Märchenhaftes

Posted on 18 Dezember 2006 at 12:03 in Sehen, lesen, hören.

Gestern hatten wir einen richtig faulen Sonntagnachmittag. Der Mann war schlapp von der Waldarbeit am Samstag und ich “hatte Kreislauf”, um mit den Worten von Horst Schlämmer zu sprechen. Ich lag also gemütlich auf dem Sofa und schaltete nach einer Reportage über Waldarbeiter und Brennholzsammler recht planlos durch die Programme. Dabei stieß ich auf einen bunten Film, in dem gerade ein Mädchen und ein Mensch im braunen Fellkostüm auf einem Blumenhügel von der Müdigkeit übermannt wurden. Zwei andere merkwürdig verkleidete Gestalten sprangen auch noch herum. Mir sagte das gar nichts und ich erfuhr dann nach einem erstaunten: “Wie? Kennst du das nicht?” von männlicher Seite, dass es sich um den Zauberer von Oz handelte. Oh je, ich hatte das bisher noch nie gesehen, eine Bildungslücke! Also schauten wir die zweite Hälfte des Filmes noch an. Am besten gefiel mir ja die böse Hexe des Westens, die so männlich aussah und doch von einer Frau gespielt worden war. Nach dem Film landete ich beim MDR wieder bei einem Märchen. Eindeutig auch etwas älter, geschätzte dreißig bis vierzig Jahre und ebenso eindeutig aus Osteuropa. Kommentar vom anderen Sofa: “SEM.” – “Ess – eh – emm?” “Ja, sozialistisches Einheits-Märchen!” Ein Blick in den Videotext verriet mir, dass es sich um einen tschechischen Film handelte. Passend dazu der Name der Prinzessin: Lada*. Der Prinz hieß übrigens dann doch nicht Skoda. Und ich grübelte daraufhin, wie die Prinzessin in der Star-Wars-Persiflage hieß. “Das war doch auch so’n Autoname, oder?” – “Prinzessin Vespa.” – “Ach ja, doch kein Auto, aber so ähnlich …”

* Lada ist übrigens ein russischer Kosename und bedeutet “die Geliebte”.

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