Ein bisschen Information, bitte schön

Posted on 9 Juli 2007 at 17:37 in Dies & das.

Manches ließe sich von vornherein vermeiden, wenn die Leute mit ein wenig mehr Informationen herausrücken würden. Als Firma muss ich eigentlich immer davon ausgehen, dass die Kunden nichts wissen und sollte auf jeden Fall auf das Wesentliche hinweisen.
Ich war heute beim freundlichen Autohändler im Nachbarort und wusste nichts …
Der Grund: Ich besitze nur einen Schlüssel für mein Auto, weil die Vorbesitzerin den zweiten verloren hat. Das erfuhr ich natürlich erst, als ich das Auto schon besaß und die restlichen Unterlagen abholte. Entweder hatten die beim Autohändler nicht aufgepasst oder die ehemalige Besitzerin hat noch zu Hause gesucht und versprochen, den Schlüssel zu bringen. Zunächst wollte man mir einen neuen besorgen. Da ich nun fünfzehn Jahre lang ein und dasselbe Auto fuhr, kenne ich mich mit der heutigen Technik noch nicht so gut aus. Aber ich dachte mir, die haben bestimmt noch die Schlüsselnummer in ihren Unterlagen und können bestellen. Nach über einer Woche rief mich der Verkäufer dann doch endlich einmal an und teilte mir mit, dass das alles nicht ginge, weil man mit dem Auto dort erscheinen müsse. Ich hätte doch wahrscheinlich auch eine Karte mit der Nummer in den Unterlagen. Klar hatte ich die, und nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz bestimmt. (So nebenbei fragte ich mich zum wiederholten Male, von was dieser Autoverkäufer überhaupt Ahnung hatte, aber das ist eine andere Geschichte.) Am Montag darauf bestellte ich also einen Schlüssel, und heute, zwei Wochen später, erhielt ich telefonisch die Nachricht, dass er da sei. Gut, sagte ich, ich komme dann entweder heute oder morgen vorbei. Vom Mitarbeiter des Autohauses kam da noch so ein “Gut, alles klar”, aber keine weiteren Informationen. Leider. Ich wusste, dass so ein neuer Schlüssel irgendwie codiert oder programmiert werden muss, damit er funktioniert. Aber in meiner Naivität stellte ich mir vor, da setzt sich einer zwei Minuten ins Auto, drückt hier und da und die Sache ist erledigt.
Um halb fünf stand trat ich also ein und erntete einen mehr oder weniger entsetzten Blick, als ich mein Anliegen vorgetragen hatte. Ich verstand gar nicht, was daran so absonderlich war. Ja, das müsse aber in der Werkstatt programmiert werden! Und ob ich denn das Auto überhaupt dabei hätte. Selbstverständlich hatte ich es dabei. Hektisches Gerenne und Gerufe nach dem Mitarbeiter in der Werkstatt, der tauchte auf und sagte, er würde es ja gerne machen, aber er sei gerade dabei, ein Steuergerät zu programmieren. Leute, ganz ruhig, dachte ich mir und konnte nur sagen, dass ich lediglich einen Anruf bekommen hatte, der Schlüssel sei da und ich nicht wissen konnte, wie viel Aufwand es ist, den zu programmieren. Ob ich morgen kommen könne, gleich am Vormittag, fragte man mich. Nein, erst ab 16 Uhr. Oh, dann müsse es aber GLEICH um 16 Uhr sein. Mannomann, warum tun die immer so entsetzt, wenn man als arbeitender Mensch nicht zu jeder Tageszeit erscheinen kann? Ich könne das Auto aber auch am Samstag bringen, bot man mir an, da sei man von 8 bis 12 Uhr da … Also habe ich nun am Samstag um 09:30 Uhr einen Termin.
Das ganze Hin und Her hätte man leicht vermeiden können, wenn mich der Mitarbeiter am Telefon gleich darauf hingewiesen hätte, dass ich dafür am besten einen Termin vereinbare. Ich glaube, selbst wenn man ständig neue Autos fährt, braucht man nicht ständig neue Schüssel und muss sich da nicht mit dem technischen Drumherum auskennen.
Die Kosten für den Ersatzschlüssel bekomme ich vom Gebrauchtwagenhändler ersetzt, aber für diesen Aufwand müsste ich eigentlich noch eine Entschädigung verlangen.

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