Februar 1976

Posted on 8 Februar 1976 at 16:07 in Dies & das.

Heri (Mr. K. aus Geinsheim) ist kein bißchen schwachsinnig. Er geht überhaupt nicht mit Dagmar. Er gefällt mir wieder! Mittwoch fiel die Frühstunde aus. Die Geinsheimer kamen in den Aufenthaltsraum, aber B. erschien dann doch noch. Sehr schade. Samstag (glaube ich jedenfalls) ging ich in die Schule, da fuhr der … ach nein, es war Freitag, da haben wir Zeugnisse bekommen, also der Geinsheimer Bus fuhr an mir vorbei. Heri saß natürlich wieder ganz hinten, und ich ärgerte mich, daß er sich nicht mal umdrehte, die alte Sau. Aber als der Bus um die Ecke fuhr da —- ja, da drehte er sich doch tatsächlich um. Ich freute mich natürlich wie verrückt und ärgerte mich, daß ich ihn an diesem Tag nicht mehr sah. Ab morgen gehe ich eine ganze Woche aufs Planck. Ich bin mal gespannt, in welche Klasse ich komme, hoffentlich (oder auch nicht, ich weiß nicht was ich will) in die 10a. Na, jedenfalls sehe ich H. und “Weichmann” im Bus. Mittwoch wird gut, da werden die Geinsheimer geschockt, denn die kommen zur Frühstunde mit dem Bus, mit dem ich abfahre. Na, das wird stark.

Montag, 23.2.76

Die Woche auf dem Planck war ganz gut, ich war in der Klasse 10d, alles süße Typen, vollkommen in Ordnung. Besonders Peter und Wolfgang (beide wie die anderen aus Rüsselsheim) sind süß. Mittwoch kam Heri nicht mit dem Bus. Scheiße! H., dieser Typ, also der geht mir langsam auf die Nerven. Weichmann sieht doof aus und ist ziemlich klein. Letzten Donnerstag hatten wir Disco. Heri war nicht da. Maskenball ist auch blöd. Am 31. im Eigenheim wars noch am besten, in der Turnhalle ist es blöd. Heute habe ich Heri in der 1. Pause gesehen. In der 2. hatten wir aus. Wir gingen so schön gemütlich runter, durch den Flur, ich merkte nichts, dann aber drehte ich mich um zu den anderen, und was sah ich da? Ich kriegte echt einen Schock. Da saß Heri mit den anderen auf einer Bank vor dem Aufenthaltsraum. Und warum? Doch nur wegen mir. Das ist doch klar! Ganz sicher. Hey, schnappe bloß nicht über vor Einbildung! Naja, es wäre doch schön. Gestern war ich mit Sigrid in Bauschheim (Fahrrad). Wir sahen die Boys nur aus der Entfernung. Sie erzählte mir nach der Probewochen, daß einmal in einer Pause Heri die ganze Zeit hinten (d. h. im neuen Teil) gewesen sei, und bildet sich jetzt ein, sie hätte vielleicht doch Chancen. Ich werde schon ganz verrückt, wenn ich in in einer Pause mal nicht sehe. Er könnte ja auch mal nachmittags nach Trebur kommen. So ganz zufällig. Wär doch schön. Oder auf einen Maskenball. Oder nach Astheim zum Zug. Das wäre die Idee! Wo wir doch mitmachen. Aber erst mal freu ich mich auf morgen.

Donnerstag, 26.2.76

Heute hatte ich einen Unfall, vor der Franzestunde, als ich das Fenster aufmachte, habe ich mir 2 Finger eingeklemmt. Er spürte ich nichts und dann aber fing es an zu bluten, und ich hatte mich ziemlich tief geschnitten. Mit Silvia ging ich in den Arztraum und G. hat mir Pflaster drauf gemacht. Mir war so schlecht auf einmal, ich hatte schwarze Punkte vor den Augen und konnte nicht mehr richtig sehen, und hörte die Stimmen so komisch, wie metallisch und ganz entfernt. Ich mußte mich eine Weile hinlegen und dann wars wieder gut.
Vorher, in der zweiten Pause, ging ich mit Christina durch den Flur, die 9bR hatten danach Sport, da kamen uns Heri, Udo und Dietmar entgegen. Als wir ziemlich dicht aneinander vorbei gingen (fast vorbei waren) bekam Udo einen Stoß (von K.) und er sagte “Guten Tag” zu mir. Fand ich sehr lustig und echt gut. Ich freu mich auf morgen. Übrigens hab ich jetzt die Adresse von meiner Brieffreundin. Ich freue mich schon, ihr zu schreiben.
Ich habe jetzt einen Verband um den einen Finger. Das wirkt gleich besser und fällt auf.
In Bravo war ein Test: Welcher Typ paßt zu dir.
Hier meine Auflösung:
Du fühlst dich am wohlsten, wenn du Pläne machen kannst und was vorhast. Deshalb paßt zu dir am besten ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann. Das soll nicht heißen, daß ihr nicht auch mal allein sein wollt. Aber in erster Linie brauchst du einen “guten ehrlichen Kumpel” der immer da ist, wenn man ihn braucht.

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