Die Spinne in der Yucca-Palme

Posted on 16 Juli 2003 at 16:12 in Internet und PC.

Durch einen Eintrag bei Ariana bin ich auf interessante Informationen gestoßen, was den berühmt-berüchtigten Standard-Disclaimer auf Web-Seiten betrifft. Wer kennt das nicht: “Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden …” Nachdem ich die beiden Artikel gelesen und darüber hinaus noch ein wenig zum Thema im Internet recherchiert habe, wundere ich mich, wie sich dieses Allheilmittel (im einem Forum auch als “Zauberspruch” bezeichnet) so verbreiten konnte, ohne dass sich eine Diskussion darüber auch so weit verbreitet hat. Ich hatte auf meinen Seiten zwar nicht diesen so allgemein formulierten Disclaimer, aber einen Link zu www.disclaimer.de, was im Grunde vermutlich auf dasselbe herauskommt. Nach der Lektüre zu diesem Thema bin ich jedenfalls überzeugt von dem Widerspruch, auf der einen Seite persönliche Empfehlungen durch Links auf die Seiten auszusprechen, aber sich auf der anderen Seite davon zu distanzieren. Wenn ich mich von etwas distanziere, dann rufe ich die Seiten gar nicht erst auf oder empfehle sie weiter. Eine Ausnahme wäre, wenn ich Negativbeispiele zeigen wollte, aber davon reden wir hier nicht.
Ach ja, während ich dies schrieb, fiel mir die passende Überschrift ein. Denn der Wunder-Disclaimer hat sich wahrscheinlich genauso verbreitet wie die Legende von der Spinne in der Yucca-Palme, denn jeder war sich sicher, diese Information aus einer absolut zuverlässigen Quelle erhalten zu haben.

Hier gibt es mehr Informationen:
Daniel Rehbein: Urteil des Landgerichts Hamburg
Michael Jendryschik: Warum Disclaimer dem WWW schaden
Daniel W. Schneider: Das Märchen vom “Link-Urteil

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