Schwarz und vorne geschlossen

Posted on 20 Juli 2005 at 18:05 in Persönlich.

Ich brauchte neue Schuhe. Das kommt nicht so häufig vor, aber nun war es wieder einmal so weit. Zwei Bedingungen mussten sie unbedingt erfüllen: Sie mussten schwarz und vorn geschlossen sein. Der Schuhbedarf entstand mit langsam steigenden Temperaturen. Bei dreißig Grad oder mehr sollten die Schuhe selbst bei mir ein klein wenig luftiger sein. Die Farbe ergab sich aus den vorhandenen Kleidungsstücken. Denn wenn ich eine schwarze Hose oder einen schwarzen Rock zum Beispiel mit einem weißen Oberteil trage, dann passen blaue Schuhe nicht dazu. Beigefarbene gingen noch, aber na ja … Ich besitze auch schwarze Schuhe, doch das Tragen des einen Paares ist im Sommer nicht gerade angenehm, es sei denn, man möchte sich Schwimmfüße züchten – viel zu geschlossen und luftundurchlässig. Das Tragen des anderen Paares wagte ich in den letzten Wochen zwar noch einmal, aber diese Schuhe fielen mittlerweile in die Kategorie “untragbar”. Da ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann, wann und wo ich diese Schuhe gekauft habe, dürften sie schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel oder besser gesagt unter den Sohlen haben. Ich gestehe, man hat es ihnen auch angesehen und ich habe sie verschämt in die Mülltüte gepackt. Am Montag betrat ich also einen Schuhladen mit den Vorgaben “schwarz, sommergeeignet und geschlossen”. Es wäre mir um Einiges leichter gefallen, Sandalen oder andere offene Schuhe zu finden. Aber ich trage keine Sandalen. Ich hasse alle Sorten Schuhe, in denen die Zehen zu sehen sind. Auch wenn sich die Füße darin noch so gut fühlen. Der Rest von mir würde sich nicht so gut fühlen, wenn die Zehen sichtbar wären. Ganz ohne Schuhe habe ich damit weniger ein Problem, aber mit Schuhen … Ich schaue auch anderen Leuten nicht so gern auf die offenen Schuhe. Mit Grauen erinnere ich mich an eine ehemalige Kollegin, die im Gesamten etwas ungepflegt wirkte und mit Vorliebe Birkenstockschlappen trug, aus denen die Fußzehen mit den überlangen Fußnägeln herausragten. Mir läuft heute noch eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich daran denke. Erstaunlich finde ich es auch, dass selbst Frauen, die ansonsten absolut ungeschminkt daherkommen, unbedingt die Fußnägel farbig lackieren müssen. Wieso macht man das? Schrecklich auch für mich ist diese Mode mit den weißen Rändern, die selbst vor Fußnägeln keinen Halt macht und sie noch mehr betont als notwendig. Und dann wären da noch die Sommerschuhe, bei denen man vorn ungefähr eineinhalb Zehen sieht …
Also wie man sieht, habe ich mit den Füßen so mein Problem. Die Auswahl an Schuhen war leider auch sehr gering. In Größe 39 gab es überhaupt nichts, was entfernt zu meinen Vorstellungen passte. Was nicht zu meinen Füßen passte, war die Schuhgröße 38, die konnte ich zwar früher hin und wieder tragen, aber mittlerweile sind meine Füße wohl endgültig in die Breite gegangen. Per Zufall kam ich am Größe-40-Regal vorbei und da sah ich doch ein hübsches Exemplar. Warum nicht, einfach mal probieren, dachte ich mir. Sie passten! Nicht zu groß, bequem und luftig, schwarz und vorne geschlossen:

Und das Ganze noch heruntergesetzt auf 15 Euro! Da kann ich wieder einmal unseren Spruch des Jahres anbringen: “Da kann man doch wirklich nicht meckern!”

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