Der Beugo-Bär

Posted on 11 April 2007 at 16:11 in Persönlich, Sehen, lesen, hören.

Nachdem ich kürzlich die beiden Bücher vom Neger Wumbaba gelesen hatte, war ich mir sicher, dass mir in meiner Kindheit oder Jugend nie ein vergleichbarer Verhörer oder Falschversteher unterlaufen war. Lediglich an der Textstelle “Ahh Glück auf” von Grönemeyers “Bochum” war ich jahrelang gescheitert und hätte bestenfalls bei längerem Nachdenken “I break out” verstanden.
An einen Nichtversteher namens “Mäit in Dschörmänni” kann ich mich erinnern. Das stand auf einem schlichten Haarkamm im Badezimmer meiner Eltern und war natürlich in korrektem Englisch geschrieben. Immerhin wusste ich, wie die Wörter ausgesprochen wurden, aber soweit ich mich erinnere, war mir die Bedeutung nicht bekannt. Leider hatte ich keine konkrete Vorstellung von der oder dem “Mäit” – schade, sonst wäre die Welt vielleicht um eine Fantasiegestalt reicher gewesen.
Doch vor ein paar Tagen fiel mir urplötzlich ein Bär ein, der mir irgendwann in meiner Kindheit begegnet war: der Beugo-Bär. Meine Eltern unterhielten sich einmal über Fernsehen, Film oder Theater und da fielen die Worte: “Da spielt doch der Beugo-Bär mit.” Aha, ein Film oder Theaterstück mit Tieren, dachte ich und stellte mir unter diesem Namen einen aufrecht stehenden Bären vor, der sich ständig verbeugte. Später kriegte ich jedoch mit, dass es sich keineswegs um ein Tier, sondern um einen Schauspieler mit diesem merkwürdigen Namen handelte und noch viel später erfuhr ich dann, dass meine Weise, den Namen zu schreiben, völlig falsch war: Der gute Mann schrieb sich nämlich “Boy Gobert”! Für ein Kind jedoch, das darüber hinaus nicht des Französischen mächtig ist, war jedoch der Beugo-Bär die einzig richtige Schreibweise.

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