Heil- und Giftpflanzen und die Polizei

Posted on 5 Juli 2009 at 17:27 in Unterwegs.

Heute waren wir mit dem Fahrrad unterwegs. Eigentlich war es mir ja schon wieder ein wenig zu sonnig, aber was soll’s. Immerhin dachte ich dieses Mal daran, mein Gesicht mit Sonnenschutzcreme zu schützen, sodass ich nachher nicht ganz so rötlich war.
Unser Ziel war der Heil- und Giftpflanzengarten im Westfalenhofpark auf dem Gelände der Tierärztlichen Hochschule. Eine Kollegin hatte vor einiger Zeit einmal den Tipp gegeben. Bisher hatte ich noch nie etwas von diesem Garten gehört, obwohl er schon zur Expo 2000 eröffnet wurde. Gerade damals sammelte ich als Mitarbeiterin bei Easy Room (der offiziellen Zimmervermittlung der EXPO-Stadt Hannover) unter anderem alle möglichen Infos rund um die Weltausstellung. Auch im Internet findet man nur sehr wenige Informationen über diesen Apothekergarten, dabei ist er doch deutschlandweit der einzige, der auch Heil- und Giftpflanzen für Tiere berücksichtigt.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch die Eilenriede am Döhrener Turm vorbei Richtung Maschsee. Auf einer Parkbank auf der westlichen Seite der Hildesheimer Straße machten wir eine kurze Pause. Im Vorbeifahren hatte ich zwar zwei Leute in Radfahrerkleidung bemerkt, die dort neben dem Weg standen, aber mehr war mir nicht aufgefallen. Erst als wir saßen und der Mann mich aufmerksam machte, erkannte ich, dass es sich um zwei Polizeibeamte handelte. Was machen die hier, Radfahrer anhalten, die mit nicht verkehrssicheren Gefährten unterwegs sind, überlegte ich laut. Nein, meinte der Mann, die schauen, ob jemand bei Rot über die Straße fährt und halten ihn dann an.

Nach den ersten fünf Minuten zweifelte ich noch am Erfolg einer solchen Aktion, denn alle Radfahrer überquerten brav bei Grün die Hildesheimer Straße. Na, die haben einen ganz schön langweiligen Job, behauptete ich noch. Doch kurz darauf: Guck, da, der schaut sich um und fährt gleich los. Tatsächlich, ein älterer Herr ignorierte das Rotlicht und rollte über die Straße. Die beiden Polizisten traten ein paar Schritte nach vorn und stoppten den Radfahrer. Wenig später zückte er seinen Geldbeutel und durfte bezahlen. Und so ging es weiter. Es folgte eine einzelne Dame und als nächstes ging ein älteres Paar den Beamten in die Falle. Ein dritter Radfahrer hatte da Glück, mit dem konnten sie sich in diesem Augenblick nicht mehr beschäftigen. Der nächste auf frischer Tat ertappte drehte sich um, so als ob er die Ampel gar nicht gesehen hätte. Innerhalb von ungefähr zwanzig Minuten waren da doch sechs Radfahrer erwischt worden. Und erstaunlicherweise handelte es sich bei allen, die wir beobachtet haben, um ältere Herrschaften.

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Hier sind noch zwei Zeitungsartikel über den Heil- und Giftpflanzengarten:
Pflücken verboten
Veterinaermedizin: Tod im Wohnzimmer

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