Wir hatten uns schon auf eine längere Wartezeit eingerichtet, denn zurzeit gibt es wenig Flüge von Málaga nach Deutschland und noch weniger Flugpaten.
Deswegen hatte ich heute Nachmittag noch meiner Vermittlerin bei der Katzenhilfe die Alternativ-Flughäfen durchgegeben, weil ich doch eine lange Wartezeit verringern wollte.
Und was passierte vor ungefähr einer halben Stunde, also um ca. 19:30 Uhr? Sie ruft an und fragt, wie flexibel ich denn sei.
Wie, wo, was?
Ja, durch eine kurzfristige Änderung gibt es schon MORGEN einen Flug für Pin, der um 22:45 Uhr in Hannover ankommt!
Keine Frage, dass sich das einrichten lässt. Ich bin jetzt schon total aufgeregt!
Morgen Abend!!! Unglaublich!
Ich muss also morgen kurzfristig Urlaub für mindestens Dienstag beantragen und das Gästezimmer katzenfertig machen.
Zum Glück haben wir gestern Abend gerade über einen Namen gesprochen oder vielmehr hat der Mann des Hauses einen aus meiner Liste für geeignet befunden. Mal schauen, was das Katerchen dazu sagen wird.
März 2008
Sonntag, 2. März 2008
Der neue Mitbewohner
Montag, 3. März 2008
Köfferchen
Na, das musste jetzt flott gehen. Auf die Schnelle hat man noch ein altes Köfferchen aufgetrieben und der kleine Mann konnte seine Sachen doch noch einpacken.
Jetzt geht er bestimmt gleich auf die Reise und mir ist ganz schlecht vor lauter Aufregung.
Dienstag, 4. März 2008
Mittwoch, 5. März 2008
Donnerstag, 6. März 2008
Dienstag, 11. März 2008
Aus Brandy wurde Mandy
In Deutschland werden ja wieder einmal Superstars gesucht, und ich gebe zu, dass ich da auch mal reinschaue, weil es ganz unterhaltsam ist.
Leider musste ich feststellen, dass vielen gar nicht mehr bekannt ist, wer ursprünglich welches Lied gesungen hat. Da wurde doch einer der Kandidaten mit “Mandy” von Westlife angekündigt. Oh nein! So lernt die Jugend doch nie, dass dieses Lied von Barry Manilow stammt. Der Mann des Hauses vermutet sogar, “Mandy” sei schon von Manilow nachgesungen worden, doch dafür habe ich zunächst keinerlei Hinweise gefunden.
Auf der Website des Sängers las ich dann:
He famously brought Barry a recent U.K. hit song entitled “Brandy” (by its writer Scott English).
Und wenn man weiß, wie der Song ursprünglich hieß und wer ihn geschrieben hat, findet man dann zum Beispiel auch dies:
Anfang 1972 hatte auch Scott English einen kleineren Hit mit einem selbst geschriebenen Song mit dem Titel Brandy. Als Barry Manilow später diesen Titel neu aufnahm, wurde er umbenannt, damit er nicht mit dem Looking-Glass-Hit* verwechselt wurde. Mit seiner Mandy hatte er daraufhin auch einen US-Nummer-1-Hit.
* Looking Glass: US-amerikanische Rockband aus den 70er Jahren
(Quelle: Wikipedia)
Siehe da, das war im Jahr 1971 sogar ein recht erfolgreiches Lied in Großbritannien, das es bis auf Platz 12 in den Charts geschafft hat. Und den armen Scott English kennt gar keiner mehr, wen wundert’s dann, wenn in einigen Jahrzehnten jeder behauptet, Mandy sei damals in Großmutters Jugend ein Hit einer irischen Boygroup namens Westlife gewesen.
Montag, 17. März 2008
Geburtstagsbrunch
Gestern haben wir Jörgs Geburtstag gefeiert. Zum ersten Mal (ja, tatsächlich ist das so), gab es einen Brunch bei uns ab elf Uhr. Im Grunde musste ich außer einkaufen nicht viel vorbereiten. Ich habe lediglich wieder ein paar der leckeren Schoko-Chili-Törtchen mit Hilfe von Doktors Backmischung gebacken und einen Flusskrebssalat zubereitet. Irgendwo im Fernsehen hatte ich vor kurzem ein ähnliches Rezept gesehen dachte mir, das probierst du bei Gelegenheit einmal aus. Die Zutaten sind 300 g Flusskrebsfleisch, eine Mango, eine Avocado, drei Frühlingszwiebeln. Mango und Avocado in kleine Würfel schneiden, die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, mit dem Krebsfleisch vermischen, würzen mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft und dann noch ein bis zwei Esslöffel Salatcreme dazugeben. Hmmm, das war äußerst köstlich.
So sah es auf dem Küchentisch aus, das war allerdings schon nachmittags, als alle gegessen hatten:
Außerdem gab es noch Rühreier und kleine Rostbratwürstchen, später dann die Schokotörtchen und eine kleine fertig gekaufte Torte mit Frischkäse und Erdbeeren.
Und hier ist der leckere Flusskrebssalat:
Ich hatte vorher gedacht, spätestens um 17 Uhr sind alle wieder weg, dann räumst du ein bisschen auf und kannst dann die Füße hochlegen. Von wegen! Der letzte Gast verabschiedete sich um 20 Uhr und dann fiel ich nur noch aufs Sofa. Aufgeräumt hatte ich allerdings vorher schon und die Spülmaschine reinigte die erste Runde Geschirr. Wie gut, dass wir nun Urlaub haben, heute hätte ich nicht früh aufstehen können.
Mühlchen
Das war mein Geburtstagsgeschenk für den Mann:
Wir trinken am Wochenende gern einen Espresso nach dem Essen. Bisher hatten wir immer einen schon fertig gemahlenen italienischen Kaffee, und der hat eben so geschmeckt wie er geschmeckt hat. Doch vor einigen Wochen kaufte der Mann eine Tüte Bohnen, die er im Laden gemahlen hat. Siehe da, das war schon ein ganz anderer Geschmack. Da hatte er die Idee, man könne sich doch eine kleine Kaffeemühle zulegen und immer bei Bedarf frisch mahlen. Ich hatte das sofort als Geburtstagsgeschenk gespeichert. Dann machte ich mich auf die Suche. Die Preisspanne ist gewaltig, zwischen 20 und 500 Euro ist alles dabei. Meine erste Wahl fiel auf ein italienisches Modell, doch da sollte die Lieferzeit zwei Monate betragen. Also weitersuchen. Schließlich landete ich bei dieser Kaffeemühle aus der Schweiz. Und bis jetzt macht sie einen guten Eindruck und vor allem liefert sie einen sehr aromatisch und gar nicht bitter schmeckenden Espresso. Wenn unser “normaler” Kaffeevorrat aufgebraucht ist, werden wir auch da auf Bohnen umstellen und ich bin schon gespannt, welchen geschmacklichen Unterschied es da geben wird.
Dienstag, 18. März 2008
Zu kurz
Heute Vormittag sah es recht winterlich aus. Meine spontane Idee, als ich den Schnee sah, war: “Herrenhäuser Gärten”. Ein Spaziergang in den verschneiten Gartenanlagen, viele schöne Fotos bei Sonnenschein, dazu noch freier Eintritt, weil die kostenpflichtige Saison erst am Freitag beginnt … Es wäre zu schön gewesen, wenn die Sonne den Schnee nicht so schnell hätte tauen lassen. Schon gegen Mittag war kaum noch ein Krümel von der weißen Pracht zu sehen. Schade, aber bei dem nun trüben und grauen Wetter lohnte sich dieser Ausflug nicht. Vielleicht ergibt sich an Ostern noch eine Gelegenheit, denn es ist ja noch einmal Schnee angesagt worden.
Samstag, 22. März 2008
Weihnachten oder Ostern?
Heute Nachmittag fing es an, in dicken Flocken zu schneien. Ich war gerade noch ein paar Sachen einkaufen und als ich an der Kasse stand, dachte ich, morgen ist Weihnachten. Aber so ungewöhnlich ist Schnee im März auch nicht, das hatten wir in den letzten Jahren schon öfters gehabt (auf den Tag genau vor einem Jahr zum Beispiel). Ich wusste schon, warum ich noch mit Winterreifen durch die Gegend fahre. Manch einer, der jetzt schon wieder gewechselt hat, wird sich gewiss ein wenig ärgern.
Sonntag, 23. März 2008
Hinterm Mond
Heute hatten wir am späten Nachmittag einen Stromausfall. Na endlich, das war doch lange nicht mehr vorgekommen. Der letzte größere Ausfall war im September 2006 gewesen, und davor musste unser Wohngebiet im Februar 2005 mehr als fünf Stunden ohne Strom auskommen.
Der Ostersonntag bietet sich natürlich geradezu an für solch ein Ereignis. Es hatten bestimmt einige Leute Besuch und waren gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten. Jedenfalls war der Strom nicht nach wenigen Minuten zurück wie das meistens so ist, sondern er ließ uns warten. Zehn Minuten, zwanzig Minuten, dreißig Minuten …
Mittlerweile wurde ich etwas unruhig und fragte mich, ob nur bei uns der Strom weg war. Da es draußen noch hell war, brauchte man noch kein Licht einzuschalten, und deshalb konnte man auch nicht erkennen, ob die Nachbarn Strom hatten. Nach knapp vierzig Minuten zweifelte ich daran, ob überhaupt jemand registriert hatte, dass der Strom ausgefallen war. Jörg meinte, ich solle doch beim Stromversorger anrufen. “Ich habe gar keine Telefonnummer von denen”, entgegnete ich, setzte mich wieder aufs Sofa und siehe da – alle Geräte schalteten sich wieder ein.
Im Nachbarort hatte der Stromausfall lediglich fünf Minuten gedauert. Wahrscheinlich hatten sie uns doch vergessen. Irgendwann schaute einer der Mitarbeiter auf seinen Kontrollschirm und sagte zum Kollegen: “Ach, guck mal, die da hinten, hinter dem Gewerbegebiet, die haben wir ganz übersehen, denen müssen wir ja auch mal wieder den Strom einschalten.”
Mittwoch, 26. März 2008
Örtlich begrenzt
Gestern Abend fing es noch einmal heftig zu schneien an. Eine Stunde lang fielen die Flocken und blieben auch schön liegen.
Auch heute Morgen sah es noch recht winterlich aus. Und dann war ich doch sehr erstaunt, als ich an meinem Arbeitsplatz in Kirchrode ankam: Kaum ein Krümel Schnee lag dort. Da hat es wieder einmal örtlich sehr begrenzt niedergeschlagen.
Stufenmattengebrösel ade
Vor etwas mehr als sechs Jahren, als kurz nach dem Einzug ins Haus, kaufte ich recht preiswerte Stufenmatten für unsere Treppen. Die richtig schönen aus der Teppichscheune im Nachbarort konnten wir uns damals wirklich nicht leisten. Nun aber haben die Nadelfilzdinger ausgedient. Schon vor einigen Monaten löste sich hier und da die Verklebung. Na ja, dachte ich, klebste halt ein Teppichklebeband drunter und dann hält es wieder. Falsch gedacht! Das Problem war der Schaumstoffrücken, der einfach abbröselte. Mit Klebeband war da nichts mehr zu retten. Aber gut, nach so vielen Jahren war das bei dem Preis wirklich zu verschmerzen. Also machten wir uns letzte Woche auf die Suche nach neuen Matten. Das stellt man sich vorher immer leichter vor als es dann tatsächlich ist. Laden Nummer Eins hatte zwar ganz schöne Ware, aber leider nicht in der richtigen Größe. Laden Nummer Zwei bot eine ansehnliche Anzahl von Ausstellungsstücken und einen geschickten Verkäufer, der schon gleich mal das Gewünschte aufschreiben wollte und dem man nur noch telefonisch Größe und Anzahl durchzugeben bräuchte. Ich fühlte mich etwas überrumpelt und konnte mich doch prompt nicht für eine Farbe entscheiden. Allein schon die Vorstellung, man könne aus jedem beliebigen Teppichboden Stufenmatten anfertigen lassen, war mir zu viel. Ein Abstecher in Laden Nummer Drei – ein Baumarkt – bestätigte uns, dass es dort tatsächlich nur Baumarktware gab, eine Stufenmatte hässlicher als die andere. Das graue Schmuddelwetter verlockte sowieso zu keinen anderen Aktivitäten, also machten wir uns quer durch die Stadt auf zu Laden Nummer Vier, der sich immerhin als die Nummer 1 für Teppiche anpreist. Ein sehr großer Laden, eine sehr große Teppichauswahl, jedoch sah es bei den Stufenmatten mau aus. Falsche Größe, falsche Farbe … Florale Muster oder farbloses Beige – womöglich noch in Schlingenqualität – kommen uns wirklich nicht auf die Stufe. Es kam also wie es kommen musste und ich bestellte mal wieder im Internet: silbergraues Velours, farblich passend zur Jalousie. Heute kam das Paket an und ich kann auf jeden Fall jetzt schon sagen, dass diese Matten nicht bröseln werden: Die Unterseite besteht nämlich aus einem Vliesstoff.
Sonntag, 30. März 2008
Treppe neu bemattet
Ich wusste schon, warum ich nicht “mal schnell” im Laufe der letzten Woche nach Feierabend die Stufenmatten austauschen wollte. Es war eine längere Samstagsbeschäftigung.
Hier ist noch einmal der alte Zustand zu sehen:
Die alten Stufenmatten ließen sich problemlos abziehen – kein Wunder bei dem bröseligen Untergrund. Leider blieben die Klebereste auf der Treppe. Wie kriegt man nun klebriges Zeug vom Holz? Von warmem Wasser und Neutralreiniger zeigte es sich unbeeindruckt. Da man aber Etikettenreste mit Speiseöl entfernen kann, griff ich zum Holzöl. Mit Lappen und Öl bearbeitete ich die klebrigen Stellen so lange, bis schließlich alles verschwunden war. Danach hatte ich erst einmal genug, denn alles in allem hatte diese Aktion drei Stunden gedauert.
Dies ist die Treppe im unbematteten Zustand:
Heute Nachmittag klebte ich die neuen Stufenmatten auf. Im Gegensatz zu der Arbeit am Vortag war dies ein Kinderspiel.
Montag, 31. März 2008
Gartenarbeit
Andere Leute machen bei solch herrlichem Wetter Sonntagsausflüge, wir machen Holz- und Gartenarbeit. Während der Mann einiges von der neuen Holzladung wegstapelte und klein hackte, schnippelte ich das riesige Schilfgras im Vorgartenbeet klein und stopfte es in Säcke. Dann gruben wir es komplett aus, denn ich wollte es weg haben. Schilf hat leider wie Bambus die unangenehme Eigenart, sich ungehemmt auszubreiten. Dieses Gras war ein Geschenk gewesen und keiner wusste, dass es sich so verhalten würde. An seine Stelle kam nun der Flieder, den ich vor drei Jahren als zwanzig Zentimeter langen Stängel für zwei Euro gekauft hatte. Mittlerweile misst er gut einen Meter. An des Flieders alten Platz pflanzte ich die Rose, die mir die Nachbarin freundlicherweise schenkte, weil sie in ihrem Garten nicht gedieh.
Danach war ich erschöpft, denn so viel Graberei macht ganz schön müde. Zum Glück hatte ich noch keine Beschwerden wegen des Pollenflugs, aber noch sind nicht allzu viele von diesen Biestern unterwegs.
Vier Wochen
Der kleine Spanier Rico wohnt nun vier Wochen bei uns, und es wurde Zeit, über diese ersten Wochen zu schreiben. Fotos gibt es natürlich auch.
Rico, Teil 6