Sorgenkinder

Posted on 26 April 2004 at 15:33 in Katzen.

Gestern Morgen saß Sammy mit blutiger Pfote vor der Haustür. Ich war noch gar nicht richtig wach, als ich die Nummer des Tierarztes wählte, dort vom Band erfuhr, wer Notdienst hatte und diese Ärztin anrief. Transportkiste vom Dachboden holen, schnell ein wenig Wasser ins Gesicht schütten, anziehen und los! Ungewaschen und mit fettigen Haaren saß ich im Auto, aber das war mir egal. Die Tierärztin kam kurz nach uns im Porsche-Cabrio zur Praxis gedüst. Ihr erster Kommentar: “Das ist ja ganz übel!” Dann Röntgenaufnahme – warten auf das Foto – Erleichterung – nichts gebrochen, alle Sehnen heil. Aber genäht werden musste die Wunde. Sammy bekam eine Narkose und dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Am Nachmittag, wenn er wieder ganz wach war, würden wir ihn abholen können. Zu Hause habe ich erst einmal Haustür und Keller von den Blutspuren befreit. Auch im Wäschekorb hatte Sammy mit der zu dem Zeitpunkt stark blutenden Pfote gelegen, die Wäsche musste gleich in die Maschine. Ansonsten habe ich den ganzen Tag nichts gemacht, außer herumgelaufen, herumgesessen und gewartet. Kein Appetit, zwischendurch nur schnell mal ein Croissant gegessen. Kurz nach drei kam endlich der Anruf und wir konnten den nun blaubestrumpften Kater abholen. Und 190 Euro dort lassen. Nun gut. Sammy war zwar noch ein wenig müde, aber ansonsten fit. Der Verband begeisterte ihn zwar nicht – er schüttelte immer wieder das Bein – aber er nahm ihn doch recht gelassen hin. Aufatmen, Brötchen essen, Kater kraulen und ein wenig kämmen, entspannen, fernsehen … Denkste! “Kommst du mal bitte!” Oh nein, ich hörte schon an Jörgs Stimme, dass etwas nicht in Ordnung war. Mika lag draußen und sonnte sich und es war deutlich die etwa ein Zentimeter lange, klaffende Wunde an seinem rechten Vorderbein zu sehen. Zum Glück nicht tief und auch nicht blutend, aber doch ein Loch in den oberen Hautschichten. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich rief sofort wieder bei der Notdienst-Tierärtzin an, die als erstes fragte, ob dies ein Scherz sei. Weil es aber keiner war, machten wir uns gleich wieder auf den Weg zu ihr und sie musste zum wiederholten Male ihre Fahrt nach Hause verschieben. Sie war ganz entsetzt über die Wunde und war nun überzeugt, dass die Verletzungen der Kater kein Zufall seien. Die Haut wurde dreifach geklammert und in zehn Tagen sollten diese Klammern entfernt werden. Zu Hause schlossen wir erst einmal alle Türen und erteilten den Katzen Hausarrest bis auf weiteres. Dann stellte ich fest, dass sich bei Mika die mittlere Klammer schon aus der einen Seite gelöst hatte. Da ich mit Sammy sowieso heute zum Tierarzt musste, um den Verband wechseln zu lassen, entschied ich, mit Mika so lange zu warten. Dann entschloss ich mich spontan, heute einen Gleittag zu nehmen, um möglichst früh zum Tierarzt fahren zu können. Sammy bekam einen neuen Verband, die Tierärztin dort fragte spontan, ob eine Scherbe diese Verletzung verursacht hatte – also nicht unbedingt der Verdacht auf Fremdeinwirkung. Bei Mika hatten sich mittlerweile alle drei Klammern gelöst und sie haben ihn gleich dort behalten, weil die Wunde genäht werden muss. Natürlich hatte er heute Morgen etwas gefressen und so kann die OP erst heute Nachmittag gemacht werden. Gestern Abend habe ich in Gedanken schon unseren Garten eingezäunt, damit die Katzen zwar raus, aber nicht mehr von unserem Grundstück weg gehen können. Ich weiß auch nicht, was wir machen, wenn im Sommer die Terrassentür auf ist, laufen sie sowieso wieder raus …

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