuerst, sie hätten dort nur eine einzige Marke, aber nachdem ich drei Gänge abgelaufen war, fand ich schließlich doch das gesamte Angebot. Leider entdeckte ich nicht einmal irgendwelche Dinge, die es in anderen Supermärkten nicht gibt, das hätte mich immerhin ein wenig entschädigt. Aber wenigstens machte ich ein unerwartetes Schnäppchen. Die ohnehin sehr preiswerte schwarze Hose, die ich kaufte, hatte leider kein Preisschild. Zum Glück hatte ich das gar nicht bemerkt, wer weiß, ob ich sie sonst mitgenommen hätte. Der junge Mann an der Kasse hatte allerdings sehr schnell telefonisch die Nummer für das gute Stück bekommen und ich war froh, dass ich meinen Mund gehalten hatte und ihm nicht den Hinweis gegeben hatte, wie viel sie kosten sollte. Denn zu meiner Freude leuchtete auf dem Display dann nur die Hälfte des Preises auf!
Trotzdem werde ich in Zukunft wieder den Real-Markt heimsuchen, da bin ich in Nullkommanichts durch und an der Kasse. Es sei denn, man überlegt sich, alles umzugestalten und damit die Kunden zu verwirren.
Donnerstag, 20. Oktober 2005
Der Schlaf und die Traumphasen
Ich befürchte, dass ich in letzter Zeit meistens in der Traumphase durch den Wecker gestört werde. Gesünder wäre es ja, nach der Traumphase aufzuwachen, weil man dann den besseren Schlaf hatte und ausgeruhter ist. Ich frage mich nur, wie ich das hinkriegen soll. Ich kann mich zwar um elf Uhr abends ins Bett legen und dann ausrechnen, dass ich entweder um fünf oder um halb sieben aufwachen muss, denn jeder Schlafzyklus, bestehend aus Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Phase (in der man träumt) dauert 90 Minuten. Auf diese Uhrzeit könnte ich auch den Wecker stellen. Aber was passiert, wenn ich erst eine halbe Stunde später einschlafe? Dann stimmt ja meine gesamte Rechnung nicht mehr, und ich werde wieder mitten in einer Traumphase aus dem Schlaf gerissen. Ich habe dafür noch keine Lösung gefunden. Immerhin hat dieses Aus-dem-Traum-gerissen-werden den Vorteil, dass ich mich an viele Träume erinnern kann.
Heute Morgen war ich wieder einmal in der unangenehmen Situation, schnell irgendwohin gehen zu wollen (dieses Mal war es ein Duschhaus im Wald), konnte meine Beine aber kaum bewegen. Schwer wie Blei waren sie, und ich kam kaum von der Stelle. In diesem Traum befand ich mich mit einer Gruppe von Leuten auf einem Ausflug; ich hatte mit mehreren zusammen ein Gemeinschaftszimmer und die Duschgelegenheit gab es eben nur etwas entfernt im Wald. Ansonsten kamen im Traum zwei Männer vor, zwischen denen ich mich zunächst nicht entscheiden konnte; erst, als der eine sich mit jemandem prügelte, entschied ich mich für den anderen. Zum Glück konnte ich die Zeit ein wenig zurückdrehen, sodass der Auserwählte gar nichts von meinem Fauxpas mitkriegte. Dann gab es noch eine blonde Popsängerin in weißen Dessous, die um die Hüften herum ziemlich dick war und man bewunderte meinen Bauch im Bikini, der längst nicht so dick wie in Wirklichkeit war. Da muss mir wohl noch die Werbung mit “das macht sogar ‘nen flacheren Bauch” im Gehirn herumgespukt sein.
Montag, 24. Oktober 2005
Schmerz auf dem Kopf
Seit einigen Monaten – ich weiß gar nicht mehr, wann es genau begann – habe ich hin und wieder Schmerzen auf dem Kopf. Hinten links oben. Es sind keine Kopfschmerzen im gewöhnlichen Sinn, denn ich weiß, wie sich diese von den einfachen Kopfschmerzen durch zu wenig Schlaf bis hin zu migräneähnlichen Kopfschmerzen anfühlen. Diese aber kommen eher von außen, es ist eindeutig ein Ziehen und eine Druckempfindlichkeit außerhalb der Schädeldecke. Beim ersten Mal überlegte ich, ob ich mir davor die Haare zu straff zusammengebunden hatte, denn es fühlt sich an wie ein Haarwurzelschmerz. Wenn ich auf die schmerzende Stelle drücke, ist das aber keineswegs unangenehm, sondern eher entspannend. Es ist auch keineswegs einschränkend, sondern nur ein wenig lästig. Mittlerweile bilde ich mir ein, eine mögliche Erklärung gefunden zu haben: Vor etwa vier Jahren, als wir gerade eingezogen waren, tapezierte ich das Badezimmer. Da ich im voll eingerichteten Bad keinen Tapeziertisch aufstellen konnte, musste ich immer vom Tapeziertisch im Keller mit den eingekleisterten Tapeten bis ins erste Obergeschoss gehen – und dann wieder zurück in den Keller. Es begab sich zu gleicher Zeit, dass Jörg auf dem Dachboden zu tun hatte, die Luke stand offen und bei einer unachtsamen Bewegung stieß ich mir sehr heftig den Kopf an der Ecke der Luke. Sehr heftig. Nach dem anfänglichen Schmerz hatte ich die Sache wieder vergessen, aber seitdem ich immer wieder einmal diese Stelle des Kopfes intensiver spüre, bin ich mir sicher, dass ich mich genau dort gestoßen habe. Ich vermute, dass dieses Ziehen (oder ist es ein Drücken?) an bestimmten Tagen auftritt, die durch eine besondere Wetterlage geprägt sind. Ich konnte bisher noch nicht feststellen, dass ich in irgendeiner Weise wetterfühlig bin, aber man weiß ja nie, wie sich der Körper so verhält. Die Biowettervorhersage für morgen in Norddeutschland lautet: “Unter dem Einfluss atlantischer Frontensysteme kann die Schmerzempfindlichkeit erhöht sein.” Das könnte passen, denn schon jetzt spüre ich meine Kopfstelle mehr als gewöhnlich.
Wartung heißt Warten
Da wir für unsere Heiztherme einen schicken Wartungsvertrag haben, dachte ich mir vor kurzem, ich sollte endlich einmal den jährlichen Wartungstermin vereinbaren. Das könnte ich ausgezeichnet mit meinem Urlaub in dieser Woche verbinden. Gedacht, getan. Der Techniker schlug einen Termin für heute, halb acht vor. Huch, so früh! Aber sein Argument war, dass er spätere Termin am Tag nicht so fest zusagen könne, weil eventuell Störungsmeldungen dazwischen kommen könnten. Also gut. Ich bin daher an meinem ersten Urlaubstag um viertel vor sieben aufgestanden und habe zur Freude von Jörg Kaffee gekocht. Dann habe ich gewartet. Um acht traf der Techniker endlich ein. Er begann sofort, die Therme auseinanderzunehmen, unterstützt von einem Kaffee, den ich ihm servierte. Meine Planung hatte bis dahin so ausgesehen, dass ich ungefähr bis halb neun – wenn der dann schon längst wieder weg sein sollte – gemütlich Kaffee trinken wollte, anschließend hatte ich vor, mein Auto zu waschen und dann einkaufen zu gehen. Um halb neun fuhr der gute Mann mit einem Schlauchinnenteil der Therme zur Tankstelle, um es dort mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. Zwanzig Minuten später kehrte er zurück, schraubte und machte weiter, und ich hatte schon die Befürchtung, er könnte etwas kaputtmachen statt nur alles zu überprüfen. Eben musste ich Jörg noch anrufen, weil ich nicht wusste, wie man das Gerät wieder mit Wasser befüllt. Nun ist es gleich halb zehn und die endlose Wartung scheint dem Ende entgegenzugehen. Wenn ich mich recht erinnere, dauerte es beim letzten Mal (damals war Jörg zu Hause) maximal eine Viertelstunde. Wie gut, dass ich Urlaub habe …
10:30 Uhr: Noch immer kein Ende in Sicht, er misst und misst und misst … jetzt gerade ist er hinausgegangen, vielleicht jemanden anrufen, der Ahnung davon hat … Ich bin nahe dran, vor Wut und Ärger zu heulen … hätte man besser nichts machen lassen, dann liefe jetzt noch alles …
11:00 Uhr: Mir wird jetzt richtig warm, denn auf Anweisung des Technikers musste ich alle Heizkörper voll aufdrehen. Er ist übrigens auf dem besten Weg, sagte mir gerade, die Werte seien ganz schlecht gewesen und es hätte vermutlich nicht mehr lange gedauert, bis die Therme sich auf Störung geschaltet hätte. Nun gut, gedulden wir uns also und warten es ab …
11:35 Uhr: Es ist geschafft, alles wieder ordnungsgemäß eingestellt. Der Techniker verabschiedet sich mit den Worten: “Die hätte nicht mehr lange gemacht. Und dann bis zum nächsten Jahr.” Ich sage: “Und hoffentlich nicht vorher.” Jetzt wird erst einmal gelüftet und dann kann ich meine weitere Tagesplanung – wenn auch ziemlich verspätet – fortsetzen.
Tatort Hannover
Der gestrige “Tatort” im Ersten spielte in Hannover. Klar, dass wir uns den angesehen haben, wohnen wir doch direkt nebenan.
Von Hannover hat man jedoch nicht viel gesehen. Da war die tödlich endende Autofahrt auf einem Schnellweg (?) zu Anfang, dann die Tote an der Maschseequelle und irgendwann die Residenz der Kripo im Nord/LB-Glashaus, ach ja, und der Niedersächsische Landtag im Leineschloss. Den Rest kannte ich jedenfalls nicht, aber ich wohne schließlich auch erst seit knapp sechs Jahren hier. Jörg hat allerdings auch nicht mehr von der Stadt erkannt.
Mittwoch, 26. Oktober 2005
Winterspeck
Seit es kühler geworden ist, verwenden unsere Katzen all ihre Energie darauf, sich den offensichtlich erforderlichen Winterspeck anzufuttern. Am Trockenfutter merkt man es nicht so sehr, denn der große Napf ist immer gefüllt. Doch die Anzahl der Dosen, die wir öffnen müssen, hat sich auf einen Schlag immens gesteigert. Anfang dieser Woche habe ich eine neue Ration gekauft, doch ich denke, ich werde morgen noch einmal losfahren, weil es gerade im Angebot ist. Das Fell wird auch schon wieder dicker, und besonders der Norweger Mika mit seinen ungewöhnlich kurzen und kräftigen Beinen sieht dann wie ein kleiner Muskelprotz aus. Gewichtsmäßig kann er trotzdem mit Sammy, dem Maine Coon, nicht mithalten, denn der ist wirklich ein sehr, sehr großer Kater. Ich muss mal wieder die aktuellen Maße nehmen …
Donnerstag, 27. Oktober 2005
Bedenklich
Wenn ich Urlaub habe, stehe ich normalerweise nicht vor neun Uhr auf. Ich schlafe gerne lang, dafür kann ich dann abends auch lange aufbleiben. Diese Woche habe ich Urlaub und bin nun schon den dritten Tag zwischen sieben und acht aufgestanden. Das ist nicht normal. Nun gut, am Montag musste ich ganz früh aufstehen, denn der Heizungstechniker hatte sich für halb acht angemeldet. Am Dienstag musste ich auch einigermaßen früh aufstehen, weil ich mein Auto in die Werkstatt gebracht habe. Gestern habe ich eine Ausnahme gemacht; ich war zwar um viertel nach acht unten und habe etwas getrunken, überlegte kurz, ob ich aufbleibe und entschied mich dann doch, mir den Luxus des langen Schlafens zu gönnen. Gestern Abend sagte Jörg (zum Spaß), ich könne ihm heute Morgen wieder einen Kaffee kochen. Und ich nahm ihm beim Wort, stand um kurz vor sieben auf und setzte die Kaffeemaschine in Gang. Nun habe ich noch ein wenig im Internet herumgesurft, werde mich gleich umziehen und zum Einkaufen fahren. Ich glaube, so früh bin ich noch nie einkaufen gegangen! Jedoch frage ich mich, ob ich mich jetzt gerade vom Langschläfer zum Frühaufsteher entwickle.
Freitag, 28. Oktober 2005
Stadtfriedhof Engesohde
Als ich vor dem Besuch meiner Eltern im Internet nach interessanten Örtlichkeiten in Hannover und Umgebung suchte, stieß ich auf Informationen über die Stadtfriedhöfe. Als besonders sehenswert wurde der Friedhof Engesohde geschildert, auf dem viele berühmte Persönlichkeiten aus Hannover ruhen. Viele der Grabmäler sind künstlerisch gestaltet und man findet auch einige Mausoleen dort.
Beim Elternbesuch hatten wir dann anderes vor, aber für mich stand fest, dass ich mir diesen Friedhof unbedingt einmal ansehen wollte. Als ich gestern wieder mein Auto hatte, machte ich mich nach dem Einkauf auf den Weg dorthin. Das Wetter war gut, allerdings hatte ich beim Fotografieren häufig Probleme durch die tief stehende Sonne.
Ich lief einfach drauflos, ohne zu wissen, wo sich etwas Sehenswertes befand. Trotzdem stieß ich auf die Gräber von den Herren Kröpcke, Rasch, Kamarsch und Droste, beim Letzteren stellte ich dies allerdings erst zu Hause beim Betrachten der Fotos fest. Ich war zwei Stunden unterwegs, habe über siebzig Fotos gemacht und hatte hinterher platte Füße. Fest steht aber, dass ich diesen Besuch wiederholen werde.
Sonntag, 30. Oktober 2005
Zeitgefühl
Das Gefühl für die (vergangene) Zeit kann durchaus unterschiedlich sein. Normalerweise habe ich nach zwei oder drei Wochen Urlaub das Gefühl, die Zeit sei viel zu schnell verflogen und ich hätte gerade einmal zwei oder drei Tage frei gehabt. Ganz außergewöhnlich, dass es nach dieser einen Woche Urlaub ganz anders ist. Wochen entfernt scheint es mir zu sein, dass der Heizungstechniker da war, dabei war das gerade erst am letzten Montag. Ob es vielleicht daran liegt, dass ich an drei Tagen sehr früh aufgestanden bin und deshalb mehr vom Tag hatte? Wie auch immer es ist, jedenfalls muss ich morgen wieder arbeiten und gleichzeitig bricht auch die frühe abendliche Dunkelheit über uns herein. Das gute Wetter haben wir heute Nachmittag mit einer kurzen Radtour genossen. Leider ist Jörg körperlich etwas angeschlagen, weil er mit zwei anderen zusammen gestern im Wald Holz gesägt und gestapelt hat – eine ziemlich ungewohnte Anstrengung, die noch ihre Nachwirkungen hat. Ich habe lediglich im Garten ein klein wenig aufgeräumt und die Rosen eingepflanzt, da hielt sich die Anstrengung noch in Grenzen. Von der Zeitumstellung merke ich physisch nichts, wie immer, aber es gibt bestimmt genügend Leute, die tage- oder wochenlang darunter leiden müssen.
Donnerstag, 3. November 2005
Löwenmauls Worte zur Werbung
Das Hüngerchen
Ein Männchen sitzt vor einem Supermärktchen neben seinem Autochen und löffelt aus einem Becherchen. Da nähert sich ein Politesschen. Er begrüßt sie ganz entspannt mit “Hallöchen”. Sie will wissen, ob ihm das Wägelchen gehöre. Er ignoriert ihre Frage und erklärt lediglich, er habe gerade ein Hüngerchen gehabt. Dies genügt ihr jedoch als Bestätigung und sie reicht ihm ein Knöllchen. Doch er ist gestärkt durch sein Puddingchen und sieht noch Lösungsmöglichkeiten für das Problemchen. So greift auch sie gern zu einem Becherchen, und sie sitzen nebeneinander auf dem Bänkchen und genießen das Cremchen. Ich finde diese verniedlichenden Redewendungen wie “Tschaui”, “Tschüssi” oder “Hallöchen” eigentlich fürchterlich, aber hier bekommt die Situation durch die konsequente Fortführung der Verniedlichung eine witzige Komponente. Und in gewisser Weise bleiben die Begriffe (zumindest für eine Weile) haften. So fragte ich gestern mein Katerchen, ob es ein Hüngerchen habe und machte ihm dann ein Döschen auf.
Das rote Grauen
Liebe Firmeninhaber, mit diesen Werbespots macht ihr es mir sehr leicht, euren Markt nicht zu betreten. Im Laufe der Jahre versuchten mir drei unsympathische Zeitgenossen zu vermitteln, ich sei nicht blöd, wenn ich bei euch einkaufe. Die Krönung allen Elends war Herr P. und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass man ihn entthronen möge wie es seinerzeit ein anderer Elektronikmarkt mit einem Dieter B. tat. Doch ihr habt mir gezeigt, dass ganz im Gegenteil noch eine Steigerung des Grauens möglich ist. Herr P. hat seine beiden Vorgänger zur Verstärkung hinzugezogen und ich flüchte jedesmal vom Sofa, wenn die Gesellen aufmarschieren. Sollte ich jemals einen eurer Märkte betreten müssen, werde ich angstvoll um die Regale schleichen, und sollte mir einer dieser Herren begegnen, renne ich schreiend aus eurem Laden.
Schwedische Frustration
Während ich die Werbespot-Dreierserie “Landhaus – Kitchen – Baby” des schwedischen Möbelhauses sehr witzig fand, kann ich über die Schlafzimmerwerbung gar nicht lachen. Eine der Damen wurde vom Freund verlassen, die andere wurde früher von einer Geschlechtsgenossin ausgelacht. Ich vermute, sie versuchten nun, ihren gar nicht weichen wollenden Frust durch den Kauf neuer Möbel zu bewältigen. Doch obgleich sie mit ihrer Ätsch-Haltung sehr überlegen tun, vermitteln sie mir das Gefühl, dass sie nur so laut schreien, weil sie immer noch frustriert sind. Da konnten auch die schönsten Möbel nicht helfen. Übrigens finde ich die neue Schlafzimmerkollektion der Schweden ziemlich gut, solch ein Innenleben für die Schränke gibt es wohl bei kaum einem anderen Möbelhaus in dieser Preisklasse.
Französischer Bauch
Der aktive Jogurt, der für bessere Verdauung sorgen soll, lässt dieses Mal verschiedene Frauen von ihren Erfahrungen berichten. Spricht das Produkt nicht für sich, dann lass andere dafür sprechen, sagen sich hier einmal wieder die Werbemacher. Wir wissen nun mindestens, dass es ein paar Tage dauert, bis die Wirkung einsetzt und dass eine der Konsumentinnen zumindest subjektiv einen flacheren Bauch bekommen hat. Mehr habe ich von dieser Werbung nicht behalten, bin ich doch viel interessierter an den Lippenbewegungen der Frauen. In den Vordergrund tritt da immer wieder der U-Mund, und das heißt, sie sprechen ganz offensichtlich französisch. Ich kann mir direkt vorstellen, wie sie “Je goûte ce yaourt chaque jour et je trouve qu’il est toujours savoureux” oder Ähnliches sagen, statt von Verdauung und flachem Bauch zu reden.
Dunkel
Gestern war es zum ersten Mal fast dunkel, als ich nach Hause kam. Natürlich lag es daran, dass es bewölkt war und ich nach der Arbeit noch kurz einkaufen war. Ich traf also etwas später als gewöhnlich zu Hause ein, etwa viertel nach fünf. Wie gut, dass die extreme Dunkelphase durch die Sommerzeit nur siebeneinhalb Wochen dauern wird. Die kalte und dunkle Jahreszeit hat auch ihre schönen Seiten, doch im Moment fühle ich mich nur müde und nicht in der Lage, in meiner Freizeit etwas Vernünftiges zu tun. Irgendwie fehlt mir die Energie und ich hoffe, sie kehrt bald wieder zurück.
Montag, 7. November 2005
Viel PC und wenig Sauerstoff
Ich könnte viel mehr Wochenende gebrauchen, denn kaum ist der Samstagabend erreicht, ist es nach meinem Gefühl schon fast wieder vorbei.
Der Freitagabend war wieder einmal typisch für den Tag nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Ich habe es gerade noch geschafft, die Augen einigermaßen bis zum Ende der Johannes B. Kerner-Show aufzuhalten. Normalerweise wäre ich bestimmt eingeschlafen, aber ich wollte unbedingt Jamie und Tim kochen sehen.
Am Samstag war der Mann im Wald, ich habe zu Hause ein wenig herumgewurschtelt. Staubsaugen, Spülmaschine anwerfen, Rosenfotos im Garten machen, Internetsurfen …
Dann wollte ich mich endlich einmal aufraffen und eine neue Fototour für meine Website erstellen. Aber ich werde nie, nie wieder versuchen, eine Seite farblich am doch etwas betagten Notebook zu erstellen. Ich hätte mich bei der Hintergrundfarbe so was von vertan! Zum Glück bemerkte ich es, weil ich zwischendurch an meinen Rechner im Arbeitszimmer musste. Der hat zwar auch einen alten, aber immerhin “farbechten” Röhrenmonitor. Dann musste ich noch ein wenig herumbasteln, um beim Ausschneiden und Kopieren von Grafikelementen keinen transparenten Rand zu haben. Tatsächlich hatte ich so etwas seit der Neuinstallation meines Rechners nicht mehr gemacht, und die Programmeinstellungen standen eben noch auf Standard.
Am Sonntag wollten/mussten wir einer Freundin ihren Ersatz-PC bringen. Der ihre hatte das Zeitliche gesegnet, und natürlich kriegt man keinen neuen Prozessor für das Motherboard oder umgekehrt und überhaupt. Sprich: Ist ein solches Gerät ein paar Jährchen alt, muss man in der Regel mehr als das defekte Teil ersetzen, weil es genau das nicht mehr gibt und ein entsprechendes neues nicht mehr zu den vorhandenen alten passt. Weil auch das Geld für eine Neuanschaffung fehlte, hat Jörg also ungefähr zwei Wochen lang den alten Rechner meiner Schwester zurechtgebastelt. Die beiden Festplatten aus dem defekten Gerät mussten kopiert werden, aber sie wurden natürlich erst einmal nicht erkannt oder der PC hängte sich beim Starten auf. Warum soll es auch alles so einfach gehen?
Ich war gestern Mittag noch guten Mutes, dass wir nach dem Aufstellen des Geräts “nur” gucken müssten, ob Drucker und Scanner funktionieren, dann AOL installieren und könnten dann noch einen schönen Spaziergang machen. Deswegen hatten wir uns auch nicht erst für drei Uhr zum Kaffee verabredet, sondern schon für ein Uhr. Aber eigentlich hätte ich es wissen oder zumindest ahnen müssen: So etwas geht nie schnell über die Bühne. Um kurz vor vier waren wir fertig und da stand die Sonne schon wieder so tief, dass es sehr kühl wurde. Spaziergang gestrichen. Ich fühlte mich danach recht sauerstoffarm, musste ständig gähnen. Vermutlich kommt das auch immer von dem geringen Luftraum in 3-Zimmer-Stadtwohnungen. Natürlich habe ich dann zu Hause auch nichts mehr an meiner Website gemacht, weil mir das dann zu anstrengend war.
Immerhin war ich dann doch so ausgeruht, dass ich heute nach nur fünfeinhalb Stunden Schlaf zu ersten Mal wach wurde. Ich habe mich dann noch ein wenig hin- und hergewälzt und bin endlich wieder einmal so früh aufgestanden, dass ich um halb acht an meinem Arbeitsplatz war.
Dienstag, 8. November 2005
Natürlich künstlich
Die Frage “Ist das natürlich oder künstlich?” können heute viele Frauen mit “Natürlich künstlich!” beantworten. Oft müsste man ihnen diese Frage gar nicht stellen, sieht man doch auf den ersten Blick, dass es sich nicht um ein natürlich gewachsenes Körperteil handelt. Ob Silikonbusen, verlängertes Haar oder künstliche Fingernägel – der Verschönerung sind beinahe keine Grenzen gesetzt. Die Frau möchte doch dem Mann gefallen. Und so verschönert sie das, was dem Männerauge am Herzen liegt. Aber auf welches Körperteil fällt der männliche Blick denn nun zuerst? Je nachdem, wen man fragt, bekommt man eine andere Antwort und fast jeder kann dies mit Untersuchungs- oder Umfrageergebnissen belegen. Nach landläufiger Meinung fallen die Blicke der meisten Männer zuerst auf den Busen einer Frau. Dies sei falsch, las ich vor einiger Zeit im Magazin einer Zeitschrift, tatsächlich fiele der erste Blick auf das Haarkleid. Auch das stimme nicht, so lautet eine dritte Meinung, es seien die Hände, die neunzig Prozent aller Männer anziehen. Welche dieser Behauptungen wahr ist und welches der widersprüchlichen Untersuchungs- und Umfrageergebnisse am ehesten der Realität entspricht, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass die letzte Behauptung bei immer mehr Frauen auf fruchtbaren Boden zu fallen scheint. Natürlich hat eine Frau gern schöne Hände, und wenn ihr diese Schönheit nicht in die Wiege gelegt worden sein sollte, kann sie auch gern ein wenig nachhelfen. Auffallend ist jedoch, dass der neue Trend zur übertriebenen Künstlichkeit hin geht, die man schon auf große Distanz als solche erkennt. Unverkennbar falsch sind diese unnatürlich dicken und zur “Spitze” hin breiten, eckigen und weißrandigen Fingerverlängerungen. Kein Wunder, wenn sie als sehr viel haltbarer angepriesen werden als die echte Variante. Ein Pappkarton ist ja auch stabiler als ein Blatt Papier. Ob es einem nun gefällt oder nicht, ist die eine Sache, ob man damit den Mann oder die Männer beeindrucken kann, eine andere.
Aber dass die künstlichen Verlängerungen durchaus Auswirkungen auf das alltägliche Leben haben, kann man zum Beispiel im Fernsehen lernen. Es ist fast unglaublich, aber ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass es anscheinend einen direkten Zusammenhang zwischen den Plastikverlängerungen und den Umgang mit Tieren gibt. In einer Tier-Nanny-Sendung traten unabhängig voneinander zwei Hundebesitzerinnen auf, die beide an den Händen zum Verwechseln ähnlich gestylt waren. Von Hundeerziehung hatten sie jedoch beide absolut keine Ahnung.
Schlimmer jedoch sind die Folgen für die Hände. Zum einen müssen sie auf unnatürliche Bewegungen umgeschult werden. Vorbildlich gezeigt hat uns dies eine sehr junge Frau in einer Casting-Show für Gesangstalente. Ihre Veranlagung, ständig in Tränen auszubrechen, passte ganz und gar nicht zu ihren gestalteten Fingern. So war sie nicht in der Lage, sich mit der normalen Handhaltung – also Handfläche zum Gesicht hin – die Augen auszuwischen, sondern musste die Hände um hundertachtzig Grad drehen. Reichlich ungelenk befreite sie sich auf diese Weise mit dem Handrücken vom Nass, anders jedoch hätte sie sich ohne Zweifel die Augen ausgekratzt. Glücklich sind in solchen Situationen jene Menschen, die ihre Finger nach hinten biegen können, aber das nur am Rande erwähnt. Für manche Arbeiten sind diese gestylten Hände vermutlich überhaupt nicht mehr tauglich und böse Zungen könnten da behaupten, bei so mancher Frau sei dies der eigentliche Grund ihrer Verschönerung.
Übrigens erzählte mir kürzlich ein Mann, er meide im Supermarkt Kassiererinnen mit langen, künstlichen Fingernägeln – weil die nämlich Löcher in die Jogurtdeckel pieken.
Freitag, 11. November 2005
Singende Süßigkeitensammler
Gestern und heute waren sie wieder unterwegs, die Kinderbanden, die zu Ehren des Heiligen St. Martin an den Türen klingeln, singen und dann hoffentlich mit Süßigkeiten belohnt werden. Wie jedes Jahr ist es mir auch diesmal wieder ein Rätsel, warum die meisten Kinder hier schon am 10. November herumlaufen, und anscheinend nur ein paar Nachzügler am 11. November, der doch eigentlich der Martinstag ist, ihre Runde machen. Vielleicht liegt es daran, dass die Laternenumzüge am 11.11. stattfinden da keine Gelegenheit bleibt, um die Nachbarn mit den Sangeskünsten zu beeindrucken; dann muss dieses Vorhaben eben auf den Abend des 10. Novembers gelegt werden.
Ich habe das Ganze in diesem Jahr sowieso verpasst. Natürlich hatte ich rechtzeitig daran gedacht, etwas einzukaufen. Daran gedacht, wohlgemerkt. Meine Einkäufe wollte ich gestern tätigen, aber gestern wurde ich unerwartet etwas zu früh von Regelschmerzen heimgesucht, so dass ich mir nur noch zwei Tabletten und ein Sofa wünschte. Ich lag also danieder, als die Kinderchen klingelten und konnte nicht aufmachen. Es wäre mir auch ziemlich unangenehm gewesen, mir das Singen anzuhören und dann gestehen zu müssen, dass ich gar nichts zu verschenken habe. Heute kam ich auch erst am späten Nachmittag nach Hause und hörte von ferne wieder eine Gruppe Kinder, die unterwegs waren. Vermutlich aber hatten sie schon bei uns geklingelt, als ich noch nicht zu Hause war, denn später ließ sich keiner mehr blicken.
Sonntag, 13. November 2005
In der Stadt
Gestern war ich seit ewigen Zeiten wieder einmal in Hannovers Stadtzentrum zum Einkaufen. Der letzte Besuch liegt zwar nicht ganz so lange zurück, denn als meine Eltern Anfang Oktober hier waren, haben wir die Markthalle und die Altstadt besichtigt. Doch zum Einkaufen war ich wirklich schon sehr, sehr lange nicht mehr dort. Ich wollte mir etwas in der Haushaltswarenabteilung ansehen, außerdem brauchte ich eine neue kleine Handtasche, weil die alte in die Brüche geht und ich wollte endlich einmal Fotokarton in verschiedenen Farben besorgen. Ich war recht früh in der Stadt, um halb elf fuhr ich ohne Wartezeit ins Parkhaus ein. Gerade rechtzeitig, stellte ich beim Verlassen desselben fest, denn da kam ein Karnevalszug die Straße entlanggelaufen. Nur fünf Minuten später, und ich hätte erst einmal dahinter warten müssen.
Ich habe tatsächlich nur meine paar Kleinigkeiten gekauft, obwohl ich mir viel mehr angeschaut habe. Da dachte ich mir zum Beispiel, ich schaue mal nach einem schönen Pullover, wenn ich schon in der Stadt bin. Aber Fehlanzeige! Hauptsächlich Pastellfarben, die so ganz und gar nicht mein Fall sind, und dann Materialen, bei denen ich schon anfange zu kratzen und zu schwitzen, wenn ich sie nur anschaue. Die Suche nach einer kleinen und nicht zu teuren Tasche gestaltete sich auch als schwierig. Die meisten Modelle sind zwar flach, aber dafür dreimal so breit. Oder heruntergesetzt auf günstige 69 Euro. Schließlich landete ich doch wieder im ersten Kaufhaus und nahm dann einen Mini-Rucksack für 15 Euro. Nicht widerstehen konnte ich dieses Mal auch beim “Filoo”, dem Filtertütenhalter von Koziol. Leider will der Saugnapf nicht auf der Holzseite des Küchenoberschrankes halten, obwohl ich die Fläche für glatt genug hielt. Jetzt müssen wir uns noch eine vernünftige Befestigungsmöglichkeit ausdenken.
Obwohl ich allein in der Stadt war und mich nicht auch noch nach jemanden richten musste, fand ich es anstrengend. Ich hatte mich schon in weiser Voraussicht nicht zu warm angezogen, schwitzte aber trotzdem, und zuletzt taten mir die Füße weh.
Als ich um halb eins zum Parkhaus zurückkam, wurde dort schon “Besetzt” angezeigt, und die ankommenden Autos stauten sich vor der Einfahrt. Wie gut, dass ich so früh unterwegs gewesen war.
Auf der Rückfahrt blockierte gerade wieder einmal ein Karnevalsumzug die Straße, weil er gerade linker Hand den Friedrichswall überquerte. Ich musste aber sowieso nach schräg rechts in die Lavesallee fahren, so dass mich diese Sperrung nicht betraf.
Montag, 14. November 2005
Mein neues Auto
Ach, wenn wir die Werbung nicht hätten, wüsste ich gar nicht, welches Auto ich mir kaufen sollte. Aber die Fernsehwerbung hat mir weitergeholfen, und ich weiß nun, was mein nächstes Auto sein wird: der Opel Zorro! Außen schwarz-metallic, innen rote Sitze, ein zackig-flottes, schlankes, nicht zu großes Auto. Ich fürchte nur, die Opel-Werbung mit Zorro arbeitet nicht darauf hin, uns irgendwann ein solch schickes Gefährt vorzustellen. Das finde ich sehr traurig, denn es wäre genau das Auto, auf das ich warte. Schade. Also bleibe ich doch noch eine Weile meinem dreizehneinhalb Jahre alten, pazifikblauen “Erdbeerkörbchen” treu. Neue Plaketten hat es ja im Oktober dank seiner guten Betreuungswerkstatt erst bekommen.
Mittwoch, 16. November 2005
So schnell kann’s gehen
Während eines Besuches in einer geschlossenen Anstalt fragt ein Besucher den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, ob jemand eingeliefert werden muss oder nicht.
Der Direktor: “Nun, wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne auszuleeren.”
Der Besucher: “Ah, ich verstehe, und ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, damit es schneller geht, ja?”
Direktor: “Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen. Wünschen Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon?”
Freitag, 18. November 2005
Sprachliche Übelkeit
Es gibt Wörter und Ausdrücke, die ich überhaupt nicht mag und selbst nie verwende – Letzteres hoffe ich jedenfalls.
Meine Abneigung richtet sich zum Beispiel gegen “letztendlich”, noch schlimmer finde ich “schlussendlich”.
Mittlerweile leider sehr häufig zu hören sind die Ausdrücke “das macht keinen Sinn” und “nicht wirklich”, bei denen es mich immer wieder inwendig schüttelt. Allerdings muss ich beim “Sinn machen” selbst aufpassen, denn dieser Ausdruck ist schon so geläufig, dass er auch mir immer wieder über Lippen zu rutschen droht.
Ebenso fürchterlich finde ich “Handy” und “Laptop”. Bei mir heißt es auf jeden Fall “Notebook”, das tragbare Telefon würde ich auch gern anders nennen, aber “Mobiltelefon” hört sich doch recht gestelzt an.
Völlig daneben finde ich es, bestimmte Dinge nach ihren “Erfindern” zu benennen, vor allem wenn da so ein übler Nachgeschmack bleibt wie bei “Hartz IV”. Hoffentlich werde ich davon nie betroffen sein, dann kann ich vermeiden, dieses Wort aussprechen zu müssen.
Zu guter Letzt fällt mir noch ein ganzer Satz ein, bei dem ich jedes Mal weglaufen möchte: “Das sind ja XX Mark!” Leute, begreift es endlich, es gibt keine D-Mark mehr, aber vielleicht könnten wir den Euro zur Abwechslung mal in andere (noch existierende) Währungen umrechnen!
Der Fluch des Telefons
Ich telefoniere nicht gerne. Ich weiß nicht, ob ich früher, also vor vielen, vielen Jahren, lieber telefoniert habe. Ich weiß aber, dass ich seit meiner Help-Desk-Zeit von 1984 bis 1991 nicht mehr gern telefoniere.
Leider aber scheint häufig der Fluch des Telefons auf mir zu liegen. Bei uns zu Hause klingelt zum Glück nicht alle halbe Stunde das Telefon. Kaum aber geht mein Mann auf die Toilette, ins Bad oder mal kurz nach draußen, klingelt das elendige Ding.
Im Büro ist es noch schlimmer. Mittlerweile spreche in schon in Gedanken vor mich hin: Leute ruft an, meine Kollegin oder mein Kollege ist gerade mal einen Moment zur Toilette verschwunden oder eben in die Mittagspause gegangen. Stundenlang rührt sich der Apparat nicht, aber prompt in diesen Augenblicken muss er Laut geben. Ich habe mittlerweile den Eindruck, die Leute warten genau auf diesen Moment, um anzurufen. Und ich darf ans Telefon gehen!
Sonntag, 20. November 2005
Fotografischer Spaziergang
Nun haben wir das “richtige” Novemberwetter mit Kälte und Nieselregen und ich habe eine – zum Glück nur kleine – Erkältung.
Es ist also wieder einmal die Zeit, um es sich zu Hause richtig gemütlich zu machen. Bei mir sah das so aus, dass ich seit langer Zeit wieder einmal meinen Rechner im Arbeitszimmer für einige Stunden in Betrieb hatte. Dabei habe ich gemerkt, dass ich schon lange keine Webseiten mehr gebastelt habe. Ich habe eine neue Fototour erstellt und dabei gleich mal die Seiten von unnötigen Tabellen befreit. Allerdings musste ich wieder einige Male hin- und herprobieren, bis ich das “float: left” und “float: right” per CSS so hatte, wie es aussehen sollte. Fotos bearbeiten und alles Verlinken war dann noch einmal Fleißarbeit.
Jetzt ist fertig: Der Spaziergang über den Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.
Dienstag, 22. November 2005
Start in die Adventszeit
In diesem Jahr ist der Real-Markt nebenan zum ersten Mal weihnachtlich beleuchtet. Vor ein paar Tagen hatte man wohl morgens die Beleuchtung getestet. Ich dachte zuerst, es handle sich um die Beleuchtung für die Arbeiten auf der Baustelle nebenan, als ich aus unserer Einfahrt fuhr. Aber nein, es waren Weihnachtssterne.
Ich bin nicht so der Wohnungs-Deko-Mensch, der alle paar Wochen nach Jahreszeit umdekoriert, deshalb gibt es auch keine großartige Weihnachtsdeko.
Trotzdem hätte ich heute beinahe einen Adventskalender gekauft, weil ich es einfach witzig fände, jeden Morgen ein Türchen mit einer Überraschung aufmachen zu können. Als ich mir die Preise für diese Kalender anschaute, überlegte ich schon, ob das eine gute Idee war. Fünfzehn bis zwanzig Euro für einen nicht allzu schlichten Adventskalender fand ich doch ziemlich teuer. Zuletzt stand ich vor dem Kalender mit den Köstlichkeiten von Ferrero. Nein, dachte ich mir da, für 24 Stückchen Schokolade mit ein bisschen Pappe drumherum gebe ich nicht so viel Geld aus. Ich kaufte stattdessen eine Packung Mon Chérie und eine Packung Rocher, da haben wir insgesamt 48 Stück für ungefähr ein Drittel des Preises. Unromantisch, unweihnachtlich, aber garantiert genauso lecker.
Konfrontation auf dem Parkplatz
Neulich war es wieder einmal soweit: Ich hatte zum wiederholten Mal eine erheiternde Begegnung auf dem Parkplatz des nahegelegenen Supermarktes.
Auf diesem Parkplatz gibt es zwei Einmündungen zur Straße; die eine ist gleichzeitig Ein- und Ausfahrt, bei der zweiten handelt es sich lediglich um eine Ausfahrt. Weitere Verkehrsregelungen gibt es auf dem Parkplatz nicht. Nun sind manche Leute der Meinung, sie befänden sich auf einer Einbahnstraße, wenn sie auf den Parkplatz fahren. Lustig wird es dann manchmal am Ende des Parkplatzes, wo der Weg neunzig Grad nach links abknickt. Dort kurven diese Fahrer ganz links eng um die Autos herum, immer der irrigen Ansicht, es könne und vor allem dürfe ihnen keiner entgegenkommen. Falsch gedacht, denn heute kam ich wieder einmal entgegen. Es bleibt mir auch nichts anderes übrig, denn die einzige Möglichkeit, vom Parkplatz nach links auf die Straße abbiegen zu können, führt über diesen Weg. Ich rollte also auf diese Kurve zu und prompt kam mir wieder einmal ein Auto ziemlich weit auf meiner Spur entgegen. Sofort brüllte mich die Fahrerin hysterisch an und gestikulierte wild. Ich fand es lustig, verstehen konnte ich durch die geschlossenen Fenster sowieso nichts. Daher lachte ich ihr freundlich zu und fuhr davon. Einen Moment dachte ich noch daran, das Fenster zu öffnen, auf ein nicht vorhandenes Schild zu zeigen und sie darauf hinzuweisen, dass sie die Einbahnstraße in falscher Richtung befuhr. Aber wahrscheinlich hätte sie mir dafür eins auf die Nase gegeben.
Übrigens: Auf Parkplätzen gilt nur der § 1 der Straßenverkehrsordnung (ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht), also nicht einmal die Regel “rechts vor links”. Ich war doch überrascht, als ich das vor einiger Zeit las, war ich doch bis dahin der Meinung, wenigstens daran müsse man sich halten. Auch falsch gedacht.
Mittwoch, 23. November 2005
Geschafft!
Ich bin wirklich nicht sportlich und seit dem Frühjahr habe ich nichts gemacht, außer einige Male mit dem Fahrrad zu fahren. Schon längst wollte ich mal wieder auf unseren Crosstrainer im Keller gehen, aber irgendwie ist es doch gemütlicher, sich nach der Arbeit erst mal aufs Sofa zu legen. Heute habe ich es aber endlich wieder einmal geschafft und bin da unten eine halbe Stunde lang gelaufen. Mit einem unterhaltsamen Fernsehprogramm vor der Nase macht das auch gleich viel mehr Spaß. Ich bin ja ganz froh, dass ich beim ersten Mal nach so langer Zeit gleich eine halbe Stunde durchgehalten habe, auch wenn ich es recht vorsichtig angehen ließ. Wenn ich mich noch an die allerersten Male auf dem Gerät erinnere … da war ich nach zehn Minuten schon fix und fertig. Jetzt muss ich mir nur regelmäßig in den Hintern treten, dass ich wenigstens zweimal in der Woche in den Keller gehe.
Mein Blog-Ich
Dank Melodys Kriterienkatalog können wir endlich unser Blog-Ich analysieren. Hier ist meines:
Mein Blog ist nicht interessant.
Ich habe nichts Besseres zu tun.
Mein Blog ist nicht cool genug.
Das Design ist billigste Massenware.
Ich verfasse überflüssige Banalitäten.
Ich bin anspruchslos.
Ich bin arrogant und unhöflich.
Ich kann sowieso nicht mithalten.
Das Bloggen ist mir kein echtes Blog wert.
Ich bin nicht vernetzt genug.
Ich bin ignorant und sowieso von vorgestern.
Ich bin zu hässlich dafür.
Mir fehlt die Durchschlagkraft.
Ich bewege mich im Sumpf verfilzter Kreise.
Ich halte mich für zu wichtig.
Ich bin oberflächlich, wahlweise verkorkst.
Ich bin arrogant.
…
Und mit diesem Eintrag übers Bloggen will ich nur Reaktionen fischen. *g*
P.S.
Und zum Bloggen bin ich offensichtlich sowieso zu doof, weil ich das mit dem Trackback noch nie hingekriegt habe. *gg*
Donnerstag, 24. November 2005
Ruf doch da mal an!
Gerade rief meine Mutter an. “Du weißt doch bestimmt net, dass der Onkel Werner heut siebzisch werd!” “Ach – nö, das wusst ich nicht!” Mir war heute zwar beim Blick auf den Kalender in Erinnerung gekommen, dass mein Onkel, der ältere Bruder meiner Mutter, Geburtstag hat, ich wusste aber nicht, dass es sich um einen runden Geburtstag handelte. Manches kann ich mir wirklich gut merken, obwohl ich dafür keine “Verwendung” mehr habe, anderes vergesse ich sofort wieder. “Ruf doch einfach mol o, der freut sisch bestimmt!” “Ja, gut, mach ich.” Nachdem ich mir noch die Telefonnummer notiert hatte (im Kopfgedächtnis, vierstellige Nummern kann ich mir doch noch merken), legte und seufzte ich auf. Och nö, eigentlich wollte ich nicht anrufen. Wir hatten noch nie einen besonderen Kontakt und seit meinem Umzug nach Hannover schon gar keinen mehr. Mein Ehemann motivierte mich mit den Worten: “Ruf jetzt gleich an, dann hast du’s hinter dir.” Gut, gesagt, getan. Ich habe sofort angerufen, Glück gewünscht, drei Sätze gesprochen und das war’s. Dazu muss man wissen, dass mein Onkel überhaupt keine gesprächige Person ist und sehr viel mehr als “jo”, “hm” oder Ähnliches hört man da nicht. Ich bin auch nicht der Typ, der jemanden in Grund und Boden quatscht und Small Talk über nichts und wieder nichts bringe ich auch nicht zustande.
Wie dem auch sei, ich habe meine Glückwünsche überbracht und kann mich jetzt einigermaßen zufrieden zurücklehnen.
Samstag, 26. November 2005
Gedächtnis
Gestern Abend war die Juniormeisterin im Gedächtnistraining in der Talkshow auf N3. Sie erklärte an einem Beispiel, wie man sich anhand von Bildern Ziffern merken kann. Die “7” sind also die sieben Zwerge, die “5” wird durch eine Hand mit fünf ausgestreckten Fingern symbolisiert etc.
Ich dachte daran, dass ich solche Eselsbrücken zumindest früher gar nicht benötigte. Ich konnte mir zum Beispiel Telefonnummern merken – einfach so. Das machte sich vor allem in meiner Help-Desk-Zeit von 1984 bis 1990 bemerkbar. Damals mussten wir auch Störungen an die (damalige) Post melden. Natürlich gab es eine einheitliche Rufnummer, aber immer mit einer anderen Vorwahl. Jeder von uns hatte eine Liste mit den Telefonnummern vor sich liegen, aber ich hatte die meisten Vorwahlen im Kopf. Meine Kollegin meinte damals, wir sollten doch mit dieser Nummer zu “Wetten, dass …” gehen. Auch privat hatte ich so gut wie alle Telefonnummern im Kopf. Leider kommt mir bei diesem Gedächtnistraining die heutige Technik in die Quere. Kurzwahlen, Telefonbücher im Mobiltelefon, über die man nach Namen suchen kann … Selbstverständlich könnte ich zum Training des Hirns darauf verzichten, was aber, wenn mir im Ernstfall die dringend benötigte Nummer nicht einfällt?
Zum Gedächtnistraining fiel mir aber noch etwas anderes ein: In den neunziger Jahren besuchte ich einmal ein Rhetorikseminar. Die Kursleiterin machte zur Auflockerung nach der Mittagspause immer eine anscheinend spielerische Übung. An einem Tag lautete diese: Ich lese Ihnen jetzt langsam zwanzig (es können auch fünfzehn oder dreißig gewesen sein, das weiß ich nicht mehr) Begriffe vor, die Sie sich merken und danach aufschreiben. Ich geriet einen kurzen Moment in Panik, weil man sich so etwas gar nicht merken kann. Dann hatte ich spontan, ohne etwas Ähnliches jemals gemacht oder auch nur davon gehört zu haben, eine Idee: Ich bastele mir eine Geschichte aus diesen Wörtern. Es hat tatsächlich funktioniert. Durch meine Geschichte konnte ich alle genannten Begriffe so gut verbinden, dass ich sie anschließend aufschreiben konnte. Natürlich war ich das geniale Beispiel für die Kursleiterin, die meisten Teilnehmer, inklusive mir selbst, waren überrascht. Nun ja, da blieben noch die zwei Machos, die zumindest nach außen hin meinen Erfolg belächelten. Aber das ist eine andere Geschichte und handelt von Männern, die nur solche Wesen für Frauen halten, die in das Kindchenschema passen und ihr Hirn für eine perfekte Figur eingetauscht haben.
Montag, 28. November 2005
An die Wand gebannt
Nach gut zwei Wochen hängt der Filoo endlich:
Der Filoo, ein Kind aus dem Hause Koziol, verfügt über einen Saugnapf. Der saugte aber nicht kräftig genug an der Holzplatte des Schranks. Ich reinigte die Oberfläche, befeuchtete den Saugnapf, doch er wollte nicht haften. Ich klebte ihn mit Powerstrips und anschließend mit Teppichklebeband fest – beides ohne Erfolg. Das Entfernen des Saugnapfes aus dem Körper und das ganzflächige Ankleben schien eine gute Idee zu sein, jedoch scheiterte sie an der unebenen Rückseite des Kerls. Dann schaffen wir ihm eben eine absolut glatte Fläche zum Saugen: Auf das Holz wurde ein Stück Laminierfolie geklebt. Saugen: fünf Minuten – Kleben: zehn Minuten. Dann lag wieder alles unten und eine Hand und ein Bein waren ab. Die abgefallenen Körperteile stellten nicht das eigentliche Drama dar, denn sie waren nur gesteckt und hatten sich schon bei den ersten Fallversuchen verselbstständigt. Wieder ließ ich den Filoo tagelang liegen, um zu überlegen und dann schließlich und endlich eine Idee durchzusetzen, die ich schon eine Weile im Kopf hatte. Die Problemstelle war der Saugnapf, der sich trotz Fixierung mit Kleber immer so stark wölbte, dass innerhalb kürzester Zeit nur noch der äußerste Rand klebte und diese schmale Stelle dem Gewicht des Kerls nicht mehr standhalten konnte. Ich schnitt also den Saugnapf an vier Stellen ein, machte also Viertel aus ihm. Dann beklebte ich ihn wieder mit Teppichklebeband und presste ihn an die Schrankwand. Im ersten Moment sah es gut aus, aber dann wölbte sich der unsägliche Napf trotzdem wieder! Kurzerhand habe ich den Bauch des Filoos mit Tesafilm an der Wand fixiert, so dass sich der Saugnapf nicht mehr aufwölben kann. Ein paar Tage lang wollte ich das so lassen, aber hinter den Kaffeefiltern sieht man die Klebestreifen sowieso nicht. Es riecht also verdächtig nach einem endlos dauernden Provisorium …
Donnerstag, 1. Dezember 2005
Immer auf der Hut sein
Ich habe schon einiges bei eBay ersteigert oder gekauft und kann – bis auf ein paar kleinere Abstriche – nur über gute Erfahrungen berichten. Allerdings muss man schon genau aufpassen, was da angeboten wird, das habe ich gerade wieder einmal festgestellt.
Ich beobachte seit einigen Tagen einen Siemens-Wasserkocher im Porsche-Design (das Modell 1). Wir haben den Toaster aus dieser Serie und wollen noch den Wasserkocher kaufen, wenn es den einigermaßen günstig gibt. Im Handel kostet er um die 100 Euro, bei Amazon war er bis gestern für 63 zu haben. Aber ich wollte erst einmal die eBay-Versteigerung abwarten, die heute Abend ausläuft. Angeboten wurde dort ein neuer Wasserkocher, bis heute Mittag stand er bei 42 Euro. Gerade wunderte ich mich, dass er aus meiner Beobachten-Liste verschwunden war. Ich fand ihn natürlich wieder, und plötzlich sah die Seite anders aus. Und plötzlich handelte es sich um einen gebrauchtes Gerät, wenn auch angeblich wenig benutzt. Das Angebot stammt von einem eBay-Shop, der eigentlich wissen müsste, was er da anbietet. Man könnte jetzt glatt vermuten, dass man auf Leute spekuliert, die den Biet-Assistenten benutzen und vielleicht kurz vor Ende nicht mehr reinschauen und die Veränderung bemerken. Zum Glück bin ich nicht darauf reingefallen, denn wenn ich mal steigere, dann gehöre ich zu den absoluten Spätbietern. Ich warte bis ungefähr fünf Minuten vor Auktionsende, gebe dann mein Gebot ab und hatte schon einige Male Erfolg damit.
Montag, 5. Dezember 2005
Tag der Erledigungen, vor allem für Katzen
Heute war der Tag oder vielmehr der Spätnachmittag der Erledigungen. Ich hatte zwar gar keine Lust dazu, aber dann sagte ich mir, tu es heute und dann hast du es hinter dir. Zuerst musste ich zur Sparkasse, weil ich kaum noch Bargeld hatte und hin und wieder braucht man doch neben der EC-Karte ein paar Euro im Geldbeutel. Anschließend fuhr ich über die finsteren Landstraßen zur Tierarztpraxis, um Entwurmungsmittel für die Katzentiere zu kaufen. Das dauerte auch einen Moment, denn auf jeder Karteikarte wurde das Gewicht vermerkt, dann eine entsprechende Portion Tabletten in einen Minikarton verpackt und dann abgerechnet. Ich bin mir fast sicher, dass ich beim letzten Mal weniger Tabletten pro Katze hatte. Fast dreißig Euro habe ich für die insgesamt siebzehn Tabletten hinlegen müssen, aber es handelt sich auch um die sehr, sehr leckeren “Flubenol easy”. Die Kätzchen fressen die aus der Hand wie das allerbeste Leckerli. Na ja, fast alle, mit Moni hat es beim letzten Mal nicht geklappt und ich habe es heute noch nicht ausprobiert. Dann bin ich mit einer Tablette und einem Quarkmäuschen zu Lizzy gegangen, die in ihrem Körbchen lag. Ich war ein wenig skeptisch, denn sie nahm natürlich zuerst das Mäuschen, fraß aber gleich darauf anstandslos auch noch die Tablette. Mit Moni probier ich das irgendwann in den nächsten Tagen aus. Bei ihr muss man äußerst geschickt vorgehen, gleichzeitig sich aber auch so verhalten, als führe man nichts Besonderers im Schilde. Die riecht das nämlich immer, wenn man ihr etwas unterjubeln will. Aber mal sehen, vielleicht kann ich sie mit einer Mischung aus Trockenfutter, zwei halben Tabletten und ein paar Leckerlis “überzeugen”. Das geht natürlich nur dann, wenn sie das hier nicht vorher liest!
Dienstag, 6. Dezember 2005
Donnerstag, 8. Dezember 2005
Hoffnungsvolles Altern?
Heute Morgen wachte ich mit sehr heftigen Kopfschmerzen auf, begleitet von den monatlichen Beschwerden, aber die waren im Vergleich zum Kopf harmlos. So schlecht war es meinem Kopf schon lange nicht mehr gegangen. Noch am Nachmittag spürte ich einen dumpfen Druck. Früher hatte ich viel öfter solch heftige, migräneartige Kopfschmerzen. Ich erinnere mich an ein Mal, als ich mittags deswegen von der Arbeit nach Hause gefahren bin und noch befürchten musste, mich an der nächsten Hausecke übergeben zu müssen. Wie gesagt, das ist lange her und heute war es auch nicht ganz so extrem. Als ich heute eine E-Mail an meine Eltern schrieb, erwähnte ich auch die Kopfschmerzen. Als Antwort bekam ich von meiner Mutter ein mitfühlendes “das kenne ich aus jahrelanger Erfahrung”, aber dann auch die tröstenden Worte, dass ich ja nicht mehr weit von den Wechseljahren entfernt sei und deswegen auf Besserung hoffen darf. Hilfe! Bin ich wirklich schon so alt? Ich sitze hier gerade am Notebook und höre “Nothing else matters” von Metallica, dazwischen Shakira und die Backstreet Boys … vielleicht sollte ich doch mal auf NDR1 oder ähnliche Sender umschalten, mir im Fernsehen das Musikantenstadel ansehen und mir endlich die Haare abschneiden lassen.
Nachtrag:
Ich fühle mich nicht alt, werde mir die Haare noch nicht abschneiden lassen und dieser Eintrag war nicht so ernst gemeint, wie er sich vielleicht liest!
Mittwoch, 14. Dezember 2005
Musik im Auto modernisiert
Schon seit langer Zeit geht mir das Radiohören unterwegs oft auf die Nerven. Ich habe im Auto meistens NDR2 eingeschaltet, weil das noch der beste Sender ist. Aber auch da gibt es immer wieder Werbung oder für meine Ohren unerträgliches Gejaule oder Gejodele. Umschalten ist angesagt, doch natürlich läuft auf den anderen Sendern gerade dann noch fürchterlichere Musik, dieselbe gruselige Radiowerbung, das Gewinnspiel der Woche oder es versucht wieder einer dieser Komiker, die Leute am Telefon in die Irre zu führen. Die Musikanlage in meinem guten Autochen ist ebenso alt wie dieses, nämlich über dreizehneinhalb Jahre. Ich kann also nicht einmal eine CD reinschieben. Im Auto fliegen noch ein paar alte Kassetten herum, die auch noch hörbar sind, aber das ist auch immer wieder dasselbe. Seit einiger Zeit lade ich hin und wieder MP3s aus dem Internet (selbstverständlich gekauft und bezahlt), doch wie kriege ich die in mein Auto, ohne viel Geld für ein neues Autoradio ausgeben zu müssen? Ich war schon nahe dran, einiges auf Kassette aufzunehmen, als ich dann “nur mal so” die Suchbegriffe “Auto” und “MP3” bei Google eingab. Und irgendwann stieß ich darauf: Kassettenadapter, an die man einen MP3-Player anschließen kann! Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so etwas gibt! Zufälligerweise gab es gerade im Supermarkt nebenan MP3-Player im Angebot. Ich entschied mich für das kleinste Modell mit 128 MB, denn mehr Geld wollte ich dafür nicht ausgeben. Dann noch schnell den Adapter bestellt und erst einmal abwarten. In der Zwischenzeit konnte ich schon mal den MP3-Player testen. Sehr schön schon mal! Gestern kam der Adapter und heute Morgen hatte ich zum ersten Mal auf der Fahrt zur Arbeit ein richtiges Hörvergnügen im Auto. Die Qualität ist sehr gut, der Klang auf jeden Fall besser als beim Radioprogramm. Mit ungefähr dreißig Songs, die ich auf dem Player speichern kann, bin ich bestens für meine zwölf Kilometer Fahrtstrecke bedient.
Hinfällig wurde damit allerdings das Weihnachtsgeschenk, das ich von Jörg bekommen sollte und von dem ich natürlich nichts wusste. Er hatte geplant, mir ein neues Autoradio zu schenken. Ich finde, das lohnt sich für das alte Auto überhaupt nicht mehr. Außerdem bin ich mit der jetzigen Lösung viel flexibler, denn so kann ich meine Musik auch außerhalb des Autos hören, gleichzeitig ist der MP3-Player auch ein USB-Speicher und kann übrigens auch als Diktiergerät benutzt werden.
Donnerstag, 15. Dezember 2005
Beinahe stromlos
Heute Morgen stieg ich ins Auto und es wollte beinahe nicht anspringen. Sehr merkwürdig, wenn wir minus fünfzehn Grad hätten, könnte ich es vielleicht verstehen, dass so etwas passieren kann. Aber doch nicht bei plus fünf Grad! Das Auto lief dann, das Radio allerdings nicht. Es zeigt nur “SAFE” an. Na prima, dann war aus irgendeinem Grund kein Strom da gewesen, um das Radio zu versorgen; das wird dann gesperrt und der Code muss neu eingegeben werden. Ohne Musik zur Arbeit fahren? Hm, gar nicht gut. Mal sehen, vielleicht würde ich es hinkriegen. Die Karte mit der Codenummer hatte ich bei meinen Fahrzeugpapieren. Dann wusste ich noch, dass man die Stationstasten 1 bis 4 nacheinander so oft drücken muss, bis die richtige Ziffer erscheint. Wenn der komplette Code angezeigt wird, muss noch eine andere Taste lange zur Bestätigung gedrückt werden. Ich war mir nicht mehr sicher, welche das ist, drückte dann eine von den übrigen Tasten. Nach ein paar Sekunden wurde wieder “SAFE” angezeigt. Einen winzigen Moment dachte ich, es wäre doch die falsche Taste gewesen oder ich hätte alles falsch eingegeben, dann erschien die Frequenz von NDR2 und das Radio lief.
Als ich das Auto auf dem Parkplatz abstellte, war es zum Glück noch dunkel, denn so bin ich schließlich doch dahinter gekommen, was die Ursache des Problems war: Ich hatte schlicht und ergreifend die Innenbeleuchtung angelassen! Als ich gestern Nachmittag zu Hause ankam, war es schon so dunkel, dass ich das Licht einschalten musste, um das Kabel vom MP3-Player anständig zu verstauen. Und beim Kadett Cabrio sitzt die Lampe nicht vorn in der Mitte über der Windschutzscheibe (geht ja nicht, da ist nur Kunststoffdach), sondern in der Mitte des Überrollbügels. So richtig hell macht es von da hinten nicht und es fällt daher auch nicht unbedingt auf, wenn man das Licht anlässt.
Sonntag, 18. Dezember 2005
Kurzer Wintereinbruch
Am Freitag hatten wir Wind mit zum Teil sehr heftigen Böen, Hagel, Schneeregen und Regenschauer. Mancherorts in Hannover sind sogar dicke Bäume umgestürzt, bei uns zum Glück nur zwei Kübel vor der Haustür. In der Nacht von Freitag auf Samstag schneite es und am Samstag schneite es in dicken Flocken weiter. So hatten wir schließlich knapp zehn Zentimeter Schnee.
Und ich war wieder einmal krank. Schon am Donnerstag verspürte ich ein Kratzen im Hals, wachte am Freitag sehr früh morgens mit heftigen Kopfschmerzen auf. Ich nahm eine Tablette, schlief dann doch eine Stunde und dann ging es mir wieder recht gut. Doch am Freitagabend war ich extrem müde, und gestern wachte ich mit deutlichen Erkältungssymptomen auf. Ich verbrachte also fast den ganzen Samstag mit leicht erhöhter Körpertemperatur lesend und schlafend auf dem Sofa. Doch meine Abwehrkräfte hatten gut gekämpft, schon am späten Abend ging es mir besser, ich schlief recht gut und heute bin ich bis auf ein leichtes Kratzen im Hals und hin und wieder leichtem Husten beschwerdefrei. Morgen ist ja auch Montag, und rechtzeitig zum Beginn der Arbeitswoche will ich schließlich wieder fit sein.
Vom Schnee ist allerdings nicht mehr so viel zu sehen, durch die Sonne, die heute teilweise schien, ist schon einiges weggetaut. Hauptsache, die Straßen sind morgen frei, damit man einigermaßen vernünftig mit dem Auto vorwärts kommt.
Dienstag, 20. Dezember 2005
Post-Schlange
Kurz vor Weihnachten sollte man keine Postfiliale aufsuchen. Ich hatte es auch nicht vor. Die Briefmarken für meine wenigen Päckchen holte ich am Automaten (immer wieder eine gute Gelegenheit, um Kleingeld loszuwerden), und die kleinen Päckchen passten in den Briefkasten. Meine Eltern und meine Schwester hatten sich meine Packstationsadresse geben lassen und ein Paket kam praktischerweise am Samstag an, als wir zu Hause waren. Leider aber bekam ich am auch Samstag die Nachricht, eine Lieferung sei wegen der Größe nicht in der Packstation gelandet, sondern in der Postfiliale abgegeben worden. Also musste ich mich gestern dort einfinden. Die Menschen standen Schlange bis zur Eingangstür. Das konnte ja heiter werden! Immerhin rückte die Schlange kontinuierlich auf, so dass die Beine voraussichtlich nicht kürzer werden würden vom langen Stehen. Amüsiert habe ich mich über die Person hinter mir, von der ich natürlich zuerst nicht wusste, ob es Mann oder Frau war. Als dann direkt hinter meinem Rücken ein Mobiltelefon losdüdelte, entschlüpfte ein spontanes “Scheiße” dem Mund dieser Person. Mittlere bis leicht tiefe Stimmlage, ich tippte eher auf Mann als auf Frau. Doch das änderte sich sofort mit der Annahme des Gesprächs. “Herzog”, singsangte die Stimme nun drei Oktaven höher in das Telefon. Und dann ging es noch einmal bergauf. “Ach, guten Tag, Frau Hüüübner! – Ja, wegen der Termine im nächsten Jahr blablabla …” Eindeutig weiblich, und wieder einmal der Beweis dafür, dass man seine Stimme beim Telefonieren offensichtlich verändert. Ist das eigentlich typisch Frau oder gibt es das auch bei Männern?
Das Weihnachtspäckchen von meinen Eltern entpuppte sich als ausgewachsenes Paket, doch hätte es trotz der Größe sicher in die Packstation gepasst. Schließlich gibt es dort auch große Fächer. Ich vermute, die waren alle belegt.
Die Warterei hatte sich auch nicht so lange hingezogen wie ich anfangs befürchtete, denn schon nach zehn Minuten war ich wieder draußen.
Samstag, 24. Dezember 2005
Unweihnachtlich
Dieses Jahr wird für uns relativ unweihnachtlich enden. Die Feiertage fallen aufs Wochenende, und ich habe nur noch drei Tage Resturlaub, mit denen in so einem Fall nichts recht anzufangen ist. Außerdem hat Jörg jede Menge zu tun und kann keinen Urlaub nehmen, und ich will nicht schon wieder allein Urlaub haben. Wie gesagt, mit meinen drei Tagen wäre ich sowieso nicht weit gekommen. Also habe ich lediglich am 2. Januar frei und arbeite ansonsten ganz normal durch. Auf einen Weihnachtsbaum werden wir auch verzichten, wenn schon unweihnachtlich, dann eben richtig.
Grundsätzlich sollte man sich aber vor Weihnachtsessen in Acht nehmen, sagen britische Wissenschaftler:
Fest der Liebe? – Perfekte Zutaten für den Familienstreit
Weihnachten ist in unserem Kulturkreis traditionell ein Fest der Familie. Erwachsene und Kinder verbringen Zeit miteinander, längst von zu Hause ausgezogene Sprösslinge kehren zum Fest in den Schoß der Familie zurück. Ob rustikale Würstchen mit Kartoffelsalat oder der Gänsebraten – auch für das Weihnachtsessen gibt es feste Rituale. Ebenfalls zur Tradition gehören in vielen Familien die anschließenden Streitereien. Ob undankbare Kinder, tyrannische Eltern oder ungeliebte Schwestern, Schwager und Schwiegermütter – am Fest der Liebe nutzt man besonders gern die Gelegenheit, sich kräftig die Meinung zu sagen und langgehegte Feindschaften für das kommende Jahr aufzufrischen.
Spätestens der Nachtisch macht die Meisten mürrisch
Beide Traditionen hängen offenbar miteinander zusammen, meinen britische Wissenschaftler. Ernährungsexperten von der Insel – für manche Kontinentaleuropäer klingt das äußerst suspekt. Aber ihre Forschungsergebnisse leuchten ein: Ein traditionelles Weihnachtsmenü schafft demnach die optimale Grundlage für einen gepflegten Familienkrach. Eine reichhaltige Mahlzeit mit viel Salz und Kohlenhydraten, dazu mehrere Gläser Wein und schließlich ein süßer Nachtisch führten zu einem hektischen Auf und Ab des Blutzuckerspiegels und machten die meisten Menschen mürrisch, sagt Helen Conn vom Institut für Ernährungswissenschaften in London. Alkohol und Völlerei ließen die Hemmschwelle sinken.
Conns Forschergruppe hat neben biologischen auch sozialwissenschaftliche Indizien: In 60 Prozent aller britischen Familien hänge am 25. Dezember der Haussegen schief. Bei einem Viertel der Betroffenen flögen die Fetzen nach dem Festessen.
Falls der Streit auch bei Ihnen Tradition ist, wissen Sie also schon, auf wen Sie diesmal die Schuld schieben können – auf die brave Seele, die sich mit dem Festessen abgemüht hat. Sollten Sie ein friedlicheres Fest vorziehen, haben Sie ja noch ein paar Tage Zeit für die Suche nach einem weniger aggressionsfördernden Menü. Wissenschaftlerin Conn lieferte dafür leider keinen Vorschlag.
Quelle: www.tagesschau.de, 19.12.2005
Sonntag, 25. Dezember 2005
Schlesischer Kartoffelsalat vielerorts, Entenbrust hier
Bei vielen Familien gibt es ein traditionelles Heilig-Abend-Essen, und oft handelt es sich dabei um Kartoffelsalat. Ich konnte das gestern deutlich an den Besuchern meiner Website erkennen, denn ungefähr jeder dritte suchte nach Schlesischem Kartoffelsalat. Ein bisschen spät, muss ich allerdings sagen, denn selbst wenn man alle Zutaten im Hause haben sollte, muss der Salat einen Tag vorher zubereitet werden, damit er gut durchziehen kann.
Bei uns gab es weder Kartoffel- noch einen anderen Salat, ich habe Entenbrust gebraten. Da hat es sich wieder einmal gelohnt, dass ich so gerne und häufig Kochsendungen anschaue. Ich habe nach Empfehlung eines Fernsehkochs die Haut der Entenbrust rautenförmig eingeschnitten, das Fleisch ohne weitere Fettzugabe mit der Hautseite nach unten in die kalte Pfanne gelegt und dann auf höchste Stufe geschaltet. So brät das Fett schön aus und die Haut wird knusprig. Anschließend habe ich die Ente umgedreht, in den Backofen zu den Mandelbällchen geschoben und noch ungefähr zwanzig Minuten bei 160 Grad weitergebraten. Sie war genau richtig, außen schön angebraten und innen noch rosa. Dazu gab es neben den Mandelbällchen noch Rosenkohl mit Maronen und eine (fertige) Orangensoße. Lecker!
Heute Abend werden wir garantiert nur eine Kleinigkeit essen und morgen werde ich spontan entscheiden, ob ich den Wildschweinbraten in den Ofen schiebe oder etwas anderes zubereite.
Donnerstag, 29. Dezember 2005
Weiß
Man glaubt es kaum, aber auch bei uns bleibt hin und wieder der Schnee liegen. Typisch ist es nämlich, dass es schneit, und spätestens am nächsten Tag die weiße Pracht wieder verschwunden ist. Oder es schneit nachts und morgens ist alles wunderbar mit Schnee bedeckt. Dann ist es natürlich noch zu dunkel zum Fotografieren. Ich schleppe also meine Kamera mit zur Arbeit, um in der Mittagspause ein paar Schneefotos machen zu können, doch im Laufe des Vormittags verwandelt sich das Weiß im Handumdrehen in matschiges Grau.
Heute Nacht hat es wieder geschneit, dieses Mal ist es feiner, trockener Schnee. Am Morgen waren die Straßen, selbst die Schnellwege, noch nicht frei, sondern nur einigermaßen befahrbar. Welch ein Glück, dass Ferien sind und sowieso die meisten Leute “zwischen den Jahren” frei haben. So blieb das Chaos auf den Straßen aus und die “Hilfe-ich-sehe-eine-Schneeflocke-und-kann-jetzt-nur-noch-kriechen”-Autofahrer behinderten den Verkehrsfluss nicht nennenswert.
Bis ungefähr zehn Uhr schneite es munter weiter, und deshalb ist es mir heute gelungen, ein paar winterliche Fotos in der Schneepause zu machen.
Nur gut, dass wir seit kurzem endlich stolze Besitzer eines Schneeschiebers sind. Erfreuen wir uns also an zwei Tagen Winter in der Region Hannover, am Samstag soll alles vorbei sein und es ist wieder einmal Regen angesagt.
Fünf Meter Feldweg
Es gibt ja solch uncharmante Vergleiche wie “die hat einen IQ wie eine Scheibe Knäckebrot” oder “der ist dumm wie hundert Meter Feldweg”. Ich musste gestern Abend feststellen, dass ich seit ein paar Tagen ein Gedächtnis wie fünf Meter Feldweg habe. Am besten sollte ich mir alles aufschreiben, sonst habe ich es nach fünf Minuten schon wieder vergessen. Ich hoffe, es liegt nur an der Trägheit, die offensichtlich in der Zeit “zwischen den Jahren” auftritt und ist im nächsten Jahr wieder vorbei.
Einkaufswagen
Im nächsten Jahr wird ungefähr 500 Meter von uns entfernt ein Aldi-Markt gebaut. Wir sind dank dieses Weihnachtsgeschenks meiner Eltern schon bestens gerüstet und haben unseren eigenen Aldi-Einkaufswagen:
Ich muss mir nur noch ein System überlegen, wie ich mehr als einen Becher Jogurt oder eine Tomate hineinbekomme. Allzu oft möchte ich schließlich auch nicht laufen …
Freitag, 30. Dezember 2005
Endspurt
Mit riesengroßen Schritten nähert sich nun das Jahresende. Ich bin kein Fan von Silvesterfeiern und deshalb froh, dass wir seit Monaten wissen, was wir morgen Abend tun werden und vor allem, dass wir einen sehr schönen Abend verbringen werden.
Der Frage “Was macht ihr denn an Silvester?” mussten wir nicht mit einem “Ach, wir überlegen noch …” ausweichen und auch eine Feier dieser Art bleibt uns erspart. Ich lese es trotzdem immer wieder gern …
Montag, 2. Januar 2006
Silvester = Raclette
Noch nie so oft wie dieses Mal ist mir der Begriff “Raclette” in Zusammenhang mit Silvester begegnet. Und wir machten keine Ausnahme, auch wir waren zum Raclette-Essen bei Freunden im Nachbarort. Es gab viel zu viel, und man konnte gar nicht alles probieren. Jedes Mal nehme ich mir vor, beim nächsten Raclette-Essen die Zutaten auf einige wenige zu beschränken, aber das gelingt mir höchstens, wenn wir nur zu zweit sind. Sonst kommen immer so viele Geschmäcker zusammen und die Vielfalt hat ja auch etwas Schönes – wenn man nur noch mehr essen könnte.
Wir waren mit dem Auto hingefahren, weil wir Essbares transportiert hatten, außerdem regnete es gerade. Zurück sind wir natürlich gelaufen, denn die Entfernung beträgt gerade einmal zwei bis zweieinhalb Kilometer. Um halb vier lagen wir im Bett, mir ging es gut, weil ich zu dem reichlichen Essen zwar Wein, danach zur Verdauung einen Grappa und um Mitternacht ein Glas Sekt getrunken hatte, aber es war auf keinen Fall zu viel gewesen. Trotzdem schlief ich nicht richtig gut, ständig hatte ich das Gefühl, mir “fehle” etwas, ich kann das gar nicht näher beschreiben. Vermutlich fehlte mir nur Schlaf.
Gestern haben wir am frühen Nachmittag einen kurzen Spaziergang gemacht, um das Auto abzuholen und waren ansonsten ganz gemütlich zu Hause.
Das neue Jahr
Ich hatte für heute einen Tag Urlaub genommen; da Silvester und Neujahr nur ein ganz normales Wochenende waren, wollte ich wenigstens noch einen freien Tag haben.
Ganz überraschend kam Jörg schon mittags nach Hause, denn er hatte sich kurzentschlossen einen halben Tag Urlaub genommen. Ich hatte gerade angefangen, die Geschirrschränke im Wohnzimmer und in der Küche etwas umzuräumen. Warum? Hm, tja, ich hatte mir selbst etwas geschenkt und in den letzten Wochen sehr günstig zusammengekauft, das noch einen Platz finden musste.
Switch 3 aus der Country-Collection von Villeroy & Boch:
Das ist nur der Anfang, und wenn ich wieder einmal etwas Geld übrig habe oder mir jemand etwas zum Geburtstag schenken will, kann ich guten Gewissens sagen: “Ich könnte da noch Geschirr gebrauchen …”
Mittwoch, 4. Januar 2006
Nostalgie
Vor einiger Zeit musste ich plötzlich an zwei Bücher denken, die ich in meiner Jugendzeit zwei- oder dreimal gelesen habe. Vor allem, als ich das Gymnasium besuchte, war ich häufige Besucherin der Stadtbücherei, denn sie befand sich auf demselben Gelände, und dort habe ich mir eben unter anderem diese Bücher ausgeliehen.
Nachdem sie mir also wieder in den Kopf gekommen waren, suchte ich im Internet nach weiteren Informationen. Mir war klar, dass solch alte Bücher nicht mehr im Laden zu finden waren, aber vielleicht könnte ich eine Beschreibung finden, um mich noch einmal genauer daran zu erinnern. Ich stieß zunächst auf keine befriedigenden Ergebnisse, aber fand dann heraus, dass es die Bücher durchaus noch gebraucht zu kaufen gab. Also habe ich letzte Woche bestellt und heute waren sie im Packstationsautomaten:
Ich freue mich jetzt schon auf das nostalgische Lesevergnügen!
Freitag, 6. Januar 2006
Daneben
Heute wollte ich vor dem Einkauf Altglas zum Container bringen, hatte zwei Körbe voll im Auto. Bei der ersten Containerstation erkannte ich schon beim Anfahren, dass alle Behälter restlos überfüllt waren – leicht zu erkennen an den hunderten Flaschen, die daneben auf dem Boden standen. Nun gut, ich würde es eben auf dem Parkplatz des Supermarktes versuchen. Dort bot sich mir das gleiche Bild: Wieder hatten Leute einfach ihre Flaschen neben die vollen Container gestellt. Ich fand es zwar auch etwas ärgerlich, dass ich mein Altglas nicht loswurde, demzufolge die Körbe nicht leer waren und ich meine Einkäufe anschließend im Kofferraum drumherum verstauen musste, doch würde ich nie auf die Idee kommen, meinen Müll einfach NEBEN die dafür vorgesehenen Behälter zu stellen. Wenn mein Mülleimer zu Hause voll ist, schmeiße ich schließlich auch nicht die Abfälle daneben auf den Boden. Oder muss man sich einfach so verhalten, um den Entsorgungsunternehmen zu signalisieren, dass erhöhter Entleerungsbedarf besteht? Ich werde jedenfalls mein Altglas so lange im Auto herumfahren, bis die Container geleert wurden.
Noch schlimmer als die Danebensteller sind übrigens die Nichttrenner: das sind die Leute, die Glasbehälter mitsamt Deckel in den Altglascontainer werfen.
Man(n) kocht
Gekocht wird bei uns eigentlich fast jeden Abend, und meistens ist das meine Aufgabe.
Doch es gibt bestimmte Gerichte, die muss der Mann des Hauses zubereiten.
Noch kann man nicht so richtig erkennen, was es werden soll, aber in Kürze köchelt hier eine Riesenportion Chili con carne – genug für heute, vielleicht morgen Abend und auf jeden Fall noch zum Einfrieren.
Dienstag, 10. Januar 2006
Freigelassen
Gestern habe ich ein Buch in die Wildnis entlassen, habe es an einer Bushaltestelle ausgesetzt. “Bookcrossing” nennt sich diese Aktion, bei der man Bücher absichtlich irgendwo liegen lässt, damit sie von jemandem gefunden werden.
Ich kam auf die Idee, weil ich überlegte, was ich mit einem doppelt vorhandenen Buch anstellen sollte. Da erinnerte ich mich daran, irgendwann und irgendwo gelesen zu haben, dass man Bücher freilassen kann. Mein Buch ist also gestern am späten Nachmittag – deutlich gekennzeichnet mit Aufklebern und allen wichtigen Informationen – auf der Sitzbank der Bushaltestelle gelandet. Heute Morgen fuhr ich langsam daran vorbei und konnte erkennen, dass es nicht mehr dort lag. Ich bin nun gespannt, ob sich der Finder im Internet eintragen wird und das Buch auf weitere Reisen schicken wird.
Eine deutsche Anleitung gibt es übrigens bei den Bookcrossers.
Donnerstag, 12. Januar 2006
Sprache
Das tut weh:
- die neueste, immer häufiger zu hörende Sprachkreation “von demher”, wenn eigentlich “von daher” gemeint ist, bei dem es sich aber auch schon um eine unnötige Aufblähung des Wörtchens “daher” handelt;
- die ältere Dame in der Lotteriewerbung, die “du brauchst mich nicht abholen” sagt, und die ich deswegen mit einem “abZUholen” jedes Mal korrigieren muss;
- Werbung, die nicht mal mehr schlecht, sondern gar nicht synchronisiert wird (und das, obwohl das beworbene Getränk ausschließlich in Deutschland verkauft wird!), und vor allem mit “flavoured WIFF dragonfruit” nervt;
- der neue Sprachtrend “Weil mit Hauptsatz”, zum Beispiel: “Ich esse lieber französischen Camembert, weil der schmeckt besser als deutscher”; das Fatale ist, dass es auch mir selbst hin und wieder herausrutscht und ich mich selbst zurechtweisen muss.
Montag, 16. Januar 2006
Spaziergänge
Bei dem strahlenden Sonnenschein gestern war wieder einmal ein Spaziergang fällig. Schon vor einiger Zeit hatte ich den Wunsch geäußert, andere Wege gehen zu wollen als immer nur dieselben (Feld)Wege rund um Hemmingen. Mein erster Gedanke waren die Herrenhäuser Gärten, denn im Winter ist der Eintritt im Großen Garten frei. Doch dann warf ich noch einmal einen Blick auf die Hannover-Seiten im Internet und schlug den Von-Alten-Garten in Linden vor. Wir fuhren also nach Linden, fanden auch einen Parkplatz in der Posthornstraße und spazierten durch den Park. Es ist ein kleiner Park, vom ehemaligen Schloss aus dem 17. Jahrhundert, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, ist nur noch die Terrasse übrig. Sehenswert sind im Winter ansonsten nur noch die riesigen, alten Bäume, bei denen es sich teilweise um über 200 Jahre alte Rotbuchen handelt.
Im Anschluss an den Parkbesuch gingen wir über den Lindener Marktplatz und einmal um den Block, was uns die Erkenntnis brachte, dass wir dort nicht wohnen wollten.
Es war immer noch früh am Nachmittag, für die Herrenhäuser Gärten hatte ich jedoch keine Lust mehr, aber ein Abstecher auf den Lindener Berg bot sich an. Dort gingen wir eine Runde über den alten Stadtfriedhof, der seit 1965 nicht mehr benutzt wird. Berühmt und bekannt ist dieser Friedhof durch die Blausternblüte im März und April, die den Boden in einen blauen Teppich verwandelt. Also vormerken für einen weiteren Besuch im Frühjahr!
Es gibt sowieso noch viel in Hannover und Umgebung zu sehen. Auf meinem (gedanklichen) Plan stehen zum Beispiel noch der Stadtpark, der Park der Sinne zur Rosenblüte im Juni, der Gartenfriedhof und das Schloss Marienburg, wenn es wieder geöffnet ist.
Montag, 23. Januar 2006
Layout
Am Wochenende habe ich versucht, für einen neuen Teil meiner Website ein Layout zu gestalten. Immerhin weiß ich nach zwei Nachmittagen am PC, wie es in etwa aussehen soll, aber so richtig bin ich noch nicht weitergekommen. Da ich im Moment keine Lust habe, etwas vollständig Eigenes zu kreieren, habe ich mich auf die Suche nach einer fertigen Vorlage gemacht. Ich bin schließlich auch beim Open Source Web Design fündig geworden. Nicht von Erfolg gekrönt war mein Versuch, diese Vorlage an meine Bedürfnisse anzupassen. Ich wollte den “Behälter” auf 800 Pixel verbreitern, denn 600 für Menü und Inhalt waren mir zu schmal. Als Hürde erwiesen sich die teilweise für mich undurchsichtigen CSS-Angaben. Ein wenig kenne ich mich wohl damit aus, aber eben doch nicht allzu viel. Mir war und ist es immer noch ein Rätsel, warum die Grafiken für Hintergrund und Kopf unterschiedlich breit angezeigt wurden, nachdem ich sie beide auf die gleiche Pixelbreite vergrößert hatte. Damit war für mich der Punkt zum vorläufigen Aufhören erreicht, denn dann tut eine Pause immer gut. Kurz vor Schluss schaute ich mir die heruntergeladenen Dateien noch einmal an und entdeckte eine Version mit 90 %iger Bildschirmbreite und zwei Spalten. Genau das, was ich brauche! An der Stelle mache ich demnächst weiter und dann werde ich mich hoffentlich bald dem Inhalt widmen können.
Kalt
Vorübergehend ist es richtig kalt geworden, heute Morgen hatten wir minus 11 Grad. Die russische Kälte stattet uns einen kleinen Besuch ab, doch am Mittwoch wird es schon wieder etwas wärmer. Den letzten kalten Winter hatten wir übrigens vor drei Jahren mit Tiefstwerten Mitte und Ende Dezember um minus 10 und am 9. Januar mit minus 15 Grad Celsius.
Abends flackert bei uns immer ein Feuerchen im Kaminofen und macht es im Wohnzimmer richtig warm. Leider wird es dadurch auch etwas sauerstoffarm, denn so ein Verbrennungsvorgang benötigt schließlich Nahrung und lange lüften kann man bei der Kälte auch nicht. Kein Wunder also, wenn ich abends häufig auf dem Sofa einnicke.
Donnerstag, 26. Januar 2006
Fettnapf
Ich bin keine Quasseltante und gebe (hoffentlich) meistens recht Sinnvolles von mir, wenn ich spreche. Aber es passiert mir durchaus, dass ich etwas Unüberlegtes sage und dadurch in ein Fettnäpfchen trete.
So besuchte ich vor einigen Jahren ein firmeninternes Seminar. Es fand außer Haus statt und deshalb gab es für alle Teilnehmer ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant. Dabei ist mir etwas äußerst Peinliches passiert. Das Gespräch kam auf unsere Außendienstabteilung und ein Kollege erzählte etwas über eine Kollegin dort, wusste aber den Namen nicht. Niemand von uns Zuhörern fiel der Name ein. Ich hatte dann eine vage Idee und fragte, etwas in Gedanken versunken: “Ach, ist das so ‘ne Blonde?” Danach wäre ich am liebsten in den Boden versunken. Fast ausnahmslos alle am Tisch fielen wegen dieser anscheinend abwertenden Ausdrucksweise über mich her, verteidigten heftigst die blonde Kollegin und drückten mir den Stempel “Blondinenhasserin” auf. Ich war total verwirrt, denn ich hatte meine Frage überhaupt nicht abwertend gemeint, genauso gut hätte ich fragen können: “Ist das die Kollegin mit den langen, blonden Haaren?” Es war mir eben so herausgerutscht. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken und schaute hilfesuchend die Kollegin aus meiner Abteilung an, die links von mir saß. Immerhin hatte sie sich nicht an den verbalen Attacken beteiligt. “Ich habe doch nichts Schlimmes gesagt, oder?”, fragte ich sie unsicher. Sie lächelte nur ein wenig und sagte nichts. Schließlich war sie auch blond. Danach sprach keiner mehr mit mir. Ich würgte das Essen hinunter und hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst.
Menschliche Dramen …
… spielen sich manchmal auch im Büro ab. Heute fiel mir ein Schauspiel aus der Vergangenheit ein, das mir meine damalige Zimmergenossin darbot. Ich hatte sie bis dahin als recht ruhige Kollegin erlebt, die sich zwar manchmal über etwas ereiferte, aber ansonsten einen vernünftigen Eindruck machte. Eines Tages jedoch präsentierte sie mir eine völlig neue Seite.
Am Morgen jenes ereignisreichen Tages erschien sie glücklich und zufrieden am Arbeitsplatz. Freudig teilte sie mir umgehend mit, dass sie endlich die EC-Karte für ihr neues Konto bekommen hatte und jetzt wieder bargeldlos shoppen gehen konnte. Die erste EC-Karte war auf dem Postweg verschollen und sie hatte schon Bedenken gehabt, jemand könnte ihr Konto leer räumen. Sie hatte bei der Bank angerufen und eine neue Karte angefordert, aber da hatte man ihr mitgeteilt, dass sie persönlich in der Filiale erscheinen müsse. Schon das empfand sie als unzumutbar und sie marschierte damals mit viel Gezeter in der Mittagspause los. Eine Woche danach hatte sie immer noch nicht ihre neue Karte und sie befürchtete, dass auch diese abhanden gekommen sein könnte. Ein Anruf bei der Bank machte jedoch klar, dass der Vorgang gerade erst bearbeitet worden war und sie in Kürze die Karte erhalten müsste. Täglich hoffte sie auf die Ankunft, nichts tat sich, sie begann schon wieder zu verzweifeln, rief nach zwei Wochen erneut bei der Bank an, wo man ihr mitteilte, die Karte sei vor zwei Tagen verschickt worden. An besagtem Tag kam sie endlich mit dem langersehnten Brief von der Bank ins Büro. Als sie den Umschlag öffnete und die Karte herausnahm, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Ich zuckte zusammen und dachte schon, man hätte ihr statt der EC-Karte eine Vogelspinne eingepackt. Nein, viel schlimmer, ihr Name war falsch geschrieben! Erneute Verzweiflung, Anrufe, Rückrufe, Aufregung, Heulen, verzweifeltes Telefonat mit ihrem Mann … Ich bedauerte sie zwar, konnte auch ihren Ärger nachvollziehen, aber dass sie sich wegen dieses Vorfalls vor lauter Verzweiflung fast aus dem Fenster stürzen wollte, war mir doch etwas fremd. Du meine Güte, sie war gesund, führte ein glückliches Leben, hatte einen schönen Arbeitsplatz, immer genug zu essen, da musste sie sich doch wegen einer blöden EC-Karte nicht so aufführen! Sie bekam Kopfschmerzen vor lauter Aufregung. Ich sagte ihr, das sei es nicht wert, aber sie litt weiter. Nach einem erneuten Telefonat mit der Bank beschloss sie, dass sie sofort dort hinfahren müsse. Ansonsten könne sie sich überhaupt nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Sie marschierte also zum Abteilungsleiter, heulte ihm ihr Leid vor und durfte dann sogar mit einem Firmenwagen zur Bank fahren. Als sie zur Tür hinausging, atmete ich erst einmal tief durch und war froh, dass wieder Ruhe im Karton war. Allerdings befürchtete ich, sie würde genauso aufgedreht wieder zurückkommen und versuchen, mir den Besuch dort in allen Einzelheiten zu schildern. Ich vereinbarte kurzerhand mit einer anderen Kollegin einen Besprechungstermin und ließ mich den Rest des Tages nicht mehr in unserem Büro blicken.
Hungersnöte, Überschwemmungen, Erdbeben, Epidemien, schwere Krankheiten oder der Tod eines Menschen – das sind Schicksalsschläge, bei denen man sich so verhalten kann, aber ein Ärgernis mit einer EC-Karte ist doch wahrhaft kein menschliches Drama.
Sonntag, 29. Januar 2006
Auf dem Maschsee …
… fährt man normalerweise mit dem Boot, aber man läuft nicht darauf. In kalten Wintern kommt es jedoch vor, dass der See zufriert und eine tragende Eisschicht bildet. Wir sind gestern Nachmittag zum Maschsee gefahren, ohne zu wissen, wie die genaue Eislage dort war. Zuletzt hatte ich vor ein paar Tagen in der Zeitung gelesen, dass der See noch nicht zum Betreten freigegeben war. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich auf der Internetseite von Hannover zu informieren, aber wir wollten sowieso nur mal gucken und ein bisschen spazieren gehen. Wir parkten also irgendwo zwischen Südufer und Löwenbastion und sahen schon von weitem, dass sich eine Menge Leute auf dem Eis befanden. Also war es doch schon so weit! Zum Glück lag eine Schneedecke auf dem Eis, so dass man ohne größere Rutschgefahr laufen konnte. Wir spazierten auf der östlichen Seite bis zum Nordufer.
Erst als wir dort “an Land” gestiegen waren, sah ich dieses Schild:
Huch, doch noch nicht freigegeben? Oder war am Samstag keiner dagewesen, um das Schild abzuhängen? Unser Rückweg führte leichtsinnigerweise auch wieder übers Eis, allerdings nutzten wir die erste Gelegenheit am Ende der Mauer, um ans Ufer zu gehen.
Zu Hause schaute ich dann erst einmal im Internet nach, und tatsächlich war das Betreten noch nicht erlaubt. Auch heute darf man noch nicht auf den See, denn das Eis ist im Uferbereich noch nicht dick genug. Übrigens weisen rot-weiße Fahnen am Nord- und Südufer darauf hin, dass das Eis betreten werden darf. Aber woher soll ich als ehemalige Hessin das wissen? Jörg wusste es auch nicht. Immerhin war es das erste Mal, dass ich den Maschsee in gefrorenem Zustand gesehen und begangen habe. Das letzte Mal war er im Winter 2002/2003 zugefroren, doch damals hatten wir im Haus noch genug zu tun, so dass Spaziergänge überhaupt nicht lockten. Fotos von damals kann man sich aber bei Citypix anschauen.
Mittwoch, 1. Februar 2006
Duftig
Mein derzeitiges Eau de toilette neigt sich dem Ende entgegen und es wurde Zeit, für Nachschub zu sorgen. Doch wo und was sollte ich kaufen? Meine Wahl fiel schließlich auf das mittlerweile 58 Jahre alte “L’Air du Temps”, das ich früher häufig benutzte. Jetzt war noch die Frage offen, wo und zu welchem Preis ich es kaufen sollte. Da diese Duftwässerchen alle unverschämt teuer sind, war ich schon bei eBay gelandet, denn dort bekommt man vieles günstiger als im Laden. Und dann habe ich doch noch ein Schnäppchen in einer Parfümerie gemacht, dort hatten sie das Gesuchte zufälligerweise gerade im Sonderangebot. Ich habe tatsächlich nur die Hälfte des Normalpreises bezahlt und war damit genauso günstig wie bei eBay mit Versandkosten. 70 Euro hätte ich nie dafür ausgegeben, aber mit 35 kann ich gut leben.
Samstag, 4. Februar 2006
Selbst überrascht
Heute habe ich mich selbst überrascht. Und das geschah folgendermaßen:
Per Zufall stellte ich fest, dass in meinem Webhosting-Paket seit neuestem auch eine MySQL-Datenbank und PHP enthalten sind. Vermutlich hatte ich auch eine Mail über diese Neuerungen bekommen, aber offensichtlich nicht gelesen. Es hatte mich bisher auch nicht interessiert, denn da ich keine Ahnung von PHP und Datenbanken habe, schreckte mich der Einsatz einer Weblog-Software eher etwas ab. Heute jedoch wurde ich neugierig. Zuerst hatte ich zwar immer noch den Gedanken im Hinterkopf, dass das alles viel zu kompliziert sei, doch Barbaras Erfahrungsberichte haben mich überzeugt: WordPress wollte ich ausprobieren.
Und so habe ich bei meinem Webhoster mal schnell eine Datenbank eingerichtet, habe WordPress installiert und kurze Zeit später konnte ich mich über das erste Ergebnis freuen. Noch werde ich ein wenig Zeit damit verbringen, alles nach meinen Wünschen anzupassen, aber es ist wirklich so EINFACH! Und demnächst muss ich nicht mehr beim Weblog-Anbieter zahlen.
Montag, 6. Februar 2006
Nicht ganz so einfach
Es war schon überraschend einfach, WordPress zum Laufen zu bringen. Etwas Arbeit macht allerdings noch die notwendige Anpassung. Ich habe aber entschieden, dass ich so richtig loslege, wenn alles Wesentliche drin ist. Kleinigkeiten kann ich dann immer noch nach und nach ändern.
Traue keinem …
… FrontPage, denn es macht selbstständig Dinge, die man gar nicht haben will. Ja, ich gebe zu, ich erstelle meine Webseiten mit FrontPage, weil es einfach bequem ist. Manches allerdings bearbeite ich direkt in HTML, damit es so wird, wie ich es will. Und CSS kann ich auch ein wenig. Jedoch sollte man nicht auf die Idee kommen, eine PHP-Datei mit FrontPage zu öffnen. Ich wollte nur eine zweite Textzeile im Kopfbereich hinzufügen und wunderte mich, warum zuerst die Seitenleiste verschwunden war und nach weiteren Korrekturversuchen plötzlich auch noch der Inhaltsbereich weg war und der Text auf dem Hintergrundbild stand. Ich hatte doch da überhaupt nichts geändert, wie konnte das also passieren? Also Originaldatei reinkopiert, nächster Versuch, dasselbe Ergebnis. Dann endlich entdeckte ich beim Vergleich von Original und angepasster Datei, dass FrontPage von sich aus zwei DIV-End-Tags eingefügt hatte, die da gar nicht hingehörten. Handelte es sich um eine alleinstehende Datei, dann wären sie da schon richtig platziert, aber in diesem Falle eben nicht. Also wird da ab sofort der schlichte Editor verwendet.
Wissen
PHP wäre seit gut fünf Jahren kein Geheimnis mehr für mich, wenn Easy Room, die offizielle EXPO-Zimmervermittlung, nicht nach dem Weltausstellungsmisserfolg die Türen geschlossen und mich vor dieselben gesetzt hätte. Damit war meine “Karriere” als Intranetbetreuerin beendet und ich wurde selbst zum PHP – zum Provisorischen Hilfs-Personal als Zeitarbeitssklavin. Während dieser Zeit hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei der Messe Hannover. Eine äußerst attraktive Stelle, die ich leider nicht bekam, sonst würde ich mich heute mit CMS vermutlich perfekt auskennen. Daher beschäftige ich mich mit solchen Dingen nur aus Spaß und Zeitvertreib, man hat ja schließlich sonst nichts zu tun.
In all den Jahren hatte ich vergessen, was hinter der Abkürzung PHP steckt. Zum Glück gibt es heute die Wikipedia, wo alles sehr schön erklärt ist. Nun weiß ich, dass es PHP Hypertext Preprocessing bedeutet und dass es sich dabei um ein rekursives Akronym handelt. Das klingt beeindruckend!
Vier
Vier Jobs, die ich mal hatte:
- Reservierungs- und Ticketingagent bei Air Algérie
- Help Desk-Mitarbeiterin für Reisebüros
- Handbuch-Autorin für Reisebüroanwendungen
- Zeitarbeitssklavin
Vier Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann:
- Der Freund meiner Freundin
- Und täglich grüßt das Murmeltier
- Dirty Dancing
- Sabrina
Vier Bücher, die ich mag:
- Die unendliche Geschichte
- Der Mann der’s wert ist
- Kochbücher – da kann ich mich nicht auf ein einziges festlegen
- alle Harry-Potter-Bände
Vier Städte, in denen ich gelebt habe:
Mehr als drei Wohnorte kann ich nicht bieten.
- Trebur – keine Stadt, aber dort habe ich am längsten gelebt
- Hannover
- Hemmingen
Vier TV-Serien, die ich liebe:
- Lindenstraße
- Marienhof
- Schmeckt nicht, gibt’s nicht
- Diese Drombuschs
Vier Plätze, an denen ich Urlaub gemacht habe:
- Côte d’Azur
- Norwegen-Rundreise von Oslo bis Trondheim
- St. Peter-Ording
- Orange in der Provence
Vier Sachen, die ich gerne esse:
- Tagliatelle mit Schinken-Erbsen-Sahnesoße
- Hähnchenbrust mit Tomaten und Mozzarella überbacken
- Lachsfilet mit Hollandaise und Blattspinat
- Frankfurter Grüne Soße
Vier Seiten, die ich täglich besuche:
Vier Plätze, an denen ich jetzt lieber wäre:
Ich bin gern hier, deshalb fällt mir gerade nur ein Platz ein.
- auf einer Terrasse in Frankreich mit Blick aufs Mittelmeer
Vier, denen ich diese Fragen weiterreiche:
Freitag, 10. Februar 2006
Hinterherhinkend
Die ganze Woche hinkte mein Zeitgefühl der wahren Zeit einen Tag hinterher. Nicht immer, aber einige Male war das so. Am Dienstag dachte ich zum Beispiel, es sei noch Montag. Und gestern stand ich beim Feierabend am Zeiterfassungsgerät und freute mich, dass meine Minusstunden auf wenige Minuten zusammengeschrumpft waren. Auf dem Weg zum Auto dachte ich mir, ich könnte heute, am Donnerstag, noch gut ein halbes bis ein Stündchen länger machen, damit ich am Freitag nicht so lange sitzen muss. Aber nein, dann fiel mir ein, dass der nächste Tag schon der Freitag ist! Sollte ich jetzt traurig sein, dass mir der Donnerstag jetzt fehlte? Nein, beschloss ich, lieber würde ich mich auf das baldige Wochenende freuen.
Sonntag, 12. Februar 2006
Umzug geschafft
Nun habe ich mein Tagebuch-Weblog endlich unter WordPress im Großen und Ganzen fertig. Natürlich ging es nicht ohne Probleme im Endspurt. Vielleicht hätte ich lieber die Dokumentation lesen sollen anstatt unsinnige Fragebögen zu beantworten.
Gestern habe ich es also tatsächlich geschafft, mein bis dahin geschaffenes Werk zu zerschießen. Auch die vorher ordentlich gemachte Datenbanksicherung konnte den letzten Stand nicht wiederherstellen. Was weiß ich, was da schiefgelaufen ist. Ganz so tragisch war es natürlich nicht, denn die meisten Anpassungen betrafen die Templates und die hatte ganz einfach zur Sicherung noch an eine andere Stelle kopiert. Ich habe also sämtliche Tabellen gelöscht und WordPress neu installiert. Dann musste ich nur ein paar andere Anpassungen erneut einstellen und das Impressum und die Archivseite neu schreiben. Zuletzt habe ich noch alle Einträge von Januar und Februar rüberkopiert, damit ich einen sauberen Schnitt zwischen alt und neu habe. Jetzt kann es erst einmal laufen und ich werde sehen, ob alles passt.
Dienstag, 14. Februar 2006
Wildwest auf der Straße
In den letzten Tagen sind vermehrt um mich herum Autofahrer unterwegs, die sich besser zu Fuß fortbewegen sollten. Nicht, weil sie so langsam sind, sondern weil sie dicht auffahren, drängeln, unerlaubt überholen oder einfach durch ihre provozierende Fahrweise auffallen. Gestern ist mir jemand in der Stadt dermaßen dicht aufgefahren, dass wohl keine zehn Zentimeter Platz mehr zwischen den Autos waren, und das nur, weil ich ganz normal 50 fuhr und nicht mit mindestens 70 Stundenkilometern durch die Stadt raste. Prompt kriegte ich dafür mein Fett weg. An einer Kreuzung wurde die Ampel rot, ich hielt an der Haltelinie, die dort vor der Einmündung der Straße von rechts liegt, und besagte Rennfahrertante quetschte sich rechts an mir vorbei und stellte sich direkt vor die Ampel. Heute Morgen gab es eine ähnliche Situation mit einem Kleintransporter: er musste sich hinter mir einordnen, weil ich nicht sofort eine Vollbremsung hingelegt hatte, als er den Blinker einschaltete und nach rechts rüber wollte. Danach quetschte er sich dicht drauf und überholte vor dem Kreisel, wo es noch einspurig ist, mehrere vor ihm fahrende Autos über die durchgezogene Linie und die Gegenfahrbahn. In solchen Situationen könnte ich jedes Mal die Leute aus dem Auto zerren und kräftig in den Hintern treten. Wenn ich etwas entspannter bin, wünsche ich ihnen, dass ihrem Auto auf einen Schlag alle vier Reifen abfallen.
Macho-Man
Vor einigen Jahren besuchte ich ein Rhetorikseminar und verblüffte mich dort selbst mit einer Gedächtnisleistung bei einer Übung (ich schrieb darüber am 26.11.2005).
Unter den Teilnehmern befanden sich auch zwei Männer um die dreißig, die als Kollegen bei einem Kurierdienst arbeiteten. Bei einem der ersten Rollenspiele entstand bereits ein kleiner Konflikt zwischen mir und dem einen der beiden, ich nenne ihn jetzt einmal X. Herr X sollte mir in seiner Rolle etwas erklären und beugte sich von hinten über meine Schulter. Für meinen Geschmack kam er mir viel zu nahe und instinktiv wich ich zur Seite aus. Die Seminarleiterin griff dies unter anderem auch auf und referierte über die Mindestabstände zwischen Menschen abhängig von ihrem Kulturkreis. Für X in seiner Nationalität als Türke galten da eben kleinere Abstände als für mich Mitteleuropäerin, wo man im Allgemeinen von 80 Wohlfühlzentimetern spricht. Vermutlich fühlte sich X da schon auf seine Machofüße getreten, denn er musste sich erklären lassen, dass sein Verhalten nicht das einzig richtige war, sondern dass auch die Verhaltensweisen anderer Menschen richtig sind. Sein Kollege und Kumpel Y solidarisierte sich gleich mit ihm und mir wurde in Gedanken der Stempel “blöde Kuh” aufgedrückt.
Später kam besagte Gedächtnisleistung dazu und wie nicht anders zu erwarten brachte mir diese keine Anerkennung von den Herren Machos, sondern wurde nur belächelt. In ihrer Macho-Kommode war ich jetzt vermutlich in der Schublade “arrogante Besserwisserin” gelandet.
In einer weiteren Übung musste jeder über seinen Arbeitsbereich berichten und dies anhand eines Bildchens am Flipchart grafisch darstellen. Ich tat dies nach meinem Verständnis und nun kam die große Stunde der Machos: Kaum war ich fertig, fielen sie verbal über mich her. Ich hätte das alles falsch verstanden und falsch gemacht etc. Die Seminarleiterin stellte richtig, dass ich die Aufgabe nicht falsch, sondern auf meine Art und Weise gelöst hatte. Überzeugen konnte sie die beiden Herren natürlich nicht. Nach mir war eine andere Teilnehmerin an der Reihe. Sie war der Typ Frau, der schon durch Aussehen und Körpersprache die Beschützerinstinkte mancher Männer weckt. Ich nenne so etwas “Mäuschen”. Sie stolperte ängstlich und zitternd nach vorne, stand hilflos vor dem Blatt Papier, stotterte zwei Sätze, malte dazu einen Kringel, wusste dann nicht mehr weiter und brach dann heulend zusammen. Jetzt endlich konnten die Machos zeigen, was in ihnen steckte: Sie habe das ganz toll gemacht, das sei super gewesen … Ein wenig übertrieben für jemanden, der quasi gar nichts zustande gebracht hatte, aber wie man sieht, setzen solche Frauen erfolgreich auf das Kindchenschema. Hilflose, heulende Wesen sind bei Beschützermachos sehr beliebt.
Nebenbei kann ich noch erwähnen, dass Herr Y natürlich bei einem gemeinsamen Abendspaziergang Arm in Arm mit der (natürlich sehr hübschen) Seminarbetreuerin ging. Peinlich wurde es nur, weil gerade in dem Moment seine Freundin auf dem Mobiltelefon anrief und alle über ihn lachten.
Donnerstag, 16. Februar 2006
Weg wie nix
Zum Glück ist der Februar ein kurzer Monat, wenn er auch nur drei Tage weniger als der Januar hat, aber dann reicht wenigstens das Geld bis zum Ende. Ich mache schon seit einigen Jahren wunderschöne Planungen in schlichten Excel-Tabellen und kann in der Regel recht genau sehen, wie sich die Finanzen entwickeln. In diesem Jahr sind allerdings schon zwei Posten dazugekommen, die ich nicht eingeplant hatte und so ist das verfügbare Geld ganz schnell zusammengeschrumpft.
Dafür werden wir aber für den Garten in diesem Jahr keine größeren Ausgaben haben. Ich möchte nur ein Rankgestell für meine neuen Kletterrosen, die “Zéphirine Drouhins”, ansonsten muss ich um Pflanzen einen großen Bogen machen, weil wirklich alles vollgepflanzt ist. Na ja, fast. Ich hätte da noch ein Plätzchen für eine Rose …
Löwenmauls Worte zur Werbung
Kinder in der Werbung
Die meisten Werbespots mit Kindern sind grauenhaft und tendieren dazu, den herkömmlichen Verhütungsmitteln Konkurrenz zu machen.
Eine kleine Auswahl:
- der dreiste Bestecher, der seinen (allein erziehenden?) Vater immer wieder mit Kaffee betäubt
- das verzogene Gör, das Muttis Jogurt klaut, lügt und ungefragt die Geschichte von den zermatschten Erdbeeren durch die Gegend brüllt
- die oberlehrerhaften Sauberkinder, die ihrem Vater weismachen wollen, dass man Milch in der Schokolade auch hören kann
- die kleine Erpresserin, die einen Schokoriegel fordert und bei Nichterfüllung ihres Wunsches die Supermarkteinrichtung zu demolieren droht
- der wissbegierige Streber, der genauestens wissen möchte, warum Papa nicht mehr hustet und dafür sorgt, dass auch wir der schlauen Erklärung mit dem Toast und dem Honig folgen dürfen
Zum Glück gibt es aber durchaus liebenswerte Fernsehwerbung mit Kindern. Nach dem Bausparkassen-Spot mit dem Mädel, das “auch mal Spießer werden will”, ist mein derzeitiger Favorit der niedliche blonde Junge, der aus einer Backmischung vom Doktor leckere Muffins für all seine Freundinnen zaubert. Es geht also auch anders!
Samstag, 18. Februar 2006
Gefüllter Samstag
Während die Männer heute wieder im Wald waren, habe ich es endlich getan. Schon seit Wochen plane ich, endlich wieder einmal die köstlichen Tunfischkroketten zuzubereiten, die ich schon seit vielen Jahren nicht mehr gemacht habe. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich sie jemals hier in Niedersachsen gemacht habe. Also habe ich die Arbeit an meiner Website am frühen Nachmittag unterbrochen, bin in die Küche gegangen, habe die Fritteuse wieder betriebsbereit gemacht und die Tunfischmasse zubereitet. Jetzt habe ich natürlich auch ein eigenes Foto von diesem Rezept für “Löwenmauls Küche”. Wer mal schauen möchte, hier sind die leckeren Tunfischbällchen, die es bei uns heute Abend mit Aioli, Tomaten, Paprika, Salat und Weißbrot geben wird.
Die “Waldmeister”, also Jörg und sein Freund Hartmut, die heute wieder viel Holz gehackt und gestapelt haben, damit ihre Frauen es auch zukünftig im Winter schön warm haben, durften zum Feierabendbier gleich mal eine kleine Portion probieren.
Ich habe mich danach wieder an meinen Rechner zurückgezogen. Nicht WordPress war heute mein Arbeitsbereich, das habe ich erst einmal soweit, dass ich einigermaßen zufrieden bin. Natürlich hätte ich gerne die Archive andersrum sortiert, aber das scheint nicht so einfach zu sein. Also bleibt es erst einmal beim “nice to have”, was aber nicht sofort sein muss.
Ich hatte noch eine andere Baustelle offen, an der ich schon seit einiger Zeit immer wieder einmal gebastelt habe. Bei mir dauert es immer, bis ich das richtige Layout gefunden und dann angepasst habe. Pausen dazwischen taten gut und schließlich entwickelte es sich so langsam. Jetzt steht das Grundgerüst für meine Fotogalerie, die erste Kategorie “Schaufenster” ist bereits gefüllt und der Rest folgt nach und nach.
Mittwoch, 22. Februar 2006
Kassel
Gestern war ich seit ewigen Zeiten wieder einmal auf Dienstreise. Mit meiner Kollegin reiste ich zu einer Arbeitskreissitzung nach Kassel. Die Sitzung fand von 11:00 bis 15:00 Uhr statt, so dass wir kaum einen längeren Arbeitstag hatten als sonst. Normalerweise würde ich die Strecke Hannover – Kassel mit dem Auto fahren, aber dagegen sprachen drei Gründe: meine Kollegin kann mich kostenlos als Begleitperson mitnehmen, da sie blind und somit schwerbehindert ist; wir haben noch immer Winter und die Straßenverhältnisse hätten sehr schlecht sein können; die Veranstaltung fand mitten in Kassel statt, wo es so gut wie keine kostenlosen Parkmöglichkeiten gibt. Also sind wir Bahn gefahren. Stadtbahn mit einmal umsteigen bis Hauptbahnhof, dann ICE bis Kassel-Wilhelmshöhe. Anschließend hätten wir einen Bus bis Kassel Hbf nehmen müssen, da zu der Zeit gerade keine Regionalbahn fuhr. Ich entdeckte zwar vor dem Bahnhof die Haltestelle für die Linie 52, doch dass es die Gegenrichtung war, stellte sich erst bei Befragen des Busfahrers heraus. Der richtige Bus war natürlich schon weg und wir nahmen kurzerhand ein Taxi. An unserem Ziel Ständeplatz äußerte der Taxifahrer seinen Unmut darüber, dass man “da ja was zusammengebaut habe”. Vermutlich ärgert er sich täglich über irgendwelche nicht besonders sinnvollen Verkehrsführungen. Ich konnte ihm leider nur antworten, dass ich bisher noch nie in Kassel gewesen sei und nicht wisse, wie es vorher ausgesehen habe.
Die Sitzung fand mit zehn Leuten in einem sehr engen Raum statt. Der Zeitplan lief gleich aus dem Ruder, nach der ersten Präsentation (mit Fragen und Diskussion) hätte noch eine zweite vor der Mittagspause folgen sollen. Doch da wir schon eine halbe Stunde über der geplanten Pause waren, wurde erst einmal abgebrochen. Zum Essen ging es in die Kantine des Landeswohlfahrtsverbandes. Ich hatte gar keinen rechten Hunger und hätte mir lieber nur einen Salatteller nehmen oder das Essen ganz ausfallen lassen sollen. Leider entschied ich mich für ein Hauptgericht mit der Bezeichnung “Putencurry mit Früchten und Reis”. Der Teller war sehr voll, das Curry mit viel Curry und Dosenobst angereicht, die Soße hatte eine etwas schleimige Konsistenz. Ich ließ bestimmt die Hälfte übrig und hatte dafür (mit einem Getränk) ganze fünf Euro bezahlt. Bis sich endlich wieder alle versammelt hatten, war schon eine Stunde vorüber, viel zu viel bei der knapp bemessenen Zeit. So konnte es nicht anders kommen, dass meine Kollegin und ich uns pünktlich um 15 Uhr verabschieden mussten, um unseren Zug zu erreichen, während die anderen noch saßen.
Die Rückfahrt verlief reibungsloser, die Anschlüsse passten prima und auch in Hannover mussten wir nicht lange auf die Stadtbahnen waren. Trotzdem finde ich zwei Stunden Fahrt oder sogar zweieinhalb wie am Morgen für diese Strecke viel zu lang, ich weiß schon, warum ich lieber Auto fahre.
Noch vor 18 Uhr war ich wieder zu Hause, doch ich fühlte mich, als wäre ich die gesamte Strecke zu Fuß gelaufen. Na ja, das ist jetzt ein wenig übertrieben, aber solche Dienstreisen sind immer unverhältnismäßig anstrengend.
Heute Morgen erfuhren wir dann, dass die Arbeitsgruppe gestern noch einen weiteren Termin festgelegt hat. Im April will man sich in Soest treffen, und zwar länger! Am Montagabend Anreise und am Dienstag Sitzung. Oh je, ich hasse solche Dienstreisen mit Übernachtung. Ich kann mich nicht daran erfreuen, meine Freizeit in fremden Städten und fremden Unterkünften mit mehr oder weniger unbekannten Leuten zu verbringen. Nichts gegen die Leute, und ich weiß, man sagt ja immer, ein Erfahrungsaustausch am Rande von Veranstaltungen sei sehr wichtig, aber ich mag es trotzdem nicht. Lieber würde ich morgens früh aufstehen und dann erst losfahren. Warten wir’s also ab, was im April geschehen wird.
Donnerstag, 23. Februar 2006
Sortiert
Klasse! Jetzt sind meine Archive “richtig” sortiert, so wie ich es mag. Ich lese nämlich gern von oben nach unten und nicht umgekehrt.
Mit dem richtigen Plugin war das ganz einfach. Vielen Dank an Barbara, die mir den heißen Tipp gegeben hat.
Von oben
Hier kann man auf uns draufgucken.
Ich kannte schon www.ausderluft.de, aber das gab es nur für einige Städte und da sah man von unserem Wohngebiet nichts als blanken Acker; auch Google Earth zeigte für Deutschland nicht so viele Details wie die Kartensuche von GoYellow.
Die Aufnahmen sind mindestens schon ein Jahr alt, das kann man bei einem Neubaugebiet zum Glück sehr gut erkennen, aber unser Häuschen ist gut zu erkennen.
(gefunden bei Kari-Katur und Gedankenschnipsel)
Samstag, 25. Februar 2006
Ballonfahrt
Im Mai 2001 machten wir eine Fahrt mit einem Heißluftballon über Hannover. Der Bericht und die Fotos davon sind seitdem auf meiner Website unter “Fototouren” zu finden.
Am Dienstag erhielt ich eine E-Mail von Team von Ballonfahrt.de, mit denen wir damals gefahren sind. Man fand meinen Bericht so nett, dass man mir ein Freiticket schenken wollte. Ich konnte es gar nicht glauben. Eine Freifahrt mit dem Ballon? Das ist ja nicht gerade eine Kleinigkeit, immerhin kostet ein Ticket 170 Euro. Ich hatte aber schon den Eindruck, dass die E-Mail ernst gemeint war und so antwortete ich, dass ich mich darüber sehr freuen würde, weil es wirklich ein tolles Erlebnis ist.
Heute kam ein großer Umschlag mit der Post, ohne Absender, aber ich ahnte, was sich darin verbarg. Und tatsächlich bin ich nun im Besitz eines Freitickets für eine Ballonfahrt!
Der Spiegel
Was lange währt …
Im Juli 2003 hörte ich eine Unterhaltung mit an, in der es um Spiegel ging: “Also ich habe im Vergleich zu manch anderen Leuten, die ich auf der Straße sehe, einen Spiegel zu Hause! …”
Ich kam auf die Idee, eine Geschichte über diesen Spiegel zu schreiben. Es sollte eine moderne Geschichte werden. Doch sie wollte nicht modern sein und schrieb sich daher in eine mittelalterliche Geschichte mit Königinnen und Prinzessinen und einem Zauberspiegel um. Zwischendurch lag sie lange, aber nun ist sie vollendet. Die Geschichte mit dem schlichten Titel “Der Spiegel“.
Dienstag, 28. Februar 2006
Anonymlinge
Liebe Leute, ihr dürft hier gerne kommentieren und auch Kritik hinterlassen. Wer jedoch etwas zu sagen hat, soll nicht so feige sein und dies anonym tun. Wenn also zukünftig jemand ohne Namen und mit offensichtlich falscher E-Mail-Adresse (ja, auch Sie sind gemeint, Frau oder Herr tztz!) hier auftauchen sollte, behalte ich es mir vor, diesen Kommentar KOMMENTARLOS zu löschen.
Übrigens: Keine Angst, die E-Mail-Adressen werden nicht veröffentlich. Steht aber auch dort, wer lesen kann, ist immer im Vorteil.
Freitag, 3. März 2006
Spanisch
Gestern war ich im kleinen Kreis mit fünf Kollegen (zwei weiblich, drei männlich) essen. Eigentlich sollte unser gemeinsames Essen immer im Dezember als vorweihnachtliches Essen stattfinden, aber seit zwei Jahren scheitert das an den überfüllten Terminkalendern einiger der Beteiligten. Also fand unser letztjähriges Vorweihnachtsessen gestern statt. Gleichzeitig war es auch ein Abschiedsessen für einen Kollegen, der in den passiven Teil der Altersteilzeit eingetreten ist und am 24. Februar seinen letzten Arbeitstag hatte.
Auf seine Empfehlung hin waren wir im Deisterstübchen, das auch Rias Baixas heißt. Es liegt in Hannover-Linden, soll früher mal DER Geheimtipp gewesen sein, und ist eine rustikale spanische Gaststätte.
Wir hatten schon für 18 Uhr einen Tisch bestellt, das ist zwar recht früh, aber so konnten wir direkt von der Arbeit dorthin fahren und haben uns einige Hin- und Herfahrerei erspart.
Das Essen war gut, zu den Hauptgerichten gibt es allerdings durchweg einheitliche Beilagen, was aber wiederum den Preis rechtfertigt. Ich entschied mich für Lammkoteletts, weil ich Lamm sehr gerne mag. Die Portion war groß, die Koteletts im Großen und Ganzen gut, nur hatten sie leider ein paar sehnige, ungenießbare Stellen. Vielleicht hätte ich doch die Calamares mit Aioli nehmen sollen, die dort unter der Rubrik “Tapas” aufgeführt sind. Dahinter verbirgt sich allerdings ein richtiges Hauptgericht, wie ich bei meinem Kollegen sehen konnte.
Da wir sehr früh – also direkt bei Öffnung – dort gewesen sind, kam das Essen sehr flott, und um kurz nach acht lösten wir die Runde wieder auf.
Merke: Man kann durchaus noch einmal dorthin gehen, aber dann unbedingt etwas essen, das “spanischer” schmeckt.
Samstag, 4. März 2006
Nervig
Ich war froh, als die letzte Arbeitswoche zu Ende war, denn sie raubte unnötige Zeit und Energie. Natürlich soll man über den Tellerrand schauen und sich nicht in seinem kleinen Bereich vergraben. Wenn jedoch wieder und wieder über Dinge diskutiert wird, die man in der Regel nur über Zweite, Dritte oder Vierte erfahren hat, dann bringt das nicht weiter. Man kann sich aufregen, über Dinge spekulieren, die man mehr oder weniger nur vermutet und investiert am Ende doch nur seine eigene Energie und seine Nerven. Als der Freitagvormittag so ähnlich verlaufen war, war ich innerlich noch so aufgewühlt, dass ich mich nicht mehr richtig auf meine eigentliche Arbeit konzentrieren konnte. Also beschloss ich, um 14 Uhr Feierabend zu machen, zumal ich mich wie einmal jeden Monat körperlich nicht extrem fit fühlte. Hoffentlich wird das in der nächsten Woche wieder etwas ruhiger zugehen!
Sonntag, 5. März 2006
Jagdsaison
Es ist März und die Jagdsaison ist wieder eröffnet. Norwegische Waldkatzen sind gute Jäger, da nützt es auch nichts, wenn sie die ersten Jahre als Wohnungskatzen verbringen – es liegt ihnen im Blut. An Mäuse haben wir uns längst gewöhnt. Von Frühjahr bis Herbst finden wir oft ein Mitbringsel im Keller, meistens mit den Füßen nach oben und unbeweglich, manchmal habe ich auch das Vergnügen, eine noch sehr lebendige Maus einfangen zu müssen. Für unseren Norweger Mika sind Mäuse allerdings nur Kinderkram, er fängt auch junge Feldhasen. Heute war der erste in diesem Jahr dran. Wir haben nur einen kleinen Überrest im Keller gefunden. Mir ist es ein Rätsel, wie eine Katze einen Hasen mitsamt Fell und Knochen fressen kann. Es bleibt immer nur eine kugelige, weißliche Innerei übrig (keine Ahnung, um was es sich da handelt), die offensichtlich nicht schmeckt. Da Männer im Hinblick auf Hasenüberreste oder auch erbrochenes Trockenfutter überempfindlich sind, ist es meine Aufgabe, sich um die Beseitung zu kümmern. Ich habe kein Problem damit, wenn ich es auch nicht besonders appetitlich finde. Wie in jedem Jahr hatte ich auch dieses Mal gehofft, die Hasen könnten ausgewandert oder der Kater zu bequem geworden sein. Doch wie man sieht, ist es noch längst nicht so weit.
Holz
Seit letztem Wochenende sind die Männer dabei, das gehackte Holz aus dem Wald zu holen. Es stellte sich heraus, dass es viel mehr als erwartet ist und die Lagerkapazitäten schon knapp werden. Gestern ist ein kleiner Teil bei uns gelandet, zunächst einmal auf dem Stellplatz und muss jetzt ordentlich unterm Schleppdach der Gartenhütte gestapelt werden.
Wie gesagt, dies ist nur ein kleiner Teil!
Montag, 6. März 2006
Gerade noch gerettet
Gestern Abend habe ich ein Brot im Brotbackautomaten angesetzt. Ich ersparte mir das Herausnehmen der Form und füllte die Zutaten direkt hinein. Zum Glück schaue ich von Zeit zu Zeit nach, ob der Teig auch schön aufgeht. So wunderte ich mich bei meinem prüfenden Blick nach ungefähr eineinhalb Stunden, dass die Zutaten unverändert in der Form lagen, obwohl die Maschine schon fleißig geknetet hatte. Jörg stand daneben, als ich den Deckel öffnete und ratlos hineinschaute. Er hatte sofort die Lage überblickt und mit einem fachmännischen Griff festgestellt, dass die Knethaken fehlten. Ich brach lachend über dem Automaten zusammen und fragte mich, wo beim Befüllen mein Gehirn geblieben war. Nach dem Einsetzen der Kneter startete ich den Backvorgang erneut und das Brot war um 23 Uhr dann endlich fertig.
Mauswahl
Eine neue Maus für meinen PC muss her, habe ich am Wochenende beschlossen. Als ich vor einiger Zeit anfing, meine alten Tagebucheinträge in WordPress zu kopieren, fiel mir auf, dass die linke Taste sehr schwer geht. Zuerst dachte ich noch, es läge an meinem lahmen Finger, doch meine Büromaus ist im Vergleich zu meiner Hausmaus sehr leichtgängig. Ist wohl doch schon etwas betagt, der gute Mouseman.
Jetzt überlege ich also, welche neue Maus ich mir kaufe. Eine optische soll es auf jeden Fall sein, denn von verschmutztem Mausinneren habe ich schon längst genug. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich weiterhin mit einem Kabel leben möchte oder lieber auch auf dieses häufig irgendwo hängenbleibende Ding verzichte. Andererseits möchte ich auch keine größere Summe in eine Maus investieren. Schwierig, schwierig. Ich glaube, ich werde heute auf dem Heimweg den roten Markt des Grauens aufsuchen und mal schauen, was man dort so im Angebot hat. Hoffentlich laufen mir nicht diese drei fürchterlichen Werbegestalten über den Weg, sonst muss ich den Laden fluchtartig schreiend verlassen.
Dienstag, 7. März 2006
Zurück in die 80er Jahre
Die eine kauft sich alle Dallas-Folgen, die andere (= ich) wird sich demnächst die Miniserie “Lace” reinziehen. Dieser Vierteiler lief soweit ich weiß ein einziges Mal im deutschen Fernsehen, und zwar unter dem Titel “Blutsbande”. Damals hatte ich mir das Ganze auf Video gebannt, jedoch besaß mein damaliger Freund noch einen Video-2000-Rekorder, und als der ausgemustert wurde, waren auch alle Aufnahmen verloren. In einer Nostalgiephase erinnerte ich mich an diese Miniserie und fand auch schnell heraus, dass sie auf VHS-Kassette noch zu erwerben sind, allerdings nur in der Originalfassung. Ich hatte den Film damals sowieso mindestens zweimal im Originalton gesehen, denn – man glaubt es kaum – dieser Videorekorder konnte schon zwei Tonspuren aufnehmen. Gewusst hatte ich das nicht, sondern beim ersten Anschauen per Zufall herausgefunden. Der Film hockte also schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, aber die 25 Euro waren mir doch zu viel. Nachdem ich durch meinen Gebrauchtbücherkauf herausgefunden hatte, wie unkompliziert das geht, bestellte ich den Film nun für sagenhafte 8 Euro bei einem anderen Anbieter über Amazon. Bisher habe ich nur mal kurz in den Anfang reingeschaut, schließlich musste ich mich davon überzeugen, dass die Kassetten auch in Ordnung sind. Aber demnächst werde ich mindestens den ersten Teil anschauen. Herrlich zum Beispiel der britische Schauspieler, den man auf “Prinz Abdullah” geschminkt hat! Natürlich kenne ich die Antwort auf die Frage “Which one of you bitches is my mother?”, aber das wird meinem Vergnügen keinen Abbruch tun.
Feuerwerk
Gestern Abend saßen wir noch friedlich vor dem Fernseher, als es draußen plötzlich einen lauten Knall tat. Hilfe, was war jetzt in unseren Garten gestürzt? Ein Blick ums Haus zeigte dann die Ursache: ein Feuerwerk, an einem Montag im März. Was war da nur der Anlass? Egal, ich ergriff die Gelegenheit, meine Kamera mal wieder zu testen. Dies ist eines der Fotos, das ich nur mal schnell ohne Vorbereitung und frei aus der Hand geschossen habe:
Donnerstag, 9. März 2006
Rundfahrt
Heute Morgen hatte ich wohl unterbewusst Lust auf eine kleine Rundfahrt auf dem Weg zur Arbeit. Nur so kann ich es mir erklären, dass ich mir die Stadtteile Kronsberg und Bemerode wieder einmal näher geschaut habe.
Es könnte aber auch damit zusammenhängen, dass ich den Beginn der CeBIT völlig vergessen hatte. Die blinkenen Lichter an der Auffahrt zum Messeschnellweg nahm ich zwar wahr, konnte sie aber nicht interpretieren. Als sich das Fragezeichen in meinem Kopf auflöste, war es schon zu spät zum Wiedereinfädeln auf den Südschnellweg und ich war in Richtung Messe unterwegs. Oh je, wie würde ich da wieder entkommen können? In Frankfurt war mir solch ein Missgeschick auch einmal passiert und man hätte mich beinahe auf einen Messeparkplatz zwangseingewiesen. Ich bin damals nur durch mutiges Ignorieren der winkenden Platzanweiser meinem Schicksal entgangen. Heute ergab sich die Lösung wie von selbst. Ich hielt mich links, fuhr zu den Ostparkplätzen hinaus und daran vorbei, landete dann am Kronsberg und fuhr von dort aus über Bemerode nach Kirchrode. Es hätte schlimmer kommen können!
Wesentlich schlimmer traf es mich im März 2001, als ich für einige Zeit in der Karlsruher Straße arbeitete. Die liegt nun fast direkt am Messegelände und jeden Morgen waren andere Zufahrtsmöglichkeiten gesperrt. Da musste ich ganz schön kurven, um ein Schlupfloch zu finden.
Samstag, 11. März 2006
Nahe dran
Gestern Morgen um viertel vor acht stand ich als erstes Auto an der Ampel, die an der Ausfahrt vom Messeschnellweg an der Bemeroder Straße steht. Plötzlich sah ich hinten Blaulicht, ich fuhr ein Stück vor und machte Platz. Ein Polizeimotorrad kam angefahren, bog vor mir nach rechts ab. Ihm folgte ein silberfarbener Audi TT. Was war da denn los? Handelte es sich um einen Promi, der mit Polizeieskorte zur Messe geleitet wurde?
Ich musste heftig grinsen, als ich heute diesen Artikel in der HAZ las: Die CeBIT hat ihr erstes Baby.
Keine Beschwerden …
… über den angeblich in diesem Jahr so lange andauernden Winter bitte! Denn dies schrieb ich am 12. März 2005:
Hier ist nach wie vor nichts vom Frühling in Sicht. Regen, Eisregen und Schneeregen haben sich heute abgewechselt.
Und ein paar Tage später hatten wir zumindest schon das richtige Wetter für die ersten Gartenarbeiten.
Sonntag, 12. März 2006
Aufgeklärt
Nach der Polizeieskorte hat sich auch das Feuerwerk vom letzten Montag aufgeklärt. Im Sonntagsblättchen lasen wir heute, dass der Real-Markt hier im Gewerbegebiet sein fünfjähriges Bestehen gefeiert hat. Übrigens konnte man dort den ganzen Abend für 5 Euro essen und trinken. Es muss aber wohl ein Geheimtipp gewesen sein, denn wir hatten im Vorfeld davon nichts mitgekriegt.
Mittwoch, 15. März 2006
W & G
Mein DVD-Verleih lockte mit einer Sonderaktion (zwei Wochen statt einer behalten) und außerdem war gerade ein Film verfügbar, auf den ich schon wartete. Gestern Abend haben wir uns also “Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen” angesehen. Ich liebe solche Filme, und diesen muss man sich unbedingt mehrmals ansehen, um so viele Details wie möglich mitzubekommen. Außerdem bin ich beeindruckt von den Machern solcher Filme, denn da steckt so unendlich viel Arbeit drin.
Die drei Wallace & Gromit-Kurzfilme hatten wir vor ein paar Jahren im Fernsehen gesehen. Nun stellte ich fest, dass man kann sie für 8 Euro auf DVD kaufen kann. Das habe ich mir doch gleich mal auf meinem Wunschzettel gespeichert.
Freitag, 17. März 2006
Vierzig
Gestern war es also soweit, Jörg ist 40 geworden.
Es gab Geschenke …
… eine Geburtstagstorte mit 40 Kerzen …
… und leckeres Abendbrot.
Heute ist Ruhetag angesagt, nachdem nun wieder alles aufgeräumt und gespült ist, machen wir heute nichts außer am PC oder wahlweise auf dem Sofa sitzen.
Samstag, 18. März 2006
Aussitzen
Mir scheint, (manche) Versicherungen versuchen, die Kündigungsschreiben ihrer Kunden zu ignorieren oder zumindest so lange auszusitzen, bis die Frist abgelaufen ist. Schon im Oktober 2003 musste ich diese Erfahrung machen, als ich zwei Kündigungsschreiben an den damals zuständigen Versicherungsvertreter schickte. In diesem Jahr war die letzte Versicherung bei diesem Unternehmen dran. Diese Wohngebäudeversicherung wurde uns mit einer Laufzeit von fünf Jahren angedreht (ich sag nur: Hausbaustress!), weil man uns nur unter dieser Bedingung einen so günstigen Preis machen konnte. Von wegen günstig! Nach dem Wechsel werden wir hundert Euro jährlich weniger zahlen! Dieses Mal schrieb ich direkt die zuständige Niederlassung an. Erst einmal mit einem normalen Brief, da ich doch noch auf seriöse Geschäftspraktiken hoffte. Nun sind fast drei Wochen vergangen, ohne dass eine Bestätigung erfolgte und die Frist läuft am Monatsende ab. Also werde ich morgen das Kündigungsschreiben erneut ausdrucken, am Montag zur Post gehen und das Ganze dann per Einschreiben mit Rückschein absenden. Wetten, dass wir nach drei Tagen eine Bestätigung haben werden?
Koch-Soap
Ich liebe Kochsendungen und bin eigentlich begeistert, dass Vox nun “Das perfekte Dinner” nach der Testphase im November anscheinend für längere Zeit ins Programm genommen hat. Es ist einfach amüsant, anderen Leuten in die Kochtöpfe zu schauen und dabei auch einen Blick in ihre Wohnung werfen zu können. Allerdings habe ich das Problem, dass ich gar nicht weiß, wann ich das alles anschauen soll. Davor kocht ja auch noch Tim Mälzer und auf dem ersten läuft Marienhof, die einzige Serie, die ich neben der Lindenstraße von Anfang an gesehen habe. Und was soll das erst werden, wenn die Garten- und Terrassensaison wieder anfängt? Ich glaube, ich werde das wohl doch nicht alles sehen können, es sei denn, ich gewinne endlich die Millionen im Lotto und brauche nicht mehr zu arbeiten.
Dienstag, 21. März 2006
Katzen-Empfehlungen
Am letzten Dienstag rief mich meine Mutter nach ihrem Malkurs an und berichtete, dass der Kursleiter auf der Suche nach einer ganz außergewöhnlichen Katze sei – einer Maine Coon. Daraufhin wusste meine Mutter natürlich zu erzählen, dass wir im Besitz eines Exemplars dieser Rasse sind und ich ihm sicherlich gern die Adresse der Züchterin geben würde. Zunächst war ich ein wenig erstaunt, denn so selten und ungewöhnlich sind Maine Coons meines Wissens nicht. Sie sind außergewöhnlich große und tolle Katzen, das ist unbestritten! Ich äußerte auch gleich meine Bedenken wegen der Entfernung, denn der gute Mensch lebt im Odenwald und die Züchterin im Kreis Hameln. Seriöse Züchter bringen ihre Katzen immer zu den neuen Besitzern und das ist bei einer einfachen Fahrtstrecke von fünf Stunden nicht so leicht getan. Nun gut, ich schrieb dem Interessenten kurz über unseren Sammy und dessen Herkunft, empfahl ihm aber gleichzeitig einen Blick in die Katzenzüchterliste und gab ihm den Tipp, sich doch in seiner Nähe umzuschauen. Das war am Freitag. Ich hörte und las nichts von ihm, wusste also nicht, ob er meine Mail schon gelesen hatte. Am Samstagabend gegen neun Uhr klingelte das Telefon, Sammys Züchterin war dran. Sie berichtete, dass sie eine Anfrage aus dem Raum Frankfurt erhalten habe und wollte wissen, ob es sich dabei um einen Scherz handele. Immerhin konnte ich ihr versichern, dass es kein Scherz war und erzählt ihr, wie das Ganze zustande gekommen war. Sie war natürlich nicht begeistert davon, eventuell eine ihrer Katzen 500 Kilometer weit transportieren zu müssen. Immerhin wusste sie nun von mir, wer sich ungefähr hinter der Anfrage verbirgt (denn ich kenne den Herrn auch nicht persönlich) und sie wollte ihn am Sonntag anrufen und ihm unter anderem vorschlagen, sich für ihn nach seriösen Züchtern in seiner näheren Umgebung umzuhören. Ich bin gespannt, irgendwann zu erfahren, wie es weitergegangen ist.
Außerdem habe ich eine Bestätigung erhalten, dass wir eine gute Tierarztpraxis ausgewählt haben. Vor einigen Monaten hatte mir nämlich jemand auf einer Party erzählt, die seien nur hinter dem Geld her und ansonsten würde man besser dort nicht hingehen. Die Maine Coone-Züchterin jedoch fährt mit ihren Katzen immer regelmäßig zur PKD-Untersuchung dorthin. Also ist weiterhin mein Tierarzt-Tipp die Kleintierpraxis Lüerssen-Hof in Hemmingen-Hiddestorf.
Buchstabenverwirrung
Kein Wunder, dass nicht nur das gesprochene, sondern auch das geschriebene Deutsch immer schlechter und fehlerhafter wird, denn das wird ja kräftig von der Werbung unterstützt. Da schreibt zum Beispiel ein Bierbrauer alle möglichen Begriffe mit einem “v” statt mit einem “f”, nur um zu demonstrieren, zu welchen Gelegenheiten man sein Gebräu zu sich nehmen kann. Oder nehmen wir das aktuelle Beispiel des kahlköpfigen Saubermachmeisters mit seiner “Weißheit des Tages”. Dass man da aus Werbezwecken die “Weisheit” mit der fast gleich lautenden Farbe vermengt hat, muss man erst einmal erkennen. So gibt es prompt Leute, die völlig unreflektiert das Wort “Weißheit” benutzen, wenn sie eigentlich “Weisheit” meinen. Am selben Ort habe ich auch von der “Lebensweiße” gelesen. Was das wohl sein mag? Etwas Ähnliches wie Berliner Weiße? Auch immer wieder gerne genommen wird “rießig”, und jedes Mal stoße ich mir heftig den Kopf an den Buckeln des Eszett. Nein, nein, Leute, der Riese wurde nicht zum Rießen im Zuge der Rechtschreibreform und daher bleibt er auch ganz einfach riesig. Und kommt mir jetzt nicht damit, dass doch immer nach einem Doppelvokal ein “ß” geschrieben werden muss – schließlich schreibe man “schließlich” auch mit “ß”. Denn es gibt da noch die Unterscheidung zwischen stimmhaftem und scharfem “s”. Wer’s genau wissen will, muss im Grammatik-Duden nachschauen.
Und noch eine interessante und ebenso falsche Wortkreation ist mir neulich über den Weg gelaufen: Schupplade. Ich ver-mute, hierbei handelt es sich um einen Aufbewahrungsort für Fische …
Samstag, 25. März 2006
Auf- und abgeregt
Heute war endlich ein Brief der Versicherung im Kasten. Aber wie sollte es auch anders sein, es war nicht einfach eine Bestätigung der Kündigung unserer Wohngebäudeversicherung. Nein, man schrieb, die Kündigung sei nur rechtswirksam, wenn wir nachweisen könnten, dass der Kreditgeber der Aufhebung zustimme. Ich musste mich erst einmal fürchterlich darüber aufregen, was es dieses Versicherungsunternehmen überhaupt angeht, ob und wo wir eine andere Versicherung abschließen. Natürlich hat der Kreditgeber für unser Haus ein Interesse daran, aber der Versicherung sollte es doch egal sein. Gut, nachdem ich im Internet beim Bund der Versicherten fündig wurde, musste ich mich wieder abregen, denn die gesetzlichen Regelungen lauten tatsächlich so. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, dass es so kompliziert sein könnte. Allerdings stellte ich dann fest, dass es sich doch nicht so schwierig gestaltet. Der BdV schreibt, dass die Kreditgeber ohne weiteres zustimmen, wenn man einen neuen Versicherer vorweisen kann. Und als ich vorhin den Antrag bei der zukünftigen Versicherung ausfüllte, wurde da auch gleich abgefragt, ob man einen Bestätigungsvordruck für den Kreditgeber braucht. Na also, das scheint doch ausgezeichnet zu klappen. Ich freue mich, dass wir demnächst nur noch 70 statt 200 Euro jährlich zahlen, denn die neue Versicherung gibt einen Neubaunachlass für die ersten sieben Jahre. Zum Heulen ist es allerdings, dass durch diesen teuren Langzeitvertrag schon fünf Jahre abgelaufen sind.
Sonntag, 26. März 2006
Der Garten und sein Tagebuch
Am Freitag und heute habe ich endlich wieder etwas im Garten tun können und dies natürlich auch in den Gartenwegen festgehalten. Mein Gartentagebuch läuft im Moment noch bei Blogg.de. Ich möchte es auch gern unter WordPress und mit einer eigenen Datenbank haben, aber im Moment habe ich keine Lust, da etwas Neues einzurichten. Vielleicht mache ich es an einem schönen Tag, an dem ich mit Notebook auf der Terrasse unterm Sonnenschirm sitzen kann.
Dienstag, 28. März 2006
Mein Müll, dein Müll
Heute Morgen beim Wegfahren bekam ich mit, wie ein Nachbar gerade diverse Müllsäcke über die Straße schleppte, um sie an anderer Stelle zu deponieren. Ich rollte langsam auf die Straße und öffnete das Fenster ein Stück, denn es schien, er wolle mir etwas sagen. Einen Moment hatte ich den Eindruck, er würde mir vorwerfen, unseren Müll bei ihm abgestellt zu haben. Jedoch erklärte er mir nur sehr aufgeregt, das sei schon das zweite Mal, dass jemand anderes den Müll vor sein Grundstück stelle.
Dazu muss man wissen, dass es in unserem Bereich der Straße nur auf einer Seite einen Gehweg gibt und man seine Müllsäcke an den Straßenrand stellen muss, wenn man auf der gehweglosen Seite wohnt. Nun hat sich wohl jemand gedacht, es wäre geschickter, die Säcke auf den Gehweg gegenüber zu stellen anstatt auf die Straße. Nicht bedacht wurde dabei, dass der Weg vor dem Grundstück durchaus als eigenes Revier angesehen werden kann, obwohl er doch öffentlich ist. Und offensichtlich fühlt sich mancher auf den Schlips getreten, weil sich vor seinem Haus Müllberge türmen, während es woanders sauber und ordentlich ist.
Donnerstag, 30. März 2006
Abfälliges
Durch meinen letzten Eintrag gab es einige Fragen zu unserem System der Abfallentsorgung. Ich kann ja hier einmal kurz beschreiben, wie das in unserem Fall aussieht:
In der Region Hannover gibt es die so genannte Sackabfuhr, das heißt, in der Regel gibt es keine Tonnen, sondern der Müll wird in speziellen Säcken an die Straße gestellt. Die Säcke für Restmüll kauft man im Supermarkt oder im Baumarkt. Mit dem Preis bezahlt man bereits einen Teil der Abfallgebühren. Auch die Säcke für Bioabfälle muss man kaufen, die Wertstoffsäcke für alle Verpackungen mit dem Grünen Punkt und Papier gibt es kostenlos.
Wir haben einen Wertstoffsackständer im Keller stehen, der wird befüllt und wenn er voll ist, bleibt er erst einmal im Keller. An Restmüll fallen bei uns nur kleinere Mengen an, das meiste in der Küche. Da es zu lange dauern würde, bis so ein Restmüllsack voll wäre und es bis dahin schon unangenehm müffeln würde, kommt der Restmüll in kleine Tüten, die dann nach und nach in den großen Sack wandern. Den Restmüllsack lagern wir bis zur Abholung unterm Schleppdach der Gartenhütte oder in der Hütte. Wer eine Garage hat, kann ihn auch dort unterbringen. Keller geht natürlich auch. Biomüll kommt bei uns in den Komposter, dafür brauchen wir also keinen Sack. Altpapier kann man auch im Wertstoffsack an die Straße stellen, wir sammeln es aber in einer großen Kiste im Keller und bringen es dann irgendwann zur Wertstoffdeponie oder zum Altpapiercontainer. Altglas nehme ich mit, wenn der Korb dafür voll ist und werfe es in einen Altglascontainer.
Alle Müllsorten werden einmal wöchentlich abgeholt und auch dann erst werden die Säcke an die Straße gestellt. Wir haben normalerweise jede Woche einen, manchmal auch zwei Wertstoffsäcke, Restmüll im Durchschnitt nur alle zwei Wochen. Eine Mülltonne mag zwar praktisch sein, würde aber doch nur den Platz für den Restmüllsack ersparen. Alles andere muss sowieso in die Wertstoffsäcke verpackt werden. Außerdem müssten wir dann noch einen Teil des Vorgartens für einen Mülltonnenstellplatz opfern. Ich kann mit den Säcken bisher ganz gut leben, aber wer weiß, vielleicht kommt man auch hier mal auf die Idee, auf Tonnen umzustellen. Ich weiß nicht, in welche Richtung da der Trend geht.
Sonntag, 2. April 2006
Pollen?
Gestern habe ich das einigermaßen gute Wetter genutzt, um den Garten von altem Gestrüpp zu befreien. Es war zwar sehr windig, aber doch bis zum Nachmittag trocken. Ein klein wenig Befürchtungen hatte ich wegen meiner Pollenallergie, die sich bisher vermutlich auf Birkenpollen beschränkte. Vor zwei Jahren war es zum ersten Mal so schlimm, dass ich mir Medikamente besorgen musste. Im letzten Jahr hingegen hatte ich fast keine Beschwerden. Entgegen meiner Befürchtungen überstand ich die Gartenarbeit ohne Probleme. Als Erstes hätte ich das Brennen in den Augen verspüren müssen, doch nicht einmal das trat ein. Ich frage mich, warum ich dann heute mit brennenden Augen und leicht verstopfter Nase drinnen sitze. Nun ja, so lange es dabei bleibt, will ich mich nicht beschweren.
Montag, 3. April 2006
Suspekt
Ich habe wieder einmal eine Kleinigkeit bei eBay gekauft, es ist diese Obst-/Gemüse-Etagère für die Küche:
Schon seit längerer Zeit suchte ich nach etwas in dieser Art, aber erfolglos. Ich schaute in der Stadt in diversen Kaufhäusern, war im der Haushaltswarenabteilung im Möbelladen, suchte das Internet ab … und landete dann doch bei eBay. Ich hatte wiederholt ähnliche Etagèren in Beobachtung, ohne mich jedoch für eine entscheiden zu können. Vor ein paar Tagen entdeckte ich, dass die Auktion für ein schmiedeeisernes Modell noch am selben Tag auslief. Das Höchstgebot lag bei 6 Euro. Derselbe gewerbliche Anbieter hatte diese Etagère immer wieder im Angebot, mal als Auktion, mal mit einem Festpreis von 22 Euro zum sofortigen Kauf. Per Zufall klickte ich später noch einmal rein und stellte fest, dass die Etagère zwanzig Minuten vor Ende immer noch bei 6 Euro stand. Na, dann wollte ich mal mein Glück versuchen. Ich gab ein Gebot ab stellte erst einmal fest, dass es sich um eine Auktion mit nicht öffentlicher Bieterliste handelte. Darüber war ich hin und wieder schon gestolpert und hatte mich gewundert. Warum wird da verheimlicht, wer auf etwas bietet? Gut, ich finde es auch nicht unbedingt gut, dass man unter meinem Namen nachschauen kann, was ich in der letzten Zeit gekauft und eventuell verkauft habe. Doch ein Verbergen von Bieternamen kommt mir irgendwie suspekt vor. Nach meinen Gebot tat sich lange Zeit nichts. Erst ungefähr zwei Minuten vor Ende erhielt ich die Meldung “Sie werden gleich überboten …” Ich blieb noch dran bis zu einem Preis von zehn Euro, dann hatte ich keine Lust mehr. Das Höchstgebot lag dann bei elf Euro und ein paar Cent. Ich glaube, dass der Preis bestimmt bis 21 Euro hochgegangen wäre, hätte ich weiter geboten. Denn damit wäre in etwa der Preis erreicht gewesen, den der Verkäufer für seine “Sofort kaufen”-Angebote festgelegt hat. Ich frage mich, ob da irgendwo eingekaufte Scheinkäufer sitzen, die den Preis in die Höhe treiben oder warum sonst darf niemand sehen, wer da bietet? Verfolgen kann man das ja nicht, weil die Namen der Bieter so schön verborgen sind. Ich habe mich gleich danach für das jetzt erworbene Modell entschieden; das gab es bei einem anderen eBay-Shop zum Festpreis von 18,95 Euro plus Versandkosten und ich hatte es schon längere Zeit im Auge. Der Versand ging übrigens rasend schnell und es sieht noch viel besser aus als auf dem Foto.
Donnerstag, 6. April 2006
Frühjahrsmüde
Seit gestern hat mich anscheinend die Frühjahrsmüdigkeit gepackt. Schon seit Sonntag habe ich mit tränenden Augen zu tun, was zwar nicht besonders schlimm, aber doch lästig ist. Ich finde es auch nicht angenehm, mit leicht geröteten Augen durch die Gegend zu laufen. Gestern Nachmittag kam noch eine extreme Müdigkeit hinzu. Heute geht es meinen Augen etwas besser, weil ich doch mal eine Tablette genommen habe. Ich will es ja mit den Medikamenten nicht übertreiben, aber ständig tränende und brennende Augen sind auch nicht das reine Vergnügen.
Trotz der Müdigkeit bin ich gestern natürlich nicht früher ins Bett gegangen als sonst. Aber wenn man dieser Beschreibung der Frühjahrsmüdigkeit glaubt, dann nützt längeres Schlafen sowieso nichts, weil ganz einfach die Hormone durcheinander geraten sind.
Samstag, 8. April 2006
In der Stadt
Da waren wir gestern Abend:
bei Dieter Nuhr im Theater am Aegi.
Es war um ein Vielfaches besser als im Fernsehen, hin und wieder sollte man sich so etwas gönnen. Die Karte(n) hatte ich Jörg übrigens zum Geburtstag geschenkt; bereits im September hatte ich sie gekauft und damals gerade noch gute Plätze bekommen. Wir saßen also im Parkett rechts und waren ziemlich nah an der Bühne dran. Die Vorstellung war übrigens restlos ausverkauft, von unserem Platz aus konnte ich nur sehen, dass in den ersten beiden Reihen zwei Plätze leer geblieben waren.
Ich habe wieder einmal festgestellt, dass wir doch sehr günstig wohnen. Direkt vor den Toren Hannovers ist man in einer Viertelstunde mittendrin und in derselben Zeit wieder zu Hause.
Die Qual der Pollen
Gestern Nachmittag quälten sie mich wieder einmal heftig; mit stark tränenden Augen saß ich im Büro und konnte zeitweise nicht mehr so richtig viel auf dem Monitor erkennen. Die Medikamente ruhten natürlich zu Hause, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so unangenehm werden könnte. Kaum saß ich im Auto auf dem Weg nach Hause, fühlte ich mich schon wieder besser. Ich hätte trotzdem lieber eine Tablette nehmen sollen, denn schließlich wollten wir abends wieder in die Stadt. Ich dachte jedoch, in der Stadt würden nicht so viele Baumpollen herumfliegen. Aber falsch gedacht, auf dem Weg vom Auto zum Aegi flossen schon wieder reichlich Tränen. Es war mir äußerst unangenehm und ich wäre am liebsten mit einem Schild um den Hals durchs Theaterfoyer gelaufen. Aufschrift: “Nein, mir geht es ausgezeichnet, mein Mann schlägt mich nicht und er hat mich auch nicht verlassen, ich leide lediglich an HEUSCHNUPFEN!”
Ich kapier’s nicht
Da war ich durch Gabi auf ein nettes WordPress-Plugin, den ImageManager, aufmerksam geworden. Oh ja, das wollte ich auch haben. Installiert war es ja problemlos, zum Funktionieren brachte ich das Ding aber nicht. “Invalid base directory” knallte es mir bei jedem Versuch in Rot auf den Bildschirm, egal, was ich dort eingab. Mir wurde auch nicht so ganz klar, was das “base directory” eigentlich sein soll, denn eine Hilfe zu diesem Plugin gibt es nicht und im Forum habe ich auch nichts gefunden. Aber wenn man nicht einmal weiß, wer oder was “GD” ist und ob das überhaupt installiert ist, sollte man – also in diesem Falle ich – vielleicht besser die Finger von solchem Zeug lassen. Nachdem ich schon wieder viel zu viel wertvolle Zeit mit dem Herumprobieren vergeudet habe, ist dieses Plugin im Papierkorb gelandet.
Sonntag, 9. April 2006
Wo fliegen sie denn?
Die Pollen meine ich, die mich in der letzten Woche so quälten. Gestern war ich nicht draußen, für Gartenarbeit war es mir zu kühl und windig. Doch heute hatten wir richtig schönen Sonnenschein und nachdem dank einer Tablette und dem guten Tigerbalsam meine Kopfschmerzen weg waren, hielt mich nichts mehr. Drei Stunden werkelte ich im Garten, ohne irgendwelche Beschwerden zu haben. Wenn ich allergisch auf Pollen reagiert hätte, dann hätte ich es zuerst an den Augen gemerkt. Doch da war nichts, obwohl die Vorhersage unverändert mäßigen Pollenflug ankündigte. Ich bin gespannt, wie es wird, wenn ich morgen wieder in die Stadt fahren muss.
Dienstag, 11. April 2006
Morgen wird gesprengt
Gerade las ich auf der Website unserer Stadt Hemmingen, dass morgen der NDR-Sendemast gesprengt wird. Allerdings befinden sich dort zwei Sendemasten, und da in der Pressemitteilung von DEM Sendemast die Rede ist, müsste eigentlich der andere stehenbleiben. Lassen wir uns überraschen, sehen werden wir auf jeden Fall, ob einer übrig bleibt.
Autovirus
Es scheint auch Viren zu geben, die Autos lahmlegen. Zu dieser Erkenntnis kam ich heute Nachmittag auf dem Heimweg. Auf dem Südschnellweg sah ich auf der Gegenfahrbahn ein mittelgroßes Feuerwehrauto; da musste wohl ein Unfall passiert sein, von dem aber nichts mehr zu sehen war. Danach wunderte ich mich auch nicht mehr, dass es sich zu dem Kreisel hin staute, denn mittlerweile war der Schnellweg in dieser Richtung total gesperrt worden und alle mussten sich durch den Landwehrkreisel in die drei verbleibenden Richtungen sortieren. Im Grünstreifen des Kreisels stand auch ein Auto, das anscheindend nicht mehr fahrtüchtig war. Gleich am Ausgang des Kreisels blockierte ein roter Kombi die rechte Fahrbahn und kurz dahinter stand ein silberfarbener Kleinwagen auf dem Randstreifen, daneben zwei Frauen, die eine mit Mobiltelefon in der Hand. Ich hoffte, dieser Virus würde nicht auf jedes vorüberfahrende Auto überspringen, doch ich hatte Glück und kam mit meinem pazifikblauen Vierzehnjährigen heil nach Hause.
Mittwoch, 12. April 2006
Nun ist er weg
Heute wurde der kleine Sendemast des NDR in Hemmingen demontiert.
Zum Vergleich den Blick von unserem Vorgarten:
gestern Abend:
heute Nachmittag:
Samstag, 15. April 2006
Ostersamstag
Immerhin hatten wir heute prima Gartenwetter, und damit meine ich die Wetterverhältnisse für Gartenarbeiten. Da freut man sich doch, wenn man einmal vier Tage am Stück frei hat. Ich hätte eventuell auch ein paar Tage Urlaub um Ostern herum genommen, doch war ich leider zu spät und die Kollegen hatten schon ihren Urlaubsantrag eingereicht. Aber egal, ich nehme wahrscheinlich um Himmelfahrt/Pfingsten herum ein paar Tage frei und habe dann hoffentlich auch besseres Wetter.
Nach dem späten Frühstück heute – eigentlich ein Widerspruch in sich – musste ich leider noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Doch es war nicht so schlimm wie befürchtet; zwar sprangen alle Leute wie die aufgescheuchten Hühner durch die Gänge und man musste an manchen Stellen zusehen, wie man mit dem Einkaufswagen durchkam, doch es waren alle Kassen besetzt und die Schlangen nicht länger als sonst.
Danach ging es also auf in den Garten. Heute habe ich zwei Beete unkraut- und grasfrei gemacht, und das, ohne irgendein Anzeichen einer allergischen Reaktion zu zeigen. Noch bin ich nicht dahinter gekommen, warum mir in der Woche immer die Augen so stark tränen. Es könnte natürlich damit zusammenhängen, dass mein Arbeitsplatz unmittelbar am Wald liegt und die Konzentration der Baumpollen dort wahrscheinlich um einiges höher liegt als hier zu Hause.
Nach der Gartenarbeit tun mir alle Arme und Beine weh, wenn ich mehr als jeweils zwei davon hätte, könnte ich das gut auf alle verteilen.
Zum Essen gibt es heute Abend eine Lammkeule, die habe ich vorhin bei 220 °C angebraten und sie gart dann bei 100 °C für zwei bis drei Stunden durch. Mit den Gewürzen habe ich es mir wieder einfach gemacht, ich bin in meinen Garten gegangen, habe ein paar Zweige Rosmarin und Thymian abgeschnitten und die zusammen mit Knoblauchzehen zum Lamm in den Bräter gegeben. Nach dem Anbraten kam noch ein guter Schuss Rotwein hinzu und dann warten wir mal ab, ob es schmecken wird.
Fernsehtipp für Ostersonntag
Morgen Abend zeigt das ZDF den Film “Die Täuschung” nach einem Roman von Charlotte Link. Den möchte ich mir unbedingt ansehen oder alternativ auf Video aufnehmen, denn das Buch habe ich vor zwei Jahren mit Begeisterung gelesen. Diese Gedanken gingen mir zum Buch durch den Kopf.
Ich bin gespannt, welche Charaktere aus dem Buch im Film auftauchen werden, bin mir aber sicher, dass es nicht alle sein werden.
Mittwoch, 19. April 2006
Heute noch?
In Kürze überschreitet die Besucherzahl auf meiner Website die 100.000er-Marke, vielleicht sogar heute noch. 100.000 Besucher seit dem 24.09.2000 bei Loewenmaul.de – viel ist das bestimmt nicht für diese lange Zeit. Und dabei fällt mir erst jetzt auf, dass die ganzen Seiten von Hausnummer27 überhaupt nicht mitgezählt werden. Egal, ich bin nur gespannt, ob sich eingrenzen lässt, wer der einhunderttausendste Besucher ist.
Unspektakulär
Besucher Nummer 100.000 war heute Nachmittag um 16:25 Uhr hier, warf nur Null Sekunden ein Blick in mein Tagebuch, und verschwand wieder. Nicht einmal eine Ortsangabe hat mit der Sitemeter hinterlassen, lediglich die Information über eine Entfernung von 136 Kilometern.
Donnerstag, 20. April 2006
Blaustern
Seit bestimmt zwei Wochen habe ich vor, auf den Lindener Berg zu fahren, um dort den blauen Blütenteppich des Sibirischen Blausterns (Scilla) zu fotografieren. Doch immer hatten wir am Wochenende nicht das passende Wetter oder etwas anderes zu tun. Da ich nicht weiß, wie lang die Blüte noch anhalten wird, bin ich gestern Nachmittag direkt nach der Arbeit nach Linden gefahren. Es war leicht bewölkt, aber immerhin kam die Sonne hin und wieder durch die Wolken. Das Blau hatte ich mir allerdings blauer vorgestellt, aber vielleicht muss man dazu anderes Licht haben.
Aber so sieht es schon mal ganz hübsch aus:
Sonntag, 23. April 2006
Feuchtes Wochenende
Am Freitag hatten wir noch einigermaßen gutes Wetter, und ich habe im Garten das eine und andere umgepflanzt. Da die männlichen Gedanken mit steigenden Temperaturen mehr und mehr um das Grillen kreisen, hatte ich am Freitag auch schon vorsorglich dafür eingekauft. Doch das Wetter war gegen uns. Auf einer geschützten Terrasse hätten wir am Freitag unter Umständen grillen können, doch am Samstag und heute ging es gar nicht. Am Samstag sind wir im strömenden Regen in den Baumarkt gefahren, um ein Rankgitter für die Kletterrosen zu kaufen. Aufbauen konnten wir es bis jetzt nicht. Heute war ich in den Pausen, die der Nieselregen gemacht hat, mit der Kamera im Garten unterwegs. Zufrieden bin ich nicht mit den Aufnahmen, doch vielleicht ist es normal, dass man nur eines von sehr, sehr vielen Fotos gut findet.
Montag, 24. April 2006
Spanische Dörfer
Ich bearbeite gerade das Arbeitsheft eines Buches für den Spanischunterricht. Ich habe vor vielen Jahren einmal einen Spanisch-Anfängerkurs bei der VHS besucht, aber im Grunde habe ich keinerlei Spanischkenntnisse. Beim Lesen helfen jedoch meine Französischkenntnisse, und so verstehe ich stellenweise recht viel. Unser OCR-Programm ist jedoch weitgehend fehlerfrei, so dass ich gar nicht mehr viel Korrektur lesen muss.
Diese Stelle jedoch hat mich sehr beschäftigt und ich wollte unbedingt herausbekommen, wo da der Witz lag.
Der Begleittext lautet:
Un traje de boa
El andaluz del dibujo no está muy contento con el traje que le hizo el sastre. ¿Por qué? Para entender lo que dicen las personas, utiliza la información sobre la manera de hablar de los andaluces (Libro del alumno, p. 46). Hay todavía más diferencias. Una aparece en el dibujo: algunos andaluces pronuncian la s como una z. (… dem Anzug, den ihm der Schneider machte …)
Aha, es handelt sich also um einen Andalusier, der nicht mit dem Anzug zufrieden ist, den ihm der Schneider gemacht hat. Und der Andalusier spricht andalusischen Dialekt, deswegen spricht er das “s” wie “z” aus. Leider haben wir das Lehrbuch noch nicht hier, so dass ich nicht nachschauen konnte, was dort noch über diesen Dialekt steht. Verstanden habe ich so viel, dass er eigentlich einen Anzug für die Hochzeit wollte, denn “pa cazarze” musste wohl auf Spanisch “para casarse” heißen, also so viel wie “um zu heiraten”. Doch mit der Boa kam ich nicht klar. Bis ich schließlich einfach mal in der Wikipedia unter dem Stichwort Andalusien nachschaute und in dem Artikel auf den oben genannten Link zum andalusischen Dialekt gelangt. Siehe da, die Andalusier verschlucken auch gerne das “d”. Sollte “boa” dann vielleicht “boda” heißen? Ah ja, das Wörterbuch verriet mir, dass es sich bei “boda” tatsächlich um die Hochzeit handelte! Jetzt bin ich zufrieden, dieses Rätsel gelöst zu haben.
Mittwoch, 26. April 2006
Kurzer Wärmeeinbruch
Gestern hatten wir einen extrem warmen Frühlingstag. Damit war das Abendprogramm klar: Grillen! Allerdings nicht bei uns, sondern bei Freunden im Nachbarort. Deren Terrasse ist durch Dach und Hecken geschützt, während bei uns doch oft der Wind vom Feld her weht. Da kann es dann an einem Aprilabend doch recht frisch werden. Nach dem Essen waren wir sehr gut gesättigt, und ich frage mich jedes Mal, warum ich so viel essen musste. Das nächste Mal nehme ich bestimmt nur ein kleines Stückchen Fleisch und nur einen Löffel Kartoffelsalat!
Leider begannen meine Augen am späten Abend wieder zu brennen und über nacht sind sie angeschwollen und auch die Nase ging zu. Da es gestern Morgen regnete, nahm ich ganz mutig keine Tablette, denn ich war guter Hoffnung, dass ganz bestimmt keine Pollen fliegen würden. Tja, da war ich dann wohl selbst schuld, dass ich den ganzen Tag leiden musste. Zu Hause warf ich gleich eine Tablette ein, duschte dann eventuell vorhandene Pollenspuren ab und schon ging es mir besser. Für Freitag ist allerdings starker Birkenpollenflug angesagt, das werde ich dann doch wieder spüren.
Dienstag, 2. Mai 2006
Langes Wochenende: Gartencenter, Garten, Holz
Ein langes Wochenende liegt hinter uns, das Wetter war gar nicht mal so schlecht, und wieder einmal sind wir nicht so richtig vor die Tür gekommen. Andere Leute machen einen Kurzurlaub, wo ich gerade mal den Weg zum Baumarkt/Gartencenter schaffe. Ob ein Kurzurlaub an einem Wochenende mit Feiertag empfehlenswert ist, sei dahingestellt, den Einkauf im Gartencenter jedoch sollte man besser auch auf einen anderen Wochentag als den Samstag vor einem solchen Wochenende legen.
Nachdem ich am Freitagnachmittag mit dem Herbeischaffen von Lebensmitteln beschäftigt war, fehlte mir die Muße, auch noch das Gartencenter aufzusuchen. Es musste also am Samstag sein, weil die Katzen dringend Trockenfutter brauchten.
Wie nicht anders zu erwarten, waren außer mir auch alle anderen Garten- und Balkonbesitzer unterwegs, um Pflanzen oder andere Gartenartikel zu kaufen. Ich hatte gerade noch Glück und ergatterte den allerletzten Einkaufswagen auf dem gesamten Parkplatz. Ohne Wagen hätte ich meine Mission wohl abbrechen müssen, denn ich wollte einen 10-Kilo-Sack Trockenfutter kaufen, außerdem eine Jalousie und diverse Pflanzen.
Wie voll würde der Laden sein, wenn schon keine Einkaufswagen mehr da waren? Drinnen kam ich zu dem Schluss, dass der Einkaufwagenmangel andere Ursachen als übermäßig viele Kunden haben musste; es war zwar mehr los als an durchschnittlichen Tagen, aber so schlimm war es auch nicht.
Mein erster Weg führte zu den Fensterdekorationen auf der Suche nach einer ein Meter breiten Alujalousie, Farbe “mal schauen, was es so gibt, nur kein Weiß, Schwarz oder Grün”. Das erste Preisschild zeigte mir 46 Euro an? 46 Euro? Für eine schlichte Jalousie? Das würde wohl nichts werden. Gut, erst einmal weiterschauen. Direkt daneben kosteten die Jalousien immerhin nur noch 25 Euro und weiter hinten entdeckte ich Jalousien für 17 Euro. Ach nein, die waren nur für kleine Fenster, also zu kurz. Tja, damit hatte sich die Sache wohl erledigt. Da ich aber immer gerne mal schaue, was es sonst noch gibt, landete ich an einer Gitterbox im nächsten Gang bei weißen und silberfarbenen Jalousien für 15 Euro. Na bitte, das war doch genau das Richtige!
Dann kam der Sack Katzenfutter auf den Wagen, danach ein Paar Gartenhandschuhe und endlich konnte ich Pflanzen gucken und aussuchen. Zwei Lavendel und einen Rosmarin wollte ich kaufen, mehr stand eigentlich nicht auf meinem Zettel im Kopf. An der Kasse bin ich schließlich mit noch mit fünf weiteren kleinen Staudenpflänzchen gelandet.
Für Gartenarbeiten war am Samstag nicht das richtige Wetter, es war kalt, windig und regnete immer wieder, zum Teil kam auch etwas Eisregen von oben. Ich hatte auch den Sonntag und Montag nicht unbedingt für Gartenarbeit eingeplant, sondern hatte im Laufe der letzten Woche sogar noch an einen Besuch des Gartenfestivals in Gehrden gedacht. Dazu oder zu anderen Ausflügen fehlte mir aber dann doch die Lust und ich bin froh, dass ich den Garten endlich in Ordnung gebracht und alles eingepflanzt habe. Jörg hatte sowieso wieder mit Holz zu tun, hat unter anderem mehrere Ladungen gespaltenes Holz aus dem vorübergehenden Lager geholt und gestern stundenlang sein Auto gereinigt. Irgendwann in den letzten drei Tage sagte er sogar einmal, er könne kein Holz mehr sehen, und um es so weit kommen zu lassen, musste er schon eine Menge Holz “gesehen” haben.
Das perfekte Dinner bald auch aus Hannover?
Ich hatte ja bereits im März geschrieben, dass ich mit Begeisterung die Kochsendung “Das perfekte Dinner” auf Vox anschaue. Live schaue ich sie so gut wie nie an, ich nehme sie immer auf und schaue dann bei nächster Gelegenheit, das kann dann auch mal in geballter Form am Wochenende sein. Anfangs kamen alle Hobbyköche offensichtlich aus dem Kölner Raum und ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn ich mich aus der Region Hannover bewerben würde. Nicht, dass ich das ernsthaft vorhätte, ich würde mich so was nie trauen … Dann fand ich heraus, dass in verschiedenen Foren über die Sendung diskutiert wird, dass da sogar Leute während der Sendung kommentieren. Beim Chefkoch lese ich immer gerne nach, was dort geschrieben wird. Irgendwo las ich auch, dass zunächst nur aus Köln (Sitz des Senders Vox) und unserer Hauptstadt Berlin gesendet würde, aus anderen Städten später nur dann, wenn genügend Teilnehmer zusammenkämen.
Heute morgen entdeckte ich dies in der Online-Ausgabe der Neuen Presse:
Region Hannover
Kochen Sie das perfekte Dinner!
Gleich nach Tim Mälzer (35) könnten Sie dran sein. Die Neue Presse und der TV-Sender VOX suchen Hannovers beste Hobbyköche. Im VOX-Koch-Doku-Hit “Das perfekte Dinner”, der täglich ab 19 Uhr und nach Mälzers Koch-Show läuft, können Sie ihre kulinarischen Kreationen einem Millionenpublikum auftischen.
Au ja, da bin ich gespannt. Man könnte vielleicht doch mal jemanden kennen, und wenn es nur vom Sehen ist. Ansonsten kenne ich eigentlich niemanden, der so richtig gern und viel und gut kocht, Kochsendungen leidenschaftlich gerne sieht und sich auch noch trauen würde, im Fernsehen aufzutreten.
Donnerstag, 4. Mai 2006
Der Fluch der Pollen
Es wäre auch zu schön gewesen, wenn mich die Birkenpollen in diesem Jahr verschont hätten. Haben sie aber nicht. Seit gestern spüre ich sie wieder deutlich, aber zum Glück habe ich vorgesorgt und habe sowohl Tabletten als auch Augentropfen immer bei mir. Leider wird es über Nacht schlimmer, so dass ich nicht so richtig ausgeschlafen und erfrischt aufwache. Bis Mitte nächster Woche werde ich auf jeden Fall noch damit zu tun haben, so weit reicht erst einmal die Vorschau, und die besagt starken bis mäßigen Birkenpollenflug.
Samstag, 6. Mai 2006
Terrassensaison
Heute war es endlich soweit und die Terrassensaison konnte richtig eröffnet werden. Das heißt, es gab erst einmal ein Frühstück unterm Sonnenschirm und am Nachmittag holte ich das Notebook wieder raus. Leider ist es recht windig hier und ausgerechnet Ostwind; vom Westen her ist die Terrasse geschützt, aber nicht auf der anderen Seite. Der Schirm flattert zwar heftig im Wind, aber er bleibt stehen. Heute Abend geht es zum Grillen sowieso zu Freunden im Nachbarort, und deren Terrasse liegt auf der Westseite des Hauses, so dass wir dort garantiert keine Windbelästigung haben werden.
Meine Reaktion auf die Birkenpollen ist irgendwie nicht vorhersehbar. Gestern hatte ich keine Beschwerden, heute Vormittag ging es mal wieder mit Niesen los … Egal, ab Mitte nächster Woche soll der Spuk endlich vorbei sein.
Papierlose Steuererklärung
Heute hatten wir erfreuliche Post vom Finanzamt: Wir bekommen – wie nicht anders zu erwarten – einen kleinen Betrag zurückerstattet.
Noch erfreulicher ist es, dass ich in diesem Jahr zum ersten Mal eine komplett papierlose Einkommensteuererklärung gemacht habe und dies ohne Probleme funktioniert hat. Schon seit ein paar Jahren mache ich unsere Steuererklärung mit Elster Formular, hatte aber bis zum letzten Jahr immer alles ausgedruckt und mit den Belegen zum Finanzamt gebracht. Als ich in diesem Jahr das aktuelle Programm herunterlud, las ich noch einmal nach, was es Neues gab. Aha, papierlose Steuerklärung, mit elektronischer Signatur zu übermitteln. Geht dann, wenn man keine gesetztlich vorgeschriebenen Belege einreichen muss. Das war allerdings der Knackpunkt, denn es gibt überall nur diesen banalen Hinweis auf einen Paragrafen, wo definiert ist, was gesetzlich vorgeschriebene Belege sind. Auch in einem Forum hatte mal ein Unwissender diese Frage gestellt und auch dort nur diese nicht besonders hilfreiche Antwort bekommen. Ich wusste also so viel, dass zu diesen notwendigen Unterlagen die Lohnsteuerkarte gehört (sofern man – aus welchen Gründen auch immer – noch eine zurückbekommen hat), Spendenbelege und die Gewinnermittlungen bei Selbstständigen. Blöderweise heißt es, dass “insbesondere” die genannten Unterlagen dazugehören. Also gibt es auch noch andere, die man einreichen muss. Da ich aber nichts über die Unterlagen fand, die wir normalerweise mitschicken würden, habe ich beschlossen, dass diese nicht notwendig sind.
Ich registrierte mich also für diese Signatur, bekam den ersten Teil des Aktivierungscodes per E-Mail und den zweiten per Post nach einer Woche. Aber sie passten nicht zusammen! Ich bekam die hässliche Fehlermeldung, ich möge doch meinen Aktivierungscode überprüfen. Aber mehr als zehn mal darauf schauen, vergleichen und feststellen, dass alles korrekt war, konnte ich nicht. Nun gut, ich wiederholte die Prozedur, bekam erneut eine E-Mail (aha, da war der Code viel länger als beim ersten Mal) und nach einer Woche wieder einen Brief mit dem zweiten Teil des Codes. Dieses Mal klappte es mit der Registrierung und ich konnte die elektronische Signatur erstellen. An Ostern machte ich dann alles fertig, verschickte es vom PC aus und wartete dann. Ich wusste ja nicht, ob alles angekommen war und bearbeitet wird. Aber nun, nach knapp drei Wochen hatten wir heute den Bescheid im Briefkasten. Das hat also alles wunderbar geklappt. Und man muss keineswegs eine Kopie der Lohnsteuerkartenbescheinigung mitschicken, denn diese Daten hat das Finanzamt ja längst bekommen.
Donnerstag, 11. Mai 2006
Ausgegangen …
… sind wir gestern Abend wieder einmal, nämlich um den zweiten Teil von Jörgs Geburstagsgeschenk einzulösen. Ich hatte ihm Karten für Michael Mittermeier geschenkt, der gestern in der AWD-Hall aufgetreten ist. Den ersten Teil des Geschenks hatten wir bereits am 7. April gesehen, das war Dieter Nuhr im Aegi. Gestern hatten wir leider nicht so gute Plätze; wir saßen im Innenraum ganz links und das war schon sehr weit links von der Bühne. Aber na ja, wenn man die Örtlichkeiten nicht kennt, kann man das bei der Buchung nicht so gut einschätzen. Außerdem hatte ich die Veranstaltung im Dezember mehr per Zufall entdeckt und da war die Auswahl an Plätzen wahrlich nicht mehr groß gewesen. Aber sonst war es gut, auch gut besucht, die Halle war voll. Lang ging es, bis um elf, doch zum Glück wohnen wir ja äußerst stadtnah und waren um halb zwölf wieder zu Hause. Natürlich konnten wir uns nicht sofort ins Bett legen und schlafen – ich kann das so gut wie nie, wenn ich von irgendwo her spätabends nach Hause komme – und so war die Nacht kurz. Trotzdem fühle ich mich heute nicht unausgeschlafen, da hatten mir die Birkenpollen in der letzten Zeit weitaus schlechtere Nächte beschert.
Dienstag, 16. Mai 2006
Leidenszeit vorbei
Ich wollte nur mal kurz festhalten, dass meine Birkenpollenleidenszeit offensichtlich beendet ist. Letzte Nacht musste ich zwar gegen halb vier aufstehen, weil meine Nase verstopft war, aber heute bin ich bisher absolut beschwerdefrei. Das wurde aber auch Zeit, schließlich ging das schon Anfang April los.
Ansonsten bin ich PC- und schreibfaul, es ereignet sich aber auch absolut nichts Besonderes. Ist vielleicht auch besser so. Ich habe nicht einmal mein Gartentagebuch weitergeführt, so lustlos bin ich. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich keine große Lust habe, dort noch viel zu machen, wenn ich sowieso demnächst auf WordPress umstelle. Anhand der Fotos kann ich bisher noch alles gut rekonstruieren und weiß natürlich noch, was ich wann gemacht habe.
Donnerstag, 18. Mai 2006
Die Tücken des Alltags
Heute Nachmittag war ich einkaufen und wollte wie meistens bargeldlos zahlen. Als ich kurz vor der Kasse war, bemerkte ich beim Griff in die Jackentasche, dass ich total geldlos war. Ich hatte meine Geldbörse im Auto vergessen! Was für ein Glück, dass ich gern immer gut vorbereitet bin und beim Supermarkteinkauf meistens schon vor der Kasse meine EC- und Paybackkarte herausnehme und griffbereit in eine Jackentasche lege. Es wäre mir äußerst unangenehm gewesen, wenn ich schon alle Waren auf das Band gelegt hätte und dann erst das Fehlen der Zahlungsmittel festgestellt hätte. So habe ich meinen Einkaufswagen geparkt, bin zum Auto gegangen, habe die Geldbörse geholt, bin dann wieder rein in den Supermarkt, habe meinen Einkaufswagen abgeholt und dann ging alles seinen normalen Gang. Möglicherweise hat sich nur die Frau gewundert, die neben mir parkte. Denn als ich zum Auto kam, um mein Geld zu holen, kam sie gerade mit ihren Einkäufen angerollt. Und als sie nach zehn Minuten gerade fertig mit Einpacken war, kam ich schon mit meinen Einkäufen an …
Sonntag, 21. Mai 2006
Und da waren’s nur noch vier
Unsere Weingläser für den Normalgebrauch sind schon einige Jahre alt, weisen mittlerweile diese hässlichen Spuren der so genannten Glaskorrosion auf und haben sich durch natürliche Verluste minimiert. Ich schaue mich also schon eine ganze Weile nach nicht allzu teuren, nicht allzu schlichten und vor allem schönen Gläsern um. Extrem teure Gläser würde ich mir nie wieder kaufen, ich habe einen kompletten Satz Gläser aus der Rosenthal Studio Line-Kollektion im Schrank stehen und die benutzen wir so gut wie nie. Wenn ich nur dran denke, dass vor über zehn Jahren zum Beispiel ein solches Rotweinglas 50 DM kostete, schaue ich sie mir lieber im Schrank an.
Ich liebäugele schon seit einiger Zeit mit den Pavilion-Gläsern von Villeroy & Boch. Dann entdeckte ich vor eineinhalb Wochen ganz ähnliche Gläser bei eBay, die unter der schlichten Bezeichnung “grüne Weingläser” angeboten wurde. Ich ersteigerte diese sechs Gläser für 3 Euro plus Versandkosten. Am Freitag kam das Paket an. Die ersten beiden Gläser packte ich mit Begeisterung aus, doch dann knirschte und klirrte es: Zwei der schönen Gläser waren völlig zertrümmert. Die Verkäuferin hatte sich auch nicht allzu viel Mühe mit der Verpackung gegeben, die Gläser waren lediglich lose mit Luftpolsterfolie umhüllt und zwischen den Gläsern lag zusammengeknülltes Zeitungspapier. Wie schade! Aber immerhin sind vier dieser wunderschönen Weinkelche jetzt in meinem Besitz und ich muss sagen, es sind gute Plagiate der V&B-Gläser und sie passen ausgezeichnet zum Switch 3-Porzellan, wie man hier erkennen kann.
Irgendwann schaue ich mir die “echten” noch einmal genauer im Laden an und entscheide dann, ob ich die haben will.
Montag, 29. Mai 2006
Viermal frei – schon vorbei
Die vier freien Tage verliefen nicht ganz so wie geplant, denn Jörg musste am Freitag ein wenig und am Samstag den ganzen Tag arbeiten. Alles für die WM, denn im Pressezentrum, das im trockengelegten Stadionbad errichtet wird, mussten noch Kabel verlegt und diverse Installationen gemacht werden. So war am Freitag unser Einkaufsbummel in der Stadt nur sehr kurz und führte auch zuerst zu Conrad, um dort noch Material zu besorgen. Ich habe dann den Nachmittag genutzt, um mir bei Porta die “echten” Gläser, also die Serie “Pavilion” von Villeroy & Boch anzuschauen. Gekauft habe ich schließlich nur neue Holz-Frühstücksbrettchen, und die waren im Angebot und es gab sogar noch 20 % Rabatt. Kurz entschlossen fuhr ich dann zu Ikea, und mein Auto durfte seit ewigen Zeiten wieder einmal mit 160 Stundenkilometern über die Autobahn rollen. Das war dann aber auch genug, mehr traue ich mich nicht mehr, denn die Straßenlage ist doch nicht mehr so gut wie früher. Bei Ikea kaufte ich Rotweingläser der Serie “Rättvik” und einen kleinen Kochtopf, schlängelte mich so schnell es ging durch die im Schneckentempo dahinkriechenden übrigen Kunden zur Kasse und rollte dann zufrieden wieder nach Hause.
Gestern war das Wetter immerhin ein wenig besser, bis Nachmittags kein Regen, viel Sonne, leider aber Wind mit heftigen Böen. Irgendwie auch nicht so das richtige Wetter zum Fahrradfahren. Wir sind mittags nach Laatzen zum Park der Sinne gefahren und dort spazieren gegangen. Wieder einmal eine Ecke hier in der Region gesehen, die ich noch nicht kannte.
Später am Nachmittag habe ich es doch tatsächlich wieder einmal geschafft, mich auf den Crosstrainer zu stellen und 10,6 Kilometer in 45 Minuten zu laufen und nebenher “Kochen bei Kerner” anzuschauen.
Mittwoch, 31. Mai 2006
Genervt?
Mit der eBay-Verkäuferin der grünen Gläser hatte ich nun mehrmals E-Mail-Kontakt. Das begann schon vor Eintreffen des Pakets, denn die Sendungsauskunft teilte mir zunächst mit, dass meine Adresse unbekannt sei und deshalb das Paket wieder zurück an den Absender ginge. DHL hat es sich dann aber doch noch mal anders überlegt und das Paket brav in der Packstation abgeliefert. Ich frage mich allerdings, ob es nicht Verwirrung wegen der Handschrift der Absenderin gegeben hatte. Ihr “Packstation” sah eher aus wie “Dachstation” und eine solche Straße gibt es in Hannover nicht.
Und dann stellte ich beim Auspacken fest, dass zwei Gläser zerbrochen waren. Ich teilte dies der Verkäuferin mit und sie bot von sich aus an, einen Teil des Kaufpreises zu erstatten und fragte nach meiner Bankverbindung. Ich schrieb ihr, dass ich mich über ihr Angebot freue und gab ihr meine Kontodaten. Daraufhin erhielt ich wieder eine E-Mail von ihr mit der Bitte, ich möge ihr doch ein Foto der zerbrochenen Gläser schicken. Also fotografierte ich gestern die Überreste und schickte ihr das Foto per Mail. Dachte ich. Heute Morgen – ich stand gerade noch nicht ganz wach im Badezimmer – fiel mir mit Schrecken ein, dass ich vergessen hatte, das Foto an die Mail anzuhängen. Oh nein, der allseits beliebte Fehler mit den vergessenen Anhängen! Wie peinlich! In aller Eile schickte ich heute Morgen noch einmal eine E-Mail, dieses Mal mit Foto. Aber natürlich hatte sie es schon bemerkt und mir in knappen Worten unter anderem mitgeteilt: “Der Anhang fehlt, aber lassen wir’s, ich überweise …” Ui, ist sie jetzt genervt, weil wir so viele E-Mails austauschen mussten und ich schließlich zu blöd war, um das Foto mitzuschicken? Es könnte mir jetzt fürchterlich unangenehm sein, aber ich kann auch einfach sagen, es ist mir jetzt egal und die Sache ist es nicht wert, dass ich mir weiter Gedanken darüber mache. Letzteres ist vermutlich der bessere Weg.
Regen-Luxus
Es ist nichts Außergewöhnliches, dass viele Kinder mit dem Bus zur Schule fahren müssen. Dazu gehört auch der Weg zu Fuß zur Bushaltestelle. Das war bei mir und meiner Schwester früher auch nicht anders, jedenfalls zu den Zeiten, als wir das Gymnasium in Rüsselsheim besuchten. Bus gefahren wurde zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Auch bei Regen. Schließlich gab es ja Regenjacken und Schirme, um sich vor dem Nass zu schützen. Heutzutage haben es viele Kinder in dieser Hinsicht besser. So konnte ich heute Morgen bei strömendem Regen sehen, wie Mutters Auto zum Minibus unfunktioniert wurde, um die Kleinen trocken zur Schule oder mindestens bis zur Bushaltestelle zu bringen. Wäre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, dann müsste ich mir wohl in diesem Fall ein Taxi rufen. Oder auf einen Autobesitzer hoffen, der mich freiwillig chauffiert.
Donnerstag, 1. Juni 2006
Kundenfang
Am Sonntag kamen wir auf dem Weg zu unserem Spaziergang an einem Schuhladen vorbei, der an den Schaufenster mit großen Plakaten warb: “Räumungs-Schlussverkauf, bis zu 50 % reduziert!” Nun ist es natürlich nicht erfreulich, wenn ein Laden schließen muss, aber wenn man gerade Schuhe braucht, kann man diese Gelegenheit nutzen. Also waren wir gestern am späten Nachmittag dort. Alle Regale waren gut gefüllt und nichts sah nach Räumungsverkauf aus. Da hörte ich per Zufall ein Gespräch zwischen einer Kundin und einer Verkäuferin in der Nähe mit an. Kundin: “Und sie machen dann zu?” Verkäuferin: “Nein, nein!” Kundin: “Ach? Aber die Plakate …” Verkäuferin: “Tja, die sind wohl nur da, um uns zu verwirren. Wir haben nur die Sommerware bis fünfzig Prozent heruntergesetzt.” Interessant, dachte ich mir, also handelte es sich bei diesem “Räumungs-Schlussverkauf” nur um eine Kundenfangaktion. Nun sagt mir allerdings das schlaue Internet, dass seit 2004 Räumungsverkäufe auch aus anderen Gründen als einer Geschäftsaufgabe durchgeführt werden dürfen. Trotzdem finde ich es irreführend und auch nicht besonders originell, damit zu werben. Gekauft haben wir gestern nichts, aber das lag daran, dass wir nichts Vernünftiges oder Passendes gefunden haben.
Montag, 5. Juni 2006
Trübes Pfingsten und das Schloss
Das Wetter an diesem Pfingstwochenende war nicht gerade einladend für Aktivitäten außerhalb des Hauses. Deswegen haben wir es ganz gemütlich zu Hause verbracht und sind nur am heutigen Montagnachmittag zur Marienburg gefahren.
Das Schloss liegt nicht allzuweit entfernt von uns, und nachdem es seit April für Besucher und Besichtigungen geöffnet ist, wollte ich auf jeden Fall einmal dorthin fahren. Bei dem trüben und kühlen Pfingstwetter kamen allerdings auch jede Menge anderer Leute auf diese Idee. Der Parkplatz war bis auf das letzte Eckchen voll, nur gut, dass immer mal wieder jemand wegfährt. Auf die nächste Führung hätten wir eine gute Stunde warten müssen, außerdem standen bestimmt schon fünfzig Leute in der Schlange für die Karten. Also waren wir dieses Mal lediglich im Innenhof und sind einmal um das Schloss herumgegangen.
Mittwoch, 7. Juni 2006
Vier Tage
Ganze vier Tage Urlaub hatte ich nun nach Pfingsten. Es wurde auch einmal Zeit, denn die letzte Woche Urlaub hatte ich – abgesehen von den zwei Tagen im März – im Oktober gehabt. Ich hatte einiges vor und begann den Dienstag gleich mit frühem Aufstehen und einer Einkaufstour durch zwei Gartencenter – übrigens bei Nieselregen. Im Vorgarten sollte ein neues Beet entstehen und ich hoffte sehr, dass die Wettervorhersage stimmen würde, die uns für diese Woche sommerliche Temperaturen ankündigte. Als ich mittags nach Hause kam, hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert und ich saß das letzte Mal für die kommende Woche (wie sich natürlich erst später herausstellen sollte) für etwa eine Stunde am PC. Dann kam die Sonne heraus und es wurde richtig schön warm. Ich begann also, den Rasen im Vorgarten abzustechen, und das war recht mühsam, da sich an der Grenze zum Stellplatz Schotter darunter befand und ich auch noch jede Menge Steine aus der Erde entfernen musste. Am Abend war ich ziemlich kaputt von dieser ungewohnten körperlichen Arbeit.
Heute ging es weiter im Garten, zunächst musste ich im Hauptgarten diverses Unkraut aus den Beeten entfernen, denn ich wollte an einigen Stellen Löwenmäulchen einpflanzen. Dann ging es im Vorgarten weiter. Die Beetkontur ist (noch) nicht so geworden, wie sie sein soll, denn eigentlich sollte es ein Viertelkreis sein. Doch ich wollte unbedingt die Pflanzen einsetzen und die Kontur kann man ja noch einmal nacharbeiten, bevor die Randsteine gesetzt werden. Abends tat mir wieder alles weh und ich lag im Bett und wollte mich gar nicht mehr bewegen.
Donnerstag, 8. Juni 2006
Hannover-Ansichten
Da ich im Urlaub auch mal etwas anderes sehen wollte als nur das eigene Haus und den eigenen Garten, machte ich mich heute auf den Weg. Ich war ungewöhnlich früh aufgestanden, bereits um halb acht, und um viertel vor neun saß ich im Auto in Richtung Hannover. Zuerst besuchte ich den Gartenfriedhof in der Marienstraße. Im Gegensatz zum Stadtfriedhof Engesohde möchte ich den Gartenfriedhof nicht noch ein zweites Mal besuchen. Trotz des sehr sonnigen Vormittags und des schönen Lichts hinterließ er einen sehr düsteren Eindruck bei mir. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass dort ein angeblicher Menschenfresser begraben sein soll, vielleicht aber auch daran, dass der Friedhof offensichtlich ein beliebter Treffpunkt von Obdachlosen ist, von denen auch einer zwischen einer Gruppe niedriger Grabsteine nächtigte.
Anschließend fuhr ich zum nicht weit entfernten Congress Centrum, weil ich dort ein wenig im Stadtpark wandeln wollte. Auch der Stadtpark konnte mich nicht so recht begeistern. Ich würde ihn als typischen Park der sechziger und siebziger Jahre bezeichnen. Viele Rhododendren in verschiedenen Farben zeichnen die Hecken an den Rändern aus, es gibt große Rasenflächen, Becken mit Fontänen, Rosenbeete (leider blühte dort noch nichts) und einen japanisch gestalteten Bereich.
Samstag, 10. Juni 2006
Wärme
Gestern Abend haben wir zum ersten Mal länger draußen auf der Terrasse gesessen, die Abende zuvor waren dafür noch zu kühl gewesen. Doch zuerst waren wir zur zweiten Halbzeit des Fußball-WM-Eröffnungsspiels bei einer Fußballparty in einer Gewerbehalle hier in der Nähe. In der Halle war eine große Leinwand installiert, und zur Verpflegung gegen Bezahlung gab es Bier für den Männergeschmack (also mir viel zu bitter) und leckere gegrillte Würstchen, von denen ich aber nur zwei Bissen probierte. Gerade gestern hatte ich tagsüber nicht viel gegessen, aber trotzdem ungefähr zwei Kilo zugenommen. Ja, mein Körper neigt dazu, bei Hitze Wasser zu speichern. Ich glaube, das ganze Wasser, das ich tagsüber getrunken habe, ist nicht wieder herausgekommen, sondern wurde freundlicherweise gespeichert. Über Nacht war es dann offensichtlich verdunstet, denn heute waren diese knapp zwei Kilo wieder verschwunden.
Heute ist der erste so richtig warme, sogar sehr warme Terrassentag. Das bedeutete, dass wir zum ersten Mal in diesem Jahr draußen gefrühstückt haben. Ich habe dann trotz der Wärme und der Sonne noch ein paar kleinere Umpflanzaktionen getätigt. Dann habe ich endlich das spannende Ende meines Buches gelesen und anschließend das Notebook zum ersten Mal in diesem Jahr nach draußen geschleppt und alle Einträge der vergangenen Woche geschrieben. Nebenbei trocknet die Wäsche rasend schnell in der Sonne und im Backofen brät der Putenbraten, den es heute Abend kalt mit Tunfischsoße geben wird – also eine Variante des Vitello tonnato.
Dienstag, 13. Juni 2006
Spam
Letzte Woche hatten die Spammer schließlich auch mein Weblog gefunden und die Kommentare vollgemüllt – ausgerechnet in der Woche, als ich nur selten am PC war. Deshalb ist es mir erst am Wochenende aufgefallen. Zunächst habe ich diese Kommentare einfach gelöscht, doch am nächsten Tag waren schon wieder eine Menge drin. Ich habe dann das Aksimet-Plugin aktiviert und nun werden die Müllsäcke sehr schön herausgefiltert.
Antwortzeiten
Wie lange darf ich E-Mails unbeantwortet liegen lassen ohne gleich den Unmut des Absenders auf mich zu ziehen? Im aktuellen Fall erhielt ich am letzten Dienstag eine Anfrage von einer (angeblichen) Journalistin, die ein Titelbild für ein Buch sucht. Ob ich da etwas hätte, sie hätte sich schon mal meine Rosenfotos angesehen …
Da ich in der letzten Woche Urlaub hatte, viel im Garten und anderes gemacht habe, hatte ich den PC kaum an und verschob die Antwort auf diese Woche. Doch schon am Sonntag hatte ich eine erneute Mail dieser Frau im Kasten. Sie schickte ihre ursprüngliche Mail noch einmal an mich und in der neuen stand lediglich: ERbitte Rückantwort! Ohne Anrede, ohne Namen, nicht einmal ein halbwegs freundlicher Satz. Ich finde das ziemlich unverschämt, habe dann nur noch zurückgeschrieben, sie möge Verständnis haben, dass ich als Privatperson während meines Urlaubs keine automatische E-Mail-Benachrichtigung einrichte und davon abgesehen selbst entscheide, wann und ob ich meine E-Mails beantworte. Für ein Foto hätte ich auch keine Idee, weil ich nur hobbymäßig fotografiere. Sicherlich war das jetzt auch nicht besonders nett, aber bei solch unhöflichen Leuten kann ich nicht anders reagieren.
Mittwoch, 14. Juni 2006
Die Terminplanung der Schornsteinfeger
Es ist mir bis jetzt ein Rätsel, warum Schornsteinfeger ihre Termine nicht so planen können, dass man mindestens zwei bis drei Wochen vorher benachrichtigt wird. Aber nein, mit schöner Regelmäßigkeit hat man zwei TAGE vor dem Termin den Zettel im Briefkasten. Natürlich kann man auch einen anderen Termin vereinbaren, wenn es nicht passen sollte. Da wird dann noch freundlich darauf hingewiesen, dass man sich bitteschön RECHTZEITIG bei einer Terminverschiebung melden möge. Lieber Schornsteinfeger, wie soll das denn funktionieren? Ich habe am Montag einen Zettel im Briefkasten, der mir mitteilt, dass Sie am Mittwoch erscheinen wollen. Das lese ich natürlich erst am Montagabend, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Es bliebe mir dann lediglich der Dienstag, um mich bei Ihnen zu melden.
Doch mit der Kurzfristigkeit allein ist es nicht getan. Da wird angekündigt, man erscheine irgendwann zwischen 11 und 14 Uhr. Für berufstätige Menschen bedeutet das in der Regel, dass sie sich einen kompletten Tag frei nehmen müssen. Wahlweise kann man natürlich auch – wenn der Weg zwischen Wohn- und Arbeitsstätte nicht so weit ist – von 8 bis 10:30 Uhr arbeiten und dann erst einmal wieder nach Hause fahren. Mit größter Wahrscheinlichkeit wartet man bis 13:55 Uhr, denn man wird nie das Glück haben, als erster dran zu sein. Um 14 Uhr (denn länger als fünf Minuten braucht der Schornsteinfeger nicht) macht man sich wieder auf den Weg zur Arbeit. Das alles funktioniert natürlich nur, wenn man überhaupt so kurzfristig frei bekommt, und das wird bei den wenigsten Arbeitsstellen möglich sein. Darüber hinaus ist es auch ärgerlich, einen freien Tag wegen eines Fünf-Minuten-Besuchs zu Hause absitzen zu müssen.
Bis jetzt haben wir es noch jedes Mal hingekriegt, aber es wäre schon sehr viel geholfen, wenn man den Termin um einiges früher kennen würde.
Donnerstag, 15. Juni 2006
Fähnchen
Noch gestern Vormittag hatte ich bei einem Fußballgespräch im Kollegenkreis behauptet, in unserem Wohngebiet sähe man keine Fahnen und Fähnchen. Doch dann saß ich gestern am frühen Abend auf der Terrasse, hörte über die Gärten Begeisterungsrufe über ein Tor und gleich darauf wurden drei Häuser weiter zwei Fahnen im Garten aufgestellt: eine deutsche und eine rot-weiße. Bei der rot-weißen Fahne musste es sich wohl um die tunesische handeln, denn die Tunesier hatten gerade zu dem Zeitpunkt ein Tor geschossen. Heute Morgen entdeckte ich tatsächlich auch noch ein Auto mit Fähnchen in unserer Straße.
Nun, Fähnchen hänge ich mir nirgendwo hin und ich bin wirklich kein Fußballfan, aber wenn eine WM stattfindet, dann gucken wir auch das eine oder andere Spiel.
Die Fahnen sind sowieso noch das harmloseste von all dem, was rund um die WM verkauft wird. Es gibt ja seit Wochen kaum etwas, das nicht in Fußballform oder in Schwarz-Rot-Gold angeboten wird. Fußballsofas, Fußballunterwäsche, Wurst mit Fußballspieler oder Wurst als kleine Kugeln in Fußballform …
Prickelnd
Heute Morgen hatten wir 14 Grad bei Regen, wie sollte ich da ahnen, dass die Temperatur bis heute Nachmittag wieder dermaßen in die Höhe gehen würde? Ich war also etwas zu warm angezogen und habe mir vorhin beim Einkaufen das leichte Sommerkleidchen herbeigewünscht. Im Bereich der Kühlabteilung war es noch sehr angenehm, aber ich kann mich ja nicht ewig dort aufhalten. Beim Anstehen an der Kasse war es dann so weit: Obwohl ich mich kaum bewegte, spürte ich, wie sich langsam die Poren der Kopfhaut öffneten, um die Schweißtropfen hinauszulassen, die sofort dünne Rinnsale bildeten und langsam unter den Haaren entlang Richtung Hals liefen. Ein prickelndes Gefühl! Angenehmer war jedoch die anschließende kühle Dusche zu Hause.
Samstag, 17. Juni 2006
Mal wieder
Pünktlich zum Wochenende wurde das Wetter schlechter und so fiel schon gestern Abend das ins Auge gefasste Grillen aus. Bei 14 Grad und Nieselregen geht das wirklich nicht! Ich hatte aber mit einer Alternative vorgesorgt und so gab es leckere Tortilla-Wraps.
Nur gut, dass meine Eltern doch nicht schon an diesem Wochenende zu Besuch gekommen sind, schließlich wollen sie dieses Mal schönes Wetter hier erleben und sollen auch reichlich “begrillt” werden.
Nein
Manchmal muss man “Nein” sagen und hinterher geht es einem wirklich besser.
Ich habe heute “Nein” gesagt zu den Hausbau-Anfragen, die immer wieder auf Grund meines Hausbauberichts eintrudeln. Kurze Zeit nach dem Hausbau habe ich noch gern diese Fragen beantwortet und unsere Erfahrungen an die Neulinge und Interessenten weitergegeben. Dann war es einige Zeit ruhiger, nur hin und wieder kam eine E-Mail mit Fragen an. Nicht selten habe ich es auch erlebt, dass man Zeit opfert und sich Mühe gibt, die Fragen ausführlich zu beantworten und dann nicht einmal ein schlichtes “Danke” erhält. In den letzten zwei, drei Wochen häuften sich die Anfragen wieder und die letzten beiden baten sogar um ein Telefongespräch und “drohten” schon mal damit, sie hätten “ganz viele Fragen zum Ausbau”. Ja, bin ich denn Allkauf-Berater und bekomme Geld dafür? Nein, irgendwann muss Schluss sein, und fünf Jahre nach dem Hausbau kann man zu vielem nur noch sagen: “Bei uns war das damals so …” Weiß ich denn, ob sich da nicht schon einiges geändert hat?
Gut, jedenfalls beschloss ich heute, einen Schlussstrich zu ziehen. Auf der Website stehen jetzt ausdrückliche Hinweise, dass es sich dabei nur noch um Anschauungsmaterial handelt und individuelle Anfragen nicht mehr beantwortet werden können. Dann habe ich noch einen Verweis zu einem Forum aufgenommen, wo sich seit April dieses Jahres Ausbauhausbauer und Interessierte austauschen können. Und jetzt geht es mir viel besser!
Dienstag, 20. Juni 2006
Fußballfieber
Rundherum wird nun auch in der näheren Umgebung mit Deutschlandfarben, aber auch zum Teil mit anderen Farben beflaggt. Immerhin weiß ich deswegen nun auch, dass Leute ein Stück die Straße runter ukrainischer Herkunft sein müssen, denn neben Schwarz-Rot-Gold auf der einen flatterte es blau-gelb auf der anderen Autoseite. Ich hätte mir früher eher blau-weiß-rote Blockstreifen ans Auto gehängt, wenn das jemals in Frage gekommen wäre. 1998 hätte ich das tun können, und damals wäre das absolut berechtigt gewesen. Gefühlsmäßig hätte ich den Franzosen allerdings bessere Resultate bei den vergangenen Fußballweltmeisterschaften zugetraut. In der Wikipedia gibt es eine schöne Übersicht mit den jeweils ersten vier Mannschaften. Frankreich war nur viermal darunter, Deutschland hat es neunmal geschafft. Alternativ zu irgendeiner Fußball-Landesflagge könnte ich mir auch die Hessenflagge ans Auto hängen, aber dann müsste der Löwe mit drauf sein, sonst könnte sie leicht mit Polen verwechselt werden. Aber egal, ich bleibe fahnenlos.
Heute Nachmittag werde ich die Einzige sein, die normal lange im Büro sitzt. Ich würde mir das Spiel zwar auch gern anschauen, aber deswegen mache ich keine Minusstunden. Den Anfang werde ich per Radio mitverfolgen, denn ich werde etwa um zwanzig nach vier losfahren, so dass ich zur Halbzeit bei Real bin, kaufe dort Mineralwasser fürs Büro und bin dann rechtzeitig zu Beginn der zweiten Halbzeit zu Hause.
Donnerstag, 22. Juni 2006
Wieder mal Miele
Gestern hatte ich alles gut geplant: eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine packen, die trockene Wäsche vom Ständer im Keller abhängen und gleich ordentlich im Schrank verstauen, Gemüse schnippeln, andünsten fürs Ratatouille (Auberginen und Paprika mussten dringend verarbeitet werden), eine Runde “Das perfekte Dinner” von den aufgezeichneten Folgen schauen, dann die andere Wäsche aufhängen, und so weiter.
Zum Glück ging ich als erstes in den Keller, wo die Wäsche schon seit zwei Tagen hing. Immer noch feucht! Nun ja, bei diesen Saunatemperaturen in den letzten Tagen war das eigentlich kein Wunder. Aber kein Problem, dachte ich mir, dann kommt sie eben kurz in den Trockner. Der Trockner trocknete fleißig vor sich hin, während ich in der Küche zugange war und zeigte auch nach kurzer Zeit schon “bügelfeucht” an. Nach einer halben Stunde zeigte er das immer noch an. Ein prüfender Griff nach dem Öffnen verriet mir gleich, dass die Heizung nicht funktionierte. Mist! Also Wäsche wieder raus, Wäscheständer nach oben auf die Terrasse geschleppt und Wäsche dort aufgehängt. Wäsche habe ich dann natürlich nicht mehr gewaschen, da die Aufhängekapazitäten erschöpft waren. Als Jörg nach Hause kam und ich ihm berichtete, musste er natürlich gleich den Wäschetrockner auseinandernehmen. Als uns das erste Mal im November 2004 dieses Malheur passierte, hatte ich eine ausführliche Anleitung dazu im Internet gefunden, und so ging es dieses Mal sehr viel schneller, auch wegen der Unterstützung durch neues Werkzeug, mit dem man um die Ecke schrauben kann. Auch dieses Mal waren nur Kontakte verschmutzt oder nicht richtig fest und jetzt funktioniert das gute Gerät wieder. Ich kann der Tante wieder einmal nur zustimmen, die vor achtzig Jahren schon sagte: “Nur Miele, Miele …” Ich denke, es gibt nicht viele Geräte, die man selbst so einfach auseinander- und wieder zusammenbauen kann, um solch kleine Fehler zu beheben.
Montag, 26. Juni 2006
Besuch weg
Von Freitagnachmittag bis vorhin um kurz vor zehn waren meine Eltern zu Besuch. Wir hatten versucht, es so zu planen, dass wir schönes Wetter haben würden und das hat dann tatsächlich auch geklappt. Selbst am Freitag war es wärmer als vorausgesagt, und so konnten wir abends noch ein Weilchen draußen sitzen.
Am Samstag ging es nach dem Frühstück und einem kurzen Abstecher in den Baumarkt (mein Vater brauchte eine bestimmte kleine Energiesparlampe) zum Stadtfriedhof Engesohde. Nachdem ich bei meinem ersten Besuch dort den erstbesten Eingang genommen hatte (das war der Notein- und ausgang) spazierten wir nun durch den Haupteingang. Das hatte zur Folge, dass ich etwas orientierungslos war und die großen Mausoleen nicht mehr fand. Beinahe bin ich der Meinung, die müssen in der Zwischenzeit abgebaut worden sein. Wie dem auch sei, wir haben viele interessante Grabstätten gesehen und man schafft es sowieso nicht, den gesamten Friedhof bei einem Spaziergang abzulaufen.
Nachmittags haben wir Fußball geschaut und anschließend lecker gegrillt.
Gestern machten wir einen Ausflug zum Schloss Marienburg. An Pfingsten waren Jörg und ich schon mal dort gewesen, doch es war damals sehr voll gewesen und daher hatten wir uns das Schloss nur von außen angeschaut. Gestern hatten wir einen günstigen Zeitpunkt getroffen, denn erstens werden viele Leute bei dem heißen Wetter anderes als eine Schlossbesichtigung im Sinn gehabt haben und zweitens trafen wir schon mittags dort ein und viele Besucher kamen erst, als wir nach ungefähr zweieinhalb Stunden wieder die Heimreise antraten. Wunderbar gepasst hat auch, dass wir nur zehn Minuten auf die nächste Führung warten mussten und nur eine kleine Gruppe von ungefähr fünfzehn Leuten waren. Es lohnt sich auf jeden Fall, eine Führung mitzumachen, denn die gut erhaltenen Räume sind wirklich sehenswert. Kein Wunder, dass alles noch in so gutem Zustand ist, wurde das Schloss doch kaum bewohnt. Leider darf man innen nicht fotografieren, aber auf der Internetseite des Schlosses gibt es einige kleine Fotos auch von der Innenausstattung.
Gestern Abend hatten wir wiederum Glück mit dem Wetter, denn nach dem Essen konnten wir noch etwa eine halbe Stunde draußen sitzen, bevor ein leichtes Gewitter mit viel Regen kam. Leichter Regen hielt auch noch bis heute Vormittag an. Nach dem gemeinsamen Frühstück ist Jörg später als sonst zur Arbeit gefahren; er konnte leider im Gegensatz zu mir nicht frei nehmen. Ich habe noch einen Tag, um die Füße hochzulegen, meine diversen Kochsendungsaufzeichungen anzuschauen oder etwas zu lesen.
Donnerstag, 29. Juni 2006
Nur ein wenig kurios
Die Ha.us-Frau hat mir ein Stöckchen zugeworfen, mit dem ich allerdings überfordert bin: In meinem Bücherregal stehen nämlich gar keine kuriosen Bücher. Es sei denn, man findet zum Beispiel “Französisch für Katzen” oder ein schottisches Kochbuch (war ein Geschenk) kurios.
Fürs Stöckchen falle ich also aus, aber ein außergewöhnliches Buch habe ich dann doch noch entdeckt:
Vergeß’ emol Dei Redd ned – Mundart aus dem Gerauer Land
Ja, immerhin bin ich doch noch ein wenig Hessin, denn ich komme aus “Drewwer” – so steht es im Buch und ist der Dialektname für Trebur.
Samstag, 1. Juli 2006
Kuriose Bücher und das Stöckchen
Es gibt – oder vielmehr gab – das Buch “Französisch für Katzen” tatsächlich, mittlerweile kann man es allerdings nur noch gebraucht kaufen. Natürlich handelt es sich um ein nicht ganz ernst zu nehmendes Buch, das Buch selbst ist aber kein Scherz.
Hier ist das Titelbild:
Und hier ein Blick in das Buch:
Ich werfe das Stöckchen über die Kuriositäten im Bücherregal mal Michael zu; wenn es sonst noch jemand haben möchte, bedient euch einfach!
Fußballkrimi und persönliches Leid
Was für ein spannendes Fußballspiel gestern Nachmittag! Ich habe nicht so richtig geglaubt, dass Deutschland gegen Argentinien gewinnen könnte, aber da sieht man mal wieder, dass die Miesmacher der letzten Zeit eines Besseren belehrt wurden. Ich hatte übrigens zwei Tage vorher von einem 3:0-Sieg geträumt, doch ich hätte mal genauer auf den Fernseher schauen sollen, dann hätte ich gesehen, dass es sich um das Spiel Italien – Ukraine gehandelt hatte. Heute hänge ich mal symbolisch die blau-weiß-rote Flagge auf, denn wenn ich wählen könnte, würde ich bestimmt in Frankreich leben.
Gleichzeitig habe ich gestern während des Fußballspiels erfahren, dass es meinem Ex-Freund, mit dem ich immerhin einmal dreizehn Jahre zusammen war, ganz schlecht geht. Sehr kritischer Zustand, schon zwei- oder dreimal auf der Kippe und die Ärzte konnten noch keinerlei Ursache finden. Wenn ich so etwas höre, bin ich wirklich froh, dass es mir bzw. uns so gut geht. Das ist doch wirklich die Hauptsache und alles andere ist längst nicht so wichtig. Da sollte man sich nicht darüber aufregen, dass die Brötchen schon wieder 5 Cent teurer geworden sind oder ein Supermarkt unverschämterweise nicht für jeden Euro einen Rabattpunkt gibt!
Sonntag, 2. Juli 2006
Frankreich, Tormänner und Prognosen
Was habe ich gestern für Frankreich mitgefiebert – beinahe mehr als für Deutschland! Und die “alten Herren” haben es tatsächlich geschafft. Leider ist nur keiner dabei, der wie ein typischer Franzose aussieht und vor allem gut aussieht. Diese Franzosen können wohl alle nicht Fußball spielen. Gesehen haben wir zum Glück nur die zweite Halbzeit des Spiels, davor konnte man laut Kommentator wohl nur so eine Art “Schlafwagenfußball” bewundern.
Und nun noch eine Bemerkung zum Fußballvokabular: Mein Mann muss mich ja immer korrigieren, wenn ich vom “Tormann” rede. Das hieße “Torwart” oder “Torhüter, aber keinesfalls “Tormann”. Logisch ist das nicht. Ein Torwart könnte diese Bezeichnung tragen, weil er oft lange im Tor warten muss, bis der Ball zu ihm kommt. In der Zwischenzeit hätte er durchaus die Möglichkeit, das Tor zu warten, was er aber nicht tut. Kommt dann aber der Ball zum Tor, dann wartet er nicht nur – sonst wär der Ball ja meistens drin und wozu bräuchte man dann den Torwart. Torhüter gefällt mir auch nicht besonders. Ich denke da zum Beispiel an Schafe hüten, was auf den Fußball übertragen bedeuten würde, dieser Mann passt auf, dass das Tor nicht wegläuft. Nein, das passt gar nicht und deswegen heißt bei mir der Mann im Tor weiterhin “Tormann”.
Nach dem jetzigen Stand der Dinge und ohne wirklich Ahnung vom Fußball zu haben, sage ich: Deutschland spielt gegen Portugal um den dritten Platz und im Endspiel stehen sich Frankreich und Italien gegenüber.
Mittwoch, 5. Juli 2006
Ich bin schuld, aber nicht am Wetter
Die erste Hälfte meiner Fußball-WM-Vorhersage ist gestern Abend eingetroffen und Deutschland spielt nun um den dritten Platz. Ich fühle mich ja ein bisschen schuldig, vielleicht hätte ich meinen Tipp am Sonntag nicht aufschreiben sollen. Aber nicht traurig sein, wer hätte vor einigen Wochen überhaupt gedacht, dass die deutsche Mannschaft so weit kommen könnte?
Beim Wetter kann man auch wieder einmal beobachten, dass so mancher nur schwer zufrieden zu stellen ist. Ist es kühl und regnerisch, wird über das schlechte Wetter gemeckert, umso mehr natürlich, je sommerlicher die Namen der Monate klingen. Nun erreichen die Temperaturen heute wohl den vorläufigen Höhepunkt von 36 °C und schon wird an vielen Stellen wieder über die Hitze geklagt. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die solch hohe Temperaturen herbeisehnen. So um die 25 °C würden mir durchaus reichen, ich kann gerne auf das Schwitzen und das Gefühl, von der Hitze gelähmt zu sein, verzichten. Trotzdem werde ich nicht wegen der Hitze jammern, na ja, vielleicht manchmal so ein bisschen. Gestern Nachmittag stellte ich allerdings fest, dass unsere Arbeitsgewohnheiten nicht zu solch hochsommerlichen Temperaturen passen. Obwohl mein Büro relativ kühl ist (Altbau, keine Klimaanlage), hatte ich am frühen Nachmittag, als es sich dann doch etwas erwärmte, erhebliche Konzentrationsprobleme und Müdigkeit überfiel mich. Da wäre es eigentlich vernünftig, zwei, drei Stunden Pause zu machen und später weiterzuarbeiten. Unpraktisch nur, dass es in der Regel viel zu aufwändig wäre, nach Hause zu fahren und dann wieder zurück zum Arbeitsplatz. So gesund und vernünftig eine Siesta auch sein soll, mir würde es trotzdem nicht gefallen, denn eine lange Pause mit dem Gedanken an anschließendes Weiterarbeiten könnte ich gar nicht genießen.
Übrigens habe ich vor ein paar Tagen gehört, dass im Saarland das Hitzefrei abgeschafft werden soll. Da können die Kleinen doch schon mal für die Arbeitswelt üben, in der es schließlich auch kein Hitzefrei gibt.
Freitag, 7. Juli 2006
Gestolpert
Ich bearbeite gerade ein Schülerwörterbuch Englisch-Deutsch und blieb heute an einer Stelle hängen.
- Ohr = ear; umg. jn. übers ~ hauen take* sb. for a ride, rip sb. off …
- Öhr = eye
Öhr? Ohr ist ear, und Öhr ist eye? Völlig fixiert auf die Sinnesorgane grübelte ich, warum eye nicht Auge ist. Und wo an meinem Körper befindet sich das Öhr? Ich glaubte schon an einen Fehler im Wörterbuch, und erst als ich die Frage “Was ist ein Öhr?” laut aussprach, fiel es mir wie Schuppen von den Öhren eyes Augen: Hier ist ein Öhr wie zum Beispiel ein Nadelöhr gemeint!
Samstag, 8. Juli 2006
Verkehrte Welt?
Es ist Sommer, die Temperaturen liegen in der letzten Zeit meistens über 25 °C und welche Neuerwerbung kommt in unser Haus? Ein Klimagerät, wie es mein Mann zum Spaß nannte, aber dieses Gerät soll nicht kühlen, sondern im Herbst und Winter für wohlige Wärme sorgen.
Dass der neue Kaminofen jetzt schon im Wohnzimmer neben dem alten steht, ist mehr ein Zufall. Gerade gab es wieder ein besonders günstiges Angebot, bei dem der Mann des Hauses zugreifen musste. Schließlich wünschte er sich schon lange ein solches “Spielzeug”. Der neue Ofen ist ein Dauerbrandofen, in dem man neben Holz auch Kohle verbrennen kann und der für dauerhaften Heizbetrieb geeignet ist. Seine Hülle besteht aus dicken Specksteinen, die lange die Wärme speichern. Ursprünglich hatten wir uns für rauchblaue Kacheln entschieden, aber wie sich bei der Bestellung herausstellte, wären die um einiges teurer geworden als der Speckstein. Ein besonderer Pluspunkt ist die externe Luftzufuhr. Wie man vielleicht noch aus dem Chemieunterricht weiß, wird bei einem Verbrennungsvorgang Sauerstoff benötigt. Und wenn dieser Sauerstoff der Raumluft entnommen wird, kann es im Winter ganz schön sauerstoffarm werden. Die Folge: Man liegt nur noch müde auf dem Sofa und schläft schon abends um zehn Uhr ein.
Lassen wir uns überraschen, wie das mit dem neuen Ofen funktionieren wird. Bis dahin werden aber noch einige Wochen ins Land gehen.
Montag, 10. Juli 2006
Italien, nicht Frankreich
Die deutsche Fußballmannschaft hat in einem schönen Spiel am Samstag den dritten Platz gemacht. Wir haben abends das Spiel bei einer Mini-Mini-WM-Party (zu viert und mit vorherigem Grillen) auf unserer Terrasse verfolgt. Das wäre eigentlich der richtige Abschluss für diese Fußball-WM gewesen.
Gestern hatte ich gedanklich das Frankreich-Fähnchen aufgehängt und freute mich auch über das flotte Spiel der beiden Mannschaften. Zidanes Ausraster – egal ob vom Italiener provoziert oder nicht – hat mich jedoch sehr enttäuscht. Spontan entschied ich, dass ich jetzt für Italien sei. Aber eigentlich war es mir dann egal, wer gewinnt. Und ich sag mal, das Elfmeterschießen hätte ohne die rote Karte genauso ausgehen können.
Erheiternder waren vielleicht manche Kommentare, die ich gestern Abend äußerte. Nur gut, dass das kein richtiger Fußballfan gehört hat.
Zum Beispiel: “Gibt es auch französische Fußballspieler mit Haaren?” Oder: “Also, die Argentinier hatten ja die schönsten Haare dieser Fußball-WM.” Daraufhin mein Mann: “Das war ja klar, dass du so etwas sagen würdest.” Dann Großaufnahme des italienischen Spielers Camoranesi, der seine Haare zu einer Art Pferdeschwanz zusammengebunden hat. Der Kommentator: “Der gebürtige Argentinier …” Ich: “Ach, deswegen hat der so lange Haare!”
Und meine Frage am Tag Eins nach der WM: Gibt es jetzt überall italienische Wochen mit tollen Sonderangeboten aus Freude über den Sieg? Dann hätten wir noch länger etwas von dieser Fußballweltmeisterschaft.
Mittwoch, 12. Juli 2006
Vier Jahre
So alt wurde heute unser “kleinstes” Tier: Sammy, mit vollem Namen Sparrow’s Nightmare Crazy Sam.
Klein im körperlichen Sinne ist er gewiss nicht, mit seinen hohen Beinen erreicht er eine stattliche Größe, wiegt aber auf Grund des sehr schlanken Körperbaus nur ungefähr sieben Kilogramm.
Freitag, 14. Juli 2006
Verhörer, Versprecher und Verschreiber
Verhörer gibt es viele, besonders bei fremdsprachigen Liedern und wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Manchmal kommt es aber sogar vor, dass man die eigene Muttersprache nicht versteht oder trotz der guten Englischkenntnisse ins Straucheln kommt.
Grönemeyer singt englisch: Herr Grönemeyer sang früher (ich meine, eine Verbesserung festgestellt zu haben) teilweise sehr undeutlich. So gibt es eine Passage in seinem Lied “Bochum”, die ich zwanzig Jahre lang nicht verstanden habe. Bestenfalls interpretierte ich, dass er zwischendurch ins Englische gewechselt haben müsse und so etwas Ähnliches wie “I break out” sang. Schlüssig war jedoch nicht, warum er aus Bochum ausbrechen sollte. Dann, endlich, nach etwa zwanzig Jahren klärte sich die Sache auf und nun weiß ich, dass die Stelle “ahh Glück auf” heißen soll. Soll – denn verstehen kann ich es nach wie vor nicht.
Wir werden körpern: Sobald der Sommer ausbricht, hört man jedes Jahr im Radio “Summer Jam” vom Unterhunde-Projekt. Und für mich singen sie immer wieder: “…we’re gonna body as much as we can …”. Wir werden körpern? Was wollen sie mir damit sagen? Mir war von Anfang an klar, dass es nicht “body” heißen kann, und ich fand irgendwann heraus, dass dort “gepartyt” wird. Aber auch als mich in diesem Jahr wieder ein Radiosender mit dem Lied belästigte, konnte ich beim besten Willen nichts anderes als “body” verstehen.
Mit den Versprechern meine ich nicht solche, die jedem mehr oder weniger oft passieren. Ich denke an Wörter, die sich irgendwann einmal falsch ins Gehirn eines Menschen eingebrannt haben und die diese Menschen seitdem hartnäckig, aber unabsichtlich falsch aussprechen. Als Paradebeispiel fallen mir zwei Lieblingswörter einer ehemaligen Kollegin ein, die sie so falsch aussprach, dass sich einem jedes Mal die Nackenhaare hochstellten: “Bedrullie” statt “Bredouille” und “aufdoktruhieren” anstelle von “(auf)oktroyieren”.
Bei den Verschreibern sind mir in letzter Zeit einige falsch eingesetzte “k” und “ck” begegnet. Einmal wollte jemand etwas “verhöckern” – das konnte ja nicht klappen, denn selbst Kamele verkauft man trotz ihrer Höcker nur mit “k” im Wort. Gerne genommen wird auch immer wieder das Wörtchen “abgehackt”, analog dazu wird der “Hacken” an etwas gemacht. Das klingt so brutal! Bitte, hackt doch nichts ab oder klein, macht einfach einen Haken an die Sache oder hakt sie ab. Übrigens gibt es auch die Variante “abgeharkt” – da war wohl jemand in Gedanken bei Gartenarbeit …
Taupe und andere exotische Farbbezeichnungen
Hin und wieder blättere ich in Internet-Katalogen, um dann gelegentlich auch etwas zu bestellen. Bei Kleidung kann sich dies unter Umständen schwierig bis unmöglich gestalten. Schuld daran sind die exotischen Farbbezeichnungen, die sich die Modemacher ausdenken. Wenn es ein Bildchen zu jeder Farbe gibt, fällt die Auswahl noch leicht. Doch so mancher Online-Shop-Betreiber sitzt offensichtlich gerne vor Schadenfreude kichernd im dunklen Kämmerlein und ergötzt sich an der Hilflosigkeit seiner Kunden.
Nicht nur, dass er den Leuten ausgefallene und nicht selbsterklärende Farbnamen vorsetzt – nein, oft genug wird das Produkt lediglich in einer Farbe dargestellt und den Rest kann man sich denken; bestenfalls zeigt noch ein Stapel T-Shirts die verfügbare Farbpalette. Dann bleibt es der Fantasie jedes Einzelnen überlassen, ob die “beere” rot oder orange ist, welche Farbe die “lilie” hat und ob der “nil” heute grün oder blau schimmerndes Wasser führt. Gern genommen wird auch immer wieder die Farbbezeichnung “taupe”. Da ich bisher noch kein Interesse an einem Kleidungsstück mit dieser Farbe hatte, ordnete ich die Farbe irgendwo zwischen Braun-Grau-Beige-Lila ein. Seit heute weiß ich endlich, woher der Name stammt, denn ich entdeckte den Begriff in einem Wörterbuch: Er kommt aus dem Französischen und bedeutet “Maulwurf”. Bei der Farbe “taupe” handelt es sich also um ein Maulwurfbraun.
Nachtrag 14.11.2007:
Wer noch mehr über diese Farbbezeichnung wissen möchte, kann hier weiterlesen: Eine Farbe namens “taupe”.
Und Vorsicht ist geboten, denn da es keine festgelegte Definition für diese Farbe gibt, interpretiert sie jeder anders!
Samstag, 15. Juli 2006
Der Neue
Das ging schneller und viel problemloser als gedacht: Der neue Ofen steht im Wohnzimmer.
Nachdem Jörg und Freund den alten Ofen am Donnerstagabend nach draußen transportiert und in die Gartenhütte gebracht hatten, war nun Platz zum Vorbereiten für den neuen. Am Freitagnachmittag hat Jörg zunächst ein Loch in der Wand gemacht, sich von innen durch die Rigipsplatten und die Dämmung bis zur Außenwand vorgearbeitet, dann mit einem sehr, sehr langen Bohrer ein Loch durch die Holzplatten und Klinker gebohrt und zuletzt von außen die Klinkersteine in der richtigen Größe rund ausgestemmt.
Von innen nach außen (oder auch umgekehrt) führt nun ein flexibles Aluminiumrohr, das die Luft für die Verbrennung von außen ansaugt. Abdeckt wird das Ganze an der Außenwand durch eine Edelstahl-“Nase”.
Der Transport des Ofens auf die Glasplatte klappte auch ohne irgendwelche Schwierigkeiten – vor allem ohne ein “knirsch” oder sogar “knacks”, was fatal gewesen wäre und den Kauf einer neuen Platte bedeutet hätte.
Natürlich war es viel zu warm, um den Ofen richtig anzuheizen, aber ein wenig Zeitungspapier kann schon einmal zeigen, ob die Luftwege richtig funktionieren.
Dienstag, 18. Juli 2006
Italienische “Angebote”
Da hatte ich mich doch nach Italiens Fußball-WM-Gewinn auf viele italienische Wochen und tolle Supermarktangebote gefreut, doch nichts ist bisher passiert. Schade!
Einzig dieses “tolle” Angebot flatterte uns kurz nach der WM in Form einer neuen Speisekarte des örtlichen Pizzadienstes ins Haus:
Nicht, dass ich jemals vorhätte, eine Familienpizza zu bestellen – die wäre viel zu groß und meistens mache ich die Pizza sowieso selbst. Aber ich fand es zunächst erfreulich, dass man nach meinen Wünschen mit einem Sonderangebot auf den WM-Gewinn reagiert hatte. Ich weiß nicht warum, aber im zweiten Moment traute ich diesem Angebot nicht so ganz und fischte die eben weggeworfene alte Speisekarte wieder aus dem Altpapier.
Und nun staune man über das Fußball & WM-Angebot, denn so sah der Preis vorher aus:
Es ist nicht viel, aber immerhin 30 Cent teurer als bisher!
Sommer
Wir haben Temperaturen irgendwo zwischen 26 und 33 °C, wahlweise auch mehr, wenn man sich zum Beispiel gerade im gut aufgeheizten Auto oder einfach in der prallen Sonne befindet. Die Konzentration lässt selbst im relativ kühlen Altbaubüro am Nachmittag nach, vor allem, wenn man in einer Datei Einträge löschen muss, aber jeden einzelnen bestätigen muss. Da sitzt man schon hin und wieder davor und überlegt sekundenlang, ob man nun “w” für “weitersuchen” oder “e” für “ersetzen” drücken muss.
Im Supermarkt ist es auch nur in der Abteilung mit den Kühltheken angenehm temperiert, an der Kasse hat man allerhöchstens mal das Glück, beim Warten neben einem Schrank mit kalten Getränken zu stehen, der einigermaßen kühle Luft auspustet.
Nach dem Duschen habe ich heute nicht gleich wieder geschwitzt, aber auf der Terrasse schmort man trotzdem noch ganz vorsichtig vor sich hin. Währenddessen übt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Kind das Klavierspielen. “Alle meine Entchen” kenne ich nun schon zur Genüge und mittlerweile weiß ich auch, warum mir heute Morgen die kleine Wanze im Ohr herumspukte – die sitzt nämlich nicht nur auf der Mauer und auf der Lauer, sondern auch auf dem Klavier. Die Übungsstunden gehen bisher nicht sehr lange und vielleicht werden wir in einigen Jahren mit Bach-Sonaten, Beethoven-Symphonien oder auch modernen Klängen belohnt.
Sonntag, 23. Juli 2006
Erhöhte Körpertemperatur
Gestern Nachmittag hatten wir auf der Terrasse unterm Sonnenschirm 37,4 °C. Das entspricht einer leicht überhöhten Körpertemperatur und war mir entschieden zu viel, um mich draußen aufzuhalten. Gegen Mittag hatte ich mit dem Notebook noch draußen gesessen, doch als irgendwann am Gerät der Lüfter anging, entschied ich, es sei nun genug Wärmeeinwirkung gewesen. Interessant finde ich jedoch die Tatsache, dass man sich in gewisser Weise an diese hochsommerlichen Temperaturen gewöhnen kann. So kam ich gestern nach einer Dusche am frühen Abend nach draußen und befand, dass sich 27 °C angenehm “kühl” anfühlen.
Ich gebe zu, ein paar Grad weniger wären mir angenehmer, doch wir haben jetzt zwei Wochen Urlaub und können uns trotz der Hitze gut arrangieren. Im letzten Jahr hat es während unseres dreiwöchigen Sommerurlaubs fast nur geregnet und das wollen wir gewiss auch nicht haben.
Dienstag, 25. Juli 2006
Heiße Sache
Was macht man bei über 30 Grad im Schatten und vermutlichen 40 Grad in der Sonne? Klar, Holzterrasse streichen! Mein allerbester Ehegatte hatte sich das in den Kopf gesetzt und ich habe tapfer mitgelitten. Eigentlich stand das Streichen für das Frühjahr auf dem Plan, doch wie es manchmal so ist, passten die dafür erforderlichen Komponenten Zeit, Wetter und Lust nie zusammen. Wir haben also gestern Nachmittag schön vor uns hingetropft und Gesicht, Dekolletée und Nacken haben Farbe angenommen. Die momentane etwas rötliche Verfärbung wird sich hoffentlich bald ändern.
Heute konnte ich gar nicht richtig ausschlafen, denn mein erstes Geburtstagsgeschenk hatte sich gestern angekündigt: Ich erwartete ein Paket mit den nächsten Teilen meines Geschirrs. Für das Geld, das ich von meinen Eltern zum Geburtstag schon im Voraus bekommen hatte, habe ich mir Teller beim Feinen Tisch bestellt. Diesen Shop hatte ich bei eBay entdeckt und bin begeistert von den sensationellen Preisen. Für manchen Speiseteller, der im Laden regulär 17 Euro kostet, zahlt man dort nur 9 Euro. Nun besitze ich auch noch Speise- und Frühstücksteller der Dekore “Corsica” und “Cordoba” aus der Switch 3-Porzellanserie von Villeroy & Boch.
Heute musste trotz der Hitze etwas Hausarbeit erledigt werden. Beim Staubsaugen floss der Schweiß in Strömen und danach zog ich es vor, den Tag hauptsächlich drinnen zu verbringen. Am Nachmittag habe ich endlich einmal die Muße gefunden, mir den ersten Teil der Miniserie “Lace” aus den 80er-Jahren anzuschauen. Die Videokassetten habe ich schon seit März hier liegen, aber nie war der richtige Zeitpunkt, um sie anzuschauen. Für heute war das genau das Richtige, und ich stellte fest, dass ich die Dialoge zum großen Teil noch im Kopf hatte. Merkwürdig, ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich den Film damals so oft gesehen hatte; ich würde mal schätzen, ich habe ihn einmal auf Deutsch und zwei- bis dreimal auf Englisch angeschaut.
Samstag, 29. Juli 2006
Ich guck nicht mehr in die Röhre
Es kann auch Vorteile haben, wenn man wieder ein Jahr älter und grauer wird: Unter Umständen gibt es tolle Geschenke.
Deshalb muss ich seit gestern nicht mehr in die “Röhre” gucken, sondern habe einen Samsung Syncmaster 930BF in meinem Arbeitszimmer stehen, den ich bisher natürlich noch nicht richtig auskosten konnte. Und wie die Zeit vergeht! Bis eben hätte ich geschätzt, dass mein schöner Sony-Monitor aus dem Jahr 1997 vor ungefähr zwei Jahren das Zeitliche segnete und ich seitdem mit einem wesentlich schlechteren Röhrenmonitor “ersatzweise” Vorlieb nehmen musste – oder wollte, denn ich war bisher immer zu geizig gewesen, mir etwas Neues zu leisten. Eben schaute ich doch mal ins Tagebuch und lese, dass das Ganze schon vor knapp drei Jahren passiert ist. Wie schnell die Zeit doch vergeht!
Wieder ein Jahr rum
In diesem Jahr hat es sich ergeben, dass ich tatsächlich an meinem Geburtstag eine kleine Terrassenparty gemacht habe. Normalerweise mag ich meinen Geburtstag nicht feiern, aber da wir im Moment Urlaub haben und sowieso mal wieder einige Leute einladen wollten, hat alles gut zusammengepasst. Mein größter Wunsch war allerdings, dass bei einer Terrassenparty einmal nicht gegrillt werden sollte. Ich habe so viele Rezeptideen in meinem Kopf – und in meinen Kochbüchern – dass ich viele andere Leckereien zubereiten wollte. Der Nachteil ist natürlich, dass man sehr viel mehr vorbereiten muss, doch da ich frei hatte und die extreme Hitze sowieso nicht nach draußen lockte, war das ganz in Ordnung. Am Donnerstag fragte ich mich allerdings, was ich verbrochen hatte, um so in der Küche schmoren zu müssen, denn es war nahezu genauso schlimm wie in der Hölle zu schmoren.
Für mein fast ausschließlich mediterranes Büffet hatte ich mir Folgendes ausgedacht:
Pissaladière (provenzalische Pizza), Tunfischkroketten mit Aioli, kalter Schweine- und Putenbraten mit Frankfurter Grüner Soße, Hackfleischbällchen, Spinat-Schafkäse-Röllchen, Tortellinisalat, Mozzarellatürmchen und Ciabatta. Sogar ein Dessert habe ich als eher Anti-Nachspeisen-Fan zubereitet. Ich nenne es mal “Erdbeer-Trifle”; es bestand aus einer Lage Löffelbiskuits, die ich mit Mutters selbstgemachtem Kornelkirschenlikör getränkt habe, darauf eine Schicht Vanillequark, darauf klein geschnittene Erdbeeren und darüber kamen nochmals eine Schicht getränkte Löffelbiskuits und Vanillequark. Das Ganze ist mehrere Stunden durchgezogen und hat offensichtlich sehr gut geschmeckt, denn die meisten Gäste haben zwei Portionen verspeist. Mir hat gestern gar nichts so richtig schmecken wollen, denn ich war trotz der sehr guten Vorbereitung etwas angespannt.
Blick auf den Esstisch:
Hier sieht man nur noch leere Teller, aber immerhin die schönen neuen Teller, die ich sozusagen von meinen Eltern zum Geburtstag bekam: vorn ein Dekor “Corsica”, rechts eines mit der Bezeichnung “Cordoba”.
Mit dem Wetter hatten wir jedoch Glück; als es am Nachmittag nach Gewitter am frühen Abend aussah, warteten wir mit dem Aufbau der großen Tafel auf der Terrasse noch ab. Doch wie so häufig löste sich das Regengebiet vor Hemmingen wieder auf, der Küchentisch wurde nach draußen transportiert und mit zwei zusätzlichen Einlegeplatten versehen. Erst nach dem Essen und dem darauf folgenden Verdauungs-Grappa – das muss so gegen 22 Uhr gewesen sein – setzte ein sanfter Landregen ein. Da es nicht abzusehen war, wie lange er dauern würde, haben wir flugs alles nach drinnen geräumt und saßen dort am großen Tisch im Wohnbereich. Wie schön, wenn man so viel Platz hat! Ich fühlte mich zwar den ganzen Abend über verschwitzt und verklebt, aber ansonsten hat es mir sehr gut gefallen. Ein “bisschen” haben wir noch an Essen übrig – ich mache immer zu viel – aber einiges davon lässt sich auch einfrieren. Demnächst werde ich noch einige der Rezepte ins Internet stellen, bisher gibt es auf meinen Küchenseiten nur die Tunfischkroketten und die Grüne Soße.
Samstag, 5. August 2006
Zwischenwelt
Zunächst noch einmal vielen Dank an alle, die mir hier zum Geburtstag gratuliert haben!
Die letzte Woche ist mit viel Nichtstun und langem Schlafen vergangen. Nach der Hitzewelle, die etwas gelähmt hat, war das Wetter recht durchwachsen und hat uns immer wieder Regen beschert. Eigentlich wollten wir einen Tagesausflug nach Hamburg machen, doch am Dienstag und Mittwoch waren die Wettervorhersagen zu schlecht und am Donnerstag schlief ich tief und fest bis elf Uhr! Immerhin haben wir ein klein wenig Gartenarbeit gemacht. Jörg hat neben dem Gartenhausschleppdach ein paar Steine verlegt und damit einen Abstellplatz für den Gartensack geschaffen. Ich habe hier und da Wildkräuter entfernt und ein bisschen Verblühtes abgeschnitten. Viel mehr ist im Moment nicht zu tun, alles wächst schön vor sich hin.
Heute fühle ich mich wie in einer Zwischenwelt. Endlich kann man wieder einmal auf der Terrasse sitzen (obwohl es sich von Norden her gerade wieder einmal stärker bewölkt), doch am späten Nachmittag werden wir die Zelte hier ab- und zu einer Gartenparty aufbrechen. Es bleiben mir also noch vier Stunden, die ich mit “Warten” verbringe und währenddessen vielleicht doch noch die letzten Uralt-Tagebucheinträge in die Datenbank kopiere.
Morgen wird es für mich vermutlich noch “zwischenweltlicher” werden, denn dann ist der Urlaub vorüber und ab Montag heißt es wieder früh aufstehen.
Nachtrag: Kaum hatte ich dies hier zu Ende geschrieben, fielen die ersten Regentropfen. Also habe ich die Terrassenzelte früher als geplant abbrechen müssen und habe jetzt immerhin das Vergnügen, in meinen 19-Zoll Samsung-TFT zu schauen.
Mittwoch, 9. August 2006
Aufgeatmet
Die erste Arbeitswoche hat nicht so richtig entspannt begonnen. Zum einen habe ich mich selbst etwas unter Druck gesetzt, weil ich befürchtete, nicht alles zu schaffen, was bis zum Schulanfang fertig werden muss. Nach drei Tagen sehen meine Einschätzungen viel optimistischer aus und ich werde vermutlich wie im letzten Jahr in diesem Zeitraum alles wegarbeiten, was ich mir vorgenommen habe. Zudem hat am Montag ein neuer Kollege angefangen (nicht ganz neu, nur vorher in einer anderen Abteilung), und ich konnte noch nicht abschätzen, wie schnell er sich einarbeiten kann. Aber schon heute hatte ich einen sehr guten Zwischeneindruck.
Zum anderen war Sammy, unser Maine Coon, vier Tage ausgeflogen. Am Samstagabend gegen 22 Uhr verabschiedete er sich zu einem Spaziergang draußen, nachdem er stundenlang in seinem Lieblingsregalplatz geschlafen hatte. Dann war er fast vier Tage lang nicht mehr zu Hause. Kein Wunder, dass wir da nicht so richtig fröhlich sein konnten. Das sind die Momente, in denen man ein schlechtes Gewissen hat, dass die Katzen so genannten unkontrollierten Freilauf haben. Es fällt schwer, sich in einer solchen Situation zu sagen, dass sie sich damit sehr wohl fühlen, weil sie Garten- und Landluft schnuppern und in der Sonne liegen können, jede Menge Kletten und manchmal auch Zecken mitbringen dürfen und vor allem auch zur häuslichen Lebensmittelversorgung beitragen können (nein, Mäusebraten steht bis heute nicht auf unserem Speisezettel, die nicht verspeisten werden hinter unserer “Friedhofszypresse” beerdigt).
Kurz gesagt, wir hatten vier nicht so entspannte Tage und heute oder morgen spätestens wollte ich eine Suchmeldung an Tasso weitergeben. Und da saß heute der Kater vor der Terrassentür, als Jörg kurz vor mir nach Hause kam …
Es ist dieses Mal alles am Kater unversehrt – vor knapp zweieinhalb Jahren endete so ein Ausflug anders, aber zum Glück doch ohne größere Verletzungen. Er hat nur außerordentlich großen Hunger mitgebracht und natürlich auch wieder viel Zeugs im Fell. Ein wenig habe ich davon schon entfernt, doch so sehr wollte ich ihn nicht quälen, sonst nimmt er ja gleich wieder Urlaub von uns.
Donnerstag, 10. August 2006
Unglaublich
Seit kurzem haben wir ja einen neuen Kaminofen und wollten deswegen den alten loswerden. Ein Arbeitskollege von Jörg hatte Interesse und schaute sich den Ofen vor einigen Wochen an. Für 50 Euro hätten wir ihn verkauft. Da er sich dann aber nicht mehr meldete, beschlossen wir, den Ofen bei eBay zu versteigern. Im schlimmsten Falle wären wir ihn für einen Euro los, dachte ich mir. Nun läuft die 10-Tage-Auktion seit Dienstagabend. Bis gestern Abend hatten sich schon 16 Beobachter eingetragen und immerhin ein erstes Gebot für einen Euro war drin. Gerade schaute ich mal wieder rein und – oh Schreck – da liegt das höchste Gebot schon bei 102 Euro! Ich bin mal gespannt, wie sich das noch entwickeln wird, denn der Caminos “Achat” wird zum Beispiel bei Obi noch für 300 Euro angeboten.
Freitag, 11. August 2006
Indianerland
Meine Nichte Jana (16) wird jetzt mittlerweile in ihrem Zuhause für die nächsten ungefähr zehn Monate angekommen sein: Minnesota. Eigentlich sollte sie einen Platz in Arizona bekommen, aber kurzfristig hieß es dann: Es geht weit nach Norden. Crosslake, Minnesota liegt im Crow Wing County und hat viele, viel Seen. Leider findet man auf den Websites von Crosslake und dem Crow Wing County kaum Informationen, die für Nicht-Einwohner oder Touristen interessant sind, nur mein Link unter dem Stichwort “Seen” zeigt uns einiges aus der Region.
Ich hoffe, das Chaos in London hat ihre Flugroute Frankfurt – Stockholm – Chicago – Minneapolis – und zuletzt ein Flugplatz im Irgendwo – nicht beeinträchtigt und es ist alles gut gelaufen.
Samstag, 12. August 2006
Die liebe Telekom
Wenn uns jemand anrufen möchte, hört er seit gestern Abend die nette Ansage: “Der gewünschte Gesprächspartner ist vorübergehend nicht zu erreichen …” Wir hatten es noch gar nicht bemerkt und erfuhren es heute Mittag erst, weil jemand gestern mehrmals vergeblich versucht hatte, uns anzurufen. Ein Anruf bei der Störungsstelle der Telekom ergab, dass man von dort keinen Kontakt zu unserem Anschluss bekam. Es würde dann am Montag entstört werden, hieß es. Na prima. Ist aber auch nicht so schlimm, denn schließlich können wir noch mobil telefonieren und DSL funktioniert auch noch! Ein Wochenende ohne Internet wäre nicht so schön gewesen. Man ist ja manchmal schon ganz schön abhängig davon, hier und da mal was nachschauen, nach dem Wetter gucken, schnell mal was ins Tagebuch schreiben … Ich habe im Urlaub auch Tage verbracht, an denen ich überhaupt nicht am PC war, aber gerade dann, wenn es nicht funktioniert, braucht man’s ja immer am dringendsten.
Sonntag, 13. August 2006
Discounter-Bau, Teil 1
Ganz in unserer Nähe, praktisch nur einen Katzensprung entfernt, wird in naher Zukunft ein Aldi-Markt stehen. Ende letzter Woche tat sich endlich etwas auf dem Grundstück dort. Die Wiese wurde abgemäht und dann die obere Erdschicht entfernt.
In den darauf folgenden Tagen wurde fleißig gebaggert und es entstanden mehr und mehr Erdhaufen.
Zuletzt sah es von der Straße gesehen so aus, als ob eine tiefe Grube entstanden wäre. Ein Aldi mit Keller oder Tiefgarage? Das wäre ja etwas ganz Neues. Bei einem kleinen Spaziergang haben wir uns die Baustelle heute aus der Nähe angesehen und die vermeintliche Kellergrube entpuppte sich als Aushub zu Begradigung des Geländes.
Montag, 14. August 2006
Saures Obst
Am Wochenende hat mich wieder einmal mein PC genervt. Er funktioniert im Grunde noch einwandfrei, aber er ist dermaßen langsam! Eigentlich kein Wunder, denn er ist mittlerweile ziemlich genau sechs Jahre alt und arbeitet mit einem 800 MHz-Prozessor. Ich muss wohl in den sauren Apfel beißen und mir ein neues Gerät zulegen, wenn ich nicht so häufig wartend davor sitzen möchte und es subjektiv gefühlte Minuten dauert, bis ich mal wieder eine Eingabe machen darf. Die 20 GB-Festplatte ist auch bis oben hin voll, also hilft alles nichts.
Da ich mit meinem gebrauchten Fujitsu Siemens Lifebook sehr zufrieden bin, soll auch der Neue aus diesem Stall kommen. Und zufälligerweise las ich gerade am Wochenende bei Angel, dass immerhin alles noch in Deutschland produziert wird. Noch ein Grund mehr, um ein solches Gerät zu kaufen. Ich habe mittlerweile einen PC-Shop nicht allzuweit entfernt ausfindig gemacht, der möglicherweise das Passende anbietet und anscheinend zu einem guten Preis. Mein Geld würde ich nämlich nie dem Blöd-Markt in den Rachen werfen. Ich schwanke im Moment zwischen zwei Modellen und kann mich nicht entscheiden, weil es bei beiden Plus- und Minuspunkte gibt. Doch das muss ich ja nicht heute oder morgen entscheiden, sondern kann mir noch ein paar Tage Zeit lassen.
Übrigens habe ich vorhin mal die Rechnung vom alten PC herausgekramt, um zu sehen, wann wir den gekauft haben. Mit Schrecken stellte ich fest, dass er damals 2000 DM gekostet hat! Und dann kamen noch einmal 350 DM ein gutes Jahr später hinzu, weil der Prozessor wegen fehlerhaften Einbaus (nein, ich habe ihn nicht zusammengebaut) ersetzt werden musste – ursprünglich wars sogar nur ein 600 MHz-Prozessor gewesen. Dann blätterte ich weiter und fand die Rechnung des Vorgängers von 1997, ein Gateway-PC mit sagenhaften 166 MHz. Für das komplette System mit Monitor, Soundsystem, Windows- und Office-Software habe ich damals die stolze Summe von 5500 DM bezahlt!
Donnerstag, 17. August 2006
Gekauft
Nun habe ich es gestern Abend doch kurz entschlossen getan: Ich habe meinen neuen PC bestellt. Nachher fahre ich die knapp 20 Kilometer nach Sarstedt und hole ihn dort ab. Das ist der Neue: Fujitsu Siemens Scaleo J mit Intel Celeron D341, 2,93 GHz, 512 MB Arbeitsspeicher, 160 GB Festplatte.
Freitag, 18. August 2006
So ein Pech
Eigentlich wollte ich gestern nicht mehr auf die Schnelle den neuen PC anschließen, aber mein Mann meinte, das sei doch kein Aufwand. Also gut. Zunächst lief alles gut, die fertig installierte Software führte mich durch die Einrichtung und dann passierte es: Der Rechner “fror ein”, die Maus ließ sich nicht mehr bewegen und auch auf die Tastatur reagierte er nicht mehr. Um es kurz zu fassen: Nach jedem Neustart wiederholte sich das Spiel, hin und wieder führte er auch von selbst einen Neustart durch. Wir schalteten erst einmal ab.
Heute Nachmittag versuchte ich von neuem mein Glück, hatte aber auch dieses Mal wieder Pech. Schließlich hatte ich nur noch Monitor, Tastatur und Maus angeschlossen, um mögliche Fehlerquellen auszuschließen, aber der Fehler muss wohl im PC selbst liegen. Ich rief also die Hotline an, der Mensch dort empfahl mir, Windows neu zu installieren, was wir dann sozusagen gemeinsam auch versuchten. Doch selbst beim Versuch eines Setups über CD hängte sich der Rechner auf. Das Ende vom Lied ist vorerst, dass ich einen Besuch von einem Techniker bekommen werde, der hoffentlich das defekte Teil findet und es austauscht. Wir fragen uns im Moment, ob diese Abstürze vielleicht mit diesem silberfarbenen, quadratischen Teil zusammenhängen, das irgendwie schräg, aber nicht lose im Innenleben des Rechners hängt. Es mag ja vielleicht Absicht sein, aber bisher haben sich mir die Innereien von Computern immer sehr sachlich und gerade ausgerichtet präsentiert. So richtig kann man das Teil durch die Löcher am Gehäuse nicht erkennen und ich werde mich hüten, das Gehäuse aufzumachen, bevor der Techniker da ist. Noch hat es ja so eine Art Kabelbinderverschluss mit der Aufschrift “geprüft” oben hängen und um das Gehäuse zu öffnen, muss man den durchschneiden. Also lassen wir uns mal überraschen, was mit dem Gerät los ist.
Ich bin im Moment ganz entspannt, habe den alten Rechner wieder angestöpselt, auf dem ja alles läuft. Warum wollte ich eigentlich einen neuen haben? 😉
Mittwoch, 23. August 2006
Hätte, würde, könnte
Hätte ich den vorgeschlagenen Termin für den PC-Techniker gestern wahrgenommen, würde das Gerät mittlerweile vielleicht laufen und ich könnte mich zufrieden zurücklehnen. Aber warum sollte es so einfach sein?
Fakt ist, dass ich am Montagnachmittag einen Anruf bekam und mir eine Terminvereinbarungsmitarbeiterin einen Termin für gestern, 13 Uhr vorschlug. Nun ist das denkbar ungünstig, denn ich hätte von der Arbeit nach Hause fahren müssen und schon für die Wegezeit wäre großzügig gerechnet eine Stunde draufgegangen. Also fragte ich nach, ob ich nicht einen Termin am späteren Nachmittag haben könnte. Das ginge dann allerdings nicht mehr am Dienstag, erklärte mir die Mitarbeiterin, denn der Techniker sei dann in der entgegengesetzten Richtung unterwegs. Es könne Mittwoch oder Donnerstag werden. Ich (war so blöd und) teilte ihr mit, das sei kein Problem. Dann wartete ich auf ihren Anruf. Am späten Montagnachmittag rechnete ich sowieso nicht mehr damit. Dann verging der gestrige Tag, ohne dass das Telefon klingelte. Ich schleppte mein Mobiltelefon schon überall mit hin und stellt es gestern sogar auf maximale Lautstärke, als ich unter die Dusche ging, nur um nichts zu verpassen. Auch heute Vormittag läutete es nicht. Um 13:30 Uhr dachte ich mir, jetzt rufst du einfach mal dort an. Schließlich hatte man mir eine Telefonnummer in der Anrufliste hinterlassen. Tja, aber da meldete sich keiner. Kurzerhand rief ich wieder das FSC-Helpdesk an. Der Mitarbeiter dieses Mal war einen Hauch unfreundlich und knurrte, das da gar kein Kaufdatum eingetragen sei. Ja, hab ich denn die Eingaben dort gemacht? Er verwies mich an die so genannte Nachverfolgung. Die Mitarbeiterin dort hatte sofort meinen Vorgang gefunden, obwohl ich noch gar keine Kundennummer genannt hatte. Sie gab mir die Telefonnummer der Firma, die den Techniker schickt. Nach einem dritten Telefonat bin ich im Moment wieder so weit wie vorher: Ich warte auf einen Anruf …
Positiv kann ich aber anmerken, dass ich jedesmal sofort durchkam und nicht endlos in irgendwelchen Warteschleifen hängen musste. Und ich hätte ja schon gestern einen Termin haben können, wenn ich nicht so blöd gewesen wäre … Aber lassen wir das, es wird mir eine Lehre sein.
Noch eins drauf
Nicht nur die Geschichte mit dem defekten PC nervt mich im Moment, es kommt auch noch der Verkauf des Kaminofens dazu. Die Versteigerung ist am letzten Freitag ausgelaufen und wir haben den Ofen theoretisch für gutes Geld verkauft. Ob das auch praktisch so sein wird, zeigt sich erst in der nächsten Woche. Denn der Höchstbietende hat gleich mitgeteilt, dass er den Ofen am 29. oder 30. abholen möchte. Auf meine E-Mail mit Adresse, genauer Wegbeschreibung und der Bitte, mir Bescheid zu geben, ob es zu dem Termin klappt, hat er bisher nicht geantwortet. Er hatte mir eine Telefonnummer geschickt und dort werde ich wohl Ende der Woche oder am Wochenende anrufen und mal nachhören. Aber irgendwie habe ich ein blödes Gefühl … Völlig unnütz natürlich, denn schon kurz nach Auktionsende hat der zweithöchste Bieter sein Interesse angemeldet. Und wenn alles schief gehen sollte, machen wir den Spaß eben noch einmal – für 1,40 Euro kann man sich das ja erlauben. Aber dieses Rumgemaile und Rumtelefoniere, um vielleicht nach Tagen dann hoffentlich zu einem Ergebnis zu kommen, mag ich absolut nicht.
Donnerstag, 24. August 2006
Lichtblick?
Da ich heute nicht wieder endlos auf nicht erfolgende Anrufe warten wollte, griff ich gegen halb zehn zum Telefon und fragte nach. Ich machte sehr deutlich, dass es mir nichts nütze, wenn mir versprochen werde, man gebe es an den Techniker weiter. Ich wolle jetzt kurzfristig einen Termin haben. Der Hotline-Mitarbeiter reagierte auch sofort darauf und sagte mir, er wolle versuchen, mich direkt mit dem Techniker zu verbinden. Die Verbindung kam auch zustande und ich hatte offensichtlich wieder die Mitarbeiterin vom Montag dran, jedenfalls klang ihre Stimme so. Sie fragte erst einmal nach einer Call-Nummer und als ich ihr mitteilte, dass ich keine habe, kam ein “Oh je, da muss ich erst einmal suchen …” Erstaunlich schnell hatte sie den Vorgang aber auch ohne Call-Nummer nur mit der Postleitzahl gefunden und erzählte mir dann, sie hätte mich heute sowieso angerufen. Ach ja, dachte ich mir, das ist aber ein Zufall. Ich sei für morgen Nachmittag eingeplant, erfuhr ich dann noch, etwa 17 Uhr, könnte aber auch früher sein, falls noch jemand absagen sollte. Sie wolle mich auf jeden Fall noch einmal anrufen und die genaue Uhrzeit durchgeben. Ich bin gespannt. Und vor allem hoffe ich, dass der Techniker den PC morgen reparieren kann. Gefühlsmäßig tendiere ich jedoch eher dazu, dass er den Fehler findet, aber nicht das passende Ersatzteil dabei hat oder dass der Fehler so gravierend ist, dass das gesamte Gerät ausgetauscht werden muss.
Freitag, 25. August 2006
Fast alles ist gut
Der PC-Techniker traf heute um 17:01 Uhr ein und war um 17:21 Uhr wieder verschwunden. Ich hatte mir auch vorher heftig die Daumen gedrückt, dass er nicht eine oder zwei Stunden später erscheinen wird und ich die Zeit mit endlosem Warten verbringen muss. Die Diagnose: Montagefehler, Chipsatz durchgebrannt. Auf Grund meiner Fehlermeldung beim Helpdesk hatte er ein neues Mainboard dabei, was er eingebaut hat und seitdem läuft das Teil – und so leise, als sei da gar kein PC in Betrieb. Ich muss mir jetzt nur überlegen, ob ich die Vorinstallation so übernehme oder die Festplatte doch noch mal partitioniere.
Nicht so gut läuft es mit dem Verkauf unseres Kaminofens. Ich hatte schon ein komisches Gefühl, als sich der Käufer auf meine E-Mails hin nicht meldete. Heute erreichte Jörg beim zweiten Versuch jemanden unter der angegebenen Mobiltelefonnummer. Aber es war eine Frau, die sich nur mit “hallo” meldete und erklärte, man sei falsch, wenn man Herrn Sch. sprechen wolle und natürlich wusste sie auch nichts von einer Ofen-Ersteigerung. Na sowas, sind wir da etwa auf eine eBay-Betrügerin reinfallen? Trotzdem bin ich immer noch zuversichtlich, dass wir den Ofen bei einem der weiteren Bieter loswerden, aber wir überlegen jetzt, was wir gegen diese Betrügerin unternehmen werden.
Mittwoch, 30. August 2006
Discounter-Bau, Teil 2
Und weiter geht es: Die Grube hinten für das Gebäude wurde mittlerweile mit einem Bauzaun gesichert und der Untergrund für die Parkplätze wurde vorbereitet. Seit gestern steht auch ein Schild an der Straßenecke, damit jeder sehen kann, wer hier baut.
Samstag, 2. September 2006
Denn sie wissen nicht, was sie tun
Das Drama um den Kaminofenverkauf bei eBay zieht sich hin. Man kann nur den Kopf schütteln über das Verhalten mancher Leute und muss sich wirklich fragen, ob die wissen, was sie tun. Offensichtlich nicht. Im Moment sieht es so aus, als ob sich ein vorläufiges Ende anbahnen würde. Ich werde darüber ausführlich berichten, wenn die Sache gelaufen ist.
Geschafft
Endlich, nach Monaten, habe ich alle meine alten Tagebucheinträge in die Datenbank kopiert. Es hat natürlich nur so lange gedauert, weil ich zwischendurch immer wieder lange Zeit nichts gemacht habe. Mit den alten Sachen von 1999 abwärts habe ich es mir einfach gemacht und jeweils den ganzen Monat als einen Eintrag gespeichert. Jetzt hätte ich es noch gerne, dass man monatsweise blättern kann, aber ich glaube, das wird nicht so einfach funktionieren, wie ich es mir wünsche. Denn woher soll WordPress wissen, ob der nächste Monat im Tagebuch tatsächlich der folgende ist, es kann ja auch sein, dass ich einen Monat gar nichts geschrieben habe. Nun ja, man kann nicht alles haben …
Verkürztes Wochenende
Es scheint, dass wenigstens heute der Sommer zurückgekehrt ist. Morgen soll es wieder regnen, aber das ist mir relativ egal, denn ich muss einen halben Tag arbeiten. In Hannover und der Region findet der so genannte Großraumentdeckertag statt. Unter der Tour 14 ist meine Arbeitsstelle zu finden. Die Medienzentrale, in der ich arbeite, veranstaltet im Rahmen des Entdeckertags eine Ausstellung mit Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Menschen. Wir sind zu fünft und haben uns in zwei Schichten aufgeteilt, so dass nicht alle den ganzen Sonntag anwesend sein müssen. Ich habe die späte Schicht erwischt und werde von 15 bis voraussichtlich 20 Uhr dort sein. Ob es tatsächlich so spät wird, zeigt sich morgen, denn es gibt geteilte Meinungen über das Ende der Veranstaltung. Fakt ist lediglich, dass die Veranstaltung auf dem Opernplatz bis 19 Uhr dauert, ansonsten kann aber jeder Teilnehmer selbst festlegen, wann bei ihm das Ende ist. Nach dem Ende dauert es aber auf jeden Fall noch eine Weile, bis ich nach Hause fahren kann, denn schließlich müssen die Aussteller noch abbauen und einpacken.
Montag, 4. September 2006
Stromlos
Bevor ich gestern zum Entdeckertag los musste, saß ich zu Hause am PC und schrieb die Fortsetzung der eBay-Kaminofen-Geschichte. Plötzlich war der Strom weg. Komplett – und so wie es aussah, im gesamten Wohngebiet. Meine Datei war natürlich auch weg, denn ich hatte ausgerechnet dieses Mal noch nichts gespeichert. Der Strom blieb weg. Als ich eine halbe Stunde später wegfuhr, war er immer noch nicht wieder da. Eine Stunde dauerte dieser große Stromausfall und im Laufe des Nachmittags gab es noch fünf weitere kurze Ausfälle. Wir hatten Glück, dass keines unserer Geräte im Haus Schaden genommen hat, denn manchmal können sie das ganz schön übel nehmen. Ich möchte mal wissen, wer da wieder auf der Leitung gestanden hat. Irgendwie kommt das bei uns in der Gegend häufiger vor.
Hannover kocht
Diese Woche kommt “Das perfekte Dinner” aus Hannover. Im Sonntagsblättchen waren die Teilnehmer abgebildet und auch die vollen Namen waren angegeben. Ich kenne aber niemanden. Es wäre ja auch ein großer Zufall gewesen, wenn jemand Bekanntes dabei gewesen wäre. Eher noch hätte ich jemanden aus der Frankfurter Runde kennen können, denn schließlich habe ich zwanzig Jahre in Frankfurt gearbeitet. Trotzdem bin ich gespannt auf diese Woche, um zu sehen, wo die Leute einkaufen und wo und wie sie wohnen.
Sonntag, 10. September 2006
Feuerwerk
Gestern waren wir beim Feuerwerkswettbewerb in den Herrenhäuser Gärten. Die Karten hatte ich zum Geburtstag bekommen. Da wir noch nie bei solch einer Veranstaltung waren, überraschte es schon, was die Leute alles dort mit hinschleppen. Decken und Picknickkörbe sind noch die harmlosen Varianten, man kommt auch mit Camping- oder Klappstühlen und Tischen an, meist über der Schulter getragen, manchmal auch im Wägelchen transportiert. Das Erstaunlichste, an dem wir vorbeiliefen, war ein perfekt gedeckter Biergartentisch, auf dem bereits die Vorspeisen auf Porzellantellern angerichtet waren. Schade, davon habe ich kein Foto.
So sah es auf der Wiese direkt hinter dem Eingang aus:
Das Feuerwerk – dieses Mal war Tschechien dran – startete um 21:30 Uhr und dauerte eine halbe Stunde. Mit der Musikuntermalung und den vielen tollen Effekten war es ein großartiges Erlebnis, das man auf Fotos natürlich gar nicht wiedergeben kann.
Glück hatten wir mit dem Wetter, denn bei Regen hätte es keinen Spaß gemacht. Ich frage mich sowieso, ob so eine Veranstaltung bei starkem Regen abgesagt wird, aber mir ist nicht bewusst, dass ich zum Beispiel in der Zeitung davon gelesen hätte. Wenn wir im nächsten Jahr wieder hingehen sollten, werden wir besser gerüstet sein, denn das Sitzen auf einer dünnen Unterlage auf der etwas feuchten Wiese ist mir nicht ganz so gut bekommen. Heute Morgen spürte ich ein leichtes Kratzen im Hals und ein Kribbeln in der Nase. Mittlerweile ist es aber fast weg und ich werde keinen größeren “Schaden” davontragen.
Zettelwirtschaft
Heute wird in Niedersachsen gewählt. Bei diesen Kommunalwahlen bekommt man hier in der Region Hannover vier Wahlzettel in die Hand gedrückt: für den Bürgermeister, den Regionspräsidenten, den Stadtrat und die Regionsversammlung. Ich hatte die Wahlzettel schon vor ein paar Tagen im Original gesehen, denn ich hatte für meine blinde Kollegin die Kreuzchen gemacht. Die Hannoveraner müssen übrigens noch einen Zettel mehr abgeben, denn in der Landeshauptstadt werden noch Stadtbezirksräte gewählt. Beeindruckend ist die Größe der Wahlzettel für die Stadträte und die Regionsversammlung: Der eine entspricht etwa der Größe A3, der andere ist sogar noch breiter. Schließlich müssen quer alle Parteien nebeneinander und die Kandidaten darunter draufpassen. Ich hatte meine Kreuzchen schnell gemacht, am längsten dauerte noch das Zusammenfalten der Zettel. Manche Leute vor uns standen aber ewig in den Wahlkabinen, vermutlich haben die vor dem Ankreuzen noch die Namen aller Kandidaten durchgelesen. Bei der Abgabe meiner Wahlbenachrichtigung warf ich einen Blick auf die Liste in dem Ordner. Über Kopf konnte ich erkennen, dass die Listen nicht alphabetisch nach Namen, sondern offensichtlich nach Straßen geordnet sind. Auf der Seite war noch kein einziges Häkchen hinter einem Namen. Geht denn hier keiner wählen? Nun ja, es war ja erst der halbe Tag rum und blieb noch genügend Zeit dafür.
Über die Fortpflanzung und das Aussterben von Wörtern
Mit den Wörtern ist es wie mit den Menschen: Manche pflanzen sich fort und vermehren sich stark, manchen sterben aus, einige entstehen neu durch ungewöhnliche Kreuzungen und andere geraten in Vergessenheit.
Da war zum Beispiel ein unsicheres graues Mäuschen namens Eigentlich-Nicht oder auch Nicht-So-Richtig. Wie man schon an seinen Namen erkennt, konnte es sich nicht so richtig entscheiden, wie es denn heißen wollte und eigentlich war es sich nicht sicher, ob es überhaupt einen Namen haben wollte. Dann traf es einen starken, selbstbewussten englischsprechenden Kerl mit dem kraftvollen Namen Not-Really. Das graue Mäuschen und der starke Kerl heirateten und das Mäuschen nahm mit größter Selbstverständlichkeit seinen Namen an. Weil man ihn aber hierzulande so schwer verstand, machte es ein Nicht-Wirklich daraus. Frau Nicht-Wirklich bekam viele, viele Kinderchen von dem Kerl und alle nannten sie sich Nicht-Wirklich. Sie sahen alle gleich aus und wurden zu einer richtigen Modebewegung. Doch wie es mit allen Modebewegungen so ist, wurden sie irgendwann von einer anderen Mode abgelöst und starben wie Hippies, Punker oder Popper aus.
Interessant ist auch die Geschichte der kleinen, zierlichen Frau Weil und dem dicken Herrn Hauptsatz. Kein Mensch hätte je gedacht, dass die beiden ein Paar werden könnten, passten sie doch so ganz und gar nicht zusammen. Außerdem war Herr Hauptsatz schon seit ewigen Zeiten mit Frau Denn liiert. Doch wie es im Leben so oft passiert, langweilte sich Herr Hauptsatz nach so vielen Jahren mit Frau Denn und er konnte keinen Gefallen an ihren wachsenden Fettpölsterchen finden. Dass auch er immer mehr in die Breite gegangen war, spielte für ihn keine Rolle. So schnappte er sich die drahtige Frau Weil, die sich nicht an seinem dicken Bauch störte, und ließ sich fortan immer häufiger in der Öffentlichkeit mit ihr blicken. Anfangs versuchten die Leute, das ungleiche Paar zu ignorieren, doch es übte eine derart starke Faszination auf sie aus, dass es nur den standhaftesten unter ihnen gelang, die Namen der beiden niemals in Zusammenhang zu bringen. Noch dauert die Beziehung der beiden an und die Zukunft wird zeigen, ob sie Bestand haben wird.
Unter den adligen Präpositionen gibt es derzeit zwei Phänomene von gegensätzlicher Entwicklung zu beobachten: Während die eine Familie einen extremen Vermehrungsdrang auslebt, scheint die andere auszusterben. Das Geschlecht der Von hat sich mit der Familie Daher verbandelt und überschwemmt die gesamte Republik mit seinen Nachfahren. Keine zwei Schritte kann man gehen, ohne einem Sprössling aus dem Hause Von-Daher über den Weg zu laufen. Ein Schattendasein fristen nun die Nachkommen aus den Familien Deshalb, Deswegen und Darum, und auch einer aus der Sippe Daher ist ohne die Verbindung zu einem Von nicht mehr angesehen.
Anlass zu Besorgnis gibt die Familie Zu. Wurde sie früher ständig und überall eingeladen und war in allen Lebenslagen gern gesehen, so macht man heute einen weiten Bogen um sie. Manch einer rät zwar seinem Freund Herrn Zu, er brauche sich deswegen keine Gedanken machen. Doch spätestens wenn Herr Zu anruft und der Freund ihm erklärt, er brauche ihn in nächster Zeit nicht mehr anrufen, ist die Sache klar: Herr Zu ist abgeschrieben und braucht es bestimmt nicht mehr versuchen.
Dienstag, 12. September 2006
Kaminofen, die zweite
Nach dem Desaster mit der ersten eBay-Auktion – die komplette Geschichte folgt demnächst – haben wir nun den Ofen ein zweites Mal zum Verkauf reingesetzt. Dieses Mal habe ich einige Angaben mehr gemacht, um nicht allzu viele und vor allem immer wieder die selben Fragen beantworten zu müssen. Wie ich gerade feststelle, ist es immer noch zu wenig. Da erhielt ich doch gerade wieder einmal eine neue Anfrage. Der Interessent will zum Beispiel wissen, ob der Ofen Risse hat. Gut, über den Zustand hatte ich außer “gebraucht” nichts Näheres geschrieben. Dann fragt er noch, ob der Ofen gereinigt übergeben wird. Was soll ich mir darunter vorstellen? Die Asche haben wir entfernt, aber wir haben den Ofen innen nicht feucht ausgewischt. Außerdem sind die üblichen Brandspuren an den Schamottsteinen zu sehen. Ein wenig Staub liegt auch außen auf dem Ofen, denn er steht nun seit einigen Wochen in der Gartenhütte. Ich habe schon wieder Horrorvorstellungen, dass da einer den Ofen kauft und ihn dann doch nicht nehmen will oder nicht den vollen Preis zahlen will, weil er innen noch einen Hauch Asche entdeckt. Die Krönung des Ganzen ist dann noch die letzte Frage: “Ist das Hemmingen neben Hannover?” Leute, Leute, könnt ihr denn nicht lesen? Im Angebot steht in Fett und Rot, dass der Ofen in 30966 Hemmingen (Region Hannover) steht. Ja, ja, da war ich wohl auch nicht präzise genug, denn ich schrieb nicht, ob Hemmingen neben, unter oder über Hannover liegt …
Mittwoch, 13. September 2006
Sommerendspurt und Winterausblick
Seit dem Wochenende haben wir wieder so richtig schönes Sommerwetter, auch wenn man natürlich schon den Spätsommer spürt. Selbstverständlich wird dann abends wieder die Terrassenküche (= Grill) betrieben, denn es werden voraussichtlich die letzten Tage sein, an denen man lange draußen sitzen kann, ohne sich in warme Pullover hüllen zu müssen. Anfang der Woche erwähnte Jörg, dass Grillanzünder fehlte und fragte zweifelnd, ob er jetzt überhaupt noch welchen bekäme. Ich war mir ganz sicher: “Nee, den gibt es jetzt nicht mehr! Schließlich haben wir schon September und ab sofort werden wieder Lebkuchen verkauft!” Ganz ohne den Gedanken an die allzu früh einsetzenden vorweihnachtlichen Angebote schob ich gestern meinen Einkaufswagen durch den Supermarkt. Tatsächlich! Die Verkaufsstrategen schrecken auch in diesem Jahr nicht davor zurück, uns schon im Sommer Lebkuchen und Ähnliches auf einer riesigen Sonderfläche zu präsentieren.
Poster
Schon seit einiger Zeit wollte ich mal ein Poster von meinen eigenen Fotografien entwickeln lassen. Ich konnte mich nicht für ein bestimmtes Motiv entscheiden und kam irgendwann auf die Idee, eine Fotocollage zu machen. Nun habe ich 28 wunderschöne Blumen aus dem eigenen Garten als 50 x 70 cm großes Poster in meinem Büro hängen:
Freitag, 15. September 2006
Der Kaminofen ist verkauft
Bis gestern Abend um 19 Uhr lief unsere Auktion. Es waren bis dahin wenig Gebote eingegangen und eine Stunde vor Ende lag der Preis bei 73 Euro. Die Zeit schritt fort und nichts tat sich, obwohl die Anzahl der Beobachter stetig gestiegen war und zuletzt bei 85 stand. gute Zwei Minuten vor Ende der Versteigerung legten sie dann alle los und schließlich stand da der Betrag von 156,03 Euro. Der Käufer hat sich zwei Stunden später per E-Mail gemeldet und bat um einen Anruf, weil er den Ofen gleich heute Nachmittag abholen wollte. Wir vereinbarten einen Termin für 16 Uhr.
Pünktlich um 16 Uhr heute Nachmittag kam der Käufer an, der Ofen wurde auf den Anhänger gepackt und er zahlte gerne den Preis, den er geboten hatte. So muss das laufen, so macht das Spaß!
Der Kaminofen und die eBay-Betrügerin
Im Juli hatten wir einen neuen Kaminofen gekauft und wollten deswegen den alten loswerden. Zunächst äußerte ein Arbeitskollege von Jörg Interesse und schaute sich den Ofen an. Für 50 Euro hätten wir ihn verkauft. Da er sich dann aber nicht mehr meldete, beschlossen wir, den Ofen bei eBay zu versteigern. Im schlimmsten Falle wären wir ihn für einen Euro los, dachte ich mir. Am 8. August startete die 10-Tage-Auktion und schon am zweiten Tag hatten sich 16 Beobachter eingetragen. Am 10. August lag das höchste Gebot schon bei 102 Euro. Es kamen weitere Beobachter hinzu – zum Schluss waren es über 60 – und es wurden weitere Gebote abgegeben. Eine Woche lang lag das höchste Gebot bei 202 Euro und erst am letzten Tag wurde von zwei neuen Bietern zweimal 301 Euro geboten und der Höchstbietende der beiden kaufte schließlich den Ofen für 302 Euro. Als Käufer wurde mir ein Herr J. S. aus B. angezeigt. Der Käufer meldete sich erst am nächsten Tag per eBay-Nachricht und schrieb, er habe soeben erfahren, dass er den Ofen ersteigert habe. Hatte der nicht selbst gesteigert?, fragte ich mich da schon. Immerhin war der Name des eBay-Mitglieds mit der “Unterschrift” unter der Nachricht identisch. Er wolle den Ofen am 29. oder 30. abholen, teilte er weiter mit und gab auch eine Mobiltelefonnummer an. Ich schickte ihm direkt an seine E-Mail-Adresse eine Mail mit dem Vorschlag, den Ofen am 29.08. um 17:30 Uhr abzuholen, gab ihm meine Adresse und Telefonnummer und hängte eine Wegbeschreibung an. Auch bat ich darum, den Termin kurz zu bestätigen. Darauf erfolgte keinerlei Reaktion. Am Mittwoch, dem 23.08., fragte ich bei Herrn S. nach, ob er denn meine E-Mail bekommen hatte und den Ofen am 29. abholen werde. Wieder keine Antwort. Am 27. August rief Jörg die Mobiltelefonnummer an, die mir Herr S. mitgeteilt hatte. Dort meldete sich eine Frau, die keinen Herrn S. kannte und auch von einem Kaminofen nichts wusste. Am 28.08. schickte ich trotzdem noch einmal eine Nachricht an Herr S., in der stand, dass er mir offensichtlich eine falsche Telefonnummer gegeben hatte, dass ich hoffe, er liest seine E-Mails und dass ich davon ausgehe, dass er morgen den Ofen abholen werde. Wie nicht anders zu erwarten, kam keine Reaktion und weder am 29. noch am 30. erschien ein Herr S. …
Am 30.08. meldete ich diese Unstimmigkeit bei eBay. Daraufhin erhält ja der Käufer von eBay eine entsprechende Aufforderung, was aber auch nichts nützt, wenn der Käufer sich tot stellt. Dann schickte ich ein Angebot an den zweithöchsten Bieter. Der hatte damals sofort nach Ende der Auktion eine Mitteilung geschickt, dass er die Auktion leider verpasst habe, aber starkes Interesse an dem Ofen habe, falls ihn der Höchstbietende nicht haben möchte. Das war zunächst alles, was ich auf dem normalen Weg tun konnte.
Jörg hatte nachgedacht, sich die Frage gestellt “Welche Fakten kennen wir?” und dann kombiniert: Wir hatten den angeblichen Namen und die Anschrift des Käufers. Wir hatten eine Telefonnummer. Wir konnten bei eBay außerdem sehen, dass der Käufer am 25. August eine Kasse gekauft hatte.
Was passierte dann? Jörg griff zum Telefon und wählte die Nummer. Nach einigen Versuchen meldet sich wieder eine Frau. Jörg erzählte ihr, er habe Interesse an der Kasse, die sie gekauft hatte, aber hatte selbst die Auktion leider verpasst. Ob sie denn gewillt sei, die Kasse an ihn zu verkaufen? Er habe ein kleines Sonnenstudio und die Mitarbeiterinnen seien schon an dieses Kassenmodell gewöhnt. Ihre Telefonnummer habe er sich von dem Verkäufer geben lassen. Sie erklärte, dass sie die Kasse sowieso gerade bei eBay zum Verkauf einstellen wollte. Er sagte, er wolle die Kasse gern abholen und fragte, ob er am Freitag vorbeikommen könne. Sie gab ihm Namen und Adresse. Es war eine Frau D. aus W., Ortsteil M. Diese Daten waren nicht identisch mit den Daten des Käufers, obwohl beide unter demselben eBay-Namen agierten. Fünf Minuten später rief die Frau zurück und wollte noch einmal wissen, woher er ihre Telefonnummer habe, denn eBay gäbe keine Daten raus. Er erklärte nochmals, er habe die Nummer vom Verkäufer der Kasse, den habe er angemailt. Der ursprüngliche Plan war dann, am Freitagnachmittag zur angegebenen Adresse zu fahren, zuerst Interesse an der Kasse zu heucheln und dann Frau D. mit diversen Ausdrucken zu konfrontieren. Na ja, am späteren Abend hatte sich das dann relativiert und wir haben von dem Plan Abstand genommen.
Am 31.08. recherchierte ich, dass sich hinter dem Namen und der Adresse das Geschäft einer Frau H. D. in W., Ortsteil M. verbarg. Ein privater Eintrag im Telefonbuch war nicht zu finden, dort hatte ich auch schon vergeblich nach Herrn S. gesucht. Am Nachmittag leitete mir Jörg eine SMS der Frau weiter, in der sie schreibt: “Hallo. Bitte nicht böse sein. Die Kasse hat meine Freundin für ihr Geschäft genommen. Ihre ist heute kaputt gegangen. LG” Na so ein Zufall! Da hatte wohl eine den Braten gerochen und bemerkt, dass jemand hinter ihre unlauteren Machenschaften gekommen war. Als ich nach Hause kam, war Jörg gerade dabei, einen Brief an Frau H. D. zu schreiben. Er wies sie darauf hin, dass sie unseren Kaminofen gekauft hatte und forderte sie auf, den Ofen bis spätestens 05.09. zu bezahlen und abzuholen. Anderenfalls würden wir den Fall an unseren Anwalt weitergeben. Als Anlage kamen noch diverse Ausdrucke ihrer eBay-Aktivitäten hinzu – unter anderem vom Kassenkauf mit darauf handschriftlich notiertem Namen und Adresse, die sie telefonisch am Tag zuvor angegeben hatte. Das Ganze ging am frühen Abend an ihre E-Mail-Adresse.
Der unterlegene Bieter mit dem angeblich starken Interesse hatte leider nicht auf das Angebot reagiert und am Abend war es abgelaufen.
Am 01.09. erhielt ich mittags die eBay-Nachricht, dass der Käufer den Artikel bezahlen würde. Am Nachmittag schickte ich eine Nachricht an den Käufer, in der ich eine verbindliche Angabe des Abholtermins forderte. Außerdem wies ich nochmals darauf hin, dass der Ofen – wie bereits mitgeteilt – bis zum 05.09.2006 abgeholt werden müsse.
Am selben Abend versuchte Jörg erneute, Frau D. telefonisch zu erreichen. Als sich endlich jemand meldete, war es gegen 22:30 Uhr. Die Frau am Telefon bestätigte zwar, Frau D. zu sein (Nachname identisch), aber sie sei A. D. Und ihr Mann hieße übrigens B. mit Nachnamen. Von einer Frau H. D. und einem Kaminofenkauf wusste sie natürlich nichts. Sie bestritt, dass Jörg unter dieser Telefonnummer mit einer Frau H. D. gesprochen habe, und mit eBay mache sie schon gar nichts. Schließlich wurde es Jörg zu bunt und er wurde etwas lauter: “Jetzt ist aber mal Schluss mit dem Blödsinn! …” Am Ende warnte er sie erneut, dass wir die Sache unserem Anwalt übergeben würden und ihre Handynummer dann auf jeden Fall auch auftauchen würde. Frau A. D. hatte noch ein bisschen gemeckert, dass es unverschämt sei, so spät abends noch anzurufen und sie die Polizei rufen würde, aber eine solche Drohung ist ja nur lächerlich.
Am 02.09. versuchte Jörg um 09:15 Uhr, eine der Damen D. zu erreichen, doch niemand ging ans Telefon. Um 09:50 Uhr erhielt ich eine “Heul”-Nachricht bei eBay. Man sei in einer schlechten finanziellen Lage und könne den Ofen nicht bezahlen. Mit Formulierungen wie “würde ich zu tiefst erleichtert sein” und “ich bitte sie von ganzem Herzen” versuchte man, mich zu erweichen. Das einzige jedoch, was mich etwas freundlicher stimmte, war die gleichzeitig angebotene Entschädigung von 50 Euro. Ich antwortete, dass ich einverstanden sei, den Kauf rückgängig zu machen, wenn man mir die 50 Euro überweise. Als letzten Eingangstermin setzte ich den 6. September und machte noch einmal deutlich, dass wir uns anderenfalls weitere Schritte vorbehalten würden. Nur eine Viertelstunde später kam die folgende Reaktion: “Liebe Familie D., ich bedanke mich von ganzem Herzen. Das Geld wird überwiesen. Bitte um Entschuldigung und hoffe keinen Negativeintrag von Ihnen zu erhalten. Ich bedanke mich” Jetzt hieß es also auf den Eingang des Geldes warten. Übrigens war es mehr als naiv von Frau A. D., uns ohne Not wissen zu lassen, dass ihr Mann B. heißt. Im Telefonbuch findet man nämlich einen Steuerberater B. unter der Adresse, die wir schon von Frau H. D. bekommen hatten.
Ab Montag, dem 04.09., wartete ich auf den Eingang des Geldes. Am 06.09. war bis abends immer noch nichts eingetroffen. Hätte ich etwas anderes erwarten können? Wir entschlossen uns, unabhängig davon den Ofen erneut bei eBay einzustellen. Ich bereitete das Angebot mit Start am Donnerstag, dem 07.09., 19:00 Uhr vor.
Am 07.09. erhielt ich am Vormittag eine Nachricht von Herrn S., in der er mir mitteilte, dass er vorgestern 30 Euro überwiesen habe. Er versprach, die restlichen 20 Euro zu überweisen, wenn die Rente auf seinem Konto sei. Immer wieder prüfte ich mein Konto im Laufe des Tages und tatsächlich war der Betrag am Nachmittag dann eingegangen. Wie nicht anders zu erwarten, kam das Geld von Frau H. D. Ich vermute, sie muss so eine Art Dr. Jekyll sein, der sich des Abends in Mr. Hyde oder in ihrem Fall Herrn S. verwandelt, um bei eBay sein Unwesen zu treiben.
Den Kaminofen haben wir schließlich in der zweiten Auktion zu einem guten Preis verkauft und mit dem Geld von Frau D. ist der Preis ein noch besserer. Jetzt warte ich noch ab, ob tatsächlich die restlichen 20 Euro kommen, werde in der Zwischenzeit bei eBay die Erstattung der Verkaufsprovision beantragen und entscheide am Ende, ob ich Frau D. komplett ignoriere oder ihr doch noch eine schlechte Bewertung gebe.
Donnerstag, 21. September 2006
Der Film ohne Quarktasche
Vor drei Jahren ergab sich beim Ansehen eines Filmes der folgende Dialog:
Mann befindet sich mit Frau in einem Gletscher. Sie warnt ihn: “Vorsicht, jeden Moment könnte eine Wassertasche ausbrechen!” – Ich: “Sind die gefährlich? Beißen die?” Jörg: “Ja, aber das Wasser geht wenigstens wieder raus. Stell dir vor, es wäre eine Quarktasche. Das gibt Flecken!”
Bis gestern war ich mir sicher, dass besagte Wassertasche in dem Film “Die purpurnen Flüsse” vorgekommen war. Als ich entdeckte, dass der Film gestern Abend erneut im Fernsehen lief, sprach ich nur noch vom Film mit der Quarktasche. Erstaunt war ich, dass dieses Mal keine Wassertasche erwähnt wurde. Die Frau erklärte lediglich, dass sich in der Höhle ein Wasserlauf befinde. Merkwürdig, was war mit der Tasche geschehen? Hörfehler? Film neu synchronisiert? Einen Teil rausgeschnitten? Oder hatte ich mich getäuscht und die Tasche war Bestandteil eines anderen Films gewesen? Kennt jemand den Film mit der QuarkWassertasche?
Spätsommer-Notiz
Ich muss das jetzt hier mal festhalten, weil ich mein Tagebuch vor allem auch für mich schreibe: Seit einer Woche haben wir allerschönstes Spätsommerwetter und man kann an den Abenden noch lange draußen sitzen. Mir kommen diese Abende auf der Terrasse viel länger vor, weil es schon so früh dunkel wird. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich die Glaskugel-Teelichthalter für den Garten, die ich zum Geburtstag bekam, in diesem Jahr noch einmal benutzen würde, denn der August war ja keineswegs sommerlich.
Gegrillt werden muss in diesen Tagen natürlich auch wieder, wenn auch nicht jeden Tag. In dieser Woche war es abends doch etwas kühl und heute haben wir zum ersten Mal nach dem letzten Samstag den Grill angezündet.
Samstag, 23. September 2006
Nicht aufgelegt
Ich gehe ungern ans Telefon, wenn sich ein Anrufer mit der “0”, also ohne Rufnummer ankündigt, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich dabei meistens um Call-Center-Anrufe handelt. Da will mir der XY-Versand ein tolles Angebot machen (“nur für Sie als gute Kundin” – ha ha, ich habe schon seit mindestens einem Jahr nichts bestellt) oder man möchte mich zu meinen Fernsehgewohnheiten befragen. Es kann sich aber durchaus auch um “normale” Anrufe handeln, deswegen ging ich vor ein paar Tagen dran, wenn auch mit einem unguten Gefühl.
“Guten Tag, mein Name ist Torsten Müller (irgendwas Ähnliches war es wohl) von der XY-Bank. Spreche ich schon persönlich mit Frau Sabine D.?”
Die Fangfrage kommt wie immer gleich zu Anfang. Ich habe mich auch schon verleugnet und mich als meine Schwester ausgegeben. Dieses Mal war ich ehrlich und bejahte. Leider. Denn unmittelbar darauf stürzte ein kaum zu bremsender Wortschwall auf mich herein:
“Sie werden sich bestimmt wundern, dass wir Sie heute anrufen. Normalerweise sind Sie es doch, die uns bei Fragen und Problemen anruft. Aber heute hören Sie von uns, denn Sie werden sich sicherlich erinnern, dass Sie vor kurzem Post von uns bekommen haben?”
Mir fiel gerade nur die kürzlich erhaltene iTAN-Liste ein, aber deswegen würden die doch nicht anrufen? Ich sagte also lediglich: “Ja, kann sein.”
“Wir hatten Ihnen doch ein Angebot zur Altersvorsorge geschickt …”
“Nein, vielen Dank, ich habe kein Interesse”, unterbrach ich den Herrn und ergänzte noch: “Wir sind da bereits bestens versorgt.”
Ich hoffte, ihm damit den Wind aus den Segeln genommen zu haben, aber er war auch auf diesen Fall vorbereitet.
“Alles andere hätte mich auch überrascht, ich gehe selbstverständlich davon aus, dass Sie schon an Ihre Altersvorsorge gedacht haben. Aber Sie wissen ja, dass im Jahr 2005 eine Änderung …”
Ich wusste zwar gerade nicht, was im Jahr 2005 geschehen war, aber nun wurde es mir zu bunt. Genügt es nicht, dass ich “Nein” gesagt hatte? Energisch unterbrach ich seinen Redefluss mit den Worten: “Entschuldigen Sie bitte! Ich sagte bereits, dass ich kein Interesse habe!”
Danach legte ich nicht auf, sondern ließ einfach den Telefonhörer im Flur liegen. Ich ging an den Kühlschrank, holte mir etwas zu trinken und stellte danach fest, dass der Mitarbeiter wohl von sich aus aufgelegt hatte. Ich dachte, die dürfen das nicht, weil sie dann eine schlechte Bewertung bekommen?
Montag, 25. September 2006
Kleine Radtour
Gestern haben wir die Gelegenheit genutzt und bei dem schönen Spätsommerwetter gemacht. Zunächst aber ging es erneut zum Wahllokal, wo wir in der Stichwahl unseren neuen Regionspräsidenten gewählt haben. Wie leider zu erwarten waren wieder einmal kaum Häkchen auf den beiden Seiten der Wählerlisten, die ich zu Gesicht bekam. Sehr traurig.
Danach folgten wir ein Stück dem Grünen Ring, und zwar nach Osten in das Naturschutzgebiet “Alte Leine“.
Schon seit längerem wollten wir dort einmal entlangfahren, aber es hat nie gepasst (zu heiß, zu kalt, zu windig, Regen, keine Lust). Zwischen Hemmingen-Dorf und Wilkenburg sind wir am nördlichen Ende des Gebiets gestartet und dann irgendwo in der Mitte Richtung Harkenbleck abgebogen und über Arnum zurückgefahren. Das waren nur 18 Kilometer, aber meinem Hinterteil hat es erst einmal gereicht. Wenn man Glück hat, kann man außer viel Natur, Pferden und Kühen im Vorbeifahren einen Reiher entdecken. Leider stakte dieses Exemplar am gegenüberliegenden Ufer des Teichs durch das Wasser und war deshalb zu weit entfernt für eine bessere Aufnahme.
Mittwoch, 27. September 2006
Wer nicht hören will, muss fahren
Der Punktschriftdrucker meiner Kollegin war in Reparatur und kam vor ein paar Tagen wieder repariert zurück. Übrigen schon zum zweiten Mal, denn nach der ersten Reparatur druckte er immer noch nicht ordentlich. Erneut machte meine Kollegin Probeausdrucke und stellte mit Schrecken fest, dass der Text auf der Vorderseite zwar in Ordnung war, auf der Rückseite jedoch nur aus wilden Zeichen bestand, die keinen Sinn ergaben. Ihre telefonische Schilderung der Problematik habe ich mitverfolgt. Sie beschrieb genau das und gab ergänzend noch an, dass die Punkte aber jetzt wieder sehr gut gedruckt würden (das war der ursprüngliche Fehler gewesen). Nachdem wir mit den telefonischen Tipps wie “alle Anschlüsse überprüfen” und “Druckerkabel tauschen” erfolglos waren, reisten zwei Leute der Firma heute an. Dazu muss man wissen, dass sie nicht um die Ecke sitzen, sondern knapp 500 Kilometer weiter im Süden. Da meine Kollegin heute außer Haus war, musste ich die Reparateure empfangen. Gleich beim ersten Blick auf die fehlerhaften Probeausdrucke merkte die Mitarbeiterin an, dass ihr der Fehler aber ganz anders geschildert worden sei. Meine Kollegin hätte gesagt, der Drucker würde ganze Bereiche nicht drucken. Ich warf ein, dass sie gesagt habe, es würden falsche Zeichen gedruckt werden, die unsinnigen Text ergeben. Egal, dachte ich mir noch, lass die beiden erst einmal werkeln. Etwa 45 Minuten später waren sie fertig und erklärten, der Drucker sei wieder in Ordnung. Mein Kollege fragte, ob und was denn nun gewesen sei. Die Frau antwortete, es seien zwei Magnete vertauscht gewesen. Jeder dieser Magnete hätte die falsche Seite zum Druck angesteuert. Wenn man ihr den Fehler so am Telefon geschildert hätte, wäre sie mit Sicherheit auf die Ursache gekommen. Aber unsere Kollegin hätte ihr gesagt, die Punkte würden schlecht gedruckt werden. Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln, schließlich hatte ich das Telefonat mit angehört und es war genau umgekehrt gewesen. Aber wer nicht richtig zuhören kann und vorher offensichtlich nicht ordentlich wieder zusammengebaut hat, muss eben weite Strecken auf sich nehmen.
Freitag, 29. September 2006
Discounter-Bau, Teil 3
Und so ging es im September weiter:
Am 10.09. war die Bodenplatte gegossen
Am 22.09. gab es schon einige Wände zu sehen
Mein letztes Foto vom 27.09.
Ich hatte mir vorgestellt, dass die Wände als Fertigteile aufgestellt werden. Aber nein, bei Aldi wird richtig massiv gemauert. Die bauen eben nicht solche “Babbdeckelhäuser”, wie unseres von manchen Leuten bezeichnet wird. Da bin ich ja richtig neidisch. 😉
Samstag, 30. September 2006
Mozzarellatürmchen
Hat jemand Appetit auf gestapelten Mozzarella? Ich habe wieder einmal einige Rezepte auf meinen Küchenseiten hinzugefügt. Leider sind die Fotos von der provenzalischen Pizza und den Spinat-Schafskäseröllchen nichts geworden, sodass es dazu auch noch keine Rezepte gibt. Ohne Foto geht das nämlich nicht!
Dienstag, 3. Oktober 2006
Freier Tag
Den gestrigen freien Tag wollte ich dazu nutzen, um nach einer Jacke und einem Paar Schuhe zu schauen. Von vornherein vermied ich die Fahrt in die Stadt, denn wenn beinahe alle Welt frei hatte, würde es dort ganz schön voll sein. Also fuhr ich ins Leine-Center nach Laatzen, dort ist die Auswahl zwar nicht sehr groß, aber man läuft sich nicht die Füße platt. Leider fand ich dort keine Jacke in meiner Größe oder nach meinem Geschmack. Ich guckte noch hier und dort und fuhr schließlich wieder weg, ohne einen Euro ausgegeben zu haben. Mein nächster Weg war ein Möbelgeschäft in der Nähe. Dort wollte ich mir wieder einmal “mein” Geschirr live ansehen – oder vielmehr die Teile, die ich noch nicht habe. Außerdem hatte ich vor, ein neues, großes Schneidbrett für die Küche zu kaufen, denn das alte hat nach ungefähr zehn Jahren schon eine Delle an der oft benutzten Stelle. Aber nichts war’s, die dort vorrätigen Bretter waren mir zu gewöhnlich. Meine vorletzte Station sollte ein Schuhgeschäft in der Hildesheimer Straße sein, doch jetzt hatten wir Mittagszeit und die Massen strömten in die Stadt. Ich erkannte schon, als ich an der Ampel warten musste, dass der Parkplatz hoffnungslos überfüllt war. Also verwarf ich schnell den Plan mit dem Schuhkauf, staunte dann noch über die Autos, die sich die Wilkenburger Straße stadtauswärts bis zum Schützenhaus stauten, und rollte weiter Richtung Zuhause. Zwischenstopp war dann Real, denn ich brauchte noch ein paar Lebensmittel. Und dann dachte ich mir, guckste mal bei der Bekleidung. Dort gibt es nicht viel, und ich habe eher auch nur mal Unterwäsche oder Socken gekauft, aber siehe da, es gab Jacken nach meinem Geschmack! Hätte ich das geahnt, wäre mir ein halber Tag Herumfahrerei erspart geblieben.
Am Abend bin ich dann tatsächlich wieder in den Montagstrott verfallen. Während mir tagsüber durchaus bewusst war, dass ein Feiertag folgen würde, hatte ich das am frühen Abend vorübergehend vergessen und machte die Müllsäcke fertig. Als ich den ersten Sack zuschnürte, fiel mir dann wieder ein, dass ich einen Tag zu früh dran war. Auch gut, dann hatte ich schon die Arbeit von heute erledigt.
Vergiss die Größenangaben
Beim meinem gestrigen Versuch, eine Jacke zu kaufen, fiel mir wieder einmal auf, dass die Größenangaben auf den Schildern nicht immer hilfreich sind. Ich nehme mir ja immer schon die größeren Größen, denn schließlich bin ich wahrlich nicht die Schlankste. Also griff ich gestern bei Karstadt in guter Hoffnung nach einer Jacke in Größe 46. Aber was war das? Diese Jacke hätte ich vielleicht mit Mühe und Not über meinem T-Shirt schließen können. Mit einem dicken Pulli im Winter wäre das gar nicht möglich gewesen. Gerade in einer Jacke brauche ich ein wenig Raum zum Bewegen. Bei Charles & Anthony war es dasselbe, auch hier hielt das Schild nicht, was es versprach. Ich habe auch schon bei Ulla Popken gekauft und festgestellt, dass ich dort unbedingt die kleinste Größe (42) nehmen muss, damit die Pullis nicht wie Säcke an mir hängen. Gibt es denn keine Standardmaße, nach denen sich die Größenangaben richten? Meine jetzige Jacke hat ein Schild mit der Bezeichnung “XXL”. Das klingt grausam, aber es ist mir ziemlich egal, solange es passt. Von mir aus könnte auch Mega-XXXL oder Größe 50 an der Kleidung stehen, davon werde ich schließlich nicht dicker.
Donnerstag, 5. Oktober 2006
Katzenauge
Wenn ein Katzenauge krank ist, muss es zum Tierarzt. Nachdem Sammy seit einigen Tagen ein tränendes Auge hatte, dessen Rand sich mehr und mehr rötlich und entzündet darstellte, fuhren wir heute zum Tierarzt. Am Dienstag oder gestern (mittwochs hat auch unser Tierarzt geschlossen) wäre nur die Möglichkeit gewesen, zur Tierärztlichen Hochschule zu fahren. Also entschloss ich mich, heute nach der Arbeit die reguläre Sprechstunde aufzusuchen. Sammy hatte auch brav vor der Haustür geschlafen, als ich nach Hause kam, wie ich ihm gestern befohlen hatte. Wir waren etwa zehn Minuten vor Beginn der Sprechstunde dort, und das war auch gar nicht verkehrt, denn so waren wir die ersten, die drankamen. Die Tierärztin stellte fest, dass er vermutlich durch einen Kratzer eine Entzündung bekommen hatte, die sich etwas ausgeweitet hatte. Sie hat es aber nach meinem Empfinden sehr realistisch diagostiziert und nicht überdramatisiert. Zunächst soll das Ganze mit einer Salbe behandelt werden und am Montag sollen wir noch einmal zur Kontrolle hinkommen. Ich bin immer wieder erleichtert, dass Sammy solch ein lieber Kater ist, dem man ohne Probleme das Auge begucken und mit Salbe bestreichen kann, sonst hätte ich vielleicht sechsmal am Tag zum Tierarzt fahren müssen. Ich weiß nicht, ob wir diese sechsmalige tägliche Behandlung tatsächlich hinkriegen, denn schließlich müssen wir tagsüber arbeiten; zum Glück steht das Wochenende bevor, wo das gut klappen könnte. Auch der Freilauf des Katers spricht dagegen, doch heute Abend zog es ihn nicht sehr nach draußen. Vielleicht hat er verstanden, was die Frau Doktor gesagt hat und immerhin hat er die zweite Salbenbehandlung schon hinter sich.
Freitag, 6. Oktober 2006
Das Katerauge …
… sieht schon heute wieder ziemlich gut aus. Gestern Abend haben wir nach der Behandlung beim Tierarzt noch zweimal gesalbt. Heute fand die erste Behandlung erst am Nachmittag statt, weil der Herr Kater morgens abwesend war. Auf jeden Fall ist keine Rötung mehr vorhanden, wie sie gestern noch deutlich zu sehen war, etwas geschwollen ist es schon noch. Ich vermute mal, dass Sammy wie bei seiner zuerst dramatisch aussehenden Fußverletzung doch ein sehr gutes “Heilfleisch” hat und die Tierärztin am Montag bescheinigen wird, dass alles wieder in Ordnung ist.
Dienstag, 10. Oktober 2006
Kleinvieh macht auch Mist
Vor etwa zwei Wochen habe ich an einem langweiligen Sonntag ein wenig ausgemistet, fotografiert und Angebote bei eBay reingestellt. Vor allem der Geschirrschrank soll aufgeräumt werden. Ich weiß, dass es schwer ist, namenloses Geschirr zu verkaufen, das auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Wie schön, dass da noch ein Schätzchen namens Frühstücksset “Ikea Rondo” seit vielen Jahren in meinem Keller schlummerte, das hat immerhin 24 Euro gebracht. Interessant ist auch, dass mein Teeservice von 1979, das ich mir vom Abitursgeschenkgeld spendierte, schon fünf Interessenten hat. Ich bin mal gespannt, ob und was da noch geboten wird.
Mittwoch, 11. Oktober 2006
Mausrennbahn
Ich finde es immer wieder interessant, Schulbücher zu bearbeiten, weil man doch ständig etwas dazulernt. Auch wenn natürlich nicht die Zeit ist, sich in die Themen zu vertiefen, bleibt das eine oder andere hängen. Auch Amüsantes begegnet einem hin und wieder. So bin ich in einem Französischwörterbuch auf die umgangssprachliche Bezeichnung für das Mauspad gestoßen: Sourisodrome wird es genannt, wohl in Anlehnung an Hippodrome oder Vélodrome, und das klingt ja auch viel netter als die offizielle Bezeichnung “Mausteppich”.
Freitag, 13. Oktober 2006
Wenigstens bleibt mir die Arbeit erspart
Die Versteigerung des Ikea-Rondo-Geschirrs war ja ein guter Erfolg und auch das 27 Jahre alte Teegeschirr bin ich immerhin für 6,50 Euro losgeworden. Mit dem anderen Geschirr und einem Besteckset hatte ich keinen Erfolg. Zum Schluss habe ich sogar gehofft, dass niemand mehr in der letzten Minute bietet und ich womöglich für einen Euro den Aufwand mit dem Verpacken und Verschicken habe. So trage ich es in den Keller, wenn der Schrank hier zu voll ist und habe damit weniger Probleme.
Montag, 16. Oktober 2006
Hochnebel
Vorletzten Sonntag haben wir einen kleinen Ausflug um die Ecke nach Hannover gemacht; vom Hauptbahnhof durch einen Teil der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade ging es über die Lister Meile bis zum alten Bahlsen-Fabrikgebäude und über ein Stück der Boedekerstraße zurück.
Die Sonne zeigte sich leider nur selten, so sind die Fotos leider alle etwas bewölkt geworden.
Gestern wollten wir eigentlich wieder einen schönen Spaziergang machen, aber der Hochnebel wich den ganzen Tag nicht und es waren fröstelige 8 Grad. Das beste Wetter, um sich mit einem Buch aufs Sofa zu verziehen und den Kaminofen schon am frühen Nachmittag anzumachen.
Pünktlich zum Wochenbeginn zeigt sich die Sonne wieder und dieses tolle Herbstwetter hält wahrscheinlich genauso lange an, bis wir in der nächsten Woche Urlaub haben. Aber ich nehme es, wie es kommt, bei schlechtem Wetter kann man auch mal wieder stundenlang am PC sitzen. Ich könnte endlich einmal meine Gartentagebucheinträge in das WordPress-Weblog kopieren, bisher hatte ich absolut keine Lust dazu.
Dienstag, 17. Oktober 2006
Keine Schuhe gekauft
Heute Nachmittag bin ich nach der Arbeit zum Schuhcenter gefahren, das ungefähr auf meinem Nachhauseweg liegt. Schon seit einiger Zeit schwebt mir ein bestimmter Schuhtyp vor, den ich in meiner Jugend schon einmal trug und der jetzt wieder aktuell ist. Als ich an meinem freien Tag im Leine-Center war, habe ich dort leider nicht das Richtige entdeckt, und auch bei unserem Stadtbesuch kürzlich ist mir nicht das passende Modell über den Weg gelaufen. Zu hässlich, zu verschnörkelt, zu dunkelbraun … Meine Hoffnung setzte ich nun auf besagten Schuhladen, aber dort wurde ich völlig enttäuscht: Es gab überhaupt nichts in dieser Stilrichtung. Dann bin ich noch einmal bei einem anderen Schuhladen vorbeigefahren, leicht genervt schon von den vielen Autos (müssten die nicht alle in Herbsturlaub sein?), der tief stehenden Sonne, die mich ständig blendete und diversen Autofahrern, die nicht vom Fleck kamen oder nicht Vorfahrtberechtigten großzügig Vorfahrt gewährten und einen Stau hinter sich erzeugten. In diesem zweiten Schuhgeschäft probierte ich das in Frage kommende Modell sogar an, aber immer noch war mir das Braun zu dunkelbraun. Nein, ich musste zu lange überlegen, deshalb kaufte ich sie nicht, denn diesen Kauf hätte ich gewiss bereut hätte. Jetzt schwanke ich noch, ob ich die Schuhe bei einem Versandhaus bestellen werde oder doch das sehr schöne, aber auch sehr hellbraune Modell bei eBay kaufe, das ich vorhin noch entdeckt habe. Stressfreier als das erfolglose Herumfahren und Abklappern von Geschäften ist das allemal.
Samstag, 21. Oktober 2006
Die zwei Gesichter des Menschen
Man sagt ja, der Mensch habe zwei Gesichter: das Gefühlsgesicht und das Verstandgesicht. Die linke Gesichtshälfte steht für das Gefühl, die rechte für den Verstand. Erkennen kann man jedes dieser beiden Gesichter, wenn man die jeweilige Gesichtshälfte spiegelt und dann zu einem kompletten Gesicht zusammensetzt.
Ich habe das mal ausprobiert und zwei Fotos von mir bearbeitet; das eine stammt aus dem Jahr 1978, das andere ist ein aktuelles aus diesem Jahr.
Originale und Ergebnisse sehen so aus:
Original 1978
Gefühlsgesicht 1978
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Verstandgesicht 1978
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Original 2006
Gefühlsgesicht 2006
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Verstandgesicht 2006
|
Mir ist mein Verstandgesicht in beiden Fällen sympathischer als das Gefühlsgesicht. Allerdings rätsle ich noch, was das genau bedeuten soll. Bin ich vielleicht in Gefühlsdingen ein unsympathisches Monster? Kann ich meine Gefühle nicht richtig ausdrücken? Trifft mein Verstand meistens die richtigen und nachvollziehbaren Entscheidungen? Bin ich ein netter Mensch, wenn ich mich nach meinem Verstand, aber nicht den Gefühlen richte?
Wie auch immer man das deuten kann, die Ergebnisse solcher Spielereien reichen auf jeden Fall von amüsant bis abschreckend.
Mittwoch, 25. Oktober 2006
Wieder zurück
Wir waren mal kurz in … Moskau?
Ach nein, es war doch nur …
… Darmstadt!
Das erste Foto zeigt die Russische Kapelle auf der Mathildenhöhe, auf dem zweiten ist der Blick durch den Torbogen des Schlosses auf den Luisenplatz mit dem “Langen Ludwig” zu sehen.
Wir waren zu Besuch bei meinen Eltern im Odenwald und haben am Montag einen Ausflug nach Darmstadt gemacht. Gestern Nachmittag waren wir wieder zurück und haben jetzt noch den Rest der Woche frei. Heute ging es mal kurz zum neuen Ikea im Expo-Park – nur gucken, nichts kaufen. Mir fiel dann aber wieder ein, dass ich schon seit einiger Zeit ein neues Holzschneidbrett haben wollte und so haben wir doch noch etwas mitgenommen.
Kaminofen – das Finale
Die Kaminofenkäuferin hatte mir ja 50 Euro als Entschädigung zugesagt. 30 waren zwar gekommen, aber die restlichen 20 ließen auf sich warten. Nachdem eine angemessene Zeit verstrichen war, wollte ich die Sache zum Abschluss bringen. Ich wählte also brav den Punkt “Streitigkeit beilegen” aus. Innerhalb von einer Woche muss der andere zustimmen. Frau S.-D. (sie hat jetzt bei mir einen Doppelnamen, zusammengesetzt aus dem falschen und dem richtigen) hat nicht reagiert. Da dachte ich mir, es sei an der Zeit, eine negative Bewertung abzugeben.
Ich schrieb dann dieses:
Vorsicht! Hat nicht bezahlt + ist offensichtlich unter falschem Namen angemeldet
Zwei Tage später hat sie auf diese Bewertung wie folgt geantwortet:
Wollte Ihren runtergekommenen Ofen nicht kaufen. 50 euro Entschädigung gezahlt.
Natürlich bekam ich wie nicht anders zu erwarten auch eine negative Bewertung. Damit kann ich gut leben:
Ofen ist nicht wie angegeben. Schlimmste Erfahrung……
Meine Antwort darauf lautete:
Hat Ofen nie gesehen, hat nicht gezahlt und ist unter falschem Namen angemeldet
Für mich ist es offensichtlich, dass die Dame unter einem falschen Namen agiert und nicht zum Beispiel mit dem Account ihres Freundes bei eBay kauft; warum sonst sollte sie am Telefon behaupten, sie kenne diesen Herrn S. nicht.
Ich wusste aber auch, warum ich mit dieser abschließenden Aktion gewartet habe, bis ich meine diversen Verkäufe durch habe – sonst hätte sich womöglich doch noch jemand abschrecken lassen.
Donnerstag, 26. Oktober 2006
Entsorgung gespart
Im Keller hatten wir noch einen alten Einbaukühlschrank stehen, den wir während der Hausbauzeit geschenkt bekamen. Da in dieser restlichen Urlaubswoche einige Aufräumaktivitäten auf dem Programm stehen, sollte auch dieser Kühlschrank weg. Normalerweise hätten wir ihn zum Wertstoffhof nach Ronnenberg gebracht, doch ich hatte dann die Idee, das Gerät in den “Heissen Draht” zu setzen. Denn warum soll man einen zwar alten, aber noch funktionierenden Kühlschrank wegwerfen? Flugs hatte ich ein Foto gemacht und die Kleinanzeige “Siemens Kühlschrank zu verschenken” ins Netz gestellt. Schon 45 Minuten später rief ein Interessent an und noch einmal 45 Minuten später holte er den Kühlschrank ab. Er hat nun seine Freude an dem kostenlosen Gerät und wir haben uns den Transport zur Entsorgungsstätte gespart.
Donnerstag, 2. November 2006
Frostschäden
Plötzlich und beinahe unerwartet nach dem warmen Oktober hat uns die Kälte mit nächtlichen Minusgraden überfallen. Ich habe noch nicht einmal die Kübelpflanzen in den Keller geräumt. Ich hoffe, dass sie jetzt nur abgehärtet sind und die Kälte unbeschadet überstanden haben.
Einen richtigen Frostschaden hat mein Auto davongetragen. Nachdem es sich gestern schon ein klein wenig beim Anlassen schwer tat, wollte es heute gar nicht mehr. Nach der prompten Starthilfe von der Autowerkstatt meines Vertrauens war es wieder flott und heute Nachmittag soll es eine neue Batterie bekommen. Die ist vermutlich des Übels Ursache und wahrscheinlich nichts Schlimmeres. Ich bin also ohne weitere Zwischenfälle eine halbe Stunde später als geplant bei der Arbeit angekommen und habe es auf dem Weg auch noch geschafft, das Radio wieder in Betrieb zu nehmen. Ohne Strom wird es nämlich gesperrt und ich musste wieder einmal kurz im Gedächtnis kramen, um die Codeeingabe hinzukriegen.
Ich hatte ja gehofft, die Batterie hätte sich durch die Fahrt so weit erholt, dass das Auto heute Nachmittag von selbst anspringen würde. Da ich auf Nummer Sicher gehen wollte, habe ich es am Vormittag getestet und wieder leiert der Anlasser nur dumpf vor sich hin. Was tun? Nun gut, dachte ich mir, werde ich mal einen gelben Engel bestellen. Beim Blick auf die Internetseite stellte ich fest, dass man eine Panne auch online melden und einen Wunschtermin eingeben kann. Das tat ich dann auch und bin jetzt mal gespannt, ob heute Nachmittag um 16 Uhr ein gelbes Auto hier ankommt.
Nachtrag:
Überpünktlich um 15:50 Uhr war der ADAC-Mann da, hat die Batterie vorübergehend wieder zum Leben erweckt und schon fünf Minuten später konnte ich losfahren.
Dienstag, 7. November 2006
Eine Rolle ist eine Rolle ist eine Rolle
Manch einer kann nicht aus seiner Rolle schlüpfen, die er im Leben darzustellen versucht. Hin und wieder begegnen einem solche Leute im alltäglichen Leben und man hat das Gefühl, der Kollege, Nachbar oder Bekannte zeige nie sein wahres Gesicht, sondern immer nur eine Maske.
Besonders unangenehm fällt mir dieses Rollenspiel bei Prominenten auf, vorzugsweise bei einigen Comedians. Da sitzt so jemand in einer Talkshow und ich bin als Zuschauerin gespannt, wie derjenige abseits von der Bühne ist. Enttäuscht musste ich schon einige Male feststellen, dass diese Personen nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei anderen Auftritten ihre Rolle weiterspielen. Woran liegt das? Es kann ja wohl nicht die Absicht sein, mir Glauben machen zu wollen, die erfundene Figur und der Mensch dahinter seien identisch, auch wenn es da vielleicht Ähnlichkeiten gibt. Dass so mancher nur mit Perücke zu sehen ist, mag wohl daran liegen, dass er im wirklichen Leben nicht erkannt werden möchte, aber sympathischer fände ich es allemal, wenn ein wenig mehr vom Menschen hinter der Maske zu sehen wäre.
Die Angst vorm fehlenden Zuschauer
Am Sonntagabend wollten wir um 20:15 Uhr den dritten Teil eines vierteiligen Krimis auf Sat.1 sehen. Ich schaltete pünktlich um und was kam da? Nein, nicht der angekündigte Film, sondern irgendeine Serie. Wenn man in solchen Fällen keinerlei Hinweis auf eine Programmänderung findet, ist das schon sehr verdächtig. Erst eine Suche im Internet am folgenden Tag brachte mehr Informationen: Die Zuschauerquote der ersten beiden Folgen war so niedrig gewesen, dass man kurzerhand die weiteren Folgen ins Spätabend- oder eher Nachtprogramm verlegte. Nachdem wir nun den dritten Teil am Sonntag deswegen nicht gesehen hatten, verzichtete ich gern darauf, den vierten gestern aufzunehmen. Nun sollte man aber nicht meinen, diese spontane Programmänderung ohne Zuschauerinformation sei eine Vorgehensweise der Privatsender – nein, auch die öffentlich-rechtlichen verhalten sich da nicht anders. So musste ich im letzten Jahr enttäuscht feststellen, dass nach zwei Folgen die neue Staffel der ZDF-Serie “girl friends” einfach nicht mehr gesendet wurde. Die Suche nach Hinweisen blieb auch beim ZDF damals erfolglos und erst in irgendeinem Internetforum stieß ich auf den Grund: auch hier waren die Zuschauer ausgeblieben. Besonders traurig finde ich es, dass man als Zuschauer in solchen Fällen überhaupt keine Informationen erhält und man sich vorkommt, als solle man für dumm verkauft werden.
Woll-UFO
In einigen Weblogs wird ja immer wieder vom Stricken berichtet; hauptsächlich geht es dabei um Socken, die genadelt werden. Interessant finde ich, dass man heutzutage von Strickprojekten und To-Do-Listen redet. Früher war es einfach das Strickzeug, was man bei sich hatte, geplant wurde höchstens im Kopf und der Projektstand ließ sich nur mit Auge und Maßband erfassen. In den 80er-Jahren gab es einen großen Strickrausch, und ich war damals auch fleißig dabei. Allerdings nicht mit Socken, sondern mit Pullovern. Ein Vorteil für mich war damals, dass meine Mutter zuerst in einem Wollgeschäft arbeitete und dann selbst ein Wolllädchen führte. Dann ließ das Verlangen nach Selbstgestricktem nach, viele Jahre rührte ich keine Nadeln und keine Wolle mehr an, zuletzt besaß ich nicht einmal mehr eine einzige Stricknadel. Und dann, vor etwas mehr als vier Jahren, kaufte ich tatsächlich wieder einmal Wolle, um einen Pullover zu stricken. Etwa ein Drittel des Rückenteils hatte ich wohl schon geschafft, dann legte ich es aus der Hand und ließ es liegen. Lange Zeit … Irgendwann im letzten Winter nahm ich das UFO (unfertiges Objekt) wieder einmal in die Hand, stellte fest, dass es viel zu weit geraten war, zog alles auf und begann von neuem. Ohne Anleitung allerdings, denn die zwei oder drei Strickzeitschriften, die ich damals auch gekauft hatte, waren wohl versehentlich im Altpapier gelandet. Meine Stricklust reichte leider nur für ungefähr fünfzehn Zentimeter, dann landete das Woll-UFO wieder im Schrank. Am letzten Sonntag überkam mich dann doch wieder die Stricklust. Kochsendungen ansehen und dabei gleichzeitig etwas Nützliches tun, ist doch eine feine Sache. Deshalb ist der Pullover jetzt schon auf vierzig Zentimeter angewachsen.
Ich hoffe, dass ich das gute Stück in diesem Winter fertig bekomme. Weitere Strickpläne mache ich allerdings noch nicht, obwohl sich seit gestern wieder zwei Strickzeitschriften in meinem Besitz befinden.
Montag, 13. November 2006
Matten Matten Meeren
Am Freitag und Samstag kamen die singenden und um Süßigkeiten bettelnden Kinderhorden wieder vorbeigezogen. Einige hatten allerdings Pech, weil sie schon am Freitagnachmittag vor der Tür standen, als ich noch beim Einkaufen war und unter anderem die benötigten Vorräte beschaffte. Im Supermarkt hatte ich den Eindruck, dass mehr Leute als sonst vor dem Süßigkeitenregal standen – allerdings komme ich dort nicht so häufig vorbei und kann den durchschnittlichen Normalzustand nicht so richtig beurteilen. Bei meinem Einkauf musste ich taktisch vorgehen, denn einerseits sollte es die Kleinen erfreuen, andererseits aber sollten wir es notfalls auch selbst essen wollen, falls die kleinen Bettler ausblieben. Während ich also noch einkaufen war, saß der Mann in seinem Kellerbüro und öffnete auch nicht die Tür, weil er noch nichts zu verschenken hatte. Am späteren Freitagnachmittag und auch am Samstag wurden wir mehrfach heimgesucht. Irgendwie finde ich es ganz schön nervig, wenn man ständig darauf gefasst sein muss, dass es klingelt und man sich wieder einmal das meist undeutliche Gesinge anhören muss. Nun ja, in ein paar Jahren werden wohl die meisten Kinder hier im Wohngebiet dem Sing- und Süßigkeitensammelalter entwachsen sein.
Dennoch hat es mich interessiert, was sie da eigentlich genau singen und woher dieser Brauch stammt. In Hessen gab es zwar auch die Laternenumzüge am Martinstag, aber gesungen und gesammelt wurde dort nicht, und wenn, dann hätte bestimmt keiner gesungen, er wolle nach Bremen gehen.
Nach einer Suche im Internet bin ich nun ein wenig schlauer. Der Text des Liedes lautet:
Matten Matten Meeren,
die Äpfel und die Beeren.
Lasst uns nicht so lange steh’n,
wir wollen noch nach Bremen geh’n –
Bremen ist ne große Stadt
da geben alle Leute was.
Den Großen und den Kleinen,
sonst fangen sie an zu weinen.
Matten Meeren, oft auch “Matten Mähren” geschrieben, ist ein norddeutscher Brauch; die obige Liedversion wird wohl speziell in der Region Hannover gesungen. Mir war allerdings nicht klar, warum sowohl am 10. als auch am 11. November von Haus zu Haus gezogen wird. Kürzlich stieß ich auf eine Erklärung dafür: Es mischen sich hier Bräuche unterschiedlichen Ursprungs, das Martinisingen am Geburtstag Martin Luthers am 10. November und das Martinssingen zu Ehren des Heiligen Martins am 11. November. Die evangelischen und konfessionslosen Kinder singen daher am 10., die katholischen Kinder dürfen erst am 11. gehen und haben dann meistens das Pech, dass die guten Sachen schon weg sind.
Mehr Infos gibt es wie immer in der Wikipedia unter dem Stichwort “Martinisingen“.
Wochenend-Schlappheit
Ich bin meistens sehr arbeitgeberfreundlich und stehe meine kleinen Krankheiten am Wochenende aus, damit ich montags wieder fit bin. Am Samstag schon spürte ich eine Art Druck auf den Atemwegen, Schlimmeres kam jedoch nicht durch. Ich habe dann auch nur ein wenig am Layout des neuen Gartentagebuchs gebastelt und später dann eine leckere Gans in den Ofen geschoben.
Gestern sind wir am späten Vormittag zu einer Freundin gefahren, um dort ihren neuen PC in Betrieb zu nehmen. Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir ihr auch an einem Sonntag einen Ersatz-PC hingestellt, weil ihr alter endgültig den Geist aufgegeben hatte. Nun hat sie eine komplette Neuausstattung angeschafft und so bin ich jetzt auch im Besitz einer kabellosen Tastatur, die nach einmal feucht abwischen wie neu aussieht.
Eigentlich mussten wir am neuen PC wirklich nicht viel machen, aber insgesamt waren wir doch wieder drei Stunden dort. Meinem Druck auf die Atemwege hat die Stadtluft in der überwärmten Wohnung nicht besonders gut getan. Zu Hause saß ich dann eine Weile recht schlapp und lustlos am PC und habe nur mal ein wenig im Internet herumgeschaut. Dann musste ich aufs Sofa, Füße hochlegen und ein bisschen fernsehen. Auch so kann man seine Freizeit vertrödeln, dabei könnte/wollte/sollte ich doch so viel machen.
Donnerstag, 16. November 2006
Dunkelmenschen auf Rädern
Im Herbst begegnen sie einem wieder: die Dunkelmenschen, die in oder auf ihren Gefährten ohne Beleuchtung unterwegs sind. An den dämmrigen Morgen und Nachmittagen der dunklen Jahreszeit sollte man das Einschalten des Lichts nicht ausschließlich von der Uhrzeit abhängig machen, sondern doch eher von den Lichtverhältnissen der Umgebung. Da kann es auch schon mal um fünf am Nachmittag beinahe finster sein, und selbst nach Sonnenaufgang und klarem Himmel wirken die Straßen noch recht düster. Besonders gut macht sich dann die Kombination “schwarzes Auto – Licht aus”, jedoch sind auch die anderen Farben nicht geeignet, um genügend Eigenstrahlung abzugeben. Auch immer wieder anzutreffen sind die Standlichtfahrer; mir hat sich bis jetzt noch nicht erschlossen, was diese Unsitte bewirken soll – vielleicht Strom sparen, indem man nicht die volle Beleuchtung einschaltet? Ich denke mir immer, dass diesen Dunkelmenschen doch spätestens an entgegenkommenden Fahrzeugen auffallen müsste, wie viel besser und früher diejenigen mit Licht zu erkennen sind. Aber wenn es in den Köpfen dieser Menschen genauso finster ist wie vorn an ihrem Fahrzeug, werden sie diese Erleuchtung wohl nicht erlangen.
Noch schlimmer finde ich die gedankenlosen Radfahrer, die zuhauf ohne eingeschaltetes Licht über die herbstlich-dunklen Straßen rollen. Heute Morgen fuhr ich wieder eine Straße entlang, die auch zur Schule führt und stellte fest, dass bestimmt achtzig Prozent aller radelnden Schüler kein Licht am Fahrrad eingeschaltet hatten. Da kann man ja noch froh sein, dass es einen Radweg gibt! Und so muss man sich auch nicht wundern, wenn sie ihre Dunkelfahrerkarriere im Erwachsenenalter als Autofahrer fortsetzen.
Samstag, 18. November 2006
Samstags keine Post mehr?
Heute ist schon der zweite Samstag, an dem bei uns keine Post ausgeliefert wurde. Normalerweise würden wir das nicht unbedingt merken, denn schließlich haben wir nicht jeden Tag Post im Kasten. Doch zum einen blieb das unüberhörbar laute Postauto aus und zum anderen war auch nicht die samstägliche Einkauf aktuell-Werbepackung mit den Prospekten im Briefkasten. Es kann ja durchaus einmal vorkommen, dass an einem Tag keine Post kommt, weil zum Beispiel der Mitarbeiter plötzlich krank geworden ist und man so schnell keinen Ersatz findet; aber da es schon das zweite Mal in Folge war, frage ich mich, ob die Post mittlerweile ihre Samstagszustellung eingestellt hat. Vertraglich oder gesetzlich müssen sie noch bis Ende 2007 an sechs Tagen ausliefern, ab 2008 wird voraussichtlich nur noch Montag bis Freitag Post ins Haus flattern.
Außerdem war noch ein Paket an meine Packstation unterwegs. Heute Morgen las ich noch, dass es an der Zustellbasis angekommen war und sich auf dem Weg zum Empfänger befände. Doch der letzte Stand von 12 Uhr lautet: “Aus betrieblichen Gründen verbleibt die Sendung in der Zustellbasis. Sie wird am nächstfolgenden Werktag zugestellt.” Also bekomme ich das Paket erst am Montag. Schade, denn sonst hätte ich kurzerhand ein Weihnachtsgeschenk, das sich darin befindet, zum Geburtstagsgeschenk für heute umfunktioniert. Aber auch beim Paket frage ich mich, ob die Post oder in diesem Falle DHL den Samstagsdienst schon eingestellt hat oder ob es für heute einfach zu spät war für eine Auslieferung. Falls ich demnächst mal wieder einen Film auf DVD ausleihe, werde ich ihn rechtzeitig genug bestellen und mich nicht mehr darauf verlassen, dass er samstags auf jeden Fall im Briefkasten ist, wenn es am Freitag nicht geklappt haben sollte.
Fortschritte
Trübe und verregnete Herbst- und Winterwochenenden werde ich unter anderem auch dazu nutzen, mein Gartentagebuch wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. In der WordPress-Datenbank ist es schon eine Weile drin, gestern und heute habe ich das Layout angepasst. Das hatte zur Folge, dass ich zwischendurch mal das Layout meiner Tagebücher vernichtet hatte – tja, das kann passieren wenn man in zwei Ordnern eine Datei namens “style.css” liegen hat und versehentlich diese Datei in den falschen Ordner hochlädt. Na ja, vermutlich hat es sowieso niemand bemerkt. Das Drumherum habe ich jetzt so weit fertig, nun muss ich “nur” noch die alten Einträge kopieren. Immerhin sind es nicht so viele wie beim Tagebuch hier, da wird es etwas schneller gehen. Allerdings muss ich das gesamte Jahr 2006 noch “rekonstruieren”, da habe ich zwar jede Menge Fotos gemacht, aber zum Schreiben hatte ich keine Lust mehr, weil ich sowieso alles umstellen wollte. Und anschließend schaffe ich es vielleicht auch mal, einen Gartenplan fertig zu zeichnen. Es gibt da schon Anfänge, die ich mit einem Programm namens Garten Genie 3D gemacht habe, aber bei den Beeten und Pflanzen war ich noch nicht angelangt. Mein alter Rechner war auch eindeutig zu langsam für das Programm, ich bin gespannt, wie es auf dem neuen laufen wird.
Montag, 20. November 2006
Freier Montag
Gestern regnete es den ganzen Tag vor sich hin, und deshalb setzten wir keinen Fuß vor die Tür. Ich habe das Gartentagebuchlayout nun komplett fertig und auch schon einige Monate rüberkopiert.
Heute hatte ich einen Tag Urlaub, denn es stand wieder einmal die alljährliche Heizthermenwartung an. Im letzten Jahr schraubte der Techniker den gesamten Vormittag herum, und deshalb nahm ich mir dieses Mal gleich einen ganzen Tag frei. Nach zwei Stunden, um zehn Uhr, war er allerdings schon fertig. Umso besser, denn ich hatte noch einiges vor, was ich sonst nach der Arbeit nur ungern mache. Ich habe also Altglas weggebracht, war dann endlich mal bei Obi und habe einen 10-Kilo-Sack Trockenfutter für die Katzen gekauft, war am Geldautomaten, habe dann endlich wieder einmal mein Auto gewaschen, anschließend ein paar Lebensmittel eingekauft, danach im Gartencenter ein Geburtstagsgeschenk gekauft und zuletzt zu Hause sogar noch die Autoscheiben innen und außen gereinigt. Leider ist entgegen der Information in der Sendungsauskunft vom Samstag mein Paket auch heute nicht in der Packstation gelandet, sonst hätte ich das auch noch gleich abholen können. Ich gehe mal davon aus, dass es morgen ankommen wird, dann hole ich es auf dem Nachhauseweg von der Arbeit ab.
Luftbild
Vor längerer Zeit entdeckte ich auf der Internetseite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung einen Link zu Luftbildaufnahmen von Hannover. Damals gab es allerdings nur Fotos von zwei oder drei Stadtteilen, und daher verfolgte ich das Ganze nicht weiter.
Letzte Woche, also Monate später, fiel mein Blick zufälligerweise wieder einmal auf das Bildchen, und da stand jetzt “Luftbilder der Region Hannover”. Und siehe da, Hemmingen wurde schon teilweise fotografiert und unser Wohngebiet ist auch dabei. Ich bestellte also ein Foto als Datei für 17,50 Euro. Dann können wir selbst noch entscheiden, ob und wie wir das ausdrucken (lassen). Bei jedem Luftbild ist übrigens Datum und Uhrzeit der Aufnahme angegeben. Unseres stammt vom 6. Mai, 13 Uhr. Das war ein Samstag, an dem ich ins Tagebuch schrieb:
Heute war es endlich soweit und die Terrassensaison konnte richtig eröffnet werden. Das heißt, es gab erst einmal ein Frühstück unterm Sonnenschirm und am Nachmittag holte ich das Notebook wieder raus …
Ja, der Sonnenschirm steht, die Polster liegen auch auf den Stühlen, aber ich saß in dem Moment gerade nicht draußen. Leider kann ich das Foto hier nicht zeigen, weil ich es nur für den privaten Gebrauch gekauft habe und es deswegen nicht im Internet veröffentlichen darf.
Donnerstag, 23. November 2006
Schöne Kalender
Zum dritten Mal verschenke ich an die Familie zu Weihnachten Kalender mit eigenen Fotos. Im ersten Jahr gab es einen Standardkalender, etwas kleiner als A4, mit weißem Hintergrund. Die Bildgröße konnte man nicht bestimmen, auch da gab es nur einen Standard. Im letzten Jahr bestellte ich beim Aldi-Fotoservice. Immerhin gab es da die Möglichkeit, zwischen einigen Pastellfarbenen für das Papier auszuwählen. In diesem Jahr suchte ich erneut das Internet ab. Vielleicht würde ich noch etwas Besseres finden? Tatsächlich, bei Fotokasten stieß ich auf vielversprechende Kalenderangebote: Wandkalender in A4 und A3, zwei bis drei Layouts, verschiedene Hintergründe von der einfachen Farbe über Farbverläufe bis zum Foto, Schriftart- und Farbe wählbar … Wenn man möchte, kann man jede Seite mit einem eigenen Hintergrund versehen, der optimal zum Bild passt. Ich habe schon eine Weile gesessen, bis ich alles fertig hatte. Der Nachteil ist leider, dass diese so genannten Comfort-Kalender nur Online zusammengebastelt werden können und die Seite teilweise recht langsam war. Am Dienstag hatte ich die Kalender in der Post und ich muss sagen, die Mühe hat sich gelohnt, sie sind sehr, sehr schön geworden – kein Vergleich zu den vorherigen. Übrigens hatte mir das Ganze beim Zusammenstellen schon so gut gefallen, dass ich mir auch einen eigenen Küchenkalender bestellt habe.
Hier ist das Juli-Kalenderblatt:
Montag, 27. November 2006
Brunch macht müde
Gestern waren wir zum Geburtstagsbrunch eingeladen. Ab elf Uhr, hieß es, so waren wir ungefähr um viertel nach elf dort. Man saß, redete, aß, stand im Wintergarten oder draußen, weil es drinnen teilweise sehr warm war, trank noch etwas, aß noch etwas, saß … Ich war müde und litt offensichtlich unter Sauerstoffmangel. Das änderte sich auch nicht viel, als wir um viertel vor vier wieder nach Hause fuhren. Ich saß lust- und antriebslos am PC, guckte hier und dort im Internet herum nach allem, was ich vielleicht irgendwann kaufen möchte, um es dann mit größter Wahrscheinlichkeit doch nicht zu tun. Am Abend gab es noch einen Tatort zu gucken und ich bin dann schon um viertel vor elf ins Bett gegangen. Die Müdigkeit hält auch heute noch an, besonders erholsam war das Wochenende also nicht gewesen.
Mittwoch, 29. November 2006
Arbeiten im Liegen
Gerade gestern Nachmittag hatten wir im Büro ein Gespräch über die richtigen Sitzhaltungen am Schreibtisch. Eine Kollegin, die kurz reinschaute, fragte: “Wie sitzt ihr denn am Schreibtisch, schiebt ihr den Stuhl so weit wie möglich darunter und sitzt ihr ganz hinten auf dem Stuhl?” Ich erwähnte in diesem Gespräch, dass ich selten gerade und ordentlich vorm PC sitze, sondern immer irgendwie auf dem Stuhl hänge. Und siehe da, heute entdeckte ich über den Engel den Artikel “Lümmeln für den Rücken“. Nun wundere ich mich nicht mehr, dass ich trotz des tagtäglichen Sitzens am PC keine Rückenschmerzen habe und nur ganz, ganz selten unter Verspannungen leide. Und ich muss ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr wegen meiner anscheinend ungesunden Sitzpositionen haben.
Samstag, 2. Dezember 2006
Aldi nebenan
Gestern wurde tatsächlich der Aldi-Markt bei uns eröffnet und keiner hat’s gemerkt. Schon im Laufe der letzten Woche konnte man erkennen, dass innen aufgebaut wurde und hin und wieder sah ich morgens beim Vorbeifahren einen Lkw auf dem Parkplatz. Doch selbst gestern Morgen sah es auf dem Parkplatz noch etwas “baustellig” aus und am Nachmittag konnte ich nicht erkennen, ob die Pkws zu Mitarbeitern und Handwerkern oder doch schon zu Kunden gehörten. Warum hat man kein Schild mit dem Eröffnungstermin direkt an der Straße aufgehängt? Eine vertane Chance oder ein geschickter Schachzug? Denn wenn man es gerade mal so geschafft hat, die Arbeiten zum 30.11. einigermaßen fertig zu bekommen und das Personal noch nicht eingespielt ist, freut man sich vielleicht in den ersten Tagen auch über noch nicht ganz so viel Kundschaft. Heute war aber deutlich zu erkennen, dass der Markt tatsächlich geöffnet hat und ich werde mich in der nächsten Woche – wenn wieder einmal Einkaufsbedarf besteht – dort umschauen.
Meine Arbeit macht schlau
Ich weiß ja schon seit langer Zeit, dass ich einen interessanten Job habe, in dem ich immer wieder etwas dazulerne. So hätte ich gestern Abend bei “Wer wird Millionär?” locker 64.000 Euro gewonnen, ohne eine Sekunde überlegen zu müssen. Ich wusste nämlich, was für ein Tier Rikki-Tikki-Tavi ist. Falsch lag ich allerdings mit meiner Behauptung, das gehöre gar nicht zum Dschungelbuch, sondern sei eine eigene Geschichte. Eigene Geschichte – ja, aber eine von vielen aus den beiden Dschungelbüchern von Rudyard Kipling.
Montag, 4. Dezember 2006
Wald und Garten
Am Samstag waren die Männer zum ersten Mal in diesem Jahr wieder im Wald gewesen, um Holz zu machen. Ich war auch einigermaßen früh aufgestanden und überlegte, was ich denn nun mit dem Tag anfangen würde. In die Stadt fahren, Geschäfte gucken und vielleicht die eine oder andere nette Kleinigkeit kaufen? Aber eigentlich brauchte ich nichts und wollte nichts kaufen. Außerdem laufe ich mir wirklich nicht gern die Füße in überfüllten Innenstädten platt. Dann vielleicht irgendwo hin fahren und Fotos machen? Schließlich war das Wetter ganz gut, sonnig und nur ein wenig windig. Ich ging erst mal kurz in den Garten, um meine vier Clematis zurückzuschneiden. Dann überlegte ich weiter, entschied mich gegen eine anstrengende Fahrt in die Stadt und hatte keine Idee für eine Fototour. Okay, dann sollte es heute soweit sein: Mann im Wald, Frau im Garten. Dann würde ich wenigstens mit ein bisschen Muskelkater mitleiden können. Und so habe ich einiges an verblühten Stauden zurückgeschnitten, drei Biosäcke befüllt und noch einen großen Haufen Staudensonnenblumenschnitt im Vorgarten gelagert. Zwei Stunden war ich beschäftigt, doch das reichte, denn danach war ich richtig platt. Gleichzeitig aber auch zufrieden, weil ich etwas Sinnvolles getan hatte, und damit hatte ich mir das leckere Abendessen (Pute mit böhmischen Semmelknödeln) verdient.
Bei Aldi
Heute war ich zum ersten Mal bei “unserem” Aldi einkaufen – zu Fuß. Ich brauchte eigentlich nichts so richtig dringend, wollte aber auf jeden Fall mal schauen gehn. Als ich vor der Eingangstür stand, konnte ich auch endlich das Datum auf dem Eröffnungsschild lesen: Samstag, 02.12.2006. Es waren nur wenige Kunden da und nur eine Mitarbeiterin saß an der Kasse. Sie war offensichtlich neu in diesem Job, denn es ging längst nicht so rasend schnell, wie man das von anderen Märkten kennt und was mich als nicht an Akkordarbeit gewöhnter Kundin manchmal etwas überfordert. So war der Kleineinkauf ganz angenehm und ich glaube, ich lag richtig mit meiner Vermutung, dass man den Eröffnungstermin nicht in breiter Öffentlichkeit bekannt machen wollte.
Freitag, 8. Dezember 2006
Schnelleinkauf
Der Mann brauchte ein neues Hemd und zwar für heute Abend. Gestern war also die letzte Gelegenheit, diesen Kauf zu erledigen. In die Stadt wollten wir deswegen nicht fahren, denn da geht allein für die Fahrt, das Parken und das Aufsuchen eines einzigen Geschäftes viel zu viel Zeit drauf. In solchen Fällen, wenn man also auf die Schnelle etwas kaufen möchte und nicht unbedingt die Auswahl von mindestens zehn Läden braucht, bietet sich immer das Leine-Center in Laatzen an. Wir trafen uns direkt nach der Arbeit dort. Ich war schon zwanzig Minuten vor der vereinbarten Zeit angekommen, um zuerst dem Geldautomaten einen Besuch abzustatten und dann ein bisschen gucken zu gehen. In zwei Buchläden und einem Geschirrladen – oder feiner ausgedrückt “Tischkultur” – war ich drin, habe aber nichts gekauft. Der Hemdenkauf war dann in fünf Minuten erledigt, denn so einige für meine Augen merkwürdigen Pastellfarben schieden von vornherein aus. An Männer in rosa Hemden kann ich mich gar nicht gewöhnen und vieles andere sieht für mich eher nach Schlafanzug aus. Ach ja, die Entscheidung fiel auf ein rostfarbenes Hemd, dazu die passende Krawatte in schwarz mit kleinen rostfarbenen Quadraten.
Morgenlicht
Heute Morgen auf der Fahrt zur Arbeit war ich ein klein wenig traurig, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte und wenn, dann hätte ich leider auch keine Zeit zum Anhalten gehabt. Der Grund: Ich habe sensationelle Farben am Himmel gesehen, die ich gern im Bild festgehalten hätte. Hinter dem Geäst kahler Bäume zeigte sich ein Himmel, der unten vanillegelb und oben graublau war. Ein schmales Wolkenband zog sich über den Himmel, und diese Wolken leuchteten rosa im Licht der aufgehenden Sonne. Ich habe mir schon öfters gedacht, dass ich auch mal am Wochenende oder im Urlaub so früh aufstehen müsste, um mit viel Glück solche Sonnenaufgänge zu sehen. Aber wetten, dass mir das morgen früh völlig egal sein wird, wenn ich noch im Bett liege?
Samstag, 9. Dezember 2006
Böhmische Semmelknödel
Am letzten Wochenende habe ich seit langer Zeit wieder einmal die Böhmischen Semmelknödel zubereitet. Das ist eines der Gerichte, die ich nur durch Zuschauen gelernt habe und im Grunde immer nach Gefühl zubereite. Nun ist es aber schwierig, ein Rezept dafür in meine Küchenseiten aufzunehmen und dort zu schreiben: “Mischen Sie Mehl, Wasser, Milch und Brötchenwürfel einfach nach Gefühl zusammen.” Ich habe mir also die Mühe gemacht und dieses Mal abgewogen und abgemessen. Und somit gibt es nun auch ein Rezept dafür.
Erweiterte und neue Fototour
Ich habe den fotografischen Spaziergang über den Stadtfriedhof Engesohde mit Fotos aus dem Juni 2006 ergänzt. Wer schauen mag: Fototour Stadtfriedhof Engesohde
Außerdem habe ich einen neuen Spaziergang zusammengestellt; er führt über den Gartenfriedhof in Hannover.
Mittwoch, 13. Dezember 2006
Vollkommen unweihnachtlich
Bis auf zwei beleuchtete Holzsterne gibt es bei uns überhaupt keine Weihnachtsdekoration. Das liegt zum größten Teil daran, dass ich kein “Dekomensch” bin. Ich kriege es zwar hin, Wohnung oder Haus so einzurichten, dass es ganz angenehm aussieht, aber fürs Dekorieren habe ich kein Händchen. Als ich im November im Gartencenter ein Geburtstagsgeschenk besorgte, schaute ich mich dort auch wieder einmal in der Dekoabteilung um. Viele schöne und auch ausgefallene Dinge gab es da, von Schneeeulen über Rentiere und Glasperlendekorationen bis hin zu ungewöhnlichen Weihnachtsbaumkugeln. Nach ungefähr fünf Rundgängen entschied ich schließlich, mich für nichts zu entscheiden, nur das Geburtstagsgeschenk zu kaufen und wieder nach Hause zu fahren.
Immerhin habe ich kurz danach zwei Packungen Dominosteine gekauft, viel mehr an weihnachtlichem Süßkram muss es auch nicht sein. Ich backe keine Plätzchen, denn die müsste ich dann auch weitgehend alleine essen. Meine Eltern schicken immer ein paar in ihrem Weihnachtspäckchen mit und das reicht dann bis ins neue Jahr hinein. Wir wissen noch nicht einmal, ob wir uns einen Weihnachtsbaum hinstellen. Unser Wohn-/Esszimmer ist zwar ungefähr 35 Quadratmeter groß, aber es fehlt irgendwie der richtige Stellplatz. Für einen Baum müsste wieder einmal der Trulleberg neben der Terrassentür weichen. Ich lasse mich deshalb selbst überraschen, wie die Entscheidung ausfallen wird.
Filmendeschlaf
Gestern ist es wieder einmal passiert: Kurz vor Ende eines Films sind mir die Augen zugefallen. So habe ich natürlich nicht mitgekriegt, wer der Täter war und weiß bis jetzt noch nicht, wie der Schauspieler heißt, über dessen Namen ich die ganze Zeit nachgegrübelt hatte. Der Mann war mir auch keine Hilfe, er konnte mir zwar noch sagen, wer der Mörder war, aber hatte nicht aufgepasst, mit wem die Tote ein Verhältnis hatte. Ich hatte ja auf denjenigen getippt, dessen Name mir nicht einfiel, aber ich werde vermutlich nie erfahren, ob ich richtig gelegen habe.
Montag, 18. Dezember 2006
Märchenhaftes
Gestern hatten wir einen richtig faulen Sonntagnachmittag. Der Mann war schlapp von der Waldarbeit am Samstag und ich “hatte Kreislauf”, um mit den Worten von Horst Schlämmer zu sprechen. Ich lag also gemütlich auf dem Sofa und schaltete nach einer Reportage über Waldarbeiter und Brennholzsammler recht planlos durch die Programme. Dabei stieß ich auf einen bunten Film, in dem gerade ein Mädchen und ein Mensch im braunen Fellkostüm auf einem Blumenhügel von der Müdigkeit übermannt wurden. Zwei andere merkwürdig verkleidete Gestalten sprangen auch noch herum. Mir sagte das gar nichts und ich erfuhr dann nach einem erstaunten: “Wie? Kennst du das nicht?” von männlicher Seite, dass es sich um den Zauberer von Oz handelte. Oh je, ich hatte das bisher noch nie gesehen, eine Bildungslücke! Also schauten wir die zweite Hälfte des Filmes noch an. Am besten gefiel mir ja die böse Hexe des Westens, die so männlich aussah und doch von einer Frau gespielt worden war. Nach dem Film landete ich beim MDR wieder bei einem Märchen. Eindeutig auch etwas älter, geschätzte dreißig bis vierzig Jahre und ebenso eindeutig aus Osteuropa. Kommentar vom anderen Sofa: “SEM.” – “Ess – eh – emm?” “Ja, sozialistisches Einheits-Märchen!” Ein Blick in den Videotext verriet mir, dass es sich um einen tschechischen Film handelte. Passend dazu der Name der Prinzessin: Lada*. Der Prinz hieß übrigens dann doch nicht Skoda. Und ich grübelte daraufhin, wie die Prinzessin in der Star-Wars-Persiflage hieß. “Das war doch auch so’n Autoname, oder?” – “Prinzessin Vespa.” – “Ach ja, doch kein Auto, aber so ähnlich …”
* Lada ist übrigens ein russischer Kosename und bedeutet “die Geliebte”.
Dienstag, 19. Dezember 2006
Weihnachten naht
Der Heilige Abend rückt näher, das sehe ich deutlich an den Suchbegriffen, die die Leute auf meine Seiten führen. Wie in jedem Jahr ist das Rezept für den Schlesischen Kartoffelsalat sehr begehrt. Für die Festtage besteht Interesse an böhmischen Semmelknödeln. Wie gut, dass ich kürzlich mein Rezept mit aufgenommen habe, so gibt es hier auch etwas zu lesen und zu sehen. Bei vielen Leuten scheint es also traditionell am Heiligabend Kartoffelsalat zu geben. Was wir essen werden, weiß ich noch gar nicht. Ich bin nicht so die Planerin und für zwei Leute muss ich auch nicht lange im Voraus überlegen. Schließlich hat man Vorräte genug und kann dann auch mal recht spontan entscheiden. Ein wenig planen muss ich nur für den kommenden Samstag, weil wir da am Abend Gäste zum Essen haben werden. Ich mache ja gern etwas, bei dem es nicht auf die Minute ankommt, sodass ich nicht hektisch in der Küche herumspringen muss, damit alles auf den Punkt fertig wird.
Und dann bekamen wir gestern Abend noch eine Einladung zum Weihnachtskaffeetrinken am 26.12. Das bedeutet, dass ich kurzfristig noch drei kleine Geschenke besorgen werde, denn ganz ohne kann man da ja auch nicht auflaufen. Zwei Dinge habe ich gestern Abend noch schnell online geordert und das wird wohl noch rechtzeitig im Laufe dieser Woche eintreffen. Dann brauche ich “nur” noch eine Kleinigkeit aus dem Hause “Dinge, die immer gefallen” oder “Sachen, die jeder gebrauchen kann”. Eine Idee habe ich noch nicht, notfalls wird es ein Blümchen.
Mittwoch, 20. Dezember 2006
Unglückliches Zusammentreffen
Heute Morgen stand ich minutenlang im Stau vor der letzten Ampel, die ich auf dem Weg zur Arbeit passieren muss. Ausgerechnet da war der Akku des MP3-Players leer. Ich schaltete auf Radio um und was erwartete mich? Nervige Weihnachtslieder, Werbung, Werbung, Programmvorschau, Jammerlied von R.E.M, Werbung … Vor mir stand wieder einmal ein Automatikauto, denn die Bremsleuchten waren ständig an. Liebe Autohersteller, könnt ihr euch denn nicht mal Bremsleuchten ausdenken, die im Stand nicht leuchten oder wenigstens nicht so grell? Nein, es ist wahrlich kein Vergnügen, ständig von diesem stechend roten Licht geblendet zu werden. Umso weniger sieht man nachher, wenn man endlich weiterfahren kann. Zur Krönung des Ganzen stand hinter mir so ein Oberschlaumeier, der statt des Abblendlichtes das Standlicht und die grellen Nebelscheinwerfer eingeschaltet hatte. Zum Glück konnte ich das durch das Abblenden des Rückspiegels etwas mildern. In solchen Situationen oder auch in Staus bin ich froh, dass ich meine eigene Musik dabeihabe (wenn mich nicht gerade der Akku im Stich lässt) und manchmal so richtig schön laut – und falsch! – mitsingen kann, denn das entspannt ungemein.
Löwenmauls Worte zur Werbung
Sprechverbot für T-Shirts
Neben den plärrenden und kreischenden Werbegören quält uns ein Billiger-als-billig-und-auch-nicht-mehr-wert-Klamottenladen mit etwas, das noch unerträglicher ist: ein schreiendes T-Shirt. Diese künstlich auf “klein” gemachte, schreiende Quiekstimme, die vor allem “nur … Euro neunundneunzig” bis zum Umfallen von sich gibt, verleitet dazu, schreiend das Zimmer zu verlassen. Deshalb fordere ich: Sprechverbot für T-Shirts!
Nix gelernt
Alter Schwede, da sitzt doch ein junger, blonder Schwede vermutlich nach seinem Austauschjahr beim Abschied mit den deutschen Freunden zusammen und was müssen wir erfahren? In den vielen Monaten seines Deutschlandaufenthaltes hat er noch nicht einmal halbwegs die richtige Aussprache drauf. Oder hat er sogar einiges verlernt? Warum sollten Schweden kein “sch” aussprechen können? Man denke nur an das Wort “Ski”, das ja aus Skandinavien stammt und auch dort wie “Schi” ausgesprochen wird. Deshalb finde ich es gar nicht lustig, wenn er von “Freundsaft” spricht, schließlich kriegt er das “Küschen” auch so einigermaßen hin. Möglicherweise ist er aber gar kein Schwede, sondern ein Däne? Die beiden Jungs im VW-Sharan-Werbespot mit ihrem “Familiensausflug sum S-trand” sollen nämlich auch Dänen gewesen sein. Aber können Dänen tatsächlich kein “sch” sprechen?
Auf geht’s!
Noch fahre ich einen Opel, und wenn ich mir den neuen Corsa kaufen würde, dann nur mit einer Zugabe. Ich würde nämlich darauf bestehen, eines der C.M.O.N.S., dieser kleinen Stoffwesen als Geschenk zu bekommen, die in der Werbung mit dem neuen Modell unterwegs sind. “Das kuhähnliche Geschöpf bitte”, wäre dann mein Zusatzwunsch bei einer Autobestellung. Leider tut mir Opel diesen Gefallen nicht, wer so ein Vieh haben möchte, muss es schon kaufen.
Hintergrundinfo: Opel führt mit Guerilla-Kampagne den neuen Corsa ein
Website der Stoffmonster: The C.M.O.N.S.
Gummibaguette
Eine Autowerbung, in der man kein einziges Auto zu sehen bekommt, gibt es nicht oft. Umso charmanter und witziger wirbt der französische Hersteller Renault für die Sicherheit seiner Autos. Im Crashtest symbolisieren Lebensmittel anstelle von Autos ein bestimmtes Land. Eindeutig kann man der Weißwurst, dem Sushi, dem Knäckebrot und dem Baguette das jeweilige Land zuordnen. Natürlich gewinnt das Baguette mit seiner langen Knautschzone, während Wurst, Reisrolle und Knäckebrot zerplatzen, explodieren und zerbröseln. Ein wenig unglücklich ist lediglich die Darstellung des Baguettes als gummiartiges Brot gewählt – das dürfte die französischen Bäcker nicht sonderlich erfreuen.
Donnerstag, 21. Dezember 2006
Neulich in der Zeitung
Zitat aus der Neuen Presse (Auszüge)
Gemeinde zieht Vermögende an
Glückliches Isernhagen: Seit Jahren bekommt die Gemeinde einen ausgeglichenen Haushalt hin […] Und: In keiner anderen niedersächsischen Kommune ist der Pro-Kopf-Anteil an der Einkommensteuer so hoch. Laut dem aktuellsten Jahresbericht des Landesamtes für Statistik aus dem Jahr 2004 liegt der Gemeindeanteil in Isernhagen bei 351 Euro pro Einwohner. In der Region kommen nur noch Burgwedel (294 Euro je Bürger) oder Hemmingen (287 Euro pro Bürger) annähernd an diese Zahlen heran. Die Faustformel: Je höher der Gemeindeanteil am Einkommen der Bürger, desto höher der soziale Status der Bewohner in einer Kommune. […]
Eine attraktive Landschaft und die gute Verkehrsanbindung an Hannover nennt Professorin Susanne Albrecht als Gründe, warum sich Millionäre oder wohlhabende Bürger für Isernhagen, Hemmingen oder die Wedemark entscheiden.
Enttarnt
Da war ich gestern das vierte Mal bei “unserem” Aldi einkaufen, und schon begrüßte mich die freundliche Mitarbeiterin an der Kasse mit: “Hallo! Sind Sie jetzt Stammkundin hier?” Dass sie mich schon kennt, kann ja wohl nur an den anfangs noch nicht so zahlreichen Kunden liegen, könnte ich mir jetzt einreden. Aber wenn ich von mir ausgehe, würde ich auch die Kunden wiedererkennen, die regelmäßig zum Einkaufen kommen. Bestimmt kennen mich auch viele der Real-Mitarbeiter an den Kassen beinahe genauso gut, wie mir ihr Gesicht in Erinnerung ist. Ein bisschen ungewohnt ist es allerdings schon in unserer Supermarktzeit, so angesprochen zu werden – früher bei “Tante Emma” war das ganz normal.
Freitag, 22. Dezember 2006
Vor Weihnachten: Die Gegensätze voll und leer
Ach ja, da war noch etwas: Seit dem heutigen Freitag haben wir Urlaub, und zwar bis um 5. Januar 2007!
Mir gruselte es schon vor dem Einkauf, der uns heute noch bevorstand. Immerhin mussten die Vorräte für fünf Tage herangeschafft werden, wenn ich mich nicht noch einmal am Samstag in ein Geschäft wagen wollte. Natürlich hatte ich schon vorher einiges eingekauft, doch es fehlten vor allem noch Getränke. Als der Mann dann diverse leere Getränkekisten ins Auto lud, stellte ich mir schon den Horror einer 200 Meter langen Schlange vor den Leergutautomaten vor. “Ich hab Angst, ich will da nicht hin!” Aber alles kam anders: Nur zwei Leute standen vor uns bei der Leergutabgabe, alle Kassen waren besetzt und so gab es auch dort keine langen Schlangen. Mich erstaunt es allerdings jedesmal, warum die Leute gerade an den Tagen vor den Feiertagen wie geistig verwirrt ihre Einkaufswagen kreuz und quer durch die Gänge schieben. Ist das vorfeiertaglicher Einkaufsstress oder werden da vielleicht Menschen in den Supermarkt geschickt, die sich dort überhaupt nicht auskennen?
Dann waren wir wieder zurück, hatten die Einkäufe verstaut und überlegten, was wir sonst noch mit dem freien Tag anstellen wollten. Eine Überlegung in den letzten Tagen war schon gewesen, zu Ikea zu fahren und unser Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Ich hatte Bedenken, dort könnte es kurz vor Weihnachten total überfüllt sein. Aber weit gefehlt: Die Leute mussten heute entweder noch arbeiten oder Lebensmittel einkaufen, bei Ikea war es so leer wie selten. Wir sind dann auch direkt nach unten in die Markthalle gegangen, haben hier und dort mal geschaut und schließlich wie beabsichtigt eine “Orgel Vreten” plus Energiesparlampen gekauft.
Lindenstraßen-Kultnacht
Heute ist es wieder einmal soweit, es gibt beim WDR ab 23 Uhr eine Lindenstraßen-Kultnacht. Dieses Mal wird aus jedem Jahr die Weihnachtsfolge gezeigt. Bei solchen Anlässen bin ich immer wieder froh, dass ich vor beinahe zehn Jahren einen teuren Grundig-Videorekorder gekauft habe, der auch so genannte Longplay-Aufnahmen beherrscht. So bekomme ich diese ungefähr sieben Stunden heute Nacht problemlos auf eine Vier-Stunden-Videokassette. Damit kommt man halt noch ganz gut zurecht, bevor man sich einen DVD-Rekorder mit Festplatte leisten kann.
Freitag, 29. Dezember 2006
Nachweihnachts-Telegramm
Leckeres vorweihnachtliches Essen mit einem befreundeten Paar am 23.12., nach einer Vorspeise mit Räucherlachs und grünem Spargel gab es gefülltes Schweinefilet – gemütlicher Heiligabend zu zweit, wir haben schon Gans gegessen, weil ich die nach dem Einkauf nicht wieder eingefroren habe – Ruhetag am 25.12., abends gab es die reichlichen Reste von der Gans – Weihnachtskaffeetrinken, wobei wir beide nicht so ganz gesund waren – abends nur ein kleines Stück Pizza, alles andere war zu viel – seit Mittwoch Urlaub, Entspannung und die kleinen Erkältungen auskurieren.
Gute Heizungsanlage
Diese Investition hat sich wirklich gelohnt: Wir hatten über Weihnachten tatsächlich zwei Tage lang keine Heizung an. Die Heiztherme hat sich lediglich eingeschaltet, wenn sie wieder einmal heißes Wasser liefern musste. Natürlich können wir nicht so ganz ohne Gasheizung auskommen, denn das Bad möchte auch wieder einmal richtig beheizt werden und im Bürokeller ist es ohne Heizung viel zu kalt. Trotzdem dürfen wir auf die nächste Abrechnung gespannt sein; allerdings wird das noch etwas dauern, denn es ist erst im August/September 2007 soweit.
Ganz ohne persönlichen Einsatz kann man jedoch selbst mit einem solchen Ofen nichts sparen. Kauft man das Brennholz im Baumarkt oder – noch schlimmer – an der Tankstelle, dann muss man viel zu viel Geld dafür ausgeben. Also muss Mann am Samstag in den Wald, um Holz zu machen. Doch man glaubt es kaum, auch das bietet eine weitere Ersparnis: Fitness umsonst, an der frischen Luft und für einen guten Zweck. Die Kosten für die Stunden im Fitnessstudio oder teure Geräte kann man sich sparen und stattdessen noch etwas für den warmen Hintern der Frau tun (Originalton Mann, beinahe jeden Samstag nach der Waldarbeit). 😉
Samstag, 6. Januar 2007
Zurück in den Alltag
Der Urlaub ist vorbei und am Montag geht es nach gut zwei Wochen Entspannung wieder zurück in den Alltagstrott. Eigentlich darf mich keiner fragen, was wir denn im Urlaub gemacht haben, denn es war vor allem viel Nichts und viel Schlafen. Immerhin habe ich in Kürze ein sehr dickes Buch gelesen, wir waren auch einmal in der Stadt, was ich aber wieder viel zu anstrengend fand. Nicht einmal hier habe ich viel geschrieben und kaum auch woanders gelesen. Aber das wird sich jetzt alles ändern und ich werde mich vor allem wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen müssen.
Samstag gerettet
Während der Mann wieder im Wald war, wollte ich heute auch etwas Vernünftiges tun: Backofenreinigung. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich das gesamte Innenleben unseres Miele-Backofens herausnehmen. Das habe ich als erstes geschrubbt, während der Reinigungsschaum im Innenraum wirkte. Nach zwei Stunden und reichlich schrumpeligen Fingern beschloss ich, dass es erst einmal gut sein sollte. Den Rest wollte ich erledigen, wenn ich neuen Backofenreiniger besorgt habe. Also habe ich alles wieder eingebaut und wollte zuletzt die Tür einsetzen. Da machte das linke Scharnier “klapp” und war eingerastet. Leider nicht im Ofen, sondern zurück in der noch nicht eingesetzten Tür. So ein Mist! Da war wohl der Sicherungsbügel nicht richtig fest gewesen. Ich legte die Tür zurück auf den Tisch und schaute mir das Ganze an. Da bewegte sich kein Millimeter! Ratlos stand ich davor und überlegte, ob man das Scharnier irgendwie überzeugen könnte, wieder auszurasten. Aber alles Drücken und Ziehen half nichts, es saß bombenfest. Ich sah schon einen traurigen Samstagnachmittag auf mich zukommen mit den ständigen Gedanken an eine Backofentür, die ich kaputt gemacht hatte. Es würde ja noch einige Stunden dauern, bis die mögliche männliche Rettung aus dem Wald zurückkehren würde. Verzweifelt überlegte ich, ob man vielleicht die ganze Tür auseinanderbauen müsse und vermutlich noch Spezialwerkzeug dazu brauche. Ich suchte im Internet nach Reparaturtipps für eingerastete Türscharniere bei Backöfen, aber so etwas gibt es nicht. Dann wieder zurück in die Küche zur verfluchten Tür. Noch wollte ich nicht aufgeben. Es musste doch möglich sein, zum Beispiel mit einem Schraubendreher irgendwo zu drücken, um das Scharnier wieder herauszubekommen. Schließlich fand ich die Lösung: Ich piekte vorsichtig durch den Sicherungsbügel nach unten gegen das Scharnier. Dieses bewegte sich tatsächlich langsam und ich konnte es so weit herausdrücken, dass ich den Bügel wieder einrasten konnte. Geschafft! Ich war dermaßen froh, dass ich so geschickt gewesen war, das Malheur selbst wieder auszubügeln. Nun ist die Tür wieder dran und ich kann ganz fröhlich den restlichen Samstag verbringen.
Dienstag, 9. Januar 2007
Nur mal kurz …
… zwei leere Wasserkästen abgeben und zwei neue kaufen. Eigentlich eine Sache von zehn Minuten. Uneigentlich kann das zu einem nervigen Drama von über einer halben Stunde werden. So erging es mir gestern Nachmittag, als ich diese im Grunde harmlose Aktion vorhatte. Flott und guten Mutes schob ich den Einkaufswagen mit dem Leergut durch den Eingang, bog nach links ab und musste jäh abbremsen: An den Leergutautomaten hatte sich eine fünfzig Meter lange Schlange gebildet. Kein Wunder einerseits, denn einer der Automaten war defekt. Kein Wunder andererseits, denn ein Kunde befüllte den Automaten eine scheinbar endlose Zeit mit gefühlten fünfzig Millionen Einzelflaschen. Es muss dort ein Loch im Boden gewesen sein, anders kann ich es mir nicht erklären, woher er all das Leergut nahm. Endlich war er fertig, doch auch viele der nachfolgenden Leute hatten Kisten und Tüten mit einzelnen Flaschen, so dass ich nur langsam aufrücken konnte. Dann war es endlich geschafft und der Rest würde ein Kinderspiel sein. Dachte ich … Die Schlange an der Kasse im Getränkebereich war wieder einmal am längsten, also beschloss ich, mich weiter vorn anzustellen. Drei bis vier Leute vor mir, alles im grünen Bereich. Dachte ich … Ganz vorn waren gerade zwei Frauen mit Einpacken beschäftigt. Leider hatten sie viele Kleidungsstücke gekauft, die nacheinander vorsichtig aus dem Wagen gehoben wurden und von denen noch das Sicherungsetikett entfernt werden musste. Auf dem Laufband standen auch mehrere große Kartons, die ich aus Langeweile während der Wartezeit genauer betrachtete und als Kerzenständersets identifizierte. Der Herr hinter mir wurde langsam unruhig. Zunächst schob er seinen Wagen immer weiter nach vorn, so dass er praktisch neben mir stand. Das mochte ihm vielleicht aus optischen Gründen weiter ans Ziel bringen, tatsächlich aber würde er genauso lange warten müssen wie wenn er hinter mir stünde. Kurz darauf brach er seine Zelte entnervt ab und suchte sich eine andere Kasse. Ich bin kein Kassenhopper, denn meistens lohnt es sich nicht oder man erwischt sogar noch eine langsamere Kasse. Also blieb ich, wenn auch leicht angespannt, weiter stehen. Aus unerfindlichen Gründen ging es gar nicht vorwärts, alle schauten sich resigniert an und die übernächste Kundin vor mir empfahl mit einem Blick nach hinten in die allgemeine Runde, es wäre besser, sich woanders anzustellen. Ich zuckte mit den Achseln und war noch gewillt, dies jetzt durchzustehen. Wieder wurde vorn ein Kleidungsstück verfrachtet, dann folgte ein Karton, und dann griff die Kassiererin zum Telefon … Sie wird das Problem, was immer es auch sein mag, sofort gelöst haben, redete ich mir besänftigend ein. Gleich ist es geschafft … Sie legte das Telefon wieder weg, ohne mit jemandem gesprochen zu haben. Ihre umherirrenden Blicke deuteten keine schnelle Lösung an. Das war zu viel. Ich gab auf. Demütig schob ich meinen Einkaufswagen mit den beiden armseligen Wasserkästen an eine andere Kasse. Nach wenigen Minuten hatte ich es dann endlich geschafft. Auf dem Weg nach draußen verfluchte ich innerlich den großen Herrscher über den Supermarkt, dass er mir eine kostbare halbe Stunde meines Lebens gestohlen hatte.
Mütterchen “Britta” im Maggi-Kochstudio
Erinnert sich noch jemand an das zweiteilige Fernsehspiel “Britta” von 1977? Mir fiel das kürzlich wieder ein, als ich die “Britta”-Darstellerin als Muttchen mit ihrem unerzogenen, erwachsenen Rockersöhnchen im Maggi-Kochstudio sah. Der Sohn quengelte ständig nur “mag ich nicht, ess ich nicht” oder Ähnliches. Dem hätte ich nichts mehr gekocht. Jedenfalls dachte ich an diesen Film, der damals ziemlich erfolgreich war und den ich natürlich auch gesehen habe. Diesen Boris mit der großen Brille und dem großen Mund, der ständig irgendwie schmatzte, fand ich so abstoßend. Mir war es ein Rätsel, warum gerade der Typ ein solcher Frauenheld war. Britta bekam damals jedenfalls ein Kind von Boris. Und wenn man die Geschichte weiterspinnt, könnte man vermuten, der Typ im Kochstudio ist eben dieser Sohn Jens, der sich genauso als Macker aufspielt wie sein Vater. Aber wie dem auch sei, ich würde mir den Britta-Film liebend gern noch einmal ansehen. Mittlerweile gibt es ja jede Menge Kultserien und -filme auf DVD, vielleicht kommt irgendwann auch dieser dran.
Mittwoch, 10. Januar 2007
Neues Handwerkszeug
Vor kurzem bekamen wir von Freunden eine Tüte Walnüsse aus eigener Ernte geschenkt. Walnüsse schmecken lecker, haben aber leider die unangenehme Eigenschaft, vor dem Verzehr noch ihrer harten Schale entledigt werden zu müssen. Ich erinnerte mich mit Grauen an die Nebenwirkungen einer Haselnussknackaktion vor einiger Zeit: umherfliegende Schalenstückchen und immer wieder die Gefahr, sich mit dem altertümlichen Gerät die Finger zu klemmen (was auch das eine oder andere Mal passierte). Ich beschloss, dass ein neuer Nussknacker Einzug in unseren Haushalt halten musste.
Da ist er nun – der Power Crack:
Mit dem macht das Nüsse knacken Spaß, denn es fliegt nichts durch die Gegend und die Finger werden auch geschont.
Gefunden und gekauft habe ich ihn bei Amazon.de Marketplace. Dort spart man übrigens gegenüber dem direkten Kauf bei diesem Händler 3 Euro. Der Artikel selbst ist 1 Euro billiger und die Versandkosten liegen 2 Euro niedriger. Warum das so ist, muss ich jetzt nicht verstehen. Deshalb habe ich den zweiten Nussknacker (für eben jene Freunde mit dem Walnussbaum) auch über Amazon bestellt.
Ach ja, es gab noch eine Küchenhelfererweiterung: die Lurch Cuisipro-Zange, wie wir sie bei Tim Mälzer kennen gelernt haben:
Endlich einmal Bratgut wenden, ohne zwei Werkzeuge oder die Finger verwenden zu müssen. Ich hatte ja vor Weihnachten schon bei Ikea vor solchen Zangen gestanden, aber dann entschieden, es müsse eine “echte” sein.
Sonntag, 14. Januar 2007
Wenn Griechen hinter Griechen kriechen
Gestern Abend waren wir mit einem befreundeten Paar beim Griechen. Nein, nicht zum Kriechen, sondern zum Essen. Ein Tisch war zwar reserviert, aber es war dermaßen voll, dass wir trotzdem einen Moment warten mussten. Mir war schon reichlich warm, denn wir waren die vier Kilometer dorthin zu Fuß gegangen. Nach einer Weile bot man uns einen Tisch in der oberen Etage an. Wir akzeptieren, denn auf den bevorzugten Platz im Erdgeschoss hätten wir noch eine Weile warten müssen. Ich überlegte schon, dass es keine gute Idee gewesen war, an einem Samstagabend und auch noch in der Woche der Nostalgiepreise zum Griechen zu gehen. Am Nebentisch saß eine Gruppe von etwa acht Leuten. Bei denen ging es recht laut zu, besonders einer der Männer fiel akustisch extrem aus der Rolle. Er brüllte zum Beispiel: “Ich stornier mein Essen, ich will gar nichts mehr!” Es wurde schnell deutlich, dass diese Gäste nicht fröhlich und ausgelassen waren, sondern schlecht gelaunt und gereizt. Als es wieder einmal extrem laut wurde, ließ Jörg eine Bemerkung über die Lautstärke fallen, die dort auch vernommen wurde. Ein Frau im Streifen-T-Shirt versuchte sich zu entschuldigen mit: “Wir wissen ja, wie es ist.” Mir war das schon unangenehm gewesen, denn außer der Lautstärke taten diese Leute nichts, was zu einer Beschwerde oder gar zu einem Rauswurf Anlass gegeben hätte.
Dann wurde nebenan das Essen serviert. Der offensichtlich betrunkene Mann verweigerte das Essen, eine Frau rief dem Kellner zu: “Dann packen Sie es ein!” Der Betrunkene war auch damit nicht einverstanden: “Nein! Ich hab das storniert, ich nehm das nicht mit! Und ich bezahl auch nichts dafür! ” Daraufhin rief die Frau: “Aber ich nehm das mit und bezahl es!” Zum Glück aß man dort recht schnell auf, denn mittlerweile wurde der Betrunkene noch auffälliger. In einem Streitgespräch mit einem der anderen Männer stand er auf, und wie zu erwarten kippte sein Stuhl um. Natürlich guckten alle Leuten an den Nebentischen, und er brüllte lallend: “Mir iss nur der Stuhl umgekippt. Esst weiter!” Dann wurde der Kellner zum Bezahlen gerufen. Oh je, der würde seine Freude haben, denn natürlich wollten alle einzeln bezahlen. Außer dem Betrunkenen natürlich, der wollte gar nicht bezahlen, aber eine Frau am Tisch schien seine Rechnung begleichen zu wollen. Es dauerte bestimmt eine Viertelstunde, bis die Bezahlerei erledigt war. Und schwupps, standen sofort vier bis fünf Leute am Tisch auf, ich hörte noch die Worte: “Jetzt aber schnell raus hier.” Die Verbleibenden gingen kurz danach, die Streifenfrau entschuldigte sich noch einmal bei uns. Übrig blieb der Betrunkene, den sie nicht zum Mitgehen hatten überreden können. Aggressiv hatte er die mehrfache Aufforderung einer der Frauen abgewehrt: “Ich trink mein Bier aus!” Schließlich nahm ihm die Frau sein Bierglas weg, aber er griff trotzig zu einem halbvollen Bierglas, das einer der anderen Männer stehen gelassen hatte. Die Frau gab auf und verschwand. Immerhin war er jetzt ruhig und saß mit hängendem Kopf vor dem Bierglas. Ich fragte mich schon, ob er irgendwann einschlafen und vom Stuhl kippen würde. Doch so weit kam es nicht, es dauerte wohl eine Viertelstunde, dann stand er plötzlich auf und steuerte auf die Treppe zu. Mich hat es nur gewundert, dass wir kein Rumpeln hörten.
Als es später ruhig wurde und die meisten Leute schon gegangen waren, fragten wir den Kellner, was man denn mit solchen Leuten mache. Er meinte, da könne er nicht viel machen und Rauswerfen schon gar nicht, das müsse schon der Chef veranlassen. Er erzählte dann, die anderen Leute seien Geschwister und Freunde des Betrunkenen. Vier von ihnen hätten schon vor dem Servieren des Essens wieder gehen wollen, weil er so ausfallend geworden sei, aber da hätte das Essen schon fertig in der Küche gestanden. Außerdem seien 25 Euro von der Rechnung offen geblieben, das hätte er seinem Chef noch gar nicht erzählt.
Der Rest des Abends war dann allerdings sehr schön, nur fehlte mir ein Fenster für Frischluft und etwas Abkühlung. Leider konnte ich gar nicht viel von der Hauptspeise essen; das war schade und wunderte mich, an dem bisschen Tsatsiki mit einem Stück Brot vorweg konnte es bestimmt nicht gelegen haben.
Montag, 15. Januar 2007
Tierisches
Bei schlechtem Wetter wird es gelegentlich eng im Katerregal:
Und die zehnjährigen Katzendamen fallen ins Kinderstadium zurück, graben Bällchen aus irgendwelchen Ecken aus und fangen an, Fußball quer durchs Wohnzimmer zu spielen.
Mittwoch, 17. Januar 2007
Zurechtgebogene Wirklichkeit
Man weiß ja, dass man bei weitem nicht alles glauben darf, was einem im Fernsehen als Wahrheit angeboten wird. Gerade bei den Doku-Soaps auf den Privatsendern, die ich zur Unterhaltung immer mal gerne schaue, ist manches reichlich unglaubwürdig. Als ich kürzlich sah, dass eine vierköpfige Familie innerhalb eines Tages mit dem kompletten Inhalt einer Wohnung umziehen wollte und morgens beim Eintreffen des Lkws noch keine einzige Kiste gepackt war, fragte ich mich, für wie blöd die uns Zuschauer eigentlich halten.
Gestern Abend wurde beim Perfekten Dinner die Wirklichkeit ein wenig angepasst. Die Gastgeberin des Tages wohne in Offenbach, wurde uns mitgeteilt. Das läge nur fünfzehn Minuten von Frankfurt entfernt und biete fußläufige (pfui, hässliches Wort!) Einkaufsmöglichkeiten. Im selben Moment sah man die Teilnehmerin mit Einkaufskorb auf die (Frankfurter!) Kleinmarkthalle zugehen. Ach schau an, so nah liegt das an Frankfurt – nur fünfzehn Gehminuten entfernt! Da muss mir doch in all den Jahren, die ich im Rhein-Main-Gebiet lebte und in Frankfurt arbeitete, etwas Wesentliches entgangen sein.
Freitag, 19. Januar 2007
Sturm überstanden
Als ich gestern Nachmittag gegen 16:15 Uhr das Büro verließ, hatte ich Glück, ein Regenloch erwischt zu haben. Es tröpfelte nur leicht und so kam ich recht trocken zum Auto. Unterwegs machte ich einen Zwischenstopp, um kurz eine Kleinigkeit einzukaufen; da nahmen Wind und Regen schon zu. Als ich zu Hause war, ging es richtig los: heftiger Sturm mit ebenso heftigen Regenfällen, später auch mit Gewitter. Eine Stunde dauerte das an, dann beruhigte sich das Wetter wieder. Um 21 Uhr kamen erneut Sturm und Regen zu uns, wenn auch nicht ganz so stark wie zuvor. Wir haben einen kleinen Dachschaden zu verzeichnen, die Dachpappe auf der Gartenhütte hat sich an einer Seite gelöst. Außerdem hängt eines unserer Sichtschutzzaunelemente ein klein wenig schief, aber auch das lässt sich schnell wieder richten.
Heute Nachmittag bei Tageslicht stellte ich dann noch fest, dass fast alle unsere Zypressen schief stehen. Gestern Abend hatte ich nur gesehen, dass die Feuerdornhecke beim Nachbarn vom Sturm auf die Straße gebogen wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass auch unsere Hecke leiden würde, denn der Wind kam hauptsächlich aus Westen und da steht das Haus davor. Wenn man aber sieht, welch dicken Bäume ein Sturm entwurzeln oder knicken kann, ist das im Grunde kein Wunder.
Sonntag, 21. Januar 2007
Zypressenhalterung
Die schiefen Bäume sind nun befestigt und geradegezogen. So werden sie die nächsten drei bis vier Wochen angebunden bleiben und werden dann hoffentlich wieder ihren senkrechten Wuchs haben.
Mittwoch, 24. Januar 2007
Nachmitternachtshäppchen
Heute Nacht gegen halb vier muss ich wohl zufälligerweise gerade einen sehr leichten Schlaf gehabt haben, sonst hätte ich sie bestimmt nicht gehört: Mit tiefen “Mroauw”-Rufen brachte uns Moni ein nächtliches Häppchen vorbei und legte es vor der Schlafzimmertür ab. Da ich sowieso gerade wach war, stand ich auf und bedankte mich artig, obwohl ich wahrlich keinen Appetit auf das kleine Mäuschen habe. Glücklicherweise war die Maus schon ziemlich platt und deswegen recht harmlos. Es gibt nämlich nichts Schöneres als lebend gefangene Mäuse, die von den Katzen im Haus losgelassen werden. Mit einem “Ach, du, ich habe gerade keinen Hunger und will auch nicht damit spielen”-Blick dreht sich die liebe Katze um, geht ihres Weges und überlässt uns Menschen das mühsame Einfangen einer Maus. Haben wir alles schon erlebt.
Freitag, 26. Januar 2007
Mangelhafte Einkaufsergonomie
Einkaufen ist manchmal auch Arbeit und deshalb finde ich, dass die Ausstattung eines Ladens auch ergonomisch gestaltet sein sollte – also handhabbar und komfortabel. Leider ist das nicht immer so und ich frage mich, warum es so ist wie es ist und nicht anders.
In letzter Zeit gehe ich häufig im fünfhundert Meter entfernten, neu eröffneten Aldi-Markt einkaufen. Dort gibt es große Einkaufswagen, deren Boden sich für mein Befinden allerdings zu weit unten befindet. Tieferlegung mag beim Auto einen sportlichen und ästhetischen Hintergrund haben, wenn ich jedoch zum Befüllen und Entleeren einen Einkaufswagens Arme wie ein Orang-Utan brauche, finde ich das reichlich unkomfortabel. Andererseits fährt sich auch ein tiefergelegtes Auto nicht so komfortabel wie ein gewöhnliches, da hätten wir doch eine Parallele. Schon beim Befüllen des Wagens – gerade bei kleinen Dingen – muss ich mich ziemlich weit reinhängen, wenn ich die Ware ordentlich legen und nicht fallen lassen möchte. Es ist mir schon klar, dass die Wagen diese Dimension haben, um einen monatlichen Großeinkauf problemlos fassen zu können. Kunden- und rückenfreundlich sind sie jedenfalls nicht und ich weiß nicht, wie ältere Herrschaften, die nicht mehr so beweglich sind, damit zurechtkommen. Und dann kommen wir zur Kasse: Mit graust es jedes Mal ein wenig, wenn ich an das Aus- und Wiedereinpacken meiner Einkäufe denke. Ich muss mich schon geschickt neben dem Einkaufwagen positionieren, um möglichst gut alles aus den Tiefen auf das Band befördern zu können. Am Scanner der Kasse geht es dann so schnell, dass ich kaum nachkomme, die Einkäufe wieder im Wagen zu verstauen. Während das Transportband vor der Kasse mehrere Meter lang ist, gibt es hinter der Kasse leider gar keins. Ja, ich verstehe schon, ich kaufe beim Discounter ein und dort spart man zugunsten der Preise an vielem, also auch an einem zweiten Transportband. Aber es würde schon viel helfen, wenn die Abstellfläche hinter der Kasse nur doppelt so groß wäre: ein halber Meter Band gespart und ein halber Meter Anbau am anderen Ende dran, das wäre doch bestimmt nicht teurer gewesen. So drängen sich die Waren auf der winzig kleinen Fläche und ich habe immer wieder Angst, etwas hinunterzuwerfen oder spätestens beim Abtauchen in den tiefergelegten Wagen fallen zu lassen. Vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeschickt zum Einkaufen.
Unheimliche Spuren
Heute Nacht hatte es schon ein klein wenig geschneit und im Laufe des Tages kamen noch einige Flocken dazu, so dass sich stellenweise eine dünne Schneedecke bildete. Spuren, die sonst unsichtbar bleiben, sind im Schnee zu erkennen. So stellten wir heute Nachmittag unangenehm überrascht fest, dass jemand durch unseren Garten gelaufen ist:
Einmal von rechts kommend hin zum Rosenbogen und wieder zurück auf die Terrasse führen diese Fußspuren; auch im Vorgarten sind Spuren zu erkennen, allerdings weniger deutlich. Ich habe jetzt ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich mir vorstelle, dass da nachts jemand durch die Gärten schleicht oder vielleicht tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, einen Blick von der Terrasse ins Wohnzimmer wirft.
Donnerstag, 1. Februar 2007
Lehrkräfte
So mancher Lehrer aus der Schulzeit bleibt einem in Erinnerung, und meistens sind es diejenigen mit den besonderen Eigenheiten.
Eine meiner ersten Lehrerinnen in der Grundschule war ein Fräulein Siebenhühner. Ja, damals unterschied man noch zwischen Frau und Fräulein, und diese Anrede änderte sich auch nicht mit dem Alter. Ein Fräulein blieb ein Fräulein, auch wenn es wie dieses Fräulein Siebenhühner schon kurz vor der Pensionierung stand. Das Fräulein trug immer gedeckte Kleidung und hatte die Haare zu einem Knoten zusammengesteckt. Seine Lehrmethoden entsprachen ganz der alten Schule und so bekam man schon einmal mit dem Stöckchen auf den Rücken geklopft, wenn man nicht gerade saß. Dem alten folgte zum Glück nach nicht allzu langer Zeit ein junges Fräulein, das viel kinderfreundlichere Lehrmethoden hatte und bald schon durch Heirat zur Frau wurde.
In der Realschule hatte ich einen Klassenlehrer, der seinen Schülern gerne durch eine Geste zeigte, wie begriffsstutzig sie waren. Dazu legte er die Hand waagerecht vors Gesicht, jedoch nicht vor die Stirn, wie man es macht, um sich vor blendender Sonne zu schützen, sondern vor die Augen. “Ihr stellt euch so blöd an, dass ihr die Lösung gar nicht sehen könnt”, sollte das wohl heißen. Fraglich ist jedoch, ob so etwas einem Schüler weiterhelfen kann; ich kann mich jedenfalls nur an ein Gefühl des Unwohlseins erinnern.
Eine Sportlehrerin wird für mich ebenfalls unvergesslich bleiben, auch wenn ich ihren Namen längst verdrängt habe. Als ich bei einen Volleyballspiel den Ball neben mich aufschlagen ließ, ohne eine Reaktion zu zeigen, schrie sie mich an, ich hätte wohl Tomaten auf den Augen. Ich muss jetzt wohl nicht erwähnen, dass dies keine besonders gute Motivation war. Nebenbei sei noch angemerkt, dass ich später jahrelang im Verein Volleyball spielte und so untalentiert doch nicht gewesen sein konnte.
Auf dem Gymnasium gab es ein Trio älterer Damen, die wir manchmal gerne gemeinsam in ein Auto gesetzt hätten, um sie dann verunglücken zu lassen. Tja, so sind eben die Schülerfantasien, nicht immer besonders freundlich. Eine der drei Damen durfte ich im ersten Halbjahr als Klassenlehrerin im Fach Deutsch genießen (im zweiten Halbjahr kam das neue Kurssystem). Sie führte ihren Unterricht sehr streng und ließ sich nebenbei gern über die Unsitte aus, dass Schüler mit dem eigenen Auto zur Schule fahren; dies hätte sie wohl gern verboten.
Die zweite Dame in der Runde unterrichtete Biologie. Sie trug auffallend dick aufgetragenes Make-Up, und wir befürchteten ständig, es könnte plötzlich mitten im Unterricht vom Gesicht bröckeln. Unverkennbar war, dass sie aus Hessen stammte, denn wenn sie wieder einmal über die “Kieselalgen” dozierte, wurden die uns als “Kieselalschen” präsentiert. Überhaupt liebte sie den Frontalunterricht und redete neunzig Prozent der Zeit selbst. Es war langweilig und wäre todlangweilig gewesen, wenn sie nicht in mindestens jedem zweiten Satz ein “nun jetzt” eingebaut hätte. So konnten wir uns die Zeit damit vertreiben, Strichlisten anzufertigen und dann zu vergleichen, in welcher Stunde sie am häufigsten “nun jetzt” gesagt hatte.
Ebenso langweilig unterrichtete ein Lehrer das Fach Gemeinschaftskunde, so dass irgendjemand aus seinem Namen “Praetorius” ein “Prähistorius the lahmest” machte.
Zu guter Letzt bleibt mir mein Deutsch-Leistungskurs-Lehrer mit einem Vergleich aus der Lebensmittelverarbeitung in Erinnerung. Zur Bearbeitung eines literarischen Werkes gab er uns den Hinweis: “Wir müssen nun aus dem Ochsen, den er uns vorgesetzt hat, einen Brühwürfel machen.”
Montag, 5. Februar 2007
Abendliche Deutschstunde
Gestern Abend im Theater am Aegi: Die große Bastian-Sick-Schau. Schau natürlich, nicht Show. Das Publikum: größtenteils deutlich jenseits der vierzig, mindestens die Hälfte in die Schubladen Deutschlehrer, Germanistikprofessor oder Germanistikstudent passend. Ausverkauft war es, natürlich. Und sehr unterhaltsam. Selbst wenn man vieles schon im Spiegel online oder in den Büchern gelesen hat. Den Publikumstest habe ich nicht bestanden – ich schäme mich, bei einer der vier Fragen lag ich falsch. Aber “vierzehntäglich” ist wirklich kein geläufiger Begriff …
Donnerstag, 8. Februar 2007
Bin ich dem damals begegnet?
Seit dem 23. Januar läuft im Landgericht Hannover der ziemlich spektakuläre Indizienprozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Karen Gaucke und der gemeinsamen Tochter (wer diesen Fall nicht kennt, kann sich hier beim NDR informieren).
Ich verfolge regelmäßig die Berichte in der Presse darüber, denn so furchtbar eine solche Tat auch ist, so schrecklich faszinierend ist es, was im Laufe der Zeit durch die Ermittlungen aufgedeckt wurde.
Nun war ja schon seit langem bekannt, dass der Angeklagte ein Manager bei der TUI gewesen ist. Irgendwann hieß es, bei einer Tochterfirma des Konzerns. Und jetzt war endlich zu lesen, dass er bei TUI Leisure Travel gearbeitet hat. Wie gruselig! Dort war ich auch mal vier Wochen lang als Zeitarbeitssklavin beschäftigt. Das war allerdings im Sommer 2001. Ich frage mich nun, ob dieser Herr P. damals auch schon dort gearbeitet hat und mir auf dem Flur hin und wieder begegnet ist. Erkannt habe ich ihn auf den Fotos jedenfalls nicht, aber das hat nicht unbedingt etwas zu sagen.
Freitag, 9. Februar 2007
Ein halber Tag Schnee
Gestern Nachmittag ist Schnee bei uns eingetroffen. In dicken Flocken fiel er vom Himmel, ich war mir beim Blick aus dem Bürofenster allerdings recht sicher, dass davon nichts auf der Straße liegen bleiben würde. Doch falsch, er blieb und die Heimfahrt gestaltete sich ein wenig rutschig. Wenn in einer Tempo-30-Zone tatsächlich keiner schneller als 30 km/h fährt, will das schon mal was heißen. Bis zum Abend schneite es und so sah unser Garten unter der dicken Schneedecke aus:
Wie nicht anders zu erwarten verschwand das Weiß über Nacht wieder und ich vermute mal, das war unser Winter für dieses Jahr gewesen.
Sonntag, 11. Februar 2007
Typisch Sonntag und PC-Murks
Da nehmen wir uns fast jede Woche vor, sonntags mal wieder einen schönen Spaziergang zu machen und was passiert: es regnet. Gut, manche Leute würden nun sagen, man könne bei jedem Wetter rausgehen. Doch bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und Dauerregen macht das keinen Spaß. Ich kann mich dann auch ganz gut zu Hause beschäftigen, auch wenn ich wieder einmal nicht das gemacht habe, was ich eigentlich vorhatte. Ich befürchte, die 30-Tage-Testversion von Corel Paint Shop Pro X ist irgendwann abgelaufen, ohne dass ich es ausgiebig getestet habe.
Dann riefen meine Eltern an, um wieder einmal von ihrem nicht funktionierenden PC zu berichten. Im August haben sie den gekauft und haben seitdem Probleme mit ständigen Abstürzen. Ich habe von Anfang an gesagt, dass da wohl irgendetwas an der Hardware faul sein muss und es nichts nützt, abzuwarten. Im Dezember haben sie den PC endlich in den Laden gebracht. Dort konnte man nach angeblichen ausführlichen Testläufen keinen Fehler finden und schob die Ursache auf eine vorhandene Hardware wie Drucker oder Scanner. Wie nicht anders zu erwarten traten die Abstürze nach wie vor auf. Mehr als immer wieder zu sagen, abwarten würde nichts bringen, konnte ich nicht. Aber man kann ja schließlich warten, bis gar nichts mehr geht. Dieser Fall ist jetzt eingetreten. Ich ärgere mich ein klein wenig, dass ich damals im August die Auswahl für meinen PC nicht eine oder zwei Wochen früher getroffen habe, dann hätte ich vorgeschlagen, gleich einen zweiten für meine Eltern mitzubestellen. Dann hätten sie jetzt einen dreijährigen Vor-Ort-Service und der Techniker würde das defekte Teil austauschen und nicht eine Woche lang herumtesten ohne Ergebnis. Mich regt diese Geschichte immer wieder auf und ich wäre froh, wenn man ihnen kulanterweise einen neuen PC geben würde, damit endlich Ruhe ist.
Donnerstag, 15. Februar 2007
Veraltete Technik mit Krücke
Im Dezember lobte ich noch laut meinen über neun Jahre alten Grundig-Videorekorder, der mir vor Weihnachten brav die ganze Lindenstraßen-Kultnacht aufgenommen hatte. Anschauen konnte ich sie auch noch, dann war es vorbei. Das Bild lief nur noch durch und die Vermutung, es läge an einer abgenutzten Kassette, bestätigte sich leider nicht. Aber kein Problem, schließlich hatten wir noch einen zweiten – wenn auch noch etwas älteren – Videorekorder im Keller stehen. Leider währte die Freude nicht lange, denn schon ein paar Tage später zeigte er dieselben Symptome. Eine Reinigung brachte beim Rekorder 1 keinen Erfolg, auch beim Rekorder 2 nicht. Der Rekorder 1 hatte dieses Problem ziemlich genau zwei Jahre zuvor schon einmal, damals waren irgendwelche Andruckrollen ausgeleiert. Wir hätte ja jemanden, der ihn wahrscheinlich wieder kostenlos reparieren würde, aber er hat im Moment viel anderes zu tun und kämpft nebenbei noch mit heftigen Zahnproblemen. Die Aussicht auf einen funktionierenden Rekorder war also zunächst einmal gleich Null. Doch der technisch begabte Mann des Hauses setzte sich noch einmal dran und führte eine Intensivreinigung des Innenlebens von Rekorder 2 durch. Die war dann erfolgreich und so haben wir im Moment wenigstens ein funktionierendes Gerät.
Auf Grund dieser technischen Probleme habe ich mich intensiver über DVD-Festplattenrekorder informiert und hätte auch schon ein Modell gefunden, das in Frage käme. Doch bei einem Betrag von 400 bis 500 Euro überlege ich dann doch lieber sehr genau, ob und was ich kaufe. Außerdem könnten wir uns auch einen digitalen Satellitenreceiver mit Festplatte hinstellen und zusätzlich einen normalen DVD-Player benutzen. Es hat beides Vor- und Nachteile, vor allem, wenn es darum geht, eine Aufnahme dann doch mal auf DVD zu brennen. Zum Glück funktioniert der Videorekorder wieder, so dass wir eine Entscheidung so schnell nicht treffen müssen.
Mir fiel dann ein, dass ich irgendwo schon einmal von Online-Videorekordern im Internet gelesen habe. Einer dieser Dienste ist kostenlos, und den habe ich am letzten Wochenende getestet. Es hat alles einwandfrei geklappt, doch braucht man schon etwas Geduld, um die Aufnahmen herunterzuladen. Will man sie nur am PC anschauen, hat man es damit schon geschafft. Die Qualität der Aufnahmen ist allerdings nicht so toll, dass man Freude daran hat; also besser auf DVD brennen, auf dem Fernseher sieht das ganz ordentlich aus. Und da beim Brennen die Dateien erneut kodiert werden müssen, dauert das noch einmal … Eben mal schnell was aufnehmen und direkt im Anschluss gucken geht da leider nicht.
Trotzdem: Sollte unsere noch vorhandene alte Technik wieder einmal humpeln, dann werde ich auf diesen Krückstock zurückgreifen.
Freitag, 16. Februar 2007
Beim alten Hahn
Gestern Abend waren wir (= sechs Kollegen) in der Alten Hahnenburg in Hannover-Bemerode essen. Gewählt hatten wir das Restaurant, weil eine Kollegin direkt um die Ecke wohnt und schon oft dort war, außerdem liegt es nicht allzuweit von unserem Arbeitsplatz entfernt, so dass eigentlich niemand hätte lange hin und her fahren müssen. In der Realität war es anders, denn die daneben wohnende Kollegin fuhr nach Feierabend erst einmal nach Hause, ein Kollege arbeitete sowieso nur bis mittags, ein anderer musste nachmittags seine kleine Tochter von der Tagesmutter abholen und ein weiterer ist ein Beinahe-Ex-Kollege, der in Altersteilzeit ist und von zu Hause kam. Es blieben also nur zwei übrig, die bis halb sechs arbeiteten und sich dann langsam auf den Weg machten.
Der Abend war sehr nett und unterhaltsam, das Essen war sehr gut. Nicht immer erlebt man es, dass das Gemüse knackig, grün (in meinem Fall der Broccoli) und sehr heiß auf den Teller kommt, und auch meine Kroketten hatten einen ungewöhnlich leckeren, zitronigen Geschmack. Wer also Gerichte mit Fleisch (Schwein, Rind oder Lamm) und die rustikale Atmosphäre eines gemütlichen deutschen Restaurants mag, ist dort gut aufgehoben. Positiv aufgefallen ist mir auch die äußerst freundliche und immer zu Scherzen aufgelegte Bedienung, die nicht einmal den Verhörer beim Abräumen (“na, geht’s” verstanden als “noch ein Pils”) mit Mißmut, sondern mit Heiterkeit aufnahm – ganz unabhängig davon, dass sich für das falsch gelieferte Pils dann noch ein Abnehmer an unserem Tisch fand.
Montag, 19. Februar 2007
Rasender Montag
Heute ist Rosenmontag und den Brüdern Grimm zufolge soll der Name vom mittelhochdeutschen “Rasenmontag” abstammen. Hier im nördlichen Deutschland kriegt man vom Karneval nicht sehr viel mit. Natürlich gibt es auch in Hannover einen Umzug am Sonntag, aber es dringen keine Ausläufer in die umliegenden Gebiete vor. In meiner alten Heimat war zur Fastnachtszeit viel mehr los – kein Wunder bei der Nähe zur Karnevalshochburg Mainz. Ich vermisse allerdings dieses närrische Treiben überhaupt nicht, und so hatte ich auch vergessen, welch besonderen Tag wir heute haben – bis mir auf dem Weg zur Arbeit ein Kind mit schwarzem Hut und schwarzer Fliegenbrille entgegenkam.
Als Kinder gingen meine Schwester und ich natürlich auch schön kostümiert zu Fastnachtsfeiern oder zum Kindermaskenball: als Cowboy und Indianer. Niedlich sah es schon aus, der kleine Indianer mit schwarzer Zopfperücke und Kriegsbemalung, das Cowboymädchen mit kurzem Röckchen, Weste und Hut. Ein Foto habe ich leider nicht, diese Erinnerungsdias lagern alle bei meinen Eltern. Eigenartigerweise kann ich mich an keine anderen Kostüme erinnern und es gibt auch nur diese Cowboy- und Indianerfotos. Eins weiß ich aber ganz sicher: Ich wollte immer ein Prinzessinnenkostüm haben, aber dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen. Nach der Kinderfastnacht folgten einige fastnachtslose Jahre: zu alt für Kindermaskenbälle, zu jung für die Veranstaltungen der Erwachsenen.
Erst mit neunzehn hatte ich dann wieder Spaß an Maskenballbesuchen, wobei aber die Verkleidung nicht im Vordergrund stand.
Viel Spaß gemacht hat die Fastnacht im Jahr 1984. Zu dritt, manchmal auch zu viert, dachten wir uns Verkleidungen für die Motto-Maskenbälle an den Samstagen aus. So sah das damals aus:
Zirkus, 14.01.1984
Goldrausch, 21.01.1984
Südsee, 28.01.1984
Monster, 11.02.1984
Im folgenden Jahr besuchte ich noch einen einzigen Maskenball und hatte seitdem überhaupt keine Berührungspunkte mehr mit dem Karneval. Doch, einer blieb noch bis jetzt: Ich schaue mir jedes Jahr die Kölner Stunksitzung im Fernsehen an.
Dienstag, 20. Februar 2007
Von daher macht das Minus Sinn
Ich bin froh, dass sich der umgangssprachliche Ausdruck “nicht wirklich” nicht wirklich durchgesetzt hat und nicht mehr in jedem dritten Satz mancher Leute zu hören ist. Umso schlimmer trifft mich jetzt das “von daher”. Manchmal höre ich das so oft hintereinander wie damals meine Biologielehrerin ihr “nun jetzt” in ihre Sätze eingebaut hat. Ein einfaches “daher” oder auch mal ein “deshalb”, “darum” oder “deswegen” würde mich schon sehr erfreuen.
“Das macht Sinn!” Mir macht dieser Satz eine Gänsehaut. Wer verbirgt sich hinter dem “Das”? Das Mädchen vielleicht? Und wie “macht” es den Sinn? “Das (Mädchen) macht Unsinn/Blödsinn” würde mir noch einleuchten, aber Sinn? Kann man Sinn wie einen Kuchen oder Musik machen? Und weil der Sinn heutzutage fast nur noch gemacht wird, bin ich jedes Mal hoch erfreut, wenn ich höre, dass etwas sinnvoll ist oder einen Sinn ergibt.
Mitleid habe ich mit dem armen Bindestrich, der so in Vergessenheit gerät. Schlimmer noch, er wird ständig mit falschem Namen angeredet. Man stelle sich nur mal vor, man würde ständig als Silvia angesprochen werden, wenn man Sabine heißt oder Thorsten müsste sich immer “Hallo Thomas” zur Begrüßung anhören. Im Internet jedoch ruft man die Seite “Sparkasse minus Hannover” auf oder man schickt eine E-Mail an “Anna minus Lena ät web.de”. Ich frage mich, wie rechnet man zum Beispiel “Anna minus Lena” aus? Das “n” und das “a” werden von Anna abgezogen, dann bleibt … ach nein, das ist mir zu kompliziert. Kann man nicht Anna und Lena wieder mit Bindestrich sprechen und die Matheaufgaben weglassen? Mittlerweile bin ich auch froh, dass ich bei der Heirat keinen Doppelnamen zugelegt habe. Mir waren diese Bindestrich-Konstrukte noch nie sehr sympathisch und in den heutigen Zeiten müsste man auf die Frage nach dem Namen womöglich “Lieschen Müller minus Meier” antworten.
Freitag, 23. Februar 2007
Günstiger Bücherkauf
Schon seit einiger Zeit stand der neue Roman “Das Echo der Schuld” von Charlotte Link auf meiner Bücherwunschliste. Allerdings schrecke ich immer davor zurück, 22 Euro für ein Buch auszugeben. Deshalb kaufe ich meistens die preiswerteren Taschenbuchausgaben. Dieses Buch jedoch gibt es bis heute nur als gebundene Ausgabe. Also habe ich mich in der Zwischenzeit bei eBay umgeschaut, denn viele Leute verkaufen ihre ein Mal gelesenen Bücher weiter. Ich kann mich nicht von Büchern trennen (von wenigen Ausnahmen abgesehen), denn es sind meine Bücher und ich möchte sie immer griffbereit haben, um sie nochmals lesen zu können. Doch zurück zum “Echo der Schuld”. Ich habe das Buch am Sonntag für die Hälfte des regulären Preises gekauft und am Mittwoch war es in der Packstation angekommen. Das Buch sieht tatsächlich aus wie neu und mit solch einem Exemplar ohne Gebrauchsspuren macht das Lesen noch mehr Spaß.
Selbst reingelegt
Vor einiger Zeit habe ich mein Konto auf elektronische Kontoauszüge umgestellt. Bis dahin hatte ich mehr oder weniger regelmäßig meine Kontoauszüge am Automaten der Sparkasse ausdrucken lassen. Aber wozu sich diese Papierstapel zu Hause hinlegen, dachte ich mir, schließlich genügt eine Datei, die ich mir bei Bedarf ausdrucken kann. Außerdem will keiner meine Kontoauszüge sehen, nicht einmal mehr das Finanzamt. Und wenn es tatsächlich einmal notwendig sein sollte, kann man einen Beleg nacherstellen lassen. Ich habe mich also angemeldet und auch zweimal Kontoauszüge abgerufen, es hat also alles prima geklappt. Doch gestern fand ich einen dicken Brief von der Sparkasse im Briefkasten. Wie, die schicken mir Kontoauszüge? Was ist denn da jetzt schiefgelaufen? Das waren meine ersten Gedanken und ich sah mich schon Beschwerdeanrufe tätigen. Doch langsam, langsam, flüsterte eine Stimme hinten in meinem Kopf. Weißt du noch, wann du die letzten Kontoauszüge abgerufen hast? – Ach, das kann noch nicht so lange her sein! – Nicht so lange? Wann war es denn? – Hm, äh, na ja … Wer weiß, vielleicht war ja was dran an den Vermutungen der inneren Stimme. Ich schaltete den PC ein, schaute in meinen Kontoauszugsordner und siehe da: eine Datei vom Oktober und eine vom November! Okay, da hatte ich mich selbst reingelegt mit meiner falschen Einschätzung der Zeit und meiner Vergesslichkeit. Nun erinnert mich mein Outlook am letzten Tag jedes Monats daran, die Kontoauszüge abzurufen.
Sonntag, 25. Februar 2007
Vorübergehend nicht erreichbar
Schon im August letzten Jahres waren wir für ein Wochenende telefonisch nicht erreichbar und jetzt ist dasselbe wieder passiert. Wir stellten erst gestern Abend zufällig fest, dass unser Telefonanschluss gestört ist. Sicher ist nur, dass es am Donnerstagabend noch funktionierte. Jörg telefonierte mit einer netten Mitarbeiterin der Störungsstelle mit dem Ergebnis, dass sich jemand morgen zwischen 8 und 12 Uhr darum kümmern wird. Immerhin ist der DSL-Anschluss in Ordnung, das hätte ich viel eher bemerkt, wenn der gestört wäre.
Freitag, 2. März 2007
Samstag, 3. März 2007
Mein Auto
Gestern hat es im Alter von 14 Jahren, 10 Monaten und 23 Tagen den Kilometerstand 200.000 erreicht. Wir sind also gemeinsam sozusagen fünf Mal um den Äquator gefahren oder haben schon mehr als die Hälfte der Strecke zum Mond hinter uns gelassen.
September 1994, am Sognefjord in Norwegen
So lange habe ich noch nie ein und dasselbe Auto gefahren. Es wäre nun aus verschiedenen Gründen an der Zeit, mich von diesem Gefährt zu verabschieden und mir ein neues (gebrauchtes) zuzulegen, zumal im Oktober wieder der TÜV fällig ist und ich keine Lust auf größere Ausgaben für Reparaturen habe. Das neue dürfte ein- bis zwei Jährchen alt sein, vielleicht 20.000 Kilometer drauf haben und nicht zu teuer sein. Beim Preis gibt es definitiv eine Schmerzgrenze, denn das Ganze muss schließlich bezahlt werden. Bei der Farbe will ich aber nach derzeitigem Stand keinen Kompromiss eingehen: Schwarz muss es sein.
Lasse ich jetzt mal die ersten beiden Autos weg, die von den Eltern finanziert waren, so wechselte ich immer zwischen Rot und Schwarz. Der erste Golf GTI war rot, der zweite anthrazit; danach folgte ein roter Corsa und anschließend ein schwarzer Corsa GSI; das erste Kadett Cabrio war weinrot, doch dann wurde ich dieser Farbreihe untreu und landete beim jetzigen pazifikblauen. Eigentlich müsste das nächste Auto wieder rot sein, doch es gibt gute Gründe, warum ich mich anders entschieden habe: Mit den roten Autos hatte ich immer Pech. Den Golf fuhr mir eine Linksabbiegerin zu Schrott, die mir die Vorfahrt nahm. Der rote Corsa wurde beim Warten an einer Ampel von einem unachtsamen Fahrer hinter mir auf den Vordermann aufgeschoben und war damit vorn und hinten Matsch. Der rote Kadett war ein absolutes Montagsfahrzeug der Motor ist nie so richtig gelaufen. Nach einem Jahr war ich froh, als ich ihn in Zahlung geben konnte. Das graue und das schwarze Auto hatten keinerlei Probleme und ich habe sie ganz normal weiterverkauft. Deshalb will ich Schwarz!
Montag, 12. März 2007
Der Pollenfluch und die Döhrener “Wolle”
Mit Beginn des schönen Frühlingswetters am Samstag haben mich die fliegenden Baumpollen wieder im Griff. Noch nicht heftig, aber ich spüre es deutlich. Am Samstag kam ich noch gar nicht auf die Idee, dass die leicht tränenden Augen und die ein wenig laufende Nase daherrühren könnten. Wir haben ja noch nicht einmal Mitte März und dafür war es viel zu früh. Nach der Gartenarbeit verschwanden diese Symptome auch und deswegen dachte ich nicht länger darüber nach. Doch spätestens gestern, als wir am frühen Nachmittag einen Spaziergang machten und die Tränen umso heftiger liefen, war mir klar, wer der Verursacher war. Natürlich ist es im Grunde noch zu früh, aber nach diesem “Nicht”-Winter kein Wunder. Auch am späteren Nachmittag drinnen wurde es nicht viel besser und ich nahm also brav eine Tablette. Ich bin kein Mensch, der schon beim kleinsten Unwohlsein Medikamente nimmt, aber gerade bei Allergien soll man nicht zu lange abwarten. Schließlich habe ich es vor drei Jahren schon einmal erlebt, dass das “bisschen” Allergie nicht nur lästiges Augenbrennen und eine verstopfte Nase, sondern im unbehandelten Zustand Hustenanfälle mit asthmaähnlicher Atemnot hervorrufen kann. Danke, das brauche ich nicht mehr, dann schlucke ich lieber eine Pille.
Mit tränenden Augen spazierten wir gestern also durch Döhren – zunächst am Leinewehr vorbei über die Leineinsel. Dort kann man ja schick wohnen, wenn man nicht direkt das rauschende Wasser vor den Fenstern hat. Vor einer Wohnung stand ein Verkaufsschild und ich schaute später im Internet nach, ob sie auch dort angeboten wurde. Ich wurde fündig, leider aber gibt es keine Innenfotos zu sehen, das hätte mich schon sehr interessiert. Doch allein der Preis für diese 125 Quadratmeter umfassende Wohnung über zwei Etagen ist schon sehenswert: 265.000 Euro muss man für solch ein Objekt Baujahr 1983 hinlegen. Das ist ja um einiges teurer als unser Häuschen mit 420 Quadratmeter Grundstück!
Nach der Leineinsel ging es über das ehemalige Gebiet der WW&K (Wollwäscherei und -kämmerei) und vorbei an der Arbeitersiedlung namens “Jammer”. Der Name soll übrigens entstanden sein, weil dort früher die sehr schlecht bezahlten Wollfabrikarbeiter wohnten. Ich kannte diese Häuserreihen nur vom Vorbeifahren und wäre nie auf die Idee gekommen, dass es sich bei diesen roten Backsteinreihenhäuschen mit hübschen Vorgärtchen um eine ehemalige arme Arbeitersiedlung handelt.
Zum Schluss machten wir noch einen Abstecher nach Norden über den Fiedelerplatz an den Gründerzeithäusern vorbei bis kurz vor dem Südschnellweg.
Dienstag, 20. März 2007
Wochenend ohne Sonnenschein
Zum Glück hatte ich am Donnerstag und Freitag frei, sonst würde der Garten immer noch brachliegen. So aber konnten wir bei schönstem Sonnenschein schon mal grob aufräumen. Nun sind Gräser und Rosen zurückgeschnitten und auch die Rasenkanten schon grob gereinigt. Am Freitag war Einkaufstag für die Geburtstagsfeier am Abend. Kleine Runde, aber sehr nett. Ich habe vermutlich nur zu wenig Schlaf bekommen, obwohl es nicht so spät geworden war. Jedenfalls hatte ich am Samstag “Kreislauf” und war froh, dass das Wetter nicht unbedingt zur Gartenarbeit einlud. Allerdings war es auch kein Fotowetter. Ich wollte in diesem Jahr wieder auf den Lindener Berg zur Blausternblüte fahren. Weil dieses Jahr alles so früh zu wachsen und blühen anfängt, wurde das alljährliche Scillablütenfest vorverlegt und fand schon am letzten Sonntag statt, ein zweites Fest gibt es am 25. März. Ob allerdings bei diesem Dauerregen am Sonntag tatsächlich gefeiert wurde, weiß ich nicht. Nun, zum Fest wollte ich sowieso nicht auf den Berg, denn ich möchte Blümchen fotografieren und das möglichst ohne die Beine der tausend anderen Leute, die dort herumstehen. Es bietet sich also der nächste Samstag an, wo es nach derzeitigem Stand nur teilweise bewölkt sein soll. Warten wir’s ab, ob es klappen wird.
Donnerstag, 22. März 2007
Wintermatsch
Schön sah es ja heute morgen aus – alles war mit einer dicken Schneeschicht überzogen.
Doch als ein Mensch, der mit seinem Auto gleich zur Arbeit fahren muss, betrachtete ich die weiße Pracht recht skeptisch. Es regnete allerdings schon, also war ich guten Mutes, dass die Straßen weitgehend frei sein würden. Tatsächlich hatte sich die Schneedecke auf den vielbefahrenen Straßen bereits in Matsch und Wasser verwandelt. Es wäre eigentlich kein Problem gewesen, relativ normal wie bei Regenwetter vorwärts zu kommen. Eigentlich – in Wirklichkeit aber war wieder einmal die berühmte Schneeflockenpanik ausgebrochen: Schon beim Sichten der ersten Schneeflocke können die meisten Autofahrer nicht mehr zügig fahren, sondern nur noch kriechen. Demzufolge stellte ich mit Entsetzen an der Kreuzung zur B3 fest, dass man dort auf beiden Spuren stand und bestenfalls im langsamsten aller Schneckentempos vorankroch. Da würde ich mindestens eine halbe Stunde brauchen, um überhaupt aus Hemmingen herauszukommen. Also flugs von der Linksabbiegerspur weg und geradeaus über die Berliner Straße, Döhren und Wülfel zum Schnellweg gehuscht. Nun ja, ein wenig staute es sich auch in dieser Richtung stadtauswärts, aber immerhin ging es voran. Nun regnet es schon den ganzen Tag und es sieht so aus, als wolle es gar nicht mehr aufhören.
Sonntag, 25. März 2007
Montag, 26. März 2007
Blausternteppich
Das Wetter war am Samstag gut genug, um einen Ausflug auf den Lindener Berg zur Scilla-Blüte zu machen – zwar nicht so sonnig wie es für den Sonntag dann zu erwarten war, aber dafür würden bestimmt weniger Leute unterwegs sein.
Schon bei den ersten Schritten auf das Friedhofsgelände war ich überrascht, wie viel blauer die Blausterne in diesem Jahr blühten. Ich habe eine Menge Fotos gemacht, jedoch lässt sich der Blütenteppich leider nicht so gut auf dem Bild festhalten. Vielleicht liegt’s aber auch an mir oder an der Kamera, ich bin mir sicher, andere kriegen das besser hin.
So ähnlich blau sieht es jedenfalls im Moment dort aus:
Unterwegs begegneten wir noch einer kleinen, braunen Maus, die im Efeu vor einem Grabstein herumraschelte. Das war wohl ihr Garten, denn direkt links neben dem Grab war ein Loch in der Erde zu erkennen. Die Maus flitzte hin und her und wollte sich offensichtlich nicht fotografieren lassen, doch beim Wegrennen habe ich immerhin noch ihr Hinterteil erwischt:
Einige Schritte weiter fragte mich Jörg: “Weißt du, was das vorhin war?” Ich musste erst einmal überlegen, was er mit “das vorhin” meinen könnte, kam dann aber recht schnell auf die Begegnung mit der Maus. “Nein, keine Ahnung …” “Na, ein Mausoleum!”
Donnerstag, 29. März 2007
Danke, du mein Immunsystem!
An manche Dinge darf man ja nicht einmal denken, sonst treffen sie garantiert kurz darauf ein. Ist man also mal so leichtsinnig und denkt: “Ich hatte seit ewigen Zeiten keine Erkältung mehr!”, dann befällt einen mit Sicherheit am nächsten Tag mindestens ein heftiger Schnupfen mit Halsschmerzen. Ich bin jetzt aber extrem leichtsinnig und schreibe heute nieder, dass ich mich gar nicht mehr an meine letzte richtige Erkältung erinnern kann – und ich hoffe, das liegt nicht an dem schlechter werdenden Gedächtnis im Alter.
Heute Morgen erwachte ich allerdings mit Kopfschmerzen und verstopfter Nase. Das war eindeutig kein Heuschnupfen und ich hätte auch nicht gewusst, was die Ursache der Kopfschmerzen sein sollte. Eindeutig, mich hatte eine fiese Erkältung erwischt. Gerne wäre ich liegengeblieben, aber das ging ja nun zwei Tage vor dem Urlaub gar nicht. Außerdem wäre es mir sehr unangenehm gewesen, mich wegen so einer Kleinigkeit krank zu melden, obwohl da niemand etwas gesagt hätte – außer meinem Gewissen natürlich. Also habe ich eine Aspirin und ein paar Nasentropfen eingeworfen, bin wie immer zur Arbeit gefahren und im Laufe des Vormittags fühlte ich mich immer besser. Gut, dann habe ich die diesjährige Erkältung auch mal erledigt und kann mich vermutlich in den nächsten Wochen meiner Pollenallergie widmen. Diese ist allerdings auch sehr unzuverlässig und mal da und mal nicht. Das “nicht da” wäre mir ja lieber, aber ich mag mich noch nicht darauf verlassen und habe für alle Fälle die Gegenmittel im Haus.
Mittwoch, 4. April 2007
Ein paar Tage frei
Diese Woche habe ich Urlaub und wie immer ist die freie Zeit viel zu schnell vorbei. Immerhin habe ich am Wochenende schon angefangen, die Beete zu säubern und “aufzuräumen”, denn im Moment ist es damit vorbei. Die Baumpollenallergie quält mich etwas; gestern war der schlimmste Tag bisher, denn trotz des mittags einsetzenden Nieselregens lief ich den ganzen Tag mit Schniefnase und tränenden Augen herum. Heute geht es mir etwas besser, aber noch nicht so richtig.
Am Montag habe ich mal unter mein Auto schauen lassen, weil der Auspuff seit einiger Zeit scheppert. Da ist wohl im Mittelteil irgendein Sieb locker, aber im Grunde muss man das gesamte Teil erneuern, denn hinten bröckelt es auch schon reichlich. Passieren kann aber nix, deswegen soll ich erst mal damit weiterfahren. Im Oktober ist die Hauptuntersuchung fällig und dann muss man schauen, ob noch mehr dazukommt. Und ob es sich dann noch lohnt …? Also müsste ich mich vielleicht doch nach einem neuen (gebrauchten) Auto umschauen, aber da komme ich auch nicht so recht weiter. Das, was mir gefällt, sprengt wieder die finanziellen Möglichkeiten. Mal sehen, es ist ja noch etwas Zeit bis zum Herbst.
Ansonsten wollte ich diese Woche das Wohnzimmer streichen und am Montag die Farbe dafür besorgen. Doch dann ergab sich die Gelegenheit, recht günstig an Farbe zu kommen. Die werden wir heute Nachmittag bekommen und so steht das Streichen frühestens für morgen auf dem Plan. Ein wenig gruselt es mir schon davor, also nicht vor dem Streichen, sondern vor den endlosen Vorbereitungen wie kleine Teile ausräumen, große Teile abdecken und solch nette Dinge wie Türrahmen abkleben (und vorher natürlich noch entstauben, weil es sonst nicht klebt). Aber gut, es wird nicht so schlimm sein, wenn ich erst einmal damit angefangen habe. Im Grunde war es mit der Gartenarbeit genauso: Noch im Winter dachte ich mit Grauen daran, wieder jede Menge Unkraut und Gräser aus den Beeten zupfen zu müssen, doch als ich dann dabei war, empfand ich es als ganz entspannend.
Montag, 9. April 2007
Drei Tage “ohne” und Vanillequark an den Wänden
Ganze drei Tage hatte ich den PC nicht ein einziges Mal an. Ich war sehr beschäftigt: Wohnzimmer streichen. Schon die Vorbereitungsarbeiten nahmen zwei Stunden in Anspruch. Das Streichen der knapp 35 Quadratmeter großen Deckenfläche war ziemlich anstrengend, dagegen waren die Wände ein Kinderspiel. Den Essbereich haben wir nun farblich etwas abgetrennt. Beim Einrühren des Goldgelbs in den weißen Farbeimer kam mir spontan die Assoziation “Vanillequark” in den Sinn, als ich die entstehende Mischung betrachtete. Am kleinen Fenster hängt auch schon die neue Fensterdekoration, auf die restlichen Schlaufenschals müssen wir noch warten, weil die leider erst im Mai oder Juni geliefert werden können.
Außer einem neuen Raumgefühl hat solch eine Aktion noch einen weiteren Vorteil: Der Staubsauger kommt endlich einmal in Ecken, die er das ganze Jahr über nicht sieht. So sauber war’s schon lange nicht mehr. Die Katzen waren etwas irritiert, weil nichts mehr so aussah wie vorher, die Katzenkörbe plötzlich im Keller standen und auch die Sofas zeitweilig ihren Platz wechselten. Gut gefallen hat ihnen jedoch der Außenkratzbaum. Ich hatte den deckenhohen Kratzbaum nämlich auf die Terrasse verbannt und die beiden Mädels fanden es ganz prima, endlich mal draußen so hoch sitzen zu können.
Mittwoch, 11. April 2007
Der Beugo-Bär
Nachdem ich kürzlich die beiden Bücher vom Neger Wumbaba gelesen hatte, war ich mir sicher, dass mir in meiner Kindheit oder Jugend nie ein vergleichbarer Verhörer oder Falschversteher unterlaufen war. Lediglich an der Textstelle “Ahh Glück auf” von Grönemeyers “Bochum” war ich jahrelang gescheitert und hätte bestenfalls bei längerem Nachdenken “I break out” verstanden.
An einen Nichtversteher namens “Mäit in Dschörmänni” kann ich mich erinnern. Das stand auf einem schlichten Haarkamm im Badezimmer meiner Eltern und war natürlich in korrektem Englisch geschrieben. Immerhin wusste ich, wie die Wörter ausgesprochen wurden, aber soweit ich mich erinnere, war mir die Bedeutung nicht bekannt. Leider hatte ich keine konkrete Vorstellung von der oder dem “Mäit” – schade, sonst wäre die Welt vielleicht um eine Fantasiegestalt reicher gewesen.
Doch vor ein paar Tagen fiel mir urplötzlich ein Bär ein, der mir irgendwann in meiner Kindheit begegnet war: der Beugo-Bär. Meine Eltern unterhielten sich einmal über Fernsehen, Film oder Theater und da fielen die Worte: “Da spielt doch der Beugo-Bär mit.” Aha, ein Film oder Theaterstück mit Tieren, dachte ich und stellte mir unter diesem Namen einen aufrecht stehenden Bären vor, der sich ständig verbeugte. Später kriegte ich jedoch mit, dass es sich keineswegs um ein Tier, sondern um einen Schauspieler mit diesem merkwürdigen Namen handelte und noch viel später erfuhr ich dann, dass meine Weise, den Namen zu schreiben, völlig falsch war: Der gute Mann schrieb sich nämlich “Boy Gobert”! Für ein Kind jedoch, das darüber hinaus nicht des Französischen mächtig ist, war jedoch der Beugo-Bär die einzig richtige Schreibweise.
Donnerstag, 19. April 2007
Eine Woche …
Während der letzten Woche hätte ich viel aufschreiben können und einiges dann doch nicht. Irgendwie war es keine besonders gute Woche, manchmal macht man sich mehr Gedanken über eine Sache als sie es wert ist und lässt sich davon innerlich auffressen.
Das Wetter am Wochenende war jedenfalls gut, für meinen Geschmack aber schon fast zu warm. Ich fand es sehr angenehm, dass es dann wieder kühler wurde, zu viel Hitze vertrage ich einfach nicht. Ich hoffe, es wird im Sommer nicht wieder so heiß wie im letzten Jahr.
Gegrillt haben wir an vier Tagen, und das sah zum Beispiel so aus:
Am Samstag habe ich erneut die Gardinenstangen samt der gerade mal einer Woche vorher aufgehängten Vorhänge abgenommen, denn die neuen Vorhänge waren unerwartet früh direkt nach Ostern angekommen. Wahrscheinlich werde ich aber in den sauren Apfel beißen und die gesamte Prozedur noch einmal wiederholen. Diese Organzadinger verhalten sich nämlich ein wenig störrisch und hängen nicht so schön wie ich mir das vorstelle. Die beiden weißen Schals sehen besser aus, die musste ich ja auch zwangsläufig waschen. Eigentlich hatte ich sie vor dem Aufhängen nur bügeln wollen, aber dann tropfte aus dem lange nicht benutzten Bügeleisen bräunliches Wasser und mir blieb nichts anderes übrig, als den Vorhängen eine kurze Schwimmrunde im Waschbecken zu spendieren. Also müssen die grünen Schals auch noch einmal eine kurze Runde in der Waschmaschine drehen. Unpraktisch ist allerdings, dass ich wieder die gesamten Gardinenstangen abnehmen muss. Man sollte doch mal Schlaufengardinen erfinden, deren Schlaufen man öffnen kann. So etwas könnte ich natürlich auch selbst nähen: Schlaufe hinten abschneiden, Klettband drannähen und dann könnte man sie jederzeit ab- und ankletten. Andererseits lohnt sich dieser Aufwand nicht, wenn man vielleicht einmal im Jahr die Vorhänge wäscht …
Immer noch fehlen Bilder an der Wand rechts neben dem Kaminofen. Nur mal schnell drei schöne Fotos aussuchen und vergrößern lassen geht anscheinend bei mir nicht, ich brauche jedes Mal ewige Zeiten, bis ich mich entscheiden kann. Immerhin habe ich letzte Woche die Bilderrahmen gekauft.
Im Garten habe ich am Wochenende nichts gemacht, es war mir schon wieder zu warm dafür. Dann muss ich wohl in den nächsten Tagen ran. So wie es aussieht, sind auch schon wieder Schnecken unterwegs. Gesehen habe ich noch keine, aber bei zwei Clematispflanzen, die noch nicht so hoch gewachsen waren, fehlen mittlerweile fast alle Blättchen. Ein Schutz aus einem aufgeschnittenen Blumentopf schien auch nicht zu helfen. Da mir auf die Schnelle nichts Vernünftiges einfiel und ich nicht warten wollte, bis alles komplett abgefressen war, habe ich gestern die beiden Clematis ausgegraben und vorübergehend in Blumentöpfen untergebracht. Wenn sie ausreichend hoch sind, kommen sie wieder ins Beet.
Meine Allergie kann ich nach wie vor nicht so recht einschätzen. In der letzten Woche habe ich sogar ganze zwei Tage überhaupt nichts gebraucht, dann wieder war es so unangenehm, dass der Mund über Nacht ganz trocken wurde. Seit heute Nachmittag spüre ich gar nichts mehr, obwohl nach wie vor starker Birkenpollenflug angesagt ist. Wer weiß, vielleicht sind es doch nicht die Birken?
Tja, und dann wollte das Finanzamt auch wieder einmal 302 Euro Steuern für mein altes Auto haben. Ich habe den Gedanken an ein neues, nur kurz gebrauchtes, noch nicht aufgegeben und habe schon enger eingegrenzt, was in Frage kommen würde. Vielleicht schreibe ich das demnächst einmal detaillierter auf.
Donnerstag, 3. Mai 2007
Die Tücken des Ausbauhauses
Ich habe ja bisher immer behauptet, ein Vorteil eines Ausbauhauses sei der, dass man viele Arbeiten selbst erledigen muss und daher auch weiß, wie (gut) sie gemacht wurden. Wenn sich dann aber nach über fünf Jahren ein Fehler als Montagefehler herausstellt, schrumpft der Vorteil doch etwas zusammen …
In der letzten Woche hatten wir Besuch vom Schornsteinfeger, dem dritten übrigens, seitdem wir in unserem Haus wohnen. Das Schornsteinfegerbezirkswechselspiel scheint hier sehr beliebt zu sein. Leider stellte er bei seiner Messung fest, dass die Heiztherme mehr Abgas als erlaubt absondert. Wir bestellten also einen Servicetechniker, der gestern einige Stunden mit der Fehlersuche und der Reparatur verbrachte. Als Ursache des Übels stellte sich heraus, dass das Abgasrohr ein Stück zu kurz war. In allem Unglück hatten wir jedoch unverschämtes Glück, denn es lag noch ein ausreichend langes Rohr auf dem Dachboden. Wie gut, dass manche Materialien reichlich mitgeliefert worden waren und noch besser, dass wir nicht gleich alles übrig gebliebene weggeworfen haben. Der Techniker war so freundlich, alles wieder in Ordnung zu bringen, obwohl es fraglich war, ob es zu seinen Aufgaben gehörte. Es ist nämlich gut möglich, dass ihn alles, was über der Therme hängt, nichts mehr angeht und er auf einen Klempner verweisen müsste. Zum Glück kannte auch er diese Details in den Vertragsbedingungen nicht und war vor allem gewillt, das Ding zu reparieren.
Ein kleines Rätsel ist noch, wer das Rohr damals überhaupt eingebaut hat, denn der Mann des Hauses kann sich nicht daran erinnern – vielleicht handelt es auch um eine baustresslich verursachte Erinnerungslücke. Ich weiß es jedenfalls ganz bestimmt nicht, denn ich bekam während der Bauzeit keinen Urlaub und war deswegen die meiste Zeit nicht zugegen. Wir wissen nur sicher, dass es nicht der Allkauf-Klempner angeschlossen hat, wie der Thermentechniker annahm (und bei dieser Vermutung durfte er auch bleiben). Wie dem auch sei und welches Heinzelmännchen es war, selbst gepfuscht bleibt selbst gepfuscht und die Rechnung dafür kommt bestimmt.
Löwenmauls Worte zur Werbung
Spracherziehung für Kleinkinder
Ob Geldinstitut, Fischfilet oder Brille: bestimmte Produkte sind so toll, dass schon kleinste Kinder ihren Namen vor sich hin plappern, bevor sie “Mama” oder “Papa” sagen können – das wollen uns jedenfalls die Werbemacher einreden. Im aktuellen Fall schaut das Kleinkind die bebrillte Mutter an und sagt nicht etwa “Mama”, sondern spricht deutlich den Namen des Brillenherstellers aus. Sieht man aber genauer hin, so fällt auf, dass das Kind nur zweimal den Mund auf und zu macht und keinesfalls in der Lage ist, dieses Wort auszusprechen. Natürlich bekommen solche Minidarsteller die Stimme eines anderen, doch ich frage mich, wer in der Lage ist, die Stimme eines Babys zu imitieren, ohne es nachgemacht klingen zu lassen. Oder gibt es etwa modernste Technik, die man sprechen lassen kann? Ich kann mir das alles nicht recht vorstellen und hätte da noch eine Alternative anzubieten: Das Unternehmen schließe rechtzeitig – also kurz nach der Geburt des Kindes – einen Werbevertrag mit demselben ab. Dann muss nur noch festgelegt werden, ob Mama, Papa oder das Kuscheltier den Namen des Produkts bekommen sollen. Ab sofort heißt es dann “Guten Abend, DiBa”, wenn der Papa nach Hause kommt, “Die Fielmann liest dir eine Gute-Nacht-Geschichte vor”, wenn Mama das Kind ins Bett bringt oder “Willst du mit deinem Schlefi spielen”, wenn man dem Kind das Plüschtier reicht. Das muss dann konsequent durchgezogen werden, bis das Kind für den Werbespotauftritt reif ist und es bleibt nur noch zu hoffen, dass das Produkt bis dahin noch existiert.
Paral heißt bald Raid
Wieder einmal ändert ein altbekanntes Produkt seinen Namen. Paral wird international und nennt sich dann Raid. Mir fiel in diesem Zusammenhang sofort der Wandel von Raider zu Twix ein und ich dachte mir: “Aha, das Raider lag einige Jahre eingestaubt in der Ecke und konnte günstig erworben werden – da hat wohl die Firma Paral zugeschlagen. Sparsam war sie darüber hinaus, denn sie hat das ‘er’ nicht mitgekauft.” In der Realität hat diese Wandlung allerdings den schlichten Hintergrund, dass das amerikanische Unternehmen die Insektenbekämpfungsprodukte in anderen Ländern bereits unter dem Namen Raid vertreibt.
Gallo-Figuren lassen die Galle hochsteigen
Rund um die Koch-Doku “Das perfekte Dinner” laufen Werbespots für Gallo-Weine. Ich habe keine Ahnung, wie diese Weine schmecken und nach Anblick dieser jämmerlichen Werbefiguren vergeht mir die Lust, jemals eine Flasche davon zu kaufen. Dreiteilig muss man diese Werbung ertragen, in der Fachsprache wird das Opener-, Reminder- und Closer-Trailer genannt. Zuerst steht dieser Typ am Herd und leert den gesamten Inhalt des Salzstreuers in das Essen. Nach mehrmaligem wirren Hin- und Herdrehen des Kopfes grinst er irre und meint: “Aaahhh – wird schon klappen!” Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen muss er schon einige Flaschen Wein gekippt haben, und so wird das mit dem Kochen bestimmt nicht klappen. In der Werbepause bekommen wir die Bestätigung: die Gäste am Tisch lehnen einen Nachschlag ab und verlangen lediglich nach weiterem Wein. Der muss wohl dringend nötig sein, um den Kummer über das versalzene Essen zu ertränken. Es bleibt auf jeden Fall der Eindruck, dieser Wein könne gerade mal gut genug sein, um über schlechtes Essen hinwegzutrösten. Auch die Frau im abschließenden Werbespot kann mit ihrer Ansage über die Qualität des Weins nichts mehr gutmachen. Ihr verlebtes, faltiges Gesicht lässt eher darauf schließen, dass sie eine ganze Nacht lang ungenießbares Essen in Gallo ertränkt hat als dass dies ein Wein ist, von dem man gerne einmal ein Gläschen genießt.
Samstag, 5. Mai 2007
Das Anstoßen beim Trinken oder: Mathematik verständlich erklärt
Vor zwei oder drei Jahren kam bei einem Grillabend die Frage auf, wie oft vier Personen mit einem Getränk miteinander anstoßen, wenn jeder mit jedem genau einmal anstößt. Das ließ sich recht leicht durch Ausprobieren herausfinden: sechsmal war das Ergebnis. Ich dachte mir gleich, dass mit Sicherheit eine mathematische Formel dahintersteht, hatte aber keinerlei Ahnung, welche das sein könnte.
Ein Jahr lang war die Geschichte vergessen, im darauf folgenden Sommer kamen wir in derselben Runde irgendwann wieder auf das Thema. Dieses Mal ließ es mir keine Ruhe, und während sich die anderen weiter unterhielten, stellte ich mir virtuelle Personen vor, die miteinander anstoßen. So kam ich auf eine eigene Berechnungsmethode: Man ziehe von den vorhandenen Personen eine ab und addiere ab der verbleibenden Anzahl alle Ziffern miteinander. Ein Beispiel: 6 Personen sind anwesend. Man zieht eine Person ab und erhält 5. Dann addiert man von 5 an abwärts alle verbleibenden Ziffern miteinander (5 + 4 + 3 + 2 + 1) und erhält 15. So lässt sich das mit jeder beliebigen Anzahl von Personen durchspielen.
Gestern stieß ich per Zufall auf die Lösung. Ich weiß ja schon lange Zeit, dass meine Arbeit schlau(er) macht, und da ich gerade ein Mathematikbuch für die 11. Klasse bearbeite, fand ich dort diese sehr anschaulich beschriebene Erklärung:
Der Begriff der Folge
Bei einem Treffen von sieben Personen gibt jeder jedem die Hand. Wie viele Händedrücke werden ausgetauscht?
Am einfachsten ist diese Frage zu beantworten, wenn wir uns vorstellen, dass die sieben nacheinander eintreffen. Solange nur einer da ist, gibt es überhaupt keinen Händedruck.
Der zweite, der eintrifft, gibt dem ersten die Hand, unter zwei Personen wird also ein Händedruck ausgetauscht. Wenn der dritte dazukommt, begrüßt er die anderen beiden.
Es kommen also zwei Händedrücke hinzu; insgesamt haben die drei sich dreimal die Hand gegeben. Der vierte, der hinzukommt, begrüßt die anderen drei. Unter vier Personen gibt es also 6 Händedrücke usw.
Wir können in einer Tabelle der Anzahl der Personen die Anzahl der Händedrücke gegenüberstellen.
Personen: Händedrücke
1: 0
2: 0 + 1 = 1
3: 1 + 2 = 3
4: 3 + 3 = 6
5: 6 + 4 = 10
6: 10 + 5 = 15
7: 15 + 6 = 21
Wenn bei sieben Personen jeder jedem die Hand gibt, werden insgesamt 21 Händedrücke ausgetauscht.
Es ist kein Problem, diese Tabelle fortzusetzen: 8 Personen geben sich 28-mal die Hand, 9 Personen 36-mal, 10 Personen 45-mal usw.
Sonntag, 13. Mai 2007
Drei Kilo Spargel
An diesem Wochenende wollten wir wieder einmal Spargel essen. Dieses Mal wollte ich reichlich davon kaufen und habe zunächst einmal zwei Kilo weißen Spargel eingetütet. Der meiste Spargel ist in diesem Jahr ungewöhnlich dick und ich hatte Bedenken, dies könnte den Geschmack beeinträchtigen. Aber gut, ich wollte es ausprobieren. Danach lud ich noch spontan zwei Päckchen grünen Spargel in den Einkaufswagen. Wenn schon, dann richtig. Also gab es schon am Freitagabend Spargel. Da der grüne aus Italien kam, habe ich ihn ein klein wenig auf italienisch Art zubereitet. Halbiert und knapp gegart, Schweinefiletmedaillons angebraten, dann den Spargel dazugegeben, Zitronenhollandaise, etwas Sahne und ein paar Tomatenstückchen darüber und alles im Backofen fertig gegart. Vor dem Servieren noch ein wenig geriebenen Parmesan darüber gestreut – das war lecker!
Gestern wagte ich mich dann an den dicken weißen Spargel und probierte beim Schälen gleich mal eine Stange in roher Form. Und siehe da, er war sehr saftig, ich glaube sogar, ich habe noch nie solch saftigen Spargel gegessen. Den gab es dann ganz klassisch mit Schinken, Hollandaise und Kartöffelchen.
ESC – Eurovision Song Contest zum Entfliehen
Ich weiß gar nicht, warum wir den “Grand Prix” jedes Jahr wieder anschauen, denn die Ergebnisse fallen doch fast immer ziemlich traurig aus. Gefreut habe ich mich gestern auf den Auftritt von Lordi. Das gefällt mir richtig gut, wobei ich keine Ahnung habe, ob die restliche Musik dieser finnischen Rocker auch mein Geschmack wäre.
Doch kommen wir jetzt zu den Eindrücken von den diesjährigen Teilnehmern – gewürzt mit einigen Anmerkungen vom Mann des Hauses:
- Bosnien-Herzegowina
Ein leidenschaftlich vorgetragenes Lied, in der Landessprache bosnisch gesungen, mir bleibt aber nur der Tannenrock der Sängerin in Erinnerung. - Spanien
Eine Boygroup, vier Jungs in weiß, mindestens einer davon ein wenig moppelig; sie singen viel vom Herzen (corazö³n), und dazwischen immer wieder “Ih – Eh – Oh”. - Weißrussland
Ein Zauberer in Schwarz, könnte der ältere, singende Bruder von Harry Potter sein; ich weiß gar nicht, warum er immer wieder mit James Bond verglichen wurde. - Irland
Irische Folkmusik, könnte ja ganz nett sein, ist aber ziemlich langweilig und die Sängerin leidet unter starker Nasenverstopfung – so jedenfalls hört sie sich an. - Finnland
Die Sängerin mit den langen schwarzen Haaren und ebensolchen Kleid möchte mit düsterer Rockmusik überzeugen und vielleicht an den Erfolg von Lordi anknüpfen; ganz nett, aber es reißt auch nicht vom Hocker. - Mazedonien
Die Sängerin tritt im extrem kurzen Kleid mit Ausschnitt bis zum Bauch auf; vom Gesang blieb mir nur dieses fürchterliche “na-na-na-na-nei-na” im Ohr, die Frage des Kommentators nach der Farbe ihres Kleides konnte ich aber spontan mit “petrol” beantworten. - Slowenien
Eine in Tüll gewandete Opersängerin tritt für Slowenien auf, der Gesang mit viel “hu-hu-hu-hu-hu” erweckt die Assoziation, dass ihr auf den Fuß getreten wurde. - Ungarn
Da kommt die Sängerin mit Koffer und besingt die Bushaltestelle; ich weiß nicht, wovon ihr Lied handelte, aber die Stimme ist gut, der Blues ist nicht zu sehr blueslastig und sie ist unser Favorit. - Litauen
Hinter der Sängerin in Leder und mit Gitarre sitzen die übrigen Bandmitglieder wie Scherenschnittfiguren; die akustischen Gitarrenklänge sind zwar sehr schön, wirken aber eher einschläfernd. - Griechenland
Der griechische Sänger wird bei seinem “Shake it up – oh – oh” von Tänzerinnen mit bauchfreien Oberteilen und Miniröcken umtanzt; bei seinen Bewegungen fragt man sich immer wieder, wieso die Marionettenfäden nach oben nicht zu sehen sind; doch nein, hier kommen die Fäden zur Seite: griechischer Gummitwist. - Georgien
Eine Sängerin im langen, roten Kleid tritt mit vier tanzenden, springenden und schwertkämpfenden Kosaken auf; der Gesang klingt etwas abgehackt und trifft nicht so sehr meinen Geschmack. - Schweden
Eine Glitzerrockband aus Schweden und der Sänger entzückt mit einem kurzen Bolerojäckchen und einer lätzchenartigen Paillettenkette; diesen Glitzer- und Stampfrock gab’s vor vielen, vielen Jahren schon mal, mir fällt beim Hören Status Quo ein, vom Aussehen her passt T. Rex natürlich besser. - Frankreich
Welch Überraschung, mal kein klassischer Chanson aus Frankreich, sondern eine schwarz-rose gekleidete Punkrockband, die Franglais singt; ganz witzig, aber mit den ständigen Wiederholungen nicht die Musik, die in meinen Ohren angenehm klingt. - Lettland
Ein Schornsteinfeger mit Rose in der Hand tritt auf die Bühne – ach nein, da ist noch ein zweiter, oh, und ein dritter … sie vermehren sich bis zur maximal zugelassenen Anzahl von sechs und singen italienisch: ein schleppender Operngesang, der höchstens zum langsamen Schunkeln verleitet. - Russland
Oh je, oh nein, drei schreiende Gören in kurzen schwarzen Kleider treten nun auf; was ich zunächst für Stiefel hielt, entpuppte sich als schwarze, bis übers Knie reichende Strümpfe; au – das tut meinen Ohren weh! - Deutschland
Roger Cicero wie man ihn kennt mit dem unvermeidlichen Hut; sicher musikalisch sehr gut gemacht, aber ich mag absolut keinen Swing und kann damit überhaupt nichts anfangen. - Serbien
Die Sängerin im schwarzen Anzug trägt eine herzergreifende Ballade vor; verstärkt wird das Drama noch von den schaufensterpuppenartigen Frauen, die sich langsam um sie herum bewegen; der Inhalt des Werkes offenbart sich uns jedoch nicht, da sie serbisch singt. - Ukraine
Hilfe, die Außerirdischen kommen! Ein Mann als Frau verkleidet, alle in Silberglitzerklamotten mit spitzen Hütchen gewandet und eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern zu einer Art Ententanz – lailailailula – wie gruselig! - Großbritannien
Es kommt noch schrecklicher! Eine Band von künstlich anmutenden Flugbegleitern singt fröhlichen Disko-Pop ö la “Bap-bara-bap-barara-bap-bara” – kann man bitteschön dieses Mal Minuspunkte vergeben? - Rumänien
Die sechs Herren spielen uns auf der Bühne eine Reise durch vier verschiedene Länder vor; was zunächst wie eine Wanderung beginnt, wird zum Ende hin eine Reise mit dem Düsenjet und man kann erst wieder richtig durchatmen, wenn das hektische Gesinge zu Ende ist. - Bulgarien
Blitze und Trommeln, ein beschwörender Gesang – eine außergewöhnliche Nummer, die interessant klingt; dem Titel “Water” nach zu urteilen, muss es sich um einen bulgarischen Regentanz handeln. - Türkei
Pop mit orientalischen Elementen: Der Sänger ist umgeben von Tanzfrauen, die Bauchtanz ohne Bauch präsentieren; er hat keine erwähnenswerte Stimme und der Text seines Liedes reduziert sich in der zweiten Hälfte auf ungefähr zwei Zeilen Text; alles in allem aber denkt man: “Das habe ich doch schon mal gehört.” - Armenien
Wieder einmal eine Ballade, davon gab es dieses Mal nicht viele; der Sänger hat zu kurze Arme für sein Hemd, jedenfalls auf der linken Seite und die Dekoration besticht durch Klopapierstreifen an einem Baum. - Moldau
Wieso sagen die immer Moldau? Heißt das Land nicht Moldavien? Ich lerne später, dass es heute tatsächlich Moldau heißt; die Sängerin wird groß als Rocksängerin angekündigt, die Rockmusik mit der Geige macht; eine Geige hat sie allerdings nur die ersten zehn Sekunden in der Hand und ob sie die Hintergrundgeige gespielt hat, weiß man nicht; nun ja, gleichzeitig Geige spielen und singen geht tatsächlich nicht so gut.
Bei der Punktevergabe konnte man oft wieder voraussagen, wer wem und vielleicht sogar wie viele Punkte gibt. Kein Wunder ist es, dass die Länder aus dem Osten gut abschneiden. Früher gab es mal ein Jugoslawien und eine UdSSR, heute sind das unzählige einzelne Länder und nun haben sich sogar Serbien und Montenegro getrennt. Vielleicht sollten wir aus jedem Bundesland ein eigenes Land machen? 😉
Sehr überrascht war ich über das gute Abschneiden der Ukraine, von Russland und der Türkei, die bei mir alle auf den hinteren Plätzen gelandet waren. Zu Recht sind jedoch Großbritannien und Irland ganz hinten gelandet, so etwas Schlechtes habe ich lange nicht mehr gesehen.
Freitag, 18. Mai 2007
Gekauft
Heute habe ich richtig viel Geld ausgegeben. Während neunzig Prozent aller Leute nach dem Feiertag gestern wieder Lebensmittel horten mussten, habe ich das leere Geschäft eines Gebrauchtwagenhändlers nebenan aufgesucht und einen kleinen, schwarzen Opel Corsa gekauft!
Ich schaue mich ja schon seit einiger Zeit nach einem neuen (gebrauchten) Auto um. Zunächst hatte ich einen Nissan Micra im Blick, dann auch immer wieder über einen Smart nachgedacht. Der Nissan-Händler nebenan hatte auch kleine Suzuki Swifts da stehen … VW kam nicht in Frage, da mir der Golf zu groß und der Polo zu hässlich ist und außerdem beide zu teuer in der Anschaffung. Die richtig schönen Autos kann ich mir sowieso nicht leisten. Dann Testberichte gelesen, in denen die kleinen Micras und Swifts nur mittelmäßig abschneiden, weil sie mit 8 Litern Verbrauch nicht so günstig liegen. Vom Smart abgekommen, weil ich doch ein Auto brauche, in dem ich auch mal zwei Getränkekisten und einen Einkaufskorb problemlos transportieren kann, wahlweise auch mal ein bis zwei Katzentransportboxen. Tja, und dann kam ich auf den Corsa. Schließlich habe ich früher schon mal zwei davon gefahren und war immer sehr zufrieden. Und irgendwie scheine ich als in Rüsselsheim geborene Hessin nicht von Opel wegzukommen …
Seit einigen Wochen beobachtete ich den Automarkt und am letzten Mittwoch stolperte ich über einen Corsa in Hemmingen. Siehe da, der nahegelegene Skoda-Händler hatte einen in seinem Gebrauchtwagenzentrum stehen. Gestern haben wir ihn schon mal von außen angeschaut. Abends fiel dann die Entscheidung, das Auto zu kaufen. Alternativ hätte ich meinen alten vor dem nächsten TÜV-Termin noch mal komplett durchschauen und alles Nötige reparieren lassen, als Entschädigung hätte ich dann aber sofort die teure Lampe gekauft, die ich mir schon lange wünsche. Gut, ich werde sie mir noch weiter wünschen, denn jetzt bekomme ich erst einmal ein neues Auto.
Heute Vormittag bin ich ruhelos im Haus herumgeschlichen, ich fühlte mich gar nicht wohl. Sollte ich jetzt dorthin gehen und möglicherweise das Auto kaufen? Ich traute mich nicht, schließlich ist es schon fünfzehn Jahre her, dass ich so etwas getan habe. Gegen Mittag entschloss ich mich, zu Fuß zum Händler zu gehen und das Auto wenigstens noch einmal von außen anzuschauen. Dann stand ich dort, gab mir einen Tritt, trat ein, fragte, schaute, handelte und kaufte. Man liest ja immer wieder, heutzutage gäbe es keine Rabatte mehr bei Barzahlung, aber dem ist nicht so. Ich fragte den Verkäufer, welches Angebot er mir bei Barzahlung machten könne. Überleg, überleg … – “Wie schnell könnten Sie sich denn entscheiden?” – “Ich könnte mich sehr schnell entscheiden!” – grübel, grübel … Dann nannte er einen Preis, der 400 Euro unter dem lag, der auf dem Schild stand und damit war der Kauf perfekt.
Danach musste ich mich erst einmal von der Aufregung erholen und vor allem mein altes Auto waschen und innen reinigen. Dann habe ich Fotos gemacht und ein Angebot ins Internet gestellt.
Hat vielleicht irgendjemand Interesse an einem schönen, pazifikblauen Kadett Cabrio?
Dienstag, 29. Mai 2007
Autoverkauf
Ich ahnte schon, dass sich der Verkauf meines alten Autos irgendwo zwischen interessant, lustig und nervig gestalten würde. Ich ahnte auch, dass ich den Preis zunächst wahrscheinlich zu hoch angesetzt hatte. Die Anzeige steht seit dem 18. Mai im Internet. Ganze drei Anrufer haben sich bisher nach dem Auto erkundigt. Zwei davon waren anscheinend ernsthaft interessiert, der erste meldete sich sogar ein zweites Mal und die Fragen des dritten zeugten von Fachwissen. Der zweite Anrufer Mitte letzter Woche war jemand, der einen beinahe schreiend das Telefon an die Wand werfen lässt. Zunächst faselte er irgendwas von wegen nur mal schnell die Telefonnummer aus dem Internet abgeschrieben. Es schien mir, als habe er die Anzeige gar nicht (richtig) gelesen. Eine seiner Fragen war, warum ich denn mein Auto nicht beim Händler in Zahlung gegeben habe. – Entschuldigen Sie, es bleibt doch wohl mir überlassen, wie ich mein Auto verkaufe! – Die zweite unverschämte Frage war die, wo denn meine Schmerzgrenze liege. Ich atmete tief durch und antwortete sachlich, dass ich einen Preis angegeben habe und ich diesen Betrag auch gerne bekommen möchte. Passender wäre jedoch diese Antwort gewesen: “Meine Schmerzgrenze ist erreicht, wenn mir jemand so eine Frage stellt.”
Interessent Eins hatte sich zum zweiten Mal am Donnerstag erkundigt, ob das Auto nach da sei; kurz darauf rief Interessent Drei an. Da wir am Freitagabend nicht zu Hause sein würden, schlug ich eine Besichtigung am Samstag oder einem darauf folgenden Tag vor. Beide wollten sich wieder melden, doch den ganzen Samstag über rief keiner an. Interessent Drei hat am Sonntag versucht, mich zu erreichen, aber da hatte ich mir pfingstfrei genommen und das Telefon nicht eingeschaltet. Mal schauen, ob er heute noch einmal anruft.
Heute soll ich mein neues Auto bekommen. Ich bin bespannt, ob sie es herausrücken, denn bezahlt habe ich noch nicht. Ich würde eine Auftragsbestätigung mit den notwendigen Daten für die Überweisung bekommen, hatte mir der Autoverkäufer gesagt. Die ist aber bisher noch nicht eingetroffen, obwohl ich letzte Woche darauf hingewiesen hatte. Na ja, wird schon irgendwie klappen.
Meine neue Mitfahrerin wartet auch schon auf das Auto. Aber dazu mehr, wenn es dann endlich in meinem Besitz ist.
Merkwürdiges Pfingsten
Am Freitagabend waren wir bei Dieter Nuhr im Theater am Aegi gewesen. Das Programm war gut und wir hatten auch gute Plätze. Blöd finde ich es allerdings, dass man erst zu Hause rumhocken muss, bis man dann am Abend losfahren kann. So ‘ne Vorstellung um 17 Uhr wäre doch viel praktischer. Jedenfalls wurde es am Freitagabend spät – man kann ja nicht gleich schlafen gehen, wenn man um kurz nach elf nach Hause kommt. Am Samstag hatte ich jedenfalls Kreislauf und legte mich nach dem ersten Aufstehen noch einmal hin. Vielleicht lag es auch am Wetter, unangenehm schwül war es jedenfalls. Am Sonntag nutzte ich die trockene und teilweise sonnige Zeit, um hier und da im Garten ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Ich vermute, dass meine Rückenhaltung bei der Arbeit an dem großen Blumenkasten nicht die richtige gewesen war. Denn später verspürte ich ein zunehmendes Ziehen von der rechten unteren Rückenseite aus ins Bein. Am Abend hielt sich das noch in Grenzen, doch in der Nacht wurde es so schlimm, dass jedes Umdrehen im Bett zur Qual wurde. Im Halbschlaf hatte ich schon Horrorvorstellungen, dass ich mindestens einen Arzt aufsuchen müsste oder sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden würde. Das Aufstehen war mühsam und so mancher Bewegungsablauf war fast unmöglich. Nach einer kurzen Inforunde im Internet wusste ich, dass mich nicht die Hexe angeschossen hatte, sondern die Beschwerden vom Nervus ischiadicus, dem größten Körpernerv, stammten. Das zieht dann vom Rücken über die Hüfte bis in den Oberschenkel. Den gestrigen Tag verbrachte ich also zu großen Teilen auf dem Sofa, abwechselnd mit einem Buch und dem Gucken von Auswanderer-Dokus und alten Lindenstraßenfolgen. Das war auch die passende Beschäftigung beim Regen, der bis nachmittags anhielt. Im Laufe des Nachmittags zeichnete sich allerdings schon eine deutliche Besserung ab, sodass ich heute fast normal am Schreibtisch sitzen kann. Etwas schwierig gestaltete sich jedoch das Autofahren mit den Beschwerden im rechten Bein; hoffentlich wird das schnell wieder besser.
Mittwoch, 30. Mai 2007
Der Neue
Gestern geholt, nur kurz gefahren, weil das wegen des Dauerregens keine Freude machte. Heute hin zur Arbeit, zurück nach Hause, später beim Umparken des Fuhrparks festgestellt, dass sich die Kupplung vom Kadett nur noch mit Gewalt treten lässt (bis gestern ging die garantiert noch viel leichter!), endlich klimatisiert fahren und zum Beispiel eine CD mit über 80 MP3s hören können – das macht sehr viel Spaß.
Und hier ist meine Mitfahrerin: Miss Moo (ausgesprochen: Miss Muh)
Da schrieb ich doch im Dezember 2006 wieder einmal über die Werbung und ahnte überhaupt nicht, dass ich mir nicht allzu lange danach tatsächlich einen Opel Corsa kaufen würde:
Auf geht’s!
Noch fahre ich einen Opel, und wenn ich mir den neuen Corsa kaufen würde, dann nur mit einer Zugabe. Ich würde nämlich darauf bestehen, eines der C.M.O.N.S., dieser kleinen Stoffwesen als Geschenk zu bekommen, die in der Werbung mit dem neuen Modell unterwegs sind. “Das kuhähnliche Geschöpf bitte”, wäre dann mein Zusatzwunsch bei einer Autobestellung. Leider tut mir Opel diesen Gefallen nicht, wer so ein Vieh haben möchte, muss es schon kaufen.
Hintergrundinfo: Opel führt mit Guerilla-Kampagne den neuen Corsa ein
Website der Stoffmonster: The C.M.O.N.S.
Als ich mich für den Corsa entschieden hatte, stand für mich fest, dass dieses Kuhmädel mitfahren muss, auch wenn ich das Vorgängermodell gekauft habe. Kommentar des Mannes, als ich ihm die Beifahrerin zeigte: “Das ist ja wieder mal typisch!” 😉
Der Alte
Er steht noch hier. Anders war es auch gar nicht geplant, denn ohne neues Auto hätte ich das alte nicht verkaufen können. Immerhin war heute mal ein Interessent da. Ein Auskenner sozusagen. Falls es in Frage kommt, wird mein Auto ein “Aufbauprojekt” mit einem Kumpel zusammen werden. Aber er erwähnte schon nebenbei, der Kumpel würde sagen: “Lass es bleiben.” Immerhin war er freundlich und zurückhaltend und kein Meckerer. Zwar musste ich mir gegen Ende anhören, der Wagen hätte ja schon 200.000 runter, und vielleicht wären es sogar schon 300.000 … Darüber konnte ich heute noch lächeln und freundlich erwidern, dass wir so viel doch nicht geschafft hätten. Nun ja. Falls der Kumpel zustimmen sollte, würden sie vielleicht 800 Euro zahlen, auf keinen Fall aber 1300. Ich signalisierte, dass ich damit auch leben könnte, weil ich wie vermutet mit den geratenen und einfach mal so angesetzten 1300 zu hoch lag (der Gebrauchtwagenverkäufer würde mir übrigens noch 500 Euro geben). Nicht so schön fand ich es allerdings, als er zufälligerweise kurz vor Schluss noch nachfragte, ob die Reifen überhaupt eingetragen wären. Häh? Wieso? Es gibt doch nur bestimmte Größen, die eingehalten werden müssen. Ich konnte jedenfalls nichts dazu sagen und er deutete auf einen Schlauch, den man sieht, wenn man von der Seite aus am Reifen vorbeiguckt, und sagte, der sei ja schon bis aufs Gewebe abgewetzt. Tja, ich hab nichts dazu gesagt, was auch, da ich nicht einmal weiß, was für ein Schlauch das ist und ob ein falscher Reifen (he, ich hab nur die zulässige Breite drauf!) so etwas bewirken kann.
Alles in allem war der Typ aber ganz okay, ich hab vor Jahren schon schlimmere kennen gelernt, die offensichtlich keine Ahnung hatten, aber über jeden winzigen Kratzer an einem acht oder zehn Jahre alten Auto meckerten.
Nach diesem Besuch und der ersten – kostenlosen – Käufereinschätzung habe ich den Preis erst einmal auf 950 Euro reduziert, was ich sowieso schon an Pfingsten vorhatte. Gerade kam der erste Anruf. Hej, isch habb hundertprosentisch nix geggen Türken, abber der Mensch will nur vorbeikommen, wenn ich ihm einen niedrigeren Preis nenne. Aber hej, orientalischer Geschäftsmann, erst mal guggen, dann du Preis nennen, dann ich meinen neuen Preis nennen … Nee, Spaß beiseite, ich sagte ihm, er solle sich das Auto erst einmal anschauen. Daraufhin wandte er ein, dass er beinahe hundert Kilometer fahren müsse und das erst dann täte, wenn der Preis stimme. Ich konnte nur entgegnen, dass mein Preis 950 Euro wäre und ich dieses Geld auch haben möchte. Was soll immer diese Frage nach dem Mindestpreis? Sobald ich einen nennen würde, zahlten die Leute doch garantiert keinen Euro mehr. Trotzdem fand ich diesen Anruf noch recht lustig und ich werde versuchen, mich auch von den noch bevorstehenden Anrufern nicht nerven zu lassen.
Montag, 4. Juni 2007
Autoverkauf – der neueste Stand
Mein Auto ist nicht sehr gefragt. Ich hatte es schon befürchtet und im Grunde ist es auch kein Wunder. Fünfzehn Jahre alt, 200.000 Kilometer gelaufen, TÜV nur noch bis Oktober, nicht umgerüstet auf Euro 2 oder was auch immer da ginge, klappernder Auspuff …
Der Interessent vom letzten Mittwoch hat sich nicht mehr gemeldet, das hatte ich auch gar nicht erwartet, nachdem er das Auto so genau unter die Lupe genommen hatte und der Kumpel nach seiner Aussage sowieso dagegen war. Gestern wollte jemand vorbeikommen, der dann aber weder zur vereinbarten Uhrzeit erschien noch den Termin absagte. Vielen Dank auch, ich habe ja sonst nichts anderes zu tun als zu Hause herumzusitzen und vergeblich zu warten. Ein Anrufer würde das Auto für seine Tochter kaufen, allerdings nur 500 Euro zahlen. Schließlich meldete sich gestern noch einer, der mir 700 zahlen wird. Er wollte noch gestern Abend mit dem Zug anreisen, wäre um 21:30 Uhr am Hauptbahnhof angekommen und fragte, ob ich ihn abholen könnte. Ich war etwas sprachlos ob dieses Ansinnens und redete mich damit heraus, dass wir Besuch bekämen und ich nicht weg könne. Wieso muss ich das überhaupt begründen? Na ja, es muss einem ja auch auf die Schnelle eine passende Antwort einfallen. So reist er nun heute Nachmittag an, wird hoffentlich echte 700 Euro auf den Tisch legen und kann dann das Auto mitnehmen. Ich hoffe, es geht alles glatt über die Bühne. Mein Kollege warnte mich vorhin schon vor dem Verkauf eines noch angemeldeten Autos. Aber mal ehrlich, laufen denn so viele Verbrecher durch die Gegend, dass man keinem Menschen mehr trauen kann? Selbstverständlich wird alles ordentlich schriftlich festgehalten und dann sollte das doch wohl klappen.
Er ist weg
Heute Nachmittag düste ich also von der Arbeit zum verabredeten Treffpunkt und fand dort den Autointeressenten samt weiblicher Begleitung vor. Sie erkannten mich sofort am zuvor benannten schwarzen Opel Corsa. Wie es sich zeigte, war dieser Interessent auch einer, der sich gut mit Opel Cabrios auskannte und ein spezieller Liebhaber von Kadett Cabrios war, denn er erzählte mir, dass er sich nie ein Astra Cabrio kaufen würde. Vor Ort nahm auch er das Auto genau unter die Lupe, aber außer dem kaum noch vorhandenen Kühlwasser (oh, wie peinlich) fand er nichts wirklich Gravierendes. Seine Anmerkung zum Ölwechsel-Zettel (wieder bei 106.000 fällig, mittlerweile hat das Auto 201.000 drauf) hat mich heute Nachmittag wegen der Aufregung verwirrt, mittlerweile weiß ich aber, dass da die Jungs in der Werkstatt auf dem Tacho beim letzten Ölwechsel nur die 80.000 oder 90.000 gelesen haben und nicht wussten, dass das Auto schon 100.000 mehr drauf hat. Also müsste auf dem Zettel 206.000 stehen.
Trotzdem, wie gesagt, schien mir der Käufer ein richtiger Opel Kadett Cabrio-Fan zu sein, denn er erwähnte, er würde das Auto noch viel schöner machen, als es jetzt schon sei. Ich wünsche ihm viel Glück dabei und würde gern einmal ein Foto vom fertigen Exemplar sehen.
Mein letztes Bild im Kopf von meinem ehemaligen Auto ist ein Kadett Cabrio mit geöffnetem Verdeck, das sich bei trockenen Wetter mit ein paar Wolken und zwei jüngeren Leuten innendrin hupend und winkend Richtung Hannover wegbewegt.
Nein, ich weine meinem Auto gewiss nicht nach. Meine Autos waren immer nur Gebrauchsgegenstände für mich gewesen, doch ich stelle fest, dass ich mit diesem letzten Exemplar wohl doch zu lange zusammen gefahren bin: viele Arbeitskilometer von Trebur nach Frankfurt, einige Urlaubsreisen nach Südfrankreich und einmal nach Norwegen, viele Wochenenden nach Hannover …
Nun wohnt der alte Kadett in Bielefeld (hätte ich dort gewohnt, dann hätte er bestimmt ein Kennzeichen BI-NE ??? bekommen) und wird dort einer künstlichen Verjüngung unterzogen. Er und sein neuer Besitzer werden bestimmt glücklich miteinander, denn selbst wenn mein Auto nicht extrem gepflegt war, so war es auch gewiss nicht heruntergekommen.
Ich freue mich über meinen neuen Corsa, der mich so schön kühlt, denn Sonne von oben auf meinen Kopf bekommt mir nicht mehr so gut.
Donnerstag, 7. Juni 2007
TV-Spots
Per Zufall stieß ich kürzlich auf die Seite des Mediendienstes Kress. Dort gibt es einige hundert Werbespots, unter anderem auch sehenswerte alte aus den sechziger Jahren und die allererste Fernsehwerbung von Persil aus dem Jahr 1956.
Ich habe mich wieder einmal köstlich über die Frauengoldwerbung amüsiert. Kein Wunder, dass das Zeug später verboten wurde, an der Wirkung sieht man ja, dass es hochgiftig sein muss 😉
Freitag, 8. Juni 2007
Plüschkrake …
… oder auch: Türkischer Mohn, innen
Gekauft, gepflanzt, gegossen, gesehen und geknipst in meinem Garten.
Samstag, 16. Juni 2007
Schreibblockade?
Da werde ich doch tatsächlich schon gefragt, warum ich seit dem 8. Juni nichts mehr geschrieben habe ;-). Was war los? Na, eben nichts. Jedenfalls nichts Erwähnenswertes. Mir ist zu heiß, ich kann dieses schwüle Wetter nicht leiden. Am letzten Samstag habe ich nicht einmal den Staubsauger in die Hand genommen. Zum Glück wurde es abends angenehmer, so dass wir die Geburtstagsgrillparty bei einem Freund genießen konnten.
Der Garten hinkt natürlich auch hinterher. Entweder ist es zu heiß oder es hat gerade geregnet und es ist matschig oder ich muss zwischendurch mal ein bisschen Geld verdienen gehen. Es wächst also stellenweise noch jede Menge Zeug, was da nicht hingehört.
Ansonsten warte ich. Ich warte auf Geld vom Finanzamt, das erst einmal wieder zurückging, weil sich die Kasse bei der Kontonummer vertippt hat. Ich warte auf die Rückerstattung der Kfz-Steuer. Und ich warte auf ein Päckchen, das auch wieder zurückging, weil sich der gelbe Paketdienst wohl ein Späßchen erlauben wollte. Gründe für das Nichtausliefern sind jedenfalls nicht erkennbar und auf Anfragen reagiert man sowieso nicht. Zum Glück ist es nichts Dringendes, es ist auch nicht verlorengegangen und jetzt hoffentlich auf dem Weg zu mir an meine Arbeitsstelle.
Dann warten wir noch auf ein Antwortschreiben der Heizthermenfirma (ich berichtete über die Reparatur am 3. Mai). Natürlich kam eine Rechnung, dazu noch in unverschämter Höhe. Darauf gab es ein erstes Schreiben, denn das sahen wir so gar nicht ein. Ein Montagefehler hätte deren Techniker gleich bei der Abnahme feststellen müssen und da hätte er noch problemlos beseitigt werden können. Wie nicht anders zu erwarten, ging man im ersten Antwortschreiben nicht auf unsere Argumente ein, sondern schrieb eher daran vorbei. Gleich darauf trudelte die erste Mahnung ein. Unser zweites Schreiben schilderte noch einmal sehr deutlich den Sachverhalt. Bisher haben wir nur eine zweite Mahnung erhalten und warten jetzt auf eine weitere Reaktion. Im allerallerschlimmsten Fall müssen wir die knapp 400 Euro doch zahlen und werden dann wahrscheinlich als Dank für das Entgegenkommen den Wartungsvertrag kündigen, für den wir jährlich 250 Euro hinlegen. Da wird sich schon ein anderes Unternehmen finden, das für diese Heiztherme die Wartung durchführen kann.
Mittwoch, 20. Juni 2007
Alles läuft
Na also, geht doch: Am Montagnachmittag war das Geld vom Finanzamt auf meinem Konto. Gestern zeigte mir ein Blick in die Online-Vertragsauskunft meiner Versicherung, dass dort nur noch das neue Auto steht und der Restbetrag schon ausgerechnet wurde. Außerdem hatte ich auch gestern einen Scheck über das Guthaben der Kfz-Steuer im Briefkasten. Somit ist also der Autoverkauf endgültig abgeschlossen.
Heute traf dann endlich das Paket ein, das aus unerfindlichen Gründen zunächst wieder an den Absender zurückgegangen war. Eingekauft habe ich bei Deliwelt die schön scharfen Mr. Wasabi-Snacks und zwei kleine Päckchen Zotter Balleros mit Kürbiskernen. Die Wasabi-Erdnüsse bekam ich vor einiger Zeit als Probetütchen und mich hat diese Meerrettichschärfe begeistert: Einen kurzen Moment zieht die Schärfe durch Mund und Nase und ist dann gleich wieder verschwunden. Sehr lecker!
Donnerstag, 21. Juni 2007
Nicht schlecht
Heute habe ich nach knapp vier Wochen zum zweiten Mal den Corsa betankt. Und siehe da: 7 Liter habe ich in der ersten Runde verbraucht. Für Kurzstrecken in der Stadt mit ein paar Kilometern über den Schnellweg mit ca. 100/110 Stundenkilometern ist das gar nicht so übel. Mit etwas weniger flottem Fahren könnte man da sicher noch mehr sparen.
Sonntag, 24. Juni 2007
Fotokollagen
Im August letzten Jahres hatte ich ein Poster mit Blumenfotografien zusammengestellt. Das ist so gut geworden, dass ich mir vornahm, eine ähnliche Fotokollage mit Bildern aus meinem Arbeitsumfeld zu basteln. Doch ich wollte dieses Mal nicht so eine geradlinige Aneinanderreihung, sondern eine Ansammlung wie zufällig auf den Tisch geworfene Fotos. Bis dahin arbeitete ich noch mit Paint Shop Pro 7 und da wäre es ziemlich viel Aufwand gewesen. Dann hatte ich testweise die Version 10 und stellte mit Begeisterung fest, dass es nun jede Menge fertiger Bilderrahmen gibt, mit denen man viel Hübsches zaubern kann. Ich hatte aber keine rechte Lust und Laune zum experimentieren und dann war die Testversion abgelaufen. Nun habe ich einen neuen – und erfolgreichen Anlauf – genommen. Mit der 11er-Testversion des Programms habe ich zwei Varianten zusammengestellt und dann als 50 x 70 cm-Poster entwickeln lassen. Gestern konnte ich die fertigen Poster abholen und sie sehen klasse aus! Die kommen morgen als Verschönerung ins Büro und ich könnte wetten, der eine oder andere Kollege möchte die bestimmt auch haben.
Zur Großansicht einfach auf die Bilder klicken!
Dienstag, 26. Juni 2007
Hannover kocht
Diese Woche wird beim Perfekten Dinner wieder einmal in Hannover gekocht. Wie nicht anders zu erwarten, kenne ich keinen der Kandidaten. Hätte aber vielleicht sein können, schließlich sind mir in der Zeitarbeitsphase ziemlich viele Leute über den Weg gelaufen. Möglicherweise kann man ja wenigstens erkennen, wo die Leute wohnen. Immerhin zeigen sie doch mal den einen oder anderen beim Interview vor einem bekannten Bauwerk, sonst könnte es auch in jeder anderen Stadt sein. Als der Kandidat gestern bei seiner Einkaufstour gefilmt wurde, dachte ich nur: “Och nööö! Gibt es denn in Hannover nur einen einzigen Ort, wo man einkaufen kann, nämlich die Markthalle?” Ich hoffe ja, dass die vier übrigen Mitbewerber auch mal andere Geschäfte aufsuchen.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Erfolgreiche Briefeschreiberei
Heute war nach drei Wochen – inklusive Postweg – endlich ein Brief der Heizungsanlagenfirma im Kasten. Noch bevor ich die Jacke auszog, musste ich den Umschlag öffnen, denn ich war gespannt, ob es eine langweilige 3. Mahnung, ein Schreiben mit Androhung von gerichtlichen Schritten oder doch ein positiver Bescheid sein würde.
Und kaum zu glauben, mein Mann war mit seinem ausgezeichnet formulierten zweiten Schreiben, das den Sachverhalt eindeutig darstellte, erfolgreich gewesen: Man kommt uns entgegen und wir müssen nur die Hälfte des Betrages zahlen!
Auch in diesem Brief ist man nicht auf den Sachverhalt eingegangen, sondern hat nur von “Anregungen” gesprochen. Ich denke mir aber, dass man wahrscheinlich noch einmal genauer nachgeforscht hat, was tatsächlich repariert wurde und sich dann vielleicht dachte, dass es kein so gutes Licht auf die Firma wirft, wenn ein solcher Fehler nicht bei Inbetriebnahme oder spätestens bei einer der jährlichen Wartungen von den eigenen Technikern entdeckt wird. Außerdem dachte man sich bestimmt, man kommt dem Kunden mit diesem für die Firma verhältnismäßig kleinen Betrag entgegen (“Schauen Sie mal, der Kunde zahlt immerhin jährlich für die Wartung 250 Euro”) und behält einen zufriedenen Kunden, der für den Kauf der nächsten Heizungsanlage wieder zurückkommt.
Freitag, 29. Juni 2007
Schreck am Vormittag
Ich saß noch nicht lange im Büro, als mein Telefon klingelte. Jörg war dran und sagte: “Unsere Nachbarin hat mich gerade angerufen.” In Bruchteilen von Sekunden ging mir durch den Kopf: “Wenn die Nachbarin anruft, während wir bei der Arbeit sind, muss es etwas Dringendes sein. Es muss etwas passiert sein. Einer der Katzen ist etwas zugestoßen. Bei uns ist eingebrochen worden. Das Haus brennt ab …” Doch dann konnte ich mich wieder etwas beruhigen, denn nicht von alldem war geschehen. Ich erfuhr, welche Nachbarin angerufen hatte und dass sie wissen wollte, ob wir nachts etwas gehört hätten, weil doch unser Schlafzimmerfenster an der Straßenseite liegt. Man hat nämlich das Auto ihres Mannes heute Nacht entwendet. Wie gut, dass wir so alte und uninteressante Autos fahren. Trotzdem – ganz sicher sein kann man sich auch da nicht …
Dienstag, 3. Juli 2007
In die Brüche
Es ist traurig, aber wahr: Nach mehr als fünfzehn Jahren geht sie in die Brüche. Es steht wohl noch in diesem Jahr eine Scheidung bevor. Und ich glaube nicht, dass es jemals eine Nachfolgerin geben wird, die ihr auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Schade, schade, aber ich werde mich demnächst wohl von meiner Lieblings-Lederjacke trennen müssen. Eine erste Bruchstelle ist hinten unter dem Kragen aufgetaucht und hat sich zu einem kleinen Loch ausgeweitet. Noch kann ich so tun, als wäre da nichts, aber so wie es aussieht, wird da noch mehr in die Brüche gehen, und dann werde ich mich auf die Suche nach einem Ersatz machen müssen.
Donnerstag, 5. Juli 2007
Raus aus dem Haus
Demnächst müssen wir an einem Sonntagnachmittag das Haus verlassen, denn gut einen halben Kilometer entfernt hat man einen so genannten Blindgängerverdachtspunkt ausgemacht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wird dann anrücken, um dieses Ding zu identifizieren und gegebenenfalls zu entschärfen. Evakuiert wird in einem Radius von einem Kilometer um die Fundstelle und das ist schon ein beträchtliches Gebiet, wenn man sich das auf der Karte anschaut. Immerhin soll Hemmingen dann bombenfrei sein, war in der Zeitung zu lesen.
Montag, 9. Juli 2007
24 Kilometer
Das gute Wetter gestern war ideal für eine kleine Fahrradtour. Ohne richtigen Plan fuhren wir los nach Ricklingen, durchs Deichtor und zum Maschsee. Wir wählten die kurze Strecke am Südufer entlang und das war auch gut so. Sonntags bei schönen Wetter um den Maschsee – das geht wohl höchstens zu Fuß, mit dem Fahrrad macht es nicht so richtigen Spaß, wenn man ständig anderen Radfahrern ausweichen muss oder die vielen Inline-Skater umfahren muss, die ja noch mehr Platz in der Breite als ein Radfahrer beanspruchen.
Kurzer Stopp am Maschsee und ein Blick aufs Wasser
Weiter ging es dann ein Stück durch den Wald an Waldhausen vorbei, dann raus aus dem Wald (“Wollen wir nicht auf der Straße fahren, da sieht man mehr als Bäume?”) durch Waldheim, bis es geradeaus nicht mehr weiterging. Wir bogen nach rechts ab auf die Straße “Am Schafbrinke”, eine Gegend, in der ich vorher noch nie war und die Jörg auch nicht kannte. Ich erinnerte mich aber, dass ich den Straßennamen schon einmal auf dem Stadtplan gesehen hatte und wusste dann, wenn wir immer weiter geradeaus fahren, kommen wir zur Peiner Straße. Auf der Peiner Straße fuhren wir nach Osten. Weiter hinten gibt es einige neuere Häuser, und man stellt fest, dass dies eine schöne ruhige Wohngegend ist, kein Durchgangsverkehr und auf der rechten Seite liegt der große Stadtfriedhof Seelhorst. Hinter den Häusern schließen sich Kleingärten an und dort stehen auch einige ziemlich verfallene Gewächshäuser und Baracken. Das war’s dann mit der Bebauung, denkt man sich in diesem Moment, doch falsch: Am Ende der Straße, kurz vor dem Messeschnellweg, stehen noch einige ganz neu erbaute Häuser. Deutlich sind die Autos vom Schnellweg zu hören und wieder einmal stellten wir fest, dass wir es auf jeden Fall besser getroffen haben. Wir bogen rechts ab und fuhren dann wieder nach Westen auf der anderen Seite des Friedhofs entlang. Der Rückweg führte über Döhren, ein kurzes Stück Brückstraße, die Döhrener Masch und vorbei an den Ricklinger Kiesteichen nach Hemmingen.
Dieses nostalgische Hinweisschild auf die Schule ist uns in der Berliner Straße “über den Weg gelaufen”. Ich weiß nicht, wie oft ich dort schon mit dem Auto vorbeigefahren bin, aber das ist mir noch nie so aufgefallen. Wie alt wird es wohl sein? Fünfzig Jahre? Da ich in den 60ern schon nicht mehr mit Schulkleidchen in die Schule gegangen bin, muss es wohl mindestens so alt sein.
Am Ende waren bei unserer Fahrradtour 24 Kilometer zusammengekommen. Manch einer fährt das wahrscheinlich mal locker in einer halben Stunde, aber gerade für mich unsportliches Etwas war das schon eine ganz schöne Strecke. Dementsprechend taten mir die Beine weh, und als ich im Bett lag, konnte ich mich überhaupt nicht mehr bewegen. Erstaunlich, dass ich bisher jedoch keinen Muskelkater verspüre, aber das kann vor mir aus auch so bleiben.
Ein bisschen Information, bitte schön
Manches ließe sich von vornherein vermeiden, wenn die Leute mit ein wenig mehr Informationen herausrücken würden. Als Firma muss ich eigentlich immer davon ausgehen, dass die Kunden nichts wissen und sollte auf jeden Fall auf das Wesentliche hinweisen.
Ich war heute beim freundlichen Autohändler im Nachbarort und wusste nichts …
Der Grund: Ich besitze nur einen Schlüssel für mein Auto, weil die Vorbesitzerin den zweiten verloren hat. Das erfuhr ich natürlich erst, als ich das Auto schon besaß und die restlichen Unterlagen abholte. Entweder hatten die beim Autohändler nicht aufgepasst oder die ehemalige Besitzerin hat noch zu Hause gesucht und versprochen, den Schlüssel zu bringen. Zunächst wollte man mir einen neuen besorgen. Da ich nun fünfzehn Jahre lang ein und dasselbe Auto fuhr, kenne ich mich mit der heutigen Technik noch nicht so gut aus. Aber ich dachte mir, die haben bestimmt noch die Schlüsselnummer in ihren Unterlagen und können bestellen. Nach über einer Woche rief mich der Verkäufer dann doch endlich einmal an und teilte mir mit, dass das alles nicht ginge, weil man mit dem Auto dort erscheinen müsse. Ich hätte doch wahrscheinlich auch eine Karte mit der Nummer in den Unterlagen. Klar hatte ich die, und nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz bestimmt. (So nebenbei fragte ich mich zum wiederholten Male, von was dieser Autoverkäufer überhaupt Ahnung hatte, aber das ist eine andere Geschichte.) Am Montag darauf bestellte ich also einen Schlüssel, und heute, zwei Wochen später, erhielt ich telefonisch die Nachricht, dass er da sei. Gut, sagte ich, ich komme dann entweder heute oder morgen vorbei. Vom Mitarbeiter des Autohauses kam da noch so ein “Gut, alles klar”, aber keine weiteren Informationen. Leider. Ich wusste, dass so ein neuer Schlüssel irgendwie codiert oder programmiert werden muss, damit er funktioniert. Aber in meiner Naivität stellte ich mir vor, da setzt sich einer zwei Minuten ins Auto, drückt hier und da und die Sache ist erledigt.
Um halb fünf stand trat ich also ein und erntete einen mehr oder weniger entsetzten Blick, als ich mein Anliegen vorgetragen hatte. Ich verstand gar nicht, was daran so absonderlich war. Ja, das müsse aber in der Werkstatt programmiert werden! Und ob ich denn das Auto überhaupt dabei hätte. Selbstverständlich hatte ich es dabei. Hektisches Gerenne und Gerufe nach dem Mitarbeiter in der Werkstatt, der tauchte auf und sagte, er würde es ja gerne machen, aber er sei gerade dabei, ein Steuergerät zu programmieren. Leute, ganz ruhig, dachte ich mir und konnte nur sagen, dass ich lediglich einen Anruf bekommen hatte, der Schlüssel sei da und ich nicht wissen konnte, wie viel Aufwand es ist, den zu programmieren. Ob ich morgen kommen könne, gleich am Vormittag, fragte man mich. Nein, erst ab 16 Uhr. Oh, dann müsse es aber GLEICH um 16 Uhr sein. Mannomann, warum tun die immer so entsetzt, wenn man als arbeitender Mensch nicht zu jeder Tageszeit erscheinen kann? Ich könne das Auto aber auch am Samstag bringen, bot man mir an, da sei man von 8 bis 12 Uhr da … Also habe ich nun am Samstag um 09:30 Uhr einen Termin.
Das ganze Hin und Her hätte man leicht vermeiden können, wenn mich der Mitarbeiter am Telefon gleich darauf hingewiesen hätte, dass ich dafür am besten einen Termin vereinbare. Ich glaube, selbst wenn man ständig neue Autos fährt, braucht man nicht ständig neue Schüssel und muss sich da nicht mit dem technischen Drumherum auskennen.
Die Kosten für den Ersatzschlüssel bekomme ich vom Gebrauchtwagenhändler ersetzt, aber für diesen Aufwand müsste ich eigentlich noch eine Entschädigung verlangen.
Mittwoch, 11. Juli 2007
Keine Evakuierung
Da sagte ich noch kürzlich, als wir uns zu Hause über die bevorstehende Evakuierung unterhielten: “Na, mal abwarten, vielleicht stellen sie schon vorher fest, dass dort gar keine Bombe liegt, sondern irgendein anderes Metallteil.”
Und gerade lese ich die neueste Meldung auf den Seiten der Stadt Hemmingen:
Kampfmitteluntersuchung und Evakuierung am 22. Juli 2007 ist entbehrlich!
Aufgrund neuerlicher Erkenntnisse konnten die Untersuchungen des Blindgängerverdachtspunktes im Bereich der Heinrich-Hertz-Straße / Ecke Weetzener Landstraße bereits am 11. Juli 2007 gefahrlos zu einem Abschluss gebracht werden.
Im Ergebnis ist festgestellt worden, dass sich der Verdacht auf ein Kampfmittel nicht bestätigt hat! Das bedeutet, dass an dem 22. Juli 2007 (Sonntag) keine weiteren Untersuchungen durchgeführt werden müssen. […]
Bei den Vorarbeiten hat ein Bauunternehmen allerdings gestern eine Hauptwasserleitung beschädigt, so dass große Teile Hemmingens bis zur Behebung des Schadens einen sehr niedrigen Wasserdruck haben werden. Offensichtlich ist unser Wohngebiet nicht davon betroffen, denn bei uns floss das Wasser gestern Abend ganz normal.
Arbeitsplatzüberprüfung
Im Mai fand bei uns für alle Mitarbeiter mit Bildschirmarbeitsplatz eine Augenuntersuchung statt. Die letzte hatte ich verpasst, weil ich damals entweder krank oder in Urlaub war. So hatte ich nach mehr als vier Jahren wieder einmal das fragliche Vergnügen, in einem Sehtestgerät die Kreisöffnungen der so genannten Landoltringe zu orten. Ich weiß ja, dass ich seit langem ein wenig kurzsichtig bin und mittlerweile auch die Altersweitsichtigkeit zuschlägt, aber immer, wenn ich vor so einem Gerät sitze, meine ich, fast blind zu sein. Wahrscheinlich stehe ich auf Kriegsfuß mit diesen Geräten, und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieses Mal das Glas verschmiert war. Nun ja, das Ergebnis des Sehtests fiel also nicht berauschend aus und man schrieb mir Bedenken in das Untersuchungsergebnis. Ich nahm mir dann vor, auf jeden Fall einen Augenarzt oder Optiker aufzusuchen, denn ich werde wohl auf Dauer nicht mehr ohne eine Sehhilfe auskommen. Im Mai 2008 steht bei mir der nächste, vorgezogene Sehtest an und bis dahin werde ich das wohl geregelt bekommen.
Doch damit war die Sache noch nicht vom Tisch. Kurze Zeit später kam mein Kollege – der ebenfalls mit Bedenken eingestuft worden war – mit der Nachricht ins Büro, dass bei uns eine Arbeitsplatzüberprüfung durchgeführt werden würde. Wieso das denn, fragte ich mich. Ich weiß, dass ich ein bisschen kurzsichtig bin, aber ich habe keinerlei Beschwerden wie Augen- oder Kopfschmerzen, nur ganz, ganz selten Verspannungen und wirklich nichts, was auf einen falsch eingerichteten Arbeitsplatz zurückzuführen wäre. Ich fühlte mich ein wenig überrumpelt, weil ich gar nicht um eine Überprüfung gebeten hatte. Aber gut, die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers sieht das wohl so vor.
Heute kamen die Herren zur Begutachtung: ein Fachmann für Arbeitssicherheit und ein Arbeitsmediziner. Der Mediziner war recht nett und zurückhaltend, hielt nach einem Blick in die Unterlagen noch einmal fest, dass mein Sehtestergebnis nicht ganz so gut ausgefallen sei. Er empfahl mir eine augenärztliche Untersuchung und eine Beratung beim Optiker (“die Ärzte haben für so was gar keine Zeit”) und ich konnte ihm versichern, dies schon eingeplant zu haben. Der Arbeitssicherheitsfachmann, ein älterer Herr mit vielen, vielen Vorschriften und Vorschlägen im Kopf, führte mir als nächstes das Ergebnis seiner Helligkeitsmessung vor. 75 Lux zeigte das Gerät für die Beleuchtung an, bei der ich normalerweise arbeite. Das sei VIEL zu wenig, es müssten mindestens 500 sein. Wie nicht anders zu erwarten musste ich mir auch sagen lassen, ich mache mir die Augen damit kaputt. Das kenne ich doch von früher, dachte ich mir, da sagte man immer zu den Kindern, die im (Halb)Dunkeln lasen: “Mach dir das Licht an, du verdirbst dir sonst die Augen!” – eine Aussage, die wissenschaftlich bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte (Schadet das Lesen im Dunkeln den Augen?).
Dann wurde die zweite Hälfte der Deckenbeleuchtung eingeschaltet und nun ging der Wert in etwa auf die geforderte Beleuchtungsstärke hoch. Ich nahm dies interessiert zur Kenntnis und verkniff mir wohlweislich die Bemerkung, dass ich bei diesem grellen und vor allem künstlichen Licht nicht arbeiten könne.
Anschließend wurde noch der restliche Arbeitsplatz beguckt, festgestellt, dass ich nicht genügend Beinfreiheit hätte, weil der PC unterm Schreibtisch steht (so in etwa vor meinem linken Fuß, wenn ich ordentlich auf dem Stuhl sitze). Der Fachmann schlug vor, den PC zwischen Schreibtisch und Schrank zu stellen. Natürlich war da mein Einwurf, da müsse ich ja jedes Mal aufstehen und um den Schreibtisch herumgehen, wenn ich an ein Laufwerk wolle, ganz ungeschickt. Nein, im Gegenteil, ich soll über jedes Aufstehen froh sein, man säße ja viel zu viel und bekäme dann Rückenbeschwerden. Der Fachmann hat sicher Recht. Es stellt sich nur die Frage, ob die Kabel alle lang genug sind, um den PC umzustellen. Ganz sicher ist jedenfalls, dass Tastatur- und Mauskabel nicht ausreichen. Außerdem würde mir doch der gelegentliche Ablageplatz für mein Bein fehlen …
Nach Überprüfung von zwei weiteren Arbeitsplätzen verabschiedeten die Herren sich nach gut einer Viertelstunde und mir taten schon nach dieser kurzen Zeit die Augen von der grellen Beleuchtung weh.
Sonntag, 15. Juli 2007
Heiß
Selbst am Freitagmorgen konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie es so plötzlich zum Wochenende hin so heiß werden könnte. Doch schon am Nachmittag waren die Temperaturen deutlich höher und so war am Abend ein Spontangrillen angesagt.
Am Samstag musste ich leider früh aufstehen, weil ich ja einen Termin beim Opelhändler hatte. Nun, so früh war es nicht, aber um zehn nach neun musste ich los und das gemeinsame Frühstück fiel daher aus. Wie hatte ich nur so blöd sein können und diesen Samstagstermin vereinbaren können? Hätte ich doch besser einen Termin freitags um 14 Uhr gemacht! Der Witz war ja, dass die Geschichte mit dem Autoschlüssel programmieren fünf Minuten dauerte und insgesamt werde ich wohl zehn Minuten dort verbracht haben.
Den restlichen Samstag habe ich tagsüber überwiegend drinnen verbracht, zwischen PC, Spülmaschine, Fernseher, Waschmaschine, Kartoffelsalat zubereiten, Fleisch marinieren, Staubsaugen, Bäder reinigen, und diesen und anderen Kleinigkeiten.
Abends war ein befreundetes Paar zu Gast und wir haben lange draußen gesessen, lecker gegessen und getrunken.
Auch heute war es wieder heiß und noch haben wir über dreißig Grad im Schatten um 17 Uhr. Und was macht man an einem so extrem warmen und sonnigen Sonntagnachmittag zwischen 13 und 15 Uhr? Fahrradfahren natürlich! Mir war erst gar nicht danach, aber man soll ja nicht immer nur so schlapp herumliegen und so ein wenig Bewegung soll ja auch gut gegen die allmonatlichen Frauenleiden sein. Heute war unsere – wieder einmal zufällig gewählte – Tour nur zwanzig Kilometer lang, aber das reichte auch bei diesen Temperaturen. Ich staune dann immer wieder über die Leute, die sich anscheinend ohne zu Schwitzen bei dieser Hitze draußen bewegen können oder die sich freiwillig in die pralle Sonne legen. Ich konnte das noch nie so gut vertragen, in der Jugend vielleicht, aber ich erinnere mich an einen Südfrankreichurlaub mit 21, als mir Sonne und Strand schon nicht mehr so richtig Freude machten. Ich glaube, ich würde doch eher nach Skandinavien als nach Südeuropa auswandern.
Mittwoch, 18. Juli 2007
Durchatmen
Die Hitzewelle vom Wochenende ist abgeebbt. Welch ein Glück, das ist wirklich kein Wetter für mich. Trotz der teilweise heruntergelassenen Rollläden kroch die Wärme aber nach und nach ins Haus und als ich gestern Nachmittag die Haustür aufschloss, kam mir keine angenehme Kühle, sondern exakt die selbe Temperatur wie draußen entgegen. 28 Grad, gleichmäßig verteilt. Oben ins Büro an meinen PC bin ich erst gar nicht gegangen, dort war es mir viel zu warm. Aber mit Durchzug und der abendlichen Abkühlung haben wir dann gestern doch noch erträgliche Temperaturen erreicht.
Zu nahe getreten
Der durchschnittliche mitteleuropäische Mensch bevorzugt einen Mindestabstand von etwa 60 bis 80 Zentimetern zu ihm fremden oder wenig bekannten Menschen. Diese Zahl wurde jedenfalls vor einigen Jahren im Rahmen eines Seminars von der Dozentin genannt. (Dies hier habe ich zu dem Thema gefunden: “Die richtige Distanz“)
Als ich kürzlich ein Autohaus betrat, um einen Ersatzschlüssel zu bestellen, stand dort bereits ein Kunde am Tresen angelehnt und sprach mit dem Mitarbeiter. Ich blieb bewusst in zwei bis drei Metern Entfernung stehen und wartete. Zwar konnte ich auch so noch alles verstehen und die Schilderung eines Fehlers war gewiss nichts Geheimes oder Persönliches, aber ich stelle mich doch nicht direkt nebendran. Ein gewisses Maß an Diskretion soll doch gewahrt bleiben und ein dichteres Anstellen wäre mir selbst unangenehm gewesen.
Andere Menschen jedoch scheinen das Wort “Diskretion” nicht zu kennen. Wenige Minuten nach mir polterte ein Paar in den Verkaufsraum. Der Mann war allein schon durch seinen massiven Körperbau – gefühlte zwei Meter Höhe, ein Meter Breite und fünfzig Zentimeter Tiefe – überpräsent. Schon war ich im übertragenen Sinne überrollt worden und die beiden platzierten sich vor der Theke neben dem ersten Kunden. Lediglich die Tatsache, dass sie noch keinen Körperkontakt mit dem Tisch aufnahmen, zeugte noch von einem gewissen Respekt vor dem anderen Kunden. Ich bereitete mich innerlich schon auf einen Einspruch wegen Vordrängelns vor, da zupfte die Frau ihren Mann am Arm und fragte mich, ob ich denn auch warte. “Ja, ich warte hier”, konnte ich bestätigen und daraufhin trollten sich die beiden in den Verkaufsraum zum Autos gucken. Tja, da wäre mir meine Zurückhaltung beinahe zum Nachteil geworden. Trotzdem werde ich mich gewiss nie in einen Menschen verwandeln, der nach der “Hoppla-jetzt-komm-ich”-Methode handelt.
Donnerstag, 19. Juli 2007
Paket mit wenig Inhalt
Am Wochenende habe ich endlich Paint Shop Pro X bestellt, das es jetzt schon für sagenhafte 18 Euro gibt. Natürlich kann die aktuelle Version XI einiges mehr, aber 80 Euro wollte ich doch nicht dafür ausgeben. Bisher arbeitete ich noch mit der 7er-Version und kam damit auch zurecht, weil ich ja außer ein wenig Fotobearbeitung gar nicht so viel mache. Die tollen Poster hätte ich allerdings mit Version 7 gar nicht herstellen können, da mussten die zwischenzeitlich installierten Testversionen X und XI herhalten.
Gestern kam also das Paket an. Ganz schön groß, man hätte ohne weiteres zwei Ordner hineinpacken können. Vom Gewicht her enthielt es jedoch so gut wie nichts. Drinnen befand sich die übliche Softwarepackung. Und auch diese ist mehr Verpackung als Inhalt, denn heraus fiel lediglich eine CD-ROM in Papierhülle. Heutzutage gibt es ja nicht einmal mehr ein Handbuch in Papierform, und das ist auch gut so, denn so etwas war bei mir gleich im Schrank gelandet und ich habe es nie mehr in die Hand genommen. Installiert habe ich meine Neuerwerbung noch nicht, aber ich weiß ja, was mich erwartet deswegen kann ich das morgen oder am Wochenende machen.
Samstag, 21. Juli 2007
Der siebte Band
Heute Vormittag um 10 Uhr in der Packstation eingetroffen:
Als ich kurz vor zwölf an der Packstation ankam, fuhr gerade ein Paketauto weg. Und fast im selben Moment signalisierte mir mein Mobiltelefon mit der Big Ben-Glocke, dass erneut eine Lieferung angekommen war. Da hat man mir tatsächlich das Buch noch ein zweites Mal geschickt, Bestellnummer und Rechnungsnummer auf dem Lieferschein sind aber absolut identisch. Bei der Menge von Bestellungen kann wohl mal ein Fehler im System auftreten.
Gestern stand ein witziger Artikel in der Zeitung über Vermeidungsstrategien, um das Ende nicht vorzeitig zu erfahren. Also zum Beispiel: “Kaufen Sie das Buch auf keinen Fall in einer Buchhandlung, es könnte jemand in der Schlange vor Ihnen stehen, der sofort die letzte Seite aufschlägt und sie laut vorliest.” Oder: “Gehen Sie nur noch mit Kopfhörern und laut vor sich hin singend nach draußen, es könnte Ihnen sonst jemand ungefragt das Ende erzählen wollen.” Das Schwierigste jedoch wird sein: “Meiden Sie das Internet, dort werden überall Dinge veröffentlicht, die keiner wissen will.”
Ich hoffe, ich werde nicht in eine solche Falle tappen und kann das Buch mit Spannung bis zum Ende lesen. Und das tu ich jetzt auch. Ich geh dann mal auf die Terrasse …
Donnerstag, 26. Juli 2007
Urlaub und Besuch
Es wird höchste Zeit, dass ich Urlaub habe. Schon heute Morgen fiel das Aufstehen extrem schwer und ich bin eine halbe Stunde länger als sonst liegen geblieben. Heute und morgen noch, dann sind drei Wochen Urlaub angesagt. Nächste Woche muss Jörg noch arbeiten, dann hat er zwei Wochen frei und gleichzeitig bekommen wir Besuch. Meine Nichte (17) hat sich angekündigt und möchte auch noch eine Freundin mitbringen. Ich “befürchte”, wir müssen dann doch mal zum Maschseefest gehen, obwohl wir keine rechte Lust auf die Menschenmassen dort haben. Was wir sonst noch unternehmen werden, wird sich zeigen. Jedenfalls werden wir eine Woche lang nicht so richtig auf der faulen Haut liegen.
Montag, 30. Juli 2007
Gelungene Überraschung
Zum Geburtstag würde ich von meinem Mann neue Reifen fürs Fahrrad bekommen, so hatte ich vermutet und es war auch angedeutet. Nun war er noch nicht dazu gekommen, diese zu besorgen, und deshalb bekam ich am Samstag um Mitternacht kein großes Paket. Es gab aber nicht mal ein Blümchen oder ein kleines Päckchen. Ich bin gewiss nicht der Typ, der auf Blumensträuße steht, aber so gar nichts …
Nun hatte der Mann am Freitagnachmittag sein Auto in die Werkstatt, die einem Freund von uns gehört, bringen müssen. Es stimmte etwas mit der Temperaturanzeige nicht, und das sollte am Samstag nachgeschaut werden. Da es am Samstagmorgen dauerregnete, nahm er also mein Auto zum Brötchenholen. Ich blieb noch etwas liegen. Es dauerte. Na ja, vielleicht holte er nun doch die Fahrradreifen, dachte ich mir. Oder er ist rübergefahren in die Werkstatt und dann wird dort noch irgendetwas gebastelt.
Er kam zurück mit Brötchen. Spätes Frühstück. “Möchtest du ein Ei?” “Nee!” Mir war nicht nach Frühstück und Geburtstag und überhaupt. Ein halbes Brötchen war genug, ich hatte keinen Appetit. “Wollen wir jetzt zu Ikea fahren?” “Mal sehen, weiß nicht, vielleicht …” Frau ohne Geburtstagsblümchen war eben nicht in allerbester Stimmung. OK, wir fuhren dann doch zu Ikea. Ich parkte in der Tiefgarage, rundherum waren alle Parkplätze frei. Nachdem wir unsere Kleinigkeiten gekauft hatten (Kerzen, drei Gläser, Kleiderständer mit Hängeaufbewahrung fürs Gästezimmer) kamen wir zurück zum Auto, wo mittlerweile an beiden Seiten weitere Autos standen. Einpacken, einsteigen, Weiterfahrt zum Elektrofachmarkt auf der Suche nach einem Radiowecker. Das Angebot war bescheiden und also ging es zurück nach Hause. Auf dem Rückweg noch das Auto des Mannes abgeholt. Sachen ausgepackt. “Soll ich dir tragen helfen?” “Nö, hab ich alles selbst bezahlt und kann ich auch selbst tragen!” Etwas später: “Dein Auto ist wirklich schön, besonders die Räder.” Ja, weiß ich doch, dachte ich mir, ich hatte doch kürzlich erst selbst gesagt, dass diese Reifen gerade bei Nässe so viel besser sind die Pirelli auf dem Kadett. Der Mann machte sich ans Zusammenbauen des Kleiderständers. Mittendrin hörte er auf und “befahl” mir, mit nach draußen zu gehen. “Wieso, was soll ich denn draußen?” Ich musste mich ans Carport stellen und sollte so lange dort stehen, bis er mir sagte, es sei genug. “Ja, und? Da steht mein Auto, das kenne ich!” “Schau dich mal um!” “Wieso? Da liegt Holz, da steht der Grill …” “Du musst mal in die Knie gehen!” Was sollte das denn jetzt werden? Lustiges Ostereiersuchen? Ich guckte nach unten und sah auch dort kein schön verpacktes Geschenk, nicht im Holzstapel, nicht unter dem Auto … Dann fiel mein Blick auf das rechte Vorderrad. Öhm, das sah anders aus, ganz anders, Moment, wo war die Radabdeckung? Ach, nein, wie – Alufelgen? Und tatsächlich hatte mein Auto seit diesem Samstagmorgen schicke Alufelgen. Die Überraschung war so gut vorbereitet worden, dass ich nichts bemerkt und in keinem Moment irgendeinen Verdacht geschöpft hatte. So war natürlich am Auto des Mannes kein Defekt, er musste aber irgendwie an mein Auto kommen, ohne dass es mir merkwürdig vorkam. Und als wir dann später wegfuhren, hoffte er jedesmal bei Aus- oder Einsteigen, dass ich die neuen Räder sehen würde. Tja, aber da hatte der Freund in der Werkstatt schon Recht gehabt: “Du musst es ihr sagen, sonst merkt sie es erst am Dienstag oder Mittwoch!” Im Nachhinein weiß ich jetzt auch, warum mein Mann so gelassen auf meine muffelige Stimmung reagierte, denn schließlich konnte er sich auf die bevorstehende Überraschung freuen.
Außerdem hat der Corsa jetzt noch einen zweiten Mitfahrer bekommen:
Mister White stammt von meinen Eltern, die ihn kauften, bevor ich von Moo berichtete und daher ein wenig enttäuscht waren, dass ich ihnen zuvorgekommen bin. Zum Glück aber ist es keine zweite Moo geworden und da White laut Steckbrief der Freund von Moo ist, passen die beiden doch ausgezeichnet zusammen. Schick ist übrigens sein Strickpulli. Er fährt jetzt erst einmal auf dem Rücksitz mit, vorn würde der große Kerl mir doch ein wenig die Sicht nehmen.
Mittwoch, 1. August 2007
Erste Urlaubstage
Das Wetter in meiner ersten Urlaubswoche ist gemischt, was mich aber nicht weiter stört. Ich habe dies und das zu erledigen, bereite zum Beispiel das Gästezimmer für den Besuch vor und lese immer wieder Harry Potter weiter. Heute war es angenehm warm und sonnig, so dass ich einen kleinen Ausflug nach Harkenbleck machte. Auf einer unserer letzten Fahrradtouren waren wir dort durchgefahren und mir fielen sofort diese idyllischen Dorfanblicke auf. Fachwerkhäuser, Bauernhäuser und überall Stockrosen an den Zäunen. Zu Fuß lässt sich das viel besser betrachten, und daher fuhr ich heute mit dem Auto dorthin. Einige hübsche Fotos habe ich gemacht, aber irgendwie war die Ausbeute doch nicht so groß. Hier sind ein paar Beispiele:
Freitag, 3. August 2007
Frühaufsteher?
Nein, ich bin gewiss kein Frühaufsteher, schlafe gern lange und bin morgens nach dem Aufstehen nicht sofort richtig wach. Am Montag und Dienstag kostete ich die ersten beiden freien Tage aus und blieb länger liegen. Doch dann hatte ich das Gefühl, gar nicht alles zu schaffen, was ich mir vorgenommen hatte, und seien es nur so banale Dinge wie Einkaufen, Haushalt, lesen, PC oder alte Lindenstraßenfolgen gucken. Also bin ich früh aufgestanden. Am Mittwoch sogar schon um viertel nach sieben, gestern und heute eine Stunde später. Und so bin ich heute schon um neun Uhr morgens einkaufen gewesen, eine sehr angenehme Zeit für solche Erledigungen. Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich immer um diese Zeit in den Supermarkt gehen und die Nachmittage meiden. Um viertel vor zehn habe ich mir einen schönen Kaffee gekocht und erst einmal Zeitung gelesen. Es ist ein sehr gutes Gefühl, so manches schon erledigt zu haben und dann entspannt die Füße hochlegen zu können. Allerdings – Gartenarbeit stünde auch noch an, aber ich denke, das werde ich eher morgen erledigen, weil der Boden von dem teils heftigen Regen gestern noch sehr feucht ist. Währenddessen könnte ich ja endlich einmal das Gartentagebuch auf den aktuellen Stand bringen …
Donnerstag, 16. August 2007
Urlaubsrückblick
Morgen ist der letzte Urlaubstag und wie fast immer hatte ich gerade zur Urlaubszeit hier nichts zu schreiben oder vielmehr keine Lust dazu.
Als meine Nichte Jana zu Besuch war, sind wir tatsächlich einen Abend zum Maschseefest gefahren. Ich hatte nicht so große Lust dazu, denn mir stand die Vorstellung von sich drängenden Menschenmassen bei großer Hitze vor Augen. Doch es war Montag, wir kamen um 18:30 Uhr dort an und fanden sogar direkt nebenan einen Parkplatz am Stadion. Es war zwar heiß, aber nicht so voll und daher ganz gut auszuhalten. An einem Wochenende möchte ich aber auf keinen Fall dort hingehen.
Am Sonntag haben wir wieder einmal eine Fahrradtour gemacht. Es sollte nur eine ganz, ganz kleine Tour werden, zu mehr hatte ich keine Lust. Doch dann fuhren wir über Ronnenberg (ja, der Ort heißt zu Recht so, denn es ging teilweise steil bergauf!) nach Gehrden und über Weetzen, Ihme-Roloven und Arnum wieder zurück. Ganze 28 Kilometer waren dann doch wieder zusammengekommen.
Am Montag und Dienstag haben wir Ordnung in unseren Garten gebracht. Der sah schon ziemlich wild aus, denn außer den erwünschten wuchsen auch jede Menge unerwünschte Pflanzen in die Höhe. Nun ist der Anblick wieder einigermaßen akzeptabel. Ich habe schon öfters gesagt, dass ich um keinen Preis einen Kleingarten haben möchte und wenn wir einen hätten, dann hätten wir dieses Jahr bestimmt eine Verwarnung bekommen, weil unser Garten nicht so richtig gepflegt war.
Wie immer gibt es Dinge, die ich wieder einmal nicht während der freien Tage getan habe, und ich denke mir immer, dass ich schlecht organisiert bin. Andererseits muss man sich ja auch keinen Freizeitstress machen, sondern einfach mal entspannen und nichts tun.
Montag, 20. August 2007
Pfirsichsorbet
An unserem kleinen Pfirsichbäumchen namens Roter Ellerstädter reiften fünf Früchte. Ein Pfirsich war vor über einer Woche abgefallen und den haben wir roh gegessen. Sehr lecker! Nun waren die vier übrigen Pfirsiche reif und ich überlegte, was ich damit anstellen sollte. Einfach so essen ist ja zu langweilig. Kuchen findet in unserem Haushalt keinen reißenden Absatz, also fiel Pfirsichkuchen auch aus. Ein Eis schmeckt im Sommer aber köstlich und daher entschied ich mich, ein Pfirsichsorbet zuzubereiten. Irgendwann früher habe ich sicherlich schon mal Eis selbstgemacht, aber eher selten. Ohne Eismaschine kriegt man das doch nicht so gut hin. Ein Sorbet allerdings hatte ich noch nie gemacht. Also blätterte ich einige meiner Kochbücher durch und fand einige Rezepte. Na, das las sich doch ganz einfach. Warum man jedoch in manchen Rezepten Gelatine verwendete, blieb mir ein Rätsel und ich entschied, dass das nicht sein müsse.
Ich löste also die sehr reifen Pfirsiche vom Kern, pürierte das Fruchtfleisch mit etwas Puderzucker und Zitronensaft und gab zum Schluss noch einen guten Schuss Prosecco dazu. Dann ab in eine Metallschüssel und in den Gefrierschrank. Ungefähr alle halbe Stunde habe ich die Masse mit einem Schneebesen durchgerührt und als sie halb fest gefroren war, noch ein steifgeschlagenes Eiweiß untergehoben.
So sieht das Ergebnis aus und es schmeckt ausgezeichnet:
Ein Rezept dafür habe ich nicht, ich weiß weder, wie viel das Pfirsichfleisch gewogen hat noch wie viel Gramm Puderzucker da drin sind geschweige denn welche Menge Prosecco. Eben wieder mal so ein typisches Rezept à la “Ich mische nach Gefühl, wird schon klappen”. Und so wie ich es sehe, kann man ein Eissorbet durchaus nach Gefühl zubereiten.
Donnerstag, 23. August 2007
Erdgasverbrauch gesenkt
Als ich eben von der Arbeit nach Hause fuhr, hörte ich im Radio einen Beitrag über den Schock bei der Nebenkostenabrechnung. Da müssten zum Teil Hunderte von Euro nachgezahlt werden, weil die Heizenergie so teuer ist. Nicht so bei uns, denn wir haben gerade eine Gutschrift von satten 333 Euro bekommen, weil wir im letzten Jahr so wenig Gas verbraucht haben. Da zahlt sich so ein Öfchen dann doch aus.
Natürlich ist es keine tatsächliche Ersparnis von über 300 Euro, denn der Ofen muss erst einmal angeschafft werden und dann braucht man noch Brennstoffe wie Holz oder Kohle dafür. Auch war der letzte Winter eher ein direkter Übergang vom Herbst zum Frühling gewesen. Trotzdem kann man sicher auf Dauer den einen oder anderen Euro auf diesem Weg sparen.
Sonntag, 26. August 2007
Erst mal letztes Grillen
Am Freitag haben wir kurzfristig für gestern zum Grillen eingeladen, denn da sollte das Wetter noch einmal richtig gut werden. Es war so gut, dass ich tagsüber richtig schwitzte, für mich war es schon wieder viel zu schwül. Abends waren wir eine kleine Runde, sieben Leute insgesamt. Lange haben wir gesessen, die letzten verabschiedeten sich gegen halb zwei. Dann war noch ein wenig Aufräumen angesagt, ich habe doch gern Ordnung in der Küche, auch wenn es spät ist, und so einige Sachen mussten natürlich auch von der Terrasse hineingeräumt werden. Danach noch einmal kurz die Füße hochlegen und einen letzten Schluck trinken und schon war es drei Uhr, als wir endlich im Bett lagen.
Den Fahrradausflug, den wir für heute ins Auge gefasst hatten, ließen wir wegen Unlust ausfallen. Außerdem sah es ständig so aus, als würde es anfangen zu regnen. So habe ich unter anderem wieder einige Seiten “Harry Potter” gelesen und bin jetzt kurz vor dem Ende angelangt. Da ich aber gern in Ruhe und nicht mal so zwischendurch lese, kann es gut sein, dass ich erst am nächsten Wochenende erfahren werde, wie die Geschichte ausgeht.
Montag, 27. August 2007
Ach …
Und da sagte am Wochenende jemand: “Also, nach dem milden Winter müsste fast jeder 100 bis 200 Euro Heizkosten erstattet bekommen.” Hmpf. Doch nicht wirklich was mit dem Ofen gespart oder jedenfalls nicht so viel wie gedacht. Wenn beinahe jeder so viel Geld zurückbekommt …
Montag, 3. September 2007
Hannover entdecken mit dem Fahrrad
Das stand gestern Nachmittag wieder bei uns auf dem Plan. Zuerst hatte ich zwar keine rechte Lust und als ich mir die Strecke auf der Karte anschaute, die wir ins Auge gefasst hatten, stöhnte ich: “Das schaff ich nie! Vielleicht gerade mal hin, aber nie im Leben zurück!” Da ich aber nicht immer nur faul auf dem Sofa herumliegen soll – es bestünde ja die Gefahr, dass ich den 7. Harry-Potter-Band zu Ende lesen könnte – raffte ich mich doch auf. Die längste Strecke des Weges kannte ich, das wäre mein Weg zur Arbeit, wenn ich mit dem Fahrrad fahren würde. Immerhin habe ich das ein einziges Mal gemacht, als im Mai 2005 mein Auto in der Werkstatt war. Von Kirchrode fuhren wir dann weiter nach Anderten. Auf der Lehrter Straße ging es zügig ein wenig bergab, als ich bemerkte, dass mit dem Hinterreifen meines Fahrrads etwas nicht stimmte. Tatsächlich, der war ziemlich platt. Und das bei neuen Reifen, mit denen ich erst wenige Kilometer gefahren war! Eine Beschädigung war nicht zu erkennen, aber es half nichts, da musste ein Ersatzschlauch rein.
Der Mann ist nach diversen Überholungs- und Erneuerungsarbeiten an den Fahrrädern nun auch der perfekte Fahrradreparaturdienst und hatte das Malheur in noch nicht einmal einer Viertelstunde behoben. Nun konnten wir unser Ziel ansteuern, die Hindenburgschleuse am Mittellandkanal in Hannover-Anderten.
Zurück folgten wir einer Radwegbeschilderung Richtung Maschsee. Das war ein wenig abenteuerlich, denn wir fuhren durch Gegenden, die wir überhaupt nicht kannten und selbst mir fehlte die Orientierung. Gut, wir hätten auch auf der Radkarte oder dem Stadtplan nachsehen können, was wir ja beides dabeihatten. So aber war es ein bisschen spannender. Allerdings stimmte dann entweder die Beschilderung nicht mehr oder der Weg hätte tatsächlich auf einen Trampelpfad hinter einem Haus entlang geführt. Wir blieben jedoch auf der Straße und fuhren nach Gefühl in heimatliche Richtung. Ich kannte mich dann auch wieder aus, denn in der Gegend von Misburg hatte ich gearbeitet, als es Easy Room, die Expo-Zimmervermittlung noch gab. Fünf Minuten Pause mussten wir wegen eines Regenschauers in Kirchrode unter dem Schnellweg einlegen. Irgendwann war dann auch der restliche Weg geschafft und auf dem Kilometerzähler standen 38 Kilometer. Mit dem neuen Gelsattel extra für dicke Frauenhintern hatte ich die Strecke bequem fahren können, aber mir taten die Beine weh! Ich habe mich immer über die Schmerztablettenwerbung aufgeregt, in der sich eine Frau nach dem Sport in der Umkleidekabine beschwert, dass ihre Beine weh tun, ihr eine andere Frau dann eine Schmerztablette empfiehlt, sie erst einmal ablehnt mit der Bemerkung: “Ich habe doch keine Kopfschmerzen, mir tun die Beine weh!”, die andere ihr dann erklärt, die Tabletten wirkten auch gegen Beinschmerzen und sie schließlich eine nimmt. So ein Mittelchen wäre mir gestern auch recht gewesen, denn egal wie ich die Beine aufs Sofa gelegt habe, der Schmerz ließ nicht nach. Trotzdem bin ich weit davon entfernt, aus solch einem Anlass Schmerztabletten zu nehmen. Da muss man eben durch!
Samstag, 8. September 2007
Nicht mein Tag
Ich bin wohl gestern auf den Millimeter genau mit meinem Auto am rechten Carportbalken vorbeigefahren. Denn heute blieb ich beim Rausfahren dort hängen und habe den Außenspiegel geschrottet. Die Spiegel klappen war sehr schön um, aber ich habe richtig getroffen und nun hat das Glas Risse. Zum Glück hält aber alles noch und die Sicht ist kaum beeinträchtigt.
Beim Vorbeifahren am Haus entdeckte ich ein gekipptes Küchenfenster. Also wieder anhalten, aussteigen, Tür aufschließen, Fenster schließen, Tür abschließen und ein drittes Mal ins Auto steigen (das zweite Mal war nach dem Spiegelunfall).
Dann fuhr ich zu Rossmann, um Fotoposter abzuholen. Nanu, warum ging die automatische Schiebetür nicht auf? Drinnen waren auf jeden Fall noch Kunden. Ein Blick auf das Schild neben der Tür verriet mir, dass samstags nur bis 13 Uhr geöffnet ist. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es Punkt 13 Uhr war.
Weiterfahrt zum Schuhcenter. Der Parkplatz war brechend voll, weit sich dort auch noch einige andere Geschäfte befinden und die Menge der Parkplätze dafür nicht ausreichend ist. Ich erwischte einen freien Platz vor dem Supermarkt. “Parken nur für Kunden”, stand auf dem Schild. Egal, wer kriegt schon mit, in welches Geschäft ich gehe. Aber Parken nur mit Parkscheibe. Parkscheibe? Fehlanzeige! Die habe ich mit dem alten Auto verkauft. Egal, so lange wollte ich nicht einkaufen gehen, es würde mich schon keiner erwischen. Bei den Schuhen hatte ich auch keinen Erfolg. Ich hatte zwar keine genaue Vorstellung, aber alles, was ich dort sah, war absolut hässlich. Wieder raus auf den Parkplatz zum Auto. Auto? Wo war es denn? Dort musste es doch sein! Eine kleine Schrecksekunde, aber es war nach den fünf Minuten im Schuhladen noch da und nur ein Parkplatzsuchender stand mit seinem Auto quer davor.
Dann ein kleiner Abstecher in den Baumarkt, denn die Hüllen unserer Sonnenschirme waren sehr brüchig und löchrig geworden und vielleicht hatte ich noch Glück, ein paar neue zu bekommen. Doch wieder Fehlanzeige. Bis auf wenige Artikel war die Gartenabteilung leergeräumt. Also müssen die geflickten Hüllen noch ein paar Wochen durchhalten, bis die Schirme in die Gartenhütte geräumt werden.
Zu Hause räumte ich die Nähmaschine auf den großen Esstisch, denn ich wollte bei zwei Hosen die Beine enger nähen. Großen Spaß machen solche Änderungsarbeiten nicht, aber es musste endlich einmal sein. Zwischendurch kämpfte ich einige Male mit zunächst unerklärlichem Fädengewirr und befürchtete schon, die Nähmaschine würde ihren Geist aufgeben. Doch das eine Mal hatte sich der Nähfuß gelockert und das andere Mal war der Oberfaden nicht richtig eingefädelt. So konnte ich meine Näharbeiten erfolgreich beenden und muss jetzt nicht mehr mit sackigen Hosenbeinen herumlaufen.
Ach ja, und außerdem habe ich eine kleine Zahnfleischentzündung links oben, nicht besonders schlimm, aber trotzdem ein blödes Gefühl.
Und heute Abend sind wir zu einer größeren Gartenparty eingeladen und hier nieselt es immer wieder. Wir wissen aber, dass die Gastgeber ein Zelt im Garten stehen haben und auch schon für Terrassenstrahler gesorgt haben. Dann sollte es nicht allzu ungemütlich werden.
Montag, 10. September 2007
Hilfe, Kochsendung!
Ich schaue mir schon sehr lange Zeit gerne Kochsendungen an. Vor einigen Jahren noch war es äußerst schwierig, solche im Fernsehprogramm zu finden und ich nahm auch die Fernsehköche in Kauf, die mir nicht besonders sympathisch waren.
Mittlerweile wird es mir zu viel. Ich gucke regelmäßig das Perfekte Dinner, weil es auch so einen schönen Unterhaltungswert hat, nehme regelmäßig “Kochen bei Kerner” auf, je nach Thema die Kochsendung von Martina und Moritz beim WDR, alles andere fange ich erst gar nicht an. Und manchmal weigere ich mich sogar, eine Kochsendung oder vielmehr Kochschau anzusehen. Tim Mälzer fand ich anfangs ziemlich gut, dann habe ich weniger geschaut und sein neues Kochunterhaltungsprogramm muss ich mir nach einem Mal nicht wieder antun. So eine alberne Sendung! Irgendwie musste ich dabei an das alberne Kochduell denken (ja, ja, ich gebe zu, ich habe das lange Zeit geschaut), das ich irgendwann nicht mehr ertragen konnte und abgeschaltet habe. Dann blättere ich doch lieber in einem meiner Kochbücher.
Zu sauer
Dies hier sind die ersten Äpfel, die ich von unserem Bäumchen geerntet habe. Schön sehen sie aus und sie haben eine richtig tolle Farbe. Ich war gespannt auf den Geschmack und packte mir letzte Woche Apfelstückchen in eine Frischhaltedose. Fruchtig und leicht säuerlich, das war mein erster Eindruck. Die ersten Stücke am Vormittag schmeckten noch gut, doch dann musste ich kapitulieren. Viel zu sauer! Selbst als ich erst am Nachmittag wieder probierte, zog es mir im Mund alles zusammen. Dieser Cox Orange ist roh ungenießbar – für mich jedenfalls. Ich werde mich mal verstärkt nach Back- und Kochrezepten mit Äpfeln umsehen müssen.
Nachtrag 18.09.2007:
Nun habe ich diese Äpfel gerade zu einem Kuchenbelag verarbeitet. Sie lagen nun nach der Ernte ungefähr zehn Tage und mit Erstaunen stellte ich fest, dass sie längst nicht mehr so sauer sind: eine neue Erkenntnis nach der Ernte meiner ersten eigenen Äpfel.
Donnerstag, 13. September 2007
Zehn
Der 13. September 1997 war ein Samstag. An diesem Tag bekam ich Besuch aus Hannover. Von so einem Typen, den ich im AOL-Chat kennen gelernt hatte. Von dem ich vorher noch nicht einmal ein Foto gesehen hatte. Ich schlug ihm nicht die Tür vor der Nase zu und er fuhr auch erst am nächsten Tag wieder zurück. Zehn Jahre. So lange ist das schon her?
Dienstag, 18. September 2007
Der Pilz
Am Sonntag kamen wir auf unserer Fahrradtour in Laatzen-Grasdorf an diesem Pilz in der Leinstraße vorbei.
Vielleicht hätte ich mich nur kurz gewundert, vielleicht wäre er mir gar nicht aufgefallen, hätte ich nicht zwei Tage zuvor einen Artikel in der Zeitung darüber gelesen. Bei diesem Fliegenpilz handelt es sich um einen ehemaligen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Viele dieser Bunker, in denen bis zu sechs Personen Platz fanden, gab es damals auf den Bauernhöfen der Gegend. Fast alle dieser sechs Tonnen schweren Schutzhäuschen dürften heutzutage verschwunden sein. Nach dem Krieg wurden sie entweder mit speziellen Kränen abtransportiert, manch einer hat einfach ein großes Loch gebuddelt und seinen Bunker hineingekippt. Dieser eine ist stehen geblieben und verwirrt jetzt die Vorbeikommenden mit seiner Fliegenpilzbemalung.
Körbchen
Immer mehr Leute sah ich mit so einem schicken Einkaufskörbchen herumlaufen. Ja, auch in der Kochsendung, wo die Hälfte aller Teilnehmer aus Frankfurt in der Kleinmarkthalle einkaufen geht und auch halb Hannover seine Einkäufe in der hiesigen Markthalle zu tätigen scheint. Wie dem auch sei, die Körbchen haben mir gefallen. Und jetzt besitze ich auch eins. Aber nicht etwa in schlichtem Schwarz oder Rot, sondern in Barock-Sand:
Montag, 24. September 2007
Besuch
Von Mittwoch bis gestern waren meine Eltern zu Besuch. Da sie vorher mit dem Wohnwagen in Holland gewesen waren, wohnten sie auch hier auf dem Campingplatz. Am Samstag haben wir zusammen eine Fahrradtour gemacht. Sie führte uns über Döhren …
… und Kirchrode nach Anderten zur Hindenburgschleuse. Von dort aus fuhren wir am Tiergarten vorbei zum Annateich mit der Alten Mühle.
Weiter ging es dann nach Kleefeld ins Philosophenviertel mit den beeindruckenden Häusern und von dort aus in den Wald über Bischofshol zum Maschsee-Südufer und schließlich über Ricklingen zurück nach Hause. Wieder einmal hatten wir 38 Kilometer hinter uns gebracht.
Am Sonntag machten wir nur eine kleine Tour, um die Holzstapel im Wald anzuschauen. Für einen längeren Ausflug war es da auch schon fast wieder zu warm. Außerdem fühlte ich mich nicht ganz fit, denn ich war schon am Samstag mit einem Kratzen im Hals aufgewacht.
Nachmittag gab es einen leckeren Schwedischen Apfelkuchen vom Blech, natürlich mit Äpfeln vom eigenen Baum.
Mittwoch, 26. September 2007
Ingrid Marie
Die Eltern waren sich am Wochenende alle einig gewesen, dass es sich bei unseren Äpfeln niemals um Cox Orange handeln könne.
Meine Mutter hat einen Apfel mitgenommen und auch gleich einen Apfelexperten ausfindig gemacht, der ihn begutachtet hat. Er sah den Apfel und sagte: “Die Seite habe ich gerade in meinem Buch aufgeschlagen.” Nun wissen wir, dass es sich um Ingrid Marie handelt, ein später Apfel, der erst ab Oktober reif ist. Kein Wunder, dass die schon geernteten so sauer waren. Übrigens vermutet man, dass Ingrid Marie vom Cox Orange abstammen könnte, also wäre da zumindest eine Verwandtschaft vorhanden. Und die Dame soll ja weitaus weniger anfällig für Krankheiten sein, da kann ich doch ein wenig aufatmen, nachdem mir der Obstbaumexperte letztens ein wenig Angst gemacht hatte.
Freitag, 28. September 2007
Ich bin dann mal weg …
… dachte sich unser Kater Mika und war zwei Tage lang unterwegs. Am späten Dienstagnachmittag war ich auf der anderen Seite des Kreisels, um dort einige Fragen zur Internetseitenbearbeitung zu klären und einen neuen Außenspiegel für mein Auto zu bestellen. Plötzlich tauchte Mika vor der Werkstatt auf. Ich war doch sehr überrascht, dass auch dies noch zu seinem Revier gehörte, waren wir doch bisher der Meinung, seine Grenze befände sich vor dem Real-Markt. Wie dem auch sei, der Kater kam an diesem Abend nicht nach Hause. Auch am Mittwoch ließ er sich nicht blicken. Ich versuchte, mir noch keine Gedanken zu machen, denn es kann schon mal vorkommen, dass so ein Tier sich auf eine längere Wanderschaft begibt. Und es kann ja auch durchaus möglich sein, dass er tagsüber zu Hause gewesen ist, als wir nicht da waren. Der Mann machte sich schon mehr Gedanken und war nicht so gut gelaunt. Aber alles wurde gut, als der Herr Kater am späten Donnerstagabend mit lautem “Mau-mau” durch die Katzentür im Keller hereinspazierte. Er war total nass, was ihn aber nicht sonderlich zu stören schien. Großen Hunger hatte er auch nicht, also muss er unterwegs eine Fressstelle gefunden oder ein paar Mäuse und Kaninchen gejagt haben.
Sonntag, 30. September 2007
Matt
Noch am Montag dachte ich, lediglich eine kleine Erkältung mit etwas Husten und Schnupfen zu haben. In der Nacht von Montag auf Dienstag wachte ich allerdings um zwei Uhr mit heftigen Halsschmerzen auf. Mindestens dreimal musste ich in dieser Nacht aufstehen, weil meine Nase verstopft war und auch die restliche Zeit schlief ich mehr schlecht als recht. Gegen Morgen ging es meinem Hals zum Glück wieder besser. Ich bin dann einfach mal eine Stunde später zur Arbeit gefahren, Gleitzeit sei dank. Die Erkältung zog sich noch die ganze Woche hin und auch jetzt ist sie noch nicht hundertprozentig weg. Trotzdem bin ich jeden Tag arbeiten gegangen und habe (bis auf den Dienstag) auch richtig viel geschafft.
Ausgesperrt und Glück gehabt
Vor einigen Monaten hatte ich mir einen Gästebuchtroll eingefangen. Ich bin mir nicht sicher, ob eher die Bezeichnung “Troll” oder “Stalker” zutrifft, passend ist auf jeden Fall “widerwärtiger Wurm”.
Es war ein Eintrag im Gästebuch, der mich erschrecken ließ: heftigste persönliche Beleidigungen bis hin zu Drohungen – im ersten Moment dachte ich, das muss jemand sein, der mich kennt und abgrundtief hasst. Natürlich habe ich ganz schnell diesen ekelhaften Text unsichtbar gemacht. Und dann überlegt. Mit etwas klarerem Kopf wurde mir bewusst, dass das irgendwo zwischen sehr unwahrscheinlich bis unmöglich einzuordnen ist und es sich wahrscheinlich um ein widerliches menschliches Exemplar handelte, das versucht, ihm unbekannten Menschen Angst zu machen.
Dann habe ich mir die Daten angeschaut, die diese Person als Spuren hinterlassen hatte. Oh, wie ungeschickt, da geht jemand vom Arbeitsplatz aus ins Internet und mir wird nicht nur eine vollständige IP-Adresse, sondern darüber hinaus auch noch der Name des Arbeitgebers angezeigt! Und der sitzt in einem weit entfernten Bundesland, in dem ich niemanden kenne. Ich weiß nicht, ob dieser Mensch schon öfters meine Seiten besucht hat, an diesem Nachmittag war er jedenfalls fast eine Stunde lang auf 91 Seiten unterwegs – um dann sein Gift im Gästebuch zu versprühen.
Am nächsten Tag beobachtete ich genau, welche Besucher sich auf meinen Seiten tummelten. Siehe da, etwa zur selben Zeit schlug er wieder auf und kontrollierte selbstverständlich das Gästebuch. Er muss im Gesicht hochrot angelaufen sein vor Wut, als er feststellte, dass sein Eintrag weg war. Da kam gleich der nächste Hammer hinterher: “Ich solle gefälligst dafür sorgen, dass der Text wieder sichtbar wäre … er könne sonst auch anders! … etc. blablabla”. Leider hatte er Pech und kaum war dieser Text drin, war er auch schon wieder weg. Und als Konsequenz stellte ich das Gästebuch um, so dass ich jetzt jeden Eintrag freischalten muss.
Am nächsten Tag beehrte er mich schon am Vormittag, beendete seinen Besuch wieder im Gästebuch und – oh Wunder – hinterließ keinen neuen Müll. So schnell hatte er es schon aufgegeben, mich zu quälen? Ich atmete auf, blieb aber auch in den nächsten Tagen noch auf der Hut, doch bis heute ist zum Glück nichts mehr passiert. Ich habe bewusst damals nichts dazu geschrieben, denn ich wollte diesem Menschen keinerlei Reaktion zeigen – vom Löschen der Gästebucheinträge einmal abgesehen. Aber ich weiß, dass ich natürlich auch Glück hatte und derjenige schnell die Lust verloren hat.
Goodbye Gästebuch
Nachdem also vor einigen Monaten im Gästebuch belästigt wurde, stellte ich zunächst auf “moderiert” um, damit ich nicht ständig kontrollieren muss, ob wieder jemand seinen Müll dort abgeladen hat. Nun stellt der Gästebuchbetreiber seinen Service ein und es fiel mir nicht schwer, das Gästebuch aus dem Netz zu nehmen. Eine Sache weniger, um die ich mich kümmern muss.
Montag, 1. Oktober 2007
Hochwasser
Gestern beim Frühstück las ich noch im Sonntagsblättchen, dass Hannover und Region vom Hochwasser verschont geblieben waren. Der Wasserstand in der Leine sei zwar hoch, aber nicht besorgniserregend. Also machte ich mir überhaupt keine Gedanken über Wasser und gesperrte Straßen und war heute Morgen unangenehm überrascht, dass sich der Verkehr auf der B3 durch Hemmingen staute. Doch selbst da kam mir nicht der Gedanke an Leinehochwasser, eher dachte ich an einen Unfall oder ein liegengebliebenes Fahrzeug, das eine Spur versperrte. Na ja, fährste halt die Berliner Straße runter und über Döhren, dachte ich mir. Auch auf der Berliner Straße ging es langsam, doch da stand tatsächlich ein Verkehrshindernis auf der Straße. Ungewöhnlich viel Gegenverkehr gab an diesem Morgen, doch nicht einmal dies lenkte meine Gedanken in die richtige Richtung. Nein, ich musste erst an der Döhrener Straße ankommen, um dort die Straßensperre und das Hochwasserschild zu sehen. Okay, dann eben rechts rum, fahr ich eben die Wilkenburger Straße entlang. Doch die war ebenfalls gesperrt und so entschied ich mich für eine ganz andere Variante: zurück auf die B3, aber dann Richtung Süden. Durch Arnum durch (die Autos standen beinahe die halbe Strecke nach Pattensen raus), an Pattensen vorbei, etwas stockend durch Koldingen, die riesigen überschwemmten Flächen zwischen Koldingen und Rethen überqueren und dann auf den Messeschnellweg nach Norden. Der Rest ging dann ganz flott. Mal sehen, wie sich der Rückweg gestalten wird. Und morgen früh werde ich entweder ganz, ganz früh losfahren (eher unwahrscheinlich) oder gleich den Umweg Richtung Süden nehmen. Für den Rest der Woche ist es mir dann egal, denn wir haben frei!
Donnerstag, 4. Oktober 2007
Samstag, 13. Oktober 2007
Katzenbesuche
Immer wieder einmal hatten wir im Laufe der Jahre fremde Katzen zu Besuch. Meistens ließen sie sich nur kurz im Garten blicken, das eine oder andere mal wagte sich eine kleine Katze auch in unser Haus, als die Terrassentür geöffnet war.
Es war wohl im Mai oder Juni dieses Jahres, als immer wieder eine getigerte Katze mit weißen Pfoten über die Terrasse lief. Mit Begeisterung rannte sie hinter unserer Tiger-Lizzy her und es sah so aus, als wollte sie sagen: “Tante Lizzy, spiel mit mir!” Anfangs wussten wir nicht, ob es sich um Katze oder Kater handelte, und so nannte ich das Tier kurzerhand “Lotti”. Auf Grund gewisser markanter Verhaltensweisen stellten, wir fest, dass es doch eher ein “Lothar” ist.
Der Kater ließ sich beinahe jeden Tag blicken und wagte sich immer näher an uns und unsere Katzen heran. Jedoch musste ich in meinem Leichtsinn feststellen, dass sich nicht jede Katze friedlich einer ausgestreckten Hand nähert, sondern ohne ersichtlichen Grund ihre Krallen in die Finger und gleich darauf noch in die unbeschuhten Füße haut. Da war ich sauer auf Lotti. Er wurde frech und immer frecher, stand sogar mehrmals vorzugsweise nachts im Haus, denn er hatte schnell herausgefunden, wie man durch die Katzenklappe nach drinnen kam. Immer wieder musste Lizzy ihr Zuhause verteidigen, denn die Herren Kater hielten sich aus der Sache raus. In letzter Zeit haben wir Lotti zum Glück selten gesehen, denn es fehlte noch, dass da so ein frecher Kater ständig unsere Katzen terrorisiert.
Am letzten Samstag hatten wir überraschenden Besuch von einem kleinen schwarzweißen Katzenmädchen mit Knick im Ohr. Schon im Garten traf sie auf Lizzy, dort gab es Gebrüll und Gefauche, doch die Kleine ließ sich davon nicht besonders einschüchtern. Mutig marschierte sie mehrmals nach drinnen und wieder nach draußen und entdeckte bald das leckere Katzenfutter. Dann legte sich sich aufs Sofa, schnurrte laut und schlief eine kurze Runde. Danach ging es wieder ans Fressen. Mehrmals. Ich weiß gar nicht, wie so viel Futter in eine so kleine Katze passen kann. Wir überlegten natürlich, was wir mit diesem ungefähr vier Monate alten Kätzchen anstellen sollten. Es hatte offensichtlich kein Bedürfnis, nach Hause zu gehen. Ich sah uns schon die gesamte Nachbarschaft abklappern und im Falle des Misserfolgs Katzenhilfe, Tierheime und den Tasso-Notruf einzuschalten. Durch eine Nachfrage bei einem Nachbarn, der auch Katzen besitzt, erfuhren wir, wohin das kleine Tier gehört und Jörg brachte sie am späten Nachmittag nach Hause. Bisher haben wir sie nicht wieder gesehen, vielleicht sind die Besitzer doch so klug und beherzigen unseren Tipp, das Tierchen erst einmal im Haus zu lassen. Wenn sie noch so jung und wahrscheinlich gerade neu eingezogen sind, scheinen sie sich noch nicht so richtig erinnern zu können, wo sie hingehören und bleiben gern in jedem anderen Zuhause mit leckerem Futter, weichen Sofas und Spielkameraden.
Steinhuder Meer
Am Mittwoch haben wir einen Firmen-Teamausflug gemacht, den uns unsere Chefin spendiert hatte. Geschenkt wurde uns die Arbeitszeit für diesen Tag, den Rest haben wir vier Kollegen selbst organisiert und finanziert.
Unser Ziel war das Steinhuder Meer mit der Festung Wilhelmstein.
Am Steinhuder Meer war ich schon mehrmals, aber bisher noch nicht auf der Insel. Mit einem solchen Auswandererboot fuhren wir hinüber.
Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ließ diese künstliche Insel zwischen 1761 und 1767 erbauen und eröffnete dort eine Militärschule.
Nach einer guten Stunde mit Besichtigung des Museums und einem Rundgang um die winzige Insel ging es wieder zurück. Bei strahlendem Sonnenschein war es mittlerweile sehr warm geworden.
Beim Bummel an der Promenade entdeckte ich diesen ungewöhnlichen Firmenwagen:
Nach dem Mittagessen (ich hatte Rauchaalfilets auf Toast, sehr lecker!), einem Rundgang durch den alten Ortskern und dem obligatorischen Aalkauf ging es wieder zurück nach Hause.
Montag, 15. Oktober 2007
Radfahrerunfreundlich
Gestern Nachmittag unternahmen wir bei dem schönen Oktoberwetter einen kleinen Fahrradausflug. Leider befuhren wir dabei unter anderem einen Weg, den die Fahrradhasser zu bevorzugen scheinen.
Zwischen Ricklingen und Maschsee verlaufen zwei oder drei Wege mehr oder weniger parallel zueinander. Wir wählten einen der unteren, also näher am Leineufer liegenden Wege. Da es Sonntag und schönes Wetter war, waren viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs. Wir näherten uns von hinten unter anderem einer Dame im elektrischen Rollstuhl, die auf der rechten Seite von einer Fußgängerin begleitet wurde. Als netter Radfahrer macht man durch kurzes Klingeln darauf aufmerksam, dass man überholen möchte. Neben der Bitte, ein wenig Platz zu machen will man ja schließlich auch vermeiden, dass jemand plötzlich zur Seite tritt und es zu einem Zusammenstoß kommt. Die Dame im Rollstuhl verstand das Klingelzeichen aber offensichtlich als Affront oder Diskriminierung wegen ihrer Gehbehinderung. Beim Vorbeifahren hörten wir, wie sie laut und deutlich zu ihrer Begleitung sagte: “Mehr Platz mache ich aber nicht!” “Was war denn das jetzt?”, konnte ich nur kopfschüttelnd fragen. Nur wenige Meter weiter kamen uns zwei ältere, kräftig gebaute Damen zu Fuß entgegen. Ich fuhr vorn und wunderte mich, dass sie keinen Millimeter zur Seite gingen, es schien sogar, sie machten ihre Arme noch breiter als sie sowieso schon waren. Ausweichen konnte ich nicht, denn ich fuhr schon am äußersten rechten Wegesrand. Und kaum war ich an ihnen vorbei, brüllte es hinter mir: “Da oben ist der Radweeech!” Da hatte doch die eine der beiden meinen Mann angeschubst, aber zum Glück nicht so heftig, dass er stürzte. Ich war fassungslos auf Grund dieser Rücksichtslosigkeit. Wie kamen die denn auf die Idee, dass man ausgerechnet diesen Weg nicht mit dem Fahrrad befahren durfte? Im Gegensatz zu manch anderen Strecken gibt es dort keine Schilder, die auf so etwas hinweisen. Ich regte mich ziemlich auf, denn ich stellte mir vor, sie hätte bei mir den Arm ausgestreckt und ich wäre gestürzt. Ich sah mich mit gebrochenem Bein oder Arm neben dem Weg liegen und die beiden höhnisch lachend davonlaufen. Darf man dann so eine Person am Kragen festhalten, bis die Polizei da ist? Nach diesen beiden Begegnungen hatte ich absolut keine Lust mehr, jemals wieder auf diesem Weg zu fahren; nur gut, dass uns auf der restlichen Strecke keine solchen Leute mehr auf den Weg liefen.
Dienstag, 16. Oktober 2007
Ein Jahr hat es gedauert
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich meinen Geschirrschrank aufgeräumt und ein paar Sachen über eBay verkaufen können. Mein markenloses Geschirr, damals bei Quelle gekauft und hergestellt in der DDR, sowie das rosafarbene Besteck wollte allerdings niemand haben. Ich versuchte es dann mit einem 10-Euro-Angebot im “Heißen Draht”, der kostenlosen Kleinanzeigenzeitung. Wieder nichts. Irgendwann reduzierte ich die Sachen auf je 5 Euro. Auch nichts. Ich weiß, gebrauchtes Geschirr lässt sich schlecht verkaufen und dann bot ich es auch nur gegen Abholung an. Am Sonntag hatte ich die Nase voll und ich änderte alle Anzeigen auf “Zu verschenken: …” Prompt meldete sich eine Interessentin und holte gestern Abend die ganzen Sachen ab. Es sei für ihre Schwester, die ein Feriencamp eröffnen wolle. Sie nahm auch noch weitere Tassen und Becher mit, die bei uns mehr als überflüssig waren und der alte Wäschekorb aus Weide ist auch mitgegangen. Wie praktisch, so eine Aufräumaktion ohne größeren Aufwand! Ich muss jetzt weder das Zeug in den Keller transportieren, wo es auch wieder Platz weggenommen hätte noch in einen Müllsack packen, was mir ja doch ein wenig leid getan hätte.
Montag, 22. Oktober 2007
Dringend notwendig
Heute habe ich dieses Programm für neue VHS-Kurse für Männer per E-Mail bekommen. Ja, ganz lustig, dachte ich nur, so manches hatte ich in ähnlicher Form irgendwann schon einmal gelesen …
Nur zwei Stunden später kam ich zu der Erkenntnis, dass einige Kurse für manche Männer unerlässlich sind und man sie wirklich einmal anbieten sollte. Ich hatte nämlich die Toilette aufgesucht. In dem Toilettenraum befinden sich zwei Kabinen, die eine für Frauen, die andere für Männer. Wie fast immer stand die Tür der Herrentoilette wieder einmal offen, und da sich das Waschbecken genau gegenüber befindet, fiel mein Blick beim Umdrehen dort hinein. Oh weh! Wer auch immer dort zuletzt gewesen war, sollte dringend die Kurse 8007 und 8010 besuchen. Der Toilettendeckel war hochgeklappt, ebenso wie der Deckel des Toilettenpapierhalters. Die Rolle des Halters steckte nur noch auf der einen Seite fest und hing traurig und – wie nicht anders zu erwarten – leer nach unten. Die Sache mit dem automatischen Nachwachsen der Papierrolle auf dem Halter hatte also schon mal nicht geklappt. Offensichtlich war dem Papier ein Fehler unterlaufen, denn es war an der falschen Stelle nachgewachsen: Diverse Rollen türmten sich auf der Fensterbank. Der Mann wird analysiert haben, dass diese Papiersorte noch verbesserungsbedürftig ist und er sich solange damit abfinden muss, eine Rolle auf der Fensterbank abzurollen und dort stehen zu lassen. Auch die Tatsache, dass beim Abreißen mal ein Blatt auf den Boden fallen kann, nahm er vermutlich schweren Herzens in Kauf. Die Putzfrau wird’s schon richten! Und der nachfolgende Toilettenbesucher sollte ja wohl in der Lage sein, selbst zu entscheiden, ob er das bis auf den Boden hängende Papier noch für die Reinigung seines Allerwertesten benutzen möchte …
Übrigens scheint die Legende der nachwachsenden Papierrolle auch bei Frauen weit verbreitet zu sein. Allzu oft habe ich dieses Phänomen schon auf diversen Bürotoiletten beobachten können. Ich fragte mich dann immer, ob diese Leute zuhause einen persönlichen Papierrollenauffüllsklaven beschäftigen.
Montag, 29. Oktober 2007
Lebensziele – aber bitte mit Plan
Meine Nichte ist jetzt siebzehneinhalb. Ein knappes Jahr hat sie als Austauschschülerin in den USA verbracht. Spätestens seitdem ist es ihr Ziel, dorthin auszuwandern. Wie ich gestern erfuhr, versucht sie nun offenbar, dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Was bedeutet, dass sie seit kurzem nicht mehr in die Schule geht, aber nach dem momentanen Stand auch keine Ausbildung machen möchte. Außerdem ist sie von zuhause ausgezogen und lebt jetzt recht beengt bei einem Paar, bei dem sie schon einige Male als Babysitter gejobbt hat. Man plant längerfristig, sie als Babysitter mit nach Amerika zu nehmen. Hauptsache USA, so kommt es einem in den Sinn, wenn man das hört. Eine vernünftige Grundlage für ein Leben in diesem Land scheint mir aber eine mehr oder weniger feste Anstellung als Babysitter nicht unbedingt zu sein. Eine Grundlage für ein selbstständiges Leben hier in Deutschland gibt es auch (noch) nicht. Arbeiten muss man aber hier und dort, es sei denn, man findet einen reichen Mann, der einem die goldene Kreditkarte schenkt. Zunächst bleibt nicht viel mehr als abzuwarten und auf die Erkenntnis zu hoffen, dass Nichtstun ganz schön öde sein kann und man mit einem vernünftigen Plan besser das große Ziel erreicht.
Mittwoch, 31. Oktober 2007
Bauarbeiten, Umzüge und Benutzerprofilverpaarung
Am Anfang der Woche wollte ich schon schreiben, dass ich diese Woche wieder einmal die Schulbank drücken muss. Aber es kam alles ganz anders.
Das Haus auf dem Schulgelände, in dem wir im Erdgeschoss sitzen, ist bis auf unsere Räume mittlerweile komplett leer und wird saniert. Vor ein paar Wochen erfuhren wir, dass für zwei Tage der Strom abgeschaltet werden muss und danach drei Tage lang Abrissarbeiten stattfinden, die viel Lärm und Schmutz verursachen. Der Plan sah vor, dass wir während dieser Woche im Schulgebäude Asyl finden sollten. Dort könnten wir während der Herbstferien einen Klassenraum nutzen und – wenn auch eingeschränkt – arbeiten. Dieser Plan wurde auch umgesetzt. Vier PCs wurden konfiguriert, so dass die nötige Software dort verfügbar war. Zugriff übers Netzwerk war sowieso gegeben. Den Montag verbrachten wir also in der Schule. Beim Postholen stellte meine Kollegin fest, dass die Bauarbeiten noch nicht so richtig im Gange waren, ein Kollege beruhigte jedoch mit der Beobachtung, dass er durchaus Handwerker gesehen habe.
Am Dienstag starteten wir erneut unseren Arbeitstag im Klassenzimmer. Als meine Kollegin zum Telefonieren unsere Räumlichkeiten aufsuchte, traf sie einen Handwerker an und fragte ihn, ob noch Strom da sei. Ach, winkte der ab, da passiere diese Woche nichts, der Strom würde erst am nächsten Dienstag um 13 Uhr abgestellt werden. “Dann können Sie mal früh Feierabend machen, hahaha …” Als sie zurückkam und dies berichtete, überlegten wir kurz und entschieden dann, an unsere eigentlichen Arbeitsplätze zurückzukehren. Falls wider Erwarten doch noch die Bauarbeiten beginnen würden, könnten wir einfach wieder in die Schule umziehen. Gesagt, getan, und es lief auch alles reibungslos. Warum auch nicht?
Heute Morgen sah das anders aus. Auf den PCs waren unsere Benutzerprofile nicht mehr vorhanden oder nur noch in Bruchstücken. Man konnte sich anmelden, aber der Desktop sah anders aus, obwohl alle Icons noch da waren. Outlook wollte neu konfiguriert werden. Die Explorer-Ansicht war irgendwie, aber garantiert nicht so wie vorher. Omnipage kannte keinen Scanner mehr …
Der herbeigerufene Systemadministrator erklärte, das hänge mit der Einrichtung der PCs in der Schule für uns zusammen. Wir hätten vorher Bescheid sagen müssen, weil er etwas umstellen muss. Allerdings könne es eigentlich nicht sein, dass wir gestern ganz normal an unseren PCs arbeiten konnten. Das Problem hätte da schon auftauchen müssen. Merkwürdige Sache. Das mit der Umstellung klappte natürlich nicht. Obwohl unsere Rechner auf das lokal gespeicherte Profil zurückgriffen und nicht auf das Profil auf dem Server (so wie in der Schule), zeigte sich alles unverändert. Also musste er Outlook und den Scanner wieder einrichten und wir hatten auch ein wenig Aufwand, alle Einstellungen wieder anzupassen.
Ich kann mir das nur so erklären: Profile sind Wesen, die sich vermehren können – und zwar sehr schnell. In meinem PC wohnt zum Beispiel ein weibliches Profil. Am Montag ist auf meinem Schul-PC ein männliches Profil eingezogen. Als ich mich angemeldet hatte, konnte der natürlich die Fotos von dem weiblichen Profil angucken. Dann kam ich gestern wieder zurück an meinen eigentlichen PC und das weibliche Profil entdeckte, dass ich ein männliches Profil getroffen hatte. Dann müssen die sich gestern Abend verabredet und vermutlich die ganze Nacht zusammen verbracht haben. Herausgekommen ist dabei ein neues, kleines Profil, das die Eigenschaften der beiden vereint. Am Anfang sah es ein bisschen mehr wie der Vater aus, aber ich habe geschaut, mittlerweile ist es hübscher geworden und ähnelt doch mehr der Mutter. Es wird also ein Mädchen sein …
Von den Profilen aber zurück zu den Bauarbeiten. Ein wenig tut sich im Moment doch, es werden diverse Kernbohrungen durch Decken vorgenommen. Eine der Baustellen befindet sich in der Damentoilette, sodass wir “wandern” dürfen. Aber Bewegung ist ja gesund …
Klingeln sie heute auch?
An das “Matten matten meeren”-Singen vor den Haustüren habe ich mich ja schon gewöhnt und kann mir auch das Datum merken: der 11. November, der Martinstag. Und ich weiß auch, dass man, sofern man die Tür öffnen und etwas geben möchte, schon am 10. November vorbereitet sein muss, denn einige der Kindergruppen erscheinen schon am Vortag des 11. Soweit ich mich erinnern kann, blieben uns bisher die “Überfälle” zu Halloween erspart und ich hoffe, das wird auch heute so sein. Süßigkeiten haben wir jedenfalls nicht im Haus, ich könnte da allenfalls ein paar Walnüsse verschenken. Oder ich mach einfach die Tür nicht auf …
Samstag, 3. November 2007
Vollsperrung umgangen
Mittlerweile fahre ich nachmittags ungern über den Südschnellweg nach Hause, denn oft staut es sich dort zwischen Hildesheimer Straße und Landwehrkreisel. Meistens habe ich dann noch das Pech, dass es erst nach der Ausfahrt Hildesheimer Straße zähflüssig wird und ich dann keine Chance mehr habe, zu entkommen. Heute Nachmittag hatte ich allerdings riesiges Glück. Zwar geriet ich direkt am Seelhorster Kreuz in einen nicht vorhersehbaren Stau, aber immerhin ging es im Schritttempo vorwärts. Nach zwanzig Minuten hatte ich es geschafft und konnte auf die Hildesheimer Straße entfliehen. Ich bemerkte noch, dass ab da alle Autos auf dem Schnellweg standen und sich keinen Meter mehr vorwärts bewegten. Abends las ich im Polizeibericht, dass sich zwei Auffahrunfälle auf dem Schnellweg ereignet hatten und er einige Zeit voll gesperrt war. Na prima, da hätte ich am Freitag früh Feierabend gemacht, weil ich mich nicht so wohl fühlte und hätte dann den Nachmittag im Auto statt auf dem Sofa verbracht. Daran war ich haarscharf vorbeigeschrammt, denn nur wenige Minuten später hätte ich nicht einmal mehr die Ausfahrt erreichen können. Ich war froh, dass ich das nicht noch einmal erleben musste, denn schon im August 2005 hatte ich eineinhalb Stunden stehend auf dem Südschnellweg verbracht. Ab sofort werde ich vor der Heimfahrt immer einen Blick auf die Kamerabilder der Verkehrsmanagementzentrale werfen!
Dienstag, 6. November 2007
Möbelhäuser und Designerleuchten
An den letzten beiden Wochenenden sind wir durch mehrere Möbelhäuser spaziert, einmal auf der Suche nach einer Leuchte für den Esstisch und einer Jalousie und außerdem, um uns über Schlafzimmermöbel zu informieren. Leuchten haben wir viele gesehen, aber es hat uns keine so richtig gut gefallen. Ja, ganz nett, so etwas Ähnliches sollte es schon sein, aber na ja, nichts Besonderes … Das Besondere habe ich schon seit langer, langer Zeit im Visier, aber es ist halt eine Designerleuchte und sehr teuer. Nach der erfolglosen Suche war ich schon zu dem Kompromiss bereit, jetzt eine günstige Leuchte für 50 oder 70 Euro zu kaufen und in ein, zwei Jahren das teure Ding anzuschaffen. Ich bin eben meistens so sparsam und denke, solange das Auto (alternativ: das Haus) noch nicht bezahlt ist, kaufe ich erst mal nichts anderes. Wir haben uns dann zu Hause noch einmal die Designerleuchte im Internet angesehen und entschieden, dass wir diese haben wollen. Und nun wird es auch nicht ganz so teuer wie ursprünglich gedacht. Ich hatte immer die vierflammige Variante im Kopf ohne je nachzumessen. Doch die wäre für unseren maximal 160 cm langen Tisch zu groß. Also nehmen wir die kleinste Leuchte mit drei Lampen. Ich habe noch einmal gründlich im Internet gesucht und bin dann tatsächlich auf einen Laden gestoßen, der diese Leuchtenserie gerade als Sonderangebot verkauft. Außerdem gab es noch 5 % Rabatt bei Vorauskasse. Gestern habe ich also bestellt und bezahlt, jetzt müssen wir nur noch drei Wochen abwarten (Lieferzeit) und haben dann – hoffentlich! – schönes Licht über dem Tisch.
Auch mit unserem zweiten Anliegen, einer Jalousie, sind wir noch nicht so richtig fündig geworden. Das liegt daran, dass sie 150 cm breit sein muss und dieses Maß gibt es im Standardangebot so gut wie nicht. Am Sonntag waren wir beim verkaufsoffenen Sonntag Gewerbegebiet von Laatzen-Rethen und auch im dortigen Baumarkt. Überraschenderweise entdeckten wir dort immerhin 150 cm breite Jalousien in Weiß und Silber für 45 Euro. Gekauft haben wir noch nicht, ich will noch einmal in zwei anderen Läden schauen, ob es dort etwas gibt. Ansonsten hat man ja nur die Möglichkeit einer Maßanfertigung und die kostet mindestens 80 bis 100 Euro.
Schlafzimmermöbel haben wir uns auch angeschaut, denn in nicht allzu ferner Zukunft wollen wir die alten, schwarzen Möbel ins Gästezimmer umziehen lassen und etwas Neues hinstellen. Ein, zwei Modelle haben wir in die engere Auswahl aufnehmen können, der Rest war nur ganz nett. Enttäuscht haben mich ein wenig die Möbel der Markenhersteller, da gab es so gar nichts richtig Schickes – jedenfalls nicht für meinen Geschmack. Und schade fand ich es vor allem, dass jeder Schrank, den ich öffnete, lediglich einen Regalboden und eine Kleiderstange als Innenleben besaß. Bei den Schweden hatten wir so tolle Schrankinneneinrichtungen gesehen, ich dachte, die gäbe es auch in anderen Möbelhäusern. Jedenfalls war nichts davon ausgestellt, wahrscheinlich muss man da den Schlafzimmermöbelberater zu Rate ziehen. Das wird noch lustig werden, wenn wir ernsthaft losziehen und neue Möbel kaufen. Vor allem bei der Matratzenauswahl kann einem ja schwindlig werden!
Samstag, 10. November 2007
Härtezuschlag für Paketzusteller
Erhalten Paketzusteller eigentlich einen Härtezuschlag? Ich fände einen solchen angemessen, müssen sie doch bestimmt oft genug merkwürdigen Gestalten gegenüberstehen, die sie gerade aus dem Bett geklingelt haben oder die vielleicht sogar direkt unter der Dusche hervorgesprungen kommen. Wenn ich mir etwas nach Hause liefern lasse und vermute, es könnte an diesem Tag eintreffen, stehe ich spätestens um acht Uhr auf, denn ich will solche Situationen vermeiden. Nun hatte der Mann am Donnerstagabend etwas bestellt, was bei schneller Lieferung eventuell am heutigen Samstag eintreffen würde. Nun weilte der Mann selbst von Freitag bis Samstag in Hamburg zu einer Firmenveranstaltung und ich hatte beim Schlafengehen den Gedanken an ein Paket erfolgreich verdrängt. Als es jedoch heute Morgen um 08:38 Uhr “Ding-Dong” machte, war ich schlagartig wach – nun, was man in so einem Fall “wach” nennen kann – und sofort aus dem Bett gesprungen. Ein Blick die Treppe hinunter ließ mich die blau-gelbe Uniform erkennen. Jetzt aber fix! Erst mal schnell Fenster auf und Rollladen hoch, denn falls er schon wieder auf dem Weg zum Auto sein sollte, könnte ich noch hinterher rufen, dass ich gleich öffne. Nein, da war keiner zu sehen. Und jetzt? Zurückspringen zum Flur, Licht einschalten! So würde er erkennen, dass jemand reagiert hat. Dann schnell in die Klamotten springen: Jogginghose und den erstbesten greifbaren Pulli von der Kommode über das Schlafshirt werfen, Treppe runter und mit verschlafenen Augen und ungekämmten Haaren die Tür aufschließen. Der Paketzusteller grüßte freundlich und ließ sich nichts anmerken, woraus ich schloss, dass solche Begegnungen vermutlich nichts so Außergewöhnliches sind.
Sonntag, 11. November 2007
Matten Meeren
Das “Matten Meeren (oder Mähren?)”-Singen am gestrigen Samstag haben wir nun auch überstanden. Schon nachmittags um 15 Uhr ging es los, immer wieder standen Kindergrüppchen vor der Tür und ich reichte ihnen das Körbchen mit Süßigkeiten. Kurz vor 18 Uhr stand ich gerade in der Küche und bereitete die Gänsekeulen für das Abendessen vor, als wieder eine Gruppe vorbeirannte und ein Mädchen rief: “Da ist ja jemand!” Also wieder alles fallenlassen und zur Tür gehen! Um 18 Uhr machten wir dicht, das war dann genug und wir wollten im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr gestört werden. Immerhin waren die meisten so höflich und fragten, wie viele Teile sie nehmen dürften und bedankten sich auch noch schnell beim Weiterrennen zum Nachbarhaus. Ich habe schon überlegt, im nächsten Jahr die Süßigkeiten vor die Tür zu stellen und ein Schild mit der Aufschrift “Bitte nicht klingeln und singen! – Jeder nur EIN Teil!” daneben zu stellen. Wäre mal interessant zu beobachten, ob das funktioniert.
Mehr zu diesem Brauch hatte ich bereits im letzten Jahr geschrieben: Matten matten meeren.
Montag, 12. November 2007
Mitten durchs Hochwasser
Seit Freitag hatte es viel geregnet und ich hatte mir wieder einmal keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Heute Morgen war die B3 in Hemmingen völlig überfüllt und ich dachte da nur, es sei das typische Montag-Regen-Phänomen: Alle fahren mit dem Auto, mehr als sonst fahren mit dem Auto, weil es regnet, und noch viel mehr als sonst fahren mit dem Auto, weil die Kinderchen bei so einem Wetter nicht mit dem Bus zur Schule fahren können. Biste wieder mal schlau, dachte ich mir, fährste über die Berliner Straße und Döhren. Auch dort staute es sich. Und als ich nahe genug an der Kreuzung zur Döhrener Straße war, sah ich die Absperrung: Hochwasser! Was nun? Nach rechts ist zurzeit Einbahnstraße wegen einer Baustelle, wenden geht auf der schmalen Straße kaum. Außerdem bogen alle Autos vor mir links ab. Von links kamen auch immer wieder einmal Autos. Also erst einmal links abbiegen und schauen, wie weit man kommt. Schlimmstenfalls kamen von links die Autos zurück, die beim Hochwasser wenden mussten. Der erste Teil der Strecke war wasserfrei und ich dachte schon, es wäre geschafft, denn kurz vor Döhren geht es ein wenig bergauf über die Leinebrücke. Aber dann sah ich das Hochwasser: Es hatte an einer Stelle ein paar Meter der Straße überflutet. Zum Glück stand das Wasser auf der Gegenfahrbahn nicht so hoch und man konnte dorthin ausweichen, weil sowieso keiner entgegenkam. Dann war es geschafft, wassertechnisch gesehen jedenfalls. Die Straßen waren nach wie vor überfüllt und so brauchte ich heute wieder einmal fast eine Stunde bis zu meinem Arbeitsplatz.
Dienstag, 13. November 2007
Geheimtipp
Heute Morgen war die Strecke, auf der ich gestern noch an einer Stelle das Wasser durchqueren musste, ein echter Geheimtipp. Das Wasser war seit gestern Nachmittag schon wieder weg, trotzdem war außer mir fast kein Auto unterwegs. Ich hatte gar nicht vor, dort entlang zu fahren, aber die B3 war auch heute verstopft. Später im Büro las ich von einem liegengebliebenen Fahrzeug auf dem Südschnellweg. Ja, das ist auch immer wieder eine unerfreuliche Sache, denn wenn auf so einem Schnellweg ohne Standstreifen eine Fahrbahn blockiert ist, staut es sich gleich ins Endlose. Ich hasse den Schnellweg, ich glaube, zukünftig fahr ich nur noch übers Land.
Frau Schlau ist reingefallen …
… aber nicht in das schon wieder gestiegene Wasser. Nah dran war ich allerdings, denn da ich den Schnellweg meiden wollte, fuhr ich auf dem Heimweg über Döhren. Doch was steht dort am Ortsausgang? Eine Hochwasserabsperrung! Nun, zwei Autos vor mir hatten sich ebenfalls auf der Geradeausspur eingeordnet, mal abwarten, was die machen würden, schließlich lässt man sich von so einer banalen Absperrung nicht so leicht abschrecken. Aha, sie fuhren drumherum. Ich ließ die Linksabbieger vom Gegenverkehr passieren und umschiffte ebenfalls die Absperrung. Es kamen auch einige Autos entgegen, sodass die Straße bestimmt noch nicht überflutet war. Hatte ich doch heute Morgen erst in der Zeitung gelesen, dass viele Autofahrer irritiert gewesen seien, weil die Absperrungen trotz nicht mehr vorhandenen Hochwassers noch da standen. Wie ich heute Morgen schon befürchtet hatte, war der Kiesteich neben der Straße tatsächlich wieder übers Ufer getreten. Wie kann man auch zulassen, dass der Kiesabbau bis 200 Meter an die Straße heran reichen darf? Wenn dann noch etwas Leinewasser oder Regen dazukommt, läuft der See doch bei jeder Gelegenheit über. Jedenfalls hatte man auf der Gegenfahrbahn schon ein paar Absperrbaken aufgestellt, um die man aber locker herumfahren konnte. Ich sah schon das Ortseingangsschild von Hemmingen, dann ging nichts mehr. Die Autos vor mir standen. Irgendwann fuhr aus der Gegenrichtung ein Auto um die Absperrung herum, blieb dort stehen und machte das Licht aus. Hm. Erkennen konnte ich nicht, was sich dort vorn abspielte. So wie es aussah, kam man aber nicht mehr nach Hemmingen rein, obwohl dort vorn ja nun wirklich kein Wasser mehr stand. Also wenden und zurückfahren. Mir kamen jede Menge Autos entgegen, die dasselbe Schicksal ereilen würde. Obwohl ich es eigentlich nicht wollte, bin ich dann doch über Umwege über den Schnellweg nach Hause gefahren. So viel zu den schlauen Schleichwegen …
Mittwoch, 14. November 2007
Eine Farbe namens Taupe
Jeden Tag landen mindestens zehn Besucher durch den Suchbegriff “taupe” in meinem Tagebuch. Am 14. Juli 2006 hatte ich über den Ursprung dieser Farbbezeichnung geschrieben, denn ich war an diesem Tag durch Zufall darauf gestoßen.
Da das Interesse so groß ist und offensichtlich so viele Leute nicht wissen, was sich hinter diesem Namen verbirgt, habe ich noch ein paar Informationen herausgesucht.
In der englischen Wikipedia gibt es eine ausführliche Erklärung – auf Englisch natürlich.
Das Wesentliche daraus habe ich mal übersetzt:
“Taupe ist die Bezeichnung für eine dunkle, gräuliche Farbe. Der Wort ‘taupe’ stammt vom französischen Namen des europäischen Maulwurfs, Talpa europaea, ab. Ursprünglich gebrauchte man diesen Namen nur für die Farbe des gewöhnlichen Maulwurfes, aber wie bei den Farben Rosa und Lavendel weitete sich die Farbbezeichnung aus. Im Fall von ‘taupe’ begann dies in den 1940er-Jahren; mittlerweile umfasst der Name eine breite Palette unterschiedlicher Schattierungen. Offenbar ist dies darauf zurückzuführen, dass auch der Maulwurfpelz eine Fülle von Schattierungen von Grau über Gelblich und Bräunlich bis hin zu purpurähnlichen Farbtönen zeigen kann.
Taupe ist ein unklarer, unwissenschaftlicher Farbbegriff, der für fast alle graubraunen, bräunlich-grauen oder warmen grauen Farben benutzt werden kann.
Er überschneidet sich oft mit der Farbe ‘tan’, die ein helles, warmes Braun mit einer leichten gelblichen Nuance bezeichnet. Sogar Leute, die beruflich mit Farben zu tun haben wie Designer und Künstler, haben häufig unterschiedliche Auffassungen von der Bezeichnung ‘taupe’, denn es gibt keine allgemein anerkannte Institution, die solche Begriffe definiert.”
Es ist also Vorsicht geboten, denn da es keine festgelegte Definition für diese Farbe gibt, interpretiert sie jeder anders!
Beispiele für Farbvarianten:
Und nun zur Aussprache:
Da es sich um einen französischen Begriff handelt, wird er auch französisch ausgesprochen, also nicht “taupe” wie geschrieben, sondern “top” oder “tooop” mit mehr oder weniger langem “o”.
Anhören: Beispiel 1 und Beispiel 2
Ergänzung am 03.12.2012:
Mittlerweile findet man auch in der deutschsprachigen Wikipedia eine Erläuterung zu Taupe, die im Wesentlichen mit dem oben Geschriebenen übereinstimmt.
Dienstag, 20. November 2007
Neu bereift
Heute hat mein fast neues Auto ganz neue Winterreifen bekommen. Man soll es nicht glauben, zum ersten Mal in meinem Leben fahre ich ein Auto mit Winterreifen! Ich habe noch nie in Regionen gewohnt, in denen mit viel Schnee zu rechnen ist. Genauso wie im Rhein-Main-Gebiet haben wir auch hier um Hannover vielleicht mal ein bisschen Schnee, der sich meistens schnell in Schneematsch verwandelt. Für den Kadett wollte ich nichts mehr investieren, aber bei diesem Auto stand für mich fest, dass es Winterräder bekommen sollte. Da ich ja glücklicherweise zum Geburtstag die tollen Alufelgen bekam, waren die ursprünglichen Stahlfelgen frei für die Winterreifen. Praktisch einerseits, teuer andererseits. Denn ich hatte nun keine andere Wahl als 185er-Reifen zu nehmen, und da ich nicht die allerbilligsten wollte, kosten mich diese um die 100 Euro pro Stück. Nun ja, sie werden auch einige Jahre halten, denn ich fahre wirklich nicht viele Kilometer.
Im Moment sieht es noch recht hässlich aus, denn die Radabdeckungen liegen noch im Keller. Wenn ich mir das so anschaue, verstehe ich gar nicht, warum so viele Leute die Hälfte des Jahres mit unansehnlichen schwarzen Stahlfelgen durch die Gegend fahren. Schließlich kosten solche Abdeckungen nur ein paar Euro!
Übrigens heiße ich jetzt Frau Name. Denn als der Mann im Sommer die Reifen auf Alufelgen ziehen ließ, hieß es (vom besten Freund, der die Werkstatt betreibt): “Schreib doch mal ‘n Namen drauf!” Und was macht der Mann? Er schreibt “Name” auf die Felgen. Heute hat dann ein Mitarbeiter die Räder getauscht und auf die Sommerreifen “Name” geschrieben. Angeblich hätte er noch angemerkt, “Name” sei ja ein merkwürdiger Name. Ob diese Geschichte wirklich so stimmt, habe ich nicht versucht zu hinterfragen, denn von den Männern kriegt man manchmal keine vernünftige Auskunft ;-).
Krem Frösch
Gerade habe ich nebenbei eine Kochsendung gesehen oder vielmehr eher gehört, die vor dem “Perfekten Dinner” läuft. Was auch immer da zubereitet wurde, ich habe es nicht so recht verfolgt und horchte erst auf, als der Koch “Krem Frösch” dazufügte. Nein, es war kein Verhörer, er sagte noch ein zweites Mal “Krem Frösch” und ich erinnerte mich, dass er das in einer früheren Sendung auch schon einmal getan hatte. Der Mann hatte mitgehört und fragte mich, ob die Crème fraîche denn aus Fröschen gewonnen würde. Klar, antwortete ich, ist dir denn noch nie aufgefallen, dass die so ähnlich wie “Quaaak” aussieht?
Dienstag, 27. November 2007
Teil-Digitalisierung
Nachdem unsere Videorekorder immer wieder einmal schlapp machten, hatte ich mich schon vor längerer Zeit über DVD-Festplattenrekorder informiert. Dann kam allerdings der Mann des Hauses mit dem Vorschlag, unsere Sat-Anlage zu modernisieren und gleichzeitig einen digitalen Sat-Receiver mit Festplatte zu kaufen. Ein Teil wurde am letzten Sonntag schon umgesetzt und nun sitzt ein neues Speisesystem auf dem Dach. Testweise hatten wir auch kurzfristig einen Digitalreceiver angeschlossen und konnten uns davon überzeugen, dass wir nun knapp vierhundert Programme empfangen können. Ob man das braucht oder nicht, ist eine andere Frage, aber das eine oder andere Programm ist sicherlich interessant. Jetzt fehlt noch der zweite, für mich wesentlichere Teil des Ganzen, denn so merke ich im Grunde nix von der Modernisierung: ein neuer Sat-Receiver. Ausgesucht ist er schon, und sobald das Weihnachtsgeld da ist, wird er bestellt. Das wird bestimmt eine tolle Sache: Endlich Aufnehmen ohne ständig freie Kassetten suchen zu müssen oder sich dann später über Streifen und Flimmern bei abgenutzten Bändern ärgern zu müssen.
Buchbehandlung
Ich behandle meine Bücher immer sehr gut und sie haben garantiert keine Flecken oder Eselsohren. Vorgestern stellte ich allerdings überrascht fest, dass so manches Buch aussieht, als hätte ich es noch nie in der Hand gehabt. Ich suchte mir eins aus dem Regal, von dem ich überzeugt war, es noch nicht gelesen zu haben. “Das kommt mir bekannt vor”, dachte ich, als ich anfing zu lesen. Aber das kam bestimmt daher, dass ich natürlich den Klappentext oder auch eine Inhaltsangabe gelesen hatte. Nach ungefähr drei Seiten schwante mir, dass ich das Buch doch schon kenne. Mutig schlug ich die letzte Seite auf und wusste beim Lesen des letzten Satzes, dass dieses Buch nicht auf meinen Stapel der ungelesenen Bücher gehört.
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Ungeduldig
Sonntag bestellt und bezahlt, Montag Zahlungseingang, Dienstag verschickt und seit heute Morgen auf dem Weg zur Packstation: unser neuer Sat-Receiver. Jetzt treibe ich in Gedanken das Paketauto an und warte ungeduldig auf eine Nachricht per E-Mail und SMS, damit ich nach der Arbeit das Paket aus dem Automaten holen kann.
Auf jeden Fall ging es aber sehr schnell mit der Lieferung und günstig war es noch dazu. Wir hatten am Samstag spaßeshalber noch einmal im roten M*-Markt geschaut und dort wollten sie wahrhaftig 137 Euro mehr für das gleiche Gerät!
Montag, 10. Dezember 2007
Technik, die begeistert
Am Wochenende konnten wir erstmal einige der tollen Funktionen unseres neuen digitalen Twin-Sat-Receivers nutzen. Erst einmal habe ich festgestellt, dass man tatsächlich zwei Sendungen gleichzeitig aufnehmen kann. Geht natürlich nur, weil das Gerät eine Festplatte hat. Oh, das ist komfortabel, denn endlich hat die Suche nach einer leeren Videokassette ein Ende, dieses elende Hin- und Hergespule ebenfalls und es gibt auch keinen Ärger mehr mit abgenutzten Bändern. Besonders klasse finde ich die Time-Shift-Funktion, denn als gestern während meiner Lieblingsserie das Telefon klingelte, brauchte ich nur die Pause-Taste zu drücken. Das Gerät speicherte die laufende Sendung und nach Ende des Telefonats konnte ich den Rest weiterschauen.
Der Küchenfernseher ist nun auch angeschlossen, was ein wenig Kabel- und Steckerbastelei des Mannes erforderte. Und die Sache mit dem Netzwerkanschluss haben wir auch schon hingekriegt. Na ja, ich hatte damit nichts zu tun, ich bin mehr für das zuständig, was danach kommt. Also zum Beispiel die Suche nach einem Progrämmchen, das die TS-Dateien (Transportstrom) des Receivers in ein Dateiformat umwandelt, was ich mit Nero bearbeiten kann. Das erste Programm wollte nicht, denn bei der erforderlichen Quick-Time-Unterstützung konnte ich nirgendwo ein Häkchen “Extra Plugins” setzen, weil es diese Option gar nicht gab. Nach einigem Herumprobieren gab ich dann auf. Das zweite Programm hat eine Oberfläche, die den Windows-gewohnten oder auch Microsoft-verdorbenen User eher abschreckt. Auch ich saß davor und fragte mich: “Oh je, oh je, was macht das nur?” Aber es “machte” eine Datei, die ich hinterher in “.mpg” umbenennen konnte. Dieses Format kennt nun auch Nero und ich könnte eine DVD davon brennen.
Außerdem gibt es Platz im Schrank, denn wir können nun die ungefähr fünfzig Videokassetten in den Keller verbannen oder wahlweise auch wegwerfen. So richtig wertvolle Aufnahmen sind nicht dabei, die meisten Filme wurden mittlerweile schon x-mal im Fernsehen wiederholt oder man kann sie auf DVD ausleihen. Davon abgesehen besitzen wir ja noch einen funktionierenden Videorekorder … aber den werden wir in den nächsten Wochen und Monaten gewiss nicht benutzen.
Dienstag, 11. Dezember 2007
Geschenke!
Heute Mittag ist unser zweites “Weihnachtsgeschenk” eingetroffen: die Designerleuchte für den Essplatz. Nach der sehr langen Zeit, während der ich immer gedacht habe “irgendwann kaufen wir die vielleicht” und der Entscheidung, dass dieses “irgendwann” Anfang November 2007 sein sollte, dauerte es noch einmal ganze fünf Wochen. Vermutlich setzt sich erst bei Bestellung jemand hin und fertigt die Glasschirmchen an. Handarbeit soll es laut Beschreibung nämlich sein. Sobald die Leuchte hängt, gibt es natürlich ein Foto.
Außerdem hatte ich gestern noch eine Erleuchtung für zwei fehlende Weihnachtsgeschenke. Wir verschenken (und bekommen) ja nur Kleinigkeiten, aber auch dafür muss man immer eine passende Idee haben. Dies ist jetzt also erledigt und dann kann ich Ende der Woche die Weihnachtspost fertig machen.
Freitag, 14. Dezember 2007
Es leuchtet
Unsere neue Leuchte über dem Esstisch hing zwar schon am Dienstagabend, aber da war es noch nicht perfekt. Es fehlte zum Beispiel noch der Halogendimmer, der (für mich) unerlässlich ist, denn drei Mal 40 Watt sind ganz schön hell.
Vorhin haben wir die Höhe noch richtig eingestellt und ich habe dann ein paar Fotos gemacht.
Die Glasschirmchen haben die Form von übergeworfenen Tüchern. Sie schimmern leicht grünlich und passen daher ausgezeichnet zu der restlichen Einrichtung. Auf den ersten Blick sehen sie zwar identisch aus, aber es gibt tatsächlich leichte Unterschiede, ein Zeichen dafür, dass es sich um Handarbeit handelt.
Und noch eine geniale Sache: Die Leuchte hat ein flexibles Element für den Stromanschluss. Ein Vorteil, wenn das Kabel in der Decke nicht genau über der Mitte des Tisches liegt. Hier ist noch einmal eine Gesamtansicht, wo man das gut erkennen kann.
Mittwoch, 19. Dezember 2007
Es war schön mit dir
Wir trauern um Mika
26.04.1996 – 19.12.2007
Freitag, 21. Dezember 2007
Abschied von Mika
Heute Nachmittag haben wir unseren Mika im Garten begraben. Nun liegt er für immer unter der Felsenbirne.
Er hat ein schönes Leben gehabt, aber leider hat er sein Revier zur falschen Seite hin ausgedehnt und ist Opfer eines Autounfalls geworden.
Samstag, 22. Dezember 2007
Weiße Kälte
Schon gestern bestaunte ich die mit weißem Reif überzogenen Bäume und Sträucher, die wunderschön im Sonnenschein glitzerten. Also entschied ich mich heute, Staubsauger und Putztuch im Schrank zu lassen und lieber einen Ausflug zu machen.
Weit musste ich nicht fahren, ich parkte beim Hallenbad am östlichen Hemminger Stadtrand und entdeckte dort einen Trampelpfad am Ufer des Teiches.
So entstanden ein paar schöne Fotos:
Sonntag, 23. Dezember 2007
Kartoffelsalat zu Weihnachten
Jedes Jahr im Dezember komme ich selbst bei den Abrufstatistiken meiner Internetseiten nicht daran vorbei, dass Weihnachten naht. Der Renner bei den Suchbegriffen ist kurz vor dem 24. Dezember “Schlesischer Kartoffelsalat”. Und ich staunte selbst, mein Rezept erscheint im Moment bei Google auf Platz 1. Kein Wunder, dass so viele Leute bei mir landen. Bei uns gibt es wieder Entenbrust wie im Jahr 2005.
Dienstag, 1. Januar 2008
Lachscrêpesröllchen
Manchmal ist es gut, wenn ich meine eigenen Rezepte wieder einmal zubereite und dann genau aufschreibe, wie sie funktionieren. An Silvester habe ich zur Vorspeise unter anderem die Crêpesröllchen mit Räucherlachs gemacht. Ich weiß gar nicht, woher ich das ursprüngliche Crêpes-Rezept hatte, dieses Mal habe ich ein anderes verwendet. Auch die Füllung habe ich etwas anders zubereitet, aber genau so schmeckt es jetzt lecker. Das Rezept auf meinen Küchenseiten habe ich natürlich aktualisiert und endlich gibt es auch vernünftige Fotos davon.
Mittwoch, 2. Januar 2008
Neue Blinkvorschrift?
Auf unseren Straßen ist mir in letzter Zeit etwas aufgefallen, das mich stutzig gemacht hat. Man stelle sich vor: Eine zweispurige Straße führt zu einem Kreisel und verläuft auch innerhalb des Kreisels zweispurig. Man kann den Kreisel auf beiden Spuren an den Ausfahrten verlassen. Möchte man aber in den Kreisel fahren und erst die zweite Ausfahrt nehmen, so muss man sich erst einmal links einordnen. Die rechte Spur führt unweigerlich an der ersten Ausfahrt aus dem Kreisel raus, markiert durch eine durchgezogene Linie. Versteht das jetzt überhaupt jemand? Na egal, wenn nicht. Tastsache ist, dass man auf der rechten Spur nur rechts rausfahren kann und darf. Und täglich fallen mir vermehrt Autos auf, die auf der rechten Spur stehen und rechts blinken. Ich weiß, es schadet keinem, aber ich war bisher der Meinung, dass ich da nicht rechts blinken muss. Habe ich da etwas verpasst? Es kommt mir so ähnlich vor wie die Drängler auf den Autobahnen, die ganz links fahren und dann links blinken. Da frage ich mich doch immer wieder: Wo wollen die denn auf dieser Strecke links abbiegen? 😉
Die Problemzone
Seit dem 1. Januar gibt es also eine Umweltzone in Hannover, die man nur noch mit einer Plakette befahren darf. Auf meinem normalen Weg zur Arbeit bin ich nicht davon betroffen. Ich könnte auch gut eine Weile damit leben, nicht in die Stadt fahren zu können – da war ich sowieso schon monatelang nicht mehr. Jedoch würde schon eine Fahrt zum nächstgelegenen Baumarkt ausfallen und ich müsste mir bei jedem Umweg überlegen, ob ich dort entlangfahren darf.
Wer ohne Plakette erwischt wird, muss 40 Euro Strafe zahlen und bekommt obendrein noch einen Punkt in Flensburg. Die Umweltzone wurde kurz vor Einführung mehr und mehr kritisiert und die Einzelhändler in der Stadt forderten sogar den Verzicht darauf. Man fürchtet Umsatzeinbußen, weil die Käufer aus den umliegenden Regionen ausbleiben werden. Das Gegenargument der Stadt, dies träfe nicht zu, weil nur wenige Autos von dem Fahrverbot betroffen seien, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich darf ich ohne Plakette überhaupt nicht in die Umweltzone fahren, egal wie viel Schadstoffe mein Auto absondert.
Unangenehme Überraschungen kann es da auch für Messebesucher und Urlauber geben, die mit dem Auto einen Abstecher in die Stadt machen wollen und plötzlich sozusagen vor verschlossenen Türen stehen. Ich stelle mir Verkehrsbehinderungen vor den Verbotsschildern, verkehrswidrig wendende oder wieder rückwärts auf den Schnellweg fahrende Autos vor …
Doch jetzt können alle aufatmen, die sich noch keine Plakette besorgt haben oder gar nichts von ihr wissen. Nachdem Mitte Dezember zuerst in der Zeitung zu lesen war, dass die Polizei unerbittlich durchgreifen würde, wurde dies einen Tag später korrigiert und die Stadt verkündete, es gebe bis Ende April eine Schonfrist ohne Bußgeld und Punkt.
Und ich muss gestehen: Mein Auto besitzt auch noch keine Plakette …
Montag, 14. Januar 2008
Lindenstraßen-Kultnacht mit Hochzeitsfolgen
Am 28. Dezember gab es wieder einmal eine Lindenstraßen-Kultnacht. Im Jahr zuvor hatte ich diese sechs Stunden noch mit dem guten alten Grundig-Videorekorder mit Longplayfunktion aufgenommen. Immerhin ließ er mich diese Aufzeichnung noch bis zu Ende schauen, bevor er dann den Geist aufgab. Dieses Mal war die Aufnahme mit dem neuen Gerät natürlich viel komfortabler. Am Wochenende hatte ich nun alles zu Ende geschaut und mich wieder einmal gefragt, ob ich früher tatsächlich alle Lindenstraßenfolgen gesehen hatte. Eigentlich war ich der Meinung, ich hätte bis auf ganz wenige Ausnahmen alle gesehen. Aber Hans Beimer mit Schnurrbart, als er Anna heiratete – das kam mir total unbekannt vor. Außerdem frage ich mich, ob die Moderatorin und die Schauspieler, die zu Gast waren, wirklich die ganze Nacht durch diese elf Hochzeitsfolgen angeschaut haben. Es wurde ja so getan als ob, aber daran glaube ich nicht. Doch warum ließ man es durchgehen, dass sie die Titel der letzten beiden Folgen verdrehte? Bei “Alex und Marion” könnte man ja noch sagen, es spiele keine so große Rolle, ob es nun so oder eher doch “Marion und Alex” heißt. Aber “Paul und Murat heiraten Mama”? Und das gleich zweimal, am Anfang und Ende der Folge. Nein, nein, Paul hat nicht seine eigene Mama geheiratet! Haben das Regisseur, Aufnahmeleiter und wie sie alle heißen nicht bemerkt? Das hätte man doch noch mal aufzeichnen können. Oder haben sie wirklich die Nacht durchgemacht und beim Gucken immer schön ein Sektchen getrunken?
Gestern habe ich die Aufnahme erst einmal übers Netzwerk auf meinen PC geschoben. Vielleicht brenn ich sie mir auf DVD, mal schauen.
Donnerstag, 17. Januar 2008
Doppelherz für Kinder
Kürzlich flimmerte in einer Werbepause ein Spot für Sanostol über den Bildschirm. Geworben wurde zwar für ein neues, die Abwehrkräfte stärkendes Mittelchen für Erwachsene, aber mir fiel sofort dieser süße, klebrige Sirup ein. Ich muss ihn wohl in meiner Kindheit auch hin und wieder bekommen haben, sonst könnte ich mich nicht daran erinnern. Aber damals gab es doch noch ein anderes Stärkungsmittel für Kinder – wie hieß das noch gleich? Auf dem Flaschenetikett war ein Kind mit roten Wangen abgebildet … ach ja: Rotbäckchen! Ich weiß noch genau, wo diese Flasche im Küchenschrank stand und dass der Saft rot war. Erstaunt hat mich allerdings, dass es dieses Produkt nach wie vor gibt und nahezu unverändert aussieht: Das blonde Kind trägt immer noch Kopftuch. Ich war übrigens ziemlich sicher, dass es sich um eine Art Stärkungsmittel handelt, aber siehe da, es ist lediglich Saft mit dem Zusatz von Honig und Eisen.
Montag, 21. Januar 2008
Mein Mobiltelefon …
… ist ein Nokia. Darf ich das jetzt noch guten Gewissens behalten oder sollte ich es auch zurückgeben wie so mancher Politiker ? Aber an wen zurückgeben? Es würde bestimmt auch niemanden interessieren, wenn ich es wegwerfe. Anschließend müsste ich mir ein neues Telefon kaufen. Aber welches? Eines von einem Hersteller, der schon viel früher als Nokia Deutschland verlassen hat? Oder doch lieber von einem, der noch nie in Europa produziert hat? Sehr witzig. Also behalte ich es und denke nebenbei an unsere Küchen-, Kühl- und Waschgeräte, die aus Deutschland stammen, an die neueste technische Anschaffung aus Bayern und unsere Autos, die auch deutsche Marken sind.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Schon wieder Hochwasser
Beinahe jeden Monat Hochwasser, muss das eigentlich sein? Wir sind ja zum Glück nicht direkt davon betroffen, aber da einige Straßen überflutet sind, quält sich der ganze Verkehr auf der B3 durch Hemmingen. Dieses Mal habe ich es aufgegeben, nach irgendeinem Umweg zu suchen, denn im Grunde gibt es keine vernünftige Alternative. Man müsste das Gebiet so weiträumig umfahren, dass man genauso lange braucht wie durch den Stau. Ich werde auch nicht auf Verdacht eine der überfluteten Straßen anfahren, sondern verlasse mich jetzt mal auf die Informationen der Verkehrsmanagementzentrale. Es hilft also nichts außer die nächsten beiden Tage noch möglichst früh aufzustehen. Danach interessieren mich die Verkehrsbehinderungen bis zum 3. Februar nicht mehr, denn wir haben eine Woche frei.
Mittwoch, 30. Januar 2008
Hochwasser-Touristin
Am Samstagmittag habe ich meine Kamera geschnappt und bin nach Osten in Richtung der vom Leinehochwasser überfluteten Straßen gefahren. Schließlich wollte ich das im Bilde festhalten. Zuerst fuhr ich bis zum Ende der Berliner Straße und parkte dort. Schon nach den ersten Metern zu Fuß sah ich, dass auf der Straße Richtung Döhren in Sichtweite kein Wasser mehr erkennbar war. Also weiter, durchs Dorf in Richtung Wilkenburg. Dort umfuhr ich elegant die Absperrung auf der rechten Straßenseite und parkte am nächstgelegenen Feldweg. Die Wiesen auf beiden Seiten der Straße waren vom Wasser überflutete, auf der Straße selbst jedoch gab es nur eine schmale Stelle, die unter Wasser stand. Zwei Autos wagten es, dort durchzufahren, zu Fuß hätte ich die Stelle jedoch nur mit Gummistiefeln oder wahlweise nassen Füßen passieren können.
Danach fuhr ich nach Döhren zur Leineinsel. Dort rauschte eine ganze Menge Wasser mehr als sonst hinunter.
Auch dieser Weg oder diese Brücke ist trockenen Fußes nicht mehr begehbar.
Am Sonntag sollen die Straßen wieder frei gewesen sein, wurden allerdings zum Montag hin wieder gesperrt, was natürlich die Autofahrer erneut verwirrt hat. Und wenn man sich nicht über hinausgeworfene 15 Euro ärgern möchte, sollte man nicht an den Absperrungen vorbeifahren, denn die Polizei kontrolliert doch hin und wieder, wer eine kostenlose Unterbodenwäsche durchführen möchte.
Mittwoch, 6. Februar 2008
Essen beim Pitschemann
Wenn dies hier zurzeit auf Grund anhaltender Schreiblustlosigkeit schon kein Tagebuch mehr ist, soll es wenigstens ein Wochenbuch sein. Also kann ich kurz erwähnen, dass ich gestern wieder einmal ein neues Restaurant in Hannover kennen gelernt habe. Zum alljährlichen Weihnachtsessen mit den Kollegen (das seit vier Jahren aus Terminfindungsgründen immer erst im neuen Jahr stattfindet) ging es dieses Mal zum Pitschemann nach Misburg. Ein sehr kleines Restaurant, dekoriert mit unendlich vielen Dingen rund um Seefahrt und Meer, eine ebenfalls sehr kleine, aber ansprechende Speisekarte. Ich wählte Zanderfilets auf Gurken-Erbsen-Gemüse und war sehr zufrieden mit meiner Wahl.
Samstag, 9. Februar 2008
Hilfe, WordPress-Update!
Vor ungefähr drei Wochen stimmte bei meinen Weblogs plötzlich die Sortierreihenfolge nicht mehr. Wie konnte das passieren, ich hatte doch gar nichts verändert? Prompte Hilfe fand ich im WordPress-Forum, dieses Problem hing mit einer bestimmten MySQL-Version zusammen, auf die diverse Provider in diesen Tagen umgestellt hatten. Im Forum fand ich auch einen Verweis auf ein Plugin, das – wenn auch mit der Holzhammermethode – das Problem erst einmal beheben konnte. Allerdings dachte ich mir dann, ich sollte doch mal auf die neueste WordPress-Version updaten. Ich bin leider ziemlich updatefaul, weil ich froh bin, wenn alles läuft, von dem ich nicht so richtig viel Ahnung habe. Immerhin hatte ich einmal ein Update gemacht, aber seitdem dümpelte alles noch auf der Version 2.0.4 vor sich hin.
Gestern war ich mutig. Als Test nahm ich mir erst einmal mein Garten-Weblog vor. Wenn da alles schief gehen sollte, wäre es nicht so schlimm, denn ich habe noch alle Seiten als schlichte HTML-Dateien und habe dort sowieso schon lange nicht mehr aktualisiert. Die Datenbank und alle alten Dateien habe ich selbstverständlich vorher gesichert. Bei diesem großen Umstieg war ein Upgrade natürlich nicht möglich und ich habe mir das komplette Paket heruntergeladen. Da ich es mir so einfach wie möglich machen wollte, habe ich einfach die alten Dateien auf dem Server gelassen und die neuen einfach dorthin kopiert. Auch die alte config.php habe ich gelassen, ich dachte mir, da steht sowieso dasselbe drin. Ergebnis: Fatal Error … beim Aufruf der install.php. Irgendwelche Dateien seien nicht vorhanden. Hm. Nachgedacht. Dann habe ich reinen Tisch gemacht, alle alten Dateien komplett vom Server gelöscht, alle neuen hochgeladen, und siehe da, es funktionierte. Die Anpassungsarbeiten waren schnell erledigt, nur die Umlaute wollten und wollten sich einfach nicht richtig darstellen. Anderes Plugin geholt, aber auch das zeigte keine Wirkung. Dann erinnerte ich mich, dass ich vor ein paar Tagen bei Gabi etwas über die neue WordPress-Version und UTF-8 gelesen hatte. Ah, das war also die Ursache des Ganzen. Danke für diesen Tipp! Und dank Monikas Kommentar konnte ich mit dem “Search and Replace”-Plugin auch die hässlichen Zeichen problemlos und schnell durch Umlaute ersetzen.
Heute sieht mein Gartentagebuch wieder so aus wie vorher und jetzt werde ich mich mal an das Update von diesem Tagebuch hier wagen.
Update zum Update: 45 Minuten später ist alles erledigt, und ohne irgendwelche Probleme. 😉
Donnerstag, 14. Februar 2008
HLM
Letzte Woche haben wir den Spielfilm Caché auf ARTE gesehen. In einer der Videobotschaften, die das Ehepaar in dem Film bekommt, sind eine Straße und ein Flur in einem Wohnblock zu sehen. Die beiden rätseln, was das bedeuten soll und der Mann fragt: “Was sieht man denn schon auf dem Film? Eine Straße und ein Asch-El-Em.”
Einige Sekunden überlegte ich, was dieses offensichtlich arabische Wort bedeuten sollte. Dann war es mir klar: Er meinte HLM, was sich französisch ausgesprochen eben so anhört. Und ich konnte prompt erläutern: “Asch-El-Em, Ha-El-Em geschrieben, heißt Habitation à loyer modéré, auf deutsch die Sozialwohnung oder der soziale Wohnungsbau.”
Wie gut, dass ich doch noch einigermaßen gut französisch verstehe und durch die Bearbeitung von Schulbüchern auch immer wieder einmal mit der Sprache konfrontiert werde.
Ich frage mich allerdings, warum man diese Abkürzung bei der Synchronisation des Films nicht übersetzt hat.
Mittwoch, 20. Februar 2008
Negativo
Die Nachricht, dass etwas “negativo” ist, kann manchmal ganz schön positiv sein. Jetzt müssen wir nur noch die Vorkontrolle am Freitag bestehen, anschließend muss ein Flug gefunden werden und dann zieht dieser kleine Spanier bei uns ein.
Und mit “negativo” sind in diesem Fall die Testergebnisse auf Leukose und FIV gemeint.
Sonntag, 24. Februar 2008
Vorkontrolle geschafft
Am Freitagnachmittag um 17 Uhr hatten wir den Termin für die Vorkontrolle. Da kommt also ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Katzenhilfe, um sich das mögliche zukünftige Zuhause für das Tier anzusehen. Natürlich war ich aufgeregt, wie sollte es auch anders sein. Nicht aus Angst, dass wir nicht “bestehen” könnten, sondern einfach, weil da ein fremder Mensch kommt, mit dem man sich ein oder zwei Stunden unterhalten muss. Ich hatte mit Hilfe des Doktors und seiner Packungen schon am Mittwoch und Donnerstag leckere Törtchen gebacken. Die Schoko-Chili-Törtchen sind übrigens sehr empfehlenswert und ganz schnell gemacht.
Ausgerechnet am Freitagmorgen kam Sammy mit einem dicken Kratzer auf der Nase nach Hause. Da hatte er wohl eine Auseinandersetzung mit dem immer noch nicht kastrierten Paulchen gehabt. Zum Glück ist der Kratzer nicht weiter aufgefallen, als er dann in seinem Regalplatz lag. Und die Mädels haben sich vorbildlich verhalten und sich von ihrer besten Seite gezeigt. Das ist ja nicht immer so, wenn sie schlechte Laune haben, gibt es auch mal Gezicke, Gefauche und Prügeleien unter den Schwestern.
Jedenfalls meinte der nette Mann von der Katzenhilfe, dieses Haus könnte durchaus noch mehr Katzen vertragen. Mag sein, aber vier sind für uns genug.
So, und jetzt warten wir darauf, dass der kleine Kater bald fliegen kann und überlegen uns in der Zwischenzeit einen schönen Namen.
Dienstag, 26. Februar 2008
Absenkautomatik
Seit Samstag haben wir im Gäste-WC einen Toilettendeckel, der sich beinahe automatisch schließt. Man drückt ihn so weit nach unten, bis man einen Widerstand spürt und lässt dann los. Der Rest erledigt sich von selbst. Daran muss man sich bei den ersten Benutzungen gewöhnen, denn zu starker Druck ist für den Deckel nicht gut. Und Freunde haben schon berichtet, die Gefahr, auf Fremdtoiletten den Deckel nach unten knallen zu lassen, sei nach längerer Eingewöhnungszeit nicht zu unterschätzen.
Lauch oder doch Porree?
Heute wollte ich eine Hackfleisch-Käse-Lauch-Suppe machen. Vor ein paar Tagen hatte ich im Tiefkühlschrank noch eine halbe Tüte Lauch entdeckt, dazu kaufte ich heute Hackfleisch und Schmelzkäse. Der siegessichere Griff zur Lauchtüte endete allerdings in einer Enttäuschung: Ich hatte nicht richtig hingesehen, genauer gesagt nur “grün” gesehen und es handelte sich um Rosenkohl.
Da der Mann noch Getränke einkaufen wollte, erklärte er sich freundlicherweise bereit, den Lauch mitzubringen, am besten die 1-Kilo-Tiefkühltüte. Falls es die doch nicht geben sollte, fiel mir noch ein, dann würde auch eine kleine Packung von I… reichen.
Als er zurückkam – mit einer Tüte auf der Getränkekiste – war seine erste Frage: Nennt man Lauch auch manchmal Porree?
Oh wei, an so etwas hatte ich nun wirklich nicht gedacht! Ich guckte auf die Packung, erkannte, dass es das richtige Gemüse war und stellte fest: “Dann hast du es wohl am Bild erkannt. Zum Glück gibt es Bilder auf diesen Packungen.”
Ich muss aber jetzt noch einmal anmerken, dass mein Mann sehr wohl weiß, um welches Gemüse es sich handelt, aber da ich ausdrücklich “Lauch” bestellt hatte, stellte sich die Frage, ob es einen Unterschied zum Porree gibt. Schließlich gibt es ja auch Lauchzwiebeln, und die wären für die Suppe nicht so geeignet gewesen.
In den nächsten Tagen wird es auch ein neues Foto von der Suppe auf meinen Rezeptseiten geben.
Sonntag, 2. März 2008
Der neue Mitbewohner
Wir hatten uns schon auf eine längere Wartezeit eingerichtet, denn zurzeit gibt es wenig Flüge von Málaga nach Deutschland und noch weniger Flugpaten.
Deswegen hatte ich heute Nachmittag noch meiner Vermittlerin bei der Katzenhilfe die Alternativ-Flughäfen durchgegeben, weil ich doch eine lange Wartezeit verringern wollte.
Und was passierte vor ungefähr einer halben Stunde, also um ca. 19:30 Uhr? Sie ruft an und fragt, wie flexibel ich denn sei.
Wie, wo, was?
Ja, durch eine kurzfristige Änderung gibt es schon MORGEN einen Flug für Pin, der um 22:45 Uhr in Hannover ankommt!
Keine Frage, dass sich das einrichten lässt. Ich bin jetzt schon total aufgeregt!
Morgen Abend!!! Unglaublich!
Ich muss also morgen kurzfristig Urlaub für mindestens Dienstag beantragen und das Gästezimmer katzenfertig machen.
Zum Glück haben wir gestern Abend gerade über einen Namen gesprochen oder vielmehr hat der Mann des Hauses einen aus meiner Liste für geeignet befunden. Mal schauen, was das Katerchen dazu sagen wird.
Montag, 3. März 2008
Köfferchen
Na, das musste jetzt flott gehen. Auf die Schnelle hat man noch ein altes Köfferchen aufgetrieben und der kleine Mann konnte seine Sachen doch noch einpacken.
Jetzt geht er bestimmt gleich auf die Reise und mir ist ganz schlecht vor lauter Aufregung.
Dienstag, 4. März 2008
Mittwoch, 5. März 2008
Donnerstag, 6. März 2008
Dienstag, 11. März 2008
Aus Brandy wurde Mandy
In Deutschland werden ja wieder einmal Superstars gesucht, und ich gebe zu, dass ich da auch mal reinschaue, weil es ganz unterhaltsam ist.
Leider musste ich feststellen, dass vielen gar nicht mehr bekannt ist, wer ursprünglich welches Lied gesungen hat. Da wurde doch einer der Kandidaten mit “Mandy” von Westlife angekündigt. Oh nein! So lernt die Jugend doch nie, dass dieses Lied von Barry Manilow stammt. Der Mann des Hauses vermutet sogar, “Mandy” sei schon von Manilow nachgesungen worden, doch dafür habe ich zunächst keinerlei Hinweise gefunden.
Auf der Website des Sängers las ich dann:
He famously brought Barry a recent U.K. hit song entitled “Brandy” (by its writer Scott English).
Und wenn man weiß, wie der Song ursprünglich hieß und wer ihn geschrieben hat, findet man dann zum Beispiel auch dies:
Anfang 1972 hatte auch Scott English einen kleineren Hit mit einem selbst geschriebenen Song mit dem Titel Brandy. Als Barry Manilow später diesen Titel neu aufnahm, wurde er umbenannt, damit er nicht mit dem Looking-Glass-Hit* verwechselt wurde. Mit seiner Mandy hatte er daraufhin auch einen US-Nummer-1-Hit.
* Looking Glass: US-amerikanische Rockband aus den 70er Jahren
(Quelle: Wikipedia)
Siehe da, das war im Jahr 1971 sogar ein recht erfolgreiches Lied in Großbritannien, das es bis auf Platz 12 in den Charts geschafft hat. Und den armen Scott English kennt gar keiner mehr, wen wundert’s dann, wenn in einigen Jahrzehnten jeder behauptet, Mandy sei damals in Großmutters Jugend ein Hit einer irischen Boygroup namens Westlife gewesen.
Montag, 17. März 2008
Geburtstagsbrunch
Gestern haben wir Jörgs Geburtstag gefeiert. Zum ersten Mal (ja, tatsächlich ist das so), gab es einen Brunch bei uns ab elf Uhr. Im Grunde musste ich außer einkaufen nicht viel vorbereiten. Ich habe lediglich wieder ein paar der leckeren Schoko-Chili-Törtchen mit Hilfe von Doktors Backmischung gebacken und einen Flusskrebssalat zubereitet. Irgendwo im Fernsehen hatte ich vor kurzem ein ähnliches Rezept gesehen dachte mir, das probierst du bei Gelegenheit einmal aus. Die Zutaten sind 300 g Flusskrebsfleisch, eine Mango, eine Avocado, drei Frühlingszwiebeln. Mango und Avocado in kleine Würfel schneiden, die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, mit dem Krebsfleisch vermischen, würzen mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft und dann noch ein bis zwei Esslöffel Salatcreme dazugeben. Hmmm, das war äußerst köstlich.
So sah es auf dem Küchentisch aus, das war allerdings schon nachmittags, als alle gegessen hatten:
Außerdem gab es noch Rühreier und kleine Rostbratwürstchen, später dann die Schokotörtchen und eine kleine fertig gekaufte Torte mit Frischkäse und Erdbeeren.
Und hier ist der leckere Flusskrebssalat:
Ich hatte vorher gedacht, spätestens um 17 Uhr sind alle wieder weg, dann räumst du ein bisschen auf und kannst dann die Füße hochlegen. Von wegen! Der letzte Gast verabschiedete sich um 20 Uhr und dann fiel ich nur noch aufs Sofa. Aufgeräumt hatte ich allerdings vorher schon und die Spülmaschine reinigte die erste Runde Geschirr. Wie gut, dass wir nun Urlaub haben, heute hätte ich nicht früh aufstehen können.
Mühlchen
Das war mein Geburtstagsgeschenk für den Mann:
Wir trinken am Wochenende gern einen Espresso nach dem Essen. Bisher hatten wir immer einen schon fertig gemahlenen italienischen Kaffee, und der hat eben so geschmeckt wie er geschmeckt hat. Doch vor einigen Wochen kaufte der Mann eine Tüte Bohnen, die er im Laden gemahlen hat. Siehe da, das war schon ein ganz anderer Geschmack. Da hatte er die Idee, man könne sich doch eine kleine Kaffeemühle zulegen und immer bei Bedarf frisch mahlen. Ich hatte das sofort als Geburtstagsgeschenk gespeichert. Dann machte ich mich auf die Suche. Die Preisspanne ist gewaltig, zwischen 20 und 500 Euro ist alles dabei. Meine erste Wahl fiel auf ein italienisches Modell, doch da sollte die Lieferzeit zwei Monate betragen. Also weitersuchen. Schließlich landete ich bei dieser Kaffeemühle aus der Schweiz. Und bis jetzt macht sie einen guten Eindruck und vor allem liefert sie einen sehr aromatisch und gar nicht bitter schmeckenden Espresso. Wenn unser “normaler” Kaffeevorrat aufgebraucht ist, werden wir auch da auf Bohnen umstellen und ich bin schon gespannt, welchen geschmacklichen Unterschied es da geben wird.
Dienstag, 18. März 2008
Zu kurz
Heute Vormittag sah es recht winterlich aus. Meine spontane Idee, als ich den Schnee sah, war: “Herrenhäuser Gärten”. Ein Spaziergang in den verschneiten Gartenanlagen, viele schöne Fotos bei Sonnenschein, dazu noch freier Eintritt, weil die kostenpflichtige Saison erst am Freitag beginnt … Es wäre zu schön gewesen, wenn die Sonne den Schnee nicht so schnell hätte tauen lassen. Schon gegen Mittag war kaum noch ein Krümel von der weißen Pracht zu sehen. Schade, aber bei dem nun trüben und grauen Wetter lohnte sich dieser Ausflug nicht. Vielleicht ergibt sich an Ostern noch eine Gelegenheit, denn es ist ja noch einmal Schnee angesagt worden.
Samstag, 22. März 2008
Weihnachten oder Ostern?
Heute Nachmittag fing es an, in dicken Flocken zu schneien. Ich war gerade noch ein paar Sachen einkaufen und als ich an der Kasse stand, dachte ich, morgen ist Weihnachten. Aber so ungewöhnlich ist Schnee im März auch nicht, das hatten wir in den letzten Jahren schon öfters gehabt (auf den Tag genau vor einem Jahr zum Beispiel). Ich wusste schon, warum ich noch mit Winterreifen durch die Gegend fahre. Manch einer, der jetzt schon wieder gewechselt hat, wird sich gewiss ein wenig ärgern.
Sonntag, 23. März 2008
Hinterm Mond
Heute hatten wir am späten Nachmittag einen Stromausfall. Na endlich, das war doch lange nicht mehr vorgekommen. Der letzte größere Ausfall war im September 2006 gewesen, und davor musste unser Wohngebiet im Februar 2005 mehr als fünf Stunden ohne Strom auskommen.
Der Ostersonntag bietet sich natürlich geradezu an für solch ein Ereignis. Es hatten bestimmt einige Leute Besuch und waren gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten. Jedenfalls war der Strom nicht nach wenigen Minuten zurück wie das meistens so ist, sondern er ließ uns warten. Zehn Minuten, zwanzig Minuten, dreißig Minuten …
Mittlerweile wurde ich etwas unruhig und fragte mich, ob nur bei uns der Strom weg war. Da es draußen noch hell war, brauchte man noch kein Licht einzuschalten, und deshalb konnte man auch nicht erkennen, ob die Nachbarn Strom hatten. Nach knapp vierzig Minuten zweifelte ich daran, ob überhaupt jemand registriert hatte, dass der Strom ausgefallen war. Jörg meinte, ich solle doch beim Stromversorger anrufen. “Ich habe gar keine Telefonnummer von denen”, entgegnete ich, setzte mich wieder aufs Sofa und siehe da – alle Geräte schalteten sich wieder ein.
Im Nachbarort hatte der Stromausfall lediglich fünf Minuten gedauert. Wahrscheinlich hatten sie uns doch vergessen. Irgendwann schaute einer der Mitarbeiter auf seinen Kontrollschirm und sagte zum Kollegen: “Ach, guck mal, die da hinten, hinter dem Gewerbegebiet, die haben wir ganz übersehen, denen müssen wir ja auch mal wieder den Strom einschalten.”
Mittwoch, 26. März 2008
Örtlich begrenzt
Gestern Abend fing es noch einmal heftig zu schneien an. Eine Stunde lang fielen die Flocken und blieben auch schön liegen.
Auch heute Morgen sah es noch recht winterlich aus. Und dann war ich doch sehr erstaunt, als ich an meinem Arbeitsplatz in Kirchrode ankam: Kaum ein Krümel Schnee lag dort. Da hat es wieder einmal örtlich sehr begrenzt niedergeschlagen.
Stufenmattengebrösel ade
Vor etwas mehr als sechs Jahren, als kurz nach dem Einzug ins Haus, kaufte ich recht preiswerte Stufenmatten für unsere Treppen. Die richtig schönen aus der Teppichscheune im Nachbarort konnten wir uns damals wirklich nicht leisten. Nun aber haben die Nadelfilzdinger ausgedient. Schon vor einigen Monaten löste sich hier und da die Verklebung. Na ja, dachte ich, klebste halt ein Teppichklebeband drunter und dann hält es wieder. Falsch gedacht! Das Problem war der Schaumstoffrücken, der einfach abbröselte. Mit Klebeband war da nichts mehr zu retten. Aber gut, nach so vielen Jahren war das bei dem Preis wirklich zu verschmerzen. Also machten wir uns letzte Woche auf die Suche nach neuen Matten. Das stellt man sich vorher immer leichter vor als es dann tatsächlich ist. Laden Nummer Eins hatte zwar ganz schöne Ware, aber leider nicht in der richtigen Größe. Laden Nummer Zwei bot eine ansehnliche Anzahl von Ausstellungsstücken und einen geschickten Verkäufer, der schon gleich mal das Gewünschte aufschreiben wollte und dem man nur noch telefonisch Größe und Anzahl durchzugeben bräuchte. Ich fühlte mich etwas überrumpelt und konnte mich doch prompt nicht für eine Farbe entscheiden. Allein schon die Vorstellung, man könne aus jedem beliebigen Teppichboden Stufenmatten anfertigen lassen, war mir zu viel. Ein Abstecher in Laden Nummer Drei – ein Baumarkt – bestätigte uns, dass es dort tatsächlich nur Baumarktware gab, eine Stufenmatte hässlicher als die andere. Das graue Schmuddelwetter verlockte sowieso zu keinen anderen Aktivitäten, also machten wir uns quer durch die Stadt auf zu Laden Nummer Vier, der sich immerhin als die Nummer 1 für Teppiche anpreist. Ein sehr großer Laden, eine sehr große Teppichauswahl, jedoch sah es bei den Stufenmatten mau aus. Falsche Größe, falsche Farbe … Florale Muster oder farbloses Beige – womöglich noch in Schlingenqualität – kommen uns wirklich nicht auf die Stufe. Es kam also wie es kommen musste und ich bestellte mal wieder im Internet: silbergraues Velours, farblich passend zur Jalousie. Heute kam das Paket an und ich kann auf jeden Fall jetzt schon sagen, dass diese Matten nicht bröseln werden: Die Unterseite besteht nämlich aus einem Vliesstoff.
Sonntag, 30. März 2008
Treppe neu bemattet
Ich wusste schon, warum ich nicht “mal schnell” im Laufe der letzten Woche nach Feierabend die Stufenmatten austauschen wollte. Es war eine längere Samstagsbeschäftigung.
Hier ist noch einmal der alte Zustand zu sehen:
Die alten Stufenmatten ließen sich problemlos abziehen – kein Wunder bei dem bröseligen Untergrund. Leider blieben die Klebereste auf der Treppe. Wie kriegt man nun klebriges Zeug vom Holz? Von warmem Wasser und Neutralreiniger zeigte es sich unbeeindruckt. Da man aber Etikettenreste mit Speiseöl entfernen kann, griff ich zum Holzöl. Mit Lappen und Öl bearbeitete ich die klebrigen Stellen so lange, bis schließlich alles verschwunden war. Danach hatte ich erst einmal genug, denn alles in allem hatte diese Aktion drei Stunden gedauert.
Dies ist die Treppe im unbematteten Zustand:
Heute Nachmittag klebte ich die neuen Stufenmatten auf. Im Gegensatz zu der Arbeit am Vortag war dies ein Kinderspiel.
Montag, 31. März 2008
Gartenarbeit
Andere Leute machen bei solch herrlichem Wetter Sonntagsausflüge, wir machen Holz- und Gartenarbeit. Während der Mann einiges von der neuen Holzladung wegstapelte und klein hackte, schnippelte ich das riesige Schilfgras im Vorgartenbeet klein und stopfte es in Säcke. Dann gruben wir es komplett aus, denn ich wollte es weg haben. Schilf hat leider wie Bambus die unangenehme Eigenart, sich ungehemmt auszubreiten. Dieses Gras war ein Geschenk gewesen und keiner wusste, dass es sich so verhalten würde. An seine Stelle kam nun der Flieder, den ich vor drei Jahren als zwanzig Zentimeter langen Stängel für zwei Euro gekauft hatte. Mittlerweile misst er gut einen Meter. An des Flieders alten Platz pflanzte ich die Rose, die mir die Nachbarin freundlicherweise schenkte, weil sie in ihrem Garten nicht gedieh.
Danach war ich erschöpft, denn so viel Graberei macht ganz schön müde. Zum Glück hatte ich noch keine Beschwerden wegen des Pollenflugs, aber noch sind nicht allzu viele von diesen Biestern unterwegs.
Vier Wochen
Der kleine Spanier Rico wohnt nun vier Wochen bei uns, und es wurde Zeit, über diese ersten Wochen zu schreiben. Fotos gibt es natürlich auch.
Rico, Teil 6
Samstag, 5. April 2008
Montag, 7. April 2008
Marquise grise
Eine Markise soll ans Haus und künftig die Terrasse überschatten – das war der große Wunsch des Mannes. Bisher hatten uns zwei große Sonnenschirme guten Dienst geleistet, doch so eine Markise ist natürlich in vielen Punkten komfortabler. Da diese Markisenanlage die Größe einer Standard-Balkonüberdachung ein wenig überschreiten wird, hatte ich zunächst Bedenken, ob das Ganze überhaupt halten würde bis hin zu der sicherlich etwas übertriebenen Angst, das Haus könnte umkippen.
Am Donnerstag war also der Markisenmann da, um Maß zu nehmen, technische Details zu klären und ein Angebot zu machen. Er hatte auch einen dicken Katalog mit Stoffmustern mitgebracht und ließ ihn bei uns, damit wir in Ruhe eine Auswahl treffen konnten.
Im Grunde hatten wir an ein ähnliches Rot/Terra wie bei den Sonnenschirmen gedacht. Die sehen nämlich so aus:
Den größten Teil des Markisenstoffbuches machten die Streifenmuster aus. Oh je, da gibt es eine Menge grauslicher Varianten. Die Blockstreifen können durchaus nett aussehen, wenn man zum Beispiel ein weiß verputztes Haus hat. Aber zu roten Klinkern geht das gar nicht. Von den Uni-Rottönen gab es zwei, die infrage kamen. Das Terra war leider zu braun und nicht rötlich genug. Nach Anhalten der Stoffmuster an die Hauswand entschieden wir uns für das Rot Nummer 14125. Leichte Zweifel blieben jedoch bei mir, ob es denn wirklich passen und gut aussehen würde. Den Farbwunsch wollten wir an den Markisenladen faxen. Am Wochenende war ich allerdings froh, dass deren Faxgerät offensichtlich nicht funktionierte. Ich zweifelte immer mehr an dem Rot. Also überlegten und schauten wir noch einmal. Ich sprach schließlich das aus, was mir schon eine Weile im Kopf herumschwirrte: “Also, wenn wir ganz dezent sein wollen, dann nehmen wir grau.”
Und so haben wir uns dann für ein Hellgrau entschieden. Ob wir jetzt wohl alt werden, wenn alles grau wird? Die neuen Stufenmatten haben ja auch schon diese Farbe. Aber ehrlich gesagt, passt grau am besten zu den roten Klinkern mit den grauen Fugen und wir laufen nicht Gefahr, ein rotes Dach über der Terrasse zu haben, das sich wahlweise mit dem Rot der Klinker oder dem des Daches beißt.
Dienstag, 8. April 2008
Ich werde eine Brillenschlange
Meine erste Brille hatte ich im Jahr 1978. Ich bin etwas kurzsichtig, aber nicht so viel, dass es mich wirklich beeinträchtigen würde. Es folgte dann noch eine zweite Brille, vermutlich Anfang der achtziger Jahre. Diese Brille ist bis zum letzten Jahr, als ich meinen Kadett verkaufte, immer brav im Auto mitgefahren – gut verwahrt im Handschuhfach.
Gelegentliche Sehtests beim Einstellungs- oder Bildschirmarbeitsplatzuntersuchungen habe ich auch immer einigermaßen “bestanden”. Im letzten Jahr wurden allerdings Bedenken in den Bericht geschrieben. Ich weiß zwar nicht, was passieren würde, wenn ich nichts unternehmen sollte. Ob ich dann überhaupt nicht mehr weiterarbeiten oder vielleicht nur am PC nicht mehr arbeiten darf? Nun gut, da mir ja klar ist, dass ich tatsächlich eine Brille benötige und nun auch noch die Altersweitsichtigkeit dazu kommt, wollte ich etwas tun.
Man sollte ja meinen, ein Jahr sei wahrlich lang genug, um zum Optiker zu gehen und sich eine Brille zu besorgen. Nicht so bei mir. Zuerst ist noch ewig lange Zeit und sie verfließt mit Gedanken wie “Das mache ich mal nächsten Monat” oder “Im Urlaub gehe ich dorthin, da habe ich ja viel Zeit”.
Nun haben wir April und der nächste Sehtest im Mai rückt näher. Nach einem ersten erfolglosen Anlauf (der Laden war total überfüllt) war ich gestern Nachmittag endlich beim Optiker und habe einen Termin vereinbart. Am Samstag werden die Augen gemessen und dann werde ich ungefähr ein bis zwei Wochen später eine neue Brille besitzen.
Gestern Abend überlegte ich und sprach dann: “Wie das wohl sein wird, wenn ich eine Brille trage? Aber bestimmt setze ich die nicht immer auf.” Worauf ich dann zu hören bekam: “Du bist wie Helga Beimer!” (Mutter Beimer aus der Lindenstraße, die aktuell ihr neues Hörgerät nicht tragen will.)
Samstag, 12. April 2008
Teure Sehkraft
Heute Vormittag hatte ich also einen Termin beim Optiker zum Augen vermessen. Unnötigerweise war ich ziemlich aufgeregt, denn außer Buchstaben vorlesen würde doch nicht viel geschehen. Das medizinische Ergebnis fiel überraschend gut aus. Meine Sehstärke in der Ferne hat sich in den letzten fünfundzwanzig Jahren überhaupt nicht verändert. Ich hatte ja eine Verschlechterung zu den -1,0 Dioptrien meiner letzten Brille erwartet, doch dem war nicht so. Meine geringere Sehstärke setzt sich aus -0,25 “normaler” Fehlsichtigkeit und -0,75 leichter Hornhautverkrümmung zusammen. Nun kommt eben noch die Alterssichtigkeit mit +1,75 dazu. Die immer kleiner werdenden Schriften auf dem Musterblatt konnte ich jedoch alle noch lesen, wenn auch die unterste Zeile etwas verschwommen war. Das Ergebnis der Arbeitsplatzuntersuchung vom letzten Jahr ist also durchaus nicht so dramatisch zu bewerten wie es mir vermittelt wurde. Mich wundert allerdings, dass in den Jahren zuvor nie jemand etwas Ähnliches geäußert hat, denn besser gesehen habe ich früher auch nicht. Und wie ist das mit der Hornhautverkrümmung – konnte man das vor fünfundzwanzig oder dreißig Jahren noch nicht diagnostizieren? Ich erinnere mich nämlich, dass ich für meine erste Brille einen Augenarzt aufsuchte. Der hat nichts dergleichen festgestellt, oder hat er es mir nur nicht gesagt?
So weit, so gut.
Das finanzielle Ergebnis fiel bei weitem nicht so positiv aus. Ich sage nur: Gleitsichtgläser! Doch da ich nach den heutigen Erkenntnissen mit einer stabil bleibenden Sehstärke rechnen kann, werde ich einige Jahre etwas von der Brille haben und dann relativiert sich das Ganze ein wenig.
Sonntag, 20. April 2008
Fleißig
Gestern war es mir ein wenig zu kalt für Gartenarbeit, also habe ich Papierkram erledigt: Die Einkommenssteuererklärung musste gemacht werden. Die größte Herausforderung dabei war das Auffinden der Lohnsteuerbescheinigung des Mannes, der außer Haus war. Beim zweiten Suchanlauf hatte ich jedoch den richtigen Riecher und fand das Blatt Papier in einem Umschlag mit einer Gehaltsabrechnung. Der Rest war relativ einfach und schnell erledigt. Schon seit Jahren benutze ich ElsterFormular und im letzten Jahr habe ich zum ersten Mal alles komplett papierlos via Internet und elektronischem Zertifikat ans Finanzamt übermittelt. So auch dieses Mal, und ich hoffe, es klappt genauso schnell und reibungslos wie damals.
Heute war es schon etwas wärmer und zeitweise auch sonnig. Also kam der Garten dran. Das Vorgartenbeet habe ich in Ordnung gebracht, es bekommt demnächst nur noch eine Schicht Rindenmulch. Hier und da habe ich etwas Unkraut entfernt und zum Schluss noch kurzerhand die Malerrose umgepflanzt, die nicht so recht wachsen und gedeihen wollte. Ob es an der neuen Stelle besser wird, muss ich abwarten, aber dort hat sie auf jeden Fall mehr Platz.
Dienstag, 22. April 2008
Löwenmauls Worte zur Werbung
Passabler Doppelgänger
Seit einiger Zeit wirbt das Telekommunikationsunternehmen Alice in einer Fortsetzungsgeschichte mit einem Mann, der den Schauspieler Brad Pitt darstellen soll. Das dachte ich jedenfalls bis heute. Als ich dann spaßeshalber mal nach “Alice Brad Pitt” suchte, um zu schauen, ob irgendjemand einen Kommentar über diese Werbespots abgegeben hat, war die Überraschung groß: “Brad Pitt ist das neue Werbegesicht von Alice”, las ich da zum Beispiel. Huch?! Ich war wirklich fest davon überzeugt gewesen, dass es sich um einen passablen Doppelgänger handelt und ich habe mehr aus der Ähnlichkeit und der Reaktion von Mutter und Tochter geschlossen, wen dieser Mann darstellen soll. Und dann ist er es doch höchstpersönlich!
Freitag, 25. April 2008
“Der Papierkrieg”
So lautete heute die Überschrift eines Artikels in der Tageszeitung über die Altpapierentsorgung. In der letzten Zeit wurde mehrfach darüber berichtet, dass nun auch private Unternehmen die Altpapierabholung übernehmen wollen. Da der Preis für den Rohstoff Papier in den vergangenen Monaten enorm angestiegen ist, wollen nun viele ein Stück vom Kuchen abhaben.
Bei unserem kommunalen Entsorgungsbetrieb konnte man schon vor einiger Zeit eine Tonne für das Altpapier bestellen. Bisher gab es nur die Möglichkeit, das Papier in gelbe Säcke zu packen oder es zum Papiercontainer zu bringen. Zum Glück wird in der Region Hannover der Müll in Säcken gesammelt, so sind wir nicht gezwungen, einen Platz für Mülltonnen auf unserem Grundstück zu schaffen. Deshalb war diese Papiertonne für uns überhaupt nicht interessant.
Nach dem Motto “Frechheit siegt” hat gestern einer der Beteiligten gehandelt:
Am späten Nachmittag kam ich nach Hause und sah vor der Haustür unserer Nachbarn eine Tonne mit blauem Deckel stehen. Ich dachte mir, sie hätten sich eine solche nun bestellt. Doch dann erfuhr ich, dass diese Tonne vor der Grundstückseinfahrt gestanden hatte. (Übrigens sah ich später noch viele dieser Tonnen stehen, das war mir vorher gar nicht aufgefallen.)
Ein Zettel in der Tonne gab Aufschluss über die Herkunft: Da hatte also eines dieser privaten Abfallentsorgungsunternehmen einfach so seine Tonnen überall verteilt in der Hoffnung, möglichst viele Leute würden sie behalten.
Unsere Nachbarn möchten sie gern behalten und wir haben uns erst einmal darauf verständigt, sie gemeinsam zu nutzen. Dann sehen wir, ob sie für zwei Haushalte ausreichen wird.
Allerdings finde ich es im Grunde recht unverschämt, den Leuten etwas nicht Bestelltes – auch wenn es kostenlos ist – vor die Tür zu stellen und dann noch von ihnen zu erwarten, dass sie es bei “Nichtgefallen” wieder abbestellen.
Übrigens war man in der Stadtverwaltung Hemmingen genauso wie im benachbarten Pattensen wenig begeistert davon, dass die Tonnen ohne Genehmigung auf öffentlichem Grund abgestellt und mancherorts sogar zur Verkehrsbehinderung wurden.
Außerdem war zu lesen, die Müllgebühren könnten ansteigen, wenn der kommunale Betrieb keine oder weniger Einnahmen aus der Altpapierentsorgung haben würde.
Samstag, 26. April 2008
Markisen-Halterung
Heute mussten Löcher in unser schönes Haus gebohrt werden! Ganze acht Stück! Aber eine Markise muss schließlich befestigt werden und deshalb bin ich nicht ganz so traurig.
So lang sind diese Dinger:
Zwei pro Halterung sitzen im Dachbalken und das sollte wohl halten:
Am Dienstagnachmittag wird die Markise montiert und ich bin schon sehr gespannt, wie es dann aussehen wird.
Abends haben wir zum ersten Mal in diesem Jahr gegrillt. Es war ein wenig ungemütlich ohne Dach über dem Kopf, aber für zwei Tage lohnte es sich wirklich nicht, einen Sonnenschirm aufzustellen, weil ja erst einmal der Fuß mit Wasser befüllt werden muss.
Sonntag, 27. April 2008
Kurzausflug nach Bremen
Man glaubt es kaum, aber ich war heute zum ersten Mal in Bremen, mal abgesehen von einer Hochzeitsfeier vor zehn Jahren, die irgendwo außerhalb in einem Vereinsheim stattgefunden hat.
Wir sind komfortabel in dem großen Schwarzen gereist, auf der Autobahn war nicht viel los und das Wetter war perfekt.
Vom Schnoor ging es dann zum Marktplatz, durch die Böttcherstraße und an die Schlachte, wo gerade das Eröffnungswochenende des Kajermarktes stattfand.
Ich habe einige schöne Fotos mitgebracht und bin mir sicher, dass wir bestimmt noch einmal nach Bremen fahren werden.
Montag, 28. April 2008
Die Markise hängt
Heute Nachmittag wurde die Markise montiert. Sogar ein Schwingungssensor ist mit dabei, obwohl wir den gar nicht bestellt hatten. Sobald der Wind heftigere Bewegungen der Markise verursacht, registriert dies der Sensor und die Markise fährt automatisch ein.
Die Herren Monteure gaben in Bezug auf die Technik leider kein so gutes Bild ab. Zum einen erklärten sie, dieser Sensor würde ab sofort funktionieren, weil alles im Werk eingestellt worden sei, zum anderen versuchten sie, durch Daraufpusten Wind zu simulieren. Wie der Mann später durch Lesen der Bedienungsanleitung herausfand, handelt es sich wie schon oben geschrieben um einen Schwingungssensor, der Bewegungen misst und nicht um einen Windmesser. Außerdem mussten natürlich Markise und Sensor erst aufeinander programmiert werden, damit sie sich erkennen.
Die Terrasse wirkt jetzt noch einmal größer, denn erstens hat dieser Sonnenschutz eine größere Fläche als die beiden Sonnenschirme, zweitens ist er höher als die Schirme und drittens stehen nicht mehr die dicken, wasserbefüllbaren Ständer im Weg herum.
Donnerstag, 1. Mai 2008
Kracks
Heute habe ich angefangen, das Rosen- und Kräuterbeet von wildem Zeug und Gras zu befreien. Am Nachmittag kam spontan noch Kurzbesuch vorbei und konnte gleich die neue Markise bewundern. Abends haben wir gegrillt, obwohl es schon ein bisschen frisch wurde. Ein kleiner Wind wehte außerdem. Ich war hatte das erste Stück Fleisch noch nicht aufgegessen, als es “kracks” machte und die Markise auf der einen Seite ein klein wenig nach unten hing. Mein erster Gedanke war ein abgeknickter Arm, aber nach dem Einfahren und genaueren Hinsehen zeigte es sich, dass die obere Schraube der linken Halterung ein Stück herausgerutscht war. Der Appetit war mir nun vergangen. War ich nun daran schuld durch meine schlechten Gedanken, dass die Markise viel zu schwer für das Haus sein würde? Ich weiß, es war nichts wirklich Schlimmes passiert, aber ich fand es sehr, sehr ärgerlich.
Samstag, 3. Mai 2008
Starke Männer, Bohrer und Kran
Die Markise musste also wieder runter, damit die Halterung neu und besser befestigt werden konnte. Der erste Plan war ein Verschieben der Markise in den Haltungsschlitten gewesen, was sich jedoch auf Grund des Gewichts als unmöglich herausstellte. Die zweite Idee war, einen Werkstattkran zu benutzen, wobei mir die Vorgehensweise bei dieser Variante nicht ganz deutlich geworden war. Während auf der Terrasse hin und her probiert und überlegt wurde, tigerte ich etwas unruhig durchs Haus und erledigte nebenbei Putzarbeiten. Schließlich hieß es dann: “Wir brauchen ein paar kräftige Leute!”, denn selbst für Männer war die Markise zu schwer. Da so manch einer für solch eine kurzfristige Aktion zu weit entfernt wohnt, wurden noch zwei Nachbarn gefragt, die auch gern zur Hilfestellung anrückten.
Jetzt kommt die Markise erst einmal wieder runter.
Die Schrauben der äußeren Halterungen wurden durch noch längere und dickere ersetzt, dann wurden wieder alle zusammengerufen zur erneuten Montage.
Nun hängt sie wieder. Vorübergehend. Denn es sind jetzt zusätzliche Halterungen bestellt, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen. Wenn die eingetroffen sind, wird die ganze Aktion noch einmal wiederholt und zuletzt sollte die Markise an acht Halterungen mit 300 mm langen Schrauben hängen und auch hängen bleiben.
Es folgte die nächste samstägliche Aktion: Löcher in den Rasen gebohren. Wir haben sehr lehmigen Boden, der das Wasser so gut speichert, dass der Rasen an einer Stelle schon vermoost ist und sich bereits Sumpfdotterblumen in einem Beet angesiedelt haben. So kam also der Mann gestern mit Drainagerohr nach Hause, das dann in die Löcher gesteckt und mit Kies befüllt werden soll. Die oberen zehn bis fünfzehn Zentimeter werden mit Erde aufgefüllt, damit dort wieder Rasen wachsen kann. Danach soll die böse Staunässe schneller in die tieferen Bodenschichten versickern.
Zunächst einmal kam der motorbetriebene Erdbohrer zum Einsatz, der einen höllischen Lärm macht und auch etwas Gestank verbreitet.
Noch tiefer und noch tiefer musste das Loch werden, bis schließlich der Bohrer in voller Länge im der Erde steckte. In sehr nasser, lehmiger Erde. Mit Muskelkraft ließ er sich nicht mehr aus derselben entfernen. Also kam endlich doch noch der Werkstattkran zum Einsatz. Der Bohrer wurde angekettet und Stück für Stück herausgezogen.
Samstag, 10. Mai 2008
Starke Leistung
Die zusätzlichen Halterungen für die Markise waren rechtzeitig gestern eingetroffen, sodass heute Teil 2 der Markisenbefestigungsaktion stattfinden konnte. Wieder zu fünft – dieses Mal mit zwei Arbeitskollegen – wurde die Markise abgebaut, was noch der leichteste Teil der Übung war.
Danach erfolgte das Anbringen der vier zusätzlichen Halterungen, die so präzise wie nur möglich ausgerichtet werden mussten, damit anschließend die Markise in alle acht Halterungen passte.
Nun folgte der schwerste Teil des Ganzen, das erneute Anbringen der Markise. Der erste Versuch schlug fehl, denn bei einer oder zwei Halterungen wollte es absolut nicht passen. Ich konnte nicht ruhig zuschauen oder an meinem PC sitzen, sondern lief nervös immer wieder von oben nach unten und umgekehrt.
Beim zweiten Versuch sah es schon besser aus, aber hier und da fehlten wenige Millimeter. Es musste heftig gedrückt werden, schließlich war die eine Seite befestigt und zu dritt wurde dann an der linken Seite gedrückt. Ich drückte innerlich mit und war ganz angespannt.
Endlich war es geschafft und alles konnte ordentlich festgeschraubt werden. So sieht dann die eingefahrene Markise von der Seite mit ihren acht Halterungen an insgesamt sechzehn 30 cm langen Schrauben aus. Nun muss ich mir eher Gedanken machen, dass die Hauswand umfällt als dass die Markise abbricht.
Die Markise hat bei mindestens vier Männern einen Eindruck hinterlassen, der ein paar Tage bleiben wird: streifenförmige Blutergüsse auf der Schulter, mit der die Markise nach oben gedrückt wurde.
Und nun endlich ein Foto vom neuen Terrassenidyll:
Katerchen Rico liegt auf der Bank unter der Markise, die man hier natürlich nicht sieht:
Montag, 12. Mai 2008
Extreme Tagesmüdigkeit
In der letzten Woche litt ich unter extremer Müdigkeit, die auch am Nachmittag schon auftrat. Nun könnte man dies ja unter allgemeiner Frühjahrsmüdigkeit verbuchen oder sich sagen, man müsse einfach einmal früher schlafen gehen. Am Donnerstagabend war ich so müde, dass ich mich um 21:30 Uhr nach oben verzog, um mich “nur mal kurz” hinzulegen. Das Resultat war, dass ich gegen Mitternacht in derselben Stellung auf dem Bett kurz aufwachte und am nächsten Morgen trotz des langen Schlafes nicht ausgeschlafen war. Schon in den vergangenen Jahren hatte ich mein Allergiemedikament im Verdacht, eine gewisse Müdigkeit hervorzurufen. Bisher war diese aber nicht so extrem gewesen, dass ich mich darum gekümmert habe. Der Beipackzettel von Cetirizin sagt lediglich aus, dass unter anderem in seltenen Fällen Müdigkeit auftreten kann. Eine Recherche im Internet mit den Suchbegriffen “Cetirizin” und “Müdigkeit” ergab als Ergebnis, dass sich doch einige Menschen mit demselben Symptom herumplagen. Da bin ich ja beruhigt, dass ich die richtige Vermutung hatte und dass das Problem hoffentlich bald erledigt sein wird. Denn lästig ist es auf jeden Fall, wenn man zwar keine tränenden Augen, triefende Nase und Atemwegsprobleme hat, aber wegen des Medikaments beinahe während der Arbeit einschläft.
Samstag, 17. Mai 2008
Hessisch mit Badesalz
Gestern Abend waren wir wieder einmal außer Haus, im Theater am Aegi bei “Badesalz”.
Badesalz – Hessisch Comedy – und das in Hannover, man glaubt es kaum. Wie fast zu erwarten war der Saal nicht ausverkauft, die oberen Ränge waren nahezu leer. So rischtisch hessisch wars ja net, mir wars ja ä bissje zu “hochhessisch”, aber die wolle nadürlisch auch von de Hannoveranner verstanne wern. Drodsdem hads uns gud gefalle, endlisch mol e rischtisch Bühnebild noch all den Uffdridde vun dem Nuhr unn dem Sick, wo nur ä Mikrofon oder maximal en Disch uff de Bühne stand.
Schad, dass koaner gefracht hat, ob jemand aus Hesse kommt, sonst het isch beschtimmt de Finger gehobe. Ei Jungs, ich bin e gebürtische Rüsselsheimerin und den Gerd hab isch schon mit Flatsch! Anfang von de achtsischer in Trewwer in der Turnhall gesehe unn der Henni is emol hinner mir im Audo uff de Meenzer Landstraß in Frankfort gefahrn … aber gut, des wollt jo koaner wisse …
Aber: Gutes Programm, keine unnötige Pause!, und wenn die Jungs (ähem – älteren Herren) zum dritten Mal nach Hannover kommen, sollen sie mir Bescheid geben, damit ich Karten reservieren kann.
Montag, 26. Mai 2008
Eurovision Song Contest 2008
Das Grauen nimmt von Jahr zu Jahr zu – muss man sich das überhaupt noch antun? Wir waren am Samstag zum Grillen eingeladen und hätten diesen Wettbewerb gar nicht sehen müssen. Aber wir waren halt doch neugierig, hatten ihn aufgezeichnet und haben gestern Abend reingeschaut.
Dies waren meine Eindrücke:
- Rumänien
Operngesang im Duett – lalala – wenn ich Opern hören will, gehe ich ins Opernhaus, an dieser Stelle fand ich es nicht passend. - Großbritannien
Farbiger Sänger präsentiert souligen Sound inmitten von bunten Farbfeldern – wenn man’s mag, ganz nett, aber nichts Bemerkenswertes. - Albanien
Die sehr junge Sängerin kommt im bauchfreien Frack daher, da sieht der Bauch doch gleich dreimal so dick aus; ansonsten eine sehr gequält wirkende Ballade im osteuropäischen Stil. - Deutschland
Oh wei, was ist mit den “No Angels” passiert? Die konnten doch schon einmal besser singen. Ein sehr stimmblasser Auftritt mit einer Lucy, der man offensichtlich die extreme Naturkrause noch zusätzlich toupiert hat und sehr kurzen und hautengen Kleider, die sich während des Auftritts noch weiter nach oben arbeiteten, sodass am Ende schnell man daran gezuppelt werden musste. - Armenien
Männer liegen der Sängerin zu Füßen, während sie im vierreihigen Fadengardinenkleidchen ihr Lied trällert. Der Gesang erinnert mich sehr an den Siegertitel der Türkei vor einigen Jahren. - Bosnien-Herzegowina
Hilfe, strickende Bräute, Wäsche auf der Leine und ein Sänger mit froschiger Quakstimme! Man bezeichnet es als Musiktheater, ohne den Gesang wäre es vielleicht ganz nett anzuschauen gewesen. - Israel
Die “Nachtigall” hätte der Stimme nach eine Frau sein können, aber beim Hinsehen entpuppt sie sich als Mann, der seine Männlichkeit auch noch durch die ärmelfreien Muskeln unter Beweis stellt. Eigentlich ganz schön gesungen. - Finnland
Hu – ha – Stahlbeton singt. Heavy Metal auf finnisch, natürlich mit langhaarigem Sänger. Mir gefällt diese Musik, aber das ist für den ESC mindestens eine Nummer zu heftig. - Kroatien
75 Cent heißt der Sänger dieser Straßenmusikanten, ist aber mit der US-Münze 50 Cent nicht verwandt. Herren mit Hüten singen, Damen in roten Kleider zeigen Tanzakrobatik – das wäre besser auf der Straße als auf der Bühne angesiedelt. - Polen
Eine eingeheiratete amerikanische Polin in Blond trägt uns eine Ballade vor, die nicht im Ohr hängenbleibt. Viel einprägsamer sind ihr Kleid mit dem viel zu tiefen Ausschnitt bis zum Bauchnabel und die Zähne, die nur an der Front schön weiß sind, die Seiten hat man vernachlässigt. - Island
Ein Duo männlich/weiblich in schwarz-rosa möchte mit einem flotten und sehr fröhlichen Lied überzeugen. Mich interessieren viel mehr ihre rosafarbenen Pumps (meine Barbie früher hatte auch solche Schuhe) und ich frage mich, warum diese Schuhe so dick aussehen. - Türkei
Aha, nun tritt eine für uns recht untypische türkische Rockband auf, die angeblich kritisch-politische Texte singt. Mir ist es zu viel Gebrüll mit zu viel Gitarre. - Portugal
Eine schwarz-gold gekleidete Walküre besingt eine Dame aus dem Meer; wenigstens ein bisschen Abwechslung zum Gehüpfe im Minikleid, leider ist es nicht mein Musikgeschmack. - Lettland
Hei – hei – ho … Oh nein, bitte nicht so etwas! Piraten der See besingen Wölfe der See, wie originell. Bestenfalls kann man das als Partylied laufen lassen, aber bitte nicht auf Partys, bei denen ich eingeladen bin. - Schweden
Ein Alien! Wann sind denn diese Wesen mit den großen, schräg stehenden Augen in Skandinavien gelandet? Das Gesicht der Sängerin versetzt mir einen solchen Schock, dass ich vom Lied nicht so viel mitbekomme. Na ja, war auch nur ein typisches ESC-Träller-Liedchen, präsentiert im silberen Fadengardinenkleidchen. - Dänemark
Ein Sänger mit Kappe und Hosenträgern tritt auf. Eigenartigerweise habe ich vom Lied überhaupt nichts behalten, selbst bei den Schnelldurchläufen ist in meinem Ohr nichts hängengeblieben. - Georgien
Eine blinde Sängerin präsentiert uns etwas zum Thema Frieden. Präsent ist vor allem die riesige Brille. - Ukraine
Eine Pop-Diva wird ins Rennen geschickt, und schon wieder ein Kleid mit Fransenvorhang, das scheint in diesem Jahr topmodern zu sein. - Frankreich
Englischsprachiger Elektropop – und alle treten mit Vollbärten und Sonnenbrillen auf, auch die Frauen. Ba-ba-ba-ba-hm-ba-ba-ba-ba – äh, wie blöd! - Aserbaidschan
Ein Engel und ein Teufel im Duett oder vielmehr musikalischen Zweikampf; das hat mir ganz gut gefallen, aber warum war der Teufel zum Schluss auch weiß gekleidet, oder habe ich mich da verguckt? - Griechenland
Och nö, schon wieder eine Hüpfdohle im Baströckchen – diese Mal in rosa. Beim Namen Kalomira denke ich jedes mal an “Kalimera”, viel mehr griechisches gibt es da nicht, es ist eben ein englischer Popsong. - Spanien
Schlimmer geht’s nimmer! Mach das weg! Als erstes kommt ein Typ mit Betonfrisur und Kindergitarre ins Bild, ich halte das noch für einen Witz und denke, der richtige Sänger taucht gleich hinter ihm auf. Aber nein – “el chici chici” soll tatsächlich für Spanien überzeugen, das ist doch keine Musik! - Serbien
Eine Sängerin im langen Gewand singt ein sehr, sehr trauriges Lied. Stimmt das wirklich, was der Moderator erzählt, man singe dies, wenn man seinen Ehemann beerdigt. Will irgendjemand solch ein Lied als Siegertitel haben? Bitte melden … - Russland
Vom Produzenten über den Starviolinisten bis hin zum Weltklasse-Eiskunstläufer hat Russland alles bezahlbare aufgefahren, um seinem Künstler zum Sieg zu verhelfen. War der nicht schon einmal bei diesem Wettbewerb aufgetreten? Kommt mir bekannt vor, aber alles in allem kann mich der Auftritt nicht überzeugen. - Norwegen
Aufatmen, eine Sängerin in erfreulich schlichtem, blau glänzenden Kleid. Das Lied ist auch nicht schlecht, aber ich könnte mich nicht entscheiden, es zum Favoriten zu küren.
Ingesamt gesehen hat mir nichts so richtig gut gefallen bis auf die Heavy-Metal-Rocker aus Finnland.
Bei der Abstimmung wunderte mich auch nichts mehr, und mit der Zeit verfiel ich in eine Ironie, nach beinahe jeder Stimmvergabe den deutschen Kommentator zu imitieren, der doch so häufig sagte: “Kein Wunder, denn viele Auswanderer/ehemalige Bürger aus Land X leben mittlerweile in Land Z.” Nun ja, in ein paar Jahren oder Jahrzehnten kann man sich einen solchen Ausspruch auch sparen, weil sowieso jede Menge Europäer wild vermischt in irgendwelchen europäischen Länder leben.
Kein Wunder war auch das Abschneiden “unserer” Engel, nach diesem blassen Auftritt haben sie wahrlich keinen Punkt verdient.
Der Mann hat anschließend verkündet, er würde sich diesen Musikwettbewerb nie mehr anschauen. Ich bin noch recht entspannt und unentschieden und warte bis zum nächsten Mal ab.
Dienstag, 27. Mai 2008
Die neue Sehhilfe
Seit vier Wochen habe ich nun meine neue Brille und ich möchte hier nun doch einmal den Vorher-Nachher-Vergleich zeigen.
Das ist die neue, man sieht hier allerdings nicht so deutlich, dass die Fassung dunkelbraun ist.
Und hier die alte, die allerdings über zwanzig Jahre lang nur im Auto mitgefahren ist und nicht mehr auf meiner Nase saß. Schrecklich, diese riesigen Gläser! Aber damals trug man eben solche Brillen, das war nichts Ungewöhnliches.
Die Gleitsichtgläser waren anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile ist es okay, obwohl ich die Brille zurzeit fast nur beim Autofahren trage. Hin und wieder lasse ich sie auch beim Einkaufen auf, und zum Fernsehen wäre es auch nicht schlecht, aber zu Hause vergesse ich meistens, dass ich eine Brille besitze.
Am PC kann ich ohne Brille besser sehen, ich weiß gar nicht, was die da im letzten Jahr bei diesem Sehtest festgestellt haben wollen. Und das normale Lesen geht auch (noch) problemlos ohne, nur beim ganz, ganz Kleingedruckten muss ich die Brille aufsetzen.
Wenn man mir nicht im letzten Jahr mit den Bedenken und der Arbeitsplatzüberprüfung Angst gemacht hätten, würde ich heute noch ohne Brille durch die Gegend laufen (und hätte mir für das Geld eine neue Kamera kaufen können). Aber ich geb’s zu, beim Autofahren ist es wirklich nicht schlecht, richtig deutlich zu sehen und vielleicht kommt noch der Tag, von dem an ich die Brille häufiger tragen werde.
Und noch eins fiel mir kürzlich ein: In der ärztlichen Bescheinigung wurde im letzten Jahr eingetragen, es müsse eine vorzeitige Nachuntersuchung im Mai 2008 stattfinden. Nun frage ich mich allerdings, ob der arbeitsmedizinische Dienst hier wegen zwei Leutchen anrückt, bei denen sie Bedenken hatten. Womöglich findet diese vorgezogene Untersuchung gar nicht statt. Aber wenn man mich erneut testen wird, werde ich garantiert mit 120%iger Sehleistung glänzen können.
Montag, 2. Juni 2008
Hitze und Sonnensegel
Mir ist es ja schon wieder ein wenig zu warm, so viel Hitze vertrage ich nicht gut. Deshalb fehlt mir auch die Lust, etwas zu schreiben, Inhalte gäbe es genug. Ich hole es nach, wenn die Temperaturen wieder ein wenig gesunken sind. In der Zwischenzeit gehe ich auf die Terrasse, wo seit knapp zwei Wochen neben der Markise auch noch ein bei Ikea gekauftes und auf die benötigten Maße geschnittenes und genähtes Sonnensegel hängt.
Die Sonnenschirme waren niedriger als die Markise und hielten daher die untergehende Sonne ab. Nun aber, mit der höher hängenden Markise, schien einem die Sonne von Westen direkt ins Gesicht und machte ein gemütliches Verweilen auf manchen Terrassenplätzen unmöglich. Also dachten wir über eine Lösung nach. Das ging von etwas aus Stoff bis hin zum Sichtschutzelement auf dem Carport. Sonnensegel kamen uns auch in den Sinn, da sie aber in der Regel mindestens drei bis vier Meter groß sind, tat ich sie zunächst als unpassend ab. Ich entdeckte dann im Internet die Möglichkeit, maßgeschneiderte Sonnensegel zu bestellen. Im Prinzip eine prima Sache, aber man ist dann gleich mal mit 100-150 Euro dabei. Per Zufall fand ich heraus, dass es beim schwedischen Möbelhaus Sonnensegel für 20 Euro gibt. Also haben wir dort ein zwei mal drei Meter großes Segel gekauft, angehalten, abgemessen, zugeschnitten und genäht. Also geschnitten und genäht habe ich, der Mann war für die Anfertigung einer Halterung zuständig. Nun hängt es also und beschattet uns sehr preiswert. Man kann es waschen und für den Fall der Fälle haben wir sogar noch ausreichen Reststoff da, um ein neues Segel zu basteln.
Donnerstag, 5. Juni 2008
Plakettsche
Seit einem Monat fährt mein Auto auch endlich mit einer grünen Plakette durch die Gegend. Ein ordentlicher Mensch hätte sich diesen Freifahrtschein für die Umweltzone natürlich schon Ende letzten Jahres besorgt, denn schließlich trat die Verordnung am 1. Januar in Hannover in Kraft. Da sie aber heftig umstritten war – im Dezember erschien beinahe jeden Tag ein Artikel in der Zeitung – und man bis Ende April keine Bußgelder verhängte, dachte ich mir, ich warte erst einmal ab. Es könnte ja sein, dass diese Umweltzone wieder abgeschafft wird und dann hätte ich wahnsinnige sechs Euro gespart. Außerdem – und das war mit ein wesentlicher Punkt – betrifft mich diese Regelung nicht, wenn ich mich lediglich auf den Weg zur Arbeit oder meinen üblichen Einkaufsstätten begebe.
Anfang Mai musste ich mir dann doch endlich den “grünen Punkt” besorgen, den ich ganz ordnungsgemäß rechts unten (das ist die Beifahrerseite bei links gelenkten Autos!) an die Scheibe klebte.
Kurz danach fielen mir an nur wenigen Tagen mindestens zehn Autos auf, bei denen die Feinstaubplakette auf der Fahrerseite klebte. Frau am Steuer (Entschuldigung, bin ja selbst eine)? Nein, bunt gemischt. Außerdem, so manche Frau lässt sich in technischen Dingen gern vom Mann helfen und dann wäre ja der Mann derjenige, der rechts von links nicht unterscheiden kann. Vielleicht war es sogar der Fachmann in der Autowerkstatt, der die Plakette dort angebracht hat? Oder handelt es sich um Angehörige einer Anti-Umweltzonengruppe, die aus Protest die Plakette auf die andere Seite kleben?
Seite hin oder her, ich frage mich immer noch, was Touristen machen, die einmal den Maschsee oder Hannovers Altstadt sehen wollen? Wissen sie alle von der Plakettenpflicht und besorgen sich vorher eine oder stellen sie wirklich ihr Auto am Rande ab und nehmen dann öffentliche Verkehrsmittel? Wenn man noch keine Plakette am Auto hat, muss man sich bald genau anschauen, in welche Städte man noch ohne weiteres fahren kann.
Samstag, 7. Juni 2008
Fotos
Ich übe das Fotografieren:
Blüte der David Austin-Rose “Golden Celebration”
Rico knabbert an einem Grashalm
Dienstag, 10. Juni 2008
Flutender Hahnenfuß
Am Sonntag drehten wir bei unserer kleinen Fahrradtour auch eine Runde um den Maschsee, weil ich für mein Hannover-Poster unbedingt noch ein gutes Maschseefoto brauchte. Dabei fielen uns die Mengen von grün-gelblichem Zeug auf, die auf der Wasseroberfläche trieben. Ich hielt das für Blüten, Samen oder Pollen von Bäumen oder Sträuchern, die vom Wind dorthin getrieben worden waren. Nun bin ich wieder etwas schlauer, denn ein Zeitungsartikel verriet mir, dass es sich dabei um eine Wasserpflanze im See handelt. Sie wächst in diesem Jahr so schnell wie offensichtlich noch nie zuvor oder jedenfalls schon lange nicht mehr und jeden Tag muss ein Mähboot über den See fahren, um die Pflanzen abzuschneiden.
Auf diesem Foto ist der Hahnenfuß leider nicht zu sehen:
Dienstag, 17. Juni 2008
So wird das nix
Was für eine Fußball-Europameisterschaft ist das denn? Weltmeister Italien und Vizeweltmeister Frankreich gewinnen bisher kein Spiel, auch der letzte Europameister Griechenland steht vor dem Aus … und Deutschland? Na ja, nach der Niederlage gegen Kroatien war ich nicht besonders optimistisch, und als der Mann mich gestern vor Spielbeginn nach meiner Einschätzung fragte, antwortete ich: “Das wird nix, die gewinnen gerade mal mit 1:0 und das auch nur, weil die Österreicher besser Skilaufen als Fußball spielen können.” Und so war es dann auch, aber ich bin nicht daran schuld! Amüsiert habe ich mich allerdings, dass die beiden Trainer auf die Tribüne verwiesen wurden. Ich wusste gar nicht, dass so etwas möglich ist. Wahrscheinlich kein Wunder, denn außer bei solchen Meisterschaften spielt Fußball in unserem Hause keine Rolle.
Celle und die stürzenden Linien
Am Sonntag machten wir einen Kurzausflug nach Celle. Dort war ich vorher noch nie gewesen, obwohl es doch nur ein wenig mehr als einen Katzensprung entfernt liegt. Und was fotografiert man hauptsächlich in solch einer Stadt? Gebäude natürlich.
Dabei fiel mir wieder einmal auf, dass die Häuser auf den Fotos alle ziemlich schief aussehen oder umzukippen scheinen. Ein extremes Beispiel ist diese Aufnahme vom Innenhof des Schlosses, bei der sowohl rechte als auch linke Fassade nach innen geneigt sind.
Bisher hatte ich diesen Effekt einfach hingenommen, ordnete mich da eben unter Schnappschuss-Hobbyfotograf ein und machte mir weiter keine Gedanken, weil ich nur mit einer Kompakt-Digitalkamera fotografierte.
Doch siehe da, selbst mit meiner schönen, neuen Nikon D40x war es keinen Deut besser. Also war Schlaumachen angesagt, zum Beispiel in der Wikipedia unter dem Stichwort Stürzende Linien.
Als Tipp für den Fotografen liest man auch immer wieder, man solle seinen Standort ändern. Das ist allerdings in einer engen Altstadtgasse oder einem Innenhof nicht so leicht oder schlicht unmöglich, und eine Hebebühne hat man schließlich auch nicht alle Tage zur Hand. Also bleibt dem nichtprofessionellen Fotografen noch die Nachbearbeitung des Bildes.
So kann dann ein erstes Ergebnis aussehen:
Montag, 23. Juni 2008
Kurz in Hessen
Am Freitag und Samstag haben wir meine Eltern im Odenwald besucht. Die Hinfahrt verlief recht reibungslos, nur das letzte Stück der Strecke auf den Landstraßen hinter Darmstadt dehnte sich schier endlos. Nach leckerem Erdbeerkuchen machten wir einen Mini-Ausflug nach Neunkirchen, wohin wir nach Umleitung und falsch ausgeschilderter Umleitung und einigen Umwegen auch gelangten. Auf der gleichnamigen Höhe waren wir allerdings nicht. Der Abend war relativ mild, sodass wir lange auf der Terrasse sitzen konnten. Vom Fußballspiel haben wir nur die letzten Minuten mitverfolgt, anschließend war es allerdings im ganzen Ort nicht zu überhören und zu übersehen, dass die Türkei gewonnen hatte.
Am Samstagnachmittag fuhren wir gegen 16:30 Uhr wieder zurück. Der Zeitpunkt war sehr gut gewählt, denn die Autobahnen waren trotz des Ferienbeginns in Hessen extrem leer und nach nur vier Stunden hatten wir unser Zuhause wieder erreicht.
Zum Glück – so muss ich es in diesem Fall sagen – hatten wir diesen Besuch nur mit einer Übernachtung geplant, denn die Katzenversorgung musste auf Grund eines Krankheitsfalles mit Krankenhausaufenthalt etwas knapper ausfallen. Nun ja, es war noch Futter in den Näpfen und schlimmstenfalls wird sich Rico vielleicht etwas gelangweilt haben.
Kein Internet
Gestern Mittag stellten wir fest, dass unser Internetzugang nicht funktionierte. Zunächst dachten wir an eine DSL-Störung, was ja durchaus einmal vorkommen kann. Manchmal hilft es auch, alle Stecker rauszuziehen, um praktisch ein Reset durchzuführen. In diesem Fall war es zwecklos. Irgendwann fingen beim Router zwei Lämpchen an, wie wild zu blinken. Eigentlich sollten sie ständig leuchten. Dann hörte das Blinken auf und sie leuchteten nicht mehr. Schließlich war der Punkt erreicht, dass trotz funktionierenden Netzteils überhaupt nichts mehr leuchtete. Also fuhr der Mann los und besorgte einen neuen Router. Der musste natürlich erst einmal konfiguriert werden und das ist unter Umständen nicht so einfach, wenn man es beim letzten Mal nicht selbst gemacht hat oder wenn es schon ewig her ist. Die Zugangsdaten hatten wir, aber es funktionierte trotzdem nicht. Schade, dass man in solch einem Fall kein Internet zur Verfügung hat, wo man nachschauen könnte (haha!).
Also blieb nur das Abwarten des heutigen Arbeitstages mit funktionierendem Internetzugang im Büro. Herausgefunden haben wir bisher, dass man die Benutzerkennung mittlerweile in einem anderen Format eingeben muss, also mit einem Zusatz davor und dahinter. Möglicherweise lag es nur daran, wir wollen mal hoffen.
Wieder an der Leine
Nicht an der Leine, die an uns vorbei und durch Hannover fließt, sondern an der “Leine” des Internets sind wir. Es war also tatsächlich der Netzwerk-Router defekt gewesen. Nachdem wir heute wussten, welche Einstellungen vorzunehmen sind, funktionierte es dann einwandfrei mit dem neuen. Na ja, nicht sofort, bei mir wollte er erst einmal nicht, obwohl ich wirklich alle Kombinationen probiert hatte. Das wäre wieder einmal der typische Fall “Frau und Technik, zwei Welten, die aufeinanderprallen” gewesen, wenn ich da beim Support angerufen hätte. Machen Sie mal dies, machen Sie mal das … ach ja, funktioniert – komisch, aber das hatte ich auch schon alles ausprobiert … Ja, ja, denkt sich dann der Mitarbeiter bei der Technik-Hotline, lass die Frau nur reden, die hat sowieso keine Ahnung. Tatsache ist, dass ich wirklich alles ausprobiert hatte und als Jörg dann nach Hause kam, saß er gerade einmal zehn Minuten am PC und alles ging wieder. Ich denke jetzt nicht weiter darüber nach und hake es unter “Wunder der Technik” ab.
Positiv ist allerdings, dass wir nun keinen WLAN-Router mehr im Wohnzimmer benötigen, denn der neue sendet mit hervorragender Qualität aus unserem Betonkeller.
Montag, 30. Juni 2008
Verdient gewonnen
Spanien wurde gestern Fußball-Europameister und ich habe ganz, ganz heimlich ein wenig die Daumen für diese Mannschaft gedrückt. Aber erst, nachdem die deutschen Spieler wieder einmal ein so schwaches Bild abgegeben haben. Die erste Halbzeit haben wir bei Freunden gesehen, in der Pause sind wir schnell nach Hause geradelt und haben dort den zweiten Teil angeschaut. Ich glaube, bei den beiden war die Stimmung anschließend schlechter als bei uns, mir ist es dann doch relativ egal, wer gewinnt. Ich kannte bis vor kurzem keinen einzigen spanischen Fußballspieler, doch dann habe ich vor einiger Zeit wieder einmal ein Spanisch-Schulbuch für eine blinde Schülerin übertragen und lernte dort im Kapitel “Una persona interesante” den spanischen Tormann Casillas kennen. Immerhin einer, von dem ich dann schon einmal gehört oder vielmehr gelesen hatte.
Ein bisschen peinlich fand ich es allerdings nach Spielende, dass der Schlager “Eviva España” gespielt wurde. Was müssen nur die Spanier über dieses Lied denken, denn ein Wort “eviva” gibt es auf Spanisch überhaupt nicht.
Dienstag, 1. Juli 2008
Es wird hektisch
Vom 14. bis 18. Juli findet im Landesbildungszentrum für Blinde, wo ich arbeite, ein Kongress der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen statt.
Unser Teamleiter der Medienzentrale ist der Hauptverantwortliche für diese Veranstaltung. Zwar ziehen sich die Vorbereitungen für ein solch großes Ereignis mit ungefähr 700 Teilnehmern über einen langen Zeitraum hin, aber zum Ende hin wird es doch recht hektisch. Wir Mitarbeiter in der Medienzentrale waren auch schon in die eine oder andere Vorbereitungsarbeit eingebunden, aber vor allem erleben wir hier Tür an Tür mit, was alles passiert. Vor zwei Wochen war es noch einigermaßen ruhig und jeder sagte: “Nur noch vier Wochen, dann geht es los.” Oder: “In fünf Wochen ist alles überstanden.” Jetzt aber ist die Ruhe vorm Sturm vorbei und es geht an die letzten Arbeiten. Ich bin gespannt, wie es in der Kongresswoche hier aussehen wird.
Mittwoch, 9. Juli 2008
Ich wollt’ nur mal kurz …
zwei Dinge beim Feinkost-Albrecht nebenan kaufen. Der Parkplatz war recht leer, und so rechnete ich damit, nach fünf Minuten wieder aus dem Laden zu sein. Ich wurde allerdings wieder einmal darin bestätigt, dass der Schein trügen kann. Die Saft- und Salatpackung hatte ich schnell geschnappt, dann jedoch ließ ich mich von einem Regal mit diversen Angeboten kurz ablenken. Schon hatte ich das Pech, direkt hinter einem anderen Kunden zur Kasse zu trotten. Nun gut, er hatte nicht viel im Wagen und der Kunde davor bezahlte schon. Im Quergang vor der Kasse stand einsam und verlassen ein Einkaufswagen mit mehreren Getränkegroßpackungen, dem ich weiter keine Beachtung schenkte. Doch kaum hatten der junge Mann vor mir und ich alle unsere Waren auf dem Band liegen, ertönte von hinten eine laute und herrische Frauenstimme: “Ich habe nur den einen Herrn vorgelassen! Und ich habe schon alle meine Sachen dort vorne aufs Band gelegt!” Meine Anmerkung, dass man das nun wirklich nicht habe sehen können, ignorierte sie, denn sie musste dem Kunden vor mir Anweisungen geben. Der etwas wirr aussehende Typ hatte nicht gleich verstanden, dass er mit seinem Wagen den Rückwärtsgang einlegen musste, damit die Dame ihre Resteinkäufe vorbeikarren konnte. Schließlich war das geschafft, sie hatte eingepackt, bezahlt und entschwand. Dann kam der verwirrte Mann an die Reihe. Zunächst einmal musste er die mit Katzenfutter aus einem anderen Laden befüllte sowie eine leere Leinentasche lüpfen, um die Leere des Einkaufswagens zu demonstrieren. Die geforderten 6 Euro 83 zahlte er mit EC-Karte. Und wie sollte es anders sein, vom Kassenmitarbeiter kam einen Augenblick später die Aufforderung, er möge seine Geheimzahl erneut eingeben. Verwirrung auf seiner Seite, eben habe es doch noch funktioniert … Gut, beim zweiten Mal klappte es auch. Dann wäre ich an der Reihe gewesen. Aber leider piepte der Leergutautomat nebenan plötzlich laut und fordernd. Und was tat der Kassenmitarbeiter? Er verließ seine Kasse, zerrte den vollen Behälter aus dem Automaten und ersetzte ihn durch einen leeren. Dann, endlich, hatte ich es geschafft und war doch “schon” nach einer Viertelstunde mit meinen zwei kleinen Dingen wieder draußen.
Donnerstag, 10. Juli 2008
Nicht mehr orientierungslos
Ein Navigationsgerät im Auto brauchte und wollte ich bisher nicht. Ich brauche es nach wie vor auch nicht, jedenfalls kann ich bestimmt 95 % meiner Wege ohne Karte oder sonstige Hilfsmittel fahren.
Seit gestern bin ich trotzdem im Besitz eines Navis, völlig überraschend und obendrein noch kostenlos! Zur Kongressvorbereitung war nämlich ein ehemaliger Kollege in der Schule, der mittlerweile in Ruhestand ist. Er brachte dieses gebrauchte Gerät der Marke Medion mit und fragte, wer von uns es haben wolle. Er hatte es für defekt gehalten, weil es irgendwann keinen Ton mehr von sich gab und ein neues gekauft. Danach stellte er fest, dass sich der Fehler durch ein Reset beheben ließ. Nun kauft ja keiner mehr ein Gerät, das ein paar Jahre alt ist, also wollte er es einfach so verschenken. Da meine beiden Kollegen bereits eines besitzen und meine blinde Kollegin natürlich kein Auto besitzt, landete es also bei mir. Gestern dauerte es tatsächlich einige Kilometer, bis mein Auto geortet war. Ich hatte schon befürchtet, es sei doch defekt. Aber es lotste mich ohne Probleme nach Hause. Ich glaube, heute muss ich mal eine andere Strecke fahren, sonst ist es ja langweilig.
Dienstag, 15. Juli 2008
Kongress macht Stress
In diesen Tagen ist kein normales, ruhiges Arbeiten möglich. Der Kongress macht sich überall bemerkbar. Schon am Sonntagnachmittag war ich (freiwillig und in meiner Freizeit) am Arbeitsplatz, denn das Kongressbüro hatte geöffnet und es war damit zu rechnen, dass noch die eine oder andere Unterlage gedruckt werden musste. Nebenbei habe ich noch ein paar von meinen Fotocollagen eingepackt, die ich für 5 Euro verkaufen möchte.
Gestern Vormittag ging es so richtig hektisch zu, ständig kam jemand mit irgendeinem Anliegen an und dauernd klingelten die Telefone. Außer dem Kongressbüro habe ich vom übrigen Geschehen auf dem Gelände nichts mitbekommen.
Heute lief der Tag etwas ruhiger an und ich habe mir kurz die Gruppe angeschaut und angehört, die jeden Morgen Stimmung mit brasilianischen Rhythmen macht. Ich hatte mir allerdings vorgestellt, sie seien exotischer gekleidet.
Heute habe ich in der Mittagspause eine kleine Runde gedreht und wunderte mich, dass so wenig Menschen auf dem Gelände unterwegs waren. Als ich neugierig einen Blick in die vermeintlich leere Sporthalle werfen wollte, musste ich feststellen, dass dort einer der Hauptvorträge noch gehalten wurde. Kein Wunder also, denn dort saßen die meisten Teilnehmer.
Vielleicht gelingt es mir in den nächsten Tagen, ein paar nicht ganz so menschenleere Fotos zu machen.
Dienstag, 22. Juli 2008
Ruhe ist eingekehrt
Am Freitagmittag ging der Kongress erfolgreich zu Ende und nun ist wieder Ruhe im Arbeitsumfeld eingekehrt. Zudem sind Ferien, es sind nur noch wenige Leute hier auf dem Gelände und außerdem ruft während dieser Zeit auch niemand hier an.
Das Wochenende konnte ich leider nicht so ganz entspannt genießen. Wie sollte es auch anders sein, die monatlichen Beschwerden kommen immer im unpassenden Moment und haben mich am Samstagnachmittag einige Stunden auf dem Sofa verbringen lassen.
Das Wetter war eher herbstlich kühl mit viel Regen, deshalb hatten wir am Sonntag auch keine rechte Lust, etwas draußen zu unternehmen. Und als Abwechslung zum Grillen gab es passend zu den Temperaturen Chili con carne.
Diese und nächste Woche muss ich noch arbeiten, dann habe ich auch mal ein Wöchelchen frei, danach geht es munter weiter. Schließlich sollen bis zum Schulbeginn noch möglich viele Bücher fertig werden.
Donnerstag, 24. Juli 2008
Markisenproblem behoben
Über zwei Monate hat es gedauert, doch nun ist offensichtlich das selbstständige Handeln unserer Markise unterbunden.
Die Markise selbst war nicht der Problemverursacher, sondern der Schwingungssensor, der die Markise bei zu starkem Wind automatisch einfahren lässt. Leider reagierte er nicht nur auf Wind, sondern auf irgendetwas Unerklärliches. Und das in regelmäßigen, zuletzt meistens stündlichen Abständen. Normalerweise passiert dies, wenn kein Kontakt mehr zum Markisenmotor besteht, zum Beispiel bei schwachen oder leeren Batterien im Sensor. Dies konnten wir allerdings ausschließen. Auch Funkstörungen können die Ursache für ein solches Verhalten sein. WLAN und Babyfone der Nachbarn konnten nach Test ausgeschlossen werden und selbst das Antennenmessgerät zeigte keinerlei Funkaktivitäten in diesem Frequenzbereich. Also musste wohl der Sensor defekt sein. Der Markisenmann kam und brachte einen neuen mit, der genauso wie der alte eingesetzt wurde. Ihm fiel dabei auf, dass das Teil gar nicht festgeschraubt war, sondern sich hin und her schieben ließ. Zunächst trat der Fehler nicht wieder auf, doch mit der vorsichtigen Freude war es bald vorbei. Es kam wieder zum automatischen Einfahren und pünktlich jede Stunde musste man die Fernbedienung griffbereit haben, um sofort gegensteuern zu können. Anfang letzter Woche schritt der Mann des Hauses zur Tat und setzte das um, was ihm schon seit einiger Zeit durch den Kopf ging. Auf dem Schwingungssensor befindet sich nämlich ein Pfeil mit der Beschriftung “UP”. Dieser zeigte bisher – also auch beim ersten, vom Hersteller eingebauten Sensor – eigenartigerweise nach unten. Mit dem Wissen, dass sich an der Markise ein Kontaktplättchen befindet und der Vermutung, ein solcher Pfeil mit Beschriftung könnte eine Bedeutung haben, baute er das Teil andersrum ein und schraubte es fest.
Das Ergebnis: Gestern war der dritte Tag, an dem die Markise schön brav in der Stellung blieb, in die man sie gebracht hatte und sie fuhr nicht eigenmächtig ein. Sollte das Problem gelöst sein? Es sieht tatsächlich danach aus.
Samstag, 26. Juli 2008
Kontrastprogramm
Dieses Foto stammt vom letzten Montag. Abends war es da so kühl, dass wir gern einmal den Ofen anmachten. Kaminofenfeuer im Juli, warum nicht?
Dann wurde es wärmer und ab Mittwoch sah das abendliche Rahmenprogramm so oder so ähnlich aus:
Leider ist es für meinen Geschmack schon wieder zu heiß. Letzte Nacht habe ich wegen der Hitze schlecht geschlafen und bin mit Kopfschmerzen aufgewacht. Zum Glück hatte ich gestern Nachmittag noch ein paar Fenster geputzt, sodass ich ohne schlechtes Gewissen ein paar Stunden auf dem Sofa vertrödeln konnte. Das Schöne an der Wärme ist allerdings, dass man abends lange draußen sitzen kann, ohne zu frieren. Obwohl – manchmal wird mir schon kühl an den Armen, wenn es “nur” noch 25 Grad sind ;-).
Samstag, 2. August 2008
Kurzurlaub eingeläutet
Die letzte Arbeitswoche vor unserem kurzen Urlaub war noch einmal recht anstrengend. Zwar hatte ich ein sehr, sehr ruhiges Arbeitsumfeld, wie es eben in den Ferien immer so ist, aber die Wetterumstände machten mich müde. So saßen wir bei der Hitze abends lange draußen, weil es dann erst angenehm wurde, schliefen manchmal nicht ganz so gut und vor allem zu kurz. Ich war froh, als es Freitag wurde.
Immerhin können wir nach den vielen sonnigen Tagen sagen, dass die Markisentechnik nun funktioniert und es tatsächlich am falsch montierten Schwingungssensor lag. Und dann haben wir gestern Abend unsere Markise auch noch einer unfreiwilligen Wäsche unterzogen. Um viertel nach zehn fing es ein wenig an zu tröpfeln. Das störte uns noch gar nicht, denn bei leichtem Regen kann man ohne weiteres unter der Markise sitzen bleiben und sie gleichzeitig als Regenschutz nutzen. Dann aber verwandelten sich die Regentröpfchen innerhalb weniger Sekunden in einen Wolkenbruch. Wenigstens die Polster wollte ich noch trocken in Sicherheit bringen, doch schon bildeten sich Wassersäcke auf dem Stoffdach und beim Einfahren der Markise schwappte reichlich Wasser über den Rand. Der Regen währte nur kurz und wir konnten die Markise zur ersten Trocknungsrunde wieder rausfahren. Tja, nun haben wir leider ein paar Schmutzstreifen und ein paar kleine Fältchen. Ich hoffe, das verschwindet mit der Zeit wieder. Ein sanfter Regen wäre jetzt richtig, der das abspülen könnte.
Sonntag, 3. August 2008
Nah dran
Seit gestern bin ich im Besitz einer Makrolinse für meine Kamera. Ich habe schon einiges damit fotografiert, aber gerade bei den Kleintieren muss ich noch ein wenig üben. Schade, dass ausgerechnet am Wochenende so gut wie keine Schmetterlinge in unserem Garten unterwegs waren. Immerhin habe ich dieses Tier erwischt:
Und dann mussten noch Lebensmittel herhalten:
Montag, 4. August 2008
Die Ausrottung der Mäuse
Rico hat das Mäusefangen entdeckt. Lange Zeit haben unsere Katzen keine Mäuse gefangen oder sie jedenfalls nicht mit nach Hause gebracht. Möglicherweise wurden vor kurzem die Mäuse durch die Straßenbauarbeiten aufgeschreckt. Mitte Juli kam Rico mit seiner ersten, selbst gefangenen Maus in unseren Garten, und seit ein paar Tagen liegen beinahe täglich ein bis zwei Mäuse auf dem Rasen.
Von groß über klein, dick und dünn reicht das Programm. Da werden offensichtlich ganze Mäusefamilien ausgerottet.
Wenn die Mäuse irgendwann keine Lust mehr zum Spielen haben, sind sie uninteressant. Gefressen werden sie nicht und ich darf sie dann im Beet begraben, damit wir nicht versehentlich auf die Mäusegerippe treten.
Straßenendausbau
Vor ein paar Wochen begann der so genannte Straßenendausbau in unserem Wohngebiet. Unsere Straße ist schon lange fertig, aber die zuletzt erschlossenen Straßen und die Hauptzugangsstraße befanden sich noch im Baustraßenzustand. Vor etwa zwei Wochen rückten die Bauarbeiten in unsere Nähe vor:
Gestern konnten wir nun diesen Ausbaustand bewundern:
Das Störende ist im Moment allerdings die Tatsache, dass wir Urlaub haben und die Bauarbeiter darauf leider keine Rücksicht nehmen wollen. So ging es heute Morgen kurz nach sieben los mit Baggerfahren, Steine schneiden, Boden rütteln und ähnlich nett lärmenden Tätigkeiten. Das Fenster kann man ja auch schlecht schließen, mir würde es da jedenfalls an Sauerstoff mangeln. Also hilft nur Decke über die Ohren und durchhalten!
Mittwoch, 6. August 2008
In Hamburg
Gestern waren wir endlich einmal in Hamburg. Es ist ja nun wirklich nicht die riesige Entfernung von hier aus, aber irgendwie hatten wir es nie geschafft. Vor vier Jahren nicht, vor zwei Jahren nicht … und dazwischen auch nicht. Aber dieses Mal! Ich war früher schon einige Male in Hamburg gewesen, aber bis auf einen kurzen Stadtbummel auf der Rückfahrt von einem Nordseeurlaub immer nur dienstlich. Und da sieht man bekanntlich nicht allzu viel von einer Stadt, sondern darf hauptsächlich Kongresszentren und Hotels von innen bewundern.
Bei unserem gestrigen Ausflug haben wir auch nur einen kleinen Teil gesehen, aber so gibt es noch gute Gründe für weitere Besuche. Ich hatte ein Parkhaus am Alstertor ausgesucht, und daher landeten wir als ersten an der Binnenalster.
Über den Jungfernstieg spazierten wir zum Gänsemarkt, durch das Hanseviertel und die Einkaufsstraßen entlang zum Rathaus.
Danach ging es zur Speicherstadt und zur Baustelle von HafenCity.
Der Rückweg war für mich etwas mühsam, ich hatte Schmerzen oberhalb der Ferse und konnte gar nicht mehr richtig gehen. Ich kam mir eher wie eine 84-jährige Oma als eine 48-jährige Frau vor, als ich da so entlanghumpelte. Normal ist das nicht, und ich frage mich, woher es kommt.
Aber das nur nebenbei, insgesamt war der Ausflug nach Hamburg sehr schön gewesen und wird bestimmt wiederholt.
Freitag, 8. August 2008
Mut zur Farbe: Avocadocreme
Nur Erholung im Urlaub ist langweilig, also muss in Haus und Garten auch ein wenig gearbeitet werden. Nach fast sieben Jahren war es an der Zeit, die Küche neu zu streichen. Dieses Mal sollten nicht alle Wände weiß werden, die Wand neben dem Tisch sollte eine andere Farbe bekommen. Ich hatte schon eine ziemlich genaue Vorstellung, die in Richtung avocado- oder olivgrün ging. Als erstes suchten wir am Mittwochvormittag im Baumarkt die Farbe aus. Sie nannte sich zwar “schilfgrün”, aber sah genauso aus, wie ich mir das vorstellte. Dann folgte zunächst der unangenehme Teil der Arbeiten: abräumen, abmontieren, abwischen, abkleben. Beim Anblick der Küchenschränke oben bekam ich einen Schrecken, doch mit ein wenig Scheuermilch und warmem Wasser war die Sache schnell erledigt. Am Nachmittag konnte ich endlich mit dem Streichen beginnen. Ich schaffte aber nur die weißen Wände, was aber gar nicht so schlimm war, denn so konnte die Farbe richtig trocken, bis ich erneut an den Rändern abkleben musste. Der Mann beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit der Reinigung von Leuchten, Stereoanlage, Küchenfernseher und Steckdosenrahmen. Zur Pendelleuchte über dem Tisch merkte er an, diese würde er nur noch einmal aufhängen. An den verchromten Teilen hatten sich Flecken gebildet oder es war die Farbe abgegangen, jedenfalls sah es wie Rostflecken aus. Ich entgegnete spontan: “Dann hängen wir sie am besten gar nicht mehr auf!” Also planten wir für heute Vormittag eine Einkaufstour bei Ikea ein. Ich hoffte, dort auch ein neues Bild für die grüne Küchenwand zu finden.
So sah die Wand vorher aus:
Bei den Leuchten konnten wir uns zunächst nicht entscheiden, überlegten dann noch einmal und nahmen schließlich die weiße “Kroby”. Bei den Bildern entdeckte ich auf Anhieb das passende: ein Dreierbild mit Küchenkräutern!
Bevor wir die neuen Dinge anbringen konnten, musste ich aber zunächst die Wand streichen. Ui, grün, sehr grün! Aber schön! Und zusammen mit der neuen Hängeleuchte und dem Bild sieht es richtig gut aus.
Und man beachte: Eines der (zufällig) passenden Küchenhandtücher, die ich am Montag beim Discounter nebenan schon gekauft hatte und die ebenfalls farblich harmonierenden neuen Kaffeebecher von Ikea.
Nach dem häufigen Rauf und Runter auf der Leiter an diesen beiden Tagen ging es meinem Fuß übrigens wieder besser und ich hoffe, das Problem wird sich demnächst von selbst erledigen. Ich vertraue da meistens auf die Selbstheilungskräfte.
Donnerstag, 14. August 2008
Doppelbogen
Gestern hat es am frühen Abend zwischen Sonnenscheinphasen kurz und sehr heftig geregnet. Dabei entstand dieser fantastische doppelte Regenbogen. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen.
Samstag, 16. August 2008
Garten-Ungeheuer
Große Augen schauen dich an …
Dabei ist es nur ein harmloses, kleines Tier:
Dienstag, 26. August 2008
Patientin Moni: Diagnose CNI
Wir haben nun eine Kranke im Haus: Moni, 12 Jahre alt, hat eine chronische Niereninsuffizienz.
Letzte Woche stellten wir fest, dass Moni dünn und leicht geworden war. So etwas kommt ja normalerweise nicht von einem Tag auf den anderen, aber vermutlich gibt es dann doch den einen Tag, an dem man es bemerkt. Dann beobachtete ich sie, wie sie sich im Garten an verschiedenen Stellen hinsetzte, jedoch ohne etwas zu hinterlassen. Am Mittwoch stellte ich fest, dass sie nur noch um die Futternäpfe herumschlich, aber nichts mehr fraß. Ab zum Tierarzt hieß das. Ich vermutete ein Verdauungsproblem, Verstopfung oder Ähnliches. Das Problem saß allerdings an der entgegengesetzten Stelle: im Maul. Zahnfleischentzündung. Kein Wunder, dass sie nichts mehr fressen wollte. Oh je, man sollte seiner Katze doch regelmäßig ins Maul schauen, auch wenn sie sich vehement dagegen wehrt. Gegen die Entzündung wurde ein Antibiotikum verschrieben. Langfristig gesehen wäre eine Zahnsanierung notwendig. Diese wiederum kann nur in Narkose durchgeführt werden und dazu muss die ältere Katze (12 Jahre) fit genug sein. Also muss vorher das Blut untersucht werden. Drei Röhrchen Blut wurden abgezapft und Frau Mohn war ganz tapfer und ruhig dabei.
Gestern war das Ergebnis aus dem Labor beim Tierarzt. Die Leukozyten sind stark erhöht (was ja kein Wunder bei einer Entzündung ist), aber leider liegt einer der Nierenwerte weit über dem Normalen. Das bedeutet, dass die Nieren schon weitgehend geschädigt sind, und da lässt sich nichts mehr reparieren. Die Zahnsanierung unter Narkose können wir jetzt also ganz vergessen, zunächst einmal wurde eine Verlängerung der Medikamenteneinnahme verordnet und ich bekam auch gleich Nierendiätfutter mit.
Das Antibiotikum, das sie seit Freitag bekommt, scheint schon zu wirken, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie viel Tablette tatsächlich in der Katze gelandet ist. Bei Moni kommt man nicht mit dem Leberwursttrick oder Ähnlichem weiter, ich habe da schon jahrelange Erfahrung im Verweigern von Entwurmungsmitteln. Selbst feinst pulverisierte Tablette in leckerstem Ragout wurde da so vorwurfsvoll angeschaut, als ob ich Gift hineingetan hätte. Und natürlich nicht gefressen. Bei einem Entwurmungsmittel kann man das durchaus verkraften, dann holt man sich ein neues und startet einen zweiten Versuch. Das Risiko kann man bei solch einem Medikament natürlich eingehen, das MUSS rein. Ich bin vermutlich nicht geschickt in solchen Dingen, es brauchte bisher immer mehrere Versuche, denn Moni würgte und speichelte so lange, bis das Tablettenstückchen wieder draußen war. Zuletzt war es aber doch drin oder jedenfalls ein guter Teil davon. Sie frisst auf jeden Fall wieder mehr, auch die Bröckchen vom Nassfutter, leckt nicht nur die Soße ab. Ans Trockenfutter traut sie sich bisher noch nicht. Gestern Abend gab es die erste Portion Diätfutter, und auch das fand sie ganz lecker.
Nun müssen wir uns etwas anderes zur Futterbereitstellung überlegen. Bisher war immer Futter im Napf, zumindest Trockenfutter, was bei mehreren Katzen sehr praktisch ist, denn jede kann fressen, wenn ihr gerade danach ist. Aber nun, mit dreimal Normal- und einmal Diätfutter?
Jetzt hoffen wir erst einmal, dass die Entzündung zurückgeht, dann soll in zwei bis drei Wochen noch einmal Blut abgenommen werden.
Außerdem werden wir auch bei Lizzy das Blut untersuchen lassen, schließlich ist sie die Schwester und auch schon eine Katzenoma.
Montag, 1. September 2008
Frau Mohn mampft wieder
Moni geht es wieder besser, jedenfalls frisst sie wieder recht ordentlich. Sogar Trockenfutter geht rein. Die Zahnfleischentzündung wäre damit also im Moment überstanden. Was das Nierenproblem anbelangt, kann man zum Glück noch keine Veränderungen feststellen. Sie ist munter, springt im Garten herum, das Fell sieht schön aus, alles (von außen) normal … Nicht ganz so einfach ist es mit der Fütterung. Anfangs versuchte ich, ihr das Diätfutter schmackhaft zu machen. Sie hat es auch gefressen, wollte aber dann häufig doch nichts davon, sondern lieber aus demselben Napf wie die anderen fressen. Ich habe zuerst einmal keinen weiteren Stress damit gemacht. Hauptsache, sie frisst erst einmal wieder ordentlich nimmt wieder ein bisschen zu. Dann können wir den Rest probieren.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Schon am vorletzten Sonntagnachmittag haben wir wieder eine kleine Fahrradtour unternommen. Dieses Mal war es nicht so heiß, also das ideale Wetter zum Fahrrad fahren. Unser Weg führte nach Nordwesten. Über Oberricklingen und Linden ging es bis nach Limmer zur Wasserkunst. In Linden-Süd kamen wir durch das Ahrbergviertel, das mir zwar flüchtig bekannt war, aber erst jetzt lernte ich, dass es nach der ehemaligen Wurstfabrik Ahrberg benannt worden war.
Bei der Weiterfahrt durch den Kötnerholzweg zur Limmerstraße musste ich feststellen, dass ich noch nie in diesem Teil Lindens gewesen war – obwohl es doch so nahe liegt, und vorher wohnten wir sogar noch näher dran. Sehenswert, aber mit dem Fahrrad kriegt man auf die Schnelle gar nicht so viel mit.
Endstation war die so genannte Wasserkunst.
Irgendwann hatte ich im Internet oder der Zeitung flüchtig davon gelesen, wusste aber gar nicht so recht, um was es sich dabei handelt. Nun bin ich wieder ein wenig schlauer. Auf den Seiten der Herrenhäuser Gärten gibt es eine Kurzbeschreibung. Allerdings fragte ich mich dann immer noch, was das Ganze mit Kunst zu tun hat. Nun, da hilft ein Blick in die Wikipedia: “Eine Wasserkunst ist ein System zur Förderung, Hebung und Führung von Wasser.”
Gestern ging es nach Nordosten: am Döhrener Turm vorbei durch die Eilenriede (schön schattig bei sonnigen 27 Grad) bis nach Groß-Buchholz zum Geha-Platz.
Ich bin dort früher bestimmt mit dem Auto schon mehrmals vorbeigefahren, sogar einmal in einen Bus umgestiegen, ohne zu wissen, dass es sich um den Geha-Platz mit dem früheren Geha-Werksgebäude handelt.
Ich wusste ja nicht einmal, dass der Konkurrent von Pelikan ebenfalls aus Hannover kam, sondern war erst vor drei Wochen durch einen Zeitungsartikel darauf aufmerksam geworden! Seit 1990 gehört Geha zu Pelikan, der Markenname ist allerdings geblieben. Weiter ging es dann die Podbielskistraße nach Westen in den Stadtteil List zu eben diesem früheren Füllerkonkurrenten Pelikan. Das alte Werksgelände ist sehenswerter als das von Geha. Die Gebäude wurden der damals noch ländlicheren Umgebung angepasst und haben weiße Fassaden mit roten Backsteinen.
Interessant ist, dass die Gebäude aus Stahlbeton gebaut wurden und deshalb den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden haben. Anfang der 80er-Jahre wurde Pelikan nach Insolvenz von einer schweizerischen Aktiengesellschaft übernommen. Produziert wird heute in Peine.
Unser Rückweg führte uns dann wieder ein Stück durch die Eilenriede, am Zoo vorbei, zum Aegi und dann immer geradeaus die Hildesheimer Straße entlang über Döhren nach Hause. Dann hatten wir wieder einmal 33 Kilometer geschafft.
Dienstag, 2. September 2008
Löwenmauls Worte zur Werbung
Das längste Gedicht der Welt
Gefühlte zehn Jahre oder länger – dabei waren es in Wirklichkeit nur drei – bereimte man das angeblich längste Schokoladenkeksteil der Welt mit unsäglich gruseligen Versen. Wenigstens sah die angebetete Jana aus Werle (liegt übrigens in Meck-Pomm) ganz niedlich aus, die Kerle konnten mich als Frau nicht näher an den Bildschirm locken. Nach all dem “duplomatischen” Gereime wäre es an der Zeit für einen neuen Werbespot. Aber nein, dasselbe Team wie damals erschuf eine neue Version von “Reim dich oder ich fress’ dich”. Wir dürfen nun mitfiebern, wer das Herz von Desirée am Comer See gewinnen wird. Liebste Desirée, mir wäre keiner dieser farblosen Jüngelchen einen Griff in die Pralinenkiste wert. Aber die junge Dame will um jeden Preis einen von ihnen ergattern, und wieder einmal fällt die Wahl nicht auf den Gefräßigen, sondern den Genießer, der zudem noch die Papierumhüllung kunstvoll falten kann – dieses Mal zum Schmetterling. Die Werbemacher haben mit ihrem Spot nach eigenen Aussagen versucht, die humorvolle Ansprache auszubauen und uns Konsumenten wieder einen visuellen Genuss zu bieten. Was soll ich sagen: Versuch missglückt? Oder: Ich fress’ lieber das Duplo, bevor es anfängt zu reimen?
Thema verfehlt? – Falsch gesehen!
Wenn man bei einem Werbespot nicht richtig hinguckt, kann man schon einmal zu der Überzeugung kommen, die Macher hätten das Thema verfehlt.
Da reitet eine Frau durch die Wüste – aha, Frau Ferres erkennen wir. Sie sieht etwas eingestaubt aus, aber wen wundert’s bei all dem aufgewirbelten Sand. Dann geht sie in ein Zelt und stellt bei einem Blick in den Spiegel fest: “Was seh’ ich alt aus!” Sie dreht sich um – ah, ein Filmteam, also wird gerade ihr neuester Streifen gedreht. Mit einem Handgriff zieht sie sich die graue Perücke vom Kopf und erstrahlt in frischer Schönheit. “Das wird mir nicht passieren”, kann sie den Zuschauern noch schnell versichern, bevor das faltenglättende Produkt eingeblendet wird.
“Thema verfehlt! Die hätten damit Werbung für eine Haartönung machen können, aber doch nicht für eine Gesichtscreme!” Dies war mein spontaner Kommentar zum Werbespot, denn ich hatte nur gesehen, dass sie die Perücke abnahm. Tatsächlich aber nimmt sie eine Gummimaske vom Gesicht. Huch!? Gummimaske? Ich war der Meinung, die Maskenbildner hätten bessere Tricks drauf, um Schauspieler altern zu lassen. Wie unrealistisch! Muss man zu solchen Mitteln greifen, um sein Produkt zu verkaufen? Und überhaupt: Ist man noch auf dem neuesten Stand, wenn man jedes Fältchen verteufelt und glattbügeln will? Es gibt doch zum Beispiel einen anderen Hersteller von Pflegeprodukten, der schon mit dicken, alten oder faltigen Frauen eine sympathische Werbung produziert hat.
Gähnend ernst gemeint
Die Bucht von Capri. Ein dunkelhaariger Schönling mit nassem Haar sitzt in einem Boot. Ihm gegenüber räkelt sich eine Frau in weißer Bluse. Er steht auf und präsentiert sich in seiner gesamten Länge in seiner weißen Unter… äh, Verzeihung … Badehose. Er fasst sich an die Hüften, an die Badehose … Ähem, zieht er die jetzt aus? Schnitt auf die Frau. Sie wickelt sich die Haare um den Finger. Er geht zu ihr, beugt sich hinunter … Die Kamera schwenkt, wir dürfen wieder einen Blick auf seine Körpermitte werfen. Nein, die Hose ist noch dran. Dann legt er sich halb neben, halb auf die Frau und sie küssen sich. Klappe. Und? Das war’s? Na ja, das so verführerisch wirkende Duftwässerchen für den Mann wird noch gezeigt. Ich bin enttäuscht. Ich hatte etwas Überraschendes erwartet. Als er so obercool im Schlauchboot stand, hätte er gerne einmal das Gleichgewicht verlieren können. Wahlweise rutscht er beim Hinunterbeugen zu ihr vom Bootsrand ab und geht über Bord. Eine Wasserladung ergießt sich über die Lady und sie wirft ihm fluchend das Duftwasser hinterher. Ach nein, man kann sich doch nicht über italienische Machos lustig machen. Die muss man ernst nehmen. Auch wenn es zum Gähnen ist.
Mittwoch, 3. September 2008
Nachteulen – faul und undiszipliniert?
Wieso ist der eine eher ein Frühaufsteher, der andere hingegen selten vor Mitternacht ins Bett zu kriegen. Zu diesem Thema hatte ich vor fünf Jahren schon einmal etwas geschrieben und Informationen dazu gefunden: Lerche oder Eule – die Gene sind schuld.
Leider steckt in vielen Köpfen das Vorurteil, Nachteulen seien faul, undiszipliniert, unordentlich und träge. Und das nur, weil sie nicht gerne früh aufstehen. Dass die Eulen ihre Arbeit und ihre Erledigungen ganz genauso ordentlich, fleißig und diszipliniert schaffen, nur zu einer etwas anderen Uhrzeit, scheint da nicht zu zählen. Man sollte doch meinen, mit der gleitenden Arbeitszeit den unterschiedlichen Bedürfnissen entgegenzukommen, aber trotzdem wird eine Nachteule ein wenig schief angesehen, wenn sie dies auch ausnutzt. Und wehe, die Eule steht dann tatsächlich einmal früh auf! Dann muss sie sich erst recht auf Kommentare der Lerchen im Kollegenkreis einstellen: “Was ist denn mit dir passiert?” oder “Na, bist du heute aus dem Bett gefallen?” Scheinbar scherzhaft verpackt, aber dennoch bleibt bei der Eule wenigstens für einen kurzen Moment das dumpfe Gefühl zurück, man halte sie für faul und träge.
Ich bin eher der Typ Nachteule und habe früher je nach Möglichkeit meistens erst um neun angefangen zu arbeiten. Heute schaffe ich es in der Regel, um acht Uhr herum im Büro zu sein, manchmal sogar etwas früher. Aber gerade bei vielen sehr früh aufstehenden Lerchen um mich herum kenne ich die oben beschriebenen Situationen, mit denen ich in dieser Form allerdings leben kann.
Doch in bestimmten Konstellationen kann ein Aufeinandertreffen von Eule und Lerchen durchaus bis zum Mobbing gehen. Ich erinnere mich an mein Arbeitsumfeld in Frankfurt Anfang der neunziger Jahre. In dieser Abteilung arbeiteten berufsbedingt (Tourismusbranche) über neunzig Prozent Frauen. Es hatte sich ein Grüppchen der Frühaufsteherinnen gebildet, das sich morgens um halb acht in einem Büro zusammenrottete und bei vielen Tässchen Kaffee eine muntere Lästerrunde einläutete – bei geschlossener Tür. Die wenigen Eulen, die erst gegen halb neun eintrafen, waren da schnell ausgegrenzt, ganz davon abgesehen, dass nicht jeder Interesse daran hat, eine Stunde Arbeitszeit mit Kaffeetrinken und schwätzen zu verbringen. Es gab auch solche wie mich, die sich hin und wieder noch ein Viertelstündchen in die morgendliche Runde einklinkten. Nicht förderlich für die Kollegialität ist es allerdings dann, wenn man beim Betreten des Raum mit einem: “Ach, du bist auch schon da!” begrüßt wird. Dies veranlasste mich sehr spontan, die Tür wieder zu schließen – von außen, versteht sich. Die spätere Erklärung der Kollegin, es sei nur ein Scherz und nicht böse gemeint gewesen, konnte ich nicht so recht glauben.
Später löste sich die Sache von selbst auf. Mehr als die Hälfte der Kolleginnen wurde schwanger und es kamen neue, richtige Eulen in die Abteilung, die selten vor halb zehn im Büro erschienen. Da wurde dann schon eher derjenige schief angeguckt, der um Punkt 16 Uhr sein Hämmerchen fallen ließ.
Donnerstag, 4. September 2008
Herbstlich
Am Wochenende war es noch sommerlich, doch ganz plötzlich ist der Herbst da. Heute war es richtig schön herbstlich. Ich hätte heute Mittag am liebsten das Buch zugeklappt, den PC ausgeschaltet, das Büro abgeschlossen und wäre stundenlang spazierengehen. Schade, dafür bezahlt mich keiner. Vielleicht habe ich ja Glück und das Wochenende wird genauso schön herbstlich.
Donnerstag, 11. September 2008
Alte Heimat
38 Jahre lang lebte ich in Trebur, einem kleinen Ort in Südhessen. Es war ganz nett da, aber mehr auch nicht. Ich hätte niemanden meinen Heimatort als Ausflugstipp genannt, auch wenn er an der Deutschen Fachwerkstraße liegt.
Vor ein paar Tagen stieß ich auf der Suche nach Stadtrundgängen in Hannover auf die Fotoseiten eines Herrn aus Südhessen. Und siehe da, er hat nicht nur Niedersachsen abgelichtet, sondern auch andere Regionen in Deutschland und Europa. Und was entdeckte ich da? Fachwerkhäuser in Trebur! Schau mal an, wie hübsch, dachte ich da. Und dort habe ich früher gewohnt? Natürlich kannte ich die meisten der abgebildeten Häuser, einige davon lagen in unmittelbarer Nähe unseres Hauses, aber so recht habe ich sie gar nicht wahrgenommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt selbst so häufig mit Fotoapparat durch die Gegend laufe.
Mittwoch, 17. September 2008
Vielfältige Ausflüge
Ein Wochenende mit Besuch ist meistens mit Ausflügen in die nähere Umgebung verbunden. So war es auch am letzten Wochenende. Am Samstag besuchten wir bei strahlendem Sonnenschein den Altstadt-Flohmarkt in Hannover. Ich war tatsächlich dort zum ersten Mal, obwohl ich nun schon fast zehn Jahre hier wohne. Ich finde Flohmärkte zwar ganz nett – und dieser ist wirklich schön – aber da ich nichts sammle und auch nicht fürchterlich verrückt nach alten Dingen bin, suche ich eher selten solche Orte auf. Ein paar schöne Fotos kann man aber auf jeden Fall dort machen, und bei der Gelegenheit auch mal die schön restaurierten Nanas ablichten.
Am späten Nachmittag spazierten wir die kurze Strecke von unserem Wohngebiet nach Devese, wo ein Dorffest veranstaltet wurde. Es war sehr klein und dörflich, aber so sieht es wohl aus, wenn sich jemand in den Kopf gesetzt hat, das Dorf müsse endlich wieder einmal feiern und dann eine 825-Jahr-Feier veranstaltet wird.
Am Sonntag fand zufälligerweise der Entdeckertag in der Region Hannover statt, und diese Gelegenheit nutzten wir für einen Besuch im Niedersächsischen Museum für Kali- und Salzbergbau in Ronnenberg. Neben dem Museum konnte man auch die renaturierte Rückstandshalde besteigen, die nach Fertigstellung als Naherholungsgebiet dienen wird. Wir rätselten, wie hoch denn wohl der Gipfel sein möge, doch Informationen darüber gab es an Ort und Stelle nicht. Im Internet wurde ich schließlich fündig: Vom Salzberg zum Waldberg. Dort heißt es, die Halde habe nach der Renaturierung eine Höhe von 125 m.
Nach Kaffee und Kuchen zu Hause statteten wir dem Park der Sinne noch einen kurzen Besuch ab. Mittlerweile hatte es sich aber sehr bewölkt und schließlich setzte sogar Nieselregen ein, sodass wir den Ausflugstag damit beendeten.
Samstag, 20. September 2008
Schränkchen
Am Montag haben wir ein neues Schränkchen für das Badezimmer gekauft. Ich wollte unbedingt ein kleines Schränkchen neben dem Waschbecken, weil ich das Rollregal nach über sechs Jahren nicht mehr mochte. Bei den Schweden gibt es leider nichts mehr in buchefarben, man setzt im Moment sehr auf die ganz, ganz dunklen Holzfarben. Leider passt das bei uns nicht zu Tür, Fenster und Jalousie. Eine Kombination von weiß mit mittelbraunem Holz wäre schön, aber da habe ich nirgendwo etwas zu erschwinglichen Preisen entdeckt. Zufälligerweise gab es in dem Laden mit den kleinen Preisen, wo ich damals auch das Rollregal kaufte, in dieser Woche Badezimmermöbel. Das Schränkchen gefiel, der Preis ebenfalls, und so kauften wir es. Leider gefielen mir die Griffe gar nicht, denn sie waren aus grauem Plastik und sahen wirklich billig aus.
Also bin ich heute Nachmittag zum Baumarkt gefahren, um schöne neue Griffe zu kaufen. Der erste Baumarkt enttäuschte mich, denn dort gab es nur eine sehr geringe Auswahl. Zum Glück liegt in unmittelbarer Nähe ein weiterer Baumarkt, sodass ich dort mein Glück versuchen konnte. In der Tat hatte ich Glück, denn dort war das Angebot um einiges größer. Aber die Preise schockierten mich! Für einen verchromten oder vernickelten Metallgriff von 10 cm Breite hätte ich mindestens 5,29 Euro hinlegen müssen, und die Preise für Edelstahlgriffe lagen je nach Modell sogar bei 7 bis 10 Euro. Einzig die Kunststoffgriffe waren zu einem akzeptablen Preis zu haben. Ich überlegte hin und her, aber in einem war ich mir sicher: Ich schraube an ein Schränkchen für 50 Euro keine Griffe für 25 bis 30 Euro! Schließlich entschied ich mich dann für eine hübsche Variante aus der Kunststoffreihe. Sie passen ausgezeichnet zum Stil des Schrankes und sehen wie matte Metallgriffe aus.
Nun bin ich zufrieden, das Schränkchen gefällt mir so sehr viel besser.
Sonntag, 21. September 2008
Wiesn-Besuch
Heute Nachmittag waren wir auf der Wiesn. Jedoch nicht auf der Theresienwiese in München, sondern auf der so genannten Allmendefläche auf dem Kronsberg. An diesem Wochenende fand auf dem Gelände das Drachenfest statt. Viel Außergewöhnliches gab es allerdings heute Nachmittag nicht zu sehen, sondern nur ganz “normale” Leute, die ihre Drachen steigen ließen.
Nach einem Gang entlang und über die Wiese bestiegen wir den Aussichtshügel. Mit seinen 118 Metern ist der Kronsberg die höchste natürliche Erhebung Hannover. Das Gipfelkreuz – übrigens das einzige in Norddeutschland – steht auf dem nördlichen der beiden künstlich aufgeschütteten Aussichtshügel. Ich konnte bisher nicht herausfinden, ob diese 118 Meter mit oder ohne Aussichtshügel gemessen sind; würde man den Hügel mitrechnen, wäre der Kronsberg allerdings nicht mehr die höchste “natürliche” Erhebung.
Das Material für die Hügel stammt übrigens – wie ich richtig getippt hatte – vom Bodenaushub, der beim Bau der Expo-Siedlung angefallen ist. Diese Wohnsiedlung ist nach einem ausgeklügelten ökologischen Konzept erbaut worden und besteht sowohl aus privat finanzierten Reihenhäusern als aus mehrstöckigen Wohnhäusern im Stadtbesitz, von denen etwa ein Drittel Sozialwohnungen sind.
Mehr Informationen gibt es im Stadtteilmagazin Kronsberg.info und im Internetportal Oekosiedlungen.de.
Dienstag, 23. September 2008
Der Aufreißer
Dienstags wird unser Müll abgeholt und wir stellen ihn – wie die meisten Leute übrigens – normalerweise schon abends raus. Man weiß ja nie, wie früh mal so ein Müllauto angefahren kommt. So taten wir es auch gestern Abend. Als ich heute Morgen vom Grundstück fahren wollte, erblickte ich einen aufgerissenen gelben Sack, der halb auf der Straße lag. Mist. War das unser Müllsack? Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Rückwärtsgang einzulegen, das Auto abzustellen und nachgucken zu gehen. Ja, tatsächlich, an den Katzenfutterdosen erkannte ich es sofort, dass es sich zweifelsfrei um unseren Sack handelte. Noch mal Mist. In dem Zustand würden ihn die Müllleute sicherlich nicht mitnehmen. Ich musste also einen neuen Sack aus dem Keller holen, die herausgefallenen Teile aufsammeln und mitsamt dem alten Restsack im neuen Beutel verstauen. Dabei entdeckte ich inmitten der Verpackungen ein schwarzbraunes Häufchen. Das bestätigte meine Vermutung, dass Herr Igel, der hier in den Gärten residiert, sich als Aufreißer betätigt hatte. Wahrscheinlich hatte ihn der noch an den Dosen anhaftende Duft des Katzenfutters angelockt. Demnächst werde ich wohl den Müll erst morgens an die Straße stellen.
Mittwoch, 24. September 2008
Bauchgeräusche
Ich vertrage es offensichtlich nicht, obwohl es doch so gesund sein soll: Vollkornbrot. Insbesondere treten die Probleme beim Roggenvollkornbrot mit vielen Körnern auf. Nach dem Essen fängt es an, im Darm zu rumoren und Geräusche zu machen. Es verursacht mir keine Beschwerden, aber diese Geräusche sind sehr unangenehm, vor allem wenn ich im Büro sitze und annehmen muss, dass es auch die Kollegen hören. Was ist aber die Ursache des Problems? Esse ich zu wenig Vollkornprodukte und meine Verdauung kommt damit nicht zurecht? Man liest ja immer wieder, dass der Körper durchaus einige Wochen brauchen kann, um sich darauf einzustellen. Das hieße, ich müsste regelmäßig (täglich?) dieses Brot essen. Bäh, nein, so gern mag ich es dann doch nicht, hin und wieder ist es in Ordnung, aber bitte nicht jeden Tag. Oder gibt es tatsächlich Menschen, die solches Brot einfach nicht vertragen und ich gehöre dazu? Ich weiß, ob das eine oder andere zutrifft, aber da ich keine Lust habe, die Variante Eins ernsthaft auszuprobieren, werde ich wohl weitgehend auf das ganz dunkle Brot verzichten.
Montag, 29. September 2008
Aufsteiger
Am Wochenende ging es hoch hinaus. Der Mann des Hauses hatte nämlich noch einen Gutschein für einen Mietlift, mit dem er das Holz an der Dachtraufe streichen wollte. Da gutes Wetter vorausgesagt war, hat er kurzfristig ein solches Gerät angefragt und zum Glück auch noch bekommen.
Ich war dann doch etwas erstaunt über die Größe dieses Hubsteigers, denn ich hatte mir ein Untergestell ungefähr in dieser Form vorgestellt.
Wie man sieht, war dieser Anhänger ganz schön groß und schwer und zudem nicht so leicht zu manövrieren. Es reichte leider nicht, ihn auf den Stellplatz zu schieben; um auch die linke Dachseite zu erreichen, musste er durchs Blumenbeet. Ich wohnte dieser Aktion nicht mit Begeisterung bei, wenn ich das einmal vorsichtig ausdrücken darf. Ich wette, viele andere hätten gesagt: “Halt! Jetzt ist aber Schluss! Das Ding kommt nicht in das Beet!”
Ich kann mich in Nachhinein nicht einmal beschweren, denn außer einer Rosenknospe und ein paar Zweigen eines kleinen Strauchs ist nichts abgebrochen. Wenn man dieses Foto da oben sieht, will man das gar nicht glauben.
Das “bisschen” Streichen an beiden Hausseiten – und dabei fehlen noch die unteren Stücke hinten – nahm doch einige Stunden in Anspruch, denn es dauert doch immer einige Zeit, bis man den Lift an der richtigen Stelle hat.
Beim nächsten Mal – also in etlichen Jahren – wird ein solch großer Anhänger auf keinen Fall mehr in den Vorgarten passen (Beet, du kannst aufatmen!), denn dann werden der Kastanienbaum und der Flieder so groß sein, dass man daran nicht mehr vorbeikommt.
Dienstag, 30. September 2008
Koch-Komödie oder Koch-Tragödie?
Von Anfang an schaue ich “Das perfekte Dinner”, und das läuft nun seit fast zweieinhalb Jahren von Montag bis Freitag. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder einmal “merkwürdige” Runden oder einzelne Teilnehmer, die so gar keine Ahnung vom Kochen hatten. Da fragte man sich schon, was die in solch einer Sendung zu suchen haben oder ob sie versehentlich dort gelandet waren, weil in den Nachmittags-Talkshows gerade kein Platz mehr frei war. Dass es tatsächlich nicht immer so abläuft, wie der Sender es den Zuschauern verkaufen möchte, kann man in diesem Bericht eines Teilnehmers nachlesen.
Mittlerweile häufen sich aber die kochunfähigen Gastgeber aus dem Tal der Ahnungslosen, die mit solchen Aussagen wie “Sorbet ist doch so was Überbackenes aus dem Ofen”, “Panna cotta ist ein Kuchen mit Rosinen”, “Tunasteak … nie gehört … ist vielleicht ein Fisch” schockieren. Leidenschaftliche Hobbyköche mit sehr guten Kochkünsten, wie der Sender sie angeblich nach wie vor sucht, sind diese Leute auf gar keinen Fall.
Am letzten Freitag trat ein niederländischer Entertainer namens Jerry Gold an, der offen verkündete, er habe gar nicht gewusst, dass er alles selbst kochen müsse. Der war doch nur dabei, um sich als Sänger zu präsentieren. Immerhin war das Kerlchen noch ganz sympathisch und unterhaltsam. Gestern war es wieder einmal ganz schlimm: Ein Hotelfachmann schlüpfte während der gesamten Sendung in die Haut seiner “Zwillingsschwester”. Schon beim Einkaufen stöckelte die Drag Queen im Pelzgewand in die Läden! Mit dabei in der Hamburger Runde ist auch ein vertrauenerweckend aussehender älterer Herr, der als Künstler geführt wird. Früher war er mal Milieumanager. Aha, Hamburg, Kiez, Milieu … was wird er da wohl gemanagt haben? Da muss man nicht lange raten und die Hamburger Morgenpost erzählt ein wenig mehr über den “schönen Klaus”.
So unterhaltsam und interessant das alles vielleicht auch sein mag, das eigentliche Thema der Kochsendung ist verfehlt, wenn die Leute nicht kochen können.
Natürlich kann ich abschalten oder bräuchte erst gar nicht einzuschalten, aber weiß man es vorher, ob es nicht doch sehenswert ist? Ich schaue noch eine Weile und wenn es mir zu blöd wird, lasse ich es eben sein.
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Ungerade geht (fast) nicht
Mein jetziges kleines Auto ist klimatisiert und ich kann mir immer meine persönliche Wohlfühltemperatur einstellen. Dabei fiel mir auf, dass ich die geraden Zahlen bevorzuge, ungerade gehen nicht. Meistens wähle ich 18 oder 20 Grad, 19 geht gar nicht! 23 ginge auch auf keinen Fall, dann merkwürdigerweise doch eher 25, aber in dem Bereich bewege ich mich höchstens zum vorsichtigen Herunterkühlen, wenn das Auto im Sommer in der prallen Hitze stand und eine Innentemperatur von 30 Grad oder mehr erreicht hat. Erstaunlicherweise kann ich aber ohne weiteres die 21 einstellen, denn obwohl ungerade, ist das eine Zahl, mit der ich mich wohlfühlen kann.
Freitag, 3. Oktober 2008
Herbstzauber auf dem Rittergut
Auf den Besuch des Herbstfestivals im Georgengarten im September hatte ich verzichtet, weil es mir schlicht und einfach zu teuer war. Pro Person hätten wir 11 Euro Eintritt bezahlen müssen und schließlich wäre ich mit dem Gedanken dorthin gegangen, auch noch etwas Hübsches und Dekoratives zu kaufen.
An diesem langen Wochenende mit dem Feiertag fand nun der so genannte Herbstzauber auf dem Rittergut Brüggen statt, und das wollten wir uns einmal anschauen; immerhin wollte man dort nur 6 Euro für den Eintritt haben. Wir trafen am frühen Nachmittag ein. Die Zeit war gut gewählt, denn der Markt war noch nicht überfüllt. Schöne Dinge gab es dort zu sehen und auch zu kaufen.
Ich liebäugelte zwar mit einer Gartendekoration, aber sie war mir dann doch zu teuer. Immerhin habe auch ich dieses Mal eine Bratwurst gegessen, auf die ich sonst bei Ausflügen verzichte, während der Mann gern hin und wieder eine zu sich nimmt. Zum Schluss kauften wir noch ein paar Gewürzmischungen und fuhren dann wieder nach Hause.
Auf dem Rückweg sah ich zum ersten Mal das Schloss Marienburg von der Straße aus. Es ist nur von Süden aus auf dem Berg zu sehen, und aus dieser Richtung kamen wir noch nie. Irgendwann werde ich sicher einmal ein Foto machen, doch im Moment lohnt sich das nicht, weil der Turm eingerüstet ist. Er wird nämlich saniert und ab Mai nächsten Jahres können Besucher auf die Plattform steigen.
Samstag, 4. Oktober 2008
Hausfrauenpflichten vernachlässigt
Heute hatten wir schönes, herbstliches Wetter, und da es morgen den ganzen Tag regnen soll, habe ich kurzerhand meine Hausfrauenpflichten verschoben oder vielmehr stark verkürzt.
Zuerst erledigte ich einen kurzen Lebensmitteleinkauf. Der Parkplatz war wie immer an solchen Tagen brechend voll, so als ob man eine Woche lang nicht hatte einkaufen können. Aber ich darf ja nichts sagen, denn auch ich gehörte zu denen, die unbedingt an diesem Samstag noch etwas kaufen mussten. Zum Glück aber denken die Supermarktleiter mit und öffnen alle Kassen, und so war ich recht schnell wieder draußen.
Nun wollte ich zuerst an einen Ort fahren, an dem ich noch nie war und der auch auf meiner “Liste” stand: der Michaelisfriedhof in Hannover-Ricklingen. Ich hatte vor fast zwei Jahren einen Zeitungsartikel über diesen kleinen, kirchlichen Friedhof gelesen und mich hatte besonders die Überschrift “Drachen bewachen den Eingang zur Gruft” fasziniert. Und dann fand ich diese Drachen nicht einmal! Es gibt neben einem kleinen Backsteinhäuschen nur einen größeren Bau auf dem Friedhof, das musste wohl der gesuchte sein.
Wie gut, dass ich Fotos gemacht habe, denn zu Hause entdeckte ich dann die sehr kleinen Drachen, die meiner Meinung nach dort wenig bewachen können.
Auf dem Friedhof begegnet man vielen Namen, die man vor allem von den Straßen und Plätzen Ricklingens kennt: es handelt sich um alte Bauernfamilien. Und in der Gruft mit den Drachen auf der Rückseite der Kapelle liegen die Erbauer Stamme und Knust.
Dann setzte ich meinen Ausflug weiter fort und suchte den Stadtpark beim Kongresszentrum auf, wo ich im Juni 2006 bereits ein Mal war. Damals blühten die Rhododendren, die Rosen blühten leider noch nicht. Dieses Mal blühten die Rhododendren nicht mehr und die Rosen waren auch fast alle verblüht. Aber es gab noch einige Beete mit schönen Herbstfarben.
Und ich stellte fest, dass ich im Vergleich zu manch anderen Leuten recht harmlos mit meiner Kamera durch die Gegend laufe. Mitten auf der Wiese stand ein älteres Paar, der Mann hatte eine Kamera auf einem Stativ aufgebaut. Ich dachte zuerst, er wolle sich und seine Frau per Fernauslöser fotografieren, doch dann schritt er zu einer Sitzgruppe, bestehend aus einer Bank und zwei Stühlen und arrangierte diese neu. So ist das also, man fotografiert Sitzgelegenheiten im Park!
Als ich gerade gehen wollte, hatte ich Glück und die Fontänen wurden gerade eingeschaltet. So konnte ich noch ein paar schöne Wasserfotos machen.
Freitag, 10. Oktober 2008
Zweiter Hamburg-Ausflug
Gestern war ich zum zweiten Mal in diesem Jahr in Hamburg. Dieses Mal war es ein Abteilungs-Betriebsausflug; eigentlich wären wir zu viert gewesen, aber unsere Kollegin wurde krank und da wir den Termin nicht verschieben konnten (es fanden Bauarbeiten in unseren Büroräumen statt), fuhren wir morgens kurz vor acht zu dritt los.
Zuerst parkten wir in der Speicherstadt. Die ersten Anblicke boten mir nichts Neues, das hatte ich im August schon gesehen. Doch die Einblicke in die Speicherhäuser beim Vorbeigehen waren schon viel interessanter. Wir betraten auch eines davon: Spicys Gewürzmuseum. Die meisten Gewürze waren in Säcken oder Schalen ausgestellt und man durfte und sollte auch alle anfassen und daran riechen. Ob es an meiner schlechten Nase oder an der vermutlich langen Lagerungszeit lag, weiß ich nicht, ich stellte bei den meisten keinen intensiven Duft fest.
Bei einem Kaffee an der Brooksbrücke konnten wir Filmaufnahmen vor der Kneipe “Flut & Ebbe” auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachten. Die Schauspieler waren uns jedoch nicht bekannt und allzu aufregend war es auch nicht, dass sich der Polizist in Lederjacke und die blonde Dame im Leopardenmusterröckchen wieder und wieder in den Armen liegen mussten, um sich zu verabschieden. Immerhin konnten wir feststellen – auch wenn man das eigentlich weiß – wie aufwändig solch ein Filmdreh ist: wieder und wieder und wieder muss eine Szene wiederholt und von allen Seiten gedreht werden und es sind eine Unmenge von Leuten rundherum beschäftigt, und sei es nur, die neugierigen Passanten davon abzuhalten, mitten in die Filmaufnahmen zu laufen.
Weiter ging es dann nach einigen Kreisfahrten (wegen der Großbaustelle HafenCity sind alle möglichen Straßen gesperrt) zu den Landungsbrücken. Auch dort wurde gebaut oder eher restauriert, sodass sich keine schöne Ansicht von der Gebäudefassade ergab. Aber unser Ziel war vor allem eine Hafenrundfahrt gewesen. Wir buchten Plätze in einer Barkasse, weil diese im Gegensatz zu den großen Schiffen auch durch die Speicherstadt fährt.
Eineinhalb Stunden dauert eine solche Hafenrundfahrt, doch die Zeit verflog so schnell, dass ich gern noch eine weitere und größere Runde gedreht hätte.
Anschließend fuhren wir weiter nach Altona, um irgendwo eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Dabei kamen wir an der ältesten Seemannskneipe mit dem Namen ‘Zum Schellfischposten’ vorbei. Dem einen oder anderen wird der Name vielleicht etwas sagen, denn dort wird ‘Inas Nacht’ aufgezeichnet. Wir beschlossen, dort etwas zu essen. Wir waren die einzigen Gäste in der winzigen Kneipe. Schon im Fernsehen wirkte der Raum nicht besonders groß, aber in Wirklichkeit ist er noch sehr viel kleiner und man muss sich wundern, wie die ganzen Leute dort Platz finden. Ich muss mir das bei den nächsten Sendungen ganz genau anschauen.
Nach dem Essen fuhren wir zur nächsten Station unseres Ausflugs, der Reeperbahn. Ich hatte mir nie ein richtiges Bild von der Reeperbahn gemacht, und meist hat man doch nur die Bilder vom Nachtleben im Kopf. Nie hätte ich jedoch gedacht, dass es eine sehr breite, vierspurige Straße ist.
Hier haben wir einen Abstecher zum Hans-Albers-Platz gemacht:
Zwei Seitenstraßen weiter befindet sich die berühmt-berüchtigte Herbertstraße, wo die Damen in ihren Schaufenstern sitzen und der Zutritt für Frauen verboten ist. Aber in diese Richtung sind wir nicht gegangen.
Wir spazierten weiter die Reeperbahn entlang. Dies sind die schönen roten Fassaden vom ehemaligen St. Pauli-Bad und vom neuen Schmidt-Theater:
Und ein Schaufenster eines der straßentypischen Geschäfte:
Auf der anderen Seite ging es dann zurück, vorbei unter anderem am Café Keese …
… und am Beatles-Platz, der am 11. September 2008 eröffnet wurde.
Und noch ein letzter Abstecher die Große Freiheit entlang bis zur ehemaligen Adresse des Star-Clubs, auf den noch ein Gedenkstein in einem Hinterhof hinweist.
Montag, 20. Oktober 2008
Kurzurlaub vorbei
Letzte Woche hatte ich Urlaub, und wenn ich zurückblicke, kann ich nur sagen, dass ich nichts gemacht habe außer entspannen. Einmal im Gartencenter, hier und da ein Lebensmitteleinkauf, sonst war ich nicht unterwegs. Dabei wäre doch genügend Gelegenheit für Ausflüge mit der Kamera gewesen. Aber ich hatte schlicht und ergreifend keine Lust. Lediglich am Freitagmittag haben wir einen Kurzbesuch in Hannover gemacht. Am Mittwoch war die neue Ernst-August-Galerie eröffnet worden und dort wollten wir einen Blick hineinwerfen. Ein Großteil der ungefähr 150 Läden des neuen Einkaufszentrums neben dem Hauptbahnhof ist im Bekleidungsbereich angesiedelt. Da kann ich also mal einen Blick ins Schaufenster werfen, aber hineingehen muss ich nicht. Ich kaufe nicht gern Bekleidung ein, ich finde es immer fürchterlich anstrengend. Wenn ich etwas brauche, lässt es sich nicht vermeiden, aber nur zum Spaß bin ich schon lange nicht mehr durch Bekleidungsgeschäfte geschlendert; ich bestelle viel lieber im Internet. Alles in allem fanden wir das Einkaufszentrum wirr machend. Der Mann sagte, er fühle sich, als ob er mit geschlossenen Augen mehrmals im Kreis gedreht wurde. Nein, ich weiß schon, warum ich so selten in die Stadt fahre.
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Verkäufe in der E-Bucht
Kürzlich habe ich mal wieder festgestellt, dass man in der “E-Bucht” beinahe alles verkaufen kann. Ich hatte nämlich vor vielen Wochen angefangen, im benachbarten Supermarkt Treuepunkte zu sammeln. Im Moment gibt es dafür Handtücher und Badezimmeraccessoires von Villeroy & Boch und ich überlegte, ob ich für die Punkte und eine kleine Zuzahlung ein paar neue Handtücher anschaffen sollte. Nur bei den Farben zweifelte ich, denn es gibt nur dunkelblau, beige und weiß. Ich sammelte erst einmal weiter, schließlich kostete es nichts. Dann entschied ich mich gegen die Handtücher, vor allem, nachdem ich entdeckt hatte, dass man die Punkte in der Bucht versteigern kann. Sagenhafte 6,55 Euro habe ich für meine 150 Punkte erhalten, dafür kann ich mir nun ein Viertel Handtuch in der gewünschten Farbe kaufen. Oder sechseinhalb Kilo Bananen. Oder 650 Gramm Emmentaler. Oder irgendwas. Weil es aber Spaß gemacht hat, habe ich dann noch meinen Sony-Auto-Kassettenadapter reingestellt. Den hatte ich mir vor drei Jahren angeschafft, um in meinem alten Kadett einen MP3-Player an den Kassettenrekorder anzuschließen. Leider brachte er nur 2,52 Euro. Nun gut, auf jeden Fall besser als wegwerfen. Am meisten haben wir noch an unserem analogen Satellitenreceiver verdient, der wechselte jetzt für 30 Euro den Besitzer. Jetzt habe ich erst einmal nichts mehr zu verkaufen, denn einen – wenn auch funktionierenden – Scanner aus dem Jahr 1997 will keiner mehr, auch nicht für einen Euro.
Montag, 10. November 2008
Wochenende in Hessen
Am Freitagnachmittag machten wir uns auf den Weg nach Hessen, zur Feier des 70. Geburtstags meiner Mutter. Zum Glück war es trocken, und so ließ es sich bei einbrechender Dunkelheit noch recht angenehm fahren. Kurz vor Frankfurt machten wir noch einmal Halt am der neuen Raststätte “Taunusblick”. Vor einem halben Jahr war sie noch in Bau gewesen, aber der Aussichtsturm stand bereits. Nun war also die Raststätte eröffnet und ich hoffte auf einen schönen Blick auf Frankfurt am Abend.
Ich war mir ziemlich sicher, das Betreten des Aussichtsturms würde mit Kosten verbunden sein. Aber kaum zu glauben, dem war nicht so! Ich holte also schnell meine Kamera und dann fuhren wir mit dem Aufzug nach oben. Zunächst einmal konnten wir den kilometerlangen Stau aus von Frankfurt Richtung Norden bewundern. Welch Glück, dass wir Richtung Süden unterwegs waren.
Der Blick auf Frankfurt war nicht ganz so schön wie erwartet. Zu weit weg für meine Kamera, ohne Teleobjektiv und Stativ war da nicht viel zu machen. Und ob man vom Aussichtsturm tatsächlich einen schönen Blick auf den Taunus hat, kann man sowieso nur am Tag beurteilen.
Links im Bild sieht man den Europaturm, auch “Ginnheimer Spargel” genannt, weiter rechts kann man etwas von Frankfurts Skyline erahnen.
Gefeiert wurde am Samstag in der Gaststätte “Zum schönsten Wiesengrunde”.
Dies hier war die leckere Vorspeise, Feldsalat mit Räucherlachs.
Ich habe versucht, ein paar schöne Fotos von der Feier zu machen, aber ich bin ganz und gar nicht damit zufrieden. Vielleicht hätte ich einfach meine kleine Coolpix mitnehmen sollen, da kann man nicht so viel falsch machen. Aber es hat mir einfach gezeigt, dass ich mich ein wenig mehr mit der Kamera beschäftigen sollte. Immerhin habe ich mir kürzlich ein Fotolehrbuch geschenkt, da stehen auch eine Menge nützlicher Dinge drin.
Während der Feier war Gelegenheit für das eine oder andere Schwätzchen mit der Verwandtschaft, die man nur alle paar Jahre einmal sieht.
Gegen 18 Uhr war die Feier zu Ende und die Verwandtschaft verabschiedete sich nach Hause. Wir blieben noch eine Nacht und traten am Sonntagmittag den Heimweg an. Wieder viereinhalb Stunden Fahrt, aber bis auf einen Stau hinter Bad Homburg, den uns das Navigationsgerät umfahren ließ, und etwas Regen bis Kassel kamen wir gut durch.
Die Katzen waren auch brav gewesen und hatten weder neben dem Napf gefressen noch Futter auf den Teppich erbrochen und auch keine Mäuse mitgebracht.
Mittwoch, 12. November 2008
Der Spuk ist vorbei
In den letzten beiden Tagen hatte ich ungefähr doppelt so viele Besucher auf meiner Website wie sonst. Im ersten Moment wunderte ich mich über den rasanten Anstieg, aber beim genaueren Hinsehen entdeckte ich sofort den Grund: es waren meine Tagebucheinträge zum alljährlichen Martinisingen am 10. und 11. November. Sowohl im November 2006 als auch 2007 hatte ich darüber geschrieben, und wenn man bei Frau Guhgel nach “Matten Matten Meeren” sucht, findet man diese Beiträge auf den Plätzen 2 und 3 der Ergebnisse. Ich hoffe, die Leute haben bei mir das gefunden, wonach sie gesucht haben – Rückmeldungen habe ich jedenfalls nicht bekommen.
Bei uns waren in diesem Jahr nur wenig Sänger und Süßigkeitensammler unterwegs. Zum Glück hatte ich nicht viel gekauft und die restlichen Waffeln mit Schokofüllung und Riegel mit Milchschokolade “muss” ich eben selbst essen.
Montag, 17. November 2008
Französische Tischwäsche
Ich bin kein großer Tischdeckenfan, aber manchmal sind sie einfach praktischer als Platzsets. Wenn man mit vielen Leuten am Tisch sitzt, “kollidieren” die Platzsets häufig, gerade bei unserem ovalen Tisch. Ich besitze auch eine weiße Tischdecke, aber einfarbige Tischdecken finde ich langweilig, weiße ganz besonders.
Vor einiger Zeit konnte ich bei einer Bekannten sehr schöne Bassetti-Stoffe bewundern, die sie als Tischdecken verwendet hatte. Ich schaute mich im Internet um, fand zwar viel Schönes, aber nichts, was zu unserem Geschirr passte. Tja, wenn man ein weiß-blau-grün gemustertes Geschirr besitzt, ist es mit farbigen und vor allem gemusterten Tischdecken nicht so einfach, man könnte beinahe sagen, es ist eine gewagte Sache.
Ich schaute mich nach Stoffen mit Provence-Muster um, aber entweder passten die Farben absolut nicht oder der Lavendel war zu lila oder die Musterung zu rustikal.
Dann entdeckte ich französische Tischwäsche von Garnier Thiebaut. Grandios, einfach wunderbar! Das gefiel mir auf Anhieb. Allerdings ist auch der Preis beeindruckend. Unser Tisch misst mit allen Einlegeplatten 120 x 200 cm und für eine entsprechend große Tischdecke muss man zwischen 150 und 175 Euro hinlegen. Das war mir entschieden zu teuer.
Doch dann wurde ich in der E-Bucht fündig: Jemand versteigerte seine gebrauchte Tischdecke in genau den Farben, die ich haben wollte. Und sie hatte auch noch die passende Größe! Nun bin ich also für ein Drittel des Neupreises Besitzerin einer edlen französischen Tischdecke geworden. Sie sieht aus wie neu und passt tatsächlich zum Geschirr:
Es handelt sich um die Serie “Mille couleurs” in der Farbe “Azur”. Auf der Internetseite von Garnier Thiebaut sieht das Blau viel intensiver aus und die Grüntöne kann man nicht als solche identifizieren. Zum Glück aber hatte die Verkäuferin sehr naturgetreue Fotos gemacht, auf denen die tatsächliche Farbe sehr gut zu erkennen war.
Am Samstagnachmittag habe ich sie probeweise aufgelegt und wollte sie gestern eigentlich wieder wegräumen. Doch da machten mir die Katzen einen Strich durch die Rechnung: Ständig lag mindestens ein Felltier auf dem Tisch. Ähem, so etwas kommt eben vor in Katzenhaushalten; wenn wir essen, liegt aber keine Katze auf dem Tisch.
Donnerstag, 20. November 2008
Winter und Bereifung
Seit dem letzten Freitag ist mein Auto winterbereift, und wenn die Wettervorhersagen eintreffen, kann es das ab morgen vermutlich gut gebrauchen.
Bei sehr vielen Autos sieht man auf den ersten Blick, dass sie mit Winterreifen fahren: Hässliche, nackte, schwarze Stahlfelgen identifizieren sie als solche. Es ist für mich unverständlich, wieso man nur ein halbes Jahr Wert auf das Aussehen des Fahrzeugs legt. Vielleicht, weil es im Winter länger dunkel ist und man nicht so viel davon sieht? Selbst Autos im Wert von mehreren zehntausend Euro werden mit diesen gruseligen Felgen durch die Gegend gefahren. Da hat man nicht einmal mehr fünfzig Euro für ein paar Radzierblenden übrig? Ich weiß, man kann auch mehr dafür ausgeben, muss man aber nicht. Wenn ich nicht sowieso welche gehabt hätte, dann hätte ich sie auf jeden Fall gekauft, es soll ja doch einigermaßen vernünftig aussehen.
Jedenfalls kann nun das Winterwetter kommen. Ich bin gespannt, ob es auch bei uns im Flachland schneien wird und was mit dem Schnee dann passiert. Winterwettermäßig habe ich mich durch meinen Umzug vor zehn Jahren nicht verändert. In Hannover und der näheren Umgebung gibt es genau wie im Rhein-Main-Gebiet normalerweise nur Schneematsch und in manchen Wintern fragt man sich, wozu man eigentlich die anderen Reifen auf dem Auto hat.
Samstag, 22. November 2008
Kurze Zeit weiß
Der Wintereinbruch kam gestern später als erwartet. Immer wieder schaute ich das Niederschlagsradar an, denn nach der Vorhersage waren spätestens ab Mittag Schneefälle zu erwarten. Doch da kam zunächst nichts bei uns an. Die ersten Flocken fielen schließlich um 18 Uhr, nur kurz und nur wenig. Die heftigen Schneefälle setzten dann kurz nach 21 Uhr ein, und gegen Mitternacht war der Himmel hell vor lauter Wolken und Schnee. Das hatte zur Folge, dass unser Fernsehempfang ausfiel. Kein Wunder, wenn man sich diesen Himmel anschaute, da war die Verbindung zum Satelliten schlicht und einfach unterbrochen.
Nach dem ersten Schnee am Abend sah unsere Straße so aus:
Das war unser Garten heute Morgen:
Obwohl die Temperaturen nicht wesentlich über Null stiegen und die Sonne kaum zu sehen war, taute der schöne, trockene und zuerst gar nicht matschige Schnee erstaunlich schnell weg. Schnellentschlossen fuhr ich heute Mittag in die Herrenhäuser Gärten, um die einmal in schneebedeckter Form zu sehen. Das Wetter war nicht ideal und der Schnee schmolz auch schon dahin, aber wer weiß, ob und wann wieder einmal Gelegenheit dazu sein würde. Die Fotos sind teilweise recht gut geworden und ich werde wohl demnächst einmal meine Fototour-Seite über die Herrenhäuser Gärten aktualisieren.
Mittwoch, 26. November 2008
Aufgefahren
Dreißig Jahre lang fahre ich Auto und dann passiert mir so was Blödes: Ich bin gestern einem anderen hintendrauf gefahren! Ein klitzekleiner Moment der Unachtsamkeit im stockenden Verkehr vor einer Ampel, dann bremst Vordermann und ich nicht und mein Auto trifft mit einem kleinen “Rums” die Stoßstange seines Autos. Ich war gerade dabei, mich nach rechts einzuordnen, weil es dort einspurig wurde, musste auf eine Lücke in der rechten Spur achten und war außerdem noch abgelenkt durch einen Autofahrer weiter hinten, der ständig seine Lichthupe betätigte. Da ich also noch auf dem Weg nach rechts rüber war, kollidierte nur die äußerste rechte Ecke meines Autos mit der linken des vorausfahrenden, und das auch nur mit Schrittgeschwindigkeit. Der Schaden an beiden Autos war nicht groß, aber der Geschädigte bestand darauf, die Polizei zu rufen. Er habe in diesem Jahr bereits einmal schlechte Erfahrungen in einer ähnlichen Situation gemacht. Der Polizeibeamte von der Notrufstelle schlug ihm vor, zu nächstgelegenen Revier zu fahren, um dort den Unfall aufnehmen zu lassen. Mir war schon klar, dass die wegen solch einer Lappalie keinen vorbeischicken und meinetwegen hätten wir ganz auf die Polizei verzichten können. Ich habe nun mal nicht aufgepasst und bin an der Sache schuld. Aber da der Herr darauf bestand, etwas Schriftliches in den Händen zu haben, fuhren wir zur Polizei. Das Verhalten der junge Polizeibeamtin war so, wie man es leider oft erlebt und ich kann es schwer in Worte fassen: nicht direkt unfreundlich, aber doch eher abweisend, belehrend, beamtenhaft. Mir war es direkt unangenehm, sie mit dieser Sache zu belästigen. Zunächst befragte sie uns zum Unfallhergang und ich durfte eine Skizze malen. Ich hatte ein wenig das Gefühl, an ihr vorbeizureden. Vielleicht hätte ich mich einfach darauf beschränken sollen, zu erklären, ich habe nicht aufgepasst und sei auf sein Auto aufgefahren und damit basta. Die Polizistin klärte uns dann über die drei Möglichkeiten auf: Einigung ohne Polizei, vereinfachtes Verfahren, bei dem ein Formular ausgefüllt wird oder normales Verfahren mit allem Drum und Dran, bei dem ich dann auch mit einem Bußgeld zu rechnen hätte. Da der gute Mann immer wieder betonte, er wolle etwas in der Hand haben, einigten wir uns auf das vereinfachte Verfahren. Die Beamtin forderte uns dann auf, unsere Autos vor die Tür zu fahren, damit sie einen Blick darauf werfen konnte. Wir warteten draußen, während sie das Formular ausfüllte. Es dauerte und dauerte und meine Füße wurden schon ganz kalt. Endlich kam sie raus und beguckte sich den Schaden. Selbst meinen Worten, an meinem Auto sei ja gar nicht viel beschädigt, musste sie widersprechen. “Aber schauen Sie mal da …” Okay, das nächste Mal sage ich in so einer Situation wirklich nichts mehr. Interessiert ja sowieso keinen. Dann ging es wieder nach drinnen, jeder von uns bekam einen Durchschlag des Formulars. Mein Unfallgegner machte dann auch noch den Fehler, die Beamtin als Zeugin zu bezeichnen. Sie sei keine Zeugin, wurde er zurechtgewiesen, sie habe den Vorgang nur aufgenommen. Tja, und dann stellte sich noch heraus, dass ich auch bei diesem vereinfachten Verfahren ein Bußgeld von 35 Euro würde zahlen müssen. Ich nahm das recht emotionslos entgegen, wenn es eben so ist, dann würde ich eben zahlen müssen. Aber der gute Mann war ganz erschrocken und sagte, das wolle er nun nicht. Die Polizistin wurde dann beinahe ungehalten, wies noch einmal darauf hin, dass wir uns auch ohne Polizei einigen könnten, sie würde dann das Formular zerreißen. Er fragte dann mich allen Ernstes, was ich denn wolle. Wie bitte? Ich antwortete ihm, ich würde gewiss nicht freiwillig 35 Euro zahlen, wenn ich nicht müsste. Er betonte noch einmal, er wolle mir das ersparen. Wenn es nur sonst keine Probleme gäbe … Es endete schließlich damit, dass wir auf das Formular verzichteten – also eher er, denn ich hätte es sowieso nicht gebraucht. Die Polizeibeamtin kassierte die Durchschläge wieder ein und verabschiedete uns umgehend. Klar, dass sie uns so schnell wie möglich loswerden wollte. Mir war es unangenehm und ich sagte noch: “Es tut mir leid, dass Sie sich diese Arbeit machen musste, aber es sah ja vorhin anders aus.” So richtig freuen konnte sie sich nicht über mein Mitgefühl, es sah eher so aus, als wolle sie uns das Formular an den Kopf werfen. Also nichts wie raus da! Die Geschichte endete vorerst mit Austausch der Adressen und Kennzeichen und das hätten wir ohne langes Hin und Her auch eine halbe Stunde früher haben können. Gestern Abend habe ich die Sache noch der Versicherung gemeldet und harre nun der Dinge, die noch kommen werden.
Ich ärgere mich weniger über den kleinen Schaden an meinem Auto als über mich selbst. Was muss ich auch in der Gegend rumgucken anstatt nach vorn zu schauen?
So sieht mein Auto jetzt vorne rechts aus:
Der linke Pfeil zeigt auf den kleinen Knick in der Stoßstange, der rechte auf den abgeschabten Lack. Auch das Scheinwerferglas ist etwas angeschrammt.
Mittwoch, 3. Dezember 2008
Na also
Da hatte ich als Laie beim Begutachten meines Schadens am Auto gar nicht so falsch gelegen: Der befreundete Kfz-Fachmann erklärte am Samstag nach einer kurzen Prüfung, das könne man so und so und so ausbessern und es sei sowieso alles nur Kunststoff und es müssten keine neuen Teile dran. Es liegt jetzt nur noch bei der Versicherung, den Schaden des anderen zu übernehmen. Bei meinen 25 oder mehr unfallfreien Jahren werde ich ein wenig zurückgestuft, aber das wird – wenn richtig gerechnet habe – nur ein paar Euro im Jahr ausmachen. Es lohnt sich also nicht einmal, dem Unfallgeschädigten das Geld in bar anzubieten. Allerdings sollte ich dann unbedingt einen Rabattschutz abschließen, denn wenn mir ein weiteres Ungeschick dieser Art passieren sollte, wäre ich – schwupps – von Stufe 22 in Stufe 10.
Es kommen also keine unerschwinglichen Reparaturkosten auf mich zu und deshalb kann ich einen Teil des “Weihnachtsgeldes” in ein neues Spielzeug investieren.
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Weihnachtsmarkt
Wir waren schon jahrelang nicht mehr auf einem Weihnachtsmarkt, wenn man mal von einem Kurzbesuch des damals recht unattraktiven Markts auf dem Hemminger Rathausplatz im Jahr 2004 absieht.
Vor kurzem aber sagte ich: “Dieses Jahr müssen wir unbedingt zum Weihnachtsmarkt gehen, ich möchte so gern wieder einmal heiße Maronen essen!”
Am Sonntagnachmittag machten wir uns gegen 14 Uhr auf den Weg. Ein Weihnachtsmarkt hat sicherlich mehr Charme, wenn man ihn erst am späten Nachmittag oder am Abend besucht, aber leider sind dann auch mehr Leute unterwegs, sodass manchmal kaum ein Durchkommen ist. Außerdem konnte ich so relativ gefahrlos Fotos machen, ohne mich über schlecht belichtete oder verwackelte Nachtaufnahmen ärgern zu müssen. Da muss ich nämlich vorher noch ein wenig üben!
Der Weihnachtsmarkt in Hannovers Altstadt mit historischem und finnischen Dorf ist sehr schön. Direkt neben einem Bratwurststand entdeckte ich einen Maronenverkäufer. Während der Mann eine leckere Bratwurst aß, holte ich mir eine Portion Esskastanien. Nun ja, ich wusste zwar, wie sie schmecken, aber auf den Märkten früher haben sie mir besser geschmeckt. Vielleicht war es aber auch nur die Erinnerung an die Maronen bei Novembernebel auf dem Hochheimer Markt … Mein Bedarf ist mindestens für dieses Jahr gedeckt, wenn nicht sogar für noch längere Zeit.
Samstag, 6. Dezember 2008
Das neue Notebook …
… ist ein Fujitsu Siemens Amilo PA 3553 und sozusagen unser gemeinsames Weihnachtsgeschenk.
Zuerst war ich völlig erschlagen von der Vielzahl der Notebooks und sah mich nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Im Grunde war es dann doch recht einfach: Ich gebe dem Hersteller den Vorzug, der noch in Deutschland produziert und von dem ich bereits zwei Geräte besitze, die zu meiner Zufriedenheit funktionieren. Nun ja, das alte Notebook tut’s nicht mehr so richtig gut, aber bei einem ungefähr acht Jahre alten Gerät mit 600-MHz-Prozessor und 10-GB-Festplatte kann man nicht mehr so viel erwarten.
Am Donnerstagabend habe ich bei Notebooksbilliger.de bestellt und hatte am Freitagvormittag die Abholbestätigung, sodass ich direkt nach der Arbeit nach Sarstedt fahren konnte, um das Gerät abzuholen.
Nun haben wir also ein ganz schnelles Gerät, um auch einmal vom Wohnzimmer oder der Terrasse aus ins Internet zu gehen, das auch einmal zu geschäftlichen Terminen mitgenommen werden kann und ich kann darauf sogar Fotos bearbeiten, ohne für jede Aktion minutenlanges Warten einkalkulieren zu müssen.
Über die Farbe des Gerätes hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht, denn es war nichts angegeben und es gab keine Auswahl. Das Notebook ist weiß, was mich etwas überraschte, denn ich hätte eher mit Silber oder Schwarz gerechnet. Die Farbe ist mir allerdings relativ egal, lediglich bei Rosa hätte ich gestreikt. Laut Produktbeschreibung nennt sich dieses Weiß “reveal white”, was auch immer das bedeuten mag – “Weiß enthüllen”?
Sonntag, 7. Dezember 2008
Pattensen
Heute fuhren wir am frühen Nachmittag nach Pattensen, um den dortigen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Wie zu erwarten war er klein, ein paar Stände und ein Karussell auf dem Marktplatz, nichts besonders Sehenswertes. Es war aber die Gelegenheit, einen Spaziergang durch den alten Kern von Pattensen zu machen. Mir war vor zwei Jahren bei einer Fahrradtour schon aufgefallen, dass es dort viele alte Häuser mit schönen Türen gibt. Ich nutzte heute die Chance, ein paar dieser Türen zu fotografieren.
So zum Beispiel diese hier:
Auf dem Rückweg machten wir Halt beim ebenso kleinen Weihnachtsmarkt in Arnum; dort gab es die obligatorische Bratwurst für den Mann.
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Griechisches Vorweihnachtsessen
Gestern Abend waren wir im kleinen Kollegenkreis (fünf Leute) beim Griechen: Restaurant Vasilis in Kirchrode.
Es war sehr gemütlich, das Essen lecker und die Preise liegen dort im normalen Bereich. Ich war froh, eine kleine Portion des Hauptgerichts (überbackenes Gyros mit Korfukartoffeln) bestellt zu haben, denn das griechische Essen sättigt sehr.
Auf dem Heimweg habe ich noch eine Kollegin mitgenommen, die in Laatzen wohnt. Nun ist es ja eigentlich kein Problem, von Kirchrode über Bemerode nach Laatzen zu kommen und ich kenne mich in der Gegend schon recht gut aus. Jedoch sollte ich zukünftig vor allem im Dunkeln die Straßen rund um das Messegelände meiden, denn prompt bin ich einen merkwürdigen Bogen gefahren und landete wieder auf dem Messeschnellweg. Zum Glück kam schon nach ein paar Metern die Abfahrt nach Wülfel, sodass ich gleich wieder auf dem richtigen Weg war.
Sonntag, 14. Dezember 2008
Weihnachtsmarkt Hemmingen
An diesem Wochenende fand der Weihnachtsmarkt auf dem Hemminger Rathausplatz statt. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg dorthin, einfache Strecke immerhin zwei Kilometer. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch vor vier Jahren war der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr richtig schön. Viele kunstgewerbliche Gegenstände gab es zu sehen und zu kaufen. Außer einer Bienenwachskerze in Weihnachtsmannform als Mitbringsel für Freunde und der Bratwurst haben wir allerdings nicht gekauft.
Dienstag, 16. Dezember 2008
Weihnachtliche Gesänge
Weihnachten ist nicht mehr weit, und man kann es auch gar nicht verpassen, wird man doch im Radio mehr und mehr mit den altbekannten Weihnachtspop- und rocksongs berieselt. Ich habe mich an meiner Autofahr-CD mittlerweile “überhört” und habe es bisher nicht geschafft, mal eine neue zusammenzustellen. Also höre ich Radio, zwangsläufig mit weihnachtlichen Klängen. Auch die heutige Glosse in der Tageszeitung widmete sich diesem Thema. Die Schreiberin beklagt sich über die ewig gleichen Lieder, die seit zwanzig bis dreißig Jahren alljährlich im Radio laufen. Stimmt, dachte ich mir. Es gibt keine neuen Weihnachtslieder mehr. Mein meistgehasstes Weihnachtslied ist “Last Christmas” von Wham aus dem Jahr 1984. Damals habe ich es einigermaßen gern gehört und fand vor allem das Musikvideo gut, aber das lag natürlich daran, dass dieses Format vor fünfundzwanzig Jahren neu war. In diesem Jahr kam es mir so vor, als sei es noch nicht ganz so früh im Radio gelaufen und würde auch nicht mehr so häufig gespielt werden.
Schaltet man im Fernsehen in eine der Chart-Shows mit den beliebtesten Weihnachtssongs der letzen was-weiß-ich-wieviel Jahre, dann trifft man unweigerlich auf Melanie Thorntons “Wonderful Dream” aus dem Jahr 2001. Und: ja, mittlerweile ist es mehr als bekannt, dass sie bedauerlicherweise im November 2001 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Nicht nur die Lieder, sondern auch die Kommentare von Moderatoren und Gäste kenne ich schon auswendig und kann sie schon mitsprechen.
Ich wünsche mir nicht unbedingt noch mehr Weihnachtslieder, aber stimmt es, dass es tatsächlich keine neuen gibt?
Dienstag, 23. Dezember 2008
Nachtaufnahmen
Als ich vor einiger Zeit wieder einmal nicht über den Schnellweg, sondern Döhren nach Hause fuhr, entdeckte ich die auffällige Weihnachtsbeleuchung an einem Teil des Gebäudekomplexes an der Leineinsel. Das wollte ich unbedingt einmal fotografieren. Zum Glück wird es ja in dieser Jahreszeit sehr früh dunkel, sodass man nicht erst in der Nacht losziehen muss. Ich machte mich also heute gegen 17 Uhr mit Kamera und Stativ auf den Weg. Schwierig war es zunächst, den richtigen Standort zu finden. Ich hätte gleich mal an der Straße entlang laufen sollen, das wäre der kürzere Weg gewesen. So lief ich erst einmal im Innern des Gebäudeensembles entlang und stand dann schließlich auf dem Weg östlich der Leine, der direkt an den Gebäuden vorbeiführt. Zum Fotografieren war das allerdings sehr unpraktisch, denn ich schaute von unten an der Gebäudefassade hoch. Ich musste definitiv weiter weg, doch hinter mir befand sich die Leine! Ich musste also den Weg ein ganzes Stück zurücklaufen, die Brücke überqueren und schließlich den Weg am westlichen Leineufer bis fast zur Straße hin gehen. Das war ein Gelaufe! Nun hieß es Stativ und Kamera am Leineufer aufzubauen und dann zu probieren.
Dies ist eines der Fotos:
Ich finde es nicht besonders gut, wie mir scheint, ist es besonders schwierig, die kleinen Lichter zu fotografieren. Jede noch so geringe Bewegung bringt da Unschärfe ins Bild.
Weil ich schon einmal so viel gelaufen war, dachte ich mir, jetzt gehe ich auf dem Rückweg auch noch bis zum Leinewehr. Dort war nichts beleuchtet, was fotografierenwert gewesen wäre. Allerdings gefällt mir dieses Foto der beleuchteten Fenster mit der Spiegelung im Wasser besser als die Weihnachtsbeleuchtung:
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Weihnachtsbaum, modern
In diesem Jahr haben wir wieder einmal einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Den letzten hatten wir 2003 im Wohnzimmer stehen. Mir war nun auch nach einer neuen Dekoration für den Baum, denn mit den Bärchen und Nostalgiekugeln hatte ich seit 1994 jeden Baum geschmückt. Ich wollte gern eine Farbe, die in unser Wohnzimmer passt, und zum Glück sind wohl in diesem Jahr die Blautöne modern. Nun haben wir einen skandinavisch kühlen Baum mit Schmuck aus dem schwedischen Möbelhaus in verschiedenen Blautönen und mit weiß. Die weiße Lichterkette war keine Absicht, aber wenn man sich erst zwei Tage vor Weihnachten auf die Suche nach einer neuen Lichterkette macht, muss man damit rechnen, dass die grünen bereits vergriffen sind.
Hier noch einmal der Baum bei Tageslicht ohne Beleuchtung, da kann man das Blau der Kugeln besser erkennen:
Donnerstag, 25. Dezember 2008
Der Weihnachtsmann war da
Leider hat er uns nichts gebracht, die großen Säcke waren alle für die Nachbarstochter bestimmt. Und beim Weihnachtsmann handelte es sich auch nur um einen Bekannten, der sich bei uns umgezogen hat, um dann nebenan mit seinen Gaben aufzutreten. Aber schick sah er schon aus mit seinem dicken (Kissen-)Bauch und dem roten Mantel.
Freitag, 26. Dezember 2008
Benther Berg
Das zwar kalte, aber sonnige und trockene Winterwetter lud zu einem Spaziergang ein. Der führte uns heute zum Benther Berg, von dem aus man eine schöne Sicht auf Hannover haben soll.
Wir gingen zunächst nach Westen, stiegen dann den ziemlich steilen Weg zum Hochbehälter der Harzwasserwerke auf, kamen an der höchsten Stelle mit 173,2 Metern vorbei und spazierten weiter mitten über den Berg Richtung Osten.
Die Stelle mit dem guten Blick auf die Stadt haben wir nicht gefunden, wahrscheinlich hätten wir noch ein Stück weiter nach Osten gehen müssen. Aber es war kalt und wir waren schon genug gelaufen. Außerdem hätte ich ohne Teleobjektiv doch keine richtig guten Fotos machen können. Ich habe nämlich im September bereits vergleichbare Ansichten von der nahegelegenen Kalihalde aus fotografiert so wie diese hier:
Sonntag, 28. Dezember 2008
Gehrdener Berg(e)
Heute war es noch kälter als vorgestern, aber nach wir vor trocken und sonnig. Also ging es auf zu einem weiteren Berg in unserer Region: Der Gehrdener Berg. Dieser Berg besteht aus drei Teilen, dem Burgberg mit Aussichtsturm im Norden, dem Köthner Berg mit Mühle, Parkanlage und Gasthaus in der Mitte und dem Süerser Berg im Süden.
Der Aussichtsturm auf dem Burgberg ist nur zu bestimmten Zeiten an zwei Sonntagen im Monat geöffnet, also konnten wir den heute nicht besteigen und die Aussicht genießen.
Vom Burgberg aus gingen wir dann Richtung Süden zur Tripschen Parkanlage. Gasthaus und Park kannten wir bereits von der Hochzeitsfeier unserer Nachbarn.
Dann wurde es uns zu kalt und wir fuhren wieder nach Hause. Mit einem Umweg an einer Bäckerei vorbei, wo wir uns zwei Stücke Haselnuss-Sahnetorte mit Marzipan kauften. Das kann richtig lecker schmecken, wenn man sich nicht mit Weihnachtsplätzchen überfressen hat. Bei uns gab es nämlich keine bis auf ein kleines Tütchen, das ich bei der Schulweihnachtsfeier kaufte.
Donnerstag, 1. Januar 2009
Silvester 2008
Den Silvesterabend haben wir ganz gemütlich mit einem befreundeten Paar bei uns zu Hause verbracht. Ich hatte italienisch gekocht: Als Vorspeise gab es Cocktailtomaten mit Büffelmozzarellawürfeln und selbstgemachtem Rucolapesto, dazu Focaccia aus einem Teig mit Oliven, getrockneten Tomaten und Pecorino; als Hauptgericht servierte ich ein Kaninchenragout mit sehr viel Knoblauch, Oliven und getrockneten Tomaten, dazu Rosmarinkartoffeln; das Dessert bildeten italienische Getränke (Espresso und Grappa). Die Rezepte werde ich demnächst auf meinen Küchenseiten veröffentlichen, die Fotos habe ich immerhin schon einmal fertig.
Um Mitternacht waren wir nur ganz kurz draußen und haben lediglich zwei Feuerwerksbatterien abgefeuert.
In unserer Straße war wenig los und auch am Himmel gab es nicht viele Raketen zu sehen. Das war zwar einerseits schade um die Fotos, die ich nicht machen konnte, andererseits aber muss meinetwegen nicht so viel Geld in die Luft gefeuert werden und alles zugenebelt werden.
Nach dem Essen spielten wir eine Runde Tabu mit etwas abgewandelten Regeln. Es ist eines der Spiele, die ich gerne mag, ansonsten bin ich kein großer Fan von Gesellschaftsspielen. Tabu jedoch ist immer wieder lustig und schließlich werden auch Einfallsreichtum und Fantasie gefordert.
Sonntag, 4. Januar 2009
Gemogelt
Heute haben wir den 4. Januar und ich habe hier bei den Einträgen ein bisschen “gemogelt”. Da ich dieses hier als mein Tagebuch ansehe, in dem ich selbst gerne oft etwas nachlese, wollte ich einige Dinge aus dem Dezember ergänzen. In den letzten Wochen kam ich nicht dazu oder hatte keine Lust und Energie, etwas zu schreiben und die Fotos dazu zu bearbeiten. Ich wollte nun aber nicht ständig schreiben “am Sonntag vor drei Wochen” oder “vor zehn Tagen” etc, also habe ich das nun nachgeholt und es gibt jetzt noch einige Dinge aus dem alten Jahr zu lesen.
Montag, 5. Januar 2009
Vereist
In der letzten Woche war es schon sehr winterlich kalt, aber meistens trocken. Dann begann es abends ganz fein zu schneien und der wenige Schnee blieb auch liegen. Ich freute mich schon auf die angekündigten Schneefälle am gestrigen Sonntag und die darauf folgende Kälte. Da würde man doch schöne Spaziergänge und bestimmt auch schöne Fotos machen können.
Leider kam es ein wenig anders. Gestern schneite es vorsichtig mehr oder weniger den ganzen Tag, aber bei Temperaturen knapp über Null wurde das Weiß auf dem Boden nur matschig und nass. Da aber für die folgende Nacht Minustemperaturen angesagt waren, konnten wir uns auf eisige Straßen am Montagmorgen freuen. Ganz entspannt konnten wir das betrachten, da wir doch noch eine Woche Urlaub haben.
Tatsächlich war der Schneematsch heute Morgen fest gefroren und befindet sich bis jetzt noch in diesem Zustand. Kein Wunder, die Temperatur ist um 19 Uhr abends bereits wieder auf minus 7 Grad Celsius gefallen.
Ich war heute Nachmittag nur kurz beim benachbarten Aldi-Markt, ging sogar den Weg durch die Grünanlage, doch selbst dort war der Weg zugefroren, sodass ich lieber auf der Wiese daneben ging. Kälte und Eis konnten mich jedoch nicht davon abhalten, direkt danach noch zu Fuß eine kleine Fototour rund ums Gelände zu machen.
Dies ist unsere vereiste Einfahrt:
Hier ging ich auf dem Weg südlich unseres Wohngebiets entlang. Selbst dieser Feldweg war so vereist, dass man besser auf die Wiese am Rand auswich.
Insgesamt war ich dann doch fast eine Stunde unterwegs, vor allem weil ich auf gute Sonnenuntergangfotos hoffte. Und hier habe ich doch so eine Art von Sonnenuntergang erwischt, auch wenn die Sonne in diesem Fall hinter den Wolken unterging.
Freitag, 9. Januar 2009
Seebegehung
Heute Vormittag wurde der Maschsee zum Betreten freigegeben, denn die Eisschicht hatte die erforderliche Dicke von 13 Zentimetern erreicht. Ich wollte unbedingt dorthin, doch es war bewölkt und unangenehm kalt und deshalb wurde es nur ein kurzer Spaziergang.
Immerhin konnten wir dokumentieren, dass wir tatsächlich übers Wasser gegangen sind:
Wie gut nur, dass ich mein Tagebuch hier schreibe, sonst hätte es viel länger gedauert, um herauszufinden, wann der Maschsee zum letzten Mal zugefroren war: es war vor fast drei Jahren, Ende Januar 2006.
Montag, 12. Januar 2009
Hannover geht aufs Eis
Gestern Nachmittag fuhren wir erneut zum zugefrorenen Maschsee und wagten uns wie ungefähr 100.000 andere aufs Eis. Ein kleines Wagnis war schon die Anfahrt, denn es gab kaum noch Parkplätze. Wir parkten beinahe am äußersten Ende des Schützenplatzes und schlidderten dann vorsichtig über die weitgehend vereisten Fußwege zum See. Bei strahlendem Sonnenschein war der See voller Menschen, und deswegen war an Bratwurst oder Glühwein nicht zu denken – es sei denn, man hatte Lust, sich dafür eine halbe Stunde in langen Schlangen anzustellen.
Ich habe die Schlittschuhfahrer ein wenig beneidet, denn die gleiten freiwillig übers Eis und müssen nicht wie die Fußgänger aufpassen, dass sie unfreiwillig dahingleiten und auf dem Hintern landen.
Jetzt wartet man ab, ob die Eisdicke bei den ansteigenden Temperaturen erhalten bleibt und am nächsten Wochenende eine zweites Fest auf dem See stattfinden kann. Ich glaube, mich zieht es dort erst einmal nicht mehr hin.
Donnerstag, 15. Januar 2009
Aufsteigend
Wenn ich in Tagebuch- oder Weblogarchiven lese, dann tue ich das gern in der “richtigen” Reihenfolge: Ich lese von oben nach unten vom Anfang bis zum Ende eines Monats und nicht umgekehrt. Deshalb habe ich auch meine Archivseiten hier so sortiert. In der Vergangenheit benutzte ich ein WordPress-Plugin, mit dem man ganz einfach die Sortierreihenfolge ändern konnte. Nun habe ich im letzten Jahr brav einige WordPress-Updates gemacht und dabei gar nicht festgestellt, dass die Sortierung in den Archiven nun nicht mehr aufsteigend, sondern genau wie auf der Startseite absteigend war. Vermutlich lief das einige Monate so, ohne dass ich es bemerkte.
Grund dafür war, dass das Plugin nicht mehr mit den neuen Versionen kompatibel war. Ich fand zwar zwei Updates, aber die waren offensichtlich auch schon wieder veraltet, jedenfalls funktionierten sie nicht. Also machte ich mich im Forum auf die Suche nach einer Lösung. Da man sich ja nicht unbedingt beliebt macht, wenn man gleich mit einer Frage in ein Forum stürzt, ohne vorher zu recherchieren, machte ich mich also auf die Suche nach anderen Beiträgen zu diesem Thema. Im Grunde wurde ich recht schnell fündig, das Problem war aber, dass nun auch die Startseite aufsteigend sortiert wurde und als erstes immer der Uralt-Eintrag von 1974 aus meinem nachgetragenen Jugendtagebuch erschien. Wie “sage” ich es nur, dass lediglich die Archivseiten anders sortiert werden sollen? Wenn man sich mit PHP nicht auskennt, ist es nicht so einfach. Aber ich gab nicht auf, suchte und suchte weiter im Forum und fand schließlich die Lösung. Nun ist alles wieder für mein Empfinden richtig sortiert.
Italienisch kochen
Nun habe ich endlich meine Silvesterrezepte zusammengeschrieben und auf meine Küchenseite gestellt. Es ist ja nicht immer so einfach, wenn man mehr oder weniger nach Gefühl kocht und sich die Mengen nicht merkt oder gleich aufschreibt. So musste ich heute im Supermarkt nachschauen, wie viel Rauke in der Packung gewesen war und wie viel Gramm getrocknete Tomaten ich verwendet haben könnte.
Jetzt aber sind die Rezepte zum Anschauen, Appetit bekommen und Nachkochen da:
Rauke-Pesto
Focaccia
Italienisches Kaninchenragout
Die Trennung steht bevor
Bisher konnten wir uns von unserem Weihnachtsbaum nicht trennen. Während des Urlaubs sollte er auf jeden Fall stehen bleiben. Ursprünglich hatte ich vor, Anfang dieser Woche Kugeln und Lichterkette abzunehmen. Doch nach Feierabend war es zu dunkel und eigentlich gibt er ja eine gemütliche Beleuchtung ab. Wir werden trotzdem den Baum nicht bis Ostern stehen lassen, aber die Demontage ist auf morgen oder Samstag verschoben. Schließlich kann man bei Tageslicht auch besser die abgefallenen Nadeln erkennen.
Montag, 19. Januar 2009
Wochenendaktivitäten
Am Freitagnachmittag habe ich mich als allererstes mit unserem Weihnachtsbaum beschäftigt. Nun ist der Schmuck ordentlich im Keller verstaut und die mittlerweile sehr, sehr trockene Tanne liegt im Garten und wartet auf den Abtransporttermin. Jetzt haben wir wieder viel Platz im Wohnzimmer, so ein Baum nimmt doch eine Menge Raum ein.
Am Samstag habe ich spontan etwas Gartenarbeit gemacht. Das Wetter war nicht danach, aber nach dem Staubsaugen – eine Strafarbeit, wenn der Kaminofen schon in Betrieb ist! – war mir so warm, dass ich kurz entschlossen unsere drei Obstbäumchen zurückschnitt. Das Pfirsichbäumchen musste unbedingt in Form gebracht werden, denn es hatte durch Kräuselkrankheit im vorletzten und Frostschäden im letzten Jahr nur drei dünne Ästchen, die steil nach oben wuchsen. Ich habe radikal abgeschnitten und bin jetzt sehr gespannt, ob sich da eine schöne Baumkrone entwickeln wird. Das Apfelbäumchen gefällt mir nicht so gut, aber es hat nun mal einen Mittelstamm, an dem abwechseln Äste in die verschiedenen Richtungen abzweigen. Nach Anleitung einer Gartenzeitung habe ich es jedoch richtig gemacht. Am besten gefällt mir unsere Kastanie, die wird einmal eine richtig schöne Baumkrone bekommen, ich habe nur alles gekürzt, was zu steil nach oben wuchs.
Gestern haben uns Wind und Regen einen Sofanachmittag verordnet. Ich habe eine ganze Menge Fotos mit Beschreibungen versehen, was ja auch immer ein wenig Aufwand ist, und einen Teil schon zu einer Bildagentur hochgeladen. Reich werden kann man mit ein paar Fotoverkäufen gewiss nicht, aber wenn ein paar Euro zusammengekommen sind, kann ich mir neues Zubehör für meine Kamera kaufen.
30 Jahre?
Der “Blöd-Markt” macht seit einiger Zeit Werbung und erzählt uns, es gäbe ihn bereits seit dreißig Jahren? Kann das tatsächlich stimmen, dass schon 1979 ein solcher Laden irgendwo eröffnet wurde? Das war das Jahr, in dem ich Abitur machte und neben einem Radio gerade mal einen Plattenspieler in meinem Zimmer stehen hatte. Im Herbst begann ich meine Ausbildung in Frankfurt und ich kann mich nicht erinnern, dort in der Stadt so ein Geschäft gesehen zu haben.
Ich musste also wieder einmal das Internet bemühen, um mich schlauer zu machen. Nun weiß ich also, dass der erste Markt in München eröffnet wurde. Ich kann mir nur daran erinnern, dass es dann irgendwann einen Markt in Bischofsheim gab. Meine erste HiFi-Anlage kaufte ich jedenfalls Anfang der achtziger Jahre in Wiesbaden bei den HiFi-Profis.
Dienstag, 20. Januar 2009
Hartnäckige Haarfarbe
Meine zunehmend weißer werdenden Haare decke ich gern mit einer Intensivtönung ab. Das hat gegenüber einer Färbung den Vorteil, dass die Farbe so nach und nach verblasst und nicht so einen extrem harten Übergang am Haaransatz hinterlässt. Außerdem kann ich alle paar Wochen je nach Lust und Laune den Farbton wechseln. Wie gesagt, normalerweise wäscht sich die Farbe nach ungefähr sechs bis acht Wochen raus. Dieses Mal nicht. Es muss im Oktober gewesen sein, als ich dieses Dunkelbraun aufgetragen habe, denn bei der Geburtstagsfeier meiner Mutter Anfang November hatte ich es schon eine ganze Weile im Haar. Nun wollte und wollte es nicht verblassen. Die Haare behielten das Braun und am Ansatz konnte man deutlich das Weiß erkennen. Im November besorgte ich mir Farbe für den Haaransatz und färbte nach. Das Braun blieb und der Ansatz wurde nach und nach wieder sichtbar. Im Dezember probierte ich es wieder einmal mit der Creme, die die natürliche Haarfarbe hervorbringen soll. Leider vergaß ich beim ersten Mal, dass man die Haare vorher nicht waschen soll. Die Creme zeigte keine Wirkung. Eine Woche später trug ich die Creme erneut auf, aber wiederum war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Letzte Woche kaufte ich mir eine neue Intensivtönung in der Nuance “Goldblond”. Die weißen Haare am Ansatz sind jetzt vielleicht ein klein wenig heller als der Rest, aber insgesamt sind die Haare immer noch dunkelbraun. Ob ich jemals wieder die Chance haben werde, einen anderen Farbton als Dunkelbraun auf dem Kopf zu tragen?
Donnerstag, 22. Januar 2009
Hier kommt die Sahne …
Mir ist es lange Zeit nicht aufgefallen, was da ständig im Radio vor sich hin dudelt, und ich mag es sowieso nicht hören. Bis der Mann mich eines Tages darauf hinwies, dass die Sängerin gar nicht “Sonne” singt. Das passt nicht einmal mehr in die Schublade “etwas undeutliche Aussprache”, denn sie singt klar und deutlich “Sahne” – wieder und wieder.
Das schrie nach einer Umdichtung, in etwa so:
Gib mir Sahne, gib mir Torte, gib mir Creme,
alle Kalorien wieder zurück,
verbrenn das Obst, das Zeug muss weg.
Schenk mir ‘n Kaffee ein.
Wann kommt die Sahne?
Kann es denn sein, dass der Kuchen zu trocken ist?
Wann kommt die Sahne?
Kannst du nicht sehn, dass ich gleich daran erstick’?
Hier kommt die Sahne,
hier kommt das Fett.
Siehst du den Zucker?
Kommt alles zurück.
Hier kommt die Sahne,
hier kommt das Fett.
Siehst du den Zucker?
Kommt alles zurück.
Hier kommt die Sahne …
Freitag, 23. Januar 2009
Der Fuchs und der Lebkuchenmann
Gestern Abend haben wir uns den Film “Gingerbread Man” angeschaut. Darin wird eine Kellnerin von ihrem Vater bedroht und hofft auf die Hilfe eines Anwalts, den sie per Zufall kennen gelernt hat. In einer Szene erzählt sie ihm, dass ihr Vater ihr in der Kindheit mit grausamen Geschichten Angst gemacht hat. Eine dieser Geschichten handelte von einem Lebkuchenmann, der sich von einem Fuchs über einen Fluss tragen lässt und am Ende von ihm aufgefressen wird.
Tja, was soll man dazu sagen? Davor hat doch schon Krise Börg immer gewarnt: Don’t pay the ferryfuchs*!
(*spontane Wortkreation des Mannes bei dieser Szene in Anlehnung an “Don’t pay the Ferryman” von Chris de Burgh)
Die bebilderte Geschichte des Lebkuchenmanns im Original: The Gingerbread Man
Meine Übersetzung:
Der Lebkuchenmann
Es waren einmal eine kleine alte Frau und ein kleiner alter Mann, die in einem kleinen Häuschen lebten. Eines Tages knetete die kleine alte Frau einen Lebkuchenmann mit Rosinenaugen. Sie schob ihn zum Backen in den Ofen.
Die kleine alte Frau und der kleine alte Mann waren sehr hungrig und wollten den Lebkuchenmann essen. Als er fertiggebacken war, öffnete die kleine alte Frau die Backofentür. Der Lebkuchenmann hüpfte vom Blech, sprang durch das geöffnete Fenster nach draußen und rief: “Esst mich nicht!”
Die kleine alte Frau und der kleine alte Mann rannten dem Lebkuchenmann hinterher. “Halt! Halt!”, riefen sie. Der Lebkuchenmann schaute sich nicht um. Er rannte weiter und sagte dabei: “Renn, renn so schnell du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!”
Als er die kleine Straße entlangsauste, begegnete ihm ein Schwein. “Halt! Halt! Ich möchte dich fressen!”, brüllte das Schwein. Aber der Lebkuchenmann war zu schnell. Er rannte weiter und sprach: “Renn, renn so schnell du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!”
Ein Stückchen weiter traf er eine Kuh. “Halt! Halt, kleiner Mann!”, rief die hungrige Kuh, “ich will dich fressen.” Aber wieder war der Lebkuchenmann zu schnell. Er flitzte weiter die Straße entlang und sprach: “Renn, renn so schnell du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!”
Die Kuh begann, zusammen mit dem Schwein und der kleinen alten Frau den Lebkuchenmann zu jagen. Aber der Lebkuchenmann war zu schnell für sie.
Es dauerte nicht lange, bis der Lebkuchenmann zu einem Pferd kam. “Halt! Halt!”, schrie das Pferd. “Ich möchte dich fressen, kleiner Mann.” Doch der Lebkuchenmann blieb nicht stehen. Er sagte: “Renn, renn so schnell du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!”
Das Pferd schloss sich der Jagd an. Der Lebkuchenmann lachte und lachte, bis er zu einem Fluss kam. “Oh nein!”, rief er. “Sie werden mich fangen. Wie kann ich den Fluss überqueren?”
Ein schlauer Fuchs trat hinter einem Baum hervor. “Ich kann dir über den Fluss helfen”, sagte der Fuchs. “Spring auf meinen Schwanz und ich werde hinüberschwimmen.” “Du wirst mich doch nicht fressen?”, fragte der Lebkuchenmann. “Natürlich nicht”, versicherte der Fuchs. “Ich möchte dir nur helfen.”
Der Lebkuchenmann kletterte auf den Schwanz des Fuchses. Doch schon bald begann der Lebkuchenmann nass zu werden. “Steig auf meinen Rücken”, sprach der Fuchs. Das tat der Lebkuchenmann. Als er weiterschwamm, sagte der Fuchs: “Du bist zu schwer. Ich bin müde. Spring auf meine Nase.” Und der Lebkuchenmann tat, wie ihm geheißen.
Kaum hatten sie die andere Seite des Flusses erreicht, warf der Fuchs den Lebkuchenmann in die Luft. Dann öffnete er sein Maul und “Schnapp!’ war das Ende des Lebkuchenmannes gekommen.
Übrigens wurde die Geschichte unter dem Titel “Der Fuchs und der Lebkuchenmann” sogar als Pixi-Buch herausgegeben.
Mittwoch, 28. Januar 2009
Loriot-Sketch bei der Post
Leider kommt es manchmal vor, dass meine Pakete nicht brav in der Packstation landen, sondern in die Postfiliale umgeleitet werden. Bisweilen liegt es daran, dass die Versandhäuser dreimal so viel Luft wie Inhalt verpacken und das Paket dann schlicht und einfach zu groß ist. Gelegentlich muss ich die Ursache in meiner eigenen Gedankenlosigkeit suchen, denn es ist nicht besonders geschickt, kurz vor Weihnachten eine Ladung Katzenfutter zu bestellen, weil zu solchen Zeiten mit überfüllten Packstationsfächern zu rechnen ist. Ich öffne also meine Nachricht und lese: “Guten Tag Frau D., eine Sendung liegt für Sie in der Filiale XYZ am nächsten Werktag zur Abholung bereit.” Neeeiiin, bitte nicht! Ich will nicht zur Post fahren müssen! Aber es hilft alles nichts, ich muss dorthin. Und natürlich reicht die Schlange wieder einmal bis knapp vor die Tür. Jetzt heißt es ruhig bleiben und durchhalten, bis ich an der Reihe bin. Dann einmal tief durchatmen und mit freundlichem Lächeln einem Postmitarbeiter gegenübertreten, der mir das Gefühl vermittelt, selbst Schuld an der Misere zu sein. “Wie kommen Sie nur dazu, sich etwas schicken zu lassen, das wir hier jetzt auch noch suchen müssen?”, scheint auf seine Stirn geschrieben zu sein. Mit leisem Stöhnen geht er in den Nebenraum, um hoffentlich fündig zu werden.
Aber vielleicht sind wir Kunden tatsächlich selbst schuld an dem Missmut und der Unfreundlichkeit, die uns häufig entgegengebracht wird. Ich konnte während der Wartezeiten immer wieder beobachten, dass sich ständig Kunden mit befremdlichen Anliegen in einer Postfiliale versammeln. Da haben sie keine Ahnung von Maßen und kommen mit einem riesigen Briefumschlag an in der Hoffnung, diesen auch als Brief verschicken zu können. Falsch gedacht, der geht nicht einmal mehr als Päckchen durch. Die junge Dame muss nun einen Paketschein ausfüllen und ist damit ganz überfordert. Unsicher steht sie da und fragt stotternd nach, ob sie sich nach dem Ausfüllen wieder ganz hinten anstellen muss. Immerhin hat sie da Glück und es bleibt ihr erlassen. Zwei Herren versuchen mit dem Postmitarbeiter darüber zu diskutieren, warum ihr Paket nicht zugestellt worden sei, da sie doch eigentlich zu Hause waren oder wenn doch nicht, warum es nicht bei den Nachbarn abgegeben worden sei. Sie wollen wissen, was der Paketausfahrer gesagt und gemacht hat und müssen sich damit begnügen, dass der Filialmitarbeiter nichts weiß, weil die Pakete einfach bei der Filiale abgestellt werden und er nicht persönlich mit dem Fahrer spricht. Schließlich muss noch die Nachnahmegebühr entrichtet werden und das verursacht eine Suche nach einem passenden Zahlungsmittel. Ein junger Mann möchte doch genau wissen, warum seine Lieferung an die Packstation nicht dort gelandet ist. Er wird belehrt, dass man Briefe nicht an diese Automaten schicken darf und der Brief deshalb hier in der Filiale gelandet ist. Der junge Herr versucht, sich damit zu entschuldigen, er habe nicht gewusst, dass seine Bestellung in Briefform verschickt würde. Den Postangestellten interessiert das wenig bis gar nicht und er antwortet nur mit einem Achselzucken. Eine energische junge Dame knallt der Postmitarbeiterin ein Päckchen auf den Tisch, auf das sie auch einen Päckchenschein geklebt hat. Dann verlangt sie einen Beleg und bringt Frau Missmut hinter der Theke beinahe zum Explodieren. Bei Päckchen gebe es keinen Beleg, sie müsse dann schon einen Paketschein ausfüllen. Die Dame wird erhebt ihre Stimme und weigert sich, einen Schein auszufüllen. Sie stampft wütend mit dem Fuß auf und behauptet, es gäbe immer diese Probleme, wenn sie mit einem Päckchen ankomme. Ich frage mich, warum sie daraus noch nicht gelernt hat und gleich einen Paketschein aufklebt. Nach einigem lauten Hin und Her kommt sie irgendwie doch noch zu ihrem Beleg und rauscht hocherhobenen Hauptes aus dem Laden.
Neben den lauten gibt es auch die leiseren Begegnungen. Dazu zählen schier endlos dauernde Beratungen, wie man was wohin schicken könnte oder auch einmal ein Verkaufsgespräch zum Thema Briefmarken. Leider konnte ich nicht alles verstehen, doch aus dem Kopfschütteln einiger vor mir Wartender schloss ich, dass ich einigermaßen richtig verstand.
So in etwa muss es sich abgespielt haben:
K = Kundin, P = Postangestellte
- K: “Ich hätte gern Briefmarken für zehn Euro.”
- P: “Welcher Wert soll es denn sein, für Briefe, für Postkarten …?”
- K: “Also am liebsten gemischt, meistens brauche ich welche für normale Briefe. Ach ja, Postkarten auch.”
- P: “Dann nehmen Sie doch zwölf Marken zu fünfundfünfzig Cent und acht zu fünfundvierzig, das wären dann insgesamt zehn Euro zwanzig.”
- K: “Hm, also manchmal schicke ich auch so einen großen Umschlag, wissen Sie, wie ‘ne Zeitschrift ungefähr.”
- P: “Dann brauchen Sie eine Marke für einsfünfundvierzig. Wenn sie dann also zum Beispiel zwei zu einsfünfundvierzig, zehn zu fünfundfünfzig und fünf zu fünfundvierzig nehmen, kommen Sie auf zehn Euro fünfundsechzig.”
- K: “Ich könnte aber doch auch nur vier zu fünfundvierzig nehmen, dann müsste ich nur zehn Euro zwanzig zahlen.”
- […] (beliebig verlängerbar)
Mich erinnerte diese Szene an etwas und ich glaubte, Ähnliches in einem Sketch von Loriot gesehen zu haben. Allerdings war es schwierig, ohne jeglichen Anhaltspunkt herauszufinden, ob ich damit richtig lag.
Irgendwann suchte und suchte ich und wurde schließlich fündig: Es handelt sich um die “Theaterkasse”.
Hinter Loriot mit Frau steht ein ungeduldiger Kunde, der schließlich von Loriot vorgelassen wird. Dann entwickelt sich folgender Dialog zwischen dem Kunden (K) und dem Mitarbeiter an der Kasse (M):
- K: “Also, ich hätte gerne für heute Abend fünf Plätze so sechste bis neunte Reihe Mitte.”
- M: “Tut mir leid, ich habe nur vier in der dritten und einen hinten.”
- K: “Aha.”
- M: “Oder zwo in der ersten und drei in der elften.”
- K: “Und weiter vorne?”
- M: “Drei in der zwoten, einen in der vierten und einen in der neunten.”
- K: “Und fünf in der sechsten?”
- M: “Nein, leider.”
- […] (und so ging es noch weiter)
Donnerstag, 29. Januar 2009
Aus die Maus
Gestern Morgen rief mich der Mann in die Küche. Es sei etwas unter der Spüle, erklärte er mir. Was konnte sich dort schon befinden, fragte ich mich. Unter der Spüle ist ein Schrank und zwischen Schrank und Fußboden befindet sich eine Abschlussleiste. “Ist Wasser ausgelaufen?”, war das einzige, was mir zu diesem Thema einfiel. In der Küche angekommen, bemerkte ich als erstes die gelben Krümel vor dem Spülenunterschrank. Ich öffnete die Tür und mein Blick fiel auf einen ausgehöhlten Topfreiniger, der von weiteren gelben Schaumstoffkrümeln aus seinen Innenleben umgeben war. Sofort war mir klar: Hier hatte eine Maus versucht, ihren Hunger zu stillen. Da hatte also wieder einmal einer unserer netten Plüschtiger ein lebendes Mäuschen mit ins Haus gebracht und es dort ausgesetzt. Die Maus war dann hinter die Küchenschränke geflüchtet und auf der Suche nach Nahrung durch das Loch im Schrankboden zum Topfreiniger gelangt. Ich konnte das so genau diagnostizieren, weil wir einen identischen Vorfall bereits im Jahr 2004 erlebt haben.
Ich rettete schnell Handtücher und Wischlappen aus der Gefahrenzone, entsorgte das angefressene Ding mitsamt Krümeln und platzierte an seine Stelle “Lizzy 2”, unsere Lebendmausefalle, bestückt mit einem Eckchen Camembert.
Als wir von der Arbeit nach Hause kamen, hatte sich in Sachen Maus noch nichts getan. Erst am späteren Abend vernahm der Mann ein Geräusch, das aus dem Schrank zu kommen schien. Eine Kontrolle desselben bestätigte den Verdacht, und heraus kam eine Falle mit Maus und Käse.
Vor der Befreiung erlaubte ich mir, die Maus im Käfig zu fotografieren, auch mal dekorativ zusammen mit Katze. Dann entließ ich sie in den Garten, wo sie umgehend unter der Terrasse verschwand.
Mittwoch, 4. Februar 2009
Da kann ich ja lange warten …
… wenn ich immer in die falsche Filiale gehe!
Ich habe nämlich vor zehn Tagen bei einem Drogeriemarkt Poster per Internet bestellt und an eine Filiale liefern lassen. Am vorletzten Montag erhielt ich die Mitteilung, die Lieferung könne in zwei bis vier Tagen abgeholt werden. Frohen Mutes suchte ich den Laden am Mittwoch auf und musste enttäuscht feststellen, dass noch nichts angekommen war. Na ja, selbst schuld, ich hätte eben die vier Tage abwarten sollen, um ganz sicher zu gehen.
Gestern fuhr ich nach Feierabend also erneut zu dem Geschäft in der Meinung, die Fotos müssten jetzt aber schon längst dort liegen. Aber wieder Fehlanzeige. Ärgerlich, aber nicht ganz zu schlimm, sagte ich mir. Schließlich musste ich ja auch erst bei Abholung zahlen. Ich wollte noch bis Freitag oder Samstag warten und dann reklamieren, wenn die Bestellung immer noch nicht geliefert sein sollte.
Doch heute Morgen dämmerte mir etwas: Könnte es vielleicht sein, dass es eine weitere Filiale in der Hildesheimer Straße gab? Bei der Bestellung war ich mir absolut sicher gewesen, dass es diesen Drogeriemarkt in der Gegend nur einmal gibt und klickte deswegen einfach die angezeigte Filiale in der Hildesheimer Straße an. Und wer weiß bei dieser langen Straße schon, ob das Einkaufszentrum die Hausnummer 200, 300 oder 400 hat?
Ich schaute also heute Vormittag nach – und siehe da: Seit Oktober gibt es ein zweites, ähnliches Einkaufszentrum in der Hildesheimer Straße direkt am Südschnellweg, und diese Adresse hatte ich bei meiner Bestellung ausgewählt.
Also habe ich heute beim dritten Versuch dieses Geschäft angesteuert und bin nun endlich im Besitz meiner Poster.
Mittwoch, 11. Februar 2009
Wenig Licht
Gestern musste ich mit wenig Beleuchtung am Auto nach Hause fahren. Zuerst bemerkte ich es gar nicht, denn es war erst später Nachmittag und nur dämmrig. Die Autos vor mir waren meisten sehr schmutzig, sodass sie das Licht nicht richtig reflektierten. Ich erkannte immerhin, dass vorn noch etwas leuchtete, aber mit zunehmender Dämmerung kam es mir merkwürdig wenig vor. Unterwegs hielt ich an und stellte fest, dass tatsächlich nur noch das Standlicht brannte. Zum Glück besitzt mein Autochen Nebelscheinwerfer, und so schaltete ich diese zusätzlich ein. Normalerweise darf man die Nebelscheinwerfer nur bei erheblicher Sichtbehinderung durch Nebel, Regen oder Schnee benutzen. Ich beschloss, dass mich der – nicht allzu heftige – Regen erheblich behinderte und es allemal besser war, die Nebelscheinwerfer zusätzlich einzuschalten als kaum beleuchtet durch die Gegend zu fahren.
Ich machte mir schon ein klein wenig Sorgen wegen eines größeren Defekts, denn es ist doch sehr ungewöhnlich, wenn beide Scheinwerfer gleichzeitig ausfallen. Heute Morgen stellte sich in der Werkstatt heraus, dass es tatsächlich nur die Lampen waren. Leider ist es so, dass in meinem Auto noch die teuren H7-Lampen sitzen, die außerdem noch eine kurze Lebensdauer haben sollen. Doch für 25 Euro ist nun alles wieder in Ordnung mit der Beleuchtung.
Donnerstag, 12. Februar 2009
Nur örtlich Schnee
Gestern Nachmittag wünschte ich mir noch etwas Schnee, und am Abend kam er dann. Dick verschneit präsentierte sich unser Garten wieder in der weißen Pracht.
Auch heute Morgen war der Schnee noch nicht weggetaut und ich packte gleich einmal meine Kamera ein in der Hoffnung, in der Mittagspause einige schöne Schneefotos machen zu können. Doch falsch gedacht, denn in Kirchrode, nur zwölf Kilometer entfernt, fand ich lediglich eine ganz dünne Schneeschicht vor, die wirklich nicht sehenswert war.
Sonntag, 15. Februar 2009
Operation am offenen Herzen
Gestern habe ich das Innerste meiner Kamera kennen gelernt. Ich musste nämlich eine Sensorreinigung durchführen. Dass solch eine Putzaktion nötig ist, zeigen Flecken oder Punkte auf Fotos, die sich immer an denselben Stellen befinden.
Im Januar, als wir auf dem zugefrorenen Maschsee spazieren gegangen sind und ich natürlich auch bei strahlendem Sonnenschein fotografiert habe, sind mir diese Flecken zum ersten Mal aufgefallen. Sie fallen vor allem bei gleichmäßig gefärbten Flächen wie zum Beispiel einem wolkenlosen Himmel auf, und es kommt auch darauf an, mit welcher Blende man fotografiert. Zuerst dachte ich an Schmutz auf dem Objektiv, aber leider war das nicht der Fall. Das Problem saß tiefer. Man liest ja immer wieder, dass häufige Objektivwechsel ein Verschmutzen fördern, doch ich besitze nur dieses eine Objektiv und habe es nie abgenommen. Leider soll es aber auch so sein, dass Zoomobjektive Staub ins Innere saugen. Jedenfalls saß er nun dort, auf dem Sensor.
So sieht das auf einem Foto aus, ich habe die Stellen hier markiert:
Ich machte mich im Internet schlau, habe viele Anleitungen, Tipps und Erfahrungsberichte gelesen und mir dann erst einmal einen Blasebalg bestellt.
Gestern holte ich im übertragenen Sinne tief Luft, stellte die Kamera auf “Inspektion”, nahm das Objektiv ab und pustete. Also mit dem Blasebalg, versteht sich. Da man diese winzigen Verschmutzungen mit bloßem Auge nicht erkennen kann, musste ich nun ein Testfoto machen. Helle Fläche, Blende 22, Karte in den PC, anschauen … Hm, da hatte sich noch nicht viel getan. Ich wiederholte das Ganze. Mehrmals. Irgendwann waren die drei Flecken weg, dafür aber neue da. Aufgeben wollte ich noch nicht. Leider hatte ich aber nichts zum Nassreinigen da, daher griff ich mutig zum (trockenen) Wattestäbchen. Schließlich “schrubbelt” man ja nicht auf dem Sensor direkt herum, sondern auf der Glasplatte, die davor liegt. Außerdem ging ich selbstverständlich äußerst vorsichtig vor. Es kostete einige Zeit, schließlich musste ich immer wieder ein Testfoto machen. Ein neuer, dicker Staubbrocken in einer Ecke, dann wieder kleinere irgendwo in der Mitte … Jedes Mal sagte ich mir, wenn es jetzt einigermaßen gut ist, mache ich Schluss. Nun befinden sich noch zwei ganz kleine Punkte im mittleren Bereich, aber ich bin erst einmal zufrieden und habe keine Angst mehr vor dieser “Operation”. Für das nächste Mal werde ich aber etwas zum Nassreinigen bereithalten, falls der Blasebalg nicht ausreichen sollte.
Montag, 16. Februar 2009
Tatort aus Süd(?)hessen
Als ich gestern die Fernsehzeitung durchblätterte, sagte ich zum Mann: “Den Tatort heute Abend müssen wir unbedingt ansehen, der spielt in Südhessen!”
Denn ich hatte in der Kurzbeschreibung zum Frankfurter Tatort unter anderem Folgendes gelesen:
So versammelt sich in Südhessen das ganze Personal des klassischen Western.
Der Tatort war spannend und mal ein wenig anders als sonst (wo war nur Frau Sänger, in Urlaub oder arbeitet sie nicht mehr dort, ist mir da etwas entgangen?), aber von Südhessen konnte da meiner Meinung nach nicht die Rede sein. Ich hätte den Bauernhof eines Riedbauersches südlich des Mains erwartet, aber mit der Zeit stellte sich heraus, dass sich die Schauplätze rund um Friedberg und Bad Vilbel befanden. Leute! Südhessen! Für einen richtigen Südhessen endet der Süden am Main. Alles nördlich davon ist ja schon Nordhessen, auch wenn es geografisch nicht stimmt.
Samstag, 21. Februar 2009
Feng Shui-Brunnen
Die Katzen trinken nicht nur aus ihrem Napf, sondern auch gern aus anderen Quellen. In den wärmeren Jahreszeiten steht auf der Terrasse immer ein Trinknapf (umfunktionierter Blumenübertopf), außerdem mögen sie Wasser aus dem Zahnputzbecher und gern auch direkt ein dünnes Rinnsal aus dem Wasserhahn. Daher kam ich auf die Idee, einen Trinkbrunnen anzuschaffen. Die meisten speziell für Tiere angebotenen Trinkbrunnen sind aus Kunststoff und sehen nun gar nicht dekorativ aus. So etwas würde ich eventuell in die Küche neben den Fressnapf stellen, aber dort haben sie ja schon ihren normalen Wassernapf. Ich suchte also nach Zimmerbrunnen und fand schließlich auch ein sehr schönes Modell aus Schiefer und Kupfer, sogar mit Beleuchtung.
Die Katzen schauen den Brunnen zwar hin und wieder neugierig an, aber getrunken hat bisher keine von ihnen daraus. Nun gut, dann erfreuen wir Menschen uns wenigstens daran. Es handelt sich sogar um einen Feng Shui-Brunnen, der – richtig platziert – für Erfolg und Reichtum sorgen soll. Allerdings gab es keine Anleitung dazu, wo man ihn “richtig” platziert, sodass wir nur vermuten können, ob er funktioniert oder nicht. Man muss sicher auch daran glauben, und da bin ich noch nicht soweit 😉
Dienstag, 24. Februar 2009
Frühmorgens durch die Stadt
Heute Morgen sind wird sehr früh aufgestanden und losgefahren, weil ich den Mann um sieben Uhr in der Nordstadt abliefern musste. Man kommt ja zu diesen Zeiten sehr schnell voran und eigentlich sollte ich immer so früh aufstehen. Wenn da nicht immer der innere Schweinehund wäre, der sich noch einmal herumdreht und die Decke über den Kopf zieht.
Gegen sieben wurde es hell, und da es ein sonniger Tag werden sollte, war das Licht wunderschön. Das wäre wieder einmal ein Tag gewesen, um ein paar schöne Fotos zu machen. Aber die Kamera hatte ich nicht dabei und außerdem rief die Arbeit schon ganz laut nach mir. Ich sollte mir vielleicht einmal vornehmen, am Wochenende oder einem freien Tag so früh aufzustehen. Aber ob daraus jemals etwas wird?
Mittwoch, 25. Februar 2009
Krankenhaus ist doof …
… auch wenn es nichts Schlimmes, sondern etwas Geplantes ist und auch nur 24 Stunden dauert. Erstaunlich sind die heutigen Methoden der Vollnarkose, da ist man schon nach kurzer Zeit wieder fit. Meine Knieoperation liegt nun schon beinahe fünfzehn Jahre zurück, ich hatte damals nur eine Regionalanästhesie, von der ich bis heute annahm, sie sei verträglicher als eine Vollnarkose. Mir ging es allerdings nach der OP nicht besonders gut, ich hatte offensichtlich Kreislaufprobleme, denn ich fror fürchterlich, als ich im Aufwachraum lag und danach war mir auch noch einige Zeit recht elend, sodass ich nicht einmal etwas trinken wollte. Wie gesagt, das liegt allerdings schon einige Jahre zurück und die Methoden sind heutzutage mit Sicherheit besser geworden. Jedenfalls war Jörg am frühen Nachmittag schon wieder ziemlich fit und musste nur noch zusehen, wie er den restlichen Tag und die Nacht herumkriegte. In einer Augenklinik gibt es ja nicht einmal einen Fernsehraum, damit die frisch Operierten sich nicht gleich wieder alles kaputtmachen.
Nun habe ich also als Besucherin einen Einblick in das Nordstadtkrankenhaus erhalten, das über hundert Jahre alt ist. Die alten Gebäude auf dem Gelände sind denkmalgeschützt und dürfen nicht umgebaut werden, was zum Beispiel zur Folge hat, dass die Patienten vom Aufwachraum durchs Freie wieder in das Gebäude mit ihrer Station geschoben werden müssen. Zum Wärmen gibt es eine Wolldecke und bei Regen – der zum Glück gestern nicht fiel – werden spezielle Hauben auf die Betten gesetzt.
Ich fand es auch nicht so schön, alleine zu Hause zu sitzen, obwohl es nur der eine Abend war. Jedenfalls bin ich froh, dass er nun wieder daheim und ganz glücklich über das Ergebnis ist (auch wenn’s im Moment noch nicht so richtig schick aussieht).
Montag, 2. März 2009
Kater mit Mantel und Degen
Kürzlich war in der Presse zu lesen, dass Socks, die ehemalige Präsidentenkatze gestorben ist. Socks gehörte Clintons Tochter und lebte von 1993 bis 2001 im Weißen Haus. Und man erfuhr weiter: “Socks war eine Tuxedo-Katze – schwarz mit einem weißen Hals und weißen Pfoten.”
Tuxedo-Katze? Eine Rasse konnte das nicht sein, davon hatte ich noch nie gehört. Tuxedo hätte ich für eine Stadt in Texas gehalten, aber nicht mit einer Katze in Verbindung gebracht. Also ab zur Suche ins Internet. Dabei lernte ich, dass Tuxedo zwar auch eine Stadt in Texas, vor allem aber die US-amerikanische Bezeichnung für einen Smoking ist. Einen Hinweis auf eine Tuxedo-Katze fand ich auf deutschsprachigen Seiten nicht, erst in der englischen Wikipedia wurde ich fündig: Bicolor cat.
Eine Tuxedo-Katze ist also zweifarbig (schwarzweiß), wobei nur Gesicht, Hals, Brust und Pfoten weiß sind, sodass es aussieht, als trüge sie einen Smoking.
Eine andere Variante der zweifarbigen Katzen nennt man im Englischen “mask-and-mantle”, also “Maske und Umhang”. Diesem Fellmuster würde ich Rico zuordnen.
Bei “Maske und Umhang” muss ich unweigerlich an solche Figuren wie Zorro und die Musketiere denken. “Fehlt nur noch der Degen”, dachte ich laut nach. Seitdem nennen wir Rico manchmal spaßeshalber den “Mantel-und-Degen-Kater”.
In Weiß
Nach sieben Jahren war es an der Zeit, Flure und Treppenhaus zu streichen. Gerade die Deckenschräge über der Treppe war doch schon – sagen wir mal – ein wenig nachgedunkelt. Ich male hin und wieder ganz gern ein paar Wände an, die Decke liegt mir nicht ganz so sehr, aber ich mache es auch. Doch das Streichen in solch luftigen Höhen ist doch sehr umständlich und mühsam, daher hat der Mann freundlicherweise einen Maler engagiert. Wie dringend notwendig ein neuer Anstrich in bestimmten Regionen war, zeigte sich, nachdem er die Kanten frisch bepinselt hatte.
Der Assistent musste natürlich genau gucken, ob die Folie auch richtig liegt:
Nun erstrahlt alles wieder in frischem Weiß:
Und eine neue Deckenleuchte haben wir auch angebracht:
Dienstag, 3. März 2009
Die CeBIT ist ausgebrochen …
… und mit ihr die irren Autofahrer. Es geht kaum auf eine Kuhhaut, was mir allein heute Morgen auf dem kurzen Weg zur Arbeit begegnet ist. Dabei sind es nicht einmal Besucher von außerhalb, die sich nicht auskennen und für die ich Verständnis habe, sondern zu neunzig Prozent zeigten Autofahrer mit hannoverschem Kennzeichen ein merkwürdiges Verhalten. Da waren zum einen die beiden Autos, die sich mit 80 Stundenkilometern auf der linken Spur an den rechts mit 78 Stundenkilometern fahrenden Autos vorbeiquälten. Gefühlte Stunden später hatten sie es endlich geschafft und ich konnte vorbeirollen. An der nächsten Auffahrt zum Schnellweg machte ein rechts fahrendes Auto einem auffahrenden Fahrzeug Platz, jedoch offensichtlich ohne einen Blick nach hinten zu werfen, ob da jemand mit der erlaubten Geschwindigkeit kommt. Nein, man kriecht mit ungefähr 60 km/h nach links und zwingt die Nachfolgenden zum heftigen Abbremsen. Kurz vor der Abfahrt zum Messeschnellweg durfte ich eine Frau am Steuer bewundern, die mit ihrer Nase an der Windschutzscheibe klebt. Offenbar versuchte sie auf diese Weise genauer zu ergründen, warum es an den Schildern so ungewohnt gelb blinkte. Ein Stück weiter befand sich wieder eine Schnecke auf der linken Fahrbahn, die sich erst lange, lange überlegen musste, ob sie vielleicht doch auf die freie rechte Fahrbahn wechseln soll, aber dann bitte schön auch ganz, ganz langsam. Zu guter Letzt kreuzte noch ein von links kommender Radfahrer meinen Weg, der sich halsstarrig den Verkehrsregeln widersetzte und sich in waghalsigem Manöver zwischen zwei Autos vor mir durchschlängelte. Da hatte er aber Glück, dass die sich nur sehr langsam der Kreuzung genähert hatten.
Zum Glück war ich schon darauf eingestellt, den Schnellweg erst eine Ausfahrt später zu verlassen. Vor drei Jahren hatte ich nämlich gar nicht mitbekommen, dass die CeBIT schon angefangen hat und bin prompt auf dem zur Anreisezeit einspurigen Messeschnellweg gelandet.
Mittwoch, 4. März 2009
Moni und Lizzy beim Tierarzt
Gestern war ich mit den beiden Katzenmädels beim Tierarzt. Moni sollte ja noch einmal wegen ihrer Nierenerkrankung kontrolliert werden und bei Lizzy wollte ich erst einmal nachschauen lassen, ob sie auch Zahnprobleme hat. Leider hat Moni nach wie vor eine Zahnfleischentzündung, die ihr aber so nicht anzumerken ist, denn sie frisst ordentlich. Sie ließ sich wieder ganz brav die vier Röhrchen Blut abnehmen und es wurde ins Labor geschickt. Lizzy hat auch etwas Zahnstein und eine leichte Zahnfleischentzündung. Das Blutabnehmen wäre bei ihr allerdings nicht möglich gewesen, denn die kleine Zicke knurrte schon während der normalen Untersuchung, sodass das Herz zunächst gar nicht abgehört werden konnte. Als der Chef zufällig in den Behandlungsraum kam, bat ihn die Assistenzärztin, das noch einmal zu kontrollieren. Bis auf einen etwas schnellen Herzschlag wegen der Aufregung war aber alles in Ordnung. Bei Lizzy könne man eine Zahnsanierung unter Narkose vornehmen, sagte er, und bei dieser Gelegenheit auch Blut abnehmen. Sie sei jetzt viel zu gestresst und das würde so nicht gelingen. Lizzy durfte also ohne weitere Behandlung wieder in den Transportkorb steigen.
Heute rief die Assistenzärztin an und teilte mir den Laborbefund mit. Monis Nierenwerte hätten sich verbessert, aber leider seien sie immer noch schlecht und müssten mit Diätfutter und dem Futterzusatz Ipakitine behandelt werden. Außerdem sei die Leukozytenanzahl erhöht, was auf eine Entzündung hinweise. Wenn es irgendwie möglich sei, solle ich eine Urinprobe von ihr nehmen. Wie ich das anstellen soll, ist mir bisher noch schleierhaft.
Donnerstag, 5. März 2009
Katzen und ihre Ernährung
Bei vier Katzen ist es schwierig zu koordinieren, wer wann was fressen darf. Da sie zu unterschiedlichen Zeiten Hunger haben, handhaben wir es so, dass zumindest immer Trockenfutter zur Verfügung steht.
Als im August bei Moni eine chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert wurde, verordnete der Tierarzt ein spezielles Diätfutter. Dies stellte mich vor die Herausforderung, einer Katze das Diätfutter und den drei anderen das normale Futter möglichst immer zur passenden Zeit zur Verfügung zu stellen. Ich gab mein Bestes und jonglierte einige Zeit mit den verschiedenen Fressnäpfen. Aber natürlich wollen die lieben Miezen immer nur das Futter, das sie nicht fressen sollen, und Moni ist da besonders eigen:
Moni geht in die Küche, ich stelle das Diätfutter hin. Moni schnuppert daran und geht weg. Eine andere Katze kommt in die Küche und geht zum Fressnapf. Ich nehme das Diätfutter schnell weg und stelle das normale hin. Die Katze frisst. Moni kommt zurück und will auch fressen. Ich stelle ihr das Diätfutter hin. Moni guckt und frisst nicht, die andere Katze stürzt sich auf das Diätfutter, Moni geht zum normalen Futter …
Da es für eine nierenkranke Katze immer noch besser ist, normales Futter zu fressen als gar nichts, habe ich sie dann gelassen. Außerdem hatte Moni ein halbes Kilogramm abgenommen, und es war wichtig, dass sie wieder zunahm. Sie fraß auch problemlos das Diätfutter, aber eigentlich nur, wenn es da stand und ich es nicht speziell für sie aus dem Schrank geholt hatte. Vermutlich hat sie immer den Verdacht, man wolle sie vergiften, wenn man ihr etwas Spezielles anbietet. Das Diätfutter haben wir verbraucht, immer schön vermischt mit dem “normalen”. Doch da es für die gesunden Katzen nicht geeignet ist, musste eine andere Lösung her.
Supermarktfutter ist für Katzen nicht optimal, das ist klar. Neben den nicht genauer definierten sogenannten “tierischen Nebenprodukten” sind da viel zu viele Zusatzstoffe enthalten, die in Tierfutter nichts zu suchen haben und das Trockenfutter enthält eine große Menge Getreide. Früher habe ich mir da keine Gedanken gemacht und einige Katzen wie zum Beispiel unser schwarzer Kater Tommi (mit 18 an Altersschwäche gestorben) wurden auch ohne besonderes Futter alt und waren immer gesund.
Vor ungefähr zehn Jahren habe ich angefangen, das etwas bessere Trockenfutter aus der Zoohandlung zu füttern. Es wurde von allen problemlos akzeptiert und gemocht. Versuche mit Nassfutter gab ich auf, sie verweigerten es einfach.
Schaut man aber genauer auf die Zusammensetzung, dann ist auch dieses Futter nicht so richtig gut, und selbst das vom Tierarzt verordnete Diätfutter enthält einen großen Anteil an Getreide.
Nach einiger Suche im Internet bin ich mittlerweile bei einem “biologisch angemessenen” Trockenfutter gelandet. Das aus Kanada stammende Orijen finde ich besonders interessant, denn es enthält 75 % Fleisch/Fisch, 25 % Gemüse und Früchte und erfreulicherweise keinerlei Getreide. Wenn man bedenkt, dass Katzen Fleischfresser sind und hin und wieder ein paar Grashalme knabbern, ist es erstaunlich, wie so manch namhafter Hersteller sein angebliches Premiumfutter mit hohem Getreideanteil als natürliche Katzenernährung bewirbt. Dann frage ich mich, warum ich in meinem ganzen Leben noch keine Katze gesehen habe, die ein Getreidefeld abfrisst oder ein Brötchen verschlingt.
Das Trockenfutter wird gern gefressen, aber es gab bisher noch bei keiner Trockenfuttersorte Probleme. Anders verhält es sich beim Nassfutter, da verweigert man gern einmal die hochwertigen Sorten. Egal ob Brei oder die feinsten Geflügelfilets – wenn’s nicht schmeckt, muss ich notgedrungen etwas Stückchen in Soße von den gängigen Supermarktsorten dazumischen, um nicht alles wegwerfen zu müssen. Am besten gehen noch die Schlemmertöpfchen von Grau weg, und offensichtlich schmeckt auch eine neue Sorte, die es bei Fressnapf seit kurzem gibt. Aber da fehlen mir noch die Langzeitversuche.
Mit rohem Fleisch kann sich sowieso nur Lizzy hin und wieder anfreunden, aber zwei Häppchen Rind sind dann auch genug. Wenigstens fängt sie hin und wieder eine Maus und isst sie dann meistens auch auf.
Sonntag, 8. März 2009
Nass wie ein Schwamm
Ursprünglich hatte ich gestern vorgehabt, ein wenig im Garten zu arbeiten. Schließlich müssen einige Sträucher und die Rosen zurückgeschnitten werden. Doch daraus wurde nichts. Es hatte vorher so viel geregnet, dass der Rasen nass wie ein Schwamm war. Also habe ich nur die Clematisen zurückgeschnitten, an die kam ich bis auf eine von der Terrasse aus ran. Leider zeigt sich nun endgültig, dass unser Pfirsichbäumchen nicht mehr lebt. Da treibt nichts mehr aus, absolut nichts. Schade, so ein paar Pfirsiche im Sommer wären ganz nett gewesen, aber einen neuen Baum werde ich wohl nicht mehr pflanzen. Entweder kommt das Rankgestell mit der blauen und der weißen Clematis an diese Stelle oder ich pflanze den Bauernjasmin vom Beet gegenüber um.
Montag, 9. März 2009
Impfung
Heute war ich mit den beiden Jungs zur Impfung beim Tierarzt. Besonders Sammy wurde wegen seiner imposanten Größe sehr bewundert. Rico hat beim Autofahren gemaunzt und ein bisschen gemeckert, als im Popo Fieber gemessen wurde. Es ist aber alles bestens bei den beiden, Sammy hat sogar ausgezeichnete Zähne ohne den geringsten Zahnstein und er wird immerhin im Sommer schon sieben. Ich hatte schon die Befürchtung, es könnte bei ihm auch anfangen. Für Moni habe ich noch Diätfutter mitbekommen, und dann war ich alles in allem um einhundert Euro ärmer.
Mittwoch, 11. März 2009
Sabine ist altmodisch
Vornamen lösen Vorurteile aus, das fanden Psychologen der TU Chemnitz heraus. Außerdem zeigten Untersuchungen, dass man allein anhand des Vornamens das Alter der Person recht gut einschätzen kann.
Stimmt, dachte ich, als ich das las. Ich habe in den letzten Jahren keine Geburtsanzeige mit dem Namen “Sabine” gelesen oder von einem kleinen Mädchen gehört, dem man diesen Namen gegeben hatte. Die Untersuchung bestätigt das:
” … gilt heute als ebenso altmodisch wie Sabine, die vor 42 Jahren auf Platz eins rangierte.”
Immerhin waren meine Eltern sozusagen Trendsetter bei der Namenswahl, denn erst im Jahr 1967 belegte der Name “Sabine” Platz eins.
Ich habe also einen altmodischen Namen, aber auch Jörg fällt in diese Kategorie, und ich bin mir sicher, dass auch meine Schwester Ute dazugehört, auch wenn der Name in den Listen nicht auftaucht. Dagegen kann sich meine Nichte Jana freuen, denn sie hat einen zeitlosen Namen und ist damit besser dran als die Kinder mit Modenamen.
Der Psychologe rät nämlich den Eltern, ihren Kindern zeitlose Namen zu geben. Er sagt im Namen der Kinder:
“Sie wollten weder exotische Namen, die sie stets buchstabieren müssten, noch solche, an denen man noch im hohen Alter ihr Geburts-Jahrzehnt ablesen könne.”
Würde man also heute ein Ungeborenes fragen, wie es denn auf keinen Fall heißen möchte, dann müsste es laut der Studie antworten: “Wilhelm oder Luise, weil ich dann schon von Geburt an alt bin, Lea oder Leon, weil man dann gleich weiß, dass ich Anfang des 21. Jahrhunderts geboren bin, und auch nicht Latisha Shanya (latischa schaneija) oder Justin Ryan (dschastin reien), weil das alle immer falsch aussprechen oder falsch schreiben.”
Der Zeitungsartikel: Olaf ist alt, Laura ist jung
Die Studie: Ein Vorname sagt mehr als 1000 Worte – Zur sozialen Wahrnehmung von Vornamen.
Freitag, 13. März 2009
Krabat
Das Buch “Krabat” von Otfried Preußler habe ich erst sehr spät gelesen, es muss vor ungefähr drei Jahren gewesen sein. Als ich dann las, dass die Geschichte verfilmt wird, freute ich mich sehr und wartete ungeduldig auf den Kinostart. Allerdings sind wir keine großen Kinogänger – um es genau zu sagen, waren wir im Jahr 1998 zum letzten Mal im Kino. “Titanic” haben wir damals im Kinopolis im Main-Taunus-Zentrum gesehen. Also ist es nicht verwunderlich, dass wir nicht zum Start des Filmes im Kino saßen. Dann hatten wir die Idee, während unseres Urlaubs am Jahresende eine Nachmittagsvorstellung zu besuchen, aber auch das haben wir nicht in die Tat umgesetzt. Also hieß es auf das Erscheinen der DVD zu warten. Am Mittwochnachmittag entdeckte ich im Verleihshop meines Vertrauens, dass es endlich soweit war und ich klickte sofort auf “leihen”. Gestern lag der Umschlag im Briefkasten und wir konnten uns einen schönen Filmabend machen. Und es hat sich wirklich gelohnt, dieser Film erhält von mir das Prädikat “unbedingt mehrmals sehenswert”.
Sonntag, 15. März 2009
Holzlager
Der Mann des Hauses bastelt gern, und zum Glück gab es auch wieder Bedarf für ein Bauwerk. Im Oktober 2007 entstand dieser riesige Holzstapel im Vorgarten. Damit das Holz bei Regen und Schnee nicht ständig wieder nass wird, erhielt es eine Decke aus blauer Plane. Das war zweckmäßig, aber nicht besonders dekorativ. Nun hält eine solche Plane nicht ewige Zeiten, denn sie ist ständig Wind und Wetter ausgesetzt. Außerdem wird diese Abdeckung spätestens dann unpraktisch, wenn man Holz zum Heizen von dem Stapel nehmen möchte.
Also dachte sich der Mann, ich baue ein Holzlager, machte einen Plan und kaufte dann die Einzelteile ein.
Den vorderen Teil des Gestells montierte er schon einmal auf der Terrasse zusammen.
Am Freitagnachmittag erfolgten das Aufstellen und der Aufbau der hinteren Balken. Als ich nach Hause kam, sah es schon so aus:
Hier die Montage der Dachbretter – der Assistent ist natürlich immer dabei.
Ein Blick aus der oberen Etage:
Zum Schluss kamen noch einige Lagen Dachpappe auf die Bretter.
Jetzt folgen noch ein paar Feinarbeiten und dann steht das neue Holzlager. Optisch passt es viele besser in den Garten als der “blaue Wal”, vor allem sieht man das Holz jetzt richtig.
Ich habe währenddessen am Samstag die Zeit und das einigermaßen gute Wetter genutzt, um ein paar Sträucher und Rosen zurückzuschneiden. Noch ist einiges zu tun, aber immerhin habe ich einen Anfang gemacht.
Montag, 16. März 2009
Tatort aus Hannover
Gestern gab es wieder einmal einen Niedersachsen-Tatort, der in Hannover spielte. Ich hatte vorher schon in der Tageszeitung von den Dreharbeiten gelesen und wusste, dass die Polizeidirektion in eine leerstehende Etage des Bredero-Hochhauses verlegt worden war. Außerdem wurde von Aufnahmen einer nächtlichen Schießerei in der Oststadt berichtet, die aber dann im Film gar nicht zu sehen war. Dann kam die Kleingartenkolonie. Wer hat’s gesehen? Im Film wurde sie “Kleines Glück” genannt, doch an der Einfahrt konnte man groß und deutlich “Gartenheim” lesen. Das hätte ich doch für den Dreh mit einem neuen Schild überklebt. So jedoch erkannte ich, dass es sich um Kleingärten südlich der Lange-Feld-Straße in Kirchrode handelt, an denen ich wochentäglich immer vorbeifahre.
Nachtrag 09.02.2011:
Im Oktober 2009 hinterließ hier ein Besucher einen Kommentar, in dem er meine Lagebeschreibung als “puren Schwachsinn” bezeichnete. Lange musste ich warten, bis dieser Tatort wiederholt wurde, doch kürzlich war es soweit und ich kann nun mit Filmausschnitt und Straßenansicht zeigen, dass ich es selbstverständlich richtig erkannt habe. Recht haben mag der Kommentator mit dem Garten, aber die gefilmte Straße ist auf jeden Fall die Lange-Feld-Straße.
Hier zwei Bilder aus dem Film:
Und dies ist die Straßenansicht auf meinem Heimweg:
Sonntag, 22. März 2009
Wehwehchen
Gestern Nachmittag habe ich kurz entschlossen noch ein paar Büsche im Garten zurückgeschnitten, denn schließlich sollte es heute und die nächsten Tage regnen.
Am Abend hatten wir Besuch und mir ging es auch noch gut.
Heute gegen Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf, außerdem hatte ich das Gefühl, nicht mehr richtig Luft zu bekommen. Die Atemwegsbeschwerden ordnete ich im Halbschlaf dem einsetzenden Pollenflug zu, dem ich gestern ausgesetzt war. Ich quälte mich aus dem Bett und nahm eine Tablette gegen die Allergie. Ob die Kopfschmerzen wohl auch damit zu tun hatten? Rotwein löst auch manchmal Kopfschmerzen aus, doch das habe ich in den letzten Jahren nicht mehr erlebt, die Gefahr ist möglicherweise bei trockenem Wein geringer.
Später wurde ich erneut wach, dieses Mal mit einem eindeutigen Ziehen im Unterleib. Ach nein, auch das noch! Ich hatte es zwar schon seit zwei Tagen erwartet, aber es kommt dann doch immer irgendwie überraschend.
Als ich dann endgültig wach war, nahm ich Tabletten gegen die Frauenbeschwerden und musste zudem feststellen, dass mich eine Erkältung befallen hatte. Leichte Halsschmerzen, geringer Husten, nur ein wenig Nasenverstopfung, aber insgesamt ein Krankheitsgefühl innerhalb der Atemwege legten mich heute lahm.
Ich legte mich also beinahe direkt vom Bett auf das Sofa und verbrachte den Nachmittag mit den restlichen Folgen vom “Das Perfekte Dinner” von letzter Woche und einer Folge von “Goodbye Deutschland”.
Gegen Abend ging es mir wieder besser, denn ein vernünftiger Arbeitnehmer nimmt sich schließlich seine Krankheit nur am Wochenende und ist am Montag wieder fit.
Aber: Mehr Krankheit brauche ich nicht, für dieses Jahr reicht es!
Donnerstag, 26. März 2009
“Drei Tage …
… war der Frosch nun krank. Jetzt raucht er wieder, Gott sei dank.”
Drei Tage Erkältung hätten mir auch gereicht, aber es zieht sich. Der Husten ist unangenehm, gestern musste ich sogar vorzeitig die Personalversammlung verlassen, weil ich einen derart starken Hustenreiz hatte, dass ich die gesamte Aula niedergehustet hätte. Ich habe mir dann nach der Arbeit erst einmal ein Medikament gegen den Husten besorgt. Muskelkater macht das Husten übrigens auch, ich spüre ihn im gesamten Oberkörper. Aber sonst ist es nicht weiter schlimm, der Kopf ist zum Glück so weit klar, dass ich die anstehenden Abschlussarbeiten für Deutsch und Englisch diese Woche flott umarbeiten konnte. Der “schlimme” Brocken folgt jedoch noch, denn für Mathematik ist diese Arbeit um ein Vielfaches aufwändiger.
Wenn alles geschafft ist, bin ich vielleicht auch ein bisschen geschafft und werde meinen Urlaub im Mai sehr genießen.
Biskuiteier zu Ostern
An den Suchanfragen, die auf meinen Rezeptseiten landen, kann ich meistens ganz gut die Jahreszeit ablesen. Im Herbst sucht man verstärkt nach Zwiebelkuchen, vor Weihnachten und Silvester ist der Kartoffelsalat dran und in den letzten Tagen wurden einige Besucher verzeichnet, die über den Begriff “Biskuiteier” auf den Küchenseiten landeten.
Dadurch kam ich auf die Idee, dieses Jahr zu Ostern wieder einmal diese Biskuiteier zu backen. Zum einen, weil sie lecker sind, zum anderen natürlich, weil ich unbedingt bessere Fotos zum Rezept machen muss! Im Jahr 2002 habe ich dieses Gebäck zum letzten Mal zubereitet, damals waren wir ganz frisch im Haus und hatten noch nicht einmal eine Terrasse.
Dieses Mal werde ich die Teile kleiner machen, denn sie waren damals recht mächtig, und außerdem könnte der Schokoladenüberzug hübscher aussehen.
Übrigens gibt es die Biskuiteier nur in Bäckereien im Kreis Groß-Gerau in Hessen, selbst auf der anderen Rheinseite in Mainz sind sie unbekannt. Möglicherweise haben sie sich im Laufe der Zeit auch in andere Regionen verbreitet, immerhin bin ich schon vor über zehn Jahren nach Niedersachsen “ausgewandert”.
Donnerstag, 2. April 2009
“Herr”licher Ersatz
Vor nicht ganz zwei Jahren musste ich feststellen, dass sich meine Lieblingsjacke von mir verabschieden wollte.
Hier gibt es ein Foto von mir aus dem Jahr 2002 in der braunen Antiklederjacke:
Die Trennung fiel mir sehr schwer, denn wie ich es erwartet hatte, fand ich keinen akzeptablen Ersatz. Einmal hätte ich fast eine recht hübsche Jacke gefunden, aber als ich mich entschieden hatte, sie zu bestellen, war sie nicht mehr im Sortiment. Also blieb die alte Jacke noch hängen und die etwas brüchigen Stellen wurden ohnehin von meinen langen Haaren verdeckt.
Als aber vor ein paar Tagen der Frühling ausbrach und es zu warm für die Winterjacken wurde, musste ich mich erneut mit der Frage einer Neuanschaffung beschäftigen. Ich besuchte diverse Läden im Internet und war wieder einmal enttäuscht von den Angeboten in der Damenkollektion. Die meisten Jacken sind mir zu kurz und zu eng. Bis zum Hintern sollte sie schon reichen und ich möchte auch einen Pullover darunter tragen können. Ich kam also auf die Idee, einen Blick in die Herrenabteilung zu werfen. Bei den gängigen Versandhäusern fand ich auch nichts Passendes, aber schließlich entdeckte ich bei einem Lederwarenshop genau das Richtige und darüber hinaus noch im Preis reduziert. Am Montagabend bestellt, per PayPal bezahlt, am Dienstag wurde das Paket verschickt und gestern traf es bei mir ein. Ich bin sehr zufrieden und die alte Jacke kann jetzt ausrangiert werden.
Das ist die neue Jacke, allerdings kann man nicht so sehr viel erkennen, Schwarz lässt sich eben schlecht fotografieren:
Übrigens gefällt dem Mann die Jacke so gut, dass er nun auch eine haben möchte. Er muss sich aber leider noch gedulden, denn im Augenblick gibt es die in Frage kommenden Modelle nicht in der richtigen Größe.
Samstag, 4. April 2009
Neue Außenmöblierung
Am Dienstag haben wir die Gartenmöbel aus der Hütte geholt und wieder auf der Terrasse aufgebaut. Mir ist dabei gleich wieder die weiße Bank unangenehm aufgefallen, denn der Kunststoff ist im Laufe der Jahre grau und fleckig geworden. Das lässt sich auch nicht durch Reinigung beseitigen, das sitzt einfach drin. Insgesamt machen die schlichten Kunststoffmöbel keinen sehr guten Eindruck mehr. Im letzten Jahr hatten wir uns schon einmal im benachbarten Gartencenter neue Möbel angeschaut, aber die Anschaffung dann doch vertagt.
Am Mittwoch, als ich gerade im Auto saß, um mich auf den Heimweg zu machen, rief der Mann an und fragte, ob wir uns im Gartencenter treffen wollten. Ich hatte zwar kürzlich davon gesprochen, eine neue Pflanze für den großen Blumenkasten zu kaufen, aber ob er daran gedacht hatte? Ich hatte eine andere Ahnung: “Wir schauen uns mal die Gartenmöbel an …”
Um es kurz zu machen: Wir haben noch einmal die Möbel angeschaut, die wir im letzten Jahr schon ausgesucht hatten, kurz probegesessen und dann gekauft. Geliefert wurden sie am Donnerstagvormittag.
Gestern war es richtig schön warm und sonnig, und da man es wagen konnte, sogar am Abend noch draußen zu sitzen, haben wir die neue Möblierung gleich mit dem passenden Essen vom Grill eingeweiht.
Auf die Polster müssen wir unter Umständen noch bis zu vier Wochen warten, es kann nämlich sein, dass sie erst auf Bestellung genäht werden, falls sie nicht mehr auf Lager sein sollten.
Unsere alten Kunststoffmöbel habe ich gestern schnell noch bei einer Kleinanzeigenzeitung ins Internet gesetzt. Heute Vormittag entdeckte ich eine E-Mail von einem Interessenten, den ich auch gleich anrief und einen Termin mit ihm ausmachte. Nachmittags kam dann ein junges Pärchen vorbei und nahm die alten Sachen für 25 Euro mit. So hat sich noch jemand darüber gefreut und wir brauchten sie nicht zur Mülldeponie zu bringen.
Sonntag, 5. April 2009
Das blaue Wunder von Linden
Bereits zweimal war ich im Frühjahr zur Blausternblüte auf dem Lindener Bergfriedhof. Dieses Jahr war es ein “Muss”, denn die nicht mehr ganz neue Kamera sollte zeigen, ob sie vernünftige Fotos von diesen blauen Blümchen machen kann.
Gestern war das Wetter nicht optimal, weil die Sonne nicht so richtig durchbrechen wollte, aber leider war es der einzige Tag, an dem ich Zeit dafür hatte. Heute findet nämlich wie auch schon am vergangenen Sonntag das Scillablütenfest statt, und ich wollte schon gern Natur und keine Menschenmassen fotografieren. Und wer weiß, wie lange die blauen Blümchen noch blühen …
Also auf nach Linden, hinauf auf den Berg und viele, viele Fotos machen! Selbst an diesem Samstag zwischen elf und zwölf Uhr waren schon einige Leute dort unterwegs, sodass es für mich immer wieder hieß: warten, warten, warten, denn Spaziergänger mitten im Bild machen sich nicht immer so gut, vor allem, wenn sie leuchtend rote Jacken tragen.
Dieses Mal bin ich wirklich zufrieden mit den Fotos, denn manche Male vorher fragte ich mich, warum ich nicht bei meiner kleinen Coolpix geblieben bin.
Meine Fotos von der Blausternblüte aus den Jahren 2006 und 2007 gibt es hier zu sehen: Scillablüte auf dem Lindener Berg. Aktuelle Bilder werde ich demnächst ergänzen.
Dienstag, 7. April 2009
Lenda und Märit
Meine erste Frage heute beim Nachhausekommen: “Haben wir genug zu essen da? Ich habe nämlich Lenda und Märit aus Fanaholm mitgebracht!”
Gäste aus Skandinavien? Fast richtig. Genauer gesagt kommen sie aus Schweden und bleiben dauerhaft bei uns. Ich war nämlich im blau-gelben Möbelhaus (und freue mich jedes Mal, dass es nun so nah auf dem Expo-Gelände liegt) und habe Tischläufer (Märit) und Tischsets (Lenda) für unseren neuen Terrassentisch gekauft. Außerdem musste noch ein Fanaholm-Bilderrahmen für ein neues Bild mit in den Einkaufswagen.
Freitag, 10. April 2009
Leckere Eier
Gestern Abend habe ich die Biskuiteier in meiner genialen neuen Silikonbackform gebacken. Insgesamt vier Backgänge, dann hatte ich 19 Stück fertig. Zwanzig hätten es sein sollen, aber beim ersten Durchgang hat der Teig nicht ganz gereicht. Also habe ich beim zweiten Teig ein Ei und etwas Mehl mehr genommen, außerdem das Ganze noch viel behutsamer vermengt, sodass die zweite Ladung Gebäck um einiges besser geworden ist. Aber kein Wunder bei mir als sehr seltenen Bäckerin, Kuchen gibt es bei uns vielleicht ein- bis zweimal im Jahr.
Heute fand die Vollendung des Ostergebäcks statt, und obwohl ich keine begnadete Dekofrau bin, sieht es recht hübsch aus. Es schmeckt übrigens auch, das haben wir heute Nachmittag schon getestet. Und so sehen die “Eier” aus:
Sie sind längst nicht so groß wie ich sie vom Bäcker früher kenne, dort oben auf dem Foto liegen zwei auf einem Kuchenteller nebeneinander, und diese Größe finde ich ideal. Mein Rezept auf meinen Küchenseiten werde ich demnächst noch aktualisieren, vor allem die neuen Fotos einbauen.
Die Backform habe ich nach längerer Suche im Internet gefunden, denn ich dachte mir, es muss etwas Besseres als selbstgebastelte Alufolienstreifenringe geben und vielleicht finde ich etwas in Eierform. Erstaunlich ist, dass diese Backform aus Italien stammt, dort muss es vermutlich ähnliches Gebäck geben.
Das ist die Backform:
Man findet sie im Internet in diversen Online-Shops, wenn man nach “Silikonbackform Half Egg” oder “Silikonbackform halbe Eier” sucht.
Donnerstag, 16. April 2009
Das war Ostern
Nun haben wir Ostern auch schon wieder hinter uns. Während wir im letzten Jahr Ostern im Winter feiern mussten, durften wir in diesem Jahr das fast schon sommerliche Wetter genießen. Ich genoss es nur in Maßen, denn im Augenblick fliegen verstärkt die aggressiven Birkenpollen. Trotzdem konnte ich wenigstens am Freitag im Garten arbeiten, denn im Moment gibt es noch viel zu tun. Ich musste leider das Pfirsichbäumchen ausgraben, da es aus irgendwelchen Gründen die letzten Monate nicht überlebt hatte. Zwar zeigte sich vor ein paar Tagen noch ein einzelner, winziger Trieb, aber das würde nichts mehr werden. An seiner Stelle sitzt nun der Bauernjasmin, dem es im Beet gegenüber schon zu eng geworden war.
Am Samstag wachte ich mit Kopfschmerzen und trockenem Hals auf, und ich ließ die Gartenarbeit lieber sein. Immerhin habe ich herausgefunden, dass ich während der Birkenpollenflugzeit wirklich regelmäßig die Tabletten nehmen muss, damit sie wirken. Ich verzichte ja gern auf Medikamente und nehme sie nur bei Bedarf. Aber es ist wohl nicht sinnvoll, an pollenflugschwachen oder -freien Tagen auf die Tablette zu verzichten, weil es dann wieder schlimmer wird.
Am Sonntag haben wir einen Tag auf der Terrasse verbracht, ich habe mich endlich wieder einmal in ein Buch vertieft, während der Mann Holzstücke hin- und hergetragen hat. Die letzte große Ladung Brennholz aus dem Wald muss zunächst verstaut und in den nächsten Wochen auch noch kleingehackt werden.
Außerdem haben wir einen Teil der Biskuiteier verspeist. Mein Rezept hier kam natürlich für alle Osterbäcker in diesem Jahr zu spät, aber man kann es sich fürs nächste Jahr merken und vielleicht auch bis dahin eine Backform kaufen. Bei den Online-Shops muss man schon sehr auf die Versandkosten achten. Meine erste Bestellung hatte ich spontan abgebrochen, als ich sah, dass ich für diese 8 Euro teure Form knapp 7 Euro Versandkosten zahlen sollte. Entweder braucht man noch andere Dinge und bestellt mehr oder man sucht weiter. Ich habe schließlich “nur” 4,90 Euro für den Versand bezahlt, das konnte ich gerade noch akzeptieren.
Am Montag haben wir den Ostermarkt auf dem Rittergut Brüggen besucht.
Es war schön anzuschauen, was dort alles verkauft wurde, aber gekauft haben wir dann doch nichts. Es gab zwar diese hübschen Holzkatzen, doch auf unserem einzigen niedrigen Zaun würde man sie nicht sehen, wenn im Sommer alles zugewachsen ist.
Dann überlegten wir noch, ob wir eine solche Gartendekoration mit Kugel kaufen sollten. Auf der Wiese mit all den anderen Dekorationen zusammen sah es hübsch und bunt aus, aber als einzelnes Stück gefiel sie mir doch nicht so gut. Immerhin konnte ich aber ohne Probleme das Rittergut auf dem Kopf stehend fotografieren.
Dienstag, 21. April 2009
Samstag, 25. April 2009
Durchatmen
Es – ist – geschafft!
Fünf Wochen lang hatte ich mit der Umarbeitung von Abschluss- und Vergleichsarbeiten für blinde Schüler zu tun. Nicht nur ich allein natürlich, aber meine beiden Kollegen hatten das Glück, sich durch Urlaub nur drei Wochen damit befassen zu müssen. Die Anpassung der Arbeiten ist immer wieder ein Riesenaufwand, denn in vielen Fällen muss sie für jeden Schüler individuell geschehen. Dabei sind die Dateien und Ausdrucke noch das kleinere Übel, viel Aufwand erfordern die Abbildungen, die in taktiler – also tastbarer – Form angefertigt werden müssen, und teilweise sind auch Modelle notwendig. Zu guter Letzt steht man selbstverständlich noch unter Zeitdruck, denn die Arbeiten müssen zu einem Termin X wieder beim Kultusministerium abgeliefert werden, damit sie von dort rechtzeitig an die Schulen verteilt werden können. Wir sind jedes Jahr froh, wenn die Sache erledigt ist und hoffen, dass kein Schüler nachschreiben muss, denn für die Nachschreibetermine gibt es natürlich andere Arbeiten.
Also kann ich jetzt wieder durchatmen, es liegen vier “normale” Arbeitstage vor mir und dann gehe ich erst einmal für zwei Wochen in Urlaub.
Sonntag, 26. April 2009
Eiförmig
Wenn aus dem Drucker statt Kreisen eiförmige Dinger herauskommen, dann hat das nichts mit Ostern zu tun. Ostern ist ja schließlich schon vorbei, und trotzdem wollte mich das Gerät damit ärgern. Es kann doch nicht so schwierig sein, eine kreisrunde CD mit einem ebenso geformten Bild zu bedrucken. Hm. Andere Software ausprobiert, falsch machen kann man wahrhaftig nichts, aber wieder kam ein einförmiges und viel zu kleines Bild heraus. Ich war schon nahe dran zu glauben, dass es am Netzwerk liegt. Schließlich muss das Bild durch das Kabel in den Keller gepresst werden, wer weiß, ob es auf dem Weg dahin nicht verformt wird. Ernsthaft darüber nachgedacht kann man aber nur zu dem Ergebnis kommen, dass es vermutlich ein Problem des Druckertreibers ist. Also setzte ich mich an den Rechner, an dem der Drucker direkt angeschlossen ist, und es funktionierte einwandfrei: kreisrunder, formatfüllender Druck auf einer runden Scheibe.
Frau Genommen
In der Fernsehwerbung: Frau Nuschel schmeichelt Mr. Charming Clooney und lenkt ihn ab, um an das scheinbar letzte Espressokäpselchen zu gelangen. Verwunderlich, es gibt noch einen Haufen davon, denn Mr. Clooney holt sich gleich ein neues. Dieses will er sich auf keinen Fall abluchsen lassen. Als sich die nächste Frau mit demselben Trick nähert (“Sind Sie nicht …”), erkennt er sofort, dass auch sie eine vom Stamme Nimm ist und weist sie ab: “Nein. Sie müssen Frau Genommen sein.”
(“Frau Genommen” ist die Übersetzung des Mannes beim Anschauen dieses Werbespots. Und, ähm, genau genommen sagt George: “You must be mistaken” und nicht “Miss Taken”.)
Montag, 27. April 2009
Gehacktes
Gestern im Fernsehen: Eine junge Frau lässt ihren Ärger an der Tastatur eines Notebooks aus und das wilde Herumgehacke hört sich an, als käme es von einer alten Schreibmaschine. Davon abgesehen, dass ich gar nicht wüsste, wie man auf einer so leicht bedienbaren Tastatur derartige Geräusche erzeugen kann, gibt es aber auch im wahren Leben solche “Hacker”. Ich freue mich bei meinem neuen Notebook, dass die Tasten so leicht gehen und so leise sind. Das hat man bei einer normalen Tastatur natürlich nicht in diesem Maße, sie macht schon etwas mehr “Lärm”. Doch es gibt Leute, die offensichtlich mit Vergnügen in die Tasten hauen, sodass man wirklich glauben könnte, sie säßen vor einer mechanischen Schreibmaschine. Wie lange das die Tasten wohl mitmachen?
Samstag, 2. Mai 2009
Tim kocht wieder
Also im Fernsehen, meine ich. Zufälligerweise schaute ich heute Nachmittag in die Fernsehzeitung und entdeckte, dass fünf Minuten später die Kochsendung Tim Mälzer kocht beginnt. Da musste ich doch einen Blick hineinwerfen, obwohl mein Bedürfnis, kochende Menschen im Fernsehen anzuschauen, längst nicht mehr so stark ist wie zu der Zeit, als es nur ganz wenige Kochsendungen gab. Aber das ist ja auch verständlich, wenn man immer und überall mit etwas überschüttet wird, ist man irgendwann übersättigt. Früher, da habe ich das Programm nach Sendungen dieser Art durchforstet und beinahe alles mitgenommen, was es zu sehen gab.
Wie dem auch sei, der Tim hat mir zu Anfangszeiten von “Schmeckt nicht, gibt’s nicht” sehr gut gefallen und ich wollte mir auf jeden Fall anschauen, wie er heute kocht. Und tatsächlich, dieses Mal war es ganz anders, keine Koch-Schau mit Gästen, Assistenten oder was auch immer, sondern ein Koch, der ganz allein in seiner Küche steht, Essen zubereitet, die Zubereitung erläutert und Tipps gibt. Das ist im Vergleich zu manch anderen “Veranstaltungen” zum Thema Kochen sehr angenehm anzuschauen und wenn ich daran denke, werde ich hin und wieder reinschauen. Falls man die Sendung verpasst, kann man sie sich übrigens auch noch eine Woche lang im Internet anschauen.
Montag, 4. Mai 2009
Irgendwas ist ja immer
Wie praktisch, wenn man gerade Urlaub hat, wenn die Katze krank wird. Heute Morgen kam Moni die Treppe herunter und hinterließ Blutstropfen. Ich tippte auf blutigen Urin, rief beim Tierarzt an und fragte, ob ich gleich vorbeikommen könne. Ich konnte. Dort angekommen, zeigte sich auch eine Blutpfütze in der Transportkiste, von der sofort eine Probe genommen wurde. Die Anzeichen deuteten auf eine akute Blasenentzündung hin, vermutlich keine Blasensteine, weil sie offensichtlich mit dem Ablassen von Urin kein Problem hatte. Sie bekam ein Antibiotikum per Spritze, dessen Wirkung 14 Tage lang anhält und uns die täglichen Tablettengaben erspart. Bei Moni ist das immer ein Drama, weil man sie leider auch nicht mit in Leberwurst verpackten Tabletten überzeugen kann. Da bin ich der Pharmaindustrie sehr dankbar, wenn so etwas nützliches Neues entwickelt wird. Außerdem wurde wieder einmal Blut abgenommen, was sowieso wieder fällig war, um die Entwicklung der Nierenerkrankung zu beobachten.
Zu Hause angekommen, fand ich zwar noch etwas Blut in der Transportkiste, aber die Katze hinterließ auf der Terrasse glücklicherweise keine Spuren mehr. Das blieb dann auch so und wir konnten wieder aufatmen.
Mittwoch, 6. Mai 2009
Entwischt
Heute um zehn Uhr hatte ich mit Moni einen Tierarzttermin, weil ihr Zustand mit der Blasenentzündung kontrolliert werden sollte. Zum Glück schlief die Katze nachts drinnen und sofort nach dem Aufstehen verschloss ich die Katzenklappe in der Kellertür mit dem dazugehörigen Plastikteil. Dieses wird von oben in die seitlichen Schienen geschoben und verhindert so, dass die Klappe aufgeklappt werden kann.
Leider unterlief mir beim Verstauen der Katze in der Transportkiste ein Missgeschick. Ich hatte zwar die Verschlüsse der Tür richtig zugedreht, allerdings war die Tür anscheinend nicht richtig eingerastet. Mit einem kräftigen Schwung warf Moni nämlich ihren Körper dagegen und die Tür sprang auf. Sie raste in den Keller, aber das machte ja nichts, denn ich hatte schlauerweise die Klappe verschlossen. Ich hatte Moni unterschätzt. Sie trat so lange und so heftig gegen die Klappe, bis das dahinter eingeschobene Teil aus den Schienen sprang und die Klappe aufging. Als ich im Keller ankam, sah ich gerade noch Monis Hinterteil durch den Lichtschacht nach draußen verschwinden. Das war’s dann, wir durften den ganzen Tag nicht mehr damit rechnen, die Katze in erreichbarer Nähe zu sehen. Ich sagte den Tierarzttermin ab, was aber nicht so tragisch war, da sie keinen blutigen Urin mehr hatte und auch ansonsten keinen kranken Eindruck machte.
Ein Schnäppchen für die Knie
Bis vor zwei Jahren gab es im benachbarten Pattensen einen Wal-Mart. Nachdem sich der US-Konzern wegen mangelnder Umsätze aus Deutschland zurückzog, blieb das Gebäude dort leer. Der neue Besitzer Metro konnte wohl kaum noch einen Real-Markt eröffnen, denn nur 8 Kilometer entfernt hier in Hemmingen gibt es bereits einen. Es fand sich bis vor kurzem auch kein anderer Interessent. Nun ist erst einmal befristet für ein Jahr eine Filiale von Joker-Outlet dort eingezogen.
Da wir Urlaub haben und sowieso zum benachbarten Fressnapf nach Pattensen fahren wollten, haben wir uns den Laden heute einmal angeschaut. In einer riesigen Halle gibt es ein bunt gemischtes Sortiment. Wir sahen heute Lebensmittel (hauptsächlich Gebäck und Süßigkeiten), Textilien, Haushaltswaren, Hygieneartikel, Büromaterial, Gartenmöbel und vieles mehr. Ich hatte in der Zeitung gelesen, dass alles von der Palette weg verkauft wird, aber dafür sah es doch sehr ordentlich aus. Lediglich die riesigen Kartons mit Schuhen haben mich etwas schockiert, vor allem war der Inhalt besonders gruselig. Sommerstiefel mit gelochtem Leder, wer braucht so etwas? Wir kauften nur ein paar Kleinigkeiten, und immerhin entdeckte ich weiße Leinenschuhe für 5 Euro, die ich prima als Hausschuhe tragen kann. Und außerdem dieses Käsebild (hier bereits bei uns zu Hause fotografiert):
Von weitem dachte ich, es handle sich um ein Bild und wollte nur nachschauen, ob der Bilderrahmen schön und brauchbar ist. Zum Glück war eines dieser Dinger umgedreht und so identifizierte ich es als ein geniales Knietablett:
Ach ja, es kostete übrigens nur 3 Euro! Normalerweise muss man für eine solche Unterlage mindestens 25 Euro hinlegen. Da wird sich mein Notebook aber freuen, wenn wir gemeinsam damit auf der Terrasse oder auf dem Sofa sitzen.
Freitag, 8. Mai 2009
Alles im Lot, aber Geld los
Nachdem sich Frau Mohn am Donnerstagnachmittag ebenfalls rar gemacht hat, konnte ich heute erst mit ihr zum Tierarzt fahren. Wir waren zwar gute zehn Minuten vor Sprechstundenzeit dort, mussten aber trotzdem nicht warten. Der Tierärztin gelang es sogar, etwas Urin aus der Blase zu drücken und der war absolut klar und rein. Ich habe anstandslos eine Kopie des letzten Laborberichts bekommen, denn falls wir bei einem Notfall zu einem anderen Arzt oder in die Tierklinik fahren müssen, können wir schließlich nicht zwei Tage auf das Untersuchungsergebnis warten. Laut der letzten Untersuchung hat sich ein Nierenwert verbessert (juhu, das gute Futter wirkt!), der andere geringfügig verschlechtert. Dann gibt es noch zwei Werte die unter Umständen auf eine andere Erkrankung wie FIP hindeuten könnte, man muss es nur im Hinterkopf haben, falls sich Krankheitsanzeichen in dieser Richtung zeigen sollte. Ich befragte die Tierärztin dann noch zu ihrer Meinung zur Zahnsanierung, die ja der Ursprung des Ganzen war und weswegen überhaupt ein Blutbild gemacht wurde. Sie meinte, die Nierenerkrankung stelle zwar ein größeres Risiko bei der Narkose dar, aber man würde deswegen auch niedriger dosieren. Außerdem sei eine chronische Zahnfleischentzündung nicht gerade gesundheitsförderlich. Ich konnte mich mit dieser Einschätzung gut anfreunden und so werden wir im Sommer für die beiden ältern Damen einen Zahnbehandlungstermin vereinbaren.
Ich nahm dann noch ein Döschen Phosphathemmer für Monis Nierendiät und eine Großpackung Frontline gegen Zecken für alle mit, hatte dann noch die Behandlungen und die Blutuntersuchung zu bezahlen und war auf einen Schlag mal wieder 150 Euro los. Aber das ist ja schließlich eingeplant, denn bei den lieben Mitbewohnern kann neben den Impfungen, Wurm- und Zeckenbehandlungen immer etwas sein und solange es nicht schlimmer ist, sind wir alle ganz froh.
Samstag, 9. Mai 2009
Schmetterling im Tarnanzug
“Die Katze hat ein Tier!”, rief ich, als ich gestern Mittag Lizzy hinter den Blumentöpfen vor der Haustür entdeckte. Klein und grün, von weitem dachte ich an eine Heuschrecke. Doch so ein Insekt hatte ich noch nie gesehen, klein, grün und dick und mit Stummelflügelchen. Rico kam sofort herbeigesprungen, fand das Insekt auch interessant und haute mit den Pfoten nach ihm.
Ich transportierte das Tier mit einem Holzstückchen auf unser Holzlager, wo es sich in sicherer Höhe erholen konnte.
Und siehe da, nach ein paar Stunden hatten sich die Flügel entfaltet.
Aber um was für einen Falter handelte es sich bloß? Und wie findet man das heraus, wenn man außer dem Aussehen keine Anhaltspunkte hat? Zum Glück war die Zeichnung und Farbe der Flügel außergewöhnlich, und so stieß ich doch recht bald mit den Suchbegriffen “Schmetterling Tarnanzug” auf den Lindenschwärmer.
Am nächsten Tag hatte sich noch ein (kleineres) Männchen dazugesellt und es wurden neue Lindenschwärmer produziert. Am Abend waren beide Schmetterlinge wieder verschwunden.
Montag, 11. Mai 2009
Telefon und DSL neu
Heute haben wir eine längst fällige Angelegenheit in Angriff genommen und haben den Wechsel des Telefon- und DSL-Anschlusses beauftragt. Bisher hatten wir unseren ISDN-Anschluss bei der Telekom und DSL bei 1&1. Für beides haben wir insgesamt knapp 60 Euro monatlich gezahlt, und das, ohne überhaupt telefoniert zu haben – wobei wir wirklich sehr wenig telefonieren und diese Kosten nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Demnächst werden wir von htp versorgt und zahlen im ersten Jahr 25 Euro im Monat und danach je nach DSL-Geschwindigkeit 5 oder 10 Euro mehr. Dort haben wir im Gegensatz zu einigen anderen Anbietern den Vorteil, einen echten ISDN-Anschluss zu haben und nicht übers Internet zu telefonieren.
Die Kündigung unseres DSL-Anschlusses bei 1&1 mussten wir selbst erledigen. Und da wird es einem gar nicht so einfach gemacht. Zwar kann man die Kündigung übers Internet einleiten, man bekommt aber lediglich einen Authentifizierungscode. Dann muss man eine Hotline anrufen, den Code durchgeben und um Freischaltung des Kündigungsformulars bitten. Dieses Formular kann man anschließend im Internet aufrufen, muss es dann ausdrucken, unterschreiben und per Fax an 1&1 schicken. Was macht man eigentlich als Privatmensch, der kein Faxgerät besitzt? Vermutlich schickt man das Formular dann per Post, nehme ich an.
Etwas einfacher war der Umzug meiner Domain Bilderwege.de, die ich behalten wollte und die seit einiger Zeit kostenlos bei unserem DSL-Tarif mitlief. Zwar musste mein Ehemann bestätigen, dass er den Umzug genehmigt, denn DSL lief auf seinen Namen und mein Vertrag mit 1&1 läuft natürlich auf meinen Namen, aber im Prinzip habe ich das alles selbst gemacht und mir selbst bestätigt. Nur eineinhalb Stunden später war die Sache erledigt.
Donnerstag, 14. Mai 2009
Fast am Meer
Gestern waren wir in Wilhelmshaven. Ich hatte mir für den Urlaub einen Ausflug in einen “Haven” gewünscht, und da hätten wir ja hier im Norden Bremerhaven, Cuxhaven und Wilhelmshaven zur Auswahl. Bremerhaven wäre die nächstgelegene Stadt, aber mir schienen die beiden anderen attraktiver zu sein. Da der Mann schon mehrmals beruflich in Wilhelmshaven war, aber von der Stadt so gut wie nichts gesehen hat, entschieden wir uns dafür.
Immerhin sind es zwei Stunden Fahrt, aber mit dem großen schwarzen Auto reist man ja sehr bequem, sodass es sich auch als Tagesausflugsziel lohnt.
Wir parkten in der Nähe des Küstenmuseums und spazierten dann zunächst zum Jade-Ems-Kanal und zum Bontekai.
Dann brauchten wir dringend ein Mittagessen und gingen in die Innenstadt, die auch nur einen Katzensprung entfernt ist. Dort speisten wir auf der Terrasse eines italienischen Restaurants ganz untypisch für die nahegelegene Nordsee eine Pizza, immerhin lag auf einer der beiden Fisch, nämlich Tunfisch.
Weiter ging es mit dem Auto über die Kaiser-Wilhelm-Brücke, einer Drehbrücke aus Stahl.
Hier haben wir einen Blick auf die Liegewiese am Süstrand und den Jadebusen. Ich war zunächst etwas verwirrt, weil ich dachte, man schaue von Wilhelmshaven über den Jadebusen nach Westen, aber ein Blick auf die Landkarte zuhause hat mir gezeigt, dass es dort eine Einbuchtung gibt, von der aus man tatsächlich nach Süden blickt, erst im weiteren unteren Verlauf blickt man in westliche Richtung.
Hier schauen wir von der Brücke aus auf das Marinemuseum. Als ich erwähnte, man könne dort in das U-Boot steigen, war der Mann sofort begeistert und wollte dies gern besichtigen.
Zunächst machten wir einen Rundgang durch die Ausstellung im Museum. Das war zwar auch interessant, aber um Längen besser hat uns das Freigelände gefallen. Wir stiegen in das U-Boot hinab, was mir gar nicht so leicht fiel. Nun, ganz so breit bin ich doch nicht, aber mit einem Mini-Rucksack auf dem Rücken und der Kamera vor dem Bauch wurde es auf der Treppe schon recht eng. Und wenn man sich die beengten Räumlichkeiten, vollgestopft mit Technik anschaut, muss man sich wundern, wie die Besatzungsmitglieder so schnell von einem Ende zu anderen kamen wie man es aus den Filmen kennt.
Danach gingen wir an Bord des Zerstörers “Mölders”. Ich dachte zunächst nicht, dass man die dort liegenden Schiffe auch betreten darf, war doch sonst kein Besucher dort zu sehen. Aber tatsächlich, sie gehören zur Ausstellung und Schilder führten uns auf dem Rundgang.
Nach dem Museumsbesuch warfen wir noch einen Blick auf Meereslandschaft am Südstrand …
… und genossen dabei ein leckeres Eis.
Danach ging es wieder zurück nach Hause, wo ich dann wieder einmal bemerkte, dass ich zu viel Sonne abgekriegt hatte und mein Gesicht leicht rötlich war.
Beim Anschauen der Fotos habe ich mich sehr über die intensiven Farben und das schöne Blau gefreut. Vor allem finde ich den Himmel toll, denn er zeigt mir, dass ich bei der Sensorreinigung meiner Kamera erfolgreich war: Es sind keine Flecken mehr zu sehen!
Montag, 18. Mai 2009
Eurovision Song Contest 2009
Der Mai ist gekommen und mit ihm unter anderem auch der europäische Sängerwettstreit. Sehen wir uns an, was in diesem Jahr geboten wird:
- Litauen
Mann mit Hut, genauer gesagt Sasha mit Hut, singt uns – zunächst am Klavier sitzend – eine Ballade. Englisch und Russisch wird gemischt, ich finde, es hört sich schon mal sehr schön an. - Israel
Jetzt wird es sogar dreisprachig: Die beiden Damen – eine blond, eine schwarz – singen auf Englisch, Hebräisch und Arabisch. Sie singen sich an, sie schreien sich an, dann trommeln sie auch noch gemeinsam. “There must be another way.” Genau, es muss einen anderen Weg geben, Musik zu machen! - Frankreich
Frankreich setzt auf das bekannte Gesicht oder vielmehr die bekannte Stimme von Patricia Kaas. Ein solider französischer Chanson, nichts Überraschendes, nichts Neues, nichts Bemerkenswertes, … eher ein bisschen langweilig. Merkwürdig nur, wie sie so breitbeinig am Mikrofon steht, es macht doch einen etwas verkrampften Eindruck. - Schweden
Nun kommt eine schwedenblonde Opernsängerin, die zunächst im Diskorhythmus startet. Wo ist die Opernstimme, frage ich mich. Ah, dann wird sie doch noch hervorgezaubert, und das ist doch viel, viel besser als das andere Gesinge. Bleib beim Operngesang, gute Frau, und dazu passen ja auch die Königinnen der Nacht, die mit schwarzen Hüten auftreten. - Kroatien
Es folgt Igor, der mit mediterranen Gitarrenklängen eine südosteuropäische Schnulze präsentiert. Im Hintergrund lassen jaulende Frauen Kleider wehen, und eine blonde Frau in Weiß (das muss die angekündigte Andrea sein) singt dann auch irgendwie mit – oder schreit mit. - Portugal
Eine Ethno-Pop-Band tritt in traditionellen Kostümen und mit Instrumenten wie Akkordeon auf. Es bleibt keine Melodie hängen, die ich mir merken würde, nur die vielen “sch” der portugiesischen Sprache prägen sich ein. Zuletzt erscheint noch eine Karusselldeko in bunt und blau. - Island
Die blonde Yohanna im langen, blauen Rüschenkleid (in diesem Jahr sind unter anderem Rüschen in Mode) fragt unter dem Vollmond nach der Wahrheit. Garnitur dazu sind Cello und Delfin, sie singt sehr schön und das kann man sich auf jeden Fall ein weiteres Mal anhören. - Griechenland
Der griechische Bursche kommt mir gleich so bekannt vor. Ach so, der hat im Jahr 2004 sogar den dritten Platz gemacht. Soweit ich mich erinnere, war die Nummer der diesjährigen recht ähnlich. Viel Tanz, kurzes Hemd, wenig Text, der ständig wiederholt wird. - Armenien
Die beiden Schwestern führen mit viel Dramatik, Rauch und Lichteffekten so etwas wie einen armenischen Prinzessinentanz vor. Jedenfalls wirken die Kostüme sehr königlich, zu denen sie ihren osteuropäischen Gesang erklingen lassen. Dass sie neben armenisch auch englisch gesungen haben sollen, ist an mir völlig vorbeigegangen. - Russland
Anastasija trägt im weißen Gewand (warum hat sie ihre Gardine umgebunden?) ein sehr, sehr tragisches russisches Lied vor. Ich erschrecke, als ich das Großbild auf der Leinwand sehe, warum hat sie plötzlich so graue Haare? Ach, soll wohl ihre Mutter sein. Kurz vor Tränenausbruch singt sie abwechselnd – für uns Westeuropäer nicht zu unterscheidend – in Russisch und Ukrainisch. - Aserbaidschan
Ein Paar, eine Tanznummer. Na ja. Vokuhila ist noch moderner als Rüschen, also bei den Kleidern, nicht der Frisur. Aber warum hat die Sängerin ein silbernes Bein? Und sind die Tänzerinnen drumherum nicht Männer oder sehe ich jetzt schlecht? Osteuropäische Shakira, kommentiert der Moderator. Ach ja, daran hat mich der Auftritt erinnert. - Bosnien und Herzegowina
Ein Sänger im weißen Anzug, eine Band mit dem Frauennamen Regina, militärisch wirkende Musiker mit Trommeln und ein offensichtlich inhaltsschwerer Gesang, dessen Inhalt uns mangels Sprachkenntnissen verborgen bleibt. - Moldawien
In Moldau trägt man Dirndl? Das wusste ich auch noch nicht. Aber es stimmt, ich habe im Internet geguckt. Die traditionellen Trachten sind natürlich nicht so schrill wie dieses Kostüm, vor allem fehlen die kniehohen lila Stiefel. Die rothaarige Sängerin singt zuerst von der Moschee aus, später feuert sie die Tänzer an, die brav ihre Beine schwingen. - Malta
Chiara war schön öfter dabei und durfte noch nie gewinnen. Immerhin eine Frau, bei der die Stimme mehr Gewicht als ein Rüschenkleid hat. Mit erhobenen Armen singt sie unter blauem Sternenhimmel, dennoch bleibt der Gesang leider hinter der Inzenierung zurück. - Estland
Ui, die vielen rollenden Rs in Rändajad haben mich richtig beeindruckt! Es treten Frauen mit Streichinstrumenten auf, eine von ihnen singt und geigt dann auch mal. - Dänemark
Der dänische Titel ist mein Favorit, der kann gut im Radio laufen. Kein Wunder, hat doch Ronan Keating daran mitgeschrieben. Das habe ich allerdings erst später in der Zeitung gelesen, während der Sendung hatte ich es nicht mitgekriegt. - Deutschland
Deutschland “schwingt” schon wieder, genau wie im letzten Jahr. Im letzten Jahr? Aber nein, da lag ich doch eben tatsächlich falsch, 2008 haben sich doch die No Angels so prima blamiert. Zurück zum Swing. Das kann ja nichts werden. Mein Geschmack ist das jedenfalls nicht. “Hi-hai-ho-hip-di-hip-di-ho”-Laute wirken bei mir ähnlich wie im Kochtopf kratzende Metalllöffel. Und ein weibliches Wesen mit Wespentaillenkorsage kann da auch nichts mehr retten. Übrigens dachte ich immer, die Dame hieße “von Teese”, so wie man’s schreibt und nicht “von Ties” … - Türkei
Türkischer Pop mit den typischen Bauchtanzkostümen – mit dieser Art von Musik war die Türkei schon in den letzten Jahren dabei, oder täusche ich mich da jetzt. Erstaunlich, zwei der drei Frauen auf der Bühne sind blond, und dann kommt noch ein Salto schlagender Tänzer in Haremshosen dazu. - Albanien
Albaniens Sängerin – wieder einmal eine Künstlerin im (kurzen) Rüschenkleid – wird von einem türkisfarbenen Spinnenmann umgarnt. Oh je, sie muss von ihren Albträumen singen, anders kann ich mir das nicht erklären. Zwei schwarz gekleidete Männer machen Breakdance. Und wie war noch mal das Lied? Albtraumatisch? - Norwegen
Der Norweger wird als Favorit gehandelt? Warum und von wem? Als Wunderkind wird er bezeichnet, ah ja. Mir ist die Musik zu fröhlich, zu sehr auf der “la-la-la”-Schiene, und das Gefiedel auf der Geige mag ich sowieso nicht. Und dann sehe ich mit Erschrecken, dass alle Saiten der Geige gerissen zu sein scheinen. Sehe ich wieder einmal schlecht oder was soll das bedeuten? Geigen kann er so jedenfalls nicht mehr. - Ukraine
Diese Auftritt ist wieder einmal mehr fürs Auge als fürs Ohr: Sängerin im roten Fetzenmini und Gladiatoren in metallenen Rädern mit viel Lichteffekten und Rauch, dann trommelt die Sängerin auch noch. - Rumänien
Balkanrhythmen begleiten die Sängerin und ihre Balkan-Girls auf blau-grünem Meer. Meer – äh – mehr fällt mir dazu nicht ein. - Vereinigtes Königreich
Oh, schon wieder ist die Vokuhila-Mode angesagt, dieses Mal in Weiß. Die Sängerin wird von Herrn Webber höchstpersönlich am Klavier begleitet. Das Lied ist nicht schlecht, eine typische Musicalmelodie. - Finnland
Finnland präsentiert einen älteren Rapper – also, da fand ich Lordi und Teräsbetoni (klasse Name, ich denke immer an eine betonierte Terrasse!) um Längen besser. Bei diesem Pop-Rap-Lied reißen auch die Feuerschlucker und die brennenden Mülltonnen nichts raus. - Spanien
Ähem, die Spanierin hört sich an, als käme sie aus der Türkei. Sehr orientalisch … Beim Unterteil der Kleidung hat es leider nicht für mehr als ein Handtuch um die Hüften gereicht. “Take me, shake me …” singt sie und lässt sich dann auch noch hinter einem Tuch wegzaubern. Ansonsten tut mir die Musik in den Ohren weh, mach das weg!
Dann folgt die Zwischenunterhaltung, und als wir sie endlich überstanden haben, beginnt die Abstimmung. Ich stelle fest, dass dieser Teil der Veranstaltung früher besser war, obwohl er sich natürlich deutlich länger hinzog. Seit 2006 aber werden die Punkte 1 bis 7 auf einen Schlag hingeknallt und es geht viel von der Spannung verloren, ob das eigene Land (wahlweise der eigene Favorit) nicht vielleicht doch noch ein paar Pünktchen einheimsen kann.
Auch das neue Abstimmverfahren mit einer Mischung aus Fachjury und Anrufern ändert nichts daran, dass gern Punkte an Nachbarländer vergeben werden.
Das größte Erstaunen löste bei mir im ersten Moment die Punktvergabe von Andorra aus. 12 Punkte für dieses fürchterliche spanische Lied? Auf den zweiten Blick allerdings kein Wunder, sind doch dreißig Prozent der Bevölkerung Spanier und darüber sind wahrscheinlich an diesem Abend so viele Spanier nach Andorra gefahren, bis keiner mehr in das Land passte.
Schon nach den ersten Punktevergaben wird klar, dass der als Favorit angepriesene Jüngling tatsächlich gewinnen wird. Mit Island auf Platz 2 bin ich einverstanden, schade finde ich es, dass Dänemark nur irgendwo im Mittelfeld gelandet ist und beim deutschen Beitrag kann ich überhaupt keine Emotionen entwickeln.
Schauen wir mal, ob es diese Veranstaltung im nächsten Jahr auch noch geben wird, wo doch einige Leute laut: “Abschaffen!” rufen.
Mittwoch, 20. Mai 2009
Blaustern aktualisiert
Nachdem ich in diesem Jahr wieder einmal die Blausternblüte auf dem Lindener Bergfriedhof besucht hatte, wollte ich natürlich die neuen Fotos zu meinem bestehenden fotografischen Spaziergang hinzufügen. Dabei stellte ich fest, dass ich dort bisher nur die Bilder von 2006 eingestellt habe, es war noch nicht einmal die Ansichten von 2007 dabei. Im Urlaub habe ich nun die Seiten auf den neuesten Stand gebracht. Im Moment interessiert sich zwar niemand für die Scilla-Blüte, aber die Anfragen kommen im nächsten Jahr garantiert wieder.
Scillablüte auf dem Lindener Berg
Sonntag, 24. Mai 2009
Das Kröpcke-Loch
Heute Nachmittag haben wir einen Kurzbesuch in der Stadt, also Hannover gemacht. Wir wollten einen Blick in das noch vorhandene Kröpcke-Loch werfen. Die Umbaumaßnahmen haben bereits begonnen und in ungefähr zwei Jahren wird das Kröpcke-Center eine neue Fassade bekommen haben.
Das bisherige Kröpcke-Center, ein Bau aus den 1970er Jahren im Brutalismus-Stil:
Die Baustelle im Loch:
Dann gab es ein leckeres Eis von Mövenpick – bei mir obendrauf die Sorte Espresso-Krokant:
Ein Blick ins Foyer des Opernhauses:
Schließlich noch vorbei am Leibniz-Denkmal, das im November 2008 an der südlichen Spitze des Opernplatzes aufgestellt wurde:
Donnerstag, 28. Mai 2009
Vorübergehend nicht erreichbar
Gestern war der Tag der Umschaltung unseres Telefon- und DSL-Anschlusses. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht und meinen Rechner nur eingeschaltet, weil ich eine Datei kopieren wollte. Wie es so ist, fragt man automatisch dann auch mal seine E-Mails ab – wenn es denn funktioniert. Und das tat es nicht. Ich zum Mann: “Das Internet geht nicht!” “Ja, ich weiß …” Er hatte auch gerade sein Notebook eingeschaltet. Mein nächster Griff ging zum Telefon und da machte es statt Freizeichen nur “tut-tut-tut-tut …”.
Also folgte ein Anruf bei der Hotline und nach Abarbeitung des üblichen Fragenkatalogs nahm der Mitarbeiter eine Störung auf. Innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden könnten wir mit Behebung rechnen, hieß es.
Ich neige leicht dazu, etwas unbegründete Panik zu entwickeln, so nach dem Motto: “Die finden den Fehler nicht und wir sind mindestens über Pfingsten oder sogar die nächsten Wochen ohne Telefon und Internet”. Wobei es mit dem Telefon nicht so schlimm ist, schließlich hat man noch ein Mobiltelefon und ich gehöre sowieso zu den Minimaltelefonierern.
Heute rief ich tagsüber immer wieder einmal unsere Nummer an, um zu hören, ob sich etwas getan hatte. Doch zunächst musste ich mir jedes Mal die Ansage anhören, dass der Teilnehmer vorübergehend nicht erreichbar sei. Nachmittags um 15 Uhr hörte ich dann endlich das normale Klingelzeichen. Zu Hause angekommen, warf ich als erstes das Notebook an, um zu schauen, ob auch der Internetzugang funktioniert. Das tut er, und viel schneller als zuvor. 1&1 konnte uns trotz 2000er-Tarif nur 1500 kBit liefern, nun liegen wir bei mehr als dem Doppelten.
Wie gut, dass nun alles funktioniert. Aber wie man sieht, darf man nie damit rechnen, dass eine Umstellung einhundertprozentig reiblungslos klappt.
Dienstag, 2. Juni 2009
Pfingsten 2009
Auch dieses Jahr war Pfingsten, wollte ich hier nur einmal festhalten. Es war sehr warm und sonnig. Da sich aber außer ein bisschen Werkeln im Garten nichts ereignet hat, gibt es auch nicht mehr zu berichten.
Mittwoch, 3. Juni 2009
Über Bestellungen und Lieferungen
Im Grunde bestelle ich gerne übers Internet, denn es macht mir keinen Spaß, stundenlang durch Geschäfte zu laufen. So kann ich bequem am PC suchen und schauen und lasse es mir dann zuschicken. Besonders gern lasse ich mir die Lieferungen an meine Packstationsadresse schicken, denn dort kommen sie an, egal, wo ich mich gerade befinde. Es nützt mir schließlich nichts, wenn ein Paket zu mir nach Hause geliefert wird, ich aber bei der Arbeit bin. Wenn es nicht anders geht, lasse ich mir etwas an den Arbeitsplatz schicken, aber ich will auch nicht die Kollegen unnötig mit meinem privaten Zeug belästigen, denn es muss ja entgegengenommen werden und man muss mich anrufen. Die Packstation ist da schon etwas Feines, sofern der Versender angibt, dass er mit DHL verschickt (aber nicht einmal auf diese Angaben kann man sich immer verlassen). Und manche versenden ungehemmt an eine Packstationsadresse, ohne jedoch die Höchstmaße eines Pakets zu berücksichtigen. Ich bin wenig begeistert, wenn ich lese, dass ich mein Paket in der Postfiliale abholen soll, aber bitteschön frühestens am nächsten Tag. Noch weniger erfreut bin ich, wenn der Absender dreimal so viel Luft wie Inhalt verpackt hat und die Lieferung in einem passenden Karton ohne weiteres in den Automaten gepasst hätte.
Nun musste ich kürzlich bei zwei Läden feststellen, dass sie gar nicht mehr an eine Packstation versenden. Hmpf. Wie blöd. Beim einen steht dies sogar ausdrücklich drin. Man sei mit diesem Service nicht zufrieden gewesen, da die Lieferungen an Postfilialen umgeleitet würden, wenn die Fächer belegt sind (tja, Pech, DAS kann eben passieren) oder das Paket zu groß sei (kein Pech, da seid ihr selber schuld!).
Weil es jetzt nichts Wichtiges und Dringendes war, das ich bestellen wollte, verzichte ich eben darauf, dort zu kaufen. Man müsste sich wirklich einmal etwas einfallen lassen, dass berufstätige Leute ohne größere Umstände sich etwas schicken lassen können. Einzellösungen zum Beispiel mit Paketshops gibt es ja hier und da, aber so eine Annahmestelle für alles wäre doch nicht schlecht. Ob es Bedarf dafür gäbe? Vielleicht sollte ich so einen Laden aufmachen?
Donnerstag, 4. Juni 2009
Espresso-Krokant-Eis
Das Eis vom vorletzten Sonntag hat mir so gut geschmeckt, dass ich es unbedingt “nachbauen” musste. Leider gibt es diese Sorte nicht im Einzelhandel, sie wird nur für die Gastronomie hergestellt.
Ich suchte mir also ein passendes Rezept für ein Kaffeeeis und wandelte es ab. Ich verwendete echten, gekochten Espresso und kein Kaffeepulver, außerdem natürlich Krokant. Leider habe ich den Krokant zu früh unter die noch nicht ganz abgekühlte Masse gemischt. Beim ersten Umrühren nach einer Stunde Kühlzeit fand ich keine Krokantstückchen mehr: Sie hatten sich komplett aufgelöst. Also kühlte ich zunächst weiter, rührte mangels Eismaschine im stündlichen Abstand und fügte erst gegen Ende eine weitere Portion Krokant hinzu.
Das Ergebnis konnte sich sehen – und vor allem essen – lassen. Das Eis war natürlich nicht so cremig wie ein professionell hergestelltes, aber für ein handgerührtes war es gut gelungen. Kurz hatte ich sogar über die Anschaffung eines kleinen, nicht so teuren Eismaschinchens nachgedacht, aber den Gedanken schnell wieder verworfen. Wir essen nicht so häufig Eis, dass es sich lohnen würde.
Hier ist das Rezept: Espresso-Krokant-Eis
Freitag, 5. Juni 2009
Haarspray enttraumatisiert
Bis vor kurzem litt ich an einem Haarspraytrauma. Nie im Leben hätte ich mir so etwas freiwillig in die Haare gesprüht, waren doch meine Erinnerungen daran nicht die allerbesten.
Bei dem Begriff Haarspray und dem typischen chemischen Geruch kommen mir unwillkürlich Kindheitserinnerungen in den Sinn. Wenn wir damals zu einem Besuch bei Oma und Opa im Auto saßen, mischten sich fatalerweise der Geruche vom Haarspray meiner Mutter und die Benzinausdünstungen des Autos zu einem Übelkeit hervorrufenden Mix. Gepaart mit der Schaukelei im Fahrzeug begann mein Mageninhalt zu rebellieren und mindestens ein Mal bei jeder Fahrt musste irgendwann schnellstmöglich das Auto am Straßenrand gestoppt werden, damit das Kindlein sich übergeben konnte. Die Empfindlichkeit ließ zwar mit zunehmendem Alter nach und man konnte mich später gefahrlos im Auto mitnehmen. Jedoch glaube ich, selbst heute noch würde diese Duftkombination eine leichte Übelkeit bei mir auslösen.
Später kam ich selbst mit Haarspray hin und wieder bei Friseurbesuchen in Berührung. Zum Glück waren aber in den achtziger Jahren Dauerwellen angesagt, sodass man nicht allzu oft zu dem mir verhassten Spray griff. Doch ich erinnere mich an einige Male, an denen ich umgehend zu Hause den Kopf unter den Wasserhahn hielt, um das klebrige Zeug zu entfernen.
Ich mag lieber den natürlichen Look, also keine Schaumfestiger, Sprays oder Gels. Doch vor einiger Zeit dachte ich, in manchen Situationen, wenn das Haar nicht mehr so ganz frisch ist, könnte ein wenig Halt hilfreich sein. Also machte ich mich mutig auf die Suche nach einem sanft festigenden Spray. Es war gar nicht so einfach, auf fast allen Produkten im Regal stand “stark”, “extra stark” oder “ultra strong”. Ganz weit unten entdeckte ich schließlich das Passende. Als es dann soweit war – Haare nicht mehr ganz frisch, aber Waschen auch noch nicht notwendig – griff ich zur Dose und sprühte. Überraschung: Es roch sehr, sehr angenehm und erinnert kein bisschen an die Chemie von früher! Ich weiß nicht, ob es genau an diesem Spray liegt und ob nicht so manch andere für den starken Halt auch stärker stinken – doch mein Trauma von früher hat sich gelegt und ich denke nicht automatisch bei dem Wort “Haarspray” an eine Reizung des Brechzentrums.
Montag, 8. Juni 2009
Gebückt
Heute im Supermarkt: Ich gehe entspannt am Käseregal entlang und überlege, ob ich außer dem Schafskäse noch etwas Emmentaler mitnehmen soll, da fällt mein Blick auf eine weibliche Person auf der gegenüberliegenden Seite. Sie hat sich gebückt, um etwas aus dem unteren Regalbereich zu holen und enthüllt dabei ihr Hinterteil. Aus einer beigefarbenen Hüfthose prangt breit und deutlich der obere Teil eines schwarzen Stringtangas.
Man muss sich das in etwa wie in diesem Artikel vorstellen, allerdings ohne das Arschgeweih. Ich war etwas erschrocken ob dieses Anblicks und fragte mich, welchen Sinn es hat, sich so zu kleiden, dass bei einer normalen Bewegung alles freigelegt wird. Bevor ich um die Regalecke bog, schaute ich mich noch einmal unauffällig um. Die Dame hatte sich nun wieder aufgerichtet und sah ganz unspektakulär aus. Nicht mehr ganz jung, eher Mitte dreißig, beigefarbene Stoffhose, schwarze Bluse, kinnlanges, blondes Haar … Ich hätte sie mir problemlos als Vertriebsmitarbeiterin, Produktmanagerin, Bankangestellte oder Chefsekretärin vorstellen können – wenn ich nicht vorher diese Rückansicht gesehen hätte.
Ob Geschmackssache oder “soll sich doch jeder anziehen, wie er will” – diese so genannten “Walflossen” sollen schon seit geraumer Zeit aus der Mode gekommen sein, glaubt man diversen Zeitungsartikeln zu dem Thema.
Mittwoch, 10. Juni 2009
Geschrottet
Manchmal kann es hilfreich sein, wenn man die Bedienungsanleitung eines Gerätes liest, auch wenn es gar nicht notwendig zu sein scheint. Vielleicht hätte ich dann nicht am Samstagabend unsere Kaffeemühle teilgeschrottet.
Es kommt wohl selten vor, aber es kommt vor, dass sich unter Kaffeebohnen ein Steinchen versteckt. Nun ist die Mühle schon so schlau gebaut und meldet sich mit einem Rattergeräusch, wenn ein Stein ins Mahlwerk geraten ist. Dann muss man allerdings so schnell es nur geht den Stecker ziehen. Was ich aber nicht tat, weil ich ja die Anleitung nicht gelesen hatte.
Der Mann ist nun zum Glück befähigt, Geräte aller Art zu reparieren wie zum Beispiel nicht mehr heizende Wäschetrockner oder Brotbackautomaten. Also nahm er das Maschinchen auseinander und konnte auch den blockierenden Stein entfernen. Nach dem Zusammenbau lief das Mahlwerk wieder. Nach Einfüllen der Bohnen lief das Mahlwerk nicht mehr. Erneutes Auseinanderbauen brachte die Erkenntnis: In einem der Zahnräder liegen Kügelchen, die das Mahlwerk sozusagen “mitnehmen”. Diese waren allerdings durch das zu lange andauernde Blockieren plattgedrückt worden.
“Oh je”, denkt sich die Frau, “was habe ich da nur wieder angerichtet und wie kann ich es wiedergutmachen? – Hm, ich schaue mal im Internet auf der Seite des Herstellers …” Immerhin handelt es sich bei der Mühle um ein Qualitätsprodukt aus der Schweiz und da erwartete ich schon etwas mehr als bei einem 9,99 Euro-Teil vom Discounter.
Und siehe da, unter “Kundendienst” las ich hoffnungsvoll “Service und Ersatzteilverkauf”. Das klang doch schon mal gut. Ich machte schnell ein Foto von dem defekten Zahnrad und schickte sogleich eine E-Mail mit der Anfrage, ob es dies als Ersatzteil gäbe und zu welchem Preis. E-Mail fand ich in diesem Falle allemal besser als anrufen, denn so brauchte ich das Teil nicht umständlich zu beschreiben.
Die E-Mail ging also am Montagabend raus und heute Morgen rief mich ein Mitarbeiter der Firma an. Ja, das Teil gäbe es, allerdings nicht einzeln, sondern nur komplett, also mit Führung und so weiter. Außerdem gäbe es das nur als zweite Wahl, neu überhaupt nicht. Inklusive Versand koste es 9,90 Euro. Zweite Wahl hin oder her, für den Preis nehmen wir es, entschied ich. Denn bevor ich erneut in eine neue Mühle investiere (unser Modell kostet zurzeit 75 Euro), kann man es für einen Zehner noch einmal mit einem Ersatzteil probieren. Jetzt warte ich gespannt auf die Lieferung und die Reparatur.
Nachtrag 15.05.2009:
Heute ist das Ersatzteil angekommen, es ist eingebaut und die Mühle mahlt nun genauso wunderbar wie zuvor.
Freitag, 12. Juni 2009
Erddose oder Landbüchse?
Die Automobilhersteller müssen bei der Erfindung von Modellnamen sehr erfinderisch und kreativ sein. Gut klingen soll der Name und nicht zu schwierig auszusprechen. Beim Qashqai ist dies nicht so gut gelungen, denn auch wenn es die Werbung vorplappert, befürchte ich, es sprechen bestimmt viele von diesem – ähm – Kwatschkwai oder so ähnlich. Und selbst wenn man die Aussprache drauf hat, wie um Himmels willen schreibt man das dann?
Auch der Bora, der jetzt wieder Jetta heißt, war kein gut ausgewählter Name. Ich habe jedenfalls immer “Bohrer” gehört.
Vor der Namensgebung sollte man auch unbedingt die Bedeutung in anderssprachigen Ländern recherchieren. Schlechte Beispiele gibt es auch da: MR2 klingt für die Franzosen so ähnlich wie “merde”, und das für unsere Ohren so rassig klingende “Pajero” ist im Spanischen ein böses Schimpfwort.
Heute Morgen begegnete ich einer mir bisher unbekannten Geländewagenmarke. “Terracan” stand dort auf der Rückseite. Was haben sich die Erfinder bloß dabei gedacht, ein Auto “Erddose”, wahlweise auch “Landbüchse” zu nennen. Erde oder Land können auf Wunsch auch mit “Becher”, “Kanister”, “Kanne” oder “Tonne” kombiniert werden, was aber auch irgendwie nach “Blechschüssel” klingt.
Einen Zeitungsartikel zu diesem Thema habe ich auch noch gefunden: Vom Swift bis zum Pinto – dämliche Autonamen
Sonntag, 14. Juni 2009
Dienstag, 30. Juni 2009
Ohne Worte
Nachdem wir uns erst tagelang Sorgen um den verschwundenen Kater gemacht hatten und ihn dann am 14.06.2009 fanden, war mir nicht danach, darüber zu schreiben und auch nicht zu sprechen. Deshalb gab es hier lange Zeit nichts zu lesen.
Nun schließe ich diesen traurigen Monat ab und kehre in die Normalität zurück.
Freitag, 3. Juli 2009
Gleich drei Dinge auf einmal
Das gibt’s doch sonst nur beim Überraschungsei, nicht wahr?
Ich erlebte die Überraschung, dass drei Aufnahmen des Perfekten Dinners nicht da waren. Wie das? Ich hatte sie doch sogar als Serie programmiert, weil ich seit einige Zeit hinterherhinke und alle Sendung erst einmal aufnehmen muss. Als nächstes stellte ich fest, dass die letzte Aufnahme zwar funktioniert hatte, aber ich sie nicht anschauen konnte. “Verschlüsselt” und schwarzes Bild, das war das Einzige, was ich erkennen konnte. Anschauen hingegen konnte man den Sender, nur nicht mehr aufnehmen? Was war denn das jetzt für ein Trick? Hatte man die Aufnahmemöglichkeit gesperrt? Würde man womöglich bald den Sender nur noch gegen Bezahlung schauen können? Zwei Überraschungen waren aber noch nicht genug, dann bemerkte ich schließlich noch, dass ich während einer Aufnahme nicht auf ein anderes Programm umschalten konnte. Wie es manchmal so ist, machte ich im ersten Augenblick das neue HDMI-Kabel dafür verantwortlich. Einer muss doch schuld sein!
Eine logische Vorgehensweise verspricht aber mehr Erfolg als unsinnige Schuldzuweisungen an unschuldige Kabel, dachte ich mir. Also machte ich erst mal ein Software-Update und speicherte dann alle Sender neu. Aha – jetzt gab es Vox wieder unverschlüsselt!
Das letzte Problem musste der Mann lösen. Logischerweise hat ein Twin-Sat-Receiver zwei Antennenanschlüsse, und in einem der Stecker hatte sich das Kabel gelöst.
Wunderbar, jetzt funktioniert wieder alles wie zuvor!
Sonntag, 5. Juli 2009
Heil- und Giftpflanzen und die Polizei
Heute waren wir mit dem Fahrrad unterwegs. Eigentlich war es mir ja schon wieder ein wenig zu sonnig, aber was soll’s. Immerhin dachte ich dieses Mal daran, mein Gesicht mit Sonnenschutzcreme zu schützen, sodass ich nachher nicht ganz so rötlich war.
Unser Ziel war der Heil- und Giftpflanzengarten im Westfalenhofpark auf dem Gelände der Tierärztlichen Hochschule. Eine Kollegin hatte vor einiger Zeit einmal den Tipp gegeben. Bisher hatte ich noch nie etwas von diesem Garten gehört, obwohl er schon zur Expo 2000 eröffnet wurde. Gerade damals sammelte ich als Mitarbeiterin bei Easy Room (der offiziellen Zimmervermittlung der EXPO-Stadt Hannover) unter anderem alle möglichen Infos rund um die Weltausstellung. Auch im Internet findet man nur sehr wenige Informationen über diesen Apothekergarten, dabei ist er doch deutschlandweit der einzige, der auch Heil- und Giftpflanzen für Tiere berücksichtigt.
Auf dem Rückweg fuhren wir durch die Eilenriede am Döhrener Turm vorbei Richtung Maschsee. Auf einer Parkbank auf der westlichen Seite der Hildesheimer Straße machten wir eine kurze Pause. Im Vorbeifahren hatte ich zwar zwei Leute in Radfahrerkleidung bemerkt, die dort neben dem Weg standen, aber mehr war mir nicht aufgefallen. Erst als wir saßen und der Mann mich aufmerksam machte, erkannte ich, dass es sich um zwei Polizeibeamte handelte. Was machen die hier, Radfahrer anhalten, die mit nicht verkehrssicheren Gefährten unterwegs sind, überlegte ich laut. Nein, meinte der Mann, die schauen, ob jemand bei Rot über die Straße fährt und halten ihn dann an.
Nach den ersten fünf Minuten zweifelte ich noch am Erfolg einer solchen Aktion, denn alle Radfahrer überquerten brav bei Grün die Hildesheimer Straße. Na, die haben einen ganz schön langweiligen Job, behauptete ich noch. Doch kurz darauf: Guck, da, der schaut sich um und fährt gleich los. Tatsächlich, ein älterer Herr ignorierte das Rotlicht und rollte über die Straße. Die beiden Polizisten traten ein paar Schritte nach vorn und stoppten den Radfahrer. Wenig später zückte er seinen Geldbeutel und durfte bezahlen. Und so ging es weiter. Es folgte eine einzelne Dame und als nächstes ging ein älteres Paar den Beamten in die Falle. Ein dritter Radfahrer hatte da Glück, mit dem konnten sie sich in diesem Augenblick nicht mehr beschäftigen. Der nächste auf frischer Tat ertappte drehte sich um, so als ob er die Ampel gar nicht gesehen hätte. Innerhalb von ungefähr zwanzig Minuten waren da doch sechs Radfahrer erwischt worden. Und erstaunlicherweise handelte es sich bei allen, die wir beobachtet haben, um ältere Herrschaften.
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Hier sind noch zwei Zeitungsartikel über den Heil- und Giftpflanzengarten:
Pflücken verboten
Veterinaermedizin: Tod im Wohnzimmer
Dienstag, 21. Juli 2009
Überraschungsgeschenk
Vor ungefähr drei Wochen bestellte ich am frühen Abend eine Ladung Katzenfutter. Am nächsten Tag wunderte ich mich sehr über die Benachrichtigung, das Paket sei bereits in der Packstation angekommen. Aber es konnte nichts anderes sein, ich hatte sonst nichts bestellt.
Sehr erstaunt blickte ich dann auf ein flaches Päckchen meines Lieblings-Online-Buchhändlers. Einen Moment dachte ich noch an einen Fehler, denn einmal lag tatsächlich ein Paket für einen anderen Empfänger in meinem Fach. Doch die Adresse stimmte. Ich öffnete die Verpackung gleich vor Ort, denn ich musste sofort wissen, was es damit auf sich hatte.
Eine kurze Nachricht auf dem Lieferschein gab Aufschluss über die Herkunft: Es handelte sich um ein Dankeschön eines offensichtlich regelmäßigen und begeisterten Besuchers meiner Internetseiten.
Vielen Dank also mit Verspätung unbekannterweise nach Bayern!
Mittwoch, 22. Juli 2009
Paten-Katze oder einfach Spende
Da wir nun leider eine Katze weniger haben, dachte ich mir vor kurzem, das müsse ausgeglichen werden. Daher bin ich jetzt also Patin eines Katers, der in Granada im Tierheim sitzt. Wobei diese Patenschaft mehr symbolisch zu sehen ist, im Grunde ist es einfach eine Spende ans Tierheim, aber man bekommt eine Patenschaftsurkunde mit dem Foto des Tieres.
Das ist er: Garfield
Donnerstag, 23. Juli 2009
Gefangen im Baumarkt
Gestern musste ich zum dritten Mal in den Baumarkt fahren, um eine Toilettenbürstengarnitur umzutauschen. Schon einmal hatte ich das Pech, einen Handtuchständer mit fehlenden Eckteilen zu erwischen, und das bemerkte ich natürlich erst zu Hause beim Zusammenbauen.
Dieses Mal traf es mich noch schlimmer.
Am Montagabend machte ich mich auf die Suche nach einem Ersatz für das alte Ding, bei dem die Verschraubung des Stiels nicht mehr hielt. Ich entschied mich für ein Modell aus mattem Edelstahl, was immerhin 23 Euro kostete.
Zu Hause angekommen, wollte ich es mal schnell zusammenschrauben (unten Bürste, dann der Deckel, dann der Stiel. Aber oh Schreck, das Gewinde war viel zu kurz und ließ sich kein bisschen hineindrehen. Offensichtlich ein Herstellungsfehler.
Also machte ich mich am Dienstag erneut auf den Weg, um das Teil umzutauschen. Dies war auch kein Problem, und im Beisein des Mitarbeiters konnte ich die Packung öffnen und einen Schraubversuch machen. Ja, das passte.
Wieder zurück, musste ich leider feststellen, dass es doch nicht so ganz passte. Sobald der Deckel dazwischenkam (den ich im Baumarkt beim Ausprobieren blöderweise weggelassen hatte), ließ sich das Ganze schon wieder nicht zusammenschrauben. So ein Mist!
Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich gestern zum dritten Mal auf den Weg zu machen. Dieses Mal geriet ich an einen jungen, sehr freundlichen Mitarbeiter, der ein neues Teil aus dem Regal holte und selbst zusammenbaute. Endlich klappte es, auch mit Deckel. Dann schnell durch die Kasse und ab nach Hause, dachte ich.
Falsch gedacht. Es war nur eine einzige “richtige” Kasse geöffnet und man hatte wohl als Unterstützung das Service-Center auch als Kasse freigegeben. Lange Schlangen also auf beiden Seiten. Ich musste zwar nur meinen Karton mit Quittung vorzeigen, aber trotzdem wollte ich mich nicht vordrängeln, denn auch da muss der Kassenmitarbeiter einen Moment draufschauen. Also stellte ich mich an die etwas kürzere Schlange an und dachte mir, so lange könne es ja nun doch nicht dauern. Langsam ging es vorwärts und langsam brach mir auch der Schweiß aus, denn die Luft dort war sehr warm und stickig. Dann hatten die Damen vorn ihre Pflanzen bezahlt und es kamen nur noch zwei Herren mit mehreren Holzplatten dran.
Der Preis von der Holzplatte wurde eingescannt: 59,90. “Das war’s? “Nein, blablablabla …” Verstehen konnte ich es nicht, aber anscheinend war der Preis nicht korrekt. Die Mitarbeiterin griff zum Telefon und ich lehnte mich leise stöhnend an den Tresen. Es dauerte und dauerte, da ging wohl keiner ans Telefon. Das war der Punkt, an dem es mir zu viel wurde. Ich wollte nicht für weitere Ewigkeiten im Baumarkt gefangen sein. “Entschuldigen Sie”, wandte ich mich an einen der Holzplatten-Herrn, “würden Sie mich vielleicht durchlassen, ich habe dies hier umgetauscht und muss es nur kurz vorzeigen.” “Aber gerne”, antwortete er, “wenn Sie hier durchkommen, der Wagen lässt sich nämlich nur schlecht bewegen.” “Ja, das geht schon, vielen Dank!” In der Tat war der Spalt zwischen Transportwagen und Absperrung sehr schmal, aber ich wollte durchpassen und quetschte mich mit aller Gewalt daran vorbei. Hinter der Kasse wollte ich dann kurz meinen Umtausch zeigen, das würde sich wohl einschieben lassen. Und was sah ich da? Die Mitarbeiterin entschwand in Richtung Baumarktinnenbereich, wohl um die Holzabteilung höchstpersönlich aufzusuchen. Jetzt war mir alles egal, ich verschwand einfach ohne Kontrolle durch den Ausgang, sollte mich doch jemand aufhalten! Es passierte aber nichts, keiner, der hinter mir herrief: “Haltet den Dieb!”. Dabei hatte ich den Karton ganz offen und deutlich in der Hand und es war für einen Außenstehenden keinesfalls ersichtlich, dass ich bereits brav bezahlt hatte.
Man nehme sich in Acht …
… vor sehr kleinen Männern, die kaum übers Lenkrad gucken können. Trifft man im Straßenverkehr auf tiefer gelegte Karossen mit dicken Reifen und lärmenden Auspuffen, dann sitzt nicht selten ein solches Exemplar von Mann hinter dem Steuer. Jedoch neigen auch einige Exemplare dieser Spezies in Durchschnittsfahrzeugen offensichtlich aus lauter Frust zu riskanten Fahrmanövern.
Ich hatte es heute Morgen schon fast geahnt, dass dieser Kerl hinter mir sich nicht damit zufrieden geben konnte, verkehrsbedingt hinter einem Kleinwagen herfahren zu müssen. Nein, als sich eine winzige Lücke ergab, scherte er rechts aus, quetschte sich vor mir wieder rein, um nur wenige Meter später nach rechts auf den Messeschnellweg abzufahren. Tja, Männchen, wenn ich einen schlechten Tag hätte, könnte ich dein Auto verhexen und dann faulen dir im nächsten Stau die Reifen unter dem Gefährt weg. Aber ich hatte einen guten Tag und deshalb nur Mitleid mit dir armem Geschöpf.
So nicht
Wer hier über eine Suchmaschine zufälligerweise hereinschneit und dann meint, einen pampigen Kommentar abgeben zu müssen, kann lange warten, bis der erscheint. Nämlich bis in alle Ewigkeit.
Jeder darf gern seine Meinung hinterlassen, aber ich finde es einfach unverschämt, wenn fremde Leute denken, sie können im Internet – wenn auch nur verbal – nach Lust und Laune um sich schlagen.
Wer darüber hinaus noch eine offensichtlich falsche E-Mail-Adresse à la “ikea@regal.de” hinterlässt, hätte sich von vornherein die Mühe des Schreibens ersparen können.
So geht’s eben nicht!
Samstag, 25. Juli 2009
Heidelbeerjogurt
Nach und nach müssen in unserem Haus die Räume gestrichen werden, und anstelle des schlichten Weiß kommt nun hier und da ein wenig Farbe an die Wand.
Vor zwei Jahren habe ich die Hälfte des Wohnzimmers in “Vanillequark” gestrichen. Eine Wand in der Küche verzierte ich im letzten Jahr mit einer leckeren “Avocadocreme“.
Auch das Gäste-WC sah nicht mehr ganz frisch aus, das Weiß hatte sich alterungsbedingt verdunkelt. Auch hier wollte ich nicht erneut komplett weiß streichen, sondern stellte mir einen zarten Farbton vor. Die Wahl fiel auf ein helles Lila (oder auch heidelbeerjogurtfarben), denn das passte zum lila Badezimmerteppich und den vorhandenen Bildern.
Etwas mühsam war das Streichen der oberen Kante. Ich hatte mir zwar extra ein Kantenstreichwerkzeug besorgt, aber mit Rigipsplatten verkleidete und mit Raufaser tapezierte Wände und Decken sind nie hundertprozentig gerade. Vermutlich streicht man dann doch besser mit feinem Pinsel und ruhiger Hand die Kanten nach. Ich entschied mich für eine andere Variante: Nachdem alles ordentlich getrocknet war, klebte ich rundum ungefähr einen Zentimeter unterhalb der Decke ab und überpinselte den oberen Streifen zur Decke hin mit Weiß. So haben wir nun eine Farbkante, die nicht identisch mit Wand- und Deckenkante ist, aber sie ist sehr gerade!
Montag, 27. Juli 2009
Gut verkauft
Bei manchen gebrauchten Dingen, die man los werden will, lohnt es sich wirklich, diese zum Verkauf anzubieten. Im Keller stand nämlich noch das alte Notebook, ein FSC Lifebook der E-Serie, das ich im Jahr 2005 bereits gebraucht gekauft hatte und das damals schon an die fünf Jahre alt gewesen sein durfte. Ein Blick in die E-Bucht auf vergleichbare Angebote brachte mich zu der Einschätzung, dass eine Versteigerung einen Versuch wert sei. Und siehe da, es Hunderte haben reingeschaut, ungefähr zwanzig waren interessiert und zum Schluss habe ich noch 51 Euro dafür bekommen.
Leider gilt Ähnliches nicht für meinen Scanner, der seit Jahren unbenutzt herumsteht. Er stammt allerdings aus dem Jahr 1997 und ist demzufolge ein Riesending. So was will keiner mehr geschenkt haben.
Freitag, 31. Juli 2009
Neues Kleidchen
Gestern habe ich meinen Tagebüchern ein neues Kleidchen verpasst. Das vorherige trugen sie seit dem Umzug zu WordPress, und das war im Februar 2006. Mir hat das Design zwar nach wie vor noch gefallen, trotzdem wollte ich aber einmal etwas Neues sehen.
Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich alles angepasst hatte. Ich habe natürlich nicht tagelang dran gesessen, sondern hin und wieder abends das eine oder andere gemacht. Am Anfang musste ich erst einmal viel suchen, denn nachdem ich lange, lange Zeit nichts mehr an den Dateien verändert hatte, kannte ich mich gar nicht mehr aus.
Dieses “Seasons”-Thema verändert sich übrigens automatisch mit den Jahreszeiten. Also haben die Tagebücher nicht nur ein neues Gewand, sondern sogar vier bekommen.
Löwenmauls Worte zur Werbung
Autowerbung mit Gruselfaktor und Gedicht
Mir fällt immer wieder auf, dass im Fernsehen unglaublich viel Werbung für Autos gemacht wird. Ich frage mich da immer, wer all diese Gefährte kaufen soll. Um mich zu einem Autokauf zu animieren, müsste man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Vor allem etwas Schönes und nicht solch grauenvolle Werbespots, bei denen mir Schauer über den Rücken laufen.
Zwei davon häufen sich in letzter Zeit:
Da ist einmal der Autoverkäufer, der sich vor lauter Begeisterung fast nur noch onomatopoetisch (beeindruckendes Wort, nicht?) äußern kann. “Uuuh aaah – hmmm – aaah – iiiiiia – wawawuwu …” Müsste ich mit diesem Mann mein Verkaufsgespräch in Comicsprache führen? Seufz. Ächz. Uääärgshhh!
Viel besser gelungen war der Werbespot des Herstellers für eines seiner anderen Modelle: “Brichst du auf gen Ithaka …” Das klang interessant und geheimnisvoll, als vom zornigen Poseidon, Zyklopen und solch wenig bekannten Wesen wie Lästrygonen gesprochen wurde. Die für die Werbung etwas abgewandelten Zeilen stammen aus dem Gedicht “Ithaka” von Konstantinos Kavafis und bei den Lästrygonen handelt es sich um ein Menschen fressendes Riesenvolk der griechischen Sage, dem Odysseus auf seiner Irrfahrt nur mit knapper Not entkam.
Dann gibt es noch den Klampfenspieler, der zusammen mit seinem Auto aus den Achtzigern gealtert ist, und sich nun mit einem letzten Ständchen von ihm verabschiedet. Mir fehlen da immer die Worte, also ich habe den Eindruck, er singt seine Sätze nicht zu Ende. “… ein letzter Blick …” Zurück, denke ich dann immer, du musst noch ein “zurück” dranhängen. Dann sitzt er endlich, aber unermüdlich weiter singend im neuen, hässlich silberfarbenen Gefährt. “… du bist mein, du bist mein …” Genauso ungeduldig wie der “dadada” summende Autoverkäufer auf die Abfahrt des Sängerknaben wartet, hoffe ich auf ein letztes Wort: Glück, jetzt sing endlich noch “Glück” als letztes, das reimt sich dann auch auf “zurück.” Aber ich warte vergeblich und es bleibt leider nur die fürchterliche Melodie im Kopf: “Gutbai, wirr waren gutte Frohoinde …”
Minderjährige Gebühreneintreiber
Der Auftritt einer uns allen bekannten Zentrale hat immer etwas leicht Bedrohliches. Man schaue sich nur einmal den Schriftzug eines ihrer Slogans in weißer Schreibmaschinenschrift auf schwarzem Grund an. Da überkommt einem leicht das Gefühl, er wurde bei der Verhaftung auf einer alten Polizeischreibmaschine getippt.
Beim Fernsehwerbespot stellte ich mir kürzlich die Frage, ob die Verantwortlichen die eigenen Kinder unter Androhung von Fernsehentzug zwingen, für sie zu werben. Ein scheinbar 12-jähriges rotblondes Gör mit kindlicher Quäkstimme belehrt uns mit vorwurfsvollem Blick, warum man unbedingt zahlen muss. Selbst als ordentlicher, seit ewigen Jahren Gebühren zahlender Mensch bekomme ich beinahe ein schlechtes Gewissen. Brötchenklau und Zechprellerei? Oh je, weiß dieses Schulkind überhaupt, wovon es spricht und woher in aller Welt hat es das Geld, um im Restaurant zu essen? Geht es vielleicht etwas glaubwürdiger und vor allem ohne Negativbeispiele?
Das Nicht-Überraschungs-Ei
Originell und witzig finde ich den neuen Werbespot des lebensmittelliebenden Einzelhandelsunternehmens. Da entdeckt ein kleines Mädchen im Supermarkt die Paletten mit losen Eiern, nimmt eines, schüttelt es vorsichtig, legt es wieder weg, nimmt ein zweites, dann ein drittes, schüttelt dieses etwas heftiger und fragt dann den weißbekittelten Mitarbeiter: “Was ist denn da drin?” Der kennt selbstverständlich genauestens alle Produkte, die dort verkauft werden und gibt bereitwillig Auskunft: “13 % Eiweiß, Kalzium, Eisen und die Vitamine A, D, B1 und B2!” Das ist natürlich nicht die Antwort, die das kleine Mädchen erwartet hat, kennt es doch offensichtlich nur Schokoladeneier mit einer Überraschung im Innern. Mit einer Mischung aus Verwirrung, Respekt und dem Gedanken: “Das klingt gefährlich, bloß schnell das Ding wieder los werden”, befördert die Kleine das rohe Ei wieder in sein Pappbehältnis zurück.
Ich sag mal, das ist eine absolut gelungene und witzige Werbung, die ich mir gerne immer wieder anschaue.
Sonntag, 9. August 2009
Frauenwünsche
Was sind die sehnlichsten Wünsche der Frauen? Ganz klar: Haushaltsgeräte!
Gut, gut, das war jetzt nicht ganz ernst gemeint, aber ich wünschte mir in der Tat einen neuen Staubsauger. Man denkt ja immer, der alte saugt noch gut, aber er hat jetzt bestimmt auch schon zwanzig Jahre auf dem Buckel. Vor einiger Zeit beschlich mich der Verdacht, er würde mit den Katzenhaaren doch nicht mehr so gut fertig und es müsste ein neuer ins Haus.
Um es kurz zu machen: Gestern zog der neue Miele Cat & Dog bei uns ein, und ich bin mit der Saugleistung mehr als zufrieden. Immerhin leistet er in der maximalen Stufe doppelt so viel wie der alte.
Der Teppichboden im Wohnzimmer sieht jetzt viel frischer und sauberer aus. Kein Wunder, die Turbobürste hat eine ganze Menge Staub und Haare herausbefördert.
Der Alte und der Neue nebeneinander:
Trotz des Größenunterschieds hat der Kleine kein spürbar geringeres Gewicht, aber er rollt viel besser (na ja, ist ja auch nagelneu) und ist wendiger.
Übrigens haben wir zehn Euro gespart, denn es war das letzte Gerät im Laden, das Ausstellungsstück. Der Verkäufer hat sich zwar zunächst etwas geziert – bei Miele könne er keinen Preisnachlass geben, das würden die nicht akzeptieren (hä?) – ließ sich aber dank des Verhandlungsgeschicks des Mannes erweichen, sozusagen eine Packung Filter kostenlos mitzugeben.
Mittwoch, 12. August 2009
Mein Geschenk für mich
Schon im Frühjahr hatte ich über die Anschaffung nachgedacht, dann kam anderes dazwischen und ich hatte sie verschoben. Aber früher oder später wollte ich doch ein kleines Telezoomobjektiv für meine D40 haben. Bisher habe ich nur mit dem 18-55mm-Objektiv fotografiert, das im Kit dabei war. Ich wünschte mir aber doch öfters, näher dran sein zu können. Nun wollte ich aber auch kein zusätzliches Teleobjektiv, denn auf häufiges Wechseln habe ich keine Lust. Meine Wahl fiel auf das 18-105mm-Objektiv von Nikon. Es ist nicht zu teuer und ich kann es immer drauflassen. Dafür nehme ich dann auch in Kauf, dass es etwas größer und schwerer als das alte ist und ich nun keine leichte “Frauenkamera” mehr besitze. Immerhin passt die Kamera mit dem neuen Objektiv noch in die Tasche.
Hier drei Testaufnahmen aus dem Garten:
Brennweite 18 mm:
Brennweite 52 mm:
Brennweite 105 mm:
Am nächsten Sonntag werde ich etwas mehr Zeit haben, um das neue Spielzeug auszuprobieren.
Sonntag, 16. August 2009
Gut gehüpft
Gestern Nachmittag waren wir zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, und ich nahm einfach mal auf Verdacht meine Kamera mit dem neuen Objektiv mit. Vielleicht würde sich die Gelegenheit ergeben, das Ganze einmal auszuprobieren. Da wir sehr schönes und warmes Sommerwetter hatten, fand das Fest fast ausschließlich im Freien statt, sogar mit schnell noch am Morgen aufgebauter Getränkebar. Bullenreiten und Hüpfburg waren schon auf der Einladung angekündigt worden, und das konnte ja sowieso nur im Freien stattfinden.
Bei den meisten Gästen handelte es sich um Familien mit ein bis zwei Kindern, die meisten im Alter von zwei bis sechs Jahren, die vor allem reichlich die Hüpfburg nutzten. Ich konnte einige schöne Aufnahmen machen, von denen ich eine kleine Collage gebastelt habe:
Und falls sich jemand wundern sollte: nein, das neue Objektiv hat keinen Fehler und macht keine verschwommenen Bereiche, die vor allem am Kopf auftreten! 😉
Ist alles Absicht, damit hier keiner erkannt werden kann, der sich nicht selber kennt.
Montag, 17. August 2009
Das Wasser ist wieder da
In diesem Jahr hat es in unserer Region sehr, sehr wenig geregnet. Manchmal war Regen oder Gewitter angekündigt, aber in den meisten Fällen haben sich diese Niederschlagsgebiete aufgelöst, bevor sie hier ankamen. Wir haben auch schon häufig beobachtet, dass sich Regenwolken gerne kurz vor dem Eintreffen hier aufteilen, um dann zum Beispiel nördlich und südlich an uns vorbeizuziehen. So viel zu der natürlichen Bewässerung.
Zum Glück haben wir einen Brunnen, der bisher immer zuverlässig Wasser lieferte. In diesem Jahr war es allerdings manchmal etwas mühsam, das Wasser nach oben zu befördern. Die Pumpe schaltete sich nach kurzem wieder aus und man musste einen Knopf drücken, damit sie weiter saugte. Es spuckte auch häufig aus dem Schlauch. Der Mann schraubte beinahe alles auseinander und wieder zusammen, tauschte Dichtungen und anderes aus. Er befragte den Pumpenfachmann, und der konnte auch nur antworten, dass mit der Technik alles in Ordnung sei, das Problem aber mit dem Wassermangel zusammenhänge.
Befragte man den einen oder anderen Nachbarn, dann antworteten sie alle, das Wasser komme zwar nicht ganz problemlos aus dem Boden, aber es komme. Nur bei uns nicht.
Am Wochenende hat der Mann wieder einmal die Pumpe angeworfen, und sie lief so lange erfolglos, bis sie recht warm wurde. Plötzlich hörte man aber zum ersten Mal nach dem Abschalten ein merkwürdiges Geräusch. Ein leises Rauschen, Gluckern, so als ob da ein wenig Wasser liefe. Nun verlief der Schlauch zwischen Pumpe und Brunnen an der inneren Rückwand des Gartenhaus-Schleppdaches entlang. Und davor liegt nun eine ganze Menge Brennholz, die man nicht eben so mal beiseite räumen kann. Also wurde die Pumpe außen an einen schon vorhandenen neuen Schlauch angeschlossen und – oh Wunder – es sprudelte wieder Wasser aus dem Boden.
Jetzt ist der neue Schlauch korrekt verlegt, die Pumpe steht wieder in der Gartenhütte und wir können wieder mit Wasser aus der Tiefe bewässern.
Montag, 24. August 2009
Jalousiendusche
Am Samstag habe ich eine große Badezimmergrundreinigung gemacht. Die Wandfliesen mussten wieder einmal gereinigt werden, und vor einiger Zeit war mir aufgefallen, dass auch die weißen Deckenpaneele ein paar bräunliche Flecken aufwiesen. Ursprünglich wollte ich mir diese Putzaktion für einen kühleren Tag aufheben, aber manchmal kommt es doch anders. Es war warm, ich habe geschwitzt, aber dann war es auch egal und ich habe geputzt und mehr geschwitzt. Nach Decke und Wänden musste auch die Holzjalousie in einen sauberen Zustand versetzt werden. Die schmalere Jalousie aus dem Gäste-WC hatte ich nach der Streichaktion in der Badewanne abgeduscht. Das ist weitaus effektiver, zeitsparender und entspannender als irgendein anderer Reinigungsversuch. Ich stelle mich doch nicht stundenlang hin und wische Lamelle für Lamelle ab! Auch diese gabelförmigen Jalousienreiniger, mit denen man mehrere Lamellen gleichzeitig abwischen kann, taugen nichts (selbst getestet). Man muss ja jedes Mal erneut zwischen den Schnüren ansetzen und kann nicht in einem von links nach rechts durchwischen. Hätte man größere Kinder, könnte man die vielleicht mit einem zusätzlichen Taschengeld bestechen und ihnen die Arbeit überlassen. Aber diese Möglichkeit haben wir nun nicht und außerdem weiß ich nicht, ob ich meine Kinder mit derartigen Strafarbeiten quälen würde. Also werden die Jalousien geduscht. Kleine in der Badewanne, große im Garten. Zum Trocknen haben wir sie an eine Stehleiter gehängt und in der Sonne war sie im Nu trocken.
Leider ist diese Reinigungsmethode nicht für jedermann geeignet. Wohnungsbesitzer oder -mieter mit Duschbad haben da eher schlechte Karten. Man benötigt mindestens eine Badewanne und besser noch einen Garten mit Wasseranschluss. Eine Leiter ist allerdings nicht unbedingt vonnöten, das Trocknen auf dem Rasen funktioniert ebenfalls.
Freitag, 28. August 2009
Günstige Tischläufer
Gestern gab es beim Discounter nebenan unter anderem Textilien für Esstisch und Küche. Ich hatte das einige Tage vorher im Internet gesehen und war verblüfft, dass die dort abgebildeten Tischdecken und -läufer erstaunlich meiner teuren, aber nicht teuer gekauften französischen Tischdecke ähnelten. Das musste ich mir unbedingt im Original anschauen!
Zunächst ging ich an den Körben mit Sonderartikeln entlang, ohne das Gesuchte zu entdecken. Kein Wunder, wie immer in solchen Fällen liegt es dort, wo man zuletzt schaut. Tatsächlich sahen die Textilien genauso aus wie im Internet und es gab sage und schreibe noch ein Set mit zwei Tischläufern in Blau, auf die ich aus war.
Nun schaue man sich dies einmal an (Tischläufer zum Superpreis links unten, exklusive französische Tischwäsche rechts oben darauf):
Natürlich spürt man beim Anfassen, dass Baumwolle nicht gleich Baumwolle ist, aber die Farben und Muster haben sie ganz gut kopiert oder vielmehr angeglichen.
Hier noch einmal im Ganzen:
Montag, 31. August 2009
Hubschrauberfahndung?
Gestern Vormittag waren wir etwas irritiert durch einen Hubschrauber, der ständig seine Runden über uns drehte. Ich sagte noch: “Mach schnell die Terrassentür zu!”, denn mir war nicht wohl bei dem Gedanken an einen Verbrecher auf der Flucht, der plötzlich in unserem Garten auftauchte. Gegen Mittag war der Hubschrauber dann weg. Aber er kam wieder. Wen oder was suchte man da bloß? Von unserem Grundstück aus konnte man nichts erkennen, und auch vom Dachfenster erhaschte ich bloß den in südlicher Richtung davonfliegenden Hubschrauber. Dann wollte ich es genau wissen, schnappte meine Kamera und ging dorthin, wo er den Geräuschen nach immer wieder einmal landete. Und da offenbarte sich des Rätsels Lösung: Auf dem nahegelegenen Feldweg hatte man einen Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Das am Kreisel ansässige Autohaus feierte 20-jähriges Bestehen und man hatte dort Rundflüge über Hemmingen buchen können.
Dienstag, 1. September 2009
Es herbstelt
Am heutigen Tag hat sich das Aussehen hier geändert und hält es damit wie die Meteorologen: Am 1. September wird der Herbst eingeläutet.
Aber warum beginnt für die Wetterwissenschaft der Herbst schon heute und nicht erst am 23. des Monats? Wieso gibt es eigentlich den Unterschied zwischen meteorologischem und kalendarischem Jahreszeitenbeginn? Die Erklärung ist erstaunlich einfach: Als es noch keine elektronische Datenverarbeitung gab, war es für die Meteorologen leichter, immer komplette Monate zu erfassen und auszuwerten.
Dienstag, 8. September 2009
Definitiv zu früh
Vorletzte Woche hatte man im Supermarkt einen Sonderstand mit Dingen aufgebaut, die für mich in den Oktober und November gehören: Flaschen mit weißem und rotem Federweißen, daneben Zwiebel- und Flammkuchen, sowohl fertig zum sofortigen Backen als auch in Form von Backmischungen. Wir hatten noch August! Sommer! Nun, ich gestehe, ich habe vor nicht allzu langer Zeit – sprich im Juli – ein Stück Flammkuchen gegessen, warum auch nicht? Aber diese geballte Ladung herbstlicher Lebensmittel war für mich einfach fehl am Platz.
Seit Jahren dürfen wir uns nicht mehr wundern, wenn im September bereits Regale mit Lebkuchen befüllt werden, aber als ich gestern zum ersten Mal in diesem Jahr an einem solchen vorbeikam, bin ich doch etwas erschrocken. Oh nein, Lebkuchen? Und das, wo gerade für heute und morgen 27 bis 28 Grad vorausgesagt wurden.
Fest steht auf jeden Fall, dass heute (und vielleicht auch morgen) noch einmal gegrillt wird. Ich habe gestern Abend die restlichen Grillbestände aus dem Gefrierfach geholt und der Mann wird vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr seinen fantastischen Kartoffelsalat zubereiten. Dabei fällt mir ein, dass ich endlich einmal das Rezept dafür aufschreiben sollte. Nun ja, Herbst und Winter kommen bald, dann gibt es Zwiebelkuchen ohne Federweißen (ist mir zu süß) und ich werde vielleicht ein wenig Zeit haben, die neuen Rezepte aufzuschreiben.
Mittwoch, 9. September 2009
Einmal Kreisel und zurück
Der Südschnellweg wird manchmal zur langsamen Strecke oder gar zur Staufalle, denn er hat keinen Standstreifen. Es muss nicht einmal ein Unfall passieren, ein Fahrzeug mit einer Panne reicht schon aus, um lange Staus zu produzieren. Heute Morgen war es wieder einmal soweit. Ich kam noch einigermaßen durch Hemmingen durch, doch kurz vor dem Landwehrkreisel war deutlich zu sehen, dass es sich nach rechts hin staute. Dort wollte ich mich nicht mitstauen. Zum Glück befand ich mich auf der linken Spur und drehte also eine fast vollständige Runde im Kreisel. Zurück nach Hemmingen, ab nach Osten und über Döhren und Wülfel zum Messeschnellweg. In der verkehrsberuhigten Berliner Straße behinderte ich einen dicht auffahrenden älteren Herrn in einem kleinen Möchtegern-Geländevehikel. Immerhin fuhr ich schon 35, aber schließlich habe nicht ich die Schilder aufgestellt, da muss er nicht so drängeln. Nach einem kurzen 70-Stundenkilometer-Geschwindigkeitsrausch auf der Döhrener Straße ging es wieder runter. Zwar rollte ich noch mit 60, wo nur 50 wegen des immens schlechten Zustands der Brückstraße gestattet sind, aber trotzdem musste der Herr mit seinem Sportgeländewägelchen an mir vorbeirauschen. Ich war dann doch etwas überrascht. Nicht wegen des Überholvorgangs, der war vorhersehbar gewesen. Es war das Auto selbst: Was in meinem Rückspiegel so unscheinbar und wie gewollt und nicht gekonnt ausgesehen hatte, entpuppte sich als die Chiligewürz-Modellvariante eines bekannten Sportwagenbauers. Ich wusste gar nicht, dass die Autos bauen, die vorne so nichtssagend aussehen.
Heute Nachmittag werde ich auf jeden Fall den Schnellweg wieder umfahren, denn man erwartet starkes Verkehrsaufkommen wegen des Fußballspiels Deutschland – Aserbaidschan.
Freitag, 11. September 2009
Wörterforschung
Ich bearbeite zurzeit ein Deutschbuch für die 5. Klasse und stelle beim aktuellen Kapitel gerade fest, dass die Schulbuchautoren nicht nur über pädagogische Kenntnisse verfügen, sondern manchmal auch eine gehörige Portion Fantasie mitbringen.
Es geht um die verschiedenen Wortarten, und diese werden von Sprachforschern auf einer Forschungsreise erkundet.
Zuerst fangen die drei Forscher Nomen ein und bringen sie in ihr Forschungszelt, um sie zu untersuchen. Plötzlich hören sie Lärm vor dem Eingang des Zeltes. Dort hatte sich nämlich eine aufgebrachte Menge kleiner Wörter versammelt, die hinein wollen. Es waren die Begleiter der Nomen, die Artikel. In ihrem Unwissen hatten die Sprachforscher diese Wortpaare getrennt. Die Forscher untersuchten weiter und stellten zum Beispiel fest, dass der Artikel “das” schreiend wegrennt, wenn man ihn zu einem Hund stellt. An einem der folgenden Tage sind die Nomen plötzlich verschwunden. Es stellt sich heraus, dass sie von den Pronomen gefangen genommen wurden. Die Pronomen wollen die Nomen erst wieder freilassen, wenn die Forscher auch über sie schreiben.
Später, in einer zweiten Forschungsreise, untersuchen die Sprachwissenschaftler die Lebensgemeinschaften der Wörter und finden zum Beispiel heraus, dass im Land der wilden Wörter die Wörter in Sätzen zusammenleben.
Es macht Spaß, so etwas zu lesen, da sieht man, dass Themen auch auf unterhaltsame Weise behandelt werden können.
Montag, 14. September 2009
Weder Berg noch Rosen
Gestern war Entdeckertag in der Region und wir hatten vorgehabt, wie im letzten Jahr auf den Kaliberg in Ronnenberg zu steigen. Dann hätte ich mal ausprobieren können, was mein neues Telezoom-Objektiv leisten kann. Allerdings regnete es gestern, teilweise auch recht heftig. Die kurzen Sonnenlücken waren zu kurz, um auf den Gipfel zu kommen, außerdem war es rundum bewölkt und die Sicht wäre nicht gut gewesen. Dann hatte ich auch keine Lust mehr, bei dem trüben und feuchten Wetter in die Historischen Rosengärten zu gehen. Auch Rosen wollen Sonne.
Ich bastelte also ein wenig an einem Fotobuch über unseren Hausbau herum, das ich schon seit langer Zeit zusammenstellen wollte. Mit der entsprechenden Software ist es ein Leichtes, auch eine große Menge Fotos hineinzukopieren und ihnen ein Layout zu verpassen. Das geht recht schnell, doch dann überlegte ich hin und her, ob ich noch Text ergänzen soll oder nicht. Wenn ja, ist das wieder ein Riesenaufwand, und ich habe das Projekt erneut auf das nächste Regenwochenende verschoben.
Donnerstag, 17. September 2009
Bekannte Gesichter
Nach langer Zeit haben wir wieder einmal “Aktenzeichen XY … ungelöst” angeschaut. Das ist ja durchaus eine interessante Sendung und es erstaunt mich immer wieder, dass viele Fälle so lange zurückliegen und man trotzdem noch auf Hinweise hofft. Ich könnte mich wahrscheinlich nicht mehr erinnern, welches Auto vor zwölf Jahren in der Lahnstraße in Frankfurt hinter mir parkte. Interessant ist die Sendung auch wegen der Filmchen, in denen die Verbrechen nachgespielt werden. Da sieht man nicht nur unbekannte Darsteller, sondern durchaus auch bekannte Gesichter. In der vorletzten Sendung tauchte neben einer aus RTL Samstag Nacht bekannten Schauspielerin die Darstellerin der “Bianca Guther” auf, die bis 1988 in der Lindenstraße zu sehen war. Auch gestern Abend erschien wieder ein früherer Lindenstraßen-Darsteller, der “Zorro”, außerdem hatten zwei ehemalige junge Darsteller aus einer Vorabendserie einen Auftritt. Es ist ja nun nichts Außergewöhnliches, Schauspieler immer wieder in anderen Rollen zu sehen, doch bei solchen Sendungen geht es mir immer so, dass ich dann sage: “Ach guck mal, der XY aus der Serie Z!” oder: “Ach nee, die Frau XX aus der Krankenhaussendung!” Muss wohl daher kommen, dass ich nicht erwarte, bekannte Gesichter bei nachgespielten Verbrechen zu sehen.
Montag, 21. September 2009
Hoch hinauf
Gestern war es noch einmal richtig schön warm und darum machten wir uns mit dem Fahrrad auf zum Walderlebnisturm in der Waldstation Eilenriede.
Der Holzturm wurde in diesem Jahr erbaut und kann seit Juli bestiegen werden. Ungefähr 180 Stufen führen hinauf auf eine Höhe von 32 Metern, aus der man einen Blick über die Baumwipfel auf Hannover und Umgebung werfen kann. Bei guten Sichtverhältnissen soll man sogar bis zum Brocken im Harz schauen können, aber gestern war es leider etwas dunstig.
Mit dem kleinen Teleobjektiv konnte ich schon etwas näher dran als früher. Besonders gut ließen sich das INI und der Telemax ablichten. Die Innenstadt ist dann doch etwas zu weit entfernt, um vernünftige Fotos machen zu können.
Tiere gab es auch noch zu sehen: Am Teich entdeckte ich kleine, grüne Frösche und eine Libelle, die sich zum Ausruhen auf einen Balken gesetzt hatte. Kranke Vögel, zum Beispiel mit gebrochenen Flügeln, werden in einer Krankenstation gehalten, es gibt ein Haus für Fledermäuse und ein Freigehege mit Iltissen, von denen sich einer blicken ließ.
Nach dieser 25-Kilometer-Tour schmerzten meine Beine heftiger als sonst, aber kein Wunder, schließlich waren wir zusätzlich noch im Turm 180 Stufen nach oben und auch wieder nach unten gegangen.
Mittwoch, 23. September 2009
Verwirrende Bescheide
Vor drei Jahren habe ich zum ersten Mal eine komplett papierlose Einkommensteuererklärung beim Finanzamt eingereicht. Damals dauerte es nur drei Wochen, und der Bescheid war Anfang Mai da. Auch in den beiden Jahren darauf ging es ähnlich schnell. Dieses Mal war ich etwas später dran, habe die Daten erst im Mai übermittelt. Dieses Mal war nach drei Monaten noch nichts da. Ich hätte ja durchaus einmal anrufen und nachfragen können, aber das habe ich immer wieder vergessen oder erst abends daran gedacht. Als mir im August an einem Wochenende wieder einmal einfiel, dass noch immer keine Nachricht vom Finanzamt eingetroffen war, habe ich kurzerhand die Datei kopiert und nochmals hingeschickt. Dann, nach gut vier Wochen traf endlich die Post ein, und es war sogar richtig, was das Programm vorausberechnet hatte.
Allerdings stand auf dem Bescheid nicht der erfreuliche Satz: “Das Guthaben in Höhe von XXX Euro wird in Kürze auf das Konto Nr. YYY überwiesen”, sondern man kündigte an, uns mit einem gesonderten Bescheid über die Verwendung des Geldes zu informieren. Liest man so etwas zu ersten Mal, wundert man sich bestimmt. Mir ging es so, als man dies im vorletzten Jahr mit dem damaligen Bescheid ankündigte. Ich hatte mich nämlich erdreistet, auf der Steuererklärung meine Kontonummer anzugeben statt wie bisher die Kontonummer des Mannes. Als (Ehe-)Frau ist man offensichtlich in den Augen des Finanzamtes nach wie vor noch ein Anhängsel, denn als Steuerpflichtiger wird immer der Mann genannt. Als ob ich nicht genauso steuerpflichtig wäre …
Jedenfalls dachte ich mir damals, so eine Frechheit, wieso erlaubt sich die Finanzbehörde über mein Geld zu entscheiden? Sie sollen überweisen, und dann ist es gut. So einfach war es nicht, denn einige Tage später trudelte ein Formular ein, in dem die nun zu verwendende Kontonummer anzugeben war und das von Steuerpflichtigem und Ehefrau unterschrieben werden musste. Ich legte es, bereit zum Ausfüllen, auf meinen Schreibtisch. Das Schicksal meinte es nicht gut mit dem Papier, denn kurz darauf kam eine nass geregnete Katze an, die sich auf dem Schreibtisch trocknen wollte. Das Ergebnis war ein feucht gewordenes Formular, auf dem einige Stellen ziemlich unleserlich geworden waren. Ich überlegte noch, ob ich das in diesem Zustand zurückschicken könnte, da zeigte mir ein Blick auf mein Konto, dass das Geld eingetroffen war. Ich freute mich und beförderte das nutzlos gewordene Formular in die Papiertonne. Seitdem finden wir auf jedem Bescheid den Hinweis, man würde uns in einem weiteren Schreiben über die Verwendung des Guthabens informieren und zwei Tage später ist das Geld auf dem Konto.
Montag, 28. September 2009
Auf dem Kaliberg
Gestern war es noch einmal so richtig warm (im Gegensatz zu heute, wo sich der Herbst wieder durchgesetzt hat), und das war die Gelegenheit für einen Ausflug. Am regnerischen Entdeckertag hatten wir den Gang auf den Berg ausfallen lassen. Schade, dachte ich, denn die renaturierte Kalihalde in Ronnenberg-Empelde ist nur geöffnet, wenn dort Veranstaltungen stattfinden. Doch dann entdeckte ich im Internet, dass im Rahmen des Projekts “Gartenregion Hannover” die Kunstausstellung “Pretty Hill” noch bis zum 11. Oktober auf der Kalihalde installiert ist. Also hieß es: Auf zur Bergbesteigung!
Die Kunstobjekte waren interessant anzuschauen, wobei sich einem Nicht-Kunstkenner und dann noch ohne Beschreibung der Sinn nicht ohne weiteres erschließt. Bei einigen gab es eine kleine Infotafel, bei anderen wiederum nicht. So erfuhr ich erst aus dem Internet (hätte ich mal vorher genau lesen sollen), was der alte Doppeldeckerbus mit den Tierfiguren darstellen soll: Das sind nämlich vom ansteigenden Meeresspiegel bedrohte Tierarten, die im Bus auf einen Berg flüchten.
Die Aufnahmen des Stadtpanoramas sind nicht so gut gelungen wie ich mir das gewünscht habe, leider stimmte wohl wieder einmal das Licht nicht. Aber man kann ja nicht immer im passenden Moment auf dem Berg stehen.
Nach dem schweißtreibenden Auf- und Abstieg – die Sonne brannte nämlich recht heftig – statteten wir dem direkt nebenan aufgebauten Flohmarkt einen Besuch ab. Jedoch schmeckte die Bratwurst, die der Mann sich gekauft hatte, nicht besonders gut, auch das Eis vom mobilen Italiener war bis auf die Geschmacksrichtung Zitrone nur mittelmäßig. Dann hörte ich noch im Vorbeigehen, wie ein Verkäufer eine Interessentin anschnauzte: “Nee, lass mal liegen, für drei Euro gebe ich das lieber dem Roten Kreuz oder ich werfe es auf die Autobahn!”
Sonntag, 4. Oktober 2009
Herbstlich Haariges
Heute war verkaufsoffener Sonntag in Hannover, und nicht nur dort, sondern auch in Garbsen und Langenhagen. Außerdem fand wieder der Herbstmarkt auf dem Rittergut in Brüggen statt. Allerdings hatten wir den Markt im letzten Jahr und auch den zu Ostern in diesem Jahr besucht, so zog es mich nicht unbedingt schon wieder dorthin. Nun begab es sich, dass die Nachbarn fragten, ob ich in Garbsen beim Möbelmarkt Fotos vom Friseurstand und dem Schaufrisieren auf der Bühne machen könne. Da wir eben nichts Konkretes anderes vorhatten, haben wir zwei Stunden am Nachmittag bei Sonne, aber etwas kühlem Wind auf dem Parkplatz des Möbelhauses verbracht. Außer Frisuren gab es noch weitere Attraktionen wie Schriftstellerin, Band, Kürbisse, Äpfel und Fischgerichte. Drinnen waren wir nicht, bei solchen Anlässen sind Möbelhäuser immer brechend voll und da macht der Besuch nicht so richtig Spaß. Ich habe knapp zweihundert Fotos gemacht und hoffe, einige werden zu gebrauchen sein.
Sonntag, 11. Oktober 2009
Im Regen beim Schweden
Was macht man mit Besuch bei Regen? Wenn man nicht die ganze Zeit zu Hause bleiben möchte, kann man durchaus an einem Samstag den schwedischen Möbelmarkt besuchen. Nur gucken und nichts kaufen, abgesehen von Kerzen und Servietten. Dann biegt man noch frohen Mutes in der SB-Halle um die Ecke Richtung Kassen und kippt vor Schreck beinahe nach hinten über: Die Schlangen der Wartenden reihen sich beinahe die gesamte Halle entlang. Wie lange müsste man wohl anstehen? Eine Stunde? Zwei Stunden? Ich mach’s ja sonst nie, aber dieses Mal war es so was von egal: Wir haben die Tüte mit den vier Kleinigkeiten einfach an der Seite abgelegt und uns einen Weg zum Ausgang gesucht. Selbst ohne Einkaufswagen und Tüte war es schon ein schwieriges Unterfangen, es gab kaum irgendwo eine Lücke. Beim “Gucken” waren wir zum Glück erfolgreich gewesen. Meine Mutter wusste nun, dass es beim Schweden keinen passenden Stoff gab und wir hatten einen genaueren Blick auf die als nächstes anzuschaffenden Einrichtungsteile werfen können.
Montag, 12. Oktober 2009
Stadtspaziergang
Der gestrige Sonntag war im Gegensatz zum Samstag weitgehend regenfrei, sodass wir einen Ausflug in die Stadt wagten. Wir versuchen, meinen Eltern jedes Mal einen neuen, noch nicht gesehenen Teil von Hannover und Umgebung zu zeigen. Den Kronsberg mit der Expo-Siedlung hätte ich auch noch parat gehabt, und ohne Regen wäre das am Samstag der perfekte Anschluss zum Möbelhausbesuch gewesen.
Gestern ging es also in die Stadt. Vom Kröpcke durch die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade zum Raschplatz, dann weiter die Lister Meile entlang bis zum Lister Platz; den nördlichen Abschluss bildete das Bahlsen-Gebäude. Zurück spazierten wir ein Stück durch die Bödekerstraße und dann über die Friesenstraße weiter in Richtung Hauptbahnhof. Insgesamt kamen da etwa fünf Kilometer und einige schöne Fotos zusammen.
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Renovierte Katzenzähne
Nachdem die Tierärztin trotz Monis Nierenproblemen und daher erhöhtem Narkoserisiko zu einer Zahnsanierung geraten hatte, fand die Behandlung heute statt. Natürlich für Schwester Lizzy ebenfalls, denn auch bei ihr war Zahnstein vorhanden.
Ich hatte absichtlich bis zum Herbst gewartet, weil wir die Katzen über Nacht drinnen lassen müssen, wenn ein solcher Termin ansteht. Sonst wären sie garantiert morgens verschwunden und der extra frei genommene Tag dahin. Zum Glück war es auch noch recht kalt in den letzten Tagen und bei Temperaturen um den Nullpunkt hatten die Katzen überhaupt kein Bedürfnis, nach draußen zu gehen. Ich hatte ja schon mit etwas Gejammer im Laufe der Nacht oder spätestens gegen Morgen gerechnet. Moni ließ sich erstaunlicherweise sogar vorwärts in den Transportkorb schieben, nur Lizzy fuhr alle Krallen aus und schrie und spuckte – die Kratzer am Arm des Mannes zeugen noch von dieser Gegenwehr.
Um neun Uhr lieferte ich die beiden beim Tierarzt ab und nur gut eine Stunde später rief die Tierärztin an und berichtete, dass alles fertig und so weit gut gelaufen sei. Lizzy hatte erfreulicherweise nur etwas Zahnstein, bei Moni musste leider ein Zahn entfernt werden und außerdem hat sie schon wieder eine Zahnfleischentzündung. Ich hoffe, das wird sich nach der Zahnbehandlung jetzt etwas bessern.
Mittags konnten wir die Katzen wieder abholen und sollten sie noch in den Transportkörben lassen. Sie waren zwar schon aus der Narkose aufgewacht, aber längst nicht in der Lage, geradeaus zu gehen. Zuerst rumorten sie in ihren Transportbehältnissen herum, doch dann legten sie sich wieder hin und schliefen noch eine ganze Weile. Um 16 Uhr befreiten wir sie dann aus den Körben, aber sie torkelten noch eine ganze Weile herum. Gespuckt wurde nach den ersten Gehversuchen auch, aber kein Wunder, wenn einem noch so schwindelig im Kopf ist. Im Laufe des Abends werden sie wieder richtig zu sich kommen – Moni läuft mittlerweile schon ziemlich gerade – und morgen gibt es auch wieder leckeres Futter.
Samstag, 24. Oktober 2009
Fliegende Katze?
Manchmal begegnen einem unerwartete Dinge, und dann ist es gut, wenn man eine Kamera dabei hat.
Heute wollte ich vor allem im benachbarten Pattensen Katzenfutter einkaufen. Es war trübes Herbstwetter, aber trotzdem packte ich die Kamera ein, denn vielleicht würden mir unterwegs unvorhergesehene Motive über den Weg laufen.
Zuerst machte ich einen kurzen Halt bei der Sparkasse, und siehe da – schon stand ich an einem ziemlich unspektakulären Ort einem rätselhaften Spiegel gegenüber:
Ein zerbrochener Spiegel, mit dem man normalerweise um die Ecke schauen kann. Aber warum steht ein solcher Spiegel an einer Hausecke, um die lediglich ein Fußweg führt? Sind dort die rasenden Fußgänger unterwegs? Aber nein, man muss nur einmal genauer hinschauen:
Es sind die rasenden, fliegenden Katzen! Eine von ihnen hat sich offensichtlich vor dem Bild der sich um die Ecke nähernden Gestalt dermaßen erschrocken, dass sie geradewegs in den Spiegel geflogen ist und dieses Bild hinterlassen hat.
Montag, 26. Oktober 2009
Schöne Schalen …
… und vor allem noch so preiswert!
Als ich am Samstag in Pattensen Katzenfutter gekauft hatte, ging ich noch mal nach nebenan in den Joker-Markt. Mir war nämlich vormittags ein Kissen beim kräftigen Aufschütteln nach dem Waschen zerrissen. Der Bezug war eben nach einigen Jahren brüchig geworden. Mit etwas Glück würde ich vielleicht in dem Laden einen passenden Ersatz finden. Es gab leider keine Kissen, die mir gefielen, dafür entdeckte ich diese Glasschalen, das Stück für 2,50 €. Da musste ich nicht lange überlegen, und nahm gleich zwei Stück davon mit. Es sind große Schalen, ungefähr 30 x 30 cm, satiniertes Glas, also mit diesem leicht grünlichen Schimmer:
Dann stand ich noch vor einem Set aus unterschiedlich großen, dreieckigen, weißen Porzellanschälchen. Ganz hübsch, aber ich habe genug Schälchen, wenn sie auch nicht dreieckig sind. Daneben standen diese so genannten Olivenschiffchen und ich hatte tatsächlich eines davon in der Hand. Aber dann stellte ich es schnell wieder weg. Nein, das brauche ich nun wirklich nicht. Denn worin besteht der Sinn, in einem langen, ganz schmalen Gefäß eine Olive neben der anderen aufzureihen? Das ist doch hauptsächlich etwas fürs Auge, denn mehr als Oliven hineinpressen kann man mit diesem Geschirr nicht anfangen. Also blieb es bei den beiden Glasschalen.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Treuepunkte
Seitdem ich festgestellt habe, dass man selbst Sammelpunkte aus dem Supermarkt in der E-Bucht verkaufen kann, nehme ich diese meistens gerne mit. Bei der letzten Aktion habe ich mir sogar selbst etwas gegönnt, denn diese Töpfe und Pfannen aus württembergischen Edelstahl fand ich doch ziemlich gut. Vermutlich muss es sich um eine auslaufende Serie gehandelt haben, denn ich habe die Töpfe zu Angebotspreisen in diversen Läden gesehen. Wie dem auch sei, Qualität ist Qualität, auch wenn es nicht das aktuellste Design ist. Meine restlichen Punkte wollte ich dann wieder verkaufen, doch leider musste ich feststellen, dass es keine Interessenten mehr dafür gab. Also ab damit in den Papierkorb.
In der momentan laufenden Sammelaktion gibt es Pastateller, Pizzateller, (hässliches) Besteck und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Nichts für mich dabei, aber ich habe wieder gesammelt und verkaufe gerade 210 Pünktchen. Mal schauen, vielleicht springt ein Gewinn um die zehn Euro dabei heraus. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, die Punkte verkaufen sich zu Anfang besser als nach ein paar Wochen. Wenn es so sein sollte, kann ich nicht nachvollziehen, was der Grund dafür ist. Schließlich kann man sie noch bis Ende Januar einlösen.
Unnötiger Stau
Ich frage mich immer, ob es denn wirklich notwendig ist, manche Arbeiten auf Hauptverkehrsstraßen während des Berufsverkehrs durchzuführen oder zu beginnen. Ich weiß, die Arbeiter können nicht nur zwischen 9 und 15 Uhr auf den Straßen beschäftigt werden und trinken ansonsten auf Kosten ihres Arbeitgebers Kaffee. Aber erfahrungsgemäß sind die meisten Autos zum Beispiel morgens zwischen halb acht und neun unterwegs. Muss dann unbedingt schon um sieben oder halb acht eine Fahrbahn gesperrt werden? Heute stand ich wieder einmal in einem solchen Stau auf dem Südschnellweg. Ich hatte mich schon gefreut, recht zügig durch Hemmingen durchgekommen zu sein, und die restliche Strecke ist dann so gut wie immer frei. So gut wie – heute aber nicht. Vor der Hildesheimer Straße begann es sich zu stauen. Man denkt ja zuerst an einen Unfall oder ein Auto mit Panne. Dann ist ein Stau zwar ärgerlich, aber nicht vorhersehbar. Doch heute blinkten gelbe Pfeile, die darauf hinwiesen, dass die rechte Fahrbahn hinter der Auffahrt gesperrt war. Tatsächlich waren einige Meter mit Hütchen abgesperrt, aber warum nur? Außer der Absperrung war weit und breit nichts zu sehen. Keine Arbeiter, die vielleicht etwas vorbereiteten geschweige denn irgendwelche begonnenen Arbeiten. Einen wahrhaft unnötigen Stau hatte man da verursacht hatte, finde ich.
Freitag, 30. Oktober 2009
Interessanter Brötchenbelag
Ich bearbeite gerade ein Spanisch-Schulbuch und bin jetzt zum wiederholten Male auf ein “Bocadillo de Tortilla” gestoßen. In einer Lektion erklärten zwei Schüler einer neuen, südamerikanischen Mitschülerin, dass es sehr lecker sei. In anderen Spanischbüchern aßen die Personen bisher nur schlichte Schinken- oder Käsebrötchen. Ich wunderte mich daher ein wenig über dieses Tortillabrötchen, dachte aber nicht weiter darüber nach. Jetzt aber interessierte es mich doch. Es gibt ja einmal die spanische Tortilla, dieses Omelett aus Kartoffeln und Eiern. Dann kennen wir auch die mexikanische Tortilla, den Maisfladen. Der Fladen scheidet in Kombination mit Brötchen sicherlich aus, zumal es sich auch um spanische Schüler handelte, die das Brötchen aßen. Gibt es vielleicht noch eine andere Tortilla-Variante, die man sich als Brötchenbelag vorstellen kann? Nein, es handelt sich tatsächlich um das Kartoffelomelett, das in ein Brötchen gelegt wird, und das Ganze ist ein beliebter Snack in Spanien.
Die spanische Erklärung dazu:
Bocadillo de Tortilla
Reiche Wurstbeute
Gestern war ich im benachbarten Pattensen und habe dort im Werksverkaufsladen der Wurstfabrik eingekauft. Der Mann des Hauses wünschte sich ein Wurstessen (also diverse Brotsorten mit Schlachtwurst) und das werden wir morgen Abend mit einem befreundeten Paar veranstalten. Zum Glück gibt es diesen Werksverkauf, da konnte ich am SB-Regal in Ruhe schauen und aussuchen. Beim Metzger hätte ich wieder mal nicht gewusst, wie die ganzen Wurstsorten heißen und wie viel ich davon nehmen soll. Ähm, ja, von der da und so ein Stück … Vermutlich bin ich schon supermarktgeschädigt. Für ein solches Wurstessen kam aber keine Supermarktware in Frage, und ich hoffe, eine gute Auswahl getroffen zu haben. Neben Leberwurst, Mettwurst, Knappwurst, Sülze, Zungenrotwurst und Fleischsalat landete auch ein Päckchen Frühstücksfleisch-Aufschnitt in meinem Wagen. Frühstücksfleisch – das erinnerte mich an meine Kindheit, wo es das hin und wieder zu essen gab. Ich habe es bestimmt Jahrzehnte nicht mehr gegessen.
Hier gibt es Infos über die Würste:
Knappwurst
Frühstücksfleisch
Sonntag, 1. November 2009
Goldener November
Heute Vormittag zeigte es sich, dass der angekündigte Regen erst viel später eintreffen würde, und in der Sonne war es wunderbar warm. Also wünschte ich mir einen Spaziergang in den Herrenhäuser Gärten. Dort wurde am letzten Montag die Wintersaison eingeläutet und das bedeutet, der Große Garten kostet keinen Eintritt. Für den Parkplatz muss man trotzdem zahlen, aber zwei Euro, na ja, das kann man noch verkraften ;-).
Wie nicht anders zu erwarten waren viele Spaziergänger unterwegs, was nicht die optimale Voraussetzung ist, um Fotos zu machen. Vor allem im Gartentheater gestaltete sich die Fotografiererei etwas schwierig, ständig stand oder lief jemand ins Bild. Es ist mir aber dennoch gelungen, die schönen goldenen Figuren in diesem goldenen Licht mit dem goldenen Laub abzulichten.
Diese Figuren habe ich zum ersten Mal im letzten Jahr fotografiert, als Ende November an einem Samstag Schnee gefallen und wenigstens einige Stunden liegen geblieben war. Allerdings wusste ich damals nicht, dass es sich nicht um die Originalfiguren handelte, sondern lediglich um einen Ersatz, der allerdings über dreißig Jahre lang dort stand. Erst im April dieses Jahres kamen die verbliebenen Figuren nach jahrelanger und teurer Restaurierung wieder zurück.
Dies hier ist die Bronzekopie eines borghesischen Fechters, die ich vor einem Jahr fotografiert habe:
Und dies hier ist die wunderschön golden glänzende Bleifigur:
Mehr Informationen über die Figuren im Gartentheater gibt es hier:
Gartenelemente: Goldene Figuren
Montag, 9. November 2009
Ausgegangen
Am Samstagabend waren wir im Theater am Aegi, Ralf Schmitz ist dort aufgetreten:
Diese Eintrittskarten waren Teil eins meines Geburtstagsgeschenks für den Mann, der zweite Teil kommt erst im Februar 2010 dran (Dieter Nuhr).
Dieses Mal saßen wir viel weiter hinten als sonst, aber bessere Plätze waren schon im Februar nicht mehr zu bekommen. Zum Glück muss man ja bei solch einem Programm keine Details erkennen können, sonst hätte ich doch meine Brille mitnehmen müssen.
Soweit ich erkennen konnte (auf die Ränge hatten wir keine Sicht) war der Saal bis auf den letzten Platz ausverkauft, und das Publikum war bunt gemischt. Die Vorstellung war lustig, abwechslungsreich, und das Publikum wurde häufig mit einbezogen und musste sogar auf der Bühne mitspielen. Also Vorsicht, wenn man das nicht mag, dann keine Plätze in der ersten Reihe buchen. Oder haben diese Leute ihre Karten deswegen umsonst bekommen?
Abgestempelt
Nun ist der Fall der Mauer zwanzig Jahre her und im Laufe all dieser Berichterstattungen überlegte ich, wohin ich denn wohl meinen Reisepass gelegt haben könnte. Darin befindet sich nämlich noch ein DDR-Stempel aus dem Jahr 1990.
Im März 1990 war ich nämlich zur ITB in Berlin. An einem Abend bestellten wir uns zu viert ein Taxi und ließen uns zum Brandenburger Tor fahren. Dort stand noch ein Grenzbeamter, der auf Wunsch einen Erinnerungsstempel in den Pass drückte. Dann spazierten wir durchs Tor, gingen “Unter den Linden” entlang, tauschten an einem Bahnhof eine Mark West gegen eine Mark Ost für ein Gruppenticket, kauften dies an einem Fahrkartenautomaten (mit Touch Screen!) und fuhren wieder zum Hotel zurück.
Den Reisepass habe ich schließlich wiedergefunden. Zwar ist er schon seit 1993 abgelaufen, aber ich wusste, dass ich ihn irgendwo aufbewahrt hatte.
Dies ist der Stempel in meinen Pass, leider kann man das Datum kaum erkennen, es soll 03.03.1990 heißen:
Die Mattensänger nähern sich
Morgen und übermorgen steht uns wieder das alljährliche “Matten-matten-meeren-Singen” ins Haus. Ich sehe es seit Tagen deutlich an den Suchanfragen, über die die Leute hier landen. Schließlich hatte ich schon mehrmals über diese Sing- und Süßigkeitensammelaktion geschrieben, so auch im November 2006.
Wieder einmal habe ich taktisch klug solche Süßigkeiten eingekauft, die wir auch selbst mögen. Also keine Kaubonbons, Kinder-Vitaminbonbons oder eklig süße Nashörner. Es gibt Gummibärentütchen, kleine gemischte Schokoriegel und nachgemachte Haselnusstafel, die aber erfreulicherweise mit einem niedlichen Mäuschenbild verziert sind. Dann können sie ja morgen Abend einfallen. Ich bin mal gespannt, ob wieder Kinder nachgewachsen sind. Nun ja, es wird hier sicherlich noch viele Jahre dauern, bis die meisten in unserem Wohngebiet aus dem Alter raus sind.
Mittwoch, 11. November 2009
Die singenden Kinder sind schuld …
… an dem sprunghaften Ansturm von Besuchern auf meiner Website. Wenige Tage vor dem anstehenden Martinisingen am 10. November landeten mehr und mehr Besucher über die Suchbegriffe “matten matten meeren” oder ähnlichen Varianten auf meiner Seite. Kein Wunder, denn meinen Beitrag aus dem Jahr 2006 findet man bei der meistgenutzten Suchmaschine auf Position 3.
Bei uns war es gestern recht ruhig. Die erste große Gruppe erwischte den Mann beim Einparken, und sobald er die Autotür geöffnet hatte, begannen sie zu singen. Allerdings hatten sie da nicht recht mitgedacht, denn wer führt schon im Auto immer Süßigkeiten in größeren Mengen mit sich? Der Bitte, doch später noch einmal vorbeizuschauen, folgten sie nicht, entweder hatten sie andererorts schon genug gesammelt oder ihre Ausgangszeit war abgelaufen. So fanden sich vor unserer Haustür lediglich drei kleine Grüppchen zwischen 18 und 19 Uhr ein, danach war Ruhe. Jetzt müssen wir die übriggebliebenen Süßigkeiten alle selbst essen.
Dienstag, 17. November 2009
Ich hab Schulter
Das kommt davon, wenn man einen verregneten Sonntagnachmittag gemütlich zu Hause mit einer erholsamen Tätigkeit verbringt: Backofen reinigen. Der Mann hat alle Einzelteile ausgebaut (prima Miele-Gerät!) und ich habe mich schließlich an die Innenreinigung begeben. Zunächst probierte ich einen angeblichen Trick mit Salz aus: Etwas Wasser auf den Ofenboden geben, Salz auf die angebrannten Stellen geben, Ofen einschalten und so lange warm werden lassen, bis das Salz braun ist. Genaue Angaben über Temperatur und Zeit findet man nicht, also musste ich nach Gefühl vorgehen. Gebracht hat es nichts, da löste sich keine Verkrustung. Also kam das Backofen-Aktiv-Gel zum Einsatz. Trotz Einweichphase kommt man um ausgiebiges Schrubben nicht herum. Und nun schmerzt die rechte Schulter. Gestern war es eher noch wie ein leichter Muskelkater, aber heute habe ich mehr Beschwerden. Egal, wird schon wieder vorbeigehen. Ich suche jetzt noch nach weiteren Geheimtipps, um die Reinigung zu vereinfachen. Von Waschsoda habe ich viel gelesen, ob das wohl hilft?
Fernseher-Monstrum weg
Gestern wurde unser alter Fernseher, ein Sony-Röhrengerät mit 32-Zoll-Flachbildschirm, abgeholt. Wir hatten ihn bei eBay verkauft und doch noch 66 Euro dafür bekommen. Ich hatte mich vorher natürlich schlau gemacht und gesehen, dass für vergleichbare Geräte 50 bis 60 Euro gezahlt wurden. Der Käufer jedoch verriet uns, er wäre sogar bis 120 Euro hoch gegangen. Kein Wunder, dass er sich über sein Schnäppchen so gefreut hat. Wir sind wenigstens ohne Mühe das riesige, 60 Kilogramm schwere Monstrum losgeworden. Um gelegentlich im Keller fernzusehen, während man (hoffentlich bald mal wieder, der innere Schweinehund schläft noch) auf dem Fitnessgerät steht, braucht man nicht so ein Riesengerät, da tut’s auch noch mein kleiner, noch älterer Fernseher.
Nebenbei habe ich auch noch für ein paar Euro eine Häkelgardine und eine Häkeltischdecke verkauft. Die waren viel zu schade zum Wegwerfen, aber ans Fenster oder auf den Tisch wären sie bei uns nicht mehr gekommen.
Freitag, 20. November 2009
Barbie-Girl
Heute Morgen an der Ampel stand links neben mir ein japanischer Kleinwagen und mir fiel beim Anblick ein, dass für diese Modell einmal eine Barbie Werbung gemacht hatte. Kein Wunder, denn dieses Auto ist wirklich sehr, sehr klein und es passt nicht viel mehr als eine Barbiepuppe hinein. Ein Stück weiter dann entdeckte ich ein etwas größeres Auto, das neben dem Fahrer immerhin noch Platz für eine Barbie-Mitfahrerin bot:
Lustig, was die Leute so in der Gegend mit sich herumfahren. Ähem, nun, bei mir ist es die Miss Moo …
Montag, 23. November 2009
Löwenmauls Worte zur Werbung
sch-sch
Mon Scheri macht mal wieder Werbung, in der die Kirschen in den Schnapspralinen eine Hauptrolle spielen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist der unaussprechliche Kirschschtand.
Im Rückblick sieht man die beiden etwa zwölfjährigen Mädels, die an ihrem Verkaufsstand vor dem Haus Kirschen für 50 Pfennig anbieten. Als der kleine Bruder des einen Mädchens in eine Schüssel mit Kirschen greift, bekommt er eins auf die Finger und wird zurechtgewiesen, dass er die Kirschen kaufen müsse.
Ungefähr 25 Jahre später sitzen die beiden Freundinnen auf dem Sofa und schwelgen in Erinnerungen an ihren Kirschenverkauf: “Weißt du noch, unser Kirschschtand … ” – “Oh ja, der Kirschschtand …” Der kleine Bruder, mittlerweile natürlich auch erwachsen und mit Vollbart, kommt mit einer Schale der Schnapspralinen dazu und fällt mit in den Chor ein: “Jaaa, der Kirschschtand …” Was bei den Mädels noch nicht unbedingt aufgefallen ist, wird spätestens jetzt deutlich: Man spricht kein Deutsch. Wie kann man nur das Gesicht des Mannes in Großaufnahme zeigen, während er “oh, the cherry stand” sagt und man “jaaa, der Kirschschtand” hört? Es ist einfach zum Weglaufen!
Per Zufall stieß ich auf eine Suchanzeige nach Darstellern für diesen Werbespot. Man stelle sich vor, selbst für ein solches, dreißig Sekunden kurzes Filmchen werden richtige Personenbeschreibungen angefertigt. Vielleicht sollte man mehr Energie in eine bessere Synchronisation stecken oder in die Suche nach Darstellern, die “Kirschstand” aussprechen können. Aber bei einem einzigen Drehtag ist das sicher nicht drin, da quält man die Zuschauer lieber mit völlig unpassenden Mundbewegungen.
Außerdem finde ich die Zeitreise ganz interessant. Angenommen, der aktuelle Teil spielt im Jahr 2009, dann hätten die Mädels ihren Kirschenverkauf im Jahr 1983 oder 1984 veranstaltet. Schaue ich mir aber die Kleidung der beiden und die Autos an, dann fühle ich mich eher in die 1970er-Jahre zurückversetzt.
Na, wer hat’s wohl erfunden?
Auch Männer wollen heutzutage nicht unbedingt mehr hilflos ergrauen, sondern tun hin und wieder etwas gegen die Alterserscheinung der Kopfbehaarung. Im Moment wird gerade ein Produkt angepriesen, das in Windeseile graues Haar übertönen soll. Ein Anwender berichtet: Blablablablabla, und keiner hat’s gemerkt, laberlaberlaber, da dauert ja Rasieren manchmal länger …” Und so weiter und so fort. Er hat seine modisch geschnittenen Haare schön schwarz gefärbt. Doch wenn ich ihn genauer betrachte, muss ich vermuten, dass er versehentlich auch sein Gesicht damit behandelt hat. Es ist dermaßen dunkel, als habe er entweder tagelang unterm Solarium gelegen oder sich wochenlang nicht gewaschen. Oder eben die Haartönung übers Gesicht verteilt. So einfach scheint die Anwendung dann doch nicht zu sein. Andererseits – durch seine Präsentation kann der Hersteller gern auf die Nennung seines Firmennamens verzichten: Man errät ihn ohne weiteres auch so!
Muffins “Was haben wir denn im Schrank?”
Als ich vor zwei Wochen diese leckeren Muffins bei Frau Landgeflüster entdeckte, bekam ich Appetit und nahm mir vor, diese am darauf folgenden Wochenende zu backen. Ich kannte das Rezept aus meinem Muffin-Backbuch und wollte sie schon immer einmal zubereiten. Ich kaufte also Frischkäse ein und war mir sicher, alle anderen Zutaten im Haus zu haben. Nun, bei manchen Dingen sollte ich mir als Selten-Bäckerin nicht so sicher sein.
Am Samstag öffnete ich meinen Vorratsschrank und fand alles – bis auf das unbedingt notwendige Schokoladenpuddingpulver. Stattdessen befand sich dort nur Vanillepudding, aber das ging ja nicht, denn zum weißen Frischkäse musste ich einen Kontrast haben. Ich improvisierte also mit Cappuccinopulver, Schokoblättchen/-streuseln und einem Schuss Whisky-Sahne-Likör.
Die Muffins wurden mittelbraun, aber sehr, sehr lecker, locker und saftig!
Donnerstag, 26. November 2009
So ein Pech
Da bringt der Mann das schöne schwarze Auto in die Werkstatt, weil Inspektion gemacht und etwas nachgerüstet werden soll – und dann fährt ein Monteur das Auto an und beschädigt den Kotflügel. Nun musste er zwei Tage mit einer vielleicht praktischen, aber in meinen Augen hässlichen Familienkutsche durch die Gegend fahren und heute soll der Schwarze fertig sein. Dann wird es beim Rückwärtsfahren hinten piepsen, wenn ein Hindernis im Weg ist. Was aber leider nicht davor schützt, dass einem vorne einer reinfährt.
Ich bin nicht allein
Vor längerer Zeit hatte ich schon einmal über meine Abneigung gegen alles hornartige und vor allem gegen Knöpfe geschrieben. Ich wusste auch, dass es andere Leute gibt, die genauso empfinden. Zumindest hatte ich von ihnen gelesen, persönlich ist mir bis heute noch niemand begegnet, der auch davon betroffen ist. Heute stieß auf einen Artikel, in dem dieses Leiden anschaulich geschildert ist.
Zum Glück habe ich nur eine gemäßigte Form dieser Phobie, denn einige Arten von Knöpfen – so zum Beispiel an Jeans – kann ich problemlos anfassen. Ich besaß auch einmal ein Jeanshemd, denn auch Druckknöpfe lassen mich kalt. Niemals aber werde ich eine herkömmliche Bluse tragen können und Bettwäsche mit Knöpfen kommt bei mir unter keinen Umständen ins eigene Bett. Und richtig schlimm finde ich riesige (Zier)Knöpfe auf Kleidungsstücken, selbst wenn ich sie nur anschauen muss.
Samstag, 28. November 2009
Chauffeuse
Gestern Abend chauffierte ich den Mann und einen seiner Arbeitskollegen zu einer geschäftlichen Einladung mit Grünkohlessen nach Bissendorf. Zwecks besserer Orientierung aktivierte ich nach langer Zeit wieder einmal das geschenkte, gebrauchte, aber immer noch funktionierende Navigationsgerät. Für die ungefähr 36 Kilometer sagte es eine Fahrzeit von einer guten halben Stunde voraus. Trotzdem kam mir die Strecke so weit vor (“Siebzig Kilometer muss ich da fahren!”) und auch der Einwand des Mannes, dass das früher mein täglicher Arbeitsweg gewesen sei – also hin und zurück – konnte diese Entfernung gefühlsmäßig nicht ins richtige Licht rücken.
Wir fuhren also rechtzeitig los, da ich gern auf Nummer Sicher gehe. Der Kollege wurde abgeholt und das Navi zeigte als voraussichtliche Ankunftszeit 18:06 Uhr an. Eingeladen worden war für 18:30 Uhr. “Ach, so schnell bin ich garantiert nicht”, kommentierte ich die Anzeige des Geräts. Ab ging’s also auf den Schnellweg und auf die Autobahn, zuletzt noch ein Stück Landstraße. Trotz einer Baustelle, in der die Geschwindigkeit begrenzt war, blieb das Gerät beharrlich bei seiner vorausberechneten Ankunftszeit, und tatsächlich rollten wir genau um 18:06 Uhr am Gasthaus vor.
Auf der Rückfahrt mied ich die Autobahn, denn dort staute es sich im Baustellenbereich Richtung Hannover. Ich fuhr also Richtung Isernhagen und fürs erste funktionierte mein eigener Orientierungssinn noch. Es war ja klar, dass ich zunächst einmal vom Navi zum Wenden aufgefordert werden würde. Doch das Gerät war beharrlich. Immer wieder musste ich mir “Bitte wenn möglich in 300 Metern wenden”, “In 200 Metern scharf rechts abbiegen” oder “In 300 Metern links abbiegen” anhören. Es wollte und wollte mich auf die Autobahn zurückzwingen. Auf meinem Weg durch Isernhagen begann ich irgendwann, dem Gerät zu widersprechen: “Nein, ich biege jetzt nicht ab!” oder “Sei still, ich wende nicht, ich fahre weiter geradeaus!” Es war mir wahrhaftig keine Hilfe und ich hoffte, es würde bald einsehen, dass es mir eine andere Strecke anbieten müsse. Immerhin stieß ich hinter Isernhagen auf einen Wegweiser Richtung Hannover. Dann landete ich in Isernhagen Süd, das Navi hatte sich endlich mit meiner geänderten Route angefreundet und wies mir den Weg. Zum Glück, denn als nächstes landete ich ihn Bothfeld, und dort wäre ich nach Gefühl nur per Zufall auf dem richtigen Weg gelandet. Oder allerhöchstens noch mit dem Telemax als optischer Orientierungshilfe. So landete ich nach einiger Wartenzeit an diversen Ampeln schließlich wieder auf dem Schnellweg und in altbekanntem Gebiet.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Erwischt
Auf meinem Weg zur Arbeit fahre ich morgens immer die Abkürzung an einer Kleingartenkolonie vorbei, bei der es sich um eine Anliegerstraße handelt. Nachmittags befahre ich in der Regel ganz brav die offizielle Strecke, denn dann ist es mir bei den Kleingärten einfach zu voll. Seit sieben Jahren fahre ich also morgens fast immer diese Strecke, und ich weiß, dass es auch viele andere tun, obwohl es nicht erlaubt ist.
Heute Morgen kam mir ein Polizeiauto entgegen. Es fuhr weiter, und ich dachte mir, ich hätte noch einmal Glück gehabt. Es kamen mir dann noch zwei weitere Autos entgegen, und kurz darauf war ein Auto hinter mir. Erst kurz vor dem Ziel entdeckte ich im Rückspiegel, dass es sich um die Polizei handelte. Sie verfolgten mich, das war mir sofort klar, und ich redete mir keine Sekunde ein, sie führen nur zufälligerweise in meine Richtung. Ich blinkte und bog auf den Parkplatz ein, das blau-silberne Auto tat es mir gleich. Na ja, dachte ich mir beim Aussteigen, jetzt wirst du belehrt und verwarnt und kriegst einen Strafzettel. Was soll’s, man muss eben damit rechnen. Aber oh Wunder, der nette junge Mann verwarnte mich wie nicht anders zu erwarten zunächst mündlich, erklärte dann, es koste eigentlich 15 Euro, doch man wolle ausnahmsweise davon absehen. Und selbst dann noch, als ich nicht recht glaubhaft machen konnte, dass ich sonst nie, niemals durchfahre. Puh, da hatte ich wirklich noch einmal Glück gehabt und bin mit einem leichten Schrecken am Morgen davongekommen. Ich frage mich allerdings, warum die netten Herren nicht die beiden Autos angehalten haben, die ihnen folgten. Das wäre doch wesentlich einfacher gewesen, als mich zu verfolgen. Vielleicht hat ihnen die “Verbrecherjagd” auch Spaß gemacht …
Wie dem auch sei, in der nächsten Zeit sollte ich aber diese Strecke meiden. Es wäre schon ziemlich peinlich, durch einen blöden Zufall nochmals erwischt zu werden. “Ach, sieh an, wir haben Sie doch erst letzte Woche verwarnt …” Boden, geh auf, damit ich darin versinken kann!
Montag, 7. Dezember 2009
Tastatur kaputt
Ich habe es noch nie erlebt, dass eine PC-Tastatur so richtig defekt war und überhaupt nicht mehr funktionierte. Altersschwächelnde Eingabegeräte mit klemmenden oder abfallenden Tasten habe ich wohl schon einmal erlebt, aber dass so gar nichts mehr ging …
Bereits am Donnerstag hatte sie den ersten Aussetzer. Ich war gerade dabei, meine Tabelle mit den Finanzen zu aktualisieren und schaltete immer mit ALT+TAB zwischen zwei Fenstern um. Bis es nicht mehr ging. Ich klickte mit der Maus. Alles in Ordnung. Also hatte sich da nichts aufgehängt. Einen kleinen Moment dauerte es noch, bis ich feststellte, dass es an der Tastatur lag. Nach einem Ruckeln am Stecker und einem Neustart war alles wieder Okay.
Gestern schrieb ich gerade die ersten Sätze einer E-Mail, als die Tastatur schon wieder aussetzte. Doch dieses Mal half nicht, kein Neustart, kein Erneuern der Batterien, das Funkteil fand bei der Kanalsuche einfach nichts. Bis vor einigen Monaten hätten wir auch noch reichlich Ersatztastaturen gehabt, einmal von den alten Rechnern im Keller und auch die Originaltastatur von meinem PC. Nun hatten wir aber ausgemistet und alle Altgeräte waren verschenkt oder entsorgt worden. Keine noch so schlichte, alte Tastatur war mehr vorhanden.
Da hatte der Mann die Idee, mal kurz ins nur wenige Kilometer entfernte Firmenlager zu fahren, wo unter anderem auch ein paar alte Rechner stehen. Tatsächlich fanden sich dort drei reichlich vergilbte Tastaturen, von denen nun eine vorübergehend an meinem Rechner hängt. Und ich habe die Qual der Wahl, welche neue ich nun kaufen soll.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Geht wieder
Die Tastatur funktioniert wieder. Ist schon ein bisschen peinlich, wenn man erst nach zwei Tagen darauf kommt, dass man nach Einsetzen neuer Batterien zur Verbindung auch das “Verbinden”-Knöpfchen auf der Tastaturunterseite drücken muss …
Na ja, wenigstens brauche ich mir erst mal keine Gedanken über eine Neuanschaffung zu machen.
Donnerstag, 17. Dezember 2009
Viel schneller
Im letzten Jahr kam Weihnachten nicht so schnell – ganz bestimmt! Im letzten Jahr haben wir drei Weihnachtsmärkte besucht, und zwar an drei Sonntagen. Dieses Mal waren wir auf keinem Weihnachtsmarkt, nicht einmal auf dem hier in Hemmingen. Ich war auch sehr überrascht, als jemand vor dem letzten Novemberwochenende sagte, der kommende Sonntag sei der erste Advent. Wie, so früh? Gut ist allerdings, dass unser Urlaub vor der Tür steht, noch ein Tag arbeiten, dann ist es soweit. Ich freue mich schon sehr auf die drei freien Wochen, schließlich hatten wir in diesem Jahr noch nicht so viel Urlaub am Stück. Der Mann freut sich auf die anstehende Waldarbeit und ich werde mich auch ganz sicher zu beschäftigen wissen.
Mittlerweile ist es kalt geworden, aber zweistellige Minusgrade haben wir noch nicht erreicht. Geschneit hat es bei uns noch nicht, für morgen Nachmittag sind Schneefälle vorausgesagt, lassen wir uns überraschen.
Freitag, 18. Dezember 2009
Schnee
Letzte Nacht hat es tatsächlich angefangen zu schneien und heute beinahe den ganzen Tag geschneit. Dazu war es ausreichend kalt (aktuell -11°), sodass der schöne Pulverschnee liegen blieb. Selbst mit Winterreifen musste ich heute ein wenig vorsichtiger fahren, aber es waren viele andere unterwegs, die übertrieben langsam über die Straßen krochen.
Da ich noch ein Paket von der Packstation am Mühlenberg abholen musste, war ich heute nach der Arbeit ein wenig länger unterwegs und konnte das vorsichtige Um-die-Kurven-rutschen ausreichend üben. Andere – wie dieser alten Kadett unten – begaben sich nicht so gut bereift auf die Straßen. Im stockenden Verkehr auf der Göttinger Chaussee schlingerte er jedesmal beim Anfahren gewaltig hin und her, was sich im Bild natürlich nicht festhalten ließ.
Aber wir haben jetzt drei Wochen frei und keinerlei Stress mit der Fahrt zur Arbeit.
Samstag, 19. Dezember 2009
Minus 18
Kalt ist es geworden, sehr kalt, und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat es schon ein wenig geschneit und gestern schneite es tagsüber munter weiter. Es ist ja eine Seltenheit hier in der Gegend – genauso wie in meiner früheren Heimat im Rhein-Main-Gebiet, dass es schneit und gleichzeitig kalt ist und der Schnee tatsächlich liegen bleibt.
Wir hatten auch lange nicht mehr so niedrige Temperaturen, und da es mich interessierte, habe ich einmal die Tiefsttemperaturen der letzten Jahre für Hannover herausgesucht, und zwar nur die im zweistelligen Bereich:
06.01.2009 -14°
01.01.2009 -10°
31.12.2008 -10°
27.01.2006 -14°
28.02.2005 -11°
01.02.2003 -11°
09.01.2003 -15°
10. bis 13.12.2002 -11°
05.01.2002 -10°
23.12.2001 -11°
08.12.1998 -10°
01. bis 02.02.1998 -11°
03.01.1997 -17°
Außerdem gab es in früheren Jahren, als ich selbst noch gar nicht hier, sondern noch in Hessen wohnte, diese Minustemperaturen: Im Januar 1985 zeigte das Thermometer an zwei Tagen minus 18° und am 21.12.1981 waren es sogar -19°.
Wenn Schnee liegt und die Sonne scheint, so wie es heute der Fall war, müssen natürlich ein paar Fotos gemacht werden. Da ich keine Lust auf einen größeren Ausflug mit dem Auto hatte, ging ich zu Fuß ein paar Wege hier entlang.
Obwohl es hier eigentlich nichts Spektakuläres zu sehen gibt, sind doch einige ganz schöne Fotos dabei. Sinn der Sache war übrigens auch, dass ich mich mal wieder richtig mit meiner Kamera beschäftige und sie vielleicht endlich verstehen lerne. Technik ist zwar nicht alles, aber es ist doch ganz sinnvoll, wenn man weiß, für welche Aufnahme man welche Blende oder Belichtungszeit einstellen sollte.
Montag, 21. Dezember 2009
La Cenerentola
Gestern waren wir in der Oper, und es hat uns richtig gut gefallen.
Ich war vor vielen, vielen Jahren schon einmal in einer Oper gewesen, doch es ist so lange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann. Ich vermute, es war Anfang der 80er-Jahre während einer Informationsreise nach Moskau, und es handelte sich um eine weniger bekannte italienische Oper, an deren Titel ich mich auch nicht mehr erinnere. Die Zauberflöte habe ich jedenfalls nur als Film gesehen, also war ich vor fast dreißig Jahren in einer Oper.
Vor einiger Zeit kamen wir irgendwie auf das Thema Opernbesuch zu sprechen und überlegten, dass wir dies doch einmal ausprobieren könnten. Ich schaute mich also nach einer passenden Vorstellung um und entdeckte “La Cenerentola”. Ah, ein altbekanntes Thema, das Aschenputtel. Da kennt man jedenfalls die Geschichte und kann den italienischen Gesängen leicht folgen. Ich buchte also die Karten, die man sogar selbst zu Hause ausdrucken kann.
Gestern also besuchten wir die 16-Uhr-Vorstellung. Das war eine schöne Sache, denn man muss nicht erst am Abend los und ist früh wieder zu Hause.
Die Oper war unterhaltsam, denn es handelte sich um eine so genannte “komische Oper”. Die Gefolgschaft des Prinzen zum Beispiel trug Plastikfrisuren mit Elvis-Tollen, der als Prinz verkleidete Diener trat im goldenen Anzug mit Plateauschuhen auf und die bösen Stiefschwestern waren zu Anfang in Bademäntel und Gummistiefel gekleidet.
Über der Bühne wurden deutsche Übertitel eingeblendet, sodass man sich zusätzlich orientieren konnte, was gerade gesungen wurde. Allerdings – oder zum Glück – zeigten sie nur das Wesentliche an, sonst hätte man vor lauter Lesen gar nicht mehr den Geschehnissen auf der Bühne folgen können.
Im nächsten Jahr werde ich vielleicht mal sehen, dass wir Karten für “Hänsel und Gretel” bekommen, jedenfalls würde ich mir diese Oper gerne ansehen. Auch kann ich mir vorstellen, in die “Zauberflöte” zu gehen, für Wagner-Opern oder ähnlich schwere Dinge kann ich mich (noch) nicht erwärmen.
Mittwoch, 23. Dezember 2009
Weihnachtsgedudel
In diesem Jahr kommen mir die Weihnachtsgesänge im Radio noch viel schlimmer vor als in den vergangenen Jahren. Manche Lieder sind schon so abgedudelt, dass ich gar nicht mehr erkenne, von wem sie eigentlich sind. So fragte ich kürzlich den Mann, wer denn dieses “Wonderful Christmas Time” singe, das gerade im Radio liefe. Von Paul McCartney sei das doch, ließ ich mich belehren. Aha, von dem, dachte ich, irgendwie vermischen sich diese Weihnachtsstimmen zu einem Einheitsbrei in meinem Gehirn. Aber dieses Lied stach jetzt mehr und mehr hervor und der Song aus dem Jahr 1979 (!) wurde zu meinem Weihnachtshasslied 2009: Ding-dong-ding-dong, haa-haa-haa-haa-haaaa mit Schlittenglöckchengeklingel rief bei mir nur noch die Reaktion: “Mach’s weg!” hervor, und ich freute mich sogar, wenn ich das mittlerweile auch schon 25-jährige “Last Christmas” zu Ohren bekam.
Donnerstag, 24. Dezember 2009
Videograbber mit drei Anläufen
Vor kurzem bot der Kaffeeröster einen Videodigitalisierer an, der mir jedoch zu teuer war. Allerdings hatte es mich wieder einmal daran erinnert, dass ich schon seit längerer Zeit über die Anschaffung eines solchen Teiles nachdachte. Noch haben wir zwei funktionierende Videorekorder, doch die stehen im Keller und jedes Abspielen einer Kassette birgt das Risiko, sie zu vernichten oder man läuft Gefahr, dass das Gerät nun doch den Geist aufgibt. Es wäre jedoch schade um die selbst gemachten Urlaubsfilmchen und einige andere Aufnahmen, die man vermutlich nicht wiederbekommt.
Zufälligerweise kündigten gleich zwei Discounter eine Woche vor Weihnachten einen Videograbber an. Da wollte ich doch endlich zuschlagen. Ich nutzte gleich die Mittagspause, um zu Discounter A. zu fahren. Man weiß ja nie, wie schnell manche Dinge ausverkauft sind. Aber war es enttäuschend, denn weit und breit war kein Grabber in Sicht, und nicht einmal ein Schild über einer leeren Stelle auf dem Warentisch wies darauf hin, dass sich dort einmal diese Geräte befunden hatten. Ich machte den nächsten Versuch auf dem Heimweg bei Discounter L. Doch dort bot sich mir das gleiche Bild: nichts in Sicht oder jemals dort gewesen. Ein letzter Besuch beim benachbarten A. bestätigte meine Vermutung: Die angekündigte Ware war offensichtlich nie eingetroffen – Schiffstransport hatte Verspätung, Lkw war im Schnee steckengeblieben oder der Hersteller konnte so kurz vor Weihnachten nicht genug produzieren – man suche sich den gewünschten Grund bitte selbst aus.
Nun wollte ich aber unbedingt und sofort einen Videograbber. Ich schaute mich im Internet um, guckte hier, schaute dort, war unsicher ob der Beiträge in Foren (“ich habe Bild, aber keinen Ton”, “Grabber XYZ funktioniert gar nicht”, “schmeiß das Teil weg, unter 200 Euro bekommst du nichts Brauchbares”), entschied mich dann doch für ein Gerät vom Versender P. Bestellung aufgegeben, Bestätigung erhalten. Das war am 18. Dezember. Dann warten. Bearbeitungsstand am folgenden Tag: Bestellung wartet auf auf einen freien Bearbeitungsplatz in einem Versandzentrum. Daran änderte sich an den folgenden Tagen nichts. Ich fand es ärgerlich, weil ich nun das Gerät auch vor Weihnachten noch haben wollte. Am 22. hatte ich die Nase voll. Ich stornierte die Bestellung und gab eine neue für ein ähnliches Gerät beim meinem Lieblings-Online-Shop A. auf. Die versprachen auch mit Normallieferung noch eine Zustellung bis zum 24. Dezember. Die Sendungsverfolgung verriet mir, dass das Päckchen am 23. um ein Uhr nachts losgeschickt worden war. Ich denke, im Normalfall hätte es sogar am 23. im Laufe des Tages eintreffen können. Am 24. las ich mit Entsetzen, die Lieferung sei verspätet. Immerhin aber war sie am sehr frühen morgen im Paketzentrum eingetroffen und später kam die Information, das Päckchen sei seit 8 Uhr unterwegs zur Packstation. Der Tag schritt fort und ich wartete ungeduldig auf das Klingeln meines Telefons. Endlich, um 14:30 Uhr, läutete eine SMS-Benachrichtigung und wir machten uns sofort auf den Weg zur Packstation.
Das Anschließen sowie Installation von Treiber und Software gingen reibungslos über die Bühne. Aber – oh weh – das Teil verfügte nur über Cinch-Anschlüsse, unsere Videorekoder hingegen lediglich über Scart-Ausgänge. Ein Adapter musste her, gekauft werden, aber dazu war es nun zu spät. Doch nein, der Mann verschwand im Keller und kramte in Kisten nach einem womöglich noch vorhandenen Adapter. Es tauchte nur einer auf, der nicht ganz passend war, nämlich statt Out- ein In-Adapter. “Ich bau das mal um”, so lauteten seine Worte, als er im Werkstattkeller verschwand, sein altes Feinmechanikerwerkzeug auspackte und seine ursprünglichen Kenntnisse als Radio- und Fernsehtechniker einsetzte. Das war ein wunderbares Weihnachtsgeschenk! Nun hatte das Gerät den passenden Anschluss und ich konnte beginnen, das Digitalisieren auszuprobieren.
Entgegen aller Unkenrufe, die ich an vielen Stellen im Internet gelesen habe, funktioniert es einwandfrei. Kein Ruckeln, keine Asynchronität von Bild und Ton – vermutlich haben die Leute Uralt-Rechner, die nicht genügend Leistung für so etwas haben. Was herauskommt, ist natürlich nur Videoqualität, aber etwas anderes darf man auch nicht erwarten.
Sonntag, 27. Dezember 2009
Das war Weihnachten
Dieses Jahr war es bei uns recht wenig weihnachtlich. Wir hatten keinen Baum und auch keinerlei Dekoration, abgesehen von einem beleuchteten Stern.
Aber es gab eine riesige Pute, von der wir dreimal gegessen haben. Am 24. bereitete der Mann des Hauses seinen leckeren Kartoffelsalat mit Ei und Gurke zu – das Rezept müsste ich endlich mal in meine Küchenseiten stellen – und dazu gab es Würstchen mit Senf.
Zwei Fresskörbe stehen auf dem Küchentisch, den einen haben wir zu Weihnachten bekommen, der andere ist ein Geschenk für den Mann von einem Geschäftspartner. Leider enthält dieser Korb sehr viel Weihnachtsgebäck, was bei uns nicht so gut weggeht. Ich hab sogar schon geschaut, ob es noch ein Jahr lang haltbar ist ;-), aber das ist dann doch nicht der Fall.
Kanal über Leine
Das Wetter lud zwar nicht unbedingt zu einem Winterspaziergang ein, aber wir wollten trotzdem ein wenig raus.
So führte uns ein kleiner Ausflug an den Stadtrand von Seelze, und zwar dorthin, wo der Mittellandkanal in einer alten und einer neuen Fahrt das Leinetal überquert.
Trotz Navi gelangten wir nicht sofort zum Ziel, es war zwar die richtige Straße programmiert, aber die falsche Stadt (Garbsen statt Seelze). Dann dirigierte ich Mann und Auto nach meinem Orientierungssinn weiter, was ganz lustig war, denn irgendwie fuhren wir ein wenig im Kreis, weil ich mich in der Gegend überhaupt nicht auskenne. Als dann endlich ein Schild nach Seelze wies, wusste ich, dass wir richtig sind.
Es ist schon beeindruckend, wenn man unter den Stahlbauwerken dieser Trogbrücke hindurchgeht, und man hofft doch, dass sie nicht gerade in dem Moment reißen. Auf der Kanalbrücke besteht der Fußweg lediglich aus Metallgittern, und beim Blick nach unten ist nicht jedem besonders wohl in seiner Haut. Mir macht das nichts aus, ich habe keinerlei Höhenangst.
Dienstag, 29. Dezember 2009
Teppich-Mopserin
Heute sollte ich ein schlechtes Gewissen haben. Ein ganz, ganz schlechtes. Denn ich habe anderen Leuten einen Teppich “geklaut”. Und das kam so:
Seit längerer Zeit halte ich schon Ausschau nach einem kleinen Teppich für den Bereich an der Terrassentür. Die ollen, mittlerweile ausgeblichenen und verschlissenen Flickenteppiche vom Schweden sollten endlich weg. Und vor allem wollte ich etwas ohne Fransen, weil die sich ständig verwurschteln.
Im blau-gelben Möbelhaus hatte ich schon vergeblich nach einem Teppich in passender Größe und Farbe geschaut, darum versuchten wir heute Nachmittag unser Glück in einem anderen Möbelgeschäft. Dort standen wir schließlich vor einem Stapel mit kleinen Teppichen mit den Maßen 50 x 80 cm. Das war schon mal nicht schlecht. Es hätte auch eine Nummer größer sein können, aber größere waren entweder zu groß, zu teuer oder hatten scheußliche Farben und Muster. In dem Kleinteppichstapel befand sich ein einziger blauer Teppich, der meiner Einschätzung nach fast denselben Blauton wie unser Teppichboden hatte und außerdem lediglich am Rand ein paar kleine Musterquadrate aufwies. Leider behielt ich diesen Teppich nicht in der Hand, sondern legte ihn wieder zurück, um doch noch einmal einen Blick auf einen anderen Stapel zu werfen. Das war ein Fehler. Denn schon stand eine Frau mit einem Kind vor den kleinen Teppichen und begutachtete auch den blauen. Oh nein, hoffentlich legt sie ihn wieder zurück, dachte ich. “Schau mal, das wäre doch etwas für Papis Büro”, sagte sie zu dem Kind und ich hoffte, sie meinte nicht ausgerechnet den blauen Teppich. Doch, sie meinte ausgerechnet diesen. Ich schielte immer wieder hinüber und dann entfernte sie sich tatsächlich ein paar Meter, um Papi zur Teppichbesichtigung herbeizuholen. Mit zwei schnellen Schritten war ich am Stapel, krallte mir den blauen Teppich, eilte zurück zum Nebenstapel und ließ den kleinen blauen Teppich flugs unter einem größeren verschwinden. Aus dem Augenwinkel kriegte ich mit, dass die Frau, mittlerweile in Begleitung ihres Mannes, wieder vor dem Stapel der Kleinteppiche stand und irritiert ihren Blick schweifen ließ und vergeblich nach einem blauen Teppich Ausschau hielt. Währenddessen prüften wir ganz unschuldig die größeren Sisalteppiche und taten so, als ob wir noch überlegten. Dann hob ich den oberen Teppich ein wenig hoch und der Mann rollte den kleinen blauen Teppich geschwind zusammen, sodass nur noch die weiße Unterseite zu sehen war. Auf dem Weg zum Ausgang holte uns das teppichlose Ehepaar beim Aufzug ein und blieb dort stehen. Wir entschieden uns schnell für den Weg über die Treppe, sonst hätten sie womöglich noch im Fahrstuhl meine Teppichmopserei aufgedeckt.
Aber mal ehrlich: In Papis Büro liegt doch garantiert keine Auslegeware, auf die der kleine blaue Teppich so perfekt passt. Und sie haben sicher auch keine Katzen, die das neue Stück so gern beliegen. Der Blaue war also für uns bestimmt!
Donnerstag, 31. Dezember 2009
Schneegebiet
Eigentlich war für gestern schon Schneefall angesagt, aber es begann mit Nieselregen am Nachmittag. Ich war noch kurz einkaufen, weil ich Zutaten für das heutige Dessert benötigte, und als ich nach einer halben Stunde aus dem Laden kam, war der Regen auf den Autoscheiben schon leicht angefroren. Später verwandelte sich der Regen in Eisregen, legte sich schwer auf die Pflanzen und verwandelte Straßen und Wege in Eisflächen. Falls es jetzt ganz schlimm werden sollte und wir nicht mehr aus dem Haus kämen, hätten wir auf alle Fälle genügend Vorräte, um die nächsten Tage gut zu überstehen. Lediglich zum Holzholen müsste sich der Mann einen Weg durch Eis und Schnee bahnen.
Vorhin habe ich in diversen Webcams gesehen, dass meine Verwandtschaft zurzeit gänzlich schneelos lebt, und da zeige ich doch einmal ein paar Impressionen von unserem Schneegebiet.
Freitag, 1. Januar 2010
Silvester mit Grappacreme
So, nun hat das neue Jahr endlich angefangen und die Feiertage sind vorüber. Vielen Dank für die Neujahrswünsche und -grüße hier in den Kommentaren.
Am Silvesterabend sind wir knappe zwei Kilometer durch den Schnee nach Arnum gestapft, um dort zu viert den Start ins neue Jahr mit leckerem Essen und einem Gesellschaftspiel (wieder einmal: Tabu) zu verbringen.
Ich steuerte das Dessert bei: Grappacreme aus dem Kochbuch der Landfrauen Reichelsheim, bei denen meine Mutter aktiv ist:
Ich wollte das fertige Dessert unbedingt fotografieren, musste aber bei den missglückten Versuchen in der Küche wieder einmal die schlechte Beleuchtung verfluchen. Aber die Fotografin ist einfallsreich und so zog mein Fotostudio kurzerhand vorübergehen auf den eingeschneiten Terrassentisch um. Jedenfalls brauchte ich keine Bedenken zu haben, dass die Creme während ihres Aufenthalts außerhalb des Kühlschranks Schaden nehmen würde.
Übrigens ist diese mächtige, mit Grappa getränkte Creme sehr, sehr lecker! Das Rezept darf ich hier leider nicht verraten, weil es den Landfrauen gehört, aber man findet es an diversen Stellen im Internet.
Sonntag, 3. Januar 2010
Zwanzig Zentimeter
Ich will ja nicht langweilen, aber es schneit weiter und weiter und mittlerweile liegen ungefähr zwanzig Zentimeter Schnee (vorhin gemessen). Eigentlich sollte es heute etwas sonnig werden, dann hätte ich wenigstens ein paar schöne Schneefotos in der Umgebung machen können. Bei dem trüben Wetter wird das allerdings nichts, und daher gibt es nur ein paar Eindrücke vom Schnee rund ums Haus.
Montag, 4. Januar 2010
Springe im Schnee
Heute war es zwar immer noch kalt, aber recht sonnig. Deshalb wollten wir die Zeit für einen kleinen Ausflug nutzen. Die Wahl fiel auf Springe, das ich bisher so gut wie gar nicht kannte. Lediglich der Rand des Industriegebiets mit einem Direktmarketingunternehmen war mir bekannt. Es sind keine guten Erinnerungen, doch das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls zog es mich deswegen bisher nie nach Springe, aber das Städtchen kann ja schließlich nichts dafür, und so statteten wir ihm heute einen Besuch ab.
Auf der Hinfahrt bewunderte ich immer wieder die mit Eis überzogenen Bäume an den Straßenrändern. Es glitzerte und funkelte wunderschön in der Sonne, aber es gab keine Gelegenheit, Fotos zu machen. In Springe gab es keine Eisbäume, dafür aber sehr hübsche Fachwerkhäuser. Schnee auf Gehwegen und Straßen sowie die eisige Kälte forderten nicht gerade zu einem längeren Aufenthalt auf, zudem verzog sich die Sonne schon wieder und es wurde noch ungemütlicher. Aber die Stadt ist auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert.
Auf dem Rückweg machte ich noch ein paar Schneelandschaftsfotos aus dem fahrenden Auto, hier einmal als Schwarzweißfotos zusammengestellt:
Freitag, 8. Januar 2010
Kunst umsonst
Heute Nachmittag haben wir das Sprengel-Museum besucht. Ich hatte vor kurzem per Zufall entdeckt, dass dort freitags der Eintritt frei ist, und da das Wetter nicht zu Spaziergängen ermunterte, bot sich ein Museumsbesuch an.
Es war schon ganz interessant, und wenn man sich für Kunst interessiert und sich damit beschäftigt, ist es natürlich noch interessanter. Ich habe keine Ahnung von Kunst und Malerei und beurteile Bilder erst einmal danach, ob sie mir gefallen. Gänzlich neu waren für mich unter anderem die Werke von Kurt Schwitters. Immerhin ist ja der Platz vor dem Museum nach diesem hannoveraner Künstler benannt, aber ich hatte bislang keine Ahnung, wie seine Werke aussehen.
Montag, 11. Januar 2010
Alltag
Der Arbeitsalltag ist zurückgekehrt. Die letzte Nacht war kurz, da man nach drei Wochen Erholung nicht schon um zehn Uhr abends ins Bett gehen kann. Ich fand es aber nicht schlimm, sondern war heute morgen trotzdem ausgeschlafen (obwohl ich problemlos noch ein bis zwei Stündchen hätte liegenbleiben können).
Das Autofahren verlief auch reibungslos, nur die Beschäftigung mit dem Mathebuch (Stochastik) und den Formeln konnte mich noch nicht recht begeistern. Morgen geht das wieder viel flotter!
Sonntag, 17. Januar 2010
Hurra, das Netzwerk ist da!
Nach dem Kauf meines Notebooks im Dezember 2008 versuchte ich vergeblich, dieses in das häusliche Netzwerk einzubinden. Von anderen PCs aus konnte man es zwar sehen, aber das war’s dann auch schon. Ich gab irgendwann auf, denn offensichtlich konnte man mit einer Vista Home-Version nicht Teil eines Netzwerks werden. Es war auch nicht so schlimm, ich benutzte eben meine externe Festplatte, wenn ich größere Datenmengen zu transportieren hatte.
Seit gestern läuft Windows 7 auf dem Notebook. Die Installation gestaltete sich äußerst problemlos, es verlangte lediglich am Anfang, ich müsse einen Install Manager für die Grafikkarte deinstallieren. Nun denn, wenn es so sein soll … Nach ungefähr zwei Stunden war alles fertig und wie es aussieht, funktioniert auch fast alles einwandfrei. Meine große Freude war ja, dass dieser Rechner nun Teil unseres Netzwerks ist. Endlich kann ich auch Aufnahmen von unseren Sat-Receiver – der auch an das Netzwerk angeschlossen ist – aufs Notebook überspielen.
Weil’s aber zu schön wäre, wenn alles perfekt klappen würde, läuft die Software zum kürzlich gekauften Videograbber nur unter XP oder Vista. Vielleicht hätte ich das vorher überprüfen sollen, aber man kann ja auch nicht an alles denken. Darum habe ich jetzt das VHS-Digitalisierstudio in meinem Büro am XP-Rechner installiert. Leider ist der “schon” dreieinhalb Jahre alt und nicht so leistungsfähig wie das Notebook. Mal sehen, wie ich die Aufnahmen am besten und ohne große Verluste rüberkriege.
Nachtrag 18.01., abends:
Die Videograbber-Software läuft jetzt auch unter W7. Man kann nämlich für eine Installations- oder Programmdatei – exe eben – die Kompatibiliät einstellen. Einfach festlegen, unter welcher Windows-Version das Programm vorher lief, und schon geht es auch unter W7. Gab’s das vorher auch schon oder ist das neu bei W7? Einfach genial, nun kann ich meine verbleibenden VHS-Videos doch noch am leistungsfähigsten Rechner bearbeiten.
Montag, 18. Januar 2010
Es taut
Die Schneemengen der beiden letzten Wochen waren ja recht ungewöhnlich für unsere Region, jedenfalls gab es hier schon lange nicht mehr so viel Schnee und vor allem nicht so langanhaltend. Wenn auch die Autofahrten über nicht geräumte Nebenstraßen teilweise etwas abenteuerlich waren und es vielerorts recht beengt zuging, hätte der Schnee von mir aus noch ein wenig liegenbleiben können. Hätte ich es mir aussuchen können, dann hätte ich trockenes, sonniges Wetter gewählt, bei dem der Schnee nach und nach unter strahlender Wintersonne hinwegschmilzt.
Doch nun taut es. Der für gestern angesagte Schnee oder Schneeregen kam als Nieselregen nieder, die Eiszapfen tauten und immer wieder lösten sich Schneelawinen von den Dächern. Jetzt ist es eklig feucht und schneematschig. Nicht schön. Aber man kann sich das Wetter eben nicht aussuchen.
Immerhin haben wir schon wieder einen schnee- und eisfreien Weg auf der Terrasse, am Samstag war es dort noch total vereist. Die Schneeberge auf der Straße werden uns noch eine Weile erhalten bleiben.
Bitte nicht machen!
Es erfreut mich immer, wenn ich einen Film sehe, in dem man noch ein für mein Empfinden korrektes Deutsch spricht. Man sagt dort nämlich: “Das ergibt keinen Sinn.” Und nicht: “Es macht …” Danke, ihr Drehbuchautoren, danke, ihr Synchrondialogschreiber! Es tut mir nämlich in den Ohren weh, wenn Sinn immer nur “gemacht” wird und man mehr und mehr vergisst, dass etwas sinnvoll sein kann, einen Sinn haben oder ergeben kann.
Gestern Abend lief wieder einmal ein solcher Film, aber da übertrieben sie es schon beinahe mit dem “Sinn ergeben”. Man hätte es hier und da durchaus anders formulieren können. Vermutlich benutzte der Übersetzer ein Programm, das alle “make sense” durch “Sinn ergeben” ersetzte. Muss wohl so gewesen sein.
Übrigens musste ich wegen des “Machens” auch immer ganz schnell wegschalten, wenn eine bestimmte Vorabendserie begann, denn dort sang man das Unsägliche immer zu Anfang.
Beim “von daher” stöhne ich mittlerweile höchstens noch leise auf, man stumpft ja mit der Zeit dermaßen ab; doch beim “Sinn machen” stellen sich mir nach wie vor alle Nackenhaare hoch, und ich hoffe, es wird nie, nie, nie als korrekte Redewendung in den Duden aufgenommen!
Mittwoch, 20. Januar 2010
Kulinarisches
Drei Listen rund ums Essen und Trinken, die ich vor einiger Zeit bei der Kaltmamsell entdeckt habe:
Vorräte: 10 Dinge, die immer im Haus sein sollten
Was sind die wichtigsten Lebensmittel, die bei mir im Schrank stehen müssen? Gar nicht so einfach, denn ich würde natürlich auch ohne das eine oder andere über kürzere oder längere Zeit auskommen.
- Milch
Frische Milch sollte immer im Kühlschrank stehen, denn ohne Milch kann ich keinen Kaffee trinken; im Notfall kann es auch mal H-Milch sein. - Olivenöl
Das ist bei mir das meistgenutzte zum Kochen und Braten. Für Kurzgebratenes oder wenn es geschmacklich nicht passt, nehme ich Butterschmalz oder Pflanzencreme. - Kaffee
Die Woche über gibt es morgens einen Kaffee aus der Tassimo, am Wochenende mahlen wir die Bohnen jeweils frisch für eine ganze Kanne Kaffee. - Pasta
Eine Auswahl verschiedener Pastasorten steht immer im Vorratsschrank. Vor allem müssen immer Spaghetti im Haus sein, es wäre ja peinlich, wenn der Mann Spaghetti Carbonara essen möchte und ich müsste gestehen, dass dies leider nicht geht. - Eier
Ob Frühstücksei (am Wochenende), Spiegelei auf Brot, Zutat für Spaghetti Carbonara, oder oder oder … Eier sind vielseitig verwendbar und befinden sich deshalb immer im Kühlschrank. - Kochschinken
Abgepackter Schinken liegt immer im Tiefkühlfach. Bei Bedarf ist er schnell aufgetaut und kommt in die Pastasoße, in einen Auflauf oder auf einen überbackenen Toast. - Salz und Pfeffer
Ich fasse die beiden einfach einmal als Basisgewürze zusammen, die nicht fehlen sollten. Pfeffer gibt es ausschließlich aus der Mühle, Salz haben wir sowohl in der Mühle als auch im Streuer. - Brot
Brot in irgendeiner Form ist so gut wie immer in Portionen eingefroren. Da ich mittags nicht in der Kantine esse, nehme ich mir entweder belegtes Brot, Salat oder Ähnliches mit. - Tomaten
Ich liebe Tomaten über alles, deshalb kaufe ich sie das ganze Jahr über. Ich bevorzuge deutsche, italienische und spanische Tomaten, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie tatsächlich immer besser schmecken als holländische. - Parmesan
Parmesan oder Grana Padano kaufe ich am Stück, zerkleinere ihn grob und werfe ihn dann in die Küchenmaschine, bis er den gewünschten Mahlgrad hat. Dann friere ich ihn portionsweise ein und habe so immer “frischen” geriebenen Parmesan für Pasta oder anderes zur Hand.
Peinlichkeiten: 10 Dinge, die man eigentlich nicht zu sich nehmen sollte
Was sind wirklich schlimme Dinge, die man lieber nicht essen und trinken sollte? Ich habe in Listen anderer Leute einiges entdeckt, was ich gar nicht als “schlimm” einordnen würde. Trotzdem habe ich hier einmal versucht, meine ärgsten “Sünden” aufzulisten.
- Tiefkühlpizza
Es gibt solche und solche, und ich habe auch schon ganz schlechte Pizza vom italienischen Pizzabringdienst gegessen. Da sind viele Tiefkühlprodukte um einiges besser. - Backofen-Pommes frites
Im Idealfall sollte man seine Pommes selbst aus Kartoffeln schnitzen, aber das ist mir doch zu viel Aufwand. Und wenn selbst Restaurants auf vorgefertigte Convenience-Ware zurückgreifen, schiebe ich guten Gewissens das tiefgekühlte Produkt in den Ofen. - Mayonnaise
Zu manchen Dingen gehört Mayonnaise, und auch gern die aus der Tube oder dem Glas. Ich kann aber sehr wohl Mayo oder Aioli selbst herstellen. Bis jetzt ist sie mir immer gelungen und nie “umgekippt”, obwohl ich nie das Öl nur tröpfchenweise hinzugebe, sondern eher löffelweise. - Dosenthunfisch
Auf die Pizza, in den Salat, in die Pastasoße … ich mag diesen Dosenfisch, obwohl er ja wegen seines hohen Quecksilbergehalts gar nicht gesund sein soll (aber ich esse auch nicht jede Woche Thunfisch). Früher kannte man ja nur Thunfisch aus der Dose, und vielleicht hat sich deshalb der Geschmack so eingeprägt, dass ich ihn lieber mag als den frischen. - Scheiblettenkäse
Auf (manchen) überbackenen Toast und selbstgemachte Hamburger gehört einfach Scheiblettenkäse. Oder zwischendurch mal eine Scheibe pur, die muss ich mir dann immer mit Katze Lizzy teilen. Jemand wollte mir einmal weismachen, Schmelzkäse würde aus Abfällen hergestellt und hat das so geschildert, als ob man dafür die Käsereste vom Fabrikboden zusammenkehre. - Hamburger, Cheeseburger & Co.
Hin und wieder muss das einfach sein, kommt bei mir auch nur drei- bis viermal im Jahr vor. Aber dann bitte einen richtigen Burger mit weichem Brötchen und Rindergehacktem, bloß kein anderes Brötchen und erst recht kein Geflügel oder Fisch darin! - Instantbrühe
Ohne schlechtes Gewissen greife ich zum fertigen Brühepulver aus dem Glas oder der Packung. Benötige ich in unserem Zwei-Personen-Haushalt nur ein wenig Würze zum Beispiel für eine Suppe, dann koche vorher nicht ein ganzes Huhn im Topf. - Soßen aus dem Tetrapak
Reine Bequemlichkeit, denn zum Beispiel kann man eine Hollandaise auch schnell selbst herstellen. Aber eben nicht ganz so schnell wie mit der Packung-aufschneiden-Methode. - Soßenbinder
Für den Normalgebrauch verwende ich Soßenbinder, wenn nichts anderes zum Binden da ist. Das heißt: Schmore ich ein Stück Fleisch mit Gemüse an, dann lässt sich mit diesem Gemüse wunderbar die Soße binden. Der ambitionierte Hobbykoch hat natürlich immer eine Beurre manié zur Hand. - Fertiges Salatdressing
Ist daran etwas Verwerfliches? Für richtige Köche wohl schon. Aber wenn ich mir morgens für die Arbeit fix einen Salat zusammenschnipple, kommt da eben ein Schuss Fertigdressing drüber. French Dressing ist mein liebstes, mit diesem Dressing und anderen Zutaten kann man sogar selbst eine ziemlich gute BigMac-Soße zusammenrühren.
Verweigerung: 10 Dinge, die ich niemals zu mir nehmen würde
Lassen wir einmal Würmer, Heuschrecken und Ähnliches außer Acht, so würde ich, wenn es gar nicht anders ginge, auch die folgenden Lebensmittel zu mir nehmen. Ansonsten verzichte ich gern auf den zweifelhaften Genuss.
- Graupensuppe
Graupensuppe, Gerstensuppe und ähnliche Schleimsuppen erzeugen mir schon beim Lesen und Hören ein Würgegefühl. Sehen muss ich sie erst gar nicht. Ich erinnere mich, dass wir im Kochunterricht in der Schule als erstes eine geröstete Grießsuppe zubereiten mussten und ich weiß auch noch, dass ich sie überhaupt nicht mochte. - Süße Hauptgerichte
In meiner Kindheit und Jugend gab es ungefähr einmal in der Woche ein süßes Mittagessen wie Grießschnitten, Quarkkeulchen, süße Pfannkuchen … Ich konnte mich lediglich mit der Ebbelwoisupp anfreunden und mit halbsüßen Gerichten wie Kartoffelpuffer mit Apfelmus. - Fenchel und Staudensellerie
Beide Gemüse verbinde ich mit einem unangenehmen, unter Umständen auch scharfen, anisartigen Geschmack. Beides habe ich irgendwann einmal in einem Salat gegessen oder vielmehr nicht gegessen. Seitdem lasse ich die Finger von beidem, obwohl es in gegartem Zustand vielleicht ganz anders und besser schmeckt. Sellerie kommt bei mir nur als Knolle und in der Suppengemüsemischung in die Küche. - Grießbrei
Ich hasse Grießbrei und im Grunde alles, was aus Grieß gemacht ist (siehe oben: Grießschnitten). Vor Jahren versuchte ich mein Glück mit Polenta, es blieb bei einem Versuch und der Rest der Tüte wanderte später in den Abfall. - Sushi
Ja, man glaubt es kaum, ich verschmähe diese Delikatesse. Nichts gegen rohen Fisch – na ja, bei Austern würde ich mich auch weigern – aber mich stört vor allem das Saure mit dem pappigen Reis. - Sülze
Glibbergelee, nein, bitte nicht! Mehr muss ich dazu nicht sagen. Ich weiß, dass eine richtig gute Sülze auch lecker schmecken kann und probiere durchaus einmal, wenn mir jemand versichert, dass es gut schmeckt. In der Regel schreckt mich aber das durchsichtige Drumherum ab. - Asti Spumante
Das sind Jugenderinnerungen! Wie konnten wir nur diesen süßen Schaumwein trinken? Später folgte eine Phase mit lieblichem kalifornischen Wein, bevor ich endgültig auf trockenen Wein umstieg. Heute bekomme ich beinahe Kopfschmerzen, wenn ich einen lieblichen Wein nur anschaue. - Sahne-Ersatz
Beinahe hätte ich diese Kunst-Sahne auch einmal gekauft, als sie recht neu auf dem Markt war. Aber rechtzeitig setzte der Verstand ein und ich stellte das Fläschchen voller Chemie wieder ins Regal. Fett einsparen muss anders gehen, jedenfalls nicht, indem man gute Kuhsahne durch eine künstliche Kopie mit vielen Zusatzstoffen ersetzt. - Tofu
In den 1980er-Jahren versuchte ich hin und wieder, vollwertig zu kochen. Dazu gehörte neben Vollkornreis und Getreidebratling auch der Tofu. Aber es gibt Dinge, die muss man einfach nicht essen. Weder Getreide in Frikadellenform noch gepresster Sojabohnenquark. - Nudelsalat aus dem Supermarkt
Manchmal erliegt man beim schnellen Einkauf in der Mittagspause der Versuchung, an der Kühltheke zu einem Produkt zu greifen, das in der Verpackung ganz lecker aussieht. Hinterher bereut man es, besonders bei Nudelsalat: Mayonnaise pur wäre kein großer Unterschied gewesen. Seither mache ich einen großen Bogen um derart in fettiger Soße ertränkte Salate.
Donnerstag, 21. Januar 2010
Mathematik mit Humor
Zurzeit bearbeite ich ein Mathematikbuch zum Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung. Das ist natürlich keine amüsante und leicht verdauliche Lektüre und wegen der Formeln, die “umgeschrieben” werden müssen, auch streckenweise anstrengend.
Hin und wieder jedoch gibt es auch in solchen Büchern erheiternde Aufgabenstellungen.
Ich zitiere:
Kluger Umzug
Im Bundesland A beträgt der Durchschnitt der Abiturgesamtnoten 2,2, im Bundesland B beträgt dieser Schnitt 2,4. Klaus, der im Bundesland A wohnt, wird nächstes Jahr Abitur machen. Er hofft auf die Gesamtnote 2,3. Nun muss er aber in das Bundesland B umziehen. Erhält er tatsächlich die von ihm erhoffte Abiturgesamtnote, dann wird sich durch seinen Umzug die Durchschnittsabiturnote im Bundesland A geringfügig verbessern, da er schlechter als der dortige Schnitt abschneidet. Ebenso wird sich auch die Durchschnittsnote im Bundesland B geringfügig verbessern, da seine Gesamtnote besser als die Durchschnittsnote im Land B ist. Nun erwägen die deutschen Kultusminister, die Durchschnittsabiturnote deutschlandweit durch gezielte Umzugsbeihilfen zu verbessern.
Eine köstliche Idee, die man den Kultusministern da unterschieben möchte. Natürlich kann man ernsthaft ausrechnen, ob so etwas funktionieren würde. Das behaupte ich jetzt einfach, denn ich bin dazu nicht in der Lage und im Buch gibt es keine Lösungen.
Freitag, 22. Januar 2010
Schneereste
Nachdem in den letzten Tagen etwas vom Schnee weggetaut ist, bleiben doch noch einige Reste liegen, vor allem die Schneehaufen und -berge, die an den Straßenrändern zusammengeschoben wurden.
Mittwoch, 27. Januar 2010
Abgelegt
Eigentlich hätte ich mich schon vor ein paar Jahren von einer Winterjacke trennen müssen. Sie muss mittlerweile über fünfzehn Jahre alt sein, ich vermute sogar, dass ich sie Anfang der 1990er-Jahre gekauft habe. Sie gefällt mir immer noch und ich finde, sie sieht nicht altmodisch aus. Außerdem ist sie leicht und trotzdem warm genug für einen durchschnittlichen Winter. Aber das Futter ist an mehreren Stellen verschlissen. Ich hatte sogar darüber nachgedacht, ein neues Futter einzunähen oder besser nähen zu lassen. Der Kauf eines adäquaten Ersatzes war mir in den vergangenen Jahren auch nicht gelungen, es hat mir einfach nichts gefallen. Okay, wahrscheinlich habe ich mich auch nicht richtig bemüht und hatte daher immer einen Grund, die alte, geliebte Jacke zu behalten.
Als wir Ende Dezember in der Stadt waren, weil der Mann dringend eine neue Winterjacke brauchte (seine alte war nun wirklich defekt), entschloss ich mich spontan zu einem Besuch in der Damenoberbekleidungsabteilung. Im ersten Geschäft fand ich wieder einmal an keinem der Modelle Gefallen. Doch im zweiten Laden hatte ich tatsächlich Glück und konnte mich mit einem schwarzen Daunenmantel anfreunden. Nachdem der Winter in diesem Jahr so lange anhält, bin ich richtig froh über meinen Kauf, denn die “Bettdecke” hält schön warm.
Ein Abschiedsfoto von mir und meiner alten Jacke musste aber unbedingt gemacht werden, denn es gibt kein einziges Bild, auf dem ich damit zu sehen bin. Und der neue Daunenmantel ist natürlich auch mit drauf.
Wenn ich mir jetzt das Foto anschaue, tut es mir beinahe schon wieder ein wenig leid, dass ich mich von dem schönen Stück getrennt habe …
Sonntag, 31. Januar 2010
Teichrunde
Heute Nachmittag wurde es überraschenderweise ein wenig sonnig. Endlich wieder einmal das passende Wetter für einen Spaziergang und Schneefotos. Wir fuhren an den nordöstlichen Stadtrand und spazierten eine Runde um einen der Teiche. Die Teiche präsentieren sich zurzeit alle als schneebedeckte Eisflächen. Nur an wenigen Stellen wie unter einer Brücke war die Oberfläche nicht komplett zugefroren und wir begegneten ein paar Wasservögeln.
Montag, 1. Februar 2010
Schneeliegedauer
Wer heute Radio gehört hat, konnte ein neues Wort lernen: Schneeliegedauer. Wir haben in diesem Winter nämlich die längste Schneeliegedauer seit dreißig Jahren hier im Norden. Auch wenn es stellenweise lästig ist mit den mittlerweile vereisten Schneeresten, finde ich es bis jetzt nicht schlimm. Es ist eben Winter. Natürlich verstehe ich all die Leute, die – weil zum Beispiel blind oder gehbehindert – durch Schnee und Eis noch mehr eingeschränkt werden und deswegen auf ein schnelles Ende der kalten Jahreszeit hoffen. Aber es mehren sich jetzt schon wieder die Klagen an vielen Stellen, man habe genug vom Winter. Klar, zu Weihnachten, im Urlaub oder am Wochenende hat man gerne einmal Schnee, aber der soll pünktlich zum Arbeitsbeginn bitteschön wieder verschwunden sein. Aber wir haben eben vier Jahreszeiten, und jetzt ist der Winter mit Eis und Schnee dran.
Morgen soll es übrigens wieder heftig schneien (es fing heute Nachmittag schon vorsichtig an) und außerdem ist Sturm vorausgesagt.
Blitzlicht
Mir war von Anfang an klar, dass ich mit dem eingebauten Blitz meiner D40X keine besonders tollen Fotos machen werde. Präzise gesagt werden sie in der Regel ziemlich schauerlich und ich habe bisher – wann immer es sich machen ließ – auf den Einsatz des Blitzes verzichtet. Doch oft genug ärgerte ich mich über Aufnahmen, die mangels Licht nicht gelingen konnten und wollten. Im letzten Jahr gönnte ich mir oder vielmehr meiner Kamera erst einmal ein kleines Telezoom-Objektiv. Jetzt wurde es Zeit für ein Blitzgerät. Gerne hätte ich eines der Marke Nikon gekauft, aber das war mir doch zu teuer und so oft kommt es voraussichtlich nicht zum Einsatz. Ich bin dann schließlich beim Nissin Di622 gelandet, was auch ganz vernünftig sein soll und vor allem preislich erschwinglich ist. Endlich also hatte ich mich entschieden und dann war das Gerät nicht auf Lager! Jedenfalls nicht dort, wo ich kaufen wollte, sondern nur in einigen Läden zu einem viel höheren Preis. Ich musste mich gedulden, aber die Wartezeit dauerte nicht allzu lange und am Samstag konnte ich meine Bestellung abschicken. Morgen wird das Paket ankommen. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Fotos dann aussehen werden.
Mittwoch, 3. Februar 2010
Rutschbahn
Der Niederschlag, der gestern und bis in die Nacht hinein auf uns herunterfiel, war mehr Regen als Schnee. Was das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bedeutet, kann man sich leicht ausmalen: Er gefriert auf dem Boden und bereitet morgendliche Rutschbahnen auf dem Weg zur Arbeit. Demzufolge fiel der Schulunterricht in weiten Teilen Niedersachsens aus. Zum Glück war auf den Straßen recht wenig los, man musste zwar aufpassen, weil es hier und da etwas glitschig war, aber man konnte einigermaßen fahren.
Zum Glück war es heute den ganzen Tag über leicht sonnig, sodass die Straßen mittlerweile wieder eisfrei und streckenweise sogar trocken sind. Eisige Rutschbahnpartien muss ich nun wirklich nicht haben.
Sonntag, 7. Februar 2010
Foto-Licht
So ein Blitzgerät ist schon eine feine Sache und ich lerne wieder mehr beim Fotografieren. Denn lässt man der Kamera mit irgendwelchen Programmen zu viel Freiheit, dann werden die Aufnahmen unter Umständen nichts, obwohl man genug Licht und den zusätzlichen Blitz hatte.
Das Gerät ist übrigens nach oben und zur Seite schwenkbar, sodass man auch indirekt blitzen kann; außerdem kann man es im “Sklavenmodus” betreiben, also unabhängig von der Kamera irgendwo im Raum aufstellen.
Montag, 8. Februar 2010
Blechlawine
Für heute war eine riesige Blechlawine angekündigt, die auf Grund des Warnstreiks, bei dem auch die öffentlichen Verkehrsmittel betroffen waren, auf Hannover zurollen sollte.
Stellenweise ist dies auch eingetroffen, wie zu lesen und zu hören war. Ich wäre allerdings ganz normal zur Arbeit gekommen – auf meiner Strecke war nicht viel mehr los als sonst – wenn nicht ausgerechnet heute Morgen ein Auto auf dem Südschnellweg in Brand geraten wäre. Ich hatte den Schnellweg vorsichtshalber sowieso gemieden, aber das nützte mir nichts, denn natürlich mussten nun auch alle anderen die alternativen Wege nutzen. Eine Stunde brauchte ich für die zwölf Kilometer zur Arbeit, und streckenweise wäre ich zu Fuß schneller gewesen.
Viel härter allerdings hatte es den Mann getroffen, denn wegen des Streiks wollte er eine Kollegin aus der Südstadt mit dem Auto abholen. Er fuhr extra früh los, kurz nach sieben schon, und stand dann zwei Stunden lang auf dem Schnellweg. Das ist ärgerlich!
Dienstag, 9. Februar 2010
Schnee am Abend
Es schneit wieder einmal:
Auf dem Foto unten rechts im Schnee zu sehen: Katzenspuren. Lange wurde das weiße Zeug gemieden, jetzt wagt man doch mal einen Gang hindurch zu den Nachbarsgärten.
Mittwoch, 10. Februar 2010
Aussetzer
Gestern früh zog ich mir die Schuhe an, und da tat sich ohne besonderen Grund etwas Unangenehmes im rechten unteren Rückenbereich. Ich probierte dann erst einmal vorsichtig, ob ich mich noch einigermaßen normal bewegen konnte. Doch, es ging noch, wenn auch nicht ganz beschwerdefrei. Wieder einmal der Ischiasnerv, das hatte ich im Mai 2007 schon einmal erlebt.
Ich fuhr also ganz brav zur Arbeit und kam auch einigermaßen zurecht. In der letzten Nacht war es allerdings sehr unangenehm, denn ich kann nicht stundenlang platt auf dem Rücken liegen und muss mich öfters einmal auf die Seiten legen. Das ging nur mit Überwindung und Schmerzen. Heute Morgen war ich noch recht bewegungsunfähig und musste daher zu Hause bleiben. Als ich mich telefonisch krank meldete und erfuhr, dass sowohl der Kollege (hatte gestern schon heftig geniest) als auch die Kollegin (leider ein Trauerfall) ebenfalls nicht anwesend sein würden, hatte ich beinahe schon ein schlechtes Gewissen und überlegte einen Moment, ob ich mich nicht doch ins Auto quäle. Realistisch betrachtet war es aber kaum möglich und es wäre auch nicht gesundheitsförderlich gewesen, den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen, das weiß ich mittlerweile sicher.
Nachdem ich noch einmal nachgeforscht hatte, was am besten gegen solche Beschwerden zu tun sei und zu keinem rechten Ergebnis kam, testete ich einfach meine Körperreaktionen. Einige Zeit sitzen und dann wieder aufstehen: Die bucklige, alte Hexe lässt grüßen! Liegen wäre noch schlimmer gewesen, denn ich war nur mit großer Mühe aus dem Bett gekommen. Also habe ich mich den ganzen Tag immer wieder hin und her bewegt und war sogar heute Nachmittag zehn bis fünfzehn Minuten auf dem Crosstrainer.
Ich hatte bisher in meinem Leben noch keine ernsthaften oder länger anhaltenden Rückenbeschwerden, aber selbst diese kurzfristigen Unannehmlichkeiten möchte ich nicht öfters haben. Deswegen habe ich beschlossen, das Gerät im Keller wieder einmal in Anspruch zu nehmen. Vielleicht hilft es ja.
Im Moment geht es meinem Rücken-Hüfte-Bein-Bereich sehr viel besser, ich kann sogar eine Weile am PC sitzen und danach fast normal wieder aufstehen.
Dienstag, 16. Februar 2010
Eingerenkt
Mein Rücken-Bein-Nerven-Problem hat sich mittlerweile weitgehend erledigt. Am Samstag habe ich brav eine 45-minütige Trainingsrunde auf dem Crosstrainer absolviert, danach ging es schon sehr viel besser. Leider hielt das nicht über Nacht bis Sonntag an, und da hatte ich keine Lust, schon wieder im Keller zu laufen.
Aber wundersamerweise konnte ich gestern Morgen beinahe wie ein junges Reh (ähem, man schaue jetzt bitte nicht auf meine Figur) aus dem Bett springen. Ab und zu zieht es noch einmal, aber immer seltener. Morgen werde ich wieder im Keller meine Trainingsstrecke gehen und ich werde mich bemühen, das Programm zweimal wöchentlich zu absolvieren. Ein wenig motivieren kann ich mich dem Unterhaltungsprogramm, das ich nebenbei laufen lassen kann. Ohne Fernseher wäre es mir wirklich zu öde, ich will ja nicht scheinbar endlose Zeit auf die Wand starren.
Montag, 22. Februar 2010
Der Pfeil hat getroffen
Neulich trat bei DSDS eine Kandidatin mit dem Titel “I Love Rock ‘N’ Roll” auf. Angekündigt wurde er als Lied von Britney Spears. Wahrscheinlich weiß heutzutage keiner mehr, dass dies schon in den 1980er-Jahren von Joan Jett gesungen wurde. Der Mann behauptete allerdings, auch das sein schon nachgesungen gewesen. Ich weiß nicht, ob er’s wirklich wusste, aber er lag ganz richtig damit: Das Original stammt von der britischen Pop-Band “The Arrows” und erschien 1975.
Niedlich sahen die Jungs aus, der Sänger hätte mir auch gefallen – damals, als ich 15 war.
Über eine ähnliche Geschichte mit mehrmals nachgesungenen Lieder hatte ich schon einmal geschrieben: Aus Brandy wurde Mandy.
Montag, 1. März 2010
Neue Spüle
Zurzeit haben wir noch eine weiße Spüle in der Küche, denn nach der ursprünglichen Planung vor etwas mehr als acht Jahren sollten alle Geräte weiß sein, passend zum schon vorhandenen Kühlschrank. Es kam dann aber anders, und so haben wir Geschirrspüler, Herd und Dunstabzugshaube in Edelstahl. Die Spüle war aber da schon gekauft.
Nach acht Jahren sieht nun eine weiße Spüle nicht mehr schön aus, denn die Oberfläche im Becken wird zwangsläufig bräunlich. Reinigungsversuche mit diversen Mitteln von Scheuermilch über Backpulver bis hin zum Gebissreiniger helfen entweder nur kurzfristig oder gar nicht mehr. Also dachten wir über die Anschaffung einer neuen Spüle nach. Ideal wäre es, wenn es dasselbe Modell noch gäbe. Hier und da schaute ich in Baumärkten, entdeckte dieses aber nicht. Im Internet fand ich zunächst die Spüle nur in Schwarz, dann vor einiger Zeit doch noch in Edelstahl. Die Ausführung mit Leinenstruktur sollte bei einem Anbieter 215, bei einem anderen 240 Euro kosten. Es war schon geplant, eine Spüle zu bestellen, doch irgendwie hatte ich es immer wieder vergessen. Zum Glück. Vorletzte Woche lag ein Werbeprospekt vom Bauhaus in einer Zeitung, und man hatte genau diese Spüle in Edelstahl “normal” im Angebot. Na, dachte ich mir, dann könnte man dort einmal nachfragen, ob die Leinenstruktur-Ausführung bestellt werden kann. Und so war es tatsächlich. In ungefähr einer Woche wird die Spüle geliefert und sie kostet dort nur 175 Euro. Teuer wird es noch einmal mit der Armatur, denn sie soll Edelstahloptik und ein Geräteabsperrventil haben. Meine Vorauswahl enthält drei Armaturen (Hansgrohe, Ideal Standard und Kludi) und unter 250 Euro werden wir dabei nicht wegkommen. Aber egal, es soll ja etwas “Gescheites” sein.
Dienstag, 2. März 2010
Marode Straßen
Hochwasser, CeBIT, Unfälle … manchmal macht die Fahrt zur Arbeit und zurück keinen Spaß. Nämlich immer dann, wenn man sich gefühlte Stunden auf der B3 durch Hemmingen quälen muss. Gestern waren wieder einmal die Straßen von Hemmingen nach Döhren und nach Wülfel überflutet, sodass der gesamte Verkehr über die B3 ging. Glücklicherweise entdeckte ich gestern Nachmittag keinerlei Hinweis mehr auf eine Sperrung der Brückstraße/Döhrener Straße. Ich wagte also den Heimweg über diese Strecke und tatsächlich war sie wieder freigegeben. Das Wasser des Sees stand stellenweise aber noch bis zur weißen Fahrbahnrandmarkierung.
Sowohl die Straße nach Döhren als auch die nach Wülfel sind schon seit Jahren ziemlich marode und der letzte Winter hat ihnen noch einmal richtig zugesetzt. Deshalb darf man wegen der tiefen Schlaglöcher auf der Wilkenburger Straße nur noch zehn Stundenkilometer “schnell” fahren, auf der Brückstraße ist das Tempo mittlerweile auf 30 km/h begrenzt. Und heute las ich in der Zeitung, dass die Wilkenburger Straße möglicherweise wegen der Schäden auch nach Rückgang des Hochwassers weiterhin gesperrt bleiben wird. Bei der großen Zahl von Fahrzeugen, die täglich durch Hemmingen oder daran vorbei fährt, ist es mehr als dringend notwendig, alle Straßen Richtung Hannover befahrbar zu halten. Oder sollen wir in Zukunft auf Hubschrauber umsteigen?
Mittwoch, 3. März 2010
Kriechtiere
Unabhängig von löchrigen oder überschwemmten Straßen und Messeverkehr hat sich der Herrscher über alle Autofahrer neue Erschwernisse ausgedacht: die Kriechtiere.
In den letzten Tagen machten sie mir ein flüssiges Vorankommen fast unmöglich. Ständig hatte ich Autofahrer vor mir, die ohne Grund dermaßen langsam fuhren, dass sie zu Fuß schneller am Ziel gewesen wären. Und nicht nur innerorts, sondern auch auf dem Schnellweg waren sie anzutreffen. Dort versuchten sie, mit 80 Stundenkilometern Lkws zu überholen, die 79 Stundenkilometer fuhren. Sicher, es gelang irgendwann, die Frage war nur, wie viele (gefühlte) Stunden währenddessen vergangen waren.
Gestern stand ich in der Stadt an einer Kreuzung hinter mehreren Autos, direkt vor mir befand sich ein Fahrschulwagen. Es wurde Grün und alle fuhren los. Na ja, fast alle. Das Fahrschulauto machte einen kleinen Hopser, dann stand es. Zweiter Versuch: wieder abgewürgt. Dritter Versuch: dasselbe Spiel. Noch ein Versuch: Hurra, das Auto rollte an. Natürlich dermaßen langsam, dass die Ampel gelb und schließlich rot wurde. Mit ungutem Gefühl erwartete ich die nächste Grünphase, leider berechtigt: Wieder wurde der Motor beim ersten Anfahren abgewürgt, aber dann schafften wir es schließlich, die Kreuzung zu überqueren. Vor der nächsten Ampel bettelte ich, das Auto möge bitte abbiegen. Leider tat es mir den Gefallen nicht. Und nicht nur das, das erste von den fünf Autos davor war ebenfalls ein Fahrschulfahrzeug. Kein Wunder, dass sich beim Grünlicht erst einmal gar nichts bewegt hatte. Verzweifelt bog ich in der Heimatstadt in die 30er-Zone ein, da wäre ich bestimmt noch schneller als hinter den Fahrschulen, dachte ich. Nein, ganz falsch, ein überkorrekter Autofahrer bewegte sein Gefährt mit nur 20 bis 25 Stundenkilometern die Straße entlang.
Heute Morgen blieb doch tatsächlich eine Autofahrerin an einer grünen (!) Ampel stehen, weil rechts auf der Busspur ein Bus stand. Okay, sie hat einfach vorausschauend gehandelt, denn eine Minute später wurde die Ampel rot, damit der Bus abbiegen konnte. Und kurz vor dem Ziel begegnete mir an einer einspurigen Engstelle eine Personentransportfahrerin, die eigentlich Autofahren können sollte. Ich hatte angehalten, um sie durchfahren zu lassen, aber sie fuhr nicht! Noch mehr anhalten konnte ich nicht, mein Auto stand ja schon an der Seite. Ich überlegte schon, ob ich aussteigen und ihr Fahrzeug schieben sollte, da rollte sie endlich ganz, ganz langsam los.
Jetzt fehlen nur noch die Autofahrer, die rechts abbiegen wollen, bei Grün einen Meter vorfahren und dann erst einmal anhalten und schauen, ob auch wirklich nichts von links kommt. Aber ich bin mir sicher, auch diese werden mir in den nächsten Tagen begegnen.
Donnerstag, 4. März 2010
Totalausfall
Gestern Abend um kurz vor acht schaltete sich plötzlich unser SAT-Receiver aus und startete neu. Mehrmals. Immer wieder. Nach komplettem Abschalten und erneutem Einschalten leuchtete schließlich nur noch die rote Standby-Leuchte und der Lüfter lief. Gerade mal etwas über zwei Jahre alt ist das Gerät. Und es funktionierte so schön! Einen Ersatz, also einen älteren Receiver, hatten wir im Keller stehen, Fernsehen war also kein Problem. Aber ich trauerte schon um die verlorengegangenen Aufnahmen auf der Festplatte. Bestimmt würde das Gerät eingeschickt werden müssen und dann würde man feststellen, dass es nicht repariert werden könnte und alles wäre weg und es würde sowieso Wochen dauern. Der Mann des Hauses wollte heute Kontakt mit dem Hersteller aufnehmen, und ich dachte mir, schaust mal im Internet, da hatte ich doch einmal ein Forum zu diesen Receivern gesehen. Siehe da, an mehreren Stellen fand ich Einträge von Leuten, denen es genauso ergangen war. Gerät gerade mal zwei Jahre alt und schon defekt. Aufschlussreich war ein aktueller Hinweis auf einen defekten “Elko C2” und es war auch die Rede von Herstellungsfehlern. Letzter Stand der Dinge ist, dass der Hersteller ein solches Ding (Elektrolytkondensator nennt sich das übrigens unabgekürzt) zuschicken könnte. Ich bin mal gespannt, ob das tatsächlich der Fehler ist.
Inzwischen werde ich wieder einmal den Online-Videorekorder aktivieren, wenn ich etwas aufnehmen möchte. Der ist zwar in der kostenlosen Variante ziemlich nervig, weil man da ständig Werbebanner anklicken muss und beim Download auch oft recht lange Wartezeiten hat, doch für eine kurze Zeit funktioniert das auf jeden Fall.
Neues am Abend:
Er funktioniert wieder! Einen passenden, wenn auch nicht Original-Elko gabs im Elektronikladen und jetzt läuft das gute Teil wieder.
Materialkosten: ca. 1,60 Euro plus Fahrtkosten und Verzicht auf das Mittagessen
Arbeitsaufwand: unbezahlbar (ich fang schon mal an mit dem Abarbeiten und mache einen leckeren Rosenkohlauflauf)
Samstag, 6. März 2010
Erneuter Schneefall
Noch immer ist der Winter nicht zu Ende, gestern Abend hat es erneut geschneit:
Sonntag, 7. März 2010
Fotostudio Sabine
Vor kurzem erhielt ich ein Schreiben von der Stadtverwaltung, das mich an das Verfallsdatum meines Personalausweises erinnerte. Ach ja, vor beinahe zehn Jahren hatte es doch ein Ereignis gegeben, das mich zum Erhalt eines neuen Ausweises mit einem anderen Namen bewog …
Nun, jedenfalls verlangt man nach einem Passfoto neueren Datums. Ich hatte noch eines irgendwo liegen, das zwar schon ein paar Jahre alt ist, aber ich dachte mir, vielleicht ginge es noch durch.
Als ich das Foto schließlich fand und mit meinen Personalausweis verglich, stellte ich enttäuscht fest, dass ich damit nicht durchkommen würde. Es war nämlich exakt dasselbe, und jeder würde das auf den ersten Blick erkennen.
Also mussten neue Fotos her. Ich lasse mich ungern fotografieren und gucke dann immer extrem verkrampft. Ein Fotoautomat ist auch keine Lösung, ich hatte in einem solchen vor Jahren Fotos für die Bahncard machen lassen, und sie waren schlimmer als Verbrecherfotos. Für die Bahncard war’s mir aber relativ egal.
Ich habe also einen Test gemacht und das eigene Fotostudio aufgebaut. Heller Fotokarton an die Wand, Kamera auf Stativ, Blitzgerät daneben auf den Tisch und dann viele Versuche mit Selbstauslöser. Tatsächlich war etwas Brauchbares dabei und mit Hilfe einer Schablone, die man im Internet bei der Bundesdruckerei findet, konnte ich den genau passenden Ausschnitt herstellen. Bei Pixum gibt es eine entsprechende Vorlage für Passfoto und dort habe ich sie dann auch bestellt.
Nächste Woche geht’s dann ins Bürgerbüro und ich bin gespannt, ob es an den Fotos etwas auszusetzen gibt.
Einen Vorteil neben den beliebig vielen Versuchen hat das Selbstgemachte auch noch: Fältchen, Augenringe, Doppelkinn und Pickel – sofern einige dieser unschönen Dingen vorhanden sind – lassen sich per Bildbearbeitung abmildern. Schließlich will man ja aus dem Ausweis nicht wie ein Verbrecher gucken!
Donnerstag, 11. März 2010
Mangold-Premiere
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, bis vor wenigen Tagen noch nie Mangold gegessen zu haben. Ganz sicher weiß ich jedoch, dass ich bis dahin noch nie selbst Mangold zubereitet hatte.
Als nun in der Gemüseabteilung mein Blick zufälligerweise auf den Mangold fiel, dachte ich mir, das könnte ich einmal ausprobieren. Also gab es gestern Mangold in einer leichten Käsesoße zur Hähnchenbrust und heute zum Fischfilet. Die Zubereitung ist denkbar einfach, alles kleinschneiden, zuerst die härteren Stiele garen und nach ein paar Minuten die Blätter hinzugeben.
Ein interessanter Geschmack, ich hatte mir vorgestellt, Mangold wäre dem Spinat ähnlicher, aber er ist viel gröber und hat einen eher kohlartigen Geschmack. Übrigens ist diese Gemüsepflanze mit der Zuckerrübe verwandt.
Samstag, 13. März 2010
Langer Freitag
Gestern und heute fand bei einer großen Optikerkette eine Ausstellung statt, an der wir als Abteilung teilgenommen haben. Ich hatte den Freitagnachmittagdienst, der ging von 13 bis 19 Uhr. Es war leider etwas zäh, weil sich die Besucher selbstverständlich mehr für die vergrößernden Sehhilfen als für das Landesbildungszentrum interessierten, aber man muss eben präsent sein. Obwohl nicht viel getan, war ich doch einigermaßen kaputt, als ich um halb acht zu Hause war, schließlich hatte ich den Vormittag ganz normal gearbeitet.
Sonntag, 14. März 2010
Bäckereien
Ich backe sehr selten, weil wir wenig Kuchen essen. Zwei bis drei Kuchen pro Jahr, das entspricht in etwa meiner Gebäckproduktion. Daher ist es äußerst ungewöhnlich, dass ich in letzter Zeit beinahe jeden Samstag einen Kuchen gebacken habe.
Angefangen hat es mit Walnüssen, die ungeknackt in einer Dose lagerten und verarbeitet werden wollten. Der Nusskuchen war schon einmal ganz lecker. Weil er so gut war, folgte darauf ein Schoko-Haselnuss-Kuchen, der auch sehr gut schmeckte.
Danach versuchte ich mich an einem Heidelbeerkuchen vom Blech. Ich stellte ihn mir sehr saftig vor, aber entweder waren es zu wenig Heidelbeeren oder am Teig stimmte etwas nicht: es war ein staubig-trockener Sandkuchen mit Obsteinlage. Doch, genießbar, aber nicht in dieser Form zu wiederholen.
Letzte Woche kam ein Käsekuchen dran. Ohne Boden und mit Rosinen, die in Amaretto eingelegt waren. Er ging im Ofen sehr schön auf, aber genauso schön fiel er beim Abkühlen zusammen. Er war dann schon noch lecker, aber recht kompakt. Woher sollte ich auch wissen, dass man Käsekuchen vorsichtig abkühlen lassen muss?
Für den gestrigen Kuchen verarbeitete ich eine Dose Pfirsiche, die schon länger im Vorratsschrank stand. Es wurde ein Schoko-Eierlikör-Kuchen mit Pfirsichstücken. Der ist sehr saftig und sehr gut gelungen.
Und hier das Rezept: Schoko-Eierlikör-Kuchen mit Pfirsichen
Doch ein Verbrecherfoto
Meine Passfotos sind gelungen, aber andere Leute konnten es nicht lassen und haben ein Verbrecherfoto von mir gemacht.
Ich ahnte ja schon, dass es kommen würde. Am 3. März, zur CeBIT-Zeit, machte man mir nachmittags den Schnellweg vor der Nase zu und daher fuhr ich über den Altenbekener Damm und die Hildesheimer Straße zum Südschnellweg. Auf der Hildesheimer Straße war nichts los, nur rechts von mir ein Auto, man rollte so vor sich hin. Leider ein wenig zu schnell. Als der Blitz aufflammte, hoffte ich noch, es hätte den anderen getroffen oder man könnte vielleicht nicht feststellen, wer der Verursacher gewesen war. Gestern lag der Brief im Kasten, das Foto ist so gruselig, dass ich es keinem zeige, aber ich habe mich doch darauf erkannt. Nun ja, ich muss eben 15 Euro zahlen, weil ich 9 Stundenkilometer zu schnell gewesen war. Dafür ist es schon eine Ewigkeit her, dass ich ein Knöllchen bekommen habe. Das letzte, an das ich mich erinnere, liegt ungefähr 23 Jahre zurück, damals war ich auf einer Autobahnausfahrt zu schnell unterwegs. Vielleicht kam danach noch einmal etwas wegen Falschparkens, was in Frankfurt durchaus möglich gewesen wäre, aber mehr ist auch nicht passiert.
Montag, 22. März 2010
Hochprozentige Kalorien
Am Samstagabend waren vier Gäste bei uns, um mit dem Mann des Hauses seinen Geburtstag nachzufeiern. Es gab zwar kein italienisches Menü, sondern “nur” Brot mit leckeren Belägen, aber zum Dessert habe ich wie zu Silvester die zum Reinsetzen köstliche Grappacreme zubereitet.
Da ich schon beim letzten Mal in unserem Haushalt geeignete Portionsgefäße gesucht und nicht gefunden hatte, sorgte ich dieses Mal vor. Beim blau-gelben Möbelhaus kaufte ich kleine Gläser (17 cl), zwölf Stück an der Zahl, für einen unheimlich günstigen Preis. Das Rezept für die Creme ist genau die passende Menge für die zwölf Gläschen, es blieben lediglich ein paar Amarettinibrösel übrig, weil ich wieder einmal nicht drei, sondern nur zwei Schichten hingekriegt habe. Die unterste Schicht war auch dieses Mal zu hoch, das muss ich noch perfektionieren.
Natürlich wusste ich, dass bei sechs Leuten von diesem Dessert etwas übrigbleiben würde. Immerhin hat ein Gast tatsächlich zwei Portionen gegessen, den Rest “müssen” wir nun selbst noch verdrücken.
Mittwoch, 24. März 2010
Frühlingsjubel?
Alle Welt freut sich über den Frühling, an allen Ecken und Enden hört man Aussprüche wie: “Ah, ist das schön draußen!” – “Endlich wieder Sonne!” – “Genießen wir den Sonnenschein!” und Ähnliches. Ich fand den Winter schön, wenn auch manche Begleitumstände nicht besonders angenehm waren. Merkwürdig, aber ich kann in diesen Frühlingsjubel gar nicht so recht einstimmen. Mir ist es plötzlich zu hell und zu sonnig, ich muss mich daran erst noch gewöhnen. Außerdem spüre ich schon wieder den einsetzenden Pollenflug. Noch beschränken sich die Auswirkungen auf leichtes Augenbrennen und gelegentliches Niesen, aber in diesem Jahr soll wohl vor allem der Birkenpollenflug besonders schlimm werden. Im Moment fliegen Erle und Hasel, also reagiere ich nicht nur auf die Birken. Und weil es erfahrungsgemäß nichts bringt, abzuwarten und zu hoffen, der Körper gewöhne sich irgendwann daran, habe ich heute Abend doch die erste Tablette eingeworfen.
Sonntag, 28. März 2010
Gartenarbeiten
Was man im Herbst versäumt, muss man spätestens im Frühjahr nachholen. So ging es mir in diesem Jahr, denn es fehlten einfach ein paar trockene, sonnige Wintertage (ohne Schnee!), an denen es möglich gewesen wäre, die restlichen Sträucher zurückzuschneiden.
Also hoffte ich auf ein einigermaßen regenfreies Wochenende und hatte tatsächlich Glück. Gestern blieb der Staubsauger in der Ecke stehen und ich bearbeitete den Garten. Das Grobe ist jetzt erledigt und nun bleibt abzuwarten, was den Winter überlebt hat. Es sieht nämlich so aus, dass vermutlich ein oder zwei Rosen erfroren sind, jedenfalls sind die Stängel braun und schwarz. Auch die Sommerflieder zeigen noch keinerlei neue Austriebe, obwohl die doch sehr robust sind. Nun ja, es wird schon noch werden. Mit Freude habe ich jedenfalls festgestellt, dass an dem im letzten Jahr gepflanzten Rittersporn schon mindestens drei neue Triebe aus dem Boden kommen. Mit Rittersporn hatte ich bisher noch nie Glück, daher finde ich es umso schöner.
Während ich im Garten werkelte, lief mir die ganze Zeit die Nase und ich hatte ein wenig Kopfschmerzen. Ich schob dies auf meine Allergie und hoffte auf Besserung, sobald ich fertig war. Leider ging es dem Kopf nicht besser, auch nicht, als ich mich ein paar Minuten hinlegte. Ich warf eine Tablette ein und rechnete damit, nach etwa zwanzig Minuten von dem Schmerz erlöst zu sein. Es wurde nicht besser, ich legte mich richtig ins Bett, fing auch noch an zu frieren und döste dann tatsächlich eine Stunde vor mich hin. Mit einem dumpfen Gefühl im Kopf stand ich dann auf, und zum Glück ging es mir nach kurzer Zeit dann wieder gut.
Der Mann des Hauses schaffte währenddessen eine neue Ladung Holz aus dem Wald herbei, und als er zu Hause war, sägte er noch kurzerhand einen zu groß gewordenen Strauch mit der Motorsäge ab. Das ging so schnell, dass ich es gar nicht vernünftig fotografieren konnte.
Das zu groß gewordene Gewächs, eine so genannte Traubenkirsche, hatte ich 2004 für ein paar Euro gekauft, in der Annahme, es würde von den Ausmaßen her ein Strauch ähnlich wie eine Zierjohannisbeere oder Forsythie werden. Das Sträuchlein war schnell in die Höhe geschossen, oben abgeschnitten hatten wir schon einige Male. Nun hatten die drei Stämme bereits den Umfang eines Frauenunterarms erreicht, und es war klar, dass der Riesenstrauch wegmusste. Vielleicht hätte man ihn auch ausgraben können (aber mit welchem Aufwand?) und wohin dann damit? So ist jetzt Kleinholz daraus geworden, schade, aber man lernt aus Erfahrung und beim nächsten Mal informiere ich mich genauer, bevor ich eine unbekannte Pflanze kaufe.
Und hier das Wachstum des Großstrauchs:
links oben April 2005, links unten April 2009, rechts Januar 2010
Mittwoch, 31. März 2010
Maßnahme “O” wie Osterei
Hannovers Polizei hat sich rechtzeitig auf den 1. April vorbereitet: Schon heute Nachmittag wurde eine neue Verkehrslenkungsmaßnahme für die A2 angekündigt – schließlich sollen ja genügend Leute die Gelegenheit haben, dies zu lesen, denn schon morgen beginnt der Probebetrieb.
“Maßnahme O” Neue Verkehrslenkung auf der BAB 2
Besonders gut gefällt mit die Idee mit den Verpflegungsstellen auf den Großparkplätzen, aber auch die Umleitung über “landschaftlich wie städtebaulich attraktive” Strecken hört sich gut an. Statt über die Autobahn zu rasen, kann man doch einmal die Schönheiten Hannovers und der Region genießen.
Ich bin schon sehr gespannt, was die ersten betroffenen Verkehrsteilnehmer über diese neuen Erfahrungen berichten werden.
Einen schönen 1. April und frohe Ostern – egal ob mit roten oder grünen Ostereiern! 🙂
Donnerstag, 1. April 2010
Räumen und Steuern
Die Osterfeiertage würden kein Erholungsurlaub werden, das war klar. In weiser Voraussicht und weil es sich kurzfristig einrichten ließe, hatte ich mir deswegen den heutigen Donnerstag und den nächsten Dienstag freigenommen.
Heute habe ich damit begonnen, das Gästezimmer auszuräumen, weil es gestrichen werden soll. Decke und drei Wände werden wieder weiß, eine Wand soll – passend zum blaugrauen Teppichboden – blau werden. Die Farbe stand schon seit Monaten im Keller, aber über den Winter hatte ich keine Lust und Energie, um die Renovierung zu beginnen. Beim Ausräumen blieb es dann heute auch; es war nicht viel Arbeit, denn außer einem fahrbaren Kleiderständer, einem kleinen Regal, einem Tischchen und dem Bügelbrett befand sich nichts in dem Raum.
Zunächst wollte ich nur in einer Pause etwas am PC erledigen, aber dann dachte ich mir, fang einfach schon mal mit der Steuererklärung an. Immerhin war ich dann so fleißig und habe die Steuer komplett fertig gemacht. Prima, das war schon einmal ein gutes Tagesergebnis.
Freitag, 2. April 2010
Im Garten
Heute sollte das Wetter recht gut werden, und daher war natürlich Garten- und Holzarbeit angesagt.
Hier ist ein Teil des schon gespalteten, neues Brennholzes zu sehen, das nun aufgestapelt werden konnte. Die Spaltarbeiten ruhten am Feiertag natürlich, morgen würde es weitergehen.
Ich kümmerte mich währenddessen um die Beete, schnitt hier und da noch etwas zurück und hackte an einigen Stellen diverse wildwachsende Kräuter heraus. Sogar Brennesseln hatten sich in einer Ecke angesiedelt, das muss nun wirklich nicht sein. Natürlich bin ich noch längst nicht fertig, aber alles ist an einem Tag auch nicht zu schaffen.
Auf der Terrasse liegen übrigens die abgesägten Stücke der Traubenkirsche, sie haben schon einen beachtlichen Umfang.
Samstag, 3. April 2010
Gästezimmer
Gestern Abend taten mir nach der Gartenarbeit alle Muskeln weh, und ich war so erledigt, dass ich kurz vor elf und vor Ende des Films (den wir sowieso schon kannten) ins Bett ging.
Heute war endlich das Gästezimmer an der Reihe. Hier sieht man es im noch ungestrichenen Zustand. Auf den Fotos kann man nicht erkennen, dass es einen neuen Anstrich benötigte, das sah man nur im Original.
Der Weißanstrich ist fertig, und mit der blauen Wand habe ich angefangen. Da ich mich erst nach dem Kauf der Farbe entschied, welche Wand in derselben gestrichen werden sollte – und ich entschied mich für die lange Seite mit der Dachschräge – zeigte sich schnell, dass der 1-Liter-Behälter nicht ausreichen würde. Außerdem überkamen mich nach dem Streichen des ersten Teils Zweifel, ob es so bleiben könnte. Es sah ziemlich fürchterlich aus, denn ich hatte, da die Kanten noch nicht abgeklebt waren, zunächst nur den mittleren Bereich der Wand gestrichen. Ich brach meine Streicharbeiten ab, um das Ganze erst einmal wirken zu lassen.
Sonntag, 4. April 2010
Die neue Spüle
Dies war unsere bisherige, weiße Spüle. Eine schöne Form, aber das Weiß passte eben nicht zu den Edelstahlfronten der Küchengeräte. Ursprünglich hatten wir damals alles in Weiß haben wollen, weil wir einen großen, weißen Kühlschrank hatten und auch heute noch haben. Aber das Versandhaus, bei dem ich Herd und Geschirrspüler bestellt hatte, wollte nicht ohne irgendwelche Sicherheiten liefern – dabei hatte ich nicht einmal vor, eine gesamte Küche dort zu kaufen, sondern lediglich zwei Geräte. Vermutlich war ich eine B- oder C-Kundin und nicht kreditwürdig, weil ich nur ab und zu mal ein paar Kleidungsstücke für einen geringen Betrag gekauft hatte. Also disponierten wir kurzfristig um und kauften beim örtlichen Küchenladen, wo wir auch danach noch gute Einkäufe tätigten. Die Geräte wurden also dann Edelstahl anstelle von Weiß, worüber ich aber sehr froh bin, denn es sieht viel schöner aus. Nur die Spüle und die Armatur waren in Weiß schon vorhanden und wurden auch so eingebaut.
Nach acht Jahren guter Benutzung sah die weiße Spüle nicht mehr so schick aus und irgendwann kriegt man die Beläge und Ablagerungen gar nicht mehr weg. Wie gut, dass wir dasselbe Modell in Edelstahl gefunden haben.
Dann hieß es noch auf die Armatur warten. Die hatte eine Lieferzeit von ungefähr 15 Werktagen, aber na ja, auf gute Qualität vom namhaften Hersteller wartet man doch gern einmal. Und welch ein Glück, am Ostersamstag war die Armatur endlich da, sodass der Mann und Allroundhandwerker des Hauses beides einbauen konnte.
Mir blieben die niederen Putztätigkeiten wie Schrank innen auswischen und unter den Schränken wischen. Es ist nicht schön, welcher Schmutz sich dort ansammelt, obwohl doch alles vorn mit einer Blende verschlossen ist.
Die neue Kombination sieht sehr schick aus und die Spüle ist tatsächlich durch die Leinenstruktur sehr pflegeleicht. Allein das Wegwischen des Wassers mit einem feuchten Lappen genügt schon, um Wasserflecken zu verhindern.
Hier noch eine Detailansicht:
Montag, 5. April 2010
Teichschafe
Vor ein paar Tagen fiel mir ein, dass ich mir gern die Teichschafe auf dem Maschteich hinter dem Neuen Rathaus anschauen wollte, bevor sie wieder verschwinden. Beinahe wäre es zu spät gewesen, denn die Schäfchen “grasen” nur noch bis zum 6. April dort. Also machten wir heute eine kleine Pause und einen Ausflug dorthin. Leider war es recht bewölkt und ziemlich kühl, sodass wir lediglich eine Runde um den Teich machten und dann wieder nach Hause fuhren.
Dienstag, 6. April 2010
Frühlingsfest
Heute hatte ich noch frei und machte mich, nachdem ich die restliche blaue Farbe im Gästezimmer verbraucht hatte, gegen Mittag auf den Weg in den Baumarkt. Ich wusste nicht mehr, wo ich damals die Farbe gekauft hatte, war mir aber ziemlich sicher, dass sie zum Standardprogramm eines jeden Baumarktes gehörte. Doch da wurde ich enttäuscht: Farben dieses Herstellers gab es zwar in den beiden Läden, die ich aufsuchte, doch nicht genau dieses Produkt. Ich hatte keine Lust mehr, noch ein weiteres Geschäft anzufahren und entschied mich für ein bisschen Freizeitvergnügen: auf zum Frühlingsfest. Das öffnete um 14 Uhr seine Pforten und die halbe Stunde bis dahin machte ich noch einmal Rathaus-Fotos mit Sonne. Ja, die Kamera hatte ich eingepackt, denn die Idee mit dem Frühlingsfest hatte ich schon zu Hause gehabt. Viel Geld ausgeben wollte ich dort nicht, sondern vor allem ein paar hoffentlich schöne Fotos machen. Das richtige Wetter dazu hatte ich, viel Sonne mit frühlingshaften Temperaturen.
Als ich nach meinem Rundgang zum zweiten Mal vor dem Riesenrad stand, dachte ich mir auf einmal: “Mensch, da stehst du jetzt vor diesem Riesenrad und schaust nur hinauf. Warum fährst du nicht auch einmal damit?” Ja, warum nicht? Ich kratzte mein letztes Kleingeld zusammen und drehte mit ganz wenigen anderen Passagieren zusammen einigen Runden in luftige Höhen. Die Fotos von oben sind nicht besonders sehenswert geworden. Die kleinen, offenen Gondeln haben sehr niedrige Sitzbänke und aufstehen darf man natürlich nicht. Das sollte man auch nicht wagen, denn die Reling ist sehr niedrig und sichert nur im Sitzen ausreichend. Dafür aber ist sie oft genug im Sichtfeld, sofern man nicht die Kamera “blind” in die Gegend halten will. Egal, die Fahrt war trotzdem ein Vergnügen und die Fotos mit dem Riesenrad von unten sind allemal ganz gut gelungen.
Montag, 12. April 2010
Holzspalter
Gestern hatte die Baumarktkette mit den drei Buchstaben geöffnet, und passend dazu gab es am Samstag bei den Werbeblättchen Rabattgutscheine. Der Mann des Hauses hatte Interesse an einem Holzspalter und wollte sich einmal umschauen. Ich suchte noch nach Vorhängen für das Gästezimmer, also machten wir uns auf in den Markt nach Laatzen-Rethen. Dort war es allerdings total überfüllt, denn auch die benachbarten Möbelhäuser hatten geöffnet. Wir mussten ein Stück entfernt parken, Einkaufswagen gab es schon nicht mehr und an der Kasse hätte man bestimmt eine Stunde lang in der Schlange gestanden. Davon abgesehen waren zwar Holzspaltgeräte ausgestellt, aber es standen nirgendwo verpackte herum. Nun ja, man hätte ein solch schweres Paket sowieso nicht transportieren können, und ein Baumarktmitarbeiter hätte es bestimmt auch nicht bis zum Auto drei Straßen weiter gefahren. Also ging es wieder zurück, aber vorbei am Zuhause und nach Hannover-Linden. Tatsächlich war es dort längst nicht so voll, denn nebenan gibt es dort keine anderen Läden, die Kunden anziehen könnten. Holzspalter waren sogar in verpackter Version vorhanden, aber der Mann war sich noch nicht ganz sicher, ob er ein solches Gerät kaufen sollte. Unverrichteter Dinge fuhren wir wieder nach Hause, denn bei den Gardinen war ich auch nicht fündig geworden. Kaum im Heim angekommen, stand der Entschluss es Mannes fest: ein Holzspalter musste her, am diesem Tag noch, denn 15 % Ersparnis konnte man sich nicht entgehen lassen. Er fuhr also erneut zum Baumarkt, musste auch gar nicht lange warten und kam mit einem Riesenpaket zurück. Am gestrigen Tag blieb es beim Zusammenbau des Geräts, heute durfte es zum ersten Mal Holz bearbeiten.
Sonntag, 25. April 2010
Aus alt mach neu
Am letzten Wochenende haben wir ein neues Rankgestell für eine der Clematispflanzen gekauft. Bisher rankten sie sich an einem preiswerten grünen Obelisken empor, den ich zusammen mit einem anderen vor einigen Jahren bei einem Discounter gekauft hatte. Er sah nicht mehr schön aus und stand mittlerweile auf etwas wackeligen Beinen. Der zweite Obelisk steht in einem großen Blumenkasten an der Hauswand; immer noch sehr stabil, aber leider genauso hässlich grün und ausgeblichen. Da hatte ich die Idee, ein Döschen Metallschutzlack zu kaufen (die Sorte, die man direkt auf Rost streichen kann), um auf diesem Weg dem Rankgerüst ein schöneres Aussehen zu geben. Es ist tatsächlich gelungen, und deshalb musste der andere Obelisk auch noch dran glauben. Die Schrauben ließen sich bis auf eine tatsächlich wieder festziehen, sodass er wieder ganz stabil ist, und jetzt strahlt auch er in neuem Silbergrau.
links: alt, Mitte: neu gestrichen, rechts: neu gekauft
Donnerstag, 29. April 2010
Die Tages- wird zur Abendmüdigkeit
Vor zwei Jahren stellte ich bereits fest, dass mich das Allergiemedikament sehr müde macht. Lästig ist das vor allem, wenn die Müdigkeit tagsüber auftritt und mir die Konzentration bei der Arbeit schwerfällt. Ich recherchierte dieses Mal intensiver im Internet. Zunächst erfuhr ich, diese Antihistaminika der zweiten Generation würden weitaus seltener müde machen als die der ersten Generation und über derartige Nebenwirkungen klagten nur ungefähr 1 % der Patienten. In einer Gesundheits-Community schrieben allerdings 66 % der Leute, die einen Erfahrungsbericht verfasst hatten, über mehr oder weniger starke Müdigkeit.
Bisher hatte ich immer – wie in der Packungsbeilage empfohlen – abends eine Tablette genommen. Der Zufall wollte es, dass ich vor ungefähr zwei Wochen die abendliche Einnahme vergaß und sie am nächsten Morgen nachholte. Und siehe da, die Müdigkeit reduzierte sich immens. Tagsüber habe ich nur noch hin und wieder ein Tief, mir scheint jedoch, die müde Phase hat sich auf den Abend verschoben. Immer öfter kommt es vor, dass ich vor dem Fernseher sehr, sehr müde werde und gelegentlich fallen mir auch die Augen zu. Aber was soll’s, das ist immer noch besser als mit dem Kopf auf die Tastatur zu knallen. (Okay, das ist jetzt ein wenig übertrieben, denn so stark war die Müdigkeit dann doch nicht.)
Gedankenleserin
Manchmal könnte man glauben, Katzen können Gedanken lesen. Vor allem dann, wenn ein Besuch beim Tierarzt geplant ist. Mir ist es schon passiert, dass ich nur daran GEDACHT habe, die Transportkörbe vom Dachboden zu holen, und schon waren die Katzen für längere Zeit verschwunden. Fünf Minuten vor Ende der Sprechstunde tauchten sie wieder auf, womit sich natürlich der Arztbesuch – zumindest für diesen Tag – erledigt hatte. Wenn die Katze allerdings tagsüber meine Gedanken liest, meine Pläne erkennt und daraufhin spontan beschließt zu genesen, bin ich hocherfreut.
Die Leserin war dieses Mal Lizzy:
Am letzten Wochenende fing sie plötzlich an zu niesen. Bis auf das Niesen und eine leicht erschwerte Atmung machte sie ansonsten einen gesunden Eindruck und aß und trank wie immmer gut. Aufgrund der Symptome steckte wohl eine “normale” Erkältung dahinter, die auch Katzen befallen kann. Wir beobachteten. Es veränderte sich nicht. Ich hoffte auf Besserung, schließlich dauert ein Schnupfen ein paar Tage und Nasentropfen für Katzen gibt es meines Wissens nicht. Gestern hatte der Tierarzt geschlossen. Leider nieste Lizzy immer noch. Nicht häufig, aber immer wieder einmal. Ich beschloss also, das Büro heute früher als geplant zu verlassen, um rechtzeitig bei Sprechstundenbeginn beim Tierarzt zu sein. Zu Hause angekommen, unterhielt ich mich zuerst ein wenig mit Lizzy, erkundigte mich nach ihrem Befinden, kämmte und bürstete sie. Nichts. Also kein Niesen. Kein Schnaufen. Lediglich hin und wieder ein etwas heftigeres Schlucken. Die Katze legte sich auf die Sofalehne und ich setzte mich am Tisch daneben ans Notebook. Erst einmal beobachten. Nichts. Katze lag und döste. Nach einer Stunde sagte ich gedanklich den Tierarztbesuch ab. Die Katze ist wieder gesund.
Sonntag, 2. Mai 2010
Löwenmauls Worte zur Werbung
Wohlbegründete Vermutung
Grundsätzlich finde ich ja, man sollte bei uns in Deutschland deutschsprachige Fernsehwerbung senden und nicht so viel englisch sprechen. Aber in manchen Fällen muss einfach eine Ausnahme gemacht werden und ich bestehe auf der Originalfassung.
Schöne Beispiele liefert da Herr Clooney mit seiner Kapselkaffeewerbung. Sein Satz “you must be mistaken” ließ bei mir diese Frau Genommen alias Miss Taken entstehen. Und nun lausche ich jedes Mal mit Begeisterung, wenn Herr Malkovich im Himmel sein “make an educated guess*” von sich gibt. Hört sich das nicht tausendmal besser an als das banale “dreimal darfst du raten” in den Untertiteln?
* Übersetzung:
to make an educated guess = eine wohlbegründete Vermutung anstellen
Und noch etwas:
Ich habe entdeckt, dass es neben der kurzen Werbespotversion, die im Fernsehen gezeigt wird, auch noch längere Filmchen mit Variationen gibt.
Die Verhandlung
Auf dem Sofa
Montag, 3. Mai 2010
Noch nicht ganz genesen
Nachdem die Niesereien am Freitag und Samstag fast ganz aufgehört hatten, ging es gestern wieder verstärkt los. Also packte ich heute Nachmittag das Lieschen in die Transportkiste und fuhr mit ihm zum Tierarzt. Natürlich hat sie während der halben Stunde, die ich zu Hause war, nicht geniest, auch nicht während der Autofahrt und im Wartezimmer.
Die Untersuchung ergab keinen Befund, lediglich eine leicht flache Atmung. Die Katzenoma wurde als äußerst fit für ihr Alter eingestuft und es gab keinen Anlass, ihr ein Medikament zu verabreichen. Man könne ihr höchstens eine winzige Portion eines Bronchialteepulvers unter das Futter rühren, lautete die Empfehlung. Bronchialtee haben wir nun gerade nicht im Haus, und es geht bestimmt auch ohne dieses Hilfsmittel.
Wir sind nun auf jeden Fall beruhigt, dass sich hinter dem Niesen nichts verbirgt, was die Katze nicht äußern kann.
Dienstag, 4. Mai 2010
Erster Tag “ohne”
Heute habe ich zum ersten Mal seit Ende März keine Tablette gegen die Pollenallergie genommen. Birkenpollen und Ähnliches ist zwar noch unterwegs, aber ich vermute, ich habe die unangenehme Zeit überstanden. Einmal musste ich heute Morgen niesen, und ein ganz kleines bisschen waren die Augen hin und wieder feucht, aber ich denke, das war’s dann für dieses Jahr. Ziemlich genau sechs Wochen haben mich also diese Biester geplagt.
Samstag, 8. Mai 2010
Tomaten mit Dach
Vor ein paar Jahren musste ich sämtliche bis dahin gewachsenen Tomaten wegwerfen, weil sie durch lang anhaltenden Regen verfault waren. Ich hatte eben keine Ahnung gehabt, dass sie dermaßen empfindlich auf Nässe von oben reagieren. Seitdem hatte ich keine Tomaten mehr gepflanzt, schließlich gibt es in den Geschäften nebenan immer ein reichliches Angebot.
Für diesen Sommer wünschte sich der Mann des Hauses unbedingt eigene Tomaten. Wir investierten also richtig: ein großer Pflanzkasten mit Untersetzer, Pflanzerde, Dünger, Tomatenstäbe und – ein Dach!
Dieses Dach ist selbstgebaut und besteht aus einem Holzlattengestell mit Plexiglasscheiben. Es ist am Carport festgeschraubt und kann über den Winter abgebaut werden.
Heute habe ich die Tomaten eingepflanzt. Zwar sind die berühmt-berüchtigten Eisheiligen erst in einer Woche vorüber, aber es handelt sich dabei sowieso nur um nicht bestätigte Erfahrungswerte, und immerhin sieht es nicht so aus, als käme demnächst noch einmal Frost.
Wir haben vier unterschiedliche Tomatensorten ausgesucht: Harzfeuer, gelbe Fleischtomate, Flaschentomate und Cocktailtomate.
So, und jetzt warten wir auf warmes, sonniges Wetter, damit sie auch schön wachsen und lassen uns überraschen, was aus ihnen wird.
Dienstag, 11. Mai 2010
Sieh mal an
Als ich kürzlich ein klein wenig zu schnell auf der Hildesheimer Straße unterwegs gewesen war und fotografiert wurde, dachte ich mir, dass mein sonst üblicher Weg zur Arbeit doch recht ungefährlich in dieser Hinsicht ist. Seit ungefähr zehn Jahren befahre ich den Südschnellweg zwischen Landwehrkreisel und Seelhorster Kreuz und ich habe es nur ein einziges Mal erlebt, dass dort ein Blitzgerät aufgestellt worden war. Heute Morgen hatte ich beim Herumschalten zufälligerweise gerade einen Sender erwischt, der aktuelle Blitzerwarnungen meldete. Und siehe da, ein Anrufer erzählte, man baue gerade an der Abfahrt zum Messeschnellweg Geschwindigkeitsmessgeräte auf. Gespannt näherte ich mich der Stelle, aber fast schon hatte ich die Ausfahrt erreicht und es war nichts zu sehen. Eine Falschmeldung etwa? Und viel zu spät waren die Blitzer zu erkennen, ganz niedrig hockten sie gut versteckt direkt am Anfang der Ausfahrt, sodass sie von der Leitplanke verdeckt wurden. Weniger gefährlich für alle hier abfahrenden wie mich, denn man musste spätestens da mit der Geschwindigkeit runter und rollte sowieso nur mit 60 bis 70 Stundenkilometern vorbei. Aber weiter geradeaus fahrende Autos hatten keine Chance, noch rechtzeitig zu bremsen, sofern sie denn zu schnell unterwegs waren.
Fuchs?
Als ich heute Morgen um die Ecke zum Auto gehen wollte, sah ich durch eine Lücke im Zaun etwas vorbeihuschen. Es war ein Tier mit einem buschigen, roten Schweif. Eine Katze? Eine in der Farbe war mir bisher noch nicht in der näheren Umgebung über den Weg gelaufen. Vielleicht ein Fuchs? Immerhin hoppeln hier gelegentlich Hasen über die Straße und eines Morgens saß sogar ein Fasan vor unserer Grundstückseinfahrt (als ich die Kamera geholt hatte, war er natürlich verschwunden).
Ich war neugierig und lugte durch den Zaun, was ich selbstverständlich sonst nicht mache. Erst einmal entdeckte ich nichts, dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen und erblickte an der Straßenseite des Grundstücks einen roten Halblanghaarkater, der mich kurz anschaute und dann um die Ecke verschwand. Ach schade, er hätte mir ja gern einmal zulaufen können. Mal gucken, ob er sich demnächst bei uns im Garten sehen lässt. Hin und wieder wagen das einige Katzen aus der Nachbarschaft, sie müssen aber damit rechnen, vor allem von Lizzy und Moni laut und deutlich des Platzes verwiesen zu werden.
Donnerstag, 13. Mai 2010
Walnuss-Karamell-Eis
Feiertag, freier Tag, schlechtes Wetter. Im Garten müsste noch viel gemacht werden, aber das fällt erst einmal aus. Zu einem Ausflug verlockt das graue und kühle Wetter auch nicht gerade, außerdem hilft der Mann bei den Nachbarn bei handwerklichen Tätigkeiten mit.
Ich hatte gestern beim Einkauf schon vorgesorgt und es waren alle Zutaten für ein Walnusseis im Haus. Ein vorhandenes Rezept habe ich etwas abgewandelt, und es ist noch viel leckerer geworden als gehofft. Da ich den Zucker für den Krokant schön karamellisiert hatte, ist nun ein Walnuss-Karamell-Eis daraus geworden. Und dank Eismaschinchen wird das auch richtig cremig.
Samstag, 15. Mai 2010
Gästezimmer – der aktuelle Stand
Das Gästezimmer mit mittlerweile längst fertig gestrichen, so sieht es nun mit der blauen Wand aus:
In der Zwischenzeit war ich auf der Suche nach passenden Vorhängen, denn bisher hing in diesem Zimmer nur eine Jalousie. Die finde ich allerdings recht unpraktisch, denn sie ist immer im Weg, wenn man das Fenster kippen oder den Rolladen öffnen oder schließen will.
Auf der Vorhangsuche musste ich schnell feststellen, dass es wenig gibt, was zu Blau passt. Allzu bunt oder gemustert sollte es nicht sein, denn es unterscheiden sich schon Blaugrau vom Teppichboden und Blau der Wand. Etwas Schönes in Weiß hätte ich auch genommen, aber das, was mir wirklich gefallen hat, war entweder extrem teuer oder gerade ausverkauft. Also bin ich schließlich wieder beim schwedischen Möbelhaus gelandet. Dort gab es sogar erstaunlich viel mit etwas Blau, aber ich hatte Bedenken, dass es zu viel an Farbe sein könnte. Deswegen entschied ich mich dann für eine wunderschönen weißen halbtransparenten Vorhang mit Blumenmuster. Er wird garantiert gut dort aussehen, da bin ich mir ganz sicher. Aber zuerst müssen die alten Schlafzimmermöbel umziehen, dann kommt der Rest und dann gibt es auch wieder Fotos.
Montag, 24. Mai 2010
Gemischtwaren
Das Pfingstwetter war gemischt, die Aktivitäten auch. Am Freitag entschied ich mich kurzfristig, früher als sonst das Büro zu verlassen. So konnte ich mit meinem Einkaufwagen noch ziemlich flott durch die Supermarktgänge rollen und anschließend einfach auf der Terrasse sitzen und in den Garten gucken.
Gegrillt haben wir sowohl am Freitag als auch am Samstag und Sonntag. Am Abend wurde es allerdings recht frisch, also für längeres Sitzen auf der Terrasse nicht geeignet. Am Sonntag haben wir einen kurzen Ausflug auf das ehemalige Expo-Gelände gemacht. Viel Sehenswertes gibt es dort nicht mehr, einige Pavillons sind bewohnt, der eine oder andere musste abgerissen werden (wie aktuell der norwegische), weil sich kein Interessent findet. Für ein paar Fotos von Bauwerken war der Spaziergang aber allemal gut.
Dienstag, 25. Mai 2010
Gästezimmer, fertig
Gestern haben wir unsere Schlafzimmermöbel ins Gästezimmer umgeräumt. Das ging recht flott, auch das Aus- und Einräumen des Schrankes war kein Riesenaufwand. Das eingerichtete Zimmer gefällt mir mit der blauen Wand jetzt sehr gut, ohne Möbel konnte ich mich mit der Farbentscheidung und meinen Malereiarbeiten noch nicht so ganz anfreunden.
Zwei Bilderrahmen, die ich schon vor Monaten gekauft hatte, habe ich auch bereits aufgehängt. Es war ein Zufall, dass ich damals genau die Rahmenfarben gewählt habe, die nun in das Zimmer passen. Witzigerweise passen sogar die dort enthaltenen Bilder in der Farbe, aber sie werden selbstverständlich noch ausgetauscht. Schließlich habe ich selbst viel schönere Fotos als diese gekauften Musterbilder. Die neuen Vorhänge hängen ebenfalls, aber ich muss sie noch kürzen, wozu ich gestern keine Lust mehr hatte. Sie sehen sehr schön aus und ich bin froh, mich für diese und nicht etwas mit Blau entschieden zu haben.
Mittwoch, 26. Mai 2010
BsF
Die Bauern sind wieder da und suchen mehr oder weniger verzweifelt Frauen. Ja, ich gebe zu, ich schaue mir das ganz gerne an. Erheiternd sind schon allein diese beschreibenden Bezeichnungen für die Teilnehmer wie “der schüchterne Milchbauer” oder “der lustige Ziegenwirt”; ganz besonders gut gefallen mir Alliterationen wie “der raubeinige Rinderwirt”, “der muntere Milchbauer” oder “der fesche Friese”. Das sollte man doch bitteschön durchgängig verwenden, mit ein wenig Kreativität und Fantasie geht das bestimmt.
Hier meine Vorschläge für die Bauern, denen ein so anmutig klingender Untertitel noch fehlt: der humorvolle Hühnerwirt, der getreue Getreidebauer, der bodenständige Bio-Bauer, die pfundige Pfälzerin, der robuste Rinderwirt, der scharfe Schäfer, kabriofahrende Kleinbauer und der akkordeonspielende Ackerbauer.
Donnerstag, 27. Mai 2010
Die Grünen
An unserer Gartenhütte hängen Futterstationen für Vögel. Bisher konnte ich dort immer nur Meisen beobachten. Amseln sieht man auch des öfteren im Garten, aber ansonsten schien es keine anderen Vogelarten zu geben. Das erinnerte mich an eine Glosse in der Tageszeitung, die ich vor einigen Wochen las. Der Schreiber wollte seine Tochter für die einheimische Vogelwelt begeistern und überredete sie zur Beobachtung der Vogelfutterhäuschen. Aber auch dort waren nur Meisen, Meisen, Meisen zu sehen, sodass das Kind sich nach kurzer Zeit mit einem: “Wie langweilig!” abwandte und der Verfasser des Artikels resigniert aufgeben musste.
Aber nicht so bei uns, denn vor etwa einer Woche entdeckte ich mit Freude zwei grüngefiederte Wesen an der Futterstation.
Ich kenne mich in der Vogelwelt wahrhaftig nicht aus, aber ich denke, bei den beiden handelt es sich um Grünfinken.
Außerdem habe ich hin und wieder auch einmal braun gemusterte Vögel gesehen, die aber bisher nicht an dem Futter interessiert waren.
21 Uhr 21 im Supermarkt
Gestern waren wir am frühen Abend zu einem kleinen Grillfest bei einem befreundeten Paar eingeladen. Leider regnete es und es war kühl, aber da das Grillen bereits einmal verschoben worden war, fand es trotzdem statt.
Auf dem Heimweg wollten wir noch eine Kleinigkeit einkaufen, und so kam es, dass ich zum ersten Mal am späten Abend im Supermarkt war. Im Grunde ist es eine ideale Zeit zum Einkaufen, denn es waren kaum noch Kunden im Laden. Allerdings hat man schon das Gefühl, kurz vor dem Rausschmiss zu stehen. Der Ein- und Ausgang im Getränkemarktbereich war schon komplett verschlossen. Die wenigen noch anwesenden Kassenmitarbeiter freuten sich entweder über die ruhige Spätschicht, vielleicht aber auch über ein wenig Abwechslung, wenn sich doch noch einmal ein Kunde der Kasse näherte.
Trotzdem ist dies keine Einkaufszeit für mich. Ich erledige meine Einkäufe gern direkt auf dem Weg von der Arbeit nach Hause und bin froh, wenn ich später am Abend nicht noch einmal losfahren muss. Angesichts der Leere im Geschäft würde ich mir als Verantwortlicher überlegen, ob es wirklich notwendig ist, bis 22 Uhr geöffnet zu haben. Damit sich solch lange Öffnungszeiten lohnen, müsste man die Kunden erst einmal dazu bringen, auch mal nach 18 oder 19 Uhr einkaufen zu gehen. Aber ich muss da hoffentlich nicht mitmachen, oder? 😉
Sonntag, 30. Mai 2010
ESC 2010: Lena gewinnt
Eine Sensation beim Eurovision Song Contest, Deutschland gewinnt nach 28 Jahren zum zweiten Mal. Ich hatte vorsichtig auf einen Platz 7 getippt, mehr konnte ich mir nicht vorstellen. Bei der Vorentscheidung war Jennifer meine Favoritin gewesen; als ich Lena zum ersten Mal bei der Vorentscheidung sah und hörte, fand ich es gar fürchterlich, so schräg, so schief, und dann noch so ein eigenartiges Lied. Am Samstag konnte ich jedenfalls nicht so richtig objektiv einschätzen, ob mir der Siegertitel gefallen hätte, wenn ich ihn an diesem Abend zum ersten Mal gehört hätte. Zu oft war das Lied im Radio gelaufen, hunderte Male, die sich zu gefühlten tausend Malen vervielfachten.
In diesem Jahr war ich zu faul, die einzelnen Teilnehmer zu kommentieren. Zum Glück war nicht auffallend viel Schräges dabei, lediglich den blondbeponyten “Bolkan-Balkan”-Sänger aus Serbien fand ich extrem gruselig. Gut gefallen hat mir das Lied aus Zypern mit dem walisischen Sänger. Warum nur ist das so weit hinten gelandet? Muss ich mir noch mal anhören. Die türkischen Rocker fand ich auch gut, die haben zu Recht den zweiten Platz gemacht. Bei Griechenlands Beitrag konnte ich schon anhand des Titels erraten, wie er aussehen würde: griechische Männer tanzen im Kreis und rufen “OPA!” Was nur hat sich Frankreich dabei gedacht, uns solch schreckliche Musik zu präsentieren? Das ist höchstens, aber allerhöchstens als Mitgröhllied zur Fußball-WM geeignet. Bei den meisten Damen waren in diesem Jahr Flatter- oder Fetzenkleider angesagt, hier und da einmal garniert mit Schmetterlingsflügeln oder einer dramatisch türkisblau geschminkten Augenpartie. Und Moment mal: “Moments like this” – woher ist dieses Stückchen aus dem dänischen Lied geklaut, das kenne ich doch? Ich komm aber nicht drauf. Tja, und schließlich der letzte Platz für Großbritanniens Komposition von Stock-ohne-Aitken-Waterman. Hört sich an wie in den 80ern und man hätte auch Rick Astley auf die Bühne stellen können. Das wäre allerdings auch nicht besser gewesen. Eine schlimmere Vorstellung lieferten die Briten jedoch im Jahr 2007 ab – erinnert sich noch jemand an die Stewardessennummer?
Und endlich: die Punkteverteilung. Schnell wurde klar, dass es dieses Mal für Deutschland besser aussehen würde als in den vergangenen Jahren. Wenn sonst der deutsche Beitrag bei den Punkten eins bis sieben nicht bedacht worden war, dann konnte man fast hundertprozentig sicher sein, dass es null Punkte gab. Doch jetzt sah es ganz anders aus: “Oh, nicht dabei! Dann gibt es wieder viele Punkte!” Und es gab erstaunlich viele Punkte, da musste man sich gar nicht mehr über die Nachbarschaftspunkteverschenkereien einiger Länder ärgern. Lasst sie doch machen, sie gewinnen sowieso nicht!
Dann war die Sensation da und fast ganz Deutschland und bestimmt ganz Hannover feierte ein großes Fest. Ich habe heute im Fernsehen die Menschenmassen am Trammplatz gesehen, da muss die ganze Innenstadt voller Leute gestanden haben.
Beim meinem Rückblick auf die Geschichte des Wettbewerbs stellte ich übrigens fest, dass ich den ESC in den Jahren 1990 bis 1997 nicht mitverfolgt hatte. Davor hatte ich hin und wieder geschaut, ab 1998 dann jedes Jahr.
Donnerstag, 3. Juni 2010
Alles setzt auf Fußball
Nächste Woche geht’s ja los mit der Fußball-WM, und wenn man die diversen Werbeprospekte durchblättert, kann man das Ereignis garantiert nicht verpassen. Es wird immer mehr und verrückter mit den Artikeln rund um den Ball. Manche Leute regen sich darüber auf, aber schließlich muss ich diese Dinge nicht kaufen und darum ist es mir auf der einen Seite relativ egal. Andererseits bewundere ich die Kreativität der Produkterfinder. Ich muss doch hier einmal einen Teil der bunten Vielfalt festhalten. Bei den Fanartikeln werden neben den vor vier Jahren in Mode gekommenen Flaggen natürlich auch T-Shirts, Hüte, Kerzen, Tassen und sogar Haarschmuck angeboten.
Der Lebensmittelbereich beschert uns Brot, Brötchen oder Kuchen in Fußballform, dreifarbige Schichtcocktails in Schwarz-Rot-Gold, Schokolade in Form kleiner Fußbällchen, Bahlsen kramt sein Gebäck “Afrika” aus der Schublade, es gibt Getränke aus afrikanischen Früchten, Fruchtgummi in Form afrikanischer Tiere, Fußball- und Safarisuppe, Springbock-Pastete, Huhn “African Style”, und so manches wie Mango Chutney oder Naan-Brot wird von Asien einfach nach Afrika verschoben.
Als ich jedoch die aktuelle Werbung einer Tierbedarfskette durchblätterte, musste ich laut lachen: Pfotenbänder in Deutschlandfarben und Trikots für Hunde kann man dort allen Ernstes kaufen. Ich war schon gespannt auf die Angebote für Katzen, aber da hielt man sich bis auf ein Spielzeugfußbällchen dezent mit Schlafgelegenheiten und Kratzbäumen in afrikanischem Muster zurück. Katzen sind schließlich nicht so doof und lassen sich solche Kleidungsstücke anziehen. Intelligente Hunde bestimmt auch nicht.
Freitag, 4. Juni 2010
Mauswiesel
Gestern fand ich dieses Tier, das leider nicht mehr am Leben war, in unserem Vorgarten. Ein hübsches Tier, aber um was handelte es sich dabei?
Ich tippte spontan auf Wiesel, Marder oder Ähnliches. Mit meinem ersten Suchbegriff “Wiesel” wurde ich sehr schnell fündig, denn in der Liste stand das Mauswiesel an erster Stelle.
Sollte dieses Mauswiesel unglücklicherweise das Opfer einer Katze gewesen sein, dann hat sich die Begegnung vielleicht so abgespielt: Die Katze stand dem Wiesel gegenüber, noch unschlüssig, ob sie es als Beute ansehen sollte. Vorsichtshalber fragte sie: “Wie heißt du denn?” Und das Wiesel antwortete: “Ich heiße Maus…” Weiter kam es nicht, dann als die Katze “Maus” hörte, schnappte sie zu.
Samstag, 12. Juni 2010
Die Amseln
Vor etwa einer Woche begann ein Amselpaar, ein Nest auf dem Holzstapel unter unserem Carport zu bauen.
Gar keine schlechte Überlegung für einen Nistplatz, denn sie haben garantiert ein Dach über dem Kopf und bei Sonnenschein ist es dort ganz schön warm. Innerhalb von zwei Tagen war das Nest fertig und dann saß Frau Amsel drin und legte vermutlich Eier.
Heute nutzte ich die Gelegenheit, als Frau Amsel einen kurzen Ausflug machte. Ich holte meine Kamera, kletterte auf einen Holzklotz und entdeckte dann tatsächlich fünf blaugrüne, gesprenkelte Eier.
Nun warten wir auf die kleinen Amseln.
Sonntag, 13. Juni 2010
Marienkäferproduktion
Heute Nachmittag entdeckte ich auf unserem Apfelbäumchen viele Marienkäfer, die sich der Produktion neuer Käferchen widmeten. Da musste ich doch unbedingt das andere Objektiv auf meine Kamera schrauben, weil ich nur für das kleine eine Makrolinse besitze.
Freitag, 25. Juni 2010
Kleine Amseln
Vor ein paar Tagen sind die kleinen Amseln geschlüpft.
Das erste Foto links oben stammt vom Dienstag, die beiden unten von heute:
Die ersten Fotos sind nicht gelungen, weil das große Objektiv einfach von den Maßen her zu groß ist und ich wegen des Carportdachs zu nah dran war. Ich musste also heute erst einmal das kleine Objektiv draufschrauben, das funktionierte dann besser. Schwierig ist es natürlich auch, mit hochgehaltener Kamera auf Verdacht zu fotografieren, ohne zu sehen, was man aufnimmt und ob es überhaupt scharf ist. Die nächsten Fotos gibts dann, wenn die kleinen aus dem Nest gucken, das wird dann einfacher.
Freitag, 2. Juli 2010
Hannover, Expo-Park, 33 °C
Sommerhitze ist über uns hereingebrochen. Und was macht man am besten bei Temperaturen über 30 Grad Celsius? Klar, Schlafzimmermöbel beim Schweden kaufen!
Ich gebe zu, es war nicht ganz das ideale Wetter dafür (hüstel), aber der Teppichboden lag im Baumarkt bereit, und da wir für den Transport einen Anhänger brauchten, konnten wir die Gelegenheit doch gleich nutzen und auch noch den “Rest” einkaufen. Ein paar Tage zuvor waren wir im blau-gelben Möbelhaus gewesen, weil wir uns die Schranktüren noch einmal anschauen wollten. So leer habe ich den Laden noch nie erlebt! Dank Ferienzeit und Sommerwetter haben die Leute wohl anderes im Sinn als Möbel kaufen – ein Glück für uns!
Die Planung hatte ich bereits zu Hause am PC gemacht. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass die hochgeladene Datei auch dort abgerufen werden kann. Die Mitarbeiterin teilte uns jedenfalls mit, sie komme da nicht ran. Da ich das Ganze sowieso in ausgedruckter Form mitgenommen hatte, spielte das keine Rolle (hätte mich aber schon mal interessiert, warum das nicht ging). Nach Ergänzung von Matratzen und Lattenrost erhielten wir fünf Minuten später unsere Einkaufslisten. Oha, den Großteil mussten wir tatsächlich eigenhändig aus den Selbstbedienungsregalen holen. Das war bei unseren Küchenmöbeln anders gewesen, soweit ich mich erinnere, bekamen wir damals fast alles an der Warenausgabe.
Normalerweise ist es eine einfache Sache, die Kartons dank ausgedruckter Regalnummer zu finden und einzusammeln. Bei diesen sommerlichen Temperaturen allerdings tropft spätestens nach dem Anheben des zweiten Pakets der Schweiß von der Stirn. Aber was soll’s, wenn man einmal geschwitzt hat, ist es auch egal.
Mit zwei Wagen ging es schließlich zur Kasse und danach zur Warenausgabe. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit durften wir noch einmal zwei Wagen in Empfang nehmen. Es ließ sich aber trotzdem ganz gut managen, denn zum Aufzug in die Tiefgarage waren es nur wenige Schritte.
Und mit diesem Fuhrpark landeten wir dort unten:
Damit wir nicht mit diesen vier Wagen über die halbe Parkebene rollen mussten, holte der Mann Auto mit Anhänger und parkte kurzerhand auf der Fahrbahn, die aber breit genug ist, sodass man kein Hindernis darstellt. Es wäre ja schön gewesen, wenn man in der Ladezone nicht nur an Pkws gedacht hätte!
Dann landeten die großen Teile auf dem Anhänger, die kleinen im Auto, und schon war es geschafft. Leider habe ich kein Foto vom beladenen Gefährt gemacht. Man wird es sich vorstellen können.
Zu Hause entschieden wir uns, die Pakete nicht in den Keller zu schleppen, wie ursprünglich gedacht, sondern sie unters Carport zu stellen und so schnell wie möglich mit dem Aufbau zu beginnen. Davor musste ich noch eine Aufgabe erledigen, auf die ich mich schon sehr freute.
Samstag, 3. Juli 2010
Ausgeflogen
Überraschend flott sind die Amselkinder aus ihrem Nest ausgeflogen. Noch vor zwei Tagen wurden sie fleißig gefüttert, besonders mit den leckeren, gerade reif gewordenen Beeren der Felsenbirne. Dann hüpften die ersten Amselchen auf dem Holzstapel neben dem Nest herum, und eines konnte ich beobachten, als es durch den Spalt zwischen Wand und Dach in den Garten verschwand. Ich hörte dann nur noch ein Rascheln im Beet, sehen konnte ich nichts mehr. Mit den Katzen gab es glücklicherweise keine Probleme, die lagen bei der Hitze auch nur platt in der Gegend herum und hatten keine Lust zum Jagen.
Die beiden oberen Fotos sind ungefähr fünf Tage alt, bei den unteren handelt es sich um die letzten Aufnahmen, die ich auf die Schnelle (und daher leider nur unscharf) erhaschen konnte:
Hemmingen, Teppichbodenhölle, 35 °C
Meine heutige Aufgabe: Teppichboden verlegen
Grundsätzlich hatte ich keine Bedenken, dies nicht zu schaffen, schließlich hatte ich vor neun Jahren auch das riesige Teppichbodenmonster im Wohnzimmer ganz alleine bezwungen.
Vorsichtshalber holte ich mir noch eine kurze Auffrischung im Internet. Per Zufall entdeckte ich Videos vom Meisterschmidt (der auch noch so nett hessisch schwätzt) und fühlte mich dann recht gut vorbereitet.
“Ich geh mal in die Teppichbodenhölle”, so verabschiedete ich mich vom Mann, der schon mal vorm Ventilator sitzend ein paar Schubladen zusammenbaute.
Meine Angstecke beim Zuschneiden war die Stelle neben der Tür. Der Türbereich ragt nämlich ungefähr einen Meter ins Zimmer hinein, dort muss der Teppichboden also kürzer sein als an der restlichen Wand. Beim letzten Mal hatte das Schneiden nicht ganz hingehauen, sodass nachher in der hinteren Zimmerecke ein Stückchen fehlte. Das war nicht so dramatisch, denn dort kam der Schrank hin. Noch einmal sollte mir das aber nicht passieren. Ich rief mir die Eckenschneideanleitung des Meisters ins Gedächtnis, überlegte noch dreimal und tatsächlich klappte es dieses Mal ohne Verluste. Ich konnte lediglich über dramatische Wasserverluste klagen, denn der Schweiß tropfte unerbittlich.
Beim Kleben ignorierte ich allerdings die Warnungen des Handwerkermeisters, man solle auf keinen Fall die äußeren Ränder mit Klebeband fixieren. Nun ja, Recht hat er schon, wenn er nur von den Rändern spricht. Die Klebebandgeschichte funktioniert aber dann, wenn man mehrere Bahnen längs und quer klebt. So habe ich das dann auch gemacht, zuerst die eine Hälfte zurückgeklappt, Bahnen geklebt und anschließend den Teppichboden von der Mitte aus schön fest zu den Rändern hin angedrückt. Dasselbe dann mit der anderen Hälfte, und schon war es geschafft. Ich allerdings auch, denn die Hitze machte mir Kopfschmerzen.
Freitag, 9. Juli 2010
Doofer Elko C2
Vor vier Monaten fiel unser SAT-Receiver aus und wie sich herausstellte, war ein defekter Elektrolytkondensator schuld daran.
Gestern bemerkte ich zwar so nebenbei ein etwas lauteres Lüftergeräusch, aber die Anzeige sah (von weitem) normal aus. Erst beim Versuch, das Gerät einzuschalten, stellte ich fest, dass es sich nicht mehr einschalten ließ. Und Datum und Uhrzeit stimmten auch nicht mehr. So ein Ärger! Wir schlossen schnell den Ersatzreceiver aus dem Keller an, so konnte ich wenigstens meine Vorabendserie gucken. Aber aufnehmen konnte ich nichts und ich glaubte wieder einmal, alle noch vorhanden Aufnahmen verloren zu haben.
Der Mann schraubte das Gerät auf und identifizierte gleich den erneut aufgeblähten Elko als Schuldigen. Also fuhr er heute zum Elektronikladen und kaufte gleich zwei (!) dieser Teile für insgesamt 2 Euro und ein bisschen. Wenn man bedenkt, dass so manche Leute mit Einschicken des Geräts 80 bis 100 Euro für eine Reparatur gezahlt haben, ist das doch ein Schnäppchenpreis. Nun gut, man muss auch ein Lötgerät zum Aus- und wieder Einlöten besitzen und wissen, wie man so etwas macht. Aber der Mann des Hauses ist ja vom Fach, auch wenn diese praktischen Tätigkeiten schon lange zurückliegen.
Jetzt haben wir also einen Ersatz-Elko im Haus und zusätzlich wird das Gerät am Netzschalter komplett ausgeschaltet. Normalerweise lassen wir keine Geräte auf Bereitschaft stehen, aber mir war gar nicht bewusst, dass der Receiver einen solchen Schalter an der Rückseite besitzt. Der Nachteil ist allerdings, dass man dran denken muss, das Gerät nicht auszuschalten, wenn man etwas programmiert hat, aber das sollte schon klappen.
Nachtrag 17.07.:
Natürlich war das Gerät am Samstagvormittag ordentlich ausgeschaltet und hat deswegen die programmierte Aufnahme verschlafen. Wahrscheinlich muss ich mir jetzt Zettelchen schreiben, damit ich daran erinnert werde.
Samstag, 10. Juli 2010
Heute: 36,4 °C
Die Arbeitswoche verlief trotz der Hitze beim mir noch einigermaßen erträglich. Das liegt daran, dass wir in unserem Altbau-Erdgeschoss am Vormittag Schatten haben und es sich erst nach dem Mittag leicht aufheizt.
Auch gestern, als wir beim Möbelschweden noch die Ergänzung fürs Schlafzimmer (zwei Kommmoden, Spiegel und Schrankbeleuchtung) holten, ließ es sich noch aushalten.
Heute jedoch war es definitiv zu warm, um sich nach draußen zu begeben. Ich habe Gardinen gebügelt – im Keller, dort war es richtig schön kühl. Immerhin habe ich es dann noch geschafft, mit dem Staubsauger das Erdgeschoss zu reinigen. Dank des laufenden Ventilators war es nicht ganz so schlimm.
Das Thermometer zeigte heute als Rekordtemperatur 36,4 °C an, und selbst am Abend wollte es nicht so recht kühl werden.
Donnerstag, 15. Juli 2010
Abgebrannt
Carola (im Internet auch als Melody bekannt) und ihre Familie brauchen dringend Hilfe, denn ihre Wohnung ist vor knapp einer Woche komplett ausgebrannt. Man stelle sich nur einmal vor: So gut wie alles, was man besessen hat, ist weg oder unbrauchbar geworden.
Also, wer helfen möchte, findet mehr Infos auf der Seite
http://www.abgebrannt-wir-helfen.de
Samstag, 17. Juli 2010
Fisch im Ganzen
Gestern, am Freitag, gab es keinen Fisch, aber heute kam dieser auf den Grill:
Eine Lachsforelle von 800 g, eigenhändig gefangen von einem Arbeitskollegen des Mannes. Den Fisch haben wir bereits fix und fertig ausgenommen bekommen, und so war er schnell zubereitet. Ins Innere kamen Gewürz und Kräutermischung, dann verpackte ich ihn in Alufolie und er landete auf dem Grill. Zusammen mit Senf-Honig-Dill-Soße und Kartoffeln war das sehr, sehr lecker!
Freitag, 23. Juli 2010
Die verschwundene Leineinsel
Kürzlich haben wir uns die Dokumentation “Puppenjungs – Der Fall Haarmann” angesehen, die ich Anfang des Jahres aufgenommen hatte.
An einer Stelle des Films mit der Schilderung der Wohnsituation des Serienmörders, wurde ich hellhörig: Es handelte sich um eine Insel in der Leine in Hannovers Altstadt.
Hier ein Zitat aus der Dokumentation:
Haarmann ist ein Bewohner von Hannovers Altstadt – dort, wo ein Seitenarm des Leineflusses eine Lagune bildet. Diese verrufene Gegend wird auch die „Insel“ genannt. Sie ist das Elendsviertel von Hannover. Die Häuser dicht an dicht, wenig Tageslicht fällt in die dunklen Gassen. Die Treppenhäuser waren zum Teil eng und dunkel, weil es keine Fenster in den Treppenhäusern gab. Die Wohnungen feucht und dreckig, bis zu acht Familien teilen sich eine Toilette. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und bitterste Armut bestimmen hier den Alltag. Die hohe Wohndichte und mangelnde Hygiene führen zu einer Ungezieferplage. Ratten, Wanzen und Läuse übertragen Krankheiten wie Tuberkulose und Typhus. Die Altstadt – Brutstätte krimineller Energie, ein Schmelztiegel der verkommensten menschlichen Gelüste und Triebe.
Ich lebe nun seit mehr als zehn Jahren in Hannover, und auf diversen Spaziergängen in der Stadt und allem, was ich davor und danach gelesen habe, ist mir eine Insel in der Leine nie begegnet.
Ich machte mich auf die Suche im Internet und fand zunächst einmal recht wenig darüber. Es bedurfte schon einiger Suche, aber als ich vor allem in diesem Forum fündig wurde, wusste ich mehr:
Südwestlich des Leineschlosses und des Hohen Ufers gab es tatsächlich eine Insel im Fluss. Sie war entstanden durch einen Seitenarm der Leine, den Mühlenarm, entstanden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1950er-Jahren, wurde der Mühlenarm zugeschüttet, damit an dieser Stelle der mehrspurige Cityring gebaut werden konnte.
02.04.2014
Gerade entdeckt: ein Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia: Leineinsel Klein-Venedig
Samstag, 24. Juli 2010
Überdehnt
Gestern Abend wollte ich kurz vor dem Einschlafen nur mal schnell das Betttuch an einer Seite richten. Ich ging also mit den Fingern der linken Hand zwischen Matzratze und Bettrahmen – da rutschte ich ab und der Finger knickte um. Es schmerzte es kurz, aber nicht besonders heftig. Doch nun ist der Mittelfinger etwas gekrümmt. Was war das nun? Verstauchung, Zerrung, …? Aufgrund des Aussehens tippte ich dann ganz richtig auf eine Sehnenüberdehnung.
Und was finde ich da im Internet? Es handele sich um eine typische Hausfrauenverletzung …
Bei Sehnen, die durch Verschleiß vorgeschädigt sind, reichen manchmal schon heftige Fingerbewegungen, um einen Riss (Sehnenruptur) oder einen Ausriss von kleinen Knochenstücken (knöcherner Sehnenausriss) zu provozieren. Betroffen ist dabei häufig die Strecksehne des Fingerendglieds, etwa im Rahmen einer typischen Hausfrauenverletzung, die beim Einstopfen des Betttuchs zwischen Matratze und Bettrahmen entsteht.
Sehnenrisse am Fingerendglied heilen üblicherweise gut unter alleiniger konservativer Therapie mit mehrwöchiger Schienung in Streckstellung.
(Quelle: www.gesundheit-heute.de)
Ich habe den Finger jetzt erst einmal konservativ bandagiert und spüre schon eine deutliche Verbesserung. Aber mehrere Wochen soll das so bleiben? Mal abwarten, ob das nicht schneller heilt.
Gestern, nach dem Regen
Nachdem uns gestern Abend ein kurzes Regengebiet überquert hatte, zeigten sich wenige Zeit danach diese schöne Farben am Himmel:
Leider hatte ich von unserem Haus aus nicht den optimalen Blick auf diesen Sonnenuntergang. Nachbarshäuser und Bäume sind leider im Weg. Bei solchen Anlässen sprintet der ambitionierte Fotograf sicherlich in sein Auto und eilt zum idealen Aussichtspunkt. So weit ist es bei mir noch nicht 🙂
Mittwoch, 28. Juli 2010
Ich könnte ja mal behaupten, dass …
… ich an meinem Geburtstag immer Ferien hatte. Und das war auch bestimmt so, jedenfalls solange ich selbst zur Schule ging.
… an meinem Geburtstag immer gutes Wetter war, schließlich kann man das für Ende Juli erwarten.
Bei der zweiten Behauptung bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ich meine, es hätte in den letzten Jahren einen 28.07. gegeben, an dem es zumindest trüb und grau war.
Heute Vormittag schüttete es jedoch aus riesengroßen Kübeln. So eine Unverschämtheit! Ich wäre ja gern nach Hamburg gefahren, doch auch dort war Regen angesagt. Wir hatten uns schon vorher als Alternative einen Ausflug nach Bremerhaven überlegt, denn dort könnten wir in den so genannten Havenwelten zum Beispiel das Klimahaus oder das Schifffahrtsmuseum besuchen.
Donnerstag, 29. Juli 2010
Bremerhaven
Das Regengebiet war bis zum Mittag nach Osten gezogen und auf der Autobahn wurde es schon vor Bremen trocken und zunehmend sonniger.
In Bremerhaven hielten wir uns dann tatsächlich nur draußen auf, weil es dermaßen warm und sonnig geworden war, dass wir keine Lust auf einen Museumsbesuch hatten.
Ich hatte wieder einmal nicht mit der intensiven Sonne gerechnet, schließlich waren wir nur auf einigermaßen trockenes und trübes Wetter eingestellt gewesen. Am Abend hatte sich mein Gesicht rosa verfärbt und ich litt auch etwas unter Kopfschmerzen, weil ich vermutlich zu wenig getrunken hatte.
Trotzdem war es ein schöner Tag am Wasser gewesen, mit Blick auf viele Schiffe von unten und von der ungefähr 90 Meter hohen Aussichtsplattform von ganz oben.
Vorgartenbank
Und nun endlich die Fotos von meinem größten Geburtstagsgeschenk:
Den ersten Regenguss hat die Bank schon überstanden, aber wie man an dem Schild sieht, ist sie dafür präpariert, denn sie kommt aus England.
Vorläufig steht sie vor dem Holzlager, aber wenn das Apfelbäumchen umgepflanzt ist, wird sie ihren neuen Platz am Zaun erhalten. Trotzdem sitze ich schon sehr gut auf der Bank und der schon recht gut gewachsene Kastanienbaum spendet auch ein wenig Schatten.
Für die oberen Fotos habe ich die Bank nur mal auf die Schnelle unter den Baum gehievt, auf den unteren steht sie am Übergangsplatz. Und wie man sieht, gibt es auch schöne Armlehnen mit praktischen Getränkeabstellplätzen!
Dienstag, 3. August 2010
In Hessen
Am Sonntag und Montag waren wir in Hessen, denn dieses Hochzeitsgeschenk konnten wir nicht mit der Post verschicken:
Ich hatte mir für die “Verpackung” diverse Anregungen im Internet geholt und diese dann kombiniert. Lustig war das Falten der Kleidungsstücke, es ging aber mit Videoanleitung recht leicht. Links hinten sitzt etwas, das eine Ente darstellen soll, auf einem Holzstamm. Das war allerdings kein Falten für Anfänger, sondern schon Origami für leicht Fortgeschrittene: Wir falten vor und wieder zurück und machen dann eine Mützenfalte … Was? Wie? Mützenfalte? Auch nach dreimaligen Wiederholen dieser Stelle faltete es sich bei mir nicht wie vorgesehen. Ich bastelte dann nach eigenem Gefühl das Tier, bei weiteren Mützenfaltenversuchen wäre vermutlich der Geldschein irgendwann zerbröselt. Der Mann meinte, das Tier sähe eher wie ein Boot als eine Ente aus. Gut angekommen ist das Nichten- und Schwiegerneffengeschenk aber auf jeden Fall.
Mittwoch, 4. August 2010
Erste Tomaten
Die ersten Tomaten werden rot, und wir konnten schon einmal zwei Cocktailtomaten kosten. Als nächstes werden die runden Harzfeuer-Tomaten reifen, die Flaschentomaten und die gelben Tomaten sind noch grün.
Die Jumbo-Peperoni hat viele Früchte, noch sind sie grün und wir warten darauf, dass auch sie rot werden. Dann muss ich mir überlegen, was wir mit solchen Peperonimengen anstellen werden.
Obstkorb
Zum Geburtstag bekam ich von meinen Eltern zum Vorgartenbankdrittel noch einen großen Obstkorb mit exotischen Früchten und dazu passendem Kochbuch:
Die zunächst als Kaki identifizierte Frucht (im Foto die beiden orangefarbenen Früchte rechts unten) entpuppte sich beim genaueren Studieren des Buchs als Sharonfrucht. Natürlich mit der Kaki verwandt, das war eindeutig zu erkennen. Laut Buch soll sie aber viel besser schmecken, und so landeten die beiden Früchte als erste aus dem Korb in einem leckeren Quark.
Selbst geschenkt habe ich mir noch einen Ananasschneider, daran kam ich zufälligerweise im Supermarkt vorbei. Der muss in den nächsten Tagen getestet werden, denn die Ananas ist auch schon reif.
Buchsbaumpyramide
Und dann habe ich heute endlich, nach Wochen, die Buchbaumpyramide in den Kübel gepflanzt. Dort saß seit einigen Jahren schon ein Buchsbaum, der anfangs auch ganz gut aussah. Im letzten Jahr war allerdings aus irgendwelchen Gründen der hintere Teil vertrocknet und im letzten Winter ist alles erfroren. Alleine konnte ich den schweren Kübel nicht in den Garten transportieren, deswegen hat das Ganze eine Weile gedauert.
Zuerst hatte ich Bedenken, dass die neue Pflanze anfangs etwas verloren in dem großen Gefäß wirken würde, aber das ist gar nicht der Fall – wachsen wird sie sowieso noch, und dann muss ich nur zusehen, dass ich immer eine schöne Form schneide.
Auch immer sehenswert: Hannover
Eigentlich wollten wir heute nach Hamburg fahren, aber da dort wieder einmal Regen vorhergesagt war, verschoben wir den Besuch. Stattdessen fuhren wir in unsere Landeshauptstadt direkt neben unserem kleinen Städtchen. Viele Ecken kennt man ja, doch immer wieder sieht man etwas Neues oder Altes sieht verändert aus.
Auf dem Weg ins Parkhaus entdeckte ich im Vorbeifahren einen Kronleuchter über einer Straße. Er hängt vor dem Künstlerhaus in der Sophienstraße.
Das Haus mit den Stühlen an der Fassade in der Knochenhauerstraße hatte ich schon einmal fotografiert. Heute war es geöffnet und entpuppte sich als Café.
Die Großbaustelle am Kröpcke-Center war nicht so sehenswert wie erwartet, selbst die Riesenkräne mit ihrer speziellen Stahlplattform machten keinen besonders gewaltigen Eindruck.
Der Rest war aber wieder einmal sehenswert und es lohnt sich, einen Spaziergang durch Hannover zu machen.
Freitag, 6. August 2010
Wieder mal Hamburg
Gestern waren wir in Hamburg, diesen Ausflug hatte ich mir zum Geburtstag gewünscht und wegen des Regens in der letzten Woche hatten wir ihn verschoben. Wir hofften, nun mehr Glück zu haben.
Geplant waren ein Blick in den alten Elbtunnel, eventuell eine Hafenrundfahrt und anschließend noch ein Besuch des Treppenviertels in Blankenese.
Nachdem wir an den Landungsbrücken einen Parkplatz gefunden hatten (der Geheimtipp, den ich kannte, war leider auf der oberen Ebene jetzt mit einer Strandbar belegt), guckten wir erst einmal Schiffe und Boote an.
Dann ging es weiter zum alten Elbtunnel. Ich muss sagen, der ist wirklich sehenswert. Ich meinte gelesen zu haben, dass er nur noch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich ist und war einigermaßen überrascht, als das erste Auto einfuhr.
Der erste heftige Regenschauer traf ein, als wir zum Glück gerade beim Mittagessen waren. Nachdem die Wolken sich verzogen hatten, fuhren wir weiter nach Blankenese. Merkwürdigerweise verkündete das Navi, die Strecke sei nur eingeschränkt befahrbar und führte uns durch irgendwelche Hamburger Stadtteile, aber nicht an der Elbe entlang. (Später las ich zu Hause, dass die Elbchaussee vor dem Krieg tatsächlich zunächst an den Wochenenden und dann auch jeden Tag ab 15 Uhr gesperrt war, was mich zu der Frage veranlasste, ob das Navi noch mit der Vorkriegssoftware ausgestattet sei.)
Das Treppenviertel ist wirklich sehenswert, jedenfalls so weit ich das aus dem Auto heraus feststellen konnte. Leider ist es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Wir ergatterten dann zwar noch einen freien Platz am Strand, aber zur Besichtigung hätten wir wieder ganz nach oben gehen müssen. Da es auch schon auf 17 Uhr zuging und wieder zu regnen begann, brachen wir den Besuch ab und es blieb bei ein paar Schritten am Elbstrand.
Bei einem der nächsten Ausflüge wird aber bestimmt das Treppenviertel dabei sein, und das auf jeden Fall mit besserer Vorbereitung. Verbinden könnte man es zum Beispiel mit der Besichtigung der Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft in Wedel, die nicht so weit entfernt liegt.
Montag, 9. August 2010
Britta ist wieder da
Anfang 2007 wurde ich an den zweiteiligen Fernsehfilm “Britta” aus den Jahren 1977/1978 erinnert, als die Hauptdarstellerin im Maggi-Kochstudio auftauchte. Damals hoffte ich, der Film und seine Fortsetzung aus dem Jahr 1985 würden irgendwann auf DVD erscheinen.
Letzte Woche bestellte ich einen Radio-Funkwecker bei meinem Lieblings-Online-Versandhaus und klickte dort mal wieder auf die Empfehlungen, die man für mich hatte. Ich sehe dort eher selten rein, denn meistens weiß ich selbst, was ich kaufen möchte. Und was sehe ich als einer der ersten Vorschläge auf der Seite? Richtig, “Britta” und “Neues von Britta” auf DVD! Klar, dass ich sofort bestellt habe, denn die Filme muss ich unbedingt noch einmal sehen.
Übrigens kann man die Hauptdarstellerin Verena Plangger gerade in der Rewe-Fernsehwerbung als ältere Dame mit fürchterlichem Hut sehen.
Freitag, 13. August 2010
Neues Kaffeemaschinchen
Über Nacht gab unsere Tassimo, die jetzt gerade etwas mehr als zwei Jahre alt ist, den Geist auf. Es zeigte sich keinerlei Reaktion mehr nach dem Einschalten. Ein Ersatz musste her, aber welcher? Der Mann des Hauses wollte spontan im Supermarkt nebenan eine neue besorgen, doch ich schlug vor, ein paar Tage zu überlegen und zu schauen, welche Alternativen es gäbe. Allzu dringend war es schließlich nicht, denn für die größeren Kaffeemengen haben wir immer eine normale Kaffeemaschine benutzt und für den Espresso stand in der Ecke immer noch eine kleine Maschine.
Sollte es statt einer Kapsel- oder Pad-Maschine vielleicht ein Vollautomat werden? Ein schwieriges Thema, denn zunächst ist man angesichts der Vielzahl von Geräten ziemlich überfordert. Und wenn man erst einmal anfängt, in Internetforen die Diskussionen zu den verschiedenen Herstellern und Geräten zu lesen, weiß man gar nicht mehr, was tatsächlich empfehlenswert ist. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass man sich überlegen muss, was das Gerät können soll, sich einen Preisrahmen setzt und einige Bewertungen durchliest. Einzelfälle mit schlechten Erfahrungen kann man vermutlich ruhigen Gewissens ignorieren, denn die wird man beinahe überall finden. Ich hatte auch einmal ein “Montagsauto”, an dem alle naslang etwas defekt war und habe mir anschließend dasselbe Modell wieder gekauft, was dann keine Probleme machte.
Am Mittwochmittag rief mich der Mann bei der Arbeit an, weil er zufälligerweise entdeckt hatte, dass der Nicht-blöd-Markt den letzten Aktionstag hatte, bei dem man die Mehrwertsteuer auf alles über 300 Euro spart, also satte 19 % Rabatt bekommt. Ich kaufe eigentlich nicht gern in diesem Laden, weil ich die Werbung blöd finde und weil sie meistens recht teuer sind. Aber in diesem Fall könnte man ja einen Blick wagen …
Erstaunt hat mich die große Auswahl an Kaffeevollautomaten, die dort aufgebaut waren. Da fällt die Entscheidung erneut schwer.
Um es kurz zu machen: Es ist eine Jura Impressa C5 geworden. Der erste Kaffee schmeckte schon mal sehr lecker, und auch der Espresso am Abend ist gelungen. Das Gerät ist erstaunlich schnell betriebsbereit und einfach zu bedienen. Nun können vier andere Maschinen weggeräumt werden und wir haben viel mehr Platz in der Küche.
Erfreulich fand ich es auch, dass ich das Gerät im Internet lediglich bei einem Versandhaus zu dem Preis gefunden habe, den es eigentlich hätte kosten sollen. Und mit 120 Euro Rabatt haben wir einen unschlagbar guten Preis bezahlt.
Heute habe ich den ersten Cappuccino aus dem Automaten getrunken, und er macht einen ausgezeichneten, stabilen Milchschaum. Besonders praktisch ist, dass man mit dem Schlauch die Milch direkt aus der Packung zapfen kann.
Samstag, 14. August 2010
Tomatenernte
Nachdem nach und nach schon ein paar Cocktailtomaten reif geworden waren, gab es heute die erste größere Tomatenernte. Die gelbe Tomatenpflanze trägt die meisten Früchte, einige rote sind auch schon dabei, und natürlich viele aromatische Cocktailtomaten. Die Flaschentomate gedeiht leider nicht gut. Sie trägt nur wenige kleine Früchte.
Auf der Suche nach Tomatenrezepten stieß ich auf einen leckeren Auflauf mit Tomaten, Zucchini und Auberginen, der mit einer Parmesan-Semmelbröselmischung überbacken wird. Im Original enthielt er noch Mozzarellascheiben zwischen den Gemüseschichten. Darauf haben wir allerdings verzichtet, weil es den Auflauf als Beilage zum Putenschnitzel gab.
Samstag, 28. August 2010
Nicht die Taube auf dem Dach …
… sondern im Schornstein. So geschehen am heutigen Samstag. Am Vormittag hörten wir ein Rascheln, das aus der Ecke des Kaminofens zu kommen schien. Zu sehen war dort nichts, auch eine erste Überprüfung im Keller brachte keine Klarheit, zumal das Geräusch auch immer nur kurz zu hören war.
Als ich nachmittags kurz am Notebook saß, hörte ich es wieder. Es kam mir so vor, als befände sich etwas in dem Rohr für die Außenluftzufuhr des Ofens. Ob vielleicht eine Maus durch die Lüftungsschlitze gekrochen war? (Ich wusste da allerdings noch nicht, dass die Öffnung zusätzlich mit einem Gitter gesichert war.) Ein weiteres Rohr führt hinter dem Ofen in den Keller, daher ging ich hinunter, um dort noch einmal zu lauschen. Tatsächlich hörte ich auch unten das Geräusch und bemerkte sofort, dass es aus dem Schornstein kam. Vorsichtig öffnete ich die Klappe – und sah erst einmal nichts. Hinter der Metallklappe befindet sich nämlich noch ein Stein. Behutsam zog ich diesen nach vorn, und dann hockte ich Auge in Auge mit einer doof guckenden Taube. Schnell verschloss ich die Kaminöffnung, denn ich wollte eine Jagd auf eine wild im Keller umherflatternde, Ruß verteilende Taube unbedingt vermeiden.
Ich ging erst einmal auf die Suche nach Hilfsmitteln für den Vogelfang. Damit gelang es mir dann auch recht problemlos, das Tier einzufangen. Ich hielt einen Eimer, über den ich oben vorsichtshalber noch ein Einkaufsnetz gelegt hatte, schräg vor die Öffnung. Dann schob ich die Taube vorsichtig mit einem langen Malerpinsel nach vorn und ohne Widerstand plumpste sie in den Eimer. Dann schnell den Deckel drauf und nach draußen in den Garten. Aus seinem Plastikgefängnis befreit, hockte der Vogel zunächst auf dem Rasen und schaute etwas verwirrt. Ich hatte allerdings nicht bemerkt, dass unser großer Kater unter der Gartenbank lag. Er ist wahrlich kein Jäger, aber bei diesem großen Vogel direkt vor seiner Nase bekam er riesige Augen und duckte sich sofort in Sprungstellung. Gerade als ich ihn mir unter den Arm klemmen wollte, machte er eine Bewegung auf die Taube zu, die Taube flatterte erschrocken hoch und landete in halber Höhe auf dem Dach. Dort saß sie einige Minuten und putzte ihr Gefieder, hinterließ dann zum Abschied und zum Dank für die Rettung ein weißes Häufchen und schwang sich schließlich in die Lüfte. Nach einigen Kreisen über dem Haus verschwand sie über dem angrenzenden Feld.
Sonntag, 5. September 2010
Rocky
Seit vorgestern wohnt dieser Halbwüchsige bei uns:
Er ist fünf Monate alt, ein Perser-Mischling und – natürlich – männlich, denn es fehlte doch der Katerkumpel für Sammy.
Es geht erstaunlich friedlich zu, Sammy ist schon sehr interessiert und lieferte sich heute eine erste kleine, freundschaftliche Balgerei mit dem kleinen Kerl.
Wie nicht anders zu erwarten, faucht und knurrt Lizzy immer wieder einmal, aber das ist eben ihre Natur. Der Kleine nimmt es gelassen und fühlt sich hier offensichtlich schon recht wohl.
Er macht auch keinerlei Anstalten, rausgehen zu wollen, obwohl er aus einem sehr ländlichen Gebiet bei Neustadt am Rübenberge stammt und dort Freilauf hatte.
Eigentlich hieß er Jack, aber wir fanden den Namen nicht so passend. Mein Favorit “Mizio” wurde vom Mann des Hauses abgelehnt, und auch Leo oder Paddy fanden keinen Gefallen. Wir gelangten dann über Lenny, Kenny, Ronny und Nino schließlich zu Rocky. Vielleicht nicht besonders einfallsreich, aber eine Katze will im Grunde keinen komplizierten Namen haben. Daher schieden Kreationen wie Orlando oder Florentino aus. Es endet ja dann doch damit, dass man abkürzt und die Katze dann zum Beispiel nur noch “Flori” ruft.
Nun also Rocky – ich hoffe, es gefällt ihm!
Dienstag, 7. September 2010
Ein Rocky-Schlager?
Nachdem wir uns für den Namen Rocky für den kleinen Kater entschieden hatten, ging mir immer wieder ein Bruchstück eines Liedes durch den Kopf. Es musste älter sein, ein Schlager, und dort hieß es: “Kopf hoch, Baby, lehn dich an mich, es wird schon irgendwie gehn …” Aber warum fiel mit das in Zusammenhang mit “Rocky” ein? Kam darin ein Rocky vor?
Mit Hilfe der Textzeile war es leicht, das gesuchte Lied im Internet zu finden:
“Rocky” von Frank Farian aus dem Jahr 1976.
Donnerstag, 9. September 2010
Rocky beim Tierarzt
Klein-Rocky wurde bisher nur entwurmt, aber noch nicht geimpft. Nach ein paar Tagen Eingewöhnung plante ich deshalb einen Besuch beim Tierarzt. Dort bekam er das volle Programm: erste Impfung, Anti-Floh-Mittel und Wurmkur. In vier Wochen geht es zur zweiten Impfung, danach muss noch die unerlässliche Operation durchgeführt werden und bevor es rausgeht (voraussichtlich erst nach dem Winter), bekommt er einen Mikrochip.
Sonntag, 12. September 2010
Entdeckertag: Auf nach Leinhausen
Beim Frühstückskaffee schaute ich auf die Hannover-Website und las dort zunächst vom Tag des offenen Denkmals. Unter anderem war die Hindenburgschleuse zur Besichtigung geöffnet. Das wäre doch ganz interessant für einen kleinen Sonntagsausflug, dachte ich mir. Beim weiteren Stöbern stellte ich fest, dass am heutigen Tag auch der Entdeckertag in der Region Hannover stattfand. Unter anderem konnte man zum 10-jährigen Jubiläum der S-Bahn in der Region Hannover die Werkstatt in Leinhausen besichtigen. Da fiel mir sofort ein, dass ich vor etwas zwei Wochen diesen Artikel in der Zeitung gelesen hatte: Stadtteil im Nordwesten Hannovers zu verkaufen. Diese alten Häuser wollte ich mir auf jeden Fall irgendwann anschauen, und nun war die Gelegenheit, das mit dem Entdeckertag zu verbinden.
Der Werkstattbesuch war sehr interessant und danach schauten wir uns noch das in unmittelbarer Nähe liegende Kraftwerk Herrenhausen an, das ebenfalls seine Türen geöffnet hatte.
Zum Schluss besichtigten wir noch die alten Gebäude des Ausbesserungswerks, denn wir hatten praktischerweise direkt davor geparkt.
Nachtrag 13.09.2010:
Die denkmalgeschützten Gebäude haben am Wochenende einen neuen Besitzer gefunden (Artikel in der HAZ).
Dienstag, 14. September 2010
Er macht sich gut
Anfangs war Rocky noch ein wenig scheu, flüchtete, sobald ein Mensch mit großen Füßen auf ihn zukam. Das kommt jetzt nur noch selten vor, und heute Morgen kam er sofort von seinem Schlafplatz hinter dem Sofa hervor, als ich ihn rief.
Man kann sich das Katerchen auf den Schoß legen, und es bleibt dort liegen. Jedenfalls so lange, bis ihm zu warm wird oder er wieder fressen oder spielen will. Auch das Kämmen und Bürsten lässt er sich gefallen, mehr noch, er genießt es. Das ist gut so und will auch von klein auf geübt sein, wenn die Katze etwas langhaariger werden möchte.
Der Ring mit dem Ball ist derzeit das beliebteste Spielzeug und damit kann das Tier auch alleine spielen und braucht keinen Menschen, der zum Beispiel die Federangel hält.
Er frisst viel und bisher alles. Auch Katzenleberwurst mit Wurmtablette. Sehr praktisch. Außerdem macht er fast keinen Blödsinn, lediglich das Kratzen am Sofa ist seine große Leidenschaft. Die Sofas sind allerdings oder vielmehr zum Glück schon fünfzehn Jahre alt und haben schon einige Katzen miterlebt.
Jetzt müsste nur noch Lizzy ihre Zickereien einstellen oder wenigstens etwas zurückschrauben, dann wäre alles in bester Ordnung.
Donnerstag, 16. September 2010
Am Fressnapf
Heute hat sich Rocky schon ganz nah hingetraut, als Moni gefressen hat. Sie ist aber auch sehr friedlich, guckt nur und zeigt sonst noch keine Reaktion auf den neuen Mitbewohner.
Mit Sammy kann man dann schon einmal nebeneinander fressen. Beeindruckend ist da vor allem der Größenunterschied. Das aktuelle Gewicht von Rocky beträgt übrigens 2,7 Kilogramm.
Mittwoch, 22. September 2010
Vogel am Stiel
Bei der letzten Katzenfutterbestellung hatte ich es vergessen, doch dieses Mal war das Spielzeug mit dabei. Der beliebte Vogel am Stiel, der erfahrungsgemäß nur ein paar Wochen überlebt, dann die Federn verliert und nicht mehr zu gebrauchen ist:
Dieser hier hat bisher nur eine einzige Feder verloren, und das hat er Lizzy zu verdanken.
Donnerstag, 23. September 2010
Naturfotos
Nachdem es gestern schon so schön sonnig und (herbstlich) warm war, ergriff ich heute die Gelegenheit, nahm meine Kamera mit zur Arbeit und machte in der Mittagspause einen Fotospaziergang.
Allzu viele Motive finde ich auf dem Gelände nicht mehr, im Laufe der Jahre habe ich schon fast alles “abfotografiert”.
Es gab aber ein neues Beet mit Chrysanthemen und auch die Blätter im Brunnenwasser fand ich recht hübsch.
Freitag, 24. September 2010
Eigenwillige Fensterbehänge
Das kleine Katerchen war bisher ganz artig, hat nur hier und da mal am Sofa gekratzt. Doch plötzlich meinte er, sich in den aktiven Phasen an den Gardinen lang machen zu müssen.
“Nein, nein, bitte nicht, die sind von Quelle, und die Quelle gibt es nicht mehr, ich kann die nicht nachkaufen!” Meine Hinweisrufe beeindruckten ihn nicht. “Qualle? Welche Qualle? Die gibt’s doch nur im Meer!”, wird er gedacht haben, als er erneut die Krallen in den Stoff ausfuhr.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Gardinen vorübergehen “dekorativ” hochzubinden. Schadet ja nicht, und spätestens nach dem Winter können sie wohl wieder wie gewohnt hängen.
Samstag, 25. September 2010
Näharbeiten
Heute war es an der Zeit, wieder einmal die Nähmaschine auszupacken. Ich musste nämlich Bettwäsche enger nähen. Diese schöne Bettwäsche mit den Tulpen, die perfekt in das neue Schlafzimmer passt, gab es beim Dänen nur in der Breite von 155 cm.
Es war zwar nicht ganz so schlimm, dass die Überzüge ein Stück breiter als die Bettdecken waren, aber da das Innenleben mit 140 cm Breite doch ein wenig hin- und herrutschte, entschloss ich mich, meine Änderungsschneiderei in Betrieb zu nehmen. Außerdem musste ich die Verschlüsse ändern. Leider hatte diese Bettwäsche Knopfverschlüsse. Und das geht bei mir gar nicht. (Warum? Darum: “Hornallergie” oder “Ich bin nicht allein“) Es hilft auch nichts, wenn diese Verschlussdinger verdeckt sind, denn ich weiß ja, dass sie sich dort befinden. Ich hatte sie also schon vor einiger Zeit abgeschnitten und musste jetzt nur noch die Öffnung an beiden Seiten ein Stück zunähen.
Da bin ich sehr froh, für solche Arbeiten ein – wenn auch schon älteres – Nähmaschinchen “geerbt” zu haben. Sonst hätte ich mir mit Sicherheit schon solch ein Gerät angeschafft, denn hin und wieder braucht man’s doch. Teuer sind die einfachen Nähmaschinen auch nicht, gerade gibt es eine beim Discounter. Aber solange die alte Dame ihren Dienst tut, habe ich noch keinen Bedarf.
Der kleine Rocker
Er ist ja so lieb und kuschelig – aber wenn die Spiel- und Tobezeit kommt, wird er richtig wild. Eine Nacht hatten wir den Fehler gemacht und ihn mit ins Schlafzimmer genommen. Am frühen, genauer gesagt, am sehr frühen Morgen, bereuten wir dies. Das Katerchen raste wie ein Wilder durchs Zimmer, sprang auf die Kommode, kratzte am Spiegel, sprang an der Tapete hoch (wie gut, dass ich noch reichlich rote Farbe habe), raste weiter … Einfangen ging auch nicht, weil er viel zu schnell wegflitzte.
Wenn er etwas älter und ruhiger geworden ist, darf er gern wieder hereinkommen, aber die nächste Zeit bleibt die Tür verschlossen, soweit das geht. Ich bin nämlich morgens nicht ganz so ausgeschlafen, wenn ab fünf Uhr alle zehn Minuten das Licht eingeschaltet werden muss, um nach dem Unfug treibenden Katertier zu schauen. 😉
Sonntag, 26. September 2010
Geschoppt
Ich brauchte dringend ein bis zwei neue Hosen, weil zwei meiner bisherigen nach der letzten Wäsche endgültig zu schlabberig geworden waren.
Anstatt im Internet zu kaufen, wollte ich dieses Mal wieder ein “richtiges” Geschäft aufsuchen. Ich fuhr nach Isernhagen zum Lagerverkauf von Ulla Popken. Natürlich bekomme ich auch in anderen Geschäften passende Kleidung, aber gerade bei den Oberteilen finde ich bei Ulla häufig schöne Teile, die nicht zu eng und zu kurz sind. Und dort muss ich sogar die kleinste verfügbare Größe nehmen ;-).
Beim Betreten machte der Laden einen sehr guten Eindruck, und die Bezeichnung “Lagerverkauf” darf man da nicht wörtlich nehmen. Allerdings ist das Angebot im Vergleich zur gesamten Kollektion doch recht eingeschränkt. Bei den Hosen fand ich zwei, die mir von Stil und Farbe gefielen, leider nur noch in Größe 42, und die ist mir doch definitiv zu klein. Ein bis zwei Nummern mehr müssen es schon sein. Bei den Oberteilen gab es eine Menge gruseliger Muster und leider auch viele Farben, die mir absolut nicht gefallen oder stehen. Viel zu viel Türkis, Orange, Rosa oder Lila. Ein Shirt in Braun wäre nach meinem Geschmack gewesen, aber es hat mich nicht hundertprozentig überzeugt. Ein klein wenig enttäuscht verließ ich das Geschäft, denn ich hätte gern Hosen für je 20 bis 30 Euro und Shirts für einen ähnlich günstigen Preis mitgenommen.
Zu Hause setzte ich mich also an den PC und kaufte im Online-Shop ein.
Die Ausbeute: Zwei perfekt passende Hosen und drei sehr schöne Oberteile, die am Donnerstag hier eintrafen.
Samstag, 2. Oktober 2010
Kein Kraut gewachsen
Heute wäre ich eigentlich in Kassel gewesen, mit mehreren Kollegen zu einer Fortbildung. Abfahrt morgens um halb sieben, Veranstaltung von 10 bis 17 Uhr, dann wieder gute zwei Stunden Rückfahrt.
Am Donnerstag um 17:30 Uhr kratzte es plötzlich ein klein wenig im Hals und ich musste einige Male niesen. Oh weh, sollte sich da eine Erkältung anbahnen? Hatte ich mich etwa doch beim Mann angesteckt, der seit dem letzten Wochenende kränkelte? Normalerweise habe ich nicht so große Angst vor Ansteckungsgefahr bei Erkältungskrankheiten. Wenn das Immunsystem gut gestärkt ist, passiert nicht unbedingt etwas. Meines war aber offensichtlich im Augenblick nicht so gut beeinander.
Ich dachte dann aber, sei schlau und bekämpfe die Bakterien oder Viren von Anfang an. Also Spray gegen die Entzündung im Hals, Nasentropfen und pflanzliche Erkältungskapseln gegen die Gesamtsymptomatik.
Gestern schien der Plan noch aufzugehen. Ich war zwar am Vormittag extrem müde und schlapp, trotz Pullover war mir recht kalt, am Nachmittag schlich ich etwas orientierungslos durch den Supermarkt, aber insgesamt ging es mir noch einigermaßen gut. Das sollte aber nicht so bleiben.
Ich war früh schlafen gegangen und hatte den Wecker auf 5:45 und 6:00 Uhr gestellt. Ich stand testweise auch beim ersten Weckerklingeln auf und stellte sofort fest, dass ich im Bett bleiben sollte anstatt für mehr als zwölf Stunden auf die Reise zu gehen. Trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen hatte sich mein Zustand verschlechtert und ich musste kurzfristig absagen. Stattdessen verbrachte ich den Vormittag im Bett und den Nachmittag auf dem Sofa. Mehr wäre auch gar nicht möglich gewesen.
Wieder etwas dazugelernt: Wenn sich eine Erkältung wirklich durchsetzen will, dann tut sie das trotz aller Schutzmaßnahmen. Dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen.
Mittwoch, 6. Oktober 2010
Das schmeckt
Vor ein paar Tagen las ich bei ALLes allTAEGLICH von guten Erfahrungen mit Katzenfutter von Bozita.
Das hörte sich sehr gut an, und ich schaute im Internet nach, ob es das irgendwo in der Umgebung zu kaufen gab. Bei Fressnapf hatte ich es noch nicht gesehen, aber bei Zoobi hätte ich es zum Beispiel bestellen können.
Meine Suche ergab, dass Miezebello dieses Futter im Sortiment hatte. Ach, so ein Zufall. Nur wenige Tage vorher war ich an einem solchen Laden vorbeigekommen, der mir bis dahin nicht bekannt war. Ich hatte nach der Arbeit an der nächstgelegenen Tankstelle Benzin nachgefüllt und war eine geringfügig andere Strecke nach Hause gefahren, daher war er mir sozusagen “über den Weg gelaufen”.
Ich wusste also, dass es eine Filiale in der Nähe meines Arbeitsplatzes gab und heute suchte ich sie auf. Neben dem gesuchten Futter entdeckte ich auch mit Freude, dass dort das Nassfutter von Grau geführt wird. Testweise nahm ich erst einmal vier Packungen Bozita mit und das Futter schmeckt den Katzen sehr gut. Interessant ist auch die Verpackung im Tetra-Pak, die ich bei Katzenfutter noch nie zuvor gesehen hatte.
Demnächst werde ich dort eine größere Ladung kaufen. Der Preis ist fast identisch mit dem bei meinen Lieblings-Online-Katzenfutter-Shop, und überraschenderweise ist das Grau-Futter im örtlichen Laden sogar ein klein wenig günstiger.
Nachtrag Januar 2011:
So richtig geschmeckt hat es auf Dauer dann doch nicht, außerdem ist das Futter nur Mittelmaß. Daher gibt es jetzt vor allem wieder Schlemmertöpfchen von Grau und Real Nature vom Fressnapf.
Dienstag, 12. Oktober 2010
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Futtervorrat
34 Packungen (17 Sorten) von dem schwedischen Katzenfutter landeten heute im Einkaufswagen, dazu noch eine weitere Katzentoilette, damit alle Etagen im Haus damit ausgestattet werden können. So, und jetzt schauen wir mal, ob das Futter schmecken wird.
Nachtrag Januar 2011:
So richtig geschmeckt hat es auf Dauer dann doch nicht, außerdem ist das Futter nur Mittelmaß. Daher gibt es jetzt vor allem wieder Schlemmertöpfchen von Grau und Real Nature vom Fressnapf.
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Kälteeinbruch und Regenwochenende
Am letzten Samstag räumte ich immerhin zwei empfindliche Pflanzen in den Keller, zwei weitere sollten am Sonntag noch folgen. Irgendwie hatte ich es dann aber vergessen und sie mussten in der Nacht zum Montag erstmals Temperaturen um den Gefrierpunkt aushalten. Danach sollte es nachts wieder wärmer werden, also blieben sie weiterhin draußen stehen. Doch dann hatten wir in der letzten Nacht sogar leichte Minusgrade. Ich hoffe, sie habe es überstanden, aber ich denke, schlimmstenfalls werden die Blätter Schaden genommen haben und die wachsen wieder nach.
Nun ist erst einmal Regenwetter angesagt. Wenn es am Wochenende tatsächlich trüb, kalt und nass sein sollte, backe ich einen leckeren Kuchen (in einer meiner neuen Silikonbackformen) und schaue mir endlich den “Britta“-Film an.
Freitag, 15. Oktober 2010
Schief parken
Immer häufiger fallen mir Autos auf, die völlig schief und schräg auf Parkplätzen hinterlassen wurden. Da stellt man sein Auto auf der Markierungslinie ab oder sogar direkt über der Linie, sodass man gleich zwei Parkplätze in Beschlag nimmt. Bei der anderen Variante bemüht man sich nicht, das Fahrzeug gerade auf den Abstellplatz zu manövrieren, sondern “wirft” es einfach irgendwie in die Parklücke. Ich überlege dann hin und wieder, kleine Zettel mit dezenten Hinweisen zu verteilen. “Ihr Auto steht ganz schief!!!” oder “Das Einparken müssen wir aber noch ein wenig üben!” Es ginge natürlich auch so: “Gutschein für 10 Stunden Einparken lernen” oder “Die neue Einparkhilfe – nie wieder müssen Sie ihr Auto so schief auf dem Parkplatz hinterlassen – bestellen Sie jetzt!”.
Ich halte mich gern von diesen liederlich abgestellten Fahrzeugen fern, selbst wenn daneben noch genug Platz wäre. Wer sein Auto nicht einmal vernünftig in eine Parklücke bugsieren kann, bei dem kann es mit den Fahrkünsten nicht so weit her sein. Schwupps, hat man das danebenstehende Auto eingebeult, weil man noch schiefer wieder aus der Parklücke hinausfährt.
Schlimm finde ich, dass es leider häufig Frauen sind, die so schlecht einparken. Mädels, strengt euch mal an, das geht doch besser, denke ich mir dann immer.
Und noch schlimmer ist es, dass es sogar Frauen gibt, die absichtlich, mit Freude und mit gutem Gewissen schief parken. Der Grund: sie wollen das Frauenklischee aufrecht erhalten! Als ich das kürzlich per Zufall irgendwo las, brach ich beinahe weinend über meiner Tastatur zusammen.
Heute, 18.10.2010. ungefähr 17 Uhr auf dem Supermarktparkplatz:
Neben mir parkte eine Dame mit ihrer Mercedes A- oder B-Klasse gaaanz, gaaanz langsam ein und stand dann dermaßen schräg, dass sie selbst kaum aussteigen konnte. Beim nächsten Erlebnis dieser Art mache ich ein Foto.
Samstag, 16. Oktober 2010
Nine years after – oder: Ich lerne meinen Geschirrspüler kennen
Seit fast neun Jahren benutzte ich gern und immer wieder mit Freude unsere Geschirrspülmaschine. Leider ärgerte mich das Gerät seit einiger Zeit hin und wieder. Nicht das Gerät selbst, sondern ein Teil seines Innenlebens, genauer gesagt der Besteckkorb. Die Kunststoffverstrebungen an der Unterseite sind an einigen Stellen gebrochen und manchmal rutschten dünnere Besteckteile durch. Beim Herausziehen des Geschirrkorbs blieb dieser natürlich hängen, weil es unten klemmte und ich musste jedes Mal, begleitet von Fluchgemurmel, die Teile wieder herausfummeln.
Letzte Woche erwähnte ich im Gespräch mit dem Mann des Hauses, dass wohl ein neuer Besteckkorb angeschafft werden müsse. Er versprach, einen zu besorgen und ich kramte die Bedienungsanleitung aus dem Schrank, um die richtige Gerätebezeichnung zu notieren. Beim Durchblättern des Heftchens stolperte ich auf der Seite mit der Erläuterung der Inneneinrichtung über die Abdeckungen auf dem Besteckkorb, die dort gezeigt wurden. “Guck mal, manche Körbe haben auch solche Deckel, da kann das Besteck nicht nach unten durchrutschen”, sagte ich und hielt dem Mann die Abbildung unter die Nase. “Liegen diese Teile nicht irgendwo im Kellerregal?”, fragte er. Da dämmerte mir etwas, ich erinnerte mich dunkel daran, irgendwo irgendwann Plastikteile mit Löchern gesehen zu haben. Sofort machte ich mich auf den Weg in den Keller, aber es gab nur eine Stelle, wo sie hätten liegen können, und da lag nichts dergleichen. Hm, vielleicht hatten wir sie weggeworfen, weil wir dachten, sie gehörten zu einem nicht mehr vorhandenen Gerät? Ein wenig enttäuscht kam ich aus dem Keller zurück, doch dann fiel mir noch etwas ein. Könnte es vielleicht sein …? Ich holte einen Stuhl, schleppte ihn in den Hauswirtschaftsraum und tastete dort auf dem obersten Regalboden (zum Gucken war ich trotz Stuhl nicht hoch genug) nach den gesuchten Teilen. Hurra, da lagen sie! Und es waren tatsächlich auch die richtigen, sie passten auf den Besteckkorb. Seitdem fällt nun nichts mehr nach unten durch.
Sonntag, 17. Oktober 2010
Das Bettmonster ist weg
Als wir dieses Jahr das Schlafzimmer neu eingerichtet haben, sind die alten Möbel ins Gästezimmer umgezogen. Nun nahm allerdings das Bett recht viel Platz ein und man konnte dort sonst nichts mehr unterbringen. Der Mann des Hauses war es, der auf die Idee kam, ein Gästesofa anzuschaffen. Meine Überlegungen waren nach dem Umräumen noch gar nicht so weit gediehen, obwohl ich schon gern das Zimmer zum Beispiel als Bügelzimmer nutzen würde (wenn ich denn wirklich einmal bügeln muss). Auch der Schaukelstuhl, der vorher in meinem Büro stand und momentan neben meinem Bett als Ablage dient, könnte dort untergebracht werden.
Wir bestellten also ein Sofa, was voraussichtlich diese Woche geliefert werden soll. Und vorher musste das alte Bett raus. Auf normalem Weg würde dieses Bett das Haus nicht verlassen können, das wussten wir seit dem Einzug. Damals passte es nur bei abgebautem Geländer die Treppe nach oben. Bei diesem Bett von 160 cm Breite ist nämlich die Matratze auf einem Holzrahmen befestigt und lässt sich nicht entfernen ohne alles zu zerstören. Normalerweise hätten wir so ein Bett noch billig verkaufen oder verschenken können, aber es passte ja nicht mehr nach draußen. Daher verließ das gute Stück heute in Einzelteilen das Haus.
(oben links ist noch einmal der ursprüngliche Zustand zu sehen)
Montag, 18. Oktober 2010
Wolf – Musik – Auto
Vor kurzem las ich in der Zeitung, dass der niedersächsische Automobilhersteller sein neues Nutzfahrzeug (auch) in der Niederlassung in Hannover bauen wird. Nutzfahrzeuge interessieren mich nun gar nicht und ich stellte mir einen Kleintransporter vor. Immerhin hat er ja einen schicken Namen: Amarok.
Jetzt war ich doch überrascht, als ich zum ersten Mal die Fernsehwerbung für dieses Auto sah. Ach, kein VW-Bus, sondern ein Pickup! Dann dachte ich über den Namen nach, mir war so, als hätte Mike Oldfield ein Album mit einem ähnlichen Namen herausgebracht. Oder war es doch eher Aragon oder Aramak? Das musste ich natürlich gleich überprüfen, und siehe da, es hieß genauso wie das Auto. Und außerdem ist der Amarok ein Riesenwolf aus der Inuit-Mythologie.
Sonntag, 24. Oktober 2010
Gästesofa
Am Donnerstag ist pünktlich zum gewünschten Termin das Gästesofa geliefert worden. Ich hatte ja spätestens am Vortag mit einem Anruf des Speditionsunternehmens gerechnet. Aber entweder hat man das vergessen oder es ist einfach nicht üblich, den Termin noch einmal zu bestätigen, wenn der Kunde zu eben diesem Termin geliefert haben möchte. Jedenfalls brummte es vormittags vor dem Haus und der Lkw fuhr vor. Das Paket stand dann bis heute im Flur, denn es brauchte noch einen zweiten starken Mann, um es nach oben zu tragen. Immerhin bestand das Bett im ausgepackten Zustand aus drei Teilen, sodass es nicht ganz so schwer war.
Genau betrachtet, müsste ich jetzt eigentlich die im Frühjahr neu gestrichene Wand farblich anpassen, denn das Blau passt nicht so richtig zum Grau des Sofas. Der Teppichboden dann auch nicht … Aber so schlimm sieht es auch nicht aus, und wenn alles richtig steht, kann ich mir das immer noch überlegen.
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Auffällige Autokennzeichen
Manchmal kann man sich beim Anblick des Nummernschilds denken, dass sich jemand ein Wunschkennzeichen für sein Gefährt ausgesucht hat. Manchmal aber muss man sich fragen, ob diese Buchstaben-Zahlenkombination Zufall oder Absicht ist. Kürzlich begegneten mir innerhalb weniger Tage zwei Fahrzeuge aus Peine – also mit “PE” vorne dran. Aber aus welchem Grund folgten dann die Buchstaben “NG”? Zufall? Heraufbeschwörung eines Zusammenstoßes? Oder hieß der Besitzer vielleicht einfach Norbert Gärtner und wollte seine Initialen auf dem Kennzeichen haben? Bei Autos aus dem Raum Holzminden beginnen die Nummernschilder mit den drei Buchstaben “HOL” am Anfang. Wenn nun Frau Anne Berg ebenfalls gern ihre Anfangsbuchstaben am Autokennzeichen verewigen möchte, düst sie ab sofort mit der Aufforderung “Hol ab!” durch die Gegend (so gesehen in der letzten Woche, allerdings entzieht es sich meiner Kenntnis, wie die Dame tatsächlich hieß und wer oder was abgeholt werden sollte). Häufig sieht man in unserer Gegend auch Autos mit einem “HI” auf dem Schild. Jedoch, liebe Leute, ihr fahrt nicht automatisch intelligenter über die Straßen, wenn ihr dies mit einem “RN” ergänzt! Apropos Intelligenz: Pappt man sich zum Beispiel ein “H-IQ …” an den fahrbaren Untersatz, dann sollte man unbedingt darauf achten, dass die folgende Zahl dreistellig ist. Denn wer möchte schon gern mit einem IQ von 39 über den Asphalt rollen?
Freitag, 29. Oktober 2010
Frischfisch
Heute dachte ich beim Einkauf an den Wunsch des Mannes, wieder einmal Heringsfilet in Sahnesoße zu verspeisen. Aber unbedingt frisch aus der Fischtheke und kein abgepacktes aus dem Kühlregal. Also stand ich als Selten-Frischfischkäuferin mit wenig Ahnung an der Fischtheke und bewunderte die köstlichen Dinge, bis sich die Fischfachverkäuferin mit Zertifikat mir zuwandte und nach meinen Wünschen fragte. Ich orderte fünfhundert Gramm Heringsfilet. Sie füllte ein, wog ab, füllte nach, gab Soße darauf, und belehrte mich zwischendurch, es sei ja einfacher, die Anzahl der gewünschten Filets zu nennen. Ich schaltete auf “Naiv-Modus” und lächelte ihr ein “Ach ja, stimmt, da haben Sie Recht” ins Gesicht. In Wirklichkeit dachte ich mir, es sei hauptsächlich einfacher für sie, weil sie dann nicht dreimal hin- und herlaufen muss. Für mich als Nichtkennerin der Filetgrößen wäre es jedenfalls keine Erleichterung und überhaupt möchte ich als Kundin nicht erklärt bekommen, wie ich meine Bestellung aufzugeben habe.
Samstag, 30. Oktober 2010
Außergewöhnlicher Blumenstrauß
Diese Woche war ich im Gartencenter, um eine Ersatz-Zimmerpflanze für den nicht mehr lebenswilligen Benjamini zu kaufen. Außerdem wollte ich nach einer kleinen Vogelfutterstation Ausschau halten. Ich dachte an ein Mini-Vogelhäuschen auf Holzstiel, das man ins Gartenbeet setzen kann, etwas in der Art hatte ich irgendwann einmal gesehen.
Im Laden fand ich nur sehr viele Vogelfutterhäuser, aber nichts, nach dem ich gesucht hatte. Mit einer Tüte Vogelfutter und einem Drachenbaum landete ich an der Kasse. Und als ich dann bezahlte, griff die Mitarbeiterin mit einem “Ach, Moment noch” in einen großen Karton hinter sich und zog diesen Blumenstrauß heraus:
“Das ist für das Vogelfutter!”, sagte sie. Ich nahm erfreut den Holzblumenstrauß in Empfang und bedankte mich. Zwei dieser Blumen, die hohl sind und mit Vogelfutter gefüllt werden können, habe ich in die Beete gesetzt und die dritte an ein Rankgestell gebunden. Die beiden Futterspenderblumen in den Beeten habe ich allerdings an einem längeren Holzstab befestigt, damit sie nicht direkt in Katzenhöhe sind. Die Vögel kommen zwar sowieso nicht, wenn Menschen oder Katzen in der Nähe sind, aber ich dachte mir, den höheren Standort finden sie sicherlich unbedenklicher. Seitdem ist ganz schön viel los in unserem Garten und Klein-Rocky hat hinterm Fenster viel zu gucken.
Montag, 1. November 2010
Halloween und nichts geschehn
Dieses Jahr wollte ich nett sein und den Kinderlein Süßigkeiten schenken, sollten sie denn am Halloween-Abend an der Haustür klingeln. In den letzten Jahren hatten wir an diesem Tag nicht geöffnet, nur beim Matten-meeren-Singen am 10. und 11. November gab es immer etwas. Zum Glück war in der Vergangenheit nie viel los am 31. Oktober, und wir blieben von den Süßigkeitenbettlern verschont. Andernorts muss man sogar mit üblen “Streichen” rechnen. So hat es zum Beispiel meine Eltern getroffen, denen man klebrige Paste an Tür und Klingel geschmiert. Pfui Teufel!
Jedenfalls hatte ich gestern Nachmittag ein Körbchen mit Süßem bereitgestellt und es passierte – nichts. Keiner kam, klingelte und wollte etwas. Na gut, dann bleibt das bis in zwei Wochen stehen, dann rechne ich auf jeden Fall mit den Sängern.
Tatort Hannover
Der gestrige Tatort im Ersten spielte wieder einmal in Hannover. Mehrfach hatte ich in der Tageszeitung darüber gelesen, und daher wusste ich, dass sich die Praxis der ermordeten Ärztin auf der Leineinsel in Döhren befand. Im Film konnte man nichts, überhaupt nichts davon erkennen. Ebenso hatte die Zeitung über den Dreh berichtet, als die Kommissarin in Eile vor dem Kindergarten vorfährt und dabei ein langsam fahrendes Auto anhupt. Von der Statistin in diesem Auto, über die in dem Artikel berichtet wurde, sah man gar nichts und vom Auto nur ein winziges Stück. Den Bemeroder Rathausplatz konnte ich nachträglich als Drehort identifizieren, denn der nicht ganz lesbare Schriftzug “Apotheke am Kro…” musste wohl “Apotheke am Kronsberg” heißen. Am Ende des Films fragten wir uns, wo ungefähr das Parkdeck sein könnte, auf dem Frau Lindholm stand und welche Gebäude man im Hintergrund sah. Nicht einmal das konnten wir zuordnen, wie traurig! Weiß vielleicht irgendjemand die Antwort? Schade, ich hätte mir mehr erkennbares Hannover gewünscht.
Donnerstag, 4. November 2010
Schmale Tore
Vor einiger Zeit war ich mit dem Auto in Linden-Süd unterwegs begegnete dort einigen interessanten Toren. Ich wollte in einer Straße parken und hatte mein Auto auch bereits vor einer Eingangstür abgestellt. Wohlgemerkt, ich hatte dies als Haus- oder Hofeingangstür identifiziert, nicht als Einfahrt oder Tor für Fahrzeuge. Vor dem Aussteigen fiel mein Blick dann auf ein Schild, das an der Tür angebracht war. Es zeigte ein Auto am Haken eines Abschleppwagens und trug den Warnhinweis: “Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt” (ist unscharf, weil mit der Mobiltelefonkamera fotografiert).
Ich wunderte mich, denn bei diesem Eingang, vor dem ich stand, konnte es sich doch nie im Leben um eine Einfahrt für Fahrzeuge handeln. Trotzdem wollte ich es nicht riskieren, dass mein Auto im schlimmsten Falle abgeschleppt würde. Ein paar Meter weiter war ein weiterer Parkplatz frei und so stellte ich es dort ab.
Auf meinem Fußweg an der Häuserreihe entlang kam ich an weiteren Toren dieser Art vorbei. Besonders interessant fand ich dieses hier:
Da hängt auch noch rechts an der Hauswand ein Hinweisschild, das die Einfahrt verbietet! Damit können doch wohl nur Zweiräder gemeint sein? Man schaue sich das schmale Tor und dann noch die Absperrstangen an den Seiten an! Ich würde zu gern einmal beobachten, wie dort ein Auto ein- oder ausfährt.
Sonntag, 7. November 2010
Winterfest
Heute habe ich die wenigen Pflanzen winterfest gemacht, bei denen es nötigt ist. Vier Kübelpflanzen wohnen bereits im Keller, der Oleander ist allerdings so groß, dass er dieses Mal draußen bleiben muss. Ich habe für ihn eine wärmende Hülle gekauft, genauso wie für die Kletterrose in dem großen Blumenkasten. Bei der Kletterrose gestaltete sich allerdings das Bekleiden mit dem Wintermantel etwas schwierig, denn ständig blieb das Vlies an den Stacheln hängen.
Zuletzt wickelte ich die Clematiskübel in Noppenfolie, damit die Pflanzen nicht wie im letzten Winter wieder erfrieren. Der Rest bleibt erst einmal wie er ist. Das eine oder andere werde ich an einem sonnigen, trockenen Winter- oder Vorfrühlingstag zurückschneiden, das geht sowieso besser, wenn alle Blätter abgefallen sind.
Mittwoch, 10. November 2010
Puppenspiel bei “Zimmer frei!”
Wir schauen am Sonntagabend gern “Zimmer frei!” im WDR an, nicht immer, aber öfters. Ein besonderes Erlebnis sind Wiwaldi und Freunde, die in einigen Sendungen hinter dem Sofa auftauchen, um sich mit dem Gast zu unterhalten. Köstlich amüsiert haben wir uns zum Beispiel über das alte Zirkuspferd, das mit Oliver Mommsen sprach.
Irgendwann hatte ich per Zufall herausgefunden, dass einige dieser Ausschnitte bei YouTube zu finden sind. Man suche einfach nach “Zimmer frei”, “Wiwaldi” oder “Martin Reinl” (das ist der Puppenspieler). Das alte Zirkuspferd findet man dort auch, und heute entdeckte ich noch das Virus (“Ich bin eine Grippe im Anzug”) :-)). Unbedingt sehenswert!
Donnerstag, 11. November 2010
Kater-OP
Der mittlerweile vier Kilogramm schwere Kater Rocky hatte gestern seinen Operationstermin. Er hat zwar noch kein typisches Markierverhalten gezeigt, aber leider schon mal an Stellen gepinkelt, wo sich keine Katzentoilette befand. Außerdem ist er jetzt sieben Monate alt und da muss man nicht länger mit dem Eingriff warten.
Ich hatte mir den Tag freigenommen, denn um halb zehn sollte ich beim Tierarzt sein und gegen Mittag konnte ich ihn schon wieder abholen. Bis zum Abend schlief er weitgehend und war am späten Abend schon fast wieder normal fit.
Vom Winde verweht
Die frühen Martinssinger konnten gestern bei uns leckere Süßigkeiten ergattern. Schließlich kaufe ich immer das, was ich selbst gern esse für den Fall, dass etwas übrig bleiben sollte.
Die späten Singer, die erst am 11. November ausziehen, hatten heute Pech. Ich sah beim Nachhausekommen gegen halb sechs noch ein Grüppchen auf der Straße, doch dann nahmen Sturm und Regen dermaßen zu, dass sich keiner mehr blicken ließ.
Mehr zum Martinssingen, hier auch “Matten matten meeren” genannt, hatte ich bereits im Jahr 2006 geschrieben.
Donnerstag, 18. November 2010
Hannovers Straßen
Heute Morgen hörte ich im Radio, dass seit letzter Nacht die ersten deutschen Städte bei Google Street View zu sehen sind. Genannt wurden allerdings nur Berlin, Hamburg und München. Die Hannoversche Allgemeine berichtete jedoch, dass auch die niedersächsische Hauptstadt vertreten sei. Da musste ich doch gleich einmal einen Blick auf meinen Arbeitsplatz werfen. Und siehe da, ich glaube, ich kann mein Auto auf dem Parkplatz erkennen. Außerdem lässt sich durch einen Zufall feststellen, wann die Aufnahmen ungefähr gemacht wurden. Im Juli 2008 fand nämlich ein Kongress dort statt und das Plakat hängt schon oder noch über dem Weg Richtung Schulgebäude. Andere Bilder aus der Stadt stammen eindeutig aus dem Herbst, wie man am Laub erkennen kann, und vor dem Hauptbahnhof ein Schild, das auf die Eröffnung der Ernst-August-Galerie im Oktober hinweist.
Sonntag, 21. November 2010
Neue Erfahrung: Kleintierklinik
Der Notfall, der zum Glück gar keiner war, hat mir gestern fünf Stunden Wochenende durch unnütze Wartezeit gestohlen. Ich habe sie aber mehr oder weniger freiwillig investiert, will mich daher nicht beklagen und habe wieder einmal etwas dazugelernt.
Der Hintergrund oder vielmehr die Ursache dieser Geschichte war ein großes verfilztes Stück Fell am Schwanz von Kater Rocky. Nach seiner OP am 10. November hatte ich ihn ein paar Tage nicht gekämmt. Das Kämmen war aber bisher nicht wirklich notwendig, denn es ließen sich immer nur ganz wenige dünne Haare entfernen und Verfilzungen hatte er bisher nicht. Es diente also nur zum Gewöhnen und zum Wohlbehagen, toll fand er es auf jeden Fall. Nun war vermutlich nach einem Toilettengang etwas hängengeblieben und das lange Fell darum hatte sich damit verbunden. Als ich es entdeckte, dachte ich noch, ich könnte es nach und nach vorsichtig mit einem Kamm entfernen und besorgte am Freitag noch einen speziellen Entfilzerkamm mit scharfen Zähnen. Gestern Mittag jedoch sah ich mit Entsetzen, dass sich oberhalb des verfilzten Fells eine offene Stelle gebildet hatte, wo die oberste Hautschicht fehlte. Keine blutende Wunde, aber eben offen. Ich konnte nicht einschätzen, was sich unter dem Filz noch verbarg, da man ihn nicht anfassen konnte, ohne alle Krallen in den Armen und Beinen zu spüren. Ich wusste nicht, ob es sofort behandelt werden musste, um eine Infektion oder eine Vergrößerung der offenen Stelle zu verhindern.
Also wählte ich die Nummer des Tierarztes unseres Vertrauens, in der Hoffnung, er möge selbst Notdienst an diesem Wochenende habe. Leider war dies nicht der Fall. Ein Tierarzt Dr. G. aus V. im Landkreis Springe hatte Dienst. Ich rief dort an und erklärte mein Anliegen. Daraufhin erhielt ich die Antwort, ich solle mal schön bis Montag warten und dann zu meinem Tierarzt gehen, denn das, was ich jetzt geschildert hätte, wäre ganz und gar kein Notfall. Ja, danke schön! Nach dieser Ansage hätte ich auch bestimmt nicht mehr darauf bestanden, bei diesem Tierarzt vorgelassen zu werden. Das klang sehr nach: “Ich habe keine Lust auf diesen blöden Notdienst, lassen Sie mich bloß in Ruhe!”
Daraufhin packte ich Katerchen in den Transportkorb und fuhr zur Kleintierklinik der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Zum Glück ist auch das praktisch nur einen Katzensprung entfernt, leicht zu finden, nachdem sie in den Bünteweg umgezogen ist, und liegt in unmittelbarer Nähe meiner Arbeitsstätte, sodass mir die Gegend recht gut bekannt ist.
Außer mir waren noch vier weitere Tierpatienten anwesend, offensichtlich alle kurz vor mir eingetroffen, denn erst nachdem ich wenige Minuten dort war, kam die Tierärztin, um alle zu befragen und dann für sich eine Prioritätenliste zu machen. Angeschaut hat sie sich übrigens die Wunde von Rocky nicht.
Es war 14 Uhr. Die Tierärztin erklärte uns, dass sie die einzige Person sei (andere Mitarbeiter waren natürlich da, aber keine Ärzte).
Klar, dass der Hund mit dem möglicherweise gebrochenen Bein zuerst an der Reihe war. Die Voruntersuchungen dauerten 45 Minuten. Dann kam der Hund wieder raus und weitere 45 Minuten passierte nichts, jedenfalls nichts, das für uns Wartende erkennbar war. Dann musste der Hund wieder rein und ich dachte schon, wenn der jetzt noch operiert werden muss, sitzt du noch bis Mitternacht. Nach einer Viertelstunde kamen die Besitzer heraus, ohne Hund, weil der, zum Glück ohne Beinbruch, aber nach der Behandlung noch in Narkose lag und erst am Abend abgeholt werden konnte. Nebenbei hörte ich Bruchstücke der Unterhaltung zwischen diesen und anderen Hundebesitzern mit an, und die Besitzerin des gerade behandelten Hundes sagte, sie habe gar nicht das Geld, um das alles zu bezahlen. Die Notdienstaufschläge sind ja auch ganz schön saftig, selbst für einen Normal- oder Gutverdiener, und wenn man, wie ich quer durch den Raum hörte, von Arbeitslosengeld II lebt, kann man das gar nicht bewältigen.
Nach dem Hund kam eine Katze mit Augenverletzung dran, dann ein junges Hündchen mit Blasenstein. Alles dauerte ewig. Die letzten vor mir war ein Ehepaar mit jungem Foxterrier, der auf einer Pfote nicht auftreten konnte. Während dieser Hund noch behandelt wurde, waren knapp vier Stunden vergangen und ich hatte die Hoffnung, in der fünften Stunde dranzukommen.
Aber es kam, wie es kommen musste, als sich die Eingangstüren wieder einmal öffneten, kamen zwei Frauen herein. Die jüngere trug einen Hund, dessen rechtes Vorderbein verbunden war. Vor ein Auto gelaufen, hörte ich mit, als die Mitarbeiterin sie befragte. Wunde gespült, Druckverband. Oh je, der musste natürlich dringender behandelt werden. Nicht lange danach kamen vier Personen herein, ein elegant gekleidetes, altes Paar, er trug einen Dackel im Körbchen, und zwei junge, blonde Mädels. Der Hund war von einem Auto überfahren und durch die Luft geschleuert worden, er hatte keine äußeren Verletzungen außer Kratzern am Auge, aber mehr konnte man noch nicht sagen. Da Paar stammte aus Göttingen, war wohl zu Besuch in Hannover und die jungen Frauen hatten offensichtlich geholfen, zur Tierklinik zu kommen. Klar, dass dieser Hund als allererster an der Reihe war. Die Frau mit der augenverletzten Katze war seit mindestens einer Stunde schon auf ihrem Stuhl zusammengesackt, und nun wurde ihr von der Tierärztin auch noch gesagt, es könne noch dauern, sie sei eben die einzige Person hier.
Zwei Tiere waren noch in Behandlung und zwei Notfälle waren dazugekommen. Ich rechnete hoch und kam zu dem Ergebnis, dass ich vermutlich noch vier weitere Stunden würde sitzen müssen.
Ich telefonierte mit dem Mann zu Hause und klingelte nach telefonischer Beratung an der Anmeldung, um die Mitarbeiterin über meine Abreise zu informieren. Nach fünf Stunden kam ich mit dem Katerchen wieder zu Hause an. Er hat es mir offensichtlich nicht übel genommen, die ganze Zeit über lag er brav und ruhig, eben seinem Schicksal ergeben wie ich, in seinem Transportkorb.
Heute schauten wir uns vorsichtig den Schwanz an. Tja, es ist mir beinahe peinlich und ich könnte jetzt sagen, ich habe überreagiert. Über der offenen Stelle ist schon wieder eine Hautschicht gewachsen und das verfilzte Fell ist viel weniger geworden, offensichtlich hat er das selbst entfernt.
Mir wäre aber wohler gewesen, wenn der Tierarzt am Samstag gesagt hätte: “Kommen Sie einfach mal vorbei, ich schaue mir das an.” Oder ich hätte darauf bestehen müssen, dass sich die Tierärztin in der Klinik die Wunde anschaut, schließlich hat sie sich die (nicht in Transportkörben verpackten) Hunde auch angeschaut.
Ich jedenfalls war nicht in der Lage, den weiteren Verlauf vorauszusagen. Das nächste Mal gehe ich wahrscheinlich eher früher zum Tierarzt, jetzt sieht es aber so aus, als ob ich vielleicht morgen in der normalen Sprechstunde einen Blick darauf werfen lasse, wenn es noch notwendig sein sollte.
Mehr als bedauerlich ist es allerdings, dass in der Kleintierklinik der Landeshauptstadt Niedersachsens offensichtlich keine akzeptable Versorgung gewährleistet ist. Schließlich handelt es sich nicht wie bei den Menschen um Krankenkassenpatienten, deren Behandlung zum großen Teil jemand anderes bezahlt, sondern wir Tierbesitzer sind alle sozusagen Privatpatienten, die viel Geld in der Klinik lassen. Ich akzeptiere durchaus eine Wartezeit, wenn ich unangemeldet komme, aber fünf, sechs, sieben oder mehr Stunden? Kann man da nicht einen Bereitschaftsdienst einrichten, falls mehr Patienten als durchschnittlich eingeliefert werden? Gibt es in Deutschland Tierärztemangel, weil sie so schlecht bezahlt werden? Darf ein Tierarzt im Wochenend-Notdienst seine Hilfe verweigern? Viele Fragen, die ich nicht beantworten kann.
Ich war gestern Abend ein wenig erledigt, aber natürlich bin ich vor allem froh, dass sich die Sache so gut wie von selbst erledigt hat. Was gestern für mich nicht so aussah, das will ich noch einmal betonen.
Donnerstag, 25. November 2010
Erster Schneefall
In der letzten Nacht hat es hier ein klein wenig geschneit. Heute Morgen war es zum Fotografieren noch zu dunkel, dann saß ich im Büro und mittags war das bisschen Weiß natürlich weg. Nun ja, allzu sehenswert war es sowieso nicht gewesen. Auf den Straßen kam es mir allerdings vor, als hätte diese kleine Menge Schnee fast alle Autofahrer abgeschreckt. Gut für mich, so traf ich nach nur einer Viertelstunde Fahrzeit an meinem Arbeitsplatz ein. Um viertel vor acht saß ich schon an meinem Schreibtisch, das ist ziemlich ungewöhnlich früh für mich. Ich bin eben kein Frühaufsteher und jede Minute, die ich länger liegenbleiben kann, ist kostbar.
Sonntag, 28. November 2010
Tierfotos – keine leichte Aufgabe
Heute habe ich mich wieder einmal in Katzenfotografie versucht. Das ist nicht gerade leicht, wenn das Tier entweder wild durch die Gegend springt, neugierig auf die Kamera zuläuft oder meistens nicht vor einem dekorativen Hintergrund sitzt. Hin und wieder befindet sich dann unter den vielen Fehlversuchen doch noch ein passables Bild.
Der Hintergrund hier ist auch sehr schön – ich wusste gar nicht, dass wir eine braune Wohnzimmerdecke haben ;-)! Übrigens lag ich für diese Aufnahme mehr oder weniger auf dem Rücken auf dem Boden, während der Kater sich auf der Sofalehne befand.
Dienstag, 30. November 2010
Ich will die Kameras zurück
Heute war es wieder einmal soweit: Stau auf dem Südschnellweg. Zum Glück dieses Mal schon vor der Hildesheimer Straße und ich konnte nach kurzer Strecke Schrittfahren entfliehen.
Normalerweise werfe ich häufig kurz vor Feierabend einen Blick auf die Verkehrsüberwachungskameras der VMZ. Manchmal lässt sich da erkennen, ob es sich auf dem Südschnellweg wieder einmal staut. Bis vor einiger Zeit zeigte eine Kamera Bilder vom Schnellweg über der Hildesheimer Straße. Das war sehr praktisch, denn relativ oft befindet sich dort das Ende des Staus. Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich – kaum an der Ausfahrt vorbei – im Stau dort landete. Da der Schnellweg bei der Überquerung einen “Buckel” nach oben macht, kann man das natürlich nicht unbedingt rechtzeitig erkennen. Leider hat man die Kamera aus mir nicht bekannten Gründen abgeschaltet, und so muss ich häufig auf Verdacht entscheiden, ob ich noch schnell abfahre oder nicht. Beim letzten Stau, in den ich geriet, ging es dermaßen langsam vorwärts, dass ich zu Fuß schneller gewesen wäre. Ich will meine Kamera zurück!
Und gerade jetzt, wo ich immer gucken könnte, ob die Brückenbaustelle über den Ricklinger Kiesteichen aktiv ist, sind alle Kameras im Stadtgebiet abgeschaltet. Wie ärgerlich! Ich glaube, ich werde den Schnellweg in den nächsten drei Wochen meiden.
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Weihnachtlich verpackte Katze
Wer kann das mit seiner Katze nachmachen? Wir könnten vielleicht unseren Maine Coon Sammy verpacken, aber dafür ist das Papier nicht groß genug. 😉
Freitag, 10. Dezember 2010
Mager
Unsere Katze Moni hat in letzter Zeit wieder einmal stark abgenommen. Und das, obwohl sie ständig am Fressnapf stand und auch reichlich fraß. Wann es genau angefangen hat, kann ich gar nicht sagen. So etwas ist ja ein schleichender Prozess, irgendwann steht man da und sagt: “Die ist ganz schön dünn geworden!”
Aufgrund der Anzeichen (abmagern, viel fressen, an kühlen Stellen liegen) kam ich nach Recherche im Internet zu dem Ergebnis, dass es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion handeln könnte.
Die Tierärztin, die ich am Dienstag aufsuchte, äußerte ebenfalls diese Vermutung. Doch zunächst musste das Blut im Labor untersucht werden. Am Donnerstag gab es erste Ergebnisse: Schilddrüse in Ordnung, Leberwerte okay, Blutzucker normal, Nierenwerte nicht ganz so gut, aber das war ja schon bekannt, außerdem die Leukozytenanzahl erhöht. Die Ärztin empfahl, noch Tests auf Leukose und FIP machen zu lassen. Bereits abends der nächste Anruf: sieht alles nach FIP aus, was ja nicht heilbar ist. Und ich solle auf jeden Fall am nächsten Tag noch einmal vorbeikommen, damit die Katze ein Antibiotikum bekäme. Bei Moni muss es nämlich gespritzt werden, weil sie Tabletten immer ausspuckt.
Heute war die Tierärztin vom Dienstag nicht da, ich traf mit Moni auf die Chefin. Diese wiederum gab sich besorgt aufgrund des geringen Gewichts, entdeckte zwei entzündete Stellen im Maul, zeigte sich eher besorgt wegen der Nierenwerte und las aus den Blutwerten nicht den dringenden Verdacht auf FIP. (Ich habe mittlerweile nachgelesen, dass bei einem Coronaviren-Antikörpertiter von 1:400 wie in Monis Fall FIP nur dann wahrscheinlich ist, wenn mehr als vier aus einer Reihe bestimmter Blutparameter erfüllt sind.) Im Blutbild gibt es zwar keine Hinweise auf Parasiten, vorsichtshalber gab es aber trotzdem eine Entwurmungstablette, außerdem bekommt sie nun täglich eine Aufbau- und Stärkungspaste. Am Donnerstag haben wir den nächsten Termin und hoffen, dass sich bis dahin eine Besserung zeigt.
Samstag, 11. Dezember 2010
Eine alte “Bekannte”
Ich habe immer darauf gewartet, bei einer Fernsehsendung wie zum Beispiel beim Perfekten Dinner einmal ein bekanntes Gesicht zu sehen. Schließlich habe ich während meiner Anfangszeit in Hannover unter anderem zeitarbeitsbedingt eine ganze Reihe Firmen kennengelernt. Aber auch aus Frankfurt oder Umgebung hätte mal jemand dabei sein können, der mir damals über den Weg gelaufen ist. Bis jetzt kannte ich aber niemanden aus den Frankfurt- oder Hannover-Runden. Gestern schaltete ich zufälligerweise gegen Ende diese Makler-Doku-Soap ein, die vor dem Dinner läuft. Ich hörte “Dachterrasse, Innenstadt, Hannover” und dachte, oh wie interessant, muss ich mal genauer hinschauen. Dann schwenkte die Kamera auf das immobilienbesichtigende Pärchen, gleichzeitig wurden die Namen eingeblendet. Neeeiiinnn! Das war Frau X.-Y., die ich vor fast zehn Jahren urlaubsvertreten “durfte”. Und die mich bei der Einarbeitung so gequält hatte! Sie suchte angeblich eine größere Wohnung zusammen mit ihrem Freund. Zum Glück kann man die Sendung im Internet anschauen, und das tat ich dann heute auch, weil ich gestern nur die letzten Minuten mitgekriegt hatte. Ehrlich gesagt, hätte ich die gute Frau nicht unbedingt wiedererkannt, aber der Name war unverkennbar. All die unerfreulichen Erinnerungen tauchten wieder auf, wie sie mich herumkommandiert hatte und mir zum Beispiel erklärt hatte, der Chef-Tee würde im (schon sehr braun verfärbten) Wasserkocher gekocht und mich dafür dann zwei andere Kollegen beinahe anschrien: “Wie können Sie nur, das ist nur für WASSER!” Schon am ersten Einarbeitungstag hätte ich gern spontan alles hingeworfen, dabei bin ich niemand, der unüberlegt handelt. Na ja, ich habe es schließlich auch nicht getan, sondern es einfach ausgehalten. War aber interessant, die Dame nach so langer Zeit auf der Mattscheibe zu sehen. Ob die vorgespielte Geschichte wohl so stimmte?
Dienstag, 14. Dezember 2010
Erneuter Schneefall
Als am Wochenende die Temperaturen in den Plusbereich kletterten, taute der bisher gefallene Schnee gänzlich weg. Doch gestern Abend gab es schon wieder Nachschub.
Und so sah das heute vor meiner Bürotür aus:
Freitag, 17. Dezember 2010
Letzter Arbeitstag
Heute war mein letzter Arbeitstag in diesem Jahr und jetzt kann ich drei lange Urlaubswochen genießen. Am Vormittag fand in der Schule die Weihnachtsfeier mit Basar und Kuchenverkauf statt. Dort spazierte ich kurz entlang und machte auf dem Rückweg noch ein paar Fotos. Gerade als ich aus dem Schulgebäude trat, stand ein junger Mann mit Posaune auf dem Balkönchen und spielte ein Weihnachtslied, angereichert mit vielen falschen Tönen 😉 Trotzdem, eine schöne Idee, war wohl dazu gedacht, die heranströmenden Besucher zu begrüßen. Leider “strömten” in dem Moment nur drei Leutchen über den Platz, die übrigen befanden sich wohl schon alle drinnen.
Nach dem obligatorischen Lebensmitteleinkauf suchte ich noch das nahegelegene Gartencenter auf. Zum einen wollte ich Katzenfutter besorgen und zum anderen Ausschau nach einem hübschen Vogelfutterhäuschen halten. Ich hatte eine ganz bestimmte Vorstellung: ein bunt bemaltes Häuschen auf einem Stab zum Aufstellen. So etwas hatte ich vor kurzem im Fressnapf-Prospekt entdeckt, leider aber war im Laden nichts mehr vorhanden. Im Gartencenter fand ich beim ersten Durchgang nur hängende Modelle oder die üblichen rustikalen Häuser. Dann schaute ich noch einmal genauer um die Ecke und dort stand noch genau eines in der Art, wie ich es mir gewünscht hatte. Also nichts wie rauf damit auf den Einkaufswagen! Sobald es aufgebaut ist, gibt es ein Foto davon.
Sonntag, 19. Dezember 2010
Noch mehr Weiß
Es hat wieder geschneit und mittlerweile liegen ungefähr fünfzehn Zentimeter Schnee. Jetzt wünsche ich mir ein paar kalte und sonnige Tage, damit ich wieder so schöne Schneefotos machen kann wie im letzten Winter.
Das Vogelfutterhäuschen “Kopenhagen” steht, und im Schnee sieht es besonders gut aus. Leuchtturm im Schnee. Allerdings lassen sich im Moment überhaupt keine Vögel in unserem Garten blicken. An den Katzen kann es nicht liegen, denn die gehen bei diesem Schnee und der Kälte so gut wie gar nicht mehr raus.
Dienstag, 21. Dezember 2010
Weihnachtsgeschenk gekauft
Und zwar unseres. Geplant war es nicht, aber der Mann des Hauses äußerte kürzlich den Wunsch, die Akustik in unserem Wohnzimmer zu modernisieren. Gestern suchten wir die zwei M-Märkte in Döhren/Wülfel auf, um uns zu informieren. In einem Geschäft war ein System vorrätig, das eventuell in Frage gekommen wäre. Zu Hause schaute ich dann ins Internet und fand genau dieses bei diversen Versandhäusern für sage und schreibe 200 Euro weniger! Beim Hersteller selbst entdeckte ich es nicht, ich hatte den Eindruck, es handelte sich um ein Auslaufmodell.
Heute Vormittag schlug der Mann vor, doch noch einmal beim S-Markt zu schauen. Leider liegt dieses Geschäft in der Innenstadt und ich fragte ihn, ob er wahnsinnig sei, zwei Tage vor Weihnachten in die Stadt fahren zu wollen. Außerdem könne man, soweit ich wisse, nicht direkt dort parken und müsse unter Umständen einen Riesenkarton über die Straße schleppen. Ob wir denn nicht besser erst nach Weihnachten …? Aber “nach Weihnachten” kam nicht so richtig gut an, okay, ich weiß ja wie es ist, wenn man etwas möglichst sofort haben möchte. Dann kommt Bestellen und liefern lassen auch nicht infrage. Kurz darauf hatte ich die geniale Idee, nicht zum S-Markt in die Stadt, sondern zu dem Markt in Altwarmbüchen zu fahren. Gesagt, getan. Die Straßen waren relativ frei und lediglich auf dem Parkplatz hatte man mit dem Schnee zu kämpfen. Drinnen war es längst nicht so voll wie ich gedacht hatte. Und siehe da, ein System war im Angebot, jedoch war nach Auskunft des Verkäufers nur noch “der Aussteller” da. Da handelt der Mann doch gerne und auf Nachfrage gab es noch einmal 50 Euro Preisnachlass. Später entdeckte ich mit Freude, dass auch das günstigste Angebot im Internet nicht niedriger lag. Das freut doch! Und, ach ja, für die Ohren ist die neue Technik auch ein Genuss und sie nimmt viel weniger Platz ein.
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Eisiger Regen
So kurz vor den Weihnachtsfeiertage einkaufen zu gehen, ist nicht unbedingt ratsam. Unsere Nachbarin berichtete uns gegen Mittag, sie sei um zehn Uhr im Supermarkt gewesen und es sei fürchterlich voll gewesen. Da wir aber noch etwas für die nächsten Tage benötigten und vor allem das Feiertagsgeflügel noch fehlte, machten wir uns auf den Weg. Es setzte bereits leichter Regen ein. Das Einkaufen verlief problemlos, vermutlich trauten sich die meisten Leute wegen des beginnenden Eisregens nicht mehr aus dem Haus oder hatten die Einkäufe schon vorher erledigt.
Es regnete weiter und bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt wurde das Wasser auf dem kalten Boden und dem Schnee zu einer Eisschicht. Mein eigentlich geplanter Tierarzttermin fiel daher flach, was aber nicht so schlimm war, da es nur noch einmal eine Kontrolle sein sollte.
Am frühen Abend wagte ich mich ganz vorsichtig nach draußen, um ein paar Fotos zu machen:
Freitag, 24. Dezember 2010
Weiße Weihnacht
Aus dem Regen war erneut Schnee geworden und nun liegen bei uns ungefähr zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter, was man an dem blauen Tisch auf der Terrasse ziemlich gut erkennen kann.
Da wünscht sich doch beinahe jeder weiße Weihnachten, aber mittlerweile haben viele Leute schon die Nase voll von Schnee und noch mehr Schnee. Regenwetter und milde Plusgrade will aber auch niemand haben.
Ein bisschen Sonne hatte ich mir gewünscht, aber die wurde mir bisher nicht geschenkt. Also gibt es wieder einmal trüb-graue Schneebilder.
In unserer Straße wird übrigens gar nicht geräumt, vermutlich weil wir ganz abseits liegen und es keine Durchgangsstraße ist. Das führt dazu, dass sich schnell einmal ein nicht unbedingt schneetaugliches Auto wie ein BMW Z-irgendwas festfährt und nur mithilfe zweier Leute und Schneeschippen freikommt. Aber selbst ich mit meinem kleinen winterbereiften Autochen hatte beim Herausfahren Mühe im tiefen Schnee.
Heute Abend gibt es bei uns Kartoffelsalat mit Würstchen. Ich muss doch endlich einmal das Rezept für diesen Salat aufschreiben.
Sonntag, 26. Dezember 2010
Kurzer Spaziergang
Heute wagten wir einen kurzen Spaziergang rund um unser Wohngebiet. Ohne Sonne, die lässt sich nach wie vor nicht blicken. Immerhin ist der Feldweg geräumt worden und man muss nicht durch hohen Schnee stapfen. Es liegt natürlich noch eine Schneeschicht, denn durch den Eisregen ist alles festgefroren. Nun haben wir hier ja nicht die extremen Schneehöhen, aber ich stellte schon vor ein paar Tagen fest, dass ich keine Stiefel besitze, mit denen ich trocken und warm durch hohen Schnee oder Schneematsch gehen kann. Vielleicht sollte ich einmal über die Anschaffung solchen Schuhwerks nachdenken?
Wenn es also draußen nicht unbedingt verlockend ist, macht man es sich zu Hause gemütlich. Der Ofen ist seit Tagen in Betrieb und verbreitet eine schöne Wärme. Aus der Küche duftete es gestern nach gebratener Pute, heute gibt es den restlichen Kartoffelsalat. Wir schauen und schöne Filme an, sitzen am PC oder lesen. Ich habe meinen zweiten Hannover-Krimi von Susanne Mischke angefangen (dieses Mal “Liebeslänglich”, nachdem ich bereits “Der Tote vom Maschsee” gelesen habe. Auf dem Stapel ungelesener Bücher liegt auch noch ein Taunuskrimi, ich bin gespannt, wie mir dieser gefallen wird.
Freitag, 31. Dezember 2010
Käsig
Mit viel Käse klingt das alte Jahr aus. Gestern Abend speisten wir diverse Käsesorten mit Feigen-Senf-Soße und Apfel-Calvados-Senf-Soße, Rillettes und zwei Sorten Brot, begleitet von einem Côtes du Rhône.
Vorher war ich noch mit Katze Lizzy beim Tierarzt. Sie hat seit einiger Zeit einen Erkältungsschnupfen, so wie im Frühjahr. Damals meinte die Tierärztin, da müsse man nicht unbedingt gleich spritzen, und tatsächlich ging er auch so weg. Dieses Mal nicht, und heute hatte sie eine erschwerte Atmung und sie hat nichts gefressen. Normalerweise hätte ich vielleicht bis zum nächsten Tag abgewartet, aber bei den bevorstehenden drei Tagen ohne regulär erreichbaren Tierarzt war mir das zu unsicher. Also schleppte ich das Lieschen zum Doc, dort gab es eine Spritze und ein ASS-Pülverchen, das in den nächsten Tagen ins Futter gemischt werden soll. Heute Morgen hatte sie schon wieder Appetit und so können wir geruhsam und beruhigt unseren Silvesterabend starten.
Heute Abend gibt es Raclette, die Idee hatte ich vor drei oder vier Wochen, denn das haben wir schon lange nicht mehr gegessen. Prompt las ich wenige Tage später in der Tageszeitung einen Artikel über den Silvester-Renner “Raclette” mit Empfehlungen diverser Käsespezialisten. Daher wunderte ich mich gestern nicht, als ich vor dem Käseregal nach Raclettekäse suchte. Ach ja, dort, wo nun eine Lücke klaffte, hatte er vorher gelegen. Aber ich hatte Glück und fand an anderer Stelle noch ausreichend davon. Dazu gibt es ganz fein geschnittenes Rindersteak, Champignons, Zwiebeln, Gürkchen und natürlich Baguette. Ich freu mich schon sehr auf das Essen!
Samstag, 1. Januar 2011
Freitag, 7. Januar 2011
Glücklicher Zufall
Im August 2008 kauften wir im schwedischen Möbelhaus drei schöne Kaffeebecher, die wunderbar in unsere Küche mit der avocadogrünen Wand passen. Seitdem wir unseren Kaffeeautomaten haben und viel mehr Kaffee trinken als vorher, hätte ich gern noch einen Satz davon nachgekauft. Aber nach zwei Jahren sind diese Becher natürlich nicht mehr im Programm. Beinahe hätte ich schon schlichte grüne Tassen gekauft, aber da wir eigentlich genügend Geschirr haben, setzte ich dies – zum Glück – noch nicht in die Tat um.
Heute nun waren wir beim Schweden, um einen Hocker für das Schlafzimmer zu kaufen. Auf dem Weg zur SB-Halle kommt man als erstes an der Geschirrabteilung vorbei. Ich konnte es zuerst kaum glauben, was ich da sah: eine große Palette voll mit diesen Kaffeebechern! Da haben wir natürlich zugegriffen und noch einmal drei gekauft. Die Dekore sind so schön und die Größe ist perfekt für eine doppelte Kaffeeportion plus Milch.
Auch beim Hocker waren wir erfolgreich, obwohl nicht mein ursprünglich ausgesuchtes Modell im Wagen landete. Oben in der Ausstellung hatte ich diesen Hocker gar nicht gesehen, sonst hätte ich gleich gewusst, dass man ihn beim Mitarbeiter bestellen muss. So las ich erst am Info-PC vor der SB-Halle: “Bitte wenden Sie sich an einen Mitarbeiter.” Och nö, ich hatte jetzt keine Lust, erst einen Mitarbeiter zu suchen und dann womöglich noch eine halbe Stunde an der Warenausgabe zu warten. Schick sah der Hocker mit Bananenblattgeflecht zwar aus, aber dann würde ich doch lieber einen mit schwarzem Bezug selbst aus dem Regal holen. Auf dem Weg dorthin hoffte ich, dass dieses Mal schwarze Stoffbezüge da sein würden, denn schon im Sommer stand ich mit enttäuschtem Blick vor dem Regal und sah nur Rot, Weiß und Jeansblau. Dieses Mal war auch Schwarz vorhanden und so kam es zu dem schwarzen Hocker. Und ich muss sagen, er gefällt mir sehr gut, weil er schlicht und elegant aussieht.
Sonntag, 9. Januar 2011
Hochwasser-Ansichten
Ein kleiner Sonntagsausflug führte uns zum Hochwasser in unserer Gegend. Als erstes steuerten wir die Leineinsel in Döhren an, betrachteten die riesigen Wassermengen, die zurzeit die Leine hinabfließen.
Danach fuhren wir zurück nach Hemmingen und gingen zu Fuß zunächst in Richtung Wilkenburger Straße. Außer uns waren noch einige andere Leute dort, die sich auch den Wasserstand ansehen wollten. Immer wieder kamen Autos angefahren, manche wendeten sofort, andere standen offensichtlich unschlüssig minutenlang vor der Absperrung. Und dann gibt es doch tatsächlich hin und wieder einen, der es wagt, sein Gefährt durch das Wasser zu steuern – und nicht nur Auto, sondern auch Fahrradfahrer und einen Rollerfahrer haben wir gesehen.
Ähnlich sah es an der Döhrener Straße aus, dort war allerdings noch etwas mehr Verkehr. Jetzt können wir uns darauf einstellen, dass es sich morgen früh auf der B3 stauen wird. Aber immerhin sind im Wesentlichen “nur” ein paar Straßen überflutet, anderenorts richtet Hochwasser ja gerade viel mehr Schaden an.
Montag, 17. Januar 2011
Hochwasser und Hörbücher
Das Hochwasser war im Laufe der Woche zunächst zurückgegangen, sodass es sich mit dem Stau durch Hemmingen in Grenzen hielt. Durch den erneuten Regen und weitere Schneeschmelze aus dem Harz sind die Wasserstände der Leine allerdings zum Ende der Woche wieder angestiegen. Man kommt also wieder einmal nur über die B3 und den Schnellweg nach Osten über die Leine. Hoffentlich ist das bald vorbei.
Ich sollte mir doch mal ein Hörbuch mitnehmen, damit es unterwegs nicht so langweilig wird. Allerdings befürchte ich, dass mir die Kombination “aktiv Zuhören beim Autofahren” nicht besonders liegen wird. Es kommt zwar selten, aber hin und wieder vor, dass ich jemanden im Auto mitnehme, und Gespräche während des Fahrens empfinde ich als recht anstrengend. Ich kann mich offensichtlich nicht auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren. Es fällt mir schwer, Sätze zu formulieren und flüssig zu sprechen, während ich darauf achten muss, an der richtigen Stelle abzubiegen oder die Farbe der Ampel zu erkennen. Man hört und liest ja häufig, Frauen seien im Multitasking besser als Männer; demzufolge bin ich dann eher männlich als weiblich. Beruhigend ist aber der Artikel, den ich gerade gefunden habe: “Alles auf einmal” kann kein Mensch richtig gut, unabhängig davon, ob es sich um Mann oder Frau handelt.
Den Versuch mit dem Hörbuch werde ich trotzdem machen.
Früh-Shopping
Ehrlich, so früh wie heute war ich noch nie einkaufen: um 7 Uhr 20! Es gibt nicht so viele Geschäfte, die bereits um 7 Uhr morgens öffnen, doch dieser Markt, der ab heute niedliche Winterstiefelchen anbot, macht so früh die Türen auf. Da nutzte ich doch die Gelegenheit, schon vor der Arbeit und vor der Einreihung in den Hochwasserstau, dort Station zu machen. Schließlich waren die Chancen ein Vielfaches größer, das Gewünschte zu finden als am späten Nachmittag. Nur wenige Minuten später saß ich mit dunkelbraunen Winterstiefeletten wieder im Auto. Den ersten Test haben sie schon bestanden, denn mir war vorhin ganz schön warm am Fuß. Ob sie mich bei größerer Kälte zufriedenstellen werden, finde ich vielleicht demnächst heraus.
Donnerstag, 20. Januar 2011
Manche lernen es nie
Ich muss hin und wieder schmunzeln, wenn ich sehe, auf welchem Weg manche Besucher auf meine Website gelangen – und zwar immer wieder. Es scheint unbekannt zu sein, dass der Browser über ein Feld verfügt, in dem man die Adresse direkt eingeben kann. So wird jedes Mal Tante “Guhgel” bemüht und nach der bekannten Adresse gesucht. Aber vielleicht liegt es gar nicht am Benutzer? Gibt es etwa Browser oder irgendwelche technischen Merkwürdigkeiten, die zu solch einem Umweg zwingen? Wär ja auch möglich.
Grenzwertig
Meine Vermutung hat sich bestätigt: Hörbuch und Autofahren passen bei mir nicht besonders gut zusammen.
Gestern Morgen startete ich den Versuch, doch selbst bei Strecken, die ich beinahe im Schlaf fahren könnte, lenkt mich das Fahren doch hin und wieder vom Zuhören ab. Umgekehrt vermutlich auch, denn ich habe den Eindruck, den zurückgelegten Weg nicht so bewusst wie sonst wahrgenommen zu haben. Einige Male musste ich zurückspulen, weil ich gerade nicht mitgekriegt hatte, dass jetzt von einem anderen Schaf die Rede war.
Schaf? Richtig, ich höre Glennkill, den Schafskrimi. Es ist sehr amüsant, mitzuverfolgen, wie die Schafe vorgehen und was sie über die Menschen denken. Der Pfarrer ist zum Beispiel Gott, denn er hat einmal den Schäfer und ein Lamm mit den Worten: “Willkommen in Gottes Haus” in seiner Kirche in Empfang genommen.
Da uns der Hochwasserstau noch eine Weile erhalten bleiben wird, höre ich auf jeden Fall weiter. So wird das Fahren im Schneckentempo wenigstens unterhaltsam sein.
Freitag, 21. Januar 2011
Freitagsmüdigkeit
Heute plagte mich eine extreme Müdigkeit. Irgendwie musste die Woche wohl anstrengend gewesen sein. Oder es war ein negativer Wettereinfluss. Selbst das Einkaufen nach der Arbeit machte mir keinen Spaß. Normalerweise gehe ich recht gern Lebensmittel einkaufen und empfinde es nicht als Stress oder lästige Pflicht. Heute aber war ich froh, dass nicht viel auf dem Zettel stand. Genauer gesagt, stand nur “Nutella” auf dem Zettel. Die Standarddinge wie Milch, Eier, Wurst, Käse hatte ich im Kopf und ich ließ mich lediglich für das Abendessen spontan inspirieren.
Zu Hause beschloss ich, tatsächlich erst einmal NICHTS zu machen. Mich nur aufs Sofa zu legen und fernzusehen. Auf der Festplatte befindet sich ja meistens etwas, das man zur Entspannung ansehen kann und nicht so viel Aufmerksamkeit erfordert (die Auswanderer oder die Familie Geiss zum Beispiel).
Mittwoch, 26. Januar 2011
Flughafen und Wasserstand
Am Sonntag machten wir einen kleinen Ausflug nach Langenhagen. Zuerst ging es zu einem Autohändler, um ein neues Automodell anzuschauen. Sonntags geöffnet hat heutzutage kaum ein Autoverkäufer mehr, aber wenn man Glück hat, steht das gesuchte Objekt auf der Außenfläche.
Anschließend fuhren wir weiter zum Flughafen. Mir wurde wieder einmal bewusst, dass man den Flughafen Hannover ganz und gar nicht mit dem in Frankfurt vergleichen kann. Am Frankfurter Flughafen war ich früher recht häufig, vor allem in der Zeit, als ich auf der Lufthansa Basis am Tor 21 arbeitete. Dagegen ist Hannover Provinz. Nicht viel los und nur wenige Geschäfte und Gastronomie. Einzig im Terminal C, bei den Last-Minute-Anbietern, herrschte ein wenig mehr Trubel. Wir hätten noch auf die Aussichtsterrasse gehen können, aber bei diesem trüben, grauen Wetter zog es uns nicht dorthin. Jedenfalls war es mir in diesem Fall keine fünf Euro wert.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Abstecher in den Osten Hemmingens, zur Döhrener Straße/Brückstraße. Nachdem die Hochwassermeldungen und Pegelstände für den Bereich seit Freitag nicht mehr aktualisiert worden waren, wollten wir uns vor Ort auf den neuesten Stand bringen. Zu allem Überfluss war für diese Woche noch eine Baustelle auf dem Südschnellweg angekündigt worden, was zu noch größeren Staus führen würde. Am Ortsausgang angekommen, war erfreulicherweise kein Wasser mehr auf der Straße zu sehen. In der nächsten Kurve stand ein städtisches Reinigungsfahrzeug und die Mitarbeiter befreiten die Straßenränder vom Schlamm. Wie wunderbar! Ich würde am Montag wieder ganz normal und ohne Behinderungen zur Arbeit kommen. Am Dienstag war dann auch die Straße nach Wülfel wieder frei. Überschwemmte Gebiete gibt es aber noch in Wilkenburg, und das war der Presse sogar einen Bericht wert:
Ein Bauernhof mitten im Wasser
Freitag, 11. Februar 2011
Umgeräumt
Schon seit einiger Zeit dachte ich darüber nach, mein Arbeitszimmer umzuräumen. Vor allem wollte ich den Schreibtisch anders stellen, damit der Zugang zum Fenster frei ist. (Dabei muss ich unweigerlich an die ersten Interessenten denken, die unsere damalige Wohnung besichtigten und den fehlenden – da mit einem Unterschrank verbauten – freien Zugang zum Küchenfenster bemängelten.)
Jedenfalls war es einerseits beim Fensterputzen recht unpraktisch (ich musste immer auf den Schreibtisch klettern), andererseits möchte ich durchaus hin und wieder einmal ungehindert aus dem Fenster schauen. Ich weiß gar nicht mehr, warum wir den Schreibtisch damals in die rechte Ecke gestellt haben. Vermutlich, weil es mit dem Regal an der einen Seite die einfachere Lösung war. Dieser Regalaufsatz ist nämlich ein Teil des Schreibtisches und passt besser an die gerade Wand als unter die Schräge. Zum Glück ist der Regalaufsatz höhenverstellbar, und nach genauem Ausmessen stellten wir fest, dass die Eckkombination mit heruntergesetztem Regal nach links unter die Dachschräge passen müsste. Am Samstag hatte ich bereits alles freigeräumt, und so konnten wir am Sonntag den Tisch herumschieben, ohne alles auseinanderbauen zu müssen. Und was soll ich sagen: Er passt auf den Zentimeter genau in die linke Ecke! Jetzt musste ich nur noch eine Halterung für den Rechner besorgen, denn der soll zukünftig nicht mehr auf dem Boden stehen, sondern möglichst unter der Schreibtischplatte hängen. Gestern waren wir beim Möbelschweden und haben die dort verfügbare Halterung gekauft. Jetzt muss der Mann des Hauses sie noch ein wenig anpassen, denn die mitgelieferten Halterungen sind speziell für das aktuelle Schreibtischgestell gemacht. Aber das stellt kein Problem dar, und dann ist endlich Schluss mit dem Kabelgewirr auf dem Fußboden, was beim Staubsaugen immer recht hinderlich ist.
Die beiden oberen Fotos zeigen die alte Einrichtung, das untere ist die neue Variante (aufgeräumt habe ich allerdings noch nicht).
Samstag, 12. Februar 2011
Der Beweis
Da hatte ich im Hannover-Tatort vor zwei Jahren spontan einen Drehort lokalisiert, weil dieser auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause liegt. Und dann meinte doch ein schlauer Besucher, mich eines Besseren belehren zu müssen. Vor kurzem wurde der Tatort wiederholt und nun habe ich den Beweis, dass ich Recht hatte. Extra deswegen habe ich den Film aufgenommen, nur um diese eine Stelle noch einmal zu sehen. Dank Tante Guhgels Straßenansicht kann man es problemlos mit dem “Original” vergleichen.
Sonntag, 13. Februar 2011
Gewichtiges
Heute kamen wieder einmal zwei unserer Katzen auf die Waage. Zuerst “Frau Mohn” (= Moni), die Anfang Dezember nur noch 2,5 Kilogramm wog. All die Untersuchungen beim Tierarzt und im Labor hatten keinen rechten Befund ergeben, doch nach der Gabe von Aufbaupaste über einen längeren Zeitraum und weitgehenden Verzicht auf Supermarktfutter hat sie nun wieder 3,2 Kilogramm erreicht. Gut so!
Rocky hingegen hat kein Problem mit der Gewichtzunahme; er ist jetzt zehn Monate alt und wiegt stolze 5,2 Kilogramm. Aus Spaß nannte ich ihn nach der Wiegeaktion “Moppel the Whale”, frei nach dem dicken Widder aus dem Schafskrimi “Glennkill”. Ich glaube, bei ihm müssen wir ein wenig aufpassen, dass er nicht tatsächlich ein Moppelchen wird.
Montag, 14. Februar 2011
Eingeräumt
Am Wochenende habe ich alle Gerätschaften in meinem Büro wieder aufgebaut und angeschlossen. Der Rechner sitzt nun auf der Halterung unter dem Schreibtisch und es liegen keine Kabel mehr auf dem Boden. Ein Regal aus dem Keller ist nach oben gewandert und nun kann ich endlich all das, was nicht mehr in den Schrank passte, dort aufbewahren. Demnächst könnte ich noch ein wenig ausmisten, denn ich glaube nicht, dass ich mehrere Jahre alte Wohnzeitschriften noch benötige. Vielleicht mache ich es wie mit den Brigitte- und Freundin-Zeitschriften. Früher habe ich sie mir regelmäßig gekauft, aber natürlich wollte ich diese Unmengen Papier nicht bis in alle Ewigkeit aufbewahren. Ich habe daher jeweils ein Exemplar eines Jahres behalten, denn es ist doch ganz interessant, irgendwann eine zwanzig oder dreißig Jahre alte Zeitschrift durchzublättern.
Montag, 21. Februar 2011
Pergel
In dem Buch, das ich im Moment bearbeite, befindet sich bei einer Aufgabe ein ähnliches Bild wie dieses:
Bei der Buchübertragung für die blinden Schüler werden immer – soweit nötig und möglich – Bildbeschreibungen gemacht. Auch bei dieser Aufgabe müssen sie wissen, was dort abgebildet ist. Dabei kam ich ins Grübeln. Weintrauben, soweit war das klar, aber wie nennt man das ganze Ding? Mir fiel spontan nur “Pergel” ein, so sagt man in meiner ursprünglichen hessischen Heimat dazu. Die Fundstellen im Internet ordneten “Pergel” zwar dem Weinbau zu, beschrieben es aber als Rankgestell für die Weinreben, verwandt mit der italienischen Pergola. Die hessische Verwendung dieses Begriffs war also vermutlich eine regional beschränkte. Wie aber sagt man dann offiziell dazu? “Weintrauben” war mir zu allgemein, vielleicht “Bund” oder “Bündel”? Das vom befragten Kollegen in den Raum geworfene “Weinrebe” konnte ich gleich aussortieren. “Traube” würde da eher passen, aber “Weintraubentraube” klingt ja auch ziemlich merkwürdig. Oder aber: “eine Traube mit Weinbeeren”? Nein, ich glaube, das führt dann zu endgültiger Verwirrung. Nach nochmaliger Suche fand ich schließlich heraus, dass die botanisch richtige Bezeichnung “Rispe” ist. Völlig ungewöhnlich, das hatte ich noch nie in Zusammenhang mit Weintrauben gehört. Isch kenn nur Pergel, aber des kennt hier in der Gegend koaner.
Samstag, 5. März 2011
Erschöpft
Nach einer Woche sehr intensiver und anspruchsvoller Arbeit beschloss ich gestern, früher als sonst nach Hause zu gehen. Die Dinge waren auch rechtzeitig zum vorgesehenen Termin fertig geworden, und so konnte ich das guten Gewissens tun. Ich merkte schon um 14 Uhr, als ich meine Sachen zusammenpackte, dass die Augen schwer wurden. Noch stand mir der Einkauf bevor, und ich schob meinen Wagen – immer wieder gähnend – relativ lustlos durch die Gänge. Zu Hause verfrachtete ich mich direkt nach dem Einräumen der Einkäufe auf Sofa. Müdigkeitskopfschmerz gesellte sich dazu und verleidete mir die Lust auf jede Art von Tätigkeit. Nicht einmal auf Lesen oder Fernsehen hatte ich Lust. Nach einigen Stunden Liegen und Ruhen ging es mir zum Glück wieder viel besser und ich musste nicht mit den Hühnern ins Bett gehen.
Montag, 7. März 2011
Wetterwechsel
Nachdem die letzten Tage bereits sonnig gewesen waren, hatte ich für den Samstag eigentlich eine erste kleine Runde Gartenarbeit eingeplant. Am Vormittag war es allerdings grau und dunstig. Also machte ich erst einmal im Haus ans Werk, das Übliche eben, Staubsaugen und auch wieder einmal die Böden wischen. Am Nachmittag gab es dann zwar wieder ein wenig Sonne, doch da hatte ich keine Lust mehr, draußen noch einmal anzufangen und machte drinnen ein wenig weiter.
Gestern war es zwar kalt, aber sehr sonnig, genau das richtige Wetter zum Werkeln im Garten, denn da kommt man garantiert nicht ins Schwitzen. Ich schnitt also hier und da etwas zurück, und an einer Stelle machte ich ein richtiges “Loch” ins Gebüsch: der Ranunkelstrauch fliegt raus! Er neigt nämlich dazu, viele Ausläufer zu bilden, schon unter dem Zaun auf das Nachbargrundstück gelangt sind. Schon im letzten Jahr hatte ich sie verflucht und versucht, sie so gut wie möglich zu entfernen. Den Strauch bekamen wir kurz nach dem Einzug geschenkt und er saß zunächst im Vorgarten. Vor drei oder vier Jahren pflanzten wir ihn in die damals entstandene Lücke im “Hintergarten”. Bis dahin war mir nicht aufgefallen, dass er unerwünschte Ausläufer bildet. Das nächste Mal werde ich mich bei einer neuen Pflanze aber ganz genau erkundigen, damit so etwas nicht mehr passiert. Bisher habe ich alle Zweige knapp über dem Boden abgeschnitten.
Jetzt müssen wir uns “nur noch” ans Ausgraben der Wurzel inklusive aller Ausläufer machen. Das wird bestimmt nicht lustig. Im Moment fehlt mir noch die richtige Idee für eine neue Pflanze in dieser Lücke. Ich habe aber kürzlich von einem dreifarbigen Sommerflieder gelesen, vielleicht sollte ich danach Ausschau halten.
Donnerstag, 10. März 2011
Sieben
Als ich heute meine Gartenfotos vom Sonntag auf den Rechner lud, stellte ich fest, dass ich im Februar nur ganz wenig fotografiert habe. Zwölf Fotos insgesamt, und abzüglich Müll blieben gerade einmal sieben übrig. Ich habe tatsächlich schon überlegt, ob ich meine Kamera verkaufen und mir wieder eine kleine kompakte Digicam zulegen soll. Nun ja, ich warte die kommende Zeit mit mehr Licht ab, dann bekomme ich sicherlich wieder Spaß daran.
Kürzlich waren wir im roten M-Markt und im Vorbeischlendern Richtung Ausgang habe ich mir einmal die aktuellen Kompaktkameras angeschaut. Die meisten sind ja so winzig, dass man sie kaum richtig bedienen kann. Eine Umgewöhnung wäre es auf jeden Fall, dagegen war ja schon meine Nikon Coolpix 4300 ein Riese.
Montag, 21. März 2011
Harte Gartenarbeit
Am Wochenende haben wir wieder intensiv im Garten gearbeitet, am Samstag etwas weniger, denn ich musste das Haus noch in Ordnung bringen, weil wir abends Besuch hatten.
Dafür war die Gartenarbeit am Sonntag umso anstrengender. Nun haben wir das Apfelbäumchen verpflanzt, den Ranunkelstrauch ausgegraben, ebenso einen alten Sommerflieder, der nicht mehr austrieb und eine Rose, die schon im vorletzten Winter erfroren war.
Für den Apfelbaum mussten zwei Sträucher weichen. Der Bauernjasmin wird an des Ranunkels Stelle gepflanzt und die neu erstandene Zierquitte kommt an den Platz des Sommerflieders. Bleibt noch der Rhododendron übrig. Ich bin noch unschlüssig, ob wir ihn zwischen den Rankobelisken und den Apfelbaum pflanzen sollen oder ob er ganz wegkommt. Eine Platzalternative hätte ich jedenfalls nicht.
Am nächsten Wochenende geht es weiter, wenn das Wetter mitspielt. Warm muss es ja nicht unbedingt sein, aber trocken. Jedoch werden wir am Samstag nicht bis zur Erschöpfung im Garten werkeln, denn wir sind abends zur Geburtstagsfeier meiner Kollegin eingeladen.
Donnerstag, 24. März 2011
Frühling
Na ja, ich wusste es doch, sobald wieder mehr Licht da ist, packe ich meine Kamera gern öfters aus. Oder vielmehr ein und nehme sie mit. Heute habe ich in der Mittagspause und nach Feierabend einige Frühlingsfotos auf dem Schulgelände und ein paar Straßen weiter gemacht.
Diese Collage sieht sehr schön bunt aus, in Wirklichkeit muss man aber nach diesen Farbflecken suchen. Aber so geballt im Bild macht es sich recht gut.
Montag, 28. März 2011
Weiter geht’s
Natürlich war auch an diesem Wochenende wieder Gartenarbeit angesagt. Am Samstag fiel sie allerdings etwas kürzer aus, denn wir waren abends zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, die schon um 18 Uhr begann. Am Sonntagmittag ging es dann weiter. Somit sitzen jetzt der Bauernjasmin und die neue Zierquitte in der hinteren Ecke und der Rasen ist teilweise schon vertikutiert.
Tja, und dann ist mir doch über den Winter der schöne, große Oleander vertrocknet. Ich bin ja selbst schuld daran. Dieses Mal überwinterte er – gut eingepackt – auf der Terrasse, weil er für den Keller zu groß war. Aus den Augen, aus dem Sinn, könnte man sagen, denn ich habe tatsächlich vergessen, ihn zu gießen! Nun weiß ich noch nicht, ob ich wieder einen Oleander hole oder auf eine andere Kübelpflanze umsteige. Ich werde mich in nächster Zeit einmal umschauen.
Mittwoch, 30. März 2011
Frühling im Haus
Am Sonntag habe ich auch ein paar Forsythienzweige abgeschnitten, die zu den Nachbarn hinüberhingen. Nun haben wir auch einen kleinen Frühlingsstrauß im Haus.
Freitag, 1. April 2011
Tierisches Holz
Da sägte der Mann des Hauses vor ein paar Tagen ein dickes Holzstück auseinander, das schon ein paar Jahre im Vorgarten lag, und zum Vorschein kam dieses:
“Oh, ein Wolf!”, war mein erster Ausruf. Dann verbesserte ich mich: “Nein, das ist eher ein Bär.”
Es ist schon interessant, was die Natur uns so alles bietet.
Und, nein, dies ist kein Aprilscherz, ich habe das Tier nicht aufgemalt!
Samstag, 2. April 2011
Erste Schritte
Heute Nachmittag, als wir unsere Arbeiten in Haus und Garten erledigt hatten, öffneten wir zum ersten Mal die Terrassentür und ließen sie auch geöffnet.
Katerchen Rocky sollte zum ersten Mal in den Garten schnuppern. Wie würde er sich verhalten, gleich lossprinten und den gesamten Garten und mehr erkunden oder vielleicht auch nicht?
Es zeigte sich, dass er recht zurückhaltend ist. Nachdem er die ersten Schritte auf die Terrasse gewagt hatte, rannte er anfangs bei jedem unbekannten Geräusch oder Windstoß wieder in das sichere Zuhause.
Später wagte er sich ein wenig weiter nach draußen und erkundete ein paar Beete. Doch als ich später die Markise einfahren ließ, war er sofort wieder drinnen.
Sonntag, 3. April 2011
Kontraste und Bilderwege
Nach diesem sehr warmen Aprilsamstag mit erstem Grillen …
… regnete es am Sonntag teilweise sehr heftig. Die Natur freut sich und man kann den Pflanzen beim Wachsen zuschauen.
Beim oberen Foto ist mir übrigens selbst erst aufgefallen, wie gut das Vogelfutterhäuschen zu den Sitzpolstern passt 😉 (ganz oben rechts im Bild).
Ich fand das Wetter gar nicht so schlecht, denn ich habe endlich meine Fotoseiten weiter bearbeitet. Die Domain besitze ich schon einige Zeit, aber sie war bisher nie recht mit Inhalt gefüllt.
Nun sind meine Fotogalerie, die natürlich noch erweitert werden wird, und die fotografischen Spaziergänge umgezogen:
Bilderwege.de
Donnerstag, 14. April 2011
Nicht viel los
Diese Woche habe ich viel und fleißig gearbeitet. Wir hatten nämlich Abschlussarbeiten zu übertragen und dafür nur knapp zwei Wochen Zeit. Dann ist auch noch ein Kollege für zwei Tage ausgefallen und ich habe deshalb von Montag bis Mittwoch so viel erledigt wie nur möglich war. Trotz der frühjahrsbedingten Müdigkeit (durch die Antihistaminika) war ich fleißig und kann tatsächlich morgen und am Montag frei nehmen.
Am letzten Samstag haben wir wieder im Garten gearbeitet und das Projekt “Beet mit Apfelbäumchen” fertiggestellt. Fast fertig, denn ich muss noch Rindenmulch besorgen, weil der noch vorhandene nur für das halbe Beet reichte. Insgesamt bin ich noch sehr zuversichtlich, dass wir den Garten in diesem Jahr einmal richtig “in Ordnung” bringen. Im Moment sieht es überall noch etwas wild aus, weil da viel wächst, was dort nicht hingehört.
Samstag, 16. April 2011
Entdeckungsreise
Bei dem schönen Wetter haben wir jetzt natürlich immer häufiger die Terrassentür geöffnet, und so kann der mittlerweile einjährige Rocky den Garten entdecken.
Bis jetzt bleibt er immer in der Nähe des Hauses, am liebsten liegt er in einer Ecke zwischen Buchsbaumhecke und Nachbarszaun, um die Vögel zu beobachten. Er scheint sehr hausgebunden zu sein, nur einmal haben wir ihn im Garten des Nachbarn auf der anderen Straßenseite gesehen. So war es bisher auch kein Problem, das Katerchen abends wieder nach drinnen zu bekommen, denn die Katzenklappen im Keller kennt er noch nicht.
Montag, 18. April 2011
An der Schleuse
Ein langes Wochenende (Freitag und Montag frei) mit Besuch, volles Haus, alle Zimmer sind belegt. Meine Eltern, meine Schwester und mein Neffe sind sozusagen auf der Durchreise nach Hamburg hier und kommen auf der Rückfahrt am nächsten Freitag auch wieder vorbei.
Gestern haben wir einen kleinen Ausflug gemacht, es ging zuerst zur Hindenburgschleuse:
Anschließend besuchten wir noch meinen Arbeitsplatz mit dem recht ungewöhnlichen und schönen Umfeld.
Freitag, 22. April 2011
Wieder vier freie Tage
Eine kurze Arbeitswoche war das, nur drei Tage, und vor allem ganz entspannt, weil während der Ferienzeit rundherum Stille herrscht. Keiner kommt ins Büro, niemand ruft an, wir sind nur zu zweit und arbeiten ruhig und fleißig vor uns hin. Die Straßen sind erfreulich leer und so ist die Fahrt zum Arbeitsplatz und nach Hause wesentlich kürzer und angenehmer. Auch die Einkäufe habe ich problemlos erledigt, selbst gestern war kaum Vor-Ostern-Einkaufspanik zu spüren. Ich habe es sogar geschafft, noch zwei Kuchen zu backen und konnte der recht spontanen Abendeinladung bei den Nachbarn doch noch folgen. Der Mann des Hauses hatte am Mittwoch freundlicherweise das Boot dieser Nachbarn zum Liegeplatz gefahren, denn er verfügt glücklicherweise über eine Anhängerkupplung am großen Auto. Darum luden uns die Nachbarn gestern zu einem kleinen Getränk ein. Aus der gedachten halben Stunde auf ein Bier oder Ähnliches wurde dann doch mehr, und ich verabschiedete mich um halb elf, weil ich noch ein paar Dinge für den heutigen Besuch erledigen wollte.
Im Laufe des Nachmittags werden meine Eltern, meine Schwester und mein Neffe auf der Rückreise von Hamburg bei uns eintreffen. Dann gibt es den hoffentlich leckeren Kuchen, abends geht es zum Griechen und morgen reisen sie wieder ab.
Samstag, 23. April 2011
Gut gegessen
Dieses Mal ist mir der Kuchen gut gelungen, beim letzten Backversuch hatte ich irgendwie Pech und konnte alles wegwerfen. Tja, das kommt davon, wenn man ein Rezept leicht abwandelt, da waren die Muffins außen schon ziemlich braun und innen noch matschig. Das ist mir allerdings schon ewig nicht mehr passiert, dass etwas dermaßen misslungen ist und in der Mülltonne landete.
Abends ließen wir uns beim Griechen im Ort bekochen, der hat eine schöne Speisekarte und es war alles ganz köstlich. Beim nächsten Mal werde ich bestimmt wieder einmal einen panierten Schafskäse und kretanische Kartoffeln essen. Dieses Mal aß keiner von uns eine Vorspeise, weil der Kuchen doch gut gesättigt hatte.
Mittwoch, 27. April 2011
Garten und Ostermarkt
Das war schon kein Osterwetter mehr, sondern eher Frühsommerwetter! Von Tag zu Tag war es wärmer geworden, was den Vorteil hatte, dass man abends länger draußen sitzen konnte.
Den Pflanzen konnte man beim Wachsen fast zusehen, zum Beispiel sind die beiden Clematispflanzen an der Carportwand schon bis zum oberen Ende des Rankgestells geklettert. Drei Wochen zuvor hatte ich sie komplett zurückgeschnitten, da standen lediglich zwanzig Zentimeter hohe Stängel. Sobald sie blühen, muss ich sie unbedingt fotografieren. Ich glaube, im letzten Jahr habe ich überhaupt kein Foto von dieser “Rouge Cardinal” gemacht – muss ich in diesem Jahr unbedingt nachholen.
Am Samstag und heute haben wir im Garten dies und das gemacht. Immerhin habe ich schon den Löwenzahn in den Beeten ausgestochen und auch das eine oder andere entfernt, was dort nicht wachsen soll.
Vorgestern sind wir zum Jagdschloss Springe gefahren, wo ein Kunst- und Kulturmarkt stattfand. Vor zwei Jahren waren wir an Ostern auch bei diesem Markt, allerdings damals auf dem Rittergut in Brüggen. Und genau wie damals war es sehr sonnig und warm und ich litt verstärkt unter dem Birkenpollenflug. Ich wollte mir eigentlich etwas Schönes kaufen, falls mir etwas über den Weg liefe. Aber ich fand leider nichts! Es gab viel Schmuck, viele Tücher und auch Hüte. Schmuck trage ich nicht, Tücher besitze ich drei oder vier, das reicht und ich habe kein Hutgesicht. Aus Spaß probierte ich ein schickes Strohhütchen auf, aber wie erwartet war der Anblick zum Weglaufen. Schade eigentlich. Andererseits, zu welchen Gelegenheiten würde ich Hut tragen? So blieb es beim Schauen, Fotografieren, Bratwurst essen und Gewürze kaufen. War aber trotzdem schön, man muss ja nicht immer kaufen.
Freitag, 29. April 2011
Pollen-Notiz
Heute habe ich keine Tablette mehr eingenommen und werde sehen, ob ich bei nachlassendem Birkenpollenflug auch ohne Medikamente zurechtkomme. bis jetzt sieht es ganz gut aus.
Sonntag, 1. Mai 2011
Kreiselblumen
Der nahegelegene Kreisel an der Einfahrt zum Gewerbepark ist wunderschön bepflanzt, seit Tagen schon freue ich mich derzeit über die bunten Tulpen, die dort als Ring um den Baum und die Büsche gepflanzt sind. Bevor es nun zu spät ist und sie verblüht sind, griff ich heute zur Kamera. Während der Mann des Hauses das Altpapier im Container verstaute, begab ich mich in die Mitte des Kreisels und fotografierte.
Ich hatte eigentlich gedacht, heute, am Sonntag wäre es dort recht ruhig, aber es waren unzählige Autos unterwegs. Da musste ich direkt aufpassen, dass mir nicht einer den Hintern abfuhr, denn manche Autofahrer bleiben im Kreisel nicht auf der Fahrspur, sondern benutzen auch das kopfsteingepflasterte Innere mit. Wahrscheinlich ist das eine wahnsinnig zeit- und benzinsparende Abkürzung. So schlich ich also die meiste Zeit über den Grasstreifen außerhalb der Tulpen. Schön bunt sind die Bilder jedenfalls geworden, wenn auch nichts besonders Außergewöhnliches dabei ist.
Mittwoch, 4. Mai 2011
Ökostrom mit Bäumen
Heute kamen die Urkunden an, die uns beweisen, dass wir Besitzer zweier Bäume sind: einer in der Eifel und einer in Schleswig-Holstein in der Nähe von Oldenburg.
Bei diesem Stromtarif kommt nämlich nicht nur die Energie aus reiner Wasserkraft, sondern es wird auch fünf Jahre lang jedes Jahr ein neuer Baum gepflanzt. Interessanterweise zahlen wir im Vergleich zu dem Normalangebot des regionalen Versorgers sogar noch fünfzig Euro pro Jahr weniger.
Samstag, 7. Mai 2011
Bisswunde
Irgendwas ist ja (fast) immer, wenn man Katzen hat. Lizzy ist immer noch oder immer wieder von Schnupfen befallen, der beinahe schon chronisch ist. Mit Aspirin-Pülverchen, das bei Bedarf ins Futter gemischt wird, haben wir das aber ganz gut im Griff.
Nun zeigte sich bei Sammy eine kleine Hautverletzung. Aufgefallen ist sie erst, nachdem er sich die Haare an der Stelle weggeleckt hatte. Ich bin also vorsichtshalber gestern mit ihm zum Tierarzt gefahren, um das Anschauen zu lassen. Tja, es handelt sich um eine typische Bissverletzung. “Der hat sich geprügelt”, waren die Worte der Tierärztin. Na sowas, ausgerechnet der friedliche Sammy, der hat sich doch noch nie Schlägereien mit anderen Katern geliefert! So gab es eben eine Spritze und die Empfehlung, ihn ein bis zwei Tage drinnen zu lassen. Es blieb dann bei einem Tag, denn die Mädels fingen schon an, aus Protest irgendwohin zu pinkeln.
Sonntag, 8. Mai 2011
Garten, was sonst?
Auch dieses Wochenende war wieder mit Gartenarbeit gefüllt. Gestern haben wir Tomatenpflanzen gekauft, damit wir auch in diesem Jahr wieder leckere Früchte ernten können. Unsere Wahl fiel auf grüne Zebratomate, Cocktailtomate, Fleischtomate und Herztomate. Eine gelbe ist dieses Mal nicht dabei. Die hatten wir im letzten Jahr, sie war zwar sehr ertragreich und ein farblich schöne Abwechslung, aber leider ein wenig geschmacklos.
Nach dem Einpflanzen der Tomaten habe ich meinen Kampf gegen die Wildkräuter fortgesetzt. An vielen Stellen sieht es schon sehr ordentlich aus. Außerdem habe ich die eine überlebende Kletterrose vom Rankgitter vor der Nachbarsgarage an den Rankobelisken zu der rosa Clematis gepflanzt. Am Rankgitter sitzt jetzt ein immergrünes Geißblatt, das uns auch im Winter erfreuen wird. Hoffentlich! Beeren trägt es jedenfalls auch, dann freuen sich die Vögelchen in unserem Garten.
Donnerstag, 12. Mai 2011
Betagte Raucher?
Beim Einscannen von Texten passieren bekanntlich hin und wieder Fehler. Wenn man dann nicht genau liest, kann ein Schüler ein Buch als Datei erhalten, in der die Frage zu finden ist:
“Soll es an unserer Schule eine Raucherecke für über 78-Jährige geben?”
Huch!? Warum sollen denn die älteren Herrschaften ausgerechnet in der Schule rauchen? Als gutes Vorbild für die Jugendlichen nach dem Motto: “Schaut her, ich rauche und bin trotzdem 80 Jahre alt geworden”?
Aber nein, es entpuppt sich als schlichter Fehler und musste “18-Jährige” heißen.
Das Ende vom Endlosen
Wie macht man das eigentlich, eine über viele Jahre laufende Fernsehserie irgendwann zu beenden? Werden alle Geschichten zum Zeitpunkt X gleichzeitig zu Ende erzählt sein? Gibt es ein großes Abschiedsfest? Lässt man die Charaktere nach und nach auswandern, wegziehen oder sterben? Geschieht ein großes Unglück, bei dem alle gleichzeitig das Zeitliche segnen? Oder hört man einfach mittendrin auf, als wäre nichts gewesen, als ob am nächsten Tag alles weiterginge?
Aus aktuellem Anlass habe ich mir darüber Gedanken gemacht: Der vor 19 Jahren bei der ARD ins Leben gerufene “Marienhof” wird in Kürze eingestellt und wie werden die Macher wohl das Ende gestalten? Mein erster Vorschlag wäre ein Happy End, eine große Hochzeitsfeier zum Beispiel. Zum Abschied winken alle Mitwirkenden glücklich und zufrieden in die Kamera und wir Zuschauer können uns vorstellen, dass diese fiktiven Figuren ihr erfundenes Leben fortführen, nur eben ohne von der Kamera dabei beobachtet zu werden. Schließlich ist das beim Film genauso. Genauer betrachtet finde ich allerdings diese Variante ein wenig langweilig. Also überlegte ich mir Version Zwei: Nach und nach verlassen alle Leute den Ort, bis zum Schluss nur noch eine einzige Person zurückbleibt. Die könnte dann entweder gramgebeugt im Staub auf der leer gefegten Straße zwischen den schon teilweise verfallenen Gebäuden hocken, während die Nacht hereinbricht. Zum Schluss ist es stockfinster, es endet mit einem schwarzen Bild. Wollte man das Ganze ein wenig freundlicher gestalten, könnte man auch diese letzte verbleibende Person mit einem Koffer die Straße entlanggehen lassen, den Rücken zum Zuschauer gewandt. Nun ja, ganz zufrieden war ich mit diesem Ende noch nicht. Die jetzt folgende Version Drei ist meine favorisierte: Es endet mit einem großen Knall! Da die Serie in Köln spielt, ist das Geschehen naheliegend. Natürlich müsste schon vorher der U-Bahn-Bau in die Geschichten eingebaut werden: Die Bewohner sprechen darüber, manchmal hört man grummelnde Geräusche aus der Tiefe und in Einblenden werden Risse gezeigt, die aber niemand bemerkt. Am Tag X kommt es schließlich zum Unglück, das alles auslöscht. Die Erde öffnet sich und lässt sämtliche Häuser und Menschen in die Tiefe stürzen. Danach ergießen sich die Fluten des nahegelegenen Rheins in den Trümmerkrater, sodass ganz bestimmt niemand mit dem Leben davonkommt und den Zuschauern doch noch Hoffnung auf eine Fortsetzung der Serie machen könnte. So wird’s gemacht!
Nach momentanem Informationsstand ist leider eher davon auszugehen, dass es einfach so mittendrin aufhört. Schade eigentlich.
Sonntag, 15. Mai 2011
ESC 2011
Gestern Abend war es endlich wieder soweit und 25 europäische Nationen traten zum Sangeswettstreit an. Eingangs präsentierten die Moderatoren (Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers) den Vorjahressieger “Satellite” in einer sehr flotten Version, und Lena sang am Ende auch kurz mit.
Dann durften wir die neuen Kandidaten erleben:
- Finnland – Paradise Oskar: Da Da Dam
Hier kommt der fröhliche Junge mit der Gitarre! Der Titel klingt recht einfältig, die Melodie ist ganz schön. Inhaltlich geht es nicht nur um Bla-Bla oder Da-Dam, sondern um einen Jungen, der die Erde vor Umweltproblemen retten will. - Bosnien und Herzegowina – Dino Merlin: Love in Rewind
Wieder ist der Hauptdarsteller ein Mann mit Gitarre, dieses Mal ein älterer, bärtiger Herr. Umringt von seinen Mitsingern lässt er Balkangitarrenrhythmen erklingen, die begleitet von einem Feuerwerk enden. Danke. Hat mir nicht gefallen. - Dänemark – A Friend in London: New Tomorrow
Immer wieder war der dänische Beitrag als Rocksong angekündigt worden, aber mich haben die vier Jungs mit Popsöngchen enttäuscht. Ich hatte definitiv mehr Rock erwartet, da fehlte der Pfeffer. Auch des Sängers merkwürdiges Hemd ohne Rückenteil konnte da nicht helfen. - Litauen – Evelina Sašenko: C’est ma vie
Jetzt ist eine Ballade an der Reihe. Untermalt mit getragenen Klavier- und Geigenklängen trägt die dunkelhaarige Sängerin ihr Lied vor und verstärkt die Dramatik mit ausdrucksvollen Gebärdensprachengesten. Bei der Auswahl ihres Kleides hätte sie besser den zentralen Aufbau der Bühne berücksichtigen sollen. Als die Kamera sie umkreist, springt überdeutlich der ausladende Po unter dem im mittleren Körperbereich arg figurbetonten Kleid ins Auge. - Ungarn – Kati Wolf: What About My Dreams
Nun geht es in die Disko. Die blonde “ältere” Dame (immerhin schon Mitte 30) trägt ein Discopopliedchen mit flottem Rhythmus vor. Yeah – die ungarische Madonna? Was unten am blauglänzenden Kleid fehlt, hängt bei ihr über dem linken Arm. Insgesamt nicht schlecht, ist auf jeden Fall als Gute-Laune-Lied zum Autofahren geeignet. - Irland – Jedward: Lipstick
Die irren – ach nein, irischen Zwillinge … 80er-Jahre Synthiepop mit extremen Hochfrisuren und rote, uniformähnliche Glitzerjacken mit genauso extremen Schulterpolstern hüpfen und springen da über die Bühne, während sie immer wieder dasselbe singen. Okeee, man muss es wohl nur oft genug hören, dann findet man es plötzlich auch ganz gut. Aber es ist wahrscheinlich zu verrückt für einen Siegerplatz. - Schweden – Eric Saade: Popular
Gutaussehender Schwede mir sehr poppigem Popsong – na ja, er will ja schließlich “popular” werden. Am Ende sperren ihn seine Mittänzer in einen Glaskasten, dessen Scheibe dann zerspringt. Hat er sie etwa zersungen? Oder zerschlagen? Nein, wir erfahren, es wurde mit technischen Hilfsmitteln ausgelöst. Wahrscheinlich wurde das Lied auch so produziert: Europopsongmaschine mit Namen und Titel gefüttert, und schon war’s da. - Estland – Getter Jaani: Rockefeller Street
Aha, Getter ist eine Frau! Im rosa Kleid bewegt sie sich zwischen Häusermodellen zum Stampfrhythmus. Ähem. Gezählt wird dabei “1, 2, 7, 3 …” Was soll uns diese Reihenfolge sagen? - Griechenland – Loukas Yiorkas feat. Stereo Mike: Watch My Dance
Müssen griechische Sänger eigentlich immer Tempel und Säulen im Hintergrund haben? Ist das Vorschrift? Und was soll diese Kombination: Rap, altbekannter Griechenpop und dann noch ein traditioneller Tanz mit Feuersäulen und Jackenwegwurf? - Russland – Alexei Vorobyov: Get You
Lichstrahl an, es fängt russisch an. Sänger, Tänzer, und irgendwas noch soll er sein – vermutlich der russische Mädchenschwarm. Und dann lässt er sich das Lied auch noch von dem Komponisten der Lady schreiben. Trotz Salto beim Singen kann mich der Jüngling nicht überzeugen. - Frankreich – Amaury Vassili: Sognu
Oh – ein Opernsänger! Und: Ah – die moderne Version mit Mopp aufm Kopp! Ob das hier die richtige Plattform für ihn ist? Interessant: Frankreich lässt korsisch singen, was sich wie italienisch anhört und deswegen besser zur Oper passt. Das Lied passt aber nicht hier rein. - Italien – Raphael Gualazzi: Madness of Love
Canzone italiano mit Jazz und Blues – das ist überhaupt nicht mein Geschmack. Der Sänger spielt Klavier und dann kommen noch kreischende Blechinstrumente dazu. Macht, dass ihr schnell zum Ende kommt, das halten meine Ohren nicht aus! - Schweiz – Anna Rossinelli: In Love for a While
Die Sängerin tritt in Begleitung von Gitarre und Bass auf. Eine schöne Stimme hat sie ja. In der Kategorie Reggae hätte ich die Melodie jedoch nicht eingeordnet. Leider hat man ein wenig am Text gespart, viel zu oft und viel zu lange trällert sie “Nananana…”. - Vereinigtes Königreich – Blue: I Can
Großbritannien macht einen verzweifelten Versuch mit einer Ex-Boy-Band und einem Titel, der wohl den Sieg suggerieren soll. Die “Blauen” sind zwar ganz blau gekleidet, aber in grünes Licht getaucht. Merken: Take That kann man nicht nachmachen! Und ob dieser typische Boybandsong erfolgreich sein wird, werden wir sehen. - Moldau – Zdob si Zdub: So Lucky
Zu Hilfe: die sieben Zwerge mit Spitzhüten! Ach nein, es sind nur drei, aber das macht es auch nicht besser. Ska heißt das, was sie da veranstalten, wilde Trompeten und Gepfeife. Zwischendurch rollt eine Zwergenfrau auf einem Einrad über die Bühne. Ich sehne das Ende herbei. - Deutschland – Lena: Taken by a Stranger
Auch wenn’s „unsere“ Lena ist, diese Musik trifft nicht meinen Geschmack. Das klingt zwar interessant, aber es ist irgendwie düster und “strange”. Bei den Tänzern in silberfarbenen Ganzkörperanzügen, die auf der Leinwand auch noch vervielfältigt werden, muss ich an Aliens denken. Da wäre es doch als Schlusseffekt passend gewesen, wenn ein Raumschiff aufgetaucht wäre, seine Luke geöffnet und Sängern Lena auf einem Lichtstrahl ins Innere gezogen hätte. - Rumänien – Hotel FM: Change
Der Sänger in schwarzweiß gestreifter Hose tritt mit Klavierbegleitung auf. Er präsentiert einen netten Popsong, der mir irgendwie bekannt vorkommt. Liefe das im Radio, würde ich nicht direkt wegschalten, aber es plätscherte mehr oder weniger an mir vorbei. - Österreich – Nadine Beiler: The Secret Is Love
Österreich ist auch wieder dabei: Die Sängerin mit Mireille-Mathieu-Gedächtnisfrisur und Celine-Dion-ähnlicher Stimme trägt ihr langsames Liebeslied vor, während sie relativ unbeweglich auf einem Podest steht. Gegen Ende tauchen aus dem Dunkel noch vier oder fünf schwarzgewandete Backgroundsängerinnen auf, die wie schwarze Krähen kräftig die Schlusstöne des Liedes unterstützen. Schöne Ballade, aber meiner Meinung nach keine Chance auf einen vorderen Platz. - Aserbaidschan – Ell & Nikki: Running Scared
Endlich einmal ein Duett, das fehlte bisher noch. Zuerst sehen wir eine vielarmige Frau – ach so, das war ein Trick, da standen mehrere hintereinander und bewegten ihre Arme schlangenartig. Alles in allem ein schönes Liedchen, mir gefiel es ganz gut. Und endlich wieder einmal ein Vokuhila-Kleid, das habe ich schon so vermisst! - Slowenien – Maja Keuc: No One
Die Sängerin tritt im schwarzen Kleid auf, darüber trägt sie so etwas wie eine Glitzergardine oder ein Kettenhemd. Eine schöne, kräftige Stimme und eine gut anzuhörende, rockige Pop-Ballade – das trifft meinen Geschmack auch ganz gut. - Island – Sjonni’s Friends: Coming home
Eine Sechs-Mann-Combo mit Blechbläsern im Hintergrund versucht, mit viel Lalala-Gesang zu überzeugen. Vielleicht gibt es ein paar Extrapunkte wegen der tragischen Vorgeschichte mit dem verstorbenen eigentlichen Interpreten des Liedes. Fazit: Der Moderator bezeichnet es als Kneipenmusik und mich erinnert es ein wenig an Texas Lightning. - Spanien – Lucía Pérez: Que me quiten lo bailao
Die Spanier beginnen umgehend auf der Bühne zu hüpfen und zu tanzen, die Sängerin trägt einen Netzglitzerrock am pinkfarbenen Kleid. Gibt es nichts Einfallsreicheres als spanischen Tanzgesang? Irgendwie geht es auch ums Tanzen, aber dieses Lied passt besser zur Party im spanischen Strandurlaub als in meine Ohren. Der Titel bedeutet übrigens so viel wie: “Das kann mir keiner mehr nehmen.” Was meint sie damit, den letzten Platz vielleicht? - Ukraine – Mika Newton: Angel
Oh ja, Sandmalerei! Das finde ich klasse. Stört auch nicht, wenn jemand nebenbei singt. Auch fallen die Engelsflügelstummelärmel am Kleid nicht besonders ins Gewicht. Ich jedenfalls habe nicht auf den musikalischen Beitrag geachtet, die sandstreuende Künstlerin fand ich viel beeindruckender. - Serbien – Nina: Caroban
Jetzt geht es zurück in die bunten 60er-Jahre: Sängerin plus drei Begleiterinnen in Minikleidern mit Blümchenbordüren und buntbestrumpften Beinen performen leicht jazzigen Sound vor bunten Kreisen auf der Leinwand. Nicht mein Fall. - Georgien – Eldrine: One More Day
Aber jetzt: Es wird hardrockiger! Etwas in Richtung Lordi oder Teräsbetoni hat mir sowieso noch gefehlt. Sehr schön! Nun, es wird ein Rock-Rap, gesungen von Mann und Frau. Die Sängerin trägt schwarz mit giftgrün, und ich frage mich, warum man ihr vorn auf den Rock ein Sofakissen getackert hat.
Obwohl mir einiges ganz gut gefallen hatte, war ich nach diesen Darbietungen recht unschlüssig, wem ich meine Punkte geben würde, sofern ich welche hätte.
Es folgte die Zwischenunterhaltung. Oh nein, Jan Delay!? Ich habe ernsthaft gefragt, welche Sprache er singt, denn ich habe gar nichts verstanden. abgesehen davon, dass ich diese Art Musik überhaupt nicht mag, macht es der Gesang doppelt so schlimm. Endlich war es vorbei und es folgte die Punkteverteilung.
Da ging es ja ganz schön hin und her, drunter und drüber. Mal der vorn, dann wieder ein ganz anderer. Eben noch auf Platz 8, schon kurze Zeit auf den hintersten Rängen – so ähnlich lief es ab. Natürlich blieb es nicht aus, dass hier und da Nachbarschaftspunkte vergeben wurden, aber es war meinem Eindruck nach nicht mehr so extrem wie in einigen vergangenen Jahren. Gegen Ende wird dann klar, dass Aserbaidschan gewinnen wird. Sei’s ihnen gegönnt, ist ja auch ein nettes Lied. Es stellt sich nur die Frage, wie dieses Land einen derart teuren Wettbewerb finanzieren wird. Wir werden es erfahren. Sehr überraschend landet der italienische Beitrag auf Platz Zwei, damit hätte ich nie gerechnet. Dritter wird der “populäre” Schwede, na, da hat der Titel doch geholfen. Und die Sandmalerin schafft es auf den vierten Platz (wohl eher nicht die Sängerin). Und “unsere” Lena: Platz Zehn – na, immerhin, ist doch in Ordnung.
Samstag, 21. Mai 2011
Umgestylt
Das Gäste-WC hat ein paar neue Farbtupfer erhalten:
Lila und Bleu, passend zur zartheidelbeerjogurtfarbenen Tapete.
Montag, 23. Mai 2011
Mückenstiche
Seit ungefähr einer Woche werde ich von Mücken geplagt. Und das, obwohl im Schlafzimmer eine Mückenlampe steht. Gesehen oder gehört habe ich bisher erstaunlicherweise noch keine Mücke, normalerweise quälen sie einen ja auch mit ihrem Gesumm. Das gemeine an der Sache ist die Lage der Stiche. Bisher war es meistens so, dass sie ein Bein oder einen Arm erwischten, wenn dieser Körperteil einmal nicht bedeckt war. Mich haben sie am gesamten Oberkörper gelöchert, vorne, hinten, an den Seiten. Da sind recht große Quaddeln entstanden, die natürlich auch Juckreiz verursachen. Ich verstehe gar nicht, wie die Biester an diese Stellen gelangen konnten, denn neben dem Schlafshirt liegt da doch zu neunzig Prozent die Bettdecke drüber. Letzte Nacht ist zum Glück Ruhe gewesen, ich habe keinen neuen Stich entdeckt. Zwanzig Stück reichen auch fürs Erste.
Samstag, 28. Mai 2011
Verfilmtes Eis oder geeister Film?
Im April las ich in einem Weblog vom Doktor-Schiwago-Eis (“Jetzt mit Happy End”) und dachte mir, jetzt reicht schon nicht mehr eine normale Bezeichnung wie “Mascarpone-Zitroneneis”, nein, da müssen Filme herhalten (“Vom Winde verweht” gibt es nämlich auch).
Gestern habe ich es tatsächlich gekauft, aber nicht wegen des Titels, sondern wegen des Inhalts. Egal wie es heißt, es schmeckt sehr lecker!
Sonntag, 29. Mai 2011
Herbstgrasmilbe
Keine Stechmücken, keine Wanzen, sondern … die Herbstgrasmilbe! Diese winzigen Biester, auch Erntegrasmilben genannt, haben die wie Mückenstiche aussehenden Quaddeln bei mir hervorgerufen. Dank des Hinweises von Silke bin ich recht schnell zu dieser Erkenntnis gelangt. Kein Wunder, dass ich zum Beispiel an den Beinen nicht befallen war, suchen sie sich doch bevorzugt warme und feuchte Stellen aus, gern auch unter (eng anliegender) Kleidung.
Da ich aber auf Nummer Sicher gehen wollte, machte ich gestern noch einmal den Test (Scherz!). Vielmehr war es so, dass ich nicht damit rechnete, erneut heimgesucht zu werden. Ich arbeitete also ein wenig im Garten und lief auch gern häufiger barfuß über den Rasen. Tja, und heute Morgen konnte ich mir aufgrund der erneuten Bisse sicher sein, dass es sich um diese lästigen Milben handelte. Es juckt wirklich langanhaltend, zum “Glück” befinden sich die am schlimmsten juckenden Stellen an den Oberarmen und nicht am Rücken oder sonstwo.
So, und jetzt wünsche ich mir umso mehr ein wenig Regen, damit diese Plagegeister wieder verschwinden!
Mehr Informationen gibt es unter anderem bei “Mein schöner Garten“, und im Gärtner-Blog berichten auch viele Betroffene von ihren Erfahrungen.
Montag, 30. Mai 2011
Dienstag, 31. Mai 2011
Stuhlkissen, jetzt in Grün
Die Stuhlkissen auf den Küchenstühlen (kleines Foto) waren in die Jahre gekommen und auch nicht mehr besonders hübsch. Kann man das so sagen? Waren sie früher hübsch und jetzt nicht mehr? Das Muster hat sich schließlich nicht verändert, vielleicht waren die Farben ein wenig verblasst. Nun gab es diese Woche zufälligerweise ein Stuhlkissenangebot im benachbarten Supermarkt. Wir hatten Glück und fanden gerade noch vier in Grün, die perfekt zur Wandfarbe passen.
Mittwoch, 1. Juni 2011
Babyflaschenbürste für Weizenbiergläser
Wenn sich die Frau des Hauses in der Babyartikelabteilung des Supermarktes wiederfindet, dann möchte sie mitnichten etwas für ihr eigenes Kleinkind kaufen (es sei denn, es handle sich bei dieser Frau im mittleren Alter um eine italienische Rocksängerin). Auch für die Enkel ist es nicht gedacht, denn solche gibt es in Ermangelung eigener Kinder ebenfalls nicht. Nein, in diesem Falle soll es dem Mann des Hauses oder vielmehr seinen Trinkgefäßen zugutekommen.
Der Mann trinkt im Sommer gern einmal ein Weizenbier, und die hohen Gläser passen nur schlecht in die Spülmaschine – also werden sie immer per Hand gereinigt. Nun begab es sich vor einiger Zeit, dass das Bier plötzlich unschöne Sprudeleigenschaften an den Tag legte. Die Kohlensäure verflüchtigte sich im Nu und das Bier schmeckte schal. Als mögliche Ursache wurden Ablagerungen oder Beschädigungen am Glasboden vermutet. Eine Einweichaktion mit Gebissreiniger brachte Abhilfe sowie die Erkenntnis, dass die Gläser selbst sich in einwandfreiem Zustand befanden.
Um in Zukunft besser gewappnet zu sein, forschte die Frau des Hauses nach, wie andere Menschen mit solchen Schwierigkeiten umgingen. Handarbeit alleine genügte jedenfalls nicht – welche Hand passt schon in ein Weizenbierglas? Auch mit einem handelsüblichen Flaschenreiniger würde nicht das gewünschte Ergebnis erzielt werden, er säubert zwar gut die Wände, aber die Problemzone “Boden” bleibt nahezu unberührt.
In den Tiefen des weltweiten Netzes stieß die Frau schließlich auf einen Erfolg versprechenden Hinweis: Man nehme eine Babyflaschenbürste! Diese besitzt nämlich am unteren Ende einen Schwamm, mit dem man ausgezeichnet den Glasboden abwischen kann. Das ist die Lösung! Lediglich ein kleiner Fehler ist der Frau beim Kauf unterlaufen: Vor lauter Begeisterung ergriff sie die erste rosarote Bürste und unterließ es, nach einer in einem männlichen Babyblau zu schauen …
Sonntag, 5. Juni 2011
Samstag, 11. Juni 2011
Young Lycidas
Meine neue Rose, vor zwei Wochen eingepflanzt, blüht seit einigen Tagen.
Es ist eine englische Rose von David Austin mit dem Namen “Young Lycidas“. Sie hat wunderschöne, große gefüllte Blüten in einem kräftigen Rosarot, auch als Magenta bezeichnet. Leider ist das eine Blütenfarbe, die sich – vor allem bei Sonnenschein – nur schwierig fotografieren lässt, weil sie sehr schnell mehr als grell wirkt. Der Duft ist genauso schön wie Blüten und soll sich im Laufe der Jahre verändern. Das werden aber mit Sicherheit nur die Rosenduftexperten bemerken.
Sonntag, 12. Juni 2011
Erdbeerkuchen für zwei
Am Freitag kam ich beim Einkauf an köstlich aussehenden Erdbeeren vorbei. Ach, warum nicht, so ein paar Erdbeeren zum Eis an Pfingsten wären doch lecker, dachte ich mir. Ich könnte aber auch einen Erdbeerkuchen mit Sahne servieren, war mein nächster Gedanke. Selbst backen wollte ich nicht, also schaute ich ins Regal zu den fertigen Tortenböden. Ein großer ist für zwei Personen eher zu viel, ich tendierte also mehr zu den Torteletts. Doch dann entdeckte ich den perfekten Tortenboden mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern. Daraus bastelte ich ein wunderschönes kleines Erdbeerküchlein:
Und nun die Portion mit Sahne:
Mittwoch, 15. Juni 2011
Blutmond
Heute Abend werden wir mit etwas Glück eine totale Mondfinsternis sehen können, bei der der Mond rötlich-braun am Himmel erscheinen soll. Deshalb wird er in den Medien überall als “Blutmond” bezeichnet. Leider ist es eine ungünstige Jahreszeit, weil es nun gerade im Moment sehr lange hell ist. Außerdem steht der Mond hier in unseren Breiten sehr tief am Horizont. Gestern Abend war er immerhin zwischen elf und halb zwölf doch so hoch am Himmel zu sehen, dass er nicht mehr von den Nachbarhäusern verdeckt wurde. Ich warte mal ab, wie es sich heute entwickelt und werde bei sehenswerten Anblicken Stativ und Kamera auf der Terrasse postieren.
Donnerstag, 16. Juni 2011
Nullmond
Vom “Blutmond” war gestern Abend nichts zu sehen, kein winziges Stückchen. Die Bewölkung war so stark, dass selbst der Vollmond nach Ende der Mondfinsternis nur schwach durchschimmerte. Pech gehabt. Jetzt müssen wir wieder ein paar Jahre warten.
Montag, 20. Juni 2011
Hilfsmittelausstellung
Am Freitag und Samstag fand nach einigen Jahren Pause in der Schule wieder einmal eine Hilfsmittelausstellung statt. Vorgestellt wurden allgemeine und elektronische Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen.
Ich war am Donnerstag schon etwas länger da, weil zwei Aussteller bereits ihr Material gebracht haben, und hatte dann den gesamten Freitag “Dienst”, also von 10 bis 17 Uhr. Anstrengend dabei ist vor allem das lange Stehen, aber ab und zu kann man sich doch einmal setzen. Natürlich hatte ich meine Kamera dabei, um ein paar Fotos zu machen. Dies hier habe ich zur Mittagszeit von der Empore aufgenommen, es war gerade nicht viel los in der Aula:
Dort oben steht übrigens auch eine Orgel:
Und daneben im Regal mit den Notenbüchern hat jemand ein altes Telefon abgestellt:
Mittwoch, 22. Juni 2011
Tootsie
Fast dreißig Jahre alt ist dieser Film, der gestern Abend im Fernsehen lief. Auf ZDFneo, lasen wir in der Fernsehzeitung. Es stellte sich die Frage, ob wir dieses Programm überhaupt empfangen. Eine Suche nach dem Film brachte die Bestätigung, dass dem so ist. Allerdings hat es der Receiver noch als ZDF Dokukanal oder Ähnliches gespeichert, ein dezenter Hinweis darauf, dass die Daten wieder einmal aktualisiert werden sollten.
Wie dem auch sei, wir kamen in den Genuss, diesen Film nach langer Zeit wieder einmal sehen zu können. Ich habe ihn schon oft gesehen, ich müsste jetzt raten, ob es zwanzig- oder dreißigmal war. Hunderte Mal jedenfalls nicht, und trotzdem habe ich das Gefühl, beinahe alles mitsprechen zu können. Wie lautet noch einmal einer der letzten Sätze des Films: “Ich war bei dir als Frau ein besserer Mann, als ich es jemals als Mann bei anderen Frauen war.”?
Dienstag, 28. Juni 2011
Kurznotizen
Die letzte Woche war recht ereignislos, jedenfalls was die Themen betrifft, über die ich hier so schreibe. Am Wochenende war es kühl, ich habe unter anderem ein Beet von Gras und anderem befreit. Am Wochenanfang wurde es richtig warm und noch können wir uns über ein recht kühles Büro freuen, aber morgen soll es sich ja auch draußen wieder abkühlen. Damit liegen drei Abende mit Grillen und auf der Terrasse sitzen hinter uns und die Tendenz scheint in den nächsten Tagen zu kühlen Nächten zu gehen. Auch das ist ganz erfreulich, denn man kann besser schlafen und den Mann freut es durchaus, wenn er den Kaminofen hin und wieder in Betrieb nehmen kann.
Dienstag, 5. Juli 2011
Furchtlos
Vor kurzem stöberte der Kater eine Maus auf, die sich zwischen zwei leeren Blumenkästen versteckt hatte. Als sie herausgekrabbelt war, zeigte sie sich als eine von der Rasse der Furchtlosen. Maus und Kater saßen sich im Garten gegenüber und schauten sich an. Der Kater ist kein großer Fänger, zeigte zwar ein wenig Neugier, aber kein großes Interesse am Fangen des Nagetiers. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Maus wurde noch mutiger und lehnte sich gegen den Kater auf. “Verschwinde und lass mich gefälligst in Frieden!”, scheint sie ihm mit hoch erhobenen Pfoten ins Gesicht zu brüllen. Gehört habe ich nichts, doch es hat gewirkt. Vielleicht hat sie ihn auch verhext, denn der Kater zeigte keine Gegenwehr und die Maus entschwand anschließend unversehrt hinter einem Holzstapel.
Mittwoch, 13. Juli 2011
Füße
Früher musste ich mich nie besonders um meine Füße kümmern. Sie waren eben da, unten, am Ende der Beine, und wurden wie die anderen Körperteile regelmäßig gewaschen und vorne beschnitten. Eine zusätzliche Fußpflege war nicht notwendig, und das soll jetzt nicht bedeuten, dass meine Füße ungepflegt aussahen. Es waren eben natürliche Füße ohne Schminke. Doch das Alter schlägt auch bei den Füßen zu. Schon vor längerer Zeit musste ich feststellen, dass die Füße nicht mehr glatt und zart waren, sondern zunehmend trocken und rau wurden. Nach Creme, Bimsstein, Raspel und Peeling schaffte ich schließlich einen Hornhauthobel an. Damit ließ sich bisher ganz gut leben. Doch nun machte ich kürzlich eine vielversprechende Entdeckung: Hornhaut ablösende Socken. Jedoch habe ich die Anwendung auf den Herbst verschoben, nachdem ich die Beschreibung genau gelesen hatte. Die Haut soll sich nämlich in großen Stücken ablösen und die darunter liegende Hautschicht sei (logisch!) ein wenig empfindlich. Das ist definitiv nichts für die Tage, an denen ich auch einmal barfuß durch den Garten laufen möchte oder etwas offenere Schuhe trage, womöglich noch ohne Strümpfe. Ich werde also erst in einigen Wochen berichten können, ob sich eine derartige Behandlung lohnt.
Montag, 18. Juli 2011
Blitzlicht
Vor einigen Tagen wurde in Hemmingen-Westerfeld auf der B3 ein fest installiertes Geschwindigkeitsmessgerät aufgestellt. Darüber wurde vor längerer Zeit schon einige Male in der Presse berichtet. Angeblich soll dieser Blitzer zur Sicherheit der Fußgänger – vor allem der Schulkinder – beitragen. Er steht nun wenige Meter vor einer Fußgängerampel und ich rätsle jeden Tag auf dem Heimweg, wie dadurch die Fußgänger sicherer die Straße überqueren sollen. Natürlich ist es eine Tatsache, dass die Straße vierspurig ist und dort in der Regel schneller als 50 Stundenkilometer gefahren wird. Zeigt jedoch die Fußgängerampel Grün, dann müssen die Autos dort anhalten und man kann sicher über die Straße gehen (wir wollen jetzt nicht annehmen, dass ein Autofahrer die rote Ampel missachtet). Wer als Fußgänger einfach irgendwo über diese Straße rennt, muss sich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn er sich gefährdet, zumal ja in der anderen Richtung ungeblitzt gerast werden darf. Kann mir also jemand erklären, wie dieses Gerät mehr Sicherheit an der Fußgängerampel bringen soll? Tatsache ist nämlich, dass nun vor dem Blitzer abgebremst wird und man mit 40 bis 50 Stundenkilometern daran vorbeirollt, um gleich nach dem Passieren (und noch vor der Fußgängerampel) wieder Gas zu geben.
Donnerstag, 28. Juli 2011
Vor 10 Jahren: Kellergrube
Heute vor zehn Jahren habe ich eine Kellergrube geschenkt bekommen:
Es war ein Samstag, es war sehr heiß. Und die nachfolgenden Monate wurden sehr anstrengend. Doch es hat sich gelohnt, wir wohnen immer noch in und vor allem auf dieser Grube.
Freitag, 29. Juli 2011
Geburtstagsessen
Gestern Abend waren wir beim Griechen und so sah das Geburtstagsmenü aus:
Die Appetitanreger haben trotz des Schreibfehlers geschmeckt – kein Wunder, das habe ich erst viel später auf der Rechnung entdeckt – und meine Calamari mit einer leichten, zitronigen Knoblauchsoße waren richtig lecker. Denn es handelte sich nicht um die häufig auftretende Variante der Ringe im Backteig, sondern um die kleinen Tintenfischtuben mit nur einer leichten Panierung. Das sah ungefähr so aus wie auf diesem Foto.
Und heute hatten wir verdientermaßen frei nach viel Arbeit in der letzten Zeit. Bei mir dauert die “Hochsaison” noch an, denn vor Schulbeginn muss so viel wie möglich von den Büchern fertig werden. Urlaub gibt es dann wahrscheinlich im September.
Küchenfernsehen, großartig neu
Zu meiner Überraschung habe ich noch ein richtig tolles Geburtstagsgeschenk bekommen: ein neuer Küchenfernseher:
(links oben im kleinen Bild der alte Fernseher)
Ich hatte eigentlich gedacht, mein Geschenk wäre ein Anteil an dem Sat-Receiver, den wir Mitte des Monats spontan gekauft haben. Wir wurden vom alten Gerät praktisch gezwungen, ein neues zu kaufen, weil die Festplatte ihren Dienst verweigerte. Nun ja, der neue Receiver ist HD-tauglich und hat eine 1-Terabyte-Festplatte. Da gibt es so schnell keinen Platzmangel. Aber das alles nur nebenbei, der neue Küchenbildschirm überraschte mich sehr und er ist sehr, sehr schön. Ein wunderbar großes Bild, da kann ich beim Kochen eine Menge sehen.
Montag, 1. August 2011
Kurz in der Stadt
Gestern haben wir einen kleinen Ausflug in die Stadt gemacht. Vor einigen Wochen wurde die neue Fassade des Kröpcke-Centers enthüllt, und darauf wollten wir bei der Gelegenheit einen Blick werfen.
Auf der Rückseite der Baustelle sind mir diese Damen über den Weg gelaufen:
Ich fotografiere sehr gern Schaufensterdekorationen und -puppen und finde dabei gerade die Spiegelungen sehr interessant.
Leider fing es an zu regnen, und das nicht angekündigte Regengebiet hielt sich recht hartnäckig, sodass wir uns eine ganze Weile in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade und unter dem Hauptbahnhof aufhielten. Da ist ja am Sonntag eine Menge los, vor allem Lidl und Rossmann sind gut besucht.
Auf dem Rückweg machten wir noch eine nette Entdeckung in einem Schaufenster. Na, heute mal ein kleiner Käsegeruch gefällig?
Nun ja, ein kleiner Schritt nach links hätte nicht geschadet, dann könnte man “Parma” vollständig lesen. Aber so passiert es eben, wenn ich auf die Schnelle noch ein Foto mache und den Mann nicht zu lange warten lassen will.
Dienstag, 2. August 2011
Palme
Endlich verschönert wieder einmal eine lebende Pflanze unser Badezimmer. Es kann sogar sein, dass wir in diesem Bad noch nie eine echte Pflanze stehen hatten. Früher hatte ich nicht besonders viel Glück mit Palmen, Farnen oder Ähnlichem im Bad. Ich hoffe, es wird dieses Mal besser sein. Erstaunlicherweise werden die Kentia-Palmen als recht anspruchslos beschrieben, sie gedeihen auch in nicht ganz so hellen Ecken und wachsen dann nur etwas langsamer.
Sonntag, 7. August 2011
Bauerndorf in der Stadt
Entgegen des angekündigten schlechten Wetters war es heute nahezu unverschämt sonnig und warm. Also entschlossen wir uns zu einem kleinen Ausflug. Ich schlug den Stadtteil Groß-Buchholz vor, denn vor einiger Zeit hatte ich entdeckt, dass es dort teilweise noch recht dörflich aussieht. Das Ziel war der Kapellenbrink, und tatsächlich stehen dort einige schöne, alte Bauernhöfe, zum Teil wunderbar restauriert. An vielen Häusern hängen Tafeln mit Informationen zu den ehemaligen Höfen.
Von diesem alten Dorfkern aus erreicht man in kurzer Zeit den nördlich vorbeifließenden Mittellandkanal und hat von dort aus einen schönen Blick auf die Buchholzer Windmühle.
In der Neuen Presse schrieb über den Stadtteil: Wie ein Hauptgewinn in der Lotterie
Und wer noch mehr von Hannovers Stadtteilen lesen und sehen möchte, schaue einfach hier hinein: 50 Stadtteile auf einen Blick
Fruchtige Torte
Gestern bekam ich beim Einkaufen plötzlich Lust auf Heidelbeeren. In einem Kuchen. Als zweite Zutat fiel mir Mascarpone ein. Also kaufte ich beides ein – und hatte anschließend das Problem, ein passendes Backrezept zu finden, das nicht allzu aufwändig war. Ich backe nur selten und deshalb konnte ich auch nicht selbst ein Rezept aus dem Ärmel schütteln. Schließlich fand ich doch verschiedene Anregungen, die ich zu dieser sehr leckeren Torte kombinierte:
Drei Viertel habe ich eingefroren, wir haben also für kommende Wochenenden noch einen köstlichen Vorrat.
Ach ja, Rezept folgt in Kürze … also in ein paar Tagen …
Da ist sie endlich: Heidelbeertorte
Freitag, 12. August 2011
Gäste-WC-Dekoration
Zwei Mitbringsel in diesem Jahr veranlassten mich zu einer kleinen Umgestaltung im Gäste-WC. Die Wände hatte ich schon vor einiger Zeit heidelbeerjoghurtfarben gestrichen. Dazu kamen jetzt die neuen Dekoartikel, ergänzt durch ein paar Lavendel-Kleinigkeiten, die ich per Zufall im dänischen Laden entdeckt hatte. Nun passte aber das große Bild nicht mehr in das Farbkonzept.
Dieses Poster, vor vielen Jahren beim Möbelschweden gekauft, hing sogar schon an meinem Arbeitsplatz in Frankfurt. Dann zog es ins heimische Büro nach Hannover um und landete im Jahr 2002 schließlich im Gäste-WC unseres Hauses.
Nun aber musste ein neues Bild her. Da ich mittlerweile über ein umfangreiches Fotoarchiv verfüge, war es mein Ehrgeiz, eine Collage aus eigenen Fotos zu basteln. Bilder kaufen kann schließlich jeder. Ideal wäre es gewesen, wenn ich irgendwann einmal ein Lavendelfeld in der Provence fotografiert hätte, aber das war leider nicht der Fall. Also kombinierte ich eine unechte Lavendelpflanze mit allerlei Badezimmerutensilien, und was farblich nicht passte, habe ich passend eingefärbt. So sieht das Ergebnis aus:
Und hier noch einmal die Collage pur:
Mittwoch, 17. August 2011
Heiße Lüft
Gerade begegnete mir auf einer Internetseite mit Kochrezepten dieses Werbebanner (hier ein Ausschnitt):
Da musste ich doch mehrmals hinschauen. Lüftschlösser? Ich kenne nur Luftschlösser. Ich wartete auf die Auflösung und eine Erklärung für diesen Schreibfehler, aber es kam nichts. Ich war enttäuscht. Und gleichzeitig entsetzt darüber, wie ein solcher Fehler durchgehen kann. Oder steht doch eine Absicht hinter den zwei Pünktchen auf dem “u”? Wenn ja, dann komme ich absolut nicht dahinter. Und damit keiner denkt, ich hätte die Pünktchen darauf gesetzt, kann man sich beim Original selbst ein Bild machen.
Donnerstag, 18. August 2011
Stau-Umfahr-Trick
In Niedersachsen hat heute die Schule wieder begonnen. Und somit sind die Straßen wieder voll. Leider trifft es alle, die von Hemmingen nach Hannover fahren wollen, im Moment besonders hart. Eine wichtige Verbindung, die Brückstraße nach Döhren, wir saniert und ist daher gesperrt. Die Straßenerneuerung war längst überfällig und so sind wir natürlich froh, dass dies endlich in Angriff genommen wird. Aber leider quält sich nun der gesamte Verkehr über die B3 durch Hemmingen. Wer in Richtung Stadtzentrum fahren muss, hat so gut wie keine Alternativen, wenn er nicht riesige Umwege in Kauf nehmen will. Ich habe das Glück, im Osten der Stadt zu arbeiten. Also werde ich mich in den nächsten Wochen von Hemmingen-Dorf über die Wilkenburger Straße nach Wülfel und Mittelfeld schlängeln, um anschließend entweder weiter über Bemerode oder den Messeschnellweg zu fahren. Es dauert natürlich ein wenig länger als der übliche Weg, aber es geht garantiert schneller als in dem elenden B3-Stau zu stehen. Und entspannender ist es allemal.
Mein bester Trick ist jedoch die Überlistung der langen Abbiegerschlange an der Einmündung Hildesheimer Straße: Ich fahre geradeaus, umkurve einmal den Baumarkt links und lande ohne Ampel und Warterei auf der Hildesheimer Straße.
Samstag, 20. August 2011
Gemüseernte
Ein Großteil der Tomaten wird jetzt reif, und im Moment haben wir einen reichlichen Vorrat. Gespannt war ich auf die riesigen Ochsenherztomaten, die als die ideale Sorte für Caprese, die Tomaten-Mozzarella-Basilikum-Vorspeise, beschrieben werden.
Tatsächlich schmecken sie sehr gut und da ich diese Kombination liebe, nehme ich mir auch zum Mittagessen ab und zu etwas davon mit.
Die Sorte hatte ich allerdings eher zufällig und wegen des außergewöhnlichen Namens ausgewählt, ohne Näheres darüber zu wissen. Übrigens klingen sie auf Italienisch oder Französisch noch viel schöner: “cuore di bue” oder “cœur de bœuf”.
Nach den Tomaten habe ich dann noch ein Schüssel Chilischoten geerntet. Im letzten Jahr hatten wir eine Pflanze mit sehr großen, mittelscharfen Früchten, diese kleinen hier sind wesentlich schärfer. Ich werde sie wohl wieder entkernen und dann einfrieren, dann haben wir sie immer “frisch” griffbereit. Das Trocknen an der Luft wage ich nicht, denn ich habe Angst, dass sie unter Umständen verschimmeln.
Dienstag, 30. August 2011
Kellerofen
Der Mann des Hauses hat sich einen Wunsch erfüllt und kürzlich einen kleinen Kaminofen für den Keller gekauft. Heute war der Schornsteinfeger mit zwei Mitarbeitern da und hat die Öffnung im Schornstein gebohrt. Nun kann das Öfchen den Bürokeller und bei geöffneter Tür auch den Werkstattkeller erwärmen.
Samstag, 3. September 2011
Tag der offenen Tür
Heute fand an meiner Arbeitsstelle ein Tag der offenen Tür statt. Das Wetter war jedenfalls ausgezeichnet, beinahe schon zu heiß. Allein Uhrzeit und Dauer schienen nicht ganz glücklich gewählt worden zu sein, viele Leute haben an einem Samstag zwischen 10 und 14 Uhr doch anderes zu tun. Normalerweise hätte ich mich in dieser Zeit der Hausreinigung gewidmet, doch aufgrund der Hitze fiel sie heute ganz aus.
Sonntag, 4. September 2011
Bei den Straßenbahnen
Der Entdeckertag in der Region Hannover ist eine feine Sache, man kommt doch immer wieder einmal an bislang unbekannte Orte oder kann etwas besichtigen, das sonst nicht zugänglich ist. Im Programm dieses Jahres hatte ich allerdings auf Anhieb nichts entdecken können, was mich besonders gereizt hätte. Aber wir fanden doch noch etwas, das interessant klang: das hannoversche Straßenbahn-Museum in Sehnde. Die Webcams zeigten, dass dort um die Mittagszeit nicht viel los war. Und auch am frühen Nachmittag, als wir dort ankamen, drängten sich dort keine Menschenmassen, was sehr angenehm war. Sehenswert ist das Museum auf jeden Fall und man kann dort sogar mit einigen alten Straßenbahnen auf der Rundschleife fahren.
Auf dem Gelände in Wehmingen befand sich übrigens ursprünglich ein Kalibergwerk, während des Zweiten Weltkrieges war eine Munitionsfabrik dort untergebracht.
Es steht dort eine Vielzahl von meist mehrstöckigen Gebäuden, die zum größten Teil einen ziemlich baufälligen Eindruck machen. In einigen sind auch noch Straßenbahnen untergestellt. Dies kann man allerdings nur im Vorbeifahren sehen, zu Fuß ist der Bereich nicht zugänglich.
Hier die Website des Museums: Hannoversches Straßenbahn-Museum
Montag, 5. September 2011
Zehn Jahre
An einem Mittwoch vor zehn Jahren wurde unser Häuschen aufgebaut. Ich konnte das Ganze leider nicht mitverfolgen, da ich gerade eine neue Stelle angetreten hatte und natürlich keinen Urlaub bekam.
Hier sind die Fotos: Hausaufbau
Freitag, 9. September 2011
Endlich Urlaub
Urlaub! Ganze zwei Wochen. Gigantisch. In diesem Jahr hatte ich noch keine Woche am Stück frei, nur hier und da fünf Tage verteilt. Ich weiß jetzt schon, dass diese beiden Wochen sehr schnell vorbei sein werden. Nein, sie haben ja noch nicht einmal angefangen, also dauert es noch ewig, bis die Arbeit mich wieder ruft. Vielleicht haben wir in den nächsten vierzehn Tagen angenehmes, sonniges Herbstwetter. Dann mache ich ein paar schöne Fotos. Versprochen.
Katze mit Schnupfen: nicht schön
Seit dem Frühjahr letzten Jahres hat unsere 15-jährige Katzenoma Lizzy immer wieder einmal mit Erkältungen zu tun. Dieses Mal war es besonders schlimm und die Nase fing richtig an zu laufen. Eine Katze mit laufender Nase ist – wie man sich vorstellen kann – nicht gerade erfreulich. Einerseits, wenn man das Wohlbefinden des Tieres betrachtet und andererseits, wenn man die dabei entstehenden Flecken anschaut. Ich versuchte es einige Zeit mit Hausmitteln, die auch vom Tierarzt empfohlen werden, aber es brachte keinen Erfolg. Also habe ich schließlich am Montag mit der Katze die Ärztin aufgesucht. Diese war sogleich überbesorgt, denn obwohl Lizzy die ganze Zeit gut gefressen hatte, sobald die Nase einigermaßen frei war, sah sie sehr dünn aus. Ein Nierenproblem könne es neben der Erkältung sei, mutmaßte die Tierärztin. Die Katzendame bekam also ein Antibiotikum und ein homöopathisches Mittel für die Nieren, und wir wurden mit der Auflage entlassen, am heutigen Freitag über den aktuellen Stand zu berichten. Meine bisherige unterstützende Behandlung mit ASS-Pulver und Schüsslersalzen wurde übrigens als gut und weiterhin empfehlenswert beurteilt.
Zu Hause angekommen, stellte sich noch am selben Abend eine spürbare Besserung ein, und so konnte ich heute berichten, dass die Nase nicht mehr lief und das aktuelle Gewicht bei 3 Kilogramm liegt (am Montag waren es bestimmt noch 200 bis 300 Gramm weniger).
Jetzt hoffen wir, dass die Genesung noch weiter fortschreitet und die Omi noch lange gesund bleibt. Die am Montag geäußerte Prognose der Tierärztin, man müsse die Katze von ihrem Leiden erlösen, war vielleicht ein bisschen übertrieben oder voreilig. Abwarten, ob die Behandlung wirkt, ist da erst einmal angesagt, bevor man an das Schlimmste denkt.
Der Teppichboden hat es übrigens dank meines genialen Dampfbesens auch gut überstanden, aber das ist bei einem zehn Jahre alten Bodenbelag sowieso nur Nebensache.
Freitag, 16. September 2011
Im Wald
Die erste Urlaubswoche ist schon beinahe vorüber, und ich war leider aufgrund einer kleinen Unpässlichkeit ein wenig an das Haus gebunden. Nichts Ernsthaftes, aber auch nicht so, dass ich längere Zeit irgendwo unterwegs sein konnte.
Heute ging es wieder besser und wir haben einen kleinen Waldspaziergang unternommen.
Dies sind Bilder aus dem Wald, woher möglicherweise das diesjährige Holz kommen wird. Einzelheiten sind aber noch nicht geklärt und der Förster kann auch erst nach den Herbstferien Genaueres sagen.
Sonntag, 18. September 2011
Sonntag auf der Lister Meile
Heute fand ein verkaufsoffener Sonntag auf der Lister Meile statt. Da mir immer noch nicht nach wirklich großen Ausflügen war, machten wir also einen kleinen Abstecher in die Stadt.
Ich hätte mir gern etwas Schönes gekauft, aber ich habe nichts entdeckt, was ich gerne haben wollte. Muss ja auch nicht sein, abwechslungsreich war es allemal.
Montag, 19. September 2011
Katzenminze
Heute habe ich ein klein wenig im Garten gearbeitet, nur hier und da einiges entfernt, was dort eigentlich nicht wachsen soll. Somit hatte ich offensichtlich die Katzenminze wieder so weit freigelegt, dass sie die Katzen anlockte. Vor allem die Herren Kater waren interessiert:
Dienstag, 20. September 2011
Jalousiendusche
Jalousien sind an einigen Fenstern durchaus praktisch und dekorativ. Leider aber stellt die Reinigung dieser Fensterbehänge immer wieder eine Herausforderung dar. Ich habe jedenfalls keine Lust, stundenlang Lamelle für Lamelle abzuwischen. Ein vor Jahren gekaufter Jalousienreiniger, mit dem man immer zwei oder drei Lamellen gleichzeitig abwischen kann, stellte sich als untauglich heraus. Zum einen sind die senkrechten Aufhängefäden im Weg, und wenn ich bei jeder Reihe mehrmals ansetzen muss, ist auch sehr mühsam. Bei Holzjalousien ist das vielleicht noch einigermaßen machbar, aber Alujalousien sind zudem extrem biegsam, sodass man eher mit Samthandschuhen daran gehen sollte.
Schon früher habe ich Jalousien daher in der Badewanne abgeduscht, aber ab einer gewissen Breite geht das auch nicht mehr gut. Außerdem ist die Reinigung nicht so effektiv, wenn die Jalousien zusammengezogen sind.
Vor ein paar Jahren kam ich zunächst auf die Idee, die Jalousien im ausgezogenen Zustand auf den Rasen zu legen. Das hat gut funktioniert, und damit die Reinigung – und vor allem das Trocknen – noch besser klappt, haben wir die Methode perfektioniert und reinigen jetzt an der Leiter hängend. Abgebraust wird mit dem Gartenschlauch, notfalls noch etwas nachgewischt, und dann trocknen Sonne und Luft die Fensterdekoration.
Das wäre vielleicht eine Idee für ein neues Geschäftsmodell, oder nicht? Vor allem Mieter ohne Badewanne und Garten (aber natürlich mit Jalousien) könnten sich darüber doch bestimmt freuen. Wie viel Zeit man damit sparen kann!
Geschäftsidee hin oder her, in unserem Garten sah es heute jedenfalls so aus:
Mittwoch, 21. September 2011
Spinne
Zurzeit muss man sich ja überall vor Spinnenweben und Netzen in Acht nehmen. Auch bei uns wohnen rund ums Haus und im Garten viele Spinnen, dies hier zum Beispiel hat ihre Falle an einem Fenster aufgebaut:
Freitag, 23. September 2011
Lüneburg
Gestern haben wir endlich einen kleinen Ausflug gemacht: es ging in das 150 Kilometer entfernte Lüneburg. Das Wetter war passend, angenehm warm, nur hier und da ein paar Wolken.
Die historische Altstadt ist wirklich sehenswert mit den schönen, alten Häusern. Hier sind ein paar Eindrücke:
Zum Essen konnten wir sogar draußen sitzen. Wir hatten ein italienisches Restaurant am Platz “Am Sande” gewählt. Für den Mann gab es eines seiner Lieblingsgerichte, Spaghetti Bolognese, und ich entschied mich für einen mediterranen Flammkuchen.
Trotz der vielen schönen Geschäfte haben wir gar nichts gekauft, sondern sind einfach nur durch die Straßen spaziert. Es war eine Menge los, obwohl es sich um einen ganz normalen Werktag und keine Ferienzeit handelte.
Schön war’s und das Städtchen ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Sonntag, 25. September 2011
Kurz vor Saisonende
Irgendwie hat es sich in diesem Jahr noch nicht ergeben, dass wir uns mit den Fahrrädern auf eine kleine Tour begeben haben. Es ist ja auch immer im und um das Haus genug zu tun, das Wetter muss passen, und ich muss mich vor allem dazu aufraffen können.
Aber heute machten wir eine kurze Fahrt übers Land: durch das Bürgerholz, nach Ihme-Roloven, weiter nach Ronnenberg, dann an der B217 entlang nach Wettbergen und zurück nach Hemmingen. Das ergab 12 Kilometer und war genug für ungeübte Beine und einen nicht abgehärteten Hintern.
Unterwegs kamen wir an einem Maislabyrinth vorbei und an langen Salatreihen:
Garten zu Herbstbeginn
Nach unserer Fahrradtour fiel mir ein, dass ich unseren Garten schon lange nicht mehr fotografiert habe. Sozusagen als Bestandsaufnahme, damit ich zum Beispiel im nächsten Jahr noch weiß, wie groß die Engelstrompete geworden war.
Hier ist also der hintere Garten mit Blick nach Westen:
Und hier die andere Richtung:
Und zuletzt der Vorgarten mit der schönen Kastanie:
Dienstag, 27. September 2011
Ungewohnt anstrengend
Den gestrigen ersten Arbeitstag empfand ich als ungewohnt anstrengend. Ich vermute, das liegt an dem anderen Rhythmus, den ich während des Urlaubs hatte. Sehr lange aufbleiben, lange schlafen … da muss sich der Körper erst einmal wieder daran gewöhnen, dass jetzt wieder ein anderer Wind weht. Heute bemerkte ich allerdings einen deutlichen Unterschied und ich fühlte mich richtig ausgeruht und erholt.
Freitag, 30. September 2011
Alle neun Jahre Wolle
Vor genau neun Jahren, am 30 September 2002, kaufte ich Wolle für einen Pullover. Es war der letzte Urlaubstag, bevor ich meine jetzige Arbeitsstelle antrat. Ich war ein wenig aufgeregt, und fuhr, um mich abzulenken, ins Leine-Center nach Laatzen. Dort kaufte ich diese Wolle. Es entstand jedoch zunächst kein Pullover, sondern lediglich ein so genanntes Woll-UFO. Dieses angefangene Teil liegt immer noch im Schrank und harrt seiner Vollendung. Jetzt weckte das Angebot eines Discounters erneut meine Stricklust. Seit gestern wurde dort unter anderem Pomponwolle für Schals angeboten, und die wollte ich unbedingt haben. In der hiesigen Filiale stand ich gestern enttäuscht vor dem leeren Regal. Kurz entschlossen machte ich heute auf dem Heimweg an einer anderen Filiale halt, jedoch ohne große Hoffnung, dort noch etwas vorzufinden. Aber ich hatte Glück, alle Farben der Schalwolle waren noch vorhanden. Lediglich die Stricknadeln in der passenden Stärke gab es nicht. Und mir fällt spontan kein Laden ein, der auf einem meiner üblichen Wege liegt und Stricknadeln führt. Da werde ich wohl extra deswegen in die Stadt fahren müssen.
Und wenn ich den Schal erfolgreich beendet habe, schaffe ich es vielleicht sogar in diesem Herbst und Winter, das UFO in einen fertigen Pullover zu verwandeln.
Sonntag, 2. Oktober 2011
Sonnentag in der Stadt
“Oh, heute ist verkaufsoffener Sonntag in der Stadt!”, stellte ich fest, als ich vor dem Frühstück eine Runde im Internet surfte. “Wollen wir da hinfahren?” Wir wollten, und das war eine gute Gelegenheit, die fehlende Stricknadel zu besorgen. Gekauft haben wir sonst nichts, mir wäre auch gar nichts eingefallen, was ich unbedingt bräuchte. Zwar suche ich noch nach einem Einkaufskorb, aber solche Autokörbe aus Weide findet man gar nicht mehr in Kaufhäusern. Demnächst findet der Pöttemarkt statt, vielleicht habe ich da mehr Glück.
So nutzten wir diesen schönen, warmen, sonnigen Sonntag zu einem Stadtspaziergang. Raus aus den Einkaufsstraßen zum Leineufer, wo ich ein paar neue Nana-Fotos machte, und dann in die Altstadt.
Beim Eiscafé in der Kramerstraße wurde gerade ein Tisch draußen frei, und so konnten wir uns am vermutlich letzten richtig warmen Tag in diesem Jahr einen Eisbecher gönnen. Bei der Gelegenheit gab es auch noch ein kleines Fremdschäm-Erlebnis: Am Nebentisch nahm kurz nach uns ein älteres Paar Platz, wie ich aus dem Augenwinkel bemerkte. Einige Zeit später sagte der Mann zur Frau: “Also jetzt sitzen wir schon zehn oder fünfzehn Minuten hier und kein Mensch lässt sich blicken!” Nur wenige Augenblicke später erschien die Bedienung, und die erste Bemerkung des Herren war: “Italien ist auch bald pleite.” Fragezeichen bei mir, aber offensichtlich auch bei der Bedienung, denn der Herr wiederholte: “Italien wird bald pleite sein. Wollen sie kein Geld von uns Deutschen?” Oh weh, wie würde das Gespräch wohl weitergehen, schoss es mir für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf. Und schon hörte ich den Kellner distanziert-höflich entgegnen: “Tut mir leid, dazu kann ich gar nichts sagen, ich selbst bin Brasilianer.” Innerliches Grinsen bei mir. Der Herr, mit seiner Provokation nicht zum Zuge gekommen, orderte mit Nachdruck: “Wir hätten gern ein Eis!” Nachdem die Bestellung aufgenommen und die Bedienung wieder verschwunden war, grummelte er noch vor sich hin: “Das musste doch mal gesagt werden … so kann das ja nichts werden, bei DER Einstellung …” Was seine Frau darauf antwortete, konnte ich leider nicht hören.
Sonntag, 9. Oktober 2011
Herrenhausen
Heute Nachmittag haben wir einen kleinen Ausflug nach Herrenhausen gemacht. Dort kann man von einer Aussichtsplattform auf dem Info-Pavillon einen Blick auf die Baustelle werfen. Viel ist im Moment noch nicht zu sehen, liegt doch gerade einmal die Decke auf den Kellergeschossen.
Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch den Großen Garten und danach noch einen Abstecher in den Berggarten, denn die Eintrittskarte gilt für beide Gelände.
Im Großen Garten gibt es zu dieser Jahreszeit kaum noch blühende Pflanzen, aber die Fontäne ist noch in Betrieb.
Der Berggarten hingegen ist ein Paradies für Pflanzenliebhaber, dort kann man unendlich viele verschiedene und teilweise auch sehr ungewöhnliche Gewächse entdecken. Alle Pflanzen sind beschildert, sodass man auch gleich weiß, wovor man steht. Wie zum Beispiel dieser Blaugurkenbaum aus China:
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Ich werde keine berühmte Schriftstellerin
Ende letzter Woche fand ich eine durchaus ernst gemeinte Anfrage einen Verlages in meinem E-Mail-Postfach. Man habe bei Recherchen im Internet meine Glosse “Männer im Supermarkt” entdeckt und mein Schreibstil habe Gefallen gefunden. Ob ich wohl Interesse hätte, zwei Bücher zu schreiben? Zitat: “Wir planen zwei Bücher (à 160 Seiten), die klischeehafte Situationen zwischen Mann und Frau behandeln, indem sie diese in einem witzigen, glossenartigen Stil beschreiben.”
Interesse hätte ich schon, aber ich zweifelte ein wenig, ob ich das auch konnte. In letzter Zeit waren mir keine solch netten Texte mehr eingefallen wie die Supermarktgeschichte oder etwa die Zulassungsstelle und Silvester, die meine Favoriten sind. Absagen wollte ich aber auch nicht sofort, also bat ich um einige weitere Informationen, wie zum Beispiel den Zeitrahmen. Es ist schließlich nicht zu vernachlässigen, dass ich einer Vollzeitbeschäftigung nachgehe, mich nebenbei noch um Einkäufe und Haushalt kümmere und vielleicht gelegentlich etwas ausspannen will.
Gestern erhielt ich weitergehende Informationen und es hieß unter anderem, der Abgabetermin sei Ende November/Anfang Dezember. Das könne wohl eng werden neben der Berufstätigkeit, aber falls doch noch Interesse bestünde, könne ich gern einen Probetext zum Thema “Er hört nie zu” schreiben. Spaßeshalber versuchte ich mich an dem Thema, aber ich stellte schnell fest, dass mir der persönliche Bezug fehlte. In allen meinen Glossen stecken mindestens Spuren von eigenen Erlebnissen, die ich aber dann durchaus fantasievoll ausschmücken kann. Aber zu Männern, die nie zuhören, habe ich gerade keinen direkten Bezug und es fällt mir schwer, darüber zu schreiben. Und angesichts der Tatsache, dass ungefähr 300 Buchseiten gefüllt werden sollen (im Vergleich dazu würden meine über die Jahre geschriebenen Texte gerade mal ein 100-seitiges Taschenbuch ergeben), sagte ich heute ab. So wird es erst einmal nicht mit der schriftstellerischen Karriere. Aber ich bedaure es nicht, denn so kann ich nach der Arbeit guten Gewissens die Füße hochlegen und die von anderen Leuten geschriebenen Texte lesen.
Freitag, 14. Oktober 2011
Vorstellungsvermögen gefragt
Kürzlich hatten wir den Weihnachtskatalog eines Designversandhauses im Briefkasten. Viele dekorative Dinge gab es da zu Bestaunen und bei diesem mussten wir sehr schmunzeln:
Eine puristische Krippe:
Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt! Übrigens, man staune (oder vielleicht auch nicht): Der Künstler hat für dieses Werk einen Designpreis erhalten. Also mir gefällt ja das Schaf am besten …
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Älterwerden
Normalerweise habe ich keine Angst vor dem Älterwerden und habe sowieso vor, bei bester Gesundheit hundert Jahre alt zu werden. Knapp die Hälfte des Lebens läge also noch vor mir, man stelle sich das einmal vor.
Doch dann tauchen im Familienkreis Krankheiten oder Todesfälle auf und dann fürchte ich mich manchmal ein wenig vor den kommenden Jahren. Dann ist es vielleicht gut zu wissen, dass man eben nicht weiß, was noch kommen wird.
Sonntag, 30. Oktober 2011
Baustellen über Baustellen
Ich kröne dieses Jahr zum Baustellenjahr für meinen Arbeitsweg. Angefangen hat es bereits im Frühjahr mit der Sperrung der beiden direkten Zufahrtsstraßen auf dem letzten Stück zwischen Schnellweg und meiner Arbeitsstelle. Dort entsteht das neue Wohngebiet Büntekamp, und dafür mussten Versorgungsleitungen gelegt werden. Zum Leidwesen aller betroffenen Autofahrer wurde die Straßensperrung mehrmals verlängert, und erst seit kurzem ist die Strecke wieder befahrbar.
Im Juli, zu Beginn der Sommerferien, begann die zugegebenermaßen heiß ersehnte Sanierung der Brückstraße, der Verbindung zwischen Hemmingen und Hannover-Döhren. Bis Ende September sollte die Straße gesperrt sein, und das würde nach der ruhigeren Ferienzeit endlos lange Staus auf der B3 durch Hemmingen bedeuten. Ich hatte ein klein wenig Glück, weil ich nach Kirchrode fahren muss, und wich auf die Wilkenburger Straße aus. Immer neue Schleichwege suchte ich mir wie zum Beispiel ganz genial hinten um den Baumarkt herumfahren, um lange Wartezeiten an den Ampeln zu vermeiden. Ende September nahte und wir mussten leider in der Zeitung lesen, dass der Bau aufgrund des nicht so stabil wie angenommenen Untergrunds länger dauern würde. Ende Oktober war nun angesagt. Na ja, immerhin lagen da noch einmal zwei Wochen Herbstferien dazwischen. Dann erfolgte eine erneute Aktualisierung: 11. November. Oh nein, nicht noch länger diese elende Stauerei! Des Weiteren kam nun der Bau einer Vollampel an der Straße zwischen unserem Kreisel und der B3 hinzu. Immerhin sollte dies innerhalb der Herbstferien erledigt werden. Durch die Baustelle konnte nun immer nur jeweils eine von drei Richtungen fahren, und wieder entstanden lange Autoschlangen. Und natürlich lief auch dies nicht reibungslos ab: Beim Aufgraben stellte man fest, dass die Leitungen nicht so verliefen wie in den Plänen eingezeichnet, was zur Folge hat, dass die Bauarbeiten noch bis Ende dieser Woche andauern werden. Mit Freude las ich daher gestern in der Zeitung von der baldigen Fertigstellung der Brückstraße. Am Donnerstag soll sie endlich wieder befahrbar sein. Hurra, es geht aufwärts – oder besser gesagt vorwärts.
Montag, 31. Oktober 2011
Novemberanfragen und Vampire
Ich stelle bei den Suchanfragen schon wieder fest, dass der November vor der Tür steht. Wie in jedem Jahr treffen gehäuft Leute auf mein Tagebuch, die nach “Matten meeren” in dieser oder ähnlicher Schreibweise gesucht haben. Aktuell landet schon ein Viertel aller Besucher aus diesem Grund auf meinen Seiten. Am 10. und 11. November ist es soweit, dann werden die singenden Kinder vermutlich wieder an der Haustür klingeln. Von den zu Halloween umherziehenden Gruppen sind wir bisher verschont geblieben, im letzten Jahr war bei uns keiner unterwegs. Möge es auch in diesem Jahr so sein, wir haben jedenfalls nichts zu verteilen.
Passend zu Halloween (weil’s da ja unter anderem Vampire gibt) fällt mir gerade Folgendes aus der Werbung ein: “Spucken Sie auch Blut beim Zähneputzen?” – “Dann sind Sie ein Vampir! Jetzt neu speziell für Sie: die neue Vampirodontax, damit die Hauerchen auch morgen noch schön spitz sind!”
(Nur die Eingangsfrage stammt tatsächlich aus der Werbung, der Rest ist passend dazugedichtet.)
Montag, 7. November 2011
Verhörer aus der Jugend
Als ich am Wochenende den Stecker des Mixers aus der Steckdose zog, fiel mir ein besonderer Stecker aus meiner Jugend ein: der Schokostecker. Ich stellte nie in Frage, ob dies tatsächlich die offizielle Bezeichnung war, denn schließlich gab es ja auch einen Bananenstecker. Die Sache mit dem vermeintlich süßen Stecker klärte sich relativ schnell auf, ein anderes Relikt blieb mir jedoch viel länger erhalten: der Bautenzug. Auch hier wurde meine Vorstellung von der Schreibweise durch eine vielleicht etwas undeutliche, vor allem aber eingedeutsche Aussprache geprägt. Aufgrund meiner Schreibweise hatte ich jedenfalls eine genaue Vorstellung von dem Gerät. Es handelte sich um diese Seil-Rollen-Konstruktion, mit der man Lasten an der Fassade eines Gebäudes wahlweise hochziehen oder herunterlassen konnte. Später lernte ich zwar, dass ein Bautenzug damit gar nichts zu tun hatte, aber geschrieben habe ich ihn nach wie vor noch auf diese Weise. Sehr lange sogar. Man lernt also durchaus noch im höheren Alter dazu.
Donnerstag, 10. November 2011
Äpp
Ich habe jetzt auch eine – Achtung! – Äpp auf meinem Händi. Ach nein, mein zwei Jahre altes Nokia ist ja nur ein normales Mobiltelefon und da heißt es schlicht und ergreifend “Anwendung”. Also zur Anwendung: Gestern habe ich mir aus Spaß einen Einkaufszettel für den großen Supermarkt nebenan gespeichert. Das war eine nette Erfahrung, Angebote im Internet auszuwählen und dann diesen Einkaufszettel (natürlich erst nach Registrierung und Herunterladen der Anwendung) aufs Telefon schicken lassen. Nach dem Einkauf musste ich erst einmal den Akku wieder aufladen, weil die Kapazität nach dieser Aktion deutlich nachgelassen hatte. Regelmäßig werde ich diesen Einkaufszettel bestimmt nicht nutzen, aber hin und wieder vielleicht schon.
Samstag, 12. November 2011
Fuß-Experiment
Im Juli schrieb ich über meine alternden Füße, den damit zusammenhängenden Pflegeaufwand und die Hornhaut ablösenden Socken. Nachdem nun die passende Zeit gekommen war, startete ich heute das Experiment. Da die Wirkung erst ein bis zwei Wochen nach der Behandlung einsetzen soll, werde ich also Ende des Monats über meine Erfahrungen berichten.
Montag, 14. November 2011
Eingepackt für den Winter
Gestern haben wir alle frostempfindlichen Pflanzen in den Keller geräumt und draußen einige eingepackt. Da die Buchsbaumpyramide vor der Haustür den letzten Winter nicht überlebt hat, habe ich die neue dekorativ verpackt. Eigentlich soll Buchs auch im Kübel recht kälteunempfindlich sein, andererseits habe ich ein Video einer Gartenzeitschrift gefunden, das das Verpacken für den Winter zeigt.
Die Winteraktion kam gerade noch rechtzeitig, denn heute Morgen hatten wir minus 5 Grad und alles war leicht gefroren, wie man auf dem Foto rechts unten sieht.
Dienstag, 29. November 2011
Die Fußhäutung
Im Sommer entdeckte ich beim Bestellen in meiner Online-Apotheke ein interessantes Produkt: Hornhaut ablösende Socken (Footner Exfoliating Socks). Da meine Füße mit zunehmendem Alter vermehrter Pflege bedurften und sich die Hornhaut unerfreulich verstärkte, dachte ich mir, dies könnte eine gute Alternative zur manuellen Behandlung sein. Nachdem ich das Produkt endlich in den Händen und die Anleitung genauestens studiert hatte, verschob ich jedoch die Anwendung auf den Herbst. Die Haut sollte sich nämlich in großen Stücken ablösen und die darunter liegende, “neue” Hautschicht sei (logisch!) ein wenig empfindlich. Das war definitiv nichts für Tage, an denen ich barfuß durch den Garten laufen oder etwas offenere Schuhe tragen wollte. Außerdem sollte sich der Ablöseprozess über ein bis zwei Wochen hinziehen.
Dann war der Herbst gekommen und am Samstag, dem 12. November, startete ich das Experiment.
Söckchen auspacken, Schere bereitlegen, normale Socken in Griffweite, Füße waschen, ein letzter Blick in die Anleitung – ich fühlte mich gut vorbereitet.
Die mit dem Zaubergel gefüllten Plastiksöckchen werden am oberen Rand aufgeschnitten. Sogleich kommt man in den Genuss des stechenden Geruchs, den das Gel verbreitet. Das riecht ganz und gar nicht gesund. Am oberen Rand in den Socken befindet sich ein kleiner Klebestreifen, mit dem man sie nach dem Überziehen verschließen soll. Und das funktioniert definitiv nicht! Da sich der Klebestreifen innen befindet, kommt er unweigerlich mit dem Gel in Berührung. Auf der Klebeseite sollte sich zwar kein Gel befinden, aber man hat es spätestens nach dem Abziehen an den Fingern. Fazit: Der Streifen klebt nicht mehr. Nun saß ich auf dem Badewannenrand und konnte das Söckchen nicht verschließen. Mit äußerster Vorsicht humpelte ich in mein zum Glück direkt gegenüberliegendes Büro und holte die Tesafilmrolle. Nun konnte ich den Socken rundherum mit fünf bis sechs breiten Klebestreifen recht sicher verschließen. Selbst wenn der beiliegende Streifen geklebt hätte, wäre ich damit nicht ausgekommen, denn ich musste auch das Plastik um die Ferse herum falten.
Mit Socke Nummer Zwei war ich dann im Nu fertig. Dann zog ich die normalen, dicken Socken über und musste nun eine Stunde Wartezeit verbringen. Da ich nicht so lange im Badezimmer versauern wollte, bedeutete das den Weg die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Das Gehgefühl ist in den glitschigen Dingern nicht das beste, und ich hoffte, dass die Socken nicht aufplatzen würden. Zur doppelten Sicherheit zog ich noch ein weiteres dickes Sockenpaar über.
Schließlich hatte ich den Weg aufs Sofa geschafft. Wenige Minuten fing es an einem Fußzeh heftig an zu brennen. Da wusste ich, dass ich eine winzige Verletzung übersehen haben musste. Darauf sollte man unbedingt achten. Ich ignorierte das Brennen, dachte mir, der Zeh wird es aushalten und irgendwann war die einstündige Wartezeit vorbei.
Nach dem Ausziehen sämtlicher Socken und dem warmen Fußbad schaute ich meine Füße enttäuscht an. So ein klitzekleines Ergebnis hatte ich schon jetzt erwartet, aber sie waren völlig unverändert. Gut, dann musste ich einfach abwarten.
In den folgenden vier Tagen tat sich nichts, und ich stellte schon die Vermutung an, das Mittel wirke vielleicht nicht wie angepriesen oder meine Fußhäute seinen dagegen resistent.
Am fünften Tag entdeckte ich morgens an der Ferse und später auch an anderen Stellen einen hellen Hautbereich, ähnlich wie bei einer Blase. Aha, da schien sich die Haut lösen zu wollen. Im Laufe des Tages hatte ich ein merkwürdiges Gefühl zwischen den Zehen, so als ob sich dort ein Fremdkörper befände. Am Abend entdeckte ich, dass sich die obere Hautschicht an vielen Stellen löste. Ich weichte meine Füße eine Weile in warmem Wasser ein, um den Prozess zu beschleunigen. Dies wird übrigens auch empfohlen und ich hätte es vielleicht schon früher tun sollen.
Ungefähr zwei Tage dauerte dieser “große” Häutungsprozess. Ich hatte ein wenig Angst, die Haut könne sich auch von der Fußoberseite lösen, doch das Mittel greift tatsächlich nur die verdickten Hautschichten an.
Nach einer Woche waren die Füße insgesamt schon viel weicher geworden, lediglich an den Fersen waren die Risse in der Hornhaut immer noch sichtbar. Nach und nach verbesserte sich in der folgenden Woche auch dieser Zustand, und den allerletzten Rest entfernte ich nach zwei Wochen mechanisch mit dem Hobel.
Jetzt bleibt abzuwarten, von welcher Dauer dieser Erfolg ist, denn dies ist keine Methode, die ich alle paar Wochen anwenden möchte.
Freitag, 2. Dezember 2011
Autoscheibenschaden
Diese seit längerer Zeit überall und unablässig aggressiv werbenden Autoscheibenreparierer schalte ich immer gleich weg, weil ich ihre Sprüche gar nicht mehr hören will. Außerdem machen sie mir Angst, wenn sie vor den gefährlichen Steinschlagschäden warnen. Vor ein paar Tagen musste ich unfreiwillig wieder an sie denken, denn beim Überholen eines Lkws machte es “Ping” und ich identifizierte sofort einen Glasschaden in der Windschutzscheibe. Oh je, Scheibe hinüber, würde da gleich ein Riss entstehen? Die Stelle war zwar nur winzig, aber ich beäugte sie trotzdem kritisch. Auf dem Parkplatz angekommen, fühlte ich darüber und bemerkte eine Vertiefung. Klitzeklein, nur ein bis zwei Millimeter, aber mir kamen die Warnungen aus der Werbung in den Sinn und ich sah mich schon auf dem Heimweg durch ein Schlagloch fahren und gleich darauf die Frontscheibe meines Autos in Millionen Einzelteile zerbröseln. Hatte ich nicht früher einmal bei einem anderen Auto einen Riss in der Scheibe? Ich meinte mich dunkel zu erinnern, dass da etwas war, konnte mich aber beim besten Willen nicht an eine Reparatur oder einen Austausch erinnern. Wie leichtsinnig, war ich da möglicherweise wochen- oder monatelang mit einer Zeitbombe vor dem Gesicht durch die Lande gefahren? Wie gut, dass wir mittlerweile dank dieser aufdringlichen Werbung wissen, wie gefährlich und verantwortungslos das ist! Ich sah mich schon auf der Suche nach einem Reparaturdienst, aber auf keinen Fall wollte ich die Firma aus der Werbung aufsuchen. Nachmittags begutachtete ich den Schaden noch einmal genauer. Ich strich fester über das Löchlein – huch – weg? Wie, das war nur Schmutz gewesen? Ich glaubte, mich in der Stelle geirrt haben zu müssen, aber nein, da war nichts in dem gesamten Bereich, der in Frage kam. Ich atmete auf. Ich war den Glasreparateuren von der Schippe gesprungen. Aber vielleicht sollte ich öfters mein Auto waschen.
Dienstag, 6. Dezember 2011
Verschmelzung
Uschi-TV* ist zur Entspannung manchmal ganz lustig. Gestern bei “Bauer sucht Frau” stellte ein Landwirt seiner Auserwählten die unfreiwillig (?) komische Frage: “Möchtest du mit mir zusammen eine Bäuerin werden?” Wie sollte das gehen? Durch wundersame Verschmelzung der Körper? Etwa wie im “Dunklen Kristall” wo Urus und Skekse durch die Heilung des Kristalls wieder zu den Urskeksen wurden? (Den Film muss ich unbedingt wieder einmal anschauen!)
*Liebevolle Abkürzung für die abwertende Bezeichnung “Unterschichtenfernsehen”, das aber längst nicht nur von dieser Zielgruppe gesehen wird
Samstag, 10. Dezember 2011
Rotkehlchen
Heute Morgen entdeckte ich einen neuen Besucher in unserem Garten: ein Rotkehlchen.
Leider auf die Entfernung unscharf, aber näher wäre ich nicht rangekommen.
Sonntag, 11. Dezember 2011
Wald-Vorhang
Als wir unser Schlafzimmer im letzten Jahr neu einrichteten, freute ich mich, diese schönen Vorhänge beim Möbelschweden zu finden, nachdem es dort lange Zeit nichts nach meinem Geschmack gab:
Nun begab es sich aber, dass ein junger Kater bei uns einzog, den wir am Anfang leichtsinnigerweise nachts ins Schlafzimmer ließen. Mit knapp sechs Monaten sollte er doch die schlimmsten Flegelzeiten hinter sich haben – dachten wir. Hatte er aber nicht, denn er raste wie ein Wilder durch den Raum, sprang an den Wänden hoch (ja, ich müsste endlich einmal hier und da mit roter Farbe ausbessern) und erklomm auch die Vorhänge. Ab dem Zeitpunkt blieb die Schlafzimmertür für einige Wochen verschlossen, aber die Löcher im Vorhang waren da. Auf dem Foto sieht man das aus der Entfernung nicht. Außerdem fand ich, dass der Stoff nicht so richtig schön fiel, sondern an den Seiten etwas störrisch aussah.
Nach einiger Suche hier und da stieß ich per Zufall auf die Wald-Vorhänge. Oh ja, prima, der Mann des Hauses geht gern in den Wald und macht Holz, da bekommt er die passenden Wandbehänge ins Schlafzimmer:
En Detail: Bäume mit Vögelchen in Schwarzweiß
Nach einem kurzen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt war ich heute Nachmittag doch noch so fleißig und habe die Vorhänge auf passende Länge geschnitten, umgenäht und gebügelt.
Dienstag, 13. Dezember 2011
Beinahe ein Sturmschaden
Als ich heute von der Arbeit nach Hause kam und einen Blick durch die Terrassentür in den dunklen Garten warf, bekam ich einen kleinen Schrecken. Dort sah es nämlich so aus:
Der Sturm hatte den Tisch, den wir dicht an die Hauswand gestellt hatten, über die Terrasse geschoben und auf den Rasen gekippt. Und dieser Tisch hat eine Glasplatte! Ich war gedanklich schon beinahe beim Schreiben an die Versicherung und Beschaffen eines Ersatzes, während ich mutig und gefasst auf den Anblick von Sprüngen im Glas und Scherben in den Garten schritt. Als ich näher kam, konnte ich zunächst keine Beschädigung erkennen. Als ich ganz nah dran war, entdeckte ich immer noch keine Sprünge, Risse oder Glasscherben. Und als wir später gemeinsam den Tisch wieder auf die Beine gestellt hatten, fanden wir tatsächlich eine unbeschädigte Glasplatte vor. Es war wohl der glückliche Umstand gewesen, dass der Tisch auf den weichen Rasen gekippt und nicht schon auf der Terrasse umgefallen war. Glück gehabt!
Freitag, 16. Dezember 2011
Unerwarteter Schneefall
Da hat sich doch die Wettervorhersage vertan: Sturm war angesagt, kein Schnee. Zumindest nicht für die Region Hannover.
Aber nach ausgiebigem Regen am Morgen verwandelte der sich am späten Vormittag in große, feuchte Schneeflocken:
Später gab es wieder Regen und als ich gegen 16 Uhr mit dem Einkauf fertig war, fiel kleiner, feiner Schnee vom Himmel. Die Sturmböen blieben zum Glück aus, es war nicht einmal besonders windig.
Morgen wird die weiße Schicht wahrscheinlich wieder verschwunden sein, und an Weihnachten wird es aller Voraussicht nach ungemütlich und regnerisch.
Mittwoch, 21. Dezember 2011
Vor zehn Jahren: Einzug
Nach Kellergrube und Hausaufbau ist dies nun der dritte Eintrag zum Zehnjährigen: Heute vor zehn Jahren verbrachten wir nämlich den ersten Tag in unserem Haus. Da der Umzug am 20. stattgefunden hatte, haben wir vermutlich auch schon die Nacht vom 20. auf den 21. dort verbracht. Genau kann ich es allerdings nicht mehr nachvollziehen, weil das weder mein Gedächtnis noch meine damaligen Aufzeichnungen hergeben.
Dienstag, 27. Dezember 2011
Unspektakuläre Weihnachtszeit
In der Adventszeit haben wir gerade mal einen Weihnachtsmarkt besucht, irgendwie hat es sich nicht anders ergeben oder das Wetter war zu regnerisch und ungemütlich.
Zum Glück hatte ich schon am Freitag Urlaub und wollte ganz entspannt die letzten Lebensmitteleinkäufe tätigen. Der Mann des Hauses musste an diesem Tag noch arbeiten, und deshalb schlief auch ich nicht lange, sondern stand recht früh auf. Nach dem gemütlichen Kaffee am PC machte ich mich gegen zehn Uhr auf zum benachbarten Supermarkt. Der Parkplatz war schon gut gefüllt und drinnen sprangen sehr viele Menschen irgendwie orientierungslos durch die Gänge. Verständlich, denn es war der erste Ferientag und da nutzt die Frau schon mal die Gelegenheit, um Haus oder Wohnung auf Weihnachtsglanz zu polieren und schickt Mann mit Kindern zum Einkaufen. Da auf meinen Zettel nicht so viel stand, war ich trotzdem in einer halben Stunde durch.
Am Heiligabend gab es bei uns Kartoffelsalat mit Würstchen (“Kasawü” bezeichnete man das übrigens im Radio), am Sonntag hatten wir ganz klassisch ein Geflügel (Pute) mit Rotkohl und Klößen.
Es gab einige kleine, feine Geschenke, aber nichts Großes, das muss ja nicht unbedingt sein.
Ach, doch, eins hätte ich beinahe vergessen, mein schönstes Weihnachtsgeschenk, die Katze im Karton:
Natürlich kein Geschenk, der Kater wohnt schon über ein Jahr bei uns; aber eines der Präsente war in einem Karton verpackt, der die richtige Größe für eine Katze hatte, und wurde sofort nach dem Entleeren sozusagen befüllt. Und wenn das Tier in den nächsten Tagen nicht brav ist, kommt Füllmaterial darauf und wir verschiffen es, sagen wir einmal, nach … Maustralien?
Sonntag, 1. Januar 2012
Hallo 2012
Der Silvesterabend verlief genauso ruhig wie Weihnachten. Bei uns gab es Raclette, und wie ich schon einige Tage zuvor beim Einkaufen mitkriegten, wurde das auch bei vielen anderen Leuten serviert. Wir haben übrigens auch im Jahr zuvor Raclette zu Silvester gegessen, davor aber längere Zeit nicht mehr.
Die Nachbarn rundherum waren fast alle ausgeflogen, so standen wir nur mit der Nachbarin nebenan nach Mitternacht eine Weile auf der Straße, und vorn am Eck war eine Gruppe überwiegend Jugendlicher mit dem Abfeuern von Raketen und Ähnlichem beschäftigt. Daher sah es auf der Straße am nächsten Tag ziemlich aufgeräumt aus, und in unserem Rasen steckte nur ein Holzstab einer Rakete.
Freitag, 6. Januar 2012
Weihnachtsbaum im Odenwald
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder keinen Weihnachtsbaum. Obwohl unser Wohnzimmer relativ groß ist, fehlt eine Ecke, wo man ihn ohne großes Umräumen hinstellen könnte. Zuletzt hatten wir immer die Trulleberg-Kommode neben der Terrassentür weggestellt.
Immerhin konnten wir bei unserem Besuch im Odenwald vorgestern und gestern neben einem Weihnachtsbaum sitzen, leckeren Zimtkuchen essen und ein paar alte Fotos anschauen.
Die Tage für den Besuch hatten wir optimal gewählt, denn es waren keine Weihnachtsurlauber auf den Straßen unterwegs. Auch das Wetter spielte mit, wir gerieten lediglich kurz vor Kassel in einen kurzen, allerdings sehr heftigen Schneesturm.
Samstag, 7. Januar 2012
Hänsel und Gretel
Gestern Abend besuchten wir zum zweiten Mal die Oper in Hannover. Vor zwei Jahren hatte ich Karten für “La Cenerentola”, das Aschenputtel, für eine Vorstellung kurz vor Weihnachten gekauft.
Das hatte uns sehr gut gefallen, daher schaute ich nach, was die Staatsoper ansonsten noch zu bieten hat. “Hänsel und Gretel” gefiel mir spontan, doch da diese Oper nur um Weihnachten herum aufgeführt wird, muss man rechtzeitig daran denken, Karten zu besorgen. Ich dachte natürlich erst recht spät in diesem Jahr daran, doch wir hatten Glück und es gab Ende November noch ein paar gute Plätze für die letzte Vorstellung, die eben gestern Abend stattfand.
Es war eine sehr schöne Aufführung, klassisch-romantisch, wie es zu einem Märchen gar nicht anders passt (es scheint aber tatsächlich auch moderne Versionen zu geben mit Hänsel als Punk und Ähnlichem).
Das Libretto zur Oper habe ich allerdings erst nachträglich gefunden, ich hätte besser vorher mal einen Blick hineingeworfen, dann hätte ich mich am Ende nicht gefragt, woher die vielen Kinder gekommen sind.
Montag, 9. Januar 2012
Friseurbesuch
Heute war ich nach ungefähr fünfzehn Jahren wieder einmal bei einem Friseur. Ein Foto von 1996 mit herauswachsender Dauerwelle lässt mich vermuten, dass ich um dieses Jahr herum zuletzt eine professionelle Haarbehandlung erhalten habe.
Ich mag es eben gar nicht, mein Spiegelbild lange Zeit – und meistens ohne Haare ums Gesicht – anschauen zu müssen. Habe ich wirklich so dunkle Augenringe? Warum ist meine Nase plötzlich so dick? Oh je, das Doppelkinn, das geht ja gar nicht! Eine Wärmebehandlung für die Haarfarbe später ist meine Gesichtshaut leicht rötlich und ich würde gern die Augen schließen, bis alles vorbei ist.
Dies also ließ mich in den vergangenen Jahren selbst zu Haarfarbe und Schere greifen. Nun hatte ich aber eine Guthabenkarte für einen Friseursalon zu einem Geburtstag bekommen und wollte sie, nachdem sie schon eine ganze Weile gelegen hatte, nun doch endlich in Anspruch nehmen. Jetzt, in diesem Urlaub sollte es soweit sein! Und so saß ich also heute Nachmittag für zweieinhalb Stunden auf der Lister Meile oder vielmehr in einem Friseursalon, der sich dort befindet. Die Haare sind jetzt durch und durch schokoladenbraun gefärbt und zehn Zentimeter kürzer. Und schon in sechs Wochen werde ich erneut dort sitzen. War ja gar nicht so schlimm wie befürchtet.
Nun gut, es gibt auch Fotos von den Haaren …
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Mittwoch, 11. Januar 2012
Made in Germany
Schon vor dem Urlaub hatte ich zusätzliche Regalböden für unseren Schlafzimmerschrank beim schwedischen Möbelhaus gekauft. Ich finde nämlich hohe Pullover- oder T-Shirtstapel recht unpraktisch. Wenn man da zum Beispiel das zweite Teil von unten herausziehen will, ist das ziemlich mühsam. Also lieber mehr Böden und kleinere Stapel, dachte ich mir. Diese vier Regalböden standen noch unausgepackt im Gästezimmer, und heute nahm ich ihren Einbau und den damit verbundenen Umbau im Schrank in Angriff.
Dabei fiel mir ein Aufdruck auf der Unterseite auf: “Made in Germany” stand dort, was mich positiv überraschte. Es wird also doch nicht alles beim Möbelschweden in Asien gefertigt. Da ich die bisherigen Böden beim Umbau herausnehmen musste, konnte ich auch dort einen Blick auf die Unterseite werfen. Siehe da, sie stammen aus Schweden.
In meinem Schrank stehen übrigens noch Dessertschälchen, die ich wohl vor mehr als zwanzig Jahren dort gekauft habe, und diese wurden damals noch in Portugal hergestellt. Heute würde man bestimmt auf der Unterseite lesen: “Made in China”.
Sonntag, 15. Januar 2012
Sonntagsspaziergang
In letzter Zeit habe ich sehr wenig fotografiert, selbst während des Urlaubs hatte ich keine rechte Lust dazu. Außerdem war es meistens trüb und grau, da fehlte mir ein wenig schönes Licht.
Als sich heute die Sonne öfters blicken ließ, entschloss ich mich spontan zu einem kleinen Spaziergang um den südlichen Rand unseres Wohngebietes. Dabei sind unter anderem diese Aufnahmen entstanden:
Montag, 16. Januar 2012
Taunuskrimis bald im Fernsehen
Mit Freude las ich heute in einer Pressemitteilung, dass die Taunuskrimis von Nele Neuhaus vom ZDF verfilmt werden. Als erstes soll “Schneewittchen muss sterben” gedreht werden, das ist auch das erste Buch, das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Gerade bin ich in der Mitte der “unbeliebten Frau” angelangt.
Die Privatgeschichten des Ermittlerduos wird für die Filme aber wohl angepasst werden müssen, denn beim “Schneewittchen” handelt es sich schließlich schon um das vierte Buch.
Freitag, 27. Januar 2012
Neues Phone
Nach mehreren Wochen des Überlegens, Beobachtens und der Hoffnung, die Preise würden nach Weihnachten fallen, habe ich am letzten Wochenende die Bestellung für mein neues Mobiltelefon aufgegeben. Am Dienstagmittag kam es an und es begeisterte mich vom ersten Moment an. Es ist kein Ei-Fon, sondern ein hochgelobtes der koreanischen Konkurrenz.
Die Bedienung ist weitgehend selbsterklärend, und da ich schon ein paar Produktvideos angeschaut hatte, kam ich auch mit dem Vergrößern, Schwenken etc. gleich gut zurecht. Einfach ausprobieren war das Motto. Die Tastatur habe ich allerdings gern im Querformat, damit ich nicht ständig danebenhaue. Ich tippe (bisher) gern Buchstabe für Buchstabe selbst und lasse mir keine mehr oder weniger unsinnigen Vorschläge machen.
Überaus praktisch ist die bereits installierte und kostenlose Navigation, die für meine Zwecke völlig ausreicht, denn ich fahre zu neunzig Prozent nur mir bestens bekannte Strecken.
Die Qualität der Fotos ist auch recht gut; allerdings habe ich mich in den letzten Jahren so an meine Nikon DSLR gewöhnt, dass es mir schwerfällt, mit einem so kleinen Ding zu fotografieren.
Ach ja, telefonieren kann man neben den vielen anderen Möglichkeiten damit übrigens auch!
Mittwoch, 1. Februar 2012
Mobilbloggen
So, nun kann ich auch von überall und unterwegs hier etwas schreiben! Zum Beispiel mal in der Mittagspause. Mit Mathebuch und Brot.
Währenddessen lüftet das Büro trotz der Eiseskälte draußen, denn wie wir alle wissen, kommt Erkältung nicht von Kälte, sondern von überheizten, ungelüfteten Räumen.
(Und wie ich gerade feststelle, enthält dieser Text recht viele Umlaute, die sich auf einer Smartphone-Tastatur nicht so schnell tippen lassen.)
Donnerstag, 9. Februar 2012
Kälte
Anfang Februar brach die Kälte über uns ein. Am Dienstag letzter Woche hatten wir die frostigste Nacht mit minus 18 Grad.
Unser Ofen wärmte gut, natürlich unterstützt durch die Heizung, sonst besteht die Gefahr, dass irgendetwas einfriert (Kaltwasserleitung im Bad eingefroren, das hatten wir vor ein paar Jahren).
Mein Auto springt bisher trotzdem zuverlässig, wenn auch etwas widerwillig an. Ich machte mir keine weiteren Gedanken über Kälteauswirkungen bei Autos, bis ich in der Zeitung las, was da alles passieren kann. Schlappmachende Batterien, einfrierende Benzinleitungen, zerplatzende Motoren … und natürlich zerspringende Frontscheiben. Das autoglasreparierende Unternehmen mit einer der nervigsten Werbung aller Zeiten springt selbstverständlich sofort auf den Zug auf und warnt die Autobesitzer vor steinschlaggeschädigten Scheiben in Kombination mit heißer Scheibenbeheizungsluft. Ah ja. Wenn ich mein Auto morgens starte, was zwar nicht in einer warmen Garage, aber immerhin unter einem windgeschützten Carport steht, kommt nicht sofort heiße Luft aus den Düsen. Es dauert eine ganze Weile, bis die ausgeblasene Luft eine Temperatur erreicht hat, die man annähernd als warm bezeichnen kann, und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass selbst eine Scheibe mit Riss dies nicht aushalten sollte (die zerbröselt doch lieber über einem Schlagloch).
Nächste Woche soll es etwas wärmer werden und dann ist der ganze Spuk wieder vorbei. Und ich werde mein Auto vom Winterschmutz befreien lassen.
Samstag, 11. Februar 2012
Pferde und Dorf
Gestern Nachmittag entdeckte ich auf dem Heimweg einige Pferde auf einer Weide direkt vor dem Ortseingang. Das schon tiefer stehende Sonne warf ein wunderschönes Licht auf die herumspringenden Tiere, und ich bereute es, keine Kamera dabeizuhaben.
Als sich auch heute immer wieder einmal die Sonne blicken ließ, beendete ich meine Hausarbeit am frühen Nachmittag und machte mich auf zu den Pferden. Dieses Mal sprangen sie nicht, sie standen nur, aber immerhin kamen sie neugierig zum Zaun gelaufen und hielten still für ein paar schöne Fotos. Besonders das getupfte Pferd hatte es mir angetan, so eines besaß doch auch Pippi Langstrumpf. Ich war wohl gerade noch rechtzeitig angekommen, denn nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, kamen zwei Frauen und führten zwei der Pferde von der Weide.
Das alte Dorf Hemmingen ist auch immer wieder einen Spaziergang wert. Obwohl es recht kalt war (gefühlt auf jeden Fall kälter als minus 3,5 Grad), ging ich nach dem Pferdebesuch noch eine Runde durch die Gänsemarsch und zurück durch die Dorfstraße. Dabei sind diese Fotos entstanden:
Montag, 20. Februar 2012
Unfreiwillig frei
Manchmal wünscht man sich, spontan morgens nicht aufstehen und zur Arbeit fahren zu müssen. Trotzdem macht es dann nicht außergewöhnlich glücklich, unvorhergesehen frei nehmen zu müssen, weil die Umstände in der Regel nicht so erfreulich sind. Und auch deshalb, weil man schon wie gewohnt aufgestanden war und den freien Tag nicht mit einem entspannten Aufstehen beginnen konnte.
Mein kleines Auto verweigerte nämlich heute Morgen den Dienst und sprang nicht an. Die kalte Zeit hatte es problemlos gemeistert und nicht die kleinsten Anzeichen einer Ermüdung gezeigt. Und dann kommt eine Nacht mit relativ geringen Minusgraden, aber die reichen aus, um der Batterie die letzte Energie auszusaugen.
Ich überlegte kurz hin und her, was ich am besten tun sollte, und entschied mich dann, kurzfristig einen Urlaubstag zu nehmen, was sich glücklicherweise auch machen ließ. Sicher wäre ich irgendwie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gekommen, aber ich hätte mich nicht um die Behebung des technischen Mangels kümmern können und würde morgen wieder vor demselben Problem stehen. Eine einmalige Starthife hätte vermutlich nicht ausgereicht bei einer 6,5 Jahre alten Batterie, so war jedenfalls meine Befürchtung. Daher steht das Auto jetzt in der Werkstatt und bekommt im Laufe des Tages eine neue Batterie.
Merkwürdig nur, dass es an den eiskalten Tagen noch gar nicht geschwächelt hat. Da könnte ja die Vermutung aufkommen, es sei beleidigt, weil es gestern mitbekommen hat, dass ich mir im Internet andere Autos angeschaut habe …
Nachmittags, 16:00 Uhr:
Abholtermin fürs Auto, es stand noch nicht draußen, na ja, muss nichts bedeuten … Leider doch: “Sie haben einen Verbraucher im Auto” hört man weniger gern. Also irgendetwas, das ohne meine Zustimmung fröhlich den Batteriestrom wegknabbert. Sie suchen noch. Morgen bin ich erst einmal ohne Auto. Mist.
17:50 Uhr:
Hurra, ich habe wieder ein Auto vor der Tür! Gerade eben wunderte ich mich, welches kleine, dunkle Auto hier am Haus entlangfährt. Da brachte doch der nette Mitarbeiter der Kfz-Werkstatt mein repariertes Auto zurück. Man habe das Radio aus- und wieder eingebaut, der stromfressende Fehler sei jetzt weg und möglicherweise habe ein Stecker nicht richtig gesessen. Hoffen wir, dass es so war. Ich werde mein Autochen jetzt ein bisschen verwöhnen und in den nächsten Tagen den Winterschmutz abwaschen lassen.
Rosenmontag
Von Fastnacht/Karneval/Fasching bekommt man hier in der Region Hannover so gut wie gar nichts mit. Lediglich die rosa gekleidete Prinzessinnennachbarstochter ist mir heute Morgen über den Weg gelaufen. Da ich nun ungeplant frei hatte – und hier würde bestimmt niemand denken, ich feiere den Rosenmontag 😉 – habe ich einfach nur gefaulenzt, damit ich die restliche Woche richtig viel arbeiten kann: ein bisschen im Internet gesurft, ein wenig gelesen und unter anderem eine restliche Auswanderer-Doku angeschaut. Beim Einschalten des Fernsehers landete ich im Ersten, wo die Rosenmontagszüge übertragen wurden. Es war grad Meenz dro, unn drum blieb isch e bissje bei dä Üwwertrachung hänge. Früher war ich so oft in Mainz unterwegs, und so erkannte ich doch gleich die Straße, durch die der Zug lief und hinter der Tribüne das Staatstheater; jedoch konnte ich mich überhaupt nicht an den Namen der Straße erinnern. Allzu lange verfolgte ich das Programm allerdings nicht, denn außer ein paar Aufnahmen ziemlich hoch aus der Luft sah man nichts anderes von der Stadt; und ob da jetzt die Bodenheimer Narren, der Kinderprinz David der Erste oder die trommelenden Gäste aus Memmingen vorbeizogen, interessierte mich dann doch eher weniger.
Ein bisschen überrascht hat mich, dass auch in Mainz der Fluglärm von der neuen Landebahn des Frankfurter Flughafens ein so großes Thema ist. Andererseits erinnere ich mich doch noch gut, wie lästig die Flugzeuge waren, die über meinen damaligen Wohnort düsten, und das war nicht direkt neben dem Flughafen.
Montag, 27. Februar 2012
Gartenarbeit macht lahme Arme
So früh im Jahr hatte ich eigentlich noch keine Gartenarbeit geplant, zumal der Boden auch noch recht nass ist. Da gestern aber die Sonne schien und schon ein wenig wärmte, holte ich kurzentschlossen die Astschere und verpasste der Kastanie einen Schnitt.
Mit ausgefahrenem Werkzeug hoch über dem Kopf zu schneiden, geht ganz schön in die Arme! Das war mir schon klar, aber es war heute Vormittag doch heftiger als gedacht.
Wenn das Wetter gut ist, geht es am nächsten Wochenende weiter.
Donnerstag, 1. März 2012
Eichhörnchen am Morgen
Heute Morgen auf dem Parkplatz vor meiner Arbeitsstelle:
(leider unscharf, weil ich nur mein Mobiltelefon zum Fotografieren hatte und natürlich nicht nah genug an die Tierchen ran kam)
Ich bin immer wieder begeistert, wenn mir ein Eichhörnchen über den Weg läuft. Auf dem Schulgelände, direkt an der Eilenriede gelegen, gibt es einige dieser rotbraunen Nager, aber man muss doch Glück haben, ihnen zu begegnen.
Ich hätte auch gern welche in unserem Garten, aber da mangelt es einerseits an hohen Bäumen und andererseits an der Waldnähe.
Mittwoch, 7. März 2012
Frühjahrshelligkeit
Nach dem dunklen Winter fällt es mir zurzeit ein wenig schwer, mich an die heller werdenden Tage zu gewöhnen. Es ist ja so, dass man unter Umständen über mehrere Wochen kaum die Sonne zu sehen bekommt. Morgens verlasse ich im Dunkeln das Haus, nachmittags gegen 17 Uhr das Büro, und es ist schon wieder dämmerig bis dunkel da draußen. Wenn dann plötzlich die grelle Frühlingssonne durchbricht, ist mir das tatsächlich manchmal zu grell. Ich glaube, ich bin sowieso eher der Herbsttyp, mag lieber das goldene Licht im Oktober als das grellgelbe im März. Und ich mag durchaus auch mal Regenwetter, ein Leben in einem Sonnenscheinstaat wäre nichts für mich. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich 1982 nach einem längeren Aufenthalt in Marseille bei der Rückkehr im November auf den Nebel freute!
Montag, 12. März 2012
Kater-Begegnung
Heute hatte ich das Glück, zum richtigen Zeitpunkt einen Blick aus dem richtigen Fenster zu werfen. Es sprang nämlich gerade ein fremder Kater auf das Dach unseres Holzlagers. Ich konnte noch nicht ahnen, ob es interessant werden würde, aber nach dem Motto “lieber einmal zu viel die Kamera in der Hand als eine einmalige Aufnahme verpasst”, flitzte ich nach unten und holte das Gerät. Wieder am Fenster, erwischte ich in der Eile den Gast mit dem aparten Halstüchlein erst einmal ein wenig unscharf beim Umherspazieren auf dem Dach. Dann wurde es spannend: Sammy war von der Regentonne auf das Dach der Gartenhütte gesprungen, und die beiden Kater starrten sich nun an. Dann marschierte der Fremde ganz forsch auf Sammy zu.
Mit dem dabei üblichen jaulenden Singsang begann das verbale Kräftemessen. Der Gefleckte zeigte Mut und sprang auf das Hüttendach neben Sammy. Ob es jetzt wohl zu einer Prügelei kommen würde? Aber siehe da, Sammy verlagerte seinen Körper ein wenig in Richtung des Eindringlings und vermutlich muss er auch bedrohlich geguckt haben. Jedenfalls drehte sich der andere weg, wagte noch einen letzten Blick zurück auf den Hausherrn und zog dann geschlagen von dannen.
Montag, 19. März 2012
Erkältung
Erkältung kommt nicht von Kälte, sie kommt meistens einfach unerwartet angeflogen. Nachdem der Mann des Hauses am Samstag über etwas Schnupfen klagte, zeigte auch ich gestern dann Symptome. Leider wurde es über nach schlimmer, und ich musste heute schlapp und mit dröhnendem Kopf einen Krankheitstag einlegen. So viel also zum Thema “Mein diesjähriger Schnupfen”.
Mittwoch, 21. März 2012
Kätzchen
Heute Vormittag kam eine Kollegin zu uns ins Büro und berichtete, dass im benachbarten Heizungsraum eine Katze ihre Jungen zur Welt gebracht hat. Jemand hatte das Muttertier beobachtet, wie es durch das gekippte Fenster in den Raum gesprungen war, ist ihm wohl gefolgt und hat dann die Kleinen entdeckt. Es handelt sich offenbar um eine wild lebende Katze und nun wird man sich gemeinsam mit dem Tierschutz um das Einfangen und die Unterbringung der Katzen kümmern.
Ich war gerade eben in der Mittagspause nebenan und habe nach den Kätzchen geschaut. Sie waren gerade recht munter und haben sich ein wenig gebalgt. Die drei dürften ungefähr drei bis vier Wochen alt sein und machen einen gesunden Eindruck.
Fotografiert habe ich natürlich auch:
Update 22.03.:
Gestern Nachmittag fuhr der Tierschutz-Einsatzwagen “Struppi 1” vor und wir nahmen an, sie hätten die Kätzchen mitgenommen oder vielleicht eine Box aufgestellt, um die Katzenmutter einzufangen. Beim neugierigen Blick heute in den Schacht entdeckte ich die drei munter herumwuselnden Kätzchen. Da haben wohl die Tierschützer keinen Handlungsbedarf gesehen und schließlich kann man die Kleinen auch nicht einfach so der Mutter wegnehmen. Ich vermute mal, es wurde jemand beauftragt, regelmäßig zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Ich werde bestimmt hin und wieder nachschauen, was die drei dort so treiben.
Donnerstag, 22. März 2012
Autowäsche
Heute habe ich es endlich geschafft und bin mit der Miss Moo Corsa kurz vor Toresschluss in die benachbarte Waschanlage gerollt.
Der Winterschmutz ist weg, und günstig war es auch noch, weil ich eine Freiwäsche auf meiner Karte hatte.
Samstag, 24. März 2012
Im Garten
Während ich heute einen Haufen abgeschnittener Zweige anhäufte …
… beschäftigte sich der Mann des Hauses mit dem Spalten und Stapeln von Holz.
Mittwoch, 11. April 2012
Abschied von Lizzy
Heute Morgen, an einem 11. April, der trüb und regnerisch begann, mussten wir Abschied von unserer Katze Lizzy nehmen. Knapp 16 Jahre alt ist sie geworden, das genaue Geburtsdatum war nie bekannt, vermutlich war es Ende April oder Anfang Mai 1996. Ich habe Lizzy im September 1997 kennengelernt und lebte nun auch schon ziemlich lange mit dieser außergewöhnlich gesprächigen Katze zusammen. Manche Katzen machen ab und zu “Mau” oder geben ähnliche Geräusche von sich, manche sprechen so gut wie gar nicht. Aber diese Tigerkatze sprach fast ununterbrochen, wenn sie nicht schlief. Selbst in den letzten Tagen, als es ihr körperlich nicht mehr besonders gut ging, sprach sie noch. Und bekam prompt auch auf jedes Bitten ein Stückchen Schinken vom Frühstückstisch …
Nachdem sie schon längere Zeit mit wiederkehrendem Erkältungsschnupfen und einer möglichen Niereninsuffizienz zu kämpfen hatte, war klar, dass sie mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr viele Jahre bei uns sein würde; schon im September letzten Jahres hatte die Tierärztin größte Bedenken, dass sie es noch lange schaffen würde. Es wurden dann doch noch einmal sieben Monate.
Heute war also dieser Tag, an dem sie uns verlassen hat. Nun ruht die fast 80 Jahre alt gewordene Omi in unserem Garten und ich werde in den nächsten Tagen ein schönes Blümchen aussuchen, das auf ihrem Grab wachsen darf.
Sonntag, 15. April 2012
Nicht verschont
In den letzten Jahren plagten mich schon ab Ende März die Birken- oder ähnliche Pollen. Dieses Mal blieben die Symptome aus und ich hoffte schon, die Allergie sei wie von Zauberhand verschwunden. Leider ist das nicht eingetreten, seit ein paar Tagen nehme ich wieder regelmäßig meine Tabletten. Ich habe aber das Gefühl, nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit zu reagieren. Das ist ja auch schon etwas wert, denn dann kann ich doch ein bisschen im Garten arbeiten. Gerade im Frühjahr gibt es dort einiges zu tun.
Donnerstag, 26. April 2012
Die nächste Katzenpatientin
Heute war ich mit Moni beim Tierarzt, weil sie verstärkten Speichelfluss hat und seit ein paar Tagen schien mir die rechte Seite ihres Maules verändert auszusehen. Da sie sich von und sowieso nicht ins Maul schauen lässt, ersparte ich mir den Versuch, zumal es den Gang zum Tierarzt nicht ersetzt hätte. Ich vermutete ein Zahnproblem, denn vor zweieinhalb Jahren wurden bereits die Zähne saniert und einer musste auch gezogen werden. Auch war sie wieder dünn geworden, obwohl sie normal gefressen hat. Bei der Untersuchung beim Tierarzt zeigte sich tatsächlich ein Problem mit zwei Zähnen auf der rechten Seite, darüber hinaus aber eine deutliche Verdickung am Kinn. Die angestellte Tierärztin zog den Chef zu Rate und er erklärte mir dann, es handle sich höchstwahrscheinlich um einen Tumor, und solche Tumore seien in der Regel bösartig. Und die Behandlung? Man könne natürlich operieren, den halben Unterkiefer entfernen (O-Ton Tierarzt: “Die Amerikaner schneiden sogar halbe Gesichter weg – ich würde das meinem Tier nicht antun.”) oder einen Versuch mit Spinnengift machen. Dieses homöopathische Mittel bewirke in manchen Fällen, dass die Geschwulst abgekapselt würde. Diese Methode erschien mir sehr viel sinnvoller als eine Operation, nach der die Katze dann künstlich ernährt werden muss, weil sie selbst nicht mehr fressen kann. Also gab es heute neben Antibiotikum und Cortison auch eine Spritze mit Tarantula. Am Montag wird die nächste Portion verabreicht und dann schauen wir einfach, wie es sich weiterentwickelt.
Samstag, 28. April 2012
Tränenherz
Dieses Tränende Herz habe ich vor sieben oder acht Jahren in unseren Garten gepflanzt. Mittlerweile musste es aus Platzgründen zweimal den Standort wechseln und im letzten Herbst glaubte ich, es endgültig verloren zu haben. Ich hatte einen trockenen Stängel stehen lassen, damit ich es bei Beetreinigungsarbeiten nicht versehentlich heraushacke, doch der war plötzlich verschwunden. Umso mehr freute ich mich vor kurzem, dass es im Verborgenen überwintert hatte und wieder austrieb. Natürlich ist es noch keine prachtvolle Pflanze, es wuchs nur ein Blütenstängel, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass es im nächsten Jahr besser aussehen wird.
Freitag, 4. Mai 2012
Ende des Pollenleids
Bis Dienstag habe ich brav meine Medikamente gegen die Pollenallergie eingenommen. Doch an diesem Feiertag nahm ich die letzte Tablette aus der Packung und vergaß, eine neue herauszulegen. So saß ich also am Mittwoch an meinem Arbeitsplatz und suchte vergeblich nach der Medizin. Pech gehabt. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf ein paar Tropfen für die leicht brennenden Augen zu beschränken. Erstaunlicherweise bemerkte ich ansonsten keine Beschwerden, und so wagte ich das Experiment des Verzichts. Auch am folgenden Tag beträufelte ich lediglich meine Augen und danach konnte ich auch darauf verzichten. Somit hatte ich in diesem Jahr eine erfreulich kurze Pollenallergiezeit von nur etwa drei Wochen und verfüge noch über einen ausreichenden Medikamentenbestand für das folgende Jahr. Aber ehrlich gesagt, können die Tabletten gern ungenutzt im Schrank liegen bleiben und die Allergie – hex, hex! – von selbst verschwinden.
Samstag, 5. Mai 2012
Vier Tomatenpflanzen
Auch in diesem Jahr haben wir wieder Tomaten in den großen Blumenkasten an der Carportwand gepflanzt. Dieses Mal sind dabei: Cocktailtomate, Datteltomate, Freilandtomate und eine orangefarbene Wildtomate:
Die gelben Tomaten im letzen Jahr hatten recht wenig Geschmack, deshalb haben wir darauf verzichtet. Die Beschreibung der “Golden Currant” hörte sich sehr gut an und ich bin gespannt auf die ersten Früchte.
Donnerstag, 10. Mai 2012
Behandlungsende
Heute war ich zum vierten Mal mit Moni beim Tierarzt. Insgesamt sieht es etwas besser aus, die rechte Kieferseite ist nicht mehr ganz so dick. Die Wucherung fühlt sich fester an und es könnte sein, dass sich an der Stelle etwas Flüssigkeit entleert. In ein bis zwei Wochen sollen wir noch einmal zur Kontrolle erscheinen.
Der Allgemeinzustand unserer Katzenomi ist nach wie vor noch gut, sie frisst sehr viel, hat aber bisher nur 200 Gramm zugenommen. Leider ist der Speichelfluss nicht weniger geworden, zum Glück speichelt sie nicht ständig, aber nach dem Fressen kann ich erst einmal mit dem Lappen hinterhergehen und diverse Speichel- und Futterreste aufwischen. Mittlerweile sehe ich es meistens gelassen, unser Teppichboden im Wohnzimmer ist alt und muss bald einmal ersetzt werden und auf den Fliesen ist es sowieso egal.
Samstag, 12. Mai 2012
Sonntag, 13. Mai 2012
Fleißig
Heute war ich im Garten ein bisschen fleißig, denn im Rosenbeet rechts im Eck war einiges in die Höhe geschossen, was dort nicht hingehörte. Jetzt sieht es wieder ordentlich aus, und ich hoffe, es bleibt eine Weile so.
Gefährliches Tier
Da hat es sich ein kleines, grau gestreiftes Fellknäuel in einem Blumentopf gemütlich gemacht …
… und kaum ist man einen Schritt herangetreten, um es zu fotografieren, zeigt es seine gefährlichen Reißzähne!
Freitag, 18. Mai 2012
Industrie-Ruinen
Heute hatte ich frei, ich war auch eine derjenigen, die sich durch den so genannten Brückentag vier freie Tage am Stück genehmigt haben. Da der Mann des Hauses arbeiten musste, hatte ich schon geplant, wieder einmal einen Foto-Ausflug zu machen. Ideen dafür gab es auch schon …
Mein erstes Ziel: Das alte Continental-Gelände in Limmer
Leider hatte ich vor längerer Zeit erst viel zu spät mitgekriegt, dass das Gelände nach der Stilllegung eine interessante Foto-Location war. Mittlerweile sind die meisten Gebäude abgerissen oder gesprengt worden und es steht neben dem Wasserturm nur noch ein Gebäudeensemble am Kanal. Wenigstens auf dieses wollte ich ein Auge werfen.
Aus dem ersten Blick durch das Eingangsportal auf den Wasserturm wurde dann ein Schritt auf das Gelände, dann folgte der Gedanke, ich könne doch einfach einmal ein kurzes Stück an dem halb zerfallenen Gebäude links entlanggehen. Gesagt, gewagt. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, nur in der Ferne fuhren auf dem Gelände Lastwagen hin und her, die wohl nach der Entsorgung des verseuchten Untergrundes neues Bodenmaterial bringen. Schließlich soll hier irgendwann die “Wasserstadt” entstehen. Während ich ein paar Fotos von der Fassade machte, überquerten zwei Radfahrer das Gelände, später eine Person mit Hund. Offensichtlich ist ein Zugang auch von der Nordseite möglich. Ich wagte mich noch ein Stück weiter und warf einen Blick um die hintere Ecke des Gebäudes. Auf der freien Fläche zwischen diesem und dem am Kanal liegenden Gebäude waren nur ein paar Container und ein Bagger abgestellt, alles war menschenleer. Also spazierte ich mutig weiter und entdeckte dann, dass die Bauzäune vor den Eingängen des hinteren Gebäudes so großzügig aufgestellt waren, dass man locker daran vorbei ins Innere gelangen konnte. Alles ist leergeräumt und alles ist mit Graffiti besprüht. Manches einfach nur wild besprüht und bunt, anderes durchaus sehenswert. Ich stieg viele Treppen hinauf und muss wohl in der Etage unter dem Dachgeschoss gewesen sein, als ich Stimmen von oben hörte. Das war mir dann doch zu unheimlich, sodass ich mich schnell wieder nach unten begab. Aber wer weiß, vielleicht befanden sich dort auch nur Leute mit Fotoapparaten oder sie bewunderten die Aussicht aus dem Dachgeschoss. Einige ganz schöne Fotos sind mir trotzdem gelungen:
Viel mehr interessante Fotos findet man hier: Conti Limmer Galleries
Mein zweites Ziel: Das alte Hanomag-Werksgelände in Linden-Süd
Die ehemalige U-Boot-Halle und andere Fabrikgebäude wurden bereits renoviert und werden von diversen Firmen genutzt. Im Augenblick wird gerade das am Deisterplatz stehende Werksgebäude entkernt. Hinten auf dem Gelände steht noch eine alte Direktorenvilla, die ich mir vor allem einmal anschauen wollte. Leider ist sie großräumig umzäunt, daher konnte ich nur aus der Entfernung fotografieren.
Donnerstag, 24. Mai 2012
Austherapiert
Heute war ich mit Moni noch einmal zur Kontrolle beim Tierarzt. Die Tierärztin war so weit ganz zufrieden, das Fell sah besser aus, die zugenommenen 200 Gramm hatte sie gehalten und die Verdickung am Kiefer fühlte sich fester an und es war nicht mehr entzündet. Allerdings tastete sie in Höhe der einen Niere eine kastaniengroße Verdickung und fragte, ob wir eine Ultraschalluntersuchung machen sollten. Wahrscheinlich hätte der Chef ihr wie bei der am Anfang vorgeschlagenen Röntgenuntersuchung abgeraten, weil man auch da nur erkennen kann, dass da etwas ist, aber nicht, was es ist. Ich entschied mich gegen eine weitere Untersuchung. Würde man denn eine Katze mit einem inoperablen Tumor am Kiefer noch an der Niere operieren? Das würde sie bei ihrem Allgemeinzustand wahrscheinlich nicht überleben. Jetzt warten wir erst einmal ab und schauen, wie es ihr in der nächsten Zeit gehen wird.
Freitag, 25. Mai 2012
Foto-App mit Effekten
Auf der Suche nach einer Foto-Anwendung für mein Smartphone bin ich auf Camera360 gestoßen, die eine große Auswahl von Effekten bietet. Hier eine erste Spielerei:
Sonntag, 27. Mai 2012
Ausgehaucht und ausgesungen
Gestern, am Pfingstsamstag, hat mein gerade einmal dreieinhalb Jahre altes Notebook während des Standby-Betriebes sein Leben ausgehaucht. Nur noch ein tiefschwarzer Bildschirm, beim Einschalten meldet sich das DVD-Laufwerk und der Lüfter pustet ab und an. Ich werde am Montag die PC-Doktoren anrufen und mal hören, ob da noch etwas zu machen ist.
Am Abend wurde dann wieder einmal beim Eurovision Song Contest gesungen. Dieses Mal habe ich meine Kommentare nicht festgehalten, obwohl ich das ganz witzig finde – einfach keine Zeit und Lust dazu! Mein Favorit blieb auch nach allen Auftritten Roman Lob, das ist einfach Musik, die meinen Ohren gut tut. Überrascht war ich vom Auftreten Engelberts. Ich hatte im Vorfeld so wenig über den ESC gelesen und gehört, dass ich die Anspielung der Moderatoren in der Vorab-Sendung gar nicht verstand. Als nächstes präsentierte sich eine Sängerin mit Bienenkorbfrisur und eckigem Rucksack, das war die außergewöhnlichste Bekleidung, die mir in Erinnerung geblieben ist. Und später kamen tatsächlich noch einmal die irischen Zwillings-Gummibälle auf die Bühne. Dieses Mal ohne Hochfrisur, sondern eher wie Gestalten aus Star Wars. Wie hieß der noch mal? Ach ja, R2D2 … hätten sie besser mal die Hintergrundtänzer als C3PO und Wookie verkleidet … Das Siegerlied aus Schweden … na ja, hat so einige nette Passagen, aber ich finde die Melodie zu gemischt und vor allem mag ich keine Stotterlieder … a-a-a-ap … Immerhin findet der Sängerwettstreit deshalb im nächsten Jahr in Stockholm statt und da muss sich niemand Gedanken um die Eignung des Gastgeberlandes machen.
Dienstag, 29. Mai 2012
Not(e)gedrungen
Der PC-Doktor diagnostizierte gestern eine defekte Grafikkarte und sprach sich gegen eine Reparatur aus. Schade, aber vernünftig, denn die Kosten wären für dieses Notebook einfach zu hoch. Übrigens war ich auf der Suche im Internet in Foren gelandet, wo dieses Problem genau dieser Modellreihe diskutiert wurde. Ein Wärmeproblem hätten diese Geräte (stimmt, es wurde immer recht heiß, aber darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht), und einer schrieb, diese Modelle seien heute alle schon defekt. Für Extrembastler gab es auch noch Tipps, Grafikkarte bzw. Hauptplatine mit Grafikchip ausbauen, alles in einer bestimmten Prozedur mit dem Föhn erwärmen und wieder zusammenkleben. Da ich noch nicht einmal das Innenleben eines Notebooks gesehen habe, fiel diese Variante für mich weg 😉
Ich machte mich also auf die Suche nach einem neuen Gerät. Gar nicht so einfach bei der Vielzahl der Angebote, zunächst war ich ziemlich erschlagen. Doch schließlich fand ich ein passendes Notebook, wenn auch nicht in der “richtigen” Farbe. Blau hätte es sein sollen, aber allein für Blau gebe ich nicht 50 Euro mehr aus, da hört der Spaß dann doch auf. Also ist es nun dunkelrot, immerhin etwas anderes als langweiliges Schwarz oder Silber. Und übermorgen wird es bestimmt geliefert!
Donnerstag, 31. Mai 2012
Es ist da: Acer Aspire
Ohne Mobilrechner ist es doch ziemlich unbequem, was sind wir doch mittlerweile verwöhnt! Auch ist mein “großer” Rechner im Büro (6 Jahre alt) mittlerweile ziemlich lahm geworden. Wenn das tragbare Gerät voll funktionsfähig ist, sollte ich vielleicht doch einmal das Betriebssystem neu installieren. Ein paar Tage wird es noch dauern, bis ich alles Wesentliche auf dem neuen Gerät habe. Immerhin konnte ich problemlos Linux entfernen und Windows installieren, und – ganz wichtig – das WLAN funktioniert!
Dienstag, 5. Juni 2012
Unbekannte Welt
Vor einigen Wochen wurde die folgende Frage bei „Wer wird Millionär?“ gestellt:
Wer oder was ist Juneau?
A: Sarkozys Tochter
B: Hauptstadt von Alaska
C: Karneval in New Orleans
D: „Juni“ auf Französisch
Die Antworten C (Mardi Gras) und D (juin) konnte ich sofort ausschließen. Ich hatte allerdings keine Ahnung, wie die Tochter von Sarkozy heißt und Juneau als Hauptstadt von Alaska hatte ich noch nie gehört. Dort auf dem Kandidatenstuhl hätte ich mich bestimmt nicht getraut zu raten, selbst wenn mir die Hauptstadt wahrscheinlicher vorgekommen wäre, nachher wäre es doch das Kind mit dem außergewöhnlichem Namen gewesen.
Um es kurz zu machen: Die richtige Antwort war „Hauptstadt von Alaska“. Interessant, wieder etwas Neues dazugelernt. Bei Alaska fallen einem doch nur Anchorage und bestenfalls noch Fairbanks ein, aber eine Stadt namens Juneau war mir bisher nicht über den Weg gelaufen. Noch interessanter ist die Tatsache, dass diese Stadt nur auf dem Wasser- und Luftweg zu erreichen ist und die Straßen meist als Sackgassen enden.
Sehenswerte Impressionen: große Schiffe vor Juneau und eine Straße, die am Mendenhall-Gletscher endet.
Sonntag, 10. Juni 2012
Dienstag, 19. Juni 2012
Noch eine weniger
Heute haben wir uns von Moni verabschiedet. Nachdem ihr Zustand nach dem letzten Tierarztbesuch einigermaßen stabil war, ging es in den letzten zwei, drei Tagen rapide bergab. Die Tierärztin riet heute sofort zu dem Schritt, den wir schon vorausgesehen hatten, und es reichte sogar die Narkose aus, um das Katzenherz nicht mehr schlagen zu lassen. Die tapfere Moni hatte bis zum Schluss gekämpft. Diese kleine Katze, die immer etwas zurückhaltend war und einen aus großen Spiegeleieraugen anschaute, hat ihre Schwester Lizzy um gerade einmal zwei Monate überlebt.
Donnerstag, 28. Juni 2012
Schnelle Abwicklung
Vor nicht allzu langer Zeit wurde in einer Fernsehsendung über das “eingebaute Verfallsdatum” von Elektrogeräten gesprochen. Sie würden heutzutage mit Absicht so gebaut werden, dass sie gerade einmal ein wenig länger als zwei Jahre halten. Eines der Probleme, von dem berichtet wurde, hatten wir mit unserem vorherigen Satelliten-Receiver erlebt, bei dem ein Bauteil kurz nach dieser Zeit defekt war (dank meiner Recherche im Internet und der Berufsausbildung des Mannes konnte er dies zum Glück reparieren). Ansonsten war wir bisher von diesem Phänomen verschont geblieben oder hatten Geräte gekauft, die eine längere Lebensdauer erwarten ließen (eine Miele-Waschmaschine sollte schon zwanzig Jahre halten). Kurz darauf gab mein Notebook den Geist auf. Gut, es war nicht ein bisschen älter als zwei Jahre geworden, aber dreieinhalb sind auch nicht gerade viel. Vorletzte Woche dann hatte der Funkradiowecker des Mannes Aussetzer. Zuletzt war es dann so, dass er zwei- bis dreimal in der Stunde kurz stromlos war und trotz Stützbatterie die Einstellungen weg waren. Aber Glück gehabt, dieses Gerät hatten wir im August 2010 gekauft, und somit fiel der Schaden noch in die Gewährleistungszeit. Bei einem Preis von knapp unter dreißig Euro wäre es zwar kein großer Verlust gewesen, aber wenn die Ware zurückgegeben werden kann, sollte man das schließlich nutzen. Die Abwicklung über meinen Lieblings-Online-Versandhandel, bei dem ich damals gekauft hatte, verlief wie die Bestellungen komfortabel und rasend schnell. Zwei E-Mails mit dem Kundenservice ausgetauscht, einen Link zum Rücksendeschein und Paketaufkleber erhalten, ausgedruckt, eingepackt und zur Post gebracht. Und direkt nachdem das Päckchen die Reise angetreten hatte, erhielt ich schon die Nachricht, der Betrag sei meinem Kreditkartenkonto gutgeschrieben worden. Ein Lob für diesen Kundenservice!
Etwas schwieriger war die Auswahl eines neuen Gerätes, denn in der Kombination Wecker plus Funk plus Radio findet man nicht allzu viele Geräte. Natürlich wurden wir dann doch noch fündig und sind jetzt gespannt, ob dieser Radiowecker eine längere Lebensdauer hat. Übrigens besitze ich dasselbe Modell wie das defekte, aber dieser Wecker ist schon einige Jahre älter … muss mal gleich nachschauen, wie alt genau .. ah, siehe da, im August 2007 habe ich den gekauft.
Montag, 9. Juli 2012
B wie …
… Beule, blau oder beides
Vor über einer Woche habe ich mir beim Ausstieg aus der Dusche den linken Fuß angehauen. Es schmerzte ein wenig, aber nicht außergewöhnlich stark. Da kann ein Zusammenprall eines Fußzehs mit einem Möbelstück durchaus schmerzhafter sein, bis hin zu dem Verdacht, man habe sich etwas gebrochen.
Eine halbe Stunde später wollte ich in den Garten gehen und schlüpfte zu diesem Zweck in meine Freizeit-Haus-Leinenschuhe. Merkwürdig, irgendetwas piekste da am linken Fuß, und als ich nachschaute, entdeckte ich eine große Beule.
Die Beule hatte ich schnell mit einer Salbe im Griff (das nächste Mal solle ich einen Quarkumschlag machen, riet die Mutter einige Tage später), aber die Nachwirkungen spüre ich bis heute noch. Welche Schuhe zieht man an, wenn der Fuß in so gut wie keinen der normalen Schuhe passen will? Letzte Woche, als es noch wärmer war, versuchte ich mich mit Ballerinas über den Tag zu retten, aber die drücken an den Seiten ganz schön ins Fleisch. Heute ist der erste Tag, an dem es dem Fuß besser ging. Es war kühler und er wurde in Schnürschuhe gewandet, die ich damals (zum Glück) eine Nummer zu groß gekauft hatte. Die Stelle des Anstoßes ist nach wie vor noch etwas schmerzhaft, aber bald habe ich wieder einen schlanken Fuß.
Samstag, 14. Juli 2012
Ruhig im Katzenhaus
Mit nur noch zwei Katzen oder vielmehr Katern ist es recht ruhig geworden. Oft liegen sie in irgendwelchen Ecken oder auf der Terrasse, wenn wir nach Hause kommen und lassen sich nicht unbedingt sofort blicken. Der deckenhohe Kratzbaum wird im Augenblick gar nicht benutzt, wobei die Kater sowieso höchstens hin und wieder die Schlafhöhle belegten.
Rund um den Fressnapf ist es außerordentlich sauber, bei den alten Katzendamen ging da zuletzt doch häufig etwas daneben. Genauso wie bei den Katzentoiletten, die derzeit ungenutzt, aber betriebsbereit im Keller stehen. Bei schlechtem Wetter oder frostigen Temperaturen werden die beiden Herren aber bestimmt gern Gebrauch davon machen. Und noch etwas hat sich verändert: Wir können jetzt alle Türen offen lassen und im Badezimmer liegen seit langer Zeit wieder Badezimmerteppiche.
Dienstag, 17. Juli 2012
Zweitkamera
Ziemlich genau vier Jahren besitze ich eine digitale Spiegelreflexkamera, mit der ich auch das eine oder andere schöne Foto gemacht habe. Hin und wieder war ich allerdings nicht ganz zufrieden, weil ich damit noch viel besser fotografieren könnte, wenn ich die Kamera richtig beherrschen würde. Es fehlt mir allerdings immer wieder die Zeit oder nehme sie mir nicht oder ich habe gerade keine Lust oder ich finde nicht die passenden Motive (den eigenen Garten habe ich schon zur Genüge abfotografiert). Was also tun? Die gesamte Ausrüstung verkaufen und eine kleine Kamera kaufen? Warten, bis Zeit und Lust wiederkommen? Das Fotografieren ganz aufgeben? Mit meiner Coolpix, die ich vorher besaß, hatte ich doch auch ausreichend gute Fotos gemacht, wozu brauchte ich eigentlich eine solch “große” Kamera, mit der ich nicht viel bessere Bilder produzierte? Vor zwei Wochen entdeckte ich in einem Angebotsprospekt eine kompakte Coolpix mit 16 Megapixeln und 18-fach optischem Zoom. Das wär’s doch, dachte ich mir, vielleicht sollte ich mir diese Kamera zulegen. Ich informierte mich noch einmal genauer über diese und vergleichbare Modelle und entschloss mich dann zum Kauf. Daher bin ich seit einer Woche Besitzerin einer Zweitkamera, mit der ich bisher sehr zufrieden bin. Auf die 4-GB-Speicherkarte, die ich schon besaß, passen bei höchster Auflösung “nur” zwischen 300 und 400 Fotos, aber das ist für meinen normalen Bedarf absolut ausreichend. Wie es sich mit der Akkuleistung verhält, werde ich noch herausfinden müssen, nach dem ersten Aufladen hatte ich den Eindruck, ein zweiter Akku könne nicht schaden.
Ach ja, übrigens kann ich damit auch filmen, und die Aufnahmen in HD-Qualität können sich wirklich sehen lassen.
Hier sind einige der ersten Fotos:
Eigentlich nichts Besonderes, aber ein schönes Motiv und schöne Farben:
Nahaufnahme von Kugeldisteln:
Eine Meise, mit dem 18-Fach-Zoom eingefangen: Nicht so ganz einfach, so ein Foto noch richtig scharf hinzukriegen (und dies ist übrigens eine Ausschnittsvergrößerung):
Das Programm “Tierporträt” löst automatisch aus, wenn es ein Tiergesicht erkennt:
Spielerei mit selektiver Farbe:
Donnerstag, 19. Juli 2012
Politisch korrekt: Karotte
Kürzlich bearbeitete ich ein Mathematikbuch für die Grundschule. Im Kapitel “Dividieren” sollten verschiedene Dinge an Kinder verteilt werden, unter anderem waren dort Mohrenköpfe aufgeführt. Ich erlaubte mir die Freiheit, diese in Schokoküsse umzubenennen, damit sich niemand an dem veralteten und heutzutage als diskriminierend geltenden Begriff stört.
Beim nächsten Buch stieß ich in der Wörterliste wieder auf das Wort “Mohr” und kam ins Grübeln. Darf die Mohrrübe – um diese handelte es sich nämlich – überhaupt noch so genannt werden?
Immerhin hat die Eischneezuckerkuppel auf Waffel mit Schokoladenüberzug eine Namensänderung durchgemacht und der Sarotti-Mohr wurde zum hellhäutigen Magier umgefärbt, aber die Mohrrübe darf immer noch unbehelligt unter diesem Namen auftreten? Vielleicht liegt es daran, dass dieses Gemüse sich bei Gefahr schnell unter einem seiner Decknamen verstehen kann: Möhre, gelbe Rübe, Wurzel oder – meine bevorzugte Variante – Karotte!
Sonntag, 22. Juli 2012
Früher Winteranfang
In der letzten Zeit haben sich allzu viele Leute über den hierzulande nicht vorhandenen Sommer beklagt. Die Lebensmittelindustrie hat prompt darauf reagiert und eine dazu passende Produktvariante herausgebracht:
Dies ist kein Witz, ich entdeckte den Schmelzkäse am Freitag beim Einkaufen. Offensichtlich hat die Drohung der Winterausgabe dem Sommer klar gemacht, dass er sich für dieses Jahr noch nicht verabschieden kann.
Andernorts wurde für die Rückkehr des Sommer ein herbstliches Eintopfgericht verantwortlich gemacht, und bei uns gab es gestern noch Rouladen mit Kartoffelgratin.
Mittwoch, 25. Juli 2012
Grüner Hüpfer
Zum Glück war dem Tier gerade gar nicht nach Hüpfen zumute, als ich es in einer Kübelpflanze entdeckte:
Samstag, 28. Juli 2012
Abkühlung
Nach dem Winterkäsekauf und den herbstlichen Gerichten vor einer Woche wurde es im Laufe der Woche wärmer und wärmer. Gestern stiegen die Temperaturen auf 34 Grad! Das brauche ich wirklich nicht, 25 maximal reichen mir durchaus. Am Abend kam dann der Regen und es kühlte sich glücklicherweise ab.
Leider sieht es heute bisher nicht so gut aus, es ist grau, bedeckt, es könnten ein paar Regentropfen kommen. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem ich Schwester-Neffen-Besuch aus dem “fernen” Hessen erwarte!
Sonntag, 29. Juli 2012
Ruinen und lange Nacht
Mit meinem Geburtstagsbesuch haben wir gestern Nachmittag einen kleinen Ausflug gemacht. Es ging erneut zum alten Hanomag-Gelände in Linden-Süd, wo ich in diesem Jahr nun zum dritten Mal war. Verbunden damit haben wir eine Probefahrt von Schwester und Neffen im Waldauto, dem Lada Niva. Da die Rückbank für die Holzarbeiten, also den Materialtransport ausgebaut ist, gibt es nur zwei Sitzplätze und wir sind deshalb mit zwei Autos gefahren. Auf jeder Strecke durfte einer der beiden im Lada mitfahren.
Ich habe wieder einmal Fotos von der alten Fabrikantenvilla gemacht, die demnächst restauriert und in Büros und Wohnungen umgebaut wird. Außerdem haben wir einen Blick in das momentan ausgehöhlte Gebäude am Deisterplatzkreisel gemacht.
Anschließend statteten wir Stadler, dem “größten Zweirad-Center Deutschlands” einen Besuch ab. Schöne Fahrräder gibt es dort und man kann sich direkt im Laden ein Fahrrad schnappen und probefahren. Dafür gibt es eine Teststrecke in einer Ecke, doch die Leute fuhren auch – obwohl es nicht erlaubt ist – durch die Gänge, und man musste als Fußgänger und Fahrradbegucker schon aufpassen, nicht von einem angefahren zu werden.
Sonnig wurde es leider nicht (wahrscheinlich hatte ich mir zu oft kühleres Wetter gewünscht), aber gegen Abend war es immer noch so mild, dass wir auf der Terrasse sitzen und grillen konnten. Und lange haben wir gesessen, bis drei Uhr nachts!
Nach spätem Aufstehen, Frühstück und Fotos anschauen sind sie gegen 15 Uhr wieder Richtung Heimat abgefahren.
Donnerstag, 2. August 2012
Bienen und Blümchen
Das habe ich heute in der Mittagspause fotografiert:
Bei beiden Fotos handelt es sich um Ausschnittsvergrößerungen. Mit den 16 Megapixeln der kleinen blauen Nikon ist das kein Problem. Das Insekt ist leider etwas unscharf, aber es war windig und man muss ja auch Glück haben, dass es einen Moment sitzen bleibt.
Samstag, 4. August 2012
Junger Star
Als ich heute die Amselfamilie beim Körnerpicken in unserem Garten beobachtete, gesellte sich plötzlich ein anderer Vogel dazu, der definitiv keine Amsel war.
Da ich mich in der Vogelwelt nicht auskenne und gerade einmal die am häufigsten in unserer Umgebung vorkommenden Tiere erkennen kann, recherchierte ich im Internet. Leider lieferte mir die ansonsten sehr gut nutzbare Vogelbestimmungsseite beim NABU nicht das passende Ergebnis. Die Drossel war zwar ähnlich, aber diese Vögel haben eine weiße Brust mit schwarzen Flecken, und bei dem da in unserem Garten war es genau umgekehrt.
Nach ein paar Überlegungen und Suchanfragen später landet ich dann beim Star und allem Anschein nach handelte es sich um einen Jungstar, wie er hier zum Beispiel zu sehen ist.
Freitag, 10. August 2012
Geplättet
Im Augenblick bin ich gerade ein wenig platt von der Arbeit, die sich vor Schulbeginn noch anhäuft. Deshalb gibt es hier nur zwei Fotos zu sehen, die ich gestern gemacht habe:
Die kleine Superzoomkamera ist gar nicht mal so schlecht, selbst bei leichtem Wind und den sich häufig bewegenden Schmetterlingsflügeln ist mir doch nur beim schnellen Ausprobieren die eine oder andere recht nette Aufnahme geglückt. Und dank der vielen Megapixel kann ich auch wunderbare Ausschnittsvergrößerungen machen.
Montag, 13. August 2012
Harte Tour
Gestern ließ ich mich zu einer Fahrradtour breitschlagen, denn der Mann wollte gern das noch im Wald liegende Holz mit einer Plane abdecken. Zwar wandte ich im Vorfeld ein, dass es mir ein bisschen zu weit sei, aber dann dachte ich schon, es schaffen zu können. Natürlich ist es kein Problem, eine Tour von 30 bis 40 Kilometern an einem Nachmittag zu machen. Allerdings bin ich in diesem Jahr noch kein einziges Mal Fahrrad gefahren und ansonsten eben auch überhaupt nicht sportlich.
Die ersten Kilometer war noch okay, doch schon die sanft, aber lang ansteigende Emmy-Noether-Allee Richtung Kronsberg machte mir arg zu schaffen. Den Vorschlag, jetzt doch umzukehren, schlug ich jedoch aus. Nein, wird schon gehen, dachte ich mir, sei nicht so schlapp.
Die Schafherde am Kronsberg war recht idyllisch, wir hätten und dort einfach eine Weile ausruhen und dann wieder zurückfahren sollen.
Am Wald angekommen, war ich mir fast sicher, den Rückweg nicht mehr zu schaffen. Ich würde mich einfach irgendwo hinlegen und bis zum nächsten Morgen liegenbleiben. Doch selbstverständlich tat ich das nicht, ich quälte mich bis nach Hause zurück und war dort, einmal auf das Bett gefallen, für Minuten nicht fähig, wieder aufzustehen.
Umso erstaunlicher, dass ich heute das Ganze zwar noch ein wenig in den Beinen merkte und vor allem auch beim Sitzen, aber ich hatte keinen Muskelkater – wenigstens das war mir erspart geblieben.
Ach ja, und zum Holz haben wir es dann doch nicht geschafft, da wäre noch einmal fast der gesamte Wald zu durchqueren gewesen plus einem längeren Fußmarsch …
Donnerstag, 16. August 2012
Endspurt
Morgen noch ein letzter Arbeitstag, dann geht es in einen kurzen, aber mehr als verdienten Urlaub. Wie beinahe jedes Jahr stand ich vor einem scheinbar nicht zu bewältigendem Berg von Arbeit, der bis Schulbeginn noch erledigt werden muss. Mittlerweile habe ich meine Arbeit aber doch ziemlich gut organisiert und von jedem einen Teil fertig. Zur Entspannung der Lage trägt auch immer die Ferienzeit bei, denn dann ist es absolut ruhig, nur noch wenige Leute im Bildungszentrum arbeiten und es kommt nicht ständig dies und das und jenes Unerwartete dazwischen. Puh, aufatmen, dann kann es nach einer Woche entspannen wieder mit hoffentlich neuer Energie weitergehen.
Montag, 20. August 2012
Hitzefrei
Eine Woche Urlaub, die schon mit dem Wochenende sehr heiß startete. So wurden die Pläne, am am gestrigen Sonntag mit dem Fahrrad zum letzten Tag des Maschseefests zu fahren, schnell verworfen. Bei 35 Grad im Schatten hält man sich am besten nur drinnen auf (und schwitzt trotzdem).
Heute war es genauso heiß. Mein Auto befand sich in der Werkstatt zwecks Inspektion, HU und AU. Das war auch der Auslöser, warum ich im August wenigstens zwei, drei Tage frei haben wollte. Sollte irgendetwas Größeres zu reparieren und es erst am nächsten Tag fertig sein, müsste ich mir keine Gedanken und keinen Stress um die Fahrt zu meinem Arbeitsplatz machen.
Am frühen Nachmittag waren wir hier nur kurz in drei Läden unterwegs, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Auf dem Rückweg sahen wir, dass mein kleiner schwarzer Corsa auf dem Parkplatz der Autowerkstatt stand. Wir machten dort einen Stopp, und tatsächlich war schon alles erledigt. Es waren keine außergewöhnlichen Reparaturen fällig, abgesehen vom Austausch der Pendelstützen, die sich wohl irgendwo vorn an den Stoßdämpfern befinden.
Nun wird das kleine Schwarze weiterhin gut fahren und ich mache mir erst einmal keine Gedanken mehr über ein neues Auto. Das hat dann noch ein paar Jahre Zeit.
Dienstag, 21. August 2012
Versuchter Waldbesuch
Heute war es nicht mehr ganz so heiß, aber ich schwitzte immer noch reichlich. Wenn ich überhaupt Auto gefahren wäre, dann gern klimatisiert. Man ist ja heutzutage ziemlich verwöhnt mit diesen Autos, die auch im Sommer so schön kühl sind. Kaum zu glauben, dass ich bis 2007 noch ein unklimatisiertes Kadett Cabrio gefahren habe. Aber ich schweife ab, eigentlich ging es um die Fahrt in den Wald, die natürlich mit dem grünen Waldauto stattfinden musste. Der Plan des Mannes war, das restliche dort noch lagernde Holz mit einer Plane abzudecken. Der erste Versuch mit dem Fahrrad war ja vor gut einer Woche wegen der zuletzt doch noch zu langen Strecke gescheitert.
Dieses Mal erreichten wir den Haupt-Waldweg ohne Probleme. Jedoch sind die Pfade zwischen den Bäumen hoch mit Gras und Gestrüpp bewachsen und zudem auch im August noch stellenweise feucht.
Hier sieht man im Vergleich, wie es Anfang März aussah und wie wir es heute vorgefunden haben:
Nach wenigen Metern im Wald verkündete ich, diesen Pfad nicht weitergehen zu wollen. Auch der Mann gab auf, denn wir hätten noch einige hundert Meter zurücklegen müssen, und mit seinen kurzen Hosen und Turnschuhen war er doch nicht gegen Brennnesseln, Dornengestrüpp und matschige Vertiefungen gerüstet.
Mittwoch, 22. August 2012
Stadt und Parkhaus
Heute sind wir in die Stadt gefahren, um ein paar kleine Einkäufe zu tätigen. Zuerst aber führte uns der Weg in die Ernst-August-Galerie, denn ich hatte gelesen, dass man vom oberen Parkdeck einen guten Blick über die Stadt haben soll.
Also fuhren wir viele, viele Rolltreppen hinauf und hatten zunächst einen grandiosen Blick auf die Leute in einer der Etagen darunter:
Aufgrund der sensationellen 16 Megapixel, die meine kleine Kamera liefert, könnte ich sogar verraten, dass die beiden Damen unten im Bild Kuchen aßen. Ob es sich allerdings um Obstkuchen oder Sahnetorte handelte, ließ sich dann doch nicht feststellen …
Dann waren wir oben und draußen angekommen:
Der Blick ist nicht so berauschend, wie ich es meinte gelesen zu haben. Tatsächlich sieht man vor allem viele Dächer, so wie sie hinter dem “Ausfahrt”-Schild zu sehen sind. Nur die wirklich hohen Gebäude erheben sich darüber und so hat man zum Beispiel eine gute Aussicht auf das Anzeiger-Hochhaus und die “drei warmen Brüder” des Lindener Heizkraftwerkes.
Danach ging es weiter zur Bekleidungssuche. Während der Mann gezielt sofort das Richtige fand, schaute ich mich nur interessehalber bei den Jacken um. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Mittelding zwischen einer leichten Jacke und einem fellgefütterten Parka, auch häufig als “Übergangsjacke” bezeichnet. Zwar besitze ich eine Lederjacke, die diese Kriterien durchaus erfüllt, aber ich möchte doch noch eine etwas schickere und längere Jacke haben. Wie ich schon befürchtet hatte, ist auch in diesem Jahr nicht das Passende für mich dabei. Jedenfalls habe ich in den zwei Kaufhäusern, wo ich gestöbert habe, nicht das Richtige entdeckt. Entweder zu kurz oder im älteren-Damen-Stil oder gleich wieder zu winterlich mit dickem Futter, Fellkragen und Daunen.
Immerhin fand ich per Zufall noch zwei schöne Oberteile, als wir die Rolltreppe auf einer anderen Seite nach unten fuhren. Mittlerweile finde ich den Bekleidungskauf recht mühsam, denn offensichtlich ist die neue Strategie der Kaufhäuser, alles nach Marken oder vielleicht auch Zielgruppen zu sortieren. So findet man nicht alle Pullover in einer Ecke und alle Hosen in einer anderen, sondern es ist bunt gemischt. Ich weiß schon, warum ich so häufig lieber im Internet einkaufe. Doch ein Stadtbummel hat durchaus seinen Reiz, man findet hin und wieder hoch unverhofft etwas Schönes.
Donnerstag, 23. August 2012
Bahnhof Nordstemmen
Heute war es an der Zeit für einen kleinen Ausflug. Ich hatte irgendwann vom historischen Empfangsgebäude des Bahnhofs Nordstemmen gelesen und auch schon einige Fotos gesehen. Das wollte ich unbedingt im Original sehen, denn alte und (leider) verfallene Gebäude finde ich äußerst interessant.
Unsere Reise führte uns über Pattensen durch idyllische Landschaften und Dörfer. Ungewohnt ländlich, da wir doch so dicht an der Landeshauptstadt wohnen und auch schon wieder zu “weit” draußen, wenn man täglich zur Arbeit fahren muss. Ich hätte gewiss keine Lust, jeden Tag eineinhalb bis zwei Stunden im Auto zu verbringen.
Hier sind ein paar Eindrücke von dem vom Verfall bedrohten Gebäude, das im 19. Jahrhundert König Georg V. von Hannover als Station diente, wenn er zur Marienburg reiste:
Auf dem Rückweg verließen wir Nordstemmen in nordwestlicher Richtung und ich wäre beinahe aus dem Auto gesprungen. Da fährt man doch direkt auf die Marienburg zu, die sich immer größer vor einem erhebt. Ein GRANDIOSER Anblick! Und davon wusste ich bisher nichts! Ich hatte zwar mal gelesen, dass man von einer Straße aus eine gute Sicht auf das Schloss hat, aber dass es so toll ist, wurde da nicht verraten. Leider ergab sich spontan keine Möglichkeit anzuhalten, weil die Straße von Leitplanken gesäumt ist. Nun ja, man hätte vielleicht wenden können, hätte doch noch einen Abzweig gefunden … So bleibt mir nichts übrig, als mich irgendwann (bei schöner Herbstsonne) dorthin zu begeben, um das königliche Schloss abzulichten.
Freitag, 31. August 2012
Unwetter
Heute wurden wir von einem kurzen Unwetter mit sehr heftigen Regenfällen heimgesucht.
Ich war kurz nach 17 Uhr gerade dabei, meine Einkäufe zu verstauen, als der Regen einsetzte. Nach und nach wurde er stärker, und dann kam auch noch Hagel dazu. Ich griff sofort zur Kamera, um Beweisfotos für alle Fälle anzufertigen. Gerade hatten wir die Platten des Carportdaches erneuert, die von Hagel Ende Juni beschädigt worden waren. Dieser Schaden war von der Versicherung noch nicht bezahlt worden und schon sollte ich eventuell den nächsten Schadensfall melden müssen? Da die Hagelkörner aber längst keine Eier- oder Tennisballgröße annahmen, machte ich mir im Grunde über eine Beschädigung der neuen Platten keine großen Gedanken.
Wenig später warf ich einen Blick in den Keller, um sicherzugehen, ob dort alles trocken war. Oh, der Lichtschacht zur Westseite, von der der Regen hauptsächlich kam, stand schon bedenklich voll Wasser. Gut, vorsichtshalber sollte ich den besser leeren, dachte ich mir. Ich schnappte mir einen Putzeimer und ein kleines Eimerchen und schaufelte das Wasser heraus. Da konnte erst einmal nichts mehr passieren. Als ich den Eimer im Waschbecken des Waschkellers ausleerte, rauschte das Wasser durch das Abwasserrohr hinab. So dauerte es einen guten Moment, bis ich begriff, dass es noch an anderer Stelle plätscherte: Wasser drang relativ ungehindert durch das einfache Fenster am Lichtschacht mit der Katzenklappe ein, lief fröhlich an der Wand hinab und stand schon wenige Zentimeter auf dem Boden. Ich griff sofort nach allen verfügbaren Handtüchern und baute eine Sandsacknachbildung aus Frotteehandtüchern. Durch das eifrig weiterfließende Wasser hatten sie sich sofort vollgesogen und ich war fast eine Stunde damit beschäftigt, die Handtücher nacheinander auszuwringen und zwischendurch wieder Wasser aus dem anderen Lichtschacht zu schaufeln. Trotzdem war ich nicht ernsthaft im Stress, ich hatte das alles gut im Griff und irgendwann würde der Regen doch aufhören. Tatsächlich ließ der Regen nach und es kam der Zeitpunkt, an dem kein Wasser mehr in den Keller lief. Ich wischte die letzten schmutzigen Pfützen aus dem Waschkeller und war froh, dass es so glimpflich abgelaufen war.
Erst aus der Zeitung und dem Internet erfuhren wir mehr über diesen Starkregen.
Hier drei Berichte zu dem Unwetter:
Hannoversche Allgemeine Zeitung: 78 Einsätze wegen Starkregens
Neue Presse: Schwere Ueberflutungen in der Region
NDR regional: Unwetter entlädt sich auch über Hemmingen
Freitag, 7. September 2012
Vorweihnachtszeit
Man kennt es zwar aus vergangenen Jahren, aber ich bin doch jedesmal wieder überrascht, wenn ich bei sommerlichen Temperaturen auf Weihnachtsgebäck stoße. So auch am heutigen Freitag:
Und dabei ist noch nicht einmal Mon Chéri aus der Sommerpause zurückgekehrt! Das wiederum stellte ich fest, weil ich spontan die Idee hatte, neben dem geplanten After-Eight-Eis ein Mon-Chéri-Eis zu zaubern. Nun gut, dann muss das eben warten. Auf Lebkucheneis habe ich nämlich im Moment noch keine Lust!
Sonntag, 9. September 2012
Stacheliger Gartenbewohner
Schon seit einigen Jahren wohnen immer wieder Igel in unserem Garten. Auch in diesem Jahr haben wir bei Dunkelheit hin und wieder einen Igel über die Terrasse und durch die Beete laufen sehen.
Als wir gestern am späten Abend draußen saßen, tauchte plötzlich ein Igelkind an der Terrassenecke auf.
Neugierig schaut es uns an und hat hoffentlich keine Angst vor den großen Menschen.
Und jetzt ist es fast ganz eingeigelt:
Danach verschwand das Igelchen unter dem Holzstapel, der auf Holzbalken vor der Hauswand liegt und daher unten einige Zentimeter Abstand zum Boden hat – eine ideale Igelbehausung.
Entdeckertag 2012
Am alljährlichen Entdeckertag kann man in Hannover und Umland immer wieder viel Interessantes kennen lernen. In diesem Jahr hatte ich keine besonderen Favoriten, doch der Mann des Hauses schlug vor, den Klosterstollen in Barsinghausen zu besuchen. Dort gab es die Möglichkeit, in das ehemalige Bergwerk hineinzufahren. Am frühen Nachmittag trafen wir dort ein, und wie schon geahnt, war es sehr gut besucht. Kein Wunder, war doch erst wenige Tage zuvor ein ganzseitiger Artikel in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung erschienen. Bei den Bergwerksbesichtigungen gab es nur Plätze für die beiden letzten Termine um 16 und 17 Uhr, und da war uns die Wartezeit dann doch zu lange. Vielleicht ergibt sich ein anderes Mal die Gelegenheit dazu.
Also ging es weiter zu unserem zweiten Ziel: das Rittergut Bettensen in Ihme-Roloven (ach ja, das war doch ein Wunsch von mir gewesen). Das Gut gehört einer Linie der Münchhausens und kann zu anderen Zeiten kann nicht besichtigt werden. Besonders idyllisch ist es auf der Rückseite des Gebäudes, wo hinter dem Garten ein Gewässer vorbeifließt. Ich nahm zunächst an, es handle sich um die Ihme, aber ein Blick auf die Karte verriet mir, dass es Wassergräben sind, die wohl von dem kleinen Fluss abgezweigt wurden und das Rittergut rundum einschließen.
Zuletzt machten wir noch einen Abstecher nach Wennigsen, dort waren beim Stadtfest historische Kutschen und Oldtimer-Traktoren ausgestellt. Das als ebenfalls historische beschriebene Kinderkarussell erwies sich allerdings als ein sehr nach Selbstbau aussehendem Gestell mit zwei Schaukeln …
Pfefferminz nach acht
Das After-Eight-Eis ist gelungen, es schmeckt eindeutig nach mehr! Allerdings handelt es sich nicht um ein rein selbstgemachtes Eis, denn als Grundlage habe ich das Eiszauber-Pulver von Diamant verwendet. Davon hatte ich vor einigen Wochen zum Ausprobieren die drei Sorten für Joghurt-, Frucht- und Milcheis gekauft. Der erste Versuch mit einem Buttermilch-Nektarinen-Eis war bereits sehr gut, der zweite mit Buttermilch und Waldbeeren auch. Für das After-Eight-Eis wollte ich zunächst nur die kleingehackten Pfefferminz-Schoko-Tafeln verwenden, doch dann dachte ich mir, dass da vermutlich zu wenig Pfefferminzgeschmack drin wäre. Ich suchte also nach Pfefferminzsirup. In kleinen Fläschchen gab es den nicht, nur in großen 0,7-Liter-Flaschen. Damit hätte ich wahrscheinlich meinen Pfefferminzbedarf für die nächsten zwanzig Jahre gedeckt. Beim Likör entdeckte ich dann noch 0,5-Liter-Flaschen, sogar günstiger als der Sirup. Zur Eismasse mischte ich also ungefähr drei Esslöffel Likör und eine halbe Packung After-Eight-Tafeln. Damit hatte ich es (für meinen Geschmack) genau getroffen!
Das Eis wird mit dieser Mischung übrigens ohne Eismaschine tatsächlich schön cremig. Ein Nachteil sind natürlich die Zusatzstoffe in dem Pulver, aber da müsste man einmal mit gekauftem Eis vergleichen, das kommt ja auch nicht ohne daher. Beim nächsten Mal werde ich aber dieses Eis komplett selbst anrühren und dann wird es auch ein richtiges Rezept dafür geben.
Samstag, 15. September 2012
Apfelernte
Am letzten Wochenende und heute habe ich viele Äpfel von unseren kleinen Apfelbäumchen geerntet. Im letzten Jahr hatten wir den Baum umgepflanzt und er trug dann tatsächlich drei ganze Äpfel. In diesem Jahr waren es bestimmt achtzig an der Zahl, wovon einige abgefallen sind und dann gern von den Amseln angepickt wurden. Es blieben noch ungefähr sechzig übrig, von denen ich demnächst einen Teil zu einem Apfelkuchen verarbeiten werde.
Sonntag, 16. September 2012
Zooviertel und Maschsee
Bei schönem Spätsommerwetter haben wir einen kleinen Ausflug in die Stadt gemacht. Es gibt ja immer noch einige Ecken, die ich noch nicht kenne, und eine auf meiner Liste war das Zooviertel. Virtuelle Spaziergänge mit Guhgels Straßenansichten hatte ich bereits gemacht, da kann man ja vorab schauen, welche Straßen sehenswert sind. Wie auch anderenorts bin ich dort an vielen Stellen auf unsichtbar gemachte Objekte gestoßen. Es geht also nichts über den echten Besuch an Ort und Stelle und so konnte ich ein imposantes Gebäude (im Bild rechts unten) ablichten, das im Internet nicht zu sehen ist, jedenfalls nicht in der Straßenansicht. Ansonsten sieht man viele schöne Bauwerke mit teilweise auffällig dekorierten Fassaden. Es gibt dort ganz sicher noch eine Menge mehr bei weiteren Spaziergängen zu entdecken.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zum Maschsee. Es war sehr voll dort, kein Wunder bei diesem herrlichen Wetter. Zum Glück hatte der Aufbau für das Oktoberfest noch nicht begonnen und der Schützenplatz war zum Parken frei.
Sonntag, 23. September 2012
Schloss Marienburg
Auf dem Rückweg von unserem Ausflug zum alten Bahnhof in Nordstemmen im August hatte ich ja den einmaligen Blick auf Schloss Marienburg entdeckt. Jetzt bot sich endlich die Gelegenheit, dies in Ruhe abzulichten.
Tatsächlich ist die Straße größtenteils mit Leitplanken versehen, lediglich auf dem letzten Stück vor der Leinebrücke gäbe es die Möglichkeit, am Rand zu parken, jedoch stünde man dort auf dem Radweg. Ich hatte vorher aber schon herausgefunden, dass es viel bessere Autoabstellmöglichkeiten zu beiden Seiten des Kreisels gibt, einmal in der Marienbergstraße und auf der anderen Seite an der Einfahrt zu Kieswerk. Von beiden Stellen aus führen Feldwege direkt auf den Marienberg zu, und auf der linken Seite der Straße gibt es unter einer Baumgruppe eine Bank, von der aus man den direkten Blick auf das Schloss hat.
Leider war das Licht nicht optimal, es kam zwar immer wieder die Sonne durch, aber es gab recht viele Wolken und daher haben meine Fotos alle einen grauen Himmel.
Freitag, 28. September 2012
Kein gutes Karma
Es gab selten Bücher, die ich in die Hand nahm und nach wenigen Seiten wieder weglegte. Genau genommen erinnere ich mich nur an zwei: ein Buch von Stephen King, das mein damaliger Freund gelesen hatte und von dem ich nicht einmal mehr den Titel weiß und dann der so berühmte “Herr der Ringe” (im Original). Beim ersten Buch fand ich bestimmte Beschreibungen am Anfang von irgendeinem alten König so widerlich, dass ich nicht mehr weiterlesen konnte. Den “Herrn der Ringe” hatte ich mir, nachdem ich die Filme gesehen hatte und auch schon die bis damals erschienenen “Harry-Potter”-Bände auf Englisch gelesen hatte, als passende Fortsetzung für meine englische Lektüre vorgestellt. Es ist sicherlich interessant, was Tolkien alles über das Fantasiereich Mittelerde schrieb, aber für diese ganzen Details fehlen mir bei Feierabend-, Terrassen- oder Einschlaflektüre leider die dafür notwendigen Gehirnzellen. Ach ja, Englisch wäre auch noch dazu gekommen … Das hätte ich lieber einmal mit Anfang/Mitte zwanzig lesen sollen. Immerhin habe ich mich aber vor einigen Jahren durch das Buch “Der Name der Rose” gekämpft, und das, ohne eine einzige (!) Seite auszulassen. Es fiel durchaus schwer bei den endlosen Beschreibungen der Kirchengeschichte, aber ich gab nicht auf wie so manch andere Leser(innen) (Gruß an Schwester, ich weiß gar nicht, ob sie sich daran noch erinnern kann!)
Nun habe ich aber weit hergeholt. Dabei wollte ich doch nur berichten, dass mir “Mieses Karma” von David Safier ganz und gar nicht gefallen hat. Der Klappentext klingt recht vielversprechend (egoistische Moderatorin wird von Weltraummüll erschlagen und als Ameise wiedergeboren). Ich fand die Beschreibung witzig und erinnerte mich an einige Folgen der Vorabendserie “Berlin, Berlin”, für die der Autor die Dialoge geschrieben hatte. Auf den ersten Seiten des Buches erkannte ich auch sofort diesen Stil und war noch ganz erheitert. Spätestens bei der dritten Wiedergeburt nervte dieses ewig ähnliche Ritual und irgendwann wurde die Geschichte ziemlich absurd. Ich hielt nur bis zur letzten Seite durch, weil ich wissen wollte, welches vermutlich völlig unrealistische Ende der Autor seiner Geschichte verpasst hatte. Zwischendurch wünschte ich mir mehrfach, er würde seine Hauptdarstellerin einfach aus einem Albtraum aufwachen lassen, das wäre meiner Meinung nach noch die beste Lösung gewesen. Aber nein, es kommt schlimmer … Für mich absolut nicht lesenswert, aber das ist nur meine Meinung!
Sonntag, 30. September 2012
Großmutters Apfelkuchen
Gestern habe ich nach langer Zeit wieder einmal gebacken, und zwar einen Apfelkuchen nach Großmutters Art. Nicht nach einem Rezept meiner Großmütter, sondern auf Empfehlung meiner Mutter aus dem Kochbuch der Reichelsheimer Landfrauen, an dem sie mitgearbeitet hat.
Ein schlichter Rührteig, unter den fein geschnittene Apfelscheiben gegeben werden … Der Kuchen an sich ist leicht zu machen, aber die Form bereitete mir Probleme. Da ich nicht genügend Mehl im Haus hatte (der Kuchen wird normalerweise auf dem Blech gebacken), entschied ich mich, die Hälfte des Rezeptes in einer runden Silikonbackform zu backen. Trotz Einölens der Form wollte sich der Kuchen nicht komplett lösen, und so musste ich einige Bodenstücke wieder anpappen. Silikonbackformen sind also auch nicht die Lösung aller Probleme!
Was man hier also sieht, ist quasi der umgedrehte Kuchen mit angeklebten Bodenteilen und mit Zuckerguss garniert. Er sieht sehr rustikal aus, aber geschmacklich ist er einwandfrei, also wirklich sehr köstlich.
Samstag, 6. Oktober 2012
Kater-Gang
… und damit ist “Gäng” wie Bande gemeint!
In diesem Fall handelt es sich offensichtlich um eine Dreierbande. Die Geschichte dazu: Hin und wieder meinen andere freilaufende Kater aus der Umgebung, in das Revier unserer beiden eindringen zu müssen. Normalerweise ist es an Sammy, sich um diese Eindringlinge zu “kümmern”. Im harmlosesten Fall geschieht dies durch bewegungsloses Anstarren und Knurren, so lange, bis der andere wegguckt und verloren hat.
Im März erwischte ich einen grau-weißen Kater mit Halsband auf unserem Holzlagerdach. Auch diese Begegnung endete ohne richtige körperliche Auseinandersetzung – jedenfalls ohne Kampf – und der Fremde mit dem Halsband schlich von dannen.
An einem Sonntag vor zwei oder drei Wochen fand ich nachmittags eben dieses Halsband mit dem Tuch nebst einigen Fellbüscheln im Vorgarten. Aha, da hatte also ein Kampf stattgefunden und Sammy hat dem Grauen tatsächlich das Halsband entrissen. Als Sammy wieder auftauchte, zeigte er zum Glück keine Anzeichen von Verletzungen. Erst ein oder zwei Tage später war das linke Ohr dick. Ein Kratzer nur, aber durch Schmutz hatte es sich entzündet und ich drückte vorsichtig den Eiter heraus. Dann kam eine Portion Wundheilsalbe darauf und es ist wieder schön verheilt.
Am Mittwoch warf ich irgendwann einen Blick in den Garten und war einen kurzen Augenblick verwirrt. Seit wann wuchs etwas Helles oben am Rosenbogen? Beim genaueren Hinschauen sah ich diesen dort:
Der rot-weiße Kater hatte es sich dort oben gemütlich gemacht und hoffte wohl, ein Vögelchen würde ihm ins Maul fliegen. Auch dieser Kater trug ein Halsband mit Glöckchen, er gehörte also vermutlich zu selben Familie wie der grau-weiße.
Der Mann des Hauses hatte auf der Straße irgendwann einen schwarzweißen Kater gesehen, der ebenfalls mit einem solchen Halsband ausgestattet war. Offensichtlich handelte es sich um ein Trio, das Sammys Revier einnehmen wollte.
Und tatsächlich gab es heute wieder Gekreische und Gefauche auf der Straße, der Mann ging dazwischen, als sich der Schwarzweiße mit Sammy bekämpfte. Aber auch diesem Kater hat unser eigentlich so sanfter Riese das Halsband entrissen.
Ich legte beide Halsbänder an die Straße vor unserer Hecke, vielleicht kämen die Katzenbesitzer zufälligerweise vorbei und nähmen sie mit.
Nachtrag 15.10.2012:
Ein paar Tage später waren die Halsbänder verschwunden, aber wer weiß, wer sie an sich genommen hat. Der grau-weiße Kater trug übrigens kein neues Halsband, als er vor ein paar Tagen wieder in unserem Garten auftauchte. Ich bin gespannt, ob es dabei bleiben wird.
Sonntag, 7. Oktober 2012
Herbstfest
Für das heutige Herbstfest in der Schule hatte ich im Vorfeld eine Menge zu tun: Einladungen, Faltblätter, Lagepläne in verschiedenen Varianten, Preislisten … Unter anderem habe ich für das Banner über dem Hauptweg die farbigen Buchstaben ausgedruckt und laminiert. Diese wurden dann mit starken Magneten am Banner befestigt. Das musste ich mir auf jeden Fall anschauen, und so machten wir einen kleinen Nachmittagsausflug in die Schule.
Hier sind ein paar Impressionen:
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Kürbissuppe
Für den morgigen Besuch habe ich mich heute schon einmal an den Herd gestellt und eine Kürbissuppe gekocht.
Kürbis macht mir immer ein klein wenig Angst, denn bei den ersten Schnitten mit dem großen Messer durch die harte Schale muss man schon konzentriert arbeiten. Bloß nicht abrutschen, denke ich jedes Mal, aber es hat natürlich ohne Probleme funktioniert.
Den großen Topf voll Suppe habe ich zuletzt mit einem Teelöffel selbst angebauter Peperoni gewürzt (frisch und winzig klein geschnitten). Das hat völlig ausgereicht, um dem Süppchen eine angenehme, feine Schärfe zu geben.
Montag, 15. Oktober 2012
Hanomag und Dorf Hemmingen
Von Freitagnachmittag bis heute Vormittag hatten wir Besuch von meinen Eltern. Bei diesen Besuchen unternehmen wir immer kleinere Ausflüge und schauen uns etwas Sehenswertes n Hannover und der Region an. Daher war ich am Samstag also zum vierten Mal in diesem Jahr beim alten Hanomag-Gelände. Das erste Mal allein im Mai bei einer Fototour, das zweite Mal im Juli mit dem Mann, das dritte Mal eine Woche später mit Schwester- und Neffenbesuch und nun eben das vierte Mal. Schön, dass ich das entdeckt habe, und schade, dass ich nicht früher schon dort war. Immerhin konnte ich die alte Direktorenvilla in ihrem verfallenen Zustand zur Genüge ablichten, bevor sie restauriert wird.
Anschließend waren wir noch in der ehemaligen U-Boot-Halle im Fahrradcenter Stadler, das selbst für nicht besonders Fahrradinteressierte sehenswert ist. Zuletzt ging es um die Ecke in die beiden Möbelgeschäfte, die ein paar Tage zuvor eröffnet hatten. Und welch ein glücklicher Zufall: Im Vorbeigehen entdeckten wir im zweiten Laden Sitzsäcke und da der Mann des Hauses sich einen als Sitzgelegenheit vor dem Kellerofen wünschte, griff er gleich zu.
Gestern haben wir einen Spaziergang im alten Dorf von Hemmingen gemacht, zuerst den Pferden auf der Weide an der Döhrener Straße einen Besuch abgestattet und dann vorbei an Eseln durch die Gänsemarsch vorbei an der Kapelle bis zum ehemaligen Rittergut spaziert.
Danach waren wir noch auf einem kleinen Abstecher in Harkenbleck, das hatte ich von einer Fototour vor ein paar Jahren als ganz idyllisch in Erinnerung. Dieses Mal präsentierte sich das Dorf gar nicht so hübsch, was aber vermutlich im Auge des Betrachters lag (oder wegen des bedeckten Himmels am fehlenden Licht).
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Verschwunden
Kürzlich stand ich vor meinem Bücherregal und suchte ein Buch. Ich war mir sehr sicher, dass es sich in meinem Besitz befand. Aber es war weg. Ich wusste nur von einem anderen Buch, dass ich es vor einigen Jahren verliehen hatte und aus bestimmten Gründen nicht mehr mit der Rückgabe zu rechnen war. Doch da waren noch mehr Bücher, die ich auf jeden Fall gelesen hatte und in meinem Besitz glaubte. Vermutlich hatte ich sie selbst von jemandem geliehen und dachte nur, ich hätte sie selbst gekauft. So viele Bücher können nicht verschwinden.
Sonntag, 21. Oktober 2012
Störende Elemente
So manch schönes Bauwerk ist heutzutage schwer zu fotografieren. Es gibt einfach zu viele störende Elemente im Bild.
Heute machten wir einen kleinen Stadtspaziergang in der Calenberger Neustadt. Er führte uns unter anderem über den Franz-Mock-Weg, der von der Brühlstraße in westliche Richtung abzweigt, an der Leine entlang zur Königsworther Brücke.
Diese Segmentbogenbrücke, eine der schönsten Brücken Hannovers, wenn nicht sogar die schönste, wurde 1890 erbaut und im Jahr 1898 mit vier Prachtkandelabern verziert. Diese sind mit vielen Meeresfabelwesen geschmückt.
Leider ist es nicht möglich, eine umfassende und schöne Aufnahme der gesamten Brücke zu machen. Dazu müsste man zuerst alle Verkehrsschilder, Bushaltestellenschilder und Autos entfernen, vielleicht auch noch das eine oder andere nicht ins Bild passende Gebäude 😉
Ich habe meinen Standort jeweils so gewählt, dass von all dem nichts oder möglichst wenig aufs Foto kommt.
Dienstag, 23. Oktober 2012
Kuh an Wand
Der Mann des Hauses geht zwar in den Wald, um Holz zu machen, aber als Jäger betätigt er sich nicht. Deshalb ist das Rentier an der Kellerwand aus Plüsch. Es guckte uns so herrlich doof aus dem Prospekt an, dass ich es unbedingt kaufen musste.
Das passende Filmzitat dazu:
“Ah, da… Stimme kommt von Kuh an Wand! ”
“Elch! Das ist ein Elch. Sie Idiot!”
(Zitat aus: Eine Leiche zum Dessert)
Unsere “Kuh” spricht allerdings nicht. Und den Film werden wir in den nächsten Tagen wieder einmal anschauen.
Samstag, 27. Oktober 2012
Flauschgefühl
Manche Handtücher sind nach einigen Jahren sozusagen “platt” also nicht mehr weich und flauschig. Merke: Lieber mehr Geld für Markenware ausgeben als irgendwas halbwegs Preiswertes zu kaufen.
Also machte ich mich heute Mittag auf in ein Möbelhaus in Laatzener Gewerbegebiet (Stadt war mir zu stressig), um dort nach etwas Neuem zu schauen. Farblich sollte es ins bisherige Badezimmerkonzept passen, denn ich wollte nicht alles umgestalten.
Nachdem ich ungefähr dreimal um besonders schöne Exemplare herumgeschlichen bin, entschied ich mich dann endlich zum Kauf und bin sehr zufrieden damit:
Donnerstag, 1. November 2012
Gruseliger Fund im Maschsee
Vor vier Jahren habe ich den Kriminalroman “Der Tote vom Maschsee” gelesen. Gestern lautete der Titel der aktuellen Nachricht “Die Tote im Maschsee”, denn dort wurde eine zerstückelte Frauenleiche gefunden.
Als ich die Mitteilung im Radio hörte, dachte ich einen kurzen Moment: “Jetzt haben sie endlich die Leiche von Karen Gaucke gefunden!” Aber nein, nach sechs Jahren im Wasser gäbe es wohl nicht mehr viel zu finden.
Bericht in der HAZ: Nächtliche Spurensuche nach Leichenfund am Maschsee
Mittwoch, 7. November 2012
Warten aufs neue Gerät
Das eine oder andere Gerät muss ich irgendwann schon haben. So bin ich zum Beispiel froh über das Smartphone, das ich mir Anfang des Jahres nach doch längerer Überlegung geleistet habe. Für einen E-Book-Reader habe ich mich bis vor kurzem überhaupt nicht interessiert. An einem Wochenende Mitte Oktober sagte ich noch, ich möchte meine Bücher lieber ins Bücherregal stellen als in einem Gerät speichern.
Zwei Tage später habe ich den neuen Kindle Paperwhite vorbestellt.
Und der Grund? Mein Kopf ist rund, könnte ich jetzt sagen und mich auf dieses Zitat beziehen: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ (Francis Picabia).
Tatsächlich ausschlaggebend war aber der nicht zu vernachlässigende Faktor “Alter”. Die Augen sind nicht mehr so gut wie früher, ich werde zunehmend altersweitsichtig und bei etwas schlechterem Licht kann ich die kleine Schrift in den Büchern nicht mehr so gut erkennen.
In meiner Sofaecke habe ich keine Möglichkeit, eine Leselampe aufzustellen ohne ein Kabel quer durch den Raum legen zu müssen. Und dass ich beim Lesen im Bett nicht sitze, sondern liege, macht den Umgang mit einem dicken Wälzer nicht gerade einfach.
Also warte ich jetzt auf die Lieferung, die in ungefähr vier Wochen erfolgen soll. Ungeduldig bin ich noch nicht, genügend Lesestoff in Papierform ist noch vorhanden. Aber ich bin wirklich gespannt auf das Gerät!
Freitag, 9. November 2012
30 Jahre “coasty rain”
Gestern schauten wir wieder einmal bei “The Voice of Germany” rein, konnten einige richtig schöne Gesangsduette hören – und dabei einen meiner Verhörer aufklären.
Ich weiß nicht, wann ich “Wish you were here” von Pink Floyd zum ersten Mal gehört habe, aber es kann durchaus fast dreißig Jahre her sein. Ich kannte den Text nur vom Hören, gelesen hatte ich ihn nie. Und ich muss gestehen, meine passive Sprachkompetenz im Englischen ist zwar recht gut, aber beschränkt sich eben doch eher auf Schulkenntnisse. Feinheiten oder besondere Redewendungen sind mir also nicht geläufig. Und dann kommt noch der Verhörer dazu, ich habe das wohl einmal falsch verstanden und dann immer nur diese Worte gehört.
Meine Textzeilen lauteten also bis zu diesem Zeitpunkt:
“Can you tell a green field
From a coasty rain?”
Und meine Übersetzung:
“Kannst du einem grünen Feld
Von einem Küstenregen erzählen?”
Der Zusammenhang zwischen dem grünen Feld und dem Regen erschien mir ganz logisch, und da ich mir beim Hören nie Gedanken über den gesamten Text gemacht hatte, stieß ich auch nie auf Unstimmigkeiten.
Der Mann des Hauses machte mich darauf aufmerksam, dass es sich keineswegs um Regen handele, sondern um Stahlschienen (“cold steel rail”). Und “tell” in Kombination mit “from” heißt auch nicht “erzählen”, sondern “unterscheiden”. Das Wort “coasty” gibt es übrigens auch nicht. Ein wenig peinlich, oder? Na ja, ich finde es eher witzig, was ich da verstanden habe und wie sich dieser Verhörer nach dreißig Jahren aufgeklärt hat.
Hier noch ein Auszug mit der richtigen Übersetzung:
So, so you think you can tell
Heaven from Hell,
Blue skys from pain.
Can you tell a green field
From a cold steel rail?
A smile from a veil?
Do you think you can tell?So, Du denkst also,
Du könntest Himmel und Hölle unterscheiden,
blaue Weiten und Schmerz.
Kannst Du ein grünes Feld
und eine kalte Stahlschiene auseinanderhalten?
Ein Lächeln von einem Schleier unterscheiden?
Glaubst du, dass du das kannst?
Dienstag, 27. November 2012
Neuer Liefertermin
Wenn bei einer Bestellung mitgeteilt wird, der Liefertermin habe sich geändert, bedeutet das in den meisten Fällen, dass erst später geliefert werden kann.
Nicht so bei meiner Vorbestellung: Schon letzte Woche erhielt ich die Nachricht, das Gerät werde eine Woche früher als bisher vorausgesagt versandt. Und gestern erreichte mich eine erneute Mitteilung, die den Versand für heute oder morgen ankündigte. Also wenn sie jetzt ganz flott wären und das Päckchen noch heute auf die Reise schickten, könnte es sogar morgen schon da sein … Ich stelle mich aber eher auf den Donnerstag ein …
Oh … ja …! Versandbestätigung um 13:12 Uhr! Dann sollte es doch morgen in der Packstation landen!
Mittwoch, 28. November 2012
Eichhörnchen am Morgen
In den letzten Tagen hatte ich mehrere Male morgens das Glück, ein paar Eichhörnchen im Bild einfangen zu können. An einem Baum neben dem Parkplatz, auf dem ich mein Auto meistens abstelle, befindet sich eine Futterstation für Vögel und Eichhörnchen. Morgens ist dort auch immer Frühstückszeit für Eichhörnchen. Ich liebe diese Tierchen und hätte gern selbst einige im Garten. Leider fehlt aber bei uns zu Hause der Wald in nächster Nähe. Diese Eichhörnchen hier sind gar nicht mal so scheu und man kommt recht nahe dran. Trotzdem sind die Fotos nicht besonders gut geworden, da ich nicht die optimalen Bedingungen zum Fotografieren hatte: dämmerig, Taschen an den Armen, eigentlich gar keine Zeit weil auf dem Weg zur Arbeit, Eichhörnchen flink und immer auf dem Sprung. Na ja. Irgendwann klappt’s vielleicht einmal mit dem total scharfen Eichhörnchenfoto.
Donnerstag, 29. November 2012
Neues Lesegefühl
Gestern ist es eingetroffen, das neue Lesegerät, ein K*indle Paper*white. Mit Beleuchtung! Gleich habe ich mir das Buch gekauft, das ich gerade angefangen hatte zu lesen. Welch tolles Lesegefühl, gerade vor dem Einschlafen im Bett. Nicht mehr mühsam einen dicken Wälzer mit beiden Händen halten müssen ist beim Lesen im Liegen schon ein gewaltiger Vorteil. Und wenn die Augen schon etwas müde sind, stelle ich einfach die Schrift etwas größer ein, dann klappt’s wieder einwandfrei mit dem Erkennen. Die zusätzliche Beleuchtung auf dem Nachttisch kann ich mir ersparen und störe deshalb auch den Mann des Hauses nicht, wenn der schon schlafen möchte. Leider fiel es mir deswegen sehr schwer, die Lektüre aus der Hand zu legen. Viel zu spät erst machte ich die Augen zu, sodass ich den heutigen Nachmittag am Arbeitsplatz nur mit einer großen Portion Kaffee überstand.
Sonntag, 2. Dezember 2012
Lichterketten
Ich bin absolut nicht der Dekotyp, der das Innere seines Hauses passend zur jeweiligen Jahreszeit schmückt. Ein bisschen Weihnachtsdekoration gibt es aber auch bei uns. Vor kurzem entdeckte ich in einem Laden schöne Lichterketten. Zwei davon habe ich über Bilderrahmen im Wohnzimmer drapiert und eine hängt mit transparenten Klebehaken am Küchenfenster. Nun leuchtet es am Abend gemütlich in allen Ecken.
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Schneefall
In der Nacht oder am frühen Morgen hatte es schon geschneit, und dann fielen am Nachmittag erneut Flocken vom Himmel. Diese waren leicht und setzten sich zwei bis drei Zentimeter hoch auf die Äste der Bäume und Sträucher. Als ich das entdeckte, flitzte ich mit der Kamera schnell für einige Minuten aus dem Büro, um einige Aufnahmen zu machen. Auch ein Eichhörnchen war dabei, und dieses ist das erste Foto von solch einem Tierchen, mit dem ich recht zufrieden bin.
Am späteren Nachmittag machte ich noch eine Aufnahme vom Schulgebäude, das auch in trübem Winterlicht durch die schneebedeckten Bäume einen guten Eindruck macht.
Freitag, 14. Dezember 2012
Auszeit
Freitagnachmittag, 15:45 Uhr. Pflanzen gegossen, Wasserglas gespült, Buch zugeklappt, Abwesenheitsbenachrichtigung aktiviert, PC ausgeschaltet, Bürotür abgeschlossen. Urlaub. Vier Wochen.
Montag, 17. Dezember 2012
Fiese Urlaubsviren
Passend zum Wochenende und zum Urlaubsbeginn haben mich fiese, kleine Erkältungsviren befallen. Es ist nicht so richtig schlimm, aber vor allem morgens unangenehm, ich wache mit Halsschmerzen auf und fühle mich matt. Aber ich denke, in zwei bis drei Tagen werde ich wieder absolut fit sein und viel machen können. Doch auch ein Nachmittag wie gestern, den ich auf dem Sofa mit Buch und lebendiger Katzenwärmflasche auf dem Bauch verbracht habe, ist sehr angenehm!
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Vogelwelt
Neben den vielen Meisen, Spatzen und Amseln verirren sich gelegentlich auch andere Vögel in unseren Garten. Hin und wieder taucht eine große Taube auf, zwei Krähen habe ich kürzlich gesichtet und auch eine Elster hüpfte einige Male über den Rasen.
Heute entdeckte ich diesen Buntspecht an der Futterstation und hatte zum Glück eine Kamera zur Hand:
Kurze Zeit später saß ein mir unbekannter Vogel auf dem Rosenbogen. Schnell griff ich wieder zur Kamera und dachte zunächst an eine Eule oder Ähnliches.
Beim genaueren Ansehen der Fotos stellte ich dann fest, dass der Kopf gar nicht zu dieser Vogelart passte. Das sah eher nach einem Greifvogel aus. Eine Weile musste ich suchen, bis ich schließlich beim Sperber landete. Auf dessen Speiseplan stehen übrigens kleine Vögel, und da hätte er in unserem Garten reichlich Beute machen können, wenn diese Vögelchen gerade da gewesen wären.
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Vorweihnachtseinkauf
Diese komplette Woche Urlaub vor Weihnachten passte auch gut für meine Einkaufsplanung. So musste ich trotz Erkältung und Schlappheit nicht in Stress verfallen und hatte alles so eingerichtet, dass ich tatsächlich heute die letzten Lebensmitteleinkäufe vor den Feiertagen erledigt hatte. Ein gutes Gefühl!
Der große Supermarkt war selbst aufgrund der nahenden Versorgungsnotlage nicht überfüllt, nur viele Kunden sprangen wieder einmal orientierungslos durch die Gänge. Das habe ich schon oft vor Feiertagen erlebt, und ich frage mich, warum die Leute dann nicht wie sonst auch ganz normal einkaufen können. Vermutlich kommt zu solchen Anlässen das “Ich-hab-bestimmt-etwas-vergessen-und-wir-werden-über-Weihnachten-verhungern”-Adrenalin hoch und siegt über den klaren Menschenverstand.
Ich hatte allerdings das Pech, keine Pute mehr zu bekommen, das Fach war komplett leer. Ich hätte das Geflügel natürlich schon viel früher kaufen können, aber da war leider kein Platz im Gefrierschrank. So musste heute Vormittag also spontan über das Weihnachtsessen entscheiden. Da ich wirklich keine Lust hatte, noch einmal nachmittags oder am nächsten Tag zu schauen, ob Nachschub geliefert worden war, entschied ich mich spontan für eine kleine Gans.
Den Weihnachtsbaum habe ich übrigens gestern schon gekauft und mit meinem kleinen Corsa transportiert. Passt alles rein in dieses Auto!
Samstag, 22. Dezember 2012
Weihnachtsbaum 2012
Dieses Jahr gibt es bei uns wieder einen Weihnachtsbaum, den letzten hatten wir im Jahr 2008. Auch schmückte ich wie damals in nordisch kühlen Blautönen mit ein wenig Weiß, das sieht sehr schön aus.
Der Baum steht heute schon, es besteht ja niemand darauf, dass traditionell erst am 24. geschmückt wird, und so haben wir zwei Tage länger etwas davon.
Dienstag, 25. Dezember 2012
Weihnachten 2012: feucht und grau
Schnee an Weihnachten kommt nicht so häufig vor, wie man manchmal denkt. Vor zwei Jahren hatten wir Schnee, aber das schönste und kälteste Winterwetter (bei dem ich die besten Fotos gemacht habe) war im Dezember 2009 am Wochenende vor Weihnachten. Dieses Jahr ist es nur grau, feucht, trüb und regnerisch. Es muss ja nicht unbedingt Schnee liegen, es muss meinetwegen auch nicht ständig die Sonne scheinen, aber dieses Wetter lädt einfach nicht zu Spaziergängen oder noch weniger zu Ausflügen ein.
An Heiligabend gab es traditionell Kartoffelsalat mit Würstchen und die Gans für heute Abend ist schon vorgebraten. Zwischendurch haben wir uns in einer Regenlücke doch mal auf den Weg “um den Block” gemacht.
So sieht es auf dem Weg hinter unserem Wohngebiet aus:
Und das ist ein Supermarkt am 25. Dezember:
Sonntag, 30. Dezember 2012
Neue Technik
Seit einiger Zeit lahmt unser Internetanschluss immer mal wieder oder funktioniert gar nicht mehr. Die Fehlerursache musste entweder beim DSL-Modem oder beim Router liegen. Auch solche Geräte unterliegen Alterserscheinungen (das musste ich erfahren, als ich vor etwas über zehn Jahren mit einer Kollegin über eine derartige Bemerkung eines Kollegen kicherte). Jedenfalls musste unsere Technik auf einen neuen Stand gebracht werden, und der Mann (der bedauerlicherweise auch “zwischen den Jahren” keinen Urlaub machen konnte), besorgte gestern eine Fritz Box.
Erfreulicherweise ließ sich alles ziemlich problemlos in Betrieb nehmen, lediglich das Notebook des Mannes zickte ein wenig und brach die Verbindung immer wieder ab, was sich aber durch die Aktualisierung eines Treibers beheben ließ.
Dienstag, 1. Januar 2013
Alles Käse
Im dritten Jahr in Folge bestand unser Silvesteressen aus viel Käse, und zwar im Raclette-Pfännchen mit köstlichen Zutaten. Das letzte Pfännchen war mir dann sogar zuviel, ich hatte es versehentlich so mächtig beladen, dass ich gar nicht alles schaffte und dem Mann des Hauses etwas abgeben musste. Danach war mir so käsig im Magen, dass ich mich eine Weile kaum bewegen konnte.
Um Mitternacht war auf der Straße nicht viel los, einige Nachbarn trafen wir, links und rechts wurden einige Raketen und Böller abgefeuert, bei manchen trat ich vorsichtshalber den Rückzug an, weil mir das zu unheimlich ist.
Am Himmel war mehr Feuerwerk als in manch anderem Jahr zu beobachten, ich hatte mich im Vorfeld schon über die extrem umfangreichen Werbeprospekte gewundert. Wurde in diesem Jahr so viel mehr angeboten, weil der Weltuntergang nun doch nicht stattgefunden hat und wir das über alle Maßen feiern sollen? Darüber kann ich nur spekulieren, ich selbst habe aber noch nie eine einzige Silvesterrakete gekauft und selbst die ach so harmlosen Wunderkerzen sind mir etwas suspekt.
Dienstag, 8. Januar 2013
Trödelig
Man kann sich ja im Urlaub viel vornehmen und viele Dinge erledigen, für die man sonst keine Zeit hat. Man kann sich aber auch sagen, ich mache einfach mal nichts. Wobei das “Nichts” natürlich auch ein “Etwas” ist, sei es nun lange schlafen, gemütlich Kaffee trinken, im Internet surfen, viele Bücher lesen, lange aufgenommene Kochsendungen anschauen …
Unterbrochen wurde meine Trödelzeit von den alltäglichen Ritualen wie Einkaufen, Staubsaugen etc. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte ich, weil der Mann an den beiden Tagen “zwischen den Jahren” ins Büro musste und auch pünktlich zu Jahresbeginn am 2. Januar die Arbeit wieder aufgenommen hat. Immerhin bin ich morgens mit aufgestanden und habe Brote geschmiert, aber dann habe ich mich durchaus das eine oder andere Mal wieder ins Bett gekuschelt. Mit einem Schmusekaterbröckchen oder gar zwei Katern nebendran kann es schnell passieren, dass man noch einmal ungewollt einschläft.
Immerhin habe ich es geschafft, den Inhalt eines Wohnzimmerschrankteils auszumisten. Dort hatte ich im Laufe der Jahre zum Beispiel immer wieder Dekozeug hineingestopft, was von Geschenkverpackungen übrig blieb und noch gut verwendet werden kann. Vorher hatte ich schon viele Jahre alte lose Tees, die garantiert keiner mehr trinken will, in den Müll geschüttet. Es bleibt noch die eine oder andere Ecke, in der ich ausmisten möchte, aber ein Teil ist schon mal weg. Dann überlege ich, was ich mit den hier überflüssigen Dingen tue. Könnte man ein großes Paket mit Deko-Mix (Figürchen, Duftlämpchen, Tüten, Schleifen und Ähnlichem) versteigern oder verschenken?
Freitag, 11. Januar 2013
Nächster Räumtag
Heute habe ich wieder einige Dinge aus dem Wohnzimmer aufgeräumt und das meiste in einen Karton verpackt. Man sieht es leider gar nicht, dass ich das getan habe, und ich bin ein klein wenig enttäuscht. Aber wir werden es merken, wenn wir voraussichtlich in diesem Jahr das Wohnzimmer renovieren werden. Der Bodenbelag muss dringend erneuert werden, nach elf Jahren und mehreren Katzen neben den Menschen ist der Teppichboden reichlich abgenutzt und fleckig. Man schiebt’s ja aber dann doch gern vor sich hin, schließlich ist es nicht die reine Freude, ein 40 Quadratmeter großes Zimmer mit Schrankwand, Kaminofen, sonstigen Möbeln und allen Inhalten ausräumen zu müssen.
Sonntag, 13. Januar 2013
PC-Trainer mit Adlon-Imitation
Als wir letzte Woche den Fernsehdreiteiler über das Hotel Adlon angeschaut haben, fiel mir mein vorletztes Projekt ein, an dem ich bei meiner Tätigkeit für START Amadeus in Frankfurt mitarbeitete. Als Vorlage für die Kulisse des PC-Trainers “Amadeus Hotels”, der 1998 erschien, diente das 1997 neu aufgebaute Adlon.
Ich habe noch einige dieser PC-Trainer im Büro stehen und mich interessierte, ob sie überhaupt noch auf einem neuen PC laufen würden. Erstaunlicherweise ließ sich das Programm sowohl auf meinen sechs Jahre alten Büro-Rechner als auch auf meinem wenige Monate alten Notebook starten, wenn auch auf dem Büro-PC nur ohne Ton. Das Bild ist allerdings sehr klein, selbst auf dem Notebook, aber welche Bildschirmgröße hatte man damals? 15 Zoll waren vermutlich damals riesig, es wird wohl eher weniger gewesen sein. Jedenfalls war als Mindestauflösung 640 x 480 notwendig.
Aber nun drei Bilder vom Hotelbuchungsübungsprogramm (die Frau Böhm im letzten Bildschirm bin übrigens ich):
Samstag, 19. Januar 2013
Neue Schokolade und andere Produktideen
Frühling und Sommer sind noch längst nicht in Sicht, aber ich darf heute schon mal einen exklusiven Ausblick auf die Sommerschokoladensorte des Jahres 2013 geben:
Das wird doch bestimmt köstlich schmecken, oder ;-)?
Nein, im Ernst, diese Schokoladensorte ist (noch) nicht in Planung. Ich bin heute per Zufall über ein anderes Thema auf eine Internetseite gestoßen, wo außergewöhnliche Ritter Sport-Schokoladensorten gezeigt werden. Alles Fälschungen natürlich, die Schokolade mit den Füllungen “Leberwurst”, “Calamari-Jogurt” oder “Currywurst-Pommes” würde wahrscheinlich in den Regalen versauern. Witzig sind diese Ideen aber allemal, und die beste Übersicht habe ich dort gefunden: Ritter Sport Fakes.
Man muss sich da einfach mal durchklicken, es ist köstlich – also zum amüsieren, nicht zum Appetit holen. Andererseits könnte ich mir bei der Ebbelwoi-Schokolade sowie bei zwei, drei anderen wie zum Beispiel der Donauwellenfüllung durchaus vorstellen, dass sie gut schmecken.
Mir fiel in diesem Zusammenhang ein, dass ich vor einigen Monaten per Zufall auf eine Seite mit Produktideen gestoßen war, die zum Teil auch etwas abenteuerlich anmuteten. Leider konnte ich mich gar nicht mehr genau erinnern, ich wusste nur noch, dass es sich um Lebensmittel handelte und irgendetwas mit Brausepulver oder ähnlich Prickelndem vorkam. Als ich beim Staubsaugen war, hatte ich die richtige Idee und wurde dann auch fündig: Es handelt sich um “innovative Produktideen” von Kunden auf dem Nestlé-Marktplatz. Dort findet man auch den Vorschlag für ein prickelndes Eis-Sandwich.
Montag, 21. Januar 2013
Eingeschneit
Letzte Nacht hat es schon geschneit und heute fiel den ganzen Tag über feiner, trockener Schnee. Die Heimfahrt zog sich dementsprechend etwas länger hin, auf meiner Strecke staute es sich auf den Schnellwegen, so fuhr ich durch die Stadt und hatte leider das Pech, auf der Landstraße hinter 30-Stundenkilometer-Schnecken kriechen zu müssen, obwohl die Straße ziemlich schneefrei war.
So sah es heute Abend rund ums Haus aus:
Mittwoch, 23. Januar 2013
Schneeslalom
Sobald einen Tag nach solchen Schneefällen die Hauptstraßen geräumt sind, ist weitgehend normales Autofahren wieder möglich. So war zum Beispiel der Südschnellweg gestern am Spätnachmittag frei von Schnee und ziemlich frei von Autos und konnte tatsächlich zurecht “Schnellweg” genannt werden.
Mehr Spaß aber macht mir das Fahren auf den nicht geräumten Nebenstraßen. In unserem Wohngebiet werden die Straßen nicht vom Schnee befreit, und so sieht es auch in den Seitenstraßen Kirchrodes in der Nähe meines Arbeitsplatzes aus. Weil nun jeder ordentlich auf seiner Seite fährt, bilden sich dort schnell Fahrspuren mit “Schneebergen” dazwischen. Ich sorge dann gern für ein wenig Ausgleich. Wenn also weit und breit keine anderen Fahrzeuge in Sicht sind und auch keine parkenden Autos stören, fahre ich slalomartig diese Schneeanhäufungen platt. Da kann das Autochen ab und zu ganz ungefährdet Schlitten fahren! Ich mach das natürlich nur, wenn mich keiner sieht, sonst hält man mich womöglich noch für einen betrunkenen Autofahrer.
Donnerstag, 24. Januar 2013
Krankenlager
Heute haben wir in unserem Haus das Krankenlager eröffnet. Der Mann des Hauses lag bereits am Dienstag im Bett, als ich nach Hause kam, und empfing mich mit der Nachricht: “Ich bin krank!” Pflichtbewusst ist er am Mittwoch wieder zur Arbeit gegangen, doch am Mittag ging es ihm schlechter und beim Nachhausekommen erlebte ich dasselbe wie am Vortag. Ich musste lediglich an diesem Abend ein wenig husten, dachte mir aber nichts dabei, denn beim Holz nachlegen hatte es aus dem Ofen gequalmt und ich hatte dies eingeatmet.
In der Nacht wachte ich jedoch mit stechenden Hals- und Kopfschmerzen auf und mir war klar, dass es mich nun auch erwischt hatte.
Nach vielen Stunden Schlaf fühlte ich mich tatsächlich besser, verkündete, ich hätte die Krankheit weggeschlafen und ging duschen. Kurz darauf entstand dieses Foto, leider ohne Sonne, die hatte sich schon wieder verdeckt, aber wenigstens einmal Garten im Schnee bei Tageslicht.
Und nicht lange Zeit darauf fühlte ich mich wieder so elend, dass nur noch Liegen auf dem Sofa in Frage kam.
Freitag, 25. Januar 2013
Tag Zwei im Krankenlager
Nahezu unverändert ging es heute weiter, jedoch musste ich heute das Haus verlassen und einen Arzt aufsuchen. Obwohl nur zwei Tage krank, wird automatisch das Wochenende mitgerechnet, und schon sind es vier Tage und man braucht eine Bescheinigung. Immerhin hatte ich Glück, war tatsächlich die erste Patientin bei Öffnung um 13 Uhr und traf eine halbe Stunde später wieder zu Hause ein. “Wenn es Sie so richtig erwischt hat”, hatte der Doc gesagt, “mit Sofagefängnis und Gar-nicht-mehr-aufstellen-wollen, dann haben Sie auf jeden Fall eine Woche lang damit zu tun.” Nachdem ich mich für kurze Zeit ein wenig besser gefühlt hatte, musste ich mich zu Hause dann doch wieder für zwei Stündchen ins Bett legen.
Die Kater fanden diese Zeit jedenfalls gut, meistens lagen sie an den Fußenden oder in anderen freien Zwischenräumen und über den Köpfen schwebten dann vermutlich vier Sprechblasen mit “Zzzzzz…” wie im Comic.
Sonntag, 27. Januar 2013
Gesundung
Offiziell war die Krankheit am Freitagabend beendet, aber zum Glück blieb noch das Wochenende zur weiteren Genesung. Gestern mussten wir ein paar Kleinigkeiten einkaufen, und selbst das war irgendwie anstrengend. Na ja. Heute habe ich immerhin am Nachmittag ein Buch zu Ende gelesen, selbst das war mir in den Tagen davor zu mühsam gewesen. Morgen geht’s dann wieder “frisch und ausgeruht” zur Arbeit.
Montag, 28. Januar 2013
Asphaltbrocken
Ärgerlich, aber nicht zu ändern: Heute habe ich die Tür meines Autos beschädigt. Ich konnte aber wirklich nichts dafür, denn ich habe diesen großen Asphaltbrocken am Straßenrand in der Dunkelheit nicht gesehen. Gehört aber wohl: ein schabendes, kratzendes Geräusch, das nichts Gutes verhieß. Nach längerem Betrachten der Fotos bin ich der Meinung, dass dieser Brocken vorher anders gelegen haben muss, vielleicht noch etwas hochkant am Schlagloch, aus dem er gerissen worden war, sonst hätte er die Autotür nicht getroffen. Tja, dann werde ich in den nächsten Tagen mal den Reparaturservice für solche Fälle aufsuchen müssen.
Mittwoch, 30. Januar 2013
Krümelmonster stiehlt goldenen Leibniz-Keks
Letzte Woche berichteten die Zeitungen vom Diebstahl des goldenen Leibniz-Kekses, der zwischen zwei Keksträgern an der Fassade des Bahlsen-Gebäudes in der Podbielskistraße hing.
Nun ging ein Bekennerschreiben ein, wobei man noch nicht weiß, ob es tatsächlich vom Dieb selbst stammt oder ob sich jemand einen Spaß mit dieser Erpressung macht. Gefordert werden Kekse für die Kinder in einem Kinderkrankenhaus und eine Spende für das Tierheim. Die Meinungen sind gespalten, einige vermuten nach wie vor noch eine Bahlsen-Werbestrategie dahinter, obwohl das Unternehmen dies bestreitet und auch nicht zur geforderten Spende bereit ist. Jedenfalls nicht, solange der Keks verschwunden bleibt.
Donnerstag, 31. Januar 2013
Buchverfilmungen
Mit der Verfilmung von Büchern ist das ja so eine Sache: Bei mehrere hundert Seiten dicken Romanen mit vielen Charakteren muss zwangsläufig gekürzt werden. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn die Geschichte nicht auch noch in wesentlichen Punkten abgewandelt würde. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Film, der außer dem Titel und dem Grundgedanken nichts mit dem Buch zu tun hatte. Das fand ich schon ziemlich ärgerlich.
Umso erfreulicher ist es, wenn dann doch einmal gelungene Verfilmungen auf den Bildschirm kommen. Ein sehr gutes Beispiel ist der Fernseh-Zweiteiler “Das andere Kind” nach dem Roman von Charlotte Link, der Anfang Januar zu sehen war. Bis auf die Geschichte mit der pakistanischen Frau, die etwas angepasst wurde, spielte sich alles genauso ab, wie ich es aus dem Buch in Erinnerung hatte.
Jetzt warte ich gespannt auf die Verfilmungen der Taunus-Krimis von Nele Neuhaus. Die erste in der Reihe, “Schneewittchen muss sterben”, wird am 25. Februar im ZDF laufen. Aber als Buchfan sollte man sich nicht allzu sehr darauf freuen: Die Autorin äußerte bei Facebook deutlich ihre Enttäuschung über das wohl stark geänderte Drehbuch. So liest man auch hier und da in der Ankündigung des Films: “Nach Motiven des gleichnamigen Romans”. Ein Lichtblick scheint jedoch der nächste Film aus dieser Krimibuchreihe zu sein. Es wird “Eine unbeliebte Frau” folgen, die Dreharbeiten dazu fanden bereits im September statt. Frau Neuhaus hat sich sehr positiv geäußert, nachdem sie die Rohfassung des Films sehen durfte. Einen Sendetermin gibt es für diesen Film bisher noch nicht, aber allzu lange werden wir wohl nicht mehr warten müssen.
Samstag, 9. Februar 2013
Tolle Form
Vor einigen Wochen fiel mir wieder einmal auf, dass ich keine große Kastenform für Kuchen besitze, sondern nur zwei kleine. Beim verkaufsoffenen Sonntag in einem Möbelhaus Anfang Januar wurde ich fündig und entdeckte dort nicht nur normale Kastenformen, sondern auch eine, die als Springform daherkam. Genial, endlich kein Problem mehr, “anhängliche” Gebäcke aus der Form zu lösen!
Als erstes habe ich einen Eierlikörkuchen gebacken und heute gab es einen Schoko-Kokos-Kuchen:
Donnerstag, 14. Februar 2013
Allerschie contre Fell?
Seit einigen Tagen habe ich leicht gerötete und etwas tränende Augen. Ich hatte das vor einer Weile schon einmal für ein paar Tage, dann verschwand es wieder. Nun ist es wieder aufgetaucht und ich konnte noch nicht herausfinden, woher die Beschwerden kommen. Haut- oder Haarpflegemittel, Waschmittel? Eher unwahrscheinlich, denn ich verwende nichts Neues und trage im Gesicht morgens eine andere Creme als abends auf. Pollen fliegen bei diesem Wetter noch keine. Ich kam sogar schon auf den Gedanken, ich könnte eine Allergie gegen Tierhaare entwickelt haben. Das würde mir gerade noch fehlen! Ich werde also weiter beobachten und überlegen. Vielleicht verschwinden diese Augenproblemchen auch wieder von selbst.
Dienstag, 26. Februar 2013
Wie erwartet
Gestern Abend lief also “Schneewittchen muss sterben” im Fernsehen. Wie bekannt und auch angekündigt, war das Drehbuch lediglich nach Motiven des Romans geschrieben worden. Ich war trotzdem gespannt auf den Film. Mein Urteil fiel genauso aus, wie ich es vorausgesehen hatte: Ein recht guter Film, wenn man das Buch nicht kennt, aber man darf ihn wirklich nicht mit dem Roman vergleichen. Die Kritik von Herrn Wunderlich finde ich äußerst zutreffend – vor allem die Erwähnung der zum Teil überflüssigen eigenen Ideen der Drehbuchschreiberin. Genau so sehe ich das auch: Wenn man einen dicken Roman für die Verfilmung schon kürzen muss, warum muss man dann noch neue Dinge dazu erfinden? Mich hat zum Beispiel die Taufe des Kindes verwirrt, die Kommissare sind mir zu jung (sodass Bodensteins Privatleben gar nicht mehr richtig passt), und dann gab es am Ende auch noch einen anderen Schneewittchenmörder. Na ja.
Freuen wir uns also auf den nächsten Taunuskrimi-Film – hier gibt es Daten zur Filmproduktion: Taunus-Krimi – Eine unbeliebte Frau (2012). Auf der Internetseite der Produktionsfirma steht übrigens, dass der Film voraussichtlich im Frühjahr laufen soll und dass die Dreharbeiten für “Mordsfreunde” und “Tiefe Wunden” in der zweiten Jahreshälfte stattfinden werden.
Nachtrag 14.03.2013:
Sendetermin für “Eine unbeliebte Frau” ist Montag, der 13.05.2013
Sonntag, 3. März 2013
Erste Gartenarbeit 2013
Heute war es schon richtig warm in der Sonne, also musste ich raus in den Garten und anfangen, ein paar Sträucher zurückzuschneiden. Vielleicht sollte ich das demnächst doch eher im Herbst machen, denn den ganzen Winter über gab es keine Gelegenheit. Außerhalb des Urlaubs bleibt ja sowieso nur das Wochenende, und wenn es dann regnet, schneit, eisig kalt ist oder der Boden einfach noch nass ist wie ein Schwamm, muss die Gartenarbeit liegen bleiben.
Immerhin habe ich heute schon mal einiges abgeschnitten und der Rest kommt eben nach und nach dran.
Sonntag, 10. März 2013
Gestern Regen, heute wieder Schnee
Temperatursturz und erneuter Wintereinbruch nach den wenigen frühlingshaften Tagen:
Gestern regnete es den ganzen Tag, daher hatten die Männer die Waldarbeit schon auf den Freitagnachmittag gelegt. Es waren ja schon für den Samstag Schneeregen und Schnee angesagt worden. Der Schnee kam erst heute Morgen an, und wie es aussieht, wird der feine Schneefall mindestens noch bis heute Abend anhalten.
Bunte Vogelwelt
Als ich anfangs unseren gefiederten Freunden Futter im Garten anbot, zeigten sich die üblichen Besucher, die man am häufigsten sieht: Meisen. Irgendwann gesellten sich Sperlinge und Amseln dazu.
Mittlerweile ist die Vogelwelt in unserem Garten recht vielfältig geworden. Ich habe schon Grünfinken und Rotkehlchen gesehen und es waren recht “exotische” Besucher da wie ein Buntspecht und ein Sperber. Eine Taube landet hin und wieder im Garten (und hoffentlich nicht mehr im Schornstein, dort würde sie zurzeit gegrillt werden), und auch Elstern habe ich häufig gesehen. Die sind allerdings so scheu, dass sie schon wegfliegen, wenn ich im Wohnzimmer hin- und hergehe.
Heute habe ich wieder einmal ein paar Vogelfotos gemacht, im Schnee sind sie ja besonders gut zu sehen. Und siehe da, bei diesen beiden handelt es sich wohl um Buchfink (links) und Stieglitz (rechts).
Dank des Online-Vogelführers vom NABU lässt sich so etwas auch für den Nichtvogelkenner in den meisten Fällen recht schnell herausfinden.
Montag, 11. März 2013
Resteverwertung: Laugen-Serviettenknödel
Semmelknödel habe ich ja schon öfters zubereitet – also die Böhmischen Semmelknödel, bei denen aus der Masse ein großer, brotlaibförmiger Kloß geformt wird, den man nachher in Scheiben schneidet.
Kürzlich blätterte ich durch eines meiner Kochbücher und stieß dort auf der letzten Seite auf die Rubrik “Köstliches aus Brotresten”. Dort entdeckte ich ein Rezept für Laugenbrötchenknödel, und da fielen mir die Laugenstangen ein, die im Tiefkühlschrank ruhten. Sie waren leider nicht mehr ganz frisch gewesen, als ich sie eingefroren hatte, aber nun stellten sie die ideale Grundlage für dieses Rezept dar. Ich formte die Masse in Abwandlung des Rezepts zu zwei Würsten, und da der Teig recht weich war, bot es sich an, sie als “Servietten”-Knödel zuzubereiten. Ich wickelte sie fest in Frischhaltefolie und anschließend in Alufolie ein. Zwanzig Minuten in siedendem Wasser ziehen lassen, dann in Scheiben schneiden und wir hatten die perfekte, würzige Beilage zu Schweinebraten und Weißkraut. Farblich war dieses Gericht zwar nicht der Renner, aber geschmacklich war es ausgezeichnet.
Mittwoch, 13. März 2013
Minus 12,7
Nach frühlingshaften plus 15 Grad Mitte letzter Woche sank die Temperatur heute Nacht auf minus 12,7 Grad.
Heute war es aber schön sonnig und ich habe in der Mittagspause ein paar nette Fotos gemacht.
Sonntag, 17. März 2013
Backkunst
Bevor ich auswandere und in Norwegen oder Kanada eine deutsche Konditorei eröffne, muss ich noch viel üben!
Früher, also ganz früher, ungefähr vor zwanzig bis dreißig Jahren, habe ich schöne Kuchen und Torten gebacken. Zwar nicht regelmäßig und oft, aber ich habe es besser hingekriegt. Die beste der Torten, an die ich mich erinnere, war eine Ananas-Sahne-Torte. Sie sah exakt so aus wie in der Zeitschrift:
In den letzten Jahren habe ich wenig Kuchen gebacken und wenn, dann meist etwas einfaches oder habe auch mal eine Backmischung verwendet.
Zum Geburtstag des Mannes wollte ich nun unbedingt einen Frankfurter Kranz backen. Ich habe noch nie einen Frankfurter Kranz gebacken und stellte mir die Zubereitung etwas komplizierter vor. Im Grunde aber ist er ganz einfach herzustellen – wenn man eine einigermaßen geübte Bäckerin und Süßspeisenproduzentin ist. Da ich keine Kranzform besitze, benannte ich mein Backprojekt zunächst einmal in “Frankfurter-Kranz-Schnitten” um. Gebacken werden sollte in der Kastenform. Ein schönes Exemplar dieser Art hatte ich im Küchenlatein-Blog gefunden, allerdings wollte ich ein anderes Rezept verwenden.
Ich entschied mich für einen schlichten Rührteig. Das Zubereiten und Backen desselben gestaltete sich problemlos. Nach dem Abkühlen musste ich ihn zweimal längs durchschneiden. Leider geriet der untere Schnitt etwas schief und der Boden ist an einer Ecke recht dünn geworden. Nun ja. Als nächstes sollte die Buttercreme zubereitet werden. Den Vanillepudding hatte ich bereits am Vortag gekocht. Ich holte ihn aus dem Keller und stellte fest, dass er ziemlich flüssig geworden war. Warum nur? Direkt nach dem Kochen hatte er doch die optimale Konsistenz gehabt. War er noch zu retten? Ich recherchierte im Internet, fand einige Tipps und kam schließlich zu der (berechtigten) Vermutung, dass ich den Pudding nach Einrühren des Pulvers in die heiße Milch nicht noch einmal aufgekocht hatte. Hm. Ich koch ja sonst nie Pudding, könnte ich nun zu meiner Entschuldigung vorbringen. Allerdings sollte ich dann in der Lage sein, die Packungsanweisung genau zu lesen. Immerhin kann man einen derart missglückten Pudding durch erneutes Aufkochen und wenn nötig durch Hinzufügen von etwas Speisestärke in die richtige Form bringen. Alleiniges Aufkochen zeigte jedoch keine Veränderung. Ich fügte einen Löffel Stärke hinzu und rührte weiter. Nach wie vor blieb das Ganze eine Vanillesuppe. Mutig gab ich noch etwas Stärke hinein, und sofort verwandelte sich die Suppe in einen sehr kompakten Brei. Viel zu fest für einen Pudding! Ich tröstete mich mit der Tatsache, dass dies ja kein Pudding bleiben sollte, sondern nur ein Bestandteil der zukünftigen Buttercreme war. Das Fett würde es schon richten.
Immerhin gelang der Zusammenbau des Kuchens – auf jeden Boden eine Schicht Buttercreme und eine Lage Johannisbeerkonfitüre – ohne weitere Zwischenfälle. Sogar der Krokant ließ sich relativ widerspruchslos an den Seiten des Kuchens anbringen.
Im fertigen Zustand sah er von außen schon recht gut aus. Ich bin gespannt auf das Anschneiden und dann vor allem auf den Geschmack.
So, nach dem Genuss des ersten Stückes kann ich festhalten, dass der Kuchen trotz aller Zubereitungswidrigkeiten geschmacklich überzeugt. Vor allem die Johannisbeerkonfitüre (Odenwald, 2012!) setzt einen guten Akzent zur Buttercreme. Sollte ich diesen Kuchen irgendwann wieder einmal zubereiten (die restlichen neunzig Prozent habe ich gerade eingefroren), dann probiere ich es vielleicht mit einem Biskuitteig, damit er etwas leichter wird.
Schnee weg, Schnee da
Gerade war der restliche Schnee so gut wie verschwunden, da fing es heute Mittag wieder an zu schneien:
Montag, 25. März 2013
A, B, C, die Katze lief im Schnee
Und hier noch einmal die Katze oder vielmehr Kater Rocky im Schnee im Großformat:
Donnerstag, 28. März 2013
Ostern kommt überraschend
Irgendwie kommt Ostern in diesem Jahr für mich überraschend. Gestern fiel mir ein, dass ich ja noch bis spätestens heute etwas einkaufen müsste. Deswegen entschloss ich mich kurzfristig, die Gleitzeitregelung zu nutzen und schon um zwölf Uhr Feierabend zu machen. So konnte ich alle Einkäufe in Ruhe erledigen und muss am Samstag auf keinen Fall mehr ein Geschäft betreten.
Freitag, 29. März 2013
Karfreitag, nicht Heiliger Abend
Der Winter will nicht weichen, trotzdem ist das für mich kein Grund zu jammern. Ich finde das gar nicht so schlimm und ich werde erst wieder Beschwerdebriefe an den Wettergott schicken, wenn es über 30 Grad warm wird.
Am heutigen Karfreitag sah es vormittags so aus, also eher nach Weihnachten als nach Ostern:
Ganz so ungewöhnlich ist Schnee Ende März jedoch nicht, dieses Erlebnis hatten wir auch in den Jahren 2008 und 2007, jedoch war es damals nicht so anhaltend kalt gewesen.
Montag, 1. April 2013
Stars im Garten
Wie ich vor einiger Zeit schon berichtete, ist die Vogelwelt in unserem kleinen Garten recht bunt geworden. Vor einigen Tagen entdeckte ich morgens eine Gruppe von etwa fünf bis sieben amselartigen Vögeln auf dem Rasen unter der Futterstation. Leider war ausgerechnet in dem Moment der Akku meiner Superzoomkamera leer, sodass ich zur “Großen” greifen musste. Durch das mangelnde Licht und die Entfernung waren die Fotos recht undeutlich und ich konnte nichts damit anfangen.
Aber sie kamen wieder und dieses Mal war ich vorbereitet. Die Fotos sind zwar auch nicht superscharf geworden – ohne Stativ wackelt man doch gewaltig –, aber endlich konnte ich nachforschen, um was es sich da handelte.
Ich konnte es kaum glauben, es sind Stare! Ich wusste nicht, dass sie solch ein bunt schillerndes Gefieder besitzen, hätte sie bis dahin immer unter schwarz/grau eingeordnet.
Viel bessere Fotos findet man zuhauf im Internet, zum Beispiel dieses hier: Sturnus vulgaris
Freitag, 12. April 2013
Fahrende Haare
Kürzlich stand ich an einer Ampel hinter dem Auto eines mobilen Friseurservices. “Haare auf Rädern” nannten sie sich. Unwillkürlich musste ich als erstes an “Essen auf Rädern” denken und automatisch ergab sich in meinem Kopf die unappetitliche Kombination von Haaren im Essen. Mein zweiter Gedanke war, dass es sich ja gar nicht um rollende Haare, sondern eher um rollende Scheren handelte. Die Haare warten schließlich zu Hause bei den Kunden.
Mittwoch, 17. April 2013
Völlig überholt
Von 2002 bis 2005 schrieb ich ein Gartentagebuch, das ich als Weblog mit WordPress betrieb. Es stand und steht immer noch im Netz, obwohl ich seit vielen Jahren dort keine neuen Einträge mehr gemacht habe. Leider habe ich auch seitdem keine Software-Updates gemacht, und das rächte sich jetzt. Plötzlich erschienen eine Menge Fehlermeldungen, die vor allem das Wörtchen “deprecated” enthielten. Ich konnte mich nicht einmal mehr als Administrator anmelden, um die Installation zu aktualisieren. Und nun? Immerhin kam ich schnell auf eine einfache Lösung: Ich kopierte die WordPress-Dateien meiner Tagebücher in den Garten-Ordner, verknüpfte diese mit der richtigen Datenbank und schon konnte ich mich wieder anmelden und eine Aktualisierung durchführen. Allerdings musste ich ein neues Design auswählen, da das bisherige wohl völlig veraltet war und wieder dieselben Fehlermeldungen produzierte. Die “neuen” Gartenwege gefallen mir nun so gut, dass ich es schade finde, dort nicht weitergeschrieben zu haben. Nun ja, sollte mir irgendwann langweilig sein, könnte ich ja die Garten-Einträge aus meinen Tagebüchern dorthin kopieren …
…
Und als ich diesen (in Word vorgeschriebenen) Eintrag veröffentlichen wollte, bemerkte ich, dass ich gar keine Rechte mehr dazu hatte. Irgendein Umstand hatte meine Administratorberechtigungen eingeschränkt, ich vermute, in der Datenbank muss etwas kaputtgegangen sein. Oder es lag an einem Update oder der Umstellung auf PHP5 oder vielleicht auch an der Herumkopiererei zwischen diesem und dem Gartentagebuch. Wer weiß, was dabei in einer Datenbank passiert … Da ich nun nicht wöchentlich eine Sicherung vornehme – ähem, die letzte habe ich im Februar 2012 gemacht –, hätte ich viel verloren, wenn ich dieses alte Backup importieren würde. Mal davon abgesehen, ob es überhaupt funktionieren würde, denn so etwas war bisher noch nie nötig gewesen und ich habe deswegen keine Erfahrung damit.
Um es kurz zu machen: Es endete nach vielem Ausprobieren damit, dass ich eine neue Datenbank angelegt habe und die Tabellen und Daten mit Ausnahme der User-Tabelle in mehreren Schritten importiert habe (und dazwischen immer schön Sicherungen angelegt!). Lediglich die vorhandenen Besucherstatistiken kriege ich nicht hochgeladen, aber das ist auch egal, ist ja nur für mich zum Nachschauen, wer zu Besuch war. Im Moment sieht es so aus, als ob alles wieder funktioniert. Die “Gartenwege” sind allerdings bei der Neuinstallation erst einmal unter den Tisch gefallen, vielleicht kommen sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder dazu. Ansonsten habe ich wieder einmal viele Dinge gelernt. Richtig Ahnung von SQL-Datenbanken habe ich natürlich nicht, aber ich weiß nun, dass und wie ich Daten importiere. Nach einigen “Access denied”-Meldungen am Anfang glaubte ich nämlich schon, nicht einmal das wäre möglich. Doch es war unlogisch, denn wenn ich Datenbanken anlegen und verwenden kann, muss ich sie auch verwalten dürfen.
Montag, 22. April 2013
Bine in der Bahn
Schon beim letzten Tanken wunderte ich mich über einen leicht erhöhten Benzinverbrauch. Nicht viel, aber doch ein wenig mehr als die letzten sechs Jahre. Am Freitag bemerkte ich beim Einkaufen einen kleinen Fleck unter dem Auto und nach dem Einkauf zu Hause auch wieder. Also fuhr ich gleich zur Werkstatt um die Ecke, wo man einen defekten Kraftstofffilter diagnostizierte. Wegen des großen Andrangs zum Reifenwechsel konnte der neue Filter erst heute eingebaut werden. So brachte mich also der Mann des Hauses morgens zur Arbeit und am Nachmittag fuhr ich mit der Bahn zum vereinbarten Treffpunkt. Als absoluter Selten-Bahn-Fahrer war ich natürlich viel zu früh dran und hatte daher Zeit, in der Station unter dem Kröpcke ein paar Fotos zu machen.
Samstag, 27. April 2013
Hannovers Gehirn
Schon lange Zeit wollte ich einmal Hannovers “Gehirn”, das International Neuroscience Institut – kurz INI – fotografieren. Heute war ich zufälligerweise in der Nähe, hatte zwar nur die Kompaktkamera dabei und das Licht war auch nicht optimal, aber für ein paar erste Fotos sollte das reichen.
Die Form des Gebäudes ist ja wirklich interessant, und mit besseren Lichtverhältnissen oder bei einem innen beleuchteten Gebäude lassen sich noch viel eindrucksvollere Aufnahmen machen.
Donnerstag, 2. Mai 2013
Weltfremd
Ich arbeite in einem Umfeld, in dem zwangsläufig viele Lehrer tätig sind. Hin und wieder kommt es zu Begegnungen, bei denen sich die Lehrerklischees bestätigen.
Zum einen tritt das berühmt-berüchtigte Lehrerehepaar nicht nur im Roman in Erscheinung, sondern kommt im wahren Leben auch recht häufig vor. Im Gegensatz zur Zahnarztfrau aus der Werbung, bei der es sich um die – vermutlich nicht berufstätige – Ehefrau eines Zahnarztes handelt, sind tatsächlich beide Ehepartner in diesem Beruf tätig.
Zum anderen gibt es immer wieder einmal Missverständnisse in Bezug auf Ferien, Urlaub und Arbeitszeiten. Nicht selten wünscht man uns Angestellten “schöne Ferien”, sobald die Schule zu Ende geht. Okay, kein Problem, das wird eben überall am letzten Schultag geäußert, man kennt es ja mittlerweile und wünscht kommentarlos dasselbe. Immerhin erkundigen sich viele Kolleginnen und Kollegen, ob man demnächst auch frei habe (das sind wohl diejenigen mit Partner in anderen Berufen) Hin und wieder aber hört man die verwunderte Frage: “Wie, ihr habt keine Ferien?” Nein, hat man als Angestellte(r) in dieser Form tatsächlich nicht.
Kürzlich erlebten meine Kollegin und ich einen Höhepunkt in Weltfremdheit. Ein ehemaliger Kollege samt Ehefrau schaute kurz vorbei. Es war gegen 11:30 Uhr. Als sie sich verabschiedeten, wünschte uns die Gattin einen schönen Tag und meinte, wir hätten ja wohl gleich Feierabend. Nein, wir müssen noch ein paar Stunden arbeiten, erklärten wir. “Ach, das musste ich ja NIE!”, war ihre Antwort. Mein erster Gedanke war, dass sie nie berufstätig gewesen war, aber wie man berichtete, war sie früher selbst Lehrerin gewesen. Und ich dachte immer, selbst wenn mittags Schulschluss ist, wird zu Hause weitergearbeitet, Unterrichtsvor- und nachbereitung und so weiter. Vielleicht war das früher nicht so üblich. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, dann frage ich mich, ob diese Leute keine anderen Menschen kennen, die Vollzeit irgendwann zwischen 8 und 18 Uhr arbeiten. Leben sie so weltfremd in ihrer eigenen (Lehrer)Welt?
Samstag, 4. Mai 2013
Blüten und Pflanzen
Trotz Birkenpollenallergie, die ich mit Medikamenten aber gut im Griff habe, bin ich auch hier und da im Garten tätig.
Nach dem langen Winter fing alles recht spät zu wachsen an, aber dafür geht es jetzt flott voran.
Viele Blüten haben wir noch nicht, aber der neue Duftschneeball zeigt schon einige, ebenso die Zierquitte.
Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch in diesem Jahr vier Tomatenpflanzen in den großen Pflanzkasten gesetzt. In diesem Jahr sind es Geschmackstomate “Sportivo”, Pflaumen-Cherrytomate “Dasher”, Roma-Tomate “Conqueror” und Mini-San-Marzano-Tomate “Caprese”.
Sonntag, 12. Mai 2013
Fotobearbeitung
Ich bin ja der Meinung, gute Fotos müssen (nahezu) perfekt aus der Kamera kommen. Muss ich nachbearbeiten, dann habe ich beim Fotografieren etwas falsch gemacht (künstlerische Bearbeitungen einmal ausgenommen). Nun habe ich an anderer Stelle immer wieder wunderschöne Naturfotos gesehen und fragte mich, mit welcher hochwertigen Ausrüstung der Fotograf wohl arbeitet oder sagte mir eher, derjenige könne wohl richtig gut mit seiner Kamera umgehen. Doch dann musste ich lesen, dass die Fotos am Rechner nachbearbeitet wurden. Ach so. Nicht dass ich die Foto jetzt schlechter fände, aber damit hatte ich nicht gerechnet.
Einige nachträgliche Korrekturen erlaube ich mir jedoch auch, und selbst in Fotografie-Lehrbüchern wird das eine oder andere in dieser Richtung beschrieben.
Die Nana hier macht sich ohne die störenden Hintergrundelemente viel besser:
Und bei diesem Foto, das ich garantiert nie mehr so aufnehmen kann, störte mich die abgeschnittene rechte Ecke der Bank. In einem Versuch habe ich die Ecke wieder drangebaut:
Alle meine Kleider
Sind sie nicht schön bunt, meine wundervollen, bald ehemaligen Kleidungsstücke? Was schon lange auf meiner Liste der zu erledigenden Dinge stand, habe ich mir heute vorgenommen: den Kleiderschrank im Gästezimmer auszumisten. Nachdem wir unser Schlafzimmer vor knapp drei Jahren neu eingerichtet haben, räumte ich nur die Kleidungsstücke in den Schrank, die ich tatsächlich regelmäßig trug. Alles andere wanderte in den alten Schrank, der im Gästezimmer seinen neuen Platz fand. Seitdem wartete dieser auf eine Aufräumaktion. Einige wenige Stücke sind im Müll gelandet, denn wenn ein Gummizug nach vielen Jahren beim Anfassen zerbröselt, ist es um den restlichen Stoff nicht viel besser bestellt. Von einigen Dingen konnte ich mich leichten Herzens trennen, denn ich bin mir sicher, dass ich nie mehr großgeblümte Röcke, wild gemusterte Oberteile oder mehrfarbige Hosen tragen werde, selbst wenn all dies wieder in Mode kommen sollte. Im Bild musste ich sie allerdings doch festhalten, das ist eine schöne Erinnerung.
Samstag, 18. Mai 2013
Pollen-Notiz
Die Zeit des Birkenpollenflugs ist jetzt vorüber. Am Freitag habe ich die letzte Tablette genommen und bis jetzt bin ich beschwerdefrei. Es wundert mich nur, dass ich in diesem Jahr schon vor Beginn jeglichen Pollenflugs brennende und tränende Augen hatte.
Sonntag, 19. Mai 2013
Erdbeer-Poster
An meinem Arbeitsplatz hängt auch das eine oder andere eigene Foto oder eine Collage aus eigenen Aufnahmen. Hin und wieder muss ich die Motive jedoch wechseln, dann mag ich die alten einfach nicht mehr sehen. Nach Bildern in Grautönen soll jetzt wieder einmal Farbe an die Wand, und daher mussten letzte Woche die Erdbeeren zur Fotosession antreten. Kombiniert mit älteren Erdbeerfotos habe ich nun ein Poster gebastelt, das in der Größe 50 x 70 cm in den Rahmen kommt.
Sonntag, 26. Mai 2013
Saftiges Grün
Es regnet. Den ganzen Tag. Immerhin sieht der Garten richtig frisch und saftig grün aus. Und da dies kein Wetter für Außenaktivitäten ist, machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich und schauen das Formel-1-Rennen in Monaco an. Dort ist es wenigstens sonnig.
Donnerstag, 30. Mai 2013
Hochwasser
Nun ist es da: das Hochwasser. Das hatten wir ja schon lange nicht mehr gehabt, im letzten Jahr blieb es völlig aus, zuletzt waren im Januar 2011 Straßen überflutet gewesen. Am Dienstag war die Straße zwischen Döhren und Hemmingen noch passierbar, obwohl an einer Stelle der See schon etwas übers Ufer getreten war. Später am Abend las ich in den Verkehrsmeldungen über die Sperrung der Straße. Es hat immer fatale Auswirkungen, wenn die zwei Straßen in diesem Gebiet, die Ost-West-Verbindungen über die Leine, überflutet sind. Dann muss sich nämlich der gesamte Verkehr auf der B3 durch Hemmingen hindurch quälen. Es gibt auch keine rechten Ausweichmöglichkeiten, außer man ist bereit, eine halbe Weltreise anzutreten. Ich muss auf jeden Fall morgens Richtung Osten fahren, da gibt es kaum Alternativen. Es hilft nur sehr frühes Aufstehen. Also habe ich die Weckzeiten auf 5:30 und 5:45 Uhr umgestellt. Leider habe ich mich doch noch das eine oder andere Mal im Bett umgedreht, sodass ich schließlich erst um Viertel vor sieben losgefahren bin. Und da war es schon so voll, dass ich für die ersten zwei Kilometer fünfzehn Minuten brauchte. Da ich dann stadtauswärts die restlichen zehn Kilometer ebenfalls in einer Viertelstunde zurücklegte, war die Gesamtfahrzeit doch noch akzeptabel. Auf dem Rückweg wollte ich mich nicht in den Stau auf dem Schnellweg stellen und fuhr durch die Stadt. Diese Route ist erstaunlicherweise genauso lange wie meine übliche Strecke, jedoch zog es sich durch ziemlich dichten Verkehr und viele Ampeln länger hin als gedacht. Nun, es störte mich nicht weiter, ich betrachtete es als kleine Spazierfahrt und machte sogar an der Lodemannbrücke einen kleinen Zwischenstopp, um ein paar Fotos von der Ihme zu machen.
Heute Morgen stand ich gleich nach dem Weckerläuten auf, fuhr um Viertel nach sechs los, kam gut durch und war zwanzig Minuten später an meinem Arbeitsplatz. Das war zwar erfreulich, aber ich befürchte, morgen und vielleicht auch nächste Woche noch wird das nicht so gut klappen. Heute Mittag hat man nämlich entgegen der Ankündigung schon begonnen, die Südschnellwegbrücke über der Hildesheimer Straße zum Nadelöhr umzubauen. Die Brücke ist marode und bevor sie Ende 2014 (!) provisorische Verstärkungen erhält, dürfen nur noch die inneren Spuren befahren werden. Ursprünglich las man, die Absperrarbeiten sollen am Wochenende nachts vonstattengehen, aber dass man nun tagsüber damit beginnt und zu Hochwasserzeiten die damit einzige Ost-West-Verbindung im Süden Hannovers verengt, ist absolut unverständlich.
Trotz dieser Verkehrsärgernisse will ich mich aber nicht allzu sehr beschweren. Haus und Keller sind trocken und es ist nichts zu Schaden gekommen. Richtig schlimm hat es vor allem das Städtchen Sarstedt getroffen, dort ist sogar die gesamte Innenstadt für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Sonntag, 2. Juni 2013
Aktueller Hochwasserstand
Heute haben wir einen kleinen Ausflug gemacht und uns die Hochwasserstände an den Straßen nach Wülfel und Döhren hin angeschaut. Zumindest die Döhrener-/Brückstraße ist mit Vorsicht wieder befahrbar, wenn natürlich auch nicht offiziell. Ich hoffe, dass spätestens Mitte der Woche wieder alle Straßen frei sein werden. Anschließend waren wir noch am Leinewehr in Döhren, wo enorme Wassermassen entlangfließen und wo auch ein großer Baumstamm angeschwemmt wurde.
Ich habe an allen Stellen ein wenig gefilmt:
Dienstag, 4. Juni 2013
Clematis mit klangvollen Namen
Ich kenne die Namen aller meiner Clematispflanzen. Falsch, ich kannte sie bis zum letzten Jahr. Da kaufte ich nämlich zwei neue Pflanzen und konnte mich jetzt nicht mehr an deren Namen erinnern. Leider hatten sie im letzten Jahr auch noch keine Blüten gezeigt, sodass ich überhaupt keinen Anhaltspunkt hatte. Es blieb mir also nichts anderes übrig als auf die diesjährige Blüte zu warten. Eine der Pflanzen zeigte schon recht früh Knospen und hatte Mitte Mai schon mehrere große, cremefarbene Blüten. Anhand der Kategorie “Clematis-Hybride” (das sind die Sorten mit den großen Blättern und Blüten) und der Farbe fand ich meine Pflanze: Guernsey Cream.
Die zweite Clematis muss wohl eine Montana- oder Viticella-Sorte sein, denn sie hat kleine Blätter und auch die ersten Knospen waren klein. Heute blühten sie endlich auf und siehe da, sie sind klein und zartrosafarben. Zuerst dachte ich, es handle sich um die “Marjorie”, aber die Blütenfarbe passt nicht, meine sieht eher aus wie die “Pink Fantasy”, bei der es sich aber um eine Hybride handelt. Mal abwarten, wie sie sich weiter entwickelt.
Meine anderen Clematis heißen übrigens Jackmanii, Madame Le Coultre, Capitaine Thuilleaux, Madame Julia Correvon und Rouge Cardinal.
Donnerstag, 13. Juni 2013
Buch-Suche
Als ich gestern ein recht anspruchsvolles, aber vom Inhalt her nicht fürchterlich spannendes Chemiebuch mit vielen Formeln bearbeitete, suchte mein Gehirn offensichtlich nach einer Abwechslung. Ganz plötzlich, ohne jeden Anlass, schoss mir der Gedanke an ein Buch durch den Kopf, das ich irgendwann gelesen haben musste. Zunächst waren es nur einige Splitter, doch nach und nach kamen mehr und mehr Fragmente dazu. Zu Hause suchte ich die Bücherreihen ab, aber da befand sich nichts, was zu den Erinnerungen in meinem Kopf passte. Natürlich kann es auch ein Buch gewesen sein, das ich von meiner Mutter oder Schwester geliehen hatte. Immer wieder gab ich neue Kombinationen von Suchbegriffen ein, von dem, was zur wesentlichen Handlung gehörte: Frau betrügt Mann – einsames Waldhaus – Tochter – geistig behinderter Sohn – Italien – Mord – Vergangenheit: junges Paar, erfolgloser Künstler, Schwangerschaft … Ich musste und wollte das herausfinden! Oder bildete ich mir all das nur ein und ich hatte es nie gelesen? Dann müsste ich dieses Buch am Ende noch selbst schreiben!
Schließlich traf ich durch eine richtige Suchbegriffkombination auf eine passende Kurzbeschreibung und endlich auf dieses bruchstückhaft in meinem Kopf herumgeisternde Buch: “Hexenkind” von Sabine Thiesler. Das sitzt jetzt auf meiner Liste der Bücher für meinen Kindle, und da befindet sich auch schon eine ganze Reihe von Büchern der Kategorie “Möchte ich gern noch ein zweites Mal lesen”.
Sonntag, 16. Juni 2013
Mon-Chéri-Eis
Gestern habe ich endlich mein lange geplantes Mon-Chéri-Eis angerührt. Nun weiß ich auch, wie die hochprozentige Kirschpraline von innen aussieht, denn für das Eis habe ich zehn Stück mit dem Messer zerhackt. Ein richtiges Rezept kann ich dafür im Moment noch nicht bieten, denn für die Grundmasse habe ich eine noch vorhandene halbe Portion Milcheiszauberpulver verwendet. Im Grunde ist es aber ganz einfach: Unter eine Grundmasse für Milch- oder Sahneeis werden die kleingehackten Pralinenstücke gemischt. Eventuell könnte man das Ganze noch mit etwas Kirschlikör verfeinern, aber auch so schmeckt es schon ganz köstlich!
Sonntag, 30. Juni 2013
Brieftaube
Vor ungefähr zehn Tagen tauchte auf unserem Grundstück eine Taube auf. Es war keine gewöhnliche Taube, wie man sie in vielen Städten sieht und es handelte sich auch nicht um eine Wildtaube. Immer öfter konnten wir den Vogel in den folgenden Tagen beobachten. Sehr scheu war die Taube nicht, und so stellten wir fest, dass sie an jedem Bein einen Ring trug. Der Mann des Hauses konnte irgendwann erkennen, dass auf einem Ring unter anderem “Tel” stand. Ich forschte daraufhin im Internet nach und fand heraus, dass dort die Telefonnummer des Besitzers zu finden war. Also schlich ich so lange um die Taube herum, bis ich die Nummer komplett abgelesen hatte. “Ich ruf da jetzt an!”, verkündete ich daraufhin und setzte dies gleich in die Tat um. Es empfing mich nur der Anrufbeantworter, auf dem ich eine Nachricht hinterließ. Keine fünf Minuten später rief der Besitzer aus Paderborn an. Er berichtete, dass vor kurzem ein Wettbewerb in Frankreich stattgefunden habe und einige Tiere aufgrund des starken Westwinds zu weit geflogen seien. Hannover sei für ihn ein bisschen zu weit weg, um selbst vorbeizukommen, aber er habe einen Bekannten in Garbsen, der könne die Taube abholen – wenn es denn gelänge, sie einzufangen. Immerhin hatte ich noch einen Vorrat Wildvogelfutter, das ich ihr in den Vorgarten streute, auch eine Schale mit Wasser hatte ich bereits aufgestellt. Das erfreute den Besitzer sehr und ich versprach ihm, weiter zu füttern und Fangversuche zu unternehmen. Aber wie fängt man eine Taube ein? Näher als eine Armlänge Entfernung kam ich nicht an sie heran, und ich glaube, ich hätte mich nicht getraut, einfach zuzupacken. Daher plante ich, einen Wäschekorb als Hilfsmittel einzusetzen und stellte diesen am letzten Dienstag bereit. Beim ersten Versuch hatte ich kein Glück, die Taube war schneller und rettete sich auf das Hüttendach.
In den nächsten Tagen war es kühl und teilweise regnerisch, sodass wir uns nicht häufig draußen aufhielten. Die Taube war auch nicht mehr zu sehen, ich hoffte, sie hätte von selbst den Heimweg angetreten. Doch am Freitag tauchte sie wieder auf und auch der Besitzer meldete sich erneut, um nach Neuigkeiten zu fragen. Heute Mittag landete die Taube erneut im Vorgarten und marschierte dann an der Gartenhütte entlang, weil dort unter der Futterstation heruntergefallene Körner lagen. Ich packte meinen Wäschekorb und schlich hinter ihr her. Vorsichtig, vorsichtig, immer langsam, Schritt für Schritt. Noch einen Schritt, dann noch einen und – schwupps! – platzierte ich den Korb über der Taube. Da saß sie nun, endlich eingefangen, und ich konnte dem Eigentümer schließlich die gute Nachricht übermitteln. Er informierte seinen Bekannten, der das Tier am frühen Abend abholte. Geschafft!
Nachtrag 02.07.2013
Der Besitzer rief an und berichtete, dass sein Tier heute nach Paderborn gebracht worden sei. Allein hätte die Taube allerdings den Weg nicht geschafft, sie sei doch “ziemlich heruntergekommen” gewesen. Für den Laien nicht erkennbar, aber ich habe mittlerweile nachgelesen, dass es die größte Herausforderung sei, einer Taube nach einem Wettbewerbsflug das verlorene Gewicht wieder anzufüttern.
Gruß aus dem Garten
Wenn man mehr oder weniger unerwartet eingeladen wird – wir wussten es nicht so genau, weil da ein “Ich sag noch mal Bescheid” im Raum schwebte – muss man sich recht spontan ein kleines Mitbringsel ausdenken. Da ich nicht über solche Dinge wie selbstgemachte Konfitüre oder Ähnliches verfüge, entschied ich mich für einen kleinen Gruß aus dem Garten: Rittersporn, Löwenmäulchen und Gräser, ergänzt mit einem Dufttütchen. Ich fand es ganz hübsch und vor allem ganz gut gelungen für jemanden, der keine Blumensträuße arrangieren kann.
Dienstag, 9. Juli 2013
Sommerliche Speisen
Bei Sommerwetter kann man zwar jeden Abend draußen sitzen, aber es muss nicht jeden Tag gegrillt werden. Irgendwann ist man dann “overgrillt”.
Letztens habe ich wieder einmal einen “Handkäs mit Musik” zubereitet (ganz wichtig: ohne Kümmel!) und heute gab es einen Tomaten-Fleischwurst-Salat. Der erinnert mich an meine Jugend, da hat es den an warmen Sommertagen auch öfters gegeben.
Dienstag, 16. Juli 2013
Weder Tag noch Stunde
Kaum jemand wird diesen Film kennen: “Weder Tag noch Stunde” aus dem Jahr 1976. Vielleicht ist er mir nur deshalb so gut in Erinnerung geblieben, weil ich einen Tag, nachdem ich ihn gesehen hatte, ausführlich in meinem Tagebuch darüber schrieb: 16. Mai 1977.
Vor einigen Monaten musste ich ohne besonderen Anlass wieder an diesen Film denken, der mich damals offensichtlich so bewegt hat. Im Internet findet man so gut wie keine Informationen, es werden lediglich an mehreren Stellen die Eckdaten und die Hauptdarsteller genannt. Nach einiger Suche bin ich schließlich auf diese etwas ausführlichere Beschreibung gestoßen:
Weder Tag noch Stunde
Deutschland, 1976
Regie: Bruno Jantoss
Drehbuch: Bruno Jantoss
Kamera: Guenther Wulff
Produktion NDR, Hamburg
Hauptdarsteller:
Günther Maria Halmer [Alois]
Monika Lundi [Frau Kroll]
Sabine von Maydell [Erika]
Dagmar Claus [Irmi]
Günter Lamprecht [Herr Kroll]
Claudia Gerstäcker [Frau Beil]
Hans-Helmut Dickow [Joschi]
Inhalt:
»Der Titel “Weder Tag noch Stunde” verweist auf die Bibelstelle Matthäus 25, Vers 13. Der Film erzählt von Menschen, deren Wege sich für 24 Stunden in einem namenlosen Fremdenverkehrsort inmitten der Fränkischen Schweiz kreuzen. Sie begegnen sich zufällig für eine kurze Frist: Erika, eine durchschnittlich lebenshungrige siebzehnjährige Angestellte, die sich davor fürchtet, im Leben etwas zu versäumen; Irmgard, ihre gleichaltrige aber bedächtigere Freundin; Peter und Joe, die Erika umschwärmen, obgleich sie längst wissen, dass sie bei ihr keine Chance haben; Alois, der siebenundzwanzigjährige Baggerführer, der sich mit seinen Zechkumpanen ins Wochenende trinkt, bis ihm unversehens Elfie über den Weg läuft, eine Urlauberin aus Berlin, mit der er eine Nacht verbringen wird, die beider Leben verändern könnte; und die Krolls, die kleine “heile” Familie, die in dem Städtchen Ferien machen.
Sie ‘vertreiben sich die Zeit’ – wie man so sagt. 24 scheinbar gewöhnliche Stunden. Für vier von ihnen wird es der letzte Tag vor dem Tod sein. Sie werden den kommenden Abend nicht mehr erleben.»
Quelle: www.kinotv.com
Nun wusste ich immerhin, dass es sich um eine NDR-Produktion handelte. Bieten viele Fernsehsender nicht Sendemitschnitte an? Ich begab mich auf die entsprechende Seite und füllte eine Anfrage aus. Schon kurz darauf erhielt ich die Nachricht, dass es nicht möglich sei, für Fernsehfilme und -serien Mitschnitte zu erstellen. Schade. Nun ja, da kann man nichts machen.
Und dann, Ende Juni, erhielt ich eine E-Mail vom Sender, in der man mir schrieb, weil ich vor einiger Zeit diese Anfrage gestellt hatte. Die rechtlichen Grundlagen haben sich geändert, so teilte man mir mit, und es sei nun möglich, auch für diese Bereiche Mitschnitte anzufertigen. Natürlich gibt es nach wie vor gewisse Einschränkungen, aber da es sich bei dem Film um eine NDR-eigene Produktion handelte, musste das ja wohl klappen. Ich schickte also eine erneute Anfrage los und erhielt schon wenige Stunden später ein Angebot. Dann musste ich nur noch den entsprechenden Betrag mit den notwendigen Angaben überweisen und mich anschließend einige Wochen gedulden. Da es sich um eine individuelle Kopie handele, müsse mit einer Bearbeitungszeit von ungefähr vier Wochen gerechnet werden, so hieß es im Angebot. Ich bezahlte also am 3. Juli und siehe da, heute lag die DVD schon im Briefkasten! Natürlich habe ich schon mal kurz reingeschaut, wollte ich doch überprüfen, ob sie läuft. Das tut sie und die Bildqualität ist genauso wie man sie bei einem 70er-Jahre-Film erwarten darf: Nostalgie pur mit viel Bildrauschen!
Den Film kann man als Sendemitschnitt beim NDR kaufen:
NDR Mittschnittservice
Er kostet 39 Euro und wird als DVD geliefert.
Nachtrag:
Immer wieder erhalte ich auf Grund dieses Eintrags Anfragen, ob ich denn nicht eine Kopie des Films machen könne. Dies ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich, das Anfertigen von Kopien ist wohl für den (eigenen) privaten Gebrauch erlaubt (Sicherheitskopie!), auch darf man eine Kopie an Familienmitglieder oder Freunde weitergeben, jedoch nicht an fremde Menschen. Sollte jemand einem anderen Interessenten “aushelfen” wollen, dann kann er das auf eigene Verantwortung tun. Ich bitte allerdings, auf Anfragen an mich aus den genannten Gründen abzusehen.
Montag, 22. Juli 2013
Amerikanische Autos
Gestern, am frühen Nachmittag, bei 30 Grad im Schatten und vermutlich mindestens 35 Grad in der Sonne, haben wir uns trotzdem viele dieser Autos auf dem Schützenplatz angeschaut:
Sonntag, 28. Juli 2013
Unwetter mit Hagel
Gestern Nachmittag waren sich die Wetterdienste nicht einig, ob uns das kleine, von Westen kommende Niederschlagsgebiet erreichen würde. Aber es kam gegen 17 Uhr tatsächlich zu uns, wobei wir trotz des Hagels noch Glück hatten und nur leicht getroffen wurden. Etwas östlich von Hannover richteten großen Hagelbrocken erheblichen Schaden an. Wir haben nur ein paar kleine Löcher in den Kunststoffplatten des Carportdaches gefunden. Das ist nicht schlimm, nur ein wenig ärgerlich, weil wir es erst vor einem Jahr nach einem Hagelschaden Ende Juni ersetzt hatten.
Mittwoch, 7. August 2013
Aufatmen – die Hitzewelle ist vorbei
Ich bin jetzt wirklich froh, dass diese Hitzewelle endlich vorbei ist. Zum Glück hielt sie nicht noch länger an, denn jetzt war der Zeitpunkt erreicht, dass sich die Büroräume aufheizten. Konnten wir bisher bei noch relativ angenehmen Temperaturen arbeiten, war es gestern Nachmittag unangenehm heiß, obwohl es sich draußen schon abgekühlt hatte.
Jetzt dürfen meine Füße auch wieder ihre normale Form annehmen und nicht mehr wie Klumpen aussehen. Ich hatte schon fast keine Schuhe mehr, die ich noch tragen konnte. Ich habe ja das Problem, keine Sandalen tragen zu können. Sandalen sind nämlich zu 99 Prozent vorne offen und da sieht man die Fußzehen, das geht gar nicht! Ich kann problemlos (zu Hause) barfuß herumlaufen, aber vorne offene Schuhe könnte ich niemals tragen. Auch mit Strümpfen ginge das nicht, und Sandalen mit Socken …??? Für die nächste Saison muss ich mir unbedingt rechtzeitig ein paar schöne, sommerlich leichte Schuhe suchen, die vor allem groß genug für die dicken Füße sind.
Montag, 19. August 2013
Laura Panettone
Kürzlich wollte ich stöberte ich im Online-Shop einer Parfümerie, weil ich ein Eau de Toilette kaufen wollte. Meist bleibe ich bei den drei, vier Düften, die mir bisher am besten gefallen, hin und wieder schaue ich mich aber auch nach etwas Neuem um. “Laura” von Laura Biagiotti gehört schon länger zu den Düften, die sich in meinem Schrank befinden. Dieses Mal entdeckte ich “Laura Rosé”. Die Duftnote “moosig-holzig” hat mich jedoch beinahe schon zum Weiterblättern veranlasst, denn ich mag es lieber blumig, fruchtig und frisch. Dann aber blieb ich an der großartigen Beschreibung hängen:
“Die Komposition eröffnet mit einem berauschenden Cocktail aus weißem Rum, Blättern der schwarzen Johannisbeere sowie kristallisierter Orange und Zitrone. Das Geheimnis des hypnotisierenden Duftes verbirgt sich in der Herznote. Hier trifft ein blumig-frisches Duett aus der Bella Rosa und gelben Freesien auf die Gourmetnote des mailändischen Panettone-Kuchens.”
Panettone! In einem Parfum! Das musste ich haben! Nun ist es eingetroffen und ich habe den ersten Test gemacht. Es riecht angenehm, für mein Empfinden nicht moosig oder holzig, sondern blumig. Auf den Panettonegeruch warte ich allerdings noch, den konnte ich noch nicht herausriechen.
Samstag, 31. August 2013
Hightech-Katzenklappe
Nun ist der Eingang für unsere Katzen hochtechnisch aufgerüstet: mit einer mikrochipgesteuerten Katzenklappe.
Die beiden neuen Nachbarskatzen sind ja sehr lieb und zutraulich, und ich habe im Grunde auch gar nichts dagegen, wenn sie in unser Haus kommen (was zur Sommerzeit durch die geöffnete Terrassentür sehr oft möglich ist). Auch gebe ich ihnen gern Futter, man freut sich ja, wenn es schmeckt und nicht herumgemäkelt wird. Nach anfänglichen kleineren Fauchereien und Vertreibungsjagden von Seiten Rockys wurde es recht friedlich und sie kamen gut miteinander aus. Jedoch erwischten wir dann den jungen Kater ein drittes Mal beim Markieren seines neuen Revieres, und zwar im Haus. Leider kommt dies selbst bei kastrierten Katzen vor, ich habe es auch bei unseren eigenen und sogar bei weiblichen Katzen manchmal beobachten müssen. Die ersten beiden Male pinkelte er in den Flur, aber ich dachte mir, das gibt sich und kommt bestimmt nicht wieder vor. Dann aber setzte seine Markierung an mein Höckerchen im Schlafzimmer, und da war klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Er hatte mittlerweile nämlich außerdem entdeckt, dass man durch die Klappe am Kellerfenster jederzeit ins Haus gelangen kann.
Um solch unerlaubtes Eindringen zu verhindern, gibt es ja geniale Katzenklappen, die man mit dem Mikrochip der eigenen Katzen programmieren kann. Also kauften wir vor einer Woche ein solches Teil, der Mann baute es ins Fenster ein, wir schalteten auf Programmiermodus, schoben die Kater durch und schon war die Sache erledigt. Eigentlich. Wenn nicht die Klappe, die von den Außenmaßen der alten entsprach, doch im Innenmaß kleiner war. Schlecht für einen Maine-Coon-Kater, der zwar sehr schlank ist, aber sich doch recht unkomfortabel hindurchschlängeln musste. Es half nichts, es musste eine größere Klappe her. Zum Glück gibt es diese auch als so genannte Haustierklappe für besonders große Katzen und kleine Hunde.
Das Hinausgehen hatte bei Rocky in den letzten Tagen schon geklappt, wir wussten allerdings noch nicht, ob auch der Weg von draußen nach drinnen tatsächlich funktionieren würde. Doch dann klapperte es heute Morgen um viertel nach sieben und der erste Kater war drinnen.
Freitag, 6. September 2013
Kleine Ernte
Heute habe ich wieder einmal eine kleine Schüssel Tomaten und Paprika von unseren Kübelpflanzen geerntet:
Die kleinen Tomaten sind am aromatischsten, leider hängen nicht mehr viele an den Pflanzen. Die rote Paprika erstaunt mich sehr, einige der Früchte sind so groß wie die beim Gemüsehändler. Hier waren aber nur sehr kleine reif.
Sonntag, 8. September 2013
Entdeckertag 2013
Das Wetter für den diesjährigen Entdeckertag versprach zunächst keine guten Aussichten. Es regnete, dann war es zwar trocken, aber trüb und grau. Wir machten uns nach dem Mittag trotzdem auf. Ich hatte drei – hoffentlich – interessante Angebote im Norden Hannovers ausgesucht: das Wasserwerk in Fuhrberg, das Moor-Informationszentrum in Wedemark-Resse und das Bauernhof-Museum in Isernhagen.
Für Technikinteressierte mag ein Besuch des ansonsten nicht zu besichtigenden Wasserwerks spannend sein, ich fand es zwar ganz nett, aber nur durchschnittlich interessant.
Beim Moor-Informationszentrum habe ich keine Fotos gemacht. Immerhin gab es eine Wildschweinbratwurst für den Mann. Ich erhoffte mir einige schöne Einblicke in die Moorlandschaft ein Stück weiter östlich ortsauswärts, denn dort liegt das Schwarze Moor. Aber außer Maisfeldern und danach Wald gab es nichts Spannendes zu sehen. Man muss sich dann doch zu Fuß aufmachen, um mehr zu sehen.
Unsere letzte Station war das Bauernhaus-Museum in Isernhagen, und dort hat es mir am besten gefallen. Es gab drinnen und draußen eine Menge zu sehen, Aktionen (speziell für Kinder) wie: wir machen Butter, wir zerkleinern Stroh oder sortieren Kartoffeln mit Maschinen …
Für uns gab es Kaffee und leckeren Streuselkuchen, aber nicht in dieser guten Stube, die durfte man nur anschauen:
Sonntag, 15. September 2013
Wilkenburger Kürbisfest
Heute besuchten wir zum ersten Mal das Kürbisfest in Wilkenburg. Es findet bereits seit zehn Jahren statt, aber noch nie waren wir dort. Ich hatte gar keine Vorstellung, wie groß das ist. Es gab jede Menge Stände auf dem Gutshof, vor allem viel Dekoratives und natürlich jede Menge Produkte rund um den Kürbis.
Mit dem Fahrrad war es von uns aus ein Katzensprung und vor allem viel einfacher, denn Parkplätze gab es dort längst nicht mehr in unmittelbarer Nähe, die Autos parkten bereits weit an der Landstraße außerhalb.
Da ich wieder einmal nur Detailaufnahmen gemacht habe, bekommt man gar keinen Eindruck der gesamten Veranstaltung. Doch ich habe im Internet noch eine schöne Fotogalerie gefunden.
Dienstag, 17. September 2013
Urlaub und Sofas in Sicht
Noch zwei Tage muss ich arbeiten, dann habe ich zwei Wochen Urlaub. Eigentlich war es so geplant, dass wir gemeinsam Urlaub haben würden. Das hatte bis auf ein paar Tage in diesem Jahr noch nicht geklappt. Ich hatte meinen Urlaub beantragt, er wurde auch wie nicht anders zu erwarten genehmigt, und daraufhin hatte ich unsere neuen Sofas bestellt. Die jetzigen Sofas sind fast zwanzig Jahre alt, schon zweimal umgezogen, von einigen Katzen zerkratzt und der Bezug ist mittlerweile vom Sitzen doch recht abgescheuert. Einfach war es nicht mit der Auswahl neuer Sitzmöbel, denn man findet überwiegend riesige Liegelandschaften oder viele Ecksofas. Mit Ecke wäre bei uns etwas unpraktisch, weil man dann nicht zwischen den Sofas zur Terrassentür gehen kann. Ach ja, und hohe Seitenlehnen wollten wir auch gern, nur um es noch etwas schwieriger zu machen. Kurz gefasst: In “normalen” Möbelhäusern gab es gar nichts nach unserem Geschmack, aber dann entdeckte ich beim Schweden genau das Richtige! Jetzt stand nur noch die Entscheidung ins Haus, welche Farbe es sein sollte, denn auch der Bodenbelag muss in absehbarer Zeit erneuert werden, und schließlich soll alles harmonieren. Die Schränke (Hülsta Terraform Astfichte) sind zwar schon genauso alt wie die Sofas, aber immer noch schön und gut erhalten, obwohl auch sie bereits zweimal umgezogen sind.
Die voraussichtliche Lieferung der Sofas war für den 1. Oktober angekündigt, und dann wurde der Urlaub des Mann des Hauses leider abgelehnt. Ich überlegte lange hin und her, ob ich meinen Urlaub oder einen Teil davon verschieben sollte. Schließlich entschied ich mich dagegen, hatte ich doch noch zwanzig Tage übrig und in der Sofalieferungswoche wollte ich auf jeden Fall zu Hause sein.
Deshalb wird es in den nächsten zwei Tagen noch einmal richtig arbeitsintensiv, denn ich will zwei Sachen noch unbedingt fertig bekommen.
Montag, 23. September 2013
Freie Zeit
Seit Freitag habe ich Urlaub, während der Mann des Hauses leider arbeiten muss. Ich bereite ihm aber am Vorabend immer schöne belegte Brote für tagsüber zu und natürlich für abends ein leckeres Essen. Heute hatte ich einen Erledigungstag: Bargeld holen, Wildvogelfutter beim Sonderpostenmarkt kaufen, Lebensmittel einkaufen, Auto waschen, in der Autowerkstatt das Abblendlicht reparieren lassen und einen Termin für den Reifenwechsel vereinbaren. Und, man glaubt es kaum, ich habe heute Stellen an meinem Auto poliert! An einer Seite hatte es seit einiger Zeit merkwürdige Flecken, sah aus wie Fettabdrücke, einer so ähnlich wie eine Hand. Mit normalen Mittel wie Seife oder Fettlöser veränderte sich nichts, das hatte ich vor längerer Zeit bereits ausprobiert. Im Keller entdeckte ich Autopolitur, die schon seit einigen Jahren dort steht. Tatsächlich, damit verschwanden diese eigenartigen Flecken!
Donnerstag, 26. September 2013
Heimisches Lektorat
Nachdem ich die ersten Urlaubstage mit banalen alltäglichen Dingen verbracht habe, zog ich mich gestern zum ersten Mal für längere Zeit in mein Büro zurück. Dort eröffnete ich mein kleines Lektorat, denn ich habe nebenbei ein Buchprojekt in der Arbeit. Kein selbst geschriebenes, da müsste ich wohl nicht so viel überarbeiten, es handelt sich um die Memoiren meines Vaters. Es wird nur ein kleines Büchlein für die eigene Familie, also nichts Öffentliches. Ich ändere natürlich auch nur wenig, Zeichensetzung, Grammatik, hin und wieder mache ich aus Bandwurmsätzen mehrere einzelne … Trotzdem ist es ein wenig Arbeit, die ich sehr gern mache, aber auch nur in der freien Zeit und nicht nach einem normalen Arbeitstag hinkriege. Heute habe ich die Arbeit am eigentlichen Text unterbrochen und habe erst einmal via Google Streetview die (ungefähren) Orte der Kindheit meines Vaters besucht. Ich wusste bislang gar nicht, dass man dort “entlangfahren” kann!
Hier zum Beispiel der Geburtsort:
Größere Kartenansicht
Freitag, 27. September 2013
Nebel am frühen Morgen
Ich werde natürlich morgens immer (ein wenig) wach, wenn der Mann des Hauses früh aufsteht, um sich für die Arbeit fertig zu machen.
Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher und bleibe gern länger liegen, was ich ja zurzeit beinahe ohne schlechtes Gewissen tun kann. Aber schon am Dienstag bin ich kurz vor acht aufgestanden, weil ich zwei Post-Lieferungen erwartete. Normalerweise kommt die Post – hier fahren sie Briefe und Pakete gemeinsam aus – am späten Vormittag an, aber man weiß ja nie, ob sich das irgendwann ändert.
Heute stand ich um halb sieben auf, als der Mann sich fertig machte. Eigentlich wollte ich nur kurz ins Bad und dann etwas trinken. Dann war ich aber schon halbwach und überlegte, ob ich mich wirklich wieder hinlegen sollte. Man kennt das ja: Da schläft man noch einmal richtig fest ein und ist nachher wie gerädert. Außerdem war es so richtig schön neblig draußen. Nebel am frühen Morgen, dann vielleicht die durchbrechende Sonne … da lockt es doch die Fotografin!
Ich zog mich schnell an, trank einen Kaffee, und machte mich mit dem Auto (und natürlich der Kamera!) um viertel nach sieben auf in westliche Richtung. Zunächst hielt ich an der Landstraße zwischen Wilkenburg und Harkenbleck und machte dort einige Fotos. Danach fuhr ich zum Parkplatz an der Kreuzung Dorfstraße/Wülfeler Straße und ging dort den Fußweg Richtung Leine. Leider blieb es neblig und grau, die Sonne brach nicht wie erhofft durch und die Aufnahmen sind nur mittelmäßig geworden.
Auf dem Rückweg fuhr ich direkt zum Einkaufen und war also um halb zehn mit allen notwendigen Erledigungen durch. Und jetzt, am Nachmittag, bin ich ein wenig müde …
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Neue Sitzmöbel
Gestern musste ich sehr früh aufstehen, denn die Sofas sollten geliefert werden. Der bei der Bestellung angegebene voraussichtliche Liefertermin wurde letzte Woche per Post bestätigt. Das hatte ja schon mal gut geklappt! Aber wie das bei Speditionen so ist, bekommt man ein Zeitfenster für die Lieferung. Bei uns war es der Zeitraum zwischen 7 und 14 Uhr. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als kurz nach sechs aufzustehen. Mein Körper wollte das aber gar nicht und bestrafte mich trotz des Morgenkaffees mit elender Müdigkeit bis hin zu leichter Übelkeit. Ich hätte mich so gern noch einmal hingelegt, traute mich aber nicht einmal, mich auf Sofa zu legen. Ich wäre garantiert eingeschlafen und dann hätte es an der Tür geklingelt. Mein Wunsch, unsere Sofas würden zu den ersten Auslieferungen der Tour gehören, erfüllte sich leider nicht. Um 13 Uhr rief der Fahrer an und erklärte, er würde es auf keinen Fall bis 14 Uhr schaffen. Um 15 Uhr traf er schließlich ein. Und da stehen die Sofapakete vor der Tür:
Der Aufbau wäre sogar noch mit drin gewesen, davon war ich gar nicht ausgegangen, denn es stand nirgendwo geschrieben. Jedoch standen die alten Sofas noch an ihrem Platz, es hätte ja sein können, die Lieferung verschiebt sich um einen Tag. Ich verzichtete daher auf den Aufbauservice, das würde der Mann des Hauses schon machen. Als Vorbereitung schob ich die alten Sitzmöbel zur Seite, fuhr mit dem Staubsauber über den Teppichboden, entfernte die äußere Verpackung der neuen Sofas und packte dann schon einmal die Armlehnen aus.
Als der Mann des Hauses von der Arbeit kam, schoben wir erst einmal die alten Sofas raus und dann baute er in kurzer Zeit die neuen zusammen. Überraschenderweise sind sie größer als die alten. Gemessen hatte ich es nicht, im Schwedenladen wirkten sie gar nicht so groß und ich dachte mir ein Zweiersofa ist ein Zweiersofa und da gibt es keine großen Unterschiede – ebenso beim Dreiersofa. Nun gut, dann haben wir jetzt eben keinen Durchgang mehr zwischen den Sofas zur Terrassentür, daran wird man sich wohl gewöhnen. Dafür haben wir jetzt einen erheblich gesteigerten Sitzkomfort.
Da die Lieferung so spät kam, konnte ich erst heute die Kissen dazu kaufen. Diese Punktekissen hatten mir schon damals beim Sofa anschauen auf Anhieb gefallen, die musste ich unbedingt haben. Für das “Männersofa” wählte ich die Variante mit den Karos.
Donnerstag, 24. Oktober 2013
In zwei Monaten ist Weihnachten
Vermutlich wurde dies heute Morgen von einem Radiosender verkündet, bevor “Last Christmas” gespielt wurde. Ich kann es nur vermuten, denn ich geriet beim Schalten durch die Sender zufällig mitten in das Lied. Immerhin konnte ich dann meine Kollegen zur Begrüßung über das baldige Weihnachtsfest informieren. Da es Lebkuchen und Konsorten bereits seit Ende August zu kaufen gibt, könnte man ja sonst glatt übersehen, dass Weihnachten am 24. Dezember ist. Wie gut, dass uns dieses Liedchen aus dem Jahr 1984 immer wieder zuverlässig daran erinnert!
Sonntag, 3. November 2013
Ten Points go to Italy
Gestern Abend hatten wir vier Gäste und wollten natürlich etwas Schönes zum Essen servieren. Der Mann des Hauses hatte spontan gesagt, er wolle seine Lasagne Bolognese zubereiten, die bisher immer gut angekommen war. Da eine der Eingeladenen mit den Worten: “Sie ist eine ausgezeichnete Köchin!”, angekündigt worden war, und wir sie zudem noch nicht kannten, stellte dies für mich eine besondere Herausforderung dar. Gern sollte die Lasagne serviert werden, jedoch wollte ich für Vor- und Nachspeise etwas Außergewöhnlicheres aussuchen. Das Ergebnis meiner Überlegungen: Mediterraner Salat im Parmesankörbchen und weiße Espresso-Panna-Cotta. Im Grunde haben diese Gerichte keinen hohen Schwierigkeitsgrad, aber ich möchte auch in solch einer Situation nicht verzweifelt in der Küche stehen, weil etwas nicht gelingt. Aber das Käsekörbchen macht schon was her und bei der Panna Cotta überrascht der Kaffeegeschmack, der so gar nicht zur Farbe passt. Ich hatte das Dessert mit Waldfruchtsoße und einer Dekoration aus selbstgemachtem Schokoladengitter serviert, und schon der Anblick ließ den einen oder anderen erstaunen. Und ich habe bei der ganzen Aufregung doch tatsächlich vergessen, alles zu fotografieren. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als alles bei Gelegenheit noch einmal nachzukochen und dann auch schöne Fotos zu machen.
Dienstag, 5. November 2013
Tortellini-Lied
Neulich hatte irgendjemand dieses Sesamstraßenlied im “Gesichtsbuch” gepostet: Das Zottelmonsterbaby, das bisher nur “Mama” sagen kann, soll ein neues Wort lernen, nämlich “Tortellini”. Sehr niedlich!
Mittwoch, 13. November 2013
Musik mit Geschichten
Als in den 1980er-Jahren die ersten Musikvideos herauskamen, war ich wie viele andere ganz begeistert davon, dass man Musik nun auch “sehen” konnte. Besonders haben mich die Musikvideos fasziniert, die richtige Geschichten erzählten. Im Laufe der Zeit ist das Ganze irgendwie im Sande verlaufen und mein Interesse ließ nach. Aber es gibt sie noch, die Musikvideos, die Geschichten erzählen. Ein ganz besonders schönes – was auch an der Musik liegt – ist für mich zurzeit “Hero”:
Montag, 18. November 2013
Ourewäller Lebkuche
Am Wochenende waren wir im Odenwald, haben meine Eltern besucht und auch meine Schwester und meinen Neffen dort getroffen. Am Samstagvormittag hatten wir etwas Zeit, und meine Mutter schlug vor, die älteste Lebkuchenbäckerei des Odenwalds in Beerfurth zu besuchen. Dort dürfen dank einer Ausnahmegenehmigung die Besucher nämlich direkt zwischen den Teig ausrollenden Mitarbeitern und dem Ofen, der nur vom Chef selbst bedient wird, den schmalen Gang zum Verkaufsraum entlang gehen.
Der kleine Raum war schon übervoll, als wir dort eintrafen. Das lag nicht daran, dass es ein Samstag war, das ist dort Normalzustand. Wir guckten eine Weile beim Lebkuchenproduzieren zu und ich machte zwei Fotos, während der Chef der Besuchergruppe seine politischen Ansichten unterbreitete. Jedoch erkannten wir bald, dass ein Durchkommen zur Verkaufsstube nicht so bald möglich wäre. So machten wir kehrt und spazierten noch eine kleine Runde durch einige Dorfstraßen. Zu Lebkuchen und ein paar anderen Kleinigkeiten kamen wir trotzdem noch, denn direkt um die Ecke gibt es einen Lebkuchen- und Schokoladenhersteller mit Fabrikverkauf.
Hier kann man einen Blick in die Lebkuchenbäckerei werfen (ohne Kundengedränge): Der Odenwälder Lebkuchenmann
Donnerstag, 5. Dezember 2013
Noch rechtzeitig
Als ich am 24. Oktober schrieb: “In zwei Monaten ist Weihnachten”, dann hätte es eigentlich ein ausgezeichneter Hinweis sein können, mich einigermaßen rechtzeitig um ein paar kleine Weihnachtsgeschenke zu kümmern. Man muss dazu wissen, dass es aus bestimmten Gründen einiger Vorarbeit meinerseits bedarf. Immerhin fing ich Mitte November damit an und kam auch recht schnell zu einem schönen Ergebnis und legte es dann beiseite, um ein oder zwei Tage später zu entscheiden, ob es dabei bleiben sollte. Soweit der Plan. Es zog sich eine Weile hin, nach dem Motto: “Ach, heute passt es gerade nicht so gut, ich mache das morgen.” Am letzten Freitag brach dann leichte Panik aus, denn jetzt blieben nur noch drei Wochen. Nun aber, zack, zack! Seit heute kann ich mich wieder beruhigt zurücklehnen, Punkt Eins ist abgehakt, Punkt Zwei kommt voraussichtlich am Samstag an die Reihe und den letzten und dritten Punkt kann ich in Ruhe im Laufe der nächsten Woche erledigen.
Dienstag, 17. Dezember 2013
Packstation, Runde 6
Vielleicht sollte ich mir irgendwann eine eigene Packstation vors Haus stellen. Diesen Monat hätte es sich auf jeden Fall gelohnt. Gerade habe ich eine Benachrichtigung bekommen und fahre nun zum sechsten Mal innerhalb von zwei Wochen zum Automaten. Heute weiß ich nicht, was mich erwartet, denn bestellt habe ich nun nichts mehr.
Zwei Weihnachtspakete habe ich gestern zu einer Packstation gebracht; zum Versenden ist das gerade in der Vorweihnachtszeit sehr praktisch, denn ich muss mir nicht in einer langen Postschlange die Beine in den Bauch stehen. Immer wieder bin ich erstaunt, wie schnell so manch eine Sendung transportiert wird. Gestern Mittag in der Packstation deponiert, um 15 Uhr dort abgeholt und heute um elf Uhr schon beim Empfänger eingetroffen!
Mittwoch, 18. Dezember 2013
Bratkarten
Wie oft habe ich wohl den Film “Flashdance” gesehen? Fünf-, acht- oder sogar zehnmal? Und immer habe ich an der Stelle, als Alex’ Chef Nick von seiner Jugend in Armut erzählt, verstanden: “Ich habe Bratkarten geklaut mit Johnny C.” Eindeutig: Bratkarten. Ich weiß, es gibt keine Bratkarten, aber er hat es gesagt. Ich konnte mir auch nicht denken, was er tatsächlich gesagt haben könnte. Bis mir der Mann des Hauses erklärte, es hieße selbstverständlich “Radkappen”. Vorstellbar wäre es schon, aber ich hatte immer noch die “Bratkarten” im Ohr.
Als kürzlich wieder einmal der Titelsong im Radio lief, musste ich unwillkürlich an die Bratkarten denken. Ich machte mich auf die Suche im weltweiten Netz, und siehe da, es gab jemanden, der den gesamten gesprochenen Text des Filmes aufgeschrieben hat. Und dort steht in der Tat “hubcaps”, also “Radkappen”. Wenn der Film irgendwann wieder einmal läuft, muss ich ihn unbedingt aufnehmen, damit ich diese Stelle so lange anhören kann, bis die Bratkarten verschwunden sind.
Nachtrag 21.12.2013:
Da der Film in absehbarer Zeit nicht im Fernsehen laufen wird, kam ich auf die Idee, beim OnlineTVRecorder nachzuschauen, ob er dort gespeichert ist. Im Gegensatz zu früher kann man ja mittlerweile auch Aufnahmen herunterladen, die man selbst nicht programmiert hat. Ja, ich hatte Glück und konnte nun endlich das Rätsel lösen. Und ja, er sagt “Radkappen”, aber es ist mehr so ein “ichhabradkappengeklaut…”, bei dem das “b” und das “r” miteinander verschmelzen, so zu einem “Bradkappen” oder eben auch “Bratkarten”, wenn einem nicht geläufig ist, dass das Radkappenklauen eine lukrative Tätigkeit sein kann und man nicht die Möglichkeit hat, mehrfach zurückzuspulen, bis man endlich das Richtige verstanden hat.
Donnerstag, 26. Dezember 2013
Weihnachten 2013
Eine kleine weihnachtliche Collage:
Nicht mit im Bild: Kartoffelsalat und Würstchen am Heiligen Abend zur Muppets-Weihnachtsgeschichte, Pute mit Böhmischen Semmelknödeln und Rotkohl am ersten Feiertag, Regen am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Mittwoch, 1. Januar 2014
Mittwoch, 8. Januar 2014
Ein ganz normaler Montag
Bis gestern hatte ich frei und habe die Zeit der Entspannung genossen. Die zweieinhalb Wochen Urlaub kamen mir viel länger vor, Zeit kann also nicht nur wie im Flug vorbeigehen, sondern sich auch dehnen.
Nach der Arbeit musste ich ein paar Kleinigkeiten einkaufen und wunderte mich über den ziemlich vollen Supermarktparkplatz an einem ganz normalen Montag. Ach nein, heute war ja schon Mittwoch, fiel mir dann ein, und außerdem gab es an diesem Mittwoch mehrfache Rabattpunkte. Da wunderte es mich dann auch nicht mehr, dass mir viele Männer mit vielen Getränkekisten begegneten. Da hatte es bestimmt geheißen: “Warte doch mit dem Getränkekauf bis Mittwoch, da bekommen wir zehnmal so viele Punkte.”
Montag, 27. Januar 2014
Schneespaziergang am Mittag
In diesem Winter hatten wir bisher so wenig Schnee, und wenn, dann war es trüb und grau – es gab also bisher keine Gelegenheit, schöne Schneefotos zu machen.
Nachdem es am Wochenende geschneit hatte und es heute sonnig war, nutzte ich die Mittagspause für einen Spaziergang im Schnee. Ich habe ja das Glück, auf einem sehr schönen Gelände direkt an der Eilenriede zu arbeiten, und so ergibt sich immer wieder die Möglichkeit, schöne Naturfotos zu machen.
Auf meinem Rundgang entdeckte ich eine gut gepolsterte Sitzgelegenheit …
… ich warf einen Blick über die Brücke in den Wald …
… und ich begegnete großen und kleinen Schneefiguren:
Samstag, 8. Februar 2014
Kopf frei und doch leer
Nach einem positiven Abschluss des gestrigen Tages hätte ich nach Wochen endlich einmal wieder den Kopf frei, um hier mehr zu schreiben. Diese Weihnachts- und Silvesterbilder müssen endlich von der ersten Seite verschwinden! Aber wie es in solchen Momenten so ist, breitet sich dann eine unerklärliche Leere aus. Immerhin kann ich berichten, dass im LBZB gestern und heute eine überragend gut besuchte Hilfsmittelausstellung stattgefunden hat. So voll wie dieses Mal war es in der Vergangenheit noch nie gewesen. Ich hatte gestern den ganzen Tag Dienst und heute bis um halb eins, dann wurde ich von einem Kollegen abgelöst.
Da ich gestern erst gegen 18 Uhr nach Hause kam, hatte ich meine Einkäufe auf den heutigen Tag verschoben. Zuhause angekommen, beschloss ich erst einmal, eine Stunde lang nichts zu tun, die allernotwendigsten Hausreinigungsarbeiten mussten eben warten.
Dienstag, 18. Februar 2014
Völlig verölt
Es gibt Dinge, die kauft und benutzt man das erste und das letzte Mal. So erging es mir vor ein paar Tagen mit einer neuen Haarfarbe. Meine zuletzt bevorzugtes Produkt war leider ein Auslaufmodell und ist nicht mehr erhältlich. Dabei ließ sich der Schaum so gut verteilen! Ich stand lange vor dem Regal mit der vielfältigen Auswahl und entschied mich schließlich für G… Olia. Mit viel pflegendem Öl, das hörte sich ganz gut an. Am Samstag war es dann soweit und die nachwachsenden grauen Haare sollten wieder einmal Farbe bekommen. Die Farbmischung war recht pappig und klebte die Haare fest an den Kopf. Das störte mich jedoch nicht, es musste ja wieder gründlich ausgespült werden. Mit dem Ergebnis war ich am Samstag noch ganz zufrieden. Am Sonntag erst fiel mir auf, dass sich die Haare am Hinterkopf feucht und fettig anfühlten. Und sie sahen auch so aus! Zuerst wollte ich es bis zum Abend so lassen, aber ich fühlte mich zunehmend unwohler damit. Kurzentschlossen entschied ich mich für eine schnelle Haarwäsche. Danach war es besser, aber noch nicht ganz in Ordnung. Auch heute, nach der zweiten Wäsche, fühlen sich die Haare in den hinteren Längen immer noch leicht fettig an. Für mich steht also fest, dass ich dieses Produkt nie wieder kaufen werde und auch niemandem empfehlen kann. Außerdem habe ich beschlossen, beim nächsten Mal wieder einen Braunton zu wählen. Ich war in den vergangenen Monaten zu Dunkel- und Mittelblond übergegangen, weil damit der nachwachsende graue Ansatz nicht so deutlich sichtbar wird. Aber ich glaube, mit einer dunkleren Farbe werde ich mir besser gefallen.
Samstag, 22. Februar 2014
Badezimmer in Grautönen
Ich wollte gern wieder Badezimmerteppiche haben, die grünen gefielen mir nicht mehr so gut. Zufälligerweise fand ich hübsche graue Teppiche für wenig Geld beim Möbelschweden. Im Internet waren sie mir gar nicht so positiv aufgefallen und vor allem dachte ich, sie seien größer (hätte ich mal genauer lesen müssen). Jedenfalls gefielen sie mir vor Ort spontan. Zu den apricot-grau-gemusterten Handtüchern passen sie schon mal gut. Zu den übrigen Handtücher (apfelgrün und blau) allerdings nicht. Also mussten neue Handtücher her. Die waren jetzt nicht ganz so preiswert wie die Teppiche – für Markenware muss man eben ein bisschen mehr hinlegen. Ich hatte dann noch überlegt, die apricotfarbene Wand anders zu streichen, aber da fehlt mir noch die richtige Inspiration.
Donnerstag, 27. Februar 2014
Pollen und zu viel Licht
Schon letzte Woche tränten und brannten meine Augen und ich rätselte wieder einmal, ob es an der neuen Gesichtspflege liegen könne. An Pollenflug dachte ich noch längst nicht, da fliegt doch noch nichts im Februar! Anfang der Woche wurde ich eines Besseren belehrt: Morgens auf dem Weg zur Arbeit hörte ich im Radio, dass aufgrund der milden Witterung bereits Erlen- und Haselpollen unterwegs sind. Im Moment komme ich noch ohne Tabletten aus und greife nur zu Augentropfen. Leider lindern die nur etwas und beseitigen nicht das gesamte Problem.
Also, von mir aus kann es gern noch einmal kalt werden oder zwischendurch regnen. Ich stelle sowieso mehr und mehr fest, dass ich ein Herbsttyp bin. Der Frühling mit dem grellen Sonnenlicht ist definitiv nicht mein Fall.
Freitag, 7. März 2014
Eichhörnchen
Ich bin jedes Mal begeistert, wenn mir ein Eichhörnchen über den Weg läuft. Manchmal sitzt morgens eines an der Vogelfutterstation am Parkplatz. Das bedeutet dann: augenblicklich wie angewurzelt stehen bleiben und mit möglichst geringen Bewegungen schnell die Kamera auspacken. Mit viel Glück gelingen dann vielleicht ein paar passable Aufnahmen.
Montag, 10. März 2014
Urlaub
Diese Woche habe ich mir freigenommen, damit ich mit dem Mann des Hauses, der seit Ende Februar Urlaub hat, ein paar gemeinsame Tage genießen kann. Eigentlich hätte ich in dieser Zeit keinen Urlaub genommen, denn wir haben in diesem Jahr neben Vergleichs- und Abschlussarbeiten auch Abiturprüfungen für zwei Schüler zu übertragen. Als aber abzusehen war, dass wir zeitlich gut hinkommen würden, erlaubte ich mir ein paar Tage Urlaub.
Der Mann ist ja noch damit beschäftigt, den Holzberg im Vorgarten zu spalten und zu stapeln. Ich muss noch ein paar Sträucher zurückschneiden und hoffe, die Pollen machen mir nicht zu viel Ärger. Und wenn das Wetter gut bleibt, machen wir vielleicht einen Tagesausflug nach Bremen.
Freitag, 14. März 2014
Bremen
Gestern haben wir einen kleinen Ausflug nach Bremen gemacht. Immerhin liegt unser letzter Besuch schon fast sechs Jahre zurück.
Ich habe versucht, einige schöne Fotos zu machen, aber so recht ist mir das nicht gelungen – lag bestimmt an der grellen Märzsonne, einer muss ja schuld sein …
Sonntag, 16. März 2014
Geburtstagstorte
Eine Schneewittchentorte habe ich gebacken: der Boden mit gemahlenen Mandeln statt Mehl, darauf Kirschen, dann eine Creme aus Sahne und Mascarpone und zum Abschluss roten Tortenguss. Köstlich! Das Rezept werde ich demnächst einmal aufschreiben, damit ich bei nächsten Mal nicht lange suchen muss.
Dienstag, 1. April 2014
Alles neu …
… macht dieses Mal nicht der Mai, sondern der April. Es hat – auf eigenen Wunsch – eine berufliche Veränderung beim Mann des Hauses gegeben und im neuen Umfeld sieht es bisher ganz positiv aus. Schauen wir mal, wie es sich in Zukunft entwickeln wird.
Landesweites Fahrverbot?
Heute Mittag wollte ich mich lediglich über die aktuelle Pollenflugsituation informieren, da stieß ich mit Erschrecken auf die neueste Meldung eines Wetterportals: Landesweites Fahrverbot droht
Die Staubbelastung könne im Laufe der Woche so stark ansteigen, dass die Bundesregierung wahrscheinlich ein deutschlandweites Fahrverbot für alle privaten Kraftfahrzeuge verhängen werde, hieß es dort.
Wie? Komplettes Fahrverbot? Ich sah mich schon auf dem Fahrrad sitzen, denn die Busse und Bahnen würden ja hoffnungslos überfüllt sein.
Einen Moment kam es mir noch merkwürdig vor, dass nur dieser Wetterdienst darüber berichtete und in anderen Medien nichts davon zu hören und zu lesen war. Dann fiel mir ein, was der Grund dafür war. Der letzte Satz des Berichtes gibt ja auch einen Hinweis darauf.
Noch besser hat mir jedoch vor vier Jahren die Pressemeldung der Polizei Hannover zur “Maßnahme O“.
Mittwoch, 16. April 2014
Pollennotiz
Ende Februar bemerkte ich bereits die Wirkung der ersten Frühblüherpollen. Tränende, brennende Augen und Atembeschwerden machten mir schon ein wenig zu schaffen. Ich musste also wieder zu Augentropfen und Tabletten greifen – ungefähr eine Woche lang. Dann ließ der Pollenflug zum Glück für einige Zeit nach. Jedoch stand der Birkenpollenflug noch bevor, und darauf hatte ich in den letzten Jahren immer am stärksten reagiert. Doch – oh Wunder! – es passierte zu gut wie nichts mehr bei mir. Ab und zu ein wenig feuchte Augen, aber kein Tränen und Brennen, ein- oder zweimal Niesen, an einigen Tagen morgens eine leicht verstopfte Nase – das war schon alles, was ich an “Beschwerden” hatte. Sollte die Allergie tatsächlich verschwunden sein? Es passiert ja gelegentlich, dass so etwas einfach von selbst verschwindet. Manchmal liest und hört man, dass Allergien mit den Wechseljahren beginnen oder verschwinden. Vielleicht hat ja auch die Honigtherapie Erfolg gehabt. Ein Bekannter berichtete im letzten Jahr, er sei auf diesem Weg seine Pollenallergie losgeworden: im Herbst und Winter jeden Tag einen Löffel regionalen Honigs zu sich nehmen. Das habe ich in den letzten Monaten ebenfalls getan (na ja, an manchen Tagen habe ich es vergessen), und vielleicht hat dies tatsächlich geholfen. Aber Hauptsache, die Allergie ist weg und kommt nicht wieder zurück.
Mittwoch, 30. April 2014
Die zweite Aprilhälfte
In einer Mittagspause habe ich schöne Tulpen entdeckt und natürlich fotografiert:
Mitte des Monats war Ostern, und zu diesem Anlass habe ich Biskuiteier gebacken. Dieses Mal nach einem anderen Rezept, was mich nicht zufriedengestellt hat. Beim nächsten Mal gibt es wieder den richtigen Biskuitteig! Im Internet habe ich zwei Zeitungsartikel über diese Spezialität Treburer Ursprungs gefunden:
Das Vermächtnis der Hasenmutter / Biskuiteier – seit 60 Jahren eine Treburer Spezialität
Am Ostermontag habe ich zunächst bei Sonnenschein Blümchen fotografiert, am späteren Nachmittag hat es gehagelt:
Wir haben keinen Ostermarkt und kein Osterfeuer besucht. Statt Osterfeuer waren wir am Ostersamstagabend bei Nachbarn gegenüber eingeladen.
Der Rest des Monats verlief unspektakulär mit alltäglichen Dingen.
Samstag, 31. Mai 2014
Was war im Mai?
Den kurzfristig angesetzten “Tanz in den Mai” (Nachbarn spontan zum Grillen einladen) haben wir verschoben, weil sich unerwartet ein Regengebiet näherte.
Der 1. Mai war kühl und regnerisch, daher hatte ich auch kein Bedürfnis nach dem Besuch eines Gartenfestivals. Der folgende Brücken-Freitag war ganz nach meinem Geschmack: Wenn fast alle frei haben, kann man schön in Ruhe arbeiten und vom Berufsverkehr freie Straßen genießen. Am zweiten Mai-Wochenende hatten wir Elternbesuch von Samstag auf Sonntag, sie waren auf der Fahrt zu einem einwöchigen Kurzurlaub in Buxtehude. Es war kühl und wir haben nichts weiter unternommen, weil sie nur kurz da waren. Am darauffolgenden Wochenende kehrten sie auf der Rückreise wieder bei uns ein. Immerhin war es am Samstagabend einigermaßen warm, sodass wir den Grill anwerfen konnten.
In der Woche darauf schaffte ich es endlich, dem blau-gelben Möbelhaus einen Besuch abzustatten. Wir brauchten dringend neue Tischläufer für den Terrassentisch, einen kleinen Stieltopf und eine Pflanze fürs Badezimmer. Im Bad stand seit Ende letzten Jahres ein Ficus. Ich war der Meinung gewesen, er habe dort genügend Licht, aber dem war nicht so und er warf ständig Blätter ab. Auf der Suche nach einer Pflanze, die sich auch an dunkleren Standorten wohlfühlt, bin ich auf die Zamioculcas gestoßen:
In der Woche vor Himmelfahrt kamen die neuen Wohnzimmervorhänge an, früher als gedacht, denn die Lieferung war eigentlich erst für Mitte Juni angekündigt.
Die bisherigen grünen Vorhangschals passten zum einen nicht zu den neuen Sofas, zum anderen waren sie schon recht ausgebleicht und an manchen Stellen ansatzweise brüchig geworden:
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, an den Schlaufenbändern Klettverschlüsse anzubringen, damit ich beim Auf- und Abhängen die lange Stange nicht auseinandernehmen muss. ich machte einen Versuch mit einem Gardinenschal. Das Annähen der Klettstücke (2 x 2 cm) war zwar etwas mühsam, aber es funktionierte. Jedoch setzte die Nähmaschine beim Annähen der Gegenstücke völlig aus. Sie nähte zwar, aber es entstand keine Naht. Was war das? Ach so, diese Klettstücke hatten noch die Schutzfolie auf der Klebeseite. Ich entfernte sie, aber durch den Klebstoffrücken verklebten Fuß und Nadel. Die Option “per Hand annähnen” kam mir nur für einen Sekundenbruchteil in den Sinn. Bei sechs mal acht Bändern wäre das eine Arbeit für jemanden, der eine schlimme Strafe zu verbüßen hätte. Ankleben wäre natürlich auch eine Möglichkeit, der Kleber war stark genug. Aber wie würde das nach der ersten Wäsche aussehen? Womöglich nicht mehr klebend und ich stünde wieder am Anfang? Also blieb ich bei der herrkömmlichen Variante, und da ich das Sofa wegschieben musste, konnte ich bei der Gelegenheit dort mal gründlich staubsaugen und die bodentiefen Fenster vernünftig putzen.
Dies sind also die neuen Schals in der Farbe “Mocca”:
Mittwoch, 11. Juni 2014
Heißes Pfingstwochenende
Das war definitiv zu heiß an Pfingsten. Alles über 25 Grad vertrage ich nicht gut. Zum Glück hatte sich mein Arbeitsplatz im Altbau übers Wochenende noch nicht aufgeheizt, so ließ es sich bei angenehmen Temperaturen gut arbeiten. Als ich gestern nach Hause kam und aus dem kühlen Auto ausstieg, traf mich die drückende Hitze wie ein Schlag. Zum Glück hat es sich jetzt wieder abgekühlt. Ich muss wieder einmal feststellen, dass ich eher der Herbst- und Wintertyp bin!
Freitag, 13. Juni 2014
Meine “Männer im Supermarkt”
Meine Glosse “Männer im Supermarkt” steht schon seit einigen Jahren auf meiner Website Textwald. Nun habe ich zufälligerweise entdeckt, dass sich Schüler der 10. Klasse im Südwesten Deutschlands im kommenden Schuljahr damit auseinandersetzen müssen.
Ich suche ja hin und wieder nach meinem Namen im Internet, da ich so immer wieder einmal herausfinde, wer Fotos von mir gekauft hat und diese im Internet verwendet. Nun fand ich auch auf diesem Weg ein Dokument einer Bibliothek, das ein Inhaltsverzeichnis eines Deutschbuchs vom Westermann-Verlag enthielt. Und dort steht im Kapitel “Typisch Mann, typisch Frau?” unter anderem: Männer im Supermarkt – Eine Glosse erschließen. Sabine Dochow, Männer im Supermarkt.
Leider hatte man nur das Inhaltsverzeichnis und keine Titelseite oder eine Seite mit Angabe der ISBN eingescannt. Daher brauchte ich eine ganze Weile, um das richtige Buch zu finden. Zum Glück ist gerade dieses Buch als digitale Fassung auf der Verlagsseite vorhanden. Für nicht registrierte Nutzer ist das Ganze zwar nicht so richtig lesbar, aber mit einem Screenshot und Bildbearbeitungsprogramm habe ich es einigermaßen hingekriegt: Bild der Buchseiten. Spannende Sache! Geld bekomme ich allerdings nicht dafür, da hätte ich meine Texte irgendwann einmal bei der VG Wort anmelden müssen.
Samstag, 14. Juni 2014
Oliviersalat
Vor einer Woche waren wir bei Nachbarn zu einer Geburtstagsfeier mit Grillen eingeladen. Dazu gab es unter anderem einen Salat, der dem Schlesischen Kartoffelsalat sehr ähnlich war. Auf meine Nachfrage bei der Gastgeberin, die ukrainischer Herkunft ist, erfuhr ich, dass dieses Salatrezept aus Russland stammt und dort “Oliviersalat” genannt wird. Eine Erklärung für den Namen hatte allerdings niemand, einer wunderte sich noch, dass ja gar keine Oliven enthalten sind. Mir fiel ein russischer Salat ein, der in einem der Spanischbücher erwähnt wurde, das ich im letzten Jahr bearbeitet hatte. Dort hieß er “Ensaladilla rusa” und setzte sich im Wesentlichen aus Kartoffeln und Tunfisch zusammen. Ich dachte später, der Name “Oliviersalat” habe vielleicht etwas mit dem Namen des Erfinders zu tun. Und da lag ich genau richtig:
Der Oliviersalat (auch Olivje geschrieben, […] ist eine Festtagsspeise der russischen Küche. […] (Er) ist keine russische Erfindung, sondern wurde vom französischen Koch Lucien Olivier in den 1860er im zarischen Russland kreiert […].
(Quelle: Wikipedia)
Samstag, 5. Juli 2014
Regenschutz und Outdoorfernsehen
Gestern Abend hatten wir Besuch von einem ehemaligen Arbeitskollegen des Mannes. Wir wollten grillen, und zum Glück schaute ich am späten Nachmittag noch einmal nach der Wettervorhersage. Es kam ein Regengebiet auf uns zu, und daher bauten wir in Windeseile einen Pavillon auf. Eine Markise bietet nun mal keinen Regen-, sondern lediglich Sonnenschutz. So waren wir auf der sicheren Seite. Es regnete dann tatsächlich, zwar nur kurz und nicht sehr heftig, aber ohne den Pavillon hätten wir nicht mehr draußen sitzen können.
Und es fand das Viertelfinalspiel Frankreich gegen Deutschland statt, das wir doch gerne nebenbei sehen würden. Ich hatte zum Glück herausgefunden, dass alle Deutschlandspiele im Internet im Livestream angeschaut werden konnten. Also habe ich mein Notebook auf dem Terrassentisch installiert und wir konnten das Spiel halbwegs mitverfolgen.
Der Besuch blieb über Nacht und machte sich nach einem späten Frühstück am Samstagnachmittag wieder auf den Heimweg.
Freitag, 11. Juli 2014
Neuer Pavillon
Nachdem sich der Aufbau des Pavillons als gute Idee erwiesen hatte, schauten wir uns nach einem besseren Modell um. Dazu muss man wissen, dass es sich bei dem vorhandenen Pavillon um ein schlichtes 30-Euro-Modell aus dem Baumarkt handelt, bei dem man alle Stangen zusammenstecken muss. Das ist recht mühsam und allein schlecht zu bewerkstelligen. Wir fanden heraus, dass es faltbare und (wichtig!) wasserdichte Pavillons gibt. Oh ja, solch einen wollte ich haben, den wünschte ich mir zum Geburtstag. Der Mann bestellte im Internet und wenige Tage später war er da:
Der erste Aufbau dauerte noch etwas länger, weil man erst einmal schauen muss, wo was einrasten soll und festgeklettet werden muss. Freundlicherweise regnete es, kurz nachdem wir den Pavillon auf die Terrasse gestellt hatten. Das war gleich ein guter Test, um die Wasserdichtigkeit zu prüfen. Und er hielt stand! Wir sind sehr zufrieden und können nun auch zum Grillen einladen, wenn Regenschauer angesagt sind.
Samstag, 19. Juli 2014
Mädchen-Apfelwein
Hin und wieder kaufe ich im Sommer Ebbelwoi (= Apfelwein), wenn mir danach ist. Im nächstgelegenen Supermarkt gibt es immerhin den Possmann, in einem Getränkemarkt hatte ich vor ein paar Jahren auch einmal den Hochstädter Apfelwein entdeckt. Gestern lief mir dieser hier über den Weg und ich wollte ihn auf jeden Fall probieren:
Zum Glück habe ich nur eine Flasche gekauft, denn das ist absolut nichts für einen Ebbelwoi-Trinker. Von wegen “fruchtig-frisch”! Süß und babbisch (des is jetzt wieder hessisch!) trifft’s wohl eher. Das ist nur für rosa Mädchen, ich werde darum einen weiten Bogen machen.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Grillfisch
Es muss nicht immer Fleisch auf dem Grill liegen. Hier haben wir die Variante “Garnelen und Rotbarbenfilets”:
Samstag, 26. Juli 2014
Auberginencreme
Vor einigen Wochen waren wir bei Nachbarn zum Grillen eingeladen. Dort gab es als Beilage zu Fleisch und Salaten eine Auberginencreme, die vorzüglich schmeckte. Natürlich hatte ich schon hin und wieder Auberginen zubereitet (Auflauf, gebraten, gefüllte Röllchen), aber in dieser Form kannte ich sie noch nicht.
Als wir im Mai Tomatenpflanzen kauften, stellte sich die Frage, welche zusätzliche Gemüsepflanze für den Kübel es in diesem Jahr sein sollte. Im letzten Jahr hatten wir eine Paprika und davor Chilis angepflanzt. Ich entdeckte ein kleines Auberginenpflänzchen. Warum nicht? Das wäre eine neue Erfahrung, ich hatte keine Ahnung wie Auberginen genau wachsen und vor allem, ob sie sich als Kübelpflanzen eignen.
Ich muss sagen, sie entwickelte sich prächtig, und wir hatten insgesamt wohl zehn Früchte im Laufe des Sommers. Die meisten waren etwa zwanzig Zentimeter lang, die letzten beiden allerdings um einiges kleiner.
Nach der ersten Ernte ging es an die Zubereitung der Auberginencreme. Das Rezept stammt aus dem Iran und heißt im Original Kashk e Bademjan.
Sonntag, 10. August 2014
Eisfabrik
Ab und zu bereite ich Eis selbst zu. Dann gibt es Kreationen wie Mon-Chérie-Eis im letzten Jahr, After-Eight-Eis oder Haselnusskrokant-Eis, beide in diesem Jahr. Die Masse ist recht einfach zuzubereiten (ich muss dringend einmal die Rezepte aufschreiben), und dank Eismaschine wird es schön cremig. Besonders gut gelungen ist das Haselnusskrokant-Eis.
In diesem Zusammenhang konnte ich dann auch gleich die neuen Fotoleuchten ausprobieren, die eigentlich zum Fotozelt gehören, aber natürlich auch unabhängig davon einsetzbar sind.
Sonntag, 31. August 2014
Igel im Garten
Schon seit einigen Jahren wohnen Igel in unserem Garten. Wobei es sich vermutlich immer nur um einen handelt, denn selten sieht man mehr als einen gleichzeitig. Schließlich sind Igel Einzelgänger. Wie man weiß, handelt es sich um nachtaktive Tiere, aber es kommt durchaus vor, dass ein Igel am Tag über die Terrasse läuft:
Sonntag, 7. September 2014
Grillfest
Der Mann des Hauses hatte sich für dieses Jahr ein Grillfest mit mehreren Gästen gewünscht, und das fand gestern statt. Glücklicherweise besitzen wir ja nun zwei Pavillons und konnten dem Abend wettertechnisch gelassen entgegenblicken. Die Pavillons bauten wir mittags bei brütender Hitze auf, aber es war am Abend durchaus mit einem Regenschauer oder kleinen Gewitter zu rechnen.
Ich war recht aufgeregt, denn selten hat man so viele Gäste (insgesamt waren wir zwölf Leute) im Haus, und auch wenn “nur” gegrillt wird, kommen noch so einige Beilagen dazu, die vorbereitet werden wollen. Neben dem weltbesten Kartoffelsalat des Mannes bereitete ich unter anderem wieder die Auberginencreme zu. Und für das Dessert hatte ich schon am Vortag die weiße Espresso-Panna-Cotta vorbereitet, die bei einem Essen im letzten November so gut bei den Gästen angekommen war.
Zusätzlich war ich aufgeregt, weil mir zwei bislang persönlich nicht bekannte Leute eingeladen waren, nämlich ein Kollege des Mannes und sein jetziger Chef. Ich wusste natürlich, dass meine Aufregung unbegründet war, aber abstellen konnte ich sie trotzdem nicht.
Hier stehen die beiden Pavillons:
Vom Grillfest gibt es keine Fotos, ich dachte kurz mal daran, welche zu machen, aber als Gastgeberin springt man ja doch immer hin und her. Ich konnte kaum etwas essen, weil ich wegen der Aufregung keinen Appetit hatte. Erst nach dem Dessert, das erneut großen Anklang fand, konnte ich in Ruhe bei den noch verbliebenen Gästen sitzen und ein Glas Wein genießen.
Übrigens hatte sich der Aufbau der Pavillons doch noch gelohnt. Nachdem sich die angesagten Regenschauer am frühen Abend aufgelöst hatten, setzte gegen Mitternacht ein mittelkräftiger Landregen ein. Ganz entspannt konnten wir draußen sitzenbleiben, und das hektische Hineinräumen, das sonst in solchen Fällen unvermeidlich ist, blieb uns erspart.
Sonntag, 14. September 2014
Hafenfest
Gestern fand wieder einmal der Entdeckertag in der Region Hannover statt. Jedoch fanden wir keines der Ausflugsziele attraktiv. Entweder hatten wir es in den vergangenen Jahren bereits besucht oder es interessierte uns nicht. Ich entdeckte dann aber auf der Internet-Seite von Hannover, dass ein Hafenfest am Mittellandkanal am Yachthafen List stattfand.
Das war ganz schön, die Boote anzuschauen und ein Stück am Kanal entlangzuspazieren.
Geparkt hatten wir neben eine großen Baugrube, wo neue Wohngebäude entstehen sollen.
Nachtrag:
Nur wenige Tage später wurde in dieser Grube eine Fliegerbombe gefunden. Wenn wir da die Autotür ein bisschen zu fest zugeschlagen hätten …
Samstag, 20. September 2014
Igelkinder
Bei dem Igel in unserem Garten handelt es sich offensichtlich um Frau Igel, und sie hat drei Kinder, zwei davon sind hier zu sehen:
Gestern Abend krabbelten sie im Vorgarten herum, das dritte war immer ein wenig abseits, deswegen ist es hier nicht zu sehen.
Getier im Garten
Heute war ich mit Kamera und Makrolinse in unserem Garten unterwegs:
Sonntag, 21. September 2014
Drachenfest
Heute Nachmittag machten wir einen Ausflug zum Kronsberg, dort fand das alljährliche Drachenfest statt. Zum Glück war heute der Wind kräftig genug, damit die dreidimensionalen Drachen in die Luft steigen konnten. Da kann man allerlei Getier am Himmel sehen, neben Vögeln schweben dann auch Schweinchen, Katzen, Haie und Seepferdchen in der Luft.
Freitag, 3. Oktober 2014
Einheitsfeier
Tag der Deutschen Einheit und großes Fest in Hannover rund um den Maschsee. Es war warm, sehr warm, ungewöhnlich warm für Oktober und schon wieder über meiner Wärmeschmerzgrenze. Wir fuhren mittags mit dem Fahrrad dorthin, denn mit dem Auto wäre es sinnlos gewesen und es ist ja auch nur ein Katzensprung von ungefähr sieben Kilometern.
Auch die Fahrradparkplätze waren schon überbelegt, in den Bereich mit den Ständen durfte man gar nicht mit Fahrrad hinein. Es war voll, übervoll … Wir gingen ein Stück zwischen den Ständen hindurch nach Norden, wichen dann auf die Straße an den Standrückseiten aus. Immerhin kamen wir bis zum Nordufer des Maschsees, zwischendurch hatte ich noch einen Blick auf das Angebot meines Heimatlandes geworfen. Aber außer einem großen Informationsstand gab es nur hessische Getränke (Pfungstädter Bier und Apfelwein), also nicht besonders Interessantes. An den “Fressständen” standen überall unendlich lange Schlangen, sodass für den Mann nicht einmal eine Thüringer Bratwurst verlockend war.
Hier ein paar Eindrücke, der dunkelgraue Kasten ist der Anbau des Sprengel-Museums, der sich noch im Bau befindet:
Wir gingen zurück gegen den jetzt noch stärker einsetzenden Besucherstrom, fanden unsere Fahrräder wieder, rollten in Richtung Süden und statteten dem “Goldenen M” einen Besuch ab (Hunger!). Auf der Außenterrasse saß am Nebentisch ein Mann mit zwei Jugendlichen, denen er die Vergangenheit unseres Landes erklärte, und die beiden hörten interessiert und neugierig zu.
Sonntag, 12. Oktober 2014
Am Maschsee
Impressionen von einem Herbst-Sonntagsspaziergang am Maschsee:
Sonntag, 19. Oktober 2014
An der Grenze
Angeregt durch die Berichte und Dokumentationen zum Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der innerdeutschen Grenze vor 25 Jahren machten wir heute einen Ausflug nach Osten. Es war sehr sonnig und ungewöhnlich warm für Mitte Oktober. Unser Ziel war der ehemalige Grenzübergang Helmstedt-Marienborn, der heute eine Gedenkstätte ist.
Ich habe nur ein einziges Mal diesen Grenzübergang passiert. Das war im Mai 1977, als alle elften Klassen die obligatorische Klassenfahrt nach Berlin machten. Vom Grenzübertritt habe ich nur noch in Erinnerung, als dass im Bus die Ausweise eingesammelt wurden und wir warten mussten, bis alle kontrolliert worden waren. Viel mehr bekam man als Busreisender wahrscheinlich sowieso nicht mit. Daher war die Besichtigung der Gedenkstätte eine sehr interessante Erfahrung.
Im Anschluss fuhren wir in das ungefähr zwanzig Kilometer weiter südlich liegende Hötensleben, wo als Grenzdenkmal ein Stück der ehemaligen Grenzanlagen erhalten geblieben ist.
Ich stellte nach diesem sehr interessanten Ausflug fest, dass mir viele Details der damaligen Grenze gar nicht so bewusst waren. Da stand ja nicht “nur” eine Mauer in Berlin, die gesamten Grenzanlagen waren ja gewaltig – beinahe unvorstellbar, wie viel Aufwand betrieben wurde, um die Menschen am Verlassen eines Landes zu hindern.
Zu diesem Thema habe ich einen äußerst sehenswerten Animationsfilm entdeckt: “Eingemauert!” Die innerdeutsche Grenze
Und nebenbei: Heute habe ich tatsächlich zum ersten Mal – abgesehen von Berlin – den Boden eines der neuen Bundesländer betreten.
(Fotos folgen)
Freitag, 31. Oktober 2014
Halloween
Bisher habe ich mich immer geweigert, an Halloween den herumziehenden Kindergruppen die Tür zu öffnen und etwas Süßes zu spenden. Mir reicht es ja schon, wenn es am 10. und 11. November ständig klingelt und man sich wieder und wieder mehr oder weniger gut gesungenes “Matten meeren” anhören muss.
Dieses Jahr bin ich allerdings gnädig, öffne die Tür, verteile Süßigkeiten und lobe auch schöne Kostüme. Schließlich haben die Kinder ihren Spaß dabei und allzu viele werden in unserem abgelegenen Wohngebiet sowieso nicht auftauchen.
Bisher waren es vier Gruppen, und es befanden sich noch keine gruseligen Verkleidungen dabei. Eine/r trug eine Scream-Maske, eine einen schwarzen Umhang und zwei Mädels hatten spitze Hüte und Tüllröckchen an, die eher aus Hogwarts zu kommen schienen, zwei jugendliche Mädchen waren schwarzweiß geschminkt und die Nachbarstochter trug einen spitzen schwarzen Hut, immerhin hatte sie als Accessoire ein Spinnenbein-Täschchen dabei.
In den Tagen vorher hatte ich schon überlegt, ob ich nicht doch einmal ein gefährliches Hundegebell abspiele, aber es scheiterte daran, dass ich auf die Schnelle kein wirklich bedrohlich klingendes Gebell gefunden habe. Ich hatte mir es so vorgestellt, das Gebell abzuspielen und hinter der Tür zu rufen: “Rennt schnell weg, ich kann den Hund nicht halten!” 🙂
Na ja, lustige Vorstellung, aber für so viel Schauspiel am Abend müsste man auch mal die Energie haben. So ist es auf jeden Fall entspannter.
Donnerstag, 25. Dezember 2014
Fast food
Vor ein paar Wochen stand ich in der Küche, mit frischem, weißem T-Shirt und wollte etwas in der Pfanne anbraten. Keine gute Kombination, fiel mir noch rechtzeitig ein. Ich besann mich und zog vorsichtshalber ein altes Shirt an. Während ich dann am Herd stand und briet, dachte ich über denn Sinn und Zweck von Küchenschürzen nach – die man in unserem Haushalt vergeblich sucht. Hin und wieder könnte ich aber doch eine gebrauchen, und so kam mir die Idee: Im Internet gibt es doch Läden, bei denen man T-Shirts und andere Textilien bedrucken lassen kann, vielleicht gibt es dort auch Schürzen? Das Motiv stand schon fest, das hatte ich irgendwann einmal bei einen Kochkandidaten im Fernsehen gesehen. Tatsächlich fand ich Schürzen und auch das gewünschte Motiv war unter den dort angebotenen vorhanden. Und so gab es ein kleines Weihnachtsgeschenk:
Freitag, 9. Januar 2015
Letzter Urlaubstag
Ich hatte noch einige Resturlaubstage und durch die Feiertage kamen da drei Wochen Urlaub zusammen. Leider musste der Mann des Hauses zwischen den Feiertagen arbeiten, immerhin aber hatte er diese Woche zwei Tage frei. Für die ersten freien Tage hatte ich mir Entspannen vorgenommen, und danach war ja noch so viel Zeit, um ganz viele Dinge zu erledigen. Leider kam es etwas anders. An Weihnachten kränkelte der Mann, während ich noch fit war. Silvester verbrachten wir zu Hause, wieder einmal mit einem traditionellen Raclette-Essen. Um Mitternacht war in unserer kleinen Straße erstaunlich viel los. Die Nachbarn von gegenüber luden uns noch zu einem Gläschen ein und wir blieben dort bis halb drei. Am nächsten Morgen wachte ich mit Halsschmerzen auf. Die waren zwar recht schnell wieder verschwunden, aber es folgte eine bis jetzt anhaltende Erkältung mit anfänglicher Schlappheit und Verschleimung der Atemwege. Es war also nichts mit “ganz viele Dinge machen, zu denen ich sonst nicht komme”. Zum Glück hatte ich es keinem verraten, was ich alles vorhatte. Immerhin bin ich ganz gut erholt und kann mich ab Montag den auf mich wartenden Bücherbergen widmen.
Gestern waren wir in der Stadt, und es hat geregnet:
Montag, 2. Februar 2015
Vor 25 Jahren
Heute per Zufall bei Wikipedia entdeckt:
S-Bahn-Unglück in Rüsselsheim
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich damals auch in der aus Frankfurt kommenden S-Bahn gesessen hätte, war gar nicht mal so gering. Mein eigentlicher Arbeitsplatz lag zu der Zeit in der Mainzer Landstraße im Gallusviertel und ich fuhr damals meistens mit dem Auto, weil die Bahnfahrt doch um einiges länger dauerte: Parken in Rüsselheim in Bahnhofsnähe, Fußweg zum Bahnhof, S-Bahn-Fahrt nach Frankfurt, Umsteigen in die Straßenbahn. Doch gerade in der Woche Ende Januar/Anfang Februar saßen ein Kollege und ich abwechselnd als Vertretung für ein paar Tage am Flughafen. Wir arbeiteten bei START und Amadeus betrieb noch eine eigene kleine Hotline; wenig später wurde alles eins und heißt mittlerweile Amadeus Germany, aber das nur am Rande. Jedenfalls waren die drei Mitarbeiter dort, soweit ich mich erinnere bei einer Schulung und wir “durften” die ungeliebte Vertretung übernehmen. Normalerweise wäre es sinnvoll und vernünftig gewesen, mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren, aber es siegte die Bequemlichkeit und ich nahm das Auto, obwohl ich für das Parkhaus zahlen musste. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich Feierabend hatte, aber es war zu einer Zeit, dass ich durchaus um 16:42 Uhr in der verunglückten S-Bahn gesessen haben könnte.
Mittwoch, 4. Februar 2015
Mer wollde doch mit der Dischäende flieje …
Sehr gelacht:
Warten am Frankfurter Flughafen zwischen lauter Hessen
Mittwoch, 25. Februar 2015
Abiturprüfungen
Neben den Schulbüchern bearbeite ich mit Kollegen auch die Übertragung der Vergleichsarbeiten und Abschlussprüfungen für die blinden Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen. Und dazu gehören eben auch die Abiturprüfungen. Dieses Mal haben wir eine blinde Schülerin und sind zusätzlich beauftragt worden, die Prüfungen für vier sehbehinderte Schüler nach deren Bedürfnissen anzupassen. Und da jeder vier schriftliche Prüfungsfächer hat, kommt man auf zwanzig Arbeiten, die übertragen werden müssen. Es ist also im März viel zu tun und vor allem erfordert das höchste Konzentration und absolut fehlerfreies Arbeiten. Ich bin froh, wenn dies in hoffentlich vier Wochen geschafft ist.
Montag, 9. März 2015
Amerikanische Verwandtschaft
Meine 25-jährige Nichte, die vor drei Jahren nach USA ausgewandert ist, traf am Donnerstag in der alten Heimat Hessen ein. Am Wochenende würde sie dann mit meiner Schwester und meinem Neffen bei meinen Eltern im Odenwald sein. Daher kündigten wir kurzfristig ebenfalls unseren Besuch an, um alle zusammen wieder einmal zu sehen. Es war zum Glück nicht viel los auf den Straßen, und so hatten wir an beiden Tagen eine entspannte Fahrt. Es war ein volles Haus in Reichelsheim, denn der neue Freund meiner Schwester war am Samstag auch da, und drei Hunde waren ebenfalls anwesend. Es war ein schönes Wochenende und die “kleine” Amerikanerin meistert ihr Leben dort mit College und Arbeit sehr gut.
Freitag, 20. März 2015
Partielle Sonnenfinsternis
Ich erinnere mich noch gut an die totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999. Einige Monate zuvor war ich nach Hannover umgezogen und arbeitet nach meinem letzten Wochen mit Telearbeitsplatz dann anfänglich bei einer Zeitarbeitsfirma. Mein erster Einsatz war bei der Flughafenfeuerwehr im Büro. Die Sonnenfinsternis selbst habe ich nicht beobachtet, schließlich musste ich arbeiten, aber ich erinnere mich noch genau an das eigentümlich graue Licht, als die Sonne verdeckt war. Bei der heutigen partiellen Finsternis versuchte ich aus Spaß, Fotos davon zu machen. Mit dem Mobiltelefon ging es schon mal gar nicht, dort ist die Sonne schlicht als heller Ball zu sehen, der Mond davor wird einfach überstrahlt. Auch mit der kleinen Coolpix konnte ich kein “Mond-vor-Sonne”-Ergebnis erzielen, aber es gab lustige Effekte:
Holz
Dies sind die letzten Reste des Holzes, die noch im Wald lagerten. Es war leider noch sehr matschig wie man an Handschuhen, Schuhen und vielleicht auch der Schubkarre erkennen kann. Die Holzstücke lagern nun erst einmal an der Hauswand und werden demnächst mit dem Holzspalter in ofengerechte Stücke gespaltet.
Samstag, 28. März 2015
Ohne Netz
Als ich am Mittwochabend zu Hause das Notebook einschaltete, zeigte es mit keine Internetverbindung an. Ich dachte mir erst nichts dabei und versuchte es mit einem Neustart. Erfolglos. Dann stellte der Mann des Hauses fest, dass wir einen Totalausfall hatten, das Telefon ging nämlich auch nicht. Der Verdacht kam auf, dass die Arbeiten an einem Schaltkasten am nächstgelegenen Kreisel die Ursache sein könnten. Ein Anruf beim Nachbarn gegenüber brachte die Erkenntnis, dass auch er eine Störung hatte. Nächster Schritt: Telekom anrufen, dort müsste man ja wissen, was dort umgebaut wird und ob die Ausfälle damit zusammenhängen. Wir hatten doch einen Zettel mit der Telefonnummer der Störungsstelle an der Pinnwand? Öh, ja, hatten … Frau hat diesen vor einiger Zeit entsorgt, da wir ja vor geraumer Zeit zum regionalen Anbieter gewechselt haben. Wie gut, dass man heutzutage mit Smartphones ins Internet gehen kann, wie sonst findet man auf die Schnelle eine Telefonnummer, wenn man weder Telefon- noch Internetanschluss hat? Die Nummer war also gefunden, der Mann rief an. Nach ungefähr einer halben Stunde in der Warteschleife hatten wir das unbefriedigende Ergebnis, dass man nichts wusste und sowieso nicht überprüfen könne, weil wir keine Telekom-Kunden sind. Da müsse schon ein Telekom-Kunde eine Störung melden. Also erneuter Anruf bei unserem Anbieter. Der Hotline-Mitarbeiter konnte aber auch nicht helfen und behauptete, er könne keine Störung sehen, da müsse wohl der Splitter defekt sein. Am nächsten Tag telefonierte der Mann des Hauses mehrfach mit einer offensichtlich kompetenteren Person, die schließlich den Besuch eines Technikers für Samstagvormittag zusagte. Am Donnerstag- und Freitagabend wollte ich dann doch mal kurz ins Internet schauen und probierte zum ersten Mal mein Smartphone als mobilen WLAN-Hotspot aus. Das war einfacher als gedacht, ich musste dies nur aktivieren und mir den Schlüssel anzeigen lassen, um ihn dann beim Notebook einzugeben. Und da ich keine großen Datenmengen übertragen habe, kam ich sogar mit meinem begrenzten Tarif zurecht. Tolle Sache! Am Samstag schraubte der Techniker am Schaltkasten und baute dann bei uns im Keller noch eine Dose ein (warum auch immer), dann funktionierte alles wieder. Von einigen Nachbarn hörten wir, dass auch dort die Störung behoben war, bei manchen schon am Donnerstag oder Freitag. Nachdem der Techniker weg war, fuhr der Mann des Hauses zum Reifenwechsel in die Werkstatt um die Ecke – und traf dort den Techniker wieder. Es ist kaum zu glauben, auch dort hatte man seit Mittwoch kein Telefon gehabt!
Sonntag, 29. März 2015
Stare
Ich freue mich immer, wenn neben den altbekannten Sperlingen, Meisen und Amseln andere Vögel die Futterstellen in unserem Garten besuchen. Hin und wieder habe ich in diesem Frühjahr zwei Stare beobachtet. Hier sitzt einer von ihnen neben einem Sperling im Baum:
Dienstag, 31. März 2015
Stürmisch
Bald ist Ostern, aber es ist kalt und jetzt auch sehr stürmisch. Bei den aktuellen Unwetterwarnungen hatte ich gestern schon etwas Angst vor möglichen Schäden, aber bis zum Nachmittag wehte es hier “nur” kräftig. Erst am späten Nachmittag wurden die Böen ziemlich heftig und die Mitteilungen über umgestürzte Bäume nahmen zu. Bevor ich mich auf den Heimweg machte, prüfte ich die Verkehrslage und überlegte tatsächlich, auf welcher Strecke sich die wenigsten Bäume befinden. Mir ist während der Autofahrt erst einmal so richtig aufgefallen, wie viele Bäume überall stehen. Jedenfalls kam ich unbeschadet zu Hause an und betrat das Haus, als gerade ein heftiger Hagelschauer einsetzte. Sturmschäden haben wir keine, das neue Dach der Gartenhütte ist sehr stabil und den Terrassentisch, der schon einmal auf dem Rasen gelandet war, hatten wir vorsichtshalber festgebunden.
Samstag, 4. April 2015
Ostern
Damit es ein bisschen österlich aussieht, habe ich eine Packung gefärbte Eier gekauft. So haben wir Osterdekoration und Frühstückszubehör gleichzeitig auf dem Küchentisch stehen. Ich hatte noch überlegt, Biskuiteier zu backen, die Zutaten wären auch alle im Haus gewesen. Aber ich habe mich wegen des Aufwandes dieses Mal dagegen entschieden. Vielleicht backe ich sie mal zwischendurch, so ein Biskuitgebäck kann man schließlich auch außerhalb der Osterzeit essen.
Sonntag, 5. April 2015
Ostermarkt
Heute haben wir den Ostermarkt auf dem Jagdschloss Springe besucht. Kurz nachdem wir losgefahren waren, meldete man in den Verkehrsnachrichten einen Unfall auf der B217, und gerade als wir uns der Stelle näherten, wurde die Straße komplett gesperrt. Unsere Anreise nach Springe dauerte daher ungewöhnlich lange. Der Markt war gut besucht, das zeigte sich schon an den unzähligen Autos, die bereits an den Straßenrändern abgestellt worden waren. Zum Glück hatten wir vorher schon Hinweise zu einem Shuttlebus gesehen. Also zurück dorthin, da gab es Parkplätze und der Bus kam auch schon nach ein paar Minuten. Ich glaube, ich bin vor ungefähr fünfzehn Jahres das letzte Mal mit einem Bus gefahren!
Auf dem Markt gab es wieder viel Dekoratives zu sehen, aber ich kaufe ja nie etwas. Das ist alles schön anzusehen, aber so viel Dekozeug brauche ich nicht in Haus und Garten. Auch das Museum für Natur – Jagd – Kultur konnte man kostenlos besuchen.
Donnerstag, 14. Mai 2015
Gewässer in Misburg
Heute, am Himmelfahrtstag, war es bedeckt und kühl. Eigentlich nicht das optimale Wetter, um wieder einmal ein paar schöne Fotos zu machen. Aber auf einen kleinen Ausflug in der Umgebung hatte ich schon Lust. Vor einiger Zeit hatte ich wunderschöne Fotos von einer stillgelegten Mergelgrube in Misburg oder Anderten gesehen. Türkisblaues Wasser und weißes Gestein bei strahlendem Sonnenschein – einfach traumhaft. Solche Fotos würde ich heute nicht machen können, aber wir könnten einen kleinen Spaziergang damit verbinden, um herauszufinden, welche der Gruben es ist und ob und wie man dorthin gelangt. Dann kam di erste Enttäuschung: eine hohe Böschung, die vom Feldweg aus keinen Blick auf die Grube erlaubte. Es gab diverse Trampelpfade, die ersten jedoch so steil, dass ich dort nicht hoch und erst recht nicht mehr herunterklettern mochte. Den ersten für mich gehbaren Pfad erklomm ich freudig, doch es folgte die nächste Enttäuschung: eine Grube, aber kein Wasser! Das konnte doch nicht sein, die Satellitenaufnahmen zeigen eindeutig Wasser! War die Grube in der Zwischenzeit etwa ausgetrocknet? Wir gingen den Weg weiter und ich fotografierte verblühten Löwenzahn am Wegesrand. Blümchen gehen ja immer!
Und während ich da so hockte und fotografierte, entdeckte der Mann einen Weg, der endlich den ersehnten Wasserblick bot:
Und ich sag es jetzt gleich, dieses Foto habe ich hemmungslos nachbearbeitet. Es darf ruhig ein bisschen schöner aussehen und muss nicht die blasse und farblose Realität dieses bedeckten Tages widerspiegeln.
Zum Schluss machten wir noch einen Abstecker zum kleinen Yachthafen in Misburg. Hier ist eine Aufnahme von der Brücke aus, viel zu sehen gibt es da nicht und der Zugang ist auch nur für Mitglieder erlaubt.
Wieder zu Hause, recherchierte ich noch einmal genauer, und fand heraus dass die Aufnahmen mit dem türkisfarbenen Wasser von einer anderen Mergelgrube stammen, die etwas weiter südlich in Anderten liegt. Die wird also eines der nächsten Ziele bei gutem Wetter sein.
Samstag, 23. Mai 2015
Erstbezug
Seit viereinhalb Jahren steht dieses Vogelfutterhäuschen in unserem Garten. Das Vogelrestaurant ist immer gut besucht, doch die darüber liegende Wohnung stand bis jetzt leer. Vor einigen Wochen beobachteten wir eine Meise, die die Räumlichkeiten besichtigte und offensichtlich als geeignet befand. Dann begann der Nestbau und in den letzten Tagen flog das Meisenpaar unermüdlich hin und her, um den Nachwuchs mit Futter zu versorgen. Wir konnten heute sogar hin und wieder einige offene orangefarbene Schnäbel entdecken, wenn ein Elternteil wieder einmal mit Nahrung angeflogen kam. Leider ist es mir nicht gelungen, dies zu fotografieren. Die Jungvögel waren dann ganz schnell ausgeflogen, ich habe nur einen entdeckt, der kurz auf dem Rosenbogen saß.
Sonntag, 24. Mai 2015
Terrassen-Renovierung
Nach dreizehn Jahren waren einige Balken der Terrassen-Unterkonstruktion verrottet und auch eine Diele an der schattigen und öfters feuchten Seite war gebrochen. Das hatten wir im letzten Jahr schon festgestellt, und jetzt musste etwas gemacht werden. Der erste Gedanke war, die komplette Terrasse neu zu machen. Aber nachdem der handwerklich geschickte Mann des Hauses alles noch einmal durchdacht hatte, kam er zu dem Schluss, dass dies gar nicht nötig sei.
Nach Beschaffung der notwenigen Materialien erfolgte also eine „Operation an der offenen Terrasse“: nur so viele Dielen abschrauben wie nötig, um dann geschickt die neuen Balken (übrigens Lärche, halt hundert Jahre laut Holzhändler) darunterzuschieben. Zehn neue Dielen gab es darüber hinaus für die Seite, auf der das Wasser leider länger stehenbleibt. Vielleicht wäre ein ganz leichtes Gefälle nicht schlecht gewesen, aber man verlässt sich ja auf den Profi und denkt, der macht das schon richtig.
Sonntag, 31. Mai 2015
Vögel im Garten
Weil’s so nett ist, habe ich einige unserer gefiederten Freunde filmisch festgehalten. Es waren vor allem viele Stare mit ihren Kindern, außerdem ein paar Sperlinge und Meisen:
Freitag, 5. Juni 2015
Freitagsgefühl
Heute war es am Abend immerhin noch so warm, dass man ein wenig länger draußen sitzen konnte. Das zweite Mal in diesem Jahr, wenn ich mich recht erinnere. Ich war so entspannt, dass ich irgendwann sagte: „Wir könnten doch morgen mal im Baumarkt nach einem Sonnensegel schauen.“ „Morgen?“, fragte der Mann erstaunt. Da fiel es mir ein: „Ach, heute ist ja erst Donnerstag, ich habe schon so ein Freitagsgefühl!“ Okay, dann liegt eben noch ein Arbeitstag vor uns. Und es soll über dreißig Grad heiß werden!
Samstag, 6. Juni 2015
Sommerhitze
Nach einem angenehmen Arbeitstag im kühlen Büro verließ ich dieses eine Stunde früher als üblich, um nicht in den großen Einkaufsandrang zu kommen. Bei gleitender Arbeitszeit bin ich ja recht flexibel und außerdem hatte ich gestern ein Stündchen länger gearbeitet. Mein Auto hatte ich am Morgen auf einem der wenigen schattigen Parkplätze abgestellt, und so war es tatsächlich relativ kühl im Innenraum. Zu Hause hielt ich mich erst einmal drinnen auf, denn mittlerweile hatten wir knapp über dreißig Grad und das ist mir selbst im Schatten zu heiß.
Sonntag, 7. Juni 2015
Sonnensegel
Nun hängt also das neue Sonnensegel, das eher ein Sonnenvorhang ist.
Der Besuch im ersten Baumarkt war erfolglos, es gab nur die großen Segel, die wir dann wieder hätten zurechtschneiden müssen. Der bisherige Schutz gegen die blendende Westsonne bestand aus einem günstigen Segel aus dem blau-gelben Möbelhaus, selbst zurechtgeschnitten und bei Bedarf an Haken mit Seilen eingehängt und nach oben gezogen. Im letzten Jahr war es an einer Ecke ausgerissen und mit der neuen, provisorischen Befestigung ging es mehr als schief. Um es kurz zu machen, wir landeten schließlich bei einem Komplettsystem eines Beschattungssegels mit Drahtseilen, wie man es für Wintergärten und Pergolen verwendet. Leider hatte der Stoff keine Ösen, das wäre sehr praktisch gewesen. So musste ich für die Befestigungen am Seil Minischrauben durch den Stoff bohren und die Halterungen damit festschrauben. Ja, doch, man merkt es noch eine ganze Weile an den Fingern.
Samstag, 20. Juni 2015
Sägen und hacken
Es war einmal eine Baumbank in Hannover-Kleefeld …
Diese Bank, wohlgemerkt keine Bank rund um einen Baumstamm, sondern eine schlichte Bank, bestehend aus einem Baumstamm mit Füßen, wurde in einem Innenhof abgebaut und der Mann des Hauses durfte die Baumteile mitnehmen.
Zuerst mussten sie zersägt werden …
… und anschließend kleingehackt, auf Grund der geringen Menge dieses Mal manuell:
Freitag, 26. Juni 2015
Ab jetzt: Urlaub!
Der letzte Arbeitstag liegt hinter uns, nun folgen drei Wochen Urlaub. So lange hatte ich im Sommer schon ewig nicht mehr frei, das letzte Mal war es im Jahr 2007. Das liegt zum einen daran, dass möglichst viele Bücher zu Schulbeginn fertig sein sollen, und da bin ich so pflichtbewusst und nehme eben nicht dann frei, wenn am meisten zu tun ist. Zum anderen muss man ja als Kinderloser nicht gerade während der Ferienzeit Urlaub machen, wenn es an allen Ausflugszielen voll ist. Und ein Pluspunkt kommt noch dazu: Während der Ferien sind die Straßen schön leer, die Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück ist also wesentlich entspannter als sonst, und an meinem Arbeitsplatz ist es rundherum sehr ruhig, weil der Schulbetrieb ruht und auch niemand anruft.
Wir werden den Urlaub zu Hause verbringen und nach Lust und Laune einige Ausflüge machen. Fest gebucht ist das „Phantom der Oper“ in Hamburg an einem Sonntag, ansonsten möchte ich gern das Treppenviertel in Blankenese besuchen und auch wieder einmal in den Zoo gehen.
Dienstag, 30. Juni 2015
Mein „Fotostudio“
Seit Monaten schon möchte ich einen variablen Tisch kaufen, um darauf das Fotozelt und die Lampen aufbauen zu können. Da der Fotozeltwürfel eine Grundfläche von 80 x 80 cm hat, muss der Tisch ebenfalls 80 cm tief sein. Das Ganze sollte außerdem variabel sein, damit ich es bei Bedarf schnell aufbauen und bei Nichtgebrauch in eine Ecke stellen kann. Die erste Idee war ein Klapptisch, aber da habe ich hauptsächlich Angebote im Camping-/Gartenbereich gefunden, die nicht die richtige Größe hatten oder qualitativ gut aussehende Tische, die viel zu teuer waren. Schließlich fand ich beim Möbelschweden doch noch die ideale Kombination: zwei Tischböcke (sogar höhenverstellbar!) und eine Tischplatte in der Größe 80 x 120 cm. Und dank der beiden Kunststoffnoppen auf jedem der Böcke kann die Platte nicht verrutschen.
Übrigens hatten wir heute fast so hohe Temperaturen beim Einkauf im blau-gelben Möbelhaus wie vor fünf Jahren, aber zum Glück war unser Einkauf nicht so umfangreich.
Hier sieht man das Ganze aufgebaut im Gästezimmer, allerdings ohne Fotozelt, und auch die Testaufnahmen habe ich nur auf dem Tisch gemacht. Es war eine gute Wahl, die weiße Tischplatte zu nehmen, für solche Fotos bietet sie schon einmal einen guten Hintergrund.
Mittwoch, 1. Juli 2015
Kurzer Stadtbesuch mit Promi-Sichtung
Für einen längeren Stadtbesuch mit Einkaufsbummel war der heutige Tag mit knapp dreißig Grad nicht geeignet. Der Mann benötigte aber ein paar T-Shirts und schließlich sind sowohl Auto als auch Kaufhäuser klimatisiert, so ließ ich mich dazu überreden. Doch allein der Weg vom Parkhaus zum Kaufhaus reicht dann schon, um ins Schwitzen zu kommen. Immerhin konnten wir den Einkauf in einem einzigen Geschäft erledigen. Wir gingen noch eine Runde durch die Damenbekleidungsetage, aber ich hatte keine rechte Lust, mich näher umzusehen. In diesem Kaufhaus war die Damenbekleidung nicht nach Kategorien, sondern nach Marken aufgeteilt. Auf der Suche nach einem T-Shirt zum Beispiel hätte ich nicht einfach die T-Shirt-Abteilung ansteuern können, sondern hätte auf der gesamten Etage jeden Markenshop abklappern müssen – sehr mühsam!
Auf dem Rückweg zum Parkhaus gingen wir durch die Luisenstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite saßen vor dem Hotel Luisenhof eine Frau und ein Mann an einem kleinen Tisch. Der Mann war schwarz gekleidet und trug einen schwarzen Hut. Ich sagte im Vorbeigehen zum Mann an meiner Seite: „Der da drüben sieht aus wie Lindenberg.“ Mann guckt kurz zurück und meint: „Das ist er auch.“ Zu Hause schaute ich erst einmal nach und las, dass Udo Lindenberg in der nächsten Woche in der HDI-Arena auftritt, und in der Zeitung stand, dass er und seine Crew sich bereits in der Stadt aufhalten.
Samstag, 4. Juli 2015
Hitzerekord
In den letzten Tagen fielen Ausflüge und außerhäusliche Aktivitäten den ansteigenden Temperaturen zum Opfer. Heute hatten wir den heißesten Tag mit einer Nachmittagstemperatur von 38,5 °C. Dadurch hatte ich viel mehr Zeit zum Lesen als sonst und habe ein Buch zu Ende gelesen (Rico, Oskar und das Herzgebreche – einfach köstlich, ich freue mich schon auf den Film) und das nächste auch bald durch (Ich darf nicht schlafen – die Verfilmung werden wir uns demnächst anschauen).
Sonntag, 5. Juli 2015
Phantom der Oper
Das “Phantom der Oper” wollte ich seit über zehn Jahren schon sehen und heute war es endlich soweit. Nach dem gestrigen Hitzerekord würde es heute kaum kühler werden – ich habe in der Nacht sogar einige Stunden im Keller geschlafen, weil mir oben im Schlafzimmer der Schweiß nur so vom Gesicht lief.
Auf der Fahrt nach Hamburg war es im klimatisierten Auto sehr angenehm, aber irgendwann muss man ja aussteigen. Wir waren um zehn Uhr losgefahren, die Vorstellung begann um 14 Uhr, Einlass eine Stunde früher. Gemütlich gefahren kamen wir gegen 12 in Altona an. Vorher wollten wir noch eine Kleinigkeit essen, und wir hielten einfach bei einem goldenen M an, das sowieso auf unserem Weg lag. Leider war es dort nicht klimatisiert, sodass wir uns trotz der Hitze nach draußen setzten, weil dort hin und wieder wenigstens ein laues Lüftchen wehte..
Nach einer guten halben Stunde fuhren wir zur Neuen Flora. Wie gut, dass ich mich vorher ausführlich über die Örtlichkeiten informiert hatte. Unter anderem hatte ich gelesen, das Parkhaus der Flora sei recht schnell voll, und tatsächlich erblickten wir ein “Besetzt”-Schild über der Einfahrt. Wir parkten schließen in einer Straße neben der Holsten-Brauerei und mussten nur ein kleines Stück zu Fuß gehen.
Das Musical war ein tolles Erlebnis, und ich hatte gute Plätze gebucht, Reihe 8 in der Mitte mit optimaler Sicht auf die Bühne. Wir hatten sogar das Glück, dass jeweils zwei Plätze links und rechts von uns frei blieben.
Ich war beeindruckt vom Bühnenbild, von den schönen Kostümen, und natürlich auch von den Darstellern. Ein bisschen Angst hat mir lediglich der Kronleuchter gemacht, der kurz nach Beginn nach oben über den Zuschauerraum gezogen wird und dann fast die gesamte Zeit über mir hing. Besonders schön und gänsehauterzeugend fand ich übrigens die Szene, als das Phantom Christine im Boot über den türkisblauen See im Nebel entführt.
Hier gibt es Einblicke und Interviews:
Kulturblick.TV trifft… Das Phantom der Oper – Das Musical
Donnerstag, 16. Juli 2015
Treppenviertel Blankenese
Vor knapp fünf Jahren wollten wir bei einem Hamburg-Besuch (Tagesausflug) auch das Treppenviertel in Blankenese anschauen, aber das hat damals nicht geklappt. Seitdem stand es weiterhin auf meiner Ausflugsliste, und tatsächlich ist ein bisschen Vorbereitung sinnvoll, wenn man viel Schönes sehen will. In diesem Urlaub war es endlich soweit, gestern sind wir zu einem Spaziergang dorthin aufgebrochen.
Ich hatte schon vor längerer Zeit Rundgangsbeschreibungen im Internet gefunden, leider waren diese aber ohne Karte, eben nur schriftlich mit Straßen-, Wegen- und Treppennamen beschrieben. Ich bastelte mir daraus eine Route, die ich auch auf meinem Smartphone anschauen und darin auch navigieren konnte. So weit war ich schon mal gut vorbereitet. Die Anreise führte uns dieses Mal über ein Stück der Elbchaussee, was selbst vom Auto aus schon sehenswert ist. Wir folgten der Empfehlung mit dem Parken im Mühlenberger Weg neben dem Baurs Park. Allzu viele Parkplätze am Straßenrand gab es zwar nicht, aber vier bis fünf waren doch noch frei. Die Navigation mit der Karte probierte ich anfangs aus, gab sie aber relativ schnell wieder auf. Man möchte ja auch etwas sehen und nicht ständig nur auf den Bildschirm des Smartphones schauen. Und vor allem wollte ich fotografieren! So nutzte ich sie nur als Standortanzeige, um hin und wieder zu schauen, wo wir uns auf der eigentlich geplanten Route befanden. Die angekündigten 21 Grad mit ein wenig Wolken stellten sich dann als 25–26 Grad heraus und es war ziemlich warm. Dazu kamen ja noch die unendlich vielen Stufen, die wir auf und ab liefen. Längst haben wir nicht alles gesehen, aber das, was wir gesehen haben, war einen Besuch wert. Überwältigt hat mich unter anderem die Stockrosenpracht, diese Blumen wachsen dort überall, und selbst aus Pflasterritzen in einem Vorgarten!
Neben unendlich vielen Treppenstufen, wunderschönen Häuschen mit idyllischen Gärten gibt es natürlich auch den Elbstrand, in unserem Fall mit einer Fischbrötchenpause und Schiffegucken.
Hier sind einige Eindrücke von gestern:
Dienstag, 28. Juli 2015
Freitag, 31. Juli 2015
Suppenhuhn
Du darfst mich jetzt “Suppenhuhn” nennen, sagte ich zum Mann des Hauses. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass ich vor wenigen Tagen vergleichsweise das Alter eines Huhns erreicht habe, in dem es nur noch als Suppenhuhn taugt. Nein, es geht um Fotografie.
Im Jahr 2008 hatte ich mir nach einigen Jahren des teilweise sogar erfolgreichen Geknipses mit Digital-Kompaktkameras meine erste – und bisher einzige – digitale Spiegelreflexkamera, die Nikon D40X, geleistet. Ein gutes Jahr später kam ein 18–105-mm-Objektiv dazu, weil mir das bisherige nicht ausreichte. Seit einigen Monaten überlegte ich, die Ausstattung zu erweitern und hatte das neue 18–300-mm-Objektiv auf meiner Merkliste. Es ist natürlich ein kleiner Kompromiss, aber ich mag keine Riesentaschen mit Wechselobjektiven herumschleppen, und außerdem bin ich nach wie vor nur eine Hobbyknipserin, der mal ab und zu eine gute Aufnahme gelingt.
Vor einem eventuellen Kauf hatte ich unter anderem ein wenig in einem Fotografie-Forum gelesen, und dort werden solche Superzoom-Objektive von ambitionierten Hobby-Fotografen hin und wieder als “Suppenhuhn” bezeichnet: Superzoom = Suppenhuhn (professionelle Fotografen werden sich vermutlich nicht einmal mit dem Thema beschäftigen, vermute ich).
Trotzdem ließ ich mich davon nicht abhalten und habe mir das Nikkor AF-S DX 18-300 mm 1:3,5-6,3G ED VR-Objektiv gekauft, teils finanziert von meinen Fotoverkäufen und unterstützt vom Geburtstagsgeschenkegeld.
Es ist kaum größer als das bisherige 18–105er, allerdings etwas schwerer, aber selbst für mich noch gut tragbar 😉
Jetzt muss ich nur noch Fotos machen, um zu sehen, ob es sich bewährt.
Sonntag, 2. August 2015
Vollmond
Bisher konnte ich noch nie den Mond so fotografieren, dass mehr als eine helle Scheibe zu sehen war. Nun, ich habe es auch nicht ernsthaft versucht, denn für meine Objektive war er einfach zu weit weg. Und die kleine Coolpix hat zwar ein Superzoom-Objektiv, aber voll ausgefahren ist die kleine Kamera ziemlich wacklig, und außerdem gibt es keine Möglichkeiten, die Belichtungszeit manuell einzustellen.
Aber nun besitze ich ja ein neues “Suppenhuhn”-Objektiv für meine D40X, und so habe ich in der letzten Nacht mal auf die Schnelle und frei aus der Hand den Vollmond fotografiert:
Fliegende Tiere im Garten
Und weiter geht’s mit Fotos mit dem neuen Objektiv. Heute waren Tiere im Garten an der Reihe:
Dienstag, 11. August 2015
Spaghetti Caprese
Und da es zwischen dem derzeit häufigen Grillen auch einmal etwas aus der (vegetarischen) Küche sein darf, servierte ich heute Spaghetti Caprese:
Ein schnelles und köstliches Sommergericht, bei dem das Spaghettikochen die längste Zeit in Anspruch nimmt. Reste kann man übrigens gut kalt als Salat essen.
Dienstag, 1. September 2015
Herbst!
An den beiden Tagen vor dem meteorologischen Herbstbeginn war es noch einmal richtig heiß, gestern wieder über dreißig Grad. Heute regnete es ab Mittag ohne Unterbrechung bis zu Abend und es kühlte dadurch deutlich ab. Dauerregen muss es ja nicht unbedingt sein, aber es ist Herbst – wie schön! Meine Lieblingsjahreszeit, denn Temperaturen über 25 Grad kann ich nicht viel abgewinnen. Trotzdem muss ich sagen, dass dieser Sommer gar nicht so schlecht war. Es war zwar einige Male sehr heiß und ich traute mich erst abends auf die Terrasse, aber ich sagte mir, es ist eben Sommer und es ist mal heiß, darüber muss ich mich nicht beschweren. Doch ab sofort wird es besser: angenehme Temperaturen und vor allem das schöne Herbstlicht lassen mich aufatmen.
Sonntag, 6. September 2015
Buntes Linden
Angeregt durch eine NDR-Reportage am Freitagabend machten wir heute Nachmittag mit dem Elternbesuch auf der Durchreise an die Ostsee einen Spaziergang in Linden: Ihme-Zentrum und Limmerstraße.
Hier sind ein paar bunte Eindrücke:
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Halt am ehemaligen Hanomag-Gelände, um die restaurierte Direktorenvilla anzuschauen. Im alten Zustand hatte ich sie ja schon einige Male fotografiert, im neuen bisher noch nicht gesehen.
Ein Teil der alten Fabrikgebäude ist bereits Wohnungen umgebaut worden (links im Bild), nun wird auch das ehemalige Verwaltungsgebäude (rechts) entkernt und es werden dort Wohnungen entstehen.
Mittwoch, 16. September 2015
Da ist mein Geld drin!
Heute suchte ich nach der Arbeit eine auf dem Nachhauseweg gelegene Sparkassenfiliale auf, um meinen Bargeldvorrat aufzustocken. Vor mit tappte ein vermutlich noch gar nicht so alter, aber alt wirkender grauhaariger Mann durch die Eingangstür. Ich hätte ihn gern überholt, aber zuerst hielt er sich mehr links in Richtung der Geldautomaten, und als ich dann rechts an ihm vorbeigehen wollte, scherte er nach rechts zu den Stehtischen mit den Formularen aus. Er murmelte vor sich hin: „Hab ich denn da vorhin meine Karte liegenlassen …“ Nachdem er also nach rechts abgebogen war, erreichte ich zügig einen der Geldautomaten. Und dann stand der Mann hinter mir, ziemlich dicht sogar, deutete auf den Automaten und sprach: „Da ist mein Geld drin!“ Ich war einen Moment verwirrt, dachte tatsächlich, er hätte das Geld nicht aus dem Ausgabefach genommen, schaute nach unten, aber dort lag nichts. „Nein, da liegt nichts“, informierte ich ihn daher. Außerdem war es auch unwahrscheinlich, denn er kam ja von draußen. Und sollte er zuvor schon einmal am Geldautomaten gewesen sein und hätte das Geld nicht herausgenommen, wäre es längst wieder hinter der Klappe verschwunden. Ich setzte also meinen Vorgang fort, und ebenso beharrte der Mann erneut darauf, dass sein Geld sich darin befinde. Nun glaubte ich einen Moment, er wolle scherzen, und sagte: „Ja, ja, mein Geld ist auch da drin.“ „Da ist mein Geld drin, mein Geld!“, fuhr er unbeirrt fort, immer noch dicht hinter mir stehend. Dann steuerte er auf eine Mitarbeitern zu, laut rufend: „Die Frau hat mein Geld!“ In dem Moment öffnete sich der Schacht, und ich entnahm MEIN Geld, verstaute es und sah zu, dass ich schnell das Gebäude verließ. In Gedanken sah ich schon Mann und Mitarbeiterin hinter mir herrennen und behaupten, ich hätte sein Geld mitgenommen. Beim Hinausgehen hörte ich noch die Mitarbeiterin fragen: „Haben Sie denn vorhin Ihre Karte in den Automaten eingeführt?“ Ich „entkam“ unbehelligt, und ob der Mann sein Geld noch bekommen hat, ist mir nicht bekannt.
Sonntag, 27. September 2015
Sonntags im Tiergarten
Wunderschönes Herbstwetter lud heute zu einem Spaziergang im Tiergarten ein:
Freitag, 2. Oktober 2015
Neue Kamera
Seit Anfang des Jahres hatte ich neben dem Kauf eines neuen Objektiv auch über eine neue Kamera nachgedacht. Ein Modell hatte ich bereits auf meiner Merkliste, aber ich konnte mich nicht entscheiden, ob es nun Kamera oder Objektiv sein sollte, beides zusammen war mir doch zu viel. Und die D40X, die ich seit sieben Jahren besitze, macht doch auch gute Fotos. 10 Megapixel reichen doch wohl aus, und außerdem liegt es in den meisten Fällen am Menschen hinter der Kamera, ob ein gutes Bild dabei herauskommt. So waren meine Gedanken. Im Sommer kaufte ich dann erst einmal das Zoom-Objektiv. Leider konnte ich mich anfangs nicht so recht damit anfreunden, viele Aufnahmen waren unscharf und nicht so, wie ich sie mir erhofft hatte. Aber es liegt ja immer am Fotografen …
Ende September war ich dann soweit und wollte dann doch unbedingt eine neue Kamera haben. Zum Glück kaufte ich aber nicht eilig die von meiner Merkliste, sondern informierte mich noch ein bisschen ausführlicher. Und dann wurde es tatsächlich ein anderes Modell, die Nikon 5300. Gestern kam das Päckchen an und ich war sofort begeistert von der Kamera. Allein schon die 24 Megapixel! Und die Einstellmöglichkeiten bei den ISO-Werten! Schnell ist sie außerdem, im Vergleich dazu ist die D40 eine lahme Krücke.
Heute habe ich in der Mittagspause einige Fotos gemacht. Besonders gut gefällt mir diese Sonnenblume, scharf bis ins Detail, was man hier bei dem verkleinerten Foto allerdings nicht sehen kann:
Freitag, 16. Oktober 2015
Der Schirm
Auch bei Regen kann man interessante Fotos machen, dachte ich mir heute. Eine Idee hatte ich auch schon. Ein blauer Regenschirm und der Effekt „selektive Farbe“ sollten dabei eine Rolle spielen. In strömendem Regen suchte ich mir eine passende Stelle, platzierte den Schirm und machte so schnell wie möglich die Aufnahmen. Ein zweiter Regenschirm wäre da ganz praktisch gewesen.
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Sonntag, 1. November 2015
Möwen am Maschsee
Bei wunderbarem Herbstwetter – wir holen im November den goldenen Oktober nach – haben wir heute einen Spaziergang am Maschsee gemacht. Dabei hatte ich die Gelegenheit, unter anderem Möwen zu fotografieren. Mittlerweile bin ich zufrieden mit dem großen Zoomobjektiv, dieses Foto (Ausschnittsvergrößerung) habe ich mit einer Brennweite von 300 mm aufgenommen und es sieht auch auf einem großen Bildschirm sehr gut aus.
Samstag, 14. November 2015
Verlorene Fähigkeiten
Man kennt doch den Spruch: „Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.“ Neurowissenschaftler sagen tatsächlich, das Fahrradfahren verlerne fast niemand, da Bewegungsabläufe im so genannten prozeduralen Gedächtnis gespeichert werden. Dort würden sie recht sicher aufbewahrt, weil dieses nicht so störanfällig sei wie andere Gehirnbereiche. Auch das Klavierspielen wird als Beispiel für derartige Bewegungsabläufe angeführt.
Ich habe schon hin und wieder darüber nachgedacht, ob man gewisse Dinge wirklich nicht verlernt. Ich glaube, man kann doch gewisse Fertigkeiten verlernen oder vergessen. Ich wäre heute ganz bestimmt nicht mehr in der Lage, eine Melodie auf einem Tasteninstrument zu spielen.
In meiner Jugend, so in etwa mit sechzehn, siebzehn Jahren, spielte ich nämlich Heimorgel. Ich meine mich zu erinnern, dass unserem Vater dieses Instrument gefiel, und daher eines angeschafft wurde. Meine Schwester und ich nahmen dann ungefähr zwei Jahre lang Orgelstunden, wobei ich ein wenig länger durchhielt. Das Spielen muss mir damals wohl schon Spaß gemacht haben, immerhin konnte man ja auch anderes als zum Beispiel den „Schneewalzer“ spielen. Ich weiß gar nicht mehr, welches meine Lieblingsstücke waren, auf jeden Fall besaß ich das Notenbuch „The Beatles Complete“. Ich war also in der Lage, Noten vom Blatt abzulesen und diese beidhändig mehr oder weniger korrekt auf die Tasten zu bringen und mit dem Fuß auch noch die Pedale zu bedienen.
Winter 1976:
Heutzutage hätte ich schon Schwierigkeiten, die Noten richtig zu lesen. Und dann noch zu wissen, welche Tasten das sind … unvorstellbar! Mag sein, dass ich das damals Gelernte mit einiger Übung wieder aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorholen könnte, aber ich habe weder Gelegenheit noch Lust dazu, es auszuprobieren.
Meine „Orgelkarriere“ endete bald nach einem Vorspielen der damaligen Orgelschüler vor Publikum. Ich hätte diesen Auftritt ablehnen sollen, aber ich habe mich nicht getraut, Nein zu sagen. Ganz davon abgesehen, dass mir beinahe schlecht vor Aufregung war, fand ich es im Nachhinein doch etwas peinlich, als Siebzehnjährige unter vielen kleinen Kindern ein Stück nicht einmal ganz fehlerfrei vorzutragen. Das konnten die anderen Schüler mindestens genauso gut, und zudem konnten sie noch punkten, weil sie alle klein und niedlich waren.
Mag sein, dass ich eine Weile noch privat hin und wieder gespielt habe, aber als irgendwann niemand mehr Interesse an dem Instrument zeigte, wurde das gute Stück verkauft.
Mittwoch, 18. November 2015
Beklemmend
Eigentlich wollten wir gestern Abend das Fußballspiel im Fernsehen anschauen, Deutschland gegen die Niederlande in Hannover. Trotz der fürchterlichen Anschläge in Paris vergangenen Freitag sollte das Spiel stattfinden. Und dann hörten wir am frühen Abend im Radio, dass das Spiel kurzfristig wegen einer „konkreten Bedrohungslage“ abgesagt wurde. Von da an verfolgte ich die Nachrichten im Live-Ticker der Hannoverschen Allgemeinen, gleichzeitig hatten wir den Fernseher mit den Berichterstattungen laufen. Der dazwischen ersatzweise laufende Krimi plätscherte mehr oder weniger an mir vorbei. Und dann auch noch geschlossene Stationen der Stadtbahn und abgesperrte Gleise am Hauptbahnhof … Gefunden wurde allerdings nichts, verdächtige Gegenstände stellten sich als harmlos heraus, und heute kann man sogar Kommentare lesen, die dahinter eine großangelegte Übung sehen. Trotzdem macht es Angst, eine mögliche Gefahr so nah zu sehen, wo man doch gern mal verdrängt, und alles andere, was bisher passiert ist, doch weit genug weg ist. Ich musste zum Abschluss des Abends noch eine halbe Stunde etwas ganz banales im Fernsehen anschauen, um ein wenig abzuschalten.
Das Kreuz mit der Allergie
Ich weiß seit gestern: rohe Äpfel und wahrscheinlich auch Haselnüsse sollte ich zukünftig meiden. Die Vor-Vorgeschichte: Seit ungefähr fünfzehn Jahren leide ich an einer Birkenpollenallergie, die nach ein paar Jahren stark genug wurde, dass ich Medikamente nehmen musste, in den letzten zwei Jahren jedoch deutlich schwächer geworden war. Nun kann ja bei solchen Allergien irgendwann eine sogenannte Kreuzallergie auftreten. Man reagiert dann plötzlich allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel, die verwandte Allergene besitzen. Nun zur Vorgeschichte: Am Freitagvormittag aß ich ein Überbleibsel aus dem Süßigkeitenkörbchen für das Matten-Meeren-Singen, und zwar ein Mini-Haselnusstäfelchen. Später hatte ich ein eigenartiges Gefühl an der Mundschleimhaut, als wäre etwas wund, aber es sah alles ganz normal und gesund aus. Das pelzige Gefühl hielt an und später hatte ich den Eindruck, dass die Unterlippe etwas angeschwollen war. Merkwürdige Sache. Ganz weit im Hinterkopf hatte ich einen leisen Verdacht, aber ich glaubte nicht so recht daran. Am Wochenende verarbeitete ich bis auf einen kleinen Rest die restlichen Äpfel von unserem Bäumchen. Ein paar wenige blieben übrig, denn ich musste kapitulieren, weil mein tastaturgeschädigter Arm schmerzte. Am Montagabend hatte ich die gute Idee, mir für den nächsten Tag einen Salat mit Apfel, Käse, Gurke und Putenbrust zuzubereiten. Äpfel pur mag ich nicht, aber im Salat wäre das bestimmt ganz köstlich. In der Mittagspause aß ich eine Hälfte des Salates – wie erwartet geschmacklich hervorragend – und direkt danach ging es los: Kribbeln auf den Lippen und ein pelziges Gefühl im Mund. Da war mir klar, dass mich die Birkenpollen-Apfel-Haselnuss-Kreuzallergie erwischt hatte. Also gibt es für mich Äpfel nur noch im Kuchen oder in anderer Form mit Erhitzen verarbeitet zu essen. Vielleicht führe ich nächste Woche noch einmal das Haselnuss-Experiment mit einer winzigen Portion durch, um da ganz sicher zu sein.
Sonntag, 22. November 2015
Erster Schnee
Es ist ein bisschen Schnee gefallen … aber lange wird er sich wohl nicht halten.
Donnerstag, 26. November 2015
Übernachtungsgast
Seit einigen Jahren füttere ich – mittlerweile auch ganzjährig – Wildvögel in unserem Garten. In diesem Frühjahr nisteten zum ersten Mal Meisen in dem kombinierten Nistkasten/Futterhäuschen. Und damit ich so etwas viel besser mitverfolgen kann, bekam ich zum Geburtstag einen Nistkasten mit IP-Kamera.
Um einen geeigneten Standort zu finden, mussten wir uns einige Gedanken machen. Aus technischer Sicht war ein Stromanschluss erforderlich und vor allem natürlich musste der Kasten mit Kamera in Reichweite des WLANs stehen. Zum Glück machte ich mich vorher noch einmal im Internet schlau, was grundsätzlich bei der Anbringung eines Nistkastens zu beachten ist. Und ich habe einiges dazugelernt: Einflugöffnung in Richtung Osten/Südosten, keine Wetterseite, wind- und regengeschützt sowie möglichst beschattet, damit die Mittagssonne den Kasten nicht aufheizt. Somit waren einige Standorte, die wir ins Auge gefasst hatten, ausgeschlossen. Aber wir haben einen passenden gefunden:
Nun hängt der Kasten an der Ostseite des Hauses, hat morgens Sonne, ist mittags durch das Dach gegen die Sonne geschützt und ist durch den Dachüberstand zusätzlich gegen Wind und Regen geschützt. Die Wetterseite ist hier sowieso der Westen. Und die Verbindung mit WLAN und Strom sind auch kein Problem, da der Kasten nicht in irgendeiner Gartenecke hängt.
Der erste Gedanke war, den Kasten gegen Ende des Winters aufzuhängen, aber auch in dieser Hinsicht erfuhr ich Neues. Man solle Nistkästen durchaus schon im Sommer oder Herbst anbringen, dann hätten die Vögel Zeit, sie rechtzeitig zu entdecken. Außerdem nutzten manche Vögel oder andere Kleintiere den Kast