1981

Sonntag, 4. Januar 1981

Januar 1981

Die Silvesterparty war ganz gut. Aber auch nicht mehr. Ich war am Ende ganz schon sauer, denn Uli S. hatte mir erzählt, daß sie (u. a. die Veranstalter der Party) einmal zufällig von mir gesprochen hätten, und dabei habe sich herausgestellt, daß sie mich alle nicht sehr mögen. Er meint, sie würden mich unterschätzen. Und außerdem könnte ich jeden Jungen haben. Danach war ich sauer auf die anderen; jetzt aber nicht mehr, nur noch auf ihn. Ich glaube nicht mehr, was er mir erzählt hat. Das war ganz schön idiotisch. Außerdem kann ich mich in Zukunft ja ändern.
Was sonst noch passiert ist:
Uli sagte mir, Lule könne mich wohl sehr gut leiden, und es würde ihm nicht gefallen, wenn ich mit einem anderen rumknutsche (gemeint war Joe; aber das war alles nur ein Spaß, ich kenne ihn mittlerweile). Mir ist das aber egal, Lule interessiert mich überhaupt nicht.
Heute nacht habe ich von Chris geträumt. Wahrscheinlich, weil ich gestern abend wieder einmal im Zweifel war, ob ich ihn noch will. Natürlich will ich. Im Traum kam Chris mit seinen Eltern zu uns. Wir waren alle draußen im Hof. Er wollte dann anschließend ins Training. Plötzlich fiel mir ein, daß es Samstag war und nicht Freitag. Er wollte aber trotzdem noch einen Augenblick dableiben. Er saß im Auto, ich stand bei ihm und fragte ihn, wo er in Urlaub war, etc. Dann saßen wir in einem Zimmer und schauten uns irgendwelche Bilder vom Winterurlaub an. Dann legte er den Arm um mich …
Leider war es nur ein Traum. Ich hätte ihn doch zur Silvesterparty einladen sollen. Ob er wohl gekommen wäre?
Maskenball-Termine
Maskenball-Termine

Dienstag, 20.01.81

Am Samstag war also folgendes:
nachmittags fuhr ich nach Groß-Gerau, weil dort die 1. Mannschaft spielte. Die beiden entscheidenden Spiele. Eines verloren sie allerdings.
Außer mir waren nur Bärbel und die Freundin von Achim da. Ich war natürlich nur hingefahren, um Christof zu sehen. Nach dem ersten (verlorenen) Spiel gingen die Männer raus in die Kabine zur Besprechung. Christof lachte mir zu; vorher hatte er keine Zeit dazu gehabt, denn sie waren schon beim Einspielen, als ich kam. Dann hatten sie Pause. Chris saß neben Bärbel, als Linienrichter. Ich unterhielt mich mit Bärbel. Mit Christof habe ich eigentlich fast gar nicht geredet. Blöd.
Dann freute ich mich auf den Maskenball. Andererseits hatte ich aber überhaupt keine Lust, hinzugehen. Am Tag vorher und auch vormittags war mir Christof noch gleichgültig gewesen. Aber nicht mehr, nachdem ich ihn wiedergesehen hatte.
Gegen halb zehn ging ich also ins Eigenheim. Ich traf Sigrid, stand dann ziemlich lange bei ihr und anderen von der Landjugend oben in der Sektbar. Es langweilte mich aber auf die Dauer. (Ganz am Anfang hatte ich Michael K. getroffen und mit ihm getanzt. Er war todschick im weißen Anzug und Hawaii-Hemd.). Ich ging dann runter, langweilte mich, mir war kalt. Dann traf ich Jürgen S. Er lud mich zu Sekt ein, sah dann aber Gabi L. (ganz schön fett), und ich war abgeschrieben. War mir auch egal. Ich tanzte irgendwann mit seinem Freund Lothar, ging mit ihm runter in die Sektbar. Er ging dann weg, ich wanderte wieder nach oben in die Sektbar, traf dort Werner N. und Robert, den (Ex?)-Freund von Petra V. Als ich gerade wieder runter gehen wollte, quatschte mich ein Typ an, ob ich Richtung Mainz fahre. Er und sein Freund suchten jemanden, der sie mitnehmen konnte. Diesen Freund hatte ich schon ganz am Anfang und dann immer wieder ab und zu gesehen, auch unten in der Sektbar, als ich mit Lothar dort war. Ich tanzte dann mit ihm, dann gingen wir wieder hoch in die Sektbar, und es lief so weiter, wie ich es eben von Maskenbällen gewohnt bin. Wir verabredeten uns für morgen abend; ich soll ihm ein Glas Sekt ausgeben. Mist! Ich muß ihm klarmachen, daß ich nichts von ihm will. Denn ich habe es wohl nur aus Enttäuschung getan, weil sonst überhaupt nichts lief an diesem Abend, besonders weil Dietmar nicht da war, der “ganz gut aussehende Typ” vom 14. November. Außerdem bin ich nur in Christof verliebt. Zum Glück habe ich morgen Sektbar-Dienst und keine Zeit für diesen Typen aus Mainz. Hoffentlich läuft alles gut. Bis auf diesen kleinen Ausrutscher war ich aber sehr vernünftig und habe sehr wenig Sekt getrunken. Um halb 4 war ich zu Hause, eine Stunde später im Bett (wegen Haarewaschen, ich hatte Strähnen drin gehabt). Sonntag mußte ich um 8:00 Uhr aufstehen, weil wir in Darmstadt spielten. Wir spielten aber gut, gegen Nauheim 3:1, sogar Peter freute sich. Wir hatte uns ja auch gut vorbereitet: Kerstin, Moni und ich waren auf dem Maskenball gewesen, Carola war um 6:00 Uhr nach Hause gekommen, und Uschi war bei einer Geburtstagsfeier gewesen.
Hoffentlich bin ich morgen abend nicht zu nervös. Denn ich spüre jetzt schon ab und zu ein kribbliges Gefühl im Magen, wenn ich daran denke, es ist aber keine Vorfreude, sondern seulement Nervosität.

Sonntag, 25.01.81

Mittwoch. Hexenball. Sektbar-Dienst. Ich hatte mich umsonst aufgeregt. Reinhard war natürlich da, aber er kam nicht mal zu mir an die Sektbar. Was das ganze natürlich sehr erleichterte; aber ich ärgerte mich doch, weil ich ihn abblitzen lassen wollte.
Dietmar war auch endlich da, nachdem ich am Samstag vergebens auf ihn gewartet hatte.
Zwischendurch tanzte ich ein paar mal, auch mit Wolfgang (Ex-Volleyballer).
Samstag. Maskenball Turnhalle. Nicht so gut. Dietmar war wieder da. Er hat wohl keine Freundin, denn ich habe ihn nie mit einem Mädchen zusammen gesehen und er hat auch nicht getanzt. Ich überlegte, ob ich ihn mal fragen sollte, ob er mit mir tanzt. Oder den anderen Typen, den ich schon am Mittwoch gesehen hatte. Ich sah Dietmar nicht mehr, wahrscheinlich war er oben in der Sektbar. Ich entschloß mich, eine Runde um den Saal zu laufen, um zu sehen, wer noch da ist. Dabei kam ich an diesem Typen vorbei. Wir lachten uns zu (wie vorher auch schon einmal), und dann dachte ich, was soll’s und ich fragte ihn, ob er nicht mal Lust zum Tanzen habe. Er hatte. Das fand ich ganz toll. Wie sich herausstellte, ist er der Cousin von Brigitte E. aus Rüsselsheim, die auch beim DER arbeitet, und mit dem Freund von Holger G. geht. Nach diesem Tanz verabschiedete er sich leider von mir. Danach fand ich es ziemlich langweilig. Hoffentlich wird es am Mittwoch besser. Bestimmt. Denn die Stimmung im Eigenheim ist eigentlich immer sehr viel besser.

Dienstag, 27.01.81

Morgen abend ist es also wieder einmal soweit: Hexenball. Am Donnerstag gehe ich nicht arbeiten, ich bin “krank”. Warum nicht? Es ist das erste mal, und auch nur ausnahmsweise, weil die Abteilung sowieso ziemlich blöd ist. Zum Glück haben wir nächsten Monat Seminar.
Morgen abend werde ich wahrscheinlich irgend jemanden (nicht unbedingt irgend jemanden, am liebsten Ralf oder Dietmar) zu einem Glas Sekt einladen, denn ich werde genau 20 1/2.

Mittwoch, 28.01.81

War ganz gut, dieser Hexenball, bis auf die Sache mit D. Aber es ist mir egal. Carola war auch da. Wilfried (Bischofsheim) getroffen.

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Montag, 2. Februar 1981

Februar 1981

Donnerstag und Freitag war ich “krank”. Am Donnerstag wollte ich sowieso zu Hause bleiben, und am Freitag hatte ich dann auch keine Lust mehr.
Am Samstag spielten wir nachmittags in Darmstadt (3:0, 1:3). Peter hatte Geburtstag (31.01.) Abends dann Maskenball im Eigenheim.
Bernd war auch da; ich freute mich, ihn wiederzusehen. Dietmar war natürlich auch da, aber er interessiert mich nicht mehr. Mit Ralf habe ich dieses Mal wieder getanzt, nachdem es am Mittwoch nicht mehr geklappt hatte. Kurz nach drei ging ich nach Hause, es war nicht mehr viel los, ich finde es ziemlich deprimierend, mitanzusehen, wie sich der Saal mehr und mehr leert. Am besten ist es, wenn es so richtig vollgestopft ist. Übermorgen geht es weiter mit dem nächsten Hexenball! Und am Samstag wieder in der Turnhalle.

Sonntag, 08.02.81

Am Mittwoch hat es mir nicht gefallen. Ziemlich deprimierend. Aber vergessen wir das.
Samstag: Zuerst spielten wir zu Hause gegen Weiterstadt (ganz toll, 1:3), und Mörfelden (mies!!! 3:0), abends ging ich dann zum Maskenball in die Turnhalle. Ich tanzte einmal mit dem Freund von Ralf, dann mit einem anderen Typen. Danach stand ich ziemlich lange rum. Das war schlimm, jedenfalls im Vergleich zum letzten Jahr. Damals lernte ich ständig Leute kennen. Dieses Jahr kaum oder jedenfalls nichts Bedeutendes. Das nächste Mal werde ich auf jeden Fall maskiert gehen, dann kann ich mir jeden zum Tanzen holen, was ich ohne Maske doch nicht wage (Ausnahmen möglich). Irgendwann kam Uli S. vorbei und blieb dann bei mir stehen. Er wollte mit mir tanzen. Als er neben mir stand, drängten gerade eine Menge Leute hoch in die Sektbar. Auch der Typ, den ich ganz am Anfang schon gesehen hatte. Ich lachte ihm zu (1. weil er mir gefiel, 2. nur so), er lachte zurück, wollte stehenbleiben, sah aber dann Uli, sagte er müsse wohl weitergehen, ich fragte ihn, wieso, nur weil der (Uli) neben mir stehe, dann strich Uli mir übers Haar (nur aus Scheiß), und er sagte, nun müsse er wirklich gehen. Ich fand das sehr schade, und er meinte, wenn er noch mal hier vorbeikomme und ich noch da sei, … Jedenfalls war ich später noch da. Er war erstaunt darüber, hatte es nicht erwartet. Es kamen noch einige von seinen Freunden dazu. Dann der große Schock: er geht noch zur Schule, aufs Kant, ist also bestimmt 2 Jahre jünger als ich. Hätte ich nie gedacht. Zum Glück hatte ich nur erzählt, daß ich nicht mehr zur Schule gehe und RVK lerne. Und glücklicherweise wirke ich jünger. Jedenfalls war ich dann die ganze Zeit mit ihm, er heißt Kai, zusammen.
Um halb 2 mußte er gehen, weil die anderen nach Hause fahren wollten. Um zehn nach halb meinte er, sie seien wohl schon weg, aber dann kam Andreas (2facher Hessenmeister in Judo) und holte ihn. Er fragte, ob und wann wir uns wiedersehen, und wann der nächste Maskenball sei. Ich sagte, am 18. Dann gingen die beiden. Aber nicht so! Ich fragte Kai, ob er denn am 18. kommt. Er meinte, ich könnte ihn vorher mal besuchen, und gab mir seine Adresse.
Kurz vor 2 war ich dann zu Hause. Nachts träumte ich dann noch von ihm. Ich werde ihn anrufen, wahrscheinlich am Mittwoch oder Donnerstag. Mal sehen, ob er sich dann noch an mich erinnert.

Dienstag, 10.02.81

Heute habe ich Kai angerufen.
Ich war schon die ganze Zeit ziemlich nervös deswegen, aber es mußte sein. Wir redeten verschiedenes, es war ziemlich blöd, weil ich manchmal nicht wußte, was ich sagen sollte, und er sagte auch nichts. Ich habe ihm erzählt, daß Ute aufs Planck geht. (Vorher hatte ich ihn gefragt, in welche Klasse er geht. Er sagte 12., wegen Ehrenrunde). Er fragte mich dann, ob ich nicht auch Lust gehabt habe, weiter auf die Schule zu gehen. Ich: Doch. Er: Warum hast du es nicht gemacht? Dann mußte ich wohl raus mit der Sprache! Aber zuerst fragte ich ihn, wie alt er denn sei. 19. Also sagte ich: ich habe es ja gemacht, ich bin schon 20 und war auf dem Planck und habe das Abi gemacht. Wir redeten über Schule, Lehrer, usw.
Dann mußte er Schluß machen, weil er noch Judo-Trainingsstunden gibt. Er sagte schon Tschüs, und ich auch und ich überlegte noch, zum Glück nicht zu lange, und dann fragte ich ihn, ob wir uns nicht mal treffen könnten. Ich glaube, er hat sich gefreut, jedenfalls stimmte er sofort zu. Morgen, wenn ich aus Frankfurt komme, gehe ich zu ihm. (Heute bin ich schon bei ihm vorbeigefahren, nur um zu wissen, wo er wohnt). Toll. Das ist gut.
Übrigens habe ich mir “Tubular Bells” von Mike Oldfield heute gekauft. Stark.

Freitag, 13.02.81

Am Mittwoch war ich bei Kai; es war blöd. Jedenfalls nicht das, was ich erwartet habe. Er will nichts von mir, ich weiß es ganz genau, denn ich habe ihn gefragt. Meine blendende Verfassung hält trotzdem an.
Natürlich ging es mir am Mittwoch abend nicht so gut. Aber es war kein Hexenball und ich ging ins Training. Endlich, nach dem letzten Samstag, als wir nach unserem Spiel noch mal kurz in Geinsheim waren, wo die Herren I spielten, habe ich Christof wiedergesehen. Wir waren insgesamt nur 8 Leute. Carola und ich wählten später die Mannschafte, nachdem ich u. a. Jo und Chris ganz tolle kurze Bälle gestellt hatte. Thomas K. war auch wieder da. – Aber Carola wählte Chris, und so hatte ich wieder das Pech, NICHT mit ihm in einer Mannschaft zu spielen. Ich war (und bin es noch) wieder total verliebt in Christof. Ich freute mich auf nächsten Mittwoch.
Doch gestern abend kam Chris auch ins Training. Eine tolle Überraschung. Anschließend waren wir noch mal im Eigenheim. Nächsten Mittwoch haben wir wieder Sektbardienst; ich werde doch noch mal mitmachen, und erst am Samstag maskiert gehen. Beim Rausgehen (Moni, Chris und ich waren die letzten), fragte ich Christof, ob er am Mittwoch auch mithilft. Er wußte es aber noch nicht. Ich hoffe, er wird kommen.

Sonntag, 22.02.81

Am Mittwoch war Christof natürlich nicht da. Aber es war trotzdem gut. Obwohl ich Sektbardienst hatte, habe ich so oft getanzt wie noch nie. Und die Leute verarscht. Einmal tanzte ich mit Bern, den ich beim ersten Hexenball kennengelernt hatte. Er fragte mich, ob mein Freund da sei, ich sagte nein. Dann wollte er wissen, wo er wohnt. Ich sagte, in Rüsselsheim. Welche Straße? Mir fiel als erstes die T.-K.-Str. ein. Wegen Chris.
Wilfried sagte mir später, daß er mit seiner Freundin Schluß machen wolle. Er habe sie nicht mitgenommen zum Hexenball. Ich meinte natürlich, das mache ich genauso (d. h. ich lasse meinen Freund zu Hause).
Dann war ich wieder oben in der Sektbar. Ein Typ lachte mir zu; ich wußte, daß ich ihn kenne, aber nicht mehr woher. Beim Runtergehen traf ich ihn, er fragte, ob ich mal Zeit habe zum Tanzen. Natürlich. Wir kennen uns vom letzten Jahr, Bischofsheim. Er war auch bei der Party von Wilfried. Thomas heißt er. Jedenfalls war es gut am Mittwoch.
Donnerstag abend hatten sie die Astheimer zum Freundschaftsspiel eingeladen. Auf Anweisung von Peter spielten wir nicht mit voller Kraft, gewannen aber trotzdem 3:2.
Gestern abend Maskenball in der Turnhalle. Ich ging diesmal maskiert. Als roter Henker. Es war gut; ich tanzte mit einem Unbekannten, mit Uli S., der mich, wie er schon vorausgesagt hatte, tatsächlich erkannte, weil ich ein einziges Wort sagte. In der Sektbar kam Harald H. (Dänemark!) dazu, mit ihm tanzte ich dann auch, später gingen wir raus in die Wirtschaft, und um 12 setzte ich die Maske ab.
Dann traf ich wieder Thomas, mit ihm tanzte ich, und anschließend gingen wir in die Sektbar.
Heute abend will er mich besuchen. Auf jeden Fall muß ich mit den Bischofsheimern noch ein bißchen in Kontakt bleiben, denn sie wollen nach Mainz zum Rosenmontagszug, und da ich noch niemanden gefunden habe, mit dem ich hingehe, wäre es ganz praktisch, wenn ich mit ihnen gehen könnte:
Kai war später auch da, ich redete kurz mit ihm, aber den Typ kann man vergessen, abhaken, Ablage P, ich finde ihn ekelhaft.

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Sonntag, 8. März 1981

März 1981

Hexenball am 25.02. war ganz gut. Am Fastnachtssamstag war es allerdings nicht so voll wie sonst, z. B. am 25. Rosenmontag war ich nicht in Mainz. Abends Rosenmontagsball im Eigenheim. Ich wußte erst nicht, ob ich hingehen sollte, denn letztes Jahr war es doch ziemlich langweilig gewesen. Aber dieses Mal fand ich es super, fast besser als alle anderen Masken- oder Hexenbälle. Jo kam hinter mir rein und hat mich gleich zu einem Glas Sekt eingeladen, weil er so gut gelaunt war. Oben in der Sektbar traf ich die Bischofsheimer. Ich tanzte ziemlich viel oder war in der Sektbar. Jedenfalls stand ich keine Minute rum und langweilte mich.
Dienstags in der Turnhalle. Es war ziemlich voll. Sonst aber nichts besonderes.
Mittwochs war ich das erste Mal im DER HBF. Ich bin ganz unten in der B-Ebene. Ganz gut, weil man viel mit jungen Leuten zu tun hat (Transalpino).
Und vor allem sehe ich den einen Typen jeden Morgen in der S-Bahn bzw. dann beim Aussteigen im Hbf. Er steigt schon vor Rüsselsheim ein, arbeitet irgendwo in der Kaiserstraße, ich wei0 aber noch nicht, wo.
Wilfried hat mir versprochen (schon 2 mal) mich anzurufen, damit wir mal zusammen weggehen können. Ich bin mal gespannt, ob er es verwirklicht.
Gestern hatten wir unsere letzten Spiele (gegen Astheim 3:1 gewonnen!!!) Anschließend waren wir in Nauheim im Rosengarten. Kurz bevor wir gingen teilte uns Peter mit, daß er sein Amt als unser Trainer niederlegen will. Am Donnerstag sind wir alle bei ihm zum Essen eingeladen, und dann will er uns seine Entscheidung erklären und begründen.
Ich bin eigentlich ganz froh; ich glaube, Friedel wird uns schon einen besseren Trainer besorgen. Das hat er uns jedenfalls schon einmal vorgeschlagen.

Montag, 16.03.81

Donnerstag abend bei Peter zum Essen. 1. Er will uns nicht mehr trainieren aus den schon bekannten Gründen wie z. B. Unpünktlichkeit etc. 2. Er kann nicht mehr mangels Zeit, denn er hat sich ein Haus gekauft, das noch nicht ganz fertig ist.
Jetzt müssen wir eben einen neuen Trainer finden.
Am Mittwoch habe ich endlich den Brief an freundin weggeschickt wegen einer Anzeige, um Leute kennenzulernen.
Und noch etwas: ich habe auf eine Bekanntschaftsanzeige in der Main-Spitze geantwortet. Es hat mich ziemliche Überwindung gekostet und einige Gläser Rotwein vorher. Mal sehen, was daraus wird. Ich finde es sehr spannend.

Montag, 23.03.81

Am Samstag habe ich eine Antwort bekommen. Aber negativ. Mein Brief hat ihm nicht zugesagt. Außerdem hat er mich mit “Sie” angeredet. Idiot. Ich habe den Brief gleich weggeworfen.
Am Samstag abend war ich beim 2. Bundesliga Volleyballspiel Herren TG gegen Freiburg. Es waren ziemlich viele Volleyballer aus Trebur da. Heike erzählte uns (Carola und mir), daß wir am Donnerstag Probetraining haben, bei unseren evtl. neuen Trainer. Ihr Vater hat das organisiert, weil Friedel auch niemanden weiß, der uns trainieren würde.
Am Samstag jedenfalls hat Freiburg gewonnen, was mich gefreut hat. Ein Typ vom USC hat mir unheimlich gut gefallen, er ist vom Aussehen her so ein Typ wie Kai. Jedenfalls bin ich irgendwie auf die Idee gekommen, daß ich mal nach Freiburg fahren müßte, für ein paar Tage vielleicht. Die Stadt soll doch sehr schön sein.

Dienstag, 31.03.81

Probetraining ist ausgefallen wegen Verletzung des Trainers. Wird diese Woche nachgeholt in Form eines Freundschaftsspiels, wahrscheinlich gegen Weiterstadt.
Ich habe wieder ein Opfer gefunden: und zwar habe ich zuerst sein Auto gesehen, er stellt es auch immer hinter der Stadthalle, meistens am Lasalleplatz, ab. Es ist ein VW Käfer, vanillegelb GG-XX YYY. Letzten Donnerstag hatte ich nachmittags frei, kam also wie sonst montags nach Rüsselsheim. Er stieg gerade ins Auto, als ich über die Straße ging. Aber er fuhr nicht sofort los; ich mußte zunächst noch in die Weserstraße, und erst, als ich schon im Auto saß und gerade losfahren wollte, kam er mir entgegengefahren. Wäre ich doch nur hinterhergefahren, dann wüßte ich jetzt, wo er wohnt. Morgens ist er immer so kurz vor 7 da, heute etwas später als ich und abends natürlich schon weg. Ich glaube, er sieht ganz gut aus, aber ich weiß es nicht genau. Das ist eben im Moment das Spannende an der Sache.
Z. Zt. sind wir in Seeheim, Lufthansa Schulungszentrum, zum START-Seminar, gestern, heute und morgen 1/2 Tag.
Nächste Woche geht es dann nach Kirchheim zum Prüfungsvorbereitungs-Seminar von Montag – Freitag.

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Sonntag, 12. April 1981

April 1981

Wir haben keinen neuen Trainer. Der Typ war da, aber er hat keine Lust, uns zu trainieren. (Zu viel Arbeit). Deshalb haben wir zunächst freitags mit den Männern zusammen Training.
Ich wollte zwar nie mehr auf eine Bekanntschaftsanzeige in der Zeitung antworten, aber ich werde es heute doch wieder tun. Denn es sind zwei Typen, die 2 Reisebegleiterinnen für einen Urlaub an der Côte d’Azur suchen. Das wäre doch toll. Mal sehen. Hoffentlich sind es nicht irgendwelche Blödmänner. Morgen muß ich wieder arbeiten. Ich habe NULL Lust.

Freitag, 17.04.81

Karfreitag, also frei gehabt. Heute abend hat der eine Typ (Anzeige) angerufen, sie hätten Interesse, mich kennenzulernen. Hoffentlich sind es nicht irgendwelche Idioten. In Rüsselsheim wohnt er. Sie wollen in ca. einer Viertelstunde vorbeikommen. Ich bin total nervös!
Es war der totale Reinfall. Die beiden Typen haben mir überhaupt nicht gefallen. Wir waren mal kurz im Eigenheim. Sie wollen in Südfrankreich Zelten, was ich sowieso nicht machen würde, deshalb konnte ich ihnen dann sagen, daß ich kein Interesse mehr habe. Das stimmt auch. Denn wenn ich an die Côte d’Azur fahre, möchte ich mich gut anziehen können, sonst bringt ‘s das doch nicht.
Morgen werde ich Elke mal anrufen. Vielleicht können wir abends zusammen irgendwo hin gehen.
Ich hätte sowieso nicht mit denen in Urlaub fahren können, es war jedenfalls eine blödsinnige Idee, auf die Anzeige zu antworten, denn ich muß doch immer wieder an meinen geliebten Besitzer des VW-Käfers GG-XX YYY denken. Noch etwas mehr als eine Woche, dann sehe ich ihn wieder. Übrigens, am 04. Mai haben wir keine Schule, wir gehen dann natürlich nicht arbeiten, aber ich werde trotzdem wie gewöhnlich aufstehen, damit ich ihn sehe, und auch mal aufpassen, wohin er geht. Ich könnte auch montags, wenn ich von der Schule komme, und er zur selben Zeit zum Auto geht, hinter ihm her fahren, denn ich muß endlich herausbekommen, wo er wohnt. Ich habe auch schon einmal daran gedacht, ihm einen Zettel (die Parksünde = wo sie parken, wäre Platz für 10 Kamele, usw.) an die Windschutzscheibe zu hängen, als Unterschrift GG-X YYY, aber ich habe nur noch einen und ich müßte zunächst einmal eine Kopie davon machen.
Eins ist aber klar: ich werde nie mehr auf eine Anzeige antworten (außer bei Mädchen, habe ich auch getan, Anzeige in Freundin von Jutta, neu zugezogen in Rüsselsheim, aber das ist ja was anderes), ich muß die Typen zunächst mal sehen, das Aussehen ist im ersten Moment entscheidend. Übrigens könnte ich Bernd mal wieder schreiben, fällt mir gerade ein. Er würde sich bestimmt freuen. Vielleicht mache ich es morgen, mal sehen.

Montag, 20.04.81

Ostermontag.
Bis jetzt habe ich insgesamt 16 Typen geküßt. Ich habe sie eben alle gezählt. Nein, stimmt nicht! Es sind 17! Sie müßten jetzt alle zwischen 19 und 24 Jahren alt sein.
Ich bin mal gespannt, wer der nächste sein wird.
Am Montag werde ich ihn wiedersehen. – Oder am Freitag im Training. Ich meinte jetzt Christof. Wenn ich ihn sehe, bin ich doch sofort wieder in ihn verliebt.

Samstag, 25.04.81

Am Donnerstag Brief bekommen von Jutta. Positiv. Ich solle doch mal anrufen, wenn ich Lust habe. Gestern abend Training mit den Männern. Chris war auch da. Anscheinend war er in Urlaub, denn er ist sehr braun. Morgens habe ich meinem Geliebten eine hellblaue Blume unter den Scheibenwischer gesteckt!
Heute morgen hat Kerstin angerufen. Die Männer (2. Mannschaft) haben morgen ein Turnier, sie wollen 2 Mannschaften stellen, haben aber anscheinend nicht genügend Leute, also soll die 2. Mannschaft eine gemischte sein. Es spielen Norbert, Joe, Christof (?), Kerstin, ich (natürlich! das lasse ich mir nicht entgehen), Carola?
Anschließend habe ich Jutta angerufen. Sie sagte mir, sie habe sich schon mit einem Mädchen aus Nauheim getroffen, sie wollen eine Clique gründen. Am Dienstag treffe ich mich mit ihr. Ich bin mal gespannt. Wäre schon eine tolle Sache, wenn ich ein paar Leute kennenlernen würde.

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Freitag, 1. Mai 1981

Mai 1981

Am Sonntag haben wir (gemischte Mannschaft) gewonnen! Toll!
Dienstags war ich bei Jutta, zuerst bei ihr zu Hause, anschließend im Kino und dann haben wir bei ihr noch mal was gegessen. Ich finde sie sehr nett. Sie sagte, sie wolle mich anrufen, hatte es aber nicht getan, also rief ich sie heute an. Sie war seit Mittwoch bei ihrer Kusine in Mörfelden, hatte meine Telefonnr. nicht mit, und war heute auch nur da, weil sie Besuch von Brigitte aus Offenbach hatte (hatte sie vergessen). Ich fuhr zu ihr, anschließend gingen wir zu dritt auf den Maimarkt. War aber nicht besonders. Brigitte mußte wieder nach Hause. Ich ging mit Jutta in den Ostpark Enten füttern, dann Eis essen (in Haßloch), anschließend auf den Spielplatz zum Schaukeln. Dann waren wir noch bei ihr, haben fern gesehen und noch etwas gegessen. Ihre Mutter hat sie dann wieder nach Mörfelden gefahren. Sie will mich anrufen. Hoffentlich wird es was mit unserer Freundschaft und der Clique.
Morgen nachmittag haben wir Pokalspiel in Frankfurt. Gegen Frankfurt. Wenn wir gewinnen, dann noch ein weiteres Spiel gegen den anderen Sieger (Bad Nauheim oder Weiterstadt).

Donnerstag, 14.05.81

Meinen Käfer habe ich lange nicht gesehen. Wenn ich Schule habe, ist er immer schon mind. um 20 vor 7 da, also bin ich jedes Mal zu spät, und montags bleibt er nachmittags länger. In Wiesbaden war ich nicht, ich bin zu Hause geblieben. Abends hätte ich Spanisch gehabt. Ute hat keine Lust mehr, ich bin (offiziell) hingefahren, es war schönes Wetter, also bin ich ein bißchen spazieren gegangen. Mittwochs war ich bei Jutta, wir sind dann zu mir gefahren, mit Dolly spazieren gegangen, und waren dann noch mal in Rüsselsheim bei ihrer Schwester.
Donnerstags abends Training ausnahmsweise bei Friedel. Ich freute mich schon, Christof zu sehen. Aber das Vergnügen war kurz. Beim Bockspringen verstauchte ich mein Knie und konnte für den Rest des Abends zusehen. Er interessierte sich nicht einmal dafür, wie es mir ging. Aber dafür Thomas L. Das fand ich süß.
Freitags beim Arzt zum Röntgen. Nichts gebrochen. Knie ist aber geschwollen. Bin bis morgen krank geschrieben. Nächsten Mittwoch habe ich Prüfung. Ich hätte viel lernen können, konnte mich aber nicht dazu überwinden.
Am Dienstag habe ich Jutta angerufen. Fast 1 Std. telefoniert.
Übrigens: als wir am letzten Mittwoch wieder nach Rüsselsheim fuhren, stand in Trebur ein Anhalter an der Straße: es war der Typ aus Trebur, den ich von Maskenbällen her kenne (vom Sehen), der einmal mit S. vor der Tür saß und später mit einer ziemlich alten Frau tanzte. Ich hätte ihn mitnehmen können, aber ich habe ihn erst in letzter Sekunde erkannt, und dann auch zu lange überlegt. Mist!

Montag, 25.05.81

Bis Dienstag war ich krank geschrieben. Mittwochs Prüfung. War sauschwer, wirklich DER Hammer! Wir sind alle froh, wenn wir es einigermaßen schaffen.
Freitags hatten wir Besprechung wegen unserer zukünftigen Stellen. Für mich käme UdSSR oder Fewo in Frage. Ich werde mich um UdSSR bemühen. Es sagt mir allerdings nicht so zu. Aber ich habe sowieso vor, noch mal zu studieren (aber was?) oder mal ins Ausland zu gehen oder beides zu tun. Carola hat vor, evtl. Betriebswirtschaft zu studieren.
Sonntag hatten die Männer ein Turnier, den ganzen Tag. Wir Frauen waren auch da und haben Getränke, Brötchen und Kuchen verkauft. Gewonnen hat Langen, Trebur I auf dem 2. Platz, Haßloch 3., TG IV 4. Die Haßlocher sind meine Lieblinge, wir haben beim letzten Turnier gemischt gegen sie gespielt und gewonnen. Es sind vor allem die Leichtathleten von Haßloch dabei, z. B. Andreas P., Micha B., Ralf B., Robert R. Abends waren wir noch mal im Eigenheim, die Haßlocher waren auch dabei. Toll!
Heute morgen war ich schon gespannt, ob er (ich nenne ihn ab jetzt Kim)* wohl wieder da ist, denn letzte Woche Mi – Fr stand sein Auto nie da.
* nicht mehr Kim, ist viel zu blöd, sondern Sebastian
Ich war um viertel vor 7 da, er noch nicht. Mist. Dabei hatte ich wieder eine Blume für ihn mitgenommen. Na gut, also steckte ich sie an meinen eigenen Scheibenwischer. Ich ging zum Bahnhof, schaute mich ab und zu um, aber er kam nicht. Als ich dann schon auf dem Bahnsteig war, sah ich ihn gerade kommen (mit Auto). Er stellte es ab und ich setzte mich auf die Bank, und wartete darauf, daß er unten auf der Straße vorbeikäme. Dann endlich kam er. Aber ich hatte ihn ganz anders in Erinnerung, hatte ihn doch eigentlich noch nie richtig gesehen. Er sieht noch ziemlich jung aus (18 ist er aber wohl mindestens), ist sehr schlank und hat hellrotes Haar. Ich finde das ganz süß, entgegen der allgemeinen Abneigung gegen rotes Haar. Jedenfalls ging er vorbei und dann war ich gespannt, ob er wohl auch zum Bahnhof ginge, denn ich hatte ihn noch nie dort gesehen. Ich ging also auf die andere Seite des Bahnsteigs und wartete. Tatsächlich! Er kam! Also fährt er vermutlich nach Wiesbaden (denn er hat einen Autoaufkleber – Wiesbaden wunderbar).
Nachmittags wollte ich nach Mainz fahren und dann später warten, bis er kommt, denn letztens fuhr er zwischen 16:30 und 17:30 nach Hause (als ich keine Schule hatte, am 04.05.)
Ich kam 13:50 mit der S-Bahn an, ging aus dem Bahnhof raus, jetzt wie seit kurzem Richtung Unterführung zu Rüger (die andere ist zu gefährlich, es sind schon Leute dort überfallen worden, und außerdem bestimmt auch nicht der kürzere Weg), also ich war gerade die Treppen runtergegangen und traute meinen Augen nicht! Wer ging denn da gerade vor mir!?!?!?! Sebastian!!! Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich. Das ist DIE Gelegenheit, um herauszufinden, wo er wohnt. Super. Ich verstehe aber noch immer nicht, wie das möglich ist; denn eine S-Bahn von Wiesbaden (mit Umsteigen in Mainz kommt 13:25 an, die nächste erst 14:07. Vielleicht gibt es noch einen Eil- oder D-Zug. Ich werde morgen im Büro mal nachsehen. Wen ich noch gesehen habe, das war die Freundin von Christof, Er kam gestern zum Turnier erst ziemlich spät am Nachmittag und hat sie mitgebracht. Ich war total überrascht, aber es hat mir nicht weh getan. Ich finde ihn trotzdem noch süß, aber einfach so, wie z. B. die Haßlocher oder Thomas L., oder den Typ vom Maskenball (der bei S. saß).
Jedenfalls kam sie auch gerade aus dem Bahnhof, ein ganz nettes Mädchen, wie es scheint.
Nun, ich wollte unbedingt herausfinden, wo S. wohnt. Also dranbleiben, sagte ich mir. Das war gar nicht so einfach, mit meinem Knie. Aber es geht alles, wenn es sein muß. Einmal drehte er sich um zufällig, oder? Am ehemaligen Schade prüfte er im Schaufenster, ob seine tolle Fönfrisur noch sitzt (er hat übrigens ganz glatte Haare). Das war eben auch nicht ironisch gemeint, d. h. es sollte nicht so klingen, tut es aber wohl. Egal. Ich hetzte mich wahnsinnig ab, ohne auf mein Knie zu achten und hoffte, daß ich nicht eingeklemmt zwischen 2 Autos war. Aber es ging. Ich fuhr rückwärts in den Parkplatz rein, um umdrehen zu können, dann fuhr er los, ich hinterher. Es wäre besser gewesen, wenn ein Auto zwischen uns gewesen wäre, aber es klappte nicht. Sollte er es doch merken. Na und! Er hat einen VW Automatic (steht jedenfalls hintendrauf).
Ich folgte ihm, bis er im Dicken Busch in die V.str. abbog, ich fuhr geradeaus, es war sowieso schon zu auffällig. Gleich darauf drehte ich um, bog auch ab und sah ihn. Er wohnt also im S.-K.-Weg.
Heute abend habe ich Ute zum Bahnhof gefahren. Anschließend fuhr ich bei ihm vorbei, sein Auto war nicht da. Ich fuhr nach Königstädten, um Elke zu besuchen; sie war noch nicht zu Hause. Also noch mal zurück nach Rüsselsheim. Dieses mal stand sein Auto da.
Heute abend rief Elke an. Sie geht auch zum MPS-Fest (Jubiläum). Carola fragte mich am Samstag, ob ich auch hingehe. Sie will mit einigen anderen Leuten hin und sagte, sie wolle mich morgen anrufen, und Bescheid sagen, um wieviel Uhr sie gehen und mich evtl. mitnehmen. Ich sagte zu Elke, daß ich sie morgen noch mal anrufe, damit sie weiß, wann wir dort sind.
Nachmittags habe ich Jutta angerufen. Letzte Woche war sie weg. Und heute konnte ich nicht so richtig mit ihr reden, denn sie hat einen Zahn gezogen bekommen und hatte noch Schmerzen.
Übrigens hatte ich an freundin geschrieben wegen einer Anzeige, aber es hat wieder nicht geklappt, aber ich habe eine Liste mit Adressen aus meinem Wohngebiet bekommen. 3 sind evtl. interessant für mich. Ein Mädchen aus Mainz, eine aus Mainz-Kostheim, und eine aus Milano, die im Sommer nach Mainz kommt. Wahrscheinlich werde ich morgen Briefe schreiben, auch noch mal an freundin. Ich kann es ja noch ein paar mal probieren. Schadet ja nichts. Hoffentlich sehe ich S. morgen früh wieder. Das wäre stark!

Dienstag, 26.05.81

Heute morgen war ich auch wieder 6:45 in Rüsselsheim, weil ich befürchtete, er wäre vielleicht auch schon so früh da. Aber dem war nicht so. Ich saß schon am Bahnhof und wurde langsam nervös, aber endlich kam er. Er ging wieder die Rheinstraße entlang, war aber heute etwas später, und kam gerade in den Bahnhof, als die S-Bahn einfuhr. Ich konnte ihn gerade noch mal sehen.
Heute nachmittag war ich bei K. (Abteilungsleiter UdSSR, China). Ich kann auf jeden Fall hinkommen, sie wollen mich lieber als Hartmut G. (Alkoholiker). Ist mir auch recht. Hoffentlich schaffe ich die Prüfung. Ich bin jetzt auch wieder im Hbf-B-Ebene. Sehr gut. Morgen abend gehen wir auf MPS-Fest. Carola rief mich an, sie gehen schon um halb sieben, ich gehe erst um 7, d. h. ich fahre direkt vom Bahnhof zu Elke, dann fahren wir zusammen hin.
Soll ich ihm morgen wieder eine Blume schenken? Mal sehen. Ich weiß noch nicht. Heute abend bin ich auf dem Weg nach Hause bei ihm vorbeigefahren. Er war aber nicht da.
Gestern abend habe ich 3 Briefe an die Mädchen geschrieben.
Am 16.06. haben wir erst um 9:45 Schule, dann kann ich zuerst mit der gleichen S-Bahn wie er fahren, dann wieder zurück. Ich muß nur mal sehen, ob es zeitlich hinhaut. Hoffentlich!

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Dienstag, 2. Juni 1981

Juni 1981

Mittwoch MPS-Fest. Nicht besonders gut. Anschließend war ich bei Jutta.
Donnerstag Himmelfahrt. Vormittags mit Carola bei Volleyballspiel TG – HSV Damen. Nachmittags mit Jutta in Mainz.
Freitag abend zum Zuschauen beim Training. Keiner ging mehr noch mal was trinken, also: ich wollte waren, bis es dunkel war und dann noch mal bei Sebastian vorbeifahren. Ich fuhr ein bißchen spazieren, bis Kostheim. Am Bahnübergang schaltete ich den Motor ab. Leider! Denn dann sprang das Mist-Auto nicht mehr an. Ich fragte den Typen hinter mir, ob er mir helfen kann. So ein blöder Porsche 924-Fahrer. Auch das noch. Und der hatte überhaupt keine Ahnung. Zum Glück kam ein Taxifahrer, der stieg aus und half mir. Klasse! Dann aber nichts wie nach Hause!
Am Samstag hatten wir ein Freundschaftsspiel gegen Dornheim. Ich spielte höchstens 10 Min., dann ging es nicht mehr, wegen dem Knie.
Am Montag, also gestern, wartete ich wieder auf Sebastian. Ich blieb dieses Mal ganz hinten am Bahnsteig stehen, um möglichst gegenüber von ihm zu sein. Er stand mit einem Typen zusammen von der Sorte “schöner Mann” mit dunklen Locken, den ich irgendwoher vom Sehen kenne (er fährt auch nach Frankfurt). Wir haben eigentlich überhaupt keinen Unterricht gemacht, ich mußte eine Arbeit nachschreiben und war um 10:20 fertig, anschließend einkaufen, dann fuhr ich nach Hause. Um 14:00 war ich mit Jutta verabredet. Aber vorher mußte ich noch Sebastian sehen. Also fuhr ich um halb 2 wieder nach Rüsselsheim, ging zum Bahnhof und wartete. Er kommt mit dem Eilzug aus Mainz. Ich sah ihn noch nicht, ging schon langsam vor, konnte mich aber doch nicht umdrehen und wußte gar nicht, ob er kommt, bis er mich dann überholte. Also los! Dieses Mal sollte ER hinter mir herfahren. Ich beeilte mich also und schaffte es gerade noch. An der MPS wurde die Ampel rot, aber er stand ganz rechts auf der Abbiegerspur und außerdem etwas hinter mir. Ich bog links ab und fuhr zu Jutta. Wir waren dann in der Bücherei, in der Stadt und bei ihr zu Hause.
(Übrigens: nach dem MPS-Fest und nachdem ich bei Jutta war, fuhr ich bei Sebastian vorbei. Sein Auto stand auf dem Parkplatz am Haus. Ich schenkte ihm eine gelbe Blume, die ich aus den Anlagen geklaut hatte).
Heute morgen kam er etwas später, stand wieder bei dem Typen. Er scheint mich nicht einmal zu sehen. MIST!!!!!!
Morgen fahren wir in die Schweiz (Abschlußfahrt). Bis Freitag.
Heute habe ich einen Brief von Monika aus Kostheim bekommen. Ich habe sie angerufen. Wir werden uns am Samstag nachmittag in Mainz treffen.

Dienstag, 09.06.81

Schweiz war ganz gut, Landschaft und Atmosphäre toll, nur zu viel Streß und das Wetter nicht überragend.
Am Samstag habe ich mich nicht mit Monika getroffen. Ich hatte keine Lust. Vielleicht passen wir nicht zusammen, sie ist Verkäuferin und erst 18. Möglich, daß wir uns mal treffen, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist. Über Pfingsten war ich zu Hause, nur einmal mit dem Auto in Rüsselsheim, habe aber niemanden gesehen. Heute wollte ich ganz früh aufstehen, mit Sebastian (falls er da wäre) in der selben S-Bahn nach Mainz oder Wiesbaden fahren, dann zurück nach Frankfurt. Aber ich war dann doch zu müde. Wir arbeiteten nur bis 12 Uhr (Wäldchestag). Ich dachte mir, dann sei ich wohl zu früh in Rüsselsheim, also vor Sebastian. Ich ging also in Rüsselsheim völlig ahnungslos durch die Unterführung – und konnte es kaum fassen! Da kam er mir tatsächlich entgegen. Sein Auto stand in der Rheinstraße, da kam er mir schon wieder entgegen, bog ab zur Post. Ich fuhr zunächst die Rheinstraße weiter, dann aber zurück in die Haßlocher Str. Ein Auto war zwischen uns, an der MPS fuhr das dann geradeaus. Dieses Mal aber folgte ich ihm nicht, sondern bog rechts ab (nachdem ich rechts an ihm vorbeigefahren war, ohne ihn anzusehen [blöd oder gut?]) Richtung Trebur.
Außerdem habe ich einen Brief von Karin aus Mailand bekommen. Sie kommt im Sommer nach Deutschland, im August nach Frankfurt. Wir werden uns hoffentlich mal treffen. Sie ist bestimmt sehr nett.
Vielleicht stehe ich diese Woche noch mal früher auf, um Sebastian zu sehen. Am nächsten Dienstag fahre ich aber auf jeden Fall mit ihm zusammen. Ich bin total verliebt in ihm! Wenn er es doch wüßte!

Sonntag, 14.06.81

Am Donnerstag hat Gabi S. aus Mainz angerufen; ich hatte ihr auch geschrieben (freundin-Liste). Wir verabredeten uns für Freitag abend.
Freitag trafen wir uns vor dem Hilton (sie arbeitet dort in der Reservierung, ist 22 Jahre alt und kommt aus Feuchtwangen). Wir gingen durch die Stadt zum “Schinderhannes”, tranken dort Erdbeerbowle. Später kamen zufällig 2 Studenten rein, die Gabi kennt. Sie setzten sich dann zu uns. Wir blieben bis kurz nach eins. Die beiden wollten uns überreden, noch mal mit in eine Diskothek zu gehen, aber ich sagte nein, denn ich mußte Samstags arbeiten, und Gabi wollte nicht ohne mich gehen. Sie begleiteten mich noch bis zum Auto. Am Dienstag treffen wir (Gabi, Uwe + ich) uns beim “Schinderhannes”. Nur zu dritt, denn Jürgen ist nicht da. Er hatte übrigen Gabi und mir je eine rote Rose geschenkt (werden in den Mainzer Kneipen ständig angeboten). Als ich nach Hause fuhr, war sie schon etwas welk, aber ich verschenkte sie doch noch. Natürlich an Sebastian. Ich legte sie ihm vorne aufs Auto. Ob sie wohl morgens noch da war? Ich würde gern mal wissen, was er davon hält, was er sich dabei denkt. Ich würde mich sehr freuen, auch wenn ich nicht wüßte, von wem sie ist. Morgen sehe ich ihn endlich wieder!
Jutta hat bis jetzt noch nicht angerufen (sie ist seit Dienstag wieder in Mörfelden). Jedenfalls hat sie gesagt, sie würde mich mal anrufen.

Montag, 15.06.81

Heute habe ich Sebastian nicht gesehen. Heute morgen war er schon vor mir da, d. h. schon mit der S-Bahn weggefahren. Wir hatten nur 2 Std. Schule und dann frei. Es war ziemlich heiß. Ich ging zuerst einkaufen und wartete dann in Rüsselsheim auf ihn. Aber er kam nicht mit dem Eilzug um 13:50 Uhr. Blöd. Mal sehen, wie es morgen klappt! Wenn es geht, werde ich früher nach Rüsselsheim fahren, um ihn auf jeden Fall zu sehen. Ich wollte eigentlich mein neues Kleid anziehen, aber daraus wird wohl nichts, denn gerade eben gewittert es ein bißchen und morgen wird es wohl kühl werden.

Dienstag, 16.06.81

Heute morgen war ich (mit neuem Kleid) um viertel nach sechs in Rüsselsheim, aber Sebastian war schon weg. Dafür sah ich den Typ mit dem dunkelbraunen Opel GT; er sieht ganz gut aus. Er ging auch zum Bahnhof, fuhr um 6:26 Richtung Frankfurt.
Und ich? Ja, ich fuhr wie geplant (nur leider ohne Sebastian) nach Wiesbaden, setzte mich dort eine halbe Stunde in die Parkanlage gegenüber vom Hauptbahnhof und fuhr dann wieder zurück. Ich habe Berichtsheft geschrieben. Heute nachmittag hatte ich frei, weil ich Samstag gearbeitet hatte. Ich fuhr mit Dolly nach Wiesbaden. Mit dem Auto. Wir gingen in die Stadt, durch die Fußgängerzone. Ich finde Wiesbaden toll. Vor allem gibt es dort gutaussehende Männer. Ganz anders als in Frankfurt. Heute abend, 21:30, d. h. in 50 Minuten treffen wir uns in Mainz. Der Typ interessiert mich überhaupt nicht (so ein kleiner häßlicher Zwerg). Vielleicht wird es trotzdem ganz gut. Mal sehen. Und anschließend werde ich Sebastian wieder beehren.

Dienstag, 16.06.81 / Mittwoch 17.06.81

Beim Schinderhannes getroffen. 3/4 Std. dort gesessen. Anschließend zum UNI-Fest gefahren. Wein getrunken. Alle drei zuviel. Dann zum Corpshaus gefahren. Dort wurde mir schlecht. Wir haben dort übernachtet. Dann (gegen Mittag) war ich noch mal bei Gabi. Kaffee getrunken. Nach Hause gefahren. Um 6 Uhr haben wir, Gabi und ich, uns wieder getroffen. Zuerst etwas gegessen, anschließend im Kino (Der König und der Vogel), dann im Woodoo (Diskothek). Nicht mehr lange, wir waren zu müde.
Ich bin nach Rüsselsheim gefahren. Habe Sebastian einen Brief geschrieben. Daß ich ihn gern kennenlernen würde. Mit meiner Telefon-Nummer. Dann ist mein Auto nicht mehr angesprungen. Ausgerechnet. Ich habe zu Hause angerufen. Mutti hat mich abgeholt. Wollte natürlich wissen, was ich hier mache. Ich sagte, ich mußte einen Brief einwerfen. Stimmt auch ungefähr.

Donnerstag, 18.06.81

Nach Rüsselsheim gefahren. Auto geholt. Ging natürlich wieder.

Freitag, 19.06.81

Papa hat Auto repariert. War nur ein Wackelkontakt. Zum Glück. Abends zum Grillfest von den Volleyballern. Nicht viel los. Ganz nett. Noch lange am Feuer gesessen.

Samstag, 20.06.81, Sonntag, 21.06.81

Das letzte Mal im Hauptbahnhof gearbeitet. Zum Glück!
Um 19:00 mit Gabi getroffen. Johannisfest in Mainz. Zum ersten Mal Achterbahn gefahren. Viel zu kurz. Ich war leider viel zu müde. Hat nicht so viel Spaß gemacht. Gabi will mich noch mal anrufen, weil wir uns evtl. am Mittwoch mit Uwe treffen wollen. Mit der Absicht, daß er uns zum Studentenfest am Freitag einlädt.
Morgen sehe ich Sebastian vielleicht wieder. Er hat sich natürlich nicht gemeldet. Vielleicht hat es in der Nacht geregnet und der Zettel ist verweicht. Ich glaube aber nicht.
Heute nacht, als ich von Mainz zurückgefahren bin, habe ich bei ihm noch mal kurz angehalten und ihm eine gelbe Heckenblume geschenkt (schon wieder), aber diese Mal etwas unauffälliger. Warum eigentlich? Ich hatte mir eigentlich gesagt, daß er mich nicht mehr interessiert.

Dienstag, 23.06.81

Ich könnte schreien. Vor Freude??? Ich weiß es nicht. Gerade eben bin ich in meinem Zimmer. Erledige so einiges und laufe herum. Ich gucke dann immer mal so nach den Autos, die vorbeifahren. Ich höre einen Käfer, sehe im letzten Moment das mir bekannte Vanillegelb und GG-XX, mehr aber nicht. Er fährt Richtung altem Rathaus. War es Sebastian? Keine Ahnung. Ich bin gespannt, ob er noch mal vorbeifährt und bleibe in der Nähe vom Fenster. Dann ist et soweit! Ja! Tatsächlich! Er fährt wieder zurück. Ich stehe am Fenster. Vielleicht sieht er mich, er schaut vorn an der Ecke noch mal zurück. Mein Auto steht jedenfalls zum Glück drüben auf dem Parkplatz. Er hat es vielleicht gesehen. Aber woher hat er meine Adresse, wenn er sie hat? Ich hatte nur meine Telefonnummer aufgeschrieben.
Er ist überhaupt zufällig vorbeigekommen. (Aber warum fährt er dann gleich wieder zurück?)
Er hat mein Auto zufällig gefunden. Schon möglich. Telefon-Vorwahl –> Trebur.
Er hat irgendwie meine Adresse rausgekriegt. Unwahrscheinlich.
Gabi hat vorhin angerufen. Weil wir uns morgen abend mit Uwe treffen. Also kann ich Sebastian morgen abend noch mal einen Brief schreiben. Ganz kurz. Ob er zufällig vorbeigefahren ist? Ich könnte es theoretisch auch morgen früh machen, wenn sein Auto da steht, aber morgen habe ich mündliche Prüfung und dann bin ich viel zu nervös.
Ich finde es phantastisch! Ich könnte Lachkrämpfe kriegen. Vor lauter Glück. (Auch wenn es nur Einbildung sein sollte).

Dienstag, 30.06.81

Am Dienstag abend habe ich Sebastian noch einen Brief geschrieben. Mittwoch morgen habe ich ihn an sein Auto gesteckt.
Prüfung habe ich überstanden. Mehr schlecht als recht, aber was soll’s! Der Prüfungsausschuß war beknackt. Um 9:30 war ich fertig, wir saßen aber noch lange bei Katharina in der Ausbildungsabteilung und haben Sekt getrunken. Nachmittags um 14:30 war ich erst zu Hause. Abends habe ich mich mit Gabi und Uwe beim Schinderhannes getroffen. Wir saßen erst eine Weile dort, dann wollten wir irgendwo anders hin gehen. Vor der Tür trafen wir einen Bekannten von Uwe, auch Mediziner, der ging dann mit. In der Augustinergasse trafen wir ein Mädchen (Simone, genannt Moni, die Ex-Freundin von Uwe, mit der er 5 Jahre zusammen gewesen war, mir und Gabi unsympathisch, da äußerst überspannt). Sie ging auch noch mit. In die “Andau”. Ich war ziemlich müde, ging um 1:00, Uwe begleitete mich zum Auto, obwohl ich es nicht wollte.
Am Freitag abend habe ich Gabi abgeholt, wir sind dann nach Mombach gefahren, dort waren wir zur Party eingeladen bei Uwe, Matthias und Jürgen. Es war wirklich toll, fast nur Studenten da. Sehr gemütlich. Ich hatte, wie viele andere auch, einen Schlafsack dabei, aber leider noch im Auto. Leider – denn Uwe hatte sich schon früher zurückgezogen (weil er Nachtdienst gehabt hatte), mit Moni zusammen. Und die Tür war abgeschlossen. Und meine Tasche war im Zimmer drin. Wo sollte ich also schlafen? Jürgen bot mir an, bei ihm im Bett zu schlafen. Das tat ich dann auch. War aber nicht so gut. Mein Schlafsack wäre mir lieber gewesen.
Gabi und ich, wir verschafften und am nächsten Vormittag noch einen guten Abgang, indem wir nämlich spülten und die Küche saubermachten, bevor wir gingen. Mitsch war ganz fertig, er sagte, so was hätte er noch nie erlebt und bedankte sich tausendmal. Der Tschechoslowake (angeblich) mit dem österreicher Dialekt und dem großen Mundwerk, der Gabi andauernd “Ansbach” genannt hatte, sagte, als wir uns verabschiedeten, jetzt könnten sie wohl auch gehen, wo die tollen Frauen weg sind. In diesem Sinn jedenfalls.
(P.S. Mittwoch nacht hatte ich Sebastian eine Visitenkarte ans Auto gesteckt und darauf geschrieben: ich gebe nicht auf, auch wenn Du alles ignorierst. Er muß mich wohl für blöd halten).
Nachmittags habe ich mich zu Hause hingelegt und etwas geschlafen. Um 19:00 habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren zuerst im Volkspark Federball spielen. Dort folgten uns zwei Jungs auf Fahrrädern (so um 16 J. schätzungsweise), die uns dann auch anquatschten. Fand ich lustig.
Dann saßen wir in der Kinoklause, vielmehr draußen. (Leider schon wieder Reinhard und Freund begegnet, die vom Maskenball. Sie saßen auch noch neben uns. So was arrogantes!) Um 23:00 waren wir in der Spätvorstellung, Woody Allen in “Bananas”. Simone mit einem von den Physikern auch da.
Gabi will mich diese Woche anrufen. Hoffentlich bald. Die Arbeit ist gut, abends bin ich ziemlich fit, habe aber keine Lust, zu Hause irgendwas zu machen, ich möchte raus, einfach weg. Ich halte das nicht aus! Gestern abend habe ich mir einen Film angesehen, da war ich wenigstens beschäftigt.
Sebastian habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Ich meine außer vor einer Woche, als er bei mir vorbeigefahren ist. Ich wüßte zu gern, was er so macht, Schule oder Studium dürften nicht in Frage kommen, denn z. Zt. sind Semesterferien, und gestern morgen stand sein Auto wieder da. Was mache ich nur, wenn ich ihn wiedersehe. Wie soll ich mich verhalten. Blöd, daß ich ihm diese Briefe geschrieben habe.
Abschluss der Ausbildung

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Donnerstag, 2. Juli 1981

Juli 1981

Mit Gabi getroffen. Sie hat ein neues Auto. VW-Käfer-Cabrio. Rot. Ganz toll. Wir waren im Schinderhannes. Sie meinte, wir könnten mal am Wochenende wegfahren. Ich war begeistert. Karl (Österreicher, Koch im Hilton) hatte es ihr vorgeschlagen. Vielleicht nach Basel, im Hilton (umsonst) übernachten.

Freitag, 03.07.81

Gabi rief mich im Büro an, um Bescheid zu sagen, ob es o.k. ist mit der Reservierung in Basel. Sie hatte Telex hinschicken lassen. Wußte aber noch nicht Bescheid.

Samstag, 04.07.

Um 8:00 bei Gabi. Karl abgeholt. Dann losgebraust. Zuerst nach Staufen. Ex-Koch vom Mainz Hilton hat dort Restaurant. Zum Glück ganz tolles Wetter. In Staufen zu Mittag gegessen. 3 Jungs, die in der Küche arbeiten (waren auch mal im Mainz Hilton) kennen Karl und Gabi. Sie haben um 15:00 Pause bis 18:00 oder 19:00 abends. Wir saßen auf der Terrasse und warteten, bis sie fertig waren, dann fuhren wir ein bißchen durch die Gegend zum Kaffee trinken. Gabi, Karl und ich fuhren mit Holger. Der Holger ist ein dufter Typ, finde ich. Er sieht ganz gut aus, ein bißchen (nur ein Touch) Popper, spielt Fußball in Basel, fährt Auto wie ein Wahnsinniger (aber gut) und spielt leider immer den Clown. Irgendwie sind die anderen auch daran schuld. Sie sagen z. B. öfters, wenn er dabei ist, tut man am besten so, als ob man ihn nicht kennt, u. ähnliches. Gabi hat auf der Heimfahrt dauernd gesagt, ist der blöd! Aber das stimmt gar nicht. Er kommt übrigens aus Nürnberg oder Umgebung.
Gegen 18:00 fuhren wir los nach Basel. Gabi hatte angerufen, noch kein Telex angekommen. Wir fuhren offen, auf der Landstraße. Das war super! Im Basel Hilton hat es dann doch geklappt. Toll. Wir gingen ein bißchen in der Stadt spazieren. Dann ins Hilton. Umgezogen. Dann runter in die Bar. Tolle Longdrinks gehabt. Um ca. 1:00 wollten wir schlafen gehen. Wir fuhren im Aufzug nach oben. Gabi meinte, sie sei eigentlich blöd, daß sie schon nach oben ginge, denn gerade hätte sich ein toller Mann neben sie gesetzt. Ich sagte: also los gehen wir noch mal runter, ich bin noch fit! Wir fuhren runter in die Diskothek. Gabi und ich gingen gleich mal auf Toilette und in diesem Moment ging der “tolle Mann” die Treppe nach oben. Er rief uns etwas auf englisch zu, und Gabi antwortete irgend etwas. Wir hatten zwar nicht viel getrunken, aber wir waren in toller Stimmung. Gabi hoffte, daß er auch in die Disco käme. Er kam auch. Dann wollten wir drei gerade tanzen, als er an unseren Tisch kam und mich (!) auf deutsch fragte, ob ich Lust zum tanzen hätte. Ich hatte. Ich redete dann französisch mit ihm. Er kommt aus Portugal und arbeitet in Basel. Nachher setzten wir uns wieder, und er setzte sich dann zu uns an den Tisch. Später wollte er wieder mit mir tanzen, aber der weibliche D. J. spielte gerade ein sehr langsames Lied, und er war nun mal nicht mein Typ, also “schenkte” ich ihn Gabi. Denn logischerweise fragte er dann sie. Um ca. 3:00 wurde die Disco geschlossen. Er fragte, ob wir noch mal mit irgendwo hingehen. Natürlich. Aber es war alles schon geschlossen. Also zurück ins Hilton. Ca. 4:00 waren wir im Bett. Wir ließen uns um 10:00 wecken, frühstückten um 11.00 und fuhren zurück nach Staufen. Beim T. saßen wir wieder auf der Terrasse und aßen eine Kleinigkeit. Da sah ich ihn! Als der Typ sah ganz toll aus! Es war ziemlich viel los an diesem Sonntag nachmittag. Er war mit einem anderen Typen da, sie saßen auf der Terrasse und tranken etwas. Er hat blonde glatte Haare, trug ein gestreiftes Sweatshirt (morgen werde ich mir auch so eins kaufen), ein blaues Tuch und eine Sonnenbrille. Ich mußte ständig zu ihm hinsehen. Er schaute auch ein paar mal rüber. Als sie gingen, mußte ich sie natürlich genau beobachten. Sie waren mit dem Motorrad da und sind aus dem Kreis Freiburg.
Später fuhren wir mit den Jungs nach Freiburg, dort fand irgendein Fest statt. War noch ganz toll. Später gingen wir hoch auf den Schloßberg; die meisten wollten etwas essen. Ich nicht. Und Holger auch nicht. Aber ich saß bei den anderen und er ging im Wald spazieren. Ich wäre gern mitgegangen. Anschließen fuhren wir leider schon wieder nach Hause. Um halb zwei war ich zu Hause. Ganz schön fertig. Aber ich muß unbedingt wieder hin!

Mittwoch, 08.07.81

Gabi im Hilton angerufen. Abends getroffen; im Kino gewesen (Woody Allen: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten). Karl war auch mit. Anschließend im Goldstein. Draußen gesessen. Dann in die Augustinerstraße. Vorm Doktor Flotte Stefan (arbeitet beim T.) mit Freundin getroffen. Noch mal kurz im Doktor Flotte gewesen.
Auf dem Balkon

Donnerstag, 09.07.81

Heute bin ich zu Hause. Am letzten Wochenende habe ich endgültig den Entschluß getroffen, mir die Haare abschneiden zu lassen. Denn so wie ich jetzt aussehe, guckt mich (fast) kein Mann an. Oder nur aus 100 m Entfernung. Am Samstag ist es soweit. Ich freue mich. Außerdem ist es z. Zt. ziemlich heiß und es ist unerträglich mit langen Haaren, sie halten überhaupt nicht, zurückstecken steht mir nicht, und es geht mir unheimlich auf den Geist. Jedenfalls bin ich wahnsinnig gespannt auf Samstag.
Urlaub habe ich 3 Wochen vom 24.08. – 12.09. Am 02.09. muß ich in die DKD nach Wiesbaden. Aber vorher und nachher würde ich gern wegfahren. Wahrscheinlich allein. Denn Gabi hat Ende Juli Urlaub. Ich werde mal Elke anrufen. Vielleicht fährt sie mit.

Freitag, 24.07.81

Am 11.07. war ich beim Friseur. Doch nicht ganz kurz. Halblang mit leichter Dauerwelle. Sieht gut aus. Am Mittwoch mit Gabi getroffen. Karl war bei ihr. Wir sind zu dritt zum Schinderhannes gegangen. Spät am Abend setzten sich ein Ire und zwei Schweden zu uns. Dann gingen wir alle ins Captain Cook. War aber total leer.
Samstag nachmittag war ich bei Gabi. Nach Rüdesheim gefahren. Dort einem Mann “nachgelaufen”. War aber nichts. Um 19:00 nach Mainz zurück. Im Kamin gewesen. Dort hat Gabi Gerhard kennengelernt. Er ist Jurastudent, arbeitet nebenbei als Fotomodell. Ich fand ihn am Samstag ekelhaft, so mit Lederhose. Diese Typen kann ich nicht leiden. Am Sonntag wollten sich die beiden treffen. Ich hätte auch mitkommen könne, aber ich sagte nein. Denn das war mir doch zu blöd. Am Dienstag mit Gabi getroffen. Im Augustinerkeller gewesen. Sie hat mir von Gerhard erzählt. War total begeistert von ihm. Auf dem Rückweg fuhr ich in Rüsselsheim bei Sebastian vorbei. Eigentlich wollte ich es nicht. Aber ich schrieb ihm dann doch noch einmal einen Brief, daß immer noch an ihn denke und fragte, wann werden wir uns endlich kennenlernen? Und Blumen schenkte ich ihm natürlich dazu.
Am Mittwoch ärgerte ich mich ganz schön darüber.
Donnerstag morgen ging ich wie immer zum Bahnhof (so um 7:40. Ich traute meinen Augen nicht. Sein Auto stand in der Rheinstraße, gegen über von der Stadthalle! Aber nicht nur sein Auto. Er saß darin! Warum nur. Ich konnte nicht glauben, daß er auf mich wartete. Ich ging vorbei, ohne nach ihm zu sehen. Als ich auf dem Bahnhof war, sah ich, daß sein Auto weg war. Aber dann kam er wieder, fuhr die Rheinstraße entlang und sah sehr genau zu mir hin. Das konnte wohl kein Zufall mehr sein. Ich freute mich. Aber mehr auch nicht.
Abends sollten wir Training haben, aber wir waren nur zu fünft und deshalb gingen wir zu Norbert Sekt trinken und wir spielten ein Würfelspiel.
Anschließend fuhr ich (natürlich!) noch mal nach Rüsselsheim. Ich wollte Sebastian ein paar Blumen mit blauem Schleifchen schenken. Aber sein Auto war nicht da. Heute morgen schaffte ich es sogar, um 6:00 aufzustehen (das erste Mal in dieser Woche). Ich hoffte, er würde wieder da sein, aber das war sehr unwahrscheinlich. Als ich dann bei der Stadthalle rechts abbog, traute ich meinen Augen kaum. Er wartete tatsächlich in seinem Auto. Ich mußte zunächst mal umdrehen und stellte dann mein Auto vor seines, da dort gerade noch ein Parkplatz frei war. Ich war wahnsinnig gespannt, was nun passieren würde. Dieses Mal schaute ich auch zu ihm hin, als ich ausstieg und er – er stieg auch aus, er hatte also auf mich gewartet. Er sagte hallo, du bist also Sabine. Er heißt Ralf. Wenigstens ein schöner Name. Dann begleitete er mich zum Bahnhof. Er hatte gehofft, mich auf andere Weise kennenzulernen, hatte angerufen, aber es war besetzt oder niemand da, er war zweimal bei mir zu Hause gewesen, und ich war nicht da. Er arbeitet in Mainz, irgendwas mit Maschinenbau; Mainz gefällt ihm nicht besonders; er ist öfters mit Freunden in Wiesbaden. Z. Zt. hat er Urlaub. Heute ist er mit Freunden weggefahren zum Zelten nach Lauterbach. Ich habe ihn gefragt, ob wir uns mal treffen, er sagte, er würde anrufen. Außerdem werde ich ihn einladen. Denn ich plane eine (nachträgliche) Geburtstagsparty am 22.08.
Den ganzen Tag bin ich im Büro rumgeflippt (innerlich), denn ich kann es gar nicht fassen. Daß er sich solche Mühe gegeben hat. Und extra wegen mir früh aufgestanden ist. Toll! Ich würde das auch machen. Ich könnte auch stundenlang warten.
Ich hätte es gern Gabi erzählt, aber sie hat nicht angerufen. Sie wollte eigentlich, um mir zu sagen, wie es mit ihrem Urlaub läuft. Aber vielleicht hat sie auch Besuch von Gerhard bekommen.
Aber Jutta hat angerufen. Ich bin gleich zu ihr gefahren. Wir waren nur bei ihr und haben uns unterhalten. Folgendes: Als wir uns das letzte Mal sahen, hatte sie die Befürchtung, schwanger zu sein. Das stimmt auch. Deshalb war sie mit den Leuten (auch mit dem zukünftigen Vater) in Skandinavien. Sie wollte testen, ob sie zusammenpassen. Ist aber nicht so. Sie will das Kind bekommen. Sie und ihre Mutter wollen weiterhin zusammen wohnen, eine größere Wohnung nehmen, ihre Mutter will das Kind versorgen und nur noch stundenweise arbeiten, Jutta will dann eine Ausbildung machen. Wenn mir das passieren würde – unmöglich! Das geht gar nicht. Ich würde es schon schaffen, aber ob ich es psychisch verkraften könnte, das ist die Frage. Ich fühle mich noch viel zu jung.
Gestern habe ich von Freundin eine neue Adressenliste bekommen. Eine interessante Adresse aus Wiesbaden ist dabei. Von Jutta habe ich noch die Adresse von einem Mädchen aus Mainz bekommen; der werde ich auch mal schreiben. Ich möchte auf jeden Fall so viel wie möglich Kontakte knüpfen. Je mehr, desto besser. Meine ich jedenfalls.

Samstag, 25.07.81

Ich habe mir eine Gitarre gekauft (Geburtstagsgeschenk). In Mainz. Anschließend war ich bei Gabi. Wollte mal sehen, ob sie schon in Urlaub ist. Wir haben uns nur durch die Sprechanlage unterhalten. Nachmittags mit Elke im Kino gewesen (Vom Winde verweht). Abend Gitarre geübt. Ich kann schon den Anfang von “Le Rêve” spielen. Toll!

Sonntag, 26.07.81

Heute habe ich es endlich geschafft, meinen Lieblingssong auf Cassette aufzunehmen. Es ist “I Lov You” von der Climax Blues Band. Ich werde ihn Ralf widmen. Ich denke ständig an ihn. Aber ich habe Angst, daß er nicht anrufen wird. Ich bin mal gespannt. Auf jeden Fall werde ich ihn am 22. einladen.

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Montag, 3. August 1981

August 1981

Am Freitag nach dem Training war ich bei Jutta. Anschließend habe ich nachgesehen, ob Ralf schon wieder da ist. Er war da. Ich habe ihm ein Briefchen geschrieben.
Am Wochenende waren wir bei einem Freiluftturnier in Breuberg (Odenwald). Super. Tolles Wetter. Wir haben auf einem Fußballplatz gespielt, wo 14!!! Volleyballfelder aufgebaut waren. Und einige gutaussehende Typen waren auch da. Besonders der aus Biebesheim, blond, etwas Locken, er sah süß aus. Und der andere aus Naurod hatte unheimlich schöne Augen. Wir haben die eine Nacht dort gezeltet.
Gestern abend kam ich zurück, und es klingelte gerade das Telefon. Es war Claudia. Sie hatte meine Adresse aus einer Freundin-Liste, hatte mir geschrieben, ich hatte ihr geantwortet. Wir werden wahrscheinlich zusammen in Urlaub fahren (ich habe schon meine Fahrkarte bis Nizza). Vorher aber will sie noch mal ein Wochenende zu mir kommen.
Heute morgen war ich ziemlich kaputt, fuhr deshalb auch etwas später nach Rüsselsheim. Ralfs Auto stand schon da, hatte ich mir schon fast gedacht, daß er wieder arbeitet. Abends setzte ich mich in mein Auto, fuhr los, und nach ein paar Metern erst entdeckte ich, daß folgender Zettel unter meinen Scheibenwischer steckte:
Nachricht für Ralf
Antwort von Ralf
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit der Freundin stimmt, denn er hat sich doch solche Mühe gemacht, mich zu treffen. Es wird ganz einfach so sein, daß er mich nicht mag. Aber merkwürdigerweise macht es mir kaum etwas aus. Eigentlich überhaupt nichts, nur die Art, wie er es mir geschrieben hat, finde ich beschissen. Daß Jungs manchmal so widerlich sein können! Ich werde ihn nicht zu meiner Party einladen. Von mir aus könnte er mit Freundin kommen, aber er ist mir zu blöd.
Heute abend werde ich endlich die Einladungen schreiben und dann einwerfen. Ich werde also 17 Leute einladen, und am 21.-23. (Gabi, Karl und ich fahren wahrscheinlich nach Amsterdam) frage ich Karl, ob er auch kommt. Aber ich glaube, er muß am Wochenende arbeiten. Also los, jetzt schreibe ich die Einladungen!

Dienstag, 11.08.81

Ralf weicht mir aus. Am Freitag bin ich schon um 7:05 gefahren, er hat mich wohl am Bahnhof gesehen, ging nicht wie üblich die Rheinstraße entlang, sondern durch die Unterführung. Ist mir auch egal.
Am Samstag war Claudia bei mir. Ich war ziemlich überrascht, hatte sie mir anders vorgestellt. Sie fährt einen Renault Fuego. Super! Vielleicht fahren wir mit dem Auto nach Frankreich. Ich werde sie diese Woche noch mal anrufen. Abends waren wir in Mainz. Zuerst im Augustinerkeller. Dann zum Schinderhannes. Dort war es zu voll. Ins Goldstein. Zwei Typen setzten sich zu uns, sie waren auch schon im Augustinerkeller gewesen. Wir fuhren dann noch mal zusammen nach Wiesbaden zur Rheingauer Weinwoche. War unheimlich viel los.
Am Sonntag mittag rief Gabi an. Sie war samstags aus Genf zurückgekommen. Ich fuhr nachmittags zu ihr. Gegen abend gingen wir in eine Pizzeria, italienischen Salat essen, dann (natürlich!) zum Schinderhannes. Später lernten wir noch ein nettes Paar kennen, das sich zu uns an den Tisch setzte.
Montag abend blieb ich in Frankfurt und traf mich mit Karin aus Mailand, die jetzt im August in Frankfurt ist. Sie hatte noch ein Mädchen mitgebracht. Es war ganz nett, nur kenne ich mich in FRA zu wenig aus. Wir waren in Sachsenhausen, das “Germania” (dort war ich mal mit dem DER 14) hatte leider geschlossen, wir gingen in eine Bierstube, dann in die Jugendherberge.
Susanne W. aus Mainz (Adresse von Jutta) hat mir geantwortet, auch schon ein paar Mal angerufen, aber ich war nie zu Hause. Morgen werde ich sie in der Firma anrufen. Und ich habe noch einen Brief von einem Mädchen aus Raunheim bekommen. Sie ist aber gerade in Urlaub.
Diese Woche habe ich Spätdienst. Jeden Tag bis 18:00, am Samstag muß ich auch arbeiten. Ich freue mich auf nächste Woche, dann habe ich um 16:00 Schluß.
Ich möchte möglichst bald wieder in den Schinderhannes gehen. Am Sonntag, dem 26.07. war ich mit Gabi dort, sie hat den Polizisten kennengelernt, der mit dem Griechen dort war; die beiden haben mich überhaupt nicht interessiert, ich habe mit einem Typen geflirtet, den ich dort schon einmal gesehen habe. Er ist nicht mehr so jung. Schwer zu schätzen. Er hat es dann auch irgendwann mal bemerkt und mir auch zugelacht! Einmal war ich auf Toilette und er (zufällig?) auch, beim Rausgehen haben wir uns getroffen, sagten aber nur Hallo zueinander. Es war mir zu blöd, stehenzubleiben. Als wir dann gingen, war er anscheinend sehr enttäuscht, er sah aus, als ob er mich fragen wollte, ob ich denn schon gehen muß. Ich würde ihn gern wiedersehen. Das Spielchen hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Mittwoch, 12.08.81

Heute abend wollte ich zu Gabi. Sie hatte noch nicht angerufen. Aber sie war natürlich nicht zu Hause. Also fuhr ich zu Susanne. Hinter mir war ein Typ im Auto (in der Stadt), der mich nachher überholte und dann vor mir fuhr. Er hatte mich auch bemerkt. In Weisenau bog ich rechts ab, vorher lachte ich ihm noch zu, weil ich es lustig fand. (Ich hatte zuerst überlegt, ob ich ihm hinterherfahren sollte, aber ich laufe doch keinem nach. Nicht mehr. Die Männer mögen das außerdem nicht. Man muß das ein bißchen indirekt machen).
Ich war dann bis 23:00 bei Susanne. Sie lag im Bett (Blasenentzündung). Ich finde sie sehr nett, wir unterhielten uns unheimlich gut. Sie ist schon 24, kommt aus Speyer.
Dann also setzte ich mich ins Auto, wollte gerade losfahren, da sah ich einen Zettel an der Scheibe. Strafzettel? Wohl kaum, denn es war nur ein Fetzen. Ich holte ihn in Auto, und dachte erst mal, das gibts nicht.
Zettel am Auto
Ich weiß zwar nicht, ob mir der Typ gefällt, oder wie er überhaupt ist, aber ich werde ihn anrufen. Bin mal gespannt. Sehr lustig. So was macht immer Spaß.

Samstag, 15.08.81

Ich habe ihn angerufen. Mann, war ich nervös gewesen. Er sagte, er wolle Freitag 19:30 zu mir kommen. Er wohnt übrigens in Raunheim. Abends rief ich Claudia an. Sie sagte, sie wolle samstags nach Mainz kommen, sie habe das mit Martin und Uwe ausgemacht. Ich wollte mit Ute und Sarti Samstag/Sonntag nach Schweinfurt fahren, also habe ich Ute überredet und wir fahren nur morgen. Und heute abend gehe ich nach Mainz. Claudia und ich müssen nämlich unbedingt noch etwas wegen unserem Urlaub besprechen.
Gestern wollte ich nachmittags Gabi telefonisch erreichen, sie war aber bei einem Meeting und rief mich abend zu Hause an. Sie hatte auch schon etwas vor (vielleicht mit dem Polizisten?). Ich sagte ihr, daß ich auch Besuch bekomme, erzählte aber sonst nichts weiter, weil das eine längere Geschichte ist.
Und abends war es also soweit. Ich war unheimlich gespannt, erwartete aber eine große Enttäuschung. Endlich kam er dann. Ich war angenehm überrascht. Aussehen geht. Rothaarig, ein bißchen Ansatz zu Fett (leider), aber ein unheimlich süßes Gesicht. Vor allem habe ich mich ganz toll mit ihm unterhalten. Bei den meisten Typen bisher war es so, daß ich immer Probleme hatte, mit ihnen etwas zu reden (z. B. der Thomas aus Bischofsheim). Bei ihm gar nicht. Wir waren zuerst eine Weile bei mir. Er arbeitet als Werkzeugmacher bei Opel, mußte heute arbeiten (ich auch, aber ich habe nur “Stern” gelesen). Er ist 19. Ich hatte schon vorher daran gedacht, daß er wohl jünger ist als ich. Finde ich aber gar nicht schlimm. Wir sind nach Rüsselsheim gefahren, ein bißchen spazieren gefahren, dann zu ihm nach Raunheim, fand ich aber unheimlich ungemütlich in seinem Zimmer. Er zeigte mir die Bilder, die er gemalt hat (Bleistift-Zeichnungen). Ganz gut. Aber fast nur Mädchenköpfe. Manche fand ich gar nicht gut.
(Was ich vergessen habe: er heißt Gebhard K., leider ein blöder Name, aber daran sind wohl seine Eltern schuld).
Er fuhr mich dann nach Hause. Ich fragte ihn, ob er heute abend mitkommt. Aber er wollte nicht. Er sagte, er wolle nächste Woche mal vorbeikommen. Mal sehen.
Vor allem freue ich mich jetzt auf Frankreich. Ich werde mir dort sowieso einen tollen Franzosen angeln. Dann werde ich alle Deutschen vergessen, nicht mehr ansehen. In Frankreich gibt es jedenfalls tolle Männer.

Donnerstag, 20.08.81

Am Samstag traf ich mich mit Claudia, Uwe, Martin in Mainz. Claudia hatte noch eine Freundin mitgebracht. Wir waren im Schinderhannes, im Gebirg und im Karthäuser Hof. Ganz gut gewesen. Um halb zwei bin ich nach Hause gefahren, die anderen sind noch mal zum Rhein runter.
Am Sonntag um halb acht mit Ute und Sarti nach Schweinfurt gefahren. War gut. Abends um elf zu Hause.
Am Montag abend habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren im Schinderhannes. Zwei Typen setzten sich zu uns, Berufssoldaten, zwei Wochen in Mainz auf Lehrgang. Haben mich nicht interessiert. Denn der gut aussehende Mann vom 26.07. war wieder da. Achtete aber kaum auf mich und ging bald wieder. (Harry, der Chef, hat zum ersten Mal mit uns gesprochen).
Am Dienstag mit Susanne getroffen. Wir waren zuerst in der Andau. Dann im Schinderhannes. Sie war erst einmal dort. Es war schon ziemlich voll. Harry begrüßte uns, zeigte uns zwei Plätze. Wir saßen ganz vorn an der Theke. Bei Uwe. Er macht gerade das Abi nach und arbeitet öfters dort. Wir unterhielten uns ganz toll. Susanne erzählte mir von ihrem Freund. Den werde ich wohl demnächst mal kennenlernen. Ich bin ganz schön gespannt. Dann kam er! Der gut aussehende Mann vom 26.07. und Montag. Ich schaute dauern zu ihm rüber, er sah mich auch, und dann lachten wir uns ein paar mal zu. Später zahlten wir. Als wir aufstanden und gehen wollten, winkte er mir zu, ich solle mal zu ihm kommen. Ob wir jetzt gehen, fragte er. Ich sagte, ich kann ja meine Freundin nach Hause fahren und dann noch mal wieder kommen. Draußen erzählte ich Susanne davon. Sie sagte, ich brauche sie nicht nach Hause zu fahren, sie wolle sich ein Taxi nehmen. Also zurück zum Schinderhannes. Susanne setzte sich an den Tisch, zu dem Typ, mit dem wir uns vorher schon unterhalten hatten. Sie bestellt das Taxi dann wieder ab und er fuhr sie später nach Hause. Und ich stand also die ganze Zeit bei dem gut aussehenden Typen. Er sagte mir, er heißt Wilfried, arbeitet bei einer Versicherung. Er ist 27. Gabi hatte montags ganz gut geschätzt. Ich dachte, er sei älter. Wir beschlossen, noch mal irgendwo hin zu gehen. Er wollte zuerst nach Hause fahren. Ich sollte dann mit Harry ins L’Escalier kommen. Also gut. Ich wartete, bis sie geschlossen hatten. Harry fuhr dann vorne weg, zuerst ins Astoria in Gonsenheim. Total leer. Wir waren nur 10 Min. dort. Dann ins L’Escalier. Aber er war auch nicht da. Ich weiß auch nicht, ob ich überhaupt etwas glauben darf, denn Harry sagte einmal, der Typ, mit dem ich geredet habe, hieße Peter. Mist! Jedenfalls kam er nicht. Ich war ganz schön frustriert. Und Harry kann ich auch nicht so besonders gut leiden. Er ist nur mit Abstand zu genießen. Ich hätte mich hinsetzen und heulen können, denn ich war nur mitgegangen, um ihn zu sehen. Harry war dann sauer, weil ich nichts von ihm wollte und kaum mit ihm redete. Er ging und ließ mich einfach sitzen. Ich wartete 5 Minuten, dann ging ich auch. Um 3 Uhr war ich zu Hause.
Gestern rief ich Gabi an, weil ich ihr das unbedingt erzählen mußte. Wir trafen uns abends zum Waldlauf. Ich war total fit. Unglaublich! Dann überredete ich sie, in den Schinderhannes zu gehen. Wir standen draußen und überlegten, wohin wir uns setzen sollten. Da kam ein Typ raus, es war der eine Berufssoldat vom Montag. Wir setzten und zu viert draußen an den Tisch. Sie hatten schon für uns Platz gemacht. Später gingen sie dann, und zwar rüber in die Bodega. Harry hatte zuerst gar nicht mit uns geredet, wegen mir natürlich, später redete er aber doch wieder mit uns. Nach zehn mußten wir die Plätze draußen räume. Drinnen war alles voll, nur noch hinten in dem kleinen Raum war noch Platz. Ist aber nicht gut dort. Ich meinte, wir könnten doch mal rüber in die Bodega gehen, denn da war ich noch nie drin. Dort wars aber auch ziemlich voll. Wir standen an der Tür und überlegten noch. Da kamen gerade zwei von den Jungs, die vorher beim Schinderhannes gesessen hatten. Sie erkannten uns gleich und meinten, ihr seid ja jetzt auch da, ob es drüben zu voll sei. Wir fragten, ob sie noch Platz am Tisch hätten. Sie hatten noch. Sie sind z. T. aus Kassel oder Umgebung, einer aus Limburg (ein Verwandter vom L. DER HBF). Nur der Ebo ist ein bißchen blöd, hatte schon zu viel getrunken, ist jede Nacht unterwegs, verheiratet, aber ständig hinter Frauen her. Sie sind z. Zt. in Wiesbaden, Polizistenausbildung.
Wir beschlossen, noch mal nach Wiesbaden zu fahren. Gabi und ich waren noch mal im Schinderhannes auf Toilette. Aber der gut aussehende Typ war nicht da. Übrigens hatte ich schon beschlossen, daß er mich nicht mehr interessiert. Vor allem, weil er zu alt ist. Am besten sind etwa gleichaltrige.
In Wiesbaden wollten wir zuerst ins Orchilodge. Der Gorilla an der Tür durfte uns nicht reinlassen, es war eine geschlossene Gesellschaft darin, und vor allem der Sohn von F. J. Strauß.
Dann sind wir zum Flanell gegangen. Eintritt nur mit Clubausweis möglich. Also dann ins Big Apple. Dort war nicht mehr viel los. Nicht getanzt, nur Ebo und Gabi. Ich hatte überhaupt keine Lust. Die Polizisten gingen dann, weil sie heute eine Arbeit schreiben mußten. Sie hatten sich schon verabschiedet, dann kamen Roland und Reinhard noch mal und fragten mich, ob wir (Gabi auch) uns noch mal treffen könnten. Ausgemacht haben wir 01.09. 19:30 Schinderhannes.
Roland hat mir sehr gut gefallen, aber er ist wohl befreundet oder verlobt, denn er trägt einen Ring. Trotzdem freue ich mich unheimlich auf das Treffen. Die Berufssoldaten fuhren uns nach Mainz, verabredeten mit uns ein Treffen am nächsten Mittwoch im Schinderhannes.
Morgen muß ich noch arbeiten, dann habe ich Urlaub. Super!!! Ich werde Susanne anrufen, denn wir wollen uns nächste Woche wieder treffen. Wahrscheinlich wird ihr Freund auch dabei sein. Er soll (objektiv) gut aussehen, hat sie gesagt.

Donnerstag, 27.08.81

Von Freitag abend bis Sonntag mit Gabi und Karl in Amsterdam gewesen. War gut, nur ein bißchen zu kalt.
Am Montag wollte ich mich mit Gabi und Sigrid W. treffen, aber Sigrid sagte ab und deshalb ging ich mit Gabi allein weg. Wir waren im Kamin. Ich war unheimlich müde, trotz Urlaub.
Am Dienstag fragte mich Ute, ob ich mit ihr zur Rüsselsheimer Kerb zum Feuerwerk gehe. Ich ging mit. Wir trafen Sarti und zwei andere Typen von ihrer Schule. War ganz lustig. Gestern abend traf ich mich mit Gabi. Wir waren mit den zwei Berufssoldaten im Schinderhannes verabredet. Gabis Schwester mit Freund war überraschenderweise gekommen, und die beiden gingen mit. Die zwei Typen haben uns allerdings versetzt. War mir eigentlich ganz recht. Ich hatte gehofft, der gutaussehende Mann würde kommen. Er kam nicht. Mittlerweile interessiert er mich überhaupt nicht mehr. Gabi meinte einmal, ich sollte mal nachsehen, ob die Typen draußen sitzen. Ich glaubte es nicht, schaute aber ihr zuliebe nach. Sie waren natürlich nicht da. Aber Uwe (der öfters im Schinderhannes arbeitet, ist sonst Schüler, macht das Abi nach). Letzte Woche Dienstag habe ich schon kurz mit ihm gesprochen. Jedenfalls saß er mit einem Freund draußen. Als er mich sah, lachte er mir zu. Ich ging zu ihm hin und setzte mich mal kurz zu ihm. Dann ging ich wieder rein, die beiden kamen dann auch, weil nach 22:00 draußen keiner mehr sitzen darf. Ich schaute ziemlich oft zu ihm rüber, er ab und zu auch zu mir. Ich hoffte, er würde noch nicht gleich gehen. Als Susanne und ihr Freund gingen, wollte er sich zu uns an den Tisch setzen, aber die anderen rückten auf. Ich bemerkte, daß er enttäuscht war und mußte einfach zu ihm hingehen (obwohl Gabi es mir ausreden wollte). Uwe ich ich überlegten, was wir mit dem angebrochenen Abend noch machen sollten. Er sagte, er müsse seinen Freund nach Hause fahren, dann werde er zurückkommen. Ich erzählte es Gabi. Sie glaubte nicht, daß er zurückkommt. Aber ich wußte es. Er kam natürlich. Er setzte sich kurz zu uns. Dann gingen wir, ich ließ Gabi allein mit den beiden Belgiern an unserem Tisch, die wir vorher schon kennengelernt hatten. wir fuhren (mit seinem Superauto Matra Simca, stark, ich war fertig, als ich das Auto sah) zu Tom, Kaffee trinken. Wir unterhielten uns ganz toll. Er fuhr mich dann zu meinem Auto. Ich wäre gern noch ein bißchen länger bei ihm geblieben. Aber es ging nicht. Er sagte, vielleicht sehen wir uns wieder. Freitag oder Montag um Schinderhannes (wenn er dort arbeitet). Ich sagte, mal sehen, vielleicht komme ich am Freitag. Zum Abschied gaben wir uns kurz die Hand (aber nicht normal, sondern viel aufregender) und ein kleines Abschiedsküßchen gab’s auch. Ich bin total verliebt in ihn. Heute morgen war ich um halb acht hellwach, habe im Bett gesessen und mich einfach gefreut. Toll.
Morgen werde ich auf jeden Fall in den Schinderhannes gehen. Ich muß sogar, denn ich habe blöderweise gestern abend meinen Armreifen dort verloren. Aber vor allem will ich Uwe natürlich wiedersehen.

Samstag, 29.08.81

Am Donnerstag mit Gabi bei Uwe S. zum Kuchen eingeladen. Er war allein zu Hause. Ganz nett gewesen.
Gestern einkaufen gewesen für die Party heute abend. Vorher seit Jahren mal wieder beim Zahnarzt. Nichts gewesen. Toll!
Abends mit Claudia, Uwe und Martin in Mainz getroffen. Sie hat jetzt ein neues Auto (Fiat X 1/9). Mit dem fahren wir dann nach Nizza, nicht mit dem Fuego. Ich darf natürlich auch mal fahren. Klasse.
Wir waren zuerst in einer Weinstube in der Altstadt, dann im Quartier Latin. Hat mir nicht besonders gefallen. Ich ging kurz nach 24:00, denn ich wollte unbedingt in den Schinderhannes. War ziemlich voll dort. Ich stand vorn an der Theke. Meinen Armreifen habe ich auch wieder. Sonja hat ihn für mich aufgehoben. Teilweise habe ich mich ganz nett unterhalten. Harry hatte wieder einige blöde Sprüche drauf. Mit Uwe habe ich kaum gesprochen. Er war ziemlich im Streß.
Wilfried, der “gutaussehende Mann” war auch mal kurz da, war ziemlich zu. Ich kann auf ihn verzichten. Blöd.
Normalerweise ist um 1:00 Feierabend, einige Leute aber wollte nicht gehen. Uwe mußre noch eine Menge Gläser spülen. Mir war es dann zu blöd, noch weiter so rumzustehen, also ging ich. Ich fragte ihn aber vorher noch, ob er zu Tom Kaffee trinken geht. Er sagte ja, falls es nicht zu spät wird. Ich fuhr dann schon zu Tom, wartete draußen im Auto, ob er kommt. Zum Glück kam er dann. Er sah mich nicht, ich ging kurz nach ihm rein. Es saß noch ein Typ drin, der auch ab und zu im Schinderhannes arbeitet.
Uwe fragte mich, ob ich telefonisch zu erreichen sei. Ich gab ihm meine Adresse. Ich war ziemlich überrascht, denn zuvor hatte ich den Eindruck gehabt, daß er sich nicht besonders für mich interessiert. Er schrieb mir auch seine Adresse und Tel-Nr. auf. Ich werde ihm mal aus Nizza schreiben.
Als wir rausgingen, sagte er, ich solle mich mal nach dem Urlaub melden. Klasse. Ich bin wieder so richtig gut gelaunt.
Heute abend wird es bestimmt auch gut werden. Und am Dienstag mit den beiden zukünftigen Polizisten garantiert auch. Und vor allem auf Mittwoch freue ich mich. Toll! Endlich Urlaub! Und Frankreich! Super! Super! Super!

Montag, 31.08.81

Samstag war sehr gut. Alle da gewesen. Elke sogar bis 24:00. Gabi hat es sehr gut gefallen. Sie hat sich gut mit Wilfried unterhalten. Gestern hat sie mich nach seiner Adresse und Tel. Nr. gefragt. Wir waren gestern ca. ab 17:30 bis 1:00 auf dem Mainzer Weinmarkt.
Später, als es schon dunkel war, sahen wir Harry, gingen aber schnell vorbei. Er hatte uns aber gesehen, lief uns nach, um mir zu sagen, daß Uwe auch da sei im Weinzelt. Ich wollte Uwe eigentlich vor dem Urlaub lieber nicht mehr sehen. Aber wir gingen trotzdem mal durch Zelt. Er war nicht mehr da. Wir liefen dann noch ein bißchen herum, sahen zwei Typen, die Gabi schon aufgefallen waren. Wir liefen ihnen nach, nur so aus Spaß, sie bemerkten es und sprachen uns dann an. Gefallen haben sie uns nicht. Vom Aussehen her meine ich. Wir gingen ins Zelt, Wein trinken. Uwe war da! Harry natürlich auch. Uwe sah mich nicht. Wir standen fast neben ihm. Dann ging er auf die andere Seite, redete dort mit jemandem. Ich schaute dauernd rüber. Irgendwann sah er mich, lachte mir zu. Das war alles. Dann ging er. Gabi sagte, ich solle es aufgeben, es habe keinen Sinn wenn er mir nicht nachlaufe. Aber müssen die Männer immer den Frauen nachlaufen? Das ist Unsinn. Ich habe mich natürlich geärgert, daß er nicht zu mir kam. Aber warum hat er nach meiner Adresse und Tel. Nr. gefragt. Er muß doch wohl interessiert sein. Jedenfalls werde ich nicht auf Gabi hören. Diese Mal bestimmt nicht. Heute abend arbeitet er wieder im Schinderhannes. Ich würde ihn gern wiedersehen. Aber es ist besser wenn ich warte bis nach dem Urlaub. Immerhin habe ich mir heute fast den gleichen Pulli gekauft, wie er ihn hat. Dunkelblau mit schmalen weißen Streifen. Ich war auch in unheimlich vielen Geschäften in Mainz, bevor ich ihn gefunden habe. Heute nacht, nach dem Weinmarkt, bin ich noch mal nach Marienborn gefahren. Ich habe auf Anhieb die Straße und das Haus gefunden wo er wohnt. Sein Auto stand schon da.
Heute nachmittag war ich zuerst in Wiesbaden, weil ich die Deutsche Klinik für Diagnostik gesucht habe (ich muß am Mittwoch 9:15 dort sein), anschließend bin ich noch mal nach Marienborn gefahren, doch sein Auto stand nicht da. Dann bin ich in die Stadt gefahren und habe den Pulli gesucht (und gefunden). Heute abend wollte ich mit Susanne weggehen, aber sie hat eine neue Wohnung und heute abend ist Schlüsselübergabe und deshalb hatte sie keine Zeit. Ich habe zuerst überlegt, ob ich Jutta anrufen soll, aber ich bin eigentlich nicht mehr gern mit ihr zusammen. Am Anfang war es toll, weil ich sonst keine Freundin hatte, aber ich komme mit Gabi viel besser zurecht, und seit Jutta schwanger ist, kann ich mit ihr sowieso nicht mehr viel anfangen. Leider. Aber ich habe auch keine Zeit mehr.

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Mittwoch, 23. September 1981

September 1981

FRANKREICH WAR TOLL!
Alles nach der Reihe:
am 02.09., Mittwoch nachmittag, bin ich losgefahren, mit dem Zug von Mainz nach Homburg. Claudia hat mich vom Bahnhof abgeholt, dann sind wir losgefahren. Die ganze Nacht durch. Ich bin auch einmal gefahren, gegen morgen. Um ca. 9:00 waren wir in Nizza. Ziemlich viel Verkehr. Gleich weitergefahren. Nach Villefranche. Zum Verkehrsbüro. Hotelliste bekommen. Wir beschlossen aber, zurückzufahren, Richtung Cannes. In Juan-les-Pins Hotel gesucht. Es hat geregnet. Kein Hotel gefunden. Zu teuer. Am Cap d’Antibes im Hotel Baie Dorée gegessen. Robert kennengelernt. Gutaussehender, junger Franzose. Wollte uns sein Appartement in Juan-les-Pins vermieten. Fand noch etwas billigeres. In einer Villa. Nach dem Essen angesehen. Die letzte Hütte. Die ganze Küste entlanggefahren. Nichts gefunden. Zurück nach Juan-les-Pins. Ins “Astoria”. Zimmer ohne Dusche/WC genommen. Nicht besonders gut. Am nächsten Morgen umgezogen ins Appartement gegenüber. Eigentlich zu teuer. Wir blieben bis Mittwoch, dann hatten wir ein billigeres, gutes Hotel gefunden, auch näher zu unserem Strand. Robert hatte uns das PAM-PAM empfohlen. Er wollte uns mal einladen. Wir haben ihn dann allerdings nicht mehr wiedergesehen.
Am Freitag also nach dem Umzug zum Strand. Abends zum ersten Mal im “Acapulco” gegessen. Philippe bediente uns. Hat mir sofort gefallen. Beim rausgehen fragte er Claudia, was wir abends machen, sie sagte, sie wisse es nicht. Dann ein bißchen rumgelaufen, im PAM-PAM gesessen. In der Band dort spielte der “schönste Mann Europas” mit.
Samstags: am Strand, abends im “Girasole” gegessen, anschließend wieder ins PAM-PAM.
Sonntags: am Strand, Gilles hat Claudia angesprochen, sie wollte nichts von ihm wissen, findet ihn zu jung (23), erst Männer ab 25 interessieren sie, ihr Freund ist 31. Abends war Abschlußabend vom Festival des Chansons in Juan-les-Pins, beim PAM-PAM schräg gegenüber. Zunächst aber haben wir mal im “Acapulco” gegessen. Philippe bediente uns nicht, kam aber zu uns rüber und fragte uns, was wir anschließend machen. Claudia sagte ihm, daß wir wahrscheinlich ins PAM-PAM gehen. Wir standen dann ein bißchen herum (Straßen waren abgesperrt, unheimlich viele Leute unterwegs) und hörten den Chansons zu. Claudia wurde von ein paar Tunesiern angesprochen. Sie wollten mit uns irgendwo hin gehen. Ich wollte aber nicht, weil sie mir zu blöd waren, und außerdem wollte ich auf Philippe warten. Claudia sagte, entweder gehen wir zusammen oder überhaupt nicht, wir stritten uns. Sie war ziemlich sauer. Schließlich sagte ich, o.k. gehen wir mit. Nachher war es noch ganz lustig. Zuerst gingen wir Eis essen. Dann wollte Claudia ihren Freund anrufen, erreichte ihn aber nicht. Die Tunesier luden uns dann in eine Discothek ein. (50 FF Eintritt). Claudia wollte auch nicht da bleiben. Wir hatten schon ausgemacht, wie wir abhauen: sie mußte sowieso noch mal telefonieren und ging nach 10 Minuten. Ich sagte, ich komme nach. Der eine Tunesier tanzte gerade, ich erzählte dem anderen, ich müsse auch noch mal telefonieren und ging. Die hatten wir abgehängt. Claudia ging dann bald ins Appartement, ich wollte aber auf Philippe warten. Ich setzte mich auf eine Treppe auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Von dort aus konnte ich das “Acapulco” genau sehen. Als sie fertig waren, gingen sie aber nicht Richtung PAM-PAM. Ich ärgerte mich schon, ging aber hinterher; aber sie liefen nur einen “kleineren” Umweg zum PAM PAM. Also trafen wir uns doch noch. Ich begleitete sie zum Essen. Philippe und ich gingen dann noch ein bißchen “spazieren” an der Strandpromenade, dann fuhren wir zu ihm, d. h. in die Wohnung eines Freundes. Ich kam um 10:00 am nächsten Morgen zurück, Claudia war entsprechend sauer, nachmittags haben wir uns allerdings wieder vertragen. Beim Frühstück hatte sie einen alten Bonzen kennengelernt, dem hat sie erzählt, daß ich “verschwunden” bin, er sagte, das sei normal in Juan-les-Pins. Er hatte sie auch eingeladen, mit nach Monaco zu fahren. Hat sie aber nicht gemacht.
Ich war dann noch mit Philippe Kaffee trinken, dann ging ich zum Strand. Sonst war nichts besonderes. Philippe habe ich abends nicht gesehen, denn er sagte, er wäre zu müde.
Dienstag: am Strand, abends an der Promenade spazieren gegangen. Zwei Typen haben uns verfolgt, haben sich Im Pam Pam an den Nebentisch gesetzt, wußten aber nicht, wie sie ein Gespräch anfangen sollten. Schließlich fragten sie uns, ob wir tanzen gehen wollten. Wir gingen in den In’s Club. War aber nicht besonders gut, die Typen waren auch ein bißchen komisch. Ich ging dann, weil ich Philippe noch sehen wollte. Ich wartete, ging etwas spazieren, als ich einmal schaute, ob sie schon fertig seien, rief mir ein Typ etwas zu. Es war der Brasilianer, der in der Küche vom “Acapulco” arbeitet. Er und ein Mädchen warteten gegenüber in einem Straßencafé (war schon geschloßen, wir saßen draußen). Ich wartete dann auch dort.
Philippe brachte mich zum Appartement, ich sollte dort warten, er habe noch etwas zu erledigen, in einer halben Stunde sei er zurück. Es dauerte ewig, ich fragte mich schon, ob er überhaupt wieder kommt. Natürlich kam er. Wir fuhren (mit dem Auto) nach Cannes auf die Hügel, von dort aus hat man eine fantastische Aussicht. Anschließend noch mal durch die Stadt.
Mittwoch:
Es war etwas kühl. Wir zogen morgens mit der Liste los und suchen und fanden ein billigeres Hotel, zogen gleich um. Claudia hatte nachmittags eine Verabredung mit Marcel (40 J., gutaussehend, Sohn vom Hotelbesitzer vom Astoria, sie hatte ihn dort kennengelernt, er spricht ziemlich gut deutsch, fährt einen Porsche 911 Turbo). Ich kaufte französische Zeitungen, setzte mich ein bißchen an die Promenade, ging dann zurück ins Hotel. Abends trafen wir Gilles. Wir saßen im Pam Pam, aber Claudia fühlte sich nicht wohl, sie ging ins Hotel. Gilles war ziemlich enttäuscht. Der arme Junge! Ich wartete dann noch lange auf Philippe. Wir fuhren dann mit 2 Freunden von ihm die ganze Küste entlang bis Menton, weil sie unbedingt noch etwas essen wollten. Philippe brachte mich dann noch zum Hotel. Ich fragte ihn, was er am nächsten Tag machen werde, er sagte, er wisse es noch nicht, er müsse ausschlafen (wie immer).
Donnerstag: schlechtes Wetter, ab und zu Regen. Also kein Strand. Wir fuhren nach Eze-Village, haben billig gegessen. Claudia hat mich auf die Idee gebracht, meinen Urlaub telefonisch zu verlängern. Denn ich wollte unbedingt noch länger bleiben.
Abends war wieder schönes Wetter. Wir saßen im “Festival”, aßen Eis, und da setzten sie sich plötzlich zu uns: Phil, Chris, Jean-François und Fred. Ziemlich jung, ein bißchen ausgeflippt, aber toll. Frédéric und Christophe sprechen auch ein bißchen deutsch. Wir zogen dann mit ihnen durch Juan-les-Pins. Fred hat mir sofort am besten gefallen. Da es ein bißchen kühl war, hat er mir sein Jeansjacke gegeben. Die hat mir wahnsinnig gut gefallen. (Am nächsten Tag bin ich gleich losgezogen, habe mir auch eine gekauft und ein T-Shirt dazu).
Aber irgendwie hat es bei Fred und mir schon gleich an diesem Abend gefunkt. Philippe war dann total uninteressant.
Phil, Chris, und J. F. gingen dann mitten in der Nacht baden, mit Jeans. Verrückt! Dann fing es auch zwischen Claudia und Jean-François an. Sie brachten uns zum Hotel, wir verabredeten uns für Freitag abend, 21:00.
Freitag: am späten Nachmittag sahen wir die vier plötzlich am Strand. Sie legten sich zu uns.
Abends warteten wir an der Promenade, Fred und Jean-François hatten allerdings 15 Min. Verspätung, aber sie hatten sich beeilt. Wir gingen ein bißchen spazieren.
Wir trafen (auch an den anderen Tagen noch) In’s Club oder Tunesien naht, einmal der eine mit Saustalltürchen, der andere mit einer alten Schachtel, was ihm sichtlich peinlich war.
Um 22:00 gingen wir in den In’s Club, Phil und Chris kamen auch. War relativ voll. J. F. war ständig bei Claudia. Später sagte sie mir, es ginge ihr auf die Nerven, daß er so verschmust sei, ihr Freund sei da ganz anders. Ich ärgerte mich, daß sich Fred überhaupt nicht um mich kümmerte. (Übrigens fanden wir an diesem Abend heraus, wie alt sie sind, J. F. ist 17 1/2, Claudia war ziemlich geschockt, denn sie hatte ihn auf 22 geschätzt, Phil und Chris sind etwa gleich alt, Fred ist 18 J. 7 Mon.) Dann sprachen uns zwei Mädchen an. Ich hoffte, sie würden sich mit Chris und Phil befassen, aber Fred unterhielt sich allzu häufig mit der einen.
Dann gingen die beiden Mädchen, Phil, Chris und auch Fred weg. Sie haben etwas gegessen, wie ich später erfuhr. Es war ziemlich blöd, denn Claudia und Jean-François saßen nur zusammen und waren mit sich beschäftigt.
Als die anderen zurück waren, ging ich weg! Ich war frustriert und wollte Philippe sehen. Aber es war schon geschlossen.
Also wieder zurück. Fred und Jean-François brachten uns zum Hotel, ich war wieder glücklich.
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag am Strand.
Übrigens hatte ich vormittags K. angerufen, wegen Urlaub. 3 Tage verlängert. Immerhin! Toll!
Samstag: Am Strand. Abends für 21:30 verabredet. Natürlich mußten wir wieder warten. Schließlich kam J. F. und holte uns, die anderen waren noch im Spielsalon. Wir gingen anschließend in die Stadt, Phil und Chris trennten sich von uns, sie waren mit irgendwelchen Mädchen verabredet. Wir saßen vor dem “Ruban Bleu”, dort spielt eine ganz gute Band. Dann gingen wir in die Crêperie gegenüber vom “Acapulco”. Fred hat unheimlich schöne blaue Augen. Toll. Die beiden brachten uns zurück zum Hotel. Ich hatte vorher schon erzählt, daß am Montag Claudias Freund kommt, nachher wußten es alle außer J. F., aber sie erzählte es ihm noch am gleichen Abend, ich vermute beim Abschied vor dem Hotel.
Sonntag: am Strand. Abends wollten wir uns um 22:00 treffen. Wir warteten bis 22:30, dann war Claudia sauer. Ich hätte noch gewartet. Zwar finde ich es auch unmöglich, aber sie sind noch sehr jung, außerdem im Urlaub, dann auf dem Campingplatz, d. h. es wird meistens etwas später mit dem Essen. Wir setzten uns in ein Straßencafé, dann haben wir im Festival ein Eis gegessen. (Halt! Vorher waren wir im Hotel, haben unsere Jacken geholt, da sahen wir die vier im Spielsalon, wir paßten aber auf, daß sie uns nicht sahen). Im Festival setzten sich zwei blöde Typen zu uns, der eine durchlöcherte uns mit Fragen. Ich sagte dann zu ihm auf deutsch: wir machen jetzt die Flatter, dann gingen wir; sie liefen uns zum Glück nicht nach. Ich begleitete Claudia ein Stück, dann ging ich zurück. Ich fand die vier auch. Ich sagte ihnen, d. h. Chris, daß wir ziemlich sauer waren. Er hatte natürlich alle möglichen Erklärungen parat. Dann fragte er mich, ob ich mitkomme. Aus Prinzip wollte ich sowieso nicht. Und da es Fred egal zu sein schien, wollte ich sowieso nicht. Ich wartete auf Philippe. War dann mit ihm und seinen Kollegen in der Crêperie gegenüber. Dann mit ihm und dem Brasilianer in einer Discothek. Philippe wollte nicht dort bleiben, ich auch nicht. Er brachte mich zum Hotel. Sonst war nichts mehr. Trotzdem war ich am Dienstag noch mal bei ihm und habe mir seine Adresse geben lassen. Vielleicht schreibe ich ihm mal.
Am Montag nachmittag kam Claudias Freund. Ich blieb mit den anderen länger am Strand. Ich hatte dann ein Einzelzimmer die letzte Nacht. Abends ging ich erst mal allein in die Stadt. Ich wollte mich mit den vier Jungs im In’s Club treffen (ohne Uhrzeit). Zunächst aber traf ich Claudia und Hermann. Wir waren im Pam Pam, dann haben wir an der Promenade zwei Bier getrunken. Ich ging zum In’s Club, die vier waren noch nicht da. Schließlich kamen Chris und Phil, Fred und Jean-François kamen später. Ich merkte sofort, daß sie etwas getrunken hatten, besonders bei Fred. Irgendwann waren sie alle weg, ich tanzte zuerst ein bißchen, saß dann allein da. Dann spielten sie Blues. Der eine Typ hatte mir vorher schon gefallen, ausgerechnet der holte mich zum Tanzen. Ich ging natürlich mit, aber er redete überhaupt nicht mit mir. Dann kamen Chris und Fred zurück. Ich winkte Fred zu, wir küßten uns, dann tanzte ich noch ein bißchen weiter, bis sie sich etwas zu trinken geholt hatten, dann setzte ich mich zu ihnen. Fred war süß. Zwar etwas zu, aber süß! Er sagte mir: tu as des yeux brillant, und: tu es très jolie dans ce lumière. Weil überhaupt nichts los war, gingen wir weg, in eine Crêperie, etwas weiter hinten Richtung Casino. Die anderen waren auch alle da. Ich habe nur gelacht. Fred war zu süß. Er hat mir sogar eine Zigarette gedreht, ich habe versucht, sie zu rauchen, habe es aber nur halb geschafft, weil ich das nicht vertrage. Wir gingen zusammen zurück, ich verabschiedete mich von ihnen an der Promenade. Dort küßten wir uns auch zum letzten Mal, Fred und ich.
Dienstag: dieses Mal also war Hermann mit am Strand. Die vier kamen erst ca. 14:00 natürlich wieder mit Valerie und Pascale, was mich immer schon geärgert hat. Diese beiden Mädchen sind bestimmt nett, aber in diesem Fall empfand ich sie als Konkurrenz. Leider! Etwas später ging ich einkaufen und verabschiedete mich von Philippe. Dann von den anderen. Vorher hatten Claudia und Chris Photos gemacht und wir alle hatten die Adressen ausgetauscht.
Claudia brachte mich nach Antibes zum Bahnhof, am Mittwoch mittag war ich zu Hause, unheimlich braun.
Samstag: erstes Volleyballspiel in dieser Runde. Ich wollte natürlich wieder mitspielen. Beim Einschmettern passierte es: wieder das Knie verstaucht.
Ich bin aber rumgelaufen und arbeiten gegangen. Dienstag abend war ich beim Arzt. Er meinte, es sei ziemlich ernst. Mittwoch morgen war ich wieder da zum Röntgen, nichts gefährliches, hat sich auch schon gebessert, bin aber bis 30.09. krankgeschrieben, darf nicht laufen. Knie muß evtl. punktiert werden. Hoffentlich nicht.

Donnerstag, 24.09.81

Ich bin also jetzt brav jeden Tag zu Hause, habe nur alle möglichen Leute angerufen (Uwe leider nicht erreicht).
Einmal habe ich von Philippe geträumt. Weiß aber nicht mehr, was. Letzte Nacht habe ich von Fred geträumt. Ich war mit einer Freundin abends unterwegs, wir haben ihn gesucht, ich stand auf einer Treppe, plötzlich stand er vor mir, als wir uns dann erkannten, leuchteten seine blauen Augen auf. Toll.
(Übrigens, was ich vergessen habe, er arbeitet im Hotelgewerbe, Küche und Service).
I’ve got a plan. Gestern abend habe ich mal kurz beim Training reingeschaut, bin dann nach Mainz gefahren, um nachzusehen, ob Uwe arbeitet. Sein Auto stand vor dem Schinderhannes. Ich fuhr gleich zurück. Unterwegs kam mir ganz plötzlich ein Idee: meine Eltern fahren Samstag morgen in Urlaub. Ich bin bis Mittwoch krank geschrieben. Also könnte ich ohne weiteres am Samstag abend losfahren und Fred besuchen. Ich glaube, man fährt ca. 8 Std. Das wäre kein Problem. Aber morgen muß ich noch mal zum Arzt. Mal sehen, wie es dann weiterläuft. Das wäre super!!!!!

Freitag, 25.09.81

Aus meinem Plan wird leider nichts. Mein Knie mußte punktiert werden. War nicht weiter schlimm, es besteht aber Infektionsgefahr. Am Montag muß ich wieder hin.
Heute nachmittag war ich beim Friseur, habe mir endlich die Haare kurz schneiden lassen. Es sieht super aus! Morgen werde ich im Automaten Fotos machen lassen, dann Briefe schreiben und die Fotos mitschicken. Ansonsten sitze ich dann nur zu Hause. Sehr spannend. Heute werde ich wieder mal versuchen, Uwe telefonisch zu erreichen. Und Elke.

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Samstag, 10. Oktober 1981

Oktober 1981

Ich habe meinen Plan doch noch verwirklicht. Und zwar am letzten Wochenende. Donnerstags habe ich im DER 1 Rüsselsheim ein Hotelzimmer reservieren lassen, nachts bin ich losgefahren, war morgens um 7:00 in Annemasse.
Frédéric war leider nicht da, seine Mutter sagte mir, er sei in der Schule und würde erst Samstag nachmittag kommen. Samstags war ich dann bei ihm. Er war sehr überrascht, freute sich sehr. Er geht zur Schule (Hotelfach) in Thonon-les-Bains. Er ist übrigens noch 16!!! Das hat mich etwas schockiert, aber ich fand es sehr lustig. Am 21. Dezember wird er 17. Leider konnten wir abends nichts mehr unternehmen (er mußte bei seinen Eltern zu Hause bleiben); sonntags wollten sie seine Schwester besuchen. Also beschloß ich, schon Sonntag morgens zurück zu fahren. In Rekordzeit (hin: 6 1/2 Stud, zurück: 5 1/4 Std.)
Am Donnerstag mußte ich wieder arbeiten. Leider.
Arbeitsplatz DER
Mein Arbeitsplatz beim Deutschen Reisebüro

Sonntag, 11.10.81

Gestern abend war ich mit Gabi weg. Wieder mal im “Doctor Flotte”. War gut. Ziemlich viel los. Wir kamen mit zwei Typen ins Gespräch, die neben uns saßen. Bekamen Rosen von einem heimlichen Verehrer (?). Wir wissen nicht, von wem. Wir tauschten die Adressen aus mit den beiden (Gery und Ties), sie wollen uns mal einladen. Dann fragten sie uns, ob wir noch mal mitkämen in den Augustinerkeller. Wir gingen mit. Der Ties (Matthias) war schon etwas betrunken, aber sehr lustig. Gery sagte, er wolle mal anrufen. Ich bin gespannt. Was mein Problem ist: besonders gestern abend habe ich mich mit kurzen Haaren nicht wohl gefühlt, nicht vollwertig. Merkwürdig, denn viele Frauen haben doch kurze Haare. Frédéric sagte, es würde mir gut stehen. Vielleicht stimmt es. Aber ich werde sie doch wieder etwas wachsen lassen.

Sonntag, 18.10.81

Am Mittwoch habe ich mich mit Gabi getroffen. Wir waren im Augustinerkeller. Sie sagte mir, sie sei ein bißchen verliebt. In Gery! Sie hat sich mit ihm gleich am Sonntag getroffen, am Montag auch und am Freitag wieder. Ich war ziemlich deprimiert, frustriert. Auch ein bißchen eifersüchtig. Eigentlich interessiert er mich nicht, aber es ist schlimm, wenn sich die Männer, die wir kennenlernen, immer nur für Gabi interessieren. Sie sagte, sie wolle mich anrufen, aber natürlich hatte sie keine Zeit, wie ich mir schon gedacht hatte, und so war ich das ganze Wochenende zu Hause.
Am Mittwoch sind wir bei Uwe zum Muschelessen eingeladen, insgesamt werden wir 7 Leute sein. Frank kommt auch, das ist der angeblich gutaussehende Typ, den Gabi bei Tom angelacht hat, und Uwe hat sich angelacht gefühlt und sie angesprochen. Ich bin mal gespannt, ob er wirklich so gut aussieht.

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Dienstag, 29. Dezember 1981

Dezember 1981

Ich habe schon lange kein Tagebuch mehr geschrieben. Eigentlich hat sich in letzter Zeit nicht viel ereignet. Seit Anfang Dezember spiele ich wieder Volleyball. Toll! Am 05.12. in Hochheim sollte ich eigentlich noch nicht spielen, aber Christine mußte früher weg und Moni verletzte sich und ich durfte einspringen. Das letzte Mal allerdings bekam ich einen kleinen Rückfall, aber bis Januar ist das wieder o.k. Außerdem hat’s der Arzt mir erlaubt.
Mit Gabi habe ich mich nicht oft getroffen. Ich war viel lieber zu Hause. Morgen aber gehen wir Schlittschuhlaufen.
Anfang November war ich mit der AUA in Moskau/Leningrad/Wien. Ganz gut.
Danach rief ich Susanne an. Sie hat sich aber nicht wieder gemeldet. (Claudia übrigens auch nicht, genau wie die Franzosen, ich habe ihnen allen aber eine Weihnachtskarte geschrieben).
Wilfried R. aus Bischofsheim hat mir eine geschickt. Ich war sehr überrascht.
Wir hatten über Weihnachten übrigens relativ viel Schnee, jetzt taut es aber wieder. Gestern habe ich mir eine Super-LP gekauft: Orchestral Manouevres in The Dark. Nur wegen einem Song, “Enola Gay”, den sie im In’s Club jeden Abend gespielt haben. Zufällig fand ich heraus, wie er heißt. Super!!
Noch einen Tag muß ich arbeiten, dann habe ich glücklicherweise wieder 4 Tage frei.

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