Juli 2007

Dienstag, 3. Juli 2007

In die Brüche

Es ist traurig, aber wahr: Nach mehr als fünfzehn Jahren geht sie in die Brüche. Es steht wohl noch in diesem Jahr eine Scheidung bevor. Und ich glaube nicht, dass es jemals eine Nachfolgerin geben wird, die ihr auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Schade, schade, aber ich werde mich demnächst wohl von meiner Lieblings-Lederjacke trennen müssen. Eine erste Bruchstelle ist hinten unter dem Kragen aufgetaucht und hat sich zu einem kleinen Loch ausgeweitet. Noch kann ich so tun, als wäre da nichts, aber so wie es aussieht, wird da noch mehr in die Brüche gehen, und dann werde ich mich auf die Suche nach einem Ersatz machen müssen.

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Donnerstag, 5. Juli 2007

Raus aus dem Haus

Demnächst müssen wir an einem Sonntagnachmittag das Haus verlassen, denn gut einen halben Kilometer entfernt hat man einen so genannten Blindgängerverdachtspunkt ausgemacht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wird dann anrücken, um dieses Ding zu identifizieren und gegebenenfalls zu entschärfen. Evakuiert wird in einem Radius von einem Kilometer um die Fundstelle und das ist schon ein beträchtliches Gebiet, wenn man sich das auf der Karte anschaut. Immerhin soll Hemmingen dann bombenfrei sein, war in der Zeitung zu lesen.

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Montag, 9. Juli 2007

24 Kilometer

Das gute Wetter gestern war ideal für eine kleine Fahrradtour. Ohne richtigen Plan fuhren wir los nach Ricklingen, durchs Deichtor und zum Maschsee. Wir wählten die kurze Strecke am Südufer entlang und das war auch gut so. Sonntags bei schönen Wetter um den Maschsee – das geht wohl höchstens zu Fuß, mit dem Fahrrad macht es nicht so richtigen Spaß, wenn man ständig anderen Radfahrern ausweichen muss oder die vielen Inline-Skater umfahren muss, die ja noch mehr Platz in der Breite als ein Radfahrer beanspruchen.

Kurzer Stopp am Maschsee und ein Blick aufs Wasser
Steg mit Bierflasche

Weiter ging es dann ein Stück durch den Wald an Waldhausen vorbei, dann raus aus dem Wald (“Wollen wir nicht auf der Straße fahren, da sieht man mehr als Bäume?”) durch Waldheim, bis es geradeaus nicht mehr weiterging. Wir bogen nach rechts ab auf die Straße “Am Schafbrinke”, eine Gegend, in der ich vorher noch nie war und die Jörg auch nicht kannte. Ich erinnerte mich aber, dass ich den Straßennamen schon einmal auf dem Stadtplan gesehen hatte und wusste dann, wenn wir immer weiter geradeaus fahren, kommen wir zur Peiner Straße. Auf der Peiner Straße fuhren wir nach Osten. Weiter hinten gibt es einige neuere Häuser, und man stellt fest, dass dies eine schöne ruhige Wohngegend ist, kein Durchgangsverkehr und auf der rechten Seite liegt der große Stadtfriedhof Seelhorst. Hinter den Häusern schließen sich Kleingärten an und dort stehen auch einige ziemlich verfallene Gewächshäuser und Baracken. Das war’s dann mit der Bebauung, denkt man sich in diesem Moment, doch falsch: Am Ende der Straße, kurz vor dem Messeschnellweg, stehen noch einige ganz neu erbaute Häuser. Deutlich sind die Autos vom Schnellweg zu hören und wieder einmal stellten wir fest, dass wir es auf jeden Fall besser getroffen haben. Wir bogen rechts ab und fuhren dann wieder nach Westen auf der anderen Seite des Friedhofs entlang. Der Rückweg führte über Döhren, ein kurzes Stück Brückstraße, die Döhrener Masch und vorbei an den Ricklinger Kiesteichen nach Hemmingen.

Dieses nostalgische Hinweisschild auf die Schule ist uns in der Berliner Straße “über den Weg gelaufen”. Ich weiß nicht, wie oft ich dort schon mit dem Auto vorbeigefahren bin, aber das ist mir noch nie so aufgefallen. Wie alt wird es wohl sein? Fünfzig Jahre? Da ich in den 60ern schon nicht mehr mit Schulkleidchen in die Schule gegangen bin, muss es wohl mindestens so alt sein.
altes Schild mit Schulmädchen

Am Ende waren bei unserer Fahrradtour 24 Kilometer zusammengekommen. Manch einer fährt das wahrscheinlich mal locker in einer halben Stunde, aber gerade für mich unsportliches Etwas war das schon eine ganz schöne Strecke. Dementsprechend taten mir die Beine weh, und als ich im Bett lag, konnte ich mich überhaupt nicht mehr bewegen. Erstaunlich, dass ich bisher jedoch keinen Muskelkater verspüre, aber das kann vor mir aus auch so bleiben.

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Ein bisschen Information, bitte schön

Manches ließe sich von vornherein vermeiden, wenn die Leute mit ein wenig mehr Informationen herausrücken würden. Als Firma muss ich eigentlich immer davon ausgehen, dass die Kunden nichts wissen und sollte auf jeden Fall auf das Wesentliche hinweisen.
Ich war heute beim freundlichen Autohändler im Nachbarort und wusste nichts …
Der Grund: Ich besitze nur einen Schlüssel für mein Auto, weil die Vorbesitzerin den zweiten verloren hat. Das erfuhr ich natürlich erst, als ich das Auto schon besaß und die restlichen Unterlagen abholte. Entweder hatten die beim Autohändler nicht aufgepasst oder die ehemalige Besitzerin hat noch zu Hause gesucht und versprochen, den Schlüssel zu bringen. Zunächst wollte man mir einen neuen besorgen. Da ich nun fünfzehn Jahre lang ein und dasselbe Auto fuhr, kenne ich mich mit der heutigen Technik noch nicht so gut aus. Aber ich dachte mir, die haben bestimmt noch die Schlüsselnummer in ihren Unterlagen und können bestellen. Nach über einer Woche rief mich der Verkäufer dann doch endlich einmal an und teilte mir mit, dass das alles nicht ginge, weil man mit dem Auto dort erscheinen müsse. Ich hätte doch wahrscheinlich auch eine Karte mit der Nummer in den Unterlagen. Klar hatte ich die, und nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz bestimmt. (So nebenbei fragte ich mich zum wiederholten Male, von was dieser Autoverkäufer überhaupt Ahnung hatte, aber das ist eine andere Geschichte.) Am Montag darauf bestellte ich also einen Schlüssel, und heute, zwei Wochen später, erhielt ich telefonisch die Nachricht, dass er da sei. Gut, sagte ich, ich komme dann entweder heute oder morgen vorbei. Vom Mitarbeiter des Autohauses kam da noch so ein “Gut, alles klar”, aber keine weiteren Informationen. Leider. Ich wusste, dass so ein neuer Schlüssel irgendwie codiert oder programmiert werden muss, damit er funktioniert. Aber in meiner Naivität stellte ich mir vor, da setzt sich einer zwei Minuten ins Auto, drückt hier und da und die Sache ist erledigt.
Um halb fünf stand trat ich also ein und erntete einen mehr oder weniger entsetzten Blick, als ich mein Anliegen vorgetragen hatte. Ich verstand gar nicht, was daran so absonderlich war. Ja, das müsse aber in der Werkstatt programmiert werden! Und ob ich denn das Auto überhaupt dabei hätte. Selbstverständlich hatte ich es dabei. Hektisches Gerenne und Gerufe nach dem Mitarbeiter in der Werkstatt, der tauchte auf und sagte, er würde es ja gerne machen, aber er sei gerade dabei, ein Steuergerät zu programmieren. Leute, ganz ruhig, dachte ich mir und konnte nur sagen, dass ich lediglich einen Anruf bekommen hatte, der Schlüssel sei da und ich nicht wissen konnte, wie viel Aufwand es ist, den zu programmieren. Ob ich morgen kommen könne, gleich am Vormittag, fragte man mich. Nein, erst ab 16 Uhr. Oh, dann müsse es aber GLEICH um 16 Uhr sein. Mannomann, warum tun die immer so entsetzt, wenn man als arbeitender Mensch nicht zu jeder Tageszeit erscheinen kann? Ich könne das Auto aber auch am Samstag bringen, bot man mir an, da sei man von 8 bis 12 Uhr da … Also habe ich nun am Samstag um 09:30 Uhr einen Termin.
Das ganze Hin und Her hätte man leicht vermeiden können, wenn mich der Mitarbeiter am Telefon gleich darauf hingewiesen hätte, dass ich dafür am besten einen Termin vereinbare. Ich glaube, selbst wenn man ständig neue Autos fährt, braucht man nicht ständig neue Schüssel und muss sich da nicht mit dem technischen Drumherum auskennen.
Die Kosten für den Ersatzschlüssel bekomme ich vom Gebrauchtwagenhändler ersetzt, aber für diesen Aufwand müsste ich eigentlich noch eine Entschädigung verlangen.

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Mittwoch, 11. Juli 2007

Keine Evakuierung

Da sagte ich noch kürzlich, als wir uns zu Hause über die bevorstehende Evakuierung unterhielten: “Na, mal abwarten, vielleicht stellen sie schon vorher fest, dass dort gar keine Bombe liegt, sondern irgendein anderes Metallteil.”
Und gerade lese ich die neueste Meldung auf den Seiten der Stadt Hemmingen:

Kampfmitteluntersuchung und Evakuierung am 22. Juli 2007 ist entbehrlich!
Aufgrund neuerlicher Erkenntnisse konnten die Untersuchungen des Blindgängerverdachtspunktes im Bereich der Heinrich-Hertz-Straße / Ecke Weetzener Landstraße bereits am 11. Juli 2007 gefahrlos zu einem Abschluss gebracht werden.
Im Ergebnis ist festgestellt worden, dass sich der Verdacht auf ein Kampfmittel nicht bestätigt hat! Das bedeutet, dass an dem 22. Juli 2007 (Sonntag) keine weiteren Untersuchungen durchgeführt werden müssen. […]

Bei den Vorarbeiten hat ein Bauunternehmen allerdings gestern eine Hauptwasserleitung beschädigt, so dass große Teile Hemmingens bis zur Behebung des Schadens einen sehr niedrigen Wasserdruck haben werden. Offensichtlich ist unser Wohngebiet nicht davon betroffen, denn bei uns floss das Wasser gestern Abend ganz normal.

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Arbeitsplatzüberprüfung

Im Mai fand bei uns für alle Mitarbeiter mit Bildschirmarbeitsplatz eine Augenuntersuchung statt. Die letzte hatte ich verpasst, weil ich damals entweder krank oder in Urlaub war. So hatte ich nach mehr als vier Jahren wieder einmal das fragliche Vergnügen, in einem Sehtestgerät die Kreisöffnungen der so genannten Landoltringe zu orten. Ich weiß ja, dass ich seit langem ein wenig kurzsichtig bin und mittlerweile auch die Altersweitsichtigkeit zuschlägt, aber immer, wenn ich vor so einem Gerät sitze, meine ich, fast blind zu sein. Wahrscheinlich stehe ich auf Kriegsfuß mit diesen Geräten, und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieses Mal das Glas verschmiert war. Nun ja, das Ergebnis des Sehtests fiel also nicht berauschend aus und man schrieb mir Bedenken in das Untersuchungsergebnis. Ich nahm mir dann vor, auf jeden Fall einen Augenarzt oder Optiker aufzusuchen, denn ich werde wohl auf Dauer nicht mehr ohne eine Sehhilfe auskommen. Im Mai 2008 steht bei mir der nächste, vorgezogene Sehtest an und bis dahin werde ich das wohl geregelt bekommen.
Doch damit war die Sache noch nicht vom Tisch. Kurze Zeit später kam mein Kollege – der ebenfalls mit Bedenken eingestuft worden war – mit der Nachricht ins Büro, dass bei uns eine Arbeitsplatzüberprüfung durchgeführt werden würde. Wieso das denn, fragte ich mich. Ich weiß, dass ich ein bisschen kurzsichtig bin, aber ich habe keinerlei Beschwerden wie Augen- oder Kopfschmerzen, nur ganz, ganz selten Verspannungen und wirklich nichts, was auf einen falsch eingerichteten Arbeitsplatz zurückzuführen wäre. Ich fühlte mich ein wenig überrumpelt, weil ich gar nicht um eine Überprüfung gebeten hatte. Aber gut, die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers sieht das wohl so vor.
Heute kamen die Herren zur Begutachtung: ein Fachmann für Arbeitssicherheit und ein Arbeitsmediziner. Der Mediziner war recht nett und zurückhaltend, hielt nach einem Blick in die Unterlagen noch einmal fest, dass mein Sehtestergebnis nicht ganz so gut ausgefallen sei. Er empfahl mir eine augenärztliche Untersuchung und eine Beratung beim Optiker (“die Ärzte haben für so was gar keine Zeit”) und ich konnte ihm versichern, dies schon eingeplant zu haben. Der Arbeitssicherheitsfachmann, ein älterer Herr mit vielen, vielen Vorschriften und Vorschlägen im Kopf, führte mir als nächstes das Ergebnis seiner Helligkeitsmessung vor. 75 Lux zeigte das Gerät für die Beleuchtung an, bei der ich normalerweise arbeite. Das sei VIEL zu wenig, es müssten mindestens 500 sein. Wie nicht anders zu erwarten musste ich mir auch sagen lassen, ich mache mir die Augen damit kaputt. Das kenne ich doch von früher, dachte ich mir, da sagte man immer zu den Kindern, die im (Halb)Dunkeln lasen: “Mach dir das Licht an, du verdirbst dir sonst die Augen!” – eine Aussage, die wissenschaftlich bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte (Schadet das Lesen im Dunkeln den Augen?).
Dann wurde die zweite Hälfte der Deckenbeleuchtung eingeschaltet und nun ging der Wert in etwa auf die geforderte Beleuchtungsstärke hoch. Ich nahm dies interessiert zur Kenntnis und verkniff mir wohlweislich die Bemerkung, dass ich bei diesem grellen und vor allem künstlichen Licht nicht arbeiten könne.
Anschließend wurde noch der restliche Arbeitsplatz beguckt, festgestellt, dass ich nicht genügend Beinfreiheit hätte, weil der PC unterm Schreibtisch steht (so in etwa vor meinem linken Fuß, wenn ich ordentlich auf dem Stuhl sitze). Der Fachmann schlug vor, den PC zwischen Schreibtisch und Schrank zu stellen. Natürlich war da mein Einwurf, da müsse ich ja jedes Mal aufstehen und um den Schreibtisch herumgehen, wenn ich an ein Laufwerk wolle, ganz ungeschickt. Nein, im Gegenteil, ich soll über jedes Aufstehen froh sein, man säße ja viel zu viel und bekäme dann Rückenbeschwerden. Der Fachmann hat sicher Recht. Es stellt sich nur die Frage, ob die Kabel alle lang genug sind, um den PC umzustellen. Ganz sicher ist jedenfalls, dass Tastatur- und Mauskabel nicht ausreichen. Außerdem würde mir doch der gelegentliche Ablageplatz für mein Bein fehlen …
Nach Überprüfung von zwei weiteren Arbeitsplätzen verabschiedeten die Herren sich nach gut einer Viertelstunde und mir taten schon nach dieser kurzen Zeit die Augen von der grellen Beleuchtung weh.

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Sonntag, 15. Juli 2007

Heiß

Selbst am Freitagmorgen konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie es so plötzlich zum Wochenende hin so heiß werden könnte. Doch schon am Nachmittag waren die Temperaturen deutlich höher und so war am Abend ein Spontangrillen angesagt.
Am Samstag musste ich leider früh aufstehen, weil ich ja einen Termin beim Opelhändler hatte. Nun, so früh war es nicht, aber um zehn nach neun musste ich los und das gemeinsame Frühstück fiel daher aus. Wie hatte ich nur so blöd sein können und diesen Samstagstermin vereinbaren können? Hätte ich doch besser einen Termin freitags um 14 Uhr gemacht! Der Witz war ja, dass die Geschichte mit dem Autoschlüssel programmieren fünf Minuten dauerte und insgesamt werde ich wohl zehn Minuten dort verbracht haben.
Den restlichen Samstag habe ich tagsüber überwiegend drinnen verbracht, zwischen PC, Spülmaschine, Fernseher, Waschmaschine, Kartoffelsalat zubereiten, Fleisch marinieren, Staubsaugen, Bäder reinigen, und diesen und anderen Kleinigkeiten.
Abends war ein befreundetes Paar zu Gast und wir haben lange draußen gesessen, lecker gegessen und getrunken.
Auch heute war es wieder heiß und noch haben wir über dreißig Grad im Schatten um 17 Uhr. Und was macht man an einem so extrem warmen und sonnigen Sonntagnachmittag zwischen 13 und 15 Uhr? Fahrradfahren natürlich! Mir war erst gar nicht danach, aber man soll ja nicht immer nur so schlapp herumliegen und so ein wenig Bewegung soll ja auch gut gegen die allmonatlichen Frauenleiden sein. Heute war unsere – wieder einmal zufällig gewählte – Tour nur zwanzig Kilometer lang, aber das reichte auch bei diesen Temperaturen. Ich staune dann immer wieder über die Leute, die sich anscheinend ohne zu Schwitzen bei dieser Hitze draußen bewegen können oder die sich freiwillig in die pralle Sonne legen. Ich konnte das noch nie so gut vertragen, in der Jugend vielleicht, aber ich erinnere mich an einen Südfrankreichurlaub mit 21, als mir Sonne und Strand schon nicht mehr so richtig Freude machten. Ich glaube, ich würde doch eher nach Skandinavien als nach Südeuropa auswandern.

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Mittwoch, 18. Juli 2007

Durchatmen

Die Hitzewelle vom Wochenende ist abgeebbt. Welch ein Glück, das ist wirklich kein Wetter für mich. Trotz der teilweise heruntergelassenen Rollläden kroch die Wärme aber nach und nach ins Haus und als ich gestern Nachmittag die Haustür aufschloss, kam mir keine angenehme Kühle, sondern exakt die selbe Temperatur wie draußen entgegen. 28 Grad, gleichmäßig verteilt. Oben ins Büro an meinen PC bin ich erst gar nicht gegangen, dort war es mir viel zu warm. Aber mit Durchzug und der abendlichen Abkühlung haben wir dann gestern doch noch erträgliche Temperaturen erreicht.

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Zu nahe getreten

Der durchschnittliche mitteleuropäische Mensch bevorzugt einen Mindestabstand von etwa 60 bis 80 Zentimetern zu ihm fremden oder wenig bekannten Menschen. Diese Zahl wurde jedenfalls vor einigen Jahren im Rahmen eines Seminars von der Dozentin genannt. (Dies hier habe ich zu dem Thema gefunden: “Die richtige Distanz“)
Als ich kürzlich ein Autohaus betrat, um einen Ersatzschlüssel zu bestellen, stand dort bereits ein Kunde am Tresen angelehnt und sprach mit dem Mitarbeiter. Ich blieb bewusst in zwei bis drei Metern Entfernung stehen und wartete. Zwar konnte ich auch so noch alles verstehen und die Schilderung eines Fehlers war gewiss nichts Geheimes oder Persönliches, aber ich stelle mich doch nicht direkt nebendran. Ein gewisses Maß an Diskretion soll doch gewahrt bleiben und ein dichteres Anstellen wäre mir selbst unangenehm gewesen.
Andere Menschen jedoch scheinen das Wort “Diskretion” nicht zu kennen. Wenige Minuten nach mir polterte ein Paar in den Verkaufsraum. Der Mann war allein schon durch seinen massiven Körperbau – gefühlte zwei Meter Höhe, ein Meter Breite und fünfzig Zentimeter Tiefe – überpräsent. Schon war ich im übertragenen Sinne überrollt worden und die beiden platzierten sich vor der Theke neben dem ersten Kunden. Lediglich die Tatsache, dass sie noch keinen Körperkontakt mit dem Tisch aufnahmen, zeugte noch von einem gewissen Respekt vor dem anderen Kunden. Ich bereitete mich innerlich schon auf einen Einspruch wegen Vordrängelns vor, da zupfte die Frau ihren Mann am Arm und fragte mich, ob ich denn auch warte. “Ja, ich warte hier”, konnte ich bestätigen und daraufhin trollten sich die beiden in den Verkaufsraum zum Autos gucken. Tja, da wäre mir meine Zurückhaltung beinahe zum Nachteil geworden. Trotzdem werde ich mich gewiss nie in einen Menschen verwandeln, der nach der “Hoppla-jetzt-komm-ich”-Methode handelt.

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Donnerstag, 19. Juli 2007

Paket mit wenig Inhalt

Am Wochenende habe ich endlich Paint Shop Pro X bestellt, das es jetzt schon für sagenhafte 18 Euro gibt. Natürlich kann die aktuelle Version XI einiges mehr, aber 80 Euro wollte ich doch nicht dafür ausgeben. Bisher arbeitete ich noch mit der 7er-Version und kam damit auch zurecht, weil ich ja außer ein wenig Fotobearbeitung gar nicht so viel mache. Die tollen Poster hätte ich allerdings mit Version 7 gar nicht herstellen können, da mussten die zwischenzeitlich installierten Testversionen X und XI herhalten.
Gestern kam also das Paket an. Ganz schön groß, man hätte ohne weiteres zwei Ordner hineinpacken können. Vom Gewicht her enthielt es jedoch so gut wie nichts. Drinnen befand sich die übliche Softwarepackung. Und auch diese ist mehr Verpackung als Inhalt, denn heraus fiel lediglich eine CD-ROM in Papierhülle. Heutzutage gibt es ja nicht einmal mehr ein Handbuch in Papierform, und das ist auch gut so, denn so etwas war bei mir gleich im Schrank gelandet und ich habe es nie mehr in die Hand genommen. Installiert habe ich meine Neuerwerbung noch nicht, aber ich weiß ja, was mich erwartet deswegen kann ich das morgen oder am Wochenende machen.

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Samstag, 21. Juli 2007

Der siebte Band

Heute Vormittag um 10 Uhr in der Packstation eingetroffen:
Buch 'Harry Potter an the Deathly Hallows'
Als ich kurz vor zwölf an der Packstation ankam, fuhr gerade ein Paketauto weg. Und fast im selben Moment signalisierte mir mein Mobiltelefon mit der Big Ben-Glocke, dass erneut eine Lieferung angekommen war. Da hat man mir tatsächlich das Buch noch ein zweites Mal geschickt, Bestellnummer und Rechnungsnummer auf dem Lieferschein sind aber absolut identisch. Bei der Menge von Bestellungen kann wohl mal ein Fehler im System auftreten.
Gestern stand ein witziger Artikel in der Zeitung über Vermeidungsstrategien, um das Ende nicht vorzeitig zu erfahren. Also zum Beispiel: “Kaufen Sie das Buch auf keinen Fall in einer Buchhandlung, es könnte jemand in der Schlange vor Ihnen stehen, der sofort die letzte Seite aufschlägt und sie laut vorliest.” Oder: “Gehen Sie nur noch mit Kopfhörern und laut vor sich hin singend nach draußen, es könnte Ihnen sonst jemand ungefragt das Ende erzählen wollen.” Das Schwierigste jedoch wird sein: “Meiden Sie das Internet, dort werden überall Dinge veröffentlicht, die keiner wissen will.”
Ich hoffe, ich werde nicht in eine solche Falle tappen und kann das Buch mit Spannung bis zum Ende lesen. Und das tu ich jetzt auch. Ich geh dann mal auf die Terrasse …

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Donnerstag, 26. Juli 2007

Urlaub und Besuch

Es wird höchste Zeit, dass ich Urlaub habe. Schon heute Morgen fiel das Aufstehen extrem schwer und ich bin eine halbe Stunde länger als sonst liegen geblieben. Heute und morgen noch, dann sind drei Wochen Urlaub angesagt. Nächste Woche muss Jörg noch arbeiten, dann hat er zwei Wochen frei und gleichzeitig bekommen wir Besuch. Meine Nichte (17) hat sich angekündigt und möchte auch noch eine Freundin mitbringen. Ich “befürchte”, wir müssen dann doch mal zum Maschseefest gehen, obwohl wir keine rechte Lust auf die Menschenmassen dort haben. Was wir sonst noch unternehmen werden, wird sich zeigen. Jedenfalls werden wir eine Woche lang nicht so richtig auf der faulen Haut liegen.

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Montag, 30. Juli 2007

Gelungene Überraschung

Zum Geburtstag würde ich von meinem Mann neue Reifen fürs Fahrrad bekommen, so hatte ich vermutet und es war auch angedeutet. Nun war er noch nicht dazu gekommen, diese zu besorgen, und deshalb bekam ich am Samstag um Mitternacht kein großes Paket. Es gab aber nicht mal ein Blümchen oder ein kleines Päckchen. Ich bin gewiss nicht der Typ, der auf Blumensträuße steht, aber so gar nichts …
Nun hatte der Mann am Freitagnachmittag sein Auto in die Werkstatt, die einem Freund von uns gehört, bringen müssen. Es stimmte etwas mit der Temperaturanzeige nicht, und das sollte am Samstag nachgeschaut werden. Da es am Samstagmorgen dauerregnete, nahm er also mein Auto zum Brötchenholen. Ich blieb noch etwas liegen. Es dauerte. Na ja, vielleicht holte er nun doch die Fahrradreifen, dachte ich mir. Oder er ist rübergefahren in die Werkstatt und dann wird dort noch irgendetwas gebastelt.
Er kam zurück mit Brötchen. Spätes Frühstück. “Möchtest du ein Ei?” “Nee!” Mir war nicht nach Frühstück und Geburtstag und überhaupt. Ein halbes Brötchen war genug, ich hatte keinen Appetit. “Wollen wir jetzt zu Ikea fahren?” “Mal sehen, weiß nicht, vielleicht …” Frau ohne Geburtstagsblümchen war eben nicht in allerbester Stimmung. OK, wir fuhren dann doch zu Ikea. Ich parkte in der Tiefgarage, rundherum waren alle Parkplätze frei. Nachdem wir unsere Kleinigkeiten gekauft hatten (Kerzen, drei Gläser, Kleiderständer mit Hängeaufbewahrung fürs Gästezimmer) kamen wir zurück zum Auto, wo mittlerweile an beiden Seiten weitere Autos standen. Einpacken, einsteigen, Weiterfahrt zum Elektrofachmarkt auf der Suche nach einem Radiowecker. Das Angebot war bescheiden und also ging es zurück nach Hause. Auf dem Rückweg noch das Auto des Mannes abgeholt. Sachen ausgepackt. “Soll ich dir tragen helfen?” “Nö, hab ich alles selbst bezahlt und kann ich auch selbst tragen!” Etwas später: “Dein Auto ist wirklich schön, besonders die Räder.” Ja, weiß ich doch, dachte ich mir, ich hatte doch kürzlich erst selbst gesagt, dass diese Reifen gerade bei Nässe so viel besser sind die Pirelli auf dem Kadett. Der Mann machte sich ans Zusammenbauen des Kleiderständers. Mittendrin hörte er auf und “befahl” mir, mit nach draußen zu gehen. “Wieso, was soll ich denn draußen?” Ich musste mich ans Carport stellen und sollte so lange dort stehen, bis er mir sagte, es sei genug. “Ja, und? Da steht mein Auto, das kenne ich!” “Schau dich mal um!” “Wieso? Da liegt Holz, da steht der Grill …” “Du musst mal in die Knie gehen!” Was sollte das denn jetzt werden? Lustiges Ostereiersuchen? Ich guckte nach unten und sah auch dort kein schön verpacktes Geschenk, nicht im Holzstapel, nicht unter dem Auto … Dann fiel mein Blick auf das rechte Vorderrad. Öhm, das sah anders aus, ganz anders, Moment, wo war die Radabdeckung? Ach, nein, wie – Alufelgen? Und tatsächlich hatte mein Auto seit diesem Samstagmorgen schicke Alufelgen. Die Überraschung war so gut vorbereitet worden, dass ich nichts bemerkt und in keinem Moment irgendeinen Verdacht geschöpft hatte. So war natürlich am Auto des Mannes kein Defekt, er musste aber irgendwie an mein Auto kommen, ohne dass es mir merkwürdig vorkam. Und als wir dann später wegfuhren, hoffte er jedesmal bei Aus- oder Einsteigen, dass ich die neuen Räder sehen würde. Tja, aber da hatte der Freund in der Werkstatt schon Recht gehabt: “Du musst es ihr sagen, sonst merkt sie es erst am Dienstag oder Mittwoch!” Im Nachhinein weiß ich jetzt auch, warum mein Mann so gelassen auf meine muffelige Stimmung reagierte, denn schließlich konnte er sich auf die bevorstehende Überraschung freuen.
Alufelge am Corsa

Außerdem hat der Corsa jetzt noch einen zweiten Mitfahrer bekommen:
Corsapuppen White und Moo
Mister White stammt von meinen Eltern, die ihn kauften, bevor ich von Moo berichtete und daher ein wenig enttäuscht waren, dass ich ihnen zuvorgekommen bin. Zum Glück aber ist es keine zweite Moo geworden und da White laut Steckbrief der Freund von Moo ist, passen die beiden doch ausgezeichnet zusammen. Schick ist übrigens sein Strickpulli. Er fährt jetzt erst einmal auf dem Rücksitz mit, vorn würde der große Kerl mir doch ein wenig die Sicht nehmen.

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